NACHRICHTENBLATT des Fördervereins Francisceum

Zerbst/Anhalt Dezember 2019

Mit Einladung zu den Schulfesttagen und zur Jahreshaupt- versammlung des Fördervereins 2020 Inhalt Seite

Vorwort Torsten Huß 1 Einladung zur Mitgliederversammlung 2 des Fördervereins 2020 Einladung zu den Schulfesttagen 2020 2 Preise und Auszeichnungen 3 Statistisches zum Schuljahr 2019/20 Detlev Pöls 4 Veranstaltungen vom 7. Mai bis 28. November 2019 Klassenfotos der 5.,7. und 11. Klassen Torsten Huß, 7 Abiturientinnen und Abiturienten 2019 Rede der Schulleiterin zum Abitur Veronika Schimmel 18 Rede der Schüler zur Zeugnisausgabe Ida Lindemann, 25 Bennet Rietdorf Drei Kollegen gehen in den Ruhestand: Elke Borchardt Angela Köcher 29 Regine und Dieter Knauer Marlies Ernst, 31 Annette Elz Neue Kolleginnen und Kollegen stellen sich vor: Peggy Münzberg 32 Victoria Pennewitz 33 Andreas Baumgart 33 Anmerkungen und Ergänzungen zu Joachim Woyth 34 meinem Beitrag zur Schulgeschichte 1946-1959 Moderne Büroausstattung für den Der Vorstand 37 Förderverein Der Klimawandel erreicht das Hans-Günther Berthold 38 Francisceum Spender vom 18. April bis 24. Oktober 40 2019

Vorwort Liebe Leser, das Titelbild dieser Ausgabe stammt aus einem Fotoband, den Bennet Riet- dorf (Fotos) und Nils Benkwitz (Texte) zusammengestellt haben. Die bei- den Schüler haben 2018 (Nils) und 2019 (Bennet) ihr Abitur am Fran- cisceum abgelegt. Der informative und hochwertige Fotoband kann für 19,95 € im Sekretariat am Weinberg erworben werden. Da wir gerade über Geld reden: Die finanzielle Lage unseres Vereins ist nach wie vor gut, auch dank zahl- reicher Spenden unserer Mitglieder. Aber es stehen, wie unser Kassenwart mitteilen lässt, für dieses Jahr noch Beiträge von etwa 100 Mitgliedern aus. Bitte denken Sie an die Überweisung, am besten mit einem Dauerauftrag.

Torsten Huß

Bitte beachten Sie bei Überweisungen: Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld IBAN: DE90 8005 3722 3301 0004 94 SWIFT-BIC: NOLADE21BTF

Wir empfehlen die Einrichtung eines Dauerauftrages. Beitrag: 12,50 €, ermäßigt für Auszubildende und Studenten: 6,50 €

Förderverein Francisceum e. V. Weinberg 1 39261 Zerbst/Anhalt

Telefon: 03923/787872 Bürozeiten: mittwochs 10.00 – 11.00 Uhr (außer in den Schulferien) www.foerderverein-francisceum.de

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An die Mitglieder des Fördervereins Francisceum Zerbst/Anhalt e. V.

Einladung zur Mitgliederversammlung des Fördervereins Francisceum Zerbst/Anhalt e. V. im Jahre 2020 am Freitag, 17. April 2020, 17.00 Uhr im Mehrzweckraum W5 des Auditoriengebäudes, Weinberg 1, 39261 Zerbst Tagesordnung: 1. Jahresbericht des Vorsitzenden 2. Rechnungslegung für das Geschäftsjahr 2019 3. Bericht der Kassenprüfer 4. Entlastung des Vorstandes 5. Genehmigung der Vorschläge für das laufende Geschäftsjahr 6. Wahl des Vorstandes 7. Verschiedenes

Ergänzungen der Tagesordnung gem. Satzung § 7 erbitten wir bis zum 1. April 2020.

Mit freundlichen Grüßen

Der Vorstand Torsten Huß Vorsitzender Zerbst, im November 2019

Einladung zu den Schulfesttagen 17. und 18. April 2020

Das Gymnasium Francisceum in Zerbst/Anhalt lädt alle ehemaligen Schü- ler des Francisceums, der Oberschule, der Erweiterten Oberschule Albert Kuntz, Mitglieder des Fördervereins und Freunde des Francisceums aus Anlass seines 217-jährigen Bestehens seit seiner Wiedergründung durch Fürst Leopold Friedrich Franz zu seinen Schulfesttagen am 17. und 18. April 2020 ein.

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Programm

Freitag, 17. April 2020

8.00-11.30 Uhr Projekttag der Schule mit Vorträgen für Schüler 12.00 Uhr Konzert der Preisträger im Instrumentalwettbewerb 13.00 Uhr Francisceumslauf 17.00 Uhr Jahreshauptversammlung des Fördervereins im Mehrzweckraum W5 des Auditoriengebäudes 19.00 Uhr Chorkonzert in der Aula

Sonnabend, 18. April 2020

10.00 Uhr Festveranstaltung in der Aula anschließend Mittagsimbiss, Besichtigung der Schule und Führungen durch die historische Bibliothek ab 14.00 Uhr Treffen von ehemaligen Francisceern und interessierten Gästen zum Kaffeetrinken in der Aula ab 15.00 Uhr von Schülern geführte historische Rundgänge durch die Schule

Preise und Auszeichnungen Certamen Latinum (Regionaler Lateinwettbewerb in ) am 28. Februar 2019 3. Platz: Norman Hohenstein (10/2 im Schuljahr 2018/19)

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Statistisches zum Schuljahr 2019/20

Am Francisceum lernen in diesem Schuljahr 577 Schüler in 27 Klassen, die von 46 Lehrkräften und einer Referendarin unterrichtet werden. Damit hat sich die Klassenzahl um zwei erhöht, während wir insgesamt eine Lehrerin weniger als im Vorjahr haben. Die Unterrichtsversorgung hat sich also ver- schlechtert. Von unserem alten Lehrerstamm wurden im letzten Schuljahr Frau Laube (Rus/Ges/Psy), Frau Borchardt (Deu/Kun), Frau Knauer (Rus/Eng/Ita) und Herr Knauer (Rus/Eng) in den Ruhestand verabschiedet. Bei der feierlichen Würdigung ihres Wirkens auf der Reifezeugnisausgabe wurden sie von den Abiturienten mit stehenden Ovationen gefeiert. Mit dem neuen Schuljahr nahmen Frau Münzberg (Deu/Eng), Frau Penne- witz (Deu/ev. Rel) und Herr Baumgart (Mat/Sport) ihre Tätigkeit am Fran- cisceum auf. Frau Ulbricht (Deu/Eng) absolviert das Referendariat an unse- rer Schule. Wie konnten nun zwei neue Klassen entstehen? Tatsächlich haben sich die Schüler der 6. Klassen so vermehrt, dass eine zusätzliche 7. Klasse gebildet werden konnte. Die Einrichtung von vier 11. Klassen aus drei zehnten ist jedoch der neuen Oberstufenverordnung zu verdanken. In der gymnasialen Oberstufe wählen die Schüler nun wieder 3 Leistungskurse (5 Wochenstun- den) und 3 Grundkurse (3 Wochenstunden) in den Kernfächern, statt bisher 6 Fächer mit 4 Stunden. Der für die Organisation dieses Systems wesent- lich erhöhte Stundenbedarf wurde vom Land Sachsen-Anhalt (trotz Lehrer- mangel) großzügig gewährt. Nun erhofft man sich natürlich von der neuen Struktur auch eine Verbesse- rung des Bildungsniveaus unserer Schüler („Kompetenzentwicklung“). Nach Meinung des Autors dieser Zeilen bewirken aber Maßnahmen wie Digitalisierung, Inklusion, Gruppenunterricht und Ganztagsbetreuung mit vielen Spaßangeboten sowie der „freie“ Elternwille über die Schulform der Kinder nur das Gegenteil.

