Italien Stellt Sich Vor
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2011 Italien stellt sich vor S lo w TTourour ooperatorperator forfor groupsgroups – membermember ofof TCCTCC NetworkNetwork Sardegna & Corsica Eine Region stellt sich vor... „Dieser Landstrich ist wirklich einzigartig. Sardi- nien ist anders: eine bezaubernde, weite Land- schaft, die man einfach bereisen muss, nichts Vollendetes, nichts Endgültiges. Es ist wie die Freiheit selbst.“ David Herbert Lawrence 1921 Sardinien auf italienisch Sardegna, früher Ichnusa Diese autonome Region mit Sonderstatut ist auf- grund ihrer Ausdehnung die zweitgrößte Insel des Mittelmeers. Ihr Hauptort ist Cagliari und zu ihren Provinzen zählen Nuoro, Oristano, Sassari, Carbonia- Iglesias, Medio Campidano, Olgiastra und Olbia-Tem- pio. Trotz der 1800 km Küste ist Sardinien ein Land- strich, der von seiner Geschichte her mit den Bergen verbunden ist: es gibt hier einige Erhebungen, die zwar bereits vom Zahn der Zeit gekennzeichnet sind, aber ihren Reiz und ihre Schönheit nicht verloren haben, wie das Granitmassiv des Monte Limbara im Norden, des Gennargentu im mittel-östlichen Teil und die Berge des Sulcis- Inglesiente im Süden. Die weitläufi gsten Ebenen sind der Campidano hinter Cagliari und die Nurra-Ebene nördlich von Alghero. kühlt werden. Sardinien ist berühmt für seinen Som- sogar die sarazenischen Piraten. Danach kamen die Sardinien ist eines der größten Freiluftmuseen der mer, der hier sieben Monate dauert: eine Saison, die Aragonesen, die Spanier bis die Piemonteser Sardi- Welt. Ein Land voller Steine, Legenden, Geheimnisse. in guten Jahren ein Sonnenbad am Strand von April nien zum Königreich ernannten. Das Land der der prähistorischen Turmbauten „Nur- bis Ende Oktober erlaubt, wo sich die Temperaturen Ca. 8.000 Turmbauten (im Schnitt alle 3 km²!), Hun- aghe“, der Feen, der verzweigten Höhlensysteme noch zwischen 20° und 23° C bewegen. Die Durch- derte Dörfer und megalithische Gräber zeugen von mit riesigen Stalagmiten, in denen die Seeochsen schnittstemperaturen im Sommer betragen 25° C einer einzigartigen Zivilisation, jener der „Nuraghe“, geboren und Jungfrauen geopfert wurden, mit einer (im Landesinneren liegen sie etwas höher) im Winter die sich ab dem 2. vorchristlichen Jahrtausend auf wüstenhaften Dünenlandschaft nur wenige Schritte bewegen sie sich zwischen 8°C und 10° C. Regen fällt der Insel entwickelt hat. Der „Nuraghe“ war der Mit- vom Meer entfernt und atemberaubenden Schluch- vor allem im gebirgigen Landesinneren, die Ebenen telpunkt des gesellschaftlichen Lebens der Sarden, ten, mit Geisterstädten und aufgelassenen Minen, und Küstengebiete im Osten und Süden der Insel aber nicht nur die Türme charakterisieren ihre Kultur, wo Hexen ihr Lager aufschlagen, mit weißen Sand- sind dagegen sehr trocken. auch die Riesengräber (Grabstätten), deren Stelen in bänken vor einem smaragdgrünen Meer. der Mitte des Grabes eine Höhe von vier Meter errei- Sardinien ist auch das Land der guten Düfte, der Geschichte chen können. Die Ureinwohner Sardiniens waren ein Volk von guten Laune, der Farben, die sich je nach Jahreszeit Geologisch entstand Sardinien vor 600 Millionen Kriegern, Seefahrern, Hirten, Bauern, das