100 Jahre 1919-2019

Katalog zur Ausstellung im Haus Schulenburg in Gera mit 100 Leihgaben aus ver- schiedenem privaten Besitz Inhaltsverzeichnis

Bayer, Herbert 4 Berthold, Johannes 5-9 Bogler, Theodor 10-11 Brandt, Marianne 12-13 Breuer, Marcel 14-19 Chomton, Werner 64-66 Dell, Christian 20 Dieckmann, Erich 21-26 Driesch, Johannes 27-33 Fritzsche, Erich 34-35 Feininger, Lyonel 38 Hartwig, Josef 36-37 Jucker, Carl Jacob 38-39 Klee, Paul 41 Lindig, Otto 10 Lorenz, Anton 41 Marcks, Gerhard 41 Maholy-Nagy, Laszlo 43 Mies van der Rohe, Ludwig 61 Muche, Georg 43 Raichle, Karl 46 Reich,Lilly 61 Riege, Rudolf 44 Schwitters, Kurt 44 Tümpel, Wolfgang 46 Wagenfeld, Wilhelm 39, 60 Zabel, Johannes 62-63 vorwort 4

Herbert Bayer (1900-1985) Staatliches Bauhaus 1919-1923 Das erste Buch aus dem Bauhaus – Titelgestaltung Herbert Bayer 1923, Herausgeber: Bauhaus und Karl Nierendorf, Verlag: Bauhaus-Verlag, München und Weimar, H 24,5 x B 25,5 cm.

Johannes Berthold (1898-1989) um 1925, Mischtechnik (Öl/Gouache/Ölkreide) auf Karton, monogrammiert JB, gerahmt, 66 x 46 cm. Diese und alle folgenden Zeichnungen stammen aus dem Nachlass des Künstlers . 5

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Johannes Berthold um 1925, Geometrische Komposition, Mischtechnik (Bleistift und Gouache) auf Papier, rechts monogrammiert B sowie nummeriert 22,5, H 29,5 x B 42,5 cm.

Johannes Berthold 1958, Mischtechnik auf Papier, links unten monogrammiert JB und datiert abstrahierte Darstellung eines Gondolieres im Lichtkegel, Blattmaße 42 x 30 cm.

Johannes Berthold um 1925, Geometrische Komposition, Mischtechnik (Blei- und Buntstift) auf Pergamentpapier, rechts undeutlich monogrammiert JB, auf Karton montiert, H 29 x B 36 cm.

Johannes Berthold um 1925, Geometrische Komposition, Mischtechnik (Blei- und Buntstift, Gouache) auf Pergamentpapier, rechts monogrammiert JB, auf Karton montiert, H 24 x B 35,5 cm.

Johannes Berthold um 1950, Geometrische Komposition, Mischtechnik (Blei, Buntstift und Gouache) auf Pergamentpapier, rechts unten monogrammiert B, auf Karton montiert, H 25,5 x B 32 cm.

Johannes Berthold um 1925, Geometrische Komposition, Mischtechnik (Blei, Buntstift und Gouache) auf Pergamentpapier, rechts unten monogrammiert B, auf Karton montiert, H 22,5 x B 24 cm.

Johannes Berthold um 1925, Geometrische Komposition , Mischtechnik (Blei- und Buntstift) auf Pergament, rechts undeutlich bezeichnet und monogrammiert B, nummeriert 22 1/2, auf Karton montiert, H 27,5 x B 28,5 cm. 8

Johannes Berthold 1958, Mischtechnik auf Papier, links unten monogrammiert JB und datiert, stimmige, pastelltonige Anordnung von Farbflächen und geometrischen Körpern, H 42 x B 30 cm.

Johannes Berthold um 1930, Mischtechnik (Blei und Gouache) auf Pergamentpapier, rechts unten monogrammiert B, auf Karton montiert, H 29,5 x B 42 cm.

Johannes Berthold, um 1925, Mischtechnik (Blei- und Buntstift) auf Pergament- papier, rechts monogrammiert B, H 22,5 x B 24,5 cm.

Johannes Berthold um 1925, Mischtechnik (Blei- und Buntstift) auf Pergamentpapier, rechts monogrammiert JB, bezeichnet 22,5 und 26, auf Karton montiert, H 29,5 x B 35 cm.

Johannes Berthold um 1925, Mischtechnik (Blei- und Buntstift) auf Pergamentpapier, rechts monogrammiert JB, auf Karton montiert, H 29 x B 37 cm. 9

Johannes Berthold, “Ein guter Hirte” um 1924, Nußbaum massiv, geschnitzt, monogrammiert JB, betitelt, rückseitig Aufkleber “Johannes Berthold, Maler und Bildhauer Weimar”, H 90 x B 24 x T 4 cm.

Johannes Berthold, “Amor und Venus” um 1924, Nussbaum massiv, monogrammiert JB, betitelt, im Hochrelief gefertigter weiblicher Akt als Standfigur flankiert von zwei Cheruben, H 82 x B 30 x T 4 cm. 10

Theodor Bogler (1897-1968) / Otto Lindig (1895-1966), Sechs Teetassen Entwurf 1923, Ausführung Keramische Werkstatt des Bauhauses in Dornburg, gemarkt “OL”, Steinzeug gegossen, rotbrauner Scherben, außen und innen weißliche halbtransparente Glasur, H Tassen 6 cm, D Untertassen 16 cm.

