Offizielles Organ des Deutschen Fechter-Bundes e. V.• Nr. 3 • 2019 • 38. Jahrgang • 5273

Prêt!FREUDE AUF EM IN DÜSSELDORF

SÄBEL SÄBEL WM-SILBER EM-TOP­ FÜR DAMENSÄBEL- FAVORIT: MAX TALENTE HARTUNG COMING SOON | pyruswerbeagentur.de 03/19 #UNLEASHYOURFOOTWORK inhalt

FECHTFORUM 4 03/19 | pyruswerbeagentur.de | pyruswerbeagentur.de 03/19 Trainer des Monats 5 COMING SOON EM IN DÜSSELDORF Vorschau: Gold-Kandidat #UNLEASHYOURFOOTWORK Nummer eins: Max Hartung 6

Foto: Peter Ending Peter Foto: Tickets für die EM gewinnen 9

Claudia Bokel Im Interview: Carolin Golubytskyi 10 Die DFB-Athleten bei der EM im Kurzporträts 11 ALS GROSSARTIGE FECHT- Im Interview: Marius Braun 14 NATION BEI EM PRÄSENTIEREN EM-Splitter 16 KADETTEN UND JUNIOREN WM UND EM Jetzt ist es so weit! Heute halten Sie die Sonderausgabe des fechtsport-Magazins für die Europameisterschaften in Düsseldorf 2019 in Händen. Das heißt vor allem eines: Damensäbel-Talente brillieren In wenigen Tagen werden die besten Fechter Europas um die zwölf EM-Titel und bei WM und EM 18 wichtige Qualifikationspunkte für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio kämpfen. Dass Deutschland und der Deutsche Fechter-Bund die Athletinnen und Athleten DAMENSÄBEL-NACHWUCHS dabei begleiten darf, ehrt und freut uns ganz besonders. Glänzende Zukunft: Wenn wir vom 17. bis 22. Juni in Düsseldorf zusammenkommen, werden wir perfekt Die Damensäbel-Talente 20 organisierte Europameisterschaften erleben. Das war und ist immer der Anspruch an dieses Event gewesen – und das haben wir am Ende gemeistert. Dennoch: Es war ein SERIE Kraftakt! Daher möchte ich mich bei den vielen Unterstützern bedanken: Bei denen, die vor und hinter den Kulissen Verantwortung getragen und unterstützt haben. Alte Werke: Das Rheinland – Ohne sie hätten wir dieses Großprojekt nicht in der Kürze der Zeit stemmen können. Region mit Geschichte und Erfolgen 22

Bedanken möchte ich mich auch bei allen Partnern, Sponsoren und öffentlichen SENIOREN Förderern, denen es ein Anliegen ist, abseits von Mainstream-Sportarten den Fecht- sport in Deutschland zu unterstützen. Mein Dank gilt auch unserer neu gegründeten Deutsche Senioren-Einzel- FEGG (Fecht-Event gGmbH) mit dem Geschäftsführer Alexander Böhm und der meisterschaften in Bad Dürkheim 24 PFM (Partner Fechtsport-Marketing GmbH) mit der neuen Geschäftsführerin Isa- belle Keller. Nicht zuletzt aber danke ich Philipp Gorray und dem Organisationsko- DFB mitee für das unermüdliche Engagement, für die Motivation, und die Vision, dieses Projekt trotz aller Widrigkeiten zu einem Erfolg zu bringen. 5. Breitensportlehrgang im Fechtzentrum Heidenheim 25 Vielleicht noch einmal zur Erinnerung, warum wir unseren Hut für diese EM in den Ring geworfen haben, obwohl es uns an unsere Kapazitätsgrenzen gebracht hat und LANDESVERBÄNDE es auch finanziell keine leichte Aufgabe ist: Wir erinnern uns alle an die Olympia- Qualifikation für Rio 2016, wo sich von unseren Fechtern lediglich vier qualifiziert Baden-Württemberg, Berlin, Hessen 25 hatten. Im Jahr danach, bei der Heim-Weltmeisterschaft in , haben wir uns als Nordbaden 26 deutsches Gesamtteam klasse präsentiert und den Heimvorteil, unterstützt von den Sachsen 27 vielen deutschen Fans, nutzen können. Württemberg 28 Dies erhoffen wir uns nun auch von der EM in Düsseldorf, die so wichtig ist in der Qualifikation für Tokio 2020! Dazu wünsche ich mir nicht nur, dass unsere Fechter MENSCHEN DES SPORTS mit Medaillen belohnt werden, sondern auch, dass wir uns erneut gemeinsam als Ein Leben für den Fechtsport: großartige Fechtnation präsentieren und wir alle bei diesem Turnier wieder ein Stück Tim Gerresheim wird 80 34 zusammenwachsen.

