FESTIVAL 71. MUSIKWOCHE BRAUNWALD

8.- 14. Juli 2006 im Hotel Bellevue Braunwald

MMusikwocheusikwoche HPHP 2006_8.indd2006_8.indd 1 228.4.20068.4.2006 10:59:2210:59:22 UhrUhr FESTIVAL 71. MUSIKWOCHE BRAUNWALD

WIR DANKEN allen Institutionen, Firmen 8. – 14. Juli 2006 und Privatpersonen für die grosszügige im Hotel Bellevue Braunwald Unterstützung und Förderung der Musikwoche.

Insbesondere seien hier genannt: Regierung des Kantons Glarus Braunwaldbahnen Die Weltgeschichte ist ein ewiger Übergang vom Braunwald-Klausenpass Tourismus AG Alten zum Neuen. Im Kreislauf der Dinge zerstört Credit Suisse Private Banking Glarus alles sich selbst, und die Frucht, die zur Reife Gemeinde Braunwald gediehen ist, löset sich von der Pflanze ab, die sie Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons Glarus hervorgebracht hat. Glarner Kantonalbank Soll aber dieser Kreislauf nicht zum schnellen Migros Kulturprozent Untergang alles Bestehenden, mithin auch alles Pro Helvetia Rechten und Guten führen, so muss es not- Sandoz Familienstiftung wendig neben der grossen, zuletzt immer über- Stiftung Gartenflügel wiegenden Anzahl derer, welche für das Neue (Stand 31. März 2006) arbeiten, auch eine kleinere geben, die mit Mass und Ziel das Alte zu behaupten und den Strom Konzertflügel Steinway & Sons: der Zeit, wenn sie ihn auch nicht aufhalten kann Pianohaus Probst, Chur noch will, in einem geregelten Bette zu erhalten sucht. Friedrich von Gentz (Philosoph, 1764 – 1832) Ausstellung im Hotel Bellevue: Evolution und Revolution Fotografische Impressionen der sechziger Jahre in der Geschichte der Musik – aus Nepal, einem Land das heute zwischen Evolution und Revolution zu zerbrechen droht. dies ist die Thematik der Auf 50 Jahre enttäuschender Versuche zu 71. Musikwoche Braunwald einer evolutionären Entwicklung folgt nun der Ruf nach Revolution. Rebellen und Regierung bekämpfen sich auf brutalste Weise – Menschen- rechte und einfache Dorfbewohner geraten dazwischen. Aufnahmen: Robert Jenny Veranstalter: Gesellschaft der Musikfreunde Braunwald 2 3

MMusikwocheusikwoche HPHP 2006_8.indd2006_8.indd 2-32-3 228.4.20068.4.2006 10:59:2810:59:28 UhrUhr SA8. JULI

Totschna: Suworow ernstück der Produktion bilden die ERÖFFNUNG DER 71. MUSIKWOCHE K Geschichte und Stationen des Russi- schen Generals während seines Feldzugs in der Schweiz gegen die Franzosen unter Na- BEGRÜSSUNG 20.30 Uhr poleon. Entstanden ist die Idee, die Reise Robert Jenny, Präsident der Gesellschaft bzw. den winterlichen Gewaltmarsch der der Musikfreunde Braunwald Russischen Armee unter Suworow durch die Schweiz «musikalisch-geographisch» zu vertonen, aber auch durch Wort und Text darzustellen. Resultat ist ein 60-minütiges Konzert in Ton und Wort – eine musi- KONZERT 20.45 Uhr kalische Reise der Route und Stationen des russischen Generals Suworow durch die Totschna Schweiz – Suworow Marsch! Daniel Mouton, Stimme Als roter Faden dient die Bewegung der Truppe, der endlose Marsch. Die Musik folgt Lukas Heuss, Projektleitung & Klarinette den inneren Bildern und Gefühlen der einzelnen Soldaten auf ihrem vergeblichen Alexander Ionov, Prima- und Weg durch die Schweiz. Totschna mischt, kreuzt oder kontrastiert helvetische Lieder Kontrabass-Balalaika mit russischen Klängen. Die Musiker interpretieren mit Drive und parodistischer Oleg Lips (Roumiantzev), Akkordeon & Stimme Distanz ein schweizerisch-russisches Repertoire. Sebastian Dietschi, Regie er Klangraum, die Soundcapes sind permanent hörbar, eine Art musique con- Jeroen Visser, Klangkonzept D crète, welche einen «Klang-Abdruck» der durchwanderten und erlittenen Land- schaft und reiseartige Soundcapes in den Konzertraum hinein versetzt, welche Suworow: Marsch! die Spieler und die Darbietung ihrer Musiken und Texten zugleich prüft und über- - Das Heimweh im Militärlager im Tessin höht. Dem Zuschauer wird so ein dramaturgischer Bogen vermittelt, der Suworows - Die Zuversicht beim Abmarsch ins Gebirge Marsch eine zusätzliche Ebene verleiht. - Die verbissenen Schlachten - Die Trauer und der Abschied von den ge- fallenen Kameraden - Der hypnotische Stumpfsinn in endlosen Märschen im rutschigen Gebirge - Die fremdartige Anziehung der Schweizer, ihrer Bräuche und ihrer Volksmusik - Der erschöpfte Wahn auf nächtlichen Gipfeln – der Trost der Lieder - Die Qual der endlosen Wiederholung - Die klamme Freude, wenn der letzte Soldat wieder in die Heimat zurückkehrt