Theodor Bogler / Otto Lindig, Zuckerdose Entwurf 1923, Ausführung Keramische Werkstatt des Bauhauses in Dornburg, gemarkt “OL”, Steinzeug gegossen, rotbrauner Scherben, außen und innen weißliche halbtransparente Glasur, H 9 cm. 11

Theodor Bogler, Kombinationsteekanne L1 1923, Ausführung Keramische Werkstatt des Bauhauses in Dornburg, rotbrauner Scherben, gegossen und montiert, außen und innen graugrüne, gewölkte, halbtransparente Glasur über dunkelbrauner Engobe, Henkel aus vernickeltem Messing, H 11,7 cm.

Theodor Bogler, Aschenbecher um 1930, helles Steinzeug, blaue Laufglasur, signiert TB ligiert sowie “M”, Ausführung Keramische Werkstatt Margaretenhöhe, 13,5 x 13,5 cm. 12 13

Marianne Brandt (1893-1983), Tastleuchte Entwurf 1930er Jahre für die Metallwarenfabrik Gotha vormals Ruppel-Werke, Metall mit originaler türkisblauer Lackierung, Taster aus Bakelit, H 40 cm.

Unbekannt, Aschenschale um 1924, Messing getrieben, Fuß aus vier Stegen mit angelötetem Rundstab als Abschluss, H 4 cm, D 9,5 cm.

Marianne Brandt, Aschenschale MT 36 1924, vernickeltes Messing, Metallwerkstatt Bauhaus Weimar, Fußsteg mit eingeprägter Marke „BAUHAUS“, H 6 cm, D 11 cm. 14

Breuer Marcel (1902-1981) Lattenstuhl TI 1a Entwurf 1924, Ausführung vermutlich Bauhaus Dessau, Kirschbaum massiv, lachsrote Leinenbespannung, H 96 x B 56 x T 57,5 cm.

Marcel Breuer Lattenstuhl TI 1a Entwurf 1924, Ausführung Bauhaus Weimar, Eiche massiv, beige Leinenbespannung, H 94,5 x B 55 x T 57,5 cm. 15 16

Marcel Breuer, Tisch B18 Entwurf 1928, Ausführung Thonet Frankenberg, Stahlrohr verchromt, runde Glasplatte, H 61 cm, D 80 cm.

Marcel Breuer, Satztisch B9 Entwurf 1925/26, Stahlrohr verchromt, ebonisierte Holzplatte, Ausführung wohl Kalman Lengyel Standartmöbel Berlin 1928, H 60 x B 39,5 x T 66 cm.

Marcel Breuer, Beistelltisch B12 Entwurf um 1930, Stahlrohr verchromt, Ausführung Firma Kovona Tschechien um 1940, schwarz gebeizte Holzplatten verschraubt, H 70 x B 70 x T 46 cm.

Marcel Breuer, Quadratischer Tisch Entwurf 1924, Ausführung Bauhaus Weimar, Gestell aus Eiche massiv, schwarz gebeitzt, die herausnehmbare, von beiden Seiten benutzbare Platte, ist in Eiche und Padouk furniert, H 74 x B 95,5 x T 95,5 cm. 17 18

Marcel Breuer, Clubsessel B3 Entwurf 1925, sogenannter “Wassily Chair”, Ausführung Thonet 1930-32, Stahlrohr vernickelt, späterer Bezug aus Leinen, H 75,5 x B 76,2 x T 68 cm.

Marcel Breuer, Stahlrohrhocker B56 Entwurf um 1930, Ausführung Thonet Frankenberg, Stahlrohr verchromt, Rahmen aus geschwärzter Buche, originales Geflecht, H 46 x B 45,5 x T 40 cm. 19

Marcel Breuer, Stuhl B 331 Entwurf 1932/34 für Wohnbedarf Zürich, Gestell aus verchromtem Bandstahl mit leicht federndem Sitz und Lehne aus geschwärztem Schichtholz, H 76 cm, Sitzhöhe 43 cm. 20

Christian Dell (1893-1974), Sahnekännchen Entwurf um 1922, Bauhaus Metallwerkstatt Weimar, gemarkt „CD“ ligiert, Nickel versilbert, Ebenholz, H 8,5 cm.

Christian Dell, Tee-Ei Entwurf 1924, Messing versilbert, unbezeichnet, L 13,4 cm. 21

Erich Dieckmann (1896-1944) attr., Arbeitszimmer um 1930, Ausführung Staatliche Bauhochschule Weimar, rückseitig mit Brandstempel gemarkt, in Makkasar furniert, bestehend aus Schreibschrank, zweitürigem Schrank, Vitrine und Eckteil, H 135 x B 140 cm, und H 140 x B 120 x T 55 cm. 22

Erich Dieckmann, Schreibtischsessel Entwurf um 1927, Ausführung Staatliche Bauhochschule Weimar, Nussbaum massiv, Stoffpolster, H 77 x B 54 xT 54 cm.

