Beantragung einer

Vereinfachten raumordnerischen Prüfung gem. § 18 Landesplanungsgesetz (LPlG) für die L 509, Ortsumgehungen und

Landesbetrieb Mobilität Speyer Projektmanagement Neubau Dahn-Bad Bergzabern

27. März 2020

0. Vorbemerkung

Durch den „Mobilitätskonsens 2021“1 des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau und die sich daraus ergebende Priorisierung des Landesstraßen- neubauprojektes „Ortsumgehungen Ottersheim-Knittelsheim“ hat der Landesbetrieb Mobilität den Planungsauftrag für diese Maßnahme erhalten.

Der Raumplanerische Entscheid für eine Umgehungstrasse der drei Orte Ottersheim, Knittelsheim und im Zuge der L 509 ist bereits über 25 Jahre alt.2 Der östliche Teil dieser Trasse (Südumgehung Bellheim) befindet sich seit dem Spatenstich am 13. August 2018 im Bau.

Wegen des hohen Alters des Entscheids wurde mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd die Beantragung einer vereinfachten raumordnerischen Prüfung gem. § 18 Landes- planungsgesetz für die fortführende Planung der Ortsumgehungen Ottersheim und Knittelsheim vereinbart. Mit diesem vereinfachten Verfahren soll die Planung auf Übereinstimmung mit den aktuellen Erfordernissen der Raumordnung überprüft und beurteilt werden.

Abbildung 1: Raumplanerischer Entscheid - Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz 1993

1 https://mwvlw.rlp.de/de/themen/verkehr/aktuelles/landesstrassenneubauprojekte/ Bewertung von Landesstraßenneubauprojekten in Rheinland-Pfalz. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, zuletzt abgerufen am 28.02.2020. 2 L 509, Ortsumgehung Bellheim, Knittelsheim und Ottersheim; hier: Abschließender Entscheid im Raumplanerischen Verfahren gemäß § 18 Landesplanungsgesetz. Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz, Neustadt an der Weinstraße, 13.07.1993.

2 1. Darstellung des Vorhabens

- Variantenfindung

VSG

FFH Offenbach an der

„Interpark“ Knittelsheim Ottersheim

OU Bellheim

Var. 2 Var. 3 Var. 0 Var. 1 Raumpl. Entsch. 1993

Vorzugsvariante: Var. 2 Abbildung 2: Übersichtslageplan Varianten – LBM 2019

Auf Grundlage des Raumplanerischen Entscheids von 1993 wurden fünf verschiedene Trassenvarianten entwickelt, die sich jeweils in dem Anschluss an die vorhandene L 509 im Bereich Offenbach-Ottersheim unterscheiden. Die „stumpf“ anschließenden Varianten „0“ und „1“ sowie die Nachbildung der Vorzugstrasse des Raumplanerischen Entscheids werden dabei mit einem Kreisverkehr an die vorhandene L 509 angebunden. Die Varianten „2“ und „3“ verbinden die vorhandene L 509 mit der neuen Südumgehung zu einer durchgängig zu befahrenden Strecke. Die Anbindung nach Ottersheim wird dabei als Einmündung mit Linksabbiegestreifen hergestellt.

Bei allen Varianten wird die Fortführung zur Südumgehung Bellheim als durchgängige Strecke hergestellt, mit Einmündung und Linksabbiegestreifen zum vorhandenen Kreisverkehr zwischen Knittelsheim und Bellheim. Die Herstellung eines zusätzlichen Kreisverkehrs an dieser Stelle würde die Leitwirkung der Umgehung unterbrechen und ist daher aus verkehrlichen Gründen nicht sinnvoll.

3 - Faunistische Kartierung

Für den gesamten Planungskorridor wurde eine faunistische Kartierung beauftragt, deren Schlussfassung im Januar 2020 vorlag. Im Rahmen dieser Untersuchung wurde auch der Korridor zwischen Offenbach und Ottersheim nördlich der vorhandenen L 509 überprüft, der schon in den Trassenvorschlägen des Raumplanerischen Verfahrens 1993 enthalten war.

