Heft 25. Januar 2014 Aktuelles von der Evangelischen Hochschule

Nicht mehr nur ein „Mädchenberuf“! Editorial Einer von uns: EHB Absolvent Ismail Öner erhielt Integrations-Bambi 2013 Der ehemalige Student der EHB, Ismail Öner, wurde nun schon zum zweiten Mal in die- sem Jahr ausgezeichnet. Im Frühjahr 2013 wurde er von dem durch die Bundesregie- rung gegründeten “Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Ge- walt” zum ”Botschafter für Demokratie und Toleranz 2013“ ernannt. Die Bundeskanzle- privat Foto: rin ließ sich von ihm zum Thema Integration beraten und nun noch der Bambi. Liebe Mitglieder und Freund*innen der Ismail Öners Lebensthema Integration EHB, liebe Leser*innen , wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt. Seine Eltern kamen als sogenannte Gastar- heute halten Sie die 25. Ausgabe unseres beiter in den sechziger Jahren des zwan- ehb-spiegels in den Händen. Ein Anlass zu-

zigsten Jahrhunderts aus einem kleinen H ubert Media Burda Foto: rück zu blicken und all denen zu danken, Dorf Ostanatoliens, in der Nähe des Van- Auszeichnung für das Projekt „Mitternachtssport“. die in all den Jahren auf verschiedene Weise sees, nach Berlin-Spandau, um spätestens EHB-Absolvent Ismail Öner bei der Bambi-Preisverleihung mitgearbeitet haben. Ich danke allen, die nach zwei Jahren in die kurdische Heimat am 14. November am Potsdamer Platz immer wieder dafür gesorgt haben, dass zurückzukehren. Die Rückkehrpläne wur- Seine Konzeptentwicklung war dabei auf innerhalb und außerhalb der Hochschule den jahrzehntelang nicht aufgegeben und angewandte realistische Projekte gerichtet. besondere Ereignisse, Leistungen sowie viele man wohnte immer auf den gepackten Mit der Gründung von Mitternachtssport kleine Nachrichten kommuniziert werden Koffern. Aus Jahren wurden Jahrzehnte und der Verbindung prominenter Sportler konnten. Mein besonderer Dank gilt Sibylle und die Kinder wuchsen zwischen den wie Jérôme Boateng von Bayern München, Baluschek, die unermüdlich und hartnäckig Kulturen in Spandau auf. Zu Hause war und Änis Ben-Hatira von Hertha BSC, Manuel dafür tätig ist, Beiträge zu sammeln, Autoren ist die Familiensprache Kurmancî, eine der Schmiedebach von , Ashkan zu motivieren, Fotos anzumahnen und den beiden in der Türkei gesprochenen kur- Dejagah vom FC Fulham, Patrick Ebert von neuen ehb.spiegel pünktlich herauszubrin- dischen Sprachen. Türkisch und Deutsch u.v.m. als „Große Brüder“ gen. Ich denke, dass der ehb.spiegel einen lernten die Kinder in der Nachbarschaft und somit Vorbilder für und mit mehre- nicht unwichtigen Beitrag für den Informa- und auf dem Spielplatz. Ein engagierter ren hundert Jugendlichen leistete Imail tionsaustausch innerhalb der Hochschule Sozialarbeiter half bei den Hausaufgaben Öner Außergewöhnliches, das weit über geleistet hat und wünsche ihm weiterhin und ermutigte ihn, neben den Eltern, die die gängige Praxis der Sozialen Arbeit hi- viele interessierte Leserinnen und Leser und Schule erst mit dem Abitur zu verlassen. nausgeht und durch den Bambi des Burda natürlich gute Artikel. Die erwachsenen Kinder studierten dann Verlages nun auch einer bundesweiten Ethnologie, Jura und Sozialarbeit. Ismail Öffentlichkeit bekannt wurde. Doch Öners Das Jahr 2014 hat begonnen. Ich denke, und später seine