Erich Dieckmann, Großer Schreibtisch Entwurf um 1927, Ausführung Staatliche Bauhochschule Weimar, Nussbaum und Nussbaum Maser furniert, in der Breite vierfach verstellbar, H 72 x T 84 x B max. 282 cm. 23 24 25

Erich Dieckmann, Clubtisch Entwurf 1926/27, Ausführung Staatliche Bauhoch- schule Weimar, Eiche massiv, Platte in Rüster Maser furniert, darin eingelassene Glasscheibe, H 60 x B 84 x T 84 cm.

Erich Dieckmann, Typenstuhl Entwurf 1926, Staatliche Bauhochschule Weimar, Eiche massiv, braun gebeizt, Sitz mit originalem Geflecht, H 78 x B 54 xT 54 cm.

Erich Dieckmann, Paar Clubsessel Entwurf 1926/27, Ausführung Staatliche Bauhoch- schule Weimar, Eiche massiv, in der Lehne Stange aus vernickeltem Stahlrohr, Stoffpolster, H 70 x B 63 x T 77 cm. 26

Erich Dieckmann, Quadratischer Tisch Entwurf um 1928, Ausführung Staatliche Bau- hochschule Weimar, Unterseite mit Brand- stempel gemarkt, in Nußbaum Maser furniert, schlichter würfelförmiger Korpus, H 60,5 x B 84 x T 84 cm.

Erich Dieckmann, Raumteiler Entwurf um 1928, Ausführung Staatliche Bau- hochschule Weimar, Nussbaum Maser furniert, frei im Raum stellbares Kleinmöbel von drei Seiten zu bedienen, innen mit Brandstempel gemarkt, H 77 x B 104 x T 43 cm. 27

Johannes Driesch (1901-1930), Selbstbildnis mit Malpalette um 1925, Öl auf Leinwand, Keilrahmen, unsigniert, H 97 x B 84 cm. 28

Johannes Driesch, Portrait Lydia Driesch / rückseitig Selbstbildnis mit Pfeife 1923, Öl /Leinwand, auf Keilrahmen aufgezogen, Vorder- seite Portrait der Ehefrau des Künstlers, Rückseite Selbstportrait mit Pfeife, unsigniert, Keilrahmen handschriftlich annotiert, H 59 x B 49 cm.

Johannes Driesch, Stillleben mit Maske 1925, Öl auf Leinwand, Keilrahmen, unsigniert, rückseitig mit originalem Ausstellungsetikett, H 55 x B 74 cm. 29 30 31

Johannes Driesch, um 1929, Öl auf Leinwand, unsigniert, rückseitig auf Keilrahmen handschriftlich annotiert, Familienbildnis vor Stadtsilhouette, H 42 x B 63 cm.

Johannes Driesch, Akte mit Pfau 1929, Kaltnadelradierung auf Papier, signiert und datiert „Joh. Driesch 29“, H 32 x B 50 cm.

Johannes Driesch, Der Auferstandene um 1925, Öl auf Leinwand, unsigniert, Rahmen mit handschriftlichen Annotationen, H 60 x B 41 cm.

Johannes Driesch, Doppelportrait um 1925, Öl auf Leinwand, Keilrahmen, unsigniert, rückseitig annotiert Nr. 44 Driesch “Frau mit Sohn und Kaetge(?)”, Darstellung Lydia Driesch mit Sohn Michael, H 97 x B 84 cm. 32 33

Johannes Driesch, Vorstudie Heiliger Georg 1926, Rötel auf Papier, links unten signiert „Joh. Dr.“ und datiert “26“, skizzenhafte Darstellung des Heiligen beim Töten des Drachen, H 38 x B 30 cm.

Johannes Driesch, Tuschzeichnung Raufbolde 1924, Rohrfeder auf kariertem Papier, signiert „Joh. Driesch“ und datiert “24“, H 25 x B 19,5 cm.

Johannes Driesch, Weiblicher Akt 1926/27, Öl auf Pappe, unsigniert, rückseitig verworfener, studienhaft erfasster weiblicher Rückenakt, H 50 x B 34 cm.

Johannes Driesch, Knabenbildnis um 1924, Öl auf Leinwand, Keilrahmen, unsigniert, vermutlich Bildnis von Michael Driesch, H 80 x B 59 cm.

Johannes Driesch, Selbstbildnis wohl 1925, Öl auf Leinwand, Keilrahmen, unsigniert, Selbstportrait des Künstlers im Halbprofil mit Palette vor monochromem Grund, H 99 x B 76 cm. 34

Erich Fritzsche (1907-1986), Zwei Fotografien um 1930, unbezeichnet, neusachliches Stillleben einer Kaffeetafel sowie Collage aus Schirm, Hut und Handschuhen, neuzeitliche Abzüge originaler Glasnegative, je 24 x 18 cm.

Erich Fritzsche, Analytische Zeichnung um 1928, Mischtechnik (Blei, Tusche, Gouache) auf Papier, rechts unten signiert, Wandaufriss, H 25 x B 22 cm.