Abbildung 3: Untersuchungsgebiet Kartierung – Ber.G 2020

Eine zusätzliche Querspange als Umfahrung für Offenbach in diesem Korridor würde allerdings durch eine Vielzahl von Habitaten führen und eine entsprechend hohe Anzahl an zusätzlichen Betroffenheiten bei geschützten Arten erzeugen, daher wurden entsprechende Planungen nicht weiterverfolgt: „Die östliche Variante (Umfahrung Offenbach) hingegen weist im Hinblick auf die betroffenen Arten einen mehr als achtfach höheren Wert auf, als die anderen Varianten – und dies ohne Betrachtung der Fledermäuse. […] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Ost-Variante, die das Industriegebiet „Interpark“ östlich umfährt, aus artenschutzfachlichen Erwägungen ausscheidet.“3

3 L 509, OU Ottersheim - Knittelsheim, Erfassung von Haselmaus, Fledermäusen, Brutvögeln, Reptilien, Amphibien, Libellen und Tagfaltern 2019. Ber.G, Dipl.-Biol. Tom Schulte, Berg, Januar 2020.

4 - Verkehrsuntersuchung

Die Straßenbelastung auf und durch die Südumgehungen Ottersheim, Knittelsheim und Bellheim wurde durch eine Verkehrsuntersuchung aus dem Jahr 2020 (Analysejahr 2019; Prognosehorizont 2030) untersucht4. Im Folgenden sind auszugsweise der Prognose-Nullfall, der die Belastungen des Jahres 2030 mit der fertiggestellten Südumgehung Bellheim zeigt, sowie der Planfall, der zusätzlich die Umgehungen Ottersheim – Knittelsheim ergänzt, dargestellt. Die vollständige Verkehrsuntersuchung befindet sich in den Anlagen.

Abbildung 4: Prognose Verkehrsbelastung 2030 ohne Umgehungen Ottersheim und Knittelsheim – VERTEC 2020

Abbildung 5: Prognose Verkehrsbelastung 2030 mit Umgehungen Ottersheim und Knittelsheim – VERTEC 2020

In den Ortslagen Ottersheim und Knittelsheim kann der Verkehr um fast drei Viertel reduziert werden. Auch für Bellheim zeigt sich die neue Umgehung entlastend, insbesondere im Westen Bellheims reduziert sich der dortige Verkehr zusätzlich um etwa 40 %.

4 Verkehrsuntersuchung L509 Ortsumgehung Ottersheim – Knittelsheim auf Basis des Landesverkehrsmodells Rheinland-Pfalz. VERTEC, Koblenz, 2020.

5 2 Aussagen zum Planungsraum in übergeordneten Planungen und Programmen / Raumordnerische Entwicklungsziele

- Einheitlicher Regionalplan Rhein-Neckar

Gemäß dem Einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar sind die Ortsumgehungen Bellheim, Knittelsheim und Ottersheim bei Landau als neuzubauende regionale Straßenverbindung (Kategorie III) eingestuft. Der Abschnitt Ottersheim-Knittelsheim ist dabei als „Trasse mit unbestimmtem Verlauf“ südlich der Ortsgemeinden dargestellt.5

Abbildung 6: Auszug aus der Raumnutzungskarte – Blatt West des ERP Rhein-Neckar 2014

- Mobilitätskonsens 2021

Im Mobilitätskonsens 2021 des Landes Rheinland-Pfalz wird die Maßnahme mit einem Nutzen-Kosten-Verhältnis von 2,28 und sehr großen Vorteilen für die Raumordnung eingestuft.

Abbildung 7: Auszug aus der Bewertung Landesstraßenneubauprojekte 2019-01 Priorisierung6

5 Einheitlicher Regionalplan Rhein-Neckar – Plansätze und Begründung, Kapitel 3.1.2.4 sowie Raumnutzungskarte – Blatt West. Verband Region Rhein-Neckar, Mannheim, 2014. 6 https://mwvlw.rlp.de/de/themen/verkehr/aktuelles/landesstrassenneubauprojekte/ Bewertung von Landesstraßenneubauprojekten in Rheinland-Pfalz. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, zuletzt abgerufen am 28.02.2020

6 3 Planerische Beschreibung

Bei der L 509 zwischen Landau und der B 9 bei Bellheim handelt es sich gemäß Einheitlichem Regionalplan Rhein-Neckar um eine Landstraße mit regionaler Verbindungsfunktion. Nach den anzuwendenden Richtlinien „RAL 2012“ ergibt sich daraus die Straßenkategorie „LS III“ und somit die Entwurfsklasse „EKL 3“.

