Ann Ulrich Beetz, Violine Birgit Erichson, Violoncello Gerrit Zitterbart, Klavier
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CYAN MAGENTA GELB SCHWARZ TACET 112 Seite 28 Rückseite CYAN MAGENTA GELB SCHWARZ TACET 112 Seite 1 COVER TACET 112 Foto: S. Wortmann Ulrich Beetz, Violine Birgit Erichson, Violoncello Gerrit Zitterbart, Klavier CYAN MAGENTA GELB SCHWARZ TS Tonträger CYAN MAGENTA GELB SCHWARZ TS Tonträger Romantische Klaviertrios Vol. 3 Romantic Piano Trios Vol. 3 Frédéric Chopin (1810 –1849) Trio g-Moll op. 8 32'33 Trio G minor op. 8 1 Allegro con fuoco 11'21 2 Scherzo. Con moto, ma non troppo 8'36 3 Adagio sostenuto 6'05 4 Finale. Allegretto 6'28 Niels W. Gade (1817 –1890) Novelletten für Klavier, Violine und Violoncello op. 29 20'16 Novelletten for piano, violin and violoncello op. 29 5 Allegro scherzando 3'36 6 Andantino con moto 5'02 Titelbild / Cover painting: 7 Clematis bez. „18.7.72 Janssen“ Zeichnung von Horst Janssen Moderato 2'48 8 c VG Bild-Kunst, Bonn 2001 Larghetto con moto 3'51 9 Finale. Allegro 4'57 Aufnahme und Produktion / Recorded and produced by: Andreas Spreer Schnitt / Editing: Andreas Spreer, Roland Kistner Trio für Pianoforte, Violine und Violoncello F-Dur op. 42 24'05 Aufgenommen / Recorded in: Festeburgkirche Frankfurt, 2001 Trio for piano, violin and violoncello F major op. 42 Mikrofone / Microphones: 2 Neumann M 49, 2 Neumann U 67, bl Allegro animato 9'51 2 Neumann U 47, 2 Microtech Gefell UM 92.1 S bm Technische Ausrüstung / Technical equipment: TACET Allegro molto vivace 3'53 Stimmung und Betreuung des Flügels / Tuning and maintenance of the piano: E. C. Kochsiek bn Andantino 3'33 Texte / Text: Jan Reichow bo Finale. Allegro con fuoco 6'47 Übersetzungen ins Englische / English translations by: Jenny Poole-Hardt Übersetzungen ins Französische / Traductions en français: Marylène Gibert-Lung Satz / Booklet layout: Toms Spogis ABEGG TRIO Cover design: Julia Zancker Ulrich Beetz, Violine (Joseph Guarnerius del Gesù, Cremona 1741) c 2001 TACET Birgit Erichson, Violoncello (Matteo Goffriller, Venedig 1720) p 2001 TACET Gerrit Zitterbart, Klavier (Bösendorfer Imperial) 2 TACET 112 Seite 2 TACET 112 Seite 3 3 Romantische Klaviertrios Vol. 3 Romantic Piano Trios Vol. 3 Frédéric Chopin (1810 –1849) Trio g-Moll op. 8 32'33 Trio G minor op. 8 1 Allegro con fuoco 11'21 2 Scherzo. Con moto, ma non troppo 8'36 3 Adagio sostenuto 6'05 4 Finale. Allegretto 6'28 Niels W. Gade (1817 –1890) Novelletten für Klavier, Violine und Violoncello op. 29 20'16 Novelletten for piano, violin and violoncello op. 29 5 Allegro scherzando 3'36 6 Andantino con moto 5'02 Titelbild / Cover painting: 7 Clematis bez. „18.7.72 Janssen“ Zeichnung von Horst Janssen Moderato 2'48 8 c VG Bild-Kunst, Bonn 2001 Larghetto con moto 3'51 9 Finale. Allegro 4'57 Aufnahme und Produktion / Recorded and produced by: Andreas Spreer Schnitt / Editing: Andreas Spreer, Roland Kistner Trio für Pianoforte, Violine und Violoncello F-Dur op. 42 24'05 Aufgenommen / Recorded in: Festeburgkirche Frankfurt, 2001 Trio for piano, violin and violoncello F major op. 42 Mikrofone / Microphones: 2 Neumann M 49, 2 Neumann U 67, bl Allegro animato 9'51 2 Neumann U 47, 2 Microtech Gefell UM 92.1 S bm Technische Ausrüstung / Technical equipment: TACET Allegro molto vivace 3'53 Stimmung und Betreuung des Flügels / Tuning and maintenance of the piano: E. C. Kochsiek bn Andantino 3'33 Texte / Text: Jan Reichow bo Finale. Allegro con fuoco 