Schwester Fatma Öner Engagement geht noch weiter, denn er angesichts der vielen sehr gut laufenden entschieden sich für die EHB. Bereits im ist Familienvater und sitzt auch als Abge- Projekte, von denen man Einiges in der ersten Semester zeigten sich Ismails Stär- ordneter der SPD in der Bezirksverordne- aktuellen Ausgabe lesen kann, und ange- ken im Bereich ganz praktischer Integra- tenversammlung Spandau, um über die sichts der engagierten und um Profilierung tion. Er wurde zum Bindeglied zwischen vielen kleinen Dinge wie Sportplätze und bemühten Arbeit in allen Studiengängen türkeistämmigen Kommiliton*innen mit Bibliotheken mitzuentscheiden. können wir als EHB optimistisch in das Jahr extrem unterschiedlicher politischer, Musste sich Ismail zu Beginn seines Studi- 2014 blicken. Für das neue Jahr wünsche kultureller und religiöser Prägung. Ismail ums noch ständig vor seinen Freunden in ich allen Mitgliedern der Hochschule auch war in der Lage, den Menschen in den Spandau rechtfertigen warum er ein „Mäd- persönlich alles Gute. Vordergrund zu stellen und dabei die chenfach“ studiere, so wollen heute viele verschiedenen Identitätskonzepte nicht „seiner“ Jungs aus dem Mitternachtssport überzubewerten. Thema seiner Diplom- selbst Sozialarbeiter werden. Ismail Öner, Mit herzlichen Grüßen arbeit war dann auch die Integration von wir sind stolz auf Dich! Prof. Dr. Angelika Thol-Hauke, Jugendlichen mit arabischem, türkischem Prof. Dr. Bodo Hildebrand, Rektorin und kurdischem Migrationshintergrund. Studiengang Soziale Arbeit

1 Neu an der EHB Gelebte Kooperation zu pflegerischen Arbeitsfeldern Studierende von Pflege und BoN diskutierten über gemeinsame Berufspraxis und -perspektiven Prof. Dr. phil. Martina Steinkühler, Professo- Studierende und Ehemalige der Studiengänge rin für Evangelische Bachelor of Nursing und Pflegemanagement Religionspädagogik trafen sich im Oktober zum ersten gemeinsa- Die gebürtige Lübecke- men fachlichen Austausch über Berufschan- rin Martina Steinküh- cen und -perspektiven. Eingeladen waren, ler studierte Lehramt, neben den Studierenden (1. und 3. Semester), Foto: EH B Foto: evangelische Theologie und Alte Sprachen jeweils fünf Absolvent*innen aus den beiden in Kiel und promovierte über „Macht und Studiengängen, die aus der Berufspraxis und Ohnmacht der Götter im lateinischen Epos“. über ihren jeweiligen Werdegang berichteten.

Sie war als Lehrerin und Referentin für Presse- Daraus entstand eine spannende Diskussion privat Foto: und Öffentlichkeitsarbeit im Missionswerk unter den Teilnehmer*innen, unter anderem Ehemalige der EHB zusammen mit den Dozentinnen Prof. Olivia der Nordelbischen Kirche in Hamburg, bevor zu berufspolitischen Veränderungen und Her- Dibelius (vorne, 2. von links) und Katrin Rohde (hinten rechts) sie ein Theologiestudium (Pfarramt) mit dem ausforderungen für akademisierte Pflege und erleben, sondern Chancen gerade in der Ko- Schwerpunkt Religionspädagogik absolvier- zu den verschiedenen Berufsprofilen. Auch operation sehen. Besonders in den Bereichen te. Es folgten Tätigkeiten als Dozentin im Be- die Frage nach Sinn und Notwendigkeit eines Case Management und Beratung, Führen reich Aus- und Fortbildung von Lehrkräften Masterstudiengangs, z. B. als Voraussetzung und Leiten, Lehre und Forschung