Detlev Pöls

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Veranstaltungen vom 7. Mai bis 28. November 2019

7. Mai Theatertag Kl. 10 „Terror“ 17. Mai Klasse 10 – Geschichts-Projekt der Adenauer-Stif- tung in 20.-24. Mai Surf-Lager und Klassenfahrt nach Weimar der Klassen 10 20.-24. Mai Klassenfahrten der Klassen 9 4. Juni Bio-Projekt in Ronney Kl. 9/3 5. Juni Bio-Projekt in Ronney Kl. 9/1 und 9/2 11. Juni Beginn der mdl. Abiturprüfungen 13. Juni Wil-Kurs 11 – Abschlussveranstaltung futurego Magdeburg 22. Juni Ausgabe der Reifezeugnisse / abends Abiball 24.-28. Juni Projektwoche der Klassen 5 und 6 Sozialpraktikum der Klasse 8 25. Juni Wil-Kurs 9 – 11 Ego-Sommerakademie 27. Juni Klassen 9/1 und 9/2 Besuch BIZ Dessau 28. Juni Klasse 9/3 Besuch BIZ Dessau 28. Juni Trommelprojekt Kl. 7/1 – 7/3 am Weinberg 1. Juli Franz-Münnich-Lauf 2. Juli Kl. 5 - Projekttag Kl. 6/3 – Radtour Kl. 8 in – Pergamonpanorama Kl. 10 – Leipzig 3. Juli Zeugnisausgabe Schuljahresabschlussfeier 19.-21. August Kennenlernfahrt Kl. 5 23. August Ego-Sommerakademie Wirtschaft Kl. 9 - 11 28. August Vorstellung futurego für Wirtschaft Kl. 11 2.-6. September Klassenfahrten Klassen 9 8. September Tag des offenen Denkmals mit historischen Führungen und Sammeltassencafé 16.-20. September Klassenfahrten Klasse 7

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16.-21 September Schüleraustausch mit Puschkin (Zerbst in Puschkin) 18. September Tag der Naturwissenschaften Klasse 11 25. September Sportfest Kl. 5 – 11 18. Oktober SCHILF – Dessau (Lehrerfortbildung) 24. Oktober Physikolympiade Klassen 8 bis 10 25. Oktober Kennenlernabend der 5. Klassen am Weinberg 28. Oktober Ökumenischer Jugendgottesdienst 04. November Engl. Theater für Kl. 5 – 6 08. November Kulturabend der 12. Klassen 10. November Gedenken an die Pogromnacht 13. November Mathematikolympiade 2. Stufe 14.-15. November Chorlager Klassen 5 bis 12 13. November Klasse 8 – Theaterbesuch „Der Schimmelreiter“ 27. November Weihnachtsmarkt JS 28. November Kl. 10/3 – BIZ-Besuch Dessau

Bläsergruppe zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes in der Jeverschen Straße

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Klassenfotos Klasse 5/1 (Herr Lehmann/Frau Schiller)

Hintere Reihe: Pia Matzke, Hannah Krüger, Lisa Kühnke, Hannah Bodendorf, Mariella Räcklebe, Celina Handrich, Charlotte Stock, Pauline Rudolf, Lilli Bergt

Mittlere Reihe: Vivian Krause, Finja Freitag, Miria Sens, Henning Brodowski, Max Schu- mann, Gregor Gottschalk, Edgar Hahn, Tim Jänecke, Justus Dietrich, Jo- hannes Niemann

Vordere Reihe: Selina Lehmann, Fiona Heinze, Lilli Doil, Theresia Tiefenau, Annalena Hädrich, Anna-Lena Hoffmann, Ludwig Lindemann, HaVy Ngo Dinh, Bennet Krüger, Eddie Rüger

Es fehlt: Elisabeth Ortlib 7

Klasse 5/2 (Herr Kadler/Frau Elz)

Hintere Reihe: Kevin Lucas, Janic Gehring, Alan Wolski, Max Greulich, Jannis Syring, Jonas Hennig, Rick Fräßdorf, Mia Trinks

Mittlere Reihe: Finley Knape, Marie Hertel, Carlotta Behr, Emil Küllmei, Marc Gerdau, Vanesa Angelova, Lena Friedrich

Vordere Reihe: Antonia Remus, Jasmin Haar, Paula Heine, Lieselotte Bock, Tessa Schulze, Nane Bombach, Neele Finger

Es fehlen: Norah Wendt und Lucas Lottmann

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Klasse 5/3 (Frau Heger/Frau Wricke)

Hintere Reihe: Lina Burgemeister, Nele Dichte, Lina Zielinsky, Amelie Ritter, Emilia Schleede,

Mittlere Reihe: Rosi Kaul, Josephine Löwe, Fynn Rölke, Ramon Grune, Justin Vandrey, Marie Burgemeister, Lion Friedrich, Phil Wehner

Vordere Reihe: Finn Jacob, Moritz Hartwig, Paula Kaczmarek, Angelina Jacobsen, Lara Hünecke, Pascal Kinzel, Ben Blumentritt, Nils Hoffmann

Es fehlen: Chantal Kunstmann, Pauline Krüger

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Klasse 7/1 (Frau Hebestreit)

Hintere Reihe: Ida Marie Leps, Malina Meißner, Celina Sophy Luksch, Jan-Luca Hesse, Hannes Klein, Hoang Hai Nguyen

Mittlere Reihe: Leonie Lanet Warnke, Caroline Krabbes, Josephine Richter, Vincent Rich- ter, Julian Großkopf, Fabian Bohn, Dominik Leonard Grund, Konstantin Atanasov Damianov

Vordere Reihe: Kevin Martins, Selma Eva Zielesniak, Tim Karbe, Finja Burkhardt, Noah Lippold, Bastian Tim Wehling, Aaron Mathias Brunn, Vincent Schmidt

Es fehlt: Linus Jonathan Tiefenau

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Klasse 7/2 (Herr Zander)

Hintere Reihe: Jason Scheidig, Niclas Scherotzki, Meike Kroll, Vanessa Genth, Karla Gottschalk, Lena Sachse, Lea Arnold, Florian Pommer

Mittlere Reihe: Vivien van den Bogard, Mirej Zahn, Felix Bremert, Nils Kreuseler, Lukas Bremert, Felix Neuhaus, Mika Gareis

Vordere Reihe: Luise Gröpler, Mattis Bahn, Tony Krebs, Fabi Huth, Charlotte Olexy, Vio- letta Alekseenko, Maryam Al Laban, Yasmin Däubert

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Klasse 7/3 (Herr Homeyer)

Hintere Reihe: Lotti Fritze, Anni-Marie Vohs, Martha Heinze, Oscar Fahle, Max Metzker, Robin Mengewein, Carolin Hausmann

Mittlere Reihe: Konrad Ost, Elisabeth Koch, Mara Stephan, Sophia Riehl, Leni Wecke, Frida Schneider, Francesca Tinaglia

Vordere Reihe: Melena Peuker, Malte Müller, Nathanael Demke, Leoni Arnold, Jette Ul- rich, Lilly Zein

Es fehlen: Tobias Röther, Joshua Meilchen 12

Klasse 7/4 (Frau Gerngroß)

Hintere Reihe: Dustin Elias Oesterreich, Enric Weißmüller, Carlo Thalheim, Max Joel Kieler, Laines Körprich, Theresa Elisabeth Specht, Alina Chaluppa, Lara Zimmermann

Mittlere Reihe: Eve Sophie Bohn, Lara Greulich, Lucie Kleist, Henriette Reis, Natalia Do- nata Smolec, Charleen Lüer, Joline Paul

Vordere Reihe: Hanna Riemschneider, Jonathan Rösschen, Franziska Dickhoff, Cora Beck- mann, Maya Al Laban, Hans Wilhelm Lindemann, Arien Gottstein

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Klasse 11/1 (Frau Wolf)

Hintere Reihe: Zoe Berlin, Paula Lehmann, Hanna Heinze, Siska Thieme, Nicola Haus- mann Mittlere Reihe: Florian Genz, Johanna Löffler, Carolien van Ginkel, Anika Braune, Brit Albert, Moritz Neuhaus, Vordere Reihe: Alexander Leps, Lisa Fräßdorf, Anna Michelle Plath, Lukas Hartwig, Leo- nie Paul

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Klasse 11/2 (Frau Pfeiffer-Anders)

Hintere Reihe: Julia Kemp, Helen Gerber, Antonia Puls, Lena Kübitz, Ronja Sommer Mittlere Reihe: Lena Becker, Leon-Ben Arnold, Franziska Gensch, Frauke Rieseler, Emma Julia Buchert, Sarka Hofmanova Vordere Reihe: Christopher Heil, Marvin Lüderitz, Michael Reis Es fehlen: Jan Hohmann, Celina Knoch, Nastassia Paulava, Lara-Joy Wehling

