Der Burgenländer Dr. Sinowatz Ist Bundeskanzler Tische Landschaft in Österreich Verändert

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Der Burgenländer Dr. Sinowatz Ist Bundeskanzler Tische Landschaft in Österreich Verändert ORGAN DES VEREINES ZUR PFLEGE DER HEIMATVERBUNDENHEIT DER BURGENLANDER IN ALLER WELT Folge 7/8, Juli/August 1983 Jährlicher Mitgliedsbeitrag: Inland S 100,-, Ausland rd. 10 Dollar Der Burgenländer Dr. Sinowatz ist Bundeskanzler tische Landschaft in Österreich verändert. Seit Wiedererste­ hen Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in unse­ rer Heimat relativ stabile politische Verhältnisse. Die Große Koalition von ÖVP und SPÖ regierte von 1945 bis 1966 unter den Bundeskanzlern Leopold Figl, Julius Raab und Alfons Gorbach. Mit ihr verbinden wir den Wiederaufbau Österreichs, Besatzungszeit, Staatsvertrag und wirtschaftlichen Auf­ schwung. Danach gab es Alleinregierungen jeweils einer ein­ zigen Partei: von 1966 bis 1970 war es die ÖVP unter Josef Klaus und von 1970 bis 1983 die SPÖ unter Bruno Kreisky. Nun hat die SPÖ die absolute Mehrheit an Stimmen und Mandaten nicht mehr erreicht. Der 72jährige Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky hat daraufhin Dr. Fred Sinowatz zu seinem Nachfolger vorgeschlagen. Seine Regierung, die sich aus Mitgliedern der Sozialistischen Partei (SPÖ) und der Freiheitlichen Partei (FPÖ) zusammensetzt, hat ihre Arbeit aufgenommen. Bundeskanzler Dr. Fred Sinowatz wurde 1929 in der nord­ burgenländischen Gemeinde Neufeld geboren, wo er heute noch wohnhaft ist. Er studierte Geschichte an der Universität Wien und trat dann als Beamter in den Landesdienst. Mit viel Erfolg wandte er sich der Erforschung der burgenländischen Geschichte zu, bis er sich schließlich der Politik verschrieb. Er wurde Gemeinderat in Neufeld, Landtagsabgeordneter und bereits mit 35 Jahren Präsident des Burgenländischen Land­ tages. Landeshauptmann Kery berief ihn 1966 als Landesrat für kulturelle Angelgenheiten in die Burgenlälldische Landes­ regierung. In dieser Funktion führte Dr. Sinowatz auch die erste Burgen­ ländische Roegierungsdelegation zu den Burgenländern nach Amerika. Der Anlaß war das 50-Jahr-Jubiläum des Burgenlan­ des. Dieser Delegation, die im Frühjahr 1971 New York, Pas­ saic, Pennsylvanien und Chicago besuchte, gehörten auch der Diözesanbischof Dr. Laszlö und Landesrat Dr. Grohotolsky an. Diese Reise wird vielen Landsleuten noch in Erinnerung sein. Bald nach seiner Rückkehr von Amerika erreichte Dr. Sino­ Was noch vor einigen Jahren schwer vorstellbar war, ist ein­ watz derRuf, als Bundesministerfür Unterricht und Kunst in die getreten: Der Burgenländer Dr. Fred Sinowatz wurde als Nach­ Bundesregierung einzutreten. In dieser Funktion, die er bis Mai folger von Bundeskanzler Dr. Brunn Kreisky der Regierungs- dieses Jahres ausübte, war er der am längsten amtierende Unterrichtsminister in der Geschichte Österreichs. Im Jahre chef der Republik Österreich. ° 1981 übernahm er dazu noch das Amt des Vizekanzlers. Die Nationalratswahlen vom 24. April 1983 haben die poli- PlCNIC ,und Auslandsburgenländertreffen in Güssing, 17. Juli 1983, ab 14 Uhr • BI Seite 2 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT MIJUIJ~I 1983 Mit der Berufung von Dr. Sinowatz zum Bundeskanzler ist .symbolhaft auch der