6'47 Übersetzungen ins Englische / English translations by: Jenny Poole-Hardt Übersetzungen ins Französische / Traductions en français: Marylène Gibert-Lung Satz / Booklet layout: Toms Spogis ABEGG TRIO Cover design: Julia Zancker Ulrich Beetz, Violine (Joseph Guarnerius del Gesù, Cremona 1741) c 2001 TACET Birgit Erichson, Violoncello (Matteo Goffriller, Venedig 1720) p 2001 TACET Gerrit Zitterbart, Klavier (Bösendorfer Imperial) 2 TACET 112 Seite 2 TACET 112 Seite 3 3 Schein, Schönheit, Musikgeschichte Vor allem diese beiden Lebenswerke haben ein auf ihn bezogenes Wort, das Wagner zu was später, am 20.10.1829 hörte er Beetho- Spuren hinterlassen bei allen musikalischen Liszt äußerte: dass nämlich „in dieser Gegen- vens Erzherzog-Trio und notierte: „…Beetho- Die Betrachtung der Musikgeschichte kann zu Menschen, die in ihren Bannkreis gerieten und wart nur wir drei Kerle eigentlich zu uns gehö- ven höhnt darin die ganze Welt“, – eine ziem- erstaunlichen Irritationen führen, besonders entsprechende Impulse verarbeiten konnten ren, weil nur wir uns gleich sind.“ (Bücken S. 196) lich absurde Beobachtung; es ist auch kaum wenn man glaubt, über ein sicheres Gespür für (Dvorák,ˇ Bruckner). Er vereinnahmt allerdings Prioritäten: wie- glaubwürdig, dass sich Chopin damit – wie den „Stand des musikalischen Materials“ zu Schwierig wird es erst bei Kompositionen, viele von seinen Entdeckungen im Reich der Zielinski vermutet – nur auf das Scherzo be- verfügen; man stützt sich nämlich unwillkürlich die auch nur ein wenig außerhalb dieses Stran- Chromatik und der Modulation waren nicht bei zieht, etwa weil er selbst demnächst ein Scher- auf die großen deutschen Namen, die für Um- ges angesiedelt sind und damit keinen An- Chopin und Liszt schon vorgebildet worden. zo in h-Moll schreiben wird (S. 296). Tatsäch- wertungen gesorgt haben, zuweilen mehr oder spruch auf ein deutsches Gütesiegel musikali- Bedeutsam an Schumanns berühmter Be- lich arbeitet er aber gerade an den ersten Etü- weniger heftig miteinander konkurrierend. scher Weltliteratur zu erheben scheinen. Neh- sprechung der Variationen op. 2 von Chopin ist den (op.10) und am f-Moll-Klavierkonzert. Etwa folgendermaßen: men wir das Trio pathétique von Glinka oder nicht nur, daß er ein neues Genie der Kunstwelt Er ging nämlich einen anderen Weg, und in Beethoven / Schubert ca.1800 bis 1830, die Sinfonie C-Dur von Bizet. Überhaupt spie- vorstellte, sondern auch, daß er „einen auslän- seiner Welt spielten eher die Komponisten Brahms / Wagner ca.1845 bis 1900, len nationale bzw. geografische Faktoren eine dischen Musiker als ebenbürtigen Genossen in „zweiten Ranges“ eine Rolle: Clementi, Cramer, und zwischen diesen beiden historischen „verunklarende“ Rolle: die subjektive Durch- den Kreis der großen romantischen Musik“ ein- Hummel, Czerny. Vielleicht ist dies – neben sei- Blöcken ein „Interregnum“: Mendelssohn, Schu- dringung des Materials scheint leichter ent- führte (Bücken S.176). Schumanns Begeiste- ner polnischen Verwurzelung – der Grund, dass mann, Chopin. behrlich zu sein, wenn es von einem besonde- rung galt aber dem verwandten romantischen er mit einem Schlage „original“ war; einige Kann man nicht, mit diesem Schema im ren Ton durchglüht wird. Die musikalische Cha- Geist, nicht etwa seinem besonderen polni- seiner wichtigsten Werke entstanden sehr früh: Kopf, jedes bedeutende Werk des 19. Jahrhun- rakteristik des Polnischen, Slawischen, Russi- schen Akzent; den er allerdings auch keiner die beiden Klavierkonzerte und die Etüden op. derts ziemlich genau in ein bestimmtes Jahr- schen, Skandinavischen wird auf den interna- Kritik unterzog. 