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Klasse 11/3 (Frau Gröber)

Hintere Reihe: Marie Heinrich, Lyly Grahn, Lucie Albrecht, Linda Obst, Gabriel Gottstein

Mittlere Reihe: Johanna Thiele, Anthea Jüling, Tina Klatt, Melina Rozing, Jonas Fiedler

Vordere Reihe: Niklas Sieling, Hannes Dieckmann, Tim Bastian Heine, Michael Leisering, Carl Ole Rätzel

Es fehlt: Max Welzel

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Klasse 11/4 (Herr Baumgart)

Hintere Reihe: Ian Schatz, Dario Aretz, Fynn Zielesniak, Arne Friedrich, Fin Koppensdorf

Mittlere Reihe: Lucas Gabriel, Norman Hohenstein, Angelique Müller, Teresa Lüderitz, Tami Joris Stephan

Vordere Reihe: Franz Lobedank, Max Hamann, Phillip Riehl, Nicolas Heine, Jim Holler- buhl

Es fehlt: Eike Alarich

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Abiturientinnen und Abiturienten 2019 Klasse 12/1 Klasse 12/2 Klasse 12/3

Sina Berg Jouseph Alkassis Miriam Tabea Baier Jonas Beyer Nathalie Frencis Aretz Kimberly Gil Borgsdorf Lucy Braune Jann-Luca Brake Moritz Brodowski Emma Grey Mara Fechner Mary-Jeanne Dometzky Johannes Herrmann Maureen Hannemann Lara Handrich Julia Charlotte Löhn Moritz Hasse Paula Marie Kestler Jette Puls Friederike Ifferth Marlene Ladendorf Chantal-Theres Radig Tobias Christian Knoche Ida Josefine Lindemann Silas Reschke Francesca Krieg Celin Nadolni Klara Marie Rohrer Kevin Axel Kulot Oliver Noack Wiebke Schlüter Jennifer Malchasjan Andy Pantel Maik Spuling Lena Matetzky Nils Pfeifer Florian Steuer Lisa Sophie Oldehaver Johann Georg Reifarth Andy Waschk Elisabeth Reimann Benedikt Schweika Lili Marlen Wiechert Bennet Rietdorf Gina Schwertner Vanessa Röscher Collin-Jeremy Strobel Lucas Ulrich Florian Westphal Victoria Marie Weferling Annabell Wolf Robin Wiese Luis Zilski

Rede der Schulleiterin zum Abitur

Liebe Abiturienten, sehr geehrte Eltern, Lehrer und Gäste,

zu unserer diesjährigen Abiturzeugnisausgabe begrüße ich Sie alle auf das Herzlichste. Wieder neigt sich ein Schuljahr dem Ende entgegen und wieder verlässt ein Jahrgang unsere Schule, der erste Jahrgang, der mit uns einen kleinen

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Neuanfang der Schulbildung wagte. Wir Lehrer und Ihr Schüler, wir stürz- ten uns in den Ganztagsschulbetrieb. In den vergangenen acht Schuljahren seid Ihr, liebe Abiturienten, uns nicht nur ans Herz gewachsen, haben wir nicht nur gemeinsam Höhen und Tiefen gemeistert, sondern auch gemeinsam viele schöne Erinnerungen gesam- melt. Manchmal war es für beide Seiten, Lehrer und Schüler, sehr anstren- gend, Kräfte zehrend und auch hart. Vermittelnd zwischen den Kontrover- sen, besonders während der Pubertät, standen Sie als Eltern stets helfend bereit. Gemeinsam haben wir es geschafft! Heute erhaltet Ihr, liebe Abiturienten, den Lohn Eurer letzten acht Schuljahre. Und auch Eure Eltern, Großeltern und Geschwister haben Mut zugesprochen, geschlichtet und vor allem Eu- ren Nöten zugehört. Sie haben mit Euch gebangt, teilweise mitgelernt und sich mit Euch gefreut. Am 25. August 2011 war es soweit und Ihr, 80 Schüler, wurdet in der Aula in der Jeverschen Straße mit einer kleinen Überraschung von den Schülern der 6. Klassen begrüßt und damit Francisceer. Eure Klassenlehrer der 5. bis 7. Klasse waren Frau Elze, Frau Lange und Herr Woitkowiak. Das Schulleben am Francisceum nahm seinen Lauf. In der Erinnerung geblieben sind mir vor allem die Aerobic-Stunden mit den Mädchen dienstags in der 8. Stunde als Ganztagsangebot. Damals durf- ten noch Lehrer die Angebote durchführen. Könnt Ihr Euch noch daran er- innern, dass einige von Euch um den rechten Knöchel ein Band trugen, um sich „rechts“ zu merken? Anspannung und Entspannung sollte Euren Schulalltag einfacher machen. Ihr hattet zusätzliche Hausaufgabenstunden, welche Ihr mehr oder manch- mal auch weniger sinnvoll genutzt habt. Es gab aber auch viel außerhalb des Unterrichtes zu erleben. So fand ich in der Volksstimme vom 30.09.2011 Jan-Luca Brake und Robin Wiese sehr interessiert beim Besuch der Zerbster Feuerwehr. Der Projekttag „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ fand damals letztmalig noch am 11. Oktober statt. Ab dem darauffolgenden Jahr war dieser Projekttag immer zu Beginn des Schuljahres. Bereits am 18.01.2012 habt Ihr den neuen zukünftigen Schülern Eure in- zwischen angenommene Schule gezeigt.

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Zwischenzeitlich waren Jonas Beier, Gina Schwertner und Kevin Kulot beim Schreibwettbewerb 2012 vom Friedrich-Bödecker-Kreis schon als Fünftklässler aktiv. Andy Waschk, Bennet Rietdorf und Maureen Hanne- mann berichteten über Ihre Ganztagsangebote in der Volksstimme, Ida Lin- demann und Lucas Ulrich über Phänomene der Naturwissenschaften. Tobias Knoche posierte mit den Basketballspielern in der Volksstimme. Geschmunzelt hatten wir damals über die Größenverhältnisse. Es war fast wie bei David und Goliath. In der Bibel gewann David und bei Euch? In der 6. Klasse hatten wir die Wochenplanarbeit eingeführt, die Euch zu- gegebenerweise sehr schwer fiel, und das Fach Methodentraining der 5. und 6. Klasse habe ich mit Euch Wirtschaftsschülern in der 11. Klasse wie- derholt und Ihr habt gestaunt, was man als kleiner Schüler schon gelernt und doch wieder völlig verdrängt hatte. Euren Kennenlernabend am Weinberg hattet Ihr erst am 19. Oktober 2012, also als Ihr schon Schüler der 6. Klasse ward. Als Sprachtalente erwiesen sich 2013 Benedikt Schweika, Ida Lindemann und Klara Rohrer sowie Wiebke Schlüter, Nils Pfeiffer und Chantal Radig bei den Fremdsprachenolympiaden. Emma Grey und Paula Kestler sind beim Waldeinsatz am 13. April 2015 in der Volksstimme zu sehen. Da hattet Ihr aber schon Euer neues Zuhause, den Weinberg, in Besitz genommen, die Pubertät hat voll zugeschlagen und die für Euch neuen Klassenlehrer Herr Knauer, Herr Grabow und Frau Grzelachowski mühten sich neben Euren Eltern um Eure Entwicklung. Jeden Tag habt Ihr im Unterricht geschwitzt und Ihr werdet mir zustimmen, die meisten Lehrer haben Euch nichts geschenkt, hatten zwar Verständnis für Euch, haben aber Leistung erwartet und abgefordert. Tests und Klassen- arbeiten wurden geschrieben und es mussten auch Elternversammlungen und Elterngespräche stattfinden. Ihr wiederum musstet Rechenschaft able- gen. In den folgenden Jahren habt Ihr Euch weiterentwickelt. Es entstanden neue Freundschaften und manche Wege haben sich auch wieder getrennt. Viele von Euch sind weiter in der Volksstimme präsent gewesen, so unter anderem: Florian Westphal (VS 23.08.16) im Jüdischen Museum in Berlin, Julia Löhn beim Startschuss zum Francisceumslauf (VS 30.04.2016), Ben- net Rietdorf beim Kreisschülerrat (VS 17.03.2018). Ich hätte sicherlich

