1 Stand: 20.08.2002 ass

für die

Entwurf

Regionalmanagement des Kreises, Gesundheitsamt und Gesundheitsregion Hamburger Straße 30, 23795 Telefon 04551/951-204 - Telefax 04551/951-239 2 Stand: 20.08.2002

I n h a l t

0. VORWORT DES LANDRATES DES KREISES SEGEBERG

1. ZIELE UND VORGEHENSWEISE DER GESUNDHEITSBERICHT- ERSTATTUNG

2. RAHMENBEDINGUNGEN DES GESUNDHEITSWESENS 2.1 Politische und institutionelle Rahmenbedingungen 2.2 Charakteristische Merkmale des deutschen Gesundheitswesens 2.3 Demographische und soziale Rahmenbedingungen 2.4 Ökonomische Entwicklung

3. GESUNDHEITLICHE LAGE 3.1 Länge des Lebens 3.1.1 Lebenserwartung 3.1.2 Entwicklung der Sterblichkeit 3.1.3 Säuglingssterblichkeit 3.1.4 Müttersterblichkeit 3.1.5 Medizinisch vermeidbare Sterbefälle 3.1.6 Vorzeitige Sterblichkeit 3.2 Individuelle Aspekte von Gesundheit 3.3 Krankheitsfolgen 3.3.1 Behinderungen 3.3.2 Arbeitsunfähigkeit 3.3.3 Frühberentungen im Kreis Segeberg 3.3.4 Pflegebedürftigkeit im Kreis Segeberg 3.3.5 Unfalltote, darunter Straßenverkehr, Unfälle durch Sturz sowie Sui- zid im Kreis Segeberg

4. GESUNDHEITSVERHALTEN UND GESUNDHEITS- GEFÄHRDUNGEN 4.1 Gesundheitsbeeinflussende Lebensweisen 4.1.1 Ernährung 4.1.2 Rauchen 4.1.3 Alkoholkonsum 4.1.4 Drogen 4.2 Risikomerkmale der sozialen Lage 4.2.1 Sozialhilfeempfänger/innen 4.2.2 Bildungsniveau 4.2.3 Wohnsituation 4.2.4 Gewalt 4.3 Risikomerkmale der Umwelt 4.3.1 Unerwünschte Stoffe in der Nahrung und im Trinkwasser 4.3.2 Luftverschmutzung 4.3.3 Lärmbelastung 4.4 Risikomerkmale der Arbeitswelt, der Freizeit und des Verkehrs 4.4.1 Belastungen aus der Arbeitswelt 3 Stand: 20.08.2002

4.4.2 Berufskrankheiten 4.4.3 Meldepflichtige Arbeitsunfälle

5. KRANKHEITEN 5.1 Sterblichkeit und vermeidbare Sterbefälle 5.2 Herz- und Kreislauferkrankungen 5.2.1 Akuter Herzinfarkt 5.2.2 Schlaganfall 5.2.3 Periphere arterielle Verschlusskrankheiten 5.3 Bösartige Neubildungen 5.3.1 Inzidenz Krebs gesamt 5.3.2 Inzidenz ausgewählter Krebsarten nach Krebsregister 5.4 Krankheiten des Skeletts, der Muskeln und des Bindegewebes 5.5 Psychiatrische Krankheiten und Krankheiten des Nervensystems 5.6 Krankheiten der Atmungsorgane 5.7 Endokrinopathien 5.8 Krankheiten der Verdauungsorgane 5.9 Krankheiten der Harn- und Geschlechtsorgane 5.10 Allergien 5.11 Infektionskrankheiten

6. GESUNDHEITSSCHUTZ UND GESUNDHEITSVERSORGUNG 6.1 Prävention 6.2 Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung 6.3 Ambulante Gesundheitsversorgung 6.4 Stationäre und teilstationäre Gesundheitsversorgung 6.5 Einzugsbereiche der Kliniken im Kreis Segeberg 6.6 Verzahnung der ambulanten und stationären Versorgung 6.7 Alten- und Behindertenhilfe 6.8 Rettungsdienst 6.9 Selbsthilfegruppen 6.10 Industrie, Forschung und Verwaltung 6.11 Erwerbstätige

7. LITERATUR 4 Stand: 20.08.2002

O. VORWORT DES LANDRATES DES KREISES SEGEBERG

Der erste kommunale Gesundheitsbericht für den Kreis Segeberg, den ich hiermit der Öffentlichkeit vorlege, zeichnet eine insgesamt positive Ent- wicklung der gesundheitlichen Lage der Bevölkerung im Kreis. Der Rück- gang der Säuglingssterblichkeit, der Sterblichkeit an koronaren Herzer- krankungen und an Schlaganfall sowie der durch Prävention und bessere medizinische Versorgung vermeidbaren Todesfälle insgesamt gibt Anlass, hoffnungsvoll in die Zukunft zu sehen.

Es werden aber auch wichtige Probleme sichtbar, auf die wir uns einstel- len müssen. Die beeindruckende Weiterentwicklung der diagnostischen und therapeutischen Verfahren in der Medizin wirft die Frage auf, wie ihr Einsatz finanziert werden kann, so dass alle gleichermaßen daran Anteil haben. Die steigende Lebenserwartung und die Tatsache, dass die ärztli- che Behandlung bei vielen Krankheiten längeres Überleben ermöglicht, aber oft nur Linderung der Symptome und keine wirkliche Heilung erzie- len kann, wird die Anzahl der chronisch Kranken, die unter uns leben, weiter erhöhen.

Im vergangenen Jahr hat der Kreis Segeberg zusammen mit den großen Leistungsanbietern im Kreis, den Kliniken, die Gesundheitsregion Sege- berg gegründet. Ziel ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Kliniken untereinander sowie mit den niedergelassenen Ärzten, um einen Beitrag zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen zu leisten und die Beschäfti- gungslage im Wachstumsmarkt Gesundheitswesen zu sichern und weiter- zuentwickeln.

Mit dem Datenstand von 1999 orientiert sich die "Diagnose für die Ge- sundheitsregion Segeberg" an der Strategie der WHO: "Gesundheit für Al- le".

Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen politisch diskutiert und zu einem Gesundheitsförderungsprogramm weiterentwickelt werden vor dem Hin- tergrund einer gesundheitsorientierten Kreisentwicklung.

Dieser erste Gesundheitsbericht auf der Grundlage des neuen Gesund- heitsdienstgesetzes des Landes Schleswig-Holstein stellt die Ausgangsba- sis, die Diagnose dar, wo nötig müssen - bezogen auf den Kreis Segeberg - kurative Therapie, Rehabilitation, sowie primäre und sekundäre Präven- tion, um in der medizinischen Wortwahl zu bleiben, folgen.

Georg Gorrissen Landrat des Kreises Segeberg

5 Stand: 20.08.2002

1. ZIELE UND VORGEHENSWEISE DER GESUNDHEITSBERICHTER- STATTUNG

Der Gesundheitsbericht richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit, die sich aus beruflichen oder privaten Gründen über Teilaspekte des Gesundheitswesens informieren will, wie Politiker, Verantwortliche in Verwaltungen, von Krankheit Betroffene, Studierende oder Journalis- ten.

Diese Kommunale Gesundheitsberichterstattung (KGBE) informiert über die gesundheitliche Lage und die gesundheitliche Versorgung im Kreis Segeberg. KGBE stellt die bestehende Situation dar, analysiert sie und leitet gesundheitspolitischen Handlungsbedarf ab. Damit bildet sie die Grundlage und Ausgangspunkt des gesundheitspolitischen Re- gelkreises. Doch auch der weitere Gang der Gesundheitspolitik: Ablei- tung von Strategien und Maßnahmen sowie deren Umsetzung wird durch Gesundheitsberichterstattung begleitet. Mit der Bewertung des Erfolgs gesundheitspolitischer Maßnahmen (Evaluation) innerhalb der KGBE schließt sich der Kreis.

Der KGBE des Kreises Segeberg schließt sich in Aufbau und Inhalt aus Gründen der Vergleichbarkeit und Übersichtlichkeit der Gesundheits- berichterstattung des Bundes an. Das Land Schleswig-Holstein gibt Fachbeiträge zur Gesundheitsberichterstattung heraus. KGBE ist ein handlungsorientierter Prozess: von der Beschaffung und Analyse der Daten, über die Entwicklung von Zielen und Empfehlungen bis zur Durchführung und Evaluation von Maßnahmen.

Es wird angestrebt, verwandte kommunale Berichterstattungen wie Sozialplanung / Jugendhilfeplanung miteinander zu verknüpfen. Dies bezieht eine gesundheitsorientierte Kreisentwicklung mit ein. Der in- tegrative Ansatz trägt dazu bei, gewonnene Erkenntnisse auszutau- schen und für spezifische fachbezogene Arbeit zu nutzen. Durch den Rückgriff auf vorhandene Ressourcen werden die Sichtweise von Mög- lichkeiten und Formen kooperativer Zusammenarbeit gestärkt.

2 RAHMENBEDINGUNGEN DES GESUNDHEITSWESENS

2.1 Politische und institutionelle Rahmenbedingungen Im Rahmen der konkurrierenden Gesetzgebung (Art. 70 - 78 Grundge- setz) hat der Bund wesentliche gesetzliche Gestaltungsaufgaben u.a. für die Krankenversicherung und damit für die Sicherstellung der Finanzie- rungs- und Leistungserbringung im Gesundheitswesen. Wesentliche Ge- setzgebungs- und Gestaltungskompetenzen der Länder betreffen die Krankenhausplanung und den öffentlichen Gesundheitsdienst. Als Träger kommunaler Gesundheitsämter besitzen die Kreise Einfluss auf die regio- nale Gesundheitsversorgung. Das Gesundheitsamt des Kreises nimmt die Aufgaben des öffentlichen Gesundheitsdienstes auf der Grundlage des Gesundheitsdienstgesetzes des Landes Schleswig-Holstein für den Kreis Segeberg wahr. Die Aufgaben sind

6 Stand: 20.08.2002

Gesundheitsförderung Gesundheitsberichterstattung Kinder- und Jugendgesundheitspflege Gesundheitshilfen für besondere Gruppen Umweltbezogener Umweltschutz Infektionsschutz Aufgaben nach anderen Rechtsvorschriften Überwachung der Gesundheitsberufe Erteilung von Bescheinigungen, Zeugnissen, Gutachten

Der Kreis ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Ju- gendzahnpflege. Die Geschäftsführung nimmt der Kreis wahr. Aufgabe ist die Verhütung von Zahnerkrankungen (Gruppenprophylaxe).

Am 28. Mai 2001 wurde die Gesundheitsregion Segeberg gegründet. Mit- glieder neben dem Kreis Segeberg sind alle in dem Kreisgebiet vertrete- nen Kliniken, Unternehmen der Medizintechnik sowie in Arbeitskreisen Vertreter der niedergelassenen Ärzte, der Apotheker, der Kassenärztli- chen Vereinigung, der Krankenkassen sowie anderer Leistungserbringer des Gesundheitswesens. Seit Juni 2002 ist der Kreis Segeberg und damit auch die Gesundheitsregion Segeberg Mitglied im deutschen Netzwerk der Gesunden Städte und Kreise.

2.2 Charakteristische Merkmale des deutschen Gesundheitswesens Merkmale sind die Prägung durch Einrichtungen der Selbstverwaltung sowohl bei der Erbringung der Finanzierung der Gesundheitsleistungen (als auch "freie Träger". Neben staatlichen Einrichtungen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene sowie Einrichtungen auf EU- Ebene sind die Einrichtungen der Sozialversicherungsträger (Krankenkassen, Unfall- versicherung, Rentenversicherung), die Kassen-(zahn)ärztlichen Vereini- gungen, die Kammern der freien Gesundheitsberufe, die Krankenhausge- sellschaften und die Wohlfahrtsverbände wichtige Institutionen im Ge- sundheitswesen. Eine bedeutende Rolle spielen die Selbsthilfeorganisati- onen Betroffener. Die Vielzahl dieser Einrichtungen garantiert einerseits die Stabilität des Gesamtsystems, weil weitgehender Interessenausgleich zwischen den Beteiligten gewährleistet wird, andererseits führt die Glie- derung in unterschiedliche Zuständigkeitsbereiche zu "Schnittstellen- Problemen", die die Entwicklung innovativer Versorgungsformen, die Ver- besserung von Qualität und die Wirtschaftlichkeit der Versorgung er- schweren. Im Kreis Segeberg mit Sitz in Bad Segeberg sind die überört- lich wirkende Kassenärztliche Vereinigung des Landes Schleswig-Holstein und die Ärztekammer des Landes Schleswig-Holstein mit ihren Einrich- tungen Akademie für Ärztliche Fortbildung und Edmund-Christiani- Seminar sowie das Bildungszentrum der Deutschen Angestellten Kran- kenkasse beheimatet.

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2.3 Demographische und soziale Rahmenbedingungen Nach Vorausberechnungen des Statistischen Landesamtes werden im Kreis Segeberg im Jahr 2010 voraussichtlich rund 257.000 Einwohner le- ben. Bis zum Jahr 2014 wird noch ein Bevölkerungsanstieg ermittelt. Ab dem Jahr 2014 wird eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung erwartet. Es kann allerdings davon ausgegangen werden, dass die tatsächliche Entwicklung bis 2014 etwas günstiger ausfällt als die statistische Voraus- berechnung des Statistischen Landesamtes. Für den Zeitraum 1996 bis 1999 wurde ein Bevölkerungszuwachs von rund 9.500 auf 246.600 Per- sonen Ende 1999 vorausberechnet. Tatsächlich ist die Bevölkerung um rund 10.500 auf 247.611 Menschen angestiegen. Der Kreis Segeberg hat in den vergangenen Jahren - wie auch die übrigen drei - Randkreise - eine höhere Bevölkerungszunahme erfahren als vergleichs- weise das Land Schleswig-Holstein. Diese Tendenz wird sich voraussicht- lich weitere fortsetzen.

Der Bevölkerungsanstieg ist in den Jahren 1994 bis 1999 zwar nach wie vor im Achsenraum und den Entwicklungs- und Entlastungsorten mit ei- nem Zuwachs von ca. 4 v.H. sehr hoch, doch hat sich das übrige Kreis- gebiet mit einem Zuwachs von rd. 9 v.H. stärker entwickelt. Mit den Zu- wächsen ragt das Mittelzentrum einschließlich Nahbereich mit der absoluten Bevölkerungszunahme von 3300 Personen heraus. Pro- zentual hat allerdings das Unterzentrum Bad in den Jahren 1994 bis 1999 mit 12,8 % den stärksten Bevölkerungsanstieg.

Für den Fortschreibungszeitraum des Kreisentwicklungsplanes 2000 bis 2005 und darüber hinaus bis 2014 sind nach der Vorausberechnung des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein (Basis 01.01.1999) folgen- de Entwicklungen zu erwarten: Die Gesamtbevölkerung des Kreises wird voraussichtlich auf rund 254.600 EinwohnerInnen ansteigen die Zahl der Kinder bis 5 Jahre fällt zum Jahr 2005 gegenüber 1999 auf rd. 85 v.H. ab (bis 2014 weiterhin sinkend bis auf 76,2 v.H.) die Zahl der Kinder im Grundschulalter (5-10 Jahre) beträgt voraus- sichtlich 98,7 v.H. im Jahr 2005 bezogen auf 1999 (ab 2004 fallende Zahlen bis 2014 auf ca. 77v.H.) die Zahl der Kinder im Alter von 10 bis 15 Jahren steigt bis 2005 auf 104 v.H. gegenüber 1999 (danach bis 2014 Abnahme auf rd. 92 v.H.) die Zahl der 15 bis 20 jährigen steigt voraussichtlich bis 2005 auf ca. 116 v.H. an (bis 2007 weiter ansteigend, danach wieder langsam sin- kend bis auf ca. 117 v.H. in 2014) die Haupterwerbsgeneration der 20 bis 60 jährigen verringert sich bis zum Jahr 2005 gegenüber 1999 auf 98 v-H. (ab 2005 wieder steigen- de Zahlen bis 2013; ab 2014 beträgt die Zahl dann rd. 99 v.H. gegen- über 1999) die Zahl der über 60 jährigen steigt voraussichtlich mit erheblichen Zuwachsraten bis 2005 auf rd. 118 v.H. (bis 2014 wird eine Zunahme auf rd. 132 v.H. bezogen auf 1999 erwartet) die Zahl der Geburten verringert sich von 2.480 im Jahr 1999 auf rd. 2000 im Jahr 2014

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die Zahl der Sterbefälle erhöht sich von rund 2.380 im Jahr 1999 auf rd. 3.300 im Jahr 2014 die Wanderungsgewinne der letzten 10 Jahre von durchschnittlich 2.860 Personen pro Jahr verringern sich bis Ende 2014 auf voraus- sichtlich rd. 1.100 Personen

V oraussichtliche Entwicklung der Altersgruppen (Basis 1.1.1999)

IST-Zahlen Vorausberechnung

16.000

15.000

14.000

13.000

12.000

11.000

10.000 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 0-5 Jahre 5-10 Jahre 10-15 Jahre 15-20 Jahre

Q uelle: Min. f. ländliche Räume, Landesplanung, Landwirtschaft und Tourismus, Basis 1.1.1999

Auch im Kreis Segeberg ist die Tendenz zur Zunahme nach Einpersonen- haushalten deutlich. Hiermit verbunden ist ein Rückgang des Pflegepo- tentials in der Gesellschaft und eine Zunahme des Bedarfs an professio- nellen medizinischen und pflegerischen Leistungen. Der Kreistag hat in seiner Sitzung am 07.12.2000 den Pflegebedarfsplan für den Kreis Sege- berg für den Zeitraum 2001 bis 2004 beschlossen.

Die pflegerische Versorgungsstruktur und der entsprechende Bedarf sind darin aufgezeigt. Für den Bereich der vollstationären Pflege wird ein über die geplanten Neu- und Erweiterungsmaßnahmen hinausgehender Bedarf nicht erwartet.

9 Stand: 20.08.2002

Der Kreis ist verpflichtet, im Rahmen des Landespflegegesetzes und der dazu ergangenen Landespflegegesetzverordnung die Maßnahmen und Pflegeeinrichtungen zu fördern. Eine Förderung von laufenden betriebs- notwendigen Investitionsaufwendungen erfolgt bereits seit 1996. Weiter- gehende Maßnahmen und Objekte werden vorbehaltlich der Bereitstel- lung von Haushaltsmitteln bezuschusst.

Entwicklung der Haupterwerbsgeneration und der älteren Generation 1995 bis 2014 Ist-Zahlen Vorausberechnung 160.000 140.000 120.000 100.000 80.000 60.000 40.000 20.000 0 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 20-60 Jahre über 60 Jahre Quelle: Angaben des M in. f. ländl. Räume, Landesplanung, Landw. und Tourismus, BASIS 1.1.1999

Die Soziale Lage beeinflusst die Entstehung und Bewältigung von Krank- heiten, die Inanspruchnahme von Leistungen und die Sterblichkeit. Je niedriger die Bildung und/oder das Einkommen, desto höher die Sterb- lichkeit. Die Gesundheitspolitik muss verhindern, dass bereits sozial Be- nachteiligte bei der Gesundheitsversorgung und ihrer Finanzierung weite- re Nachteile erfahren. Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Segeberg hatte mit durchschnittlich 4.900 im Jahr 1991 den niedrigsten Stand. Mit durchschnittlich 9.812 Ar- beitslosen im Jahr 1998 wurde ein Höchststand erreicht. Im Jahr 2000 setzt sich der Trend zur Senkung der Arbeitslosenzahlen bis 2001 fort. Ab Sommer 2001 erhöhte sich wiederum die Arbeitslosigkeit im Kreisgebiet. Im Land Schleswig-Holstein liegt die Arbeitslosenquote des Kreises hinter der des Kreises Stormarn an zweiter Stelle. Zahl der Arbeitslosen im Kreis Segeberg in den Jahren 1991-2000

12.000

11.000

1997 10.000 1998

9.000 1999

2000 8.000

Anzahl 1995

7.000 1993

6.000

1991 5.000

4.000 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Quelle: Statistische Angaben des Landesarbeitsamtes Nord (Der Arbeitsmarkt im Norden) 10 Stand: 20.08.2002

Die Anzahl der Empfänger laufender Hilfe zum Lebensunterhalt hat sich wie folgt entwickelt: Innerhalb der letzten 20 Jahre lag der Tiefststand 1980 bei 3.688. 1990 wurde mit 7062 Empfängern der Höchststand er- reicht. 1995 sackt die Zahl auf 6.452 Empfänger; im Jahr 2000 wurden 6.976 Empfänger von laufender Hilfe zum Lebensunterhalt gezählt. Je 1.000 Einwohner im Kreis Segeberg wird im Jahr 2000 eine Quote von 28 erreicht. Auf Landesebene liegt dieser Indikator bei 43 und bezogen auf alle Kreise in Schleswig - Holstein bei 33. Ziel: Quote von 28 auf 25/1000 Einwohner senken.