sowie Ethik für den Religionsunterricht an Schulen und für bestimmte Arbeitsfelder, stand dabei im und verantwortliches Handeln in Bezug auf als Lektorin für Religions- und Gemeinde- Mittelpunkt; aber auch im Hinblick auf das Klient*innen und Mitarbeiter*innen sahen pädagogik im Verlag Vandenhoeck & Rup- Verhältnis von Qualifikation und leistungs- die Anwesenden großes gemeinsames Po- recht in Göttingen. In dieser Zeit beschäftigte gerechter Entlohnung, bspw. bei Leitung von tenzial. Moderiert wurde die Veranstaltung sie sich intensiv mit Schulbuchkonzepten, Arbeitsgruppen oder der Weiterentwicklung von Professorin Olivia Dibelius aus dem Konfirmand*innenarbeit und vor allem mit von Standards. Die Praktiker*innen stellten Pflegemanagement und der wissenschaftli- Bibeldidaktik. In den letzten zwei Jahren ar- dazu exemplarisch ihre Arbeitsplatzmodelle chen Mitarbeiterin im Studiengang Bachelor beitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin vor, die auf einer Splittung der Arbeitsfelder of Nursing, Katrin Rohde. Positives Fazit des an der Goethe-Universität/Frankfurt a. M. und beruhen. Diese Möglichkeit, in der direkten von allen Teilnehmenden als sehr gelungen hat dort vor allem Fachdidaktik und religiöse Pflege zu arbeiten und gleichzeitig pflege- empfundenen Workshops: Den Studierenden Sozialisation (Lehramtsstudierende ev. Religi- wissenschaftliche Aufgaben zu übernehmen, wurde durch die Präsentation unterschiedli- on) unterrichtet. Ihr religionspädagogisches beurteilten alle sehr positiv. cher Berufsbiografien und Arbeitsbereiche so- Credo: Bildung braucht Religion und Religion Generell wurde bei der Diskussion um Ge- wohl die Vielschichtigkeit der akademisierten braucht Bildung. meinsamkeiten und Schnittstellen von Pfle- Pflege deutlich als auch die Chancen, die sich gemanagement und Bachelor of Nursing bezogen auf Praktika und spätere berufliche deutlich, dass weder die Absolvent*innen, Tätigkeiten für sie ergeben. noch die Studierenden hier eine Konkurrenz Prof. Dr. Olivia Dibelius/ Katrin Rohde Termine

8. Januar und 5. Februar 2014 | 19.00 Uhr Clubtreffen des Alumnivereins | Stellwerk 你好 Nǐhǎo - Hallo! Besuch aus dem Reich der Mitte in Lichterfelde Delegation chinesischer Hochschulleitenden informierte sich über kirchliche Hochschulen 13. bis 17. Januar 2014 Theaterwoche der Theaterpädagogik Eine Gruppe chinesischer Hochschulleiten- der EHB. Installation zum Thema “Schlaf“. den besuchte Ende November die EHB, um Am 17. Januar präsentiert das 1. Semester sich über das deutsche Hochschulsystem, der Theaterpädagogik ganztägig seine Er- insbesondere über rechtliche Fragen zu gebnisse | Campus EHB kirchlichen Hochschulen, zu informieren. 13. Februar 2014 | 10 Uhr Professorin Marion Hundt, Studiengang Gottesdienst zum Semesterabschluss und Soziale Arbeit, und Dagmar Preiß-Allesch, Bachelor-Abschlussfeier des Studiengangs Leiterin des Akademischen Auslandsamts, Evangelische Religionspädagogik | Kirche stellten der Besuchergruppe zunächst die Zur Heimat Evangelische Hochschule vor. Danach re- 03. April 2014 | ab 10:00 Uhr ferierte Prof. Hundt über die rechtlichen Einführungstag für die Erstsemester der Stu- Rahmenbedingungen des deutschen Hoch- diengänge Kindheitspädagogik und Soziale schulsystems. Dabei waren für die