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Moderne Kunst Frühjahr 2018 291 Moderne Kunst 1. Juni 2018 Juni 1. Hans Purrmann. Detail. Los 532 Heinrich Hoerle. Detail. Los 500

Pablo Picasso. Los 559 HeinrichFred Hoerle.Thieler. Detail.Detail. LosLos 500587 Moderne Kunst 1. Juni 2018, 11 Uhr

Modern Art 1 June 2018, 11 a.m.

7 Experten Specialists Vorbesichtigung

der Werke Sale Preview

Ausgewählte Werke

München Kunst des 19. Jahrhunderts: 3. und 4. Mai 2018 Ausgewählte Werke: 17. und 18. Mai 2018 Grisebach Jesco von Puttkamer Türkenstraße 104 80799 München Dr. Markus Krause Micaela Kapitzky 3. Mai 2018 +49 30 885 915 29 +49 30 885 915 32 Galerie Commeter [email protected] [email protected] Stefanie Busold Bergstraße 11 20095 Hamburg Dortmund Ausgewählte Werke: 4. und 5. Mai 2018 Zeitgenössische Kunst: 19. Mai 2018 Galerie Utermann Wilfried Utermann Silberstraße 22 44137 Dortmund Zürich 8. bis 10. Mai 2018 Traute Meins Nina Barge Grisebach +49 30 885 915 21 +49 30 885 915 37 Verena Hartmann [email protected] [email protected] Bahnhofstrasse 14 8001 Zürich Düsseldorf 15. Mai 2018 Grisebach Anne Ganteführer-Trier Benny Höhne Bilker Straße 4–6 40213 Düsseldorf Sämtliche Werke

Berlin 25. bis 29. Mai 2018 Grisebach Fasanenstraße 25, 27 und 73 Zustandsberichte 10719 Condition reports Freitag bis Montag 10 bis 18 Uhr [email protected] Dienstag 10 bis 15 Uhr 8 9

Grisebach — Frühjahr 2018

400 James Ensor 1860 – Ostende – 1949

„La Gourmandise“. 1904 Radierung auf Japan, handkoloriert. 9,7 × 15 cm (16 × 25 cm) (3 ⅞ × 5 ⅞ in. (6 ¼ × 9 ⅞ in.)). Signiert, datiert und betitelt. Rückseitig signiert. Werkver- zeichnis: Taevernier 124, 2. Zustand. [3132]

EUR 4.000–6.000 USD 4,920–7,380

Literatur und Abbildung 34. Auktion: Moderne Kunst. Stuttgart, Stuttgarter Kunstkabinett R. N. Ketterer, 20./21.11.1959, Kat.-Nr. 179

Grisebach — Frühjahr 2018 11 10

401 Käthe Kollwitz Königsberg 1867 – 1945 Moritzburg

„Die Carmagnole“. 1901 Radierung, Kaltnadel, Aquatinta und Schmirgel in Braun auf Velin. 52 × 34,2 cm (72 × 48 cm) (20 ½ × 13 ½ in. (28 ⅜ × 18 ⅞ in.)). Signiert. Werkver- zeichnis: von dem Knesebeck 51 IX. Leipzig, Verlag E.A. Seemann, 1901. Randmängel. [3368]

EUR 2.500–3.500 USD 3,080–4,310

402 Constantin Meunier Etterbeek 1831 – 1905 Ixelles

Heimkehr der Bergleute. Um 1895/97 Bronzerelief mit schwarzgrauer Patina. 80,7 × 57,6 × 7 cm (31 ¾ × 22 ⅝ × 2 ¾ in.). Unten links signiert: C. Meunier. Unten rechts mit dem Gießer- stempel: B. VERBEYST FONDEUR BRUXELLES und dem Stempel: ATELIER 59, RUE DE L’ABBAYE. Posthumer Guss. [3495]

EUR 6.000–8.000 USD 7,380–9,840

Ein früher Guss dieser Bronze befindet sich im Besitz der Nationalgalerie Berlin (Inv.-Nr. B I 125).

Grisebach — Frühjahr 2018 13 12

403 Karl Hofer Karlsruhe 1878 – 1955 Berlin

Sitzende Dame mit Hut und Mantel. 1899 Tuschpinsel und -feder auf Velin. 29,1 × 19 cm (11 ½ × 7 ½ in.). Oben links monogrammiert und datiert: KH 99. [3457] Gerahmt.

EUR 3.000–4.000 USD 3,690–4,920

N 404 Lesser Ury „Eine selbst nur flüchtige Umschau unter den Landschaften, Birnbaum/Posen 1861 – 1931 Berlin Straßenbildern und Innenräumen mit Figuren [...] läßt er- kennen, daß Ury den Zauber des Lichtes, wie er an uns selbst und an und auf allen Gegenständen um uns her als „Berliner Straße bei Nacht“. 1889 unendlich reichliches Farbenspiel in das Blickfeld eines für Öl auf Leinwand. Doubliert. 31 × 16,5 cm (12 ¼ × 6 ½ in.). impressionistisches Schauen geübten Auges tritt, darzustel- Unten links (schwach lesbar) signiert und datiert: len vermag; daß er aber auch häufig den Lichtstimmungen L. Ury/ 1889. Mit einer Expertise von Dr. Sibylle Groß, nachgeht, die künstliche Beleuchtungselemente wie Laternen- Berlin, vom 25. April 2018. Das Gemälde wird aufgenom- und Lampenschein in fast finsterer Nacht hervorrufen, wird men in das Werkverzeichnis der Gemälde, Pastelle, gleichfalls unschwer erkannt werden. [...] Der Weg, den Lesser Gouachen und Aquarelle von Lesser Ury von Dr. Sibylle Ury unserer Ansicht nach zu schreiten scheint, führt zur Groß, Berlin (in Vorbereitung). Kleiner, hinterlegter Lösung eines der interessantesten Probleme der Malerei Einriss. [3513] überhaupt, zur Charakterisierung des malerischen Objekts Provenienz durch das Licht, insofern durch die Beleuchtung eine Farben- Privatsammlung, USA skala gewonnen wird, welche in ihrer Mannigfaltigkeit selbst die intimsten Reize des Dargestellten zu offenbaren scheint.“ EUR 30.000–40.000 (Zitiert nach: Werner Doede. Die Berliner Secession, Berlin USD 36,900–49,200 (Ullstein), 1977, S. 132, Wochenbericht des Kunstsalon von Amsler & Ruthardt, 1892/93, Nr. 47, S. 1)

Grisebach — Frühjahr 2018 15 14 N N 405 August Gaul 406 Lesser Ury Großauheim b. Hanau 1869 – 1921 Berlin Birnbaum/Posen 1861 – 1931 Berlin

„Katze“ („Kater“). 1901 „Dame mit Sonnenschirm am Ufer der Loire“. 1882 Provenienz Bronze mit braunschwarzer Patina, die Augen poliert, Öl auf Leinwand. Doubliert. 49,4 × 39,5 cm Arthur und Charlotte Becker, ( vor 1933 auf Steinsockel montiert. 14,5 × 18,7 × 5 cm (mit (19 ½ × 15 ½ in.). Unten rechts signiert und datiert: erworben, seitdem in Familienbesitz) Plinthe) (5 ¾ × 7 ⅜ × 2 in.). Auf der rechten Seite der L. Ury./ 1882. Mit einer Expertise von Dr. Sibylle Groß, Plinthe signiert und datiert: A. Gaul 1901. Auf der Berlin, vom 23. April 2018. Das Gemälde wird aufgenom- EUR 18.000–24.000 hinteren Seite der Plinthe eingraviert: Guss v. H. Noack men in das Werkverzeichnis der Gemälde, Pastelle, USD 22,100–29,500 Friedenau Berlin. Werkverzeichnis: Gabler 71. Eines Gouachen und Aquarelle von Lesser Ury von Dr. Sibylle von 15 Exemplaren. Früher Nachlassguss. [3328] Groß, Berlin (in Vorbereitung). Falten geglättet, Retuschen. [3345] EUR 12.000–15.000 USD 14,800–18,500

Grisebach — Frühjahr 2018 17 16 N 407 Max Liebermann 408 Max Liebermann 1847 – Berlin – 1935 1847 – Berlin – 1935

Tennisplatz in Noordwijk. Um 1911 Frühling im Grunewald. Um 1922 Eine Radierung gleichen Titels von 1922 gibt eine sehr ähnli- Kreide auf Papier. 13,3 × 20,7 cm (5 ¼ × 8 ⅛ in.). Pastell über Bleistift auf bräunlichem Transparent- che Szene wieder (Schiefler 351b). Unten links signiert: MLiebermann. [3030] Gerahmt. papier (aus einem Skizzenbuch). 16 × 9,5 cm (6 ¼ × 3 ¾ in.). [3578] Gerahmt. Wir danken Margreet Nouwen, Berlin, für die Bestätigung der EUR 3.500–4.500 Provenienz Authentizität der Zeichnung. USD 4,310–5,540 Privatsammlung, Berlin

EUR 10.000–15.000 Mit einem Gutachten von Margreet Nouwen, Berlin, vom USD 12,300–18,500 16. April 2018.

Abbildung in Originalgröße

Grisebach — Frühjahr 2018 19 18

410 Max Liebermann 1847 – Berlin – 1935

Badende im Meer. Um 1910 Kohle auf Papier, auf Japanpapier aufgezogen. 12,3 × 18,7 cm (4 ⅞ × 7 ⅜ in.). Unten rechts signiert: MLiebermann. Kurze restaurierte Randeinrisse. [3578] Gerahmt.

EUR 4.000–6.000 USD 4,920–7,380

Wir danken Margreet Nouwen, Berlin, für die Bestätigung der Authentizität der Zeichnung.

N 409 Leo von König Braunschweig 1871 – 1944 Tutzing

„Kleine Boote in Santa Margerita“ („Fischerboote“). 1927 Öl auf Leinwand. 43 × 62 cm (16 ⅞ × 24 ⅜ in.). Unten rechts signiert und datiert: L. v. König 27. Werkver- zeichnis: Bechter 1927/19. Beigabe: Gestalt und Seele. Das Werk des Malers Leo von König. Leipzig, 1936. [3563] Gerahmt. Provenienz Kurt Henius, Berlin (vom Künstler erworben, seitdem in Familienbesitz)

EUR 8.000–12.000 USD 9,840–14,800

Ausstellung Leo von König. Berlin, Galerie Alfred Flechtheim, 1929, Kat.-Nr. 22

Grisebach — Frühjahr 2018 21 20 N 412 Renée Sintenis 413 Max Liebermann Glatz/Schlesien 1888 – 1965 Berlin 1847 – Berlin – 1935

„Junger Hund“. 1934 „Bildnis Genia Levine“. 1924 Bronze mit brauner Patina. 5,7 × 3 × 8 cm Öl auf Holz. 49,8 × 39, 8 cm (19 ⅝ × 39, 3 ⅛ in.). Unten (2 ¼ × 1 ⅛ × 3 ⅛ in.). Auf der Unterseite hinten links rechts signiert: M Liebermann. Werkverzeichnis: mit dem Monogrammstempel: RS. Werkverzeichnis: Nicht bei Eberle. Mit einem Gutachten von Prof. Dr. Berger/Ladwig/Wenzel-Lent 146. Wohl Guss zu Matthias Eberle, Berlin, vom 17. Oktober 2017. Er hat Lebzeiten der Künstlerin. [3043] das Bild unter der Nummer 1924/7a aufgenommen in Provenienz den Nachtrag des Werkverzeichnisses der Gemälde Privatsammlung, Berlin und Ölstudien Max Liebermanns. [3063] Gerahmt. Provenienz EUR 3.000–4.000 Privatsammlung, USA USD 3,690–4,920 EUR 25.000–35.000 USD 30,800–43,100

Grisebach — Frühjahr 2018 23 22

414 Renée Sintenis 415 Max Liebermann Ausstellung Glatz/Schlesien 1888 – 1965 Berlin 1847 – Berlin – 1935 Deutscher Impressionismus. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Grafik. Berlin, Galerie Pels-Leusden, 1972, Kat.-Nr. 48, Abb. S. 16 (dort mit dem Titel: Spazier- „Ausschlagendes Fohlen“. 1919 „Schulgang in Laren“. Um 1898 gänger im Tiergarten) / Kunstwerke des 19. und 20. Bronze mit dunkelbrauner Patina, auf Steinsockel Kohle auf chamoisfarbenem Papier (aus einem Skizzen- Jahrhunderts. Lübeck, Galerie Westenhoff, 1978, montiert. 11,3 × 3 × 8 cm (4 ½ × 1 ⅛ × 3 ⅛ in.). Am buch). 11,3 × 19,2 cm (4 ½ × 7 ½ in.). Unten links signiert: Kat.-Nr. 36, m. Abb. / Max Liebermann in seiner Zeit. rechten Hinterhuf mit dem Monogrammstempel: RS. M Liebermann. Rückseitig Etiketten der Ausstellung Berlin, Nationalgalerie, und München, Haus der Kunst, Werkverzeichnis: Berger/Ladwig/Wenzel-Lent 42. Berlin und München 1979/80 (s.u.) [3578] Gerahmt. 1979/80, Kat.-Nr. 295, Abb. S. 565 Guss zu Lebzeiten der Künstlerin. [3028] Provenienz Literatur und Abbildung Manfred Sievers, Niederkleveez / Privatsammlung, Matthias Eberle: Max Liebermann 1847–1935. Werk- EUR 4.000–6.000 Berlin verzeichnis der Gemälde und Ölstudien. Band 1, USD 4,920–7,380 München, Hirmer Verlag, 1995, S. 480, erwähnt als EUR 9.000–12.000 Zeichnung zu Kat.-Nr. 1898/3 USD 11,070–14,800 Die Studie steht in Zusammenhang mit den gleichnamigen, in zwei Fassungen ausgeführten Gemälden (Eberle 1898/3 und 1898/4).

Grisebach — Frühjahr 2018 25 24

416 Theo von Brockhusen Marggrabowa/Ostpreußen 1882 – 1919 Berlin

Landschaft mit Kühen. Öl auf Leinwand. 80 × 89 cm (31 ½ × 35 in.). Unten rechts signiert: Theo von Brockhusen. Sorgfältig restaurierter Einriss. [3204] Gerahmt. Provenienz Privatsammlung, Hessen

EUR 15.000–20.000 USD 18,500–24,600

417 Theo von Brockhusen Ausstellung Marggrabowa/Ostpreußen 1882 – 1919 Berlin Katalog der zwanzigsten Ausstellung der Berliner Secession. Berlin, Ausstellungshaus am Kurfürsten- damm, 1910, hier 2. Aufl., Kat.-Nr. 32 / XIII. Jg. (Winter Aus Nieuport. 1910 1910/1911), V. Ausstellung. Berlin, Paul Cassirer, 1911, Öl auf Leinwand. 64 × 79,5 cm (25 ¼ × 31 ¼ in.). Unten Kat.-Nr. 4 / 79. Große Kunst-Ausstellung. Hannover, rechts signiert: Theo von Brockhusen. Auf dem Keil- Kunstverein, 1911, Kat.-Nr. 101 / Offizieller Katalog der rahmen zwei Etiketten des Kunstvereins für Hannover Großen Kunst-Ausstellung. Düsseldorf, Städtischer und ein mit Feder in Schwarz beschrifteter Aufkleber: Ausstellungspalast, 1913, Kat.-Nr. 104 v. Brockhusen B 71 / Aus Nieuport. [3062] Gerahmt. Literatur und Abbildung Provenienz Bernhard Echte und Walter Feilchenfeldt (Hg.): „Verhei- Privatsammlung, Berlin ßung und Erfüllung zugleich“. Kunstsalon Paul Cassirer. Die Ausstellungen 1910–1912. Wädenswil, Nimbus, 2016, EUR 14.000–18.000 S. 195 USD 17,200–22,100

Grisebach — Frühjahr 2018 27 26

419 Louis Tuaillon 1862 – Berlin – 1919

Stehender Hirsch. Nach 1907 Bronze mit schwarz-brauner Patina. 76 × 63 × 25 cm (29 ⅞ × 24 ¾ × 9 ⅞ in.). Auf der Plinthe vor dem linken Huf signiert: L.TUAILLON. Dort seitlich der Gießer- stempel: H.NOACK BERLIN FRIEDENAU. Guss vor 1945. [3194]

EUR 10.000–15.000 USD 12,300–18,500

418 Theo von Brockhusen Marggrabowa/Ostpreußen 1882 – 1919 Berlin

Weidende Kühe (Schlesische Wiese). 1918 Öl auf Leinwand. 88 × 108 cm (34 ⅝ × 42 ½ in.). Rück- seitig drei Aufkleber mit Angaben zu Künstler, Titeln und Datierung. [3392] Gerahmt. Provenienz Privatsammlung, Hessen

EUR 15.000–20.000 USD 18,500–24,600

Ausstellung Theo von Brockhusen (1882–1919). Ein Maler zwischen Impressionismus und Expressionismus. Regensburg, Museum Ostdeutsche Galerie, und Berlin, Stiftung Stadtmuseum, 1999/2000, S. 176, Kat.-Nr. 50, Abb. S. 163

Grisebach — Frühjahr 2018 29 28

420 Renée Sintenis Glatz/Schlesien 1888 – 1965 Berlin

„Zwergesel“. 1925 Bronze mit goldbrauner Patina, auf Steinsockel montiert. 13 × 11,8 × 1,8 cm (5 ⅛ × 4 ⅝ × ¾ in.). Auf der Plinthe neben dem rechten Hinterhuf mit dem Monogrammstempel: RS. Auf der Schmalseite der Plinthe seitlich mit dem Gießerstempel: NOACK BERLIN. Werkverzeichnis: Berger/Ladwig/Wenzel- Lent 73. Guss zu Lebzeiten der Künstlerin. [3503]

EUR 3.000–4.000 USD 3,690–4,920

422 Otto Modersohn Soest 1865 – 1943 Rotenburg/Wümme

„Sommertag an der Wümme“. 1912 / Rückseitig: „Brücke über einen Wümmestreek“. Öl auf Leinwand, beidseitig. 47 × 74 cm (18 ½ × 29 ⅛ in.).

421 Conrad Felixmüller Unten links signiert und datiert: O. Modersohn. 12. Dresden 1897 – 1977 Berlin Rückseitig: Unten links signiert: O. Modersohn. Unten links signiert: O. Modersohn. [3491] Gerahmt.

„Rapspuppen in der Morgensonne (Damsdorf)“. Um 1941 EUR 18.000–24.000 Öl auf Leinwand. 39 × 52 cm (15 ⅜ × 20 ½ in.). USD 22,100–29,500 Unten links signiert: C Felixmüller. Werkverzeichnis: Felixmüller 886. [3388] Gerahmt. Wir danken Rainer Noeres, Otto Modersohn Museum, Fischer- EUR 4.000–6.000 hude, für die Bestätigung der Authentizität der Gemälde. Rückseite Los 422 USD 4,920–7,380

Grisebach — Frühjahr 2018 31 30 R 423 Paula Modersohn- Becker Dresden 1876 – 1907 Worpswede

„Die Gänsemagd“. Um 1900 Radierung und Flächenätzung in Braun auf Velin. 25,8 × 20,7 cm (33 × 28,1 cm) (10 ⅛ × 8 ⅛ in. (13 × 11 ⅛ in.)). Von Otto Modersohn für die Künstlerin signiert. Werkverzeichnis: Werner 7. Zwischenzustand vor Hinzufügung der Aquatinta. [3125]

EUR 5.000–7.000 USD 6,150–8,610

424 Otto Modersohn Soest 1865 – 1943 Rotenburg/Wümme

„Frühjahrsabendsonne in der Bredenau (Banehrs Hof)“. Um Wir danken Rainer Noeres, Otto Modersohn Museum, Fischer- 1920 / Rückseitig: „Fischerhuder Bauernhof mit Brunnen“. hude, für die Bestätigung der Authentizität der Gemälde. Um 1910 Öl auf Leinwand, beidseitig. 66 × 91 cm (26 × 35 ⅞ in.). Unten links signiert: O Modersohn. Rückseitig unten links signiert: O. Modersohn. [3297] Gerahmt. Provenienz Privatsammlung, Norddeutschland

EUR 18.000–24.000 USD 22,100–29,500

Rückseite Los 424

Grisebach — Frühjahr 2018 33 32

425 Conrad Felixmüller Ausstellung 426 Max Liebermann Literatur und Abbildung Dresden 1897 – 1977 Berlin Conrad Felixmüller – Malerei von 1913-1975. Berlin, 1847 – Berlin – 1935 Sammlung Leo Lewin, Breslau. Deutsche und franzö- ehemalige Nationalgalerie Jebensstraße, 1973, Kat.- sische Meister des XIX. Jahrhunderts. Gemälde, Plastik, Nr. 1 / Conrad Felixmüller. Gemälde – Aquarelle – Zeichnungen. Berlin, Paul Cassirer, und Hugo Helbing, „Hessisches Bauernmädchen in Kirchentracht“. 1913 Zeichnungen – Druckgrafik. Dresden, Staatliche Kunst- Holländisches Haus hinter Bäumen. Um 1900 München, 12.4.1927, Kat.-Nr. 106, Abb. Tf. LVI / Holly Öl auf Leinwand. 90 × 60,5 cm (35 ⅜ × 23 ⅞ in.). Links sammlungen, Albertinum; Rostock, Kunsthalle; Berlin Kreide auf festem graubraunen Papier. 31 × 48,5 cm Prentiss Richardson: Landscape in the Work of Max in der Mitte signiert, datiert und bezeichnet: F. Müller (Ost), Staatliche Museen, Nationalgalerie, Kupferstich- (12 ¼ × 19 ⅛ in.). Unten rechts signiert: MLiebermann. Liebermann. Phil. Diss., 3 Bände. Ann Arbor, Brown 1913 – Hessen. Werkverzeichnis: Felixmüller P. kabinett, 1975/76, Kat.-Nr. 2 / Konrad Felixmüller Mit einem Gutachten von Dr. Margreet Nouwen, University, 1991, Nr. 365, ohne Abb. [3502] Gerahmt. 1897–1977. Dortmund, Museum am Ostwall; Wiesbaden, Berlin, vom 25. April 2001 (in Kopie). [3578] Gerahmt. Provenienz Nassauischer Kunstverein; Saarbrücken, Saarland Provenienz Privatsammlung, Norddeutschland (als Leihgabe Museum, 1978/79, Kat.-Nr. 144 Leo Lewin, Breslau (erworben um 1920, wohl bis 1927) / 1979–1990 in der Berlinischen Galerie, Museum für Literatur und Abbildung Privatsammlung, Berlin Moderne Kunst, Architektur und Photographie) Jürgen Wollmann (Hg.): Die Willingshäuser Malerkolo- nie und die Malerkolonie Kleinsassen. Schwalmstadt- EUR 10.000–15.000 EUR 12.000–15.000 Treysa, Willingshäuser Gemäldekabinett Wollmann, USD 12,300–18,500 USD 14,800–18,500 1987, Abb. S. 133

Grisebach — Frühjahr 2018 35 34

427 Christian Rohlfs Heute kennt man Christian Rohlfs vor allem als Expressionis- Niendorf 1849 – 1938 ten. Doch der 1849 im holsteinischen Niendorf geborene Maler, der auch auf dem Gebiet des Holzschnitts Hervorra- gendes leistete, schuf ein bedeutendes Frühwerk. Rohlfs’ „Häuser in Soest“. 1907 Schaffen ist ein prominentes Beispiel dafür, dass sich Impres- Öl auf Leinwand. 59,6 × 77,9 cm (23 ½ × 30 ⅝ in.). sionismus, Fauvismus und Expressionismus in einem Lebens- Unten links signiert und datiert: C. Rohlfs 7. Werk- werk vereinen lassen – und das wussten seinerzeit auch die verzeichnis: Köcke 425. [3297] Gerahmt. Sammler der Avantgarde zu schätzen. Einer davon, Karl Ernst Provenienz Osthaus, lud Rohlfs im Jahr 1901 zu sich nach Hagen ein, Hermann Commerell, Höfen/Enz / Galerie Klihm, damit der Künstler an der von Osthaus ins Leben gerufenen München / Privatsammlung, Norddeutschland Folkwang-Malschule lehrte. In den folgenden Jahren unter- nahm Rohlfs von Hagen aus mehrere Reisen in die etwa 50 EUR 50.000–70.000 Kilometer entfernte ehemalige Hansestadt Soest, deren mit- USD 61,500–86,100 telalterliche Altstadt ihn stark faszinierte. Dort entstand im Jahr 1907 auch unser Gemälde. Das Ausstellung Motiv von „Häuser in Soest“ ist auf den ersten Blick nicht Christian Rohlfs. Bilder aus den Jahren 1906-1920. leicht zu erkennen. Alles in diesem Bild ist reine Bewegung, München, Galerie Klihm, 1955, Kat.-Nr. 16 Dynamik und Ekstase. Offenkundig ging es Rohlfs nicht um ein Literatur und Abbildung realistisches Abbild der Stadt, aber auch der Eindruck, die H. H.: Ausstellungsbericht München. In: Der Kunst- Impression, spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Wie handel, 1955, Heft 9, S. 16 ein Platzregen scheint die Farbe hier auf die Leinwand nie- dergegangen zu sein. Die Pinselstriche sind kurze, wild anein- andergereihte Hiebe, die sich im Ganzen zu einem spektaku- lären Stakkato steigern. Dazu passt, dass der Maler in die fast monochrome Farbigkeit der Rot- und Brauntöne einzelne, deutlich wahrnehmbare Lichter in Hellblau und einem kräfti- gen Grün gesetzt hat. Der Komplementärkontrast, der sich daraus ergibt, verstärkt die Wirkung seiner energetischen, gestischen Malweise noch. Von diesem funkensprühenden „All-over“ unberührt sind nur die drei verschwindend kleinen Figuren im Vordergrund des Gemäldes. Sie sind das Gegen- bild zur animierten Materie um sie herum, und womöglich hat sie Rohlfs als Hommage an sein Publikum gedacht – der Mensch als Ruhepol im Sturm der Kunst. UC

Grisebach — Frühjahr 2018 37 36

428 Orgjejeff 1879 – 1943 Auschwitz

„Stehende mit gebeugtem und gestrecktem Arm“. Um 1937 Bronze mit schwarzbrauner Patina, auf Steinsockel montiert. 29 × 9,5 × 9,5 cm (11 ⅜ × 3 ¾ × 3 ¾ in.). Rechts auf der Plinthe signiert: Kogan. Werkverzeich- nis: Henkel 188. Einer von 6 nummerierten Güssen. Stellenweise leicht berieben. [3518] Provenienz Privatsammlung, Belgien

EUR 7.000–9.000 USD 8,610–11,070

N 429 Paul Signac 1863 – Paris – 1935

Schiffe vor Paimpol (Bretagne). 1927 Aquarell und Gouache über Kreide auf Papier, auf leichten Karton aufgezogen. 27,8 × 43,6 cm (11 × 17 ⅛ in.). Unten rechts signiert: P. Signac. Unten links bezeich- net und datiert: Paimpol 19 Juillet 27. Etwas gebräunt. [3558] Gerahmt. Provenienz Privatsammlung, Schweiz

EUR 25.000–35.000 USD 30,800–43,100

Grisebach — Frühjahr 2018 39 38

430 Georg Tappert 431 Hermann Haller 1880 – Berlin – 1957 1880 – 1950 Zürich

Flieder in japanischer Vase. Um 1906/09 Porträt Marie Laurencin. Um 1920 Öl auf Leinwand. 107,5 × 78 cm (42 ⅜ × 30 ¾ in.). Terracotta, auf dunkelbraun lackierten Holzsockel Oben links signiert: Tappert. Werkverzeichnis: montiert. 24 × 15 × 16 cm (ohne Sockel) Nicht bei Wietek. Kleine Retuschen. [3503] Gerahmt. (9 ½ × 5 ⅞ × 6 ¼ in.). Am Hals rechts signiert: H. Haller. [3229] EUR 12.000–15.000 USD 14,800–18,500 EUR 3.000–4.000 USD 3,690–4,920

Grisebach — Frühjahr 2018 41 40

433 Laurent Friedrich 434 Oskar Moll Keller Brieg/Schlesien 1875 – 1947 Berlin Monaco 1885 – 1968 Zürich „Grunewaldlandschaft im Winter“. 1915 Das Gemälde zeigt den Blick aus Molls Atelier in der Trabe- Öl auf Leinwand. 80 × 69,3 cm (31 ½ × 27 ¼ in.). Unten ner Straße 25, Berlin-Grunewald, in dem er seit 1911 arbei- Die Javanerin. Wohl um 1920 rechts signiert und datiert: Oskar Moll 1915. Werkver- tete, über den winterlichen Garten zur angrenzenden Villa Bronze mit brauner Patina, auf Steinsockel montiert. zeichnis: Salzmann 83. Etwas wellig. [3491] Gerahmt. mit Teepavillon. Wir danken Dr. Gerhard Leistner, Kunstfo- 19,5 × 14 × 13 cm (7 ⅝ × 5 ½ × 5 ⅛ in.). Rückseitig rum Ostdeutsche Galerie, Regensburg, für seine freundliche signiert: LFKeller. [3549] EUR 25.000–35.000 Unterstützung. USD 30,800–43,100 EUR 3.000–4.000 USD 3,690–4,920

Grisebach — Frühjahr 2018 43 42

435 Otto Lange 1879 – Dresden – 1944

„Hamburg Hafen“. Öl auf Rupfen. 80,5 × 100,6 cm (31 ¾ × 39 ⅝ in.). Unten rechts signert: OTTO LANGE. Rückseitig auf dem Spannrahmen oben mit Pinsel in Schwarz betitelt und signiert: HAMBURG HAFEN OTTO LANGE. Rück- seitig eine schwarz übermalte, verworfene Skizze. [3006] Gerahmt.

EUR 5.000–7.000 USD 6,150–8,610

436 Heinrich Vogeler Bremen 1872 – 1942 Karaganda/Kasachstan

„Blumenstilleben mit Rhododendron“. 1918 Öl auf Pappe auf Holz. 50,7 × 72 cm (20 × 28 ⅜ in.). Oben links monogrammiert und datiert: H[Wappen]V 18. Werkverzeichnis: Noltenius 228A. [3297] Gerahmt. Provenienz Privatsammlung, Norddeutschland

EUR 18.000–24.000 USD 22,100–29,500

Ausstellung Heinrich Vogeler. Von Worpswede nach Moskau. Bietigheim-Bissingen, Städtische Galerie, 1997, Kat.-Nr. 37, Abb. S. 94

Grisebach — Frühjahr 2018 45 44 N 437 Franz Marc München 1880 – 1916 Verdun

„Ruhende Pferde“. 1911/12 Franz Marc gilt mit seinem Einfühlungsvermögen in die Natur- Holzschnitt auf Japanbütten. 16,8 × 22,9 cm zusammenhänge zu Recht als einer der größten Gestalter von (19,7 × 28,4 cm) (6 ⅝ × 9 in. (7 ¾ × 11 ⅛ in.)). Unten Tieren. Pferden galt sein besonderes Interesse, vereinen sie links mit Bleistift bezeichnet: No 2. Beigabe: Georg doch beispielhaft Anmut, Kraft und Schnelligkeit in ihrem Biermann (Hg.): Meisterwerke – Franz Marc. 10 Farb- Wesen. Für den Künstler typisch sind Darstellungen, die das tafeln mit Einführung von Rudolf Probst. München, Tier nicht vermenschlichen, sondern als Teil eines großen Verlag Kurt Desch, 1948. Werkverzeichnis: Hoberg/ Kreislaufs begreifen, der alle Kreaturen miteinander verbin- Jansen 23 / Lankheit 825/2. Selten. Einer der 3 Hand- det. So gestaltet er auch die Pferde in diesem Holzschnitt. abzüge des Künstlers in Schwarzweiß vor der Auflage Die Leiber greifen ineinander und bilden etwas wie eine für die Zeitschrift Der Sturm. Leicht fleckig. [3419] ornamentale Form, die zugunsten eines größeren Lebens- Provenienz musters den Raum zur Fläche webt. Die Pferde werden ein- Privatsammlung, Newport, Rhode Island / Privat- gebunden in einen Rhythmus aus Licht und Schatten, der sammlung, Florida über das individuelle Tier hinausweist. MS

EUR 20.000–30.000 USD 24,600–36,900

Grisebach — Frühjahr 2018 47 46

438 Hermann Max „Mann und Weib“. Ein vom Künstler abgezogenes Blatt von stattlicher Größe. Ein Blick in die allererste Zeit, als Max Pechstein Pechstein eben begonnen hatte, die Geheimnisse und Mög- lichkeiten der Lithografie für sich zu entdecken. Jürgen Zwickau 1881 – 1955 Berlin Schilling (Max Pechstein, Unna 1989, S. 13) schrieb: „Beson- ders die Lithografie kam Pechsteins Talent, skizzenhaft Situ- „Mann und Weib“. 1909 ationen zu erfassen, entgegen und erlaubte zudem eine Farblithografie von zwei Steinen, zum Teil monotypie- Umsetzung linearer und malerischer Elemente. Er überträgt artig gedruckt, auf bräunlichem Papier. 51,2 × 41,5 cm die Unmittelbarkeit seiner Zeichnung direkt in dieses Medium (59 × 44 cm) (20 ⅛ × 16 ⅜ in. (23 ¼ × 17 ⅜ in.)). Signiert, [...] Er beließ Unregelmäßigkeiten in den Platten, die so mit- datiert, betitelt und bezeichnet: Berlin Wilmersdorf druckten und eigene, zufällige gestalterische Funktionen Durlacherstr. 14. Unten links mit der Nummerierung: übernahmen, [...] in der Wirkung ähnlich der Maserung 4. [= 4. Abzug]. Werkverzeichnis: Krüger L 80. Sehr geschnittener Hölzer.“ Unsere Arbeit ist keine Farblithografie selten. Wohl einer von nur 2 farbigen Abzügen. Rand- im klassischen Sinne, denn dann müssten die Farben in mängel, hinterlegter Riss in der Darstellung. mehreren Druckvorgängen aufgebracht worden sein. Pech- [3605] Gerahmt. stein setzt monotypieartige Akzente, und damit ist jedes Blatt ein Unikat. Vier Abzüge mag es insgesamt geben. Paul EUR 60.000–80.000 Fechter wusste im Werkverzeichnis von 1921, erschienen im USD 73,800–98,400 Verlag Fritz Gurlitt in Berlin, von einem handkolorierten Exemplar. Unter der Werknummer L 73 – „Mann und Frau“ – weist er auf diese Besonderheit hin. Und er, der unmittelbare Kenner, äußert weiter: „Porträts dieses Jahres zeigen ihn bereits im vollen Besitz der Mittel [...]“ Der Künstler befreit sich bewusst von den techni- schen Zwängen und schwierigen Arbeitsschritten, die eine Lithografie mit sich bringt. Er zeichnet die schwarz-weiße Fassung und hat nun alle Freiheit, sie weiterzuführen in neue gestalterische Räume. Hier: „ungemischte Farben in klaren Flächen“. Das ereignet sich auf diesem Blatt. Pech- stein hält den Pinsel in der Hand und setzt die Farben auf den Stein. Ein Rot in den Lippen des Mannes, ein kräftiges Blau, ein flächiges Grün. Die Gesichter von „Mann und Weib“ tragen exotische Züge, als ob der Künstler schon ahnt, dass er 1914 über Hongkong und Manila die fernen Palau-Inseln besuchen wird, sein Paradies. Gerd Presler

Grisebach — Frühjahr 2018 49 48

439 Ernst Ludwig Kirchner Aschaffenburg 1880 – 1938 Davos

„Finger-spielende Dodo“. 1909 Lithografie auf Papier. 33,2 × 40,5 cm (38,1 × 48,5 cm) (13 ⅛ × 16 in. (15 × 19 ⅛ in.)). Signiert und bezeichnet: Handdruck. Werkverzeichnis: Gercken 362. Einer von 10 bekannten Abzügen. Kleine Randmängel. [3605] Gerahmt.