Rund 90 v.H. der Bevölkerung sind in der gesetzlichen Krankenversiche- rung versichert. Weitere 9 v.H. sind umfassend privat versichert. Neben der Krankenversicherung decken auch Renten-, Unfall- und Pflegeversi- cherung Krankheitsrisiken im weitesten Sinne ab. Dennoch ist auch fest- zuhalten, dass ein zuverlässiger Versicherungsschutz nicht für alle gesell- schaftlichen Gruppen anzutreffen ist: Dies trifft z.B. auf illegale Migranten zu.

Hypothesen zum Zusammenhang zwischen sozialer und gesund- heitlicher Lage: Welches sind mögliche Gründe für die beobachteten Unterschiede in der Häufigkeit von Krankheit und Sterblichkeit zwischen privilegierten und benachteiligten Regionen? Die WHO nennt 1998 in ih- rer Schrift: "Social Determinants of Health. The Solid Facts" folgende De- terminanten für Gesundheit. Hierbei handelt es sich im wesentlichen um beispielhaft dargestellte Risikofaktoren, die eine gesunde Entwicklung beeinträchtigen können und sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen stärker oder häufiger treffen:

- Entwicklung in der Kindheit: Ungünstige Entwicklungsbedingungen beim Start ins Leben, Rauchen ( und Alkoholkonsum) der Mutter wäh- rend der Schwangerschaft, Ernährungsmängel und unzureichende Betreuung und Förderung in der Kindheit haben gravierende gesund- heitliche Folgen bis ins Erwachsenenalter.

- Stress: Angst, Unsicherheit und mangelndes Selbstvertrauen und ge- ringe Kontrolle über Lebens- und Arbeitsbedingungen. Mobilitätszu- nahme und höhere Anzahl von Pendlern.

- Soziale Ausgrenzung: Ausgrenzung betrifft nicht nur mangelnde Teil- habe an materiellen Gütern, sondern auch die sozialen und psychi- schen Folgen von Armut, Arbeitslosigkeit oder Obdachlosigkeit.

- Arbeitslosigkeit: Arbeitslosigkeit wie auch die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes haben gravierende psychische und gesundheitliche Konsequenzen. Mobbing.

- Mangelnde soziale Unterstützung: Unzureichende Einbindung in soziale Netze und Isolation verstärken die Folgen von Krankheit und Behinderung.

11 Stand: 20.08.2002

- Sucht: Missbrauch legaler und illegaler Drogen ist unter sozial Be- nachteiligten häufiger und verstärkt die sozialen und gesundheitlichen Probleme.

- Ernährung: Soziale Benachteiligung ist oft mit falscher Ernährungs- auswahl assoziiert. Übergewicht wie Mangelernährung können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.

Darüber hinaus: • Emotionale Vernachlässigung und overprotection; Gewalterfahrungen und Traumatisierungsfolgen • Kälteres soziales Klima mit weitergehendem Aufbrechen von Familien strukturen. • Rollenverteilung, Geschlechtsspezifität und Rollenwandel.

Ähnliche Erkenntnisse über Wirkungszusammenhänge zwischen sozial- strukturellen Bedingungen und der Inanspruchnahme von Hilfeleistungen gibt es auch in der Jugendhilfe. Dazu wurden verschiedene Indikatoren- modelle entwickelt und in die regionale Bedarfsbewertung einbezogen. Das im Kreis Segeberg seit 1997 verwendete Indikatorenkonzept bezieht sich auf die Zielorientierung für Sozialraumbudgets, Angebote und Perso- nal neben den Bedarfsindikatoren ( Jugendeinwohner als Grundversor- gungswert, minderjährige Empfänger von laufender Hilfe zum Lebensun- terhalt, Arbeitslosigkeit und Siedlungsdichte) auch Leistungsindikatoren mit ein (Bruttoaufwand für sozialpädagogische Hilfen, Aufwand für ambu- lante Maßnahmen).

2.4 Ökonomische Entwicklung Der Ausgabenanteil für Gesundheit (ohne Einkommensleistungen) am Bruttoinlandsprodukt stieg zwischen 1980 und 1994 im Westen der Bun- desrepublik von 8,8 v.H. auf 9,9 v.H. Im Osten ist die Quote mit 14 v.H. erheblich höher. Die Gesundheitsausgaben wuchsen damit stärker als die gesamte Wirtschaftsleistung. Im europäischen Vergleich hat sich die Aus- gabenquote seit Mitte der achtziger Jahre dem europäischen Vergleichs- wert angenähert.

Im Kreis Segeberg sind mehr als 10 v.H. aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Gesundheitswesen beschäftigt. Damit ist der Gesund- heitssektor im Kreisgebiet hinter dem Handel der wichtigste Wirtschafts- zweig.

3 GESUNDHEITLICHE LAGE

3.1 Länge des Lebens

3.1.1 Lebenserwartung 12 Stand: 20.08.2002

Die Lebenserwartung ist in den entwickelten Industrienationen seit 1955 erheblich gestiegen. In Deutschland konnten 1995 mehr als ein Drittel der männlichen und sogar mehr als die Hälfte der weiblichen Neugebore- nen ein Alter von 80 Jahren erwarten. Die durchschnittliche Lebenserwar- tung für Männer lag 1997 bei 73,6 und für Frauen bei 80,0 Jahren. Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts hatte sie erst bei 44,8 bzw. 48,3 Jahre betragen. Seit 1960 ist bei den Männern ein Zugewinn an Lebenserwar- tung von 6,7 und bei den Frauen von 7,6 Jahren eingetreten. In der Eu- ropäischen Union halten Schweden mit 76,7 Jahren durchschnittlicher Lebenserwartung bei den Männern und Frankreich mit 82,1 Jahren bei den Frauen die Spitzenplätze.

3.1.2 Entwicklung der Sterblichkeit. 1995 starben in Deutschland 410.663 Männer und 473.925 Frauen. Be- zogen auf eine Bevölkerung von 100.000 Einwohnern entspricht dies ei- ner rohen Sterberate von 1033,6 bei den Männern, 1130,3 bei den Frau- en und 1083,2 insgesamt. Da die rohe Sterbeziffer nicht nur von den al- tersspezifischen Sterblichkeiten, sondern auch vom Altersaufbau der je- weiligen Bevölkerung abhängt, ist sie für einen zeitlichen oder regionalen Vergleich der Sterblichkeit ungeeignet. Außerdem bringt sie die Über- sterblichkeit der Männer nicht zum Ausdruck, die sich an allen altersspe- zifischen Sterbeziffern ablesen lässt. Deshalb bezieht man die Sterbehäu- figkeiten in den einzelnen Altersgruppen auf eine Referenzbevölkerung. Deren Altersaufbau wird für alle in den Vergleich einbezogenen Jahre o- der Regionen konstant gehalten, so dass die sich dann ergebende alters- standardisierte Sterbeziffer nur noch Änderungen der Sterblichkeit wider- spiegelt. In diesem Bericht liegt allen standardisierten Angaben die neue Europastandardbevölkerung als Referenz zugrunde. In den Altersgruppen werden für Männer und Frauen gleiche Gewichte verwendet; deshalb las- sen diese standardisierten Sterbeziffern keine unmittelbaren Rückschlüs- se auf die Zahl der gestorbenen Männer und Frauen mehr zu. 1995 be- trug die standardisierte Sterberate für Männer in Deutschland 1.204,6 je 100.000 Einwohner und bei den Frauen 718,6.

13 Stand: 20.08.2002

Altersspezifische Sterberaten in Schleswig-Holstein 1999 je 100.000 Einwohner rohe Rate europastandardisiert Altersgruppen männlich weiblich männlich weiblich 0 bis 4 101,3 77,3 8,1 6,2 5 bis 9 11,4 6,7 0,8 0,5 10 bis 14 12,0 12,6 0,8 0,9 15 bis 19 65,8 28,0 4,6 2,0 20 bis 24 102,3 34,4 7,2 2,4 25 bis 29 93,3 35,4 6,5 2,5 30 bis 34 88,6 44,2 6,2 3,1 35 bis 39 173,9 96,4 12,2 6,8 40 bis 44 263,8 142,0 18,5 9,9 45 bis 49 384,6 218,1 26,9 15,3 50 bis 54 598,3 332,0 41,9 23,2 55 bis 59 962,4 507,1 57,7 30,4 60 bis 64 1449,9 709,0 72,5 35,5 65 bis 69 2378,9 1137,0 95,2 45,5 70 bis 74 3854,8 2043,5 115,6 61,3 75 bis 79 5929,5 3761,5 118,6 75,3 80 bis 84 9986,9 6812,4 99,9 68,1 85 und mehr 18584,5 16397,4 185,5 163,9 Gesamt 1004,4 1165,1 878,7 552,6 Quelle: Statistisches Landesamt; eigene Berechnungen

In Schleswig-Holstein wurde 1999 bei den Männern eine standardisierte Sterberate von 878,7 pro 100.000 Einwohnern und bei den Frauen von 552, 6 pro 100.000 Einwohnern berechnet. Sie liegen somit um 21 v.H. unter dem 95'er Bundesdurchschnitt bei den Männern und um 23 v.H. unter dem 95'er Bundesdurchschnitt der Frauen. Die standardisierten altersspezifischen Sterberaten für Schleswig-Holstein sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.

Sterblichkeiten Kreis Segeberg/Schleswig-Holstein Allgemeine Perinatal- und standardisierte vorzeitige Sterblichkeit Säuglingssterblichkeit Sterblichkeit (alle Alter: 0 - 64 Jahre pro Gestorbene pro 1.000 Todesursachen) je 100.000 Einwohner 1993 Geborene bzw. 1.000 100.000 Einwohner; bis 1997 (Mittelwert) Lebendgeborene 1993 bis 1993 bis 1997 1997 (Mittelwert) (Mittelwert) Perinatal- Säuglings- Frauen Männer Frauen Männer sterblichkeit sterblichkeit Kreis Segeberg 669,20 994,10 154,40 287,20 5,09 3,99 Land Schleswig-Holstein 630,50 969,90 166,50 319,30 6,22 4,89 SMQ 108,30 101,40 93,50 89,90 81,90 81,60 Quelle: Sterblichkeit in Schleswig-Holstein 1980 bis 1998, , November 2001

Im Durchschnitt der Jahre 1993 bis 1997 lag die allgemeine standardi- sierte Sterblichkeit auf Landesebene bei 970 pro 100.000 Einwohnern für 14 Stand: 20.08.2002

die Männer und bei 630 für die Frauen. Die Werte für den Kreis Segeberg waren im gleichen Vergleichszeitraum gegenüber dem Landesdurch- schnitt leicht erhöht (994 und 669), was auf die überproportional hohe Anzahl an Pflegeheimplätzen, die zu einem großen Teil von ehemaligen Bewohnern der umliegenden Städte, wie Hamburg, Neumünster oder Lü- beck, belegt werden, zurückzuführen ist.

Die rohen Sterberaten für Schleswig-Holstein lagen 1999 bei 1.004,4 für die männliche Bevölkerung und 1.165,1 für die weiblich. Für den Kreis Segeberg errechnen sich im Jahr 1999 872,1 und 1.070,5 Gestorbene pro 100.000 Einwohner getrennt nach Geschlecht.

3.1.3 Säuglingssterblichkeit Die Säuglingssterblichkeit lag bis zu den 60'er Jahren des vorigen Jahr- hunderts in Deutschland noch deutlich höher als in den meisten anderen Industrieländern. Bis 1999 gelang es, die Säuglingssterblichkeit stark zu senken, wodurch Deutschland in die Spitzengruppe der Industrieländer aufrücken konnte. Die Säuglingssterblichkeit gilt als ein besonders sen- sibles und aussagefähiges Kriterium für die Qualität der medizinischen Versorgung und als Indikator für die Leistungsfähigkeit des Gesundheits- systems einer Region.

Säuglingssterblichkeit (im ersten Lebensjahr gestorbene Säuglinge je 1.000 Lebendgeborene)

Kreis Segeberg Schleswig-Holstein Bund Jahr Anzahl der Le- im ersten Jahr Säuglings- Säuglings- Säuglings- bendgeborenen Gestorbene sterblichkeit sterblichkeit sterblichkeit 1980 2.094 21 10,0 11,5 12,7 1985 2.007 14 6,9 8,3 8,9 1990 2.376 11 4,6 6,8 7,1 1995 2.460 9 3,7 4,6 5,3 Wert liegt noch 1999 2.480 11 4,4 3,6 nicht vor Quelle: Statistisches Landesamt und Gesundheitsbericht Deutschland, Kurzfassung

Angesichts der Senkung der Säuglingssterblichkeit in den letzten Jahren gewinnt die Art des Überlebens der Neugeborenen zunehmend an Bedeu- tung. Zu früh geborene Kinder mit niedrigem Geburtsgewicht tragen hohe Gesundheitsrisiken. Ihr Leben ist oft von chronischen Erkrankungen und Behinderungen begleitet. Deshalb sollten neben der Säuglingssterblich- keit als Indikator für die Güte der Betreuung "rund um die Geburt" auch Aspekte der Lebensqualität Frühgeborener betrachtet werden.

3.1.4 Müttersterblichkeit Müttersterblichkeit, definiert als Sterbefälle im Zusammenhang mit der Schwangerschaft oder Geburt je 100.000 Lebendgeborene, ist im Kreis 15 Stand: 20.08.2002

Segeberg in den Jahren 1990, 1995 und 1999 nicht aufgetreten; die Sterbefälle auf Landesebene sind äußerst niedrig mit 2 Fällen in 1990, 3 Fällen in 1995 und wiederum 2 Fällen in 1999. Der Standard liegt somit in Schleswig-Holstein bei 6,9 bzw. 10,9 und 7,3 Sterbefällen je 100.000 Lebendgeborene. Der Bundeswert lag 1995 bei 5,4 Sterbefällen je 100.000 Lebendgeborene.

3.1.5 Medizinisch vermeidbare Sterbefälle Medizinisch vermeidbare Sterbefälle nach der Definition des Sachverstän- digenrates für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen von 1987 sind ein Maß für die Qualität des medizinischen Leistungsstandes. 1999 traten 337 Fälle in Schleswig-Holstein auf der Grundlage der 1987'er De- finition auf. In Bezug auf alle Sterbefälle sind in Schleswig-Holstein 1,1% medizinisch vermeidbar. 1995 lag dieser Wert bei 1,3% - der niedrigste Wert aller Bundesländer; der entsprechende Wert auf Bundesebene er- gibt 1,7 %.

Medizinisch vermeidbare Sterbefälle 1999 nach der Definition des Sachverständigenrates für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen 1987; Anzahl der medizinisch vermeidbaren Todesfälle im Land Schleswig-Holstein Krankheitsart Altersgruppe Todesfälle Bestimmte Zustände, die ihren Ursprung in der unter 1 49 Perinatalperiode haben Tuberkulose 5 bis 64 8 Bösartige Neubildungen des Gebärmutterhalses 5 bis 64 36 Hodgkin-Krankheit 5 bis 34 2 Chronisch rheumatische Herzkrankheiten 5 bis 44 1 Bluthochdruck 5 bis 64 30 Krankheit des zerebrovaskulären Systems 5 bis 64 188 Appendizitis 5 bis 64 2 Gallensteinleiden, Gallenblasen- und Gallengan- 5 bis 64 19 gentzünd., Pankreas Müttersterbefälle 15 bis 50 2 Insgesamt 337 Das entspricht einer Quote von 1,1% aller Sterbefälle in Schleswig-Holstein, entsprechend 12,2 ver- meidbarer Sterbefälle je 100.000 Einwohner auf Bundesebene. Im Vergleich hierzu waren 1995 1,7% aller Sterbefälle medizinisch vermeidbar, Schleswig-Holstein hatte mit 1,3% den niedrigsten Wert:

Quelle: Statistisches Landesamt, Gesundheitsbericht Deutschland, Kurzfassung, eigene Berechnungen

Der niedrige Wert auf Landesebene zeigt insgesamt die Güte der medizi- nischen Versorgung in Schleswig-Holstein auf.

3.1.6 Vorzeitige Sterblichkeit Die standardisierten Mortalitätsraten sind auf den Lebenszeitraum von 0 bis unter 64 Jahren ausgerichtet. Sowohl bei den Männern als auch bei 16 Stand: 20.08.2002

den Frauen sind die auf den Kreis bezogenen Raten deutlich niedriger als der Landesdurchschnitt. In der weiteren kleinräumigen Aufbereitung nach Städten, Ämtern und amtsfreien Gemeinden sind Unterschiede erkenn- bar, die sich auf die Konzentration von Alten- und Pflegeheimen in , Bad Bramstedt-Land, Amt , Amt , so- wie im Amt Rickling auf die Einrichtungen des Landesvereins für Innere Mission zurückführen lassen.

Vorzeitige Sterblichkeit in Städten, Ämtern und amtsfreien Gemeinden 1993 - 1997 (Mittelwerte je 100.000 Ew.; standardisiert) 0 bis 64 Jahre Frauen Männer Am t Bad Bram stedt-Land 100-150 400-450 Bad Bram stedt 150-200 350-400 Bad Segeberg 150-200 250-300 Boostedt 250-300 400-450 Am t Bornhöved 100-150 150-200 Henstedt-Ulzburg 100-150 200-250 Am t 150-200 250-300 Kaltenkirchen 150-200 250-300 Am t Kaltenkirchen-Land 100-150 250-300 Am t 100-150 200-250 Am t Leezen 250-300 150-200 100-150 200-250 Am t Rickling 250-300 > 500 Am t Segeberg-Land 150-200 250-300 Trappenkam p 250-300 250-300 W ahlstedt 150-200 250-300 Am t W ensin 100-150 400-450 Kreis 154,4 287,2 Land 166,5 319,3 Quelle: Sterblichkeit in Schleswig-Holstein 1980 bis 1998, Kiel: Novem ber 2001

3.2 Individuelle Aspekte von Gesundheit In Deutschland wird seit 1978 vereinzelt die Selbsteinschätzung des Ge- sundheitszustandes im Rahmen von Surveys erfragt, etwa beim Mikro- zensus, im Wohlfahrtssurvey oder im sozioökonomischen Panel.

Das Robert Koch Institut hat 1985,1988 und 1991 Gesundheitssurveys vorgelegt. Auf Bundesebene gilt: Knapp die Hälfte der nach ihrem Ge- sundheitszustand Befragten schätzen diesen als gut bis sehr gut ein. Mit 17 Stand: 20.08.2002

zunehmendem Alter sinkt diese Quote auf ein Viertel (60-70-jährige) Ü- ber 40 v.H. derjenigen, die ihren Gesundheitszustand als schlecht be- zeichnen, leiden unter Herz-Kreislauferkrankungen, etwa zwei Drittel un- ter Krankheiten des Bewegungsapparates. Unter den selbst berichteten Beschwerden dominieren Kreuz- und Rückenschmerzen mit 50 v.H. Bes- ser gestellte soziale Gruppen stufen ihren Gesundheitszustand allgemein als besser ein. Erhebungen auf Kreis-, bzw. auf Landesebene gibt es hier- zu nicht.

3.3 Krankheitsfolgen

3.3.1 Behinderungen Schwerbehinderungen mit gültigem Ausweis, d.h. mind. ein GdB von 50 Auf Bundesebene waren 1995 10 v.H. der Bevölkerung von Behinderun- gen betroffen. 1999 waren dies auf Landesebene 7,5 v.H. und auf Kreis- ebene 6,7 v.H. Im Kreis Segeberg waren 1999 44,4 v.H. aller schwerbe- hinderten Menschen älter als 65 Jahre. Bei den körperlichen Behinderun- gen dominieren die Beeinträchtigung von Funktionen der inneren Organe, Funktionseinschränkungen von Gliedmaßen sowie Funktionseinschrän- kungen der Wirbelsäule, des Rumpfes und Deformierung des Brustkor- bes. Querschnittslähmungen, zerebrale Störungen, geistig-seelische Be- hinderungen, stoffgebundene Suchtkrankheiten halten im Kreis einen An- teil von 15 v.H.. Die Gruppe der sonstigen und ungenügend bezeichneten Behinderungen ist mit 16 v.H. über dem Landesdurchschnitt von knapp 15 v.H. angesiedelt. Eine Dunkelziffer ist insoweit durch jene, die keinen Antrag auf Behinderung gestellt haben, latent vorhanden. Betroffen sind in der Regel Drogen- und Alkoholkranke.