v.l.n.r. Alexander Ionov Lukas Heuss Oleg Lips (Roumiantzev) Daniel Mouton 10 11

MMusikwocheusikwoche HPHP 2006_8.indd2006_8.indd 10-1110-11 228.4.20068.4.2006 10:59:2910:59:29 UhrUhr SO9. JULI eter Freitag studierte Orgel bei Rudolf Scheideg- P ger und Orchesterleitung bei Johannes Schlaefli an der Musikhochschule Zürich. Er leitet das Kammer- orchester Kloten, ist Chorleiter an der katholischen Kirche Näfels und Organist und Kirchenmusiker an der reformierten Kirche Uster. Daneben arbeitet er in frei- EINSINGEN 10.15 Uhr en Projekten in den Bereichen Musiktheater, Alte und Dorfkirche Neue Musik. ÖKUMENISCHER GOTTESDIENST 10.50 Uhr amuel Zünd: Gesangsstudium bei Margreet Honig Dorfkirche S am Sweelinck Conservatorium Amsterdam und bei Christoph Prégardien an der Musikhochschule Zürich. MATINEE 11.45 Uhr Liedinterpretation bei Rudolf Jansen (Amsterdam), Samuel Zünd, Bariton; Peter Freitag, Orgel Irwin Gage (Zürich) und Konrad Richter (Stuttgart); Studien in Barockgesang bei René Jacobs an der schola aus Sechs Lieder von Gellert, op. 48 cantorum basiliensis; Meisterkurse u.a. bei Robert 1770 – 1827 Bitten, Die Liebe des Nächsten Holl und Hans Hotter. Seit 1993 rege solistische Tätig- Vom Tode, Die Ehre Gottes aus der Natur keit im Oper und Konzert-/Oratorienfach. Neben seiner grossen Affinität für die abendländische Kirchenmusik widmet sich Samuel Zünd Constantijn Huygens Psalmen aus Pathodia Sacra Et Profana mit besonderer Hingabe der Liedkunst. Liederabende in Europa und den USA. 1596 – 1687 Domine, ne in furore (Psalmus VI) Domine meus, clamavi ad te (Psalmus XXIX/XXX) Quare tristis es (Psalmus XLI/XLII) ie vier Gesangsprofis Sam Singers Laetatus sum (Psalmus XLI/XLII) D widmen sich engagiert und fan- tasievoll dem Wiederentdecken von Johannes Zentner Lobgesang der Maria Evergreens aller Art. Ob alte Schlager, 1903 – 1989 ob Swinghits oder nostalgische Schwei- zermelodien: die Sam Singers verstehen Max Reger Zwei geistliche Gesänge, op. 105 es, mit Charme und Schalk, Glamour und 1873 – 1916 Ich sehe Dich in tausend Bildern (Novalis) Bravour zu begeistern. Alle Sam Singers Meine Seele ist still zu Gott (Psalm 62) haben eine professionelle Gesangsaus- Heimweh (Julius Sturm) o.Op. (1900) bildung und sind einzeln auch in Oper, klassischem Konzertfach oder in der Mu- sical-, Dance- und Jazzszene tätig. SINGWOCHE 13.30 Uhr mit Kurt Müller Klusman 1. Probe in der Tödihalle Constantijn Huygens war ein Dichter in den Niederlanden. Er schrieb viele witzige und wie im 17. Jahrhundert üblich, oft auch moralische, fromme Gedichte für ein REFERAT 15.00 Uhr intelligentes, gebildetes Publikum sowie eine Komödie und einige Satiren. Er Peter Gülke studierte als junger Mann Jura und wurde Diplomat und Statthaltersekretär der «Evolution und Revolution in der Musik» Republik der Niederlande. Huygens war auch als Musiker und Komponist tätig. KONZERT 17.00 Uhr Johannes Zehntner studierte bei Hans Lavater und Hermann Scherchen. Er war Mu- The Sam Singers: «Sam-Sa-La-Bim» sikdirektor in Weinfelden und Küsnacht und dirigierte die Männerchöre Zürich-Aus- Samuel Zünd, Bariton und Piano, Bandleader; sersihl und Frohsinn Winterthur, bevor er nach Schaffhausen kam. Er war Gründer Catriona Bühler, Sopran; Liliana Salah Eddine- des Thurgauer Kammerorchesters und des Kammerensembles Zürich sowie 1952 Wüthrich, Mezzosopran; Helen Iten, Alt; der Singschule (Kantorei) der Schaffhauser Musikschule. Florian Abt, Kontrabass 12 Peter Gülke s. Seite 14 13

MMusikwocheusikwoche HPHP 2006_8.indd2006_8.indd 12-1312-13 228.4.20068.4.2006 10:59:3210:59:32 UhrUhr MO10. JULI rof. Dr. Peter Gülke geb. 1934 in Weimar, studierte Vio- P loncello, Musikwissenschaft, Germanistik, Romanistik und Philosophie an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar und an den Universitäten Jena und Leipzig. Während des Studiums und danach zahlreiche Konzerte mit Musik des Mittelalters und der Renaissance. Seit 1959 EINFÜHRUNGSREFERAT 09.30 Uhr war er als Dirigent an verschiedenen Theatern tätig, ab Peter Gülke 1981 als Generalmusikdirektor in Weimar. Im Jahre 1983 verliess er die damalige «Von Beethoven zu Schubert» DDR, war von 1986 – 1996 Generalmusikdirektor der Stadt Wuppertal und leitete danach bis 2000 die Dirigentenklasse an der Musikhochschule Freiburg i.Br. Seit MATINEE 10.30 Uhr 1992 arbeitet er im Dirigentenforum des Deutschen Musikrates mit. Peter Gülke Samuel Zünd, Bariton ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste, der Deutschen Akademie für Euterpe-Trio Sprache und Dichtung, der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Er erhielt Markus Lehmann, Violine zahlreiche Preise und Auszeichnungen und ist Ehrendoktor der Universität Bern. Andreas Fuchs, Violoncello Gregor Loepfe, Klavier