Da die Prognosenachfrage für das Jahr 2025 7.000 Kfz/24 h beträgt und damit den Anhaltswert von 13.000 Kfz/24 h deutlich unterschreitet, ist die Wahl einer höherrangigen Entwurfsklasse nicht zu prüfen.

Abbildung 8: Anhaltswerte für Abweichungen von der Entwurfsklasse - RAL 2012

Topographiebedingt ergibt sich eine gestreckte Linienführung mit einer langen Geraden, die sich wiederum eher mit dem empfohlenen Radienbereich der EKL 2 vereinbaren lässt. In Folge dessen wird für die weitere Ausarbeitung die Entwurfsklasse EKL 3 angesetzt, allerdings werden teils größere Radien bis in den Bereich der EKL 2 verwendet, um anderweitig größere Nachteile7 auszugleichen.

Die genaue Ausbildung der Anbindungssituationen bei Offenbach und bei Bellheim sowie die genaue Lage der verbindenden Strecke dazwischen muss in weiteren Verfahrensschritten geklärt werden. Aus Lärmschutzgründen ist ein Abstand von mindestens 100 m zu der Bebauung zu wählen. Die Gerade zwischen Offenbach und Bellheim befindet sich in den gewählten Varianten mindestens 275 m von der Bebauung entfernt; Variante 3 hat im ungünstigsten Fall einen Mindestabstand von 200 m zur Bebauung bei Ottersheim.

Die entworfenen Varianten sind somit in einem breiten Korridor um die jeweils dargestellte Linie herum weitestgehend verschiebbar. Insbesondere der Abstand der West-Ost-Geraden von der Bebauung südlich der Ortslagen sollte im Rahmen dieses Verfahrens diskutiert werden.

Bei allen Varianten ist ein Brückenbauwerk über den Schleidgraben (Gewässer 3. Ordnung) südlich von Offenbach erforderlich, welches in der lichten Weite ausreichend dimensioniert werden muss, um den wasserwirtschaftlichen und landespflegerischen Ansprüchen gerecht zu werden.

7 Gemäß RAL 2012 sollen aus Gründen der Verkehrssicherheit lange Geraden vermieden werden, konkret wird die maximalen Geradenlänge auf 1.500 m begrenzt, welche nur im Einzelfall bei besonderen Zwangsbedingungen überschritten werden soll. Ebenso bedingen lange Geraden entsprechend große Radien im Anschluss an beide Richtungen (vgl. RAL 2012 Kapitel 5.2.1 und 5.2.2). Das alternative Ersetzen der langen Gerade südlich der Ortslagen durch eine geschwungene Folge von Kreisbögen ist nicht sinnvoll, da bei jedem Richtungswechsel die Fahrbahnquerneigung auf 0 fällt und die Fahrbahnentwässerung dabei durch eine entsprechend hohe Längsneigung gewährleistet werden muss. Topographiebedingt besteht zwischen Ottersheim und der im Bau befindlichen Umgehung Bellheim quasi keine natürliche Geländeneigung (ca. 0,2 % über 3 km). Somit wäre dies nur durch künstliche Geländeaufschüttungen möglich, was die Einbindung der Trasse in das Landschaftsbild negativ beeinflussen sowie den Flächenverbrauch und die Baulastträgerkosten deutlich erhöhen würde.

7 4 Straßenbauliche Beschreibung

- Regelquerschnitt

Gemäß der Entwurfsklasse EKL 3 ist der einbahnig zweistreifige Regelquerschnitt „RQ 11“ anzuwenden. Die Fahrstreifen sind jeweils 3,5 m breit, beide Randstreifen je 0,5 m. Die gesamte befestigte Breite beträgt somit 8,0 m. Die beiden Fahrtrichtungen werden dort, wo das Überholen durch Mitbenutzung des Gegenverkehrsfahrstreifens möglich sein soll, durch eine einfache Leitlinie voneinander abgegrenzt. Wo die Mitbenutzung des Gegenverkehrsfahrstreifens aus Sicherheitsgründen untersagt werden soll, sind sie durch eine einfache Fahrstreifenbegrenzungslinie getrennt.8

Abbildung 9: Regelquerschnitt RQ 11 gemäß RAL 2012

- Trassierungsparameter

Für die Linienführung ist gemäß der Entwurfsklasse EKL 3 ein empfohlener Radienbereich von 300 bis 600 m und eine Radienmindestlänge von 50 m zugrunde zu legen. Aufgrund der vorhandenen Topographie wurden im Variantenentwurf, wie in Kapitel 3 beschrieben, auch größere Radien bis 900 m verwendet.