Schwerbehinderte im Kreis Segeberg nach Alters- gruppen (GdB von mehr als 50 %)

Jahr 1981 1985 1989 1995 1999 0 - 3 Jahre 40 28 40 61 53 4 - 5 Jahre 32 36 44 60 60 6 - 14 Jahre 259 201 184 252 312 15 - 17 Jahre 123 118 74 86 108 18 - 24 Jahre 314 371 362 253 266 25 - 34 Jahre 435 527 620 798 727 35 - 44 Jahre 1.081 966 827 979 1.146 45 - 54 Jahre 1.803 2.082 2.156 1.958 1.880 55 - 69 Jahre 1.514 1.617 1.395 1.992 2.097 60 - 61 Jahre 851 882 714 905 1.087 62 - 64 Jahre 636 1.397 1.156 1.020 1.535 65 Jahre und älter 4.617 5.881 5.520 6.352 7.413 insgesamt 11.705 14.106 13.094 14.716 16.684 Schwerbehinderte pro 1000 EW 55 65 60 62 67 Quelle: Statistisches Landesamt, eigene Berechnungen

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Schwerbehinderte am 31.12.1999 nach Art der schwersten Behinderung Kreis SE Land S.- H. Verlust oder Teilverlust von Gliedmaßen 217 3.062 Funktionseinschränkung von Gliedmaßen 3.071 35.794 Funktionseinschränkung der Wirbelsäule, 2.246 30.156 des Rumpfes, Deformierung des Brustkorbes Blindheit und Sehbehinderung 701 9.598 Sprach- oder Sprechstörungen, Taubheit, 533 6.934 Schwerhörigkeit, Gleichgewichtsstörungen Verlust einer Brust oder beider Brüste, 394 4.900 Entstellungen u.a. Beeinträchtigungen der Funktion von Inneren 4.335 56.942 Organen bzw. Organsystemen Querschnittslähmung, zerebrale Störungen, Geistig-seelische Behinderungen, 2.510 29.703 Suchtkrankh. sonstige und ungenügend bezeichnete 2.677 30.484 Behinderungen insgesamt 16.684 207.573 Quelle: Statistisches Landesamt

3.3.2 Arbeitsunfähigkeit Auf Bundesebene waren 1995 in der Gesetzlichen Kranken Versicherung je Pflichtmitglied im Durchschnitt 1,3 Fälle von Arbeitsunfähigkeit (AU) und 19,4 Arbeitsunfähigkeitstage angefallen. Ein durchschnittlicher AU- Fall dauerte in den alten Bundesländern 15,3 Kalendertage. Über die Hälfte aller AU-Fälle dauert weniger als eine Woche. Die meisten AU-Tage verbuchen die Sektoren Verwaltung, Bau und Verkehr. Vorrangig wird Arbeitsunfähigkeit durch Krankheiten des Skeletts, der Muskeln und des Bindegewebes, Verletzungen und Vergiftungen, Krankheiten der At- mungsorgane, der Verdauungsorgane sowie Krankheiten des Herz- Kreislaufsystems verursacht. 1995 wendeten die Betriebe 55 Mrd. DM al- lein für Lohnfortzahlungen auf. Regional aufbereitete Daten sind nicht verfügbar.

3.3.3 Frühberentungen im Kreis Segeberg Regional aufbereitete Daten liegen über den Kreis Segeberg nicht vor. Auf Bundesebene wurden 1995 200.000 Frühberentungen positiv be- schieden. Die "Frühberentungsrate" liegt somit bei 250 pro 100.000 Ew. Der für den Kreis Segeberg somit zu erwartende Wert unter der Annahme des Bundesdurchschnittes läge demnach bei rund 575 Fällen jährlich. Der Anteil der Frühberentungen infolge von Muskel- und Skeletterkrankun- gen, psychiatrischen Krankheiten sowie Neubildungen steigt erheblich. Der Anteil der Krankheiten des Kreislaufsystems hingegen ist stetig zu- rückgegangen. Die Zahl der arbeitsmarktinduzierten Frührenten hat sich ständig erhöht.

3.3.4 Pflegebedürftigkeit im Kreis Segeberg 19 Stand: 20.08.2002

Die Anzahl der Pflegebedürftigen nimmt aufgrund der Verschiebung der Altersstruktur zu den älteren Jahrgängen ständig zu; Pflegekräfte fehlen bzw. sind sehr knapp. Es ist dringend erforderlich, die Qualifikation, Fort- und Weiterbildung von Pflegekräften in der Gesundheitsregion Segeberg voranzutreiben. Ein Projekt mit allen beteiligten Einrichtungen in der Ge- sundheitsregion Segeberg wird auf den Weg gebracht.

3.3.5 Unfalltote, darunter Straßenverkehr, Unfälle durch Sturz sowie Suizid im Kreis Segeberg

Unfälle Kreis Land m = m ännlich w = weiblich 1990 1995 1999 1990 1995 1999 mwmwmwmwmwmw Unfalltote 39 48 33 33 488 457 403 385 Kfz-Unfälle 25 5 14 8 18 6 226 95 164 77 194 63 Unfälle durch Sturz 9 37 11 22 6 11 148 298 129 265 107 114 Suizid 24 15 21 13 23 5 302 150 285 137 272 105 Quelle: Statistisches Landesamt

Bei allen Todesarten ist eine rückläufige Entwicklung eingetreten. Der An- teil junger Männer, die aufgrund von Kfz-Unfällen zu Tode gekommen sind, ist auch im Kreis Segeberg bedeutend. Tödliche Unfälle durch Sturz betreffen eher die weibliche Bevölkerung. Nach der Umstellung auf den ICD 10 - Standard wurden 1999 18 männliche und 6 weibliche Todesfälle im Kreis erfasst. Unfalltote insgesamt wurden nicht mehr erfasst. Bei Un- fällen durch Sturz überwiegen deutlich die weiblichen Todesfälle. Mögli- cherweise ist durch die häufigere Inanspruchnahme von Beratungsstellen die Suizidrate bei den Frauen geringer.

4 GESUNDHEITSVERHALTEN UND GESUNDHEITSGEFÄHRDUNGEN

4.1 Gesundheitsbeeinflussende Lebensweisen Im Rahmen einer Befragung auf Bundesebene gaben 40 v.H. der Perso- nen an, stark bzw. sehr stark auf ihre Gesundheit zu achten. An gesunder Ernährung sind in den alten Bundesländern 41 v.H. interessiert bis sehr interessiert. Mit dem Alter nimmt das Interesse an einer gesunden Ernäh- rung zu. Knapp die Hälfte der Bevölkerung im Alter von 20 bis 50 Jahren hält regelmäßigen Sport für nötig. Männer sind häufiger als Frauen sport- lich aktiv. Bei der Mehrheit der Bevölkerung führen allerdings positive Gesundheitseinstellungen nicht zu einem entsprechenden Gesundheits- verhalten. Nur 4 v.H. der Bevölkerung lebt konsequent gesundheitsbe- wusst.

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Als gesundheitsbewusst gilt, wer nicht raucht, übermäßigen Al- koholkonsum vermeidet, Sport treibt, auf ausgewogene Ernäh- rung achtet und ausreichend schläft. Quelle: Gesundheitsbericht des Bundes, Kurzfassung!

4.1.1 Ernährung Nahrung steht bei uns jedem in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung. Trotzdem ist die Zahl ernährungsbedingter Krankheiten hoch, denn viele treffen die falsche Auswahl. Zuviel Zucker, tierisches Fett oder Alkohol können zu Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall, Leberzirrho- se, Diabetes oder auch zu Krebserkrankungen führen; ebenso durch ver- steckte Gesundheitsrisiken in der Nahrung selbst, z.B. Nitrofen. Gegen- über normalgewichtigen Personen haben Übergewichtige beispielsweise ein doppelt so hohes Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden (Schneider 1996). Übergewicht und zu hoher Blutdruck sind erste Warnsignale. In Deutschland gelten etwa 30% der Erwachsenen als zu schwer (Vera - Studie 1987/88 und DGE 1992). Nach der deutschen Herz-Kreislauf- Präventionsstudie ist im Alter zwischen 25 und 69 Jahren jeder zweite Mann und jede dritte Frau in der deutschen Bevölkerung übergewichtig, gut 16 % haben sogar starkes Übergewicht. Die durch Übergewicht be- dingten Folgekosten wurden für Deutschland für das Jahr 1995 auf 20 Milliarden DM geschätzt (Schneider 1996). Die Entstehung ernährungs- abhängiger Erkrankungen im Erwachsenenalter ist häufig Folge langfristig verlaufender Prozesse von Fehlernährung und Bewegungsmangel, die be- reits im Kindesalter begonnen haben. Untersuchungen zeigen, dass Ü- bergewicht von Alter, Geschlecht, Genetik und sozialer Schicht abhängig ist. Mit zunehmendem Alter gibt es mehr übergewichtige Personen. Män- ner sind häufiger übergewichtig als Frauen. Sozial Benachteiligte haben eher ein höheres Übergewichtsrisiko. Auf Kreisebene liegen keine Unter- suchungen zur Ernährungssituation der erwachsenen Bevölkerung vor. Als Anhaltswerte können die von der Deutschen Gesellschaft für Ernäh- rung (DGE 1996) publizierten Ergebnisse herangezogen werden. Danach zeigen sich folgende Entwicklungen und Resultate: - Weiterhin steigender Trend beim Frischobstverbrauch - Beim Gemüse hat sich der Aufwärtstrend der letzten Jahre abge- schwächt - Verbrauch von Getreideerzeugnissen relativ konstant - Anstieg des Käseverbrauchs - Deutlicher Anstieg des Fischverbrauchs in den letzten 10 Jahren - Merkliche Abnahme des Fleischverzehrs (insbesondere Rindfleisch), Zunahme von Geflügelfleisch - Sprunghafte Zunahme des Verbrauchs pflanzlicher Fette seit 1990 - Rückgang beim Zuckerverbrauch - Relativ konstanter Alkoholkonsum auf nach wie vor hohem Niveau. Diese Entwicklungen werden unter ernährungsphysiologischen Gesichts- punkten weitgehend positiv bewertet. Der zu hohe Konsum von alkoholi- schen Getränken und der hohe Verbrauch von Fetten wird nach wie vor kritisch gesehen.

Maßnahme: Gründung des Clubs BMI 23, freiwillige, kostenlose aber för- dernde Mitgliedschaft

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4.1.2 Rauchen Rauchen gilt als das Risikoverhalten mit den deutlichsten Auswirkungen auf die Gesundheit und den zuverlässigsten Präventionsmaßnahmen. 1995 rauchten 22 v.H. der Frauen und 36 v.H. der Männer ab 15 Jahren. Während der Anteil der rauchenden Frauen ständig steigt, ist der Anteil der 20-24jährigen männlichen Raucher von 56 % im Jahr 1978 auf 40% im Jahr 1995 zurückgegangen. Das Sterberisiko für Lungenkrebs ist für männliche Raucher 20mal, das für Kehlkopfkrebs 10mal höher als bei Nichtrauchern. Rauchen ist wahrscheinlich das größte bevölkerungsme- dizinische Problem. Durch einen Verzicht auf das Rauchen könnten etwa 20 bis 30 v.H. aller Krebserkrankungen vermieden werden (Tominga, 1999).

Der Konsum erfolgt in Deutschland zumeist über Zigaretten. Der Einstieg in eine Raucherkarriere erfolgt mehrheitlich im Jugend- und frühen Er- wachsenenalter. Für den Konsumbeginn spielt oftmals Gruppendruck bzw. das Gruppengefühl eine bedeutsame Rolle. Obwohl das Sucht- und Gefährdungspotential bei Rauchern bekannt ist, werden von ihnen die Folgen bewusst in Kauf genommen (vgl. Institut für Therapieforschung, 1992).

Gesundheitliche Folgen: - Starkes Rauchen vermindert die Lebenserwartung. Nach einer briti- schen Untersuchung haben Männer die ihr Leben lang rauchen nur in etwa halb so gute Chancen, älter als 72 Jahre zu werden wie Nicht- raucher (Philipp et.al.1996) - Zusammenhänge zwischen Tabakkonsum und Krebserkrankungen sind eindeutig belegt . - Bei Männern lassen sich 80 bis 90 % aller Lungenkrebssterbefälle auf das Rauchen zurückführen, bei Frauen sind es 60 bis 80%. - Zusammenhänge zwischen Tabakkonsum und chronischer Bronchitis, Lungenemphysem, Herzinfarkt, Schlaganfall und anderer Krebsarten wie Kehlkopf-, Mundhöhlen-, Speiseröhren-, Magen-, Darm-, Blasen- und Blutkrebs sind belegt. - Das Risiko bei Männern sinkt erst zwischen dem 10. und 19. rauch- freien Jahr auf das Lungenkrebsrisiko rauchender Frauen. Der Unter- schied zwischen den Geschlechtern bleibt auch bei ehemaligen Rau- chern und Raucherinnen erhalten. Raucherinnen haben erst nach dem 20. rauchfreien Jahr gegenüber Nichtraucherinnen kein erhöhtes Lun- genkrebsrisiko mehr. Zu diesem Zeitpunkt liegt bei männlichen ehe- maligen Rauchern immerhin noch ein 5fach erhöhtes Risiko vor. Sogar nach über 30 rauchfreien Jahren haben Männer ein zweifach erhöhtes Risiko gegenüber Nie - Rauchern. - Rauchen während der Schwangerschaft ist ein Gesundheitsrisiko für den Säugling. Das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt ist bei rauchen- den Frauen im Vergleich zu Nichtraucherinnen erhöht. - Rauchen während der Schwangerschaft und nach der Geburt erhöht das Risiko des plötzlichen Säuglingstodes um das 2fache (bei weniger als 6 Zigaretten täglich) und steigt auf das achtfache (bei mehr als 15 täglich gerauchten Zigaretten) (Schellscheidt et.al. 1996). - Passivrauchen hat weitreichende Folgen z. B. für Säuglinge und Klein- kinder, Schwangere und Ehepartner. Das Risiko des Passivrauchens ist heute unstrittig. 22 Stand: 20.08.2002

- In Deutschland versterben nach Schätzungen ca. 300 bis 400 Perso- nen pro Jahr an Lungenkrebs als Folge von Passivrauchen.

Maßnahmen: Absolutes Rauchverbot in den Schulen und auf den Schul- wegen; Höhere soziale Kontrolle bei SchülerInnen einbringen. Modellvor- haben und Projekte zur Nichtraucherförderung an Schulen (Be smart, don`t start) initiieren, Rauchverbot am Arbeitsplatz durchsetzen (Recht auf einen rauchfreien Arbeitsplatz). Rauchverbot in öffentlichen Ver- kehrsmitteln. Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und Kantinen.

Werbeverbot für Tabakerzeugnisse durchsetzen. Präventionsmaßnahmen sollten auf Risikogruppen ausgerichtet sein. Besonders bei Kindern und Jugendlichen muss alles unternommen werden, den Einstieg in die Niko- tinsucht zu verhindern. Dem Schutz der Nichtraucher ist gegenüber der Durchsetzung von Raucherinteressen der Vorzug zu geben. Es gibt schon in Betrieben und öffentlichen Einrichtungen Betriebsvereinbarungen zum Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz. Forderung: Betriebsvereinbarung zum Nichtraucherschutz in der eigenen Kreisverwaltung schließen.

4.1.3 Alkoholkonsum Stellt neben dem Rauchen das Suchtproblem Nr. 1 dar. Gemessen am in Deutschland hergestellten und eingeführten Alkohol kamen 1998 auf jeden Einwohner 10,5 Liter reiner Alkohol. Alkohol hat, neben Tabak wegen seiner starken Verbreitung bezogen auf die Bevölke- rung das größte gesundheitsgefährdende Potential. Eine Gesundheitsge- fährdung durch Alkohol entsteht in erster Linie bei chronisch übermäßi- gem Konsum. Neben den körperlichen und psychischen Gefährdungen kann übermäßiger Alkoholkonsum zu einer Reihe von sozialen Folgen füh- ren, wie z.B. Verlust des Arbeitsplatzes, erhöhter Gewaltbereitschaft oder Auflösung der Familienstruktur.

Alkoholkonsum findet sich in allen Bereichen des gesellschaftlichen Le- bens. Eine Repräsentativbefragung in Deutschland ergab nachfolgende Konsummotive: - Alkohol ist eine angenehme Möglichkeit zu entspannen (33% der Nen- nungen) - Durch Alkohol kann man Ärger leichter bewältigen (24% der Nennun- gen), ferner - Alkohol hilft über Niedergeschlagenheit und Depressionen hinweg - Alkohol lässt eine starke Belastung leichter ertragen - Alkohol stärkt das Selbstvertrauen - Alkohol macht das Gefühl von Einsamkeit und Unverstandenheit er- träglicher (vgl.: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 1992).

Der Grenzwert für das Erkrankungsrisiko liegt bei täglich 40 Gramm rei- nem Alkohol bei Männer und 20 Gramm reinen Alkohol bei Frauen.

Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss: Eine durch Alkoholeinfluss vermin- derte Kontrollfähigkeit beinhaltet ein beträchtliches Gefahrenmoment im Straßenverkehr. Die Verkehrsunfälle unter Einfluss von Alkohol nehmen erfreulicherweise in den letzten Jahren ab.

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Alkoholbezogene Krankheiten: Regelmäßig hoher Alkoholkonsum ist ein beträchtliches Gesundheitsrisiko und kann zu einer Reihe von Krankheiten führen. Bei den im Zusammenhang mit Alkoholkonsum diskutierten Krankheiten wird zwischen alkoholassoziierten Krankheiten und Alkohol- krankheiten unterschieden. Unter alkoholassoziierten Krankheiten werden Krankheiten verstanden, zu deren Entstehen nach wissenschaftlicher Er- kenntnis der Alkoholkonsum beitragen kann. Hierzu gehören beispielswei- se die Krebserkrankungen des Magens, der Bauchspeicheldrüse und der Leber sowie Herz-Kreislauferkrankungen. Zu den Alkoholkrankheiten wer- den die Alkoholabhängigkeit, die Alkoholpsychosen, die Alkoholembryo- pathie, die alkoholische Fettleber, die alkoholische Hepatitis, die alkoholi- sche Leberzirrhose, die alkoholische Gastritis, die alkoholische Polyneuro- pathie, die Alkoholintoxikation und das Alkoholentzugssyndrom usw. ge- zählt. Diese Krankheiten sind eindeutig auf erhöhten, regelmäßigen Alko- holkonsum zurückzuführen. Von Alkoholproblemen und den gesundheitli- chen Folgen sind Männer deutlich stärker betroffen als Frauen.

Prävention ist deutlich zu erhöhen. In Hamburg wurde der Alkoholkonsum angesichts der Ergebnisse einer Repräsentativerhebung bei über einem Fünftel der Hamburger Bevölkerung im Alter zwischen 15 und 59 Jahren als riskant eingestuft.

Maßnahmen: Alkoholverbot am Arbeitsplatz, Alkohol stetig verteuern, 0,0 Promillegrenze im Straßenverkehr, Werbebeschränkungen für Alkoholika, Suchtprävention für Kinder und Jugendliche, Thematisierung im Bereich der Verkehrserziehung, Maßnahmen um den in unserer Gesellschaft herr- schenden Klima der Akzeptanz eines mehr als moderaten Alkoholkonsums entgegenzuwirken. Beratungseinrichtungen stärken, Selbsthilfegruppen unterstützen. Alkoholfreie Feste salonfähig machen.

4.1.4 Drogen Unter der Rubrik toxische Wirkungen von vorwiegend nicht medizinisch verwendeten Substanzen sind 1999 zwei männliche und 1 weiblicher To- desfall aufgetreten. Inzidenzraten liegen auf regionaler Ebene nicht vor. Trends: Der Konsum von Kokain und synthetischen Drogen nimmt weiter zu. Substitutionsangebote erreichen heute deutlich mehr Drogenabhängi- ge als früher. Zunahme von gefährlichen Drogenmischungen, Designer- drogen, Bezugs- und Konsumnaivität.