Claudia Bokel TERMINE & IMPRESSUM 34 Präsidentin des DFB

3 forumforum

DFB startet Olympia-Phase: „ Team

Bei Kick-Off-Veranstaltungen in den Bundesstützpunkten in und Tau- berbischofsheim haben sich die deut- schen Fechter Anfang April auf die Qua- lifikationsphase für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio eingestimmt. Es wurde die sportliche Zielsetzung des Ver- bands besprochen: Der Deutsche Fech- ter-Bund will sich mit mindestens drei Mannschaften für die Sommerspiele qua- lifizieren. Nach aktuellem Stand wären „Senior des Jahres 2019“ Harald Lüders Foto: privat die Teams im Herrensäbel und Damen- florett qualifiziert. Der Fecht-Club Mosbach Besten Kampfrichter Zusätzlich wurde auch ein Medienwork- wird Talentstützpunkt der Saison 2018/19 geehrt shop angeboten, in dem Bilder und Vi- deos für die Sozialen Medien des DFB Regelmäßig veranstaltet Joachim Braun, Ehre, wem Ehre gebührt. Der Tauberbi- entstanden sind. Außerdem beschlossen Landestrainer im Degen, ein Kader-Trai- schofsheimer Niklas Uftring ist als bester die Spitzenfechter des DFB, dass sie sich ning im Mosbacher Fechtzentrum. Bei Florettkampfrichter der laufenden Saison auf dem Weg zu den Spielen und in seinem Besuch Ende April ging es aber geehrt worden. Tim Drescher von der TG „Fencing Team Tokyo“ nennen wollen. nicht nur um die fechtspezifische Ausbil- Schweinfurt erhielt die Auszeichnung für Die Qualifikationsphase läuft bis zum dung. Vielmehr verlieh er zu Beginn der die Disziplin Degen und seine Leistung im 31. März 2020. Trainingseinheit im Auftrag der IG Fech- Jahr 2018. Zum zweiten Mal hintereinan- ten ­Baden-Württemberg dem Fecht-Club der wählte der Kampfrichterausschuss des Harald Lüders ist Mosbach den Status eines „Talentstütz- DFB Tom Möller (TSV Bayer Dormagen) „Senior des Jahres 2019“ punktes Degen“. Mit diesem Titel honoriert zum Säbelkampfrichter des Jahres. Außer- die IG Fechten BW die Anstrengungen und dem wurde Paul Tenbergen (OFC Bonn) DFB-Seniorensprecher Harald Lüders ist die Erfolge des Mosbacher Fecht-Clubs in als Nachwuchs-Kampfrichter geehrt. „Senior des Jahres 2019”. Der Senioren- der Nachwuchsarbeit. ausschuss des Deutschen Fechter-Bundes verlieh ihm in diesem Jahr den Titel in Anerkennung für herausragende sportli- che Leistungen und vielfältige ehrenamt- liche Tätigkeiten. DFB-Ehrenmitglied Laki ­Dobridis sowie der Stifter des Wander­ pokals, Franz Hirt, würdigten das Engage- ment von Lüders beim Gesellschaftsabend der deutschen Senioren-Einzelmeister- schaften am 26. April in Bad Dürkheim.