as Euterpe Trio wurde 2001 gegründet. Die drei versierten und engagierten Ludwig van Beethoven aus 25 Schottische Lieder op. 108 (1815) D Musiker arbeiten nicht in regelmässiger Probenarbeit, sondern projektmäs- 1770 – 1827 No. 2 Sunset (Walter Scott) sig im Hinblick auf Konzertreihen und Engagements in der Schweiz und im nahen No. 3 Oh sweet were the hours Ausland und erweitern so (William Smyth) ihr Repertoire. Der Name No. 7 Bonny laddie, highland laddie «Euterpe» stammt aus (James Hogg) der griechischen Mytho- No. 12 Oh, had my fate been join’d with logie. Euterpe war eine thine (Lord Byron) der neun Musen. No. 20 Faithfu’ Johnie (trad.) No. 13 Come fill, fill, my good fellow (William Smyth) v.l.n.r. Gregor Loepfe Trio für Klavier, Violine und Violoncello Markus Lehmann 1797 – 1828 Es-Dur op. 100 (D 929, Nov. 1827, Andreas Fuchs Erstfassung) Allegro Andante con moto Markus Lehmann: Andreas Fuchs Gregor Loepfe: Scherzando – Allegro moderato, Trio Studium bei Nicolas Chu- studierte bei Walter Musikstudium bei Rolf Allegro moderato machenco am Konserva- Grimmer in Zürich. 1998 Mäser an der Musikaka- torium Zürich und bei Lehrdiplom und Orches- demie Basel und bei TONBILDSCHAU 16.30 Uhr Hans-Heinz Schneeber- terdiplom mit Auszeich- Christian Favre am Con- Mathis Orgelbau ger an der Musikakade- nung im Hauptfach Vio- servatoire de Lausanne. als Einstimmung zur Exkursion von Dienstag mie Basel. Er gewann den loncello. Meisterkurse Meisterkurse bei Rudolf Vorstellung der Firma Studienpreis der Kiefer- bei Christophe Coin, Buchbinder, Brigitte En- «Eine Schweizer Orgel in der Sixtinischen Hablitzel-Stiftung in Wolfgang Böttcher und gerer, Peter Feuchtwan- Kapelle in Rom» Bern und den Förderpreis Martin Ostertag sowie ger und Andràs Schiff. des Aargauer Kuratori- bei Jean Deplace. Er ist Gregor Loepfe beschäftigt ums. Meisterkurse bei Mitglied des Adorno sich auch intensiv mit Ricardo Odnoposoff und Streichquartetts. Jazz und Komposition. KONZERT 20.30 Uhr Nathan Milstein. 14 15

MMusikwocheusikwoche HPHP 2006_8.indd2006_8.indd 14-1514-15 228.4.20068.4.2006 10:59:3810:59:38 UhrUhr MO10. JULI

KONZERT 20.30 Uhr casalQUARTETT Rachel R. Späth, Violine Daria Zappa, Violine Markus Fleck, Viola Andreas Fleck, Violoncello

Peter Gülke: Kurzeinführung «Revolutionäres für 4 x 4 Saiten»

Wolfgang Amadeus Mozart Quartett KV 387 G-Dur (1782) 1756 – 1791 Allegro vivace assai Menuetto: Allegro as 1995 gegründete deutsch-schweizerische casalQUARTETT gehört heute zu Andante cantabile D den bedeutenden Quartetten im deutschsprachigen Raum. Molto Allegro Die vier MusikerInnen absolvierten ein Quartettstudium beim Carmina-Quartett an der Musikhochschule Winterthur Zürich und beim Alban Berg Quartett in Köln. Erwin Schulhoff Streichquartett Nr. 1 (1924) Heute konzertiert das casalQUARTETT weltweit, nimmt an den wichtigen Kon- 1894 – 1942 Allegretto con moto e con malinconia zertreihen teil und spielt an renommierten Festivals, u.a. mit Martha Argerich, grotesca Clemens Hagen, Nikolaj Znaider, Christoph Prégardien, Giora Feidman, Benjamin Allegro giocoso alla slovacca Schmid, Maurice Steger, Dimitri Ashkenazy, Régis Pasquier und anderen. Andante molto sostenuto

Instrumente: * * * * Nicolo und Joseph Cerruti, Cremona 1815 und 1843 (Violinen); Emil Schiller, England 1930 (Viola); Johann Christoph Hofmann, Leipzig 1739 Ludwig van Beethoven Streichquartett op. 95 f-moll (1810) (Violoncello) 1770 – 1827 Allegro con brio Allegretto ma non troppo – Allegro assai vivace ma serioso Larghetto espressivo – Allegretto agitato er Quergeist und Freidenker, Atheist und Gesellschaftsverächter par D excellence, Erwin Schulhoff, durfte in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts noch ungehemmt seinen dadaistischen und jazzorientierten Neigungen nachgehen. Als Anhänger des radikalen Dada, der jegliche tradierte Kunstform und vor allen Dingen die Sprache humoristisch und gewalttätig umzudrehen, ja geradezu zu zerstückeln verstand, kreierte Schulhoff in dessen Geist Werke, deren Titel bereits provokant waren, wie «Die Bassnachtigall» oder «Die Wolkenpumpe». Bei aller Radikalität war Schulhoff ein begnadeter Pianist und genialer Komponist. Dafür legt sein 1. Streichquartett beeindruckendes Zeugnis ab. Es konnte zwar rückwärtsgewandte Kleingeister erzürnen, sein Eindruck auf die Musikwelt aber war gross.

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EXKURSION 09.25 Uhr Exkursion nach Näfels Abfahrt in Braunwald

BEGRÜSSUNG UND FÜHRUNG 10.15 Uhr Begrüssung und Führung durch die Firma Näfels Mathis Orgelbau AG in Näfels