20 noch das fehlende Drittel der Schüler bei genauerer Recherche gefunden und habe versucht, Euch nicht doppelt aufzuzählen. Eure Klassenlehrer der Klassen 5 bis 7 und später 8 bis 10 haben viele Ak- tivitäten unternommen und auch in der Schule gab es ständig Aktivitäten und Veranstaltungen, planmäßige und überraschende Geschehnisse. Für Euch gewöhnungsbedürftig war die Neueinteilung der Klassen zu Be- ginn der Qualifikationsphase mit den neuen Klassenlehrerinnen Frau Rehda (in der 12. Klasse Frau Häntze), Frau Herbst und dem Klassenlehrer Herrn Ritzmann, in die Ihr in Klasse 11 mit 64 Schülern eingetreten seid. Nach gemeinsamer Recherche haben wir festgestellt, dass es ein munteres Kom- men und Gehen von Schülern in den acht Jahren gab. Die Anforderungen stiegen, die Motivation nicht unbedingt. Am Ende des 1. Kurshalbjahres stand der Skikurs an, welcher immer unvergesslich blei- ben wird. Es waren in dieser Woche Anstrengungen ganz anderer Art ge- fragt. Für die Aktiven der Theaterarbeitsgemeinschaft und auch für die Hur- ryCan-Mitglieder waren die Zerbster Prozessionsspiele Anfang September eine enorme Herausforderung und auch Belastung. Ich habe euch bewun- dert, besonders Johannes Hermann.

Am Ende der 11. Klasse habt Ihr gemeinsam mit Euren Lehrern die Studi- enfahrten durchgeführt. Als Ziele hattet Ihr für Sport das Surflager gewählt, für Physik wart Ihr in Mailand, für Deutsch in Weimar und für Italienisch seid Ihr nach Rom gereist. Auch darüber könnte man Geschichten erzählen und Anekdoten werdet Ihr noch in 50 Jahren kennen, wenn Ihr das Fran- cisceum zu den Schulfesttagen besucht und die goldene Anstecknadel „50 Jahre Abitur“ erhalten werdet. Aber nach den letzten Sommerferien 2018 ging es mit Riesenschritten auf die Abiturprüfungen zu. 54 Schüler waren mehr oder weniger fleißig bei der Aneignung schulischen Wissens oder auch bei der Organisation Eurer Aktivitäten als Abschluss-Jahrgang. Der Kulturabend der 12. Klassen am 2. November 2018 war ein Höhe- punkt, welcher euch sehr gut gelungen ist. Ich gebe zu, die Messlatte ge- genüber 2017 lag sehr hoch, und wir waren über Eure Präsentation sehr er- freut. Eure Lehrer haben tüchtig in der Vorbereitung mitgewirkt, besonders

21 die Klassen- und Musiklehrer. Dieser Abend hat uns Lehrern gezeigt: Jetzt seid Ihr auf einem guten Weg! Das habt Ihr dann auch mit dem 1. Preis für Euer „Lampenprojekt“ zum Bauhauswettbewerb und der Auszeichnung am 7. Januar in Magdeburg nachgewiesen. Ich hätte nie gedacht, dass Ihr solche Kreativität zeigt und diese Ideen auch umsetzt. Beflügelt hat Euch dabei sicherlich der Kunstun- terricht. Das Mitternachtsturnier am 18. Januar war bis auf den Fakt, dass Ihr keine vollständige Fußballmannschaft als Zwölft-Klässler hattet, ein Er- folg für Eure Abikasse. Diese habt Ihr auch mit Euren Waldeinsätzen gut gefüllt. Ich denke auch an die tollen Beiträge von Ida Lindemann, Jouseph Alkas- sis, Lara Handrich, Klara Rohrer und dem Akkordeonorchester sowie der Jazz-Band zum Instrumentalwettbewerb und dem „Voll auf Musik“ – Lie- derabend. Dem schlossen sich viele Preise beim Wettbewerb „Junge Kunst in Anhalt“ an. Hier seien wieder die Lampen und die Fotografien von Ben- net Rietdorf genannt. Besonders hervorheben möchte ich auch die diesjährigen Internationalen Fasch-Festtage mit unserem Christoph-Reuter-Workshop und dem grandio- sen Auftreten von Jouseph Alkassis und Lara Handrich beim Abschluss- konzert in dieser Stadthalle. Aber Ihr habt auch wieder Gelder für das Kinder-Hospiz gesammelt, so dass unsere Schule erneut „Schule mit Herz“ ist. Nicht jedem Menschen ist es gegeben, gesund zu sein und zu bleiben. Ihr habt mit Eurer Aktion viel Mitgefühl bewiesen. Ihr habt für die Europawahl geworben, für eine Zukunft mit Toleranz und Weltoffenheit. Leider sehen nicht alle Menschen die Parallelen zum letzten Jahrhundert. Ich finde Euren Mut stark und unterstütze gern alle Eure Akti- vitäten. Und auch bei „Fridays for future“ habt Ihr Euch engagiert und das nicht nur bei einem Streik. Wir haben ernsthaft diskutiert, ich sagte Euch, ich stehe hinter Euch, wenn da mehr als Streik kommt, und ich kann mich auf Euch verlassen. Danke! Ihr habt schon mindestens zweimal Müll im Ort und in der Umgebung ge- sammelt und eure Mitschüler aufgerufen, den Müll zu trennen und sparsam mit unseren Ressourcen wie Papier umzugehen. Wir gehen als Schule mit, wir kaufen keine Plastikgetränkebecher mehr und der Schülerrat hat sich 22 auf Eure Initiative hin für eine Mülltrennung entschieden. Wir müssen jetzt nur noch die getrennten Müllbehälter organisieren und aufstellen!

Das vierte Kurshalbjahr hatte es in sich. Ihr habt das Vorabitur gestemmt. Es war kräftezehrend und bei manchen auch demotivierend. 54 Schüler wurden zum Abitur zugelassen. Den letzten Schultag habt Ihr ausgiebig gefeiert. Ich fand nicht alles gelungen und nicht jeder verhielt sich entspre- chend, aber das steht auf einem anderen Papier. Zur Mottowoche haben wir unterschiedliche Standpunkte, eines muss ich Euch aber lassen, die mahnenden Worte vom Oberstufenkoordinator haben gefruchtet, so dass auch in dieser Zeit ordentlicher Unterricht möglich war. Die Prüfungen waren aber das Maß der Dinge und deren Ergebnis im Zu- sammenspiel mit den letzten beiden Jahren sehen wir nun heute hier. Wir haben uns sehr gefreut, ja waren sogar erstaunt über die sehr guten Leistungen vieler Schüler in den Prüfungen. Auch die meisten mündlichen Prüfungen waren sehr ansprechend. Dies gab uns den Glauben, dass unsere warnenden Worte geholfen haben. Man kann eben nicht alles googlen, und auf keinen Fall in der Prüfung. Auf meinem Tisch steht ein Spruch ohne Angabe eines Autors: Denken ist wie googlen, nur viel krasser! Und dies erinnert mich an einen Artikel aus der Wochenzeitung “Die Zeit“ vom 28. März 2019: “Werden wir immer dümmer?“ Forschungsergebnisse seit 1970 zeigen, dass bis 1990 der IQ der Menschen stetig stieg und seit 1994 sinkt und dies besonders in den westlichen europäischen Ländern. Neben genetischen Bedingungen sieht man die Ursache auch in der Erzie- hung im Elternhaus, der Bildung in der Schule und in der Digitalisierung. Elternhaus und Schule – davon bin ich überzeugt – stimmen bei uns. Also bleibt nur noch die Digitalisierung. Ich möchte nicht abschweifen, aber zum Nachdenken anregen. 53 Schüler erhalten heute das Abiturzeugnis. Euer Jahrgang besteht mit der Gesamtnote von 2,36. Glückwunsch! 20 Schüler haben einen Durchschnitt besser als 2,0 erreicht und Julia Löhn und Wiebke Schlüter haben die 1,0 geschafft!