Lüders leitet den DFB-Seniorenausschuss, organisiert und begleitet die deutschen Senioren bei Welt- und Europameister- schaften. Er hat als Fechter bei deutschen Einzelmeisterschaften einen Titel sowie vier Silber- und eine Bronzemedaille ge- wonnen, mit der Mannschaft kamen noch vier Titel sowie sieben Silber- und vier Bronzemedaillen hinzu. Zudem wurde er zweimal Vizeeuropameister mit der Landestrainer Joachim Braun (Mitte) verlieh dem Fecht-Club Mosbach den Status eines Mannschaft. ­„Talentstützpunktes Degen.“

4 Nach der EM ist vor der WM

Nach der EM in Düsseldorf werden die Trainer des Monats Weltmeisterschaften vom 15. bis 23. Juli in Budapest der nächste Fecht-Höhepunkt Fecht-Legende und Tausendsassa: des Jahres und die zweite große Station Henri Jansen ist 50 Jahre Trainer in Bonn auf dem Weg zu den Olympischen Spie- len 2020 in Tokio sein. Die ungarische Seit 1968 ist Henri Jansen, der 1965-1968 als Dip- Hauptstadt war zuletzt 2013 Schauplatz lomsportlehrer an der Sportschule des belgischen der WM gewesen. Weitere Informationen: Eupen und 1968 die Ausbildung zum Diplomfecht- www.2019budapest.com meister an der Internationalen Fecht-Akademie und an der Académie Royale d‘Armes de Belgique Veteranen-EM 2022: absolvierte, als Trainer in Bonn tätig. Nach ersten Schirmherr Senator Grote Anfängen als Trainer in Quadrat-Ichendorf begann er 1969 als Floretttrainer beim OFC Bonn, wurde Hamburg steht hinter der Veteranen-EM 1972 Bundestrainerassistent im Herrenflorett und 2022. Offiziell hat der Senat der Hansestadt 1968 im Damenflorett. 1986 berief ihn der DFB schon fast drei Jahre vor den Titelkämpfen zum Jugendbundestrainer. Ab 1994 war er zustän- der Senioren dem Sport- und Innensenator dig für die Herrendegenfechter im OFC Bonn und Andy Grote die Schirmherrschaft für die die Schüler des Fechtinternats. Von 1996 bis 2000 Team-EM übertragen. wirkte er im TD bei Weltmeisterschaften und den Tausendsassa Henri Jansen Olympischen Spielen 2000 in Sydney. Von ihm aus- Foto: privat gebildete Fechter haben Medaillen bei Weltmeister- schaften und Olympischen Spielen gewonnen.

Er ist belgisches Kulturgut. Wenn „Henri“ schnellen, schneidigen Schrittes eine Fechthalle betritt, wird es um ihn herum lebendig. Mit unverwechselbarem Akzent und unwiderstehlichem Charme begrüßt er alle Leute, die seinen Weg kreuzen – die Fechthalle ist im wahrsten Sinne des Wortes „elektrisiert“. Die einen grüßen ehrerbietig zurück, die anderen plaudern, Sportler suchen Rat und Zuspruch. Sein wahres Alter kennen nur wenige, seine Umtriebigkeit und sein wacher Geist schei- nen Henri geradezu jährlich zu verjüngen! Henri kennt jeden – jeder kennt Henri.