10 schrieb er mit 19 bzw. 20 Jahren. „Merkwür- zehnt einordnen? Mit kleinen Unsicherheiten, tionalen Podien wie ein Teil individueller Per- Dem dänischen Freund Niels W. Gade dage- digerweise hat sich Chopin als Komponist so sagen wir, z. B. bei einer Klaviersonate von Carl sönlichkeit wahrgenommen, als Originalität, gen wünschte er: „daß der Künstler in seiner gut wie überhaupt nicht entwickelt. Fast vom Maria von Weber, einem Streichquartett von nicht etwa als Allgemeinplatz. Nationalität nicht etwa untergehe, daß seine ersten Opus an steht er als fertiger Komponist Louis Spohr? Schwer zu berechnen ist die Wirkung des ‘nordscheingebärende’ Phantasie (…) sich reich da, mit einer deutlich abgegrenzten Individua- Den „Brahms-Ton“ gibt es seit 1853 in Ge- Faktors Bach, in dessen Verehrung sich die und vielgestaltig zeige, daß er auch in andere lität.“ Dies sagte Alexander Skrjabin am 28.3. stalt der Klaviersonate op.1, und der Bogen größten Kontrahenten überbieten, ebenso die Sphären der Natur und des Lebens seinen Blick 1910, also zu Chopins Hundertjährigem (Bur- seiner Entwicklung spannt sich von hier über alle Schulzwistigkeiten integrierende und zu- werfen möge. So möchte man allen Künstlern ger S. 348). Aber schon 1838, als Chopin sich 40 Jahre zu den letzten Klavierstücken op.119 spitzende Rolle Beethovens. zurufen, erst Originalität zu gewinnen und dann noch nicht zehn Jahre in der Öffentlichkeit im Jahre 1892, – mit der Ersten Sinfonie etwa An ihm kam niemand vorbei (abgesehen sie wieder abzuwerfen…“ (Schumann S. 269) bewegte, sah Schumann Veranlassung, eine auf halbem Weg (1876). vielleicht von Chopin?), selbst wenn man so Wie original begann Chopin? Als Beethoven Rezension folgendermaßen zu beginnen: Wagners jahrhundertprägender komposito- unterschiedliche Folgerungen aus dem Beetho- starb, war der hochbegabte Musikstudent fast „Chopin kann schon gar nichts mehr schrei- rischer Werdegang führt von ca.1840 (Rienzi / venstudium zog wie Wagner und Brahms. Auch 17 Jahre alt, aber ob er Beethoven ernsthaft zur ben, wo man nicht im siebenten, achten Tak- Fliegender Holländer) bis 1880 (Parsifal), – mit Berlioz wäre hier zu nennen: er sah als eigentli- Kenntnis genommen hat, ist fraglich. Mit 19 te ausrufen müßte: ‘das ist von ihm’! Man hat der historischen Stilzäsur der Tristanchromatik chen Quell seiner Programm-Musik die Beet- schrieb er als Abschluss seines Studiums bei das Manier genannt und gesagt, er schreite etwa in der Mitte (1859). hovensche Symphonie, und alles weitere sagt Joseph Xaver Elsner das g-Moll-Trio op.8; et- nicht vorwärts. Aber man sollte dankbarer sein. 4 TACET 112 Seite 4 TACET 112 Seite 5 5 Schein, Schönheit, Musikgeschichte Vor allem diese beiden Lebenswerke haben ein auf ihn bezogenes Wort, das Wagner zu was später, am 20.10.1829 hörte er Beetho- Spuren hinterlassen bei allen musikalischen Liszt äußerte: dass nämlich „in dieser Gegen- vens Erzherzog-Trio und notierte: „…Beetho- Die Betrachtung der Musikgeschichte kann zu Menschen, die in ihren Bannkreis gerieten und wart nur wir drei Kerle eigentlich zu uns gehö- ven höhnt darin die ganze Welt“, – eine ziem- erstaunlichen Irritationen führen, besonders entsprechende Impulse verarbeiten konnten ren, weil nur wir uns gleich sind.“ (Bücken S.