Aufstieg unseres Bundeslandes. nicht nur ein Mann von hohen menschlichen und politischen Die Burgenländer in der weiten Welt werden mit Recht stolz Qualitäten an die Spitze der österreichischen Bundesregie­ sein auf ihr Heimatland und stolz sein auf den Burgenländer rung getreten. Mit dem Aufstieg dieses Mannes verbindet sich Fred Sinowatz, der heute Österreich regiert. mehr zogen sich Deutsche und Kroaten in ihr Dorf zurück und schirmten sich gegen Ein­ flüsse von außen ab. Nur so konnte d. Volks­ charakter der Heanzen und der Kroaten bis auf den heutigen Tag erhalten bleiben. Die­ ser Treue zur Einheit von Mensch, Land­ Die heurige Generalversammlung der Bur­ schaft und Sprache entspringt des Burgen­ genländischen Gemeinschaft fand am 10. länders Liebe zum Detail sowie sein Fleiß Juni 1983 im Gasthaus Guttmann in Deutsch und seine Genügsamkeit. Das Dorf war für Tschantschendorf statt. Präsident OAR den Burgenländer Wohnort, Arbeitsplatz, Julius Gmoser begrüßte die erschienenen Freizeitwelt, wirtschaftliche Grundlage sei­ Mitglieder (die Teilnahme war allerdings sehr nes Daseins und religiöse Symbolwelt zug­ gering) und führte in seinem Tätigkeitsbe• leich. Eine so einheitlich geprägte Atmos­ richt über das vergangene Jahr aus, daß der phäre, die er in unmittelbarem Sinn als Hei­ Mitgliederstand sich nicht wesentlich geän• mat erleben konnte, fand der Burgenländer dert habe und daß es natürlich auch weniger nirgends auf der Welt. Obwohl der Burgen­ große Veranstaltungen des Vereins gege­ länder mehr als der Binnenösterreicher in ben habe. Im einzelnen wurde dann im Tätig• der Zeit der Monarchie den Herrschaftshäu• keitsbericht die Arbeit des Vorstandes und sern im Lande verbunden war, vermochten der Kanzlei den Versammelten zur Kenntnis V. I. n. r.: Der Präsident der BG., OAR Julius auch die pannonischen Herrschaftssitze gebracht. Ein besonderes Augenmerk der Gmoser neben Bundeskanzler Dr. Fred und Herrschaftsgebiete in ihm kein Heimat­ Vereinstätigkeit wurde der Adaptierung der Sinowatz, Hofrat Dr. Ernst und Landeshaupt­ gefühl zu wecken. Seine Heimat war einzig alten Hofmühle in Güssing zugelegt. mannstellvertreter DDr. Rudolf Grohotolsky und allein das Dorf mit den Äckern, Wiesen Bekanntlich wird diese Hofmühle in Zusam­ bei der 50-Jahr-Feier des Burgenlandes in und Wäldern. menwirken mit dem Reichl Bund und der Passaic / N. J. Burgenländischen Gemeinschaft durch Unterstützung der Kulturabteilung des Lan­ des zu einem Auswanderermuseum einge­ Mit der offiziellen Eröffnung am 29. Mai war richtet. Die Vereinsgebarung, die ohne es endlich soweit: Auch das südliche Bur­ jede Beanstandung überprüft wurde, genland hat sein eigenes Surf-, Segel- und brachte, wie aus der vorgelegten Bilanz des Badeparadies! Im Zuge der Flußregulierung Steuerberaters Hans Zioklikovits, Wien, her­ im Stremtal entstanden nämlich in St. vorgeht, sogar einen kleinen Gewinn im Ver­ Michael, Ortsteil Rauchwart, zwei Wasserflä• eins- als auch im Wirtschaftsbetrieb, sodaß chen zu 9 bzw. 26 ha. Während die kleinere die Gebarung und die Bilanz von der Gene­ seit zwei Jahren bereits eifrig als Badesee ralversammlung einstimmig angenommen genutzt wird, wurde die größere erst kürzlich wurde. Hierauf wurde die Entlastung der offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Rechnungsleger