Erich Fritzsche, Analytische Zeichnung um 1928, Tusche auf Karton, links oben gestempelt „Erich Fritzsche“, rückseitig nachträglich undeutlich handschriftlich annotiert und nummeriert, H 29,5 x B 20,5 cm. 35

Erich Fritzsche, Damenportrait 1932, Aquarell in Schablonier-Spritztechnik, unsigniert, rechts unten sowie rückseitig datiert „Febr. 32“, Brustportrait mit abstrakt-geometrischen Wellen- und Linienmotiven in der Tradition Oskar Schlemmers, H 32,5 x B 25 cm. 36

Josef Hartwig (1880-1956), Bauhaus Schachspiel Entwurf um 1924, Ausführung Bauhaus Weimar, seltene Luxusvariante mit farbiger Fassung, originales Spielbrett mit Glasplatte, originale Schatulle, H Spielsteine 3,2 - 6 cm. 37 38

Carl Jacob Jucker (1902-1997), Lampenfuß 1923, Glasplatte, Glasrohr, Metallrohr verchromt, Metallblech vernickelt, H 41 cm, D 17 cm, D Glasrohr 2,85 cm. 39

Carl Jacob Jucker und Wilhelm Wagenfeld, Tischlampe 1925/26, Bauhochschule Weimar, Glasplatte, Glasrohr, Metallrohr verchromt, Metallblech vernickelt, zweiteiliger Papierfaltschirm, H 56 cm, D 61 cm, D Fuß 17 cm, D Glasrohr 2,85 cm. 40 41

Lyonel Feininger (1871-1956), Zeichnung für die Zeitschrift Der Sturm, Herausgeber Herwarth Walden, Aus- gabe September 1917, H 42 x B 31 cm.

Paul Klee (1879-1940), Zeichnung für die Zeitschrift Der Sturm, Herausgeber Herwarth Walden, Ausgabe Juli 1917, “ Abgeschiedene von einem gedeckten Tisch angezogen”, H 42 x B 31 cm.

Gerhard Marcks (1889-1981), Pflügender Bauer 1923, Holzschnitt, monogrammiert, datiert und betitelt, H 18 x B 22,5 cm.

Anton Lorenz (1861-1964), Freischwinger Modell SS32 um 1930, Ausführung DESTA - Deutsche Stahlrohrmöbel, Stahlrohr verchromt, Armauflagen aus schwarzem Bakelit, originale braune Eisengarnbespannung, H 84 cm x B 55 cm x T 56 cm.

Anton Lorenz, Stahlrohrsessel Modell KS 47 Entwurf 1934, AusführungT honet, Stahlrohr verchromt, Roßhaarbezug, H 87 x B 63,5 x T der Sitzfläche 56 cm. 42 43

László Moholy-Nagy, (1895-1946) Linolschnitt auf Papier, Deckblatt der Vierteljahrschrift Der Sturm, Herausgeber Herwarth Walden, Dezember 1924, Heft 4, nachträglich handschriftlich annotiert, H 31 x B 24 cm.

László Moholy-Nagy, Linolschnitt auf Papier, Deckblatt der Vierteljahrschrift Der Sturm, Herausgeber Herwarth Walden, Juni 1924, Heft 2, H 31,5 x B 23,5 cm.

László Moholy-Nagy, Linolschnitt auf Papier, aus der Vierteljahrschrift Der Sturm, Herausgeber Herwarth Walden, Juni 1924, Heft 2, Seite 67, H 32 x B 23,5 cm.

Georg Muche (1885-1887), Marc Chagall gewidmet für die Zeitschrift Der Sturm, Herausgeber Herwarth Walden, Ausgabe Dezember 1917, H 42 x B 31 cm.

László Moholy-Nagy, Linolschnitt auf Papier, aus der Vierteljahrschrift Der Sturm, Herausgeber Herwarth Walden, Juni 1924, Heft 2, Seite 61, hinter Passepartout montiert, H 32 x B 23,5 cm.

Laszlo Moholy-Nagy, Linolschnitt für Der Sturm ca. 1925, Herausgeber Herwarth Walden, H 23 x B 16 cm. 44

Kurt Schwitters (1887-1948), Zeichnung ca. 1923, aus der Zeitschrift Der Sturm, Heraus- geber Herwarth Walden, H 23 x B 16 cm.

Kurt Schwitters, Dadaistischer Text ca. 1923, aus der Zeitschrift Der Sturm , Heaus- geber Herwarth Walden, H 31 x B 44 cm.

Rudolf Riege (1892-1959), Holzschnitt Der Austausch, Mitteilungsblatt der Studier- enden am Bauhaus, Mai 1919 mit einem Holzschnitt von Rudolf Riege, H 46 x B 31 cm. 45 46

unbekannt, Kupferschale um 1924, Kupferblech getrieben, eingeschlagener Stempel “BAUHAUS”, Metallwerkstatt Bauhaus Weimar, aus dem Nachlass des Bauhausstudenten Hans Kessler, L 31 x B 23 cm. unbekannt, Holzdose mit Glasdeckel um 1925, Nußbaum gedrechselt, runder Glasdeckel mit zylindrischem Holzgriff verschraubt, H 5 cm, D 9 cm.

Wolfgang Tümpel (1901-1976) attr., Sektquirl Entwurf um 1924, Messing versilbert, Griff aus weißem Kunststoff, L 12,8 cm.