EUR 10.000–15.000 USD 12,300–18,500

440 Erich Heckel Döbeln 1883 – 1970 Radolfzell am Bodensee

„Mädchen“. 1910 Farbige Ölkreiden und Bleistift auf Papier. 17,3 × 14 cm (6 ¾ × 5 ½ in.). Am Unterrand monogrammiert, datiert und betitelt: EH 10 – Mädchen. [3605] Gerahmt. Provenienz Galerie Riemenschneider, Hamburg (1977 aus dem Nachlass des Künstlers erworben) / Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen

EUR 30.000–40.000 USD 36,900–49,200

Grisebach — Frühjahr 2018 51 50

441 Ernst Ludwig Kirchner 442 Ernst Ludwig Kirchner Aschaffenburg 1880 – 1938 Davos Aschaffenburg 1880 – 1938 Davos

Häuser und Garten. 1912 Zwei Menschen am Strand von Fehmarn. Um 1912 Im Südosten der Insel Fehmarn findet sich nahe dem Aquarell und Bleistift auf Papier. 15,5 × 20,9 cm Bleistift auf chamoisfarbenem Papier. 37,5 × 46 cm Leuchtturm von Staberhuk ein langgezogener, steiniger (6 ⅛ × 8 ¼ in.). Unten rechts signiert und datiert: (14 ¾ × 18 ⅛ in.). Unten mittig signiert: E L Kirchner. Strand unterhalb einer von bodennahem Buschwerk bestan- ELKirchner 12. Oben etwas beschnitten. Rückseitig mit dem Basler Nachlassstempel Lugt denen Steilküste. Hier traf Kirchner von 1912 bis 1914 auf [3327] Gerahmt. 1570b und der mit Feder in Schwarz eingetragenen sein nahes Paradies: „Wundervolle Küstenbildung, manch- Provenienz Nummer: B Be/Bh 4. Leichte Randmängel. mal von Südseereichtum.“ Er mietete sich bei dem Leucht- Ehemals Carl Hagemann, a. M. [3487] Gerahmt. turmwärter Lüthmann ein und schuf in dieser unberührten Umgebung das vorliegende Blatt von außergewöhnlicher EUR 12.000–15.000 EUR 25.000–35.000 kompositorischer Dynamik. Gerd Presler USD 14,800–18,500 USD 30,800–43,100

Grisebach — Frühjahr 2018 53 52

443 Ernst Ludwig Kirchner Literatur und Abbildung 444 Hermann Max Provenienz Aschaffenburg 1880 – 1938 Davos Rekonstruktion der Botho-Graef-Stiftung [...]. In: Kurt Wünsche, Zwickau (bis 1966) / Privatsammlung, Ausst.-Kat.: Ernst Ludwig Kirchner. Von Jena nach Pechstein Norddeutschland / Kunsthandel Wolfgang Werner KG, Davos. Eine Ausstellung zum 90. Gründungsjubiläum Berlin / Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen Zwickau 1881 – 1955 Berlin „Kompliment der abtretenden Artistin“. 1913 des Jenaer Kunstvereins. Jena, Kunstverein u. Städti- Kaltnadel auf Velin. 17,6 × 20,2 cm (51,7 × 39 cm) sche Museen, Stadtmuseum Göhre, 1993/94, S. 73-99, EUR 50.000–70.000 (6 ⅞ × 8 in. (20 ⅜ × 15 ⅜ in.)). Signiert und bezeichnet: hier S. 83, Nr. R 15 (nicht ausgestellt) / Maria Schmid: Akt II (Sitzende Frau vor Spiegel). 1920 USD 61,500–86,100 Eigendruck. Rückseitig jeweils ein Stempel des Kunst- Rausch und Ernüchterung. Die Bildersammlung des Aquarell über schwarzer Kreide auf Papier. vereins Jena, der Botho-Graef-Gedächtnis-Stiftung, Jenaer Kunstvereins. Schicksal einer Sammlung der 60,5 × 44 cm (23 ⅞ × 17 ⅜ in.). Unten rechts mit Jena (Lugt 4337), und der Galerie Ferdinand Möller, Avantgarde im 20. Jahrhundert. Jena/Quedlinburg, Bleistift signiert und datiert: HMPechstein 1920. Berlin. Werkverzeichnis: Gercken 596. Einer von nur Bussert & Stadeler, 2008, S. 123, Kat. Nr. 127 / [3605] Gerahmt. 2 oder 3 bekannten Abzügen. Sorgfältig restauriert. Beschlagnahmeinventar „Entartete Kunst“, FU Berlin [3129] (http://emuseum.campus.fu-berlin.de; Abfrage am Provenienz 14.4.2018) Botho-Graef-Stiftung beim Kunstverein Jena (1918, Inv.-Nr. R 15) / 1937 beschlagnahmt im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“, EK-Nr. 13128 / Galerie Ferdinand Möller, Berlin (1940 bis 1949) / Privatsamm- lung, Großbritannien

EUR 18.000–24.000 USD 22,100–29,500

Grisebach — Frühjahr 2018 55 54

445 Karl Schmidt-Rottluff 446 Karl Schmidt-Rottluff Rottluff 1884 – 1976 Berlin Rottluff 1884 – 1976 Berlin

„Die Schwestern“. 1914 „Drei am Tisch“. 1914 Holzschnitt auf Bütten. 40,2 × 49,8 cm Holzschnitt auf Papier. 49,8 × 39,8 cm (62 × 51,5 cm) (48,5 × 56,6 cm) (15 ⅞ × 19 ⅝ in. (19 ⅛ × 22 ¼ in.)). (19 ⅝ × 15 ⅝ in. (24 ⅜ × 20 ¼ in.)). Signiert. Mit dem Signiert. Werkverzeichnis: Schapire H 166. Einer Prägestempel Lugt 1344a. Werkverzeichnis: Schapire von 50 Abzügen. Darmstadt, Karl Lang. [3465] H 167. Die Auflage wurde vom Graphischen Kabinett Provenienz I.B. Neumann, Berlin, erworben. [3318] Ernst Henke, Essen (1955 in der Galerie Ferdinand Provenienz Möller, Köln, erworben, seitdem in Familienbesitz) Ehemals Heinrich Neuerburg, Köln

EUR 7.000–9.000 EUR 6.000–8.000 USD 8,610–11,070 USD 7,380–9,840

Grisebach — Frühjahr 2018 57 56

448 Karl Schmidt-Rottluff Rottluff 1884 – 1976 Berlin

„Frau mit aufgelöstem Haar“. 1913 Holzschnitt auf Bütten (Wasserzeichen: PERFECTA). 35,7 × 29,8 cm (47,5 × 37,1 cm) (14 × 11 ¾ in. (18 ¾ × 14 ⅝ in.)). Signiert. Werkverzeichnis: Schapire H 123. Berlin, Hyperion Verlag, später übernommen vom Euphorion Verlag. Leicht gebräunt, Blattränder beschnitten. [3003] Gerahmt.

EUR 9.000–12.000 USD 11,070–14,800

447 Otto Mueller Liebau/Schlesien 1874 – 1930 Breslau

„Liegender Akt (auf dem Kanapee, den rechten Ellbogen aufgestützt, die linke Hand auf dem Knie)“. Um 1921 Feder in Braun, schwarze und farbige Kreide auf rosafarbenem Papier. 30,7 × 43,2 cm (12 ⅛ × 17 in.). Unten rechts mit Bleistift signiert: Otto Mueller. Auf der Rückpappe zwei dorthin übertragene ältere Etiketten der Harcus Gallery, Boston (MA), und der DuBose Gallery, Houston (TX). Werkverzeichnis: von Lüttichau/Pirsig 482. Restaurierte Randmängel. [3491] Gerahmt. Provenienz Helmuth Wallach, New York / Harvey Lubitz, New York / Dubose Gallery, Houston / Laurel J. Beckett / Viviane Bregman, New York / ehemals Galerie Beck und Egge- ling, Düsseldorf

EUR 18.000–24.000 USD 22,100–29,500

Grisebach — Frühjahr 2018 59 58

449 Otto Mueller 450 Otto Mueller Liebau/Schlesien 1874 – 1930 Breslau Liebau/Schlesien 1874 – 1930 Breslau

„Zwei Mädchen - Halbakte“. 1920 „Zigeunerfamilie am Planwagen“. 1926/27 Lithografie auf gelblichem Velin. 43,6 × 34 cm Farblithografie auf graubraunem Papier. 69,5 × 50,2 cm (53,5 × 43,5 cm) (17 ⅛ × 13 ⅜ in. (21 ⅛ × 17 ⅛ in.)). (70,1 × 50,2 cm) (27 ⅜ × 19 ¾ in. (27 ⅝ × 19 ¾ in.)). Werkverzeichnis: Karsch 121 b (von c). Einer von ca. Rückseitig mit dem Nachlassstempel (Lugt 1829d). 60 Abzügen. Berlin, Hyperion Verlag, später über- Werkverzeichnis: Karsch 167 III. Einer von ca. 60 Abzü- nommen vom Euphorion Verlag. Ränder gebräunt. gen. [3535] [3290] Gerahmt. EUR 15.000–20.000 EUR 7.000–9.000 USD 18,500–24,600 USD 8,610–11,070

Grisebach — Frühjahr 2018 61 60 N 450a Emil Nolde Die Blütenpracht im Garten seines Fischerhauses auf der Nolde 1867 – 1956 Seebüll Ostseeinsel Alsen inspirierte Nolde 1906 zu ersten Blumen- bildern. Er führte sie ausschließlich in Öl aus, erst später, um die Jahre 1916/18, entstehen auch Blumenaquarelle. Bis Lilien und Calla. zu seinem Tod sollte der Künstler nicht mehr davon lassen, Aquarell auf Japan. 36,5 × 45,5 cm (14 ⅜ × 17 ⅞ in.). denn Nolde merkte bald, dass ihm diese mehr Freiheit lie- Unten links mit Tuschfeder signiert: Nolde. Etwas ßen als andere Themen. Hier konnte er seine Vorstellung von gebräunt, Farben leicht geblichen. [3558] Gerahmt. der absoluten Wirkung der Farbe bis zur Abstraktion trei- Provenienz ben, ohne die Bindung an die Natur zu verlieren, die immer Privatsammlung, Schweiz Grundlage seines Schaffens blieb. Und suchte er anfänglich die satten, leuchtenden Far- EUR 80.000–120.000 ben auf der Palette, um die reichen Möglichkeiten ihres USD 98,400–148,000 Zusammenspiels auszuloten, kam es mit den Jahren zu einem Sinneswandel: „Vor der Natur waren meistens die vol- len, satten Farbenklänge meine Freude. Doch auch zuweilen bewegten mich die zarten und zartesten Vorgänge“ (zit. nach: Emil Nolde: Reisen – Ächtung – Befreiung. Köln 1988, 4. Auflage; S. 25). Das Aquarell „Lilien und Calla“ belegt dieses wachsen- de Interesse, das Nolde an feinen Farbnuancen und Übergän- gen entwickelte. Die titelgebenden Blumen erblühen in schlichtem Schwarz und Weiß. Für die hellen Blüten der Calla nutzt Nolde geschickt das Weiß des Papiergrundes und kon- turiert dieses anschließend mit zartem orangefarbenen Linea- ment. Die schwarzen Blüten der Lilien dagegen weisen zahl- reiche Helligkeitsstufen auf; zudem sind einige ihrer Blätter mit dunklen Punkten reizvoll gemasert. Doch kommt auch dort die Farbe zu ihrem Recht: Verschiedene Grüntöne in den Stängeln und Blättern der Pflanzen – ansonsten oft nur Bei- werk in Noldes Blumenaquarellen – bringen Frische in die Dar- stellung, ebenso der Kranz von unterschiedlich violetten Blü - ten, wohl Kornblumen und Mohn, in der rechten unteren Ecke des Bildes, mit dem Nolde für räumliche Tiefe sorgt. Das alles ist von einer solchen Kraft, dass das Aquarell einen erahnen lässt, wie sich der Maler in den Farben seiner Bilder verlieren konnte, „ganz gefühlsmäßig und gedankenlos tastend in der ganzen herrlichen Farbenreihe der Palette, in rei- ner sinnlicher Hingabe und Gestaltungsfreude“ (zit. nach: Emil Nolde: Jahre der Kämpfe. Köln 1985, 5. Auflage; S. 200). AF

Grisebach — Frühjahr 2018 63 62

451 Ernst Ludwig Kirchner Ausstellung Aschaffenburg 1880 – 1938 Davos Ernst Ludwig Kirchner. Zeichnungen, Aquarelle, Pastelle. Leipzig, Museum der bildenden Künste, und Wuppertal, Von-der-Heydt-Museum, 1992/93, Kat.-Nr. 17, m. Abb. / „Kühe“. Um 1920 100 Jahre Kunstsalon Franke-Schenk, 1913–2013, Mün- Tuschfeder auf Papier (aus einem Skizzenbuch). chen, Kat.-Nr. 12, S. 96-99, Abb. S. 97 16 × 21,8 cm (6 ¼ × 8 ⅝ in.). Rückseitig bezeichnet, Literatur und Abbildung signiert und betitelt: Nur für gedruckte Bücher Galerie Will Grohmann: Kirchner Zeichnungen, Dresden, 1925, Arnold Zeichnung von E.L.Kirchner Strichätzung Kühe. Abb. S. 27 / Auktion 193: Ernst Ludwig Kirchner. Bern, Werkverzeichnis: Presler Skizzenbuch 75. Galerie Kornfeld, 20.06.1986, Kat.-Nr. 28, m. Abb. [3519] Gerahmt.

EUR 4.000–6.000 USD 4,920–7,380

N 452 Ernst Ludwig Kirchner Aschaffenburg 1880 – 1938 Davos

Waldstraße im Taunus. 1916 Um 1916/17 schuf Ernst Ludwig Kirchner überwiegend Zeich- Aquarell über Bleistift auf Velin. 36 × 55 cm nungen, Aquarelle und druckgraphische Arbeiten. Womög- (14 ⅛ × 21 ⅝ in.). Unten rechts mit Bleistift signiert: lich erlaubte sein geschwächter körperlicher Zustand das E L Kirchner. [3562] Gerahmt. lange Arbeiten an Gemälden noch nicht. Sein Stil ist in die- Provenienz ser Zeit von Nervosität und innerer Bewegtheit geprägt. Galerie Kornfeld, Bern (1961) / Galerie Elfriede Wirnitzer, Typisch sind die harten, immer wieder neu ansetzenden Baden-Baden (um 1985) / Privatsammlung, Schweiz Striche mit dem Bleistift und die ruhelose, wie beiläufig anmutende Kolorierung der Blätter. Trotzdem erkennt man EUR 35.000–45.000 an der „Waldstraße im Taunus“ unzweifelhaft auch das USD 43,100–55,400 „Neue“, das dem Hypersensiblen so am Herzen lag: Das Blatt zeichnet sich durch eine ausgesprochen balancierte Bildan- lage aus. Die langen Spaziergänge in der freien Natur taten Wir danken Prof. Dr. Günther Gercken, Lütjensee, für Ernst Ludwig Kirchner offensichtlich gut. MHS freundliche Hinweise.

Grisebach — Frühjahr 2018 65 64 N 453 Ernst Ludwig Kirchner 454 Otto Ritschl Aschaffenburg 1880 – 1938 Davos Erfurt 1885 – 1976 Wiesbaden

Tanzgruppe der Mary-Wigman-Schule in Dresden. 1926 Ernst Ludwig Kirchner reiste Anfang 1926, von Davos kom- „Stilleben Studie Krug mit Teller“. 1920 Schwarze und blaue Kreide auf graugrünem Papier mend, erstmals wieder nach Dresden und traf dort Mary Öl auf Leinwand. 46,4 × 56,3 cm (18 ¼ × 22 ⅛ in.). (aus einem Zeichenblock). 34,3 × 48,1 cm Wigman. Die berühmte Tänzerin hielt fest: „Als er Tag für Tag Oben links signiert: Ritschl. Rückseitig mit Bleistift (13 ½ × 18 ⅞ in.). Rückseitig unten links mit dem Nach- zu den Proben für einen Totentanz kam, […] hat er unzählige betitelt, datiert und monogrammiert: Stilleben Studie lassstempel (Lugt 1570b) und der darin mit Feder in Skizzen gemacht.“ Und an anderer Stelle: „Der Maler Ernst Krug m. Teller Jan’ 20 Ri. Werkverzeichnis: Mirus Schwarz eingetragenen Registriernummer: Fs Da/Bc 45. Ludwig Kirchner fand sich täglich […] ein, als stummer Part- 1920/1a. [3480] Gerahmt. Leicht gebräunt. [3546] Gerahmt. ner im Hintergrund zeichnend, skizzierend, aquarellierend Provenienz […] seine Gegenwart war immer spürbar und immer inspi- EUR 6.000–8.000 Ehemals Galerie Henze & Ketterer, Wichtrach/Bern rierend.“ Gerd Presler USD 7,380–9,840

EUR 10.000–15.000 USD 12,300–18,500

Grisebach — Frühjahr 2018 67 66

455 Hermann Max Rote Häuser: Ihre Dächer und Wände tragen nicht irgendein Rot. Im Gegenteil: Sie tragen die Bildkonstruktion, denn das Pechstein Aquarell wurde geformt aus dem berühmten „Brücke-Rot“. Dieser Ton begleitete Max Pechstein durch Jahre und Jahr- Zwickau 1881 – 1955 Berlin zehnte – ebenso Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff. Eine bestimmte Farbe, bildbeherr- Rote Häuser. 1922 schend. Dazu ein sattes, dunkles Blau im Giebel. So wollte Aquarell über Kohle auf Papier. 48,2 × 64 cm es der Maler. Uninteressant, ob die Dächer und Wände wirk- (19 × 25 ¼ in.). Unten links mit Bleistift signiert und lich diese Farben trugen. Es ging nicht um exakte, identische datiert: HMPechstein 1922. Farben etwas geblichen, Wiedergabe, ums „Abmalen“. „Nachahmung ist keine Kunst“, Randmängel. [3550] Gerahmt. hatte Herwarth Walden geschrieben. Pechsteins künstleri- Provenienz sches Schaffen ereignete sich als freie Neuschöpfung aus der Privatsammlung, Hessen gestalterischen Kraft der Farbe. „Wir erkannten als Wichtigs- tes die Farbe. Wir malten also rote, grüne und blaue Bilder.“ EUR 30.000–40.000 Zwischen Juli und September 1922 arbeitete Max USD 36,900–49,200 Pechstein im Fischerort Leba an der pommerschen Ostsee- küste. Der endlose Strand und der unerreichbare Horizont von ungeheurer Weite befeuerten sein Empfinden für Frei- heit. Sie befeuerten auch seine Arbeitswut. Immer zur Hand: Skizzenbücher. In ihnen begann der schöpferische Prozess. Im nächsten Schritt entstanden sparsame Pinselzeichnun- gen und Aquarelle. Sie entfalteten eine bildmäßige Wirkung von feiner Transparenz und schwebender Leichtigkeit. Die Farben fließen nicht ineinander wie bei Emil Nolde. Sie lie- gen leicht auf in großen Flächen. Darum geht es Pechstein: Die leidenschaftliche Gebärde des Expressionisten konzen- triert sich nicht auf die Details eines genau ausgearbeiteten Sujets. Sein Gesetz war ein anderes: Alles für die Farbe, alles aus der Farbe. Das Sprengel Museum Hannover besitzt ein Gemälde von Max Pechstein („Rote Häuser“, 1923, 70,5 × 95,4 cm), in dem jene beiden Häuser – rotes Dach, blauer Giebel – wie- derkehren; ein Werk, bestimmt von Flächen in herrlichem „Brücke-Rot“, sattem Blau und lichtem Grün. Gerd Presler

Grisebach — Frühjahr 2018 69 68 N 457 Hermann Max Pechstein Zwickau 1881 – 1955 Berlin

Beladen der Keitelkähne. 1909 Ausstellung Tuschpinsel und Aquarell auf festem Velin. Mit Stift und Pinsel XII. Aquarelle und Zeichnungen. 51,8 × 37,5 cm (20 ⅜ × 14 ¾ in.). Unten rechts mit Baden-Baden, Galerie Elfriede Wirnitzer, 1993, Kat.- Bleistift monogrammiert: HMP. Farben verblichen. Nr. 15, m. Abb. [3562] Gerahmt. Literatur und Abbildung Provenienz Hans Friedeberger: Zeichnungen von Max Pechstein. Ehemals Heinrich Stinnes, Köln (1915 erworben im Der Cicerone, Bd. V, 1913, Heft 8, Abb. S. 287 / Ver- Neuen Kunstsalon Max Dietzel, München) steigerungskat. Sammlung Dr. Heinrich Stinnes, Moderne Graphik des XX. Jahrhunderts. Bern, Gute- EUR 8.000–12.000 kunst & Klipstein, 1938, Nr. 961 USD 9,840–14,800

456 Hermann Max Pechstein Zwickau 1881 – 1955 Berlin

Italienische Dorfstraße. 1924 Aquarell, Farbkreide und Tuschpinsel auf Papier, auf leichten Karton aufgezogen. 39,6 × 48,2 cm (15 ⅝ × 19 in.). Unten links mit Bleistift signiert und datiert: HMPechstein 1924. Unten rechts gewidmet und monogrammiert: Seinem lieben Kluge Weihnach- ten 1947 HMP. Lichtrand. [3039] Gerahmt.

EUR 15.000–20.000 USD 18,500–24,600

Grisebach — Frühjahr 2018 71 70

458 Conrad Felixmüller 459 Conrad Felixmüller Dresden 1897 – 1977 Berlin Dresden 1897 – 1977 Berlin

Fischer von Helgoland. 1924 Eine Vorstudie in Bleistift befindet sich in Schloss Gottorf, „Fischer von Helgoland“. 1924 Aquarell auf Schoellershammer-Karton. 49,5 × 35,5 cm Schleswig (siehe: Conrad Felixmüller. Gemälde, Aquarelle, Holzschnitt auf chamoisfarbenem Velin. (19 ½ × 14 in.). Oben links mit Tuschfeder signiert, Zeichnungen, Druckgraphik, Skulpturen. Schleswig, Schleswig- 49,7 × 39,5 cm (56 × 43,5 cm) (19 ⅝ × 15 ½ in. datiert und bezeichnet: C. Felixmüller 1924 Helgo- Holsteinisches Landesmuseum, Düsseldorf, Kunstmuseum; (22 × 17 ⅛ in.)). Betitelt, signiert, datiert und bezeich- land. [3487] Gerahmt. Braunschweig, Kunstverein, und Halle/S., Staatliche Galerie net: Holzschnitt. Werkverzeichnis: Söhn 325 a (von b). Moritzburg, 1990/91, Kat.-Nr. 141, Abb. S. 215) Einer der einzelnen Handdrucke von 1924, alle weite- EUR 18.000–24.000 ren Exemplare wurden nach 1945 abgezogen. USD 22,100–29,500 [3487] Gerahmt.

EUR 3.000–4.000 USD 3,690–4,920

Grisebach — Frühjahr 2018 73 72

460 Conrad Felixmüller Dresden 1897 – 1977 Berlin

„Arbeiterfrau mit Kind“. 1921 Radierung in Braun auf leicht genarbtem Velin. 26,3 × 27,2 cm (49,9 × 34,8 cm) (10 ⅜ × 10 ¾ in. (19 ⅝ × 13 ¾ in.)). Signiert, datiert und betitelt. Werk- verzeichnis: Söhn 261 b. Einer von 15 ausgeführten Abzügen aus einer geplanten Auflage von 50 Exem- plaren. [3479]

EUR 3.000–4.000 USD 3,690–4,920

R 461 Conrad Felixmüller Dresden 1897 – 1977 Berlin

„Der politische Sträfling (Porträt Elsner)“. 1921 Farbholzschnitt auf Papier. 54,4 × 34,3 (60 × 42,2 cm) (21 ⅜ × 13 ½ (23 ⅝ × 16 ⅝ in.)). Signiert und bezeich- net: farbiger holzschnitt. Werkverzeichnis: Söhn 248 a (von b). Sehr selten. Einer von ca. 3 Abzügen des 1. Zustands. Leichte Randmängel. [3488] Gerahmt.

EUR 20.000–30.000 USD 24,600–36,900

Conrad Felixmüller malte im gleichen Jahr das Gemälde „Portrait Oskar Elsner“ (siehe Monografie und Werkver- zeichnis der Gemälde von Titus Felixmüller, Köln, Wienand Verlag, 1996, Kat.-Nr. 249, S. 238 (mit Abb.).

Grisebach — Frühjahr 2018 75 74 N N 462 Max Beckmann 463 Ludwig Meidner Provenienz Leipzig 1884 – 1950 New York Bernstadt 1884 – 1966 Darmstadt Richard Feigen Gallery, Chicago (1959) / Privatsamm- lung, USA

„Landschaft mit Ballon“. 1918 Tanja. 1921 EUR 18.000–24.000 Kaltnadel auf Bütten. 23,6 × 29,5 cm (29,8 × 36,7 cm) Aquarell über Bleistift auf gelblichem Papier. USD 22,100–29,500 (9 ¼ × 11 ⅝ in. (11 ¾ × 14 ½ in.)). Signiert. Werkver- 72,2 × 56,6 cm (28 ⅜ × 22 ¼ in.). Unten rechts mono- zeichnis: Hofmaier 134 II.A.b. (von B.b.). Einer von 60 grammiert und datiert: LM 1921. Sorgfältig restau- Abzügen auf diesem Papier aus einer Gesamtauflage rierte Randeinrisse. [3077] Wir danken Winfried Flammann, Karlsruhe, für freundliche von 210 Exemplaren. Blatt 14 (von 19) der Folge: Hinweise. Gesichter. München, Verlag der Marées Gesellschaft, R. Piper & Co., 1919 (mit dem Prägestempel). [3077]

EUR 7.000–9.000 USD 8,610–11,070

Grisebach — Frühjahr 2018 77 76 N N 464 Max Beckmann 465 Max Beckmann Leipzig 1884 – 1950 New York Leipzig 1884 – 1950 New York

„Selbstbildnis“. 1918/19 „Selbstbildnis von vorn, im Hintergrund Hausgiebel“. 1918 Lithografie auf Japan. 37,1 × 26,8 cm (42 × 31,5 cm) Kaltnadel auf Japan. 30,5 × 25,4 cm (56 × 45 cm) (14 ⅝ × 10 ½ in. (16 ½ × 12 ⅜ in.)). Signiert und (12 × 10 in. (22 × 17 ¾ in.)). Signiert. Werkverzeichnis: bezeichnet: 1. Druck v.[on] XI für Quappi. Werk- Hofmaier 125 II.A.b. Einer von 50 teilweise numme- verzeichnis: Hofmaier 139 I.A. (von III.). Einer von 11 rierten Abzügen auf diesem Papier aus einer Gesamt- nummerierten Abzügen des ersten Zustands. auflage von 150 Exemplaren. München, Verlag R. Piper Vor der Verwendung als Blatt 1 (Titelbatt) der Mappe: & Co., wohl 1922. [3077] Die Hölle. Berlin, Verlag I.B. Neumann, 1919. Blatt- ränder leicht gebräunt. [3077] EUR 10.000–15.000 Provenienz USD 12,300–18,500 Ehemals Nachlass Quappi Beckmann, New York

EUR 18.000–24.000 USD 22,100–29,500

Grisebach — Frühjahr 2018 79 78 N 466 Max Beckmann 467 Max Beckmann Leipzig 1884 – 1950 New York Leipzig 1884 – 1950 New York

„Prosit Neujahr 1917“. 1917 Zwischenzustand mit folgenden Änderungen: Der Lampen- „Nackttanz“. 1922 Kaltnadel auf Japan. 23,3 × 29,8 cm (30,8 × 39,1 cm) fuß neben der ganz linken Figur ist eingefügt, der Buckel der Lithografie auf Velin. 47,2 × 37,6 cm (68 × 53,7 cm) (9 ⅛ × 11 ¾ in. (12 ⅛ × 15 ⅜ in.)). Signiert, bezeichnet älteren Frau ist wieder entfernt, die Jacke des stehenden (18 ⅝ × 14 ¾ in. (26 ¾ × 21 ⅛ in.)). Signiert. Werkver- und gewidmet: Prosit Neujahr 1917 (Handprobedruck) Mannes mit Spitzhut ist verfeinert. Die nur im III. Zustand zeichnis: Hofmaier 216 B. Einer von 100 nummerierten für Quappi. Werkverzeichnis: Hofmaier 108. Von erscheinenden Bilder im Hintergrund sind noch nicht ent- Abzügen. Blatt 4 (von 10) der Folge: Berliner Reise. größter Seltenheit. Zustand zwischen III. und IV. fernt. Berlin, I.B. Neumann, 1922. Leicht gebräunt. Probeabzug vor der Auflage von insgesamt 100 Exem- [3318] Gerahmt. plaren. Blatt 17 (von 19) der Folge: Gesichter. Mün- chen, Verlag R. Pieper & Co., 1919. Blattränder leicht EUR 4.000–6.000 gebräunt. [3077] USD 4,920–7,380 Provenienz Ehemals Nachlass Quappi Beckmann, New York

EUR 8.000–12.000 USD 9,840–14,800

Grisebach — Frühjahr 2018 81 80

468 Jeanne Mammen Ausstellung 469 Wladimir von Ausstellung 1890 – Berlin – 1976 Jeanne Mammen. Stuttgart, Galerie Valentien, 1975 14. Jahresausstellung mit Karlsruher Realisten der zwan- (außer Kat.) / Jeanne Mammen. Iserlohn, Galerie der Zabotin ziger Jahre. Gesellschaft der Freunde junger Kunst in Stadt „Die Welle“, 1982, ohne Kat. / Jeanne Mammen. der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, 1971 /Landau, Buschinka-Niemerowskaja 1884 – 1967 Karlsruhe „Reiterinnen“. Um 1931 Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Plastiken. Mün- Villa Streccius, 1972, Kat.-Nr. 7 („Tanz in der Diele“) / Tuschfeder auf Papier. 40,7 × 28 cm (16 × 11 in.). chen, Galerie Wolfgang Ketterer, 1983, Kat.-Nr. 62, Kunst in Karlsruhe 1900–1950. Karlsruhe, Staatliche Unten rechts monogrammiert: JM. Werkverzeichnis: Abb. S. 30 / El Dorado. Homosexuelle Männer und Tanz in der Diele (Kabarett). 1921 Kunsthalle im Badischen Kunstverein, 1981, Kat.-Nr. 355, Döpping/Klünner Z 160. [3555] Frauen in Berlin 1850–1950. Geschichte, Alltag und Öl auf Leinwand. 110,8 × 102,5 cm (43 ⅝ × 40 ⅜ in.). Abb. S. 204, Nr. 83 Kultur. Berlin, Berlin-Museum, 1984 (außer Kat.) / Unten rechts signiert: W Zabotin. Rückseitig Etiketten Literatur und Abbildung EUR 2.500–3.500 Jeanne Mammen. Bremen, La petite Galerie (ohne der Ausstellungen Baden-Baden 1971 und Landau 1972 Wladimir von Zabotin: 1884–1967. Karlsruhe, Künstler- USD 3,080–4,310 Kat.) / Jeanne Mammen. Frankfurt a. M., Galerie Piro, (s.u.). [3491] Gerahmt. haus-Galerie, 1994/95, Kat.-Nr. 73, Abb. S. 248, Nr. 106 1984 (ohne Kat.) / Jeanne Mammen. Berlin, Galerie Provenienz Sophienstraße, 1991 (außer Kat.) Ehemals Galerie R. Johanna Ricard, Nürnberg (1981) Literatur und Abbildung Simplicissimus, 35. Jg., Heft 43, Januar 1931, Abb. S. 512 EUR 20.000–30.000 (Titel: Zeitströmung) USD 24,600–36,900

Grisebach — Frühjahr 2018 83 82 N N 470 George Grosz 471 George Grosz 1893 – Berlin – 1959 1893 – Berlin – 1959

Tierbändigerin, Odaliske, Fantasie. 1912 „Akrobaten“. Um 1916 Aquarell über Tuschfeder auf Papier. 22,8 × 28,6 cm Farbkreide und Tuschfeder auf Bütten. 22,6 × 29 cm (9 × 11 ¼ in.). Unten bezeichnet: Tierbändigerin Oda- (8 ⅞ × 11 ⅜ in.). Unten rechts signiert: GROSZ. Unten liske Fantasie. Rückseitig mit dem Nachlassstempel links mit Bleistift bezeichnet und betitelt: 96. Akroba- und der mit Feder in Tusche eingetragenen Nr.: 1 39 5. ten. Auf der Rückpappe ein Etikett der Ausstellung Farben leicht geblichen. [3369] Gerahmt. London 1997 (s.u.). [3369] Gerahmt.

EUR 6.000–8.000 EUR 15.000–20.000 USD 7,380–9,840 USD 18,500–24,600

Ausstellung The Berlin of George Grosz. Drawings, Watercolours and Prints 1912-1930. London, Royal Academy of Arts, 1997, Kat.-Nr. 22, Abb. S. 61

Grisebach — Frühjahr 2018 85 84 N 472 Heinrich Hoerle 473 George Grosz 1895 – Köln – 1936 1893 – Berlin – 1959

Frottagen der Linolplatten der „Pornomappe“. Um 1930 Bei den Unikaten handelt es sich um Frottagen, also Abrei - Varietétänzerinnen. 1915 Ausstellung 7 Frottagen, davon 6 vom Künstler mit Kreide in bungen der Linolplatten, die der Künstler für die „Porno- Farbkreide und Tuschfeder auf Bütten. 22,5 × 17 cm The Berlin of George Grosz. Drawings, Watercolours Blau, 1 mit Kreide in Schwarz, jeweils auf dünnem mappe“ geschnitten hatte. Dementsprechend sind sie (8 ⅞ × 6 ¾ in.). Unten rechts mit Bleistift signiert: and Prints 1912–1930. London, Royal Academy of Arts, halbtransparenten Papier. Jeweils ca. 29 × 21 cm gegenüber den Drucken seitenverkehrt. GROSZ. Auf der Rückpappe ein Etikett der Ausstellung 1997, Kat.-Nr. 21, Farbabb. S. 60 / George Grosz. (11 ⅜ × 8 ¼ in.). Werkverzeichnis: Vgl. Backes 40. London 1997 (s.u.). [3369] Gerahmt. Deutschland, ein Wintermärchen. Aquarelle, Zeich- Leichte Randmängel, kleine Fehlstellen. [3231] Abbildungen aller Blätter online unter grisebach.com nungen, Collagen 1908–1958. Brühl, Max Ernst Museum Provenienz EUR 8.000–12.000 und Hannover, Stiftung Ahlers Pro Arte – Stiftung Privatsammlung, Rheinland USD 9,840–14,800 Kestner Pro Arte, 2012, ohne Nr., Abb. S. 70

EUR 6.000–8.000 USD 7,380–9,840

Grisebach — Frühjahr 2018 87 86 474 Edmond-Amédée Edmond-Amédée Heuzé bleibt als Künstler seinem Bezirk Heuzé Montmartre, in dem er aufwächst, und dessen Bewohnern treu. Er hält sich als Überlebenskünstler mit Jobs wie Offi- 1884 – Paris – 1967 zier, Schneider, Tänzer im Moulin Rouge über Wasser, bis er seine Liebe zum Zirkus entwickelt, mit dem er um die Welt Femme à sa toilette. 1926 zieht und dessen Momente und Persönlichkeiten Hauptbe- Öl auf Leinwand. 100 × 73,2 cm (39 ⅜ × 28 ⅞ in.). standteil seines künstlerischen Schaffens werden. Unten links signiert: Heuzé. Rückseitig mit Pinsel in Schwarz signiert, bezeichnet und datiert: Edm. Heuzé Clichy 26. [3491] Gerahmt.

