Juni 2019 Nummer 62
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Herausgeber: Arbeitskreis Ortsbild-Verkehr der Dorferneuerung in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ramsau Juni 2019 Nummer 62 Der GTEV D‘Achentaler Ramsau feiert vom 14. bis 18. August 2019 sein 100-jähriges Gründungsjubiläum Endlich ist es soweit, das Jahr 2019 ist da, und der Gebirgstrachten-Erhaltungsverein D’Achentaler feiert sein 100-jähriges Bestehen. Bereits seit einigen Jahren laufen die Vorbereitungen für das Festjahr, denn die ersten grundsätzlichen Entscheidungen über Termine, Veranstaltungsort, Zeltgröße und Rahmenprogramm müssen weit im Vorhinein getroffen werden. Der Festausschuss und alle Verantwortlichen sind sich dieser besonderen Aufgabe bewusst und möchten die großartige Arbeit, sowie die Bemühungen, welche die zahlreichen ehren- amtlichen Vereinsmitglieder in den letzten 100 Jahren geleistet haben den gebührenden Respekt zollen. Die zurückliegenden Jahrzehnte des Vereins waren nicht immer leicht und die jeweiligen Vorstandschaften standen immer wie- der vor schwierigen Entscheidungen. Der Festausschuss des Trachtenvereins Jedoch kann man die Achentaler heute mit rund 250 Mitlgliedern als „gesunden“ Ver- ein beschreiben. Die Kinder- und Jugend- gruppe, sowie die Aktivengruppe füh- ren die Tradition der Volkstänze und Platt- ler fort und gemein- sam sorgen alle dafür, dass das Brauchtum in unserer schönen Hei- mat lebendig bleibt. Begonnen hat die Vereinsgeschichte am 02. November 1919, damals wurde der GTEV D’Achen- taler von mehreren jungen Burschen aus der Ramsau gegrün- det. Im Oktober 1920 erfolgte die Aufnahme in den Gauverband I. Schon vier Jahre nach der Gründung konnte trotz schlechter wirt- schaftlicher Verhält- nisse am 12. August 1923 die erste Vereinsfahne geweiht werden. Der Entwurf der Fahne stammte vom Bildhauer und späteren Schnitzschuldirektor Toni Stöckl. Fahnenmutter war Frau Schmeykal und das Patenamt übernahm der Verein D’Untersberger-Stamm. Der 2. Weltkrieg lässt das Vereinsgeschehen sechseinhalb Jahre ruhen und am 28. Juli 1945 schrieb der dama- lige Schriftführer Jakob Stöckl einen ergreifenden Eintrag in das Schriftführerbuch, der hier auszugsweise wiedergegeben, die damalige Situation beschreibt: „[…] Wir sind scheinbar seit dem 22. November 1938, als der Verein zu einem bunten Abend im Lager Dür- reck verpflichtet wurde, stehen geblieben. Und doch ist ein Sturm, wie ihn ein Volk nie erlebt hat, über uns alle hinweggebraust. Man kann es fast nicht glauben, dass das Vereinsleben jetzt wieder weitergehen soll und auch tatsächlich wieder weitergeht. Der Verein hat während des Krieges nur geruht, er war nicht tot. Und nun muss frisches, neues Leben in demselben entstehen, denn das Ziel, die Erhaltung der Heimatsitte und Heimattracht, ist uns ein Ideal, welches sich lohnt, für dasselbe sich zu regen. […] Während ich dieses niederschreibe, fehlen noch viele unserer Trachtenkameraden. Viele, ja sehr viele kommen überhaupt nicht mehr wieder. Gott gebe den Angehörigen der Gefallenen Trost und Kraft, das Schwerste zu ertragen und zu überwinden und führe alle, die noch am Leben sind zurück in unsere Gottgesegnete Heimat. Möge uns allen ein wahrer Friede beschieden sein.