Gäste die Arbeit sowie für die neuen Studierenden rechtlichen und finanziellen Grundlagen für Prof. Marion Hundt und Dagmar Preiß-Allesch (2. und 3. von des Masterstudiengangs „Leitung - Bildung kirchliche Hochschulen von besonderem links) mit der Delegation chinesischer Hochschulleitenden - Diversität | EHB-Campus und Audimax Interesse. In einer regen Diskussionsrunde schulleitenden und die EHB ist die einzige 08. April 2014 | 10.00 Uhr wurden auch praktische Themen des Hoch- nicht-staatliche Hochschule, welche die Eröffnungsgottesdienst zum Beginn des schullebens von den Studienbedingungen chinesische Delegation in Deutschland be- Sommersemesters 2014 | Kirche zur Heimat bis zur Finanzierung der Studierenden von suchte. Weitere Kontakte in das Reich der den chinesischen Gästen angesprochen. Mitte, wie die wörtliche Übersetzung von Dies ist bereits der zweite Besuch einer China (中国 Zhōngguó) lautet, werden sich Delegationsgruppe chinesischer Hoch- hoffentlich zukünftig anschließen. 2 Viel Gender, aber ausbaufähiges Diversity! Neu an der EHB Zwischenbilanz von zwei Jahren Projektarbeit „Genderprofiling“ an der EHB Prof. Dr. Begoñe Mittlerweile dürften eigentlich alle Mitglieder gut läuft, und wel- Petuya, Gastprofes- der EHB schon einmal vom Projekt „Gender- che Veränderun- sorin im Studiengang profiling“ gehört haben. Seit März 2012 un- gen gewünscht Soziale Arbeit tersuchen Dr. Gabriele Schambach und Prof. werden“, erklärt Begoñe Petuya Ituarte Dr. Anne Wihstutz die Frage von Gender und Brigitte Dinkelaker, schloss 1992 ihr Studium

Diversity und ihre möglichen Entwicklungs- die die Befragun- privat Foto: der Sozialarbeit/Sozialpä- potentiale an der EHB. Auf den verschiedenen gen durchführen dagogik in Berlin mit Diplom ab. Schwerpunkt Ebenen von Forschung, Lehre und Organisa- wird. Dabei freut ihrer Arbeit war die Interkulturelle Sozialarbeit tionsstruktur sind sie fündig geworden. sich das Team be- und Jugendhilfe. Seit 1993 arbeitete sie als Mit- Die Zwischenbilanz zeigt, dass es an der EHB sonders über rege arbeiterin in einem Berliner Jugendamt, u. a. in viele und umfangreiche Ansätze zum Thema Beteiligung sowie den Fachbereichen Allgemeiner Sozialpädago- Gender gibt – auch Diversity-Dimensionen Anregungen und gischer Dienst, Hilfen zur Erziehung und zuletzt wie ethnisch-kultureller Hintergrund, Religion konstruktive Kritik, frühkindliche Bildung und Erziehung (Schul- und Glaube, sexuelle Orientierung, Behin- damit gemeinsam sozialarbeit). 2006 promovierte sie an der FU derung und Alter werden thematisiert, aber ein Gender- und Berlin im Fachbereich Sozialwissenschaften. Im Foto: Birgit Meixner Birgit Foto: doch häufig individuell und wenig struktu- Diversity-Profil Projektteam „Genderprofiling“: September 2013 wurde Dr. Begoñe Petuya zur riert. Ziel des Projektes ist es, gemeinsam mit entwickelt wird, Gabriele Schambach, Stephanie Professorin berufen und arbeitet seit Oktober den Mitgliedern der Hochschule ein nachhal- das zu den Men- Klopsch, Brigitte Dinkelaker, an der EHB. Ihre im Studium der Sozialarbeit/- tiges und strukturiertes Profil zu entwickeln. schen an der EHB Anne Wihstutz (v. l. n. r.) pädagogik gesetzten S chwerpunkte Jugend- Seit 2013 unterstützen Stephanie Klopsch als passt und von ihnen getragen