Karl Raichle (1889-1965) und Julius Heinrich Bissier (1893-1965), Drei Schalen 1930er Jahre, Messing getrieben, mehrtonig rot oxidierte Patina, Dekor in Zusammenarbeit mit Julius Heinrich Bissier, gemarkt “r meersburg”, eine Schale gemarkt “r”, D 13, 14 und 20,5 cm. 47 48 49

unbekannt, Aufsatzregal um 1924, Nadelholz massiv, rot-braun gebeizt, Türen in Nussbaum furniert, Platte mit grünem Linoleumbelag, zweiteiliger Korpus, aus der Wohnung von C. Doering Berlin-Tempelhof, H 165 x B 140 x T 50 cm. unbekannt, Quadratischer Hocker um 1924, Nadelholz schwarz gefasst, Sitz aus geflochtenen Gurten, aus der Wohnung von C. Doering Berlin- Tempelhof, H 41 x B 41 x T 41 cm. unbekannt, Lattenstuhl um 1924, Nadelholz massiv, schwarz ge- fasst, Sitzfläche aus geflochtenen zweifarbigen Gurten, aus der Wohnung von C. Doering Berlin-Tempelhof, H 75 x B 53 x T 57 cm, Lattenquerschnitt 4,7 x 22 cm, SH 39 cm. 50 unbekannt, Kleiderschrank 1924, Nadelholz massiv, braun gebeizt, Türen aus Tischlerplatte in Nussbaum furniert, Sockelleiste rot gebeizt, aus der Wohnung von C. Doering Berlin-Tempelhof, H 165 x B 94 x T 60 cm.

unbekannt, Musikschrank um 1924, Nadelholz massiv, rotbraun gebeizt, Front Nussbaum furniert, grüne Linoleumplatte, aus der Wohnung von C. Doering Berlin- Tempelhof, H 65 x B 77 x T 40 cm.

unbekannt, Unterschrank um 1924, Nadelholz massiv, Nussbaum furniert, Zierleisten aus Buche, Platte mit rotem Linoleumbelag, rückseitig Etikett mit Besitzer- adresse „C. Doering Berlin-Tempelhof, Badener Ring 32a“, H 40 x B 90 x T 45 cm.

unbekannt, Zwei Lattenstühle um 1924, Nadelholz massiv, rotbraun gebeizt, Sitzfläche mit verschiedenfarbigen, geflochtenen Gurten, Lehne rückseitig mit eingeschraubtem Brett zur Aussteifung, aus der Wohnung von C. Doering Berlin-Tempelhof, H 75 x B 53,5 x T 56,5 cm, Lattenquerschnitt 4,7 x 2,5 cm, SH 40 cm.

unbekannt, Kleiner Tisch um 1924, Nadelholz rötlich gebeizt, Platte aus Schichtholz, grüner Lineoleumbelag, aus der Wohnung von C. Doering Berlin-Tempelhof, H 60 x B 60 x T 60 cm. 51 52

unbekannt, Kleines Regal um 1924, Nadelholz massiv, rotbraun gebeizt, aus der Wohnung von C. Doering Berlin- Tempelhof, H 65 x B 65 x T 30 cm.

unbekannt, Truhe um 1924, Nadelholz massiv, rotbraun gebeizt, Bespannung des Deckels aus bunten Gurten geflochten, rückseitig Besitzeretikett, aus der Wohnung von C. Doering Berlin-Tempelhof, H 40 x B 95 x T 46 cm.

unbekannt, Runder Tisch um 1924, Nadelholz massiv, rotbraun gebeizt, runde Zarge mit vier bündig abschließenden Lattenfüßen, eingelassene Glasplatte, aus der Wohnung von C. Doering Berlin- Tempelhof, H 66, D 110 cm.

unbekannt, Zwei Kerzenleuchter signiert “W 1933”, kubistische Leuchter aus Holz geschnitzt, farbig lackiert, partiell mit Silberfolie beklebt, jeweils zwei Eisendorne, H 17,5 cm.

unbekannt, Teewagen um 1924, Nadelholz massiv, rotbraun gebeizt, Platten aus Drahtglas, aus der Wohnung von C. Doering Berlin-Tempelhof, H 53 x B 911 x T 35 cm. 53 54

UNBEKANNT, Figurative Komposition um 1930, Mischtechnik (Kohle und Gouache) auf Papier, unbezeichnet, melancholisch-düstere, teils schemen- hafte Szene in erdigem Kolorit, H 73 x B 53,5 cm. 55

UNBEKANNT, Figurative Szene um 1930, Mischtechnik (Kohle und Gouache) auf Papier, rechts unten undeutlich signiert J. M..., melancholisch- düstere Szene in erdigem Kolorit, H 73 x B 49 cm. 56

UNBEKANNT, Geometrische Komposition um 1925, Mischtechnik (Gouache und Öl) auf Papier, unbezeichnet, effektvolle, gegenstandslose Komposi- tion aus zwei durchdrungenen, sich nicht tangierenden Hemisphären, H 54 x B 41 cm. 57

Monogrammist J.M. 1928, Gouache und Aquarell auf Papier, partiell mit Sil- berbronze akzentuiert, geometrisch abstrahierte figurale Komposition, im Passepartout, Originalrahmen, H 88 x B 58 cm. 58

Wilhelm Wagenfeld (1900-1990) Fünf Teile aus dem Kubusgeschirr Entwurf 1938, farbloses Pressglas, Hersteller: Ver- einigte Lausitzer Glaswerke AG Weißwasser.