Ich wünsche Euch im Namen des gesamten Kollegiums des Francisceums:

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 Sucht Euch Euren Platz im Leben. Wir haben nur den Grundstock gelegt! Oder haben es zumindest versucht!  Bleibt weiter wissbegierig, denn Ihr seid unsere Zukunft! Meistert Euer Leben!  Geht mit der Digitalisierung vernünftig um! Euren Geist und das Denken kann Google nur auf Kosten Eurer Intelligenz ersetzen!  Vergesst das Francisceum nicht, wo Euer Anfang war! Wir sind neugierig, was aus Euch wird!  Bewahrt Eure Ehrlichkeit, Offenheit und Menschlichkeit für die Zukunft! Das braucht unsere Gesellschaft!

Liebe Eltern, Ihre Kinder haben es geschafft, und dass wir jetzt die Zeug- nisse überreichen können, verdanken Ihre Kinder dem Vertrauen, das Sie in sie gesetzt haben, dem unermüdlichen Bemühen der Lehrer und dem eige- nen Fleiß oder Selbstbewusstsein der Schüler. Sie können alle stolz auf die Leistungen Ihrer Kinder sein. Wir sind es auch. Wir kommen nun zur Zeugnisausgabe des Abiturjahrganges 2019 am Fran- cisceum. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!

Veronika Schimmel

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Rede der Schüler zur Zeugnisausgabe Liebe Eltern, liebe Mitschüler, liebe Lehrer, sehr geehrte Schulleitung, sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Verwandte und Freunde… … Wohin, wenn nicht wir?! Diese bewegende Frage stellte uns unser Oberstufenkoordinator Herr Pöls in den vergangenen Zeiten regelmäßig. Wohin, wenn nicht wir? Sie sehen jetzt vielleicht ein wenig verwirrt aus, wir waren das auch. Ratlosigkeit ist sowieso eines der Gefühle, die die meisten von uns durch unsere Abiturzeit begleitet haben. Das riesige Fragezeichen über dem Kopf und ein entschlossenes „…äähh…“ bleiben über, wenn man in der letzten mündlichen Prüfung mit Fragen konfrontiert wird, auf die man partout keine Antwort geben kann. Und überhaupt, jetzt haben wir zwölf Jahre intensive Bildung durchlebt und trotzdem stehen wir ständig nur vor Fragen, die wir nicht beantworten können. Unsere Eltern schütteln den Kopf, unsere Lehrer schütteln den Kopf, wir schütteln verzweifelt den Kopf, Robin seufzt: „Ich geb’s uff.“ und Herr Grabow antwortet: „Ich bitte drum.“ Sind wir denn immer noch nicht reif genug, um in die Welt zu ziehen? Um mit Frau Schillers Worten zu fragen: „Mein Unterricht war doch nicht völ- lig umsonst! Wer zweifelt das an?!“ und die passende Schülerantwort von Sina: „Descartes.“ Es gibt einen ganzen Stab von Menschen, die in den vergangenen Jahren alles dafür gegeben haben, uns mit Wissen und Erfahrung auszurüsten. An- gefangen von denen, die uns großgezogen haben, die uns unsere ersten Schulranzen und Füller geschenkt und uns bei den Hausaufgaben geholfen haben, als wir noch Äpfel und Birnen zählen mussten, über die, die uns freundschaftlich zur Seite standen, wenn es untereinander Stress gab, bis hin zu denen, die uns Wissen vermittelt haben, anfangs noch, wie die Buch- staben des Alphabets heißen, später dann, wie man einen funktionsfähigen Kernreaktor baut und mit einem Luftgewehr schießt. Aber schon seit einer ganzen Weile zucken unsere Eltern mit den Schul- tern, wenn wir sie um Hilfe bei den Hauaufgaben bitten und sagen nur: „Das ist bei mir schon zu lange her“, und auch unsere Lehrer sind nicht wie

25 noch in der Grundschule Universalgenies in allen Fächern, sondern können nur noch in ihrem eigenen Fachbereich Auskunft geben. Heute, nach zwölf Jahren Schule, haben wir sehr viel gelernt. Trotzdem ge- raten wir häufig an Fragen, die uns unser Schulwissen nicht beantworten kann. Nicht zuletzt gehört dazu auch einiges von dem, was Herr Pöls von uns wissen möchte. Wann immer wir ratlos sind, richten wir uns gerne an unsere Mitschüler, die mit uns zusammen diesen Weg gehen. Wir sind, um es freundlich auszudrücken, ein bunter und lebhafter Jahr- gang. Wir sind, gerade am Anfang der Oberstufe noch öfter aneinander ge- raten, haben Klasse gegen Klasse gearbeitet und manche dieser Vorwürfe stehen auch heute noch im Raum. Aber je näher wir diesem Tag heute kamen, desto mehr wichen diese Rei- bereien dem großen Gedanken an ein gemeinsames Abitur. Viele von uns dachten, dass man die Prüfungen hinter sich bringt und dann von allem be- freit ist. Tatsächlich gab es aber sehr viel zu organisieren, Geld einzutreiben und Events zu veranstalten, so dass wir als Jahrgang zusammen viel auf die Beine gestellt haben, das wir uns zunächst gar nicht zutrauen wollten. Wir sind in den letzten beiden Jahren viel mehr zusammengewachsen, als wir das am Anfang für möglich gehalten hätten. Wir haben einiges über Zusammenhalt und Kameradschaft gelernt, auch an negativen Beispielen. Aber spätestens, als wir alle gemeinsam um unsere Motto-Woche gefürch- tet haben, entstand ein deutliches Gemeinschaftsgefühl. Auch wenn meine Klasse sich damit brüstet, am Ende der Oberstufe immer noch skandalfrei zu sein, sind wir heute an diesem Tag gemeinsam als ein Jahrgang angekommen, in dem jeder Einzelne seinen Teil leistet. Wir ha- ben viel zusammen geleistet, uns so oft gegenseitig die Hausaufgaben ge- geben, die nur einer aus dem Kurs gemacht hatte, haben uns gegenseitig be- reitwillig abschreiben lassen, bei Vorträgen extra nur die vorher abgespro- chenen Fragen gefragt und nur in Extremfällen haben wir Bennet als Bot- schafter zur Schulleitung gesandt. Wir haben alle voneinander gelernt, wie man zusammen arbeitet und was es bedeutet, sich manchmal auf Menschen zu verlassen, die man kaum kennt oder denen man vielleicht sogar skeptisch gegenüber steht. Auch wenn jeder von uns in den Prüfungen für sich alleine kämpfen musste, haben wir uns trotzdem in letzter Sekunde noch einmal den Stoff 26 erklärt, Tafelwerke und Duden ausgeliehen und in den allermeisten Fällen nicht verraten, wenn ein Betrugsversuch vorlag. Nach zwei durchwachsenen Jahren sind wir als Jahrgang gemeinsam hier angekommen. Wir haben bis heute alles gegeben, um die Abiturzeugnisse in der Hand zu halten. Man könnte sagen, wir sind jetzt jeder auf sich allein gestellt. Aber was folgt, ist mehr als nur ein Studium oder eine Ausbildung. Neue Herausfor- derungen und Fragen bahnen sich an, für die unsere ganze Generation ver- antwortlich ist. Damit wir diese Themen wie Umwelt, Zusammenleben verschiedener Kul- turen, den Strukturwandel, Frieden für die Welt, aber auch das Glück des Einzelnen verstehen und verbessern können, hat jeder Lehrer seinen Teil geleistet und uns wertvolles Wissen mit auf den Lebensweg gegeben. Um zu lernen, wie wir die ethischen Fragen beantworten können, wie wir miteinander menschlich und verantwortungsvoll umgehen können, dazu ha- ben uns Frau Schiller, Frau Gohl und Frau Richert viele Weisheiten von sich selbst und anderen klugen Menschen geschenkt. Sollte es doch Prob- leme im Zusammenleben geben, schlägt die Stunde der Psychologieschüler von Frau Laube. Damit wir unseren kleinen Platz im großen Getriebe finden, hat uns Herr Hanke in Sozialkunde unterrichtet, und auch wenn er steif und fest behaup- tet, Schüler wären nur Nummern für ihn, glauben wir doch, dass Sie uns ei- gentlich gern hatten. Für ein besseres, umsichtiges Umweltverständnis sorgten unsere Biolehrer Frau Grzelachowski und Frau Wolf, unsere immer pünktlichen Physikleh- rer Herr Pöls und Frau Heimann sowie unsere Chemielehrerin Frau Menge- wein, bei der wir gelernt haben, Schürzen zu falten, und die uns für Explo- sionen in allen Farben und Formen begeistern konnte. Dank unserer Geografielehrern Herr Grabow und Herr Hebestreit finden wir uns in der Welt zurecht. Frau Gröber, Frau Pflug, Frau Wricke, Frau Görner und Frau Knauer lehrten uns auch die richtigen Sprachen, falls wir uns dennoch verlaufen und durchfragen müssen. Um zu verhindern, dass etwas auf uns zukommt, mit dem wir nicht gerech- net haben, haben Herr Hoffmann, Herr Pöls und Herr Ritzmann als unsere Mathelehrer bis zum Schluss durchgehalten und ich würde sagen, die Wahrscheinlichkeit, dass wir ihnen dankbar dafür sind, geht gegen 1,0. 27

