Enttäuscht Entfesselt Entthront
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20. September Sport 2020 Nachrichten & Tipps AUF ZWEI SEITEN dpa/Tom Weller Foto: Enttäuscht Entfesselt Zum Auftakt der Entthront Bundesliga-Saison verliert Sensation bei der Tour: Der Dressurreiterin Jessica von der VfB Stuttgart gegen den junge Slowene Pogacar Bredow-Werndl schnappt der SC Freiburg mit 2:3 knöpft seinem Landsmann Roglic das Gelbe Trikot ab Favoritin Isabell Werth den DM-Titel weg 20. September 2020 SPORT Konfusion in der VfB-Abwehr: Auch klare personelle Überzahl reicht nicht, um den SC Freiburg (mit Roland Sallai, verdeckt) nach der Parade von Gregor Kobel am zweiten Treffer zu hindern. Foto: Baumann VfB zahlt 2:3 (0:2) Lehrgeld VFB STUTTGART SC FREIBURG Schiedsrichter: Cortus (Röthenbach) Zuschauer: 8000 (ausverk.), Mercedes-Benz Arena Der Aufsteiger offenbart beim Bundesliga-Auftakt gegen Torschützen: 0:1 Petersen (8.), 0:2 Sallai (26.), 0:3 Grifo (47.), 1:3 Kalajdzic (71.), 2:3 Wamangituka (81.) den SC Freiburg große Schwächen in der Defensive – bäumt sich nach einem 0:3-Rückstand aber immerhin auf und verliert 2:3. System: 3-4-2-1, Trainer: Matarazzo System: 4-1-3-2, Trainer: Streich VON unter Beweis gestellt, indem er nicht nur Team: Kobel - Anton, Kaminski (65. Kalajdzic), Team: Müller - Schmid (77. Kübler), Lienhart, HEIKO HINRICHSEN Silas Wamangituka (20), sondern auch Kempf - Massimo (78. Cissé), Endo, Mangala, Heintz, Günter - Höfler - Sallai (77. Kwon), die noch unerfahreneren Mateo Klimo- Wamangituka - Castro (60. Klement), Didavi - Jeong (88. Gulde), Grifo (89. Abrashi) - Nach knapp 97 Spielminuten und einem wicz (20) und Roberto Massimo (19) in Klimowicz (78. Al Ghaddioui) Petersen, Höler Wechselbad der Gefühle spendeten die die Startelf beorderte. Der Aufsteiger Fans des VfB Stuttgart aufmunternden wollte frech mitspielen und offensivfreu- Bank: Coulibaly, Churlinov, Bredlow, Stenzel, Bank: Tempelmann, Itter, Demirovic, Upho, Beifall. 7123 Zuschauer hatten sich in der dig sein, setzte dieses Vorhaben auch in Sosa Boukhalfa großen Mercedes-Benz-Arena verteilt, die Tat um – doch brannte es in der De- Karten: Didavi (1), Wamangituka (1) Karten: Höler (1), Kübler (1) voller Vorfreude auf die Bundesliga- fensive von Beginn an lichterloh. Rückkehr ihrer Mannschaft und die erste „Die Gegentore waren viel zu einfach, Gewonnene Heim Gast Partie während der Corona-Pandemie, in die haben wir hergeschenkt“, sagte Kapi- Ballbesitz: Zweikämpfe: dem wieder vor Publikum gespielt wer- tän Gonzalo Castro: „Wir haben Lehrgeld Schüsse auf das Tor: Schüsse neben das Tor: den durfte. Zwischendurch mussten sie bezahlt. In der ersten Liga geht es ganz 7 10 im Baden-Württemberg-Derby gegen schnell, da werden Fehler gnadenlos be- den SC Freiburg allerdings ein Debakel straft.“ Beim 0:1 durfte der Freiburger 6 0 36 % 44 % fürchten, ehe doch noch ein halbwegs Sturmroutinier Nils Petersen völlig un- 64 % 56 % versöhnliches Ende folgte. bedrängt einköpfen (8.). Beim 0:2 (26.) Begangene Fouls: war es nicht die VfB-Abwehr, sondern Ro- 12 land Sallai, der am richtigen Fleck stand, 16 nachdem Stuttgarts Keeper Gregor Kobel „Die Gegentore haben die Volleyabnahme von Petersen noch wir hergeschenkt. In hatte parieren können. Erste Halbzeit: 8. Minute: Tor! Vom rechten Zweite Halbzeit: 47. Minute: Tor! Von der Grund- „Das Spiel lief zunächst genau nach Flügel flankt Sallai den Ball in den Strafraum. Dort linie spielt Höler die Kugel zurück auf Grifo, der der ersten Liga geht es unserem Geschmack“, sagte Petersen – kann Petersen freistehend einköpfen. 