Gerhard Marcks/ Wilhelm Wagenfeld Mokkamaschine “Sintrax” 1924/31, gemarkt„Schott und Genossen Jena“, indus- trieller Glaskorpus mit schwarzem Gummieinsatz, Griff aus ebonisiertem Holz, elektrische Heizplatte, Fassungsvermögen 200 ml, H 34 cm. 59

Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969) Stahlrohrsessel MR 20 Entwurf 1927, Ausführung Bamberger Metallwerkstätten Berlin vor 1931, Stahlrohr vernickelt, originales Rohrgeflecht von Lilly Reich(1885-1947), H 80 B 57 T 85 cm. 60

Johannes Zabel (1902-1977), Kirche bei Gelmeroda 1924, Lithografie, rechts unten in Blei signiert „Jh. Zabel“ und datiert (19)“24“, Blick auf die Kirche Gelmeroda bei Weimar, in der Formensprache und mit dem berühmten Motiv seines Lehrers Lyonel Feininger, H 46,5 x B 32 cm. 61

Johannes Zabel, Blick auf Gelmeroda 1924, Lithografie, rechts unten in Blei signiert „Jh. Zabel“ und datiert (19)“24“, Blick auf das Dorf und die Kirche Gelmeroda bei Weimar, H 28 x B 34 cm.

Johannes Zabel, Abstrakte Landschaft 1924, Lithografie, rechts unten undeutlich in Blei signiert „Jh. Zabel“ und datiert (19)“24“, H 25 x B 39 cm. 62

Werner Chomton (1895-1953), Der stürmische Frühling Öl / Leinwand, signiert und datiert 1952, H 61 X B 50 cm. 63

„Sagen Sie, Herr Gropius, können Sie einen Gesellen gebrauchen?“ Vom Kriegsfreiwilligen des 1. Weltkrieges bis zum linksliberalen antifaschistischen Widerstand Der ungewöhnliche Berufsweg des Bauhausschülers Werner Chomton (1895-1953) von Volker Kielstein

