Mobilie Arbeitnehmer: Pendlerverflechtungen Im IHK
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MOBILE ARBEITNEHMER PENDLERVERFLECHTUNGEN IM IHK-BEZIRK FRANKFURT AM MAIN PENDLERVERFLECHTUNGEN IM IHK-BEZIRK FRANKFURT AM MAIN INHALT 3 INHALT Vorwort 5 MAIN-TAUNUS-KREIS 42 Definitionen 6 Fakten und Motive der Pendler bewegung 7 Bad Soden am Taunus 42 Auswirkungen auf die Kommunen 10 Eppstein 44 Fazit und Ausblick 12 Eschborn 46 Flörsheim am Main 48 Hattersheim am Main 50 FRANKFURT AM MAIN 14 Hofheim am Taunus 52 Kelkheim (Taunus) 54 Kriftel 56 HOCHTAUNUSKREIS 16 Liederbach am Taunus 58 Schwalbach am Taunus 60 Bad Homburg v. d. Höhe 16 Sulzbach (Taunus) 62 Friedrichsdorf 18 Glashütten 20 Quellen 64 Grävenwiesbach 22 Literatur 65 Königstein im Taunus 24 Impressum 66 Kronberg im Taunus 26 Neu-Anspach 28 Oberursel (Taunus) 30 Schmitten 32 Steinbach (Taunus) 34 Usingen 36 Wehrheim 38 Weilrod 40 PENDLERVERFLECHTUNGEN IM IHK-BEZIRK FRANKFURT AM MAIN VORWORT 5 VORWORT Liebe Leserinnen und Leser, in unserer arbeitsteiligen und exportorientierten Wirtschaft ist Mobilität eine zwingend notwendige Voraus- setzung für den wirtschaftlichen Erfolg. Dies gilt für die Gütermärkte ebenso wie für den Arbeitsmarkt. Unter- nehmen sind auf mobile Arbeitnehmer angewiesen. Auch diese profitieren von der Bereitschaft mobil zu sein, beispielsweise durch bessere Beschäftigungsmöglichkeiten oder höher bezahlte Tätigkeiten. Dementsprechend wohnen lediglich 31 Prozent der im IHK-Bezirk sozialversicherungspflichtig Beschäftig- ten (SVP-Beschäftigten) auch in der Stadt bzw. Gemeinde, in der sie arbeiten. Im Umkehrschluss bedeutet dies: 69 Prozent der im IHK-Bezirk Beschäftigten pendeln zu ihrem Arbeitsplatz. Nach Eschborn pendeln sogar mehr SVP-Beschäftigte ein als dort Einwohner leben. Insgesamt wächst die Bevölkerung im IHK-Bezirk durch die Pend- lerbewegung tagsüber um knapp 270.000 Beschäftigte. Aus welchen Gründen pendeln derart viele Arbeitnehmer zu ihrem Arbeitsplatz? Welche Auswirkungen hat dies für die Kommunen? Was bedeutet die Pendlerbewegung für die Infrastrukturausstattung? Die vorliegende Studie zeigt auf, woher die Arbeitnehmer der einzelnen Kommunen des IHK-Bezirkes haupt- sächlich einpendeln bzw. zu welchen Kommunen sie auspendeln. Somit entsteht ein Bild der Pendlerbewegungen in den einzelnen Kommunen des IHK-Bezirks Frankfurt am Main und eine wichtige Grundlage für die Planung und den Betrieb von ÖPNV und Straßenverkehrsinfrastruktur. Die Studie vermittelt einen Eindruck davon, wie stark die Verkehrsinfrastruktur beansprucht wird und kann den Verantwortlichen in den Kommunen auf diese Weise wichtige Hilfestellungen für die Wohnbau- und Verkehrspolitik vor Ort liefern. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre! Prof. Dr. Mathias Müller Präsident IHK Frankfurt am Main PENDLERVERFLECHTUNGEN IM IHK-BEZIRK FRANKFURT AM MAIN 6 DEFINITIONEN DEFINITIONEN Die Zahl der SOZIALVERSICHERUNGSPFLICHTIG BESCHÄFTIGTEN AM ARBEITSORT zeigt, wie viele Arbeitneh- mer in einer bestimmten Kommune arbeiten. Die Zahl der SOZIALVERSICHERUNGSPFLICHTIG BESCHÄFTIGTEN AM WOHNORT zeigt, wie viele Arbeitnehmer in einer bestimmten Kommune wohnen. PENDLER sind alle SVP-Beschäftigten, deren Arbeitsort sich von dem