15. Minute: einschießen kann. 51. Minute: Castros Versuch ganz schnell, da werden und meinte damit auch den Beginn der Wamangitukas Abschluss kann Heintz kurz vor fliegt rechts am Tor vorbei. 71. Minute: Tor! Didavi zweiten Halbzeit, als sein Team umge- Fehler sofort bestraft.“ der Torlinie noch klären. 26. Minute: Tor! Nach spielt einen Steilpass auf Kalajdzic, der das Leder hend nachlegte. Ein einfacher Spielzug genügte, um die gesamte VfB-Hinter- einer flachen Freistoßhereingabe versucht es über Müller hinweg in die Maschen lupft. 81. GONZALO CASTRO Petersen mit der Hacke. Kobel kann zunächst Minute: Tor! Aus zehn Metern kommt Wamangi- KAPITÄN DES VFB STUTTGART mannschaft aus den Angeln zu heben. Im Strafraum stand Vincenzo Grifo völlig parieren, doch den Nachschuss vollendet Sallai. tuka zum Schuss und trit in die rechte untere Ecke. frei und drückte den Ball mühelos über die Linie – 3:0 für Freiburg (48.). Der VfB wurde anschließend teilweise Mit 2:3 (0:2) hat der VfB gegen den vorgeführt und drohte unterzugehen – ten, dass sie uns verstehen und sie uns glänzend freigespielt wurde und mit hard und einem Ringergriff von Lucas Sportclub aus dem Breisgau verloren die nun fehlende Entschlossenheit der lieber mehr nach vorne pushen.“ einem geschickten Heber sein erstes Höler an Waldemar Anton zwei mögliche und nach zwischenzeitlichem 0:3-Rück- Gäste verhinderte in dieser Phase weitere Das geschah dann auch wieder, denn Bundesligator erzielte (71.). Von jetzt an Elfmeter durch Schiedsrichter Benjamin stand zumindest Moral gezeigt. „Es tut Gegentreffer. Pfiffe für die eigene Mann- im Gefühl des sicheren Sieges schalteten wurde es spannend. Cortus verweigert wurden. In beiden Fäl- immer weh zu verlieren. Aber es stimmt schaft gab es vom Publikum – sehr zum die Südbadener einen Gang zurück und Der VfB bäumte sich auf, das Spiel lief len hätte sich kein Freiburger über einen mich positiv, dass wir viele Chancen he- Unverständnis des VfB-Verteidigers Marc ließen den württembergischen Rivalen nur noch in Richtung des Freiburger To- Strafstoß beschweren können. rausspielen konnten“, sagte VfB-Trainer Oliver Kempf: „Es ist immer ein bisschen aus der Landeshauptstadt ins Spiel zu- res. Die Folge: der 2:3-Anschlusstreffer So aber waren es am Ende die Gäste, Pellegrino Matarazzo nach dem Schluss- schade, wenn man im ersten Heimspiel rückkommen. Nach 65 Minuten brachte durch Silas Wamangituka (81.). Sogar der die erleichtert jubeln durften, während pfiff und resümierte: „Trotz der Gegento- von den Fans Pfiffe kassiert – gerade mit Matarazzo den Angreifer Sasa Kalajdzic, Ausgleich schien in der turbulenten VfB-Trainer Matarazzo den Blick bereits re war es ein gutes Spiel von uns.