in Stämme verändern und dabei nie ihren Zauber verlieren; es Jahren und wird seit der Frühgeschichte bewohnt. (Clans) unterteilt war. Sie trieben Handel mit den ist die Insel der vollmundigen Weine und süßen Li- Somit ist Sardinien die älteste Region Italiens. Die Mykenern, den Minoern, den Phöniziern und Etrus- köre, der bodenständigen und unverwechselbaren mineralischen Bodenschätze der Insel und ihre stra- kern auf Seewegen quer durch das Mittelmeer, von Küche, die es versteht die Genüsse, die Erde und tegische Lage haben immer viele ungewünschte Spanien bis zur Küste Libanons. Ihr berühmtestes Meer zu bieten haben, harmonisch miteinander zu Besucher angelockt, die es aber nicht leicht hatten. Symbol, der „Nuraghe“ wurde von der Unesco mit verschmelzen. Und nicht zu vergessen die Menschen: Die ortstypische Malaria und die unwegsame und „Su Nuraxi“ in der Nähe von Barumini als bedeu- selbstbewusst, stolz und voller Überraschungen. ungastliche Natur des Hinterlands, bestehend aus tendstem Beispiel zum Weltkulturerbe erklärt. Granitmassiven machten Sardinien für Kolonisatoren Klima und Eroberer zu einem „harten Knochen“. Die Zeit der Judikate war ein weiterer bedeutender Moment in der Geschichte der Sarden, als ihre Streit- Nach den Ureinwohnern, die die Insel mit ihren be- Sardinien hat ein Mittelmeerklima. Breitengrad kräfte ab dem 9. Jahrhundert, nach dem Rückzug eindruckenden Turmbauten übersäten, erinnert die und Inselcharakter bewirken milde Winter, warme der Byzantiner den immer zahlreicheren Sarazenen- Geschichte der Insel an viele lange Belagerungen: die Temperaturen im Herbst und im Frühjahr und heiße einfällen trotzen mussten. Es war eine eigenartige Phönizier, die Römer, die Pisaner, die Genuesen und Sommer, die aber durch den ständigen Wind abge- Herrschaftsform, aber sie überdauer. 52 tel +39 0183 5481 • fax +39 0183 54 82 22 • [email protected] • www.gadis.it S lo w Tour Ausfl ug Pane&Vino Hotel Städte Musik Aktiv Event Slow Info Kunsthandwerk und in der Sprache. Kulturdenkmäler Seit dem Neolithikum entfalteten sich in Sardinien überraschenderweise viele Kulturen, die beachtli- che Spuren in den Denkmälern hinterlassen haben. Chronologisch an erster Stelle gereiht sind die alten „Domus de Janas“, wörtlich „Häuser der Feen“ oder Hexen unbedingt einen Besuch wert. Es handelt sich dabei um ebenso einfache wie mysteriöse in den Felsen der Bergwände und anderer unzugäng- licher Orte geschlagene Grabhöhlen. Die „Menhire“, aufgerichtete lange in den Boden gerammte Steine, zeugen hingegen von einer Religion der Frucht- barkeit, verbunden mit den bäuerlichen Praktiken. Keinesfalls versäumen sollte man die unglaubliche Ansammlung dieser Steine bei der Kult- und Begräb- nisstätte „Pranu Mutteddu“, wo 20 Menhire den Ver- lauf der Sonne am Himmel zu verkörpern scheinen. Großartige Hauptdarsteller der sardischen Frühge- schichte bleiben auf jeden Fall die „Nuraghe“, was wörtlich „hohler Haufen“ bedeutet (siehe Abschnitt „Geschichte“). Allen Nuraghe gemeinsam ist ihre ar- chaische Schönheit. Sehenswert ist der Turmbau „Su Nuraxi“ bei Barumini. In Sardinien gibt es ungefähr 40 „heilige Brunnen“, sie liegen hauptsächlich in der Nähe von Wasserquellen. Oft sind sie das Herz