“ Heute können sich nur noch die Älteren unter uns an solche Umstände erinnern, aber jeder kann die Notlagen und Probleme der damaligen Zeit erahnen. Am 25. November 1945 gelang es, unter stetigen Auflagen, eine „Tanzlustbarkeit“ durchzuführen. Im Februar des darauffolgenden Jahres erhielt der Verein seine Wiederzulassung durch die US-Militärregierung und das Vereinsleben kam allmählich wieder in Gang. 1949 feierte der Verein mit einem Festgottesdienst und Festabend sein 30-jähriges Bestehen. 1955 wurde die restaurierte Vereinsfahne geweiht. Fahnenmutter war Leni Stöckl, Fahnenbraut Hannerl Irlinger. Seit 1966 bemüht sich der GTEV D’Achentaler auch sehr in der Jugendarbeit. Erhard Maltan leitete die erste Jugendgruppe mit viel Fleiß und Engagement, bald konnten die ersten Auftritte erfolgen und die guten Ergebnisse beim Preisplatteln belohnten die Mühe. Seither ist die Jugendarbeit immer sehr gefördert wor- den und im Vereinsaufbau nicht mehr wegzudenken. Ein Meilenstein in der Geschichte des Vereins war die Feier des 50-jährigen Gründungsjubiläums am 13. und 14. Sep- tember 1969. Nach dem Gedenken an die gefallenen und verstorbenen Mit- glieder begann ein großer Festabend mit vielseitigem Programm und einhei- mischen Sängern, Musikanten und den Schuhplattlern des Vereins. Am Sonntag nahmen rund 750 Trachtler, Musikanten und Mitglieder der örtlichen Vereine am Festgottesdienst und am Umzug teil. Rund 3.000 Zuschauer bewunderten den Marsch durch den Ort. Mit einem Alm- tanz am Abend klang das Fest aus. Plattlergruppe 1967, (v.l.) Gröll Michi, Aschauer Anni, Resch Fritz, Gröll Maria, Zechmeister Martin, Maltan Erhard, Semleit Treserl Anlässlich der Weihe einer neuen Ver- einsfahne fand am 31. Januar 1975 ein Festabend statt. Auch hier sorgte ein umfangreiches Programm für gute Stimmung. Die Weihe der zweiten Vereinsfahne und der Fahnenbänder fand bei einem würdigen Festgottesdienst statt. Fahnenmutter war Leni Stöckl, Fahnenbraut Emmy Landthaler. Das 60-jährige Gründungsfest am 1. Dezember 1979 wurde in besinnlicher Weise im kleinen Rahmen gefei- ert. Den Abendgottesdienst hielten Pfarrer Max Bräutigam und Ehrenmitglied Pfarrer Gottfried Raubinger gemeinsam. Der anschließende Fest- abend, geführt vom 1. Vorstand Richard Wurm, wurde in adventlicher Stimmung von leisen und ruhigen Beiträgen aus- gemalt. Ein entscheidendes Fest, das seit vielen Jahren das jährliche Vereinsgeschehen prägte, war das erste Waldfest am Hoch- schwarzeck im Jahre 1981. Dank des Initiators Richard Wurm, seit 1976 1. Vor- stand, fand dieses mit Musik, Tanz und guter Verpflegung seither ohne Unter- brechung jährlich jeweils am Hochfrau- tag, dem 15. August statt. 2004 wurde lediglich die Örtlichkeit, an die Neuhausenbrücke verlegt und der Name erst auf Weinfest und schon bald auf Kaserfest angepasst. Vorstandschaft 1994 - v.l. stehend: Franz Irlinger, Sebastian Hackl, Anton Das 70-jährige Gründungsjubiläum Votz, Richard Wurm, Alois Resch, Erich Puritscher, Franz Vogl, Franz wurde am 16. Dezember 1989 ebenfalls Sachenbacher, sitzend: Marion Fendt, Margit Puritscher, Brigitte Wurm. 2 in besinnlicher Weise begangen. Mit einem dreitägigen Festprogramm wurde das 75-jährige Vereinsbeste- hen gefeiert. Am 