MATINEE 11.45 Uhr Orgelmatinée in der Kirche St. Hilarius, Näfels arl Rütti wurde 1949 in Fribourg/Schweiz geboren und wuchs in Zug auf. Nach mit dem Organisten und Komponisten C der Matura an der Stiftsschule Engelberg studierte er am Konservatorium Carl Rütti Zürich Klavier bei Sava Savoff und Orgel bei Erich Vollenwyder. 1975 erlangte er die Solistendiplome in beiden Instrumenten. 1976 folgte die weitere pianistische Johann Sebastian Bach Präludium und Fuge a-moll, BWV 543 Ausbildung bei Kendall Taylor am Royal College of Music in London. Beeindruckt 1685 – 1750 Zwei Schübler-Choräle von der englischen Chortradition begann er, vielstimmige a cappella-Chorwerke Meine Seele erhebet den Herrn BWV 648 zu komponieren. Aufnahmen der Rilke-Motetten durch den Chor von Brompton Wachet auf, ruft uns die Stimme BWV 645 Oratory London 1978 und die BBC-Singers 1982 sowie deren Ausstrahlung durch verschiedene Radiostationen hatten zahlreiche Auftragskompositionen zur Folge Carl Rütti Vita (Festival Strings Luzern, Zürcher Kammerorchester). 1949 Das Leben des hl. Fridolin in musikalischen Seit 1992 wurden regelmässig am Cambridge Summer Festival und am Festival of Bildern Contemporary Music in der Norwich Cathedral Werke Rütti’s aufgeführt. 1996 er- I. Der Pilgerstab schienen in England drei CDs mit Carl Rütti’s Chormusik: Sacred Choral Music (ASV) II. DieTraumvision – BBC Symphony Chorus London, Songs of Love und Oratorium Verena die Quelle III. An fliessenden Wassern (Herald Records) – Cambridge Voices, Cambridge. Die neuste CD mit Musik für IV. Der Baum Alphorn und Streichorchester hat 1997 einen Preis von Swiss Radio International V. Ursus, der tote Zeuge bekommen. Carl Rütti unterrichtet Klavier am Konservatorium Zürich, ist Orga- nist in Ober ägeri/Zug und gibt regelmässig Konzerte als Pianist und Organist. Charles-Marie Widor Adagio und Toccata 1844 – 1937 aus der 5. Orgelsymphonie

APERO 13.00 Uhr er Freulerpalast wurde 1642 – 47 von Oberst Kaspar Freuler Apéro im Freuler Palast mit anschliessender D (ca. 1595 – 1651) gebaut. Der Söldnerführer in französischen Palast- und Museums-Besichtigung Diensten soll gehofft haben, den französischen König Louis XIV in seinem für glarnerische Verhältnisse grossartigen Palast emp- fangen zu können. Der «roi soleil» kam allerdings nie nach Nä- fels, und die Residenz von Freuler dient heute als Museum zur Geschichte, Kultur und Wirtschaft, vor allem der Textilindustrie, des Kantons Glarus. In seinem prächtigen Prunksaal finden auch Konzerte und andere Anlässe statt. KONZERT 20.30 Uhr

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MMusikwocheusikwoche HPHP 2006_8.indd2006_8.indd 18-1918-19 228.4.20068.4.2006 10:59:4610:59:46 UhrUhr Kirche Näfels von Südost, 1978 (Lithographie von Paul Wyss) Orgel der Näfelser Pfarrkirche St. Hilarius (Fotographie von Günter Lade)

er Hl. Hilarius (ca. 315 – 367), Bischof von Poitiers, ist Patron der Näfel ser athis Orgelbau ist ein 1960 in Näfels gegründetes Familienunter neh- D Pfarrkirche, 1778 – 1781 von Johann und Jakob Singer erbaut. Das barocke M men. Es verfügt über hoch qualifizierte Fachkräfte, die mit Aus - Gotteshaus weist im lichten Kirchenraum schöne Rokokoaltäre, eine pracht- nahme elek tronischer Komponenten alle Einzelteile einer Orgel, die Gehäuse volle Kanzel sowie bemerkenswerte Deckenge mäl de in Chorraum (Josef Eugen und auch das gesamte Pfeifenwerk im eigenen Haus herstellen. Für die Kuen, 1780/81) und Kirchenschiff (Otto Haberer-Sinner, 1915) auf. Die Bilder Holzteile der Orgeln wer den ausschliesslich kostbare Massivhölzer verwen- des Hochaltars stammen von Johann Melchior Wyrsch (1783). Seit 1979 befinden det, die je nach Brettdimension vier bis zwölf Jahre gelagert werden. sich im neuen Zelebra tionsaltar Reliqui en vom Haupt des heiligen Hilarius. Die Firma besitzt deshalb ein Holzlager, das mit auserlesenen Hölzern zu Die Orgel präsentiert sich heute wieder in der Gestalt, wie sie 1784 von Karl den grössten des eu ropä i schen Orgelbaus zählt. Mathis Orgelbau hat bisher Joseph Maria Bosshard erbaut wurde. Ihr gesamter Oberbau mit dem reich nicht nur in der Schweiz (Basler Münster), sondern auch in Deutschland vergoldeten Schnitzwerk ist original erhalten. Über dem niedrigen Mittelturm (Sonnenor gel Görlitz), Österreich (Basilika Mariazell), im Vatikan (Sixtinische ist der Landespatron Fridolin mit dem Gerippe des auferweckten Ursus zu se- Kapelle) sowie in Japan und Korea mehr als 350 neue Instrumente gebaut hen. Ebenfalls am Mittelturm weist das Wappen des Klosters Muri darauf hin, und wertvolle Orgeln aus verschiedenen Epochen restauriert. dass diese Abtei einst einen Teil des Orgelneubaus finanzierte. Die Orgel be- sitzt heute 39 Register, verteilt auf drei Manuale und Pedal. 20 21

MMusikwocheusikwoche HPHP 2006_8.indd2006_8.indd 20-2120-21 228.4.20068.4.2006 10:59:4910:59:49 UhrUhr DI11. JULI

KONZERT 20.30 Uhr ARTE Quartett Beat Hofstetter, Sopransaxophon, Kommentar Sascha Armbruster, Altsaxophon Andrea Formenti, Tenorsaxophon Beat Kappeler, Baritonsaxophon

«Alter und neuer Wind I» Michael Nyman Song for Tony 1944 Anon. –ars nova O virgo spendens Arr. Salvatore Sciarrino Tres dous complains Phil Glass Quartett 1937 I., II., III., IV.