4.2 Risikomerkmale der sozialen Lage

4.2.1 SozialhilfeempfängerInnen Im Kreis Segeberg liegt die Quote der EmfängerInnen von laufender Hilfe zur Lebensunterhalt je 1.000 Einwohner im Jahr 2000 bei 28. Der Durch- schnittswert für alle Kreise im Land Schleswig-Holstein liegt bei 33 und der arithmetische Durchschnitt für alle kreisfreien Städte im Land Schleswig-Holstein bei 75. Die Erkrankungshäufigkeit und die Sterblich- keit ist in den unteren sozialen Schichten besonders hoch. Die Sozialhil- feempfängerInnen geben auf Bundesebene doppelt so häufig an, krank oder durch einen Unfall verletzt zu sein. Personen mit geringem Einkom- men rauchen häufiger, bewegen sich vielfach weniger und sind häufiger übergewichtig als Personen mit höherem Einkommen. Umgekehrt steigen 24 Stand: 20.08.2002

mit zunehmenden Haushaltseinkommen die Ausgaben für Selbstmedika- tion, Rezeptgebühren, Verbandsstoffe, Brillen, Kontaktlinsen, Massagen und Zahnersatz.

EmpfängerInnen von laufender Hilfe zum Lebensunterhalt im Kreis Segeberg laufende Hilfe zum Lebensunterhalt Jahr auß erhalb von je 1.000 In s g e s a m t Einrichtungen Einwohner 1980 3.688 3.580 18 1985 6.285 6.145 29 1990 7.062 6.935 32 1995 6.452 6.112 27 2000 6.976 6.838 28 Quelle: Statistisches Landesam t

EmpfängerInnen laufender Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen im Kreis Segeberg nach Altersgruppen Jahr insgesamt unter 7 7 bis 18 18 bis 25 25 bis 50 50 bis 65 65 und mehr 1980 3.580 481 1.108 391 957 291 352 1985 6.145 845 1.531 888 2.093 468 320 1990 6.935 1.069 1.386 946 2.522 655 357 1995 6.112 1.129 1.456 426 2.112 643 346 2000 6.838 1.177 1.522 595 2.339 803 402 Quelle: Statistisches Landesamt

4.2.2 Bildungsniveau Das Bildungsniveau ist seit den sechziger Jahren bundesweit gemessen an den Schulabschlüssen stark angestiegen. Besuchten 1960 nur 15 v.H. das Gymnasium, so waren es 1990 bereits 31 v.H.; im Kreis Segeberg besuchten im Jahr 2000 die Schülerinnen und Schüler nachfolgende wei- terführende Schularten:

- 36,5 v.H. Gymnasien - 34,8 v.H. Realschulen - 22,3 v.H. Hauptschulen - 6,4 v.H. Gesamtschulen

Geschlechtsspezifische Unterschiede sind mittlerweile kaum noch vorhan- den. Der Anteil der Hoch- und Geringqualifizierten an den sozialversiche- rungspflichtig Beschäftigten lag 1998 bei 4,3 bzw. 30,4 %. Der Anteil der Geringqualifizierten entspricht zwar dem Landesdurchschnitt, liegt aber deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Der Anteil der Hochqualifizierten liegt sowohl unter dem Landes- (5,0%) als auch unter dem Bundesdurch- schnitt (8,0%). Je höher das Bildungsniveau, desto günstiger ist die Ein- 25 Stand: 20.08.2002

schätzung des eigenen Gesundheitszustandes. Auch gesundheitsfördern- des Verhalten nimmt mit dem Bildungsstatus zu. Bei der Inanspruchnah- me von Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen ist die höchste Nichtteilnahmerate in der Personengruppe mit dem niedrigsten Bildungs- status zu finden. Bei der Zuckerkrankheit, bei Rheuma und beim Magen- geschwür ergeben sich für die Männer mit niedrigem oder sehr niedrigem Bildungsstatus deutlich höhere Erkrankungsraten.

4.2.3 Wohnsituation Die Wohnsituation übt einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit aus. Faktoren für die Beeinträchtigung des Gesundheitszustandes aus der Wohnsituation heraus sind: - Mängel der baulichen Qualität, Größe, Ausstattung und Lage (Korrelation zu Nichterwerbstätigen, Haushalte mit vielen Kindern, Al- leinerziehenden, Sozialhilfeempfängern) - Verkehrslärm - Belastungen durch Gerüche, Abgase, Schimmelpilze, Staub, Bakteri- en, Milbenkot, Ausdünstungen aus problematischen Baumaterialien - Unverhältnismäßig hohe Wohnkosten. - Nicht altengerechte Wohnungen

4.2.4 Gewalt Physische, psychische und sexuelle Gewalt führt zu körperlichen und see- lischen Folgen für die Betroffenen - vollendeter Mord und Totschlag - Körperverletzung mit Todesfolge - Gewalt in der Familie - exueller Missbrauch - Bürgerkriegstraumatisierte

4.3 Risikomerkmale der Umwelt

4.3.1 Unerwünschte Stoffe in der Nahrung und im Trinkwasser Daten auf regionaler Ebene über die Belastung von Lebensmitteln durch Rückstände und Kontaminanten liegen nicht vor. Hierzu gehören

- Pestizide - Pharmakologisch wirksame Substanzen - Düngemittel (z. B. Nitrate) bei den Rückständen und - Schwermetalle und Metalloide - Organische Verunreinigungen bei den Kontaminanten.

Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Es steht in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung. Trinkwasser gehört zu den am besten untersuchten und überwachten Lebensmitteln. Belastungen des Trink- wassers wurden aktuell nicht festgestellt. Die Grenzwerte für Blei werden auf 0,025 mg/l bis 2013 abgesenkt, ab 2013 gilt ein Grenzwert von 0,01 mg/l. Bei Hausinstallationen mit Kupferleitungen kann bei weichem und aggressivem (sauerem) Wasser Kupfer in das Trinkwasser abgegeben werden und in seltenen, extremen Fällen bei Säuglingen zu Leberschä- den führen.

26 Stand: 20.08.2002

4.3.2 Luftverschmutzung Im Kreis Segeberg befindet sich in Bornhöved eine Station des Messnet- zes der Lufthygienischen Überwachung Schleswig-Holstein. Im Zeitraum Juni 2000 bis Mai 2001 wurde durch sie nur eine sehr niedrige Schad- stoffkonzentration nachgewiesen, meist hatte Bornhöved die niedrigsten Werte im gesamten Messnetz. Sowohl bei Schwefeldioxid als auch bei Stickstoffmon- und Stickstoffdioxid blieben die Jahresmittelwerte klar un- ter den Grenzwerten der WHO und der EU. Für Ozon wurde im gleichen Zeitraum der Schwellenwert für den Gesundheitsschutz an 14 Tagen ü- berschritten (110 Mikrogramm/cbm während 8 Stunden).

4.3.3 Lärmbelastung Erhöhte Lärmbelastungen treten im Einzugsbereich des Flughafens Fuhls- büttel sowie entlang der Hauptverkehrsachsen im Kreisgebiet auf.

Arbeitslärm Ergebnisse der einzigen repräsentativen Befragung für das Gesamtspekt- rum der Erwerbstätigen in der Bundesrepublik Deutschland zeigen: Jeder vierte Arbeitnehmer gibt an, dass an seinem Arbeitsplatz regelmäßig oder häufig Lärm vorkommt. Bei diesen Angaben handelt es sich um subjektiv wahrgenommenen Lärm, nicht zwangsläufig um einen Lärmpegel, der im relevanten Bereich von 85 dB(A) und mehr liegt. Prävention am Arbeits- platz: Konsequente Einhaltung der Grenzwerte einer zulässigen Lärm- einwirkung an Arbeitsplätzen nach § 15 Arbeitsstättenverordnung: - überwiegend geistige Tätigkeiten 55 dB (A) - Bürotätigkeiten 70 dB(A) - alle sonstigen Tätigkeiten 85 dB (A), max. 90 - in Pausen-, Sanitätsräumen etc. 55 dB (A)

4.4 Risikomerkmale der Arbeitswelt, der Freizeit und des Verkehrs

4.4.1 Belastungen aus der Arbeitswelt Auf regionaler Ebene liegen keine Daten vor. Das Spektrum von Arbeits- belastungen wird in der arbeitswissenschaftlichen Literatur häufig nach folgenden Belastungsbereichen unterschieden - Körperliche Belastungen - Psychische Belastungen durch Stress und monotone Arbeitsabläufe, Mobbing - Belastungen durch Umgebungseinflüsse - Belastungen durch Arbeitszeit, z.B. durch Nacht- und Schichtarbeit, Überstunden - Belastungen durch Arbeitslosigkeit - Indirekte Wirkungen der Arbeitswelt, z.B. Arbeitsweg, Genussmittel- konsum

4.4.2 Berufskrankheiten Auf regionaler Ebene liegen keine Daten vor.

4.4.3 Meldepflichtige Arbeitsunfälle Auf regionaler Ebene liegen keine Daten vor.

5 KRANKHEITEN 27 Stand: 20.08.2002

5.1 Sterblichkeit und vermeidbare Sterbefälle Starben zu Beginn des vorigen Jahrhunderts Menschen noch überwiegend an akuten Krankheiten, so wurden diese im Zeitverlauf von den chroni- schen Krankheiten abgelöst. Die Bedeutung der bösartigen Neubildungen, der psychiatrischen Krankheiten und der Krankheiten des Nervensystems nimmt kontinuierlich zu. 1999 waren im Kreisgebiet 46,4 v.H. aller Ster- befälle bei den Männer und 38 v. H. bei den Frauen auf Krankheiten des Kreislaufsystems, 33 v.H. bei den Männern auf Neubildungen, davon mehr als 80 v.H. auf bösartige Neubildungen und bei den Frauen zu 25,6 v.H. ebenfalls auf Neubildungen zurückzuführen. Es folgen die Krankhei- ten des Atmungs- und Verdauungssystems.

Gestorbene nach Todesursachen im Kreis Segeberg (nach ICD 1979) 1990 1995 Ursache m = männlich / w = weiblich mwmw I. Infektiöse und parasitäre Krankheiten 10 6 10 14 II. Neubildungen 280 250 266 273 Endokrinopathien, Ernährungs- und III. Stoffwechselkrankheiten sowie 13 40 44 68 Störungen im Immunsystem Krankheiten des Blutes und der IV . 3434 blutbildenden Organe Psychiatrische Krankheiten V. und VI. Krankheiten des Nervensystems und 41 51 30 31 der Sinnesorgane VII. Krankheiten des Kreislaufsystems 458 735 470 589 VIII. Krankheiten der Atmungsorgane 88 76 77 84 IX. Krankheiten der Verdauungsorgane 38 44 49 45 Krankheiten der Harn- und X. 916 9 9 Geschlechtsorgane Komplikationen der Schwangerschaft XI. 00 bei Entbindung und im W ochenbett Krankheiten der Haut und des Unterhautzellgewebes, Krankheiten XII. und XIII. 1912 des Skeletts, der Muskeln und des Bindegewebes XIV. Kongenitale Anomalien 2 4 2 2 Bestimmte Affektionen, die ihren XV . 2041 Ursprung in der Perinatalzeit haben Symptome und schlecht bezifferte XV I. 19 32 46 62 Affektionen XVII. Verletzungen und Vergiftungen 70 65 63 53 Sterbefälle insgesamt 1034 1332 1074 1237

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Gestorbene 1999 im Kreis Segeberg nach Todesursachen, Altersgruppen und Geschlecht (ICD 10) insge- unter 1 bis 15 15 bis 45 45 bis 65 65 Jahre samt 1 Jahr Jahre Jahre Jahre und älter Ursache mwmwmwm w m w m w Infektiöse und I. parasitäre 97 11 2165 Krankheiten II. Neubildungen 344 342 1 21 12 110 96 213 233 Krankheiten des Blutes und der blutbildenden Organe sowie III. 53 251 bestimmter Störungen mit Beteiligung des Immunsystems Endokrine, Ernährungs- und IV. 22 44 5 1 6 3 11 40 Stoffwechselkrank- heiten Psychische und V. Verhaltens- 1611 316476 störungen Krankheiten des VI. 20 34 2 5 6 13 28 Nervensystems Krankheiten des IX. 398 619 1 2 4 64 29 332 585 Kreislaufssystems Krankheiten des X. 70 79 6 4 64 75 Atmungssystems Krankheiten des XI. Verdauungs- 55 49 4 22 12 29 37 systems Krankheiten des XIV. 814 34510 Urogenitalsystems Bestimmte Zustände, die ihren XVI. Ursprung in der 22 Perinatalperiode haben Angeborene Fehlbildungen, XVII. Deformitäten und 3724 1 1 1 1 Chromosomenano malien Symptome und abnormeklinische XVIII. 3689 1 2 1 2 2 7 72578 und Laborbefunde, die a.n.k. sind

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Seit 1980 ist ein deutlicher Rückgang der Sterblichkeit zu verzeichnen. Dies gilt für die allgemeine und vorzeitige Sterblichkeit, die Perinatal- und Säuglingssterblichkeit und die Sterblichkeit an koronaren Herzerkrankun- gen, an Hypertonie und Schlaganfall, an Gebärmutterhalskrebs und auch an Kfz-Unfällen. Seit Ende der achtziger Jahre lässt sich ein leicht ab- nehmender Trend auch für Lungenkrebs bei der männlichen Bevölkerung beobachten. Die Sterblichkeit an Lungenkrebs bei Frauen steigt dagegen an. Die Höhe der Sterblichkeit in Schleswig-Holstein stimmt weitgehend mit der Westdeutschlands überein. So gibt es in der allgemeinen und vor- zeitigen Sterblichkeit und in der perinatalen Sterblichkeit keine systema- tischen Unterschiede. Dies trifft auch auf die Sterblichkeit an Kfz-Unfällen und - in der weiblichen Bevölkerung - für chronische Lebererkrankungen und Leberzirrhose zu. Allerdings zeigen sich in Schleswig-Holstein im Vergleich zu Westdeutschland seit einigen Jahren höhere Sterblichkeits- werte bei den koronaren Herzerkrankungen und auch bei Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs. Andererseits ist in Schleswig-Holstein die Sterb- lichkeit an Hypertonie und Schlaganfall sowie für Männer an chronischen Lebererkrankungen und Leberzirrhose niedriger als in Westdeutschland.

Ursachenspezifische Sterblichkeit: Standardisierte Mittelwerte je 100.000 Ew. im Zeitraum 1993 - 1997 nach bestimmten Altersgruppen und Geschlecht Chronische Koronare Hypertonie Gebär- Leberkrank- Lungen- Brust- Herzerkran- und mutter- Kfz-Unfälle heiten und - krebs krebs kungen Schlaganfall halskrebs zirrhose Alter alle 35 bis 64 35 bis 64 15 bis 74 5 bis 64 25 bis 64 15 bis 64 Altersgruppen F M FMFMFM F F F M Kreis Segeberg 22,00 122,40 10,60 26,40 11,50 21,80 8,50 31,20 34,70 3,90 5,02 16,40 Land Schleswig- Holstein 27,20 115,50 16,00 25,40 13,70 27,90 8,90 32,10 36,50 4,10 4,68 13,40 SMQ 82,10 106,20 68,60 12,10 84,40 78,30 95,30 97,00 94,70 94,70 117,10 118,26 Quelle: Sterblichkeit in Schleswig - Holstein 1980 bis 1998, Kiel November 2001

In der entsprechenden Tabelle sind nach dem Konzept der vermeidbaren Todesfälle die Ergebnisse für das Land Schleswig-Holstein und für den Kreis Segeberg dargestellt. Daraus lassen sich wichtige Ansätze für Prä- vention und für die Verbesserung der medizinischen Versorgung ableiten. Vermeidbare Sterbefälle sind Todesfälle, die nach heutigem Stand des Wissens ganz oder zum großen Teil vermeidbar wären. Deshalb sind vermeidbare Sterbefälle nicht nur ein Indikator für den Gesundheitszu- stand der Bevölkerung, sondern vor allem ein wichtiger Indikator für die Qualität der Gesundheitsversorgung und -vorbeugung.

Häufigkeit, zeitliche Entwicklung und regionale Verteilung vermeidbarer Sterbefälle geben Hinweise darauf, wo gesundheitspolitische Interventio- nen besonders erforderlich und erfolgversprechend sein können, um die vorzeitige Sterblichkeit zu senken. 29 Todesursachen bzw. Todesursa- chengruppen in bestimmten Altersgruppen gelten als vermeidbar (Hol- land 1991). Die Auswahl dieser Todesursachen und der Altersgruppen ist das Ergebnis eingehender Expertenberatungen. Ziel ist die Vermeidung von Todesfällen, sei es durch die Verhinderung von Erkrankungen und 30 Stand: 20.08.2002

Unfällen, sei es durch fachgerechte Behandlung (medizinische Vermeid- barkeit). Als vermeidbar gilt in den meisten Fällen nicht der Todesfall an sich, sondern nur in einem bestimmten Lebensabschnitt, z.B. vor Errei- chen des 56. Lebensjahres. Die zwölf häufigsten vermeidbaren Todesur- sachen sind:

- Chronische Leberkrankheit und -zirrhose (15-74Jahre), - Koronare Herzkrankheiten (35 - 64 Jahre), - Chronisch rheumatische Herzkrankheiten (5 - 44 Jahre), - Lungenkrebs (5 -64 Jahre), - Bluthochdruck und Schlaganfall (35 -64 Jahre), - Kraftfahrzeugunfälle (alle Altersgruppen), - Brustkrebs (Frauen 25 - 64 Jahre), - Gebärmutterhalskrebs (Frauen 15-64 Jahre), - Morbus Hodgkin (5-64 Jahre), - Magen- und Duodenalgeschwüre( 25 -64 Jahre), - Perinatale Sterbefälle (Totgeborene und bis zum 7. Lebenstag ver- storbene Säuglinge), - Asthma (5-64 Jahre)

Regionale Unterschiede innerhalb Schleswig-Holsteins zeigen sich bei al- len untersuchten Krankheits- und Altersgruppen, besonders deutlich bei der Sterblichkeit an Kfz-Unfällen und an chronischen Leberkrankheiten und Leberzirrhose. Verglichen mit dem Landesdurchschnitt ist die Sterb- lichkeit an Kfz-Unfällen in den ländlichen Regionen stark erhöht, in den Ballungsgebieten dagegen erniedrigt. Das Gegenteil zeigt sich bei der Sterblichkeit an chronischen Leberkrankheiten und Leberzirrhose.

5.2 Herz- und Kreislauferkrankungen 1999 verstarben 398 Männer und 619 Frauen an Krankheiten des Kreis- laufsystems. Die häufigsten zum Tode führenden Krankheitsarten waren Ischämische Herzkrankheiten, akuter Myokardinfarkt sowie zerebro- vaskuläre Krankheiten. Die Häufigkeit der Todesfälle nimmt ab dem 45. Lebensjahr bei Männern und Frauen stetig zu. 94 % der Todesfälle bei den Frauen treten ab dem 65. Lebensjahr auf; bei den Männern sind es 83%. Inzidenzraten liegen weder auf Landes- noch auf Kreisebene vor.

5.2.1 Akuter Herzinfarkt 1999 starben am akuten Myokardinfarkt 127 Männer und 107 Frauen. Nach der Tabelle "Ursachenspezifische Sterblichkeit" sind die Sterbefälle aufgrund koronarer Herzerkrankungen bei den Männern gegenüber dem Landesdurchschnitt um 6,2% erhöht. Der standardisierte Mortalitätsquo- tient SMQ gibt das Verhältnis der beobachteten zu den erwarteten Ster- befällen an und ist hier nicht signifikant. Unterschiede zum Landesdurch- schnitt sind rein zufällig.

31 Stand: 20.08.2002

5.2.2 Schlaganfall Die aus der gleichen Tabelle zu entnehmenden Werte für Hypertonie und Schlaganfall zeigen ebenfalls für die Männer einen leicht erhöhten SMQ- Wert an. Auch dieser Wert ist nicht signifikant und unterscheidet sich vom Landesdurchschnitt nur zufällig. Todesfälle aufgrund eines Schlaganfalles, die nicht als Blutung oder In- farkt bezeichnet worden sind lagen 1999 in 24 Fällen bei den Männern und in 70 Fällen bei den Frauen vor. Weil Neuerkrankungsraten weder auf Landes- noch auf Kreisebene vorliegen, wird mit Hilfe von Bundesda- ten eine Abschätzung der jährlichen Schlaganfälle vorgenommen. Die In- zidenz auf Bundesebene liegt bei 600 Fällen pro 100.000 Einwohner. Daraus errechnen sich für das Land Schleswig-Holstein 16.200 erwartete Fälle jährlich und für den Kreis Segeberg 1.500

5.2.3 periphere arterielle Verschlusskrankheiten An den Krankheiten der Arterien, Arteriolen und Kapillaren starben 1999 38 Männer und 57 Frauen. Ein typisches Beispiel dieser Krankheit ist das "Raucherbein". Die periphere Verschlusskrankheit ist eine typische Al- terskrankheit. Mit der prognostizierten Zunahme der älteren Bevölkerung ist mit einem weiteren Anstieg dieser Krankheit zu rechnen. Etwa 60 % der Betroffenen sind Männer. Bundesweit sind ca. 3.3 Mio Menschen be- troffen (4% der Bevölkerung). Daraus erwarten wir für den Kreis Sege- berg 10.000 Betroffene.