Er hat in Bonn für den OFC Bonn und für den Rheinischen Fechterbund, in dem er immer noch in der Trainerausbildung tätig ist, viele Dinge bewegt. Weit über seine langjährige Traineranstellung hinaus hat er sich für seine Sportler im Verein und Schirmherr in Hamburg: Andy Grote Verband engagiert. Diesem Trainer gilt für sein Lebenswerk der Dank des Deut- schen Fechter-Bundes. Titelverteidiger, Seriensieger, Armin Stadter Newcomer

Bei den Deutschen Meisterschaften 2019 Vor­jahressieger Niklas Multerer (Heiden­ gab es Titelverteidiger, Seriensieger und heim) und Fabian Herzberg (Bayer­ Lever- erstmalige Gewinner. Die Degenfechter kusen). Einen Generationswechsel gab es waren die letzten, die ihre Meister bei den bei den Säbelfechtern in Nürnberg. Bei den Aktiven krönten. In Leipzig sicherten sich Herren siegte der 20-jährige Raoul Bonah alte Bekannte die Titel: Beate Christmann (Bayer Dormagen) im Finale gegen Björn und Nikolaus Bodoczi. Zum dritten Mal Hübner (FF Werbach). Die 18 Jahre alte wurde die 34 Jahre alte Tauberbischofs- Lisa ­Gette (FC Würth Künzelsau) holte heimerin Meisterin mit einem 12:9 im Gold bei den Damen gegen ihre Clubkolle- Finale gegen Nadine Stahlberg (Heiden- gin Julika Funke. Eine Premiere gab es bei heim). Bronze gewannen Anna Horni- den Florett-Meisterschaften in TBB. Erst- scher (Heidenheim) und Alexandra Ehler mals bei den Aktiven sicherte sich Leonie (Bayer Leverkusen). Für Bodoczi war es Ebert (FF Werbach) im Endkampf gegen der zweite Titelgewinn nach 2014. „Mit 25 Julia Braun (OFC Bonn) den Titel. Vor- Jahren schon zweifacher Deutscher Meis- jahressiegerin Anne Sauer (FF Werbach) ter zu sein, fühlt sich gut an“, sagte Bodo- Der 20-jährige Raoul Bonah freut sich: Erst- konnte wegen einer Verletzung nicht an czi. Auf den dritten Plätzen landeten der mals Nummer eins im Säbel Foto: Augusto Bizzi den Start gehen.

5 Gold-Kandidat Nummer eins: Säbel-Ass Max Hartung ist nach starkem Saisonstart der Favorit in Düsseldorf. Fotos: Augusto Bizzi GOLD-KANDIDAT NUMMER EINS: MAX HARTUNG

EM-Vorschau I Düsseldorf ist vom 17. bis 22. Juni Schauplatz der dritten Europameisterschaften in Deutschland nach 2001 in Koblenz und 2010 in Leipzig. Die Titelkämpfe in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens sind für die deutschen Fechter eine wichtige Zwischenstation zum Punktesammeln auf dem schweren Weg zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio.

„Ein so wichtiges Qualifikationsturnier wird es auf jeden Fall eine große Sache für auf den dritten Medaillenrang. Komplet- für die Olympischen Spiele 2020 im eige- unsere Athleten werden.“ Bei den beiden tiert wurde die starke EM-Bilanz durch nen Land zu haben, ist das Beste, was den vorherigen europäischen Titelkämpfen weitere Teammedaillen der Florettdamen Athleten passieren konnte“, betont Claudia ist das sehr gut gelungen. 2010 in Leipzig (Silber) und der Degenherren (Bronze). Bokel, Präsidentin des Deutschen Fechter- gewannen die Fechter des DFB sechs Edel- Bundes. Auch der DFB-Sportdirektor ver- plaketten und waren drittstärkste Kraft Die EM 2010 in Leipzig gab aber nicht nur spricht sich viel Rückenwind auf dem Weg in der Medaillenwertung. Imke Duplitzer den deutschen Startern vor Ort Auftrieb, nach Japan. „Die EM hat ein großes Ge- sorgte mit dem Degen für goldenen Glanz, sondern auch Schubkraft für die folgende wicht in der Olympia-Qualifikation, sie ist Nicolas Limbach holte Silber im Einzel WM in , wo Peter Joppich die Florett- eine der Kernwettkämpfe“, sagt Sven Res- und Bronze mit der von ihm angeführten Welt einmal mehr mit seinem Ausnahme- sel. „Wir hoffen, in Düsseldorf für uns den Säbel-Mannschaft. Unerwartet kämpfte können bezauberte und im Grand Palais Heimvorteil nutzen können. Emotional sich mit dieser Waffe auch Sibylle Klemm der Seine-Metropole zum vierten Mal