“ den ganzen jungen Leuten, die schon mit dem so etwas wie die Wende kam. Schlussphase möglich – doch hatten die in die nächste Trainingswoche warf: „Es Matarazzo hatte bei seiner Premiere verunsichert genug waren. Da müssen Nur sechs Minuten dauerte es, bis der Stuttgarter Pech, dass ihnen bei einem waren ein paar Dinge dabei, die wir als Bundesligacoach einige Risikofreude wir vom Publikum ein Stück weit erwar- lange Österreicher von Daniel Didavi Handspiel des Freiburgers Philipp Lien- schnellstmöglich abstellen sollten.“ 20. September 2020 SPORT 3:2 - Hoeneß 3:0 – BVB gewinnt Debüt dank Kramaric Sebastian Hoeneß ballte beim Schluss- souverän pfiff beide Fäuste und schrie seine Freu- Borussia Dortmund überzeugt mit einem starken Auftritt de und Erleichterung heraus. Am Ende einer emotionalen Berg- und Talfahrt im Topspiel gegen Borussia Mönchengladbach. mit zwei verspielten Führungen durfte Torjäger Erling Haaland trifft doppelt. der neue Trainer der TSG 1899 Hoffen- heim beim 3:2 (2:1) beim 1. FC Köln doch noch einen Sieg bei seiner Premiere in Borussia Dortmunds Jungstars haben die er ohne den nach wie vor verletzten der Fußball-Bundesliga feiern. „Es war vor der größten Kulisse des ersten Bun- Denis Zakaria in den vergangenen Mona- ein Sieg der Moral und des Teamspirits. desliga-Wochenendes einen fulminanten ten kaum noch angewandt hatte. Da- Ein Kraftakt. Und natürlich sind wir ein Saisonstart hingelegt. Im Liga-Topspiel durch wurden die Räume im Mittelfeld glücklicher Sieger“, sagte Hoeneß. war für die ambitionierte Borussia aus eng, es gab zunächst kaum Torchancen Bedanken durfte sich der 38-Jährige Mönchengladbach beim 0:3 (0:1) auch im in einer sonst aber intensiven Partie. vor allem bei Torjäger Andrej Kramaric, zwölften Pflichtspiel in Serie gegen den Die Führung der Westfalen nach gut der alle drei Tore erzielte. Zunächst BVB nichts zu holen. Der erst 17 Jahre alte einer halben Stunde kam zu dem Zeit- nutzte der Kroate einen Aussetzer von Giovanni Reyna (35. Minute) mit seinem punkt überraschend. Entschlossen kom- Nationalspieler Jonas Hector (3. Minute) ersten Saisontor und der 20 Jahre alte binierten die beiden erst 17-Jährigen Jude und einen glücklichen Foulelfmeter Torjäger Erling Haaland mit einem Dop- Bellingham und Torschütze Reyna, der (45.), beim Siegtor rutschte der Ball pelpack (54.,Foulelfmeter/77.) verzückten seinen ersten Bundesligatreffer schoss. unter dem Bauch von Kölns Torhüter die Dortmunder Fans und sorgten im Gladbachs Innenverteidiger Nico Elvedi Timo Horn durch. „Das war nicht gut sechsten Jahr in Serie für einen Auftakt- sah dabei unglücklich aus. Bis zur Pause genug heute“, mahnte dann auch aus- sieg des Vizemeisters, der allerdings et- hatte Gladbach mehr Ballbesitz und tat gerechnet Kramaric: „Wir müssen bes- was zu hoch ausfiel. „Es war ein sehr aus- mehr fürs Spiel, die Dortmunder konter- ser spielen und trainieren, sonst reicht geglichenes Spiel. Gladbach hat es tak- ten mit der Führung im Rücken und er- es diese Saison nicht.“ tisch sehr klug gemacht, aber wir haben höhten nach der Pause etwas glücklich. Die Kölner ärgerten sich dagegen auch wenig Fehler produziert“, sagte Gladbachs Ramy Bensebaini brachte maßlos über die fünfte Niederlage in BVB-Verteidiger Mats Hummels. den starken Reyna im Strafraum zu Fall. Folge gegen den neuen Angstgegner. Nach monatelangen Geisterspielen