5.3 Bösartige Neubildungen

32 Stand: 20.08.2002

Krebs; Mortalitätsraten (100.000 Einwohner europastandardisiert) 1999 Quelle: Krebsregister Schleswig-Holstein Kreis Land männlich weiblich männlich weiblich Magenkarzinom 14,0 - 18,0 7,5 - 10,5 16,9 7,8 Darm 27,5 - 33,0 18,5 - 22,0 26,4 20,1 Bauchspeicheldrüse 10,5 - 14,0 7,5 - 10,5 11,7 8,5 Lunge 68,0 - 76,5 18,0 - 22,5 61,3 16,4 Melanom der Haut 0,5 - 1,5 5,0 - 7,5 3,3 2,0 Brust 33,0 - 39,0 31,4 Gebärmutterhals 3,0 - 5,0 3,5 Gebärmutterkörper 0,5 - 1,5 1,5 Eierstock 10,5 - 14,0 9,9 Prostata 27,5 - 33,0 25,7 Niere 3,0 - 5,0 5,0 - 7,5 4,4 2,9 Harnblase 18,0 - 22,5 3,0 - 5,0 10,1 2,3 Gehirn 5,0 - 7,5 0,5 - 1,5 5,3 3,4 Hodgkin - Lymphom 0,3 0,4 Non Hodgkin Lymphome 5,5 4,1 Immunproliferative Erkr. 3,7 2,8 Leukämien 8,5 5 Bösartige Neubildungen insgesamt 234,9 152,5 Quelle: Krebs in Schleswig-Holstein, Band 1: Inzidenz und Mortalität im Jahr 1999, Institut für Krebsepidemiologie e.V., Lübeck 2001

Im Kreisgebiet sind bei den Männern Lungen-, Prostata-, Darm-, Harn- blasenkrebs und das Magenkarzinom für hohe Sterblichkeit verantwort- lich. Bei der weiblichen Bevölkerung liegen der Brust-, Lungen- und Darmkrebs auf den ersten drei Plätzen des Rankings. Sowohl die Vermei- dung von Lungenkrebs als auch Brustkrebs weist hohe Potentiale für prä- ventiv zu setzende Maßnahmen in der Region auf.

5.3.1 Inzidenz Krebs gesamt Jährlich erkranken in Deutschland ca. 162.000 Männer und 172.000 Frauen an einem bösartigen Tumor. Die altersstandardisierte Inzidenz stieg bis Mitte der 80'er Jahre kontinuierlich an. Seit dieser Zeit scheinen sich die Inzidenzraten zu stabilisieren. In Schleswig-Holstein wird im zweiten Jahr der flächendeckenden Erfassung von Krebsneuerkrankungen eine Vollzähligkeit von 75 bis 80 % erreicht. Die Inzidenzraten in Schles- wig-Holstein sind, bis auf Ausnahmen, noch nicht aussagekräftig und deshalb rein deskriptiv zu werten. Die erforderliche Vollzähligkeit von 90% konnte noch nicht erreicht werden. Auch die Vollzähligkeit variiert regional.

Im Kreis Segeberg liegt das Vollzähligkeitsniveau schon deshalb niedriger, weil die Krebsneumeldungen von Patienten aus dem 33 Stand: 20.08.2002

Kreisgebiet über z.B. Hamburger Fach- und Klinikärzte im Krebs- register des Landes nicht erfasst werden. In Hamburg besteht leider noch keine Meldepflicht für Krebserkrankungen wie in Schleswig-Holstein. Die Politik sollte darauf hinwirken, dass in der Metropolregion Hamburg gleiche Rahmenbedingungen auch beim Meldeverfahren für Krebserkrankungen gelten.

In Schleswig-Holstein treten 4480 Erkrankungsfälle bei den Männern und 4.851 Erkrankungsfälle jährlich bei den Frauen auf. Die rohen Inzidenz- raten pro 100.000 Einwohnern liegen bei 331 (Männer) und 342 (Frau- en). Die standardisierten Raten liegen bei 282 und 252.

5.3.2 Inzidenz ausgewählter Krebsarten nach Krebsregister

Neuerkrankungen bösartiger Neubildungen auf Kreisebene Kreis Segeberg Krebsart männlich weiblich Vollzäh- Inzidenz pro 100.000 Vollzäh- Inzidenz pro 100.000 Fälle Fälle ligkeit in % Ew. Standardisiert ligkeit in % Ew. Standardisiert Magen 40-50 11 60-70 12 Darm 80-90 59 80-90 59 Bauchspeicheldrüse 40 3 40 4 Lunge 70-80 60 >90 30 Melanom der Haut 11 7,5 -10,5 20 10,5 -14 Brust 80-90 105 Gebärmutterhals 60- 70 7 Gebärmutterkörper >90 31 Eierstock <=40 12 Prostata 50-60 53 Niere 40-50 6 <=40 4 Harnblase 80-90 25 70-80 10 Gehirn <=40 70-60 Hodgkin Lymphom Non Hodgkin Lymphome Immunproliferative Erkr. Leukämien sonstige Haut (C44) 95,0 bis 105 76,5 - 88,5

Quelle: Krebs in Schleswig-Holstein, Institut für Krebsepidemiologie e.V., 2001

34 Stand: 20.08.2002

Neuerkrankungen bösartiger Neubildungen auf Landesebene Schleswig-Holstein männlich weiblich Inzidenz pro 100.000 Inzidenz pro 100.000 Krebsart Vollzäh- Vollzäh- Ew. Ew. Fälle ligkeit in Fälle ligkeit in % standar- standar- Rohe Rate % Rohe Rate disiert disiert Magen 69,90 234 17,3 14,6 68,70 175 12,3 7,7 Darm 0,91 737 54,4 45,8 84,40 757 53,4 32,9 Bauchspeicheldrüse 0,51 82 6,1 5,1 0,34 70 4,9 3,4 Lunge 0,74 734 54,2 45,7 0,66 238 16,8 13 Melanom der Haut >95,00 182 13,4 11,8 >95,00 275 19,4 16 Brust >95,00 1.682 118,7 94,2 Gebärmutterhals 0,87 164 11,6 9,6 Gebärmutterkörper 0,88 311 21,9 15,5 Eierstock 0,65 243 17,1 13,2 Prostata 0,85 1.019 75,2 62,9 Niere 0,72 118 8,7 7,5 0,55 92 6,5 4,7 Harnblase >95,00 426 31,5 26,8 0,91 155 10,9 6,8 Gehirn 0,63 71 5,2 4,7 0,51 46 3,2 2,7 Hodgkin Lymphom 0,43 30 2,2 2,1 0,46 19 1,3 1,3 Non Hodgkin Lymphome 0,43 95 7,3 6,3 0,46 113 8 5,4 Immunproliferative Erkr. 0,43 29 2,1 1,8 0,46 33 2,3 1,6 Leukämien 0,43 47 3,5 3,2 0,46 42 3 2 sonstige Haut (C44) >95,00 1.816 134,1 114,6 >95,00 1.877 132,4 84,3

Quelle: Krebs in Sc hlesw ig- Holst ein, Inst it ut für Krebsepidemiologie e.V., 2001

Die Tabelle zeigt Inzidenzfälle ausgewählter Krebsarten auf Kreis- und Landesebene. Das Ranking bei den Frauen ist Brust-, Darm-, Gebärmut- ter- und Lungenkrebs. Die häufigsten Neuerkrankungen treten bei den Männern bei Lungen-, Darm-, Prostata- und Harnblasenkrebs auf. Das Genauigkeitsniveau der Inzidenzraten bei relativ hoher Erfassung lässt sich mit Hilfe eines erwarteten Wertes überprüfen. Bundesweit erkranken jährlich 43.000 Frauen an Brustkrebs. Daraus errechnet sich eine Inzi- denz von 52 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner. Erwartet werde somit 130 jährliche Neuerkrankungen im Kreis. Das Krebsregister weist für den Kreis Segeberg bei einer Erfassungsquote von 80-90% 105 Fälle aus. Durch gesetzliche Früherkennungsprogramme für Brust-, Gebär- mutterhals-, Prostata- sowie Darmkrebs ließen sich die Sterblich- keitsraten erheblich senken.

5.4 Krankheiten des Skeletts, der Muskeln und des Bindegewebes Über die Gesamtheit dieser Krankheitsgruppe liegen auf Landes- und Kreisebene keine Daten vor. Insofern lassen sich auf regionaler Ebene keine Aussagen zu Neuerkrankungsraten herleiten. Rheumatische Be- schwerden gehören zu den häufigsten Beschwerden im ärztlichen Alltag, zu den häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit, Reha-Indikationen und vorzeitigen Berentungen. Unter dem Sammelbegriff „Rheumatische Erkrankungen“ werden über 400 verschiedene Erkrankungen subsum- miert mit ganz unterschiedlicher Prognose. Den weitaus größten Anteil machen Verschleißerscheinungen an Gelenken, Wirbelsäule, incl. Band- scheiben aus. Bei der Arthrose handelt es sich um eine degenerative Ge- lenkerkrankung, bei der im wesentlichen Hüft- und Kniegelenke und die Wirbelsäule betroffen sind. Rund 6 % der Bevölkerung haben Beschwer- den mit Arthrose. Die Krankheitshäufigkeit nimmt mit dem Alter zu. 35 Stand: 20.08.2002

Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Berechnet auf den Kreis Se- geberg wäre mit 15.000 Fällen zu rechnen.

Dorsopathien (Rückenschmerzen) sind eine Gruppe von Krankheiten, die Knochen, Gelenke, Bindegewebe, Muskeln und Nerven des Rückens betreffen. Umfragen belegen, dass bis zu 70% aller Befragten im letzten Jahr Rückenschmerzen gehabt zu haben. Frauen öfter als Männer. 15 v.H. aller Arbeitsunfähigkeitstage sind auf Rückenprobleme zurückzufüh- ren. Der Einfluss auf Frühberentungen ist auch sehr hoch. 1995 lag der Anteil bei 18 %.

Bei der Osteoporose ist die Knochenmasse und damit die Knochenfestig- keit der Knochen vermindert. Ältere Menschen, insbesondere Frauen, sind durch Oberschenkelhalsbrüche oder Wirbelkörperfrakturen gefährdet, die zur Pflegebedürftigkeit führen und die weitere Lebenserwartung deutlich senken können.

Ca. 10% der rheumatischen Erkrankungen machen die prognostisch be- sonders ungünstigen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen aus. Sie treten in allen Altersgruppen auf, auch im Kindes-und Jugendalter. Ca. 1% der erwachsenen Bevölkerung leidet an einer Rheumatoiden Arthritis. Die Rheumatoide Arthritis befällt vorrangig Menschen im mittleren Le- bensalter, ¾ der Patienten sind Frauen. Die Rheumatoide Arthritis führt in aller Regel zu bleibenden Gelenkzerstörungen, Deformierungen, Ver- formungen der Gelenke, und damit zu schwersten Behinderungen. Ein großer Teil der Patienten wird innerhalb der ersten beiden Krankheitsjah- re berentet. Krankheits- und therapiebedingte Komplikationen führen zu einer deutlichen Reduktion der Lebenserwartung. Neben der Rheumatoi- den Arthritis sind die entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen (Kollagenosen und Vaskulitiden) aufgrund ihrer potentiellen Lebensbe- drohung bei häufig sehr jungen Patienten von besonderer Bedeutung. Auf Grund ihrer Seltenheit und Komplexität (entzündliche Veränderung in na- hezu allen Organsystemen) – Ärzte sämtlicher Fachrichtungen können auf diese Patienten treffen – ist die frühzeitige Erkennung noch bevor de- finitive Organschäden eingetreten sind (z.B. Lungen-und Nierenversagen) außerhalb von spezialisierten Zentren das Hauptproblem. Für die Gruppe der Vaskulitis (=entzündliche Erkrankung der Blutgefäße) gibt es in Schleswig-Holstein das bundesweit einzigste Zentrum an der Uni Lü- beck/Rheumaklinik Bad Bramstedt. Die Klinik ist inzwischen als weit ü- berregionales Überweisungszentrum für Vaskulitis-Patienten anerkannt. Ausgehend von dieser Abteilung werden in einem 1998 initiierten Vaskuli- tis-Register Schleswig-Holstein flächendeckend und lückenlos alle neuer- krankten Vaskulitis-Patienten fortlaufend erfasst und mit Informationen und patientengerechten Schulungsprogrammen versorgt. Damit liegen erstmals, epidemiologische Daten für diese Krankheitsgruppe und ihre Verteilung innerhalb Schleswig-Holsteins vor. Danach beträgt die Präva- lenz für Vaskulitiden in Schleswig-Holstein 200 pro 1 Million. Vaskulitiden kommen ca. doppelt so häufig in Städten als in ländlichen Regionen vor. Die Zahl der Vaskulitis-Neuerkrankungen (Inzidenz) beträgt zwischen 1998 und 2001 ca. 50 pro eine Million und pro Jahr. Männer und Frauen erkranken gleich häufig, jedoch in der Bevölkerung der 50jährigen und älter ca. 5fach häufiger als bei Menschen unter 50 Jahren. Das Vaskulitis- Register Schleswig-Holstein wurde 2000 mit dem Paul Boerner Preis aus- 36 Stand: 20.08.2002

gezeichnet zum 125. Jubiläum der Deutschen Medizinischen Wochen- schrift (DMW), einer der angesehensten deutschsprachigen Fachzeit- schriften.

Inzidenzraten vom Vaskulitis-Register Schleswig-Holstein* 1998 1999 2000 Vaskulitden gesamt 54 (39;68) 48 (34;61) 45 (34;61) AT 17 (8;24) 9 (3;15) 9 (3;15) AT i.d. Bevölkerung > 50J. 46 (33;59) 25 (14;36) 31 (18;44) Wegener Granulomatose 8 (2;14) 6 (1;11) 8 (2;13) Mikroskop. Polyangiitis 3 (0;6) 2.5 (-1;6) 3 (0;6) Churg Strauss Syndrom 0 (0) 1 (-1;3) 1.4 (-1;3) Schönlein-Henoch 7 (2;12) 10 (4;16) 6 (3;9) Isolierte Hautvaskulitis 9 (3;15) 8 (2;14) 9 (3;15) *Fälle pro Jahr pro eine Million (95%CI).

Die oben beschrieben Krankheiten haben sich für fast alle Zweige der So- zialversicherung zu einer insgesamt sehr teuren Gesundheitsstörung ent- wickelt.

5.5 Psychiatrische Krankheiten und Krankheiten des Nervensystems

An psychischen- und Verhaltensstörungen verstarben 1999 im Kreis Se- geberg 16 Männer und 11 Frauen. Die Todesfälle bedingt durch Krankhei- ten des Nervensystems belaufen sich bei den Männern auf 20 und auf 34 bei den Frauen. Neuerkrankungsstatistiken liegen auf regionaler Ebene nicht vor. Allgemein kann festgestellt werden, dass 5-6% der über 65jährigen von einer mittelschweren bis schweren Demenz betroffen sind. Die Anzahl steigt mit dem Alter stark an. Insofern ist mit einem be- deutenden Anstieg der Pflegebedürftigkeit als Folge der Zunahme demen- ter Menschen auszugehen. Aus der bundesweiten Prävalenz von 5-6% können für den Kreis Segeberg 1.800 Demenzfälle in den Altersgruppen ab 65 Jahren aufwärts erwartet werden.

Für die Schizophrenie sind Störungen des Denkens, der Wahrnehmung und des Affektes bei sonst klarem Bewusstsein charakteristisch. Es kann von jährlich 10-20 Neuerkrankungen je 100.000 Einwohnern ausgegan- gen werden. An Schizophrenie erkrankte Personen besitzen über die ge- samte Lebenszeit ein um 10% erhöhtes Selbsttötungsrisiko gegenüber Nichterkrankten. Das Sterberisiko ist gegenüber der Allgemeinbevölke- rung um das zwei- bis dreifache erhöht. Häufung ist in städtischen Bal- lungsgebieten zu beobachten. Weitere Risikofaktoren sind genetische Veranlagung, niedrige soziale Schicht und soziale Isolation.

Depressionen äußern sich durch Verstimmung, Traurigkeit und Niederge- schlagenheit. In Abhängigkeit von Dauer, Intensität und Häufigkeit des Auftretens handelt es sich um eine behandlungsbedürftige Erkrankung. 37 Stand: 20.08.2002

Frauen erkranken mehr als doppelt so häufig wie Männer. Mehr als 2,2% aller Arbeitsunfähigkeitstage sind auf Depressionen zurückzuführen, und 6% aller Frühberentungen wurden 1995 als Folge depressiver Erkrankun- gen registriert. Als Risikofaktoren gelten: Angst- und Suchterkrankungen, schwere Persönlichkeitsstörungen, Trennung, Arbeitslosigkeit, finanzielle Not sowie genetische Veranlagung. Depressiv Veranlagte haben ein er- höhtes Selbsttötungsrisiko. Rd. 6% der Bevölkerung leiden an Depressio- nen. Für den Kreis Segeberg können auf der Grundlage der bundesweiten Häufigkeit 15.000 Fälle erwartet werden.

5.6 Krankheiten der Atmungsorgane 1999 verstarben an Krankheiten des Atmungssystems im Kreis Segeberg 70 Männer und 79 Frauen. Inzidenzraten liegen auf regionaler Ebene nicht vor. Asthma ist eine chronische entzündliche Erkrankung der Atem- wege. Die wichtigsten Auslöser des allergischen Asthmas sind Haus- staubmilben, Pilzsporen, Tierepithelien, bestimmte Stoffe am Arbeitsplatz sowie genetische Faktoren. Etwa die Hälfte der asthmatischen Erkran- kungen sind vermeidbar, wenn das vorhandene Wissen über Risikofakto- ren umgesetzt wird.

Die chronische Bronchitis ist durch übermäßige Schleimproduktion in den Bronchien gekennzeichnet. Ebenso wie Asthma hat die chronische Bron- chitis eine erhebliche Bedeutung für die Arbeitsunfähigkeit. Männer sind als häufigere Raucher auch häufiger von chronischer Bronchitis betroffen als Frauen. Bronchitis ist eine typische Raucherkrankheit, die größtenteils vermeidbar ist.

Lungenentzündungen werden durch Ansteckung im Alltag erworben. Die Inzidenz schwankt auf Bundesebene zwischen 420 und 600 Fällen pro 100.000 Einwohner und Jahr. Im Kreis Segeberg werden somit zwischen 1050 und 1500 Neuerkrankungsfällen jährlich erwartet. Daneben spielt die Ansteckung im Krankenhaus insbesondere bei lebensbedrohlichen Er- krankungen mit jährlich 100.000 bis 150.000 Fällen in Deutschland eine wichtige Rolle. Die Inzidenz liegt zwischen 121 und 182 (erwartete Neu- erkrankungsfälle im Kreis Segeberg: 300 bis 450 jährlich). Für die Prä- vention der Lungenentzündung ist ab dem 60. Lebensjahr die jährliche Pneumo-kokkenimpfung bedeutsam. Daneben bedarf es zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen qualitätssichernder Maßnahmen.

5.7 Endokrinopathien 1999 starben im Kreis Segeberg 22 Männer und 44 Frauen an endokrinen Erkrankungen, sowie Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten. Aussa- gen über jährliche Neuerkrankungsfälle sind auf der regionalen Ebene nicht möglich, da keine Daten vorliegen. In der Regel wird Diabetes melli- tus Typ I und II unterschieden. Bei Typ I, bei Personen bis zu 40 Jahren die häufigste Form, ist ein Versagen der Bauchspeicheldrüse die Ursache. Es wird geschätzt, dass in Deutschland fast 4 Millionen Menschen von Di- abetes Mellitus betroffen sind, entsprechend 4,8% der Bevölkerung. Wenn dieser geschätzte Wert auf den Kreis Segeberg übertragen würde, ergäben sich 12.100 Fälle im Kreis. 93 bis 95% aller Diabetiker sind dem Typ II zuzurechnen, einer typischen Alterskrankheit. Risikofaktoren: Beim 38 Stand: 20.08.2002

Typ II steht zwar eine erbliche Veranlagung im Vordergrund, aber Über- gewicht und Bewegungsmangel spielen für seine Entstehung eine große Rolle. Für die Erkrankung nach Typ I scheinen immunologische Prozesse eine bedeutende Rolle zu spielen. Fehlernährung, Bewegungsmangel und möglicherweise frühe Kuhmilchernährung im Säuglingsalter begünstigen seine Entstehung. Folgekrankheiten des Diabetes sind in hohem Maße vermeidbar.