EUR 8.000–12.000 USD 9,840–14,800

475 Erich Heckel Döbeln 1883 – 1970 Radolfzell am Bodensee

„Zwei Männer am Tisch“. 1913 Holzschnitt auf Japan. 23,7 × 26,2 cm (34 × 47 cm) (9 ⅜ × 10 ⅜ in. (13 ⅜ × 18 ½ in.)). Signiert und datiert. Werkverzeichnis: Dube 250 I (von II). Linker Blattrand umgeknickt. [3318] Gerahmt.

EUR 3.000–4.000 USD 3,690–4,920

Grisebach — Frühjahr 2018 89 88 477 Albert Birkle Berlin 1900 – 1986 Salzburg

„Nächtliche Straße“ („Nächtliche Straße im Regen“). 1921 Kohle auf Papier, vom Künstler an den Blatträndern mit Papierstreifen verstärkt. 46,9 × 60,6 cm (18 ½ × 23 ⅞ in.). Auf dem unteren Papierstreifen mit Bleistift betitelt und signiert: Nächtliche Strasse Albert Birkle. [3491] Gerahmt.

EUR 15.000–20.000 USD 18,500–24,600

Ausstellung Novembergruppe. Berlin, Galerie Bodo Niemann, 1993/94, Kat.-Nr. 18, Farbabb. S. 107

Wir danken Viktor Pontzen, Salzburg, für freundliche Hinweise.

N 476 Miron Sima Proskurow (Chmelnyzkyj) 1902 – 1999 Jerusalem

Eine dunkle Gasse. 1929 Der israelische Maler Miron Sima studierte Malerei bei Otto Öl auf Leinwand. 65,3 × 84,5 cm (25 ¾ × 33 ¼ in.). Dix, von 1923 bis 1933 lebte er in Dresden, emigrierte dann Unten rechts monogrammiert: M. S. Auf der rück- nach Palästina und wurde Kunstlehrer an der Jerusalemer seitigen Pappe ein Etikett des Mishkan LeOmanut, Bezalel-Akademie. Er schuf eine Reihe von Bildern, die das Museum of Art, Ein Harod. Randdoubliert, Craquelé, Leid jüdisch-europäischer Flüchtlinge festhalten und kleine Retuschen. [3532] Gerahmt. erlangte Weltruhm durch die Zeichnungen, die er 1961 in Jerusalem während des Eichmann-Prozesses im Gerichts- EUR 10.000–15.000 saal anfertigte. USD 12,300–18,500

Grisebach — Frühjahr 2018 91 90

478 Otto Dix 479 Otto Dix Gera-Untermhaus 1891 – 1969 Singen Gera-Untermhaus 1891 – 1969 Singen

„Lustmord“. 1922 „Der Selbstmörder (Erhängter)“. 1922 Ausstellung Kaltnadel auf Velin. 28,2 × 34,8 cm (41,4 × 49,7 cm) Radierung und Kaltnadel auf Velin. 35,1 × 28,2 cm Lonely prophets. German art from 1910–1930. London, (11 ⅛ × 13 ¾ in. (16 ¼ × 19 ⅝ in.)). Signiert, datiert „23“ (49,5 × 43,4 cm) (13 ⅞ × 11 ⅛ in. (19 ½ × 17 ⅛ in.)). Daniella Luxembourg Art, 2007 (laut Etikett auf der und bezeichnet: II. Zustand 2. Probedruck. Werkver- Signiert, datiert und irrtümlich bezeichnet: II. Zustand Rückpappe) zeichnis: Karsch 44/II. Probeabzug vor der Auflage I. Probedruck. Werkverzeichnis: Karsch 43/III. Einer von 50 Exemplaren. Erschienen in der Mappe: Tod von 50 Abzügen für die Mappe: Tod und Auferstehung. und Auferstehung. [3605] Gerahmt. Leicht gebräunt, Lichtrand. [3605] Gerahmt.

EUR 6.000–8.000 EUR 10.000–15.000 USD 7,380–9,840 USD 12,300–18,500

Grisebach — Frühjahr 2018 93 92

480 Otto Dix Selbst der mit allen Wassern gewaschene Otto Dix, der Mann Gera-Untermhaus 1891 – 1969 Singen mit dem unbestechlichen und schonungslosen Blick, erlaubte sich hin und wieder, die Dinge nicht beim Namen zu nennen. Er gab diesem Blatt aus dem Schützengraben einen „Der Mond“. Um 1916 Titel, der geradezu romantische Assoziationen wecken Kohle auf braunem Papier. 40,3 × 39 cm (15 ⅞ × 15 ⅜ in.). könnte – „Der Mond“. Bei näherer Betrachtung allerdings Unten rechts signiert: DIX. Rückseitig mit Bleistift erkennen wir, dass hier kein Eskapismus waltet, sondern der betitelt und bezeichnet: Der Mond Mk 75. Werkver- Künstler die Leiber der Soldaten als Stillleben begreift. Die zeichnis: Lorenz WK 6.4.5. [3449] Gerahmt. französische Sprache vermeidet diesen Euphemismus und Provenienz spricht von „Nature morte“, und genau das ist es, was uns Gustav Stein, Köln / Privatsammlung, Süddeutschland / Otto Dix hier zeigt: die tote Natur, zu der auch der Mensch Privatsammlung, Schleswig-Holstein wird, nachdem die Schlacht vorüber ist. Und weil die Schre- cken des Krieges so übermächtig sind, verdunkeln sie den EUR 25.000–35.000 gesamten Erdkreis und türmen sich bis zum Himmel, sodass USD 30,800–43,100 der Mond ganz nah heranrückt. Seine Sichel wird zum Bestandteil der Szenerie, und sie ist eben kein romantischer Ausstellung Trost mehr, sondern nur noch die fahle Lichtquelle für einen Otto Dix. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Graphik. Ort, aus dem alles Leben gewichen ist. Dem Künstler bietet Hamburg, Kunstverein, und Frankfurt a. M., Kunst- sie gleichzeitig eine gestalterische Aufgabe, die ihn in die verein, 1966/67, Kat.-Nr. 102 (datiert 1915) Lage versetzt, dies zu ertragen. MS Literatur und Abbildung Otto Conzelmann: Der andere Dix. Sein Bild vom Men- schen und vom Krieg. Stuttgart, Klett-Cotta, 1983, Abb. 117, S. 90 / Kira van Lil: Otto Dix und der Erste Weltkrieg. Die Natur des Menschen in der Ausnahme- situation. Dissertation, München 1997, Abb. 421

Grisebach — Frühjahr 2018 95 94 R 481 Arnold Topp 482 Fernand Léger Soest 1887 – 1945 verschollen Argentan 1881 – 1955 Gif-sur-Yvette

„Komposition mit Farbflächen“. 1922 „Soldats dans l´abri“. 1915 Öl auf Leinwand. 45,3 × 59,2 cm (17 ⅞ × 23 ¼ in.). Tuschfeder auf Papier. 19,4 × 14 cm (7 ⅝ × 5 ½ in.). Unten rechts signiert und datiert (in die Farbe Unten rechts bezeichnet, datiert und signiert: geritzt): A. Topp 22. Werkverzeichnis: Enders 22. Verdun 11 15 F.Leger. Auf der Rückpappe ein Etikett Oe.3.. Craquelé. [3123] Gerahmt. der Galerie Thomas, München. Mit einer Expertise von Provenienz Irus Hansma, Paris, vom 15. April 2005 (in Kopie). Hedwig Sauerlandt, Brandenburg a.d. Havel / Wilhelm Fest montiert, geblichen. [3594] Gerahmt. Stolze, Brandenburg a. d. Havel / Privatsammlung, Provenienz Brandenburg Ehemals Galerie Thomas, München

EUR 18.000–24.000 EUR 15.000–20.000 USD 22,100–29,500 USD 18,500–24,600

Grisebach — Frühjahr 2018 97 96

483 Milly Steger Rheinberg/Niederrhein 1881 – 1948 Berlin

Frauenakt. Bronze mit brauner Patina. 31 × 14 × 8 cm (12 ¼ × 5 ½ × 3 ⅛ in.). Auf der Plinthe hinten signiert: M. Steger. [3478]

EUR 5.000–7.000 USD 6,150–8,610

484 Moriz Melzer Albendorf b. Trautenau 1877 – 1966 Berlin

„Sie wiedergefunden“. 1912 Literatur und Abbildung Monotypie und Öl auf Papier, auf Pappe aufgezogen Moriz Melzer zum 80. Geburtstag (Festschrift). Mit und mit einer Hartfaserplatte hinterlegt. 97,5 × 127 cm einer Einführung von Hellmut Kotschenreuther. Berlin (38 ⅜ × 50 in.). Unten rechts signiert und datiert: 1957, Abb. S. 26 / Auktionskat. Berlin, Villa Grisebach, Melzer 1912- Auf der Hartfaserplatte mit Pinsel in Auktion 138, Sammlung Hopf, 1. Dez. 2006, Nr. 1632, Grün signiert, bezeichnet und betitelt: Moriz Melzer Abbildung Berlin Innsbruckerstr. 4 „Sie wiedergefunden“. [3400] Gerahmt. Provenienz Ehemals Peter Hopf, Berlin

EUR 8.000–12.000 USD 9,840–14,800

Grisebach — Frühjahr 2018 99 98 485 Max Ackermann Berlin 1887 – 1975 Bad Liebenzell

„Ohne Titel (Tanzszene)“. 1914 Tempera und Farbkreiden auf leichtem Karton. 31,4 × 40,5 cm (12 ⅜ × 16 in.). Auf einem separaten Papier nachträglich mit Bleistift signiert, bezeichnet und datiert: Max Ackermann Stuttgart 1914. Das Bild ist im Max Ackermann Archiv, Bietigheim-Bissingen, unter der vorläufigen Nr. ACK 0224 registriert. Leichte Randmängel. [3491] Gerahmt.

EUR 9.000–12.000 USD 11,070–14,800

486 Ernst Ludwig Kirchner Aschaffenburg 1880 – 1938 Davos

„Fliegende Menschen im Zirkus“. 1933 Holzschnitt auf Japan. 35 × 50 cm (37,8 × 58,2 cm) (13 ¾ × 19 ⅝ in. (14 ⅞ × 22 ⅞ in.)). Signiert und be- zeichnet: Eigendruck. Werkverzeichnis: Dube 638 III (von IV) / Gercken 1704 III. Vermutlich das einzige Exemplar dieses Zustands. [3505] Gerahmt.

EUR 10.000–15.000 USD 12,300–18,500

Grisebach — Frühjahr 2018 101 100

487 Moissey Kogan 488 Edgar Scauflaire Orgjejeff 1879 – 1943 Auschwitz 1893 – Liège – 1960

Sitzender Frauenakt nach vorne geneigt. 1933 Le voyeur. 1926 Bronze mit schwarzbrauner Patina, auf Steinsockel Pastell auf gelblichem Papier. 50 × 75,5 cm montiert. 17,5 cm × 7,5 m × 7,5 cm (19 ⅝ × 29 ¾ in.). Unten links mit Bleistift signiert und (6 ⅞ in. × 3 m × 3 in.). Hinten auf der Plinthe signiert: datiert: ed. scauflaire 1926. [3491] Gerahmt. Kogan. Werkverzeichnis: Nicht bei Henkel (vgl. Henkel 167). Einer von 6 nummerierten Güssen. Kleine Berei- EUR 10.000–15.000 bungen. [3518] USD 12,300–18,500 Provenienz Privatsammlung, Belgien

EUR 6.000–8.000 USD 7,380–9,840

Grisebach — Frühjahr 2018 103 102

489 Hans Siebert 491 Hans Reichel von Heister Würzburg 1892 – 1958 Paris Düsseldorf 1888 – 1967 Berlin Ohne Titel (Künstlerpostkarte an Felix Klee). 1926 Aquarell, Deckweiß, Tusche und Collage auf Papier. Grüne Woge. 1921 14,8 × 10,5 cm (5 ⅞ × 4 ⅛ in.). Unten rechts signiert: Öl auf Leinwand. Doubliert. 69,5 × 51 cm REICHEL. Rückseitig mit Bleistift bezeichnet: Viele (27 ⅜ × 20 ⅛ in.). Unten links signiert und datiert: herzliche Grüße von uns beiden auch an Deine Eltern! HS Heister 21. [3536] Gerahmt. Dein Hans Reichel. Leicht gebräunt. [3023] Gerahmt. Provenienz EUR 5.000–7.000 Ehemals Felix Klee, USD 6,150–8,610 EUR 4.000–6.000 Ausstellung USD 4,920–7,380 Hans Siebert von Heister. München, Galerie Michael Papst, 1985, Kat.-Nr. 22

490 Hans Reichel Würzburg 1892 – 1958 Paris

„Auge mit graublauem Klang“. 1946 Aquarell und Tuschfeder auf festem Papier. 24,2 × 19,4 cm (9 ½ × 7 ⅝ in.). Unten links monogram- miert und datiert: R 1946. Leicht gebräunt, Farben leicht geblichen. [3023] Gerahmt.

EUR 3.000–4.000 USD 3,690–4,920

Grisebach — Frühjahr 2018 105 104

492 Lyonel Feininger 493 Willem van Leusden 1871 – New York – 1956 Utrecht 1886 – 1974 Maarssen

„Spring Landscape (along the Housatonic River)“. 1951 „Laantje in Winter“. 1917 Kreide und Tuschfeder auf Bütten (Wasserzeichen: Öl auf Leinwand, auf Holz aufgezogen. 69,5 × 40,3 cm MICHALLET France). 31,9 × 48,2 cm (12 ½ × 19 in.). (27 ⅜ × 15 ⅞ in.). Unten rechts signiert und datiert: Unten links signiert, datiert und betitelt: Feininger W.v LEUSDEN 1917. Rückseitig in Schwarz betitelt, 1951 Spring Landscape (along the Housatonic River). signiert und datiert: Laantje in Winter W.vLeusden Rückseitig: unvollendete Zeichnung in Kohle und 1917. [3320] Tuschfeder. [3568] EUR 6.000–8.000 EUR 5.000–7.000 USD 7,380–9,840 USD 6,150–8,610

Ausstellung Lyonel Feininger. Die Zeichnungen und Aquarelle. Hamburg, Kunsthalle, und Tübingen, Kunsthalle, 1998, Kat.-Nr. 146, Abb. S. 184

Grisebach — Frühjahr 2018 107 106 N N 494 Lyonel Feininger 495 Lyonel Feininger 1871 – New York – 1956 1871 – New York – 1956

„Der Grützturm“. 1930 Viadukt von Arcueil bei Paris. 1953 Wir danken Dr. Ulrich Luckhardt, Ingelheim am Rhein, für Aquarell und Tuschfeder auf Papier. 37,5 × 29,5 cm Aquarell, Tuschfeder und Kohle auf Hahnemühle- freundliche Hinweise. (14 ¾ × 11 ⅝ in.). Am unteren Rand signiert, betitelt Bütten. 48,5 × 35,5 cm (19 ⅛ × 14 in.). Unten signiert und datiert: Feininger Der Grützturm 21 IX 30. und datiert: Feininger ii. viii. '53. Leichte Randmängel. Gebräunt, Farben geblichen. [3558] Gerahmt. [3364] Provenienz Provenienz Privatsammlung, Schweiz Nachlass des Künstlers, USA (seitdem in Familien- besitz) EUR 20.000–30.000 USD 24,600–36,900 EUR 30.000–40.000 USD 36,900–49,200

Grisebach — Frühjahr 2018 109 108

496 Lyonel Feininger 1871 – New York – 1956 Nicht jeder weiß, dass Lyonel Feininger ein begeisterter Rad- fahrer war. Wenn er die Sommermonate mit seiner zweiten Frau Julia und den drei Söhnen auf Usedom verbrachte, „Der LuntenTurm“. 1926 machte der Künstler sich freudig auf, die Insel mit dem Fahr- Aquarell und Tuschfeder auf Bütten. 42,5 × 31,5 cm rad zu erkunden. Ab Mitte der Zwanzigerjahre zog es die (16 ¾ × 12 ⅜ in.). Unten signiert, betitelt und datiert: Familie dann von Usedom weiter gen Osten. Das beschauliche Feininger Der LuntenTurm 26 VIII 26. Mit einer Bestä- Fischerdorf Deep (heute Mrzeżyno) in Westpommern wurde tigung von Achim Moeller, New York, vom 16. Novem- zu ihrem neuen Sommerdomizil. Bis 1935 verbrachten die ber 2010. Das Werk ist im Archiv des Lyonel Feininger Feiningers hier regelmäßig die Zeit von Mai bis September. Project LLC, New York, unter der Nr. 390-11-16-10 Im Sommer 1926 unternahm Feininger von Deep aus registriert. [3570] Gerahmt. einige Ausflüge mit dem Rad in das 15 Kilometer entfernte Provenienz Kurbad Kolberg (heute Kołobrzeg). Hatte die Küste West- Willi Apel, Berlin/Bloomington / Privatsammlung, pommerns ihm bereits Inspiration für zahlreiche Bilder vom Süddeutschland (durch Erbschaft) / Privatsammlung, Strand, dem Meer und mit Schiffsmotiven geliefert, so faszi- Hessen nierte Feininger in Kolberg besonders der mittelalterliche Luntenturm (Baszta Lontowa). Dieser war Teil der ehemali- EUR 35.000–45.000 gen, ursprünglich knapp anderthalb Kilometer langen Ver- USD 43,100–55,400 teidigungsanlage der Stadt und stammte aus dem 15. Jahr- hundert. Der Name deutet an, dass er einst zur Lagerung von Schießpulver genutzt wurde. Willi Apel (1893 Konitz/Westpreußen – Bloomington/IN 1988) Feininger war ein Meister darin, seine Motive auf ihr war ein deutsch-amerikanischer Musikwissenschaftler. Eng Wesentliches zu reduzieren. Auch hier, beim „LuntenTurm“, mit Lyonel Feininger befreundet, führte er 1924 im Meister - konzentriert er die Architektur des Bauwerks auf ihre geo- saal des Bauhauses in Weimar Feiningers IX. Fuge für Klavier metrische Grundform. Der massive Kubus drängt in die auf. 1936, im Jahr seiner Promotion mit einer Dissertation Höhe, wird von einem weiter steil aufstrebenden Giebel - über „Accidentien und Tonalität in den Musikdenkmälern des dreieck bekrönt. Die Wohnhäuser in der Umgebung hat Fei- 15. und 16. Jahrhunderts“, emigrierte Apel in die USA, wo er ninger mit sparsamen Federstrichen nur angedeutet – sie später unter anderem an den Universitäten von Harvard und binden den Turm ins Stadtgefüge ein, wozu auch die einheit- Indiana lehrte. Bis heute wegweisend sind seine Publikatio- lich graubraune Farbgebung mit einigen dunkleren Schatten- nen wie „Die Notation der polyphonen Musik“ (1942), „Harvard zonen beiträgt. An architektonischen Einzelheiten ist Feininger Dictionary of Music“ (1944) oder „Geschichte der Orgel- und nicht interessiert. Dass es sich bei dem echten Luntenturm Klaviermusik bis 1700" (1967). um einen viergeschossigen, roten Backsteinbau mit zahlrei- chen Fensternischen, Mauerblenden und Schießscharten han- delt, ist auf Feiningers Blatt kaum erkennbar. Allein beim Giebel hat der Künstler einige Details genauer ausgeführt. Auch an den Proportionen nahm er einige Ände- rungen vor: Feiningers Turm ist erheblich schlanker und weni- ger massiv als sein Vorbild. Für den Himmel verwendete der Maler ein bezauberndes, lichtes Türkis. Mit einem zarten Lineament feiner Federstriche bildet dieser Bereich der Kom- position ein lichtes Gegengewicht zur Kompaktheit der Gebäude – so hat Feininger damit auch ein Bild geschaffen, das von seinen reizvollen Kontrasten lebt. AF

Grisebach — Frühjahr 2018 111 110 N 497 Lyonel Feininger 1871 – New York – 1956

Entwurf für ein Wandgemälde auf der SS Constitution. 1950 Um 1950 erhielt Lyonel Feininger den Auftrag, ein Wandge- und zeitgenössischer Schiffstypen, die parallel aneinander- Aquarell, Tuschfeder und Kohle auf zwei aneinander- mälde für einen Innenraum des im Bau befindlichen Ozean- gereiht und durch nautische Elemente ausgeschmückt sind. gefügten Velinbögen. 23 × 104,3 cm (32,8 × 111,5 cm) dampfers „SS Constitution“ zu entwerfen. Ab 1951 verkehrte Der Entwurf für die „SS Constitution“ hingegen ist ein Meister- (9 × 41 ⅛ in. (12 ⅞ × 43 ⅞ in.)). Rückseitig unten links das elegante Schiff für die American Export Lines auf deren werk der atmosphärischen Behandlung. von T. Lux Feininger mit Bleistift beschriftet: the „Sunlane“-Route von New York über Gibraltar nach Genua Von einem Vordergrundstreifen aus, der als mediter- design is for the steamer „Constitution“, daté 1950. und Neapel. Sofortige Bekanntheit erlangte die „SS Consti- raner Küstenstrich mit Dorfarchitektur und Zypressen defi- Das Papier leicht gewellt. [3364] Gerahmt. tution“ als Drehort einiger Folgen der bis heute erfolg- niert ist, bietet sich in Überschau der Ausblick auf ein spie- Provenienz reichsten amerikanischen Fernsehkomödie „I love Lucy“ gelglattes Meer, auf dem in friedlichem Einvernehmen Nachlass des Künstlers, USA (seitdem in Familienbesitz) (1951–1957). Weltweite Berühmtheit erlangte sie 1956 in den zahlreiche kleine Dschunken und einzelne größere Vielmaster Fotos der Illustrierten, die Grace Kelly auf dem Weg zu ihrer kreuzen. Im blauen Dunst der Mittagssonne erhebt sich da- EUR 50.000–70.000 Hochzeit mit Fürst Rainier nach Monaco begleiteten. hinter eine Seealpenlandschaft. Die vier in den Entwurf USD 61,500–86,100 Wandbildentwürfe waren keine neue Aufgabe für Feininger. integrierten Türöffnungen lassen die Monumentalität des Auch maritime Themen hatte er für dieses Format bereits Interieurs erahnen. Feininger verleiht ihm mit diesem Ent- durchgespielt, nämlich als er für die Weltausstellung 1939 in wurf auf seine unvergleichlich menschliche Weise eine Stim- New York Entwürfe für zwei Außenwandbilder für den Pavillon mung der Ruhe und Harmonie und entwirft ein Sinnbild für für Seeverkehr ablieferte. Die Entwürfe von 1939 befassen eine Welt, in der Natur und Zivilisation sich (noch) im Ein- sich größtenteils mit präzisen Darstellungen historischer klang befinden. MSF

Grisebach — Frühjahr 2018 113 112

498 Heinrich Hoerle 1895 – Köln – 1936

„Pfeife mit Glas“. 1927 Eiöltempera in Schwarz und Farbkreide auf Papier (aus einem Skizzenblock). 22,5 × 31,9 cm (8 ⅞ × 12 ½ in.). Unten links mit Bleistift signiert und datiert: hoerle 27. Werkverzeichnis: Backes III 50. [3231] Provenienz Privatsammlung, Rheinland

EUR 4.000–6.000 USD 4,920–7,380

499 Marta Hegemann Düsseldorf 1894 – 1970 Köln

Segelschiffe vor Kirche mit Häusern. 1920er-Jahre Tempera auf Bütten. 60,2 × 49,2 cm (23 ¾ × 19 ⅜ in.). Unten rechts mit Bleistift monogrammiert: M.H. Kleine Farbverluste. [3231] Provenienz Privatsammlung, Rheinland

EUR 5.000–7.000 USD 6,150–8,610

Grisebach — Frühjahr 2018 115 114

500 Heinrich Hoerle Die Menschen in Heinrich Hoerles Bildern wirken immer ein 1895 – Köln – 1936 bisschen wie Figuren innerhalb einer Versuchsanordnung. Die bisweilen analytisch wirkende Sichtweise teilt er mit sei- nen Kollegen von der Gruppe der „Kölner Progressiven“, „Mädchen am Fenster“. 1927 denen es darauf ankam, gesellschaftliche Strukturen sicht- Tusche auf festem Schoeller-Papier (Prägestempel: bar zu machen. Deshalb sind die Dargestellten oft weniger MONOPOL). 50,8 × 35,9 cm (20 × 14 ⅛ in.). Oben links als Individuen verstanden, sondern als Vetreter einer Gruppe, monogrammiert: h. Unten rechts datiert: 1927. Rück- einer Klasse oder, wie in den Fotografien August Sanders, seitig mit dem Stempel in Schwarz: KÖLN RADERTHAL eines Berufsstandes. Hoerles „Mädchen am Fenster“ ver- GELBES HAUS HEINRICH HOERLE. Werkverzeichnis: weigert in der schematischen Darstellung die individuelle Backes V 106. [3231] Anmutung. Und doch geht etwas stark Suggestives von die- Provenienz ser Figur aus, begründet zum einen durch den intensiven Privatsammlung, Rheinland Blick, der den Betrachter in Bann zieht. Zum anderen irri- tiert die Ambivalenz von Innen- und Außenraum. Haus und EUR 20.000–30.000 Baum im Hintergrund lassen uns die Figur in einem Außen USD 24,600–36,900 verorten, sodass wir als Betrachter uns praktisch im Innern befinden müssten. Vielleicht aber existiert dieses Mädchen auch nur in der Vorstellungswelt des Zuschauers. MS

Grisebach — Frühjahr 2018 117 116

501 Paul Goesch 502 Paul Goesch Schwerin 1885 – 1940 Brandenburg/Havel Schwerin 1885 – 1940 Brandenburg/Havel

Im Park. Wohl um 1920 Paul Goesch war studierter Architekt, der aufgrund seiner psy- „Porträt“. 1920er-Jahre Ausstellung Aquarell und Tuschfeder über Bleistift auf Papier. chischen Krisen seinen Beruf nicht mehr ausüben konnte. Er Aquarell und Tuschfeder auf Papier. 20,7 × 16,3 cm Novembergruppe. Berlin, Galerie Bodo Niemann, 16,3 × 20,6 cm (6 ⅜ × 8 ⅛ in.). [3487] Gerahmt. vertiefte sich in die künstlerische Arbeit, war unter ande- (8 ⅛ × 6 ⅜ in.). Unten links monogrammiert: G. Rück- 1993/94, Kat.-Nr. 108, Abb. S. 73 rem Mitglied in Bruno Tauts „Gläserner Kette“ und nahm in seitig signiert und betitelt: Goesch Porträt. EUR 2.500–3.500 den 1920er-Jahren an den Ausstellungen der November- [3487] Gerahmt. USD 3,080–4,310 gruppe teil, bevor sein Leben unter den Nationalsozialisten Wir danken Stephan Foerder und Stefanie Poley, Freundes- ein tragisches Ende nahm. EUR 3.000–4.000 kreis Paul Goesch, Köln für freundliche Hinweise. Literatur und Abbildung USD 3,690–4,920 Stefanie Poley: Zum frühen Monte Verità – Ein einzig- Wir danken Stephan Foerder und Stefanie Poley, Freundes- artiges Photo, 1907 in Paris veröffentlicht (Teil 2), kreis Paul Goesch, Köln, für freundliche Hinweise. 2014-2016, veröffentlicht auf der Homepage des Freundeskreis Paul Goesch e.V. (http://www.freun- deskreis-paul-goesch.de)

Grisebach — Frühjahr 2018 119 118

503 Heinrich Hoerle 1895 – Köln – 1936

„Blumenvase“. 1929 Öl auf Leinwand. 71 × 49,5 cm (28 × 19 ½ in.). Oben links monogrammiert und (in die nasse Farbe einge- ritzt) datiert: 19 h 29. Werkverzeichnis: Backes I 58 („wahrscheinlich zerstört“). [3149] Gerahmt.

EUR 12.000–15.000 USD 14,800–18,500

504 Xaver Fuhr Neckarau b. Mannheim 1898 – 1973 Regensburg

„Pferd, Kutscher, Kutsche“ („Roter Wagen“). Um 1928 Öl auf Leinwand. 60 × 90 cm (23 ⅝ × 35 ⅜ in.). Unten rechts signiert (verblasst): Fuhr. Auf dem Keilrahmen links mit roter Kreide beschriftet: ROTER WAGEN. Werkverzeichnis: Zienicke 49. [3491] Gerahmt.

EUR 10.000–15.000 USD 12,300–18,500

Grisebach — Frühjahr 2018 121 120

505 Helmut Kolle Berlin 1899 – 1931 Chantilly

„Boxeurs“. Um 1929 Öl auf Leinwand. 55 × 46,3 cm (21 ⅝ × 18 ¼ in.). Unten rechts signiert: Kolle. Werkverzeichnis: Chabert 223. [3351] Gerahmt. Provenienz Ehemals Lucy Wertheim, London

EUR 8.000–12.000 USD 9,840–14,800

Ausstellung Paintings by Kolle. London, Wertheim Gallery, 1935, Kat.-Nr. 3 / Paintings by Kolle. London, Wertheim Gallery, 1938, Kat.-Nr. 11

505a Max Dungert Magdeburg 1896 – 1945 Alt-Töplitz

Selbstbildnis vor Staffelei. Um 1925/30 Öl auf Leinwand. 100 × 80 cm (39 ⅜ × 31 ½ in.). Unten links signiert: DUNGERT. Stellenweise Craquelé. [3529] Gerahmt.

EUR 4.000–6.000 USD 4,920–7,380

506 Anton Räderscheidt 1892 – Köln – 1970 Max Dungert gehörte nach dem Ersten Weltkrieg zu den Künstlern der Berliner Novembergruppe. Paar. 1927 Aquarell und Deckweiß auf Schoeller-Papier, auf Ausstellung Karton aufgezogen. 64,7 × 49 cm (25 ½ × 19 ¼ in.). Réalismes en Allemagne 1919-1933. Saint-Étienne, Unten rechts mit Bleistift signiert und datiert: Anton Musée d’art et d’industrie, und Chambéry, Musée Räderscheidt 27. Sorgfältig restaurierter Einriss. d'art et d'histoire, 1974, Kat.-Nr. 84, Abb. 41 / Anton [3542] Gerahmt. Räderscheidt – Retrospektive. Köln, Josef-Haubrich Provenienz Kunsthalle, 1993, Kat.-Nr. 19 (Handzeichnungen), Abb. Galerie Gmurzynska, Köln / Collection Pinés, Paris / S. 107 Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen

EUR 15.000–20.000 USD 18,500–24,600

Grisebach — Frühjahr 2018 123 122

507 Conrad Felixmüller Gewissenhaft zeichnet die junge Frau einen orange-grünen 508 Conrad Felixmüller Uelzen, Kunstverein, Schloß Holdenstedt, 1986, ohne Dresden 1897 – 1977 Berlin Kürbis, der neben einer Öllampe mit Spiegel vor ihr auf dem Dresden 1897 – 1977 Berlin Nr. (Faltblatt) / Conrad Felixmüller. Gemälde, Aqua- Tisch steht. Die Frau ist sehr konzentriert, beugt sich leicht relle, Zeichnungen, Druckgraphik, Skulpturen. Schles- nach vorn und sucht zugleich mit überkreuzten Beinen, ein wig, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum Schloss „Die Zeichenschülerin“. 1928 Gegengewicht zu halten. Ihre rechte Hand liegt brav auf „Bildnis Frau Dr. Stegmann – Dresden“. 1925 / Rückseitig: Gottorf; Düsseldorf, Kunstmuseum im Ehrenhof; Öl auf Leinwand. 90,5 × 110 cm (35 ⅝ × 43 ¼ in.). dem mit Papier bespannten Zeichenbrett und hält vor- „Dorfschmiede II (Stuer)“. 1934 Braunschweig, Kunstverein; Halle, Staatliche Galerie Oben rechts datiert und signiert: 1928. C. Felixmüller. schriftsmäßig den spitzen, gelben Stift. Es ist die 17-jährige Öl auf Leinwand, beidseitig. 63,5 × 50 cm (25 × 19 ⅝ in.) Moritzburg, 1990/91, Kat.-Nr. 48, Abb. S. 140 / Bet- Werkverzeichnis: Felixmüller 433. [3195] Gerahmt. Kadidja Wedekind, die jüngste Tochter des Schriftstellers bzw. 50 × 63,5 cm (19 ⅝ × 25 in.). Rückseitig unten ween Politics and Studio – Conrad Felixmüller. Lei- Provenienz Frank Wedekind und seiner Frau, der Schauspielerin Tilly rechts signiert und datiert: C. Felixmüller 34. Werk- cester, Leicestershire Museums, Arts and Records Privatsammlung, USA Newes. Kadidja bereitet sich mit Zeichenstunden bei Conrad verzeichnis: Spielmann 362 und 607. Vorderseitig Service, 1994, Kat.-Nr. 36 Felixmüller auf ihr Studium an der Kunstakademie in Dresden Retuschen. [3502] Gerahmt. EUR 40.000–60.000 vor. Die modernen Bücher mit den farbig leuchtenden Ein- Provenienz Die Ärztin Margarete Stegmann betrieb in Dresden ihre Pra- USD 49,200–73,800 bänden bleiben ungelesen im Bücherschrank stehen – noch, Privatsammlung, Norddeutschland xis als Psychoanalytikerin. Neben ihrer therapeutischen und die Literatur sollte erst später für sie wichtig werden. Kadidja wissenschaftlichen Arbeit war sie ab 1920 für die SPD Stadt- Ausstellung Wedekind wird selbst Bücher schreiben und als Schauspie- EUR 30.000–40.000 rätin in Dresden und ab 1924 Mitglied des Reichstags. Sie Conrad Felixmüller. Sonderausstellung. Berlin, Galerie lerin arbeiten. USD 36,900–49,200 besaß eine kleine, aber qualitätvolle Sammlung moderner Fritz Gurlitt; Prag, Kunstverein für Böhmen; Dresden, Kunst und unterhielt freundschaftliche Beziehungen u.a. zu Sächsischer Kunstverein, Brühlsche Terrasse; Chem- Ausstellung Emil Nolde und Paul Klee. nitz, Kunsthütte, sowie in Stettin und München, 1929– Conrad Felixmüller 1897–1977. Querschnitt durch sein 1932 (Faltblatt, o. Nr.) / Das Kunstwerk im Raum. Werk. Göttingen, Kunstverein, Altes Rathaus, und Abbildung der Rückseite online unter grisebach.com Dresden, Sächsischer Kunstverein, Brühlsche Terrasse, 1931, Kat.-Nr. 34, m. Abb. / Conrad Felixmüller, Werke und Dokumente. Nürnberg, Germanisches National- museum, 1981/82, Kat.-Nr. 67, Abb. S. 111

Grisebach — Frühjahr 2018 125 124

509 Paul Hartmann 511 Ernest Neuschul Ausstellung Leipzig 1890 – 1958 Aussig/Elbe 1895 – 1968 London Das Problem der Bildnisgestaltung in der jungen Kunst 1927. Wanderausstellung, veranstaltet vom Hilfsverein für junge Kunst. Berlin, Neumann und Nierendorf „Bildnis einer Frau“. 1947 Kinder. 1927 G.m.b.H. Kunstausstellung, 1927, Kat.-Nr. 39, Abb. Öl auf Karton. 65 × 50 cm (25 ⅝ × 19 ⅝ in.). Oben Öl auf Leinwand. Doubliert. 80 × 74 cm S. 20 / Ernest Neuschul, 1895-1968. Regensburg, rechts monogrammiert (übereinandergestellt): PH. (31 ½ × 29 ⅛ in.). Unten rechts signiert: Ernest Neu- Museum Ostdeutsche Galerie, 2001/02, außer Katalog Rückseitig mit Bleistift signiert, bezeichnet, betitelt schul. Auf dem Keilrahmen ein Etikett von Fischer (Abb. S. 166 unter „verschollene Bilder“) / Neue Sach- und datiert: PAUL HARTMANN LEIPZIG BILDNIS einer Fine Art Ltd., London. Retuschen. [3491] Gerahmt. lichkeit. New Objectivity in Weimar Germany. New Frau 1947. [3178] Gerahmt. York, Ubu Gallery, 2004, ohne Nr., Abb. S. 34 EUR 8.000–12.000 EUR 3.000–4.000 USD 9,840–14,800 USD 3,690–4,920

510 Ernest Neuschul Aussig/Elbe 1895 – 1968 London

Kinderbildnis (Annemarie). 1929 Öl auf Holz. 76,3 × 59,3 cm (30 × 23 ⅜ in.). Unten rechts signiert (in die noch feuchte Farbe geritzt): Ernest Neuschul. Rückseitig (vom Künstler?) mit Bleistift bezeichnet: Annemarie. Kleine Risse im Holz, Retuschen. [3480] Gerahmt.