Die Welt mit anderen Augen zu sehen, lehrten uns auf unterschiedliche Weise Frau Lanfer und Frau Borchardt in Kunst und Herr Homeyer in In- formatik. Frau Pfeiffer und Frau Köcher unterrichteten uns nicht nur in Musik, son- dern leiteten auch den Schulchor, der deutliche Lücken aufweisen wird, wenn unser Jahrgang nicht mehr mit in den Reihen steht. Die Ehepaare Gohl und Hebestreit haben uns im Sportunterricht darauf vor- bereitet, mit einem Sprint jede Straßenbahn zu bekommen und über Hin- dernisse auf unserem Weg einfach zu springen. Frau Schimmel machte aus einigen von uns echte Wirtschaftsspezialisten, aber auch ausgezeichnete Bäcker. Damit wir keine Fehler der Vergangenheit wiederholen, sorgten Frau Häntze, Frau Finger und Frau Gerngroß in Geschichte dafür, dass wir uns in dieser Vergangenheit auskennen. Schlussendlich fehlt jetzt noch, worauf uns der Deutschunterricht vorberei- tet hat. Und wenn ich mich genau erinnere, an Schiller, an Goethe, an Shakespeare, dann musste zur Lösung der Probleme immer jemand sterben … Nun ja, fassen wir es anders zusammen, wir danken Frau Borchardt, Frau Herbst und Frau Görner, dass sie uns gelehrt haben, wie man solche Schrif- ten kritisch hinterfragt. Mit all diesem Wissen gespickt, beginnt nun für uns ein neuer Lebensab- schnitt. Auf diesen wurden wir gut vorbereitet, aber wir haben auch beson- ders eines mitgenommen: das Wissen, dass man niemals ausgelernt hat und dass ein Lehrplan vielleicht ein Ende haben kann, aber dass danach immer ein neuer folgt. Es gibt Dinge, die wissen wir noch nicht. Aber vor uns liegt ein hoffentlich langes Leben, in dem wir vieles erfahren werden, das wir später weiterge- ben können, so wie es unsere Eltern, Freunde und Lehrer für uns getan ha- ben. Für uns beginnt jetzt ein neuer Lebensabschnitt. Trotzdem sind wir nicht auf uns allein gestellt. Auch weiterhin werden uns diese Menschen unter- stützen. Sicher nicht so oft wie bisher und wir müssen mehr Verantwortung für uns selbst tragen, doch egal, wohin uns unsere Wege führen, wir kön- nen auf die Menschen bauen, die uns bis hierher begleitet haben, allen vo- ran unsere Eltern - Danke! 28

Ganz gleich wie beschwerlich und anstrengend die Schulzeit teilweise ge- wesen ist, wir sind dankbar für diese wundervolle Zeit, aus der wir viel mit- nehmen, die uns helfen wird, die passenden Antworten auf die Fragen des Lebens zu finden. Und jetzt schöpfen wir aus einem großen Pool von Sätzen, mit denen un- sere Lehrer standardmäßig ihre Stunden beendet haben. In der engeren Auswahl: Frau Grzelachowski mit „Schnitt für heute“ und Frau Gerngroß mit „Bis dahin.“ Gewonnen hat Herr Hanke: Das war’s, Lars, wir sehen uns in der nächsten Folge. Dankeschön.

Ida Lindemann und Bennet Rietdorf

Drei Kollegen gehen in den Ruhestand Dieter Knauer, Re- gine Knauer und Elke Borchardt bei ihrer Verabschie- dung in der Aula

Elke Borchardt Das Verabschieden nimmt in diesen Tagen kein Ende. Auch wir im Fachbereich der Kunst und Musik haben uns im vergangenen Schuljahr von der Vorsitzenden, unserer langjährigen Kollegin Elke Borchardt, verabschiedet, die ihren wohlverdienten Ruhestand angetreten 29 hat. Elke war seit der veränderten Organisation des Schulsystems nach der Wende 1990 Teil der neuen Lehrerbesetzung am Francisceum. Wie viele weitere Kolleginnen und Kollegen, mich eingeschlossen, kehrte sie "zu ih- ren Wurzeln" zurück, denn als Schülerin legte Elke ihr Abitur 1974 an der damaligen EOS "Albert Kuntz" in den altehrwürdigen Mauern des Kloster- gebäudes am Weinberg ab. Sie prägte von nun an als Teil des Kollegiums die Entwicklung des Kunst- bereichs als wichtige Institution an unserer Schule. Auf Initiative und mit Unterstützung des früheren stellvertretenden Schulleiters Walther Tharan trug Elke maßgeblich dazu bei, dass die Schule durchgehend bis heute in jedem Jahr die Ausstellung "Junge Kunst in Anhalt" im Alumnatskorridor ausrichtet, die im Rahmen der Zerbster Kulturfesttage talentierten jungen Künstlern unterschiedlichen Alters aus verschiedenen Schulformen in An- halt die Gelegenheit gibt, ihre Werke zu präsentieren und sich gleichzeitig einem Wettbewerb zu stellen. Großer Dank gebührt ihr dafür, denn ohne eine intensive Arbeit bei der Vorbereitung, Organisation und Ausführung neben allen anderen Ver- pflichtungen hätte dieses jährliche Projekt nicht umgesetzt werden können. In den vergangenen Jahrzehnten habe auch ich oftmals mit ihr an gemein- samen Konzepten gearbeitet, die die beiden Fächer Kunst und Musik zu- sammenführten. Ich denke zum Beispiel an die Umsetzung zum Thema "800 Jahre Anhalt" im Jahr 2012. Zu wichtigen Ereignissen stellten Schüler in lebenden Bildern sehr anschaulich die Geschichte des Landes Anhalt mit passender Musik und einem selbstgeschriebenen Lied dar. Es war immer eine sehr kreative und angenehme Zusammenarbeit, bei der wir uns toll er- gänzten. Ihre Liebe gehört aber auch der Literatur, die sie mit Begeisterung den Schülern vermitteln konnte. Ihr Einsatz im Fach Deutsch lag vor allem in der Kursstufe und damit verbunden auch regelmäßig im Abitur mit allen Anforderungen. Ich wünsche ihr für den nächsten Lebensabschnitt alles er- denklich Gute: Zeit für ihre Interessen - z.B. Reisen, Besuch von Ausstel- lungen, Lesen, aber auch für die Familie.

Angela Köcher

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Regine und Dieter Knauer Mit herzlichen Worten der Schulleiterin Veronika Schimmel wurden Re- gine und Dieter Knauer am letzten Tag des Schuljahres 2018/19 aus dem Schuldienst entlassen. Der sich für solche Anlässe formierende ehrenamtli- che und stimmgewaltige ☺ Lehrer- und Lehrerinnenchor sang für sie „School is out for summer“ und jeder wusste, es ist auch „forever“!! Aber sich vorzustellen, Francisceum geht auch in Zukunft ohne Knauers Power- Doppelpack, war und ist schon recht schwierig. Regine und Dieter Knauer haben sich über Jahrzehnte an verschiedenen Schulen, zuerst in Thüringen, dann in , und an unserem Fran- cisceum der Vermittlung von fremdsprachlichen Kompetenzen in Russisch, Englisch und Italienisch gewidmet, mit ganzem Herzen!! Mit Leidenschaft, mit Humor und Konsequenz und top-aktuellem sprachlichem Können ha- ben sie ganze Schülergenerationen geprägt. Sie haben Verantwortung als Fachberater, als Fachbereichsleiter, als Schulbuch-Verwalter u.a. getragen und entsprechende Aufgaben mit Akribie ausgeführt. Als wir gemeinsam in der Aula zur Verabschiedung saßen, schwebten den beiden Knauers schon andere Bilder vor den Augen: Wir sangen vom „Haus am See“, sie haben ihr Haus am Wald und die – noch nicht ganz hundert – Enkel spielen Kricket – oder Fußball – auf dem Rasen. Regine und Dieter, freut euch darauf und daran und kümmert euch vor al- lem um euch selbst und euer Wohlgefühl!!! Alles Gute!!!