wird. hilfe, Interkulturalität und Migration hat Frau studentische Mitarbeiterin und Dipl. Psych. Erfolgreich verläuft auch die EHB-Arbeitsgrup- Petuya im Laufe ihrer beruflichen Tätigkeit Brigitte Dinkelaker als wissenschaftliche Mit- pe Antidiskriminierung und Diversity, die allen und Promotion weiter verfolgt und vertieft. arbeiterin das Team. Mit dieser personellen interessierten Mitgliedern der Hochschule Ein Schwerpunkt ist die qualitative Forschung, Aufstockung ist es möglich, die Analyse des offen steht. Die AG arbeitet zurzeit an einer denn für sie ist es von großer Bedeutung, den Ist-Zustands an der EHB zu vertiefen. Derzeit Antidiskriminierungsrichtlinie und zu Fragen Betroffenen selbst eine Stimme zu geben. Da- werden alle hauptamtlich Lehrenden in- einer gender- und diversity-sensiblen Sprach- her hat sie die Verbindung zwischen Theorie terviewt und die Lehrbeauftragten befragt. und Schreibregelung. Und last but not least und Praxis immer gesucht und auch gelehrt. Während sich die Befragung der Verwal- kann das Genderprofiling-Team bei seiner Sie möchte diesen Weg weitergehen, um die tungsmitarbeitenden in der Planungsphase Arbeit auch vom Erfahrungsschatz des neu Soziale Arbeit als Wissenschaft voranzutreiben befindet, werden zu Beginn des neuen Jahres gegründeten Netzwerks der Frauen- und und die Studierenden darin zu unterstützen. die Studierenden zu einer Online-Befragung Gleichstellungsbeauftragten konfessionel- eingeladen. „Wir hoffen, dass sich viele Stu- ler Hochschulen profitieren. So geschehen Neu an der EHB dierende beteiligen, damit wir ein möglichst bspw. bei der Entwicklung von Vorschlägen genaues Bild davon bekommen, was an der zum Thema Gleichstellung und Diversity für Tina Rupprecht, Hochschule in Sachen Gender und Diversity die neue EHB-Verfassung. Mitarbeiterin im Studiengang Evan- gelische Religions- druckfrisch Kurz notiert pädagogik Tina Rupprecht studier- „Die pflegerischen Auf der Suche nach einem interessanten privat Foto: te an der Evangelischen Leistungen im Kran- Praktikumsplatz im Ausland? Hochschule Berlin Religionspädagogik mit dem kenhaus vergüten Im Bildungszentrum Talitha Kumi (www. Schwerpunkt Gemeinde. 2006 ging sie in den - Am Beispiel von talithakumi.org) können Vorbereitungsdienst nach Wernigerode und an- NANDA-International Studierende der Sozialen schließend für den Entsendungsdienst in den Pflegediagnosen.“ Arbeit /Kindheitspädago- Südharz. Dort war sie für drei Gemeinden im Von Sabrina Anlauf. gik im Bereich Schulsozi- ländlichen Raum pfarramtlich tätig und für die Die Autorin ist Mas- alarbeit und Studierende pädagogische Arbeit mit Kindern, Familien und terstudentin an der Kindheitspädagogik im Kindergarten Jugendlichen in der Region zuständig. Ihr Herz der EHB. Neben ein Praktikum ableisten. Organisiert wird schlägt praktisch in der Konfirmand*innen- und der Betrachtung das Auslandspraktikum in Palästina vom Jugendarbeit und theoretisch für die Theorie- der gegenwärtigen Situation der Pflege Berliner Missionswerk. Praxis-Verzahnung. Im letzten Jahr übernahm im bestehenden G-DRG-System enthält Außerdem gibt es für Studierende der sie hin und wieder Lehraufträge an der EHB. Seit das Buch u. a. eine empirische Untersu- Sozialen Arbeit und Evangelischen Re- Oktober agiert sie mit einer halben