EUR 4.000–6.000 USD 4,920–7,380

Literatur und Abbildung Ausst.-Kat.: Ernest Neuschul, 1895–1968. Brno (Brünn), Dům umění města, und Regensburg, Museum Ost- deutsche Galerie, 2001/02, Abb. S. 170 (unter „ver- schollene Bilder“)

Grisebach — Frühjahr 2018 127 126

512 Heinrich Hoerle 513 Arthur Goetz 1895 – Köln – 1936 1885 – 1954 Mexiko

Tulpenstillleben. 1928 Männerbildnis (Will Grohmann?). 1927–28 Ausstellung Wachskreiden auf Papier. 37,8 × 22,2 cm Öl auf Leinwand. 70 × 57 cm (27 ½ × 22 ½ in.). Will Grohmann: Zehn Jahre Novembergruppe, in: (14 ⅞ × 8 ¾ in.). Rechts in der Mitte der Darstellung Unten rechts monogrammiert (ligiert) und datiert: Kunst der Zeit. Zeitschrift für Kunst und Literatur. monogrammiert: h. Werkverzeichnis: Nicht bei AG 1927–1928. Kleines, sorgfältig restauriertes Berlin, Verlag Ottens, II. Jg. 1928, H. 1–3 (Sonderheft), Backes. Die Zeichnung wird aufgenommen in das Loch, kleine Retuschen. [3491] Gerahmt. Abb. S. 8 neue Werkverzeichnis der Arbeiten Heinrich Hoerles von Dirk Backes, Aachen. [3223] Gerahmt. EUR 12.000–15.000 USD 14,800–18,500 EUR 9.000–12.000 USD 11,070–14,800

Grisebach — Frühjahr 2018 129 128 513a Otto Dix Der Dichter Ivar von Lücken (1874–1935) kann als eine der Gera-Untermhaus 1891 – 1969 Singen bekanntesten unbekannten Figuren der Künstlerszene der Weimarer Republik gelten. Die Bildnisse, die Otto Dix und Oskar Kokoschka von ihm schufen, sind bis heute im kultu- „Ivar von Lücken“. 1932 rellen Gedächtnis verankert, und doch weiß man über sein Silberstift auf festem, weiß grundiertem Papier. Leben und sein Werk kaum etwas. Er führte das Leben eines 57,2 × 45,5 cm (22 ½ × 17 ⅞ in.). Oben betitelt: IVAR Bohemiens, der auf die Unterstützung wohlmeinender Gön- v. LÜCKEN. Rechts in der Mitte das Dix-Monogramm ner angewiesen war. Zu seinen Lebzeiten erschien nur ein mit der Datierung: 1932. Werkverzeichnis: Lorenz IE schmaler Band mit Gedichten, 1928 in Berlin. 3.1.20. [3223] Gerahmt. Während Dix den Dichter in seinem Gemälde als ein Provenienz wenig der Welt entrückte Ganzfigur ins Bild setzte, als große Privatsammlung, Hessen Gestalt mit einem zu weiten Anzug bekleidet, der seinen hageren Leib umflattert, verleiht er ihm in seiner Silberstift- EUR 20.000–30.000 Zeichnung die geradezu abgeklärte Präsenz eines Philoso- USD 24,600–36,900 phen, der mit sich und der Welt, die er durchschaut, im Rei- nen ist. Dies ist das Bildnis eines Menschen, dem man nichts vormachen kann und der bewusst nach der Maxime lebt, die Kunst und nur sie sei sein tägliches Brot. Diesen intellektu- ellen Aristokratismus hat Otto Dix mit bewunderungswürdi- ger Sicherheit erfasst, in dem präzisen Strich des Silber- stifts, der keine Korrekturen erlaubt. MS

Otto Dix: „Der Dichter Ivar von Lücken“. 1926. Öl und Tempera auf Leinwand. Löffler 1926/8. Berlin, Berlinische Galerie.

Grisebach — Frühjahr 2018 131 130 N 514 Franz Lenk Langenbernsdorf 1898 – 1968 Schwäbisch-Hall

„Weiden am Wasser“. 1937 Öl und Eitempera auf Leinwand auf Hartfaser. 70 × 85 cm (27 ½ × 33 ½ in.). Unten rechts (schwach lesbar) signiert und datiert: Lenk 1937. Rückseitig ein Etikett der Ausstellung Pittsburgh 1937. Werkver- zeichnis: von Abercron D-37-1. [3021] Gerahmt. Provenienz Privatsammlung, USA

EUR 12.000–15.000 USD 14,800–18,500

Ausstellung International Exhibition. Pittsburgh, Carnegie Inst., 1937

515 Franz Lenk Langenbernsdorf 1898 – 1968 Schwäbisch-Hall

„Die Brandung“. 1945 N Öl und Eitempera auf Leinwand auf Hartfaser. 516 Franz Lenk Ausstellung 67,2 × 79,8 cm (26 ½ × 31 ⅜ in.). Unten links mono- Langenbernsdorf 1898 – 1968 Schwäbisch-Hall International Exhibition. Pittsburgh, Carnegie Institute, grammiert und datiert: F.L. 1945. Rückseitig ein Etikett 1938 der Galerie von Abercron, Köln. Werkverzeichnis: von Literatur und Abbildung Abercron A-45-1. [3149] Gerahmt. „Orlamünde im Nebel“. 1937 Susanne Thesing: Franz Lenk. Recklinghausen, Verlag Öl und Eitempera auf Leinwand auf Holz. 72 × 112 cm Aurel Bongers, 1986, S. 15, Abb. S. 104 EUR 6.000–8.000 (28 ⅜ × 44 ⅛ in.). Unten rechts datiert und signiert: USD 7,380–9,840 1937 Lenk. Rückseitig ein Etikett der Ausstellung Pittsburgh 1938 (s.u.). Werkverzeichnis: von Abercron Orlamünde ist eine Kleinstadt in Thürnigen, deren charakte- Ausstellung D-37-6. Kleine Retuschen. [3021] Gerahmt. ristische Oberstadt sich auf einem schmalen Bergkamm Franz Lenk 1898-1968. Retrospektive und Dokumenta- Provenienz erstreckt, so wie es auch Franz Lenk in seinem Gemälde zeigt. tion. Köln, Galerie von Abercron, 1976, Kat.-Nr. 160, Privatsammlung, USA Der Künstler übersiedelte im Jahr 1938 von Berlin in die thü- Abb. S. 82 ringische Kleinstadt. EUR 15.000–20.000 USD 18,500–24,600

Grisebach — Frühjahr 2018 133 132

517 Hans Baluschek 518 Werner Heldt Breslau 1870 – 1935 Berlin Berlin 1904 – 1954 Sant’Angelo d’Ischia

„Regen“. 1917 „Hochzeit in Berlin“. 1929 Ausstellung Gouache und Farbkreiden auf genarbtem Velin. Kohle auf Bütten. 46,8 × 62,7 cm (18 ⅜ × 24 ⅝ in.). Werner Heldt. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen 49,5 × 33 cm (19 ½ × 13 in.). Oben rechts mit Tusch- Unten rechts betitelt, monogrammiert und datiert: (Gedächtnisausstellung). Berlin, Haus am Waldsee, pinsel signiert und datiert: HBALUSCHEK •17•. Auf der Hochzeit i. Berlin WH 29. Unten links bezeichnet: 1954, Kat.-Nr. 104, Abb. / Sammlung B. 1930–1960. Rückpappe mit Pinsel in Schwarz signiert, bezeichnet 17. Werkverzeichnis: Seel 134. Leichte Randmängel. Berlin, Akademie der Künste, 1961, Kat.-Nr. III 20, und betitelt: HANS BALUSCHEK BERLIN „REGEN“. [3127] Gerahmt. Abb. S. 40 / Werner Heldt (Retrospektive). Hannover, Werkverzeichnis: Nicht bei Meißner. Mit einer Bestä- Kestnergesellschaft, 1968, Kat.-Nr. 213, m. Abb. tigung von Dr. Günter Meißner, Günthersdorf, vom EUR 7.000–9.000 5. Mai 2009. Die Arbeit wurde unter der Nr. 361–1 in USD 8,610–11,070 den Nachtrag des Werkverzeichnisses der Arbeiten Hans Baluscheks aufgenommen. [3392] Gerahmt.

EUR 8.000–12.000 USD 9,840–14,800

Grisebach — Frühjahr 2018 135 134

519 Werner Heldt Berlin 1904 – 1954 Sant’Angelo d’Ischia

„Traum von Barcelona“. 1930 Aquarell auf Bütten. 33,6 × 48,7 cm (13 ¼ × 19 ⅛ in.). Unten rechts mit Bleistift monogrammiert und datiert: WH. 30. Unten links bezeichnet: 8. Rückseitig unten rechts mit Bleistift betitelt: Traum v. Barcelona. Darüber der von Eberhard Seel bestätigte Nachlass- stempel. Werkverzeichnis: Seel 171. [3127] Gerahmt. Provenienz Ehemals Erich Moebes, Hamburg

EUR 5.000–7.000 USD 6,150–8,610

520 Werner Heldt Berlin 1904 – 1954 Sant’Angelo d’Ischia

„Alt-Berlin mit Kutsche“. 1927 Öl auf Holz. 39,2 × 50,1 cm (15 ⅜ × 19 ¾ in.). Unten rechts monogrammiert und datiert: WH. 27. Rücksei- tig Etiketten der Ausstellungen Hannover 1957 und 1968 (s.u.). Werkverzeichnis: Seel 44. [3127] Gerahmt.

EUR 12.000–15.000 USD 14,800–18,500

Ausstellung Gedächtnis-Ausstellung Werner Heldt. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen. Berlin, Haus am Waldsee, 1954, Kat.-Nr. 5 / Werner Heldt. Hannover, Kestner- gesellschaft, 1957, Kat.-Nr. 3 / Werner Heldt. Hanno- ver, Kestnergesellschaft, 1968, Kat.-Nr. 9, m. Abb.

Grisebach — Frühjahr 2018 137 136 521 Otto Nückel 1888 – Köln – 1955

Schutzmann. 1928 Ausstellung Öl auf Leinwand. 100 × 75,5 cm (39 ⅜ × 29 ¾ in.). Die Zwanziger Jahre in München. München, Stadt- Unten links signiert: O. Nückel. Auf dem Keilrahmen museum, 1979, Kat.-Nr. 664, m. Abb. mit Pinsel in Schwarz signiert, bezeichnet und datiert: O. Nückel München 1928. [3491] Gerahmt.

EUR 18.000–24.000 USD 22,100–29,500

522 Albert Ebert Ausstellung 1906 – Halle – 1976 Albert Ebert. Gemälde, Radierungen. Karlsruhe, Badi- scher Kunstverein, 1966, Kat.-Nr. 6, m. Abb. / Werke und Werkstatt naiver Kunst. Recklinghausen, Städti- „Silberhochzeit I“. 1955 sche Kunsthalle, 1971, Kat.-Nr. 55 Öl auf Holz. 24,5 × 32,5 cm (9 ⅝ × 12 ¾ in.). Unten Literatur und Abbildung links signiert und datiert: A. Ebert 1955. Auf dem Eberhard Frey: Albert Ebert. In: Das Blatt, Heft 3/4, Rahmen rückseitig mit Feder in Braun bezeichnet und 1957, Abb. S. 9 / Thomas Grochowiak: Deutsche naive betitelt: A. Ebert Halle / S. Talstr. 28 Titel: Silberhoch- Kunst. Recklinghausen, Verlag Aurel Bongers, 1976, zeit. Werkverzeichnis: Litt 55–11. [3491] Im Künstler- S. 80, Abb. 88 rahmen.

EUR 12.000–15.000 USD 14,800–18,500

523 Maryan Zurek Magdeburg 1889 – 1944 Worpswede

Kirmes zwischen Vergnügen und Tod. 1940 Öl auf Leinwand, auf Sperrholz aufgezogen. 89,8 × 100 cm (35 ⅜ × 39 ⅜ in.). Unten links signiert und datiert: M. Zurek 1940. [3491] Gerahmt.

EUR 10.000–15.000 USD 12,300–18,500

Grisebach — Frühjahr 2018 139 138

524 Josef Hegenbarth 525 Josef Hegenbarth Ausstellung Böhmisch-Kamnitz 1884 – 1962 Dresden Böhmisch-Kamnitz 1884 – 1962 Dresden Josef Hegenbarth. Illustrationen, Zeichnungen, Farbige Blätter. Hannover, Wilhelm-Busch-Museum, 1954, Kat.-Nr. 54 (?) / Josef Hegenbarth, Dresden. Gemälde „Ziegen und Hahn“. Um 1950 „Bank im Park“ / Rückseitig: „Hunde und Fohlen“. 1952 und Graphik. Heidelberg, 1957, Kat.-Nr. 18 / Josef Leimfarbe auf festem Papier. 31,7 × 35,8 cm Gouache bzw. Leimfarbe auf Karton. 32,4 × 43,5 cm Hegenbarth. Gemälde, Tempera-Arbeiten, Zeichnun- (12 ½ × 14 ⅛ in.). Unten rechts mit Feder in Tusche (12 ¾ × 17 ⅛ in.) bzw. 43,5 × 32,4 cm (17 ⅛ × 12 ¾ in.). gen, illustrierte Bücher. Duisburg, Städtisches Kunst- signiert: Josef Hegenbarth. Rückseitig: „Frauenkopf“. Vorderseitig unten rechts mit Bleistift signiert: Josef museum, 1958, Kat.-Nr. 69 / Josef Hegenbarth, Dres- Tuschpinsel. Werkverzeichnis: Zesch C V 518. [3512] Hegenbarth. Werkverzeichnis: Zesch B V 501. [3512] den – Zeichnungen, Gouachen. Waldemar Grzimek, Berlin – Plastiken. Oberhausen, Städtische Galerie EUR 3.000–4.000 EUR 4.000–6.000 Schloss Oberhausen, 1968, Kat.-Nr. 59 USD 3,690–4,920 USD 4,920–7,380

Rückseite Los 525

Grisebach — Frühjahr 2018 141 140

526 Bernhard Für die Dresdner Malerei im 20. Jahrhundert ist Bernhard Kretzschmar eine der wichtigen Künstlerpersönlichkeiten, Kretzschmar die ihre Energie nicht nur in das eigene Werk, sondern auch unermüdlich in die Arbeit der Künstlerverbände gesteckt Döbeln 1889 – 1972 Dresden haben. Dadurch wurde Kretzschmar zeitweise zu einer Art Kunstfunktionär, der von den Kollegen für seinen Einsatz Reitpartie nach Goppeln. 1932 geschätzt wurde als jemand, der aus eigener Arbeit und Öl auf Leinwand. 68 × 99,2 cm (26 ¾ × 39 in.). Unten Anschauung genau wusste, was die Künstler brauchen. links signiert und datiert: Bernh. Kretzschmar 1932. Kretzschmar genoss eine fundierte und lange künstlerische Auf dem Keilrahmen mit Bleistift signiert (schwach Ausbildung. Mit 15 Jahren begann er eine Lehre als Dekora- lesbar): Bernh. Kretzschmar. [3179] Gerahmt. tionsmaler in Dresden, und seine weitere Ausbildung führte über die Königliche Kunstgewerbeschule und dann die EUR 30.000–40.000 Königliche Kunstakademie, wo er unter anderem bei Robert USD 36,900–49,200 Sterl, Richard Müller und Carl Bantzer studierte. Er war Mit- gründer der „Expressionistischen Arbeitsgemeinschaft Literatur und Abbildung Dresden. Gruppe 1917“, die zwei Jahre später in der Dresd- Fritz Löffler: Bernhard Kretzschmar. Dresden, Verlag ner Sezession, Gruppe 1919 aufging, der Kretzschmar dann der Kunst, 1985, S. 53, Abb. Nr. 114 (o. S., datiert: 1938) allerdings nicht mehr angehörte. In den 1920er-Jahren fand Kretzschmar zu einem lyri- schen Stil, der zwar Anregungen der Neuen Sachlichkeit aufnahm, aber weder der politischen Stoßkraft des veristi- schen Flügels nahestand noch der idyllisierenden Sichtweise des romantischen Flügels. Am ehesten lassen sich seine Szenerien als stillgestellte, aber heiter beseelte Stimmungs- bilder lesen, die er mit einem außergewöhnlich feinen Far- bensinn auf die Leinwand komponierte. Dem Bildaufbau in Horizontalen und Vertikalen widmete er seine besondere Aufmerksamkeit. Nicht selten erinnern seine Tableaus an Bühnenbilder, die nicht vorgeben, einen Ausschnitt der Wirklichkeit zu zeigen, aber den Betrachter fühlen lassen, das Leben in einer unangestrengten Versuchsanordnung vermittelt zu bekommen. Auch die „Reitpartie nach Gop- peln“ atmet die Entspannung eines ruhigen Nachmittags auf dem Land. Gemächlich bewegen sich die zwei Reiter in Begleitung zweier Hunde auf der sich schlängelnden Land- straße. Vor ihnen öffnet sich ein Ausblick ins Weite, auf die blauen Hänge des Erzgebirges. Über den Reitern schwebt ein Ballon am Himmel, der die Gemächlichkeit der Szenerie unterstreicht. Es ist eine ruhige Welt, die Kretzschmar hier beschwört und die im Bildgeviert in einer perfekten Balance gehalten wird. MS

Grisebach — Frühjahr 2018 143 142

527 Max Kaus 528 Karl Hofer 1891 – Berlin – 1977 Karlsruhe 1878 – 1955 Berlin

„Nähende Frau“. 1932 „Tullio“. Vor 1925 Vorzeichnung zu dem Gemälde „Der Seminarist“ von 1925 Öl auf Leinwand. 90 × 74,5 cm (35 ⅜ × 29 ⅜ in.). Bleistift auf festem Papier. 50,8 × 34,8 cm (Wohlert 623). Unten rechts signiert und datiert: MKaus 32. Rück- (20 × 13 ¾ in.). Unten rechts monogrammiert und seitig mit Pinsel in Braun signiert, datiert und betitelt: betitelt: CH Tullio. [3465] MAX Kaus 32 Nähende Frau. Dort mit Kohle bezeich- Provenienz net: gewachst. Werkverzeichnis: Schmitt-Wischmann/ Ernst Henke, Essen (vor 1933 in der Galerie Neue Kaus Nr. 187. [3427] Gerahmt. Kunst Fides, Dresden, erworben, seitdem in Familienbesitz) EUR 20.000–30.000 USD 24,600–36,900 EUR 8.000–12.000 USD 9,840–14,800

Grisebach — Frühjahr 2018 145 144

529 Lotte Laserstein Man kann den Blick dieser Frau kaum entschlüsseln: Er ist Preußisch Holland 1898 – 1993 Kalmar neugierig, aber dennoch gelassen, er richtet sich nach vorn, aber er bleibt doch auch skeptisch. Den schönen, vollen Lippen sieht man an, dass sie kurz davor ist, zu lächeln, „Dame mit roter Baskenmütze“. Um 1931 zumindest ein bisschen, doch es könnte auch einfach nur Ölkreide, teilweise mit Pinsel laviert, auf Papier eine kleine Spur von Verlegenheit sein, die sich da zeigt in (Prägestempel: TIZIAN). 64,8 × 49,8 cm (25 ½ × 19 den Mundwinkeln, weil sie spürt, mit welcher Intensität sie ⅝ in.). Unten links signiert: Lotte Laserstein. Werk- gerade betrachtet wird. Lotte Laserstein war berühmt für verzeichnis: Nicht bei Krausse. Mit einer Expertise ihren eindringlichen Blick, den sie auf die Welt richtete im von Dr. Anna-Carola Krausse, Berlin, vom Dezember Allgemeinen und auf ihre Modelle im Besonderen. Selbst 2016. Die Arbeit wird aufgenommen in das Werkver- ihre Geliebte Traute Rose sieht man oft von hinten, als seien zeichnis unter der Nr. M 1931/21. [3331] Gerahmt. die Blick der Malerin so stechend, dass man ihnen so am Provenienz besten standhalten kann. Ehemals Privatsammlung, Schweden (Geschenk der Unser Bild zeigt eine moderne Berlinerin am Ende der Künstlerin) 1920er Jahre, eine Frau voll Selbstbewusstsein und Selbst- verständlichkeit, der Bubikopf gekrönt von einem schrägen EUR 50.000–70.000 modischen Hut. Kurz hat sie sich hingesetzt, aber eigentlich USD 61,500–86,100 will sie weitergehen, das spürt man, sie hat ihr nächstes Ziel längst vor Augen, einen Mann, eine Boutique, einen Karriere- sprung oder die Theaterpremiere von Bertolt Brecht, man weiß es nicht. Vielleicht ist es auch alles zusammen. Die Frau, die wir hier vor uns sehen, ist keine Unbekannte im Werk von Laserstein: Es könnte jenes „russische Mädchen mit Puderdose“ sein, das wir von dem gleichnamigen Gemälde im Frankfurter Städel kennen und das auf das Jahr 1928 datiert ist (Abb. links). Es sind nicht nur die markanten rot geschminkten Lippen, sondern vor allem der Gesichtsschnitt, die gezupften Augenbrauen und die Frisur, die es naheliegend erscheinen lassen, dass unsere Arbeit in Zusammenhang mit dem Gemälde steht, das Laserstein einreichte für einen Wettbewerb um das „schönste deutsche Frauen-Portrait“ und als eines der besten Bilder im Herbst 1928 in der Galerie Gurlitt in Berlin ausgestellt wurde. Unsere Arbeit positio- niert das „russische Mädchen“ aber viel eindeutiger als Großstadtfrau. Und Laserstein gelingt es, durch bewusste Kontraste dem Bild eine schwingende Dynamik zu geben. Das samtene Orange wird befeuert durch die Kühle der schwarz-weißen Bluse, und die makellosen Züge des Gesichts stehen in interessanter Spannung zu den großen, fast mas- kulinen Händen. Lotte Laserstein schuf Ende der 1920er, Anfang der 1930er, aufbauend auf der feinstufigen Porträtkunst ihres Lehrers Karl Wolfskehl, eine ganz singuläre Form der Neuen Sachlichkeit. Es ist eine moderne Weiblichkeit, die hier schaut – und die hier angeschaut wird. Das nimmt dem Stil etwas von der chirurgischen Kühle eines Otto Dix oder Christian Schad und fügt ihm eine höhere Stofflichkeit und Haptik hinzu, da Lasersteins besonderes künstlerisches Interesse immer der genauen Erfassung und malerischen Wiedergabe der Haut und der Kleidung gilt, egal ob sie die Ölfarbe nutzt, das Aquarell oder das Pastell. Doch genau durch die Konzentration auf die vermeintlichen Oberflächen gelingen ihr wie in diesem Bildnis der sitzenden Russin Kunstwerke von großer innerer Tiefe, in denen nicht nur das ganze Lebensgefühl ihrer Zeit, sondern auch das der Darge- stellten präzise erfasst ist. FI Lotte Laserstein: „Russisches Mädchen mit Puderdose“. 1928. Öl auf Holz. Frankfurt a. M., Städel Museum (Krausse M 1928/7).

Grisebach — Frühjahr 2018 147 146

531 Fritz Klimsch Frankfurt/M. 1870 – 1960 Freiburg

„Beschaulichkeit“. Vor 1924 Fritz Klimsch schuf von der Skulptur 1955 auch eine kleine Bronze mit braungrüner Patina. 31,7 × 24 × 28 cm Version, bekannt unter der Bezeichnung „Siesta“. (12 ½ × 9 ½ × 11 in.). Auf der linken Fußsohle mono- grammiert: FK. Dort auch der Gießerstempel: H.NOACK BERLIN. Werkverzeichnis: Braun 121. Guss nach 1945. [3323] Provenienz Privatsammlung, Berlin

EUR 8.000–12.000 USD 9,840–14,800

530 Willy Jaeckel Breslau 1888 – 1944 Berlin

„Liegender weiblicher Akt“. Um 1924/25 Ausstellung Öl auf Leinwand. 121 × 161 cm (47 ⅝ × 63 ⅜ in.). Unten Frühjahrsausstellung. Berlin, Akademie der Künste, rechts signiert: W. Jaeckel. Rückseitig ein Etikett der 1925, Kat.-Nr. 102, m. Abb. / XV. Esposizione Interna- Ausstellung Venedig 1926 (s.u.) Werkverzeichnis: Klein zionale d’Arte della Cività di Venezia. Venedig, 1926 / 211. [3302] Gerahmt. Der Akt in der Kunst des XX. Jahrhunderts. Berlin, Provenienz Galerie Pels-Leusden, 1969, Kat.-Nr. 88, m. Abb. / Der Leihgabe des Ministers Hans von Raumer an die Nati- Akt in der Kunst des XX. Jahrhunderts. Frankfurt onalgalerie Berlin (Kronprinzenpalais), von den Natio- a. M., Galerie Siegfried Brumme, 1969, Kat.-Nr. 108, nalsozialisten entfernt und von von Raumer an den m. Abb. Künstler zurückgegeben / Herbert Thannhaeuser, Literatur und Abbildung Berlin / Privatsammlung, Hessen Deutsche Kunst und Dekoration, 1925, S. 260, Abb. S. 267 / Lothar Brieger: Willy Jaeckel. Berlin, J.J. EUR 40.000–60.000 Ottens, 1929, S. 69 / Auktion 464, Berlin, Leo Spik, USD 49,200–73,800 6.12.1968, Nr. 68, Abb. Tf. 59

Grisebach — Frühjahr 2018 149 148

532 Hans Purrmann 1905 zog Hans Purrmann von Berlin nach Paris, und mit die- Speyer 1880 – 1966 Basel sem Ortswechsel änderte sich auch seine Malerei. Der damals 25-Jährige lernte rasch die farbintensive Kunst der Fauvisten schätzen. Auch Cézanne und Matisse übten nun „Blick über Florenz“ („Landschaft bei Florenz“). 1935 Einfluss auf ihn aus. Von dem einen sah er Werke in der gro- Öl auf Leinwand. 60,2 × 73,4 cm (23 ¾ × 28 ⅞ in.). ßen Cézanne-Gedenkausstellung im Herbstsalon 1907, an Unten rechts signiert: H. Purrmann. Auf dem Keil- der vom anderen gegründeten „Académie Matisse“ studier- rahmen mit Kreide in Grün betitelt, bezeichnet und te er. Derart angeregt, bildete Purrmann bald seinen eige- signiert: Landschaft bei Florenz Nr. 8 H. Purrmann. nen Malstil aus. Mit Pinsel in Rot datiert: 35. Dort auch ein Etikett der Die Werke, speziell die Landschaftsbilder, die danach Ausstellung München 1962 (s.u.). Werkverzeichnis: entstanden, sind Zeugnisse einer bedingungslos optimisti- Billeter 1935/01. [3104] Gerahmt. schen Weltsicht. Zu den immer wieder aufgesuchten Orten, Provenienz die ihn nachhaltig inspirierten, gehörte neben Südfrank- Privatsammlung, Süddeutschland reich, dem Bodensee, Korsika und Ischia auch Florenz. Die politische Lage in Deutschland bewog Purrmann im Oktober EUR 70.000–90.000 1935 zur Übersiedlung, um dort die Verwaltung der Deut- USD 86,100–110,700 schen Künstlerstiftung Villa Romana zu übernehmen. An Motiven herrschte in diesem Zentrum der europäischen Ausstellung Hochkultur kein Mangel, und so fand sich Purrmann schon Hans Purrmann. München, Haus der Kunst, 1962, bald nach seinem Umzug auf einem der benachbarten Hügel Kat.-Nr. 59 („Landschaft bei Florenz“, datiert: 1938) ein, um die imposante Stadtkulisse seiner neuen Heimat im Ölbild festzuhalten. Das Gemälde „Landschaft bei Florenz“ gehört zu die - sen frühen Florentiner Bildern. Betrachtet man den Blick- winkel auf die Domkuppel und Giottos Campanile als eini- germaßen verlässlich, so hat es Purrmann direkt im weit- läufigen Garten der Villa Romana gemalt. Rechts vom Dom mag man den Turm des Palazzo Vecchio erkennen, doch ist topografische Präzision offenkundig nicht Purrmanns Anlie- gen. Im Gegenteil: Die eigentliche Stadt wird durch Parks und Gruppen von Bäumen fast vollkommen ausgeblendet. Und die Häuser, die man im Mittelgrund sieht, erwecken mit ihren terrakottafarbenen Dächern und grünen Fensterläden eher den Eindruck einer dörflichen Idylle. Wie in nahezu allen Landschaftsbildern Purrmanns spielt der Mensch, anders als bei den übrigen Expressionisten, hier keine große Rolle. Purrmann malt Landschaften, die sich in Einklang mit den Spuren der Zivilisation befinden, nicht umgekehrt. Die delikate Farbgebung, die Überfülle feinzeich- nerischer Akzente sowie eine allgemein kontemplative Grund- stimmung im Bild sind dabei eine Hommage – an keinen Gerin- geren als Purrmanns verehrten Lehrer Matisse. AF

Grisebach — Frühjahr 2018 151 150

533 Hans Purrmann Speyer 1880 – 1966 Basel

„Südliche Landschaft (Ospedaletti)“. 1950 Aquarell und Deckweiß über Bleistift auf Papier. 37,7 × 56 cm (14 ⅞ × 22 in.). Unten rechts signiert: H. Purrmann. Werkverzeichnis: Lenz/Billeter 1950/22 (Abb. seitenverkehrt; „Verbleib unbekannt“). [3297] Gerahmt.

EUR 10.000–15.000 USD 12,300–18,500

535 Hermann Max Pechstein N Zwickau 1881 – 1955 Berlin 534 Hermann Max Pechstein Feldarbeit. 1930 Farbkreide auf Papier. 23,5 × 30,8 cm (9 ¼ × 12 ⅛ in.). Zwickau 1881 – 1955 Berlin Unten rechts mit Bleistift monogrammiert und datiert: HMP 1930. [3297] Gerahmt. Brandung. 1941 Farbige Ölkreiden auf Papier (aus einem Skizzen- EUR 7.000–9.000 block). 28,3 × 37,8 cm (11 ⅛ × 14 ⅞ in.). Unten rechts USD 8,610–11,070 signiert und datiert: HMPechstein 1941. [3562] Gerahmt. Ausstellung Zeichnungen. Galerie Elfriede Wirnitzer, Baden- EUR 4.000–6.000 Baden, 1970, Kat.-Nr. 24 (o. Abb.) USD 4,920–7,380

Grisebach — Frühjahr 2018 153 152 N 536 Hermann Max Pechstein Zwickau 1881 – 1955 Berlin

Fischerboote bei Monterosso al Mare. 1913 Rohrfeder in Tusche auf Bütten. 34 × 43,6 cm (13 ⅜ × 17 ⅛ in.). Unten mittig mit Bleistift von fremder Hand monogrammiert: HMP. [3562] Gerahmt.

EUR 5.000–7.000 USD 6,150–8,610

Ausstellung Galerie Paul Vallotton, Lausanne, 1973 / Max Pech- stein. Brücke Period and works by Heckel, Nolde, Kirchner, Schmidt-Rottluff. New York, Helen Serger / La Boetie in Collaboration with Wolfgang Werner, Bremen, 1984, Kat.-Nr. 17, Abb. o. S

537 Hermann Max Pechstein Zwickau 1881 – 1955 Berlin

Fort Miradou bei Collioure. 1931 Ausstellung Gouache über Kreide auf leichtem Karton. Pechstein. Berlin, Magistrat der Stadt, Staatsoper im 49,8 × 64,3 cm (19 ⅝ × 25 ⅜ in.). Unten rechts mit Admiralspalast, 1946, Kat.-Nr. 88 Bleistift signiert und datiert: HMPechstein 1931. Dort mit Kreide bezeichnet: DEPOT D’EXCLUS FORT DU MIRADU (die letzten beiden Wörter schwer lesbar). [3491] Gerahmt.

EUR 18.000–24.000 USD 22,100–29,500

Grisebach — Frühjahr 2018 155 154

538 Erich Heckel Döbeln 1883 – 1970 Radolfzell am Bodensee

„See zwischen Bergen“ (Kärnten). 1941 Ausstellung Aquarell über Bleistift auf Velin. 69,1 × 55,5 cm Erich Heckel in Kärnten. Klagenfurt, Kärntner Landes- (27 ¼ × 21 ⅞ in.). Unten rechts signiert, datiert und museum, 1969, Kat.-Nr. 26 / Erich Heckel im Schleswig- betitelt: Heckel 41 –See zwischen Bergen–. Kleine Holsteinischen Landesmuseum. Schleswig, Schloss Randmängel. [3343] Gerahmt. Gottorf, 1980–1981, Kat.-Nr. 65, m. Abb.