10. Juni 1994 machte ein Abend mit den Niederalmer Musikanten den Festauftakt. Am 11. Juni gedachte man am Kriegerdenkmal den gefallenen und verstorbenen Vereinskameraden. Anschließend fand ein gro- ßer Festabend statt, bei dem fünf verdiente Vereinsangehörige zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden. Der Sonntag begann mit einem Weckruf, dem Gottesdienst am Fendtenfeld und einem Umzug von etwa 800 Teilnehmern und fand bei gemütlichem Zusammensein im Festzelt seinen Ausklang. Für seinen ehrenamtlichen Einsatz in der Trachtensache über Jahrzehnte hinweg und für seine 50-jährige Tätigkeit als Schriftführer erhielt Loisl Resch am 11. Februar 1996 das Gauehrenzeichen in Gold. Ein Jahr später trug er nach 51-jähriger Tätigkeit seinen letzten Bericht in das Schriftführerbuch ein und übergab sein Amt an die jüngere Generation. Am 29. Juni 1996 wurde der Vereinskaser eingeweiht. Nach jahrelangem Bemühen hat der Verein nun endlich in der Dorfmitte an der Neuhausenbrücke sein zu Hause gefunden. Großer Arbeitsaufwand und endloses Engagement wurden an diesem Tag belohnt. Seither wird der Kaser für viele Veranstaltungen rege genutzt. Das 80-jährige Vereinsjubilä- um wurde am 16. Oktober 1999 im Gasthof Oberwirt gefeiert. Ramsauer Sän- ger und Musikanten brach- ten echtes, altes Liedgut zum Besten und die Plattler umrahmten das Programm. In der Ramsau findet außer- dem alljährlich am Sonntag vor dem Faschingssonntag der „Ramsauer Jahrtag“ der Trachtler und Weihnachts- schützen statt. In diesem Rah- men werden auch die Jubi- lare der Achentaler für die Treue zum Verein geehrt. Auch heute wird besonders die Jugendarbeit im Verein immer wieder großgeschrie- ben. Es werden nicht nur Tänze und Plattler an die Kinder weitergegeben, es wird auch viel Wert daraufge- legt, die Ziele bei der Vereinsgründung, die Erhaltung der Heimatsitte und die Heimattracht, aktiv zu leben und an die nächste Generation weiterzugeben. Die engagierten Jugendleiter halten nicht nur Plattlerproben ab, sondern führen darüber hinaus regelmäßig Veranstaltungen durch, wie zum Beispiel Ausflüge, Kinder- basteln und Faschingsfeiern um den Zusammenhalt, der durch den Verein entsteht, an die junge Generation weiterzugeben. Durch unsere zahlreichen Feste und Veranstaltungen, sowie gelegentliche Ausflüge bieten wir auch den pas- siven Vereinsmitgliedern Möglichkeiten am Vereinsleben teilzunehmen. Der GTEV D’Achentaler hat sich für sein 100-jähriges Vereinsjubiläum etwas Besonderes überlegt und das komplette Jahr 2019 als Festjahr ernannt. Eröffnet wurde dies am 4. Januar durch das Dreikönigssingen in unserer Pfarrkirche St. Sebastian. Der Festhöhepunkt ist rund um den Hochfrautag, vom 14. bis 18. August 2019, mit folgendem Festprogramm geplant: • Mittwoch, 14.08.2019 um 19:00 Uhr Bieranstich durch unseren Schirmherrn und Bürgermeister, Tag der Vereine und der guten Nachbarschaft mit den Riederinger Musikanten • Freitag, 16.08.2019 um 19:30 Uhr Oberkrainerabend mit Alpensound und Wigl-Wogl-Musi • Samstag, 17.08.2019 um 18:00 Uhr Totengedenken mit Kranzniederlegung am Ehrenmal 19:30 Uhr Traditioneller Festabend u.a. mit echter Volksmusi, Gsang, Kinder- Jugend, sowie der Aktivengruppe der Achentaler, der Gaugruppe des