* * * *

v.l.n.r.: Andrea Formenti, Sascha Armbruster, Beat Hofstetter, Beat Kappeler Carlo Gesualdo da Venosa Itene miei Sospiri 1564 – 1619 Tu m’uccidi o crudele Arr. Salvatore Sciarrino Django Bates What matters is how well you walk ie vier Saxophonisten Beat Hofstetter, Sascha Armbruster, Andrea through fire D Formenti und Beat Kappeler schlossen sich 1995 zum ARTE Quartett Terry Riley Chanting the light of foresight zusammen. Sie engagieren sich in der Neuen Musik sowie deren Grenz- 1935 bereichen und spielen hauptsächlich für das Quartett komponierte und Jacopo di Bologna O dolce apress’un bel perlato arrangierte Musik. Die vier Saxophonisten arbeiten eng mit Komponisten Arr. Beat Hofstetter zusammen und sind oftmals am Entstehungsprozess von Kompositionen Anon. Saltarello beteiligt. Arr. Beat Hofstetter

Beat Hofstetter, geboren in Laufen (CH). Studien für Saxophon und Dirigie- ren am Konservatorium in Basel, an der Northwestern University in Chicago und an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. «Geschickte Komponisten werden die Saxophone später auf wunderbare Weise Sascha Armbruster, geboren in Lahr (D). Studien für Saxophon in Basel nutzen können.» (Hector Berlioz) bei Iwan Roth und Markus Weiss sowie «Premier Prix à l‘unanimité» am Conservatoire de Paris bei Claude Delangle. Das Saxophon wurde Mitte des 19. Jahrhunderts vom Belgier Adolphe Sax erfunden. Andrea Formenti, geboren in Balerna (CH). Lehr- und Solistendiplom am Mit dem heutigen Konzertabend möchte das ARTE Quartett die Homogenität des Konservatorium in Basel bei Iwan Roth. Gewinner verschiedener Wettbe- Ensembles und der Expressivität der einzelnen Instrumente gegenüberstellen. In den werbe und Stipendien. Mitglied des «Ensemble Oggi Musica» von Lugano. Kompositionen von Phil Glass, Michael Nyman und Terry Riley werden in grösseren Beat Kappeler, geboren in Reinach (CH). Lehrdiplom für Saxophon am Zeiträumen Bilder evoziert, welche sich kaleidoskopartig langsam verändern. Konservatorium in Basel bei Iwan Roth. Konzertreifediplom für Saxophon Als Kontrast dazu sind die Kompositionen aus der Zeit der Ars Nova zu sehen. Wie die an der Musikhochschule Zürich bei Markus Weiss. Intensive Beschäftigung Musik der Ars Nova wurden auch die beiden Madrigale von Gesualdo in einer Zeit mit elektronischer Musik. des musikalischen Umbruchs geschrieben. 22 23

MMusikwocheusikwoche HPHP 2006_8.indd2006_8.indd 22-2322-23 228.4.20068.4.2006 10:59:5210:59:52 UhrUhr 71. MUSIKWOCHE BRAUNWALD WOCHENPROGRAMM 8.– 14. JULI 2006

VORMITTAG NACHMITTAG ABEND 20.30 Eröffnungskonzert ABONNEMENTE Begrüssung: Robert Jenny, Präsident an der Tageskasse oder beim Sekretariat für alle SA8. JULI Totschna Suworow – ein musikalischer 11 Veranstaltungen CHF 290.–, Feldzug. D. Mouthon, Stimme; L. Heuss, Mitglieder CHF 265.–, Jugendliche CHF 100.– Klarinette, Sax; A. Ionov, Prima- und (exklusive Exkursion nach Näfels) Kontrabass-Balalaika; O. Lips, Akkordeon; für 5 Abendkonzerte (Sa, Mo, Di, Do, Fr) S. Dietschi, Regie; J. Visser, Klangkonzept CHF 135.–, Mitglieder 115.–, Jugendliche 45.– 10.50 Gottesdienst und Matinée 13.30 Singwoche 1. Probe 17.00 Konzert Einzelkarten in der Dorfkirche Braunwald Sam Singers «Sam-Sa-La-Bim» an der Tageskasse CHF 30.–, Jugendliche CHF 10.– SO9. JULI Samuel Zünd, Bariton, Peter Freitag, Orgel 15.30 Einführungsreferat Close Harmony-Gesang im Wandel Schlusskonzert Tödihalle Beethoven: aus Sechs Lieder von Gellert; Peter Gülke «Evolution und Revolution der Zeit Reservation und Karten (num. Plätze) bei Huygens: Psalmen aus Pathodia sacra; in der Musik» Leitung und Kommentar: Samuel Zünd Braunwald Tourismus, Telefon 055 653 65 65 M. Reger: Zwei geistliche Gesänge Programmheft 9.30 Matinée 16.30 Tonbildschau Mathis Orgelbau 20.30 Konzert inbegriffen, wird im Mai den Mitgliedern der Peter Gülke: Einführung Peter Gülke: Kurzeinführung Gesellschaft der Musikfreunde Braunwald MO10. JULI «Von Beethoven zu Schubert» «Revolutionäres für 4 x 4 Saiten» zugestellt Euterpe-Trio und Samuel Zünd, Bariton casalQUARTETT Beethoven: Schottische Volkslieder Schulhoff: Streichquartett Nr. 1 Schubert: Klaviertrio in Es-Dur, op. 100 Mozart: Streichquartett KV 387 in G-Dur SINGWOCHE Beethoven: Streichquartett op.95 in f-moll Leitung Kurt Müller Klusman Exkursion nach Näfels: Besuch bei Mathis Orgelbau AG und Orgelkonzert 20.30 Konzert 9.25 Abfahrt Braunwald, anschliessend Fahrt nach Näfels Beat Hofstetter: Kurzkommentar Werke von W. A. Mozart DI11. JULI 10.15 Führung durch das Werk der Mathis Orgelbau AG in Näfels «Alter und neuer Wind I» Beatus Vir – Laudate Dominum – 11.45 Orgelmatinée in der Kirche St. Hilarius, Näfels ARTE Quartett (Saxophonquartett) Missa solemnis C-Dur mit Komponist und Organist Carl Rütti: Bach, Rütti, Widor Werke aus der Spätrenaissance kom- Beginn 13.00 Apéro mit anschliessender Besichtigung des Freulerpalastes biniert mit Minimal Music v. Michael Sonntag 9. Juli 13.30 Uhr, Tödihalle Nyman, Phil Glass, Terry Riley Schlusskonzert 9.30 Offenes Singen 16.30 Generalversammlung 19.00 Bankett Freitag 14. Juli 20.30 Uhr, Tödihalle mit Kurt Müller Klusman der Gesellschaft der Musikfreunde musikalische Einlagen von Kursbeitrag MI12. JULI Braunwald Samuel Zünd 10.45 Liedermatinée CHF 150.–, Mitglieder CHF 130.–, «Evolution und Revolution» Jugendliche, Studenten, Lehrlinge CHF 70.– Samuel Zünd, Bariton und Anmeldung Martin Wettstein, Klavier spätestens bis 31. Mai an das Sekretariat der Poulenc, Schubert, Wettstein, Eisler Gesellschaft der Musikfreunde Braunwald 9.30 Matinée 16.30 Gespräch, Diskussion 20.30 Konzert Peter Gülke: Einführung «Evolution und Revolution in der Ulrich Beetz u. Peter Gülke: Einführung KINDERWOCHE DO13. JULI «Zeitenwende – Musik um 1600» Musikgeschichte» «Brahms, der Evolutionär» Studierende der Schola Cantorum mit Jacobus Baumann, Peter Gülke, Abegg Trio Auskunft: Ursina Kappeler, Tel. 071 930 09 87 Basiliensis Wolfgang Meixner, Peter Wettstein Klaviertrio op.8 in H-Dur in der Erst- [email protected] Anna Schall, Blockflöte, Zink; und der Spätfassung von Johannes Johannes Keller, Cembalo, Orgel Brahms ADRESSE SEKRETARIAT