Marlies Ernst und Annette Elz

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Neue Kolleginnen und Kollegen stellen sich vor

Peggy Münzberg

Seit dem ersten August 2019 bin ich auf eigenen Wunsch an das Francisceum in Zerbst versetzt und würde mich an dieser Stelle gern einmal vorstellen. Bis zum Sommer 2019 habe ich an der Berufs- schule Anhalt-Bitterfeld in Köthen gear- beitet. Ich bin über die Versetzung sehr glücklich und dankbar für die freundliche Aufnahme, die ich hier vom Kollegium und den Schülerinnen und Schülern er- fahren habe. Meine Fächer sind Englisch und Deutsch. Während des Studiums habe ich ein Stu- dienjahr an der Universität in Nottingham studiert und nach dem Studium neun Monate als Sprachassistentin in Kanada gearbeitet. Nach meiner Rückkehr habe ich dann in Sachsen-Anhalt mein Referendariat absolviert. Ich wohne in einem Dorf 20 km von Zerbst entfernt, in dem ich auch auf- gewachsen bin. Mir gefällt das Leben auf dem Land. Ich genieße die Stille, und dass man die Natur vor der Tür hat. In meiner Freizeit lese ich gern und verbringe Zeit mit meiner Familie. Wir reisen sehr gern und genießen es, dabei andere Menschen und Kulturen kennenzulernen. Außerdem interessiere ich mich noch für Fotografie und Bildbearbeitung am Computer.

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Victoria Pennewitz Mein Name ist Victoria Pennewitz und ich arbeite seit Beginn des Schul- jahres 2019/20 als Lehrerin für Deutsch, evangelische Religion und Psy- chologie am Francisceum. Nachdem ich in Greifswald an der Ostsee studiert hatte, verschlug es mich 2018 zurück ins Landesinnere. Das Wasser durfte nach der langen Zeit an der See natürlich nicht fehlen, weshalb ich mich für das schöne Mag- deburg an der entschied. Das erste Jahr als Referendarin verging schnell und ich durfte an- schließend sofort eine Stelle in Zerbst antreten. Zwar sucht man hier vergeb- lich nach einem größeren Gewässer, findet dafür aber sehr hilfsbereite und aufgeschlossene Kolleginnen und Kollegen, die mir den Start als Lehrerin so leicht wie möglich gestalten. So finden mein Mann und ich trotz Berufsstart immer noch die Zeit für ei- nen Spaziergang an der Elbe, einen Nachmittag in der Boulderhalle oder eine ausgedehnte Radtour im Grünen.

Andreas Baumgart Fast 25 Jahre ist es her, dass ich in der Aula des Francisceums meine schriftli- chen Abiturprüfungen ablegte. Schon da- mals war mein Entschluss gereift, Lehrer zu werden. Nach meinem Studium in Magdeburg in den Fächern Mathematik und Sport und einer fast 15-jährigen Diensttätigkeit in Niedersachsen freue

33 ich mich sehr, wieder durch die altehrwürdigen Gänge des Francisceums wandeln zu dürfen. Neben meiner Lehrtätigkeit verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie, spiele Volleyball, Tennis oder Tischtennis, zupfe auf der Gitarre oder widme mich meinen lokalhistorischen Studien. Die Ferien nutze ich mit Vorliebe, um mit dem Windsurfboard über die Wellen von Nord- oder Ost- see zu gleiten.

Anmerkungen und Ergänzungen zu meinem Beitrag zur Schulgeschichte 1946 -1959

1. Dank der Mitarbeit einiger ehemaliger Schüler muss ich meine Darstellung in zwei Positionen korrigieren: - Der Vorfall mit der Fahrt zur LPG Mühlsdorf - nicht Luso - betraf nicht die Klasse 12a sondern die Klasse 10 A und fand auch nicht im Frühjahr 1959, sondern im Herbst 1958 statt. - Tatsächlich musste auch in den 50er Jahren Schulgeld noch gezahlt werden. Bei der Recherche danach fand ich bei www.geschichte-pirna.de zum Thema „Bildungswesen der DDR“ von Hugo Jensch die Feststellung, dass 1957 im Land Sachsen das Schulgeld abgeschafft wurde. Ehemalige Schüler teilten mir mit, dass ihre Eltern bis 1951 bzw. 1955 noch Schulgeld (20,00 Mark) bezahlt hätten. Hier gibt es also noch Klärungsbedarf. Ich bitte, meine Irrtümer zu entschuldigen.

2. Ergänzend füge ich hinzu, dass sich die Gestaltung der Abiturprüfung in den 50er Jahren veränderte. An der Schule wurde eine Prüfungs- kommission gebildet, die nun nicht mehr unter der Leitung eines Schulinspektors stand, sondern der jetzt der Direktor vorstand. Des Weiteren wurden die einzelnen Prüfungen nicht mehr vor der gesamten Kommission abgelegt, sondern nur noch vor einer Fachkommission, bestehend aus dem Direktor oder seinem Stellvertreter als Vorsitzendem, dem prüfenden Fachlehrer und einem zweiten Fachlehrer als Protokollant sowie dem jeweiligen Klassenlehrer. Zwischen der Zulassungskonferenz zur mündlichen Prüfung, an der alle Schüler teilnehmen mussten, und der 34

Prüfungszeit waren 2 – 3 Wochen Zwischenraum, in denen die Fachlehrer Konsultationen für die einzelnen Prüflinge anboten. Die Prüfungsfragen erarbeitete der prüfende Fachlehrer an Hand der zentral vorgegebenen Schwerpunkte. Sie wurden vom Direktor bestätigt.

3. Dank der Hilfe und Mitarbeit ehemaliger Lehrer und Schüler konnte ich auch noch ein Foto des Kollegiums – aufgenommen Ende des Schuljahres 1958/59 – ausfindig machen, das ich beifüge. Dabei fehlt Helmut Klatt.

Hintere Reihe: Wolfgang Schade, Walter Schnelle, Günter Seidler, Walter Tharan, Günter Arndt, Herrmann Maenicke, Joachim Woyth, Helmut Küh- nert Vordere Reihe: Walter Fütterer, Ellen Schneider/Arndt, Dir. Wolfgang Brosig, Walrade Voigt, Christa Rosemann, Herbert Baake

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4. Die weitere Darstellung der Schulgeschichte muss sich an den jeweiligen Schulgesetzen und deren Verordnungen orientieren. Sie sind zu finden unter www.ddr-schulrecht.de. - 02.12.1959 Gesetz über die sozialistische Entwicklung des Schulwesens in der DDR (speziell §4 (1) zur polytechnischen Bildung) . - 25.02.1965 Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem (bes. §8 – zehnjährige Schulpflicht und §9 Schulgeldfreiheit) - 31.03.1967 Staatratsbeschluss - Jugend und Sozialismus - speziell zum polytechnischen Unterricht. - 05.12.1981 Anordnung zur Aufnahme in die EOS, Spezialklassen und Berufsausbildung mit Abitur (BmA).

5. Das ergibt Schwerpunktdarstellungen zu nachstehenden Problemen: - Wie gestaltete sich der polytechnische Unterricht im Einzelnen bis hin zur wissenschaftlich-praktischen Arbeit in den 80er Jahren? - Wie vollzog sich die zeitweilige Dualausbildung in Schule und Beruf? - Wann wurde die Ausbildung in den M-Klassen beendet und wann wurde die Prüfung der Mittleren Reife für die 10. Klasen eingeführt? - Wie gestaltete sich der Wehrunterricht? - Welche Auswirkungen hatte die Abschaffung der Klassenstufen 9 und 10? - Wie war die Studienorientierung organisiert?

Um diese Aufgabe anzugehen, rufe ich sowohl ehemalige Schüler und Lehrer auf, ihre Erfahrungen einzubringen, und auch die jetzigen Schüler können sich daran beteiligen.

