schützen, die aus Hadrians Zeit stammen könnten. In diesem Fall haben sich die Die militärische Lage im Raum zwischen Theiß und Donau ist im Hinblick Römer früher bis vor die überschwemmbare Ebene zurückgezogen und in militärischer auf die Umsiedlung nicht klar zu erkennen. Die jazygischen Sarmaten sind, Hinsicht war das richtig. vielleicht von anderen Stämmen oder vom Militär bedrängt, tatsächlich nach Süden Somit zeichnen sich zwei Gebiete ab: das gebirgig-hügelige von Römern vorgedrungen. Es könnte jedoch auch die Gefahr bestanden haben, dieses meist besetzte und das zweite als Pufferzone, die Ebene, westlich davon bis zur Theiß, von Sarmaten bewohnte Gebiet in die Provinz Sarmatia einzugliedern, die Marcus wo bislang keinerlei Siedlungen belegt sind. In der ersten Hälfte des 2. Jahr- Aurelius im Barbaricum neben Marcomannia zu gründen geplant hatte. hunderts haben die römischen Truppen an der Lederata–-Linie hinter dem Die Historia Augusta berichtet darüber wie folgt: “…er wollte Marcomannia mittleren Wall diese terra deserta aufmerksam überwacht. Darauf verweisen die und Sarmatia römische Provinzen machen und hätte es auch getan, wenn während erst Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. datierbaren Siedlungen. Das Gründen dieser seiner Regierungszeit sich Avidius Cassius im Osten nicht gegen ihn erhoben Siedlungen war zu jener Zeit wichtig, zumal es von Dio Cassius unter dem Legaten hätte…”. Diese Behauptung lässt vermuten, Marcus Aureliu habe um das Jahr 177 Severianus zwischen 180–182 erwähnt. Die 12.000 Daker wurden vielleicht beschlossen, die beiden Provinzen im Barbaricum zu gründen, als im Orient der zwischen den Wällen und der Theiß angesiedelt. Aufstand des Avidius Cassius stattgefunden hat. Die Zusammenstöße mit den Barbaren in der Nähe der neuen Provinz werden Es ist nicht klar, wie weit südlich sich die Provinz Sarmatia erstrecken sollte. erst 107–108 und später, als ihr Höhepunkt, 117–118 vermerkt, als die Angriffe der Damals müssen aber die barbarischen Stämme, die dieses Areal bewohnten, davon Jazygen, Roxolanen und freien Daker das ganze Gebiet Dakiens betroffen haben, erfahren haben. Die jazygischen Sarmaten haben den Vorstoß nach Süden ins Gebiet zwischen Theiß und Donau begonnen und dabei versucht zu verhindern, bis von Q. Marcius Turbo der Frieden mühsam wieder hergestellt wurde. dass sie in die römische Provinz einverleibt werden. Das kann die Migration der Während (138–161) vermerkt man die ersten Bewegungen jazygischen Sarmaten nach Süden in das Gebiet zwischen Theiß und Donau bis zur der Barbaren an der europäischen Grenze des Reiches. Die freien Daker sind (in Mündung der Marosch in die Theiß erklären. Unter diesem Druck der Sarmaten hat den Jahren 143–144) zweimal in die Provinzen Moesia Superior bzw. Moesia Inferior die Bevölkerung zwischen Theiß und Donau versucht, sich in den Gebieten östlich und danach (155–156) in Dakien eingedrungen, sodass zahlreiche Auxiliartruppen der Theiß in Sicherheit zu bringen. Die Einheimischen dieses Areals konnten nicht aus Dakien südlich der Donau nach Moesia Superior und sogar Moesia Inferior die Donau in Richtung Inferior überqueren, aber sie konnten sich den versetzt werden mussten. In diesem Teil des antiken Banats wurde die militärische Gebieten östlich der Theiß nähern um sich hier niederzulassen. Die jazygischen Struktur umorganisiert, wobei drei große Wehranlagen an der Westgrenze bei Stämme sind vorgedrungen und haben ein neues Gebiet besetzt, viel näher an der Porolissum, und Tibiscum (die letzten beiden auf dem südwestlichen Gebiet) Donau im Süden des “Beutels“. Die Siedlungen dieses Raumes waren gezwungen, große militärische Zentren mit je drei oder mehr Einheiten der regulären und sich nach der östlichen Theiß zurückzuziehen, um sich zu retten. Diese Umzüge irregulären Auxiliartruppen wurden. Es handelte sich vor allem um Berittene, die haben zwischen der Theiß und der Donau vermutlich militärische Konflikte ausgelöst. schnell gegen die Sarmaten und freien Daker einschreiten konnten. Man hat Folglich musste die Armee zu deren Schlichtung in Dakien eingreifen und schließ- zugleich entlang der Linie Tibiscum–Lederata 18–25 km westlich einen neuen, an lich durch das Akzeptieren der Ortsbewohner innerhalb der Provinzgrenzen das das Relief angepassten Wall mit Graben errichtet, der nördlich die Marosch über- Problem lösen. schritt und bis zum nordwestlichen Zipfel Dakiens reichte. Als erste Umsiedlung erwähnt Dio Cassius während des Legaten C. Vettius Im Südwesten Dakiens wurden mehrere Zollpunkte eingerichtet, die teilweise Sabinianus Iulius Hospes (180–182) die Erlaubnis für 12.000 vertriebene freie zur Zeit Antoninus Pius' erwähnt werden. N. Gudea nimmt mit Recht an, dass es Daker, sich in der Provinz Dakien niederzulassen. Wir wissen noch nicht genau, entlang der Donau mehrere Zollpunkte gab, die durch Inschriften belegt sind: Moldova wo diese Gemeinschaften ansässig wurden. Es gehörte aber die Erlaubnis der Römer Nouă neben Dierna und dem Inneren der Provinz zu bei Pons Augusti. Zwei andere dazu, für die diese sesshafte Bevölkerung Stabilität bedeutete. Das erklärt auch die verlaufen entlang der Marosch bei Micia und Partiscum (), wo die Theiß Nähe am mittleren Wall, der in diesem Abschnitt den südwestlichen Dakiens und die Marosch zusammenfließen. Unlängst wurde bei Tibiscum durch ein vilicus markierte. Hermes epigrafisch ein anderer Zollpunkt identifiziert. Die archäologischen Funde aus dem Raum zwischen Theiß und mittlerem Die Untersuchung der archäologischen und numismatischen Informationen Wall im Südwesten Dakiens belegen diese Situation. Die dako-römische Siedlung lassen die Annahme zu, dass in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts bis zu den von Freidorf–Temeswar liegt ca. 1000 m westlich des römischen Walls, während Markomannenkriegen in der Banater Ebene die Römer keine Dorfsiedlungen der die von Dumbrăviţa kaum 500 m davon entfernt ist. Barbaren zugelassen haben, weder der Daker noch der Sarmaten. Infolge der Markomannenkriege mussten die Römer auf die terra deserta bis Durch die Markomannenkriege (167–180) im Südwesten Dakiens wurden die zur Theiß, vor dem mittleren Wall entlang der Westgrenze Dakiens verzichten, so Lager von Micia und Tibiscum sowie die Zivilsiedlungen in der Gegend beschädigt. wie das bereits zum Zeitpunkt der Eroberung zu geschehen hatte. Bislang gibt es

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