Stelle an der chung zur Verbreitung und Verwendung ligionspädagogik die Möglichkeit, qua- Schnittstelle zur Praxis – in der Begleitung der von Pflegediagnosen an deutschen lifizierte Praktika in Auslandsprojekten Praktika, bei der Mitwirkung an den vor- und Krankenhäusern und liefert konkrete von Brot für die Welt durchzuführen. nachbereitenden Lehrveranstaltungen und Vorschläge zur Implementierung von Bewerbungsfrist ist der 15. Januar für das durch die Netzwerkarbeit zu den Praxisstellen. Pflegediagnosen in das G-DRG-System. folgende Wintersemester (2014/2015). Zur anderen Hälfte ist Tina Rupprecht als ordi- Gesundheitsmanagement und Medizin- Nähere Informationen erhalten Sie nierte Gemeindepädagogin in der Kirchenge- ökonomie, Band 32; Hamburg 2013, 132 im Praxisamt bei Ruth Wunnenberg meinde Niederschönhausen tätig. Seiten, ISBN 978-3-8300-7038-2. EUR 57,80. Raum A 106 | [email protected]. 3

Trinationaler Austausch Die Welt durch eine andere Brille betrachten Studierende von EHB und HWR testen im Seminar die zukünftige berufliche Zusammenarbeit Berlin – Budapest – Toulouse Student*innen des Projekttags „Kooperation rufsgruppen Im Rahmen des Moduls „Internationale Wo- und Beratung“ (Soziale Arbeit) absolvierten delinquente che“ fand zum 2. Mal ein trinationaler Aus- Ende November ein gemeinsames Seminar Jugendli- tausch für Sozialarbeitsstudierende der Evan- mit Studierenden des Studiengangs „Polizei che sehen, gelischen Hochschule Berlin statt (Leitung: und Sicherheitsmanagement“ an der Hoch- welche Me- Prof. Dr. Lepperhoff, Prof. Dr. Steffens). In der schule für Wirtschaft und Recht (HWR). thoden sie Zeit vom 18. bis 24. November 2013 disku- Ziel des 6-stündigen Seminars war unter im Umgang tierten Berliner Studierende mit Studierenden anderem, im persönlichen Kontakt mitei- mit ihnen des John Wesley Colleges in Budapest und nander Schnittstellen und Kooperations- anwenden des Centre régional des formation aux métiers möglichkeiten zu diskutieren und Vorur- und welche du social (CRFMS/ERASME) in Toulouse über teile abzubauen. Die Student*innen der Erwartun- das Thema Diskriminierung. Sozialen Arbeit bereiteten das Seminar in- gen, Wün- Das Programm sah neben einer Einführung tensiv inhaltlich und methodisch abwechs- sche, aber in die Thematik unter anderem Besuche lungsreich vor und entlasteten damit ihre auch Gren- und Diskussionen in Einrichtungen vor, die Kolleg*innen der HTW, da diese parallel zu zen eine zur Thematik arbeiten, wie z.B. das entwick- den Seminaren bereits an ihren Bachelor- Kooperation lungspolitische Schulaustauschprogramm Arbeiten schreiben. Im Gegenzug hatten von Polizei

ENSA, die Opferberatung ReachOut sowie diese für Kaffee und Kuchen gesorgt. und Sozial- Fritsch onstanze das Mentoring-Projekt Hürdenspringer Plus Nach soziometrischen Aufstellungen wur- arbeit bie- K Foto: für sozial benachteiligte Jugendliche. Im kom- den dann Vorurteile gesammelt. Tradierte tet. Es wurde Visualisierter „Roter Faden“ des interdis- menden Jahr wird der Austausch mit Aufent- Glaubenssätze wie „Sozialarbeiter*innen re- debattiert, ziplinären Seminars von EHB und HWR halten in Toulouse (März 2014) und Budapest den ausschließlich und über alles, handeln nachgefragt, verstanden und zurückgewie- (Mai 2014) fortgeführt. Dann