Im Jahr 2016 tauchte im Handel das Bild „Der stürmische Frühling“ auf, ein Bild von Werner Chomton aus dem Jahr 1952. Der Ankündigung nach habe Chomton am Bauhaus in Weimar Unterricht bei und Lyonel Feinin- ger gehabt. Ein solcher Hinweis macht neugierig. Also begab ich mich auf Spurensuche. Meine Recherchen im Hauptstaatsarchiv Weimar, staatliches Bauhaus Weimar führten zu einem Archivbestand von immerhin 28 Seiten, genügend, um den Bauhausschüler etwas näher kennenzulernen. Außerdem hatte ich ja noch das Internet und einige Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte. Werner Chomton wuchs in Bernburg (Anhalt) und Saaralten in Lothringen auf. Der Vater war Ingenieur und leitender Angestellter bei den Deutschen Solvey-Werken. Werner Chomton besuchte von 1906 bis 1912 das Gymnasium in Lörrach, von 1912 bis zum Abitur 1914 ging er in Freiburg i. Breisgau zur Schule. Schon während seiner Schulzeit sträubte sich der junge Werner gegen jede Art von Zwang. Der Zeichenunterricht in der Schule nach Gipsmodellen und Vorlagen gefiel ihm nicht. „Ich bin völlig Autodidakt. Gegen jede Art von Unterricht habe ich mich immer gesträubt“ (1). Stattdessen ging er in die Museen und Ausstellungen, studierte die alten und neuen Meister. „Von der modernen Malerei habe ich erst gegen Ende des Krieges … gesehen“, schreibt er später (1). Am 26.07.1919 bewirbt sich Werner Chomton mit Lebenslauf, Leumundszeugnis und Proben seiner Arbeiten am Bauhaus für das „nächste Wintersemester“. Er beschreibt darin die reichhaltige Kunstbibliothek des Vaters und seine eigene Freude nach der Natur „alles Lebendige“ zu zeichnen und zu aquarellieren und dass er bereits 1910 begann „auf eigene Faust“ mit Ölfarben zu malen (1). Da war Werner Chomton 15 Jahre alt. Auch Angaben zum 1. Weltkrieg sind in seinem Lebenslauf zu finden „Im August 1914 wurde ich Soldat. Von September 1914 bis August 1918 war ich fast ununterbrochen an der Front. Zuerst als Jäger, dann bei der Infanterie und M. G. Formation und Schneeschuh Bataillon, seit 1916 als Flieger an allen Teilen der West-, Ost- und Südfront. 1918 kam ich wegen nervösen Zusammenbruchs nach Deutschland zurück… Seit Januar 1919 studiere ich in München bei der philosophischen Fakultät“ (1). Am 6.10.1919 trat Werner Chompton ins Bauhaus ein. Vermerkt sind in den Archivunterlagen: Itten/Druckerei, W(alter) G(ropius) 1920/21, Holzbildhauerei, Abmeldung vom Bauhaus 8.9.1921 (1). Chomton wird Mitglied der Studentenvertretung des Bauhauses. Am 17.7.1920 telegrafiert er von der Gründungs- versammlung des „Reichsbundes deutscher Kunstschüler“ an Gropius: „Reichsbund deutscher Kunstschüler gegrün- det – Bauhausprogramm durchgesetzt – Kundgebung an Landtag folgt per Post – Redaktion der Verbandszeitschrift Weimar“ (1). 1920 heiratet er Elisabeth (Lis) Abegg, ebenfalls von 1919 bis 1921 Schülerin des Bauhauses, eingetragen mit Dörte Helm in der Werkstatt für Wandmalerei (2). Lis Abegg gehörte ebenfalls der Studentenvertretung an (2). Sie gilt übri- gens als die beste Freundin der berühmten Textilgestalterin Gunta Stölzl (3), in einer privaten Sammlung findet sich eine Kohlezeichnung Gunta Stölzls von dem Säugling der Chomtons. Der vorzeitige Abgang des Ehepaares vom Bauhaus 1921 hatte offensichtlich wirtschaftliche Gründe,W erner hatte Probleme, das Schulgeld aufzubringen und war wegen des inzwischen geborenen Sohnes gezwungen, ein bezahltes Arbeitsverhältnis aufzunehmen. Nach seinem Abgang vom Bauhaus fand der ehemalige Bauhausschüler eine Arbeit beim Tischlermeister Scheper, Badbergen, Reg. – Bezirk Osnabrück. Dennoch möchte Werner Chompton unbedingt zurück nach Weimar. Am 14. Februar 1923 schreibt er an Walter Gropius: „Sagen Sie, Herr Gropius, können Sie einen Gesellen gebrauchen? ... Ich habe jetzt zweieinhalb Jahre „draußen“ gelernt. Es waren für uns beide harte Jahre, aber wertvolle Lehrjahre in jeder Beziehung. Wenn ich jetzt den Wunsch äußere, wieder ans Bauhaus kommen zu dürfen, so tue ich es in dem Bewußtsein, in dem bescheidenen Rahmen, der mir gegeben ist, mitarbeiten zu können, das Postulat „Bauhaus“ bei Ihnen der Realität näher zu bringen … Nur als Schüler kann ich nicht kommen, denn ich muss meine Familie ernähren, aber als Geselle und Schüler käme ich gerne“ (1). Gropius zurück am 19. Februar 1923 (1): „Ich habe mir Ihre Sache hin und her überlegt, kann es aber im Augenblick nicht riskieren bei Ihrer wirtschaftlichen Lage, die ich vollkommen verstehe, Ihnen Zusicherungen zugeben, die Sie sicher stellen. Sie kommen leider damit etwas zu spät. Ich habe gerade 2 Gesellen eingestellt, die für die Bauhausausstellung mitarbeiten und habe keinen Grund, diese vorzeitig zu entlassen. Für weitere Einstellungen fehlt aber das Geld. Unsere Tischlerei ist aber augen- blicklich in der Entwicklung und im Fluß, dass in absehbarer Zeit Veränderungen eintreten können (1). Grüßen Sie Ihre liebe Frau und seien Sie selbst auch herzlich gegrüßt von Ihrem G.“ Chomptons Wunsch erfüllt sich nicht, aber er bleibt mit Gropius in Kontakt. Chomton aus München an Gropius, 24. August 23 (1): „Leider war es mir nicht möglich, zum großen Tag nach Weimar zu kommen. Meine Einnahmen und meine verkaufte Zeit erlauben es nicht … So darf ich wohl Ihnen als dem Vater des Bauhauses (zu dem wir uns hier in der Diaspora immer noch rechnen) meinen herzlichen Glückwunsch sagen (gemeint ist die Bauhausausstellung in Weimar 1923, Anm.) und der Hoffnung Ausdruck geben, dass der Brunnen, den Sie gebohrt haben, immer stärker fliessen möge, um der Strom zu werden, der die neue Kultur trägt! … 64