EUR 6.000–8.000 USD 7,380–9,840

539 Erich Heckel Döbeln 1883 – 1970 Radolfzell am Bodensee

„Asmus Lunds Haus“. 1931 Ausstellung Gouache und Kreide auf Bütten. 52 × 62,5 cm Erich Heckel. Hamburg, Galerie Riemenschneider, (20 ½ × 24 ⅝ in.). Unten links mit Bleistift betitelt: 1972, Kat.-Nr. 15, Abb. / Erich Heckel. Berlin, Galerie – Asmus Lunds Haus –. Unten rechts signiert und Nierendorf, 1973, Kat.-Nr. 151, Abb. datiert: EHeckel 31. [3516] Gerahmt. Literatur und Abbildung EUR 9.000–12.000 Auktionskatalog München, Karl & Faber, 30.05.1975, USD 11,070–14,800 Nr. 778, Abb. Tf. 60

Grisebach — Frühjahr 2018 157 156

540 August Gaul 542 Karl Schmidt-Rottluff Großauheim b. Hanau 1869 – 1921 Berlin Rottluff 1884 – 1976 Berlin

„Elefant“. 1915 Gartenblumen vor bergiger Landschaft. 1962 Bronze mit goldbrauner Patina, auf Steinsockel Aquarell und Tuschpinsel auf Velin. 49,2 × 69,5 cm montiert. 6,3 × 7,2 × 2,9 cm (2 ½ × 2 ⅞ × 1 ⅛ in.). Auf (19 ⅜ × 27 ⅜ in.). Unten links signiert: SRottluff. der Plinthe hinten signiert: GAUL. Werkverzeichnis: Das Werk ist registriert im Archiv der Karl und Emy Gabler 221-i. Eines von mindestens 12 Exemplaren. Schmidt-Rottluff Stiftung, Berlin. [3031] [3503] Provenienz Privatsammlung, Norddeutschland EUR 3.000–4.000 USD 3,690–4,920 EUR 15.000–20.000 USD 18,500–24,600

541 August Gaul Großauheim b. Hanau 1869 – 1921 Berlin

„Stehender Bär, Petschaft“. Um 1914 Bronze mit goldbrauner Patina, auf Steinsockel mon- tiert. 8,3 × 4,3 × 5,2 cm (3 ¼ × 1 ¾ × 2 in.). Auf der Plinthe signiert: A GAUL. Werkverzeichnis: Gabler 214–1. [3503]

EUR 3.000–4.000 USD 3,690–4,920

Grisebach — Frühjahr 2018 159 158

543 Karl Schmidt-Rottluff 544 Karl Schmidt-Rottluff Rottluff 1884 – 1976 Berlin Rottluff 1884 – 1976 Berlin

Dorf im Sonnenlicht. 1960er-Jahre Stillleben mit Glasflakon. 1960er-Jahre Tusche und Farbkreide auf Hahnemühle-Bütten. Farbkreide und Tuschpinsel auf Bütten. 40 × 54 cm 39 × 52,5 cm (15 ⅜ × 20 ⅝ in.). Unten links signiert: (15 ¾ × 21 ¼ in.). Unten rechts signiert: SRottluff. Das SRottluff. Das Werk ist registriert im Archiv der Karl Werk ist registriert im Archiv der Karl und Emy und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung, Berlin. Etwas Schmidt-Rottluff Stiftung, Berlin. [3297] Gerahmt. knittrig. [3297] Gerahmt. Provenienz Provenienz Privatsammlung, Norddeutschland Privatsammlung, Norddeutschland EUR 10.000–15.000 EUR 10.000–15.000 USD 12,300–18,500 USD 12,300–18,500

Grisebach — Frühjahr 2018 161 160

545 Christian Rohlfs Wie viele seiner Malerfreunde ging auch Christian Rohlfs aus- Niendorf 1849 – 1938 Hagen gesprochen gern auf Reisen. Berlin, Weimar, Kassel, Hagen und Soest waren die wichtigsten Stationen seines bewegten Künstlerlebens. Doch scheint er erst im hohen Alter von 77 „Granithäuser (Arcegno)“. 1927 Jahren seinen eigentlichen Sehnsuchtsort gefunden zu Wassertempera auf genarbtem Velin. 49,2 × 61,2 cm haben: Ab 1927 lebte er vom Frühjahr bis oft in den Dezember (19 ⅜ × 24 ⅛ in.). Rückseitig oben links von Helene hinein in dem Tessiner Kurort Ascona am Lago Maggiore. Rohlfs mit Bleistift beschriftet „Granithäuser“ Ascona war damals noch keine Touristenhochburg, hatte sich (Acegno)[!]. Werkverzeichnis: Vogt 1927/13. aber bereits zu einem beliebten Ziel von Künstlern und Intel- [3471] Gerahmt. lektuellen entwickelt. So traf Rohlfs hier etwa 1930 Marianne Provenienz von Werefkin und Helmuth Macke, den Cousin August Mackes; Privatsammlung, Norddeutschland zeitweise malte man sogar zusammen. In jenen Jahren hat sich Christian Rohlfs, so Herbert EUR 20.000–30.000 Stoos, während seiner zahlreichen Tessin-Aufenthalte „das USD 24,600–36,900 Land mit seinen Bergen, seinen Bauwerken erarbeitet: die Rustici und Ställe in Bosco, die Bäume von San Materno, Arcegno, Losone, Brissago, die Burgen in Bellinzona, die Kir- chen, Kapellen, die Brücken, die Boccia-Bahnen – und immer wieder den Lago Maggiore. Das Œuvre-Verzeichnis weist ca. 170 Bilder vom See und seinen Bergen auf“ (Herbert Stoos, in: Christian Rohlfs. Galleria Matasci, Tenero 1982). Gleich im ersten Jahr seines Aufenthalts in Ascona hatte Rohlfs das rund vier Kilometer westlich gelegene Dörfchen Arcegno besucht. Die aus dem Naturstein der Umgebung gemauerten, unverputzten Häuser, gebaut an enge Gässchen, welche in der Dorfmitte lediglich einem schmalen, rechteckigen Brunnen Platz boten, inspirierten ihn zu einem seiner ersten Tessin-Bilder. Das Werk „Granithäuser (Arcegno)“ zeigt den Maler auf dem Höhepunkt seiner reifen Schaffensphase. Die titel- gebenden Häuser sind durch ein schwarzes Lineament nur angedeutet. Vor allem ihre Satteldächer kann man erken- nen, seltener ihre Fenster und Schornsteine. Dieses strukti- ve Grundgerüst wurde von Rohlfs in einem zweiten Arbeits- schritt mit einem Netz aus ultramarinblauen, gelben, grünen und rotbraunen Strichlagen nahezu gleichmäßig überzogen. All diese Farben hat der Maler unabhängig vom Motiv eingesetzt – was dazu führt, dass die Häuser unter diesem Geflecht fast vollständig verschwinden. Erst der Bildtitel gibt dem Betrachter einen hilfreichen Hinweis auf das Dar- gestellte, wobei man das Grau des Granitsteins allerdings vergeblich sucht. AF

Grisebach — Frühjahr 2018 163 162

546 Ewald Mataré 547 Ernst Wilhelm Nay Aachen 1887 – 1965 Düsseldorf Berlin 1902 – 1968 Köln

„Kühe im Wind“. 1928 Ausstellung „Drei Kühe“. 1935 Literatur und Abbildung Farbholzschnitt auf Japanbütten. 18 × 27,1 cm Ewald Mataré. Eine Werkübersicht. Düsseldorf, Aka- Aquarell auf Ingres-Bütten. 48,3 × 62 cm Hans Delfs, Mario-Andreas von Lüttichau, Roland (30,3 × 40,7 cm) (7 ⅛ × 10 ⅝ in. (11 ⅞ × 16 in.)). Signiert demie-Galerie, Die Neue Sammlung, Kunstakademie (19 × 24 ⅜ in.). Unten rechts mit Bleistift signiert und Scotti: Kirchner, Schmidt-Rottluff, Nolde, Nay... Briefe und betitelt. Werkverzeichnis: Mataré/de Werd 156 / Düsseldorf, 2005 datiert: EW. Nay. 35. Werkverzeichnis: Claesges an den Sammler und Mäzen Carl Hagemann 1906–1940. Söhn HDO 72722-5. Einer von 25 Abzügen auf diesem 35–001. Lichtrand. [3327] Gerahmt. Ostfildern-Ruit, Hatje Cantz Verlag, 2004, S. 500 Papier aus einer Gesamtauflage von 125 Exemplaren. Provenienz (o. Abb.) Blatt 5 (von 10) der Mappe: Die Schaffenden, VII. Jg., Carl Hagemann, Frankfurt (1935 vom Künster erwor- 2. Mappe. Berlin, Euphorion-Verlag, 1930. ben, seitdem in Familienbesitz) [3605] Gerahmt. EUR 9.000–12.000 EUR 3.000–4.000 USD 11,070–14,800 USD 3,690–4,920

Grisebach — Frühjahr 2018 165 164

548 Ewald Mataré 549 Ewald Mataré Aachen 1887 – 1965 Düsseldorf Aachen 1887 – 1965 Düsseldorf

„Weide mit 9 Kühen“ („Weide“). 1950 „Zeichen einer Weide II“. 1947-48 Farbholzschnitt auf Velin. 39,5 × 48 cm (53 × 79 cm) Farbholzschnitt auf Bütten. 38,3 × 45 cm (15 ½ × 18 ⅞ in. (20 ⅞ × 31 ⅛ in.)). Signiert, betitelt und (49,7 × 70,1 cm) (15 ⅛ × 17 ¾ in. (19 ⅝ × 27 ⅝ in.)). bezeichnet: Handabzug M. Werkverzeichnis: Mataré/ Signiert, betitelt und bezeichnet: Handdruck M. de Werd 370. Einer von nur 4 bekannten Abzügen. Werkverzeichnis: Mataré/de Werd 354. Einer von [3605] Gerahmt. 10 bekannten Abzügen. [3605] Gerahmt.

EUR 4.000–6.000 EUR 6.000–8.000 USD 4,920–7,380 USD 7,380–9,840

Ausstellung Ewald Mataré. Eine Werkübersicht. Düsseldorf, Aka- demie-Galerie, Die Neue Sammlung, Kunstakademie Düsseldorf, 2005 (laut Etikett auf der Rückpappe)

Grisebach — Frühjahr 2018 167 166

550 Georg Meistermann Solingen 1911 – 1990 Köln

„Maiskolben“. 1937/38 Öl auf Leinwand. 77,3 × 38,3 cm (30 ⅜ × 15 ⅛ in.). Auf dem Keilrahmen mit Kreide in Blau signiert: Meister- mann. Werkverzeichnis: Herold 45. [3478] Gerahmt. Provenienz Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen (Leihgabe von 2014 bis 2017 im Zentrum für verfolgte Künste im Kunstmuseum Solingen)

EUR 12.000–15.000 USD 14,800–18,500

Ausstellung Georg Meistermann. Bilder, Zeichnungen, Graphik, Fenster. Bonn, Galerie Hennemann, 1977, Abb. o.S. (datiert: 1937) / Georg Meistermann. Werke und Do- kumente. Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, 1981, Abb. Nr. 24, S. 35 (datiert: 1938)

551 Georg Meistermann Solingen 1911 – 1990 Köln

„Stilleben“. 1939 Öl auf Leinwand. 42,5 × 48 cm (16 ¾ × 18 ⅞ in.). Rück- seitig mit Kohle monogrammiert und datiert: GM 39. Auf dem Keilrahmen mit Pinsel in Schwarz zweifach monogrammiert: GM. Werkverzeichnis: Herold 53. [3478] Gerahmt. Provenienz Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen (Leihgabe von 2014 bis 2017 im Zentrum für verfolgte Künste im Kunstmuseum Solingen)

EUR 6.000–8.000 USD 7,380–9,840

Grisebach — Frühjahr 2018 169 168 R 552 René Paresce 553 René Paresce Carouge 1886 – 1937 Paris Carouge 1886 – 1937 Paris

„Il Castello“. 1931 Ausstellung „Paesaggio“. 1933 Öl auf Leinwand. 81 × 60 cm (31 ⅞ × 23 ⅝ in.). Unten XVIII. Esposizione Biennale Internazionale d’Arte. Öl auf Leinwand. 92 × 73 cm (36 ¼ × 28 ¾ in.). links signiert und datiert: René Paresce 31. Auf dem Venedig, 1932 Kat.-Nr. 37, S. 99 Unten rechts signiert und datiert: R. Paresce 33. Keilrahmen ein Etikett der Ausstellung Venedig 1932 Werkverzeichnis: Ferrario 7/33. [3490] Gerahmt. (s.u.). Werkverzeichnis: Ferrario 6/31. Stellenweise Craquelé, vereinzelte Retuschen. [3491] Gerahmt. EUR 18.000–24.000 USD 22,100–29,500 EUR 18.000–24.000 USD 22,100–29,500

Grisebach — Frühjahr 2018 171 170

554 Richard Müller Was wir hier vor uns sehen, ist recht selten im Kunstbetrieb: Tschirnitz/Böhmen 1874 – 1954 Dresden-Loschwitz eine echte Überraschung. In jungen Jahren galt Richard Müller als Symbolist ersten Ranges, den man in einem Atem- zug mit dem großen Max Klinger nennen musste. Aber die „Die rote Flut“. 1945 Karriere des ehemals international gefragten Grafikers ver- Öl auf Leinwand. 95 × 71 cm (37 ⅜ × 28 in.). Oben lief wechselvoll. Im 20. Jahrhundert hatte der Symbolismus rechts datiert und monogrammiert: 1945 RM. Werk- bald keine Konjunktur mehr, und Müller geriet langsam in verzeichnis: Wodarz M 1945.03 (mit abweichenden Vergessenheit. Maßen). [3018] Gerahmt. Otto Dix hielt ihn für „einen Sadisten“, der seine Modelle Provenienz stundenlang in unbequeme Posen zwang. Überliefert ist auch Privatsammlung, Bayern das Verdikt, das einer der ersten Maler der jungen DDR, Hans Grundig, 1957 über den gebürtigen Erzgebirgler fällte: EUR 15.000–20.000 „Schande über Richard Müller, sein Name sei nicht mehr USD 18,500–24,600 genannt“ (zit. nach: Corinna Wodarz: Symbol und Eros, die Bildwelten des Richard Müller, Göttingen 2002, S. 7). Ausstellung Mit Sicherheit trennten den Kommunisten Grundig Die Schöne und das Biest. Richard Müller & Mel Ramos und Müller politisch Welten. Müller liebte das Rätsel und gab & Wolfgang Joop. Leipzig, Museum der bildenden mit seiner Biografie selber Rätsel auf. Und ein Gemälde wie Künste, 2014, Abb. S. 78 „Die rote Flut“ war nicht geeignet, die beiden einander Literatur und Abbildung näherzubringen. Dabei hat Müller, der bis zu seinem Tod Rolf Günther: Richard Müller. Leben und Werk mit 1954 in Dresden lebte, damit in erster Linie ein sehr ernstes dem Verzeichnis der Druckgraphik, Dresden 1995, Bild gemalt – weil es Ernst macht mit der Angst vor der Be- Abb. S. 62 drohung durch den Kommunismus. Vier Jahre nachdem er „Die Rote Flut“ geschaffen hatte, wurde diese Angst real und Deutschland geteilt. Was Müller mit seiner Fantasmagorie gelang, ist eine Bilderfindung im Geiste des Schreckens – und der Groteske. Durch das geöffnete, nur notdürftig verdunkelte Fenster stürzt eine buchstäblich rote Flut ins Zimmer. Beachtung verdient auch die Flasche auf dem Tablett am Bett, die, bevor sie von den Fluten fortgerissen wird, kunstvoll Rauch entweichen lässt. Der türmt sich zu großen Wolken auf, in denen bizarre Fratzen verschiedener Nazi-Größen erschei- nen, die auf dem vergebens Ruhesuchenden lasten und ihn tief in seine Lagerstatt drücken. Müller hat hier seinen Sohn Adrian dargestellt, der wohl den Einmarsch der Roten Armee fürchtet . Weil man weiß, dass Müller kunsthistorisch und kul- turgeschichtlich umfassend gebildet war, drängen sich unterschiedlichste Assoziationen auf. Das Spektrum reicht von Illustrationen von Aladin und seiner Wunderlampe bis zu Heinrich Füsslis „Nachtmahr“, von Munchs „Krankem Kind“ bis zu den Präsidentenporträts am Mount Rushmore, die 1945, als Müller die „Rote Flut“ malte, selbst gerade erst vier Jahre vollendet waren, nach vierzehnjähriger Bildhauerei mit Dynamit und schwerem Gerät. Und auch dort, wo der Rauch aufsteigt, vermischt Müller den Schrecken und die Grotesken mit den Koordinaten der Kunstgeschichte. Denn noch die grauen, maskenhaften Häup- ter erinnern an Vorläufer, etwa die „Köpf-Stücke“ des Barock- Bildhauers Franz Xaver Messerschmidt. Auch hat sich der Künstler selbst im Bild verewigt – links unten am Rand vor der Lagerstattt des Sohnes. Dies alles macht Richard Müllers „Rote Flut“ zu einem Werk, das in der Kunst seiner Zeit nichts annähernd Vergleichbares kennt. UC

Grisebach — Frühjahr 2018 173 172

555 Karl Otto Götz Aachen 1914 – 2017 Wolfenacker/Westerwald

„24 Variationen mit 1 Faktur (Thema: Kopf 3“ („Kopf 3. Fas- Wir danken Joachim Lissmann, K.O. Götz und Rissa-Stiftung, sung“). 1949 Saarbrücken, für die Bestätigung der Authentizität des Öl auf Hartfaser. 65,7 × 47 cm (25 ⅞ × 18 ½ in.). Unten Gemäldes. links mit Bleistift signiert und datiert: Götz 49. Unten rechts betitelt: KOPF 3. FASSUNG. Rückseitig mit Kreide in Grün signiert, bezeichnet, betitelt und datiert: K.O. GÖTZ ZU: 24 VARIATIONEN MIT 1 FAKTUR (THEMA: KOPF 3) ÖL 1949. Werkverzeichnis: Nicht bei Ströher. [3355] Gerahmt.

EUR 4.000–6.000 USD 4,920–7,380

556 Joan Miró Barcelona 1893 – 1983 Palma de Mallorca

„Magie blanche I“. 1981 Farblithografie auf Velin. 45,8 × 61,5 cm (60,8 × 90 cm) (18 × 24 ¼ in. (23 ⅞ × 35 ⅜ in.)). Signiert. Werkver- zeichnis: Cramer 1239. Einer von 100 nummerierten Abzügen. Blatt aus der Folge: Allegro vivace. Paris, Daniel Lelong, 1987. [3543] Gerahmt.

EUR 3.500–4.500 USD 4,310–5,540

Grisebach — Frühjahr 2018 175 174

557 558 Pablo Picasso Málaga 1881 – 1973 Mougins Málaga 1881 – 1973 Mougins

„Centaure“. 1956 „Visage géométrique“. 1956 Runder Teller, weißer Ton, mit Engobenbemalung, Ovale Platte, weißer Ton mit Pastellbemalung, gla- teilweise glasiert. ø 42 cm (16 ½ in.). Auf der Unter- siert. 32 × 38 cm (12 ⅝ × 15 in.). Auf der Unterseite seite beschriftet: C 112 [Expl.-Nr.]. Dort auch die beschriftet: D.100BIS [Expl.-Nr.]. Dort auch die bei- beiden Stempel MADOURA PLEIN FEU und EMPREINTE den Stempel MADOURA PLEIN FEU und EMPREINTE ORIGINALE DE PICASSO. Werkverzeichnis: Ramié 339. ORIGINALE DE PICASSO. Werkverzeichnis: Ramié 357. Eines von 100 nummerierten Exemplaren. Vallauris, Eines von 100 nummerierten Exemplaren. Vallauris, Edition Madoura. Kleine Fehlstellen in der Bemalung. Edition Madoura. [3044] [3597] EUR 8.000–10.000 EUR 6.000–8.000 USD 9,840–12,300 USD 7,380–9,840

Grisebach — Frühjahr 2018 177 176 559 Pablo Picasso Selten kann man den Beginn einer neuen Schaffensphase so Málaga 1881 – 1973 Mougins exakt datieren wie bei Picasso und seiner Keramik. Am 28. Juli 1946, einem Sonntag, besuchte der Künstler eine Aus- stellung der Töpfergenossenschaft von Vallauris in der Coo- „Taureau“. 1955 pérative Agricole Nérolium. Was er dort zu sehen bekam, Krug, weißer Ton, unglasiert, mit Engobenbemalung muss ihn enorm beeindruckt haben. Schon am Tag darauf und Messergravur. Höhe: 30,5 cm (12 in.). Auf der formte er im Atelier von Bekannten selbst seine ersten drei Standfläche beschriftet: EDITION PICASSO [Expl.-Nr.] Plastiken aus Ton. MADOURA. Dort auch die beiden Stempel EDITION Von da an war er regelmäßig zu Gast in der Werkstatt PICASSO und MADOURA PLEIN FEU. Werkverzeichnis: von Suzanne und Georges Ramié. Und die Verbindung zu den Ramié 255. Eines von 100 nummerierten Exemplaren. beiden Madoura-Gründern wurde noch intensiver, nachdem Edition Madoura, Vallauris. [3026] er in die Villa La Galloise in der Nähe von Vallauris gezogen Provenienz war. Die Ramiés unterwiesen ihn in den Mysterien des Mate- Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen rials, und Picasso revanchierte sich mit überbordendem Einfallsreichtum und leidenschaftlicher Produktivität. EUR 40.000–60.000 Bis zu seinem Lebensende fertigte er an die 4000 Unikate. USD 49,200–73,800 Mehr als 600 davon wurden von ihm für Editionen ausge- wählt, zu Auflagen zwischen 25 und 500 Exemplaren. Picasso betrachtete die Keramik nicht als Werkstoff zweiter Klasse. Darin ihm adäquaten Ausdruck zu finden, betrieb er mit dem gleichen Ernst, mit dem er malte und Skulpturen schuf. Er schätzte die Wirkung des Materials, aber an reiner Dekoration war ihm nicht gelegen. Auch bei unserem Exemplar, dem „Taureau“, bildeten Form und Inhalt von Anfang an eine untrennbare Einheit. Der Idee, einen Stier darzustellen, verdankt das Gefäß den bauchigen Umriss, so wie umgekehrt der Ton es dem Künstler ermöglichte, zu dessen Bemalung ein zusätzliches Gestal- tungselement, die Ritzung, hinzuzufügen. Bei der Bemalung zeigt sich Picasso, fast möchte man sagen: wie immer, als Virtuose der Vergegenwärtigung. Mit stupender Sicherheit und bewundernswertem psychologischen Einfühlungsver- mögen gelingt es ihm, Farbe und Ton die Wucht und Angriffs- lust der Kreatur einzuschreiben. Der Stier als Motiv hatte Picasso bekanntlich bereits seit Mitte der Dreißigerjahre über alle Maßen fasziniert, in seinen späten Radierungen sah er in ihm gar sein Selbstporträt, den Stellvertreter und Platzhalter. Dass dieses Sujet für ihn nicht nur zentrale Bedeutung hatte, sondern er überdies das Arbeiten in Ton seiner Male- rei und Bildhauerei als ebenbürtig erachtete, auch das lässt sich an unserem „Taureau“ von 1955 leicht erkennen. Denn ähnlich wie seine Gemälde und Skulpturen aus der Zeit weist diese Keramik bereits ein entscheidendes Merkmal seines damals einsetzenden Spätwerkes auf: Picasso ist hier offen- sichtlich auf dem besten Weg, sich zum Meister der forma- len Verknappung zu entwickeln. Es sind nur wenige Linien, Nuancen eigentlich, die ihm genügen, um dem Stier mit sei- nem gesenkten Haupt auf fast beunruhigende Art Leben einzuhauchen. UC

Grisebach — Frühjahr 2018 179 178 N 560 Alberto Giacometti Bergell 1901 – 1966 Chur

„Trois figurines“. 1959 Radierung auf Velin. 16 × 11,1 cm (29,1 × 20 cm) (6 ¼ × 4 ⅜ in. (11 ½ × 7 ⅞ in.)). Signiert. Werkverzeich- nis: Lust 105. Einer von 100 nummerierten Abzügen. Kornfeld & Klipstein, Bern 1959. Leicht gebräunt. [3558] Gerahmt. Provenienz Privatsammlung, Schweiz

EUR 5.000–7.000 USD 6,150–8,610

561 Pablo Picasso Málaga 1881 – 1973 Mougins

„Toros (La Pique)“. 1960 Lithografie auf Velin (Wasserzeichen: RICHARD DE BAS). 27 × 48 cm (42,7 × 51,7 cm) (10 ⅝ × 18 ⅞ in. (16 ¾ × 20 ⅜ in.)). Signiert. Werkverzeichnis: Rau 707 / Bloch 1008 / Cramer Books 107. Einer von 50 numme- rierten Abzügen. Aus der Vorzugsausgabe des Buches: Pablo Neruda. Toros. Paris, Au Vent d’Arles, 1960. [3432] Gerahmt.

EUR 4.000–6.000 USD 4,920–7,380

Grisebach — Frühjahr 2018 181 180

562 Pablo Picasso 563 Pablo Picasso Málaga 1881 – 1973 Mougins Málaga 1881 – 1973 Mougins

„La danse des banderilles“. 1954 „Peintre avec un modèle barbu et une spectatrice“. 1963 Lithografie auf Arches-Velin. 47,2 × 63,5 cm Radierung auf Rives-Velin. 31,5 × 41,4 cm (49,9 × 64,6 cm) (18 ⅝ × 25 in. (19 ⅝ × 25 ⅜ in.)). (45 × 55,1 cm) (12 ⅜ × 16 ¼ in. (17 ¾ × 21 ¾ in.)). Signiert. Signiert. Werkverzeichnis: Rau 588 / Bloch 752. Einer Werkverzeichnis: Baer 1111 B.b.1. (von C.). Einer von 50 von 50 nummerierten Abzügen. [3432] Gerahmt. nummerierten Abzügen. Paris, Edition Galerie Louise Leiris, 1967. [3058] EUR 5.000–7.000 USD 6,150–8,610 EUR 4.000–6.000 USD 4,920–7,380

Grisebach — Frühjahr 2018 183 182

564 Mappenwerk 565 Marc Chagall Witebsk 1887 – 1985 Saint-Paul-de-Vence

Christian Zervos: Pablo Picasso. Catalogue raisonné in 34 Bänden: Vol. I-XXXIII Ohne Titel (Marex Liven). (Vor) 1959 (Bd. II in 2 Bänden). Jeweils 32,8 × 25,3 cm Tuschfeder und roter Lack auf bedrucktem Papier (12 ⅞ × 10 in.). Jeweils Original-Broschur, in Pergamin (Innentitel-Blatt). 18,9 × 13 cm (7 ½ × 5 ⅛ in.). Unten eingeschlagen. Paris, Éditions „Cahiers d’Art“, links signiert: Marc Chagall. Beigabe: Das Buch, aus 1932–1978. Vereinzelt kleine Bestoßungen. [3106] dem der Innentitel stammt: Marc Chagall. Ma Vie. Paris, Librairie Stock, 1957. Beigabe: Brief von Marc EUR 20.000–25.000 Chagall an seinen Landsmann, den Bariton Marex USD 24,600–30,800 Liven vom 4. Dezember 1959. [3231] Provenienz Privatsammlung, Rheinland

EUR 15.000–20.000 USD 18,500–24,600

Grisebach — Frühjahr 2018 185 184 N 566 Henri Matisse 1941 lebte Henri Matisse in Cimiez an der Côte d´Azur. Heute Cateau-Cambresis 1869 – 1954 Nizza ein Stadtteil von Nizza, stand der Ort damals unter Verwal- tung des Vichy-Regimes. Zudem litt der Künstler an den Fol- gen einer Erkrankung und erholte sich von einer Operation. Intérieur. 1941 Diesen Widrigkeiten zum Trotz entfaltete er eine ungeheure Tuschfeder auf Papier. 38,1 × 53,3 cm (15 × 21 in.). Produktivität: Er begann, an seinen ersten Scherenschnitten Unten links signiert und datiert: H. Matisse août 41. zu arbeiten, auch zeichnete er unentwegt. [3552] Gerahmt. Das Blatt „Interieur“ entstand im August jenes Jahres. Provenienz Es bezeugt Matisses lebenspositive Haltung, vermittelt Privatsammlung, USA ungeachtet des Krieges so etwas wie mediterrane Unbe - schwertheit und wirkt insgesamt wie ein Bekenntnis zur EUR 80.000–120.000 Freiheit der Kunst. Ein Zimmer mit schwarz-weiß gefliestem USD 98,400–148,000 Boden ist offenbar Wohnraum und Atelier in einem. Aus dem Fenster schweift der Blick in den Garten. Auf einem Arbeitstisch stehen und liegen, zum Stillleben arrangiert, eine pokalförmige Vase, eine Art Kessel, eine große, exo- tisch wirkende Muschel, eine Schale voll Obst sowie zwei Krüge mit Blumen darin. An der Wand dahinter hängen meh- rere Bilder. Auch auf dem Sessel rechts vorn erkennt man ein Bild, eine Zeichnung: allesamt Stillleben und Variationen der Gegenstände, die der Künstler für den Betrachter auf dem Arbeitstisch ausgebreitet hat. Wie beiläufig spielt Matisse hier mit den verschiede- nen Realitätsebenen von Bild und Abbild. Er verknüpft auch zwei klassische Sujets, das der Nature morte mit dem des Interieurs. Dabei erlaubt er sich kein Zögern, nichts Suchen- des ist in seinem Strich. Im Gegenteil, in der für ihn typi- schen sicheren Linienführung umreißt er den Raum. Gleich- zeitig, und das birgt bei Matisse stets größten Reiz, vermittelt er mit jedem seiner unvergleichlich lockeren Federzüge den Eindruck künstlerischer Leichtigkeit und Spontaneität. Das Musée National d’ Art Moderne im Centre Pompidou in Paris verwahrt ein Gemälde mit dem Titel „Nature morte au magnolia“, das in direktem Zusammenhang mit unserer Zeichnung steht. Ein Vergleich bietet sich schon deshalb an, da in Matisses Werk die Gattungen Malerei und Zeichnung gleichberechtigt nebeneinander bestehen, um sich in glück- lichen Momenten wechselseitig zu beeinflussen. Die Arbeit am „Stillleben mit Magnolie“ begann Matisse am 25. August, zwei Monate später hatte er das Bild vollendet. Die Gegen- stände auf dem Stillleben ähneln jenen der Zeichnung in verblüffender Weise: Muschel, Kessel, Kanne und Vase sind praktisch identisch. Allerdings hat der Maler bei dem Gemälde auf die räumliche Einordnung verzichtet. Die Objekte schei- nen in einer konturlosen Fläche von sattem Karminrot zu schweben: eine Erinnerung an die Hitze des Sommers, die freilich den unbeschwerten Schwung der Zeichnung „Inte- rieur“ doch ein wenig vermissen lässt. KH

Henri Matisse: Nature morte au magnolia. 1941. Öl auf Leinwand. Paris, Centre Pompidou

Grisebach — Frühjahr 2018 187 186

567 Pablo Picasso Málaga 1881 – 1973 Mougins

„Les mains liées, II“. 1952 Lithografie auf Arches-Velin. 46,6 × 61,2 cm (50,3 × 66 cm) (18 ⅜ × 24 ⅛ in. (19 ¾ × 26 in.)). Signiert. Werkverzeichnis: Rau 544 / Bloch 709. Einer von 50 nummerierten Abzügen. [3428]

EUR 5.000–7.000 USD 6,150–8,610

569 Georges Braque Argenteuil 1882 – 1963 Paris

L’oiseau, fond rouge. 1961 Gouache und Collage auf Bütten auf Karton. Ca. 24,2 × 33 cm (27,9 × 36,5 cm) (9 ½ × 13 in. (11 × 14 ⅜ in.)). Unten links mit Tuschfeder signiert: G Braque. Auf dem Karton rückseitig mit Bleistift signiert und datiert: G Braque Le 24 Avril 1961. [3297] Gerahmt. Provenienz James Lord, London / Jane Wade, New York / Privat- sammlung, Baden-Württemberg / Privatsammlung, Norddeutschland

EUR 20.000–30.000 USD 24,600–36,900

Literatur und Abbildung Auktionskat. New York, Sotheby Parke Bernet, 18. Okt. 1973, Nr. 66

Grisebach — Frühjahr 2018 189 188

570 Georges Braque Argenteuil 1882 – 1963 Paris

„Lettera Amorosa“. 1958-1962 Leinenkassette mit 22 Farblithografien, jeweils auf Arches-Velin, lose in Passepartouts mit Holzfurnier- auflage. Kassette: 59 × 48 × 9 cm (23 ¼ × 18 ⅞ × 3 ½ in.). Jeweils signiert. Werkverzeichnis: Vallier 187. Die Grafiken jeweils einer von 75 nummerierten Abzügen. Edwin Engelberts, Genf 1963. [3078] Provenienz Privatsammlung, Berlin

EUR 40.000–60.000 USD 49,200–73,800

Grisebach — Frühjahr 2018 191 190 R 571 Hans Arp 573 Hans Arp Straßburg 1886 – 1966 Basel Straßburg 1886 – 1966 Basel

„Spectre“. Um 1942 „Composition dans un cercle No. 1“. 1962 Bleistift auf Papier. 20,2 × 26,6 cm (8 × 10 ½ in.). Oben Aluminiumrelief, auf Acrylglasständer montiert. rechts signiert: ARP. Rückseitig wohl von François Arp 29 × 29 × 1,5 cm (11 ⅜ × 11 ⅜ × ⅝ in.). Rückseitig betitelt und irrtümlich auf 1935 datiert. signiert: ARP. Dort auch ein Etikett der Dominion [3594] Gerahmt. Gallery, Montréal. Werkverzeichnis: Rau 703. Provenienz Eines von 6 nummerierten Exemplaren. [3133] Sammlung Wasmuth, Rolandseck / ehemals Mitchell- Provenienz Innes & Nash, New York Ehemals Dominion Gallery, Montréal

EUR 3.000–4.000 EUR 15.000–20.000 USD 3,690–4,920 USD 18,500–24,600

R 572 Hans Arp Straßburg 1886 – 1966 Basel

„Jambes fantômes“. Um 1942 Bleistift auf Papier. 26,9 × 21,1 cm (10 ⅝ × 8 ¼ in.). Unten rechts signiert: ARP. Rückseitig wohl von François Arp betitelt und irrtümlich auf 1935 datiert. [3594] Gerahmt. Provenienz Sammlung Wasmuth, Rolandseck / Ehemals Mitchell- Innes & Nash, New York

EUR 3.000–4.000 USD 3,690–4,920

Grisebach — Frühjahr 2018 193 192 N N 574 Max Ernst 575 Max Ernst Brühl 1891 – 1976 Paris Brühl 1891 – 1976 Paris

Ohne Titel. Um 1970 „La doulce pucelle“. 1964 Ausstellung Farbradierung mit Aquatina und Monotypie auf Frottage und Farbstifte auf Papier, vom Künstler Max Ernst. Déchets d’atelier, lueurs de génie. Vence, Papier. 27 × 20,5 cm (10 ⅝ × 8 ⅛ in.). Signiert. auf Karton montiert. 22,5 × 17,3 cm (25 × 19,8 cm) Galerie Alphonse Chave, 1968 Werkverzeichnis: Vgl. Spies/Leppien 142. Farb- (8 ⅞ × 6 ¾ in. (9 ⅞ × 7 ¾ in.)). Unter der Darstellung variante außerhalb der Auflage von 100 numme- auf dem Karton mit Farbstift in Blau betitelt und rierten Abzügen. Georges Visat, Paris. Leicht signiert: LA DOULCE PUCELLE max ernst. Werkver- gebräunt. [3558] Gerahmt. zeichnis: Spies/Metken 3940. [3558] Gerahmt. Provenienz Provenienz Privatsammlung, Schweiz Privatsammlung, Schweiz

EUR 3.000–4.000 EUR 10.000–15.000 USD 3,690–4,920 USD 12,300–18,500

Grisebach — Frühjahr 2018 195 194

577 Wols Berlin 1913 – 1951 Paris

Ohne Titel. 1946/47 Aquarell und Deckweiß auf Bütten. 16 × 12,2 cm (21,5 × 18,4 cm) (6 ¼ × 4 ¾ in. (8 ½ × 7 ¼ in.)). Unten rechts mit Tuschfeder signiert: WOLS. Mit einer Expertise von Dr. Ewald Rathke, Frankfurt a. M., vom 31. Oktober 1989 (in Kopie). [3223] Gerahmt. Provenienz Galerie Der Spiegel, Köln / Sammlung G. Lazard, Paris / Privatsammlung, Hessen

EUR 20.000–30.000 USD 24,600–36,900

578 Wols Berlin 1913 – 1951 Paris

Ohne Titel. Um 1942/43 Aquarell, Deckweiß und Tuschfeder auf Papier. 15,3 × 23,7 cm (6 × 9 ⅜ in.). Unten rechts signiert: WOLS. Mit einer Expertise von Dr. Ewald Rathke, Frankfurt a. M., vom 31. Dezember 1989 (in Kopie). [3223] Gerahmt. Provenienz Gréty Wols, Paris / Galerie der Spiegel, Köln (1955) / Privatsammlung, Deutschland / Ewald Rathke, Frankfurt a. M. (1989) / Privatsammlung, Hessen