Wohnort unterscheidet. Ob und wie häufig gependelt wird ist dabei unerheblich. Zur Erfassung von Pendlern werden Daten der Bundesagentur für Arbeit herangezogen. Pendler lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen. Die zwei prägnantesten Gruppen von Pendlern sind die Tagespendler und die Wochenpendler. Während ein Tagespendler täglich seinen Wohnort verlässt, um zur Arbeit zu kommen, besitzen Wochenpendler am Arbeitsort einen Zweitwohnsitz. EINPENDLER sind SVP-Beschäftigte, die nur zum Arbeiten in eine Kommune kommen. Die Zahl der Einpendler entspricht der Zahl der SVP-Beschäftigten am Arbeitsort minus die Anzahl der Nicht-Pendler. AUSPENDLER sind SVP-Beschäftigte, die ihren Wohnort zum Arbeiten verlassen. Die Anzahl der Auspendler berechnet sich aus der Differenz der SVP-Beschäftigten am Wohnort und der Anzahl der Nicht-Pendler. NICHT-PENDLER sind SVP-Beschäftigte, die in einer Kommune wohnen und gleichzeitig auch dort arbeiten. Der PENDLERSALDO ist die Differenz von Einpendlern (in den Arbeitsort) und Auspendlern (aus dem Wohn- ort). Der Pendlersaldo zeigt, ob die Ein- oder Auspendlerzahl überwiegt. Bei der TAGESBEVÖLKERUNG handelt es sich um die Summe aus der Bevölkerung und dem Pendlersaldo. Die Tagesbevölkerung entspricht der Anzahl der Personen, die sich tagsüber in der jeweiligen Stadt oder Gemeinde aufhalten. PENDLERVERFLECHTUNGEN IM IHK-BEZIRK FRANKFURT AM MAIN FAKTEN UND MOTIVE DER PENDLERBEWEGUNG 7 FAKTEN UND MOTIVE DER PENDLER- BEWEGUNG WACHSENDE MOBILITÄT DER BESCHÄFTIGTEN ERMÖGLICHT TRENNUNG DES WOHN- UND ARBEITSORTES Erhöhte Mobilitätszahlen sind oft ein Indiz dafür, dass an anderen Orten bessere Beschäftigungsmöglichkei- ten vorherrschen als an dem jeweiligen Wohnort. Die Mobilität der Beschäftigten wächst aber auch wegen der Verbesserung und dem stetigen Ausbau von Verkehrsnetzen. Maßnahmen wie z. B. Jobtickets tragen dazu bei, dass die Pendelkosten sinken. Auch moderne Informations- und Kommunikationstechnik trägt dazu bei, dass sich Arbeitsplatz und ein weit entfernter Wohnort besser vereinbaren lassen. PENDELN ERHÖHT DIE CHANCEN AUF HÖHERES EINKOMMEN Mit zunehmender Pendeldistanz wächst die Wahrscheinlichkeit, eine höher bezahlte Stelle zu finden. Ist die Jobsuche nicht nur auf den eigenen Wohnort beschränkt, ist das Arbeitsangebot größer. Gleichzeitig sind Ein- kommenserwartungen durch ein generell höheres Bildungsniveau der Bevölkerung mit der Zeit gestiegen. Auch die zunehmende Spezialisierung in der Wirtschaft hat Pendlerströme begünstigt. Diese Entwicklung erklärt auch, warum viele Pendler Universitäts- und Fachhochschulabsolventen/-innen sind, deren Einkommenserwartungen höher sind. Desweiteren ist der Pendleranteil in der Gruppe der Angestellten und Beamten wesentlich höher als in der der Arbeiter. Das erklärt auch die hohen Einpendlerzahlen nach Frankfurt am Main (65 Prozent), denn neben dem großen Arbeitsangebot liegt Frankfurt auch bezüglich des durchschnittlich gezahlten Gehalts zu der Spitzengruppe unter den deutschen Städten. Dies stellt einen hohen Anreiz für Erwerbstätige dar, zum Arbeitsort zu pendeln. HOHE ARBEITSPLATZZUFRIEDENHEIT ERHÖHT DIE PENDLERBEREITSCHAFT Je höher die Zufriedenheit am Arbeitsplatz ist, desto eher pendeln