Ich bin jetzt in einer sogenannten kunstgewerblichen Werkstatt (Kleinmöbel und Beleuchtungskörper aus Holz) als künst- lerischer und technischer Leiter, das heisst ich bin Mädchen für alles, mache Entwürfe, Werkszeichnungen, in der Werkstatt Modelle und muss für den Verkauf sorgen. Seit April bin ich hier ohne die Möglichkeit, mit meiner Frau zusammenzuleben. Sie ist mit dem Kind bei meinen Schwie- gereltern, weil wir absolut keine Wohnung finden. Nicht mal möbliert. Im Stillen hoffe ich, dass Sie mich doch noch einmal werden brauchen können. Meine Frau träumt immer nur von Weimar. Ich grüße Sie herzlich Ihr alter Werner Chomton“ Gropius zurück am 12.September 23 (1): „Aber verlassen Sie sich darauf, dass ich Ihnen die nächste freiwerdende Gesellenstelle anbieten werde, sobald Aufträge vorliegen. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie vorläufig Ihre Stelle dort behalten und bei dieser augenblicklichenW irt- schaftslage nicht in Gefahr geraten. Grüßen Sie sehr Ihre Frau Ihr G.“ In den 30er bis in die frühen 50er Jahre wird Werner Chomton als Illustrator und teilweise auch Autor von Abenteuer- und Jugendbüchern bekannt, verlegt hauptsächlich im Thienemann-Verlag Stuttgart, Jugendbücherreihe „Meine kleine Büche- rei“. Seine Werke zeichnen sich durch Bewegung und Lebendigkeit aus. Er zeichnet äußerst realistisch packende Szenen. 1935 meldet sich der Leutnant a. D. Werner Chomton als Offizier zum Dienst zurück (4). 1939 arbeitet er als Major im Stabe des Generals der Flieger und Chef der Luftwaffe, Hugo Sterrle, München. „Hatte das Ehepaar Chomton die Machtübernahme Hitlers zunächst begrüßt, wandelte es sich nach den Röhm-Morden zu entschiedenen Gegnern“ (4). Eine entfernte Verwandte von Lis Chomton war Luise Wilhelmine Elisabeth Abegg (5). Sie studierte 1912 als eine der ersten Frauen an der Kaiser-Wilhelm-Universität Straßburg Geschichtswissenschaft, klassische Philologie und Romanistik. 1916 promovierte sie in Leipzig zur Geschichte des italienischen Mittelalters. In den 20iger Jahren beteiligte sie sich an einem Projekt für benachteiligte Jugendliche vor allem für junge Frauen, sie war Mitglied der Linksliberalen Deutschen Demokra- tischen Partei. Ab 1933 engagierte sie sich für Verfolgte der Nazis, hauptsächlich für Juden in Deutschland (5). Seit Mitte der 30iger Jahre unterhielt sie enge Kontakte zur linksliberalen Robinsohn-Strassmann Gruppe. Diese Gruppe vertrat linkslibe- rale Positionen, hatte etwa 60 Mitglieder und versuchte Weichen für die Regierungsform nach Hitler zustellen. Die Gruppe wurde von der Gestapo nie ausgehoben. Gründe dafür waren ein kleiner Kreis von Mitwissenden, Beachtung konspirativer Regeln und vor allem der,nichts schriftlich festzuhalten (6). Diese Frau Dr. Elisabeth Abegg machte im Frühjahr ihre Studienkollegin und Freundin Gertrud Hoernigk auf Werner Chom- ton aufmerksam, der im Stabe der Luftwaffe 3 arbeitete (4). Chomton sollte vom Widerstand überzeugt werden. „Nachdem Gertrud Hoernigk den Hinweis auf Chomton erhalten hatte, informierte sie umgehend Strassmann, der sich wie- derum mit Oster abstimmte. Den Auftrag, bei Chomton vorzufühlen, erhielt der Naumburger Referendar Frank Hoernigk. Im Juni und Juli 1939 fuhr er zweimal über Bamberg, wo er bei Thomas Dehler Station machte, nach München. Dem Ehepaar Chomton war sein Besuch unverfänglich angekündigt worden. Als Hoernigk das Gespräch auf die Beurteilung politischer Fragen lenkte, sprang Lis Chomton als Erste darauf an. Mit Unterstützung der couragierten Frau gelang es Frank Hoernigk, den bedächtigeren Werner Chomton für den Widerstand zu gewinnen. In der Folgezeit hielt Thomas Dehler die Verbindung. Sie war besonders interessant, weil Chomtons Befehlshaber, der Fliegergeneral Sperrle, schon 1937 Differenzen mit NSDAP-Dienststel- len gehabt und deshalb das Kommando über die im spanischen Bürgerkrieg eingesetzte Legion Condor verloren hatte. Frank Hoernigk konnte Strassmann nun (über Chompton, Anm.)Stimmungsberichte aus dem Stabe Sperrles liefern“ (4). Über das weitere Leben Werner Chomtons bis 1953 konnte ich bis auf das Gemälde „Der stürmische Frühling“ (1952) und den stark autobiografisch geprägten Roman „Soldat in den Wolken“ (Kriegserinnerungen aus dem 1. Weltkrieg) keine Quellen finden.W erner Chomton, eine Spurensuche, die weiter interessant bleibt.

Literaturverzeichnis (1) Landesarchiv Freistaat Thüringen Hauptstaatsarchiv Weimar Staatliches Bauhaus Weimar 08. Schülerschaft (2) C. I. Bauer Architekturstudentinnen in der Weimarer Republik Bauhaus – und Tessenow Schülerinnen Inaugural – Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Ingenieurwissenschaften Kassel, 2003, S. 59 (3) Internet: Son of Stöltzli close Bauhaus friend, Lis Chomton-Abegg (4) Horst Sassin, Liberale im Widerstand Die Robinsohn Strassmann-Gruppe 1934-1942 Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte Hamburg: Christians, 1993 (5) Wikipedia, Elisabeth Abegg (6) Manfred Galaus / Clemens Vollnhals Mit Herz und Verstand: Protestantische Frauen im Widerstand gegen die NS-Rassenpolitik Vandenhoeck & Ruprecht 2013, S. 71, 96