39 Stand: 20.08.2002

5.8 Krankheiten der Verdauungsorgane 1999 starben an Krankheiten des Verdauungssystems 55 Männer und 49 Frauen. Die Häufigkeit der Todesfolge ist ab dem 45 Lebensjahr erhöht. Ursächlich sind chronische Leberkrankheiten die zu einer Vielzahl krank- hafter Leberveränderungen führen. 80% der Fälle entstehen infolge ü- bermäßigen Alkoholkonsums. Die zweithäufigste Ursache sind chronische Virusinfektionen mit ihren Folgeerscheinungen, insbesondere Hepatitis B. An alkoholbedingter Leberkrankheit leiden 2 bis 3,2 Mio Menschen in der Bundesrepublik. Umgerechnet auf den Kreis Segeberg würden sich somit zwischen 6.000 und 10.000 Fälle ergeben. Der Prävention alkoholbeding- ter Lebererkrankungen dienen alle Maßnahmen, die zu einer Reduktion von Alkoholmissbrauch führen.

Hepatitis C tritt bisher vorwiegend bei Randgruppen, Drogenabhängigen und zunehmend bei medizinischem Personal in Erscheinung.

Für die Erhaltung der Zahngesundheit geben die gesetzlichen Kranken- kassen rund 10% ihrer gesamten Leistungsausgaben aus. Mehr als 99 % der Erwachsenen sind an Karies und/oder Parodontose erkrankt. Der Ju- gendzahnärztliche Dienst des Gesundheitsamtes des Kreises Segeberg führt Reihenuntersuchungen durch. Untersucht werden SchülerInnen an allgemeinbildenden Schulen und an Sonderschulen. 1995 hatten 20 % der Jugendlichen ein behandlungsbedürftiges Gebiss, 45% ein saniertes und 35% ein gesundes Gebiss. Die Anteile für Sonderschüler und - schü- lerinnen lagen 1995 bei 31% behandlungsbedürftig, 41% saniert und 28% gesund. Die Daten weisen einmal mehr auf einen erheblichen Bedarf an effektiver Prävention hin. Die moderne Zahnkariesprophylaxe von heute ruht auf drei Säulen: einer zahnfreundlichen Ernährungsweise einer guten Mundhygiene einer optimalen Fluoridzufuhr

Untersuchungen des Zahnärztlichen Dienstes des Kreises Segeberg 1997 bis 2001

davon behandlungsbedürftige Schuljahr 3- bis 18jährige Kinder 1996/1997 8.060 1.364 16,9 1997/1998 4.327 658 15,2 1998/1999 4.153 749 18,0 1999/2000 5.986 892 14,9 2000/2001 3.163 691 21,8

5.9 Krankheiten der Harn- und Geschlechtsorgane 1999 starben im Kreis Segeberg 8 Männer und 14 Frauen an Krankheiten des Urogenitalsystems. Die chronische Niereninsuffizienz ist durch die unzureichende Fähigkeit der Nieren gekennzeichnet, die harnpflichtigen Stoffwechselprodukte auszuscheiden. In Deutschland wird jährlich an et- wa 12600 Patienten die Dialysebehandlung begonnen. 1996 wurden 2016 Nierentransplantationen vorgenommen. Ende 1996 standen knapp 10.000 Patienten auf Wartelisten für eine Nierentransplantation. Die Zahl der Erkrankten nimmt durch die steigende Einbeziehung alter, mehrfach- 40 Stand: 20.08.2002

kranker, insbesondere diabetischer Patienten in die Nierenersatztherapie sowie steigende Überlebenszeiten laufend zu. Die Behandlung ist auf- wendig und kostenintensiv.

5.10 Allergien Die wichtigsten allergischen Krankheiten, die sich an der Haut zeigen, sind Nesselsucht, Kontaktallergien und Arzneimittelexantheme. Allergien der Atemwege lösen als häufigste Erkrankungen allergisches Asthma und Heuschnupfen aus. Darüber hinaus können sich allergische Erkrankungen auch an anderen Organen zeigen, wie z.B. an der Mundschleimhaut, dem Magen-Darm-Kanal, den Gelenken und den Nieren. Epidemiologische Studien weisen darauf hin, dass Allergien innerhalb weniger Jahrzehnte zugenommen haben. Allergien haben mit 31% der angezeigten Berufs- krankheiten einen wesentlichen Anteil an den Berufskrankheiten. Beim Auftreten der Allergien wirken genetische Faktoren und Umwelteinflüsse ursächlich zusammen. Daten auf regionaler Ebene gibt es zur Zeit noch nicht. Maßnahmen: Die der Anzahl nach völlig unzureichenden Jugendschutzun- tersuchungen vor Eintritt in das Berufsleben müssen intensiviert werden.

5.11 Infektionskrankheiten (Statistiken aus den Gesundheitsämtern) Die Entwicklung der Infektionskrankheiten im Kreis Segeberg ist aus den nachfolgenden Tabellen zu entnehmen. Es fällt auf, dass im Zeitablauf die Aktive Tuberkulose und die gemeldeten Geschlechtskrankheiten erheblich zurück gegangen sind. Auf der anderen Seite ist ein deutlicher Zugang an Enteritis infectiosa, bedingt durch das Auftreten der Untergruppe Salmonellose eingetreten. Aids hat nach Aussage des Kreisgesundheits- amt im Kreis Segeberg im Vergleich zum Land bzw. zum Bund keine aus dem Durchschnitt herausragende Bedeutung. Die Inzidenz hat sich im Kreis auf 2 Neuerkrankungen pro Jahr stabilisiert.

Bestand an Tuberkulosekranken im Kreis Segeberg Aktive Tuberkulose Tuberkulose

der Atmungsorgane Jahr insgesamt insgesamt anderer Organe je100.000 Ew mit ohne Nachweis von Tbk-Bakt. 1980 70 33 21 35 14 1985 59 27 12 41 6 1990 29 13 18 6 5 1995 29 12 21 4 4 2000 12 5 6 2 4 Quelle: Statistisches Landesamt

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Gemeldete Geschlechtskrankheiten im Kreis Segeberg Jahr insgesamt Syphilis Gonorrhoe 1980 92 5 87 1985 119 25 92 1990 18 1 17 1995 8 4 4 2000 11 5 6 Quelle: Statistisches Landesamt

Ausgewählte anzeigepflichtige übertragbare Krankheiten im Kreis Segeberg Paratyphus Miningitis/Encephalitits A, B u. C ab Virus- and. übrige Enteritis 1999 Shigellen- Miningo- Virus- hepatitis Hepatitis Jahr Malaria bakt. übrige nicht infectiosa zusätzlich ruhr kokken- meningoen- Hepatitis B Menin- Formen best. übrige meningitis cephalitis A gitis Erkrank. 1980 181 2 2 2 5 1 8 13 9 20 1985 143 1 7 5 1 7 5 2 31 10 4 1990 371 1 6 3 4 2 3 33 11 5 1995 591 5 5 7 2 1 1 24 17 23 1999 697 7 5 2 1 2 1 7 3 2000 654 6 1 1 2 2 6 10 6 Ab 1990 bei Enteritis Infectiosa Einbeziehung von Salmonellose 1990 = 251 / 1995 = 253 / 1999 = 245 / 2000 = 252

HIV -Test in den Jahren 1997 - 2001 (Kreis Segeberg)

Jahr männlich weiblich gesamt 1997 47 37 84 1998 60 33 93 1999 58 57 115 2000 38 36 74 2001 35 37 72 (+10 keine Angaben zum Geschlecht)

Quelle: Gesundheitsamt des Kreises Segeberg Zu beachten ist, dass hiermit nicht die Gesamtzahl der HIV-Tests, die im Kreis auch in den Arztpraxen durchge- führt werden, gemeint ist, sondern die ausschließlich im Gesundheitsamt Segeberg und Norderstedt nachgefrag- ten Tests.

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6 GESUNDHEITSSCHUTZ UND GESUNDHEITSVERSORGUNG

6.1 Prävention Unter Prävention versteht man die Verhütung von Krankheiten. Das Ziel ist einerseits, Krankheiten so früh wie möglich zu erkennen und schnell wirksam zu behandeln. Andererseits soll die Gesundheit erhalten und so gefördert werden, dass Krankheiten gar nicht erst entstehen können (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 1996, S. 85). Maßnah- mebezogen wird zwischen eher unspezifischen vorbeugenden Aktivitäten wie der Gesundheitsförderung, der Gesundheitserziehung, der Gesund- heitsbildung und dem Gesundheitsschutz und eher spezifischen Maßnah- men wie Impfungen, schulärztlichen Untersuchungen, Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen unterschieden.

Hinsichtlich der zeitlichen Einordnung in das Entstehen und den Verlauf der Erkrankungen wird Prävention in primäre, sekundäre und tertiäre Prävention unterteilt: • Primäre Prävention zielt auf die Vermeidung von Bedingungen, die zur Entstehung oder Begünstigung von Krankheiten ursächlich beitragen (Rauchen, Umweltbelastungen) bzw. auf die Herstellung von Bedin- gungen, die die Gesundheit erhalten (Impfungen). • Das Ziel der sekundären Prävention liegt im frühzeitigen Erkennen von Erkrankungen, um Therapien einleiten zu können (Früherkennungsun- tersuchungen, Krebsvorsorge). • Die tertiäre Prävention, d.h. die Verhütung der Krankheitsverschlech- terung, richtet sich an Patientinnen und Patienten, bei denen bereits eine Krankheit behandelt wurde und zielt auf die Verhinderung von Folgeerkrankungen bzw. Chronifizierung (Rehabilitation).

Gesundheitsförderung hat zum Ziel, Gesundheit zu unterstützen. Ge- sundheitserhaltende Konstellationen zu erkennen, zu schaffen und zu nutzen, sind wesentliche Triebfedern der Gesundheitsförderung. Die WHO definiert Gesundheitsförderung wie folgt: Gesundheitsförderung reprä- sentiert einen umfassenden sozialen und politischen Prozess. Sie umfasst nicht nur Handlungen, die darauf abzielen, Fähigkeiten und Kompetenzen von Individuen zu stärken, sondern auch Handlungen, die darauf abzie- len, soziale, ökonomische und Umweltbedingungen zu verändern, um de- ren (problematische) Auswirkungen auf die öffentliche und individuelle Gesundheit zu mindern. Gesundheitsförderung ist der Prozess, Menschen zu befähigen, ihre Kontrolle über die Determination von Gesundheit zu erhöhen und dadurch ihre Gesundheit zu verbessern. Partizipation ist notwendig, um gesundheitsförderndes Handeln nachhaltig in Gang zu halten. (WHO 1998).

Nachdem nunmehr die Gesundheitsregion Segeberg Mitglied in dem Netzwerk der gesunden Städte und Kreise ist, wird es auch die Aufgabe der Mitglieder der Gesundheitsregion Segeberg sein, ein Gesundheitsför- derungsprogramm auf den Weg zu bringen und zu begleiten. Der Ge- sundheitsbericht stellt praktisch die Ausgangsbasis dar, wo nötig müssen kurative Therapie und Rehabilitation sowie primäre und sekundäre Prä- vention folgen.

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6.2 Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung Die Aufgaben des Öffentlichen Gesundheitsdienstes liegen in der Gesund- heitsvorsorge sowie in der Jugend- und Schulgesundheitspflege, der Betreuung Behinderter und beim sozialpsychiatrischen Dienst. Im Zent- rum des Gesundheitsschutzes steht die Prophylaxe, Verhütung und Be- kämpfung übertragbarer Krankheiten. Die nachfolgenden Tabellen und Übersichten geben einen Überblick über die Entwicklung - Untersuchungen des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes in Schles- wig-Holstein im Jahr 1999 bei den Einschüleruntersuchungen - Vorsorgeuntersuchungen der bei der Einschüleruntersuchung 1999 vorgelegten Früherkennungshefte in Schleswig-Holstein sowie - Über den Impfschutz bei Kindern und Jugendlichen im Kreis und im Land 1999 und 2000. - Früherkennungsuntersuchungen U 1 bis U 9.

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Untersuchungen des Kinder- und jugendärztlichen Dienstes in Schleswig- Holstein im Jahre 1999 Ergebnisse der Einschüleruntersuchungen Erfasst wurden im Kreis Segeberg 2.729 Schuleingangsuntersuchungen, davon 1432 männlich und 1297 weiblich In Schleswig-Holstein insgesamt: 26.458 Schuleingangsuntersuchungen, davon 13676 männlich und 12781 weiblich

Die in Schleswig-Holstein festgestellten Befunde in der Einschüleruntersuchung 1999 mit einer Häufigkeit von mehr als 5 %

Erkrankung Häufigkeit Sehstörungen 24,00% Sprachstörung 15,20% Koordinationsstörung 12,80% Hörstörung 8,60% Adipositas 7,30% Verhaltensauffälligkeiten 6,90% Haltungsschwäche 5,20% Ekzem 5,00% Bei denjenigen Krankheitsbildern die auf die Kreise und kreisfreien Städte heruntergebrochen wurden, lagen die Werte des Kreises Segeberg bei den Koordinationsstörungen mit 16,2% über dem Landesdurchschnitt. Auch wenn die 1999 erhobenen Erkrankungsraten keine Realibilität und Validität aufweisen und damit keine verlässlichen Daten zur Prävalenz der Morbidität im Kindesalter möglich sind, werden dennoch wichtige Handlungsfelder für Maßnahmen zur Minderung der gesundheitlichen Belastung in Schleswig-Holstein deutlich. Für Erkrankungen die in der Schuleingangsuntersuchung in einer Häufigkeit von 5% aller einzuschulenden Kinder auftreten, besteht dringender gesundheitspolitischer Handlungsbedarf im Sinne der Einführung gesundheitsfördernder Maßnahmen sowie der Ausrichtung der Gesundheitserziehung in der Schule. Insgesamt untersucht der Kinder- und Jugendärztliche Dienst in Schleswig-Holstein auf insgesamt 39 unterschiedliche Krankheitsbilder (vgl. Abschlussbericht über die Untersuchungen des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes in Schleswig-Holstein, 1999)

45 Stand: 20.08.2002 Impfschutz bei Kindern und Jugendlichen im Kreis Segeberg und im Land Schleswig-Holstein 1999 und 2000 Schulanfänger 6 bis 8.Klasse, ca. 4. Klasse, ca. 10jährig 7jährig 14jährig 1999 2000 1999 2000 1999 2000 Kreis Land Kreis Land Kreis Land Kreis Land Kreis Land Land BCG *29,8 42,5 * 25,9 35,0 62,5 54,0 52,8 45,2 81,8 69,5 68,4 Polio 94,2 93,5 95,9 94,2 95,9 93,5 96,2 94,2 90,9 91,5 91,6 Diphterie 96,5 96,4 97,5 97,0 97,5 96,3 97,6 95,9 93,9 91,4 91,6 Tetanus 96,8 96,4 87,7 97,1 97,5 96,3 97,6 97,0 96,9 92,1 91,5 Pertussis 62,4 67,3 70,9 74,1 15,7 15,3 25,0 27,2 18,1 7,3 10,9 Masern, mind. 1x 89,0 88,0 88,1 89,3 86,7 89,8 86,9 91,5 84,8 77,5 89,0 Mumps, mind.1x 85,1 87,7 88,4 89,1 85,6 89,2 86,4 91,5 69,6 76,0 88,5 Röteln, mind 1x 76,1 77,5 80,4 81,7 74,4 76,4 77,2 82,5 51,5 66,8 75,3 Hib 78,2 78,2 83,1 81,6 24,1 23,7 62,5 62,3 9,1 Hepatitis B 29,3 35,5 44,5 49,1 24,7 30,7 35,1 44,6 12,1 30,5 48,1 Varicellen 0,0 0,1 0,1 0,1 0,0 0,1 0,1 Impfschutz komplett 70,6 70,2 76,0 71,0 31,3 28,4 35,3 36,8 6,0 42,7 27,4 Quelle:Arbeitsgemeinschaft des Kinder und Jugendärztlichen Dienstes in den Kreisen S.H. * Neue gesetzliche Grundlage: geimpft wird nur noch bei Indikationsfällen Die o.a. Prozentangaben beziehen sich auf vorgelegte Impfbücher oder Impfpaß, Impfbescheinigungen sowie Aufzeichnungen des Jugendärztlichen Dienstes. Im Kreis Segeberg wurden 1999 von 87,6 % der Schulanfänger und 2000 von 88,9 der Schulanfänger Impfbücher vorgelegt

Vorsorgeuntersuchungen der bei der Einschüleruntersuchung 1999 vorgeleg- ten Früherkennungshefte in Schleswig- Holstein

U Alter Durchführungsquote 1 1. Lebenstag 98,0% 2 2. bis 10. Lebenstag 97,8% 3 4. bis 6. Lebenswoche 97,1% 4 3. bis 4. Lebensmonat 96,8% 5 6. bis 7. Lebensmonat 96,0% 6 10. bis 12. Lebensmonat 95,7% 7 21. bis 24. Lebensmonat 93,6% 8 42. bis 48. Lebensmonat 89,4% 9 60. bis 64. Lebensmonat 83,7%

Bei 26.458 Schuleingangsuntersuchungen wurden 22.253 Früherkennungshefte vorgelegt. Die Respon- se-Quote liegt somit bei 84,1%. Die nachfolgenden Prozentangaben beziehen sich auf die vorgelegten Hefte. Insofern ist von einer leichten Überschätzung der angegebenen Quoten auszugehen.

Der Arbeitsschutz umfasst technische, medizinische, ergonomische, or- ganisatorische, psychologische und pädagogische Maßnahmen, die dem Schutz der arbeitenden Menschen dienen. Die staatlichen Gewerbeauf- sichtsämter überwachen die Einhaltung des Arbeitsschutzrechtes. Sie 46 Stand: 20.08.2002

werden seitens der technischen Aufsicht der Berufsgenossenschaften un- terstützt. Ärzte mit der Fachrichtung Arbeitsmedizin sind in größeren Un- ternehmen im Rahmen des betriebsärztlichen Dienstes tätig. Handlungs- bedarf für die arbeitsmedizinische Betreuung besteht bei kleineren und mittleren Unternehmen.

Laien- und Selbsthilfe umfasst ein breites Spektrum von Tätigkeiten, das von der individuellen Selbsthilfe und familialen Eigenhilfe über Selbsthil- fegruppen mit wechselseitiger Unterstützung bis hin zur Selbsthilfe mit indirekter Betroffenheit reicht. Dazu gehört ebenso individuelles ehren- amtliches Engagement wie organisierte Nachbarschaftshilfe. Auch Koor- dinations- und Kontaktstellen sowie Selbsthilfeorganisationen zählen zu den Einrichtungen der Selbsthilfe. Selbsthilfe wird staatlich gefördert und durch Kirchen, Wohlfahrtsverbände und Krankenkassen unterstützt.

Im Kreisgebiet sind nachfolgende Einrichtungen tätig:

- Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle Pro Familia - Sucht- und Drogenberatungsstellen in Norderstedt für den Bereich le- galer Drogen (Träger: Sozialwerk Norderstedt e.V.), Norderstedt (vorwiegend für Konsumenten illegaler Drogen), Bad Segeberg, Kal- tenkirchen; Außenstellen in Bad Bramstedt, , Henstedt- Ulzburg (Träger: Landesverein für Innere Mission) - Drogenbus - Anlaufstelle für Konsumentinnen und Konsumenten illegaler Drogen in Kaltenkirchen (Träger: Landesverein für Innere Mission) - Schuldnerberatungsstellen in Norderstedt (Träger: Diakonisches Werk des Kirchenkreises Niendorf), Bad Segeberg und Kaltenkirchen (Trä- ger: Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein) - Gefährdetenhilfe in Norderstedt (Träger: Diakonisches Werk des Kir- chenkreises Niendorf) - Beratungsstelle für Ältere Bürger und ihre Angehörigen in Norderstedt. - Aids Beratung im Kreis Segeberg durch Gesundheitsamt in Segeberg und Norderstedt im Rahmen des Gesundheitsdienstgesetzes des Lan- des. - Pädagogische Frühförderstellen der Lebenshilfe und weiterer Träger. - Sprachheilambulatorien der Förderschulen.

6.3 Ambulante Gesundheitsversorgung

Den niedergelassenen Ärzten kommt in der Gesundheitsversorgung eine Schlüsselstellung zu: Sie sind in der Regel erste Anlaufstelle für Men- schen mit Gesundheitsproblemen.