einstimmig erteilt. Dir. Franz Gerade für Surfer und Segler steht damit Oswald, als anwesendes Seniorenmitglied wirklich genug Platz zur Verfügung, beson­ der BG. in dieser Generalversammlung, legte ders interessant ist dabei sicher die Tat­ dann einen wahlvorschlag vor, da die 2-Jah­ sache, daß im Gegensatz zum Landesnor­ res-Periode des alten Vorstandes abge­ den keine Jahresgebühren für die Benüt• laufen war und da kein zweiter wahlvor­ zung verrechnet werden. schlag vorlag, wurde der nachstehende Wahlvorschlag einstimmig von der General­ 50-Jahr-Feiern des Burgenlandes in Nort­ versammlung angenommen. Somit wurden hampton, die österreichische Delegation ­ in den Ausschuß gewählt: angeführt vom jetzigen Bundeskanzler Dr. Fred Sinowatz - mit den Mitarbeitern der BG. Präsident: OAR Julius Gmoser, 1. Vizeprä• Mrs. Theresia Teklits und Mrs. Mary Rockas. sident: Mr. Joe Baumann, 2. Vizepräsident: Prof. Dr. Walter Dujmovits, Schriftführer: OSR Dir. Stefan Deutsch, Stellvertreter: OAR Edi Sei gut! Noch wird sich vieles wenden! Jandristis, Kassier: Siegfried Mayer, Stell­ Sei gut! Das Leben ist doch schön. vertreter: Bgm. Adolf Berzkovits, Referenten: Nur offner Mut kann Zweifel enden. Prof. Dr. Walter Dujmovits, OSR Dir. Paul Stel­ Laß Hoffnung nicht verloren geh'n! zer, Bgm. Adolf Berzkovits, Dir. Franz Rath, Heimat war für die Vorfahren der Burgen­ Insp. Karl Kremsner, Karl Brand, Rechnung­ länder in Deutsch-Westungarn, ob sie nun Horch in die Welt, wenn sie dich ruft, sprüfer: Fachinsp. Hans Korpitsch, Dir. Alois der deutschen, der kroatischen oder der und gib ihr freundlich deine Hand! Mirth, Schiedsgericht: LSI Prof. Dr. Edmund ungarischen Volksgruppe angehörten, nicht Mit Liebe überbrück' die Kluft, Zimmermann, OSR Franz Oswald, OSR das Komitat oder das Reich der Stephans­ die uns noch trennt vom ewigen Land. Jakob Dujmovits. krone, sondern ihr Dorf oder der Markt, in Es ist uns näher, als man denkt. Namens der Gewählten dankte nun der dem sie wohnten. Das galt vor allem für die wiedergewählte Präsident, Julius Gmoser, Deutschen und Kroaten. Wenn diese ihr Dorf Es blickt uns an aus jedem Sein, nachdem er den Vorsitz wieder übernom• verließen und ins "Ungarische", wie sie sag­ daß uns ein Blüh'n aus Tiefen schenkt, men hatte, für das Vertrauen in ihn und sei­ ten, kamen, war die sie umgebende Welt, das niemals aufwächst nur aus Schein. nen Vorstand. Er beglückwünschte die obwohl sie sich im Reich des hl. Stephans neuen Vorstandsmitglieder und bat um ihre befanden, für sie "Fremde". Nur im Dorf fan­ Das Reich, aus dem dies· Licht uns Mitarbeit für die Zukunft. Er dankte allen den sie jene Lebenseinheit, die einen Ort zur naht, Mitarbeitern und Funktionären im In- und Heimat macht. Hier fühlten sie sich gebor­ ist unserer Sehnsucht stets bereit. Ausland und auch der Kulturqbteilung des gen. Mit derWelt, der sie im Dorf begegneten, Doch wahre Schönheit wird erst Tat, Landes für die großzügige Unterstützung konnten sie sich identifizieren. Sie waren mit und schloß die Generalversammlung. ihr völlig vertraut, weil sich diese Welt mit . wenn blüht und reift auch unsre Zeit. ihrem Erfahrungsbereich deckte. Diese Welt Sei gut! Noch muß sich vieles wenden, war zwar klein und eng, aber Mensch, Land­ schaft und Sprache
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