Beschäftigte, um die Arbeitsstelle bei einem privaten Wohnortwechsel nicht aufgeben zu müssen. ART DES ANSTELLUNGSVERHÄLTNISSES NIMMT EINFLUSS AUF DAS PENDELVERHALTEN Bei unsicheren Arbeitsplatzverhältnissen wird Pendeln in Kauf genommen, um Umzugskosten zu vermeiden. Ebenso sind zeitlich befristete Arbeitsverträge mit absehbarem Ende der Beschäftigung ein Grund für steigende Mobilität der Arbeitnehmer. DOPPELVERDIENERHAUSHALTE PENDELN MEHR ALS EINZELVERDIENER- HAUSHALTE Die Zunahme der Doppelverdienerhaushalte ist eine Folge der stetig steigenden Anzahl von beschäftigten Frauen. Dies hat auch die Pendlerzahlen über die Jahre erhöht. Oft ist zumindest für einen Partner der Wohnort nicht gleichzeitig auch Arbeitsort. Ein Wohnortwechsel kann mit großen Opfern für den Partner verbunden sein. Die Kosten des Pendelns sind für beide Verdiener deshalb meist geringer als die Kosten einer Verlagerung des Wohnortes. PENDLERVERFLECHTUNGEN IM IHK-BEZIRK FRANKFURT AM MAIN 8 FAKTEN UND MOTIVE DER PENDLERBEWEGUNG AUF EINEN JOBWECHSEL FOLGT NICHT ZWANGSLÄUFIG EIN WOHNORTWECHSEL Menschen reagieren meist sensibler auf einen Wohnortwechsel, als auf einen Arbeitsortwechsel. Die Kosten einer Verlegung des Wohnortes sind meist höher als die Pendelkosten, vor allem bei einfachen Pendeldistan- zen von bis zu 60 Minuten. Es werden Kosten wie Pendelkosten, Umzugskosten aber auch „emotionale Kosten“ gegeneinander abgewogen. In der Regel pendeln deshalb Eigentümer auch häufiger als Mieter. Außerdem ist der Pendleranteil in reinen Wohngebieten wesentlich höher. WOHNKOSTEN BEEINFLUSSEN DIE DURCHSCHNITTLICHE PENDELDISTANZ Wohnkosten sind in den letzten Jahren besonders in Städten deutlich gestiegen. Viele Menschen ziehen daher in städtische Vororte oder ins Umland, um ihre Wohnkosten zu reduzieren. Hohe Wohnkosten am Arbeitsort und die Neigung zum Pendeln sind positiv korreliert. Für Haushalte mit einem überdurchschnittlichen Einkommen trifft dies allerdings nicht zu. In diesem Fall spielt die Attraktivität des Wohnortes eine größere Rolle. NICHT DIE PENDELDISTANZ SONDERN DIE PENDELZEIT UND KOSTEN SIND ENTSCHEIDEND Solange die Kosten und der Zeitaufwand zur Überwindung von Distanzen eine gewisse Schwelle nicht überschreiten, ist die Entfernung für die Pendelentscheidung eher nachrangig. Bei einem Verkehrssystem kommt es vor allem auf die Struktur und Qualität an. Eine bessere Leistungsfähigkeit der Verkehrsinfrastruktur erlaubt höhere Geschwindigkeiten und besseren Durchfluss. Das führt somit zu verkürzten Pendelzeiten und fördert die Pendlerbewegung. Zudem ist die unmittelbare Anbindung von Gemeinden an ICE- und IC-Strecken durch einen höheren Pendleranteil gekennzeichnet. Die hohen Einpendlerzahlen nach Frankfurt aus Mannheim (1.917 Pend- ler nach Frankfurt), Limburg (1.207), Fulda (760), Heidelberg (696), Würzburg (342) und Montabaur (176) deuten darauf hin. „PENDELTRADITION“ ERHÖHT DIE PENDELBEREITSCHAFT Wird in der Jugend schon gependelt, steigt die Bereitschaft, auch während der Ausbildungssuche größere Entfernungen zu bewältigen. Bei der späteren Wahl des Arbeitsplatzes sind diese Menschen ebenfalls deutlich positiver dem Pendeln gegenüber eingestellt als Pendel-Neulinge. ALTER BEEINFLUSST DAS PENDELVERHALTEN Mit