EUR 15.000–20.000 USD 18,500–24,600

Grisebach — Frühjahr 2018 197 196

580 Jeanne Mammen Ausstellung 1890 – Berlin – 1976 Jeanne Mammen – Neue Bilder. Berlin, Galerie Bremer, 1954, Nr. 2 (Faltblatt) / Jeanne Mammen, Hans Thie- mann. Berlin, Staatliche Kunsthalle, 1979, Kat.-Nr. 188 „Mond über New York („Großstadtpflanze“)“. Um 1950-54 (Großstadtpflanze) Öl auf Karton. 100 × 70 cm (39 ⅜ × 27 ½ in.). Oben Literatur und Abbildung links signiert: Jeanne Mammen. Werkverzeichnis: Annelie Lütgens: Jeanne Mammen (1890–1976) – eine Döpping/Klünner G 191. [3066] Gerahmt. Künstlerin in ihrer Zeit. Diss., Hamburg 1990, S. 275, Abb. 230 EUR 2.500–3.500 USD 3,080–4,310

579 Rolf Nesch Oberesslingen 1893 – 1975 Oslo

„Drei Musikanten“. 1952 Farbmetalldruck auf Van Gelder-Velin. 57,5 × 41,6 cm (64,7 × 51 cm) (22 ⅝ × 16 ⅜ in. (25 ½ × 20 ⅛ in.)). Signiert und bezeichnet: Selvtrykk [=Selbstdruck]. Werkverzeichnis: Helliesen/Sorensen 660b. Einer von 12 nummerierten Abzügen. [3132]

EUR 6.000–8.000 USD 7,380–9,840

Grisebach — Frühjahr 2018 199 198 N 581 Theodor Werner 582 Karl Hartung Jettenburg/Württemberg 1886 – 1969 München Hamburg 1908 – 1967 Berlin

„Keimen“. 1951 Ausstellung „Kugelform“. Um 1948/51 1948 schuf Karl Hartung aus afrikanischem Holz eine kleine Öl und Kreide auf Leinwand. 99,7 × 81 cm (39 ¼ × 31 Deutscher Künstlerbund 1950. Erste Ausstellung Ber- Bronze, poliert. Höhe: 15,6 cm (6 ⅛ in.). Auf der „Kugelform“, die er 1951 für die „Große Kugelform“ in Han- ⅞ in.). Unten links signiert und datiert: Theodor lin 1951. Berlin, Hochschule für bildende Künste, 1951, Standfläche signiert (gestempelt): HARTUNG. Werk- nover weiterentwickelte – die erste abstrakte Skulptur, die Werner 1951. Auf dem Keilrahmen bezeichnet, sig- Kat.-Nr. 220 verzeichnis: Nicht bei Krause. Vgl. Krause Nr. 387, in Hannover nach dem Zweiten Weltkrieg aufgestellt wurde. niert, betitelt und datiert: B 35 Theodor Werner Literatur und Abbildung 480, 481. [3510] In diesem Zeitraum muss auch unsere „Kugelform“ aus „Keimen“ 1951. Dort auch ein Etikett der Ausstellung Aufbruch '51. Versuch einer Rekonstruktion. Hg. vom polierter Bronze entstanden sein. Über die Höhe der Aufla- Berlin 1951 (s.u.). Beigabe: Original-Katalog der ersten Emschertal-Museum, Herne, dem Märkischen Muse- EUR 10.000–15.000 ge ist nichts bekannt, möglicherweise handelt es sich um Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes, Berlin um der Stadt Witten und dem Skulpturenmuseum USD 12,300–18,500 ein Einzelstück. 1951. Werkverzeichnis: Nicht bei Lohkamp. [3419] Glaskasten Marl. 1989, Abb. S. 95 Provenienz Privatsammlung, Newport, Rhode Island / Privat- sammlung, Florida

EUR 10.000–15.000 USD 12,300–18,500

Grisebach — Frühjahr 2018 201 200

583 Hann Trier Ausstellung 584 Hans Hartung Provenienz Düsseldorf 1915 – 1999 Castiglione della Pescaia Hann Trier. Hannover, Kestner-Gesellschaft; Bonn, Leipzig 1904 – 1989 Antibes Ehemals Galerie Schmücking, Braunschweig (1969) Städtische Kunstsammlungen; Frankfurt a. M., Kunst- verein. 1959/60, Kat.-Nr. 44 EUR 15.000–20.000 „Engpass I“. 1957 Literatur und Abbildung „P1963-3“. 1963 USD 18,500–24,600 Eitempera auf Leinwand. 54,3 × 80,5 cm 50er Jahre. Köln, Galerie Orangerie-Reinz, 1986, Kat.- Farbkreide auf Karton. 72 × 49,5 cm (28 ⅜ × 19 ½ in.). (21 ⅜ × 31 ¾ in.). Unten rechts monogrammiert und Nr. 125, Abb. S. 86 Unten rechts mit Bleistift signiert und datiert: Har- Ausstellung datiert: hT 57. Werkverzeichnis: Gerlach-Laxner 175. tung 63. Werkverzeichnis: Die Zeichnung ist regist- Hans Hartung. Mailand, Galleria Stendhal, 1966 / Har- Retusche. [3550] Gerahmt. riert im Archiv der Fondation Hans Hartung et Anna- tung. Turin, Galleria Narciso, 1967 / Hartung. Nantes, Eva Bergman, Antibes, und wird aufgenommen in das Galerie Argos, 1968 EUR 6.000–8.000 Werkverzeichnis des Künstlers (in Vorbereitung). USD 7,380–9,840 [3315] Gerahmt.

Grisebach — Frühjahr 2018 203 202 R 585 Hann Trier 586 Karl Hartung Düsseldorf 1915 – 1999 Castiglione della Pescaia Hamburg 1908 – 1967 Berlin

„Grün vorläufig“. 1987 „Doppelfigur“. Um 1954/55 Eitempera auf Leinwand. 73 × 100 cm Bronze mit differenzierter bräunlich-grünlicher Patina. (28 ¾ × 39 ⅜ in.). Unten rechts signiert und datiert: 58 × 29,5 × 6 cm (22 ⅞ × 11 ⅝ × 2 ⅜ in.). Auf der h Trier 87. Rückseitig mit Filzstift signiert, datiert, Standfläche mit dem Stempel: HARTUNG. Daneben betitelt und bezeichnet: hTrier 1987 grün vorläufig gestempelt: *N [Nachlass] Werkverzeichnis: Krause 523. 760. Werkverzeichnis: Gerlach-Laxner 764. [3468] Posthumer Guss. Eines von 7 Exemplaren. [3537] Provenienz Provenienz Privatsammlung, Rheinland (vom Künstler erworben) Privatsammlung, Norddeutschland

EUR 7.000–9.000 EUR 25.000–35.000 USD 8,610–11,070 USD 30,800–43,100

Grisebach — Frühjahr 2018 205 204

587 Fred Thieler 588 Fred Thieler Königsberg 1916 – 1999 Berlin Königsberg 1916 – 1999 Berlin

Ohne Titel. 1950 „IV-83-rot“ („Composition rouge“). 1983 Siebdruckfarbe auf leichtem Karton. 67,7 × 96 cm Mischtechnik auf Leinwand. 95,5 × 130 cm (26 ⅝ × 37 ¾ in.). Unten links mit Kugelschreiber in (37 ⅝ × 51 ⅛ in.). Unten links mit Filzstift in Schwarz Blau signiert und datiert: F.Thieler 50. Rückseitig signiert und datiert: F Thieler 83. Auf dem Keilrahmen unten links mit Kugelschreiber mit Werknummer mit Filzstift in Grün signiert, zweifach datiert und bezeichnet und datiert: 288 1950. [3503] Gerahmt. betitelt: Fred Thieler 1983 „Composition rouge“ 83. Werkverzeichnis: Melchior 8/91. [3529] Gerahmt. EUR 4.000–6.000 USD 4,920–7,380 EUR 7.000–9.000 USD 8,610–11,070

Literatur und Abbildung Manfred de la Motte (Hg.): Fred Thieler. Berlin, Galerie Nothelfer, 1983, Abb. S. 15

Grisebach — Frühjahr 2018 207 206

590 Bernhard Heiliger Stettin 1915 – 1995 Berlin

„Gefiederter Mond“. 1964 Bronze mit bräunlicher Patina und Eisenstäbe, mit Hängevorrichtung aus Bandstahl. Installation: 80 × 82 × max. 75 cm (Bronze: ca. 32 × 75 × 28 cm) (31 ½ × 32 ¼ × max. 29 ½ in. (Bronze: ca. 12 ⅝ × 29 ½ × 11 in.)). Werkverzeichnis: Wellmann 279. Einer von 2 Güssen. Ein Eisenstab leicht verbogen, 2 Stäbe fehlen. [3313]

EUR 6.000–8.000 USD 7,380–9,840

589 Bernard Schultze Schneidemühl 1915 – 2005 Köln

„tsougk“. 1957/58 Ausstellung Materialbild auf Leinwand. 120 × 120 × 12 cm Bernard Schultze. Galerie Rothe, Frankfurt a. M. 1991, (47 ¼ × 47 ¼ × 4 ¾ in.). Unten rechts mit Tuschfeder S. 21 m. Abb. ; Quadriga, Frankfurt a. M. 1996–97, S. datiert und signiert: 1957/8 Bernard Schultze. Rück- 66, Kat.-Nr. 3 (Titel: Tsough); Quadriga in Progress, seitig mit Pinsel in Schwarz betitelt, datiert, signiert Frankfurt a. M. 2002; Informel Frankfurt a. M. 2013 und bezeichnet: „tsougk“ 1957/58 Bernard Schultze Frankfurt. Werkverzeichnis: Herrmann 57/58/9. [3313] Gerahmt.

EUR 10.000–15.000 USD 12,300–18,500

Grisebach — Frühjahr 2018 209 208

591 Bernard Schultze 592 Bernard Schultze Schneidemühl 1915 – 2005 Köln Schneidemühl 1915 – 2005 Köln

„Auch ein Labyrinth“. 1966 „red Face-Migof“. 1963–71 Aquarell und Collage auf Schoellershammer-Karton Draht, Textilien, Plastikmasse und Öl auf Pappe, auf (Zungencollage). 71 × 100 cm (28 × 39 ⅜ in.). Unten mit Textil überzogene Holzplatte montiert. Ca. rechts mit Kugelschreiber in Blau betitelt, signiert 126 × 100 × 50 cm (49 ⅝ × 39 ⅜ × 19 ⅝ in.). Unten und datiert: ”Auch ein Labyrinth” Bernard Schultze rechts signiert und datiert: B. Schultze. Rückseitig 66. [3457] Gerahmt. betitelt, datiert und signiert: red [durchgestrichen: masque] Face-Migof 1976 Bernard Schultze. Werk- EUR 3.000–4.000 verzeichnis: Herrmann 63/65/67/71/1. [3421] USD 3,690–4,920 EUR 8.000–12.000 USD 9,840–14,800

Ausstellung Bernard Schultze. Hommage à Beckett. New York, Howard Wise Gallery, 1965, Kat.-Nr. 16 (Titel: Visionary Migof) / Bernard Schultze. A variety of works by Bernard Schultze. Detroit, London Arts Gallery, 1967, S. 23 Literatur und Abbildung Rolf-Gunter Dienst: Neuestes aus deutschen Atelliers. Düsseldorf, Droste Verlag, 1970, S. 228, Abb. S. 205 (Titel: Visionary Migof)

Grisebach — Frühjahr 2018 211 210 R 593 Carl Buchheister 1890 – Hannover – 1964

„Komposition P 15/51 (farbiges Spiel)“ („Komposition mit farbigen Kleinformen“). 1951 Mischtechnik und Collage auf Papier. 32,7 × 24,7 cm (40,8 × 34,3 cm) (12 ⅞ × 9 ¾ in. (16 ⅛ × 13 ½ in.)). Rückseitig mit Bleistift signiert, bezeichnet, betitelt und datiert: Carl Buchheister Hannover Weidetorstr. 44 Komposition mit farbigen Kleinformen 1951. Werk- verzeichnis: Buchheister/Kemp 1951-44. [3594] Im Künstlerrahmen.

EUR 3.000–4.000 USD 3,690–4,920

Ausstellung Carl Buchheister. Witten, Märkisches Museum, 1952 / Carl Buchheister. Wuppertal, Studio für neue Kunst, 1952 / Carl Buchheister. Bilder und Zeichnungen. Oldenburg, Altes Schloß, Oldenburger Kunstverein, 1960 (Faltblatt)

R 594 Carl Buchheister 1890 – Hannover – 1964

„Komposition Hoko 2“. 1956 Öl, Sand und Glas auf Holz. 31 × 29,5 cm (36,3 × 35,5 cm) (12 ¼ × 11 ⅝ in. (14 ¼ × 14 in.)). Rück- seitig mit Bleistift signiert, bezeichnet, betitelt und datiert: Carl Buchheister Hannover-Buchholz Weide- torstr. 49 Komposition Ho Ko / 2. Werkverzeichnis: Buchheister/Kemp 1956-15. [3594] Im Künstlerrahmen. N 595 Gerhard Hoehme EUR 3.000–4.000 Greppin bei Dessau 1920 – 1989 Neuss-Selikum USD 3,690–4,920

Ausstellung Ohne Titel. 1984 Carl Buchheister - Zehn Jahre Malerei 1949-1959. Mischtechnik auf Fabriano-Velin. 100 × 70,3 cm Frankfurt a. M., Galerie Daniel Cordier, 1959 (39 ⅜ × 27 ⅝ in.). Rechts in der Mitte signiert und datiert: G.Hoehme 84. Oben gewidmet. Farben etwas geblichen, leicht stockfleckig. [3561] Gerahmt.

EUR 3.000–4.000 USD 3,690–4,920

Grisebach — Frühjahr 2018 213 212

596 Gerhard Hoehme 597 Gerhard Hoehme Greppin bei Dessau 1920 – 1989 Neuss-Selikum Greppin bei Dessau 1920 – 1989 Neuss-Selikum

„Gouache 1959. Räumlich streng gegliedert“. 1959 „im Zentrum des Aufruhrs“. 1982 Literatur und Abbildung Gouache, Farbkreide und Kohle auf festem Papier. Acryl auf Leinwand, mit Karton hinterspannt, mit Giulio Carlo Argan, Hans Peter Thurn: Gerhard Hoehme. 100 × 65 cm (39 ⅜ × 25 ⅝ in.). Unten rechts mit PE-Fühler. 100 × 80 cm (39 ⅜ × 31 ½ in.). Unten rechts Werk und Zeit 1948-1983. Stuttgart/Zürich, Belser Bleistift signiert und datiert: GHöhme 59. Rückseitig mit Kreide signiert und datiert: Hoehme 82. Rücksei- Verlag, 1983, Abb. S. 301 signiert, bezeichnet und betitelt: G. Hoehme Düssel- tig mit Filzstift in Schwarz signiert, betitelt, datiert dorf „Gouache 1959“ Räuml. – streng gegliedert. Die und bezeichnet: G.Hoehme „im Zentrum des Auf- Gouache ist im Gerhard Hoehme Archiv, Neuss, unter ruhrs" 1982 Etna-Bild 100 x 80 cm. Werkverzeichnis: der Nummer P-59-004 registriert. [3491] Gerahmt. Hoehme/Schreier 82-16. [3315] Gerahmt. Provenienz Ehemals Galerie Schüler, Berlin EUR 10.000–15.000 USD 12,300–18,500 EUR 20.000–30.000 USD 24,600–36,900

Grisebach — Frühjahr 2018 215 214

598 Gerhard Hoehme „Die Kunsthistoriker werden es einmal schwer mit mir Greppin bei Dessau 1920 – 1989 Neuss-Selikum haben“, prophezeite einst Gerhard Hoehme. Für jene Betrachter, die Kunst gerne in Epochen und Stilkategorien einordnen, ist das Schaffen des gebürtigen Bitterfelders „Osmose“. 1969 tatsächlich für manche Irritation gut. Hoehme, so will es die Installation: Acryl auf Leinwand, Watte, PVC-Schläuche Legende, hatte nicht viel mehr als die Adresse von Jean- und PVC-Beutel, Spiegel, Holz. Ca. 290 × 200 × 65 cm Pierre Wilhelm im Gepäck, als er Anfang der Fünfzigerjahre (114 ⅛ × 78 ¾ × 25 ⅝ in.). Das Gemälde oben rechts nach Düsseldorf übersiedelte. Wie man heute weiß, war das mit Bleistift signiert und datiert: G. Höhme 69. Rück- nicht der schlechteste Einstieg in die Kunstszene der jungen seitig signiert, betitelt und bezeichnet: G. Hoehme Bundesrepublik. In seiner Galerie 22 versammelte Wilhelm >Osmose< linker Teil. Auf dem Keilrahmen signiert die innovativsten Künstler der Zeit und war maßgeblich dar- und betitelt: G Hoehme >Osmose<. Dort auch ein an beteiligt, die Stadt am Rhein zur inoffiziellen deutschen Etikett der Ausstellung Hannover 1969 (s.u.). Werk- Kunsthauptstadt zu machen. verzeichnis: Hoehme/Schreier 69–22. Schläuche Wilhelm war es auch, der dafür sorgte, dass Hoehme teilweise geknickt. [3523] noch im Jahr seiner Ankunft in Düsseldorf eine Reise nach Provenienz Paris unternehmen konnte. Dort kam er mit einigen der Privatsammlung, Baden-Württemberg Hauptvertreter des Informel zusammen und befreundete sich mit den einflussreichen Kunstkritikern Pierre Restany EUR 40.000–60.000 und Julien Alvard. Bald darauf entdeckte er auch das Prinzip USD 49,200–73,800 des „shaped canvas“ für sich, doch seine Experimentier- freude war damit noch lange nicht gestillt. Ausstellung Die Installation „Osmose“ von 1969, die wir hier prä- Deutscher Künstlerbund. 17. Ausstellung. Hannover, sentieren können, zeigt, wohin sich Hoehme orientierte: zum Kunstverein, Kubus an der Aegidienkirche und Orange- vollständigen Bruch mit der Tradition, und sei diese auch rie Herrenhausen, 1969, Kat.-Nr. 168 m. Abb. / Hoeh- noch so jung. Seine Suche nach absoluter Freiheit des me. Relationen. Wiesbaden, Städtisches Museum, 1971, künstlerischen Ausdrucks hatte Hoehme zehn Jahre zuvor m. Abb. / G. Hoehme. Arbeiten seit 1953. Wuppertal, bereits eine Einladung zur Documenta nach Kassel einge- Von der Heydt-Museum; Kiel, Kunsthalle, 1974/75, Kat.- bracht – nun war er dabei, sich mit Arbeiten wie „Osmose“ Nr. 42, Abb. S. 34 / Gerhard Hoehme. Bilder, Düssel- einen Platz in der vordersten Reihe der europäischen Avant- dorf, Städtische Kunsthalle; Heidelberg, Kunstverein, garde zu sichern. 1979, Kat.-Nr. 88, Abb. S. 106/107 / Gerhard Hoehme. Die Einflüsse, die man an der Installation „Osmose“ erken- Visuelle Instrumente. Lüdenscheid, Städtische Galerie, nen kann, reichen von der Arte Povera bis zum Happening, 1981, Abb. S. 43 / Gerhard Hoehme. in ein ander über. von den Aktionen der „Zero“-Künstler bis zu Joseph Beuys. Frankfurt a. M., Kunstverein im Steinernen Haus am Und dabei handelte es sich nicht um ein einseitiges Empfan- Römerberg, 1985, Abb. S. 31 / Gerhard Hoehme. New gen - Hoehme sendete mit seinen raumgreifenden Materi- York, Stux Gallery. 1989, m. Abb. / Gerhard Goehme alassemblagen auch Signale aus, die über die Jahrzehnte 1960-1988. Milwaukee, Haggerty Museum of Art, Mar- noch heute junge Künstlerinnen und Künstler erreichen, um quette University, 1991, Kat.-Nr. 8, Abb. S.20 / Gerhard ihnen den Weg zu weisen. Hoehme. Wir haben den Kosmos in uns. Dortmund, „Osmose“ besteht aus einer Mischung von Malerei und Museum am Ostwall, 1992, Abb. S. 41 / ‘68 – Kunst und Bildhauerei, von Performance und prozesshafter Maschi- Kultur. Marl, Skulpturenmuseum Glaskasten; Siegen, nenkunst. Das Werk wirkt nicht nur auf den ersten Blick Städtische Galerie Haus Seels u. Villa Waldrich; Lüden- absurd. Gleichzeitig macht es von seiner Absurdität so wenig scheid, Städt. Galerie; Dessau, Bauhaus, 1993 / Ger- Aufhebens wie möglich. Vielleicht sollte man noch erwäh- hard Hoehme. Die Schnur ist die platische Form des nen, dass sich der Titel der Arbeit auf einen physikalischen heraklit’schen Denkens. Stuttgart, Universität Schloss Vorgang bezieht, den man sich trotz aller Anstrengungen Hohenheim, Kat.-Nr. 6, 1997, m. Abb. / Was ist. Der auch zu Anfang des 21. Jahrhunderts noch immer nicht voll- Deutsche Künstlerbund in Wismar und Rostock. Wis- ständig erklären kann. UC mar, Zeughaus, 1997, Kat. Bd. 1, Abb. S. 12 Literatur und Abbildung Ausst.-Kat.: Hoehme. I quadri sono instrumenti. Rom, Galleria Senior, 1979, Abb. (nicht ausgestellt) / Müller, Johann Heinrich: Gerhard Hoehme, in: Das Kunstwerk XXVIII, Stuttgart 1975, Abb. S. 28 / Argan, Giulio und Hans Peter Thurn: Gerhard Hoehme. Werk und Zeit 1948-1983. Stuttgart/Zürich, Belser Verlag, 1983, Abb. S. 163 / Ausst.-Kat: Gerhard Hoehme. Das Offene Bild. Braunschweig, Kunstverein; Lübeck, Overbeck- Gesellschaft, 1984, Abb. S. 39 (nicht ausgestellt)

Grisebach — Frühjahr 2018 217 216

599 Hans Kuhn 600 Antoni Tàpies 1905 – Baden Baden – 1991 1923 – Barcelona – 2012

Ohne Titel. 1962 „Cobert de roig“. 1984 Öl auf Leinwand auf Holz. 131 × 78,2 cm (51 ⅝ × 30 ¾ in.). Farbradierung, Prägedruck und Grattage auf Guarro- Unten signiert und datiert: HKuhn 62. Rückseitig mit Velin. 75 × 75 cm (29 ½ × 29 ½ in.). Signiert. Werkver- Kreide signiert und datiert: HANS KUHN 62. [3400] zeichnis: Galfetti/Homs 960. Einer von 99 numme- Provenienz rierten Abzügen. Ediciones Polígrafa SA, Barcelona. Ehemals Peter Hopf, Berlin [3543] Gerahmt.

EUR 2.500–3.500 EUR 3.000–4.000 USD 3,080–4,310 USD 3,690–4,920

Grisebach — Frühjahr 2018 219 218 N 601 Antoni Tàpies 602 Hans Steinbrenner 1923 – Barcelona – 2012 1928 – Frankfurt/M. – 2008

Personnage assis (Variations XI). 1984 Ohne Titel. 1974 Tuschpinsel, Kreide, Wachs und Gouache auf Velin, auf Mainsandstein. 104 × 56,6 × 26 cm Leinwand aufgezogen. 105,9 × 75,1 cm (41 ¾ × 29 ⅝ in.). (41 × 22 ¼ × 10 ¼ in.). Werkverzeichnis: Nicht mehr Unten unleserlich mit Bleistift bezeichnet und signiert: bei Hellweg. [3130] Tàpies. Mit einem Zertifikat von Antoni Tàpies Barba, Comissió Tàpies, Barcelona, vom 16. März 2016. Das EUR 9.000–12.000 Werk ist im Archiv registriert unter der Nummer USD 11,070–14,800 T-9693. Vorlage für die Lithografie „Personnage assis“ (Variations XI) von 1984 (Galfetti 1004). [3560] Gerahmt. Provenienz Privatsammlung, Schweiz

EUR 30.000–40.000 USD 36,900–49,200

Grisebach — Frühjahr 2018 221 220

603 Jean Miotte 604 Jean Miotte Paris 1926 – 2016 Hyères Paris 1926 – 2016 Hyères

Ohne Titel. Um 1954/56 Ohne Titel. Um 1990/95 Öl auf Leinwand. 46 × 65 cm (18 ⅛ × 25 ⅝ in.). Acryl auf Leinwand. 129 × 96,3 cm (50 ¾ × 37 ⅞ in.). Auf dem Keilrahmen mit Pinsel in Schwarz signiert: Unten links signiert: Miotte. Mit einem Zertifikat von Miotte. Mit einem Zertifikat von Dr. Dorothea Keeser, Dr. Dorothea Keeser, New York. [3531] Gerahmt. New York. [3531] Gerahmt. EUR 8.000–12.000 EUR 4.000–6.000 USD 9,840–14,800 USD 4,920–7,380

Grisebach — Frühjahr 2018 223 222

605 Fred Thieler 606 Brigitte und Martin Königsberg 1916 – 1999 Berlin Matschinsky-Denning- Ohne Titel. 1981 Mischtechnik auf Velin. 105 × 77,5 cm (41 ⅜ × 30 ½ in.). hoff Unten rechts mit Filzstift in Rot signiert, datiert und 1923 – Berlin – 2011 / Grötzingen 1921 – lebt in Berlin bezeichnet: F. Thieler – 81 Me-D-2/81. Rückseitig oben mit Tuschpinsel in Schwarz signiert, datiert und be- Weinberg. 1993 zeichnet: F Thieler 1981 Me-D-2/81. Daneben mit Blei- Messing und Zinn, auf Steinsockel montiert. stift nummeriert: NR 822 sowie oben links nummeriert 61,5 × 30 × 36 cm (24 ¼ × 11 ¾ × 14 ⅛ in.). Auf der und datiert: 822 1981. Randmängel. [3297] Gerahmt. Unterseite des Steinsockels monogrammiert und datiert (eingeritzt): M-D 93. Werkverzeichnis: EUR 3.000–4.000 Nicht mehr bei Schwarz. [3361] USD 3,690–4,920 EUR 14.000–18.000 USD 17,200–22,100

Grisebach — Frühjahr 2018 225 224

607 Brigitte und Martin 608 Norbert Kricke Matschinsky-Denning- 1922 – Düsseldorf – 1984 Ohne Titel. 1956 hoff Kohle auf Papier. 51 × 64 cm (20 ⅛ × 25 ¼ in.). Unten 1923 – Berlin – 2011 / Grötzingen 1921 – lebt in Berlin rechts mit Bleistift monogrammiert und datiert: Kr. 56. Die Zeichnung wird aufgenommen in das Werk- Turmbau 3. 1994 verzeichnis von Norbert Kricke von Sabine Kricke- Messing und Zinn, auf Steinsockel montiert. Güse, Berlin, unter der Nummer 56/031 (in Vorberei- 59,5 × 20 × 20 cm (23 ⅜ × 7 ⅞ × 7 ⅞ in.). Auf der tung). [3190] Gerahmt. Unterseite des Steinsockels monogrammiert und datiert (eingeritzt): M-D 94. Werkverzeichnis: EUR 5.000–7.000 Nicht mehr bei Schwarz. [3361] USD 6,150–8,610

EUR 4.000–6.000 USD 4,920–7,380

Grisebach — Frühjahr 2018 227 226

609 Gerson Fehrenbach 610 Adolf Fleischmann Villingen 1932 – 2004 Berlin Esslingen 1892 – 1968 Stuttgart

„Königspaar“. 1985/86 „Composition # 51“. 1955 Carrara-Marmor, 2-teilig, jeweils auf Steinsockel. Öl auf Leinwand. 127 × 51 cm (50 × 20 ⅛ in.). Unten 46 × 15 × 16 bzw. 47 × 19 × 17 (jeweils ohne Sockel) rechts signiert: fleischmann. Rückseitig signiert, (18 ⅛ × 5 ⅞ × 6 ¼ bzw. 18 ½ × 7 ½ × 6 ¾). Jeweils betitelt, datiert und bezeichnet: A.R. fleischmann seitlich links unten monogrammiert: GF. Werkver- NY Comp # 51 1955 Size: 20 x 50. Werkverzeichnis: zeichnis: Pavel/Rathgeber 281. [3119] Wedewer O 131. [3539] Provenienz EUR 3.000–4.000 Privatsammlung, Baden-Württemberg USD 3,690–4,920 EUR 25.000–35.000 USD 30,800–43,100

Grisebach — Frühjahr 2018 229 228

611 Fred Thieler 612 Joannis Avramidis Königsberg 1916 – 1999 Berlin Batumi/UdSSR (heute Georgien) 1922 – 2016 Wien

„Leeres Viertel“. 1996 Kopf. 1962 Mischtechnik auf Leinwand. 145 × 175 cm Bronze mit schwarzbrauner Patina. 28 × 17 × 18 cm (57 ⅛ × 68 ⅞ in.). Unten links der Mitte signiert und (11 × 6 ¾ × 7 ⅛ in.). Unten rechts signiert: AVRAMIDIS. datiert: F Thieler 96. Rückseitig mit Kohle betitelt, Einer von 6 nummerierten Güssen. [3550] signiert und datiert: Leeres Viertel F Thieler 96. Provenienz Werkverzeichnis: Nicht mehr bei Melchior. Privatsammlung, Hessen [3131] Gerahmt. EUR 25.000–35.000 EUR 5.000–7.000 USD 30,800–43,100 USD 6,150–8,610

Grisebach — Frühjahr 2018 231 230

613 Horst Antes 614 Horst Antes Heppenheim 1936 – lebt in Karlsruhe und Castellina/Chianti Heppenheim 1936 – lebt in Karlsruhe und Castellina/Chianti

„Haus weiß“. 1990 „Grauer Kopf vor Grün“. 1978/79 Kunstharzlack auf Holz. 30,1 × 40 cm (11 ⅞ × 15 ¾ in.). Acryl auf Holz. 104,5 × 81,5 cm (41 ⅛ × 32 ⅛ in.). Auf der Rahmenrückwand mit Bleistift betitelt, sig- Rückseitig betitelt, bezeichnet und signiert: Grauer niert, datiert und gewidmet: Haus weiß Pastell Antes Kopf vor Grün Aquatec Antes. Werkverzeichnis: 1990. Werkverzeichnis: Fiedel/Szymcak 1990–68. Fiedel/Szymcak 1979–7. Holz gewölbt. [3617] Rahmen: [3347] Gerahmt. Florenz, Mitte 17. Jahrhundert. Provenienz EUR 3.000–4.000 Galerie Brusberg, Berlin / Privatsammlung, Bayern USD 3,690–4,920 EUR 50.000–70.000 USD 61,500–86,100

Ausstellung Antes bei Brusberg: Die großen Köpfe. Hannover, Galerie Brusberg, 1979/80 / Horst Antes – Stationen. Bilder und Blätter. Berlin, Galerie Brusberg, 1988, Abb. S. 27

Abbildung mit Rahmen online unter grisebach.com

Grisebach — Frühjahr 2018 233 232

614a Walter Stöhrer 615 Heimrad Prem Stuttgart 1937 – 2000 Scholderup Roding/Oberpfalz 1934 – 1978 München

„(Bild 1)“. 1963 Ohne Titel (L’Express). Um 1960 Mischtechnik auf Leinwand. 152 × 140 cm Öl und Collage auf Leinwand. 120 × 100 cm (59 ⅞ × 55 ⅛ in.). Unten rechts mit Kugelschreiber in (47 ¼ × 39 ⅜ in.). Unten rechts bezeichnet und sig- Grün signiert und datiert: Stöhrer 63. Auf dem Keil- niert: SPUR H Prem. Werkverzeichnis: Nicht bei rahmen ein Etikett: Salon comparaisons Musée de Dornacher. Mit einer Bestätigung des Komitee SPUR, l’art moderne. Werkverzeichnis: Forstbauer 63.23. München, vom 7. November 2017. [3420] Gerahmt. [3417] Gerahmt. EUR 8.000–12.000 EUR 20.000–30.000 USD 9,840–14,800 USD 24,600–36,900

Grisebach — Frühjahr 2018 235 234

616 Walter Stöhrer 617 Walter Stöhrer Stuttgart 1937 – 2000 Scholderup Stuttgart 1937 – 2000 Scholderup

„Familientage“. 1977 Ausstellung „Doch als der Streit…“. 1982/85 Mischtechnik mit Collage auf Leinwand. 200 × 143 cm Walter Stöhrer. Malerei, Gouachen, Graphik. Frank- Mischtechnik, Acryl auf Leinwand. 200 × 180 cm (78 ¾ × 56 ¼ in.). Oben rechts mit Filzstift in Grün furt a. M., Galerie ak, 1977, Kat.-Nr. 2 (78 ¾ × 70 ⅞ in.). Oben rechts signiert und datiert: signiert und datiert: Stöhrer 1977. Auf dem Keilrah- W. Stöhrer 1985. Rückseitig signiert, datiert und men mit Filzstift in Schwarz betitelt und datiert: betitelt: Walter Stöhrer 1985 Doch als der Streit.... „FAMILIENTAGE“ 1977. Werkverzeichnis: Forstbauer Dort oben links bezeichnet: 9.9.82 Toscana– 1.5.85 77.6. [3303] Berlin, sowie um 180° gedreht Sinalunga Toscana Provenienz 9.9.82 Als der Streit. Auf dem Spannrahmen mit einem Privatsammlung, Berlin (bei Galerie Nothelfer, Berlin, handschriftlichen Adressaufkleber des Künstlers. erworben) Werkverzeichnis: Forstbauer 85.7. [3592]

EUR 25.000–35.000 EUR 25.000–35.000 USD 30,800–43,100 USD 30,800–43,100

Grisebach — Frühjahr 2018 237 236

618 Carlfriedrich Claus 619 Carlfriedrich Claus Annaberg 1930 – 1998 Chemnitz Annaberg 1930 – 1998 Chemnitz

„Bagatelle I“. 1969 „Ohne Titel“. 1968 Tusche in Blau, Schwarz und Braun und Grafit, beidseitig Tuschfeder, beidseitig auf Transparentpapier. auf Transparentpapier. 29,4 × 20,8 cm (11 ⅝ × 8 ¼ in.). 10 × 14,7 cm (3 ⅞ × 5 ¾ in.). Oben links mit Bleistift Am Unterrand links gewidmet. Unten rechts betitelt, gewidmet, monogrammiert und datiert: Für U. + B. signiert und datiert: Bagatelle I C Claus 69. Werkver- C.C. Jan 68. Werkverzeichnis: Werner Z 456. [3458] zeichnis: Werner Z 499. [3613] Provenienz Ehemals Ursula und Bernhard Schultze, Köln EUR 10.000–15.000 USD 12,300–18,500 EUR 6.000–8.000 USD 7,380–9,840

Abbildung in Originalgröße

Grisebach — Frühjahr 2018 239 238

620 Gerhard Altenbourg Gerhard Altenbourgs Kunst ist ohne die selbst gewählte und Rödichen/Thüringen 1926 – 1989 Meißen genossene Einsamkeit nicht zu verstehen. Sie war allerdings kein Ausfluss der Weltverweigerung. Der Rückzug gab ihm im Gegenteil die Freiräume, sich auf die Welt in ihren vor- „Der Stich ins Herz“. 1956 nehmlich künstlerischen Ausprägungen zu beziehen und sie Chinesische Tusche, Rötel und Kreide auf Papier. in einem außergewöhnlichen, beziehungsreichen Werk auf- Ca. 76 × 61 cm (29 ⅞ × 24 in.). Unten links der Mitte gehen zu lassen. Der durch die Schrecken des Zweiten Welt- datiert, monogrammiert und betitelt: 56 Juni GA kriegs tief verstörte Künstler zerbrach nicht an seinen Der Stich ins Herz. Werkverzeichnis: Janda 56/46. Erfahrungen, sondern sublimierte seine Gesichte in die ver- [3289] Gerahmt. sponnenen Landschaften seiner Bilder, in denen man sich Provenienz verlieren kann und dabei doch nur gewinnt. Die vielen Ein- Galerie Springer, Berlin / 1971 zurück an Gerhard flüsse, die Altenbourg verarbeitete, waren ja nicht nur lite- Altenbourg / Privatsammlung, Berlin rarischer, bildkünstlerischer oder musikalischer Herkunft. Ein mindestens genauso wichtiger Bezugspunkt waren die EUR 18.000–24.000 Einflüsterungen der Natur, denen er auf seinen Spaziergän- USD 22,100–29,500 gen erlag, das Wachsen und Wurzeln und Blühen, das unter- irdische Strömen der Lebensenergien. Wenn wir ein Blatt wie den „Stich ins Herz“ anschauen, tauchen wir ein in die- ses Amalgam aus Einflüssen, die der Künstler mit einer Art poetischer Disziplin zu einem eigenen Kosmos formt, der unzeitgemäß, weil fern der Moden ist, aber zugleich über- zeitliche Geltung beanspruchen kann. Altenbourgs Methode ist meditativ und erkenntnisorientiert, er lässt die zeichne- rischen Kleinformen, all die Strichelchen und Pünktchen laufen und gewinnt aus ihren Verschlingungen ein Bild, das fern aller Rhetorik wie Naturalismen eine Feier des denken- den und fühlenden Menschen ist. MS

Grisebach — Frühjahr 2018 241 240

621 Herbert Kitzel Halle/Saale 1928 – 1978 Karlsruhe

„Tiermauer I“. 1961 Acryl auf Hartfaser. 105 × 122 cm (41 ⅜ × 48 in.). Unten rechts signiert und datiert: Kitzel 1961. Rückseitig mit Bleistift betitelt und datiert: TIERMAUER I 1961. Werk- verzeichnis: Franzke 528. [3191] Gerahmt.

