Photovoltaik-Freiflächenanlage Lettweiler
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gutschker & dongus GmbH Hauptstraße 34 55571 Odernheim Tel. 06755 96936 0 Fax 06755 96936 60 [email protected] www.gutschker-dongus.de Odernheim am Glan, 23.03.2020 Photovoltaik-Freiflächenanlage Lettweiler Alternativenprüfung Ortsgemeinde: LETTWEILER Verbandsgemeinde: NAHE-GLAN Landkreis: BAD KREUZNACH Verfasser: Lucas Gräf, B.Sc. Ing. Raumplanung Dieter Gründonner, Landschaftsplaner und Umweltingenieur (FH) Alternativenprüfung Photovoltaik-Freiflächenanlage Ortsgemeinde Lettweiler 2 INHALTSVERZEICHNIS Seite 1 PRÜFUNGSANLASS 3 2 PLANGEBIET UND VORGABEN 3 2.1 Lage und Abgrenzung des räumlichen Geltungsbereichs 3 2.2 Allgemeine Angaben zu Art und Umfang der Anlage 3 2.3 Unternutzung der Fläche 5 2.4 Versiegelung der Fläche 5 2.5 Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen 6 3 ALTERNATIVENPRÜFUNG 7 3.1 Vorbetrachtung der Flächen 7 3.2 Kriterien zur Flächenauswahl 9 3.2.1 Ausschließende Kriterien 9 3.2.2 Kriterien der Raumordnung und Landesplanung 10 3.2.3 Standortbezogene Kriterien und Förderfähigkeit 13 3.3 Prüfung von möglichen Alternativstandorten 14 4 ANALYSE DER EIGNUNGSFLÄCHE „AM LEIZENBACHER RECH“ 19 4.1 Exposition und Verschattung 19 4.2 Blendwirkung 20 4.3 Bodenwerte 20 4.4 Einschränkungen durch Nutzungen bzw. Vorbelastungen 20 5 NATURSCHUTZFACHLICHE UNTERSUCHUNG DER EIGNUNGSFLÄCHE „AM LEIZENBACHER RECH“ 21 5.1 Schutzgebiete, Biotope 21 5.2 Auswirkungen auf die Schutzgüter 22 5.3 Darstellung der Konfliktsituation 25 6 ZITIERTE UND GESICHTETE LITERATUR 25 Alternativenprüfung Photovoltaik-Freiflächenanlage Ortsgemeinde Lettweiler 3 1 PRÜFUNGSANLASS Auf Grundlage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), das zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 20.11.2019 (BGBl. I S. 1719) geändert wurde, beabsichtigt die Trianel Energieprojekte GmbH & Co. KG in der Gemeinde Lettweiler, Verbandsgemeinde Nahe-Glan, Landkreis Bad Kreuznach, im Zuge der Energiewende eine Photovoltaik-Freiflächenanlage zu errichten. Für die Planung ist eine aktuell vorrangig als Grünland genutzte Fläche südlich des Siedlungskörpers der Gemeinde Lettweiler vorgesehen. Auf Grundlage einer landesplanerischen Stellungnahme der Unteren Landesplanungsbehörde, der Kreisverwaltung Bad Kreuznach, vom 04.12.2019 in Verbindung mit dem Solarleitfaden 2018 der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD), ist bei einer Größe von mehr als 5000 m² grundsätzlich von einer Raumbedeutsamkeit der Anlage auszugehen. Aus diesem Grund sollen hierfür innerhalb des Gemeindegebietes Standortalternativen geprüft werden. Das Baurecht für die geplante Photovoltaikanlage soll im Zuge des sich anschließenden Bebauungsplanverfahrens gesichert werden. Ein Aufstellungsbeschluss durch die Gemeinde Lettweiler wurde in seiner Sitzung am 23.09.2019 gemäß § 2 Abs. 1 BauGB vom 03. November 2017 (BGBl. I S. 3634) in der derzeit geltenden Fassung unter Beachtung des § 22 Gemeindeordnung für Rheinland-Pfalz (GemO) vom 31.01.1994 (GVBl. S. 153) in der derzeit geltenden Fassung den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Solarpark Am Leizenbacher Rech“ gefasst. Nach § 8 Abs. 2 BauGB müssen Bebauungspläne aus dem Flächennutzungsplan entwickelt werden. Die vorgesehene Planung entspricht nicht den aktuellen Darstellungen des Flächennutzungsplanes. Eine Anpassung des Flächennutzungsplanes ist demnach notwendig und kann im Parallelverfahren gemäß § 8 Abs. 3 BauGB, gleichzeitig zum Bebauungsplanverfahren, erfolgen. 