Für den Höhenentwurf gibt die EKL 3 eine Höchstlängsneigung bis 6,5 %, einen Kuppenhalbmesser von ≥ 5.000 m, einen Wannenhalbmesser von ≥ 3.000 m und eine Mindesttangentenlänge von 70 m vor. Topographiebedingt sind diese Werte bei allen Varianten problemlos einzuhalten.

8 Richtlinien für die Anlage von Landstraßen – RAL Ausgabe 2012, Kapitel 4.3. Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Köln, 2012.

8 5 Überschläglicher Flächenverbrauch

Abbildung 10: Regelbreiten Straßenkörper

Fahrbahnbreite inkl. Bankette: 8 m + 2 × 1,5 m = 11 m

Regelböschungsbreite bei Böschungen h < 2 m: 2 × 3 m = 6 m

Böschungsausrunder bzw. Versickerungsmulde am Böschungsfuß: 2 × 2 m = 4 m

Wendestreifen: 2 × 3 m = 6 m (Vorgewendeentschädigung)

Gesamtbreite Straßenkörper = 27 m (ohne straßenbegleitende Wirtschaftswege9)

Flächenverbrauch Straßenkörper pro Streckenkilometer = 2,7 ha/km

Zuschlag pro Wirtschaftswegeüberführung inkl. beidseitigem Dammkörper (Gesamtlänge ca. 400 m) = 1,0 ha

Zuschlag pro Anschlussstelle = 0,3 ha

(Annahmen: zwei Anschlussstellen und zwei Wirtschaftswegeüberführungen erforderlich.)

Variante 0:

5,24 km × 2,7 ha/km + 2 × 1,0 ha + 2 × 0,3 ha = 16,7 ha

Variante 1:

4,44 km × 2,7 ha/km + 2 × 1,0 ha + 2 × 0,3 ha = 14,6 ha

Variante 2:

4,45 km × 2,7 ha/km + 2 × 1,0 ha + 2 × 0,3 ha = 14,6 ha

Variante 3:

4,21 km × 2,7 ha/km + 2 × 1,0 ha + 2 × 0,3 ha = 14,0 ha

Variante „Raumplanerischer Entscheid 1993“:

4,03 km × 2,7 ha/km + 2 × 1,0 ha + 2 × 0,3 ha = 13,5 ha

(Alle Angaben ohne landespflegerische Ausgleichsmaßnahmen.)

9 Bei der Anlage von straßenbegleitenden Wirtschaftswegen entfällt dafür der Wendestreifen.

9 6 Variantenvergleich und Wahl der Vorzugsvariante

- Variante 0

Variante 0 schließt an den vorhandenen Kreisverkehr bei Offenbach an. Der Kreisverkehr muss, um den zusätzlichen fünften Anschluss aufnehmen zu können, voraussichtlich umgebaut und von 40 m Durchmesser im Bestand auf mindestens 45 m erweitert werden. Südlich des Kreisverkehrs wird der Auwald des Schleidgrabens auf einer Länge von ca. 70 m durchschnitten. Die anschließende Gerade in West-Ost-Richtung beträgt ca. 2,5 km und überschreitet somit den Regelwert von max. 1,5 km deutlich. Durch die Gesamtlänge von ca. 5,2 km verursacht Variante 0 insgesamt die höchsten Herstellungskosten und den größten Flächenverbrauch. Gemäß der faunistischen Neukartierung 2020 löst diese Variante die größten Betroffenheiten bei bestandsgefährdeten Brutvogelarten aus und wird als schlechteste Variante bewertet.

- Variante 1

Variante 1 schließt mit einem neuzubauenden Kreisverkehr an die jetzige Einmündung des Gewerbegebietes „Interpark-Süd“ in Offenbach an. Südlich dieses Kreisverkehrs überquert sie im Bereich des Schleidgrabens eine Wiese außerhalb des Auwaldbereichs. Die anschließende Gerade nach Bellheim ist ca. 1,8 km lang und überschreitet den Regelwert somit um 20 %. Die Gesamtlänge der Variante beträgt ca. 4,4 km. In der aktuellen Neukartierung wird diese Variante anhand der Betroffenheiten als zweitschlechteste Variante bewertet.