EUR 3.000–4.000 USD 3,690–4,920

622 Herbert Kitzel Halle/Saale 1928 – 1978 Karlsruhe

„Alter Artist, sitzend“. 1955 Ausstellung Öl auf Hartfaser. 148 × 97 cm (58 ¼ × 38 ¼ in.). Unten Biennale des jeunes artistes. Paris, 1957 / Herbert links signiert und datiert: Kitzel 55. Werkverzeichnis: Kitzel. Retrospektive. Karlsruhe, Badischer Kunst- Franzke 124. [3191] Gerahmt. verein, 1982, Kat.-Nr. 10, Abb.

EUR 4.000–6.000 USD 4,920–7,380

Grisebach — Frühjahr 2018 243 242

623 Gudrun Brüne Ausstellung 624 Johannes Heisig Berlin 1941 – lebt in Strodehne/Havelland Erste Realismus-Triennale. Jahresausstellung des Dresden 1953 – lebt in Berlin Künstlersonderbundes. Berlin, Martin-Gropius-Bau, 1993, Abb. S. 113 (betitelt Krieg und Spiel II) / Gudrun „Krieg und Spiel“. 1992 Brüne. Welt hinter Masken. Emden, Kunsthalle / Stif- „Das Reich der Zeichen“. 1990/2004 Öl auf Hartfaser. 168 × 133 cm (66 ⅛ × 52 ⅜ in.). tung Henri Nannen, 1995, Kat.-Nr. 14 (betitelt: Krieg Mischtechnik auf Hartfaser. 162 × 200 cm Rückseitig mit blauer Kreide betitelt, signiert und und Spiel II), Abb. (o.S.) / Gudrun Brüne. Puppen Masken (63 ¾ × 78 ¾ in.). Unten rechts monogrammiert und datiert: „Krieg und Spiel" Gudrun Brüne 1992. Auf Lebensspiele, Museum Schloss Bernburg, 2000, Kat.- datiert: JH 1990/2004. Rückseitig betitelt, datiert dem Keilrahmen jeweils ein Etikett der Ausstellungen Nr. 64, Abb. S. 74 (betitelt Krieg und Spiel II) und bezeichnet: Das Reich der Zeichen 1990/2004 Berlin 1993 und Emden 1995 (s.u.). [3491] Gerahmt. Zwielicht. [3171] Gerahmt.

EUR 4.000–6.000 EUR 6.000–8.000 USD 4,920–7,380 USD 7,380–9,840

Ausstellung Aus Berlin. Hagen, Museum, 2012, mit Abb.

Grisebach — Frühjahr 2018 245 244

625 Klaus Fußmann 626 Werner Stötzer Velbert 1938 – lebt in Berlin und Gelting Sonneberg 1931 – 2010 Altlangsow

Tischstillleben. 1982 Epitaph für Heiner Müller. 1998 Öl auf Leinwand. 80,3 × 85,5 cm (31 ⅝ × 33 ⅝ in.). Am Bronze mit dunkelbrauner Patina, auf Steinsockel Unterrand signiert und datiert: Fußmann B 10.2.82. montiert. 100 × 61 × 7 cm (39 ⅜ × 24 × 2 ¾ in.). [3066] Gerahmt. Unikat. [3380] Provenienz EUR 5.000–7.000 Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen USD 6,150–8,610 EUR 5.000–7.000 USD 6,150–8,610

Grisebach — Frühjahr 2018 247 246

627 Horst Janssen 628 Horst Janssen 1929 – Hamburg – 1995 1929 – Hamburg – 1995

„Nach Verocchio. Selbst mit Engel “. 1972 „Abeneffi“. 1969 Bleistift und Pastell auf leicht strukturieriertem Farbstift und Bleistift auf Velin. Ca. 33 × 44 cm chamoisfarbenen Papier. 39,3 × 30 cm (15 ½ × 11 ¾ in.). (13 × 17 ⅜ in.). Am Unterrand datiert, betitelt und Unten betitelt, signiert und datiert: nach Verocchio. signiert: 1.11.69 Abeneffi Janssen. [3477] Janssen Selbst mit Engel 18.8.72. [3455] EUR 10.000–15.000 EUR 7.000–9.000 USD 12,300–18,500 USD 8,610–11,070 Ausstellung Horst Janssen. Drawings. London, Marlborough Fine Art, 1970, Kat.-Nr. 48 mit Abbildung Literatur und Abbildung Ausst.-Kat. Horst Janssen. Hannover, Kestnergesell- schaft, 1973, Abb. Nr. 2

Grisebach — Frühjahr 2018 249 248

629 Friedensreich Hundertwasser Wien 1928 – 2000 auf dem Seeweg vor Australien

„Flooded Sleep / Überschwemmter Traum“. 1973 Farbholzschnitt auf Japan. 36,6 × 51 cm (42,5 × 57 cm) (14 ⅜ × 20 ⅛ in. (16 ¾ × 22 ½ in.)). Signiert, bezeichnet und datiert. Werkverzeichnis: Schmied/Fürst HWG 62. Einer von 200 nummerierten Abzügen von 217 Exem- plaren. Gruener Janura AG, Glarus. Leichte Rand- mängel. [3543] Gerahmt.

EUR 3.500–4.500 USD 4,310–5,540

630 Friedensreich Hundertwasser Wien 1928 – 2000 auf dem Seeweg vor Australien

„2 bis 13 schwimmende Fenster“. 1979 Farbholzschnitt auf Japan. 37 × 52 cm (42,5 × 57 cm) (14 ⅝ × 20 ½ in. (16 ¾ × 22 ½ in.)). Signiert, bezeichnet und datiert. Werkverzeichnis: Schmied/Fürst HWG 76. Einer von 200 nummerierten Abzügen. Gruener Janura AG, Glarus. [3543] Gerahmt.

EUR 3.000–4.000 631 Friedensreich USD 3,690–4,920 Hundertwasser Wien 1928 – 2000 auf dem Seeweg vor Australien

„Wasserende am Dach“. 1987 Farbholzschnitt auf Japan. 53 × 39,5 cm (57 × 42 cm) (20 ⅞ × 15 ½ in. (22 ½ × 16 ½ in.)). Signiert, bezeichnet und datiert. Werkverzeichnis: Schmied/Fürst HWG 88. Einer von 200 nummerierten Abzügen. Gruener Janura AG, Glarus. [3543] Gerahmt.

EUR 3.500–4.500 USD 4,310–5,540

Grisebach — Frühjahr 2018 251 250

632 Friedrich Schröder- Sonnenstern Kaukehmen 1892 – 1982 Berlin

„Das mondmoralische Schicksalsduplikat oder der Wettlauf Rückseitig vom Künstler bezeichnet: Das moralische CARMA. zwischen Tod und Leben“. 1956 Oh Menschenkind: wenn du einem kleinen Schicksalsschlag Farbstift und Bleistift auf Karton (Prägestempel: entlaufen willst, läufst du bestimmt in ein größeres rein: Zu !, SCHOELLERS PAROLE). 51 × 73 cm (20 ⅛ × 28 ¾ in.). Ende mit Schrecken – Zu II, Schrecken ohne Ende. Berlin a Am Unterrand betitelt, signiert und datiert: DAS 11.9.56 Friedrich Schröder-Sonnenstern. MONDMORALISCHE SCHICKSALSDUPLIKAT ODER DER WETTLAUF ZWISCHEN TOD UND LEBEN F.S. SONNEN- Wir danken Klaus Ferentschik, Berlin, für die Bestätigung STERN 1956. Rückseitig zweifach signiert, mit Paraphe der Authentizität der Zeichnung. versehen und datiert. [3602] Gerahmt.

EUR 7.000–9.000 USD 8,610–11,070

Grisebach — Frühjahr 2018 253 252 Grisebach Partner und

Repräsentanzen Grisebach Berlin and Representatives

Stefanie Busold Dr. Arnulf Herbst Anne Ganteführer-Trier Norddeutschland Hessen Nordrhein-Westfalen/Benelux [email protected] [email protected] [email protected] T +49 40 4600 9010 T +49 175 408 5399 T +49 170 57 57 464

Grisebach Berlin Fasanenstraße 25 10719 Berlin T +49 30 885 915 0 F +49 30 882 41 45 [email protected] grisebach.com Florian Illies Micaela Kapitzky Benny Höhne Dr. Annegret Funk Jesco von Puttkamer [email protected] [email protected] Nordrhein-Westfalen/Benelux Baden-Württemberg Bayern T +49 30 885 915 47 T +49 30 885 915 32 [email protected] [email protected] [email protected] T +49 211 8629 2199 T +49 711 248 48 57 T +49 89 227 633

Dr. Markus Krause Bernd Schultz Verena Hartmann Aurélie Tanaqui Maureen Sarro [email protected] [email protected] Schweiz Frankreich New York, USA/Kanada T +49 30 885 915 29 T +49 30 885 915 0 [email protected] [email protected] [email protected] T +41 44 212 8888 T +33 603 20 36 27 T +1 212 308 0762

Wilfried Utermann Laura von Bismarck Sophia von Westerholt [email protected] Private Client Service Private Client Service T +49 231 4764 3757 [email protected] [email protected] T +49 30 885 915 24 T +49 30 885 915 84

254 Grisebach — Frühjahr 2018 255 Frühjahrsauktionen in Berlin Hinweise zum Katalog Catalogue Instructions 30. Mai bis 2. Juni 2018 Spring Auctions in Berlin, 30 May – 2 June 2018

1 1 31. Mai 2018 288 287 Alle Katalogbeschreibungen sind online und auf Anfrage in Englisch Descriptions in English of each item included in this catalogue are Ausgewählte Objekte erhältlich. available online or upon request. 2 2 Basis für die Umrechnung der EUR-Schätzpreise: The basis for the conversion of the EUR-estimates: USD 1,00 = EUR 0,813 (Kurs vom 5. April 2018) USD 1.00 = EUR 0.813 (rate of exchange 5 April 2018) Frühjaahr 2018 Frühjahr 2018 Frühjahr 3 3 Photographie Bei den Katalogangaben sind Titel und Datierung, wenn vorhanden, The titles and dates of works of art provided in quotation marks Kunst des 19. JahrhundertsKunst des 19. vom Künstler bzw. aus den Werkverzeichnissen übernommen. Die- originate from the artist or are taken from the catalogue raisonné. se Titel sind durch Anführungszeichen gekennzeichnet. Undatierte Undated works have been assigned approximate dates by Grisebach Werke haben wir anhand der Literatur oder stilistisch begründbar based on stylistic grounds and available literature. zeitlich zugeordnet. 4 Moderne und Kunst des 19. Jahrhunderts 30. Mai 2018 Zeitgenössische Photographie 30. Mai 2018 4 Dimensions given in the catalogue are measurements taken in cen - 3 Alle Werke wurden neu vermessen, ohne die Angaben in Werkver- timeters and inches (height by width by depth) from the actual zeichnissen zu übernehmen. Die Maßangaben sind in Zentimetern works. For originals, the size given is that of the sheet; for prints, the Kunst des 19. Jahrhunderts Moderne und Zeitgenössische ORANGERIE Ausgewählte Objekte und Inch aufgeführt. Es gilt Höhe vor Breite vor Tiefe. Bei Origina- size refers to the plate or block image. Where that differs from the Mittwoch, 30. Mai 2018, Photographie Donnerstag, 31. Mai 2018, len wird die Blattgröße, bei Drucken die Darstellungsgröße bzw. size of the sheet on which it is printed, the dimensions of the sheet 15 Uhr Mittwoch, 30. Mai 2018, 18 Uhr 11 Uhr Plattengröße angegeben. Wenn Papier- und Darstellungsmaß nicht follow in parentheses ( ). Special print marks or printed designations annähernd gleich sind, ist die Papiergröße in runden Klammern an- for these works are not noted in the catalogue. Signatures, designa- gegeben. Bei druckgrafischen Werken wurde auf Angabe der ge - tions and foundry marks are mentioned. “Bezeichnung” (“inscrip- druckten Bezeichnungen verzichtet. Signaturen, Bezeichnungen tion”) means an inscription from the artist’s own hand, in contrast to und Gießerstempel sind aufgeführt. „Bezeichnung“ bedeutet eine “Beschriftung” (“designation”) which indicates an inscription from eigenhändige Aufschrift des Künstlers, im Gegensatz zu einer „Be- the hand of another. 290 schriftung“ von fremder Hand. 5 5 When describing paper, “Bütten paper” denotes machine-made Bei den Papieren meint „Büttenpapier“ ein Maschinenpapier paper manufactured with the texture and finish of “Bütten”. Other mit Büttenstruktur. Ergänzende Angaben wie „JW Zanders“ oder designations of paper such as “JW Zanders” or “BFK Rives” refer to Frühjahr 2018 Frühjahr „BFK Rives“ beziehen sich auf Wasserzeichen. Der Begriff „Japan - respective watermarks. The term “Japan paper” refers to both hand

Ausgewählte Werke papier“ bezeichnet sowohl echtes wie auch maschinell hergestell - and machine-made Japan paper. tes Japanpapier. 6 6 All sale objects may be viewed and examined before the auction; Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor they are sold as is. The condition of the works corresponds to their der Versteigerung besichtigt und geprüft werden; sie sind ge- age. The catalogues list only such defects in condition as impair the

Ausgewählte Werke 31. Mai 2018 braucht. Der Erhaltungszustand der Kunstwerke ist ihrem Alter overall impression of the art work. For every lot there is a condition Moderne Kunst 1. Juni 2018 Zeitgenössische Kunst 1. Juni 2018 entsprechend; Mängel werden in den Katalogbeschreibungen nur report which can be requested. erwähnt, wenn sie den optischen Gesamteindruck der Arbeiten 7 Ausgewählte Werke Moderne Kunst Zeitgenössische Kunst beeinträchtigen. Für jedes Kunstwerk liegt ein Zustandsbericht Those numbers printed in brackets [ ] refer to the consignors listed Donnerstag, 31. Mai 2018, Freitag, 1. Juni 2018, Freitag, 1. Juni 2018, vor, der angefordert werden kann. in the Consignor Index, with [E] referring to property owned by 7 Grisebach. 18 Uhr 11 Uhr 18 Uhr Die in eckigen Klammern gesetzten Zeichen beziehen sich auf die 8 Einlieferer, wobei [E] die Eigenware kennzeichnet. Only works already framed at the time of consignment will be sold 8 framed. Es werden nur die Werke gerahmt versteigert, die gerahmt einge- liefert wurden.

Third Floor

Schätzwerte bis 3.000 Euro 2. Juni 2018

Third Floor Samstag, 2. Juni 2018, 11 Uhr/15 Uhr

Grisebach — Frühjahr 2018 257 Versteigerungsbedingungen des Bieters während der Versteigerung abgegeben. Das von dem 30 %. Auf den Teil des Hammer preises, der EUR 500.000 über- Bieter genannte Gebot bezieht sich ausschließlich auf den Ham- steigt, wird ein Aufgeld von 25 % berechnet. Auf den Teil des merpreis, umfasst also nicht Aufgeld, etwaige Umlagen und Um- Hammer preises, der EUR 2.000.000 übersteigt, wird ein Aufgeld der Grisebach GmbH satzsteuer, die hinzukommen. Das Gebot muss den Kunstgegen- von 20 % berechnet. In diesem Aufgeld sind alle pauschalen Ge- stand, auf den es sich bezieht, zweifelsfrei und möglichst unter bühren sowie die gesetzliche Umsatzsteuer enthalten (Differenz- Nennung der Los-Nummer, des Künstlers und des Titels, benennen. besteuerung nach § 25a UStG). Sie werden bei der Rechnungstel- Telefonische Gebote können von Grisebach aufgezeichnet lung nicht einzeln ausgewiesen. werden. Mit dem Antrag zum telefonischen Bieten erklärt sich der Käufern, denen nach dem Umsatzsteuergesetz (UStG) im Bieter mit der Aufzeichnung einverstanden. Die Aufzeichnung wird Inland geliefert wird und die zum Vorsteuerabzug berechtigt sind, spätestens nach drei Monaten gelöscht, sofern sie nicht zu Be- kann auf Wunsch die Rechnung nach der Regelbesteuerung gemäß weiszwecken benötigt wird. Absatz B. ausgestellt werden. Dieser Wunsch ist bei Beantragung d) Gebote über das Internet § 1 3. der Bieter nummer anzugeben. Eine Korrektur nach Rechnungs- Der Versteigerer Grisebach bestimmt Ort und Zeitpunkt der Versteigerung. Gebote über das Internet sind nur zulässig, wenn der Bieter von stellung ist nicht möglich. Sie ist berechtigt, Ort oder Zeitpunkt zu ändern, auch wenn der Grisebach zum Bieten über das Internet unter Verwendung eines b) Bei Kunstwerken mit der Kennzeichnung „N“ für Import handelt es 1. Auktions katalog bereits versandt worden ist. Benutzernamens und eines Passwortes zugelassen worden ist und sich um Kunstwerke, die in die EU zum Verkauf eingeführt wurden. Die Versteigerung erfolgt im Namen der Grisebach GmbH – nach- die Versteigerungsbedingungen als verbindlich anerkennt. Die Zu- In diesen Fällen wird zusätzlich zum Aufgeld die verauslagte Ein- folgend: „Grisebach“ genannt. Der Auktionator handelt als deren lassung erfolgt ausschließlich für die Person des Zugelassenen, ist fuhrumsatzsteuer in Höhe von derzeit 7 % des Hammerpreises also höchst persönlich. Der Benutzer ist verpflichtet, seinen Be- Vertreter. Er ist gem. § 34b Abs. 5 GewO öffentlich bestellt. Die § 3 erhoben. Versteigerung ist somit eine öffentliche Versteigerung i. S. § 474 Durchführung der Versteigerung nutzernamen und sein Passwort Dritten nicht zugänglich zu ma- B. Bei im Katalog mit dem Buchstaben „R“ hinter der Losnummer ge- Abs. 1 S. 2 und § 383 Abs. 3 BGB. chen. Bei schuldhafter Zuwiderhandlung haftet er Grisebach für kennzeichneten Kunstgegenständen berechnet sich der Kaufpreis 2. 1. Bieternummer daraus entstandene Schäden. wie folgt: Die Versteigerung erfolgt in der Regel für Rechnung des Einliefe- Jeder Bieter erhält von Grisebach eine Bieternummer. Er hat Gebote über das Internet sind nur rechtswirksam, wenn sie a) Aufgeld rers, der unbenannt bleibt. Nur die im Eigentum von Grisebach die Verstei gerungsbedingungen als verbindlich anzuerkennen. hinreichend bestimmt sind und durch Benutzernamen und Pass- Auf den Hammerpreis berechnet Grisebach ein Aufgeld von 25 %. befindlichen Kunstgegenstände werden für eigene Rechnung ver- Von unbekannten Bietern benötigt Grisebach zur Erteilung wort zweifelsfrei dem Bieter zuzuordnen sind. Die über das Inter- Auf den Teil des Hammerpreises, der EUR 500.000 übersteigt, wird steigert. Sie sind im Katalog mit „E“ gekennzeichnet. der Bieternummer spätestens 24 Stunden vor Beginn der Verstei- net übertragenen Gebote werden elektronisch protokolliert. Die ein Aufgeld von 20 % berechnet. Auf den Teil des Hammerpreises, 3. gerung eine schriftliche Anmel dung mit beigefügter zeitnaher Richtigkeit der Protokolle wird vom Käufer anerkannt, dem jedoch der EUR 2.000.000 übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % berech- Die Versteigerung erfolgt auf der Grundlage dieser Versteigerungs- Bankreferenz. der Nachweis ihrer Unrichtig keit offensteht. net. bedingungen. Die Versteigerungsbedingungen sind im Auktionska- Nur unter einer Bieternummer abgegebene Gebote werden Grisebach behandelt Gebote, die vor der Versteigerung über b) Umsatzsteuer talog, im Internet und durch deutlich sichtbaren Aushang in den auf der Verstei gerung berücksichtigt. das Internet abgegeben werden, rechtlich wie schriftliche Gebote. Auf den Hammerpreis und das Aufgeld wird die jeweils gültige Räumen von Grisebach veröffentlicht. Durch Abgabe eines Gebots 2. Aufruf Internetgebote während einer laufenden Versteigerung werden gesetzliche Umsatzsteuer erhoben (Regelbesteuerung mit „R“ erkennt der Käufer diese Versteigerungsbedingungen als verbind - Die Versteigerung des einzelnen Kunstgegenstandes beginnt mit wie Gebote aus dem Saal berücksichtigt. gekennzeichnet). Sie beträgt derzeit 19 %. lich an. dessen Aufruf durch den Auktionator. Er ist berechtigt, bei Aufruf 4. Der Zuschlag c) Umsatzsteuerbefreiung von der im Katalog vorgesehenen Reihenfolge abzuweichen, Los- a) Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Ge- Keine Umsatzsteuer wird für den Verkauf von Kunstgegenständen Nummern zu verbinden oder zu trennen oder eine Los-Nummer bots kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Zuschlag verpflich- berechnet, die in Staaten innerhalb der EU von Unternehmen er- tet den Bieter, der unbenannt bleibt, zur Abnahme des Kunstge- § 2 zurückzuziehen. worben und aus Deutschland exportiert werden, wenn diese bei Katalog, Besichtigung und Versteigerungstermin Der Preis wird bei Aufruf vom Auktionator festgelegt, und genstandes und zur Zahlung des Kaufpreises (§ 4 Ziff. 1). Beantragung und Erhalt ihrer Bieter nummer ihre Umsatzsteuer- zwar in Euro. Gesteigert wird um jeweils 10 % des vorangegangenen b) Der Auktionator kann bei Nichterreichen des Limits einen Zuschlag Identifikations nummer angegeben haben. Eine nachträgliche Be- 1. Katalog Gebots, sofern der Auktionator nicht etwas anderes bestimmt. unter Vorbehalt erteilen. Ein Zuschlag unter Vorbehalt wird nur rücksichtigung, insbesondere eine Korrektur nach Rechnungs- Vor der Versteigerung erscheint ein Auktionskatalog. Darin werden 3. Gebote wirk sam, wenn Grisebach das Gebot innerhalb von drei Wochen stellung, ist nicht möglich. zur allgemeinen Orientierung die zur Versteigerung kommenden a) Gebote im Saal nach dem Tag der Versteigerung schriftlich bestätigt. Sollte in der Keine Umsatzsteuer wird für den Verkauf von Kunstgegen- Kunst gegen stände abgebildet und beschrieben. Der Katalog ent- Gebote im Saal werden unter Verwendung der Bieternummer ab - Zwischenzeit ein anderer Bieter mindestens das Limit bieten, er- ständen berechnet, die gemäß § 6 Abs. 4 UStG in Staaten außerhalb hält zusätz lich Angaben über Urheberschaft, Technik und Signatur gegeben. Ein Vertrag kommt durch Zuschlag des Auktionators zu - hält dieser ohne Rücksprache mit dem Bieter, der den Zuschlag der EU geliefert werden und deren Käufer als ausländische Abneh- des Kunst gegen standes. Nur sie bestimmen die Beschaffenheit stande. unter Vorbehalt erhalten hat, den Zuschlag. mer gelten und dies entsprechend § 6 Abs. 2 UStG nachgewiesen des Kunst gegen standes. Im übrigen ist der Katalog weder für die Will ein Bieter Gebote im Namen eines Dritten abgeben, hat c) Der Auktionator hat das Recht, ohne Begründung ein Gebot abzu- haben. Im Ausland anfallende Einfuhr umsatz steuer und Zölle trägt Beschaffenheit des Kunstgegenstandes noch für dessen Erschei- er dies mindestens 24 Stunden vor Beginn der Versteigerung von lehnen oder den Zuschlag zu verweigern. Wird ein Gebot abge- der Käufer. nungsbild (Farbe) maß gebend. Der Katalog weist einen Schätzpreis Grisebach unter Vorlage einer Vollmacht des Dritten anzuzeigen. lehnt oder der Zuschlag verweigert, bleibt das vorangegangene Die vorgenannten Regelungen zur Umsatzsteuer entsprechen in Euro aus, der jedoch lediglich als Anhaltspunkt für den Ver- Anderenfalls kommt bei Zuschlag der Vertrag mit ihm selbst zu- Gebot wirksam. dem Stand der Gesetzgebung und der Praxis der Finanzverwaltung. kehrswert des Kunst gegen stan des dient, ebenso wie etwaige An- stande. d) Der Auktionator kann einen Zuschlag zurücknehmen und den Änderungen sind nicht ausgeschlossen. gaben in anderen Währungen. b) Schriftliche Gebote Kunst gegenstand innerhalb der Auktion neu ausbieten, 2. Fälligkeit und Zahlung Der Katalog wird von Grisebach nach bestem Wissen und Mit Zustimmung von Grisebach können Gebote auf einem dafür – wenn ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot von ihm über- Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Gewissen und mit großer Sorgfalt erstellt. Er beruht auf den bis vorgesehenen Formular auch schriftlich abgegeben werden. Sie sehen und dies von dem übersehenen Bieter unverzüglich bean - Der Kaufpreis ist in Euro an Grisebach zu entrichten. Schecks zum Zeitpunkt der Versteigerung veröffentlichten oder sonst all- müssen vom Bieter unterzeichnet sein und unter Angabe der Los- standet worden ist, und andere unbare Zahlungen werden nur erfüllungshalber ange- gemein zugänglichen Erkenntnissen sowie auf den Angaben des Nummer, des Künstlers und des Titels den für den Kunstgegen- – wenn ein Bieter sein Gebot nicht gelten lassen will oder nommen. Einlieferers. stand gebotenen Hammerpreis nennen. Der Bieter muss die Ver- – wenn sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Eine Begleichung des Kaufpreises durch Aufrechnung ist nur Für jeden der zur Versteigerung kommenden Kunstgegen- steigerungsbedingungen als verbindlich anerkennen. Übt der Auktionator dieses Recht aus, wird ein bereits erteilter mit un be strittenen oder rechtskräftig festgestellten Forderungen stände kann bei ernstlichem Interesse ein Zustandsbericht von Mit dem schriftlichen Gebot beauftragt der Bieter Grisebach, Zuschlag unwirksam. zulässig. Grisebach angefordert und es können etwaige von Grisebach ein - seine Gebote unter Berücksichtigung seiner Weisungen abzuge- e) Der Auktionator ist berechtigt, ohne dies anzeigen zu müssen, bis Bei Zahlung in ausländischer Währung gehen ein etwaiges geholte Expertisen eingesehen werden. ben. Das schriftliche Gebot wird von Grisebach nur mit dem Betrag zum Erreichen eines mit dem Einlieferer vereinbarten Limits auch Kursrisiko sowie alle Bankspesen zulasten des Käufers. Die im Katalog, im Zustandsbericht oder in Expertisen ent- in Anspruch genommen, der erforderlich ist, um ein anderes Ge - Gebote für den Einlieferer abzugeben und den Kunstgegenstand 3. Verzug haltenen Angaben und Beschreibungen sind Einschätzungen, keine bot zu überbieten. dem Einlieferer unter Benennung der Einlieferungsnummer zuzu- Ist der Kaufpreis innerhalb von zwei Wochen nach Zugang der Garantien im Sinne des § 443 BGB für die Beschaffenheit des Kunst- Ein Vertrag auf der Grundlage eines schriftlichen Gebots schlagen. Der Kunstgegenstand bleibt dann unverkauft. Rechnung noch nicht beglichen, tritt Verzug ein. gegenstandes. kommt mit dem Bieter durch den Zuschlag des Auktionators Ab Eintritt des Verzuges verzinst sich der Kaufpreis mit 1 % Grisebach ist berechtigt, Katalogangaben durch Aushang am zustande. monatlich, unbeschadet weiterer Schadensersatzansprüche. Ort der Versteigerung und unmittelbar vor der Versteigerung des Gehen mehrere gleich hohe schriftliche Gebote für denselben § 4 Zwei Monate nach Eintritt des Verzuges ist Grisebach be - betreffen den Kunstgegenstandes mündlich durch den Auktionator Kunst gegenstand ein, erhält das zuerst eingetroffene Gebot den Zu- Kaufpreis, Zahlung, Verzug rechtigt und auf Verlangen des Einlieferers verpflichtet, diesem zu berichtigen oder zu ergänzen. schlag, wenn kein höheres Gebot vorliegt oder abgegeben wird. Name und Anschrift des Käufers zu nennen. 2. Besichtigung c) Telefonische Gebote 1. Kaufpreis Ist der Käufer mit der Zahlung des Kaufpreises in Verzug, Alle zur Versteigerung kommenden Kunstgegenstände werden vor Telefonische Gebote sind zulässig, wenn der Bieter mindestens 24 Der Kaufpreis besteht aus dem Hammerpreis zuzüglich Aufgeld. kann Grise bach nach Setzung einer Nachfrist von zwei Wochen der Versteigerung zur Vorbesichtigung ausgestellt und können be - Stunden vor Beginn der Versteigerung dies schriftlich beantragt Hinzu kommen können pauschale Gebühren sowie die gesetzliche vom Vertrag zurücktreten. Damit erlöschen alle Rechte des Käu- sichtigt und geprüft werden. Ort und Zeit der Besichtigung, die und G riseba ch zugestimmt hat. D er Bieter muss die Versteigerungs- Umsatz steuer. fers an dem erstei gerten Kunst gegen stand. Grisebach fest legt, sind im Katalog angegeben. Die Kunstgegen- bedingungen als verbindlich anerkennen. A. a) Bei Kunstgegenständen ohne besondere Kennzeichnung im Kata- Grisebach ist nach Erklärung des Rücktritts berechtigt, vom stände sind gebraucht und werden in der Beschaffenheit verstei - Die telefonischen Gebote werden von einem während der log berechnet sich der Kaufpreis wie folgt: Bei Käufern mit Wohn- Käufer Schadensersatz zu verlangen. Der Schadensersatz umfasst gert, in der sie sich im Zeit punkt der Versteigerung befinden. Verstei gerung im Saal anwesenden Mitarbeiter von Grisebach sitz innerhalb des Gemeinschaftsgebietes der Europäischen Union insbe sondere das Grisebach entgangene Entgelt (Einliefererkom- entgegen genommen und unter Berücksichtigung der Weisungen (EU) berechnet Grisebach auf den Hammerpreis ein Aufgeld von mission und Aufgeld), sowie angefallene Kosten für Katalogabbil-