2 PLANGEBIET UND VORGABEN 2.1 Lage und Abgrenzung des räumlichen Geltungsbereichs Der vorgesehene Standort für die geplante Photovoltaik-Freiflächenanlage liegt innerhalb des Gemeindegebietes Lettweiler, südlich des Siedlungskörpers. Der räumliche Geltungsbereich des Bebauungsplanes umfasst laut Aufstellungsbeschluss das Grundstück: Gemarkung Lettweiler, Flur 8, Flurstücke 62/2 teilweise, 63, 64, 66, 67, 68, 79/1, 79/2, 80, 81, 82, 83, 84, 85, 86 teilweise, 87, 107, 116, 117, 118, 119, 120, 121 und ist etwa 11 ha groß. 2.2 Allgemeine Angaben zu Art und Umfang der Anlage Geplant ist eine Anlage mit mindestens 4 bis zu max. 10 MWP. Der gesamte durch die Photovoltaikanlage erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist und durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz gefördert. Aufgrund der vorgesehenen Leistung ist die Teilnahme an einem Ausschreibungsverfahren erforderlich. Die Höchstförderdauer für Freiflächen-Photovoltaik beträgt gemäß Erneuerbare-Energien- Gesetz 20 Jahre ab Inbetriebnahme plus 10 Jahre auf Basis der Stromverkaufserlöse. Die Fläche soll für den Zeitraum der Nutzung angepachtet werden. Mit Ablauf der vertraglichen Bindungen ist der vollständige Rückbau der Photovoltaikanlagen vorgesehen, welcher ebenfalls in den Nutzungsverträgen gesichert ist. Entsprechende Festsetzungen hierzu können gemäß § 9 Abs. 2 Nr. 1 BauGB in den Bebauungsplan aufgenommen werden. Mittels ergänzenden Alternativenprüfung Photovoltaik-Freiflächenanlage Ortsgemeinde Lettweiler 4 städtebaulichen Verträgen gemäß § 11 BauGB, können diese Festsetzungen zur Rückbauverpflichtung vertraglich geregelt werden. Eine anschließende landwirtschaftliche Nutzung der Fläche bzw. Entwicklung zu einer solchen, ist möglich. Für die Errichtung der Anlage sowie die Verlegung von Kabeln auf weiteren Grundstücken zum Anschluss an das Stromnetz, sollen Gestattungsverträge mit den Grundstückseigentümern abgeschlossen werden. Die Erschließung der Fläche ist zum einen über teilweise befestigte Wirtschaftswege nach Norden an die Ortslage Lettweiler gesichert, von wo eine Verbindung auf die Kreisstraße 77 bzw. 78 besteht. Zum anderen ist die Fläche nach Osten, ebenfalls über Wirtschaftswege, an die Kreisstraße 78 angebunden. Innerhalb des etwa 11 ha großen Geltungsbereiches sind nach aktuellem Kenntnisstand ca. 7,75 ha für Photovoltaik-Freiflächenanlagen nutzbar. Die tatsächlich durch die Module überdeckte Fläche ist wiederum, aufgrund von Abständen zwischen den einzelnen Modultischen, geringer. Bei einer üblichen GRZ von 0,6 bedeutet dies eine maximale Modulfläche von ca. 4,6 ha. Die geplante Photovoltaikanlage besteht aus der eigentlichen Solarstromanlage samt Nebeneinrichtungen und aus einem geschlossenen Zaun, der die komplette Anlage einfriedet. Ein Bodenabstand von min. 15 cm ermöglicht die Durchlässigkeit für Kleinsäuger. Weiterhin besteht die Solarstromanlage aus den Komponenten Solarmodule, Modulunterkonstruktion sowie