Der Kreis Segeberg verfügt über ein dichtes Netz der gesundheitlichen Primärversorgung mit 199 Arzt- und 53 Zahnarztpraxen, 54 Apotheken, 45 Massage-, 62 physiotherapeutischen, 9 ergotherapeutischen, 11 psy- chologischen, 27 psychotherapeutischen und 9 logopädischen Praxen. 281 (890 Einwohner/Innen pro niedergelassenen Arzt) von insgesamt 970 Ärztinnen und Ärzten (258 Einwohner/innen je Arzt) sind in Arztpra- xen tätig. 171 niedergelassene Zahnärzte/Innen betreuen durchschnitt- lich 1.462 Einwohner/Innen im Kreis Segeberg. Hinzu kommen gesund- 47 Stand: 20.08.2002

heitsdienstleistende Unternehmen aus dem handwerklichen Bereich wie Augenoptik, Hörgeräteakustik, Orthopädieschuhtechnik, Orthopädietech- nik und Zahntechnik.

Das insgesamt gut ausgestattete Angebot der ambulanten Gesundheits- versorgung im Kreis darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass seit vielen Jahren ein Mangel an psychotherapeutischen Hilfen für Kinder und Ju- gendliche besteht. Dieser wurde schon im Oktober 1997 als Bedarf in den Handlungsempfehlungen der Jugendhilfeplanung formuliert. Da die Si- cherstellung der notwendigen Behandlungsmöglichkeiten im Rahmen der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie sowie der Kinder- und Jugend- psychiatrie nicht im Kompetenzbereich der Jugendhilfe liegt, wurde nach zwischenzeitlichen Appellen an entsprechende Stellen im April 2002 er- neut eine Initiative über den Jugendhilfeausschuss gestartet. Beteiligt sind Vertreterinnen und Vertreter folgender Bereiche: Kassenärztliche Vereinigung/Ärzteschaft, niedergelassene Psychotherapeuten, Erzie- hungs- und Lebensberatungsstellen, Kreisjugendamt. Folgender Maß- nahmekatalog wurde beschlossen:

- Schreiben an die Kassenärztliche Bundesvereinigung in Köln mit dem An- sinnen, den -Bedarf an psychiatrischer und psychotherapeutischer Be- handlung bei Kindern und Jugendlichen künftig nicht gemeinsam mit dem Erwachsenenbereich, sondern gesondert unter Berücksichtigung der Zei- ten, an denen Kinder und Jugendliche tatsächlich für eine Praxisbehand- lung zur Verfügung stehen, zu ermitteln und festzustellen. - Hinweis auf Bemühungen des Kreises, im Zusammenwirken mit den Er- ziehungs- und Lebensberatungsstellen sowie weiteren Beratungseinrich- tungen und im Rahmen der Dezentralisierung des Beratungsstellenwe- sens geeignete Räumlichkeiten für Therapie durch niedergelassene Fach- ärzte und Psychotherapeuten zur Verfügung zu stellen. Dies vor dem Hin- tergrund, dass hier keine Apparatemedizin, sondern nur ein geeigneter Raum zur geeigneten Zeit zur Verfügung stehen muss, also auch ein Arzt oder Therapeut tätig werden kann, dem nicht eine ganze Praxis zur Ver- fügung steht. - Hinweis an die Kassenärztliche Vereinigung, wo niedergelassene Ärztin- nen und Ärzte oder Therapeutinnen und Therapeuten vorhanden sind, die zur Zeit, z.B. aus Familiengründen nicht vollständig arbeiten, bei der Ka- pazitätsbemessung aber voll mitgezählt werden. - Hinweis an die niedergelassenen Fachkräfte, über den Weg der Kostener- stattung Sonderbedarfe abzudecken, also über Einzelanträge, nachdem sich eine Patientin oder ein Patient gemeldet hat, für eine bestimmte vorgeplante Behandlungszahl eine Zusage für eine Behandlung zu erbit- ten, auch wenn die Behandlerin oder der Behandler nicht kassenärztlich zugelassen ist, aber die Voraussetzungen für die kassenärztliche Zulas- sung erfüllt.. - Bitte an die Kassenärztliche Vereinigung, neue sogenannte "besondere Angebote" zu unterbreiten, z.B. Finanzierung von Gruppenarbeit.

Erwartet wird, dass durch die "Diagnose für die Gesundheitsregion Sege- berg" dieser Angebotsbereich eine Unterstützung erfährt.

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Ärztliche Versorgung Bundesweit stieg die Zahl der Ärzte/Ärztinnen im Vergleich zu 1970 um knapp 132 %. Kamen im Jahre 2000 rechnerisch auf jeden Arzt/Ärztin 279 Einwohner, so waren es im Jahr 1970 noch 615. Die Anzahl der Zahnärzte/Zahnärztinnen hat sich im gleichen Zeitraum um 64% erhöht. Behandelte ebenfalls bundesweit jede/r Zahnärztin/Zahnarzt 1970 durchschnittlich 2.000 Einwohner, so waren es 2000 nur noch 1.300. Von 1990 bis 2000 ist bundesweit die Zahl der Ärzte im ambulanten Bereich von 92.289 auf 128.488 (+36,2%) gestiegen. Im Krankenhaus stieg die Zahl von 118.087 auf 139.477 (+18,1%) und blieb somit unter dem Pro- duktivitätsgewinn aus Verweildauerverkürzung vs. Fallzahlanstieg.

Um die gesundheitliche Primärversorgung für die Bevölkerung zu optimie- ren, werden sich zukünftig niedergelassene Ärzte in Regionalen Praxis- netzen organisieren. Diese wirken darauf hin, dass Umfang und Qualität der Versorgung für den Versicherten nicht durch die bestehenden sekt- oralen Budgetgrenzen bestimmt werden. Vielmehr soll sich die Behand- lung des Patienten an seinem Versorgungsbedarf orientieren. Dazu ent- wickeln die Regionalen Praxisnetze indikationsbezogene Versorgungskon- zepte und bieten Leistungen an, die dem Patienten unnötige stationäre Aufenthalte ersparen und über die Leistungen der gesetzlichen Kranken- kasse hinausgehen.

Durch Verringerung der Aufwendungen für veranlasste Leistungen soll die ambulante Versorgung gestärkt werden. Ziel der Regionalen Praxisnetze hierbei ist, Instrumentarien einer qualitätsgesicherten rationellen Arznei-, Heil- und Hilfsmitteltherapie zu erproben.

Die Regionalen Praxisnetze wollen die Kooperation mit örtlichen und ü- berregionalen Krankenhäusern ausbauen. In gemeinsamen Absprachen sollen durch sinnvolle Aufgabenteilungen die Wirtschaftlichkeit der Ver- sorgung erhöht und die Versorgungsqualität verbessert werden.

Im Kreis Segeberg wird in der Region das erste Regionale Praxisnetz installiert. Weitere Regionale Praxisnetze für andere Teilregio- nen des Kreises (Bad Segeberg/Wahlstedt, Norderstedt, Henstedt- Ulzburg/ /Quickborn/ Kaltenkirchen, Bad Bramstedt etc.) werden folgen. In Bad Segeberg sind über das Gesundheitsforum GbR 60 Praxen zusammengeschlossen.

6.4 Stationäre und teilstationäre Gesundheitsversorgung

Nach dem Krankenhausplan 2001 bis 2005 des Landes Schleswig- Holstein sind im Kreis Segeberg nachfolgende Kliniken für die Versorgung der Bevölkerung ansässig:

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SSüdholsteinüdholstein KKlinikumlinikum BBadad SSegeberg,egeberg, KKrankenhausstraßerankenhausstraße 22,, 2237953795 BBadad SSegebergegeberg

Versorgungsstufe: Regelversorgung Standort: Bad Segeberg Ausbildungsstätten: Schule für Krankenpflege Planbetten, Soll, (vollstationär): 214, darunter 10 Intensiv- betten

Planbetten Ärztliche Stand Fallzahl Fachgebietsbezeichnungen 31.12.2000 Chirurgie 84 2.930 Frauenheilkunde und Geburtshilfe 42 1.450 Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO) 2 100 Innere Medizin 83 2.890 Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie (MKG) 1 80 Urologie 25 1.130

Mittelfristig ist die Verlegung der Urologie vorgesehen. Die wirtschaft- liche Lage des Klinikums hat sich im Jahre 2001 verschlechtert. Sie bedarf insofern einer politischen Entscheidung über die Weiterentwick- lung des Klinikums, um für den Träger (Kreis Segeberg) mögliche Dauerverluste und Haushaltsrisiken zu vermeiden.

PParacelsus-Klinikaracelsus-Klinik HHenstedt-Ulzburg/Kaltenkirchenenstedt-Ulzburg/Kaltenkirchen

Versorgungsstufe: Regelversorgung Standorte: Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg Ausbildungsstätten: Schulen für Krankenpflege und Krankenpflegehilfe Planbetten, Soll, (vollstationär): 341, darunter 13 Intensiv- betten

Planbetten Ärztliche Stand Fallzahl Fachgebietsbezeichnungen 31.12.2000

Chirurgie 139 4.430 Frauenheilkunde und Geburtshilfe 82 3.290 Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO) 2 200 Innere Medizin 152 5.320 Urologie 7 420

Der Fachbereich Gynäkologie/Geburtshilfe wird an einem Standort zu- sammengefasst.

50 Stand: 20.08.2002

MMedizinischeedizinische KKliniklinik BBorstel,orstel, PParkalleearkallee 335,5, 2238453845 BBorstelorstel

Versorgungsstufe: Fachkrankenhaus Planbetten, Soll, (vollstationär): 90

Planbetten Ärztliche Stand Fallzahl Fachgebietsbezeichnungen 31.12.2000 Innere Medizin 90 3.000

Die Schwerpunkte der Klinik sind Pneumologie, Infektiologie, Allergolo- gie und klinische Umweltmedizin. Im Verlauf der letzten 10 Jahren ist eine Medizinische Klinik mit einem Leistungsangebot entstanden, das im Wettbewerb mit Universitätskliniken und pneumologischen Zentren stehen kann und muss. Es hat sich eine trag- und belastungsfähige Grundstruktur aus 4 Stationen herausgebildet, die eine Intensiveinheit mit 4 Betten, ein Schlaflabor mit 10 Betten, umweltneutrale Behand- lungsplätze mit 2 Betten und eine Infektionsstation mit 20 Betten als Sonderbehandlungsplätze umfasst. Ergänzt wird das Leistungsangebot durch drei konsiliarische Fachambulanzen, und zwar für Pneumologie, pädiatrische Allergologie und Klinische Umweltmedizin. Im Ergebnis hat sich eine klinische Einheit mit pneumologisch-allergologischem Schwerpunkt herausgebildet, wie sie an deutschen Universitätskliniken heute in dieser Ausprägung nicht mehr anzutreffen ist. Die Klinik ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Universität Lübeck.

PPsychiatrischessychiatrisches KKrankenhausrankenhaus RRickling,ickling, DDaldorferaldorfer SStr.tr. 22-6,-6, 2246354635 RRicklingickling

Versorgungsstufe: Fachkrankenhaus Standorte des Krankenhauses: Rickling, mit Tageskliniken in Kaltenkirchen und Bad Se- geberg (geplant) Planbetten, Soll, (vollstationär): 211 Tagesklinik- und teilstationär: 18

Planbetten Ärztliche Stand Fallzahl Fachgebietsbezeichnungen 31.12.2000 Psychiatrie 235 2.480

Das Psychiatrische Zentrum ermöglicht die Grenzen zwischen ambu- lanter, teilstationärer und stationärer Arbeit zu überwinden. Behand- lung, Pflege, Rehabilitation, Wohnen, Freizeit, Arbeit und Wiederein- gliederung: Für Menschen mit seelischen Erkrankungen hält das Psy- chiatrische Zentrum Rickling diese differenzierte Angebot - stationär, teilstationär und ambulant - in vernetzter Form vor. Das stellt sicher, dass alle Formen und Schweregrade psychischer Erkrankungen und Behinderungen in der Region des Kreises Segeberg und angrenzender Gebiete dem jeweiligen Bedarf angemessene Hilfen zur Verfügung ste- hen. Träger ist der Landesverein für Innere Mission in Schleswig- 51 Stand: 20.08.2002

Holstein. Vor 127 Jahren gründeten Bürger und Pastoren den Landes- verein um sozialen Nöten aus christlichem Glauben zu begegnen.

SSegebergeregeberger KKlinikenliniken GGmbH,mbH, AAmm KKurparkurpark 11,, 2237953795 BBadad SSegebergegeberg

Versorgungsstufe: Fachkrankenhaus Standort: Bad Segeberg Planbetten, Soll, (vollstationär): 117, darunter 24 Intensiv- betten

Planbetten Ärztliche Stand Fallzahl Fachgebietsbezeichnungen 31.12.2000 Innere Medizin 39 3.350 Herzchirurgie 650 Neurologie 24 160

Innere Medizin: Prä- und postoperative kardiologische Versorgung Neurologie: Versorgung schwer schädel-hirn- verletzter oder schädel-hirn-geschädigter Patienten

Im Therapiekonzept der Segeberger Kliniken GmbH wurde nicht nur die Forderung der WHO nach einer Verzahnung von Akutmedizin und Rehabilitation unter einem Dach verwirklicht, sondern auch eine ü- bergreifende Teamarbeit etabliert. In interdisziplinärer Zusammenar- beit erstellen Kardiologen, Psychologen bzw. Fachärzte der Psycho- somatischen Medizin und Bewegungstherapeuten bereits während der Anfangsphase des Aufenthaltes den individuellen auf den Patienten abgestimmten Therapieplan. In der Neurologie/Neurotraumatologie werden alle Indikationen von der Akutbehandlung (Phase A) bis zur Pflege (Phase F) behandelt und in der Abteilung für Psychosomatische Medizin stehen die Indikationen für psychotherapeutische sowie me- dizinisch - somatische Behandlungen im Vordergrund. Die Segeber- ger Kliniken stellen darüber hinaus arbeitsmedizinische Dienstleistun- gen, Dienstleistungen in der neurologischen Schwerstpflege und ei- nen ambulanten Pflegedienst zur Verfügung. Mit der Praxisklinik Nor- derstedt entsteht ein interdisziplinäres Dienstleistungszentrum und in Bad Segeberg wird voraussichtlich Im Jahre 2002 die Vitalia Klinik als privatärztliche Belegklinik eröffnet. Das Vitalia Gesundheitszentrum und das Vitalia Seehotel runden das Komplettprogramm der Sege- berger Kliniken ab.

52 Stand: 20.08.2002

RRheumaklinikheumaklinik BBadad BBramstedtramstedt GGmbH,mbH, OOskar-Alexander-Str.skar-Alexander-Str. 226,6, 2245764576 BBadad BBramstedtramstedt

Versorgungsstufe: Fachkrankenhaus und Rehabilitationsklinik Standorte: Bad Bramstedt, Hamburg Planbetten (vollstationär): 250 (incl. 6 Intensivbetten) Planbetten (Rehabilitation): 400 Therapieplätze Therapiezentrum Hamburg (teilstationär): 60

Ärztliche Planbetten Fachgebietsbezeichnungen Stand Fallzahl (Fachkrankenhaus) 31.12.2001 Innere Medizin 111 2.629 Pädiatrie 15 521 Orthopädie 106 2.016 Geriatrie 12 148 Nuklearmedizin 6 108

Ärztliche Planbetten Fachgebietsbezeichnungen Stand (Rehabilitationsklinik) 31.12.2001 Innere Medizin 80 Orthopädie 210 Neurologie 70 Geriatrie 40

Die Rheumaklinik Bad Bramstedt (www.rheuma-zentrum.de) ist ein Fachkrankenhaus und eine angeschlossene Rehabilitationsklinik für die operative, konservative und rehabilitative Behandlung von Patienten mit entzündlichen und degenerativen Erkrankungen der Gelenke, Wir- belsäule, Muskulatur, Nerven und Gefäße.

Die Rheumaklinik gehört zu den vom Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMBF) ausgezeichneten Kompetenzzentren. Sie stellt mit ihrer Kompetenz für Immunvaskulitiden (rheumatische Blutgefäß- entzündung) eine der fünf Säulen des BMBF-geförderten Kompetenz- netzes Rheuma (www.rheumanet.org) dar. Sie gehört darüber hinaus zu den BMG-institutionalisierten regionalen Rheumazentren und stellt eine der größten Einrichtungen diese Art weltweit dar.

Es besteht in einem gemeinsamen Forschungsverein eine sehr enge wissenschaftliche Zusammenarbeit mit allen umliegenden Universitäts- kliniken (Lübeck, Hamburg und Kiel). Die Orthopädische Krankenhaus- abteilung wird zusammen mit der Orthopädischen Universitätsklinik Hamburg Eppendorf von Herrn Prof. Dr. Rüther geleitet. Die Abteilung für Innere Medizin und Immunologie wird zusammen mit der Poliklinik für Rheumatologie am Universitätsklinikum Lübeck durch Herrn Prof. Dr. Gross geleitet. Das Krankenhaus der Rheumaklinik ist akademi- sches Lehrkrankenhaus für die Universitäten Lübeck und Hamburg. In den Bereichen Radiologie, Augenheilkunde und HNO-Heilkunde besteht eine enge Kooperation mit der Universitätsklinik in Kiel.

53 Stand: 20.08.2002

Neben den Schwerpunktabteilungen im Krankenhausbereich finden sich mehrere Spezialisten vor Ort, die mit ihrer hohen Kompetenz im neurologischen oder auch physikalisch-medizinischen Bereich die opti- male Patientenversorgung abrunden und die interdisziplinäre Versor- gung garantieren. In diesen Bereichen findet sich auch das Bindeglied zur Rehabilitationseinrichtung, das naturgemäß den fließenden Über- gang aus dem Krankenhausbereich zur überdurchschnittlichen An- schlussheilbehandlung oder weiteren Spezialversorgung ermöglicht.

Über die hier angesiedelte „Reha-Forschung“ ist eine optimale Quali- tätssicherung angestrebt, wobei Schwerpunkte im Bereich von Auto- immunerkrankungen des Bindegewebes und der Blutgefäße, der Ge- lenkersatzchirurgie und der Rehabilitation von Patienten nach Gelenk- ersatzoperationen und chronischen Schmerzpatienten bestehen.

Die Rheumaklinik verfügt über ein eigenes Forschungslabor unter der Leitung von Herrn Prof. Gross, dass als Referenzlabor für immunologi- sche Untersuchungen eingestuft ist. Forschungsarbeitsgruppen der Rheumaklinik sind an führender Stelle bei europäischen Forschungs- projekten beteiligt. Der Forschungsförderverein der Rheumaklinik un- terstützt zu dem zahlreiche weitere Forschungsprojekte umliegender Universitäten und Kliniken.

Die Rheumaklinik Bad Bramstedt zeichnet sich durch eine tiefe inter- disziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Fachbereiche ebenso aus wie durch eine Vernetzung der verschiedenen Versorgungsbereiche (ambulant, teilstationär und stationär) und durch eine enge Verzah- nung der Versorgungsstrukturen zwischen Krankenhaus und Rehabili- tation. Die intensive Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen unter dem Dach der Rheuma-Liga (www.rlsh.de) runden die dem Rheumapa- tienten dienenden Aktivitäten dieses Zentrums ab.

National, aber auch weltweit gilt die Rheumaklinik in klinischer und auch wissenschaftlicher Hinsicht als Center of Excellence. Die Rheuma- klinik Bad Bramstedt ist sowohl den Experten (wissenschaftliche Publi- kationen), als auch den medizinisch Interessierten in der regionalen und überregionalen Presse (z.B. Focus „Die besten Ärzte“) bekannt.

54 Stand: 20.08.2002

MMedizinisch-edizinisch- P Psychosomatischesychosomatische K Kliniklinik B Badad B Bramstedt,ramstedt, B Birkenwegirkenweg 1 10,0, 2245764576 BBadad BBramstedtramstedt

Versorgungsstufe: Fachkrankenhaus Standort: Bad Bramstedt Planbetten, Soll, (vollstationär): 60

Planbetten Ärztliche Stand Fallzahl Fachgebietsbezeichnungen 31.12.2000 Psychosomatische / psychotherapeutische Me- 20 460 dizin

Die Medizinisch-Psychosomatische Klinik Bad Bramstedt ist verhal- tensmedizinisch ausgerichtet. Klinikschwerpunkte sind Angststörungen, Chronische Schmerzen, Essstörungen, depressive Störungen, Schlaf- störungen, chronischer Tinnitus, funktionelle körperliche Störungen, neurologische sowie andere psychosomatische Erkrankungen. Mit der Medizinischen Universitätsklinik zu Lübeck wurde ein Kooperationsver- trag geschlossen, der zum einen der kritischen Reflektion der eigenen Arbeit und zum anderen der Weiterentwicklung von Therapiekonzepten dient. Die Betten der Klinik sind mit einem Teil im Krankenhausplan des Landes Schleswig-Holstein aufgenommen. Die Ausstattung sowie der Stellenplan ermöglichen Behandlungen von Patienten sowohl aus dem Krankenhausbereich (§ 39 SGBV) als auch aus dem Bereich der Rehabilitation (§ 40 SGBV).

