Editorial Nicht Mehr Nur Ein „Mädchenberuf“!
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Heft 25. Januar 2014 AKTUELLES VON DER EVANGELISCHEN HOCHSCHULE BERLIN Nicht mehr nur ein „Mädchenberuf“! Editorial Einer von uns: EHB Absolvent Ismail Öner erhielt Integrations-Bambi 2013 Der ehemalige Student der EHB, Ismail Öner, wurde nun schon zum zweiten Mal in die- sem Jahr ausgezeichnet. Im Frühjahr 2013 wurde er von dem durch die Bundesregie- rung gegründeten “Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Ge- walt” zum ”Botschafter für Demokratie und Toleranz 2013“ ernannt. Die Bundeskanzle- privat Foto: rin ließ sich von ihm zum Thema Integration beraten und nun noch der Bambi. Liebe Mitglieder und Freund*innen der Ismail Öners Lebensthema Integration EHB, liebe Leser*innen , wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt. Seine Eltern kamen als sogenannte Gastar- heute halten Sie die 25. Ausgabe unseres beiter in den sechziger Jahren des zwan- ubert Media Burda ehb-spiegels in den Händen. Ein Anlass zu- H zigsten Jahrhunderts aus einem kleinen Foto: rück zu blicken und all denen zu danken, Dorf Ostanatoliens, in der Nähe des Van- Auszeichnung für das Projekt „Mitternachtssport“. die in all den Jahren auf verschiedene Weise sees, nach Berlin-Spandau, um spätestens EHB-Absolvent Ismail Öner bei der Bambi-Preisverleihung mitgearbeitet haben. Ich danke allen, die nach zwei Jahren in die kurdische Heimat am 14. November am Potsdamer Platz immer wieder dafür gesorgt haben, dass zurückzukehren. Die Rückkehrpläne wur- Seine Konzeptentwicklung war dabei auf innerhalb und außerhalb der Hochschule den jahrzehntelang nicht aufgegeben und angewandte realistische Projekte gerichtet. besondere Ereignisse, Leistungen sowie viele man wohnte immer auf den gepackten Mit der Gründung von Mitternachtssport kleine Nachrichten kommuniziert werden Koffern. Aus Jahren wurden Jahrzehnte und der Verbindung prominenter Sportler konnten. Mein besonderer Dank gilt Sibylle und die Kinder wuchsen zwischen den wie Jérôme Boateng von Bayern München, Baluschek, die unermüdlich und hartnäckig Kulturen in Spandau auf. Zu Hause war und Änis Ben-Hatira von Hertha BSC, Manuel dafür tätig ist, Beiträge zu sammeln, Autoren ist die Familiensprache Kurmancî, eine der Schmiedebach von Hannover 96, Ashkan zu motivieren, Fotos anzumahnen und den beiden in der Türkei gesprochenen kur- Dejagah vom FC Fulham, Patrick Ebert von neuen ehb.spiegel pünktlich herauszubrin- dischen Sprachen. Türkisch und Deutsch Real Valladolid u.v.m. als „Große Brüder“ gen. Ich denke, dass der ehb.spiegel einen lernten die Kinder in der Nachbarschaft und somit Vorbilder für und mit mehre- nicht unwichtigen Beitrag für den Informa- und auf dem Spielplatz. Ein engagierter ren hundert Jugendlichen leistete Imail tionsaustausch innerhalb der Hochschule Sozialarbeiter half bei den Hausaufgaben Öner Außergewöhnliches, das weit über geleistet hat und wünsche ihm weiterhin und ermutigte ihn, neben den Eltern, die die gängige Praxis der Sozialen Arbeit hi- viele interessierte Leserinnen und Leser und Schule erst mit dem Abitur zu verlassen. nausgeht und durch den Bambi des Burda natürlich gute Artikel. Die erwachsenen Kinder studierten dann Verlages nun auch einer bundesweiten Ethnologie, Jura und Sozialarbeit. Ismail Öffentlichkeit bekannt wurde. Doch Öners Das Jahr 2014 hat begonnen. Ich denke, und später seine Schwester Fatma Öner Engagement geht noch weiter, denn er angesichts der vielen sehr gut laufenden entschieden sich für die EHB. Bereits im ist Familienvater und sitzt auch als Abge- Projekte, von denen man Einiges in der ersten Semester zeigten sich Ismails Stär- ordneter der SPD in der Bezirksverordne- aktuellen Ausgabe lesen kann, und ange- ken im Bereich ganz praktischer Integra- tenversammlung Spandau, um über die sichts der engagierten und um Profilierung tion. Er wurde zum Bindeglied zwischen vielen kleinen Dinge wie Sportplätze und bemühten Arbeit in allen Studiengängen türkeistämmigen Kommiliton*innen mit Bibliotheken mitzuentscheiden. können wir als EHB optimistisch in das Jahr extrem unterschiedlicher politischer, Musste sich Ismail zu Beginn seines Studi- 2014 blicken. Für das neue Jahr wünsche kultureller und religiöser Prägung. Ismail ums noch ständig vor seinen Freunden in ich allen Mitgliedern der Hochschule auch war in der Lage, den Menschen in den Spandau rechtfertigen warum er ein „Mäd- persönlich alles Gute. Vordergrund zu stellen und dabei die chenfach“ studiere, so wollen heute viele verschiedenen Identitätskonzepte nicht „seiner“ Jungs aus dem Mitternachtssport überzubewerten. Thema seiner Diplom- selbst Sozialarbeiter werden. Ismail Öner, Mit herzlichen Grüßen arbeit war dann auch die Integration von wir sind stolz auf Dich! Prof. Dr. Angelika Thol-Hauke, Jugendlichen mit arabischem, türkischem