9.30 Matinée 17.00 Wochenrückblick u. Diskussion 20.30 Abschlusskonzert in der Tödihalle Gesellschaft der Musikfreunde Braunwald, Peter Gülke u. Philip Hefti: Einführung mit Robert Jenny und Peter Wettstein Singwochenchor und Felix Lehner, Bankstrasse 7, 8750 Glarus FR14. JULI «Alter und neuer Wind II» zur Programmgestaltung Neues Glarner Musikkollegium Telefon 055 645 30 10, Fax 055 645 30 13 Ensemble Clarino Valentin Wandeler, Klarinette [email protected] (Klarinetten und Bassetthörner) Leitung: Kurt Müller Klusman www.musikwoche.ch Krommer, Wettstein, Mozart, Hefti W. A. Mozart: Klarinettenkonzert, Missa solemnis in C-Dur u.a. Änderungen im Programm vorbehalten

MMusikwocheusikwoche HPHP 2006_8.indd2006_8.indd 24-2524-25 228.4.20068.4.2006 10:59:5510:59:55 UhrUhr MI12. JULI

urt Müller Klusman ist ein äusserst K vielseitiger Musiker. Neben seiner OFFENES SINGEN 9.30 Uhr reichen musikpädagogischen Tätigkeit, mit Kurt Müller Klusman beschäftigt er sich mit Gesang, Dirigieren und dem Singwochenchor und Komposition. Er erhielt für sein vielfäl- tig musikalisches Schaffen den Kulturpreis LIEDER-MATINÉE 10.45 Uhr 2005 des Kantons Glarus. Ursprünglich Samuel Zünd, Bariton Primarlehrer, dann Studium an der Akade- Martin Wettstein, Klavier mie für Schul- und Kirchenmusik Luzern. Abschlüsse in Schulmusik I und II, Theorie, Franz Schubert Lieder nach Texten von Chor- und Orchesterleitung. Gesangslehrdi- 1797 – 1828 Johann Wolfgang von Goethe plom mit Auszeichnung. Meisterkurse und Studien in Gesang bei Tamia (Paris), Ganymed, Prometheus Kurt Widmer (Basel) und Udo Reinemann (Paris/Utrecht). Hoffnung (Schaff’, das Tagwerk meiner Künstlerischer Leiter des Glarner Kammerchors und der Singwoche der Musikwo- Hände), Auf dem See, Wanderers Nachtlied II che Braunwald. Komponist verschiedener Vokalwerke. Er ist Musik- und Gesangs- (Über allen Gipfeln ist Ruh) lehrer am Gymnasium Unterstrass Zürich. Peter Wettstein Die Göttin 1939 Lied für Männerstimme und Klavier nach einem Text von Robert Walser

Francis Poulenc Le Bestiaire ou Cortège d’Orphée (1919) 1899 – 1963 Poèmes de Guillaume Apollinaire Le Dromadaire, La Chèvre du Thibet La Sauterelle, Le Dauphin L’Ecrevisse, La Carpe artin Wettstein, geb. 1970, lebt als M freischaffender Komponist mit seiner Martin Wettstein Der römische Brunnen, (Urauführung) Familie in Küsnacht am Zürichsee. Nach 1970 Lied nach einem Gedicht von Conrad Ferdin- dem Gymnasium mit altsprachlicher Ma- and Meyer tura in Zürich erhielt er seine Ausbildung von Hans Ulrich Lehmann, Matthias Stei- Hanns Eisler Lieder nach Texten von Kurt Tucholsky nauer und Edison Denissow (Musiktheorie/ 1898 – 1962 Rückkehr zur Natur, Die Unentwegten Komposition) und in Klavier durch Daniel Sommerlied, Ruhe und Ordnung Fueter, Christoph Lieske, Homero Francesch an der Musikhochschule Winterthur Vor acht Jahren, Zuckerbrot und Peitsche Zürich. Martin Wettstein spielte u.a. mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Zürcher Kammerorchester und dem Winterthurer Stadtorchester. GV 16.30 Uhr Kompositionen u.a. für das Amarquartett, das Ensemble Ars Amata, den Chor Generalversammlung a cantapella von Karl Scheuber, den Singkreis der Engadiner Kantorei und das Gesellschaft der Musikfreunde Braunwald casalQuartett. Er betätigt sich auch als Veranstalter von Konzerten, Theatermu- siker und gibt Kurse in Musiktheorie und -geschichte am Konservatorium Zürich BANKETT 19.00 Uhr und am Konservatorium Musikschule Winterthur. Er leitet eine Klavierklasse am mit musikalischer Surprise von Zürich Konservatorium Klassik und Jazz. Samuel Zünd