- Variante 2

Variante 2 verzichtet zugunsten einer erhöhten Verkehrsqualität und der Verkehrslenkungsfunktion auf die Ortsumgehung auf einen Kreisverkehr. Die Anbindung nach Offenbach wird über eine Einmündung mit Linksabbiegestreifen umgesetzt. Die vorhandene Einmündung in das Gewerbegebiet „Interpark-Süd“ wird an die neue Straßenführung angepasst. Der Eingriff in schützenswerte Bereiche beim Schleidgraben ist bei dieser Variante am geringsten. Die anschließende Gerade nach Bellheim ist 1,5 km lang und entspricht somit dem Regelwert. Die Gesamtlänge der Variante beträgt 4,5 km. Diese Variante löst gemäß der Kartierung, zusammen mit Variante 3, die geringste Betroffenheit bestandsgefährdeter Brutvögel aus.

- Variante 3

Variante 3 als Abwandlung von Variante 2 rückt näher an die Ortslage Offenbach heran und reduziert somit die Gesamtlänge auf ca. 4,2 km. Der Lärmschutz bleibt durch den Abstand von mindestens 200 m von der Variantenachse zur Bebauung weiterhin gewährleistet. Die vorhandene Einmündung des Gewerbegebiets „Interpark-Süd“ wird nicht verändert. Die Gerade in West-Ost-Richtung ist ca. 1,25 km lang. Von der Betroffenheit bestandsgefährdeter Brutvögel unterscheidet sich diese Variante in der Kartierung kaum von Variante 2, allerdings befindet sie sich am Rand des Untersuchungsgebiets und somit könnten zusätzlich weiter östlich gelegenene, hier nicht untersuchte Betroffenheiten ausgelöst werden.

10 - Variante „Raumplanerischer Entscheid 1993“

Die Variante „Raumplanerischer Entscheid 1993“ ist eine direkte Nachbildung der Vorzugstrasse des Raumplanerischen Entscheids von 1993. Durch das „stumpfe“ Anschließen an die vorhandene L 509 ist mittig zwischen der Einmündung des Gewerbegebiets „Interpark- Süd“ und der Ortslage Ottersheim ein Kreisverkehr nötig, welcher hier aus rein verkehrlichen Gründen nicht erforderlich wäre. Südlich des Kreisverkehrs wird der Auwald des Schleidgrabens auf einer Länge von etwa 90 m durchschnitten. Die anschließende Gerade nach Bellheim ist 1,5 km lang und entspricht somit dem Regelwert. Die Gesamtlänge der Variante beträgt ca. 4,0 km, wenn die Anbindung an die OU Bellheim entsprechend der Varianten 0 bis 3 ausgeführt wird. In den Kartierungsergebnissen schneidet diese Varinate bei den Betroffenheiten besser als 0 und 1, aber schlechter als 2 und 3 ab.

- Wahl der Vorzugsvariante

Variante 2 erscheint aufgrund der dargestellten Punkte in der Vorabschätzung als bester Kompromiss zwischen den Belangen der Verkehrssicherheit, Verkehrsqualität, Lärmschutz, Umweltverträglichkeit und Baulastträgerkosten. Gefolgt wird sie von Variante 3, für die geringere Herstellungskosten einem möglicherweise höheren naturschutzrechtlichen Eingriff und durch die Nähe der zur Bebauung einer höheren Lärmbelastung (wenn auch noch im Rahmen der gesetzlichen Grenzwerte) gegenüberzustellen sind. Variante 2 ist daher als Vorzugsvariante hervorgehoben.

11 7 Anlagen

- Übersichtslageplan („Arbeitsplan“) Maßstab 1 : 10.000

- L 509, OU Ottersheim - Knittelsheim, Erfassung von Haselmaus, Fledermäusen, Brutvögeln, Reptilien, Amphibien, Libellen und Tagfaltern 2019

- Verkehrsuntersuchung L509 Ortsumgehung Ottersheim – Knittelsheim auf Basis des Landesverkehrsmodells Rheinland-Pfalz

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