Joachim Woyth

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Moderne Büroausstattung für den Förderverein Glücklichen Umstän- den und unserem För- dervereinsmitglied Peter Schondorf (Abi- tur 1968) haben wir es zu verdanken, dass wir unser Büro kom- plett neu einrichten konnten. Peter Schondorf mit seiner Firma „Glanz- express“ spendete uns vorher nicht mehr benötigte Büromöbel. Die sehr gut erhaltenen Teile umfassen vier Regale, drei Schreibtische mit zwei Containern sowie zwei Bürostühle und drei Besucherstühle. Damit erfüllte sich ein lange gehegter Wunsch des Vorstandes nach einer zeitgemäßen Büroausstattung, den wir uns aber bisher aus finanziellen Gründen nicht er- füllen konnten und wollten. Unsere Arbeit für den Verein wird damit we- sentlich erleichtert. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Boden- belag erneuert und or- dentlich verlegt, die Verkabelung unserer Bürotechnik neu ge- staltet, die Tür zum be- nachbarten Lagerraum aufgearbeitet und funk- tionstüchtig gemacht sowie die Beleuchtung auf einen neuen Stand nachher

37 gebracht. Unser Kassenwart führte dankenswerterweise die dazu notwendi- gen Arbeiten aus, sodass insgesamt nur ca. 300 € Materialkosten (incl. ei- ner Reihe von neuen Aufbewahrungsbehältern) angefallen sind. Der Vorstand ist gegenwärtig damit befasst, die Akten und Materialien wieder einzuräumen und dabei alte Buchungsunterlagen gemäß den gesetz- lichen Vorschriften zu entsorgen. Ein Dank geht an die Helfer (keine Mitglieder, aber Freunde des Vereins) beim Transport der Möbel von der Firma „Glanzexpress“ ins Francisceum Wolfgang Sanetra und Jürgen Beister aus Zerbst sowie für die technische Unterstützung mit einem großen Kfz-Anhänger an Wolfgang Lange (Abitur 1967) aus Bone. Behilflich waren auch die Hausmeister des Francisceums und Schüler der Schule beim Entsorgen der Altmöbel. Auch ihnen gilt unser Dank. Aber der besondere Dank geht natürlich an die Firma „Glanzexpress“ und Peter Schondorf für die tolle Spende!

Der Vorstand

Der Klimawandel erreicht das Francisceum Über 100 Jahre alt ist das Schulgebäude der Klassen- stufen 5 bis 7 in der - schen Straße in Zerbst. Ge- nerationen von Schülern und Lehrern trotzten dem Ein- fluss der Sonne, besonders in den Klassenräumen auf der Süd-Ost-Seite des Ge- bäudes. Die ausgesprochen heißen und sonnenreichen Monate im Frühjahr und Sommer der letzten Jahre ver- schärften die Problematik extrem. So wurde an den Förderverein der

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Wunsch nach einem Sonnenschutz für die Fenster der betroffenen Klassen- räume herangetragen. Der Vorstand des Fördervereins nahm das Ansinnen positiv auf und recher- chierte zu dieser Problematik mit folgenden Erkenntnissen: 1. Die effektivste Methode des Schutzes durch außen angebrachte verstell- bare Verschattungsanlagen musste aus Kosten- und Denkmalschutzgrün- den verworfen werden. 2. Ein preiswerter innenangebrachter Schutz etwa durch spezielle Verti- kallamellen mit wärmeabweisenden Eigenschaften gilt als ineffektiv, da die Wärme dann bereits im Raum ist. 3. Als technisch gut machbarer Weg erwies sich der Einsatz von Sonnen- schutzfolien, die auch schon vielfach an anderen Objekten erfolgreich ein- gesetzt wurden. Die Folierung der entsprechenden Fenster wurde vom Vorstand favorisiert und Fachleute wurden zu Rate gezogen. Eine preiswerte Folierung von in- nen musste verworfen werden. Bei dieser Variante kann es zum Hitzestau in den Thermoscheiben kommen, der zum Platzen der Scheiben führen kann. Die teurere Folierung von außen erfordert die Demontage der Schei- ben, was aber bei der Kleinteiligkeit der Fenster gut möglich war, auch durch eine einzelne Person (siehe Foto). Nachdem die Entscheidung zur Außenfolierung gefallen war, wurde die Zustimmung des Schulamtes und der unteren Denkmalschutzbehörde ein- geholt, denn die Folierung der Fenster führt zu einer veränderten Außenan- sicht (Verspiegelung der Glasflächen, siehe Foto), und es wurden Angebote eingeholt. Die Zerbster Firma Glas-Veredler GbR wurde im Frühjahr 2018 mit der Folierung der Fenster eines Klassenraumes beauftragt mit der Option auf weitere Räume. Dazu wurde eine Folie ausgewählt, die vom Sonnenlichtspektrum stärker die Wärmestrahlung dämmt und nur zu einer geringen Verdunk- lung des sichtbaren Lichtes führt.

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Um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu ermitteln, wurden zwei Klassen beauftragt, zeitgleich über einen längeren Zeitraum die Temperaturen im folierten Raum (R 17) und einem vergleichbar gelegenen Raum (R 5) ohne Folie zu messen und zu protokollieren. Die Messungen erfolgten im April bis Juni 2018. Es wurde eine mittlere Temperaturabsenkung von 3 Grad festgestellt, was als guter Wert gilt. Nach Preisverhandlungen, die zu erheblichen Nachlässen führten, wurde wieder die Zerbster Firma beauftragt. Die Arbeiten wurden im Frühjahr 2019 durchgeführt (immer nur während der Schulferien und bei geeignetem Wetter möglich). Es wurden weitere vier Klassenräume mit je drei Fenstern mit Folie beschichtet. Unser Dank geht an die ausführende Firma für ihr umsichtiges und professionelles Arbeiten. Insgesamt wurden ca. 6.000,- € ausgegeben. Damit gehört diese Maßnahme zu den größten Einzelausgaben der letzten Jahre zur Verbesserung der Lernbedingungen in unserer Schule.

Hans-Günther Berthold

Spender im Zeitraum vom 18. April bis 24. Oktober 2019

Brenner Jens Zerbst Bürger Dr. Gerhard Salzatal OT Schiepzig Claßen Rolf Magdeburg Enke Mirko Zerbst Ernst (vorm. Voßfeldt) Marlies Güterglück Finger Silvia Bornum Funke Anneliese Berlin Götze Petra Leitzkau Grigoleit Klaus Zerbst Hellmuth Dr. Joachim Seebad Heringsdorf Hoppadietz Hagen Zerbst Hoppadietz Karin Zerbst Jacobj-Ludwig Eva-Maria Münsingen-Buttenhausen

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Kestler Anke Zerbst Klie Sabine Zerbst Koch Andreas Zerbst Köhler Dr. Marcus Kretschmer Klaus Bonn Kullmann Kirstin Lüdicke Annemarie Zerbst Partheil Elisabeth u. Klaus Zerbst Peltzer Yvonne Zerbst Pflug Dr. Birgit Zerbst Reichel Dr. Bernd Biederitz Rosenberg Anja Wien Schmidt Jürgen Zerbst Schnelle Christina Berlin Schöbel Marcel Schub Volker Schulze Ingrid Zerbst Schulze Maria-Sophie Ellerau Siemes Katrin Bad Soden am Taunus Speidel Günther Münster Staudte(Schulze) Franziska Dessau Steffen Reina Kuhberge Stephan Dr. Frank Jena Straube Carsten Zerbst Strübing Ortrud u. Dr. Wolfgang Dresden Thermann Antje Steckby Wilke Dr. Bernd Markkleeberg Wittkowski Hartmut Leipzig

Spenden von Nichtmitgliedern Beatrix Koch Dr. Klaus Stöhr Fam. Brodowski Firma Glanzexpress Zerbst 41

Impressum

Redaktion: Kerstin Görner Torsten Huß Dr. Birgit Pflug

Titelbild: Bennet Rietdorf

Fotos: Torsten Huß (Klassenfotos, Sommercamp) Heike Richert (verabschiedete Kollegen) Bennet Rietdorf (Ansicht Westflügel, Klostergarten mit Westansicht des Klostergebäudes) Hans-Günther Berthold (Büro Weinberg, Fenster Jeversche Straße) Sonstige von Autoren gestellt

Redaktionsschluss: November 2019

Satz und Druck: wirmachendruck

Theaterspielen während des Sommercamps

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