26 Samuel Zünd s. Seite 12 27

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EINFÜHRUNG 9.30 Uhr Peter Gülke «Zeitenwende – Musik um 1600»

MATINEE 10.45 Uhr Anna Schall, Blockflöten, Zink Johannes Keller, Cembalo, Orgel

Gasparo Pietragrua La Viana 1648 – 16..? Carlo Gesualdo Canzon franse del principe 1560 – 1613 nna Schall (geb. 1984) erhielt ihren Giovanni P. da Palestrina «Io son ferito» A ersten Blockflötenunterricht im 1525 – 1594 Alter von sieben Jahren am Badischen Giovanni Batista Bovicelli Diminution ohannes Keller (geb. 1984) erhielt Konservatorium in Karlsruhe bei Betti- Ende 16. Jh. J seinen ersten Cembalounterricht na Schütt. Drei Jahre später begann sie Francesco Rognoni Diminution im Alter von sieben Jahren bei Andre- mit Klavierunterricht. Schon früh inte- ? – 1626 as Schweizer in seinem Heimatkanton ressierte sich Anna Schall speziell für Giovanni Batista Fontana Sonata Seconda Thurgau. 1999 wechselte er zu Naoki alte Musik. Sie lernt seit 1998 Zink, ein ? – 1630 Kitaya in Zürich. Nach seiner Matura an Vorläufer der Trompete. Seit Oktober Giulio Cacchini «Amarilli mia bella» der Kantonsschule Frauenfeld begann 2003 studiert sie an der Schola Can- 1550 – 1618 er mit dem Studium an der Schola Can- torum in Basel mit den Hauptfächern Jacob van Eyck Diminution torum Basiliensis mit Hauptfach Cem- Blockflöte bei Conrad Steinmann und 1590 – 1657 balo bei Jörg-Andreas Bötticher. Zink bei Bruce Dickey. Peter Philips Amarilli di Julio Romano (3’) 1561 – 1628 John Jenkins Aire, Corant, Aire, Saraband 1592 – 1678 John Coprario Fantasia-Suite 1570 – 1626

DISKUSSION 16.30 Uhr «Revolutionäres in der Musik» mit Peter Gülke, Jacobus Baumann, Wolfgang Meixner und Peter Wettstein

KONZERT 20.30 Uhr

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KONZERT 20.30 Uhr Das erste und letzte Klaviertrio von

Peter Gülke: Kurzeinführung Ulrich Beetz: Kommentar

Abegg-Trio Ulrich Beetz, Violine Birgit Erichson, Violoncello Gerrit Zitterbart, Klavier

Johannes Brahms Trio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 1 1833 – 1897 H-Dur op. 8 (veröffentlicht 1854) Allegro con moto Scherzo. Allegro molto – Trio. Più lento – as Abegg Trio (der Ensemblename weist als Reverenz für Tempo primo D auf dessen erste veröffentlichte Komposition «Abegg-Variationen op.1» hin), Adagio non troppo das bis heute in der ursprünglichen Gründungsbesetzung spielt, wurde 1976 an der Finale. Allegro molto agitato Hochschule für Musik und Theater Hannover gegründet und schon früh mit Preisen und Auszeichnungen bedacht. * * * *

Das Ensemble unternahm Konzertreisen in etwa 45 Länder in Europa, Nord- und Trio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 1 Südamerika, Asien und Afrika und war zu Gast bei zahlreichen Festivals wie dem H-Dur op. 8 (Neufassung, 1889) Rheingau- und dem Schleswig-Holstein-Musikfestival, den Ludwigsburger Schloß- Allegro con brio festspielen, dem Wiener Musiksommer, Styriarte Graz, den Bregenzer Festspielen, Scherzo. Allegro molto den Engadiner Konzertwochen, den Würzburger und Heidelberger Mozart-Festwo- Adagio chen, den Niedersächsischen, den Kasseler Musiktagen und auch in Braunwald. Allegro

Seit 1982 hat sich das Abegg Trio intensiv auf Tonträgern präsentiert: in über 25 Einspielungen liegen neben Werken von Haydn, Louise Farrenc, , Fanny Hensel, Chopin, Berwald, Kiel, Goetz, Smetana, Tschaikowsky, Rachmaninoff, Janácek, Debussy, Ravel, Henze, Acker, Killmayer, Rihm und Erdmann die komplet- ten Zyklen der Klaviertrios von Mozart, Beethoven, Schubert, Mendelssohn, Gade, Schumann, Brahms und Dvorák vor.

Zusätzlich zu der umfangreichen Konzerttätigkeit lehren Ulrich Beetz und Gerrit Zitterbart als Professoren an den Musikhochschulen in Weimar beziehungsweise in Hannover, Birgit Erichson unterrichtete als Lehrbeauftragte für Kammermusik an der Franz-Liszt-Hochschule Weimar. Gemeinsam gibt das Abegg Trio seine Erfahrun- gen in internationalen Meisterkursen an die junge Generation weiter.

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EINFÜHRUNG 9.30 Uhr Peter Gülke und David Philip Hefti

MATINEE 10.45 Uhr Ensemble Clarino «Alter und neuer Wind II»

Franz Vinzenz Krommer Divertimento op. 47 1759 – 1831 für zwei Klarinetten und Bassettklarinette Ensemble Clarino v.l.n.r.: Allegretto, Menuetto, Rondo Valentin Vogt, David Philip Hefti, Valentin Wandeler Peter Wettstein Flechtwerk (2005) 1939 für drei Bassetthörner