von Dank der reichhaltigen Bodenschätze wurde wieder Pilgerstätten und noch heute verkörpern sie für die, Ackerbau und Viehzucht betrieben und der Handel die daran glauben, Orte, die von einer magnetischen und die Künste verzeichneten einen Wiederauf- Kraft durchdrungen sind und von denen heilende schwung. Außerdem entstand ein Rechtsstaat auf Energiefelder ausgehen. Eines der bemerkenswer- der Insel, der sich sehr fortschrittlich entwickelte, testen Beispiele eines Brunnentempels ist jener von sogar bis zum Erlass eines Gesetzbuches, der „Carta Santa Cristina. de Logu“ im 14. Jahrhundert. Die Carta de Logu gilt Das Bild dieser geheimnisumwobenen Kultur wäre als eines der wichtigsten Verfassungsgesetzbücher ohne einen Besuch der wohl typischsten Grabstät- des Mittelalters. Die Einmischungen der Seemächte ten, der „Gräber der Riesen“ nicht komplett. der damaligen Zeit, einschließlich des Papsttums endeten 1297 mit der Ausrufung des Königreichs von Das Sardische Sardinien, mit den Aragoniern als Feudalherren. Das Sardische gilt als die konservativste unter den Nach fast 90 Jahren Kriegen, Pestepidemien und neolatinischen Sprachen und ist, wenn auch mit ei- Friedensverträgen gelang es 1409 den Katalanen die nigen Unterschieden, die gemeinsame Sprache der Herrschaft zu übernehmen, die dadurch einen auto- gesamten Insel. chthonen Entwicklungsprozess stoppten, der dabei Für die Italiener des „Festlands“ ist sie praktisch un- war die Insel zu vereinheitlichen. verständlich, abgesehen von den beiden Vokabeln, Diese Reihe an „Invasionen“ hat bis heute in vielen die man auf einer Reise nach Sardinien am häufi gs- unterschiedlichen Traditionen ihre Spuren hinter- ten hört: Ajò, was wörtlich „lass uns gehen“ bedeu- lassen. Trotz allem hat dieses Land sein starkes tet, aber zu einem reinen Füllwort wurde und Eya, Einheitsbewusstsein bewahrt, ein rein sardischer was „Ja“ bedeutet. Dennoch, auch wenn die Sarden Nährboden, hartnäckig verteidigt als Banner der als stolz und eigensinnig gelten, bestehen Sie selten Identität eines Volkes, das auch eine eigene Fah- darauf in ihrer eigenen Sprache angesprochen zu ne hat: ein weißes Feld mit einem roten Kreuz und werden. Im Gegenteil, die Einheimischen sind sehr den Köpfen von vier Mohren, die wahrscheinlich die herzlich und gastfreundlich. besiegten sarazenischen Könige darstellen. Diese selbstbewusste regionale Kultur äußert sich auch in den traditionellen Festen, in der Gastronomie, im tel +39 0183 5481 • fax +39 0183 54 82 22 • [email protected] • www.gadis.it 53 Sardegna &Eine Corsica Region stellt sich vor... Die sardische Küche Die Süßspeisen Pecorino Sardo News zum Thema Genießen Das Angebot an typischen sardischen Süßspeisen Sardinien, die Insel der Hirten, hat die Die sardische Küche ist einzigartig, sie ist eine ei- ist reichhaltig und einige können ihren arabischen Käseproduktion zu einer Kunst gemacht, ein Nah-h- genartige Mischung aus Tradition und importierten Ursprung nicht verleugnen. Oft werden diese süßen rungsmittel mit einer fast fünftausendjährigen Ge- Köstlichkeiten. Von Anfang an war Fleisch vorherr- Leckereien zu wahren Kunstwerken verarbeitet. schichte. schend, insbesondere Von den aus Mandeln zubereiteten Amaretti