Trafostation bzw. Wechselrichter mit ober- und unterirdisch verlegten Kabeln. Die nachgenannten Komponenten sind beispielhaft und können sich bei Realisierung der Planung noch ändern. Derzeit vorgesehen sind: Solarmodul (Modul): Bei den vorgesehenen Modulen handelt es sich um nach dem aktuellen Stand der Technik hergestellte Photovoltaikmodule, die das Licht der Sonne in elektrische Energie umwandeln. Dies geschieht in Solarzellen, die innerhalb der Module zusammengeschaltet sind. Die Leistung der einzelnen Module ist so gewählt, dass die gewünschte Zielleistung von 10 MWP in Abhängigkeit von der Flächengröße effizient produziert wird. Die Module sollen auf Tischen angeordnet werden. Modulunterkonstruktion: Die Module werden parallel in Ost-West-Richtung verlaufenden Modulreihen mit einer maximalen Höhe von 3 m und einer fest definierten Neigung von 15° bis 25° nach Süden hin aufgeständert. Die Module werden auf Tischen angeordnet, welche in der Regel mittels Metallpfosten im Boden befestigt werden. Diese in den Boden gerammten Pfosten bedürfen keiner zusätzlichen Verbindung mit dem Erdboden. Der Versiegelungsgrad durch die Aufständerung ist demnach als gering anzusehen. Zur Klärung der technischen Machbarkeit sind die örtlichen Bodenverhältnisse mit Hilfe eines Bodengutachtens zu klären. Die Angaben zu Tisch und möglichen Bodenbefestigung gelten solange als Beispiele. Trafostation / Wechselrichter: Zur Umwandlung des als Gleichstrom gewonnenen Stroms in netzkonformen Wechselstrom werden Trafostationen bzw. sog. Wechselrichter benötigt. Diese entsprechen ebenfalls dem aktuellen Stand der Technik und werden an vorher definierten Standpunkten errichtet. Alternativenprüfung Photovoltaik-Freiflächenanlage Ortsgemeinde Lettweiler 5 Kabel Modulfeldverkabelung: Die Module werden untereinander und miteinander verkabelt. Die einzelnen Kabel werden von den Tischen in Kabelgräben zur jeweiligen Trafostation / Wechselrichter unterirdisch verlegt. Die Kabel werden in Kabelgräben in die Erde eingebracht und anschließend wieder mit Erde verfüllt. Einspeisekabel: Zwischen der Photovoltaik-Freiflächenanlage und dem Einspeisepunkt wird ein Mittelspannungskabel verlegt. Üblicherweise werden solche Kabel mit Hilfe eines sog. Kabelpfluges in ca. 0,8 m Tiefe verlegt. Der Netzverknüpfungspunkt ist derzeit in Prüfung und noch nicht abschließend festgelegt. Zaun: Aus sicherheits- und versicherungstechnischen Gründen wird die Photovoltaikanlage mit einem bis zu 2,5 m hohen Zaun eingefriedet und mit entsprechenden Zufahrten hergestellt. Zur Sicherstellung der Durchlässigkeit der Zaunanlage für Kleinsäuger wird die Zaunanlage mit angemessener Bodenfreiheit errichtet. 2.3 Unternutzung der Fläche Die Eignungsfläche befindet sich auf unbebauten, landwirtschaftlich genutzten Offenlandflächen. Es ist vorgesehen, die Flächen unterhalb der Modultische und zwischen den Tischreihen als Grünlandfläche zu erhalten bzw. diese zu extensivieren und evtl. eine Beweidung zu ermöglichen. Mit positiven Umwelteffekten auf die Artenzusammensetzung ist hierdurch generell zu rechnen, wenn durch ein Vorhaben Flächen mit geringer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz (z. B. intensiv genutzte Ackerlandschaft) genutzt und im Vergleich zum Bestand