ie Mitglieder des Ensemble Clarino haben sich 1995 während ihrer Ausbil- Adagio für Glasharmonika KV 356 D dung an der Musikhochschule Zürich kennengelernt und ihr gemeinsames 1756 – 1791 für drei Bassetthörner Interesse am Bassetthorn entdeckt. Dieses besonders reizvolle Variantinstru- ment der Klarinette hatte seine Blütezeit in der Klassik und wurde von Wolfgang David Philip Hefti Counterpoints on «come, sweet death» Amadeus Mozart ganz besonders geschätzt. Neben dem Bassetthorn spielen die 1975 (2000) für Klarinette, Bassetthorn und drei Musiker alle anderen Instrumente der Klarinettenfamilie und kombinieren Kontrabassklarinette diese zu facettenreichen Programmen. Wolfgang Amadeus Mozart Kanonisches Adagio KV 410 1756 – 1791 für drei Bassetthörner David Philip Hefti Valentin Vogt Valentin Wandeler geboren 1975, studier- wurde 1972 geboren und wurde 1973 als Sohn un- Martin Wettstein Schwarzes Feuer (2003) te Komposition, Diri- wuchs in Wangen/SZ garisch-schweizerischer 1970 für drei Bassetthörner gieren, Klarinette und auf. Er widmete sich dem Eltern in Zürich geboren. Kammermusik an den Musikstudium an der Bereits in seiner Jugend Wolfgang Amadeus Mozart Drei Arien für drei Bassetthörner Musikhochschulen in Musikhochschule Zürich erhielt er mehrere Prei- Aria «Madamina, il catalogo è questo» Winterthur, Zürich und bei Hansjürg Leuthold se und Auszeichnungen. aus «Don Giovanni» Karlsruhe bei Wolfgang und Elmar Schmid. An- Seine musikalische Aus- Arietta «Voi che sapete» Rihm, Wolfgang Mey- schliessend schloss er bildung absolvierte er an aus «Le Nozze di Figaro» er, Elmar Schmid und ein Kammermusikstudi- der Musikhochschule Zü- Rondo «Non mi dir, bell‘idol mio» Gerald Bennett. Er tritt um bei Prof. Wolfgang rich bei Elmar Schmid. Er aus «Don Giovanni» als Dirigent, Komponist Meyer in Karlsruhe mit wurde mit verschiedenen und Klarinettist an inter- Auszeichnung ab. Preisen ausgezeichnet. DISKUSSION 17.00 Uhr nationalen Festivals auf. Wochenrückblick und Diskussion mit Robert Jenny und Peter Wettstein zur Programmgestaltung

KONZERT 20.30 Uhr

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ie Luzernerin Brigitte Kuster schloss ihre Ge- D sangsstudien an der Akademie für Schul- und Kirchenmusik, Luzern bei Barbara Locher mit dem Lehrdiplom mit Auszeichnung ab. Weiterstudium KONZERT 20.30 Uhr an der «Hoogeschool voor de Kunsten» Utrecht Singwochenchor Braunwald Tödihalle und am Opernstudio des Sweelinck Conservato- Neues Glarner Musikkollegium riums Amsterdam (NL) bei Udo Reinemann und Margreet Honig (Solisten- und Operndiplom Juni 1997). Neben dem Opernrepetoire Nicola Brügger, Sopran widmet sie sich dem Konzertfach und dem Liedgesang. So war sie zu hören in Reci- Brigitte Kuster, Mezzosopran tals und in zahlreichen Konzerten in Europa und in den USA. Reto Hofstetter, Tenor Samuel Zünd, Bassbariton

Valentin Wandeler, Klarinette ie gebürtige Schaffhauserin Nicola Brügger D absolvierte nach der Matura ein Kirchenmusik- Kurt Müller Klusman, Leitung studium B mit Hauptfach Chorleitung an der Musik- hochschule Luzern, wo sie auch ihre Gesangsausbil- dung bei Peter Brechbühler begann. Diese führte Werke von Adagio und Fuge in c-moll KV 546 sie bei Lena Hauser an der Musikhochschule Zürich- Wolfgang Amadeus Mozart für Streichorchester Winterthur weiter und erwarb 2004 das Konzert- 1756 – 1791 diplom Lied/Oratorium mit Auszeichnung. Ihre Aus den Vesperae solennes de solistische Tätigkeit umfasst zahlreiche Konzerte confessore KV 339: mit geistlichem Repertoire, Liedern und Opernlite- Beatus vir, Laudate Pueri und Laudate ratur vom Barock bis zu zeitgenössischen Werken. Auf der Bühne war sie am Stadt- Dominum theater Schaffhausen als erster Sopran in Purcells King Arthur oder am Offenbach für Soli, Chor und Orchester Festival Lac Léman zu sehen. Klarinettenkonzert in A-Dur KV 622 Allegro Adagio-Rondo Allegro eto Hofstetter studierte am Konservatorium Zürich bei Georges Koerper klassisches Sa- R * * * * xophon und bei Ruth Binder am Konservatorium Winterthur Gesang und schloss beides mit dem Lehrdiplom ab. Weiterbildung bei Matthias Tog- Missa Solemnis in C-Dur KV 337 genburger und Udo Reinemann am Konservatori- für Soli, Chor und Orchester um in Metz, wo er mit dem Diplom in Liedgesang abschloss. Sein Wirkungsbereich erstreckt sich von Oratorium, Oper und Operette bis zu zeitgenössischer Musik. 1994 erhielt er das Stipendium des Migros-Genossenschafts-Bundes und 1997 den Förderpreis der Das Glarner Musikkollegium unter Leitung von Rudolf Aschmann war jahrelang mit Stiftung Kiefer-Hablitzel. der Musikwoche Braunwald verbunden und trat immer wieder – vor allem auch in den Schlusskonzerten – auf. Nun ging der «Stab» an den neuen Maestro Felix Schudel über, und das Ensemble wurde zum «Neuen Glarner Musikkollegium», mit dem Samuel Zünd s. Seite 12 die «alte» erfolgreiche Zusammenarbeit hoffentlich weiter gedeiht. Valentin Wandeler s. Seite 32 34 Kurt Müller Klusman s. Seite 26 35

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Robert Jenny, Präsident Peter Wettstein, Vorsitzender Musikkommission Jacobus Baumann, Musikkommission Gregor Loepfe, Musikkommission Martina Joos, Musikkommission Felix Lehner, Quästor

Sekretariat: Felix Lehner, Bankstrasse 7, Postfach 122, 8750 Glarus Tel. 055 645 30 10, Fax 055 645 30 13 [email protected] www.musikwoche.ch

Schlusskonzert in der Tödihalle

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