KKlinikumlinikum NNordord - HHeidberg,eidberg, TTangstedterangstedter LLandstraßeandstraße 4400,00, 2224132413 HHamburgamburg

Versorgungsstufe: Regelversorgung Standort: Freie und Hansestadt Ham- burg Planbetten, Soll, (vollstationär): 150

Planbetten Ärztliche Stand Fallzahl Fachgebietsbezeichnungen 31.12.2000 Chirurgie 75 2.720 Innere Medizin 75 2.550

Das Klinikum Nord versorgt Patienten aus Norderstedt auf der Stufe der Regelversorgung.

Im Kreis Segeberg sind somit per 31.12.2000 1.393 "Planbetten" auf- gestellt; das entspricht 57,5 Betten pro 10.000 Einwohnern. Der Lan- desdurchschnitt liegt 1999 bei 60,3 Betten pro 10.000 Einwohnern und wurde durch den Krankenhausplan 2001-2005 auf 55 gesenkt. Der 55 Stand: 20.08.2002

Bundesdurchschnitt liegt bei 68,9 Krankenhausbetten pro 10.000 Ein- wohnern; weniger Krankenhausbetten pro 10.000 Einwohner als in Schleswig-Holstein gibt es in Deutschland nirgends. Der Bettenabbau steht konträr zur beobachteten Fallzahlentwicklung. Nur für die in den Krankenhausplan des Landes Schleswig-Holstein aufgenommenen Bet- ten besteht ein Anspruch auf Förderung nach § 8 Krankenhausfinanzie- rungsgesetz und gewähren die gesetzlichen Krankenkassen ihren Ver- sicherten die Krankenhausbehandlung nach § 108 Nr. 2 SGB V. Der Krankenhausplan ist somit das Steuerungsinstrument zur Gewährleis- tung einer bedarfsgerechten Versorgung der Bevölkerung mit leis- tungsfähigen, eigenverantwortlich wirtschaftenden Kliniken und zu so- zial tragbaren Pflegesätzen bzw. ab 2003 Fallpauschalen. Leitgedanke des Krankenhausplanes ist eine ortsnahe, qualifizierte und wirtschaftli- che Krankenhausversorgung, die sich in erster Linie an den Interessen und Bedürfnissen der Bevölkerung orientiert.

6.5 Einzugsbereiche der Kliniken im Kreis Segeberg Abgesehen von negativen Patientenwanderungssalden in die Standorte der Universitätskliniken Hamburg, Kiel und Lübeck, mit ihren hochspezia- lisierten Versorgungsangeboten verfügen die Kliniken in der Gesundheits- region Segeberg über eine hohe Patientenbindung aus schleswig- holsteinischen Regionen.

Krankenhauspatienten in Schleswig-Holstein nach Hauptdiagnose 1997, 1998 und 1999 Diagnose 1997 1998 1999 Krankheiten des Kreislaufsystems 15,6 15,9 15,3 Neubildungen 11,0 11,1 11,0 Krankheiten des Skeletts, der Muskeln und des Bindegewebes 10,1 10,0 9,6 Krankheiten der Verdauungsorgane 9,2 9,1 9,1 Komplikationen der Schwangerschaft bei Entbindung und im Wochenbett 8,8 7,0 7,7 Krankheiten der Harn- und Geschlechtsorgane 6,2 6,3 6,4 Krankheiten des Nervensystems und der Sinnesorgane 6,1 6,1 6,2 Psychiatrische Krankheiten 6,7 6,6 6,2 Übrige Verletzungen und Vergiftungen 5,6 5,4 5,7 Krankheiten der Atmungsorgane 5,5 5,4 5,3 Frakturen 4,7 4,7 4,8 Sonstige Krankheiten ohne Diagnose 12,5 12,4 12,7 Quelle: Statistisches Landesamt

56 Stand: 20.08.2002

Patientenwanderungssalden aller Kliniken im Kreis Segeberg innerhalb Schleswig-Holstein 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 Flensburg 91 118 119 100 121 175 157 Kiel -1.278 -1.493 -1.600 -1.848 -1.901 -1.922 -2.010 Lübeck -730 -917 -839 -960 -826 -810 -872 Neumünster -2.582 -2.525 -2.888 -2.979 -2.824 -3.206 -3.307 Dithmarschen 245 243 242 273 321 384 361 Hzgt.Lauenburg 223 190 232 229 335 382 312 Nordfriesland 178 186 228 209 228 264 367 Ostholstein 88 152 242 240 265 334 460 Pinneberg 1.826 1.924 1.872 1.778 1.924 2.174 2.030 Plön 264 296 431 451 469 549 746 Rendsburg-Eckernförde 271 184 234 235 171 290 264 Schleswig-Flensburg 213 335 261 183 229 351 316 Steinburg 617 608 690 706 716 800 580 Stormarn 609 533 366 570 570 661 747 Kreis Segeberg 35 -166 -410 -813 -202 426 151 Quelle: Statistisches Landesamt, eigene Berechnungen

6.6 Verzahnung der ambulanten und stationären Versorgung Die Verzahnung der ambulanten und stationären Versorgung wird mit dem neuen Instrument der Regionalen Praxisnetze weitergeführt. Dar- über hinaus bieten die Kliniken im Kreis Segeberg schon jetzt wie unter den Klinikbeschreibungen ausgeführt, vielfach integrierte ambulante, teil- stationäre und stationäre Versorgungsangebote. Die Entwicklungsrich- tung ist auf integrierte Versorgungsformen nach § 140 SGB V ausgelegt. Die Zusammenarbeit der Gesundheitsdienstleister im Kreis Segeberg ge- schieht seit Mai 2001 erfolgreich über den Arbeitskreis Gesundheitsregion Segeberg. Ziele, Aufgaben Zusammenarbeitsformen und Informationen sind über die Homepage www.grs-se.de oder http://www.gesundheitsregion-segeberg.de/ abrufbar.

6.7 Alten- und Behindertenhilfe Im Kreis Segeberg gibt es zur Zeit 90 Heime mit ca. 3900 Plätzen. Hinzu- zurechnen ist der vollstationäre Bereich des Psychiatrischen Zentrums Rickling. 55 Pflegeeinrichtungen mit 3500 Plätzen im Kreis haben sich zur Teilnahme an dem Projekt PLAISIR entschlossen. Es soll Maßstäbe bei der Bemessung hinreichender Personalbesatzziffern im Pflegebereich setzen. Zum 30.09.2000 halten 64 Alten- und Pflegeheime , die mit Versor- gungsvertrag nach § 72 SGB XI anerkannt sind, 3.799 vertragliche Pfle- geplätze vor. Von den Heimen befinden sich 2 in öffentlich-rechtlicher, 10 in frei - gemeinnütziger und 52 in privater Trägerschaft. Ein weiteres, e- benfalls privates, ist 2001 in Boostedt mit 51 Plätzen eröffnet worden. Die tatsächliche Belegung entspricht 93,16 % = 3.539 Plätze. Somit er- gibt sich eine Zahl freier Pflegeplätze im Kreisgebiet von 260. Der Kreisverwaltung liegen konkrete Angaben vor, wonach im Planungs- zeitraum 2001 - 2004 durch Neubau und Erweiterung bestehender Ein- 57 Stand: 20.08.2002

richtungen 349 Pflegeplätze im Kreis Segeberg hinzukommen sollen. Zu- sammen mit den ermittelten freien Plätzen ergibt sich im Planungszeit- raum des Pflegebedarfsplanes für den Kreis Segeberg ein Potential von 609 Pflegeplätzen zur Befriedigung von Nachfragern nach stationärer Pflege im Kreis Segeberg. Die Altersentwicklung der relevanten Alters- gruppen zeigt sich wie folgt:

1998 2000 2005 2010

65-jährige und Ältere 32.642 35.400 44.596 50.091 75-jährige und Ältere 12.895 14.724 16.545 18.995

Durch das vorstehende Potential ist davon auszugehen, dass - auch unter Berücksichtigung der beschriebenen Altersentwicklung - im Planungszeit- raum 2001 - 2004 im Kreis Segeberg für darüber hinausgehende Pflege- plätze kein Bedarf besteht und die zu erwartende Nachfrage nach stationärere Pflege befriedigt werden kann.

Im Jahr 2000 betrug die Relation Pflegeplätze pro 1000 Einwohner der über 65 jährigen 75,8. Unter Berücksichtigung des vorhandenen Leer- standes sinkt diese auf 70,6 im Jahr 2000. Im Jahr 2005 wird eine Quote von 67,9 erreicht und sollte nicht unterschritten werden.

Standorte für Werkstätten für Behinderte: Norderstedt, Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg, Bad Segeberg, Wahlstedt zuzüglich Plätze in der Ta- gesstätte für Schwerst-Mehrfachbehinderte in Norderstedt und Kaltenkir- chen. Wohnheime für Behinderte in Norderstedt, Kaltenkirchen, Wahlstedt und Kuhlen (Rickling).

Begegnungsstätten für psychisch Kranke: Der Kreis Segeberg bezu- schusst die Begegnungsstätten für psychisch Kranke des Landesvereins für Innere Mission in Bad Segeberg (mit Außenstelle in Wahlstedt) und Norderstedt gemäß vertraglicher Vereinbarung.

Standorte für Sonderkindergärten in Bad Segeberg, Wahlstedt, Bad Bramstedt, Kaltenkirchen und Norderstedt. Alle Sonderkindergärten ver- fügen über integrative Gruppen. Ambulante Frühförderung für Behinderte in Wahlstedt, Bad Bramstedt, Kaltenkirchen und Norderstedt.

6.8 Rettungsdienst Auf der Grundlage des Rettungsdienstgesetzes hat der Kreis Segeberg die Durchführung dem Deutschen Roten Kreuz übertragen. Die Rettungsleit- stelle in Bad Segeberg ist für das Kreisgebiet außer Norderstedt zustän- dig. Für den Versorgungsbereich Norderstedt ist die Leitstelle der Stadt Norderstedt vorgesehen. Rettungswachen bestehen in Bad Segeberg, Kaltenkirchen, Bad Bramstedt, Henstedt-Ulzburg, DRK-Stützpunkt Nor- derstedt, Bornhöved, Seedorf. In Norderstedt ist darüber hinaus ein wei- terer privater Anbieter mit der Aufgabe betraut. Öffentlich-rechtliche Ver- träge bestehen mit den Kreisen Plön, Ostholstein, Stormarn sowie der Stadt Neumünster für kreisübergreifende Einsätze des Personals der Ret- tungswachen. Rettungshubschrauber sind in Eutin, Rendsburg, Hamburg- 58 Stand: 20.08.2002

Wandsbek und stationiert. Für die Bewältigung größerer Not- fallereignisse ist die gemeinsame Einsatzführung organisiert.

6.9 Selbsthilfegruppen Die Zentrale Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen (ZKS) ist beim Kreis- verband Segeberg des Deutschen Roten Kreuzes angesiedelt. Die ZKS ist eine regional arbeitende professionelle Einrichtung, die durch Informati- onsvermittlung, Beratung und Unterstützung eine verbesserte Infrastruk- tur für Selbsthilfegruppen erreichen möchte. Unter Selbsthilfe versteht man den freiwilligen Zusammenschluss von direkt oder indirekt Betroffe- nen einer Krankheit oder eines sozialen Problems. Selbsthilfegruppen gibt es schon seit den 70'er Jahren. Sie bilden sich möglichst wohnortnah, Treffen finden regelmäßig statt, die Mitglieder der Gruppe sind Gleichbe- troffenen, es gibt im allgemeinen keinen professionellen Leiter und im Mittelpunkt stehen das gemeinsame Gespräch, die Weitergabe von Erfah- rungen und die gegenseitige Unterstützung.

Die ZKS hat Informationen über bestehende Selbsthilfegruppen und pro- fessionelle Einrichtungen, an die Interessenten weitervermittelt werden können. Sie gibt Hilfestellung bei der Neugründung von Selbsthilfegrup- pen, berät bei Problemen der laufenden Gruppenarbeit, vermittelt Räu- me, Fachleute, etc, berät bei Fragen der finanziellen Förderung, unter- stützt die Kooperation mit professionellen Helfern, übernimmt die Organi- sation des Erfahrungsaustausches zwischen den Selbsthilfegruppen und leistet Öffentlichkeitsarbeit, um ihre eigenen und die Interessen der Selbsthilfegruppen darzulegen.

Die ZKS gibt ein Faltblatt über die Selbsthilfeaktivitäten im Kreis Sege- berg heraus. Zur Zeit gibt es im Kreisgebiet eine Liste mit ca. 180 An- schriften von Menschen, die in Selbsthilfegruppen arbeiten.

Leitbild: Menschen helfen Menschen. Die ZKS ist über e-mail 'selbsthil- [email protected]' erreichbar. Ansprechpartnerin ist Frau Ose Christi- ansen.

6.10 Industrie, Forschung und Verwaltung Das Forschungszentrum Borstel (FZB) ist seit seiner Gründung vor über 50 Jahren interdisziplinärer, d.h. fachübergreifender Forschung im medi- zinischen-naturwissenschaftlichen Bereich verpflichtet. Das Spektrum umfasst Medizin, Biologie, Chemie, Physik, Immunologie, Molekularbiolo- gie und andere Biowissenschaften. Dieses integrative Konzept ist nahe- liegend, aber in der Forschungslandschaft keineswegs eine Selbstver- ständlichkeit und hatte von Beginn an überregionalen Modellcharakter.

Bestimmend sind heute grundlagen- und patientenorientierte For- schungsaktivitäten auf dem Gebiet der Pneumologie, der Lungen- und Bronchialerkrankungen. Auf diesem bisher wissenschaftlich wenig er- schlossenem Feld widmet sich das FZB vor allem Fragen der Infektion, der Allergie, der Tumorbiologie und chronischer bisher noch nicht ge- klärter Entzündungen der Lunge. Das Ziel ist die Verbesserung beste- hender und die Entwicklung neuer Methoden zur Erkennung, Vermeidung 59 Stand: 20.08.2002 und Behandlung dieser Krankheiten und damit die Wissenschaft in den Dienst der Öffentlichkeit zu stellen. Die molekulare Medizin, mit der derzeit weltweit beeindruckende Fort- schritte erzielt werden, rückt auch am FZB immer mehr in den Mittel- punkt. Auf der Ebene der Zellen und Moleküle sollen neue Erkenntnisse über die Struktur und die Funktion von mikrobiellen, allergieauslösenden und immunstimulierenden Komponenten und über deren Wechselwirkung mit komplexen biologischen Systemen gewonnen werden.

Das FZB gliedert sich in drei Bereiche und folgt in seinem Forschungs- auftrag einem straffen Konzept:

• Abteilung Klinische Medizin mit Medizinischer Klinik

• Abteilung Immunologie und Zellbiologie

• Abteilung Immunchemie und Biochemische Mikrobiologie

Im Mittelpunkt der Aufgaben "Klinische Medizin mit Medizinischer Klinik" stehen überwiegend Lungenerkrankungen insbesondere chronisch verlaufende Entzündungsprozesse mit dem Schwerpunkt Allergologie. Dies gilt sowohl für das Versorgungskonzept der Klinik als auch für die klinische Forschung.

In der Abteilung "Immunologie und Zellbiologie" verbinden sich e- benfalls Grundlagenforschung und klinische Forschung. Es werden neue Erkenntnisse für die Entstehung, Diagnostik und Behandlung immunolo- gisch bedingter Krankheiten erarbeitet. Es geht wesentlich um die Akti- vierung, die Funktion und Regulation der verschiedenen Zellen des Im- munsystems sowie um die Wechselwirkung mit anderen Zellsystemen über Botenstoffe (Zytokine).

Fokus der Forschungsarbeiten der Abteilung "Immunchemie und Bio- chemische Mikrobiologie" ist die molekulare Analyse von bakteriellen, krankheitsauslösenden Strukturen und deren Wechselwirkung mit zellulä- ren Rezeptoren des Wirtsorganismus. Das Ziel ist es, die bakterielle In- fektion besser zu verstehen, um auf dieser Basis neue antibiotische und immuntherapeutische Strategien zu entwickeln.

Neben der Forschung ist das FZB auch Lehrverpflichtungen an der Medi- zinischen Universität zu Lübeck und der Universität Kiel eingegangen. Darüber hinaus werden seit vielen Jahren eine große Zahl an Chemie- und Biologielaboranten überregional für Firmen, Universitäten und andere Institutionen ausgebildet.

Im Kreis Segeberg sind in Forschung und Entwicklung insgesamt 411 Menschen tätig, davon der überwiegende Teil im Forschungszentrum Borstel.

Die Standorte Bad Segeberg, Ellerau, Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen, Norderstedt und Wahlstedt beherbergen die medizintechnischen sowie die pharmazeutischen Unternehmen im Kreisgebiet. Darunter sind: Ethicon 60 Stand: 20.08.2002

GmbH, Johnson und Johnson, Waldemar Link GmbH & Co, Bauer und Hä- selbarth Chirurg GmbH, Frey und Lau, Lichtenheld, Pelz Gruppe.

Bad Segeberg ist darüber hinaus Standort der Ärztekammer des Landes Schleswig-Holstein, der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein sowie des Bildungszentrums der Deutschen Angestelltenkrankenkasse.

6.11 Erwerbstätige Im Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen sind zum 30.06.2000 8.374 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Menschen tätig, in Forschung und Entwicklung 411, in der Abteilung Medizin-, Mess-, Steuer-, Rege- lungstechnik, Optik 663 Beschäftigte. Der Anteil an den Gesamtbeschäf- tigten des Kreises beträgt 12,35%.

7. LITERATUR

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Amtsblatt für Schleswig-Holstein, Krankenhausplan 2001 bis 2005 des Landes Schleswig-Holstein, 2001

Arbeitsgemeinschaft des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes des Lan- des Schleswig-Holstein; Bader, H-M: Zur Impfsituation im Schulalter, Er- gebnisse aus Schleswig-Holstein 1999, 2000

Beratungskommission Toxikologie der Deutschen Gesellschaft für experi- mentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie 1995:"Gesundheitsgefährdung durch Passivrauchen", Deutsches Ärzte- blatt 92, 41, (13.10.1995), A-2704-2705

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) 1992: Aktions- grundlagen 1990 der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Er- gebnisse einer Repräsentativbefragung der Bevölkerung ab 14 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland einschließlich Berlin(West); Köln: BzgA Bericht

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Der Arbeitsmarkt im Norden, Landesarbeitsamt Nord

Freie und Hansestadt Hamburg, BAGS, Stadtdiagnose 2, 2001

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Institut für Krebsepidemiologie e.V.: Krebs in Schleswig-Holstein Band 1 Inzidenz und Mortalität 1999, 2001

Kreisentwicklungsplan 2000 bis 2005, Kreis Segeberg, Hamburger Str. 30 23795 Bad Segeberg, 2001

MAGS des Landes Schleswig-Holstein: Sterblichkeit in Schleswig-Holstein 1980 bis 1998, 2002

MAGS des Landes Schleswig-Holstein: Zur Gesundheitslage der Kinder in Schleswig-Holstein 1997

Pflegebedarfsplan für den Kreis Segeberg 2001 bis 2004, Bad Segeberg 2000

Schellscheidt J; Jorch, G; Findeisen M; Ott, A; Bajanowski, Th 1996: Prä- und perinatologische Risikofaktoren für den plötzlichen Säuglingstod. Der Frauenarzt 4 (1996); 530-543

Schneider, R. 1996: Relevanz und Kosten der Adipositas in Deutschland; In: Ernährungsumschau 43 (1996) Heft 10

Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig Holstein - Anzeigepflichtige übertragbare Krankheiten in Schleswig-Holstein - Tuberkulose - Gemeldete Geschlechtskrankheiten - Die Krankheiten der Krankenhauspatienten - Sozialhilfe - Die Schwerbehinderten - Gestorbene nach Geschlecht, Altersgruppen und Kapitel der ICD - Krankenhäuser und Betten in den Kreisen - Im Gesundheitswesen tätige Personen

Ständige Impfkommission am Robert Koch Institut. Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch Institut, Stand Januar 2000. Epidemiologisches Bulletin 2000; 2: 9-19

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World Cancer research Fund/American Institute for Cancer Research 1997: Food, Nutrition and the Prevention of Cancer: a Global Perspective. Washington

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