Grisebach — Frühjahr 2018 259 dungen und die bis zur Rückgabe oder bis zur erneuten Versteige- § 7 § 8 Informationen rung des Kunst gegen standes anfallenden Transport-, Lager- und Haftung Schlussbestimmungen Versicherungs kosten. Wird der Kunstgegenstand an einen Unterbieter verkauft 1. Beschaffenheit des Kunstgegenstandes 1. Nebenabreden für Bieter oder in der nächsten oder übernächsten Auktion versteigert, haf- Der Kunstgegenstand wird in der Beschaffenheit veräußert, in der Änderungen dieser Versteigerungsbedingungen im Einzelfall oder tet der Käufer außerdem für jeglichen Mindererlös. er sich bei Erteilung des Zuschlags befindet und vor der Versteige- Nebenabreden bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Schriftform. Grisebach hat das Recht, den säumigen Käufer von künftigen rung besichtigt und geprüft werden konnte. Ergänzt wird diese 2. Fremdsprachige Fassung der Versteigerungsbedingungen Ver stei gerungen auszuschließen und seinen Namen und seine Beschaffen heit durch die Angaben im Katalog (§ 2 Ziff. 1) über Ur- Soweit die Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen als Adresse zu Sperrzwecken an andere Auktionshäuser weiterzugeben. heberschaft, Technik und Signatur des Kunstgegenstandes. Sie be - der deutschen Sprache vorliegen, ist stets die deutsche Fassung ruhen auf den bis zum Zeitpunkt der Versteigerung veröffentlich- maßgebend. ten oder sonst allgemein zugänglichen Erkennt nissen sowie auf 3. Anwendbares Recht § 5 den Angaben des Einlieferers. Weitere Beschaffen heits merkmale Es gilt ausschließlich das Recht der Bundesrepublik Deutschland. Die Verteilung der Bieternummern erfolgt eine Stunde vor Beginn der Nachverkauf sind nicht verein bart, auch wenn sie im Katalog beschrieben oder Das Abkommen der Vereinten Nationen über Verträge des interna - Auktion. Wir bitten um rechtzeitige Registrierung. Nur unter dieser erwähnt sind oder sich aus schriftlichen oder mündlichen Aus- tionalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Nummer abgegebene Gebote werden auf der Auktion berück- Während eines Zeitraums von zwei Monaten nach der Auktion kön - künften, aus einem Zustands bericht, Expertisen oder aus den Ab- 4. Erfüllungsort sichtigt. Von Bietern, die Grisebach noch unbekannt sind, benötigt nen nicht versteigerte Kunstgegenstände im Wege des Nachver- bildungen des Katalogs ergeben sollten. Eine Garantie (§ 443 BGB) Erfüllungsort und Gerichtsstand ist, soweit dies rechtlich verein- Grisebach spätestens 24 Stunden vor Beginn der Auktion eine kaufs erworben werden. Der Nachverkauf gilt als Teil der Verstei- für die vereinbarte Beschaffenheit des Kunstgegenstandes wird bart werden kann, Berlin. schriftliche Anmeldung. gerung. Der Interessent hat persönlich, telefonisch, schriftlich nicht übernommen. 5. Salvatorische Klausel Sie haben auch die Möglichkeit, schriftliche oder telefonische Gebote an oder über das Internet ein Gebot mit einem bestimmten Betrag 2. Rechte des Käufers bei einem Rechtsmangel (§ 435 BGB) Sollte eine oder mehrere Bestimmungen dieser Versteigerungs- den Versteigerer zu richten. Ein entsprechendes Auftragsformular abzugeben und die Versteigerungsbedingungen als verbindlich an- Weist der erworbene Kunstgegenstand einen Rechtsmangel auf, bedingungen unwirksam sein oder werden, bleibt die Gültigkeit liegt dem Katalog bei. Über www.grisebach.com können Sie live zuerkennen. Der Vertrag kommt zustande, wenn Grisebach das weil an ihm Rechte Dritter bestehen, kann der Käufer innerhalb der übrigen Bestimmungen davon unberührt. Anstelle der unwirk- über das Internet die Auktionen verfolgen und sich zum online-live Gebot innerhalb von drei Wochen nach Eingang schriftlich an - einer Frist von zwei Jahren (§ 438 Abs. 4 und 5 BGB) wegen dieses samen Bestimmung gelten die entsprechenden gesetzlichen Vor- Bieten registrieren. Wir bitten Sie in allen Fällen, uns dies bis nimmt. Die Bestimmungen über Kaufpreis, Zahlung, Verzug, Abho- Rechts man gels vom Vertrag zurücktreten oder den Kaufpreis min- schriften. spätestens zum 31. Mai 2018, 11 Uhr mitzuteilen. lung und Haftung für in der Versteigerung erworbene Kunstgegen- dern (§ 437 Nr. 2 BGB). Im übrigen werden die Rechte des Käufers Die Berechnung des Aufgeldes ist in den Versteigerungsbedingungen stände gelten entsprechend. aus § 437 BGB, also das Recht auf Nach erfüllung, auf Schadener- unter § 4 geregelt; wir bitten um Beachtung. Die Versteigerungsbe- satz oder auf Ersatz ver geblicher Aufwendungen ausgeschlossen, dingungen sind am Ende des Kataloges abgedruckt. Die englische es sei denn, der Rechts mangel ist arglistig verschwiegen worden. Übersetzung des Kataloges finden Sie unter www.grisebach.com. § 6 3. Rechte des Käufers bei Sachmängeln (§ 434 BGB) Grisebach ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in Entgegennahme des ersteigerten Kunstgegenstandes Weicht der Kunstgegenstand von der vereinbarten Beschaffenheit diesem Katalog, sofern sie eindeutig identifizierbar sind und einen (Urheberschaft, Technik, Signatur) ab, ist der Käufer berech tigt, Schätzwert von mindestens EUR 1.000 haben, wurden vor der 1. Abholung innerhalb von zwei Jahren ab Zuschlag (§ 438 Abs. 4 BGB) vom Ver- Versteigerung mit dem Datenbankbestand des Registers individuell Der Käufer ist verpflichtet, den ersteigerten Kunstgegenstand spä - trag zurückzutreten. Er erhält den von ihm gezahlten Kaufpreis (§ 4 abgeglichen. testens einen Monat nach Zuschlag abzuholen. Ziff. 1 der Verstei gerungsbedingungen) zurück, Zug um Zug gegen Grisebach ist jedoch nicht verpflichtet, den ersteigerten Rückgabe des Kaufgegenstandes in unverändertem Zustand am Kunst gegen stand vor vollständiger Bezahlung des in der Rechnung Sitz von Grisebach. Ansprüche auf Minderung des Kaufpreises ausgewiesenen Betrages an den Käufer herauszugeben. (§ 437 Nr. 2 BGB), auf Schadens ersatz oder auf Ersatz vergeblicher Das Eigentum geht auf den Käufer erst nach vollständiger Be- Aufwendungen (§ 437 Nr. 3 BGB) sind ausgeschlossen. Dieser Haf- gleichung des Kaufpreises über. tungsausschluss gilt nicht, soweit Grisebach den Mangel arglistig 2. Lagerung verschwiegen hat. Bis zur Abholung lagert Grisebach für die Dauer eines Monats, Das Rücktrittsrecht wegen Sachmangels ist ausgeschlossen, gerech net ab Zuschlag, den ersteigerten Kunstgegenstand und sofern Grisebach den Kunstgegenstand für Rechnung des Einliefe - versichert ihn auf eigene Kosten in Höhe des Kaufpreises. Danach rers ver äußert hat und die größte ihr mögliche Sorgfalt bei Ermitt- hat Grisebach das Recht, den Kunstgegenstand für Rechnung des lung der im Katalog genannten Urheberschaft, Technik und Signa- Käufers bei einer Kunst spedition einzulagern und versichern zu tur des Kunst gegenstandes aufgewandt hat und keine Gründe lassen. Wahlweise kann Grise bach statt dessen den Kunstgegen- vorlagen, an der Richtigkeit dieser Angaben zu zweifeln. In diesem stand in den eigenen Räumen ein lagern gegen Berechnung einer Falle verpflichtet sich Grisebach, dem Käufer das Aufgeld, etwaige monatlichen Pauschale von 0,1 % des Kaufpreises für Lager- und Umlagen und die Umsatz steuer zu erstatten. Versicherungskosten. Außerdem tritt Grisebach dem Käufer alle ihr gegen den Ein- 3. Versand lieferer, dessen Name und Anschrift sie dem Käufer mitteilt, zuste- Beauftragt der Käufer Grisebach schriftlich, den Transport des er- henden Ansprüche wegen der Mängel des Kunstgegenstandes ab. steigerten Kunstgegenstandes durchzuführen, sorgt Grisebach, Sie wird ihn in jeder zulässigen und ihr möglichen Weise bei der sofern der Kaufpreis vollständig bezahlt ist, für einen sachgerech- Geltendmachung dieser Ansprüche gegen den Einlieferer unter- ten Transport des Werkes zum Käufer oder dem von ihm benann- stützen. ten Em pfän ger durch eine Kunstspedition und schließt eine ent- 4. Fehler im Versteigerungsverfahren sprechende Transportversicherung ab. Die Kosten für Verpackung, Grisebach haftet nicht für Schäden im Zusammenhang mit der Ab- Versand und Versicherung trägt der Käufer. gabe von mündlichen, schriftlichen, telefonischen oder Internet- 4. Annahmeverzug geboten, soweit ihr nicht Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Holt der Käufer den Kunstgegenstand nicht innerhalb von einem Last fällt. Dies gilt insbesondere für das Zustandekommen oder Monat ab (Ziffer 1) und erteilt er innerhalb dieser Frist auch keinen den Bestand von Telefon-, Fax- oder Datenleitungen sowie für Auftrag zur Versendung des Kunstgegenstandes (Ziffer 3), gerät er Übermittlungs-, Über tragungs- oder Übersetzungsfehler im Rah- in Annahme verzug. men der eingesetzten Kommunikationsmittel oder seitens der für 5. Anderweitige Veräußerung die Entgegennahme und Weitergabe eingesetzten Mitarbeiter. Für Veräußert der Käufer den ersteigerten Kunstgegenstand seiner- Missbrauch durch unbefugte Dritte wird nicht gehaftet. Die Haf- seits, bevor er den Kaufpreis vollständig bezahlt hat, tritt er be- tungsbeschränkung gilt nicht für Schäden an der Verletzung von reits jetzt erfüllungshalber sämtliche Forderungen, die ihm aus Leben, Körper oder Gesundheit. dem Weiterverkauf zustehen, an Grisebach ab, welche die Abtre- 5. Verjährung tung hiermit annimmt. Soweit die abgetretenen Forderungen die Für die Verjährung der Mängelansprüche gelten die gesetzlichen Grisebach zuste henden Ansprüche übersteigen, ist Grisebach ver- Verjährungsfristen des § 438 Abs. 1 Ziffer 3 BGB (2 Jahre). pflichtet, den zur Erfüllung nicht benötigten Teil der abgetretenen Forderung unverzüglich an den Käufer abzutreten.

260 Grisebach — Frühjahr 2018 261 Conditions of Sale c) Phoned-in absentee bids and the auctioneer is furthermore authorized to knock down the Bids may permissibly be phoned in, provided that the bidder applies work of art to the Consignor, citing the consignment number. In such in writing to be admitted as a telephone bidder, and does so at the event, the work of art shall go unsold. of Grisebach GmbH latest twenty-four (24) hours prior to the auction commencing, and furthermore provided that Grisebach has consented. The bidder must acknowledge the Conditions of Sale as being binding upon it. Section 4 Bids phoned in will be taken by a Grisebach employee present Purchase Price, Payment, Default at the auction on the floor, and will be submitted in the course of the auction in keeping with the instructions issued by the bidder. The 1. Purchase price bid so submitted by the bidder shall cover exclusively the hammer The purchase price consists of the hammer price plus buyer’s pre- price, and thus shall not comprise the buyer’s premium, any allo- mium. Additionally, lump sum fees may be charged along with stat- Section 1 Grisebach, will be set out in the catalogue. The works of art are used cated costs that may be charged, or turnover tax. The bid must un- utory turnover tax. The Auction House and will be sold “as is”, in other words in the condition they are in at ambiguously designate the work of art to which it refers, and must A. a) For works of art that have not been specially marked in the cata- the time of the auction. wherever possible provide the lot number, the artist and the title of logue, the purchase price will be calculated as follows: 1. 3. the work. For buyers having their residence in the community territory of The auction will be implemented on behalf of Grisebach GmbH – Grisebach will determine the venue and time at which the auction is Grisebach may make a recording of bids submitted by tele- the European Union (EU), Grisebach will add a buyer’s premium of referred to hereinbelow as “Grisebach”. The auctioneer will be act- to be held. It is entitled to modify the venue and the time of the auc- phone. By filing the application to be admitted as a telephone bid - 30 % to the hammer price. A buyer’s premium of 25 % will be added ing as Grisebach’s representative. The auctioneer is an expert who tion, also in those cases in which the auction catalogue has already der, the bidder declares its consent to the telephone conversation to that part of the hammer price that is in excess of EUR 500,000. A has been publicly appointed in accordance with Section 34b para- been sent out. being recorded. buyer’s premium of 20 % will be added to that part of the hammer graph 5 of the Gewerbeordnung (GewO, German Industrial Code). Unless it is required as evidence, the recording shall be de- price that is in excess of EUR 2,000,000. This buyer’s premium will Accordingly, the auction is a public auction as defined by Section leted at the latest following the expiry of three (3) months. include all lump sum fees as well as the statutory turnover tax (mar- 474 paragraph 1 second sentence and Section 383 paragraph 3 of Section 3 d) Absentee bids submitted via the internet gin scheme pursuant to Section 25a of the German Turnover Tax Act). the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Civil Code). Calling the Auction Bids may be admissibly submitted via the internet only if Grisebach These taxes and fees will not be itemized separately in the invoice. 2. has registered the bidder for internet bidding, giving him a user Buyers to whom delivery is made within Germany, as defined As a general rule, the auction will be performed on behalf of the 1. Bidder number name and password, and if the bidder has acknowledged the Con- by the German Turnover Tax Act, and who are entitled to deduct in- Consignor, who will not be named. Solely those works of art owned Grisebach will issue a bidder number to each bidder. Each bidder is ditions of Sale as being binding upon it. The registration shall be put taxes, may have an invoice issued to them that complies with the by Grisebach shall be sold at auction for the account of Grisebach. to acknowledge the Conditions of Sale as being binding upon it. non-transferable and shall apply exclusively to the registered par- standard taxation provisions as provided for hereinabove in para- Such items will be marked by an “E” in the catalogue. At the latest twenty-four (24) hours prior to the start of the ty; it is thus entirely personal and private. The user is under obliga- graph B. Such invoice is to be requested when applying for a bidder 3. auction, bidders as yet unknown to Grisebach must register in writ- tion to not disclose to third parties its user name or password. number. It is not possible to perform any correction retroactively The auction shall be performed on the basis of the present Condi- ing, providing a written bank reference letter of recent date, so as Should the user culpably violate this obligation, it shall be held lia- after the invoice has been issued. tions of Sale. The Conditions of Sale are published in the catalogue to enable Grisebach to issue a bidder number to them. ble by Grisebach for any damages resulting from such violation. b) Works of art marked by the letter “N” (for Import) are works of art of the auction and on the internet; furthermore, they are posted in At the auction, only the bids submitted using a bidder number Bids submitted via the internet shall have legal validity only if that have been imported from outside the EU for sale. In such an easily accessible location in the Grisebach spaces. By submit- will be considered. they are sufficiently determinate and if they can be traced back to event, the import turnover tax advanced, in the amount of cur- ting a bid, the buyer acknowledges the Conditions of Sale as being 2. Item call-up the bidder by its user name and password beyond any reasonable rently 7 % on the hammerprice, will be charged in addition to the binding upon it. The auction of the individual work of art begins by its being called doubt. The bids transmitted via the internet will be recorded elec- buyer’s premium. up by the auctioneer. The auctioneer is entitled to call up the works tronically. The buyer acknowledges that these records are correct, B. For works of art marked in the catalogue by the letter “R” behind the of art in a different sequence than that published in the catalogue, but it does have the option to prove that they are incorrect. lot number, the purchase price is calculated as follows: Section 2 to join catalogue items to form a lot, to separate a lot into individual In legal terms, Grisebach shall treat bids submitted via the in- a) Buyer’s premium Catalogue, Pre-Sale Exhibition and Date of the Auction items, and to pull an item from the auction that has been given a lot ternet at a point in time prior to the auction as if they were bids Grisebach will add a buyer’s premium of 25% to the hammer price. number. submitted in writing. Bids submitted via the internet while an auc- A buyer’s premium of 20 % will be added to that part of the hammer 1. Catalogue When the work of art is called up, its price will be determined tion is ongoing shall be taken into account as if they were floor bids. price that is in excess of EUR 500,000. A buyer’s premium of 15 % will Prior to the auction date, an auction catalogue will be published. by the auctioneer, denominated in euros. Unless otherwise deter- 4. Knock down be added to that part of the hammer price that is in excess of EUR This provides general orientation in that it shows images of the mined by the auctioneer, the bid increments will amount to 10 % of a) The work of art is knocked down to the winning bidder if, following 2,000,000. works of art to be sold at auction and describes them. Additionally, the respective previous bid. three calls for a higher bid, no such higher bid is submitted. Upon b) Turnover tax the catalogue will provide information on the work’s creator(s), 3. Bids the item being knocked down to it, this will place the bidder under The hammer price and the buyer's premium will each be subject to technique, and signature. These factors alone will define the char- a) Floor bids obligation to accept the work of art and to pay the purchase price the statutory turnover tax in the respectively applicable amount acteristic features of the work of art. In all other regards, the cata- Floor bids will be submitted using the bidder number. A sale and (Section 4 Clause 1). The bidder shall not be named. (standard taxation provisions, marked by the letter "R"). Currently, logue will not govern as far as the characteristics of the work of art purchase agreement will be concluded by the auctioneer bringing b) Should the bids not reach the reserve price set by the Consignor, the this amounts to 19 %. or its appearance are concerned (color). The catalogue will provide down the hammer to end the bidding process. auctioneer will knock down the work of art at a conditional hammer c) Exemption from turnover tax estimated prices in EUR amounts, which, however, serve solely as Where a bidder wishes to submit bids in the name of a third price. This conditional hammer price shall be effective only if No turnover tax will be charged where works of art are sold that are an indication of the fair market value of the work of art, as does any party, it must notify Grisebach of this fact at the latest twenty-four Grisebach confirms this bid in writing within three (3) weeks of the acquired in states within the EU by corporations and exported out- such information that may be provided in other currencies. (24) hours prior to the auction commencing, submitting a corre- day of the auction. Should another bidder submit a bid in the mean- side of Germany, provided that such corporations have provided Grisebach will prepare the catalogue to the best of its knowl- sponding power of attorney from that third party. In all other cases, time that is at least in the amount of the reserve price, the work of their turnover tax ID number in applying for and obtaining their bid- edge and belief, and will exercise the greatest of care in doing so. once the work of art has been knocked down, the sale and purchase art shall go to that bidder; there will be no consultations with the der number. It is not possible to register this status after the invoice The catalogue will be based on the scholarly knowledge published agreement will be concluded with the person who has placed the bidder to whom the work of art has been knocked down at a condi- has been issued, and more particularly, it is not possible to perform up until the date of the auction, or otherwise generally accessible, bid. tional hammer price. a correction retroactively. and on the information provided by the Consignor. b) Written absentee bids c) The auctioneer is entitled to refuse to accept a bid, without provid- No turnover tax shall be charged for the sale of works of art Seriously interested buyers have the opportunity to request Subject to Grisebach consenting to this being done, bids may also ing any reasons therefor, or to refuse to knock down a work of art to that are delivered, pursuant to Section 6 paragraph 4 of the Um- that Grisebach provide them with a report outlining the condition of be submitted in writing using a specific form developed for this pur- a bidder. Where a bid is refused, or where a work of art is not satzsteuergesetz (UStG, German Turnover Tax Act), to destinations the work of art (condition report), and they may also review any ex- pose. The bidder must sign the form and must provide the lot num- knocked down to a bidder, the prior bid shall continue to be valid. located in states that are not a Member State of the EU, provided pert appraisals that Grisebach may have obtained. ber, the name of the artist, the title of the work of art and the ham- d) The auctioneer may revoke any knock-down and may once again that their buyers are deemed to be foreign purchasers and have The information and descriptions contained in the catalogue, mer price it wishes to bid therefor. The bidder must acknowledge call up the work of art in the course of the auction to ask for bids; proved this fact in accordance with Section 6 paragraph 2 of the in the condition report or in expert appraisals are estimates; they the Conditions of Sale as being binding upon it. the auctioneer may do so in all cases in which German Turnover Tax Act. The buyer shall bear any import turnover do not constitute any guarantees, in the sense as defined by Section By placing a written bid, the bidder instructs Grisebach to – The auctioneer has overlooked a higher bid that was submitted in tax or duties that may accrue abroad. 443 of the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Civil Code), for submit such bid in accordance with its instructions. Grisebach shall a timely fashion, provided the bidder so overlooked has immedi- The above provisions on turnover tax correspond to the legis - the characteristics of the work of art. use the amount specified in the written bid only up to whatever ately objected to this oversight; lative status quo and are in line with the practice of the Tax and Grisebach is entitled to correct or amend any information amount may be required to outbid another bidder. – A bidder does not wish to be bound by the bid submitted; or Revenue Authorities. They are subject to change without notice. provided in the catalogue by posting a notice at the auction venue Upon the auctioneer knocking down the work of art to a writ- – There are any other doubts regarding the knock-down of the work 2. Due date and payment and by having the auctioneer make a corresponding statement im - ten bid, a sale and purchase agreement shall be concluded on that of art concerned. The purchase price shall be due for payment upon the work of art mediately prior to calling the bids for the work of art concerned. basis with the bidder who has submitted such written bid. Where the auctioneer exercises this right, any knock-down of a being knocked down to the buyer. 2. Pre-sale exhibition Where several written bids have been submitted in the same work of art that has occurred previously shall cease to be effective. The purchase price shall be paid in euros to Grisebach. All of the works of art that are to be sold at auction will be exhibited amount for the same work of art, the bid received first shall be the e) The auctioneer is authorized, without being under obligation of giv- Cheques and any other forms of non-cash payment are accepted prior to the sale and may be viewed and inspected. The time and winning bid, provided that no higher bid has been otherwise sub- ing notice thereof, to also submit bids on behalf of the Consignor only on account of performance. date of the pre-sale exhibition, which will be determined by mitted or is placed as a floor bid. until the reserve price agreed with the Consignor has been reached,

262 Grisebach — Frühjahr 2018 263 Payment of the purchase price by set-off is an option only where the At its choice, Grisebach may instead store the work of art in its own the reimbursement of futile expenditure (Section 437 no. 3 of the Information claims are not disputed or have been finally and conclusively deter- premises, charging a monthly lump-sum fee of 0.1 % of the purchase German Civil Code) are hereby contracted out. This exclusion of li- mined by a court’s declaratory judgment. price for the costs of storage and insurance. ability shall not apply should Grisebach have fraudulently con- Where payment is made in a foreign currency, any exchange 3. Shipping cealed the defect. for bidders rate risk and any and all bank charges shall be borne by the buyer. Where the buyer instructs Grisebach in writing to ship to it the work The right to rescind the agreement for material defects shall 3. Default of art acquired at auction, subject to the proviso that the purchase be contracted out wherever Grisebach has sold the work of art for In cases in which the purchase price has not been paid within two price has been paid in full, Grisebach shall procure the appropri- the account of the Consignor and has exercised, to the best of its (2) weeks of the invoice having been received, the buyer shall be ate shipment of the work of art to the buyer, or to any recipient the ability, the greatest possible care in identi fying the work’s creator(s), deemed to be defaulting on the payment. buyer may specify, such shipment being performed by a specialized technique and signature listed in the catalogue, provided there was Upon the occurrence of such default, the purchase price shall fine art shipping agent; Grisebach shall take out corresponding no cause to doubt these statements’ being correct. In such event, accrue interest at 1 % per month, notwithstanding any other claims shipping insurance. The buyer shall bear the costs of packaging and Grisebach enters into obligation to reimburse the buyer for the to compensation of damages that may exist. shipping the work of art as well as the insurance premium. buyer’s premium, any allocated costs that may have been charged, Two (2) months after the buyer has defaulted on the purchase 4. Default of acceptance and turnover tax. Bidder numbers are available for collection one hour before the auction. price, Grisebach shall be entitled – and shall be under obligation to Where the buyer fails to pick up the work of art within one (1) month Moreover, Grisebach shall assign to the buyer all of the claims Please register in advance. Only bids using this number will be do so upon the Consignor’s corresponding demand – to provide to (Clause 1) and fails to issue instructions for the work of art to be vis-à-vis the Consignor to which it is entitled as a result of the de- included in the auction. Bidders previously unknown to Grisebach the Consignor the buyer’s name and address. shipped to it (Clause 3), it shall be deemed to be defaulting on ac- fects of the work of art, providing the Consignor’s name and address must submit a written application no later than 24 hours before the Where the buyer has defaulted on the purchase price, ceptance. to the buyer. Grisebach shall support the buyer in any manner that auction. Grisebach may rescind the agreement after having set a period of 5. Sale to other parties is legally available to it and that it is able to apply in enforcing such We are pleased to accept written absentee bids or telephone bids on the grace of two (2) weeks. Once Grisebach has so rescinded the agree- Should the buyer, prior to having paid the purchase price in full, sell claims against the Consignor. enclosed bidding form. At www.grisebach.com you can follow the ment, all rights of the buyer to the work of art acquired at auction the work of art it has acquired at auction, it hereby assigns to 4. Errors in the auction proceedings auctions live and register for online live bidding. All registrations for shall expire. Grisebach, as early as at the present time and on account of per- Grisebach shall not be held liable for any damages arising in con- bidding at the auctions should be received no later than Upon having declared its rescission of the agreement, formance, the entirety of all claims to which it is entitled under such nection with bids that are submitted orally, in writing, by telephone 11 a.m. on 31 May 2018. Grisebach shall be entitled to demand that the buyer compensate it onward sale, and Grisebach accepts such assignment. Insofar as or via the internet, unless Grisebach is culpable of having acted Regarding the calculation of the buyer’s premium, please see the Condi- for its damages. Such compensation of damages shall comprise in the claims so assigned are in excess of the claims to which Grisebach with intent or grossly negligently. This shall apply in particular to the tions of Sale, section 4. The Conditions of Sale are provided at the particular the remuneration that Grisebach has lost (commission to is entitled, Grisebach shall be under obligation to immediately re- telephone, fax or data connections being established or continuing end of this catalogue. The English translation of this catalogue can be paid by the Consignor and buyer’s premium), as well as the costs assign to the buyer that part of the claim assigned to it that is not in service, as well as to any errors of transmission, transfer or trans- be found at www.grisebach.com. of picturing the work of art in the catalogue and the costs of ship- required for meeting its claim. lation in the context of the means of communications used, or any Grisebach is a partner of the Art Loss Register. All objects in this catalogue ping, storing and insuring the work of art until it is returned or until errors committed by the employees responsible for accepting and which are uniquely identifiable and which have an estimate of at it is once again offered for sale at auction. forwarding any instructions. Grisebach shall not be held liable for least 1,000 Euro have been individually checked against the register’s Where the work of art is sold to a bidder who has submitted a Section 7 any misuse by unauthorized third parties. This limitation of liability database prior to the auction. lower bid, or where it is sold at the next auction or the auction after Liability shall not apply to any loss of life, limb or health. that, the original buyer moreover shall be held liable for any 5. Statute of limitations amount by which the proceeds achieved at that subsequent auction 1. Characteristics of the work of art The statutory periods of limitation provided for by Section 438 para- are lower than the price it had bid originally. The work of art is sold in the condition it is in at the time it is knocked graph 1 Clause 3 of the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Grisebach has the right to exclude the defaulting buyer from down to the buyer, and in which it was viewed and inspected. The Civil Code) (two years) shall apply where the statute of limitations of future auctions and to forward the name and address of that buyer other characteristic features of the work of art are comprised of claims for defects is concerned. to other auction houses so as to enable them to exclude him from the statements made in the catalogue (Section 2 Clause 1) regarding their auctions as well. the work’s creator(s), technique and signature. These statements are based on the scholarly knowledge published up until the date of Section 8 the auction, or otherwise generally accessible, and on the informa- Final provisions Section 5 tion provided by the Consignor. No further characteristic features Post Auction Sale are agreed among the parties, in spite of the fact that such features 1. Collateral agreements may be described or mentioned in the catalogue, or that they may Any modifications of the present Conditions of Sale that may be In the course of a two-month period following the auction, works of garnered from information provided in writing or orally, from a made in an individual case, or any collateral agreements, must be art that have gone unsold at the auction may be acquired through condition report, an expert appraisal or the images shown in the made in writing in order to be effective. post auction sales. The post auction sale will be deemed to be part catalogue. No guarantee (Section 443 of the Bürgerliches Gesetz- 2. Translations of the Conditions of Sale of the auction. The party interested in acquiring the work of art is to buch (BGB, German Civil Code)) is provided for the work of art hav - Insofar as the Conditions of Sale are available in other languages submit a bid either in person, by telephone, in writing or via the in- ing any characteristic features. besides German, the German version shall govern in each case. ternet, citing a specific amount, and is to acknowledge the Condi- 2. Buyer’s rights in the event of a defect of title being given (Section 435 of 3. Governing law tions of Sale as being binding upon it. The sale and purchase agree- the German Civil Code) The laws of the Federal Republic of Germany shall exclusively apply. ment shall come about if Grisebach accepts the bid in writing Should the work of art acquired be impaired by a defect of title be- The United Nations Convention on the International Sale of Goods within three weeks of its having been received. cause it is encumbered by rights of third parties, the buyer may, shall not apply. The provisions regarding the purchase price, payment, de- within a period of two (2) years (Section 438 paragraph 4 and 5 of 4. Place of performance fault, pick-up and liability for works of art acquired at auction shall the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Civil Code)), rescind the Insofar as it is possible to agree under law on the place of perfor- apply mutatis mutandis. agreement based on such defect of title, or it may reduce the pur- mance and the place of jurisdiction, this shall be Berlin. chase price (Section 437 no. 2 of the German Civil Code). In all other 5. Severability clause regards, the buyer’s rights as stipulated by Section 437 of the Ger- Should one or several provisions of the present Conditions of Sale Section 6 man Civil Code are hereby contracted out, these being the right to be or become invalid, this shall not affect the validity of the other Acceptance of the Work of Art Purchased at Auction demand the retroactive performance of the agreement, the com- provisions. Instead of the invalid provision, the corresponding statu- pensation of damages, or the reimbursement of futile expenditure, tory regulations shall apply. 1. Pick-up unless the defect of title has been fraudulently concealed. The buyer is under obligation to pick up the work of art at the latest 3. Buyer’s rights in the event of a material defect being given (Section 434 one (1) month after it has been knocked down to the buyer. of the German Civil Code) However, Grisebach is not under obligation to surrender to Should the work of art deviate from the characteristic features the buyer the work of art acquired at auction prior to the purchase agreed (work’s creator(s), technique, signature), the buyer shall be price set out in the invoice having been paid in full. entitled to rescind the agreement within a period of two (2) years Title to the work of art shall devolve to the buyer only upon the after the work of art has been knocked down to it (Section 438 para- purchase price having been paid in full. graph 4 of the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Civil Code)). 2. Storage The buyer shall be reimbursed for the purchase price it has paid Grisebach shall store the work of art acquired at auction until it is (Section 4 Clause 1 of the Conditions of Sale), concurrently with the picked up, doing so at the longest for one (1) month, and shall insure return of the purchased object in unaltered condition, such return it at its own cost, the amount insured being equal to the purchase being effected at the registered seat of Grisebach. price. Thereafter, Grisebach shall have the right to store the work of Claims to any reduction of the purchase price (Section 437 art with a specialized fine art shipping agent and to insure it there. no. 2 of the German Civil Code), to the compensation of damages or

264 Grisebach — Frühjahr 2018 265 Service Service Einliefererverzeichnis Impressum Imprint Consignor Index

Herausgegeben von Photobearbeitung Grisebach GmbH Ulf Zschommler Zustandsberichte [3003] 448 [3006] 435 [3018] 554 [3021] 514, 516 [3023] 490, Fasanenstraße 25 Condition reports 491 [3026] 559 [3028] 414 [3030] 411 [3031] 542 [3039] 456 10719 Berlin Photos [email protected] [3043] 412 [3044] 558 [3058] 563 [3062] 417 [3063] 413 Fotostudio Bartsch +49 30 885 915 0 [3066] 580, 625 [3077] 462, 463, 464, 465, 466 [3078] 570 Geschäftsführer Karen Bartsch, 2018 [3104] 532 [3106] 564 [3119] 609 [3123] 481 [3125] 423 Florian Illies Recom GmbH & Co. KG, Berlin Schriftliche und telefonische Gebote [3127] 518, 519, 520 [3129] 443 [3130] 602 [3131] 611 [3132] 400, Micaela Kapitzky Grisebach GmbH Absentee and telephone bidding 579 [3133] 573 [3149] 503, 515 [3171] 624 [3178] 509 [3179] 526 Dr. Markus Krause © Los 513a & 566: Akg-images [email protected] [3190] 608 [3191] 621, 622 [3194] 419 [3195] 507 [3204] 416 Rigmor Stüssel © Los 529: Städel-Museum- +49 30 885 915 24 [3223] 512, 513a, 577, 578 [3229] 431 [3231] 472, 498, 499, 500, HRB 25 552, Erfüllungsort ARTOTHEK 565 [3289] 620 [3290] 449 [3297] 424, 427, 436, 533, 535, und Gerichtsstand Berlin © Los 566: Succession H. Ma- Rechnungslegung, Abrechnung 543, 544, 569, 605 [3302] 530 [3303] 616 [3313] 589, 590 tisse/ VG Bild-Kunst, Bonn 2018 Buyer’s/Seller’s accounts [3315] 584, 597 [3318] 446, 467, 475 [3320] 493 [3323] 531 Auktionatoren Lose 513a/529: © VG Bild-Kunst, [email protected] [3327] 441, 547 [3328] 405 [3331] 529 [3343] 538 [3345] 406 Peter Graf zu Eltz Bonn 2018 +49 30 885 915 36 [3347] 613 [3351] 505 [3355] 555 [3361] 606, 607 [3364] 495, Dr. Markus Krause (für vertretene Künstler) 497 [3368] 401 [3369] 470, 471, 473 [3380] 626 [3388] 421 Bernd Schultz Trotz intensiver Recherche Versand und Versicherung [3392] 418, 517 [3400] 484, 599 [3417] 614a [3419] 437, 581 war es nicht in allen Fällen Shipping and Insurance [3420] 615 [3421] 592 [3427] 527 [3428] 567 [3432] 561, 562 Katalogbearbeitung möglich, die Rechteinhaber [email protected] [3449] 480 [3455] 627 [3457] 403, 591 [3458] 619 [3465] 445, Dr. Markus Krause ausfindig zu machen. Bitte +49 30 885 915 54 528 [3468] 585 [3471] 545 [3477] 628 [3478] 483, 550, 551 Traute Meins wenden Sie sich an auktionen@ [3479] 460 [3480] 454, 510 [3487] 442, 458, 459, 501, 502 Stefan Pucks grisebach.com [3488] 461 [3490] 553 [3491] 422, 434, 447, 469, 474, 477, Dr. Martin Schmidt 485, 488, 504, 511, 513, 521, 522, 523, 537, 552, 596, 623 Nina Barge Markenentwicklung und -gestaltung Die bibliographischen Angaben [3495] 402 [3502] 425, 508 [3503] 420, 430, 540, 541, 587 Laura von Bismarck Stan Hema, Berlin zu den zitierten Werkverzeichnissen [3505] 486 [3510] 582 [3512] 524, 525 [3513] 404 [3516] 539 Miriam Klug unter www.grisebach.com/de/ [3518] 428, 487 [3519] 451 [3523] 598 [3529] 505a, 588 Produktion Auktionen/Kataloge/WVZ_291 [3531] 603, 604 [3532] 476 [3535] 450 [3536] 489 [3537] 586 Research Nora Rüsenberg [3539] 610 [3542] 506 [3543] 568, 600, 629, 630, 631 Miriam Klug [3545] 556 [3546] 453 [3549] 433 [3550] 455, 583, 612 Database-Publishing [3552] 566 [3555] 468 [3558] 429, 450a, 494, 560, 574, 575 Textbeiträge Digitale Werkstatt [3560] 601 [3561] 595 [3562] 452, 457, 534, 536 [3563] 409 Ulrich Clewing (UC) J. Grützkau, Berlin [3568] 492 [3570] 496 [3578] 407, 408, 410, 415, 426 Dr. Andreas Fluck (AF) [3592] 617 [3594] 482, 571, 572, 593, 594 [3597] 557 Dr. Martin Schmidt (MS) Herstellung, DTP & Lithographie [3602] 632 [3605] 438, 439, 440, 444, 478, 479, 546, 548, Martin H. Schmidt (MHS) Königsdruck GmbH 549 [3613] 618 [3617] 614 Monika Stump Finane (MSF) Gedruckt auf Provenienzrecherche Maxisatin, 135 g/qm Dr. Sibylle Ehringhaus Schriften Text-Lektorat Fugue, Radim Pesko Matthias Sommer, Berlin Aperçu Pro, Colophon Foundry

Abbildung auf dem Umschlagtitel: Lotte Laserstein, Los 529 (Detail)

266 Grisebach — Frühjahr 2018 267 Gabriele Münter. Detail. Los 17 Wollheim: 29 Wollheim: Vuillard: 3 35 Schumacher: 27 Schlemmer: 19, 18, Nolde: 21, 22 34 33, Nay: 16 Münter: 14, 15 Munch: 26 Muche: 7, 8 Modersohn-Becker: 24 Mataré: 17 Macke: 2, 5 Liebermann: 1 Leistikow: 31 Léger: 36 Kricke: 13 Kollwitz: 9,Klee: 10 28 Jawlensky: 25 Hofer: 23 Heckel: 11, 12 Feininger: 32 Ernst: 6 Corinth: 30 Chagall: 4 Cézanne: 39,Botero: 40 20 Beckmann: 37,Antes: 38 grisebach.com

Ausgewählte Werke Frühjahr 2018 290 Ausgewählte Werke 31. Mai 2018 31. Mai Berlin, Thursday, 31 6p.m. 2018 at Thursday, May Berlin, No. Auction Works, Selected um 18 Uhr 31. Mai 2018 Berlin, Donnerstag, Auktion Nr. 290 AusgewählteWerke 290