bekommen die aber nicht, während Polizist*innen nur han- sen. Stoff genug gab es, doch die Stimmung beteiligten Studierenden der EHB einen Ein- deln, äußerst brutal natürlich, aber nicht den- war durchgehend wertschätzend. Dies zeig- blick, wie in Frankreich und Ungarn mit dem ken“ tauchten zwar auf, aber weit weniger te auch die Feedbackrunde: Der Austausch Thema Diskriminierung umgegangen wird. massiv, als von Einigen befürchtet. So zeigte im persönlichen Kontakt ist ein hilfreiches sich, dass die existierenden Vorurteile weit Mittel, um die Welt durch eine andere Brille hinter den erwarteten zurück blieben. Es zu betrachten. Vorurteile konnten abgebaut folgten kurze Impulsreferate durch Studie- werden, und möglicherweise konnte der rende beider Fachrichtungen, die sich mit Boden für ein unkomplizierteres Aufeinan- Fragestellungen zu Auftrag, Rollenverständ- dertreffen im zukünftigen Berufsleben ge- nis, Haltung und Ziel der beiden Berufsgrup- ebnet werden. Wichtig bleibt bei allem aber pen, aber auch zu Fragen von Macht und dennoch, sich selbst in seinem beruflichen dem Umgang damit beschäftigten. Danach Alltag fachlich sicher zu positionieren. wurde mit der Methode des World Cafés Konstanze Fritsch, Lehrbeauftragte im diskutiert, u. a. dazu, wie die einzelnen Be- Studiengang Soziale Arbeit

Hochschul-Preis für Studiengang Elementare Pädagogik Nina-Louisa Hebeler erhielt Auszeichnung für Forschungsarbeit zur kindlichen Sexualität in der pädagogischen Praxis Bei der diesjährigen Veranstaltung ehb.forscht den Arbeit ging der „Gräfin-von-der -Schulenburg-Preis“ an der EHB.

Foto: EH B Foto: ersmals an den Studiengang Elementare Pä- Erstmals hat Studierende aus Berlin, Toulouse und Budapest während dagogik/Kindheitspädagogik. ein/e Gewin- des trinationalen Austauschs In ihrem Vortrag skizzerte BA-Absolventin ner*in von Nina-Louisa Hebeler Forschungsansatz und ehb.forscht Ergebnisse ihrer empirischen Abschlussarbeit, die Möglich- Foto: EH B Foto: die auf Basis einer qualitativen Untersuchung keit, ihre Ab- Gewinnerin Nina-Louisa Hebeler (rechts) in Berliner Kindertagesstätten entstand. In schlussarbeit mit ihrer Professorin Dr. Anne Wihstutz ihrer Laudatio auf die Preisträgerin hob die mit Unterstützung der Hochschule zu veröf- Impressum betreuende Professorin Dr. Anne Wihstutz fentlichen. Hierbei werden die Autor*innen Herausgeberin: Evangelische Hochschule Berlin neben der wissenschaftlichen Fundiertheit im Rahmen eines Praxisprojektes sowohl Teltower Damm 118–122, 14167 Berlin der Arbeit auch die gesellschaftliche Relevanz inhaltlich als auch praktisch begleitet und Telefon (030) 845 82 0 und Aktualität des Themas hervor. Die Arbeit bekommen die nötige finanzielle Unterstüt- Redaktion: Sibylle Baluschek, M.A. sei ein wichtiger Baustein für die Forschung zung, um ihre Bachelorarbeiten einem breiten [email protected] in diesem Bereich. Auch die Beiträge der fünf Interessent*innenkreis zugänglich zu machen. Druck: USE gGmbH, Auflage: 1.000 Referent*innen aus den anderen Studiengän- Diese zusätzliche Förderung soll zukünftig Be- © Evangelische Hochschule Berlin, 2014 gen hatten ein hohes wissenschaftliches Ni- standteil des „Gräfin-von-der-Schulenburg- veau und zeigten die Bandbreite der forschen- Preises“ an der Hochschule werden. 4