Prof. Dr. Bodo Hildebrand, Rektorin und kurdischem Migrationshintergrund. Studiengang Soziale Arbeit 1 Neu an der EHB Gelebte Kooperation zu pflegerischen Arbeitsfeldern Studierende von Pflege und BoN diskutierten über gemeinsame Berufspraxis und -perspektiven Prof. Dr. phil. Martina Steinkühler, Professo- Studierende und Ehemalige der Studiengänge rin für Evangelische Bachelor of Nursing und Pflegemanagement Religionspädagogik trafen sich im Oktober zum ersten gemeinsa- Die gebürtige Lübecke- men fachlichen Austausch über Berufschan- B rin Martina Steinküh- cen und -perspektiven. Eingeladen waren, EH ler studierte Lehramt, neben den Studierenden (1. und 3. Semester), Foto: Foto: evangelische Theologie und Alte Sprachen jeweils fünf Absolvent*innen aus den beiden in Kiel und promovierte über „Macht und Studiengängen, die aus der Berufspraxis und Ohnmacht der Götter im lateinischen Epos“. über ihren jeweiligen Werdegang berichteten. Sie war als Lehrerin und Referentin für Presse- Daraus entstand eine spannende Diskussion privat Foto: und Öffentlichkeitsarbeit im Missionswerk unter den Teilnehmer*innen, unter anderem Ehemalige der EHB zusammen mit den Dozentinnen Prof. Olivia der Nordelbischen Kirche in Hamburg, bevor zu berufspolitischen Veränderungen und Her- Dibelius (vorne, 2. von links) und Katrin Rohde (hinten rechts) sie ein Theologiestudium (Pfarramt) mit dem ausforderungen für akademisierte Pflege und erleben, sondern Chancen gerade in der Ko- Schwerpunkt Religionspädagogik absolvier- zu den verschiedenen Berufsprofilen. Auch operation sehen. Besonders in den Bereichen te. Es folgten Tätigkeiten als Dozentin im Be- die Frage nach Sinn und Notwendigkeit eines Case Management und Beratung, Führen reich Aus- und Fortbildung von Lehrkräften Masterstudiengangs, z. B. als Voraussetzung und Leiten, Lehre und Forschung sowie Ethik für den Religionsunterricht an Schulen und für bestimmte Arbeitsfelder, stand dabei im und verantwortliches Handeln in Bezug auf als Lektorin für Religions- und Gemeinde- Mittelpunkt; aber auch im Hinblick auf das Klient*innen und Mitarbeiter*innen sahen pädagogik im Verlag Vandenhoeck & Rup- Verhältnis von Qualifikation und leistungs- die Anwesenden großes gemeinsames Po- recht in Göttingen. In dieser Zeit beschäftigte gerechter Entlohnung, bspw. bei Leitung von tenzial. Moderiert wurde die Veranstaltung sie sich intensiv mit Schulbuchkonzepten, Arbeitsgruppen oder der Weiterentwicklung von Professorin Olivia Dibelius aus dem Konfirmand*innenarbeit und vor allem mit von Standards. Die Praktiker*innen stellten Pflegemanagement und der wissenschaftli- Bibeldidaktik. In den letzten zwei Jahren ar- dazu exemplarisch ihre Arbeitsplatzmodelle chen Mitarbeiterin im Studiengang Bachelor beitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin vor, die auf einer Splittung der Arbeitsfelder of Nursing, Katrin Rohde. Positives Fazit des an der Goethe-Universität/Frankfurt a. M. und beruhen. Diese Möglichkeit, in der direkten von allen Teilnehmenden als sehr gelungen hat dort vor allem Fachdidaktik und religiöse Pflege zu arbeiten und gleichzeitig pflege- empfundenen Workshops: Den Studierenden Sozialisation (Lehramtsstudierende ev. Religi- wissenschaftliche Aufgaben zu übernehmen, wurde durch die Präsentation unterschiedli- on) unterrichtet. Ihr religionspädagogisches beurteilten alle sehr positiv. cher Berufsbiografien und Arbeitsbereiche so- Credo: Bildung braucht Religion und Religion Generell wurde bei der Diskussion um Ge- wohl die Vielschichtigkeit der akademisierten braucht Bildung. meinsamkeiten und Schnittstellen von Pfle- Pflege deutlich als auch die Chancen, die sich gemanagement und Bachelor of Nursing bezogen auf Praktika und spätere berufliche deutlich, dass weder die Absolvent*innen, Tätigkeiten für sie ergeben. noch die Studierenden hier eine Konkurrenz Prof. Dr. Olivia Dibelius/ Katrin Rohde Termine 8. Januar und 5. Februar 2014 | 19.00 Uhr Clubtreffen des Alumnivereins | Stellwerk 你好 Nǐhǎo - Hallo! Besuch aus dem Reich der Mitte in Lichterfelde Delegation chinesischer Hochschulleitenden informierte sich über kirchliche Hochschulen 13. bis 17. Januar 2014 Theaterwoche der Theaterpädagogik Eine Gruppe chinesischer Hochschulleiten- der EHB. Installation zum Thema “Schlaf“. den besuchte Ende November die EHB, um Am 17. Januar präsentiert das 1. Semester sich über das deutsche Hochschulsystem, der Theaterpädagogik ganztägig seine Er- insbesondere über rechtliche Fragen zu gebnisse | Campus EHB kirchlichen Hochschulen, zu informieren. 13. Februar 2014 | 10 Uhr Professorin Marion Hundt, Studiengang Gottesdienst zum Semesterabschluss und Soziale Arbeit, und Dagmar Preiß-Allesch, Bachelor-Abschlussfeier des Studiengangs Leiterin des Akademischen Auslandsamts, Evangelische Religionspädagogik | Kirche stellten der Besuchergruppe zunächst die