6 Weltmeister wurde. Zudem setzte auch Nicolas Limbach seinen Säbel-Erfolgszug mit WM-Silber fort. Auch die Degenda- men um Imke Duplitzer landeten auf der zweihöchsten Stufe des Siegerpodestes – und waren auf hohem Niveau enttäuscht: Sie wollten nach 1990 wieder Weltmeister werden, mussten sich aber im Finale Ru- mänien geschlagen geben.

Die Erfolge der EM in Leipzig und die positiven Nachwirkungen bei der WM in Paris zeigen, was für eine Initialwirkung Gefechte vor heimischer Kulisse, vor be- geistertem Publikum, Familie und Freun- den entfalten können.

Identifikationseffekt bei Titelkämpfen im eigenen Land

Schon nach der EM 2001 in Koblenz laute- te die Bilanz: „Heimvorteil genutzt: Sechs Medaillen für den DFB.“ Was der beson- dere Identifikationseffekt bei Titelkämpfen im eigenen Land bewirken kann, bewiesen die Gold-Triumphe der deutschen Mann- schaften im Herrenflorett und vor allem im Damensäbel, was damals fast einer Sensa- Comeback auf großer Bühne nach Babypause: Carolin Golubytskyi tion gleich kam. Dass auch Sandra Benad Vizeeuropameisterin mit Hieb- und Stich- ­Olympia-Ausscheidung gestartet ist. „Er ist Waffe wurde, gab dieser damals noch recht momentan auf einem absolute Topniveau neuen Disziplin unerwartet Auftrieb. „Unser Ziel und kann den dritten Titel holen“, sagt Res- muss sein, die sel. Hartung selbst würde gerne „die Welle Dass „Heimspiele“ eine Bühne der Fechter weiter reiten“ und sich die Leichtigkeit auf des Gastgeberlandes mit der dadurch ent- schwächeren der Planche bis zur EM, mehr aber noch fachten Extraportion an Motivation bie- bis Tokio erhalten: „Dann möchte ich im- ten kann, um zu begeistern und zu über- Nationen deutlich mer noch gut sein.“ raschen, demonstrierte Richard Schmidt zu schlagen.” mit dem Gewinn von WM-Bronze 2017 in Der 29-jährige WM-Dritte von 2015 weiß Leipzig. Und nicht nur das: Es war für ihn Sven Ressel auch, dass er schon in Düsseldorf harte ein Wendepunkt in seiner Karriere. Ein Konkurrenz aus dem eigenen Dorma- Jahr später konnte er auch bei der EM in die Titel-Trilogie vollenden könnte. Zu- gener Lager zu erwarten hat. Dazu zählt Novi Sad den dritten Medaillenrang errei- mal er mit den Weltcupsiegen in Budapest vor allem Benedikt Wagner, der 2016 in chen und gilt nun auch in Düsseldorf als und Madrid sowie vier dritten Plätzen in Torun Europameister geworden war und Anwärter auf einen Spitzenplatz. , Padua, Warschau und beim Grand- in diesem Jahr ebenfalls bärenstark im prix in Moskau glänzend in die ­Saison und Weltcup ficht, wie Platz drei, vier und sie- „Richard ist zu allem in der Lage“, meint ben von Padua, Budapest und Warschau Ressel. Der 26 Jahre alte Degenfechter vom dokumentieren. „Ich hoffe, dass wir zum FC Offenbach befinde sich wieder auf ei- vierten Mal den Einzeltitel in Folge ge- nem guten Weg, wie der siebte Platz beim winnen können. Die Chancen dafür sind Weltcup in Buenos Aires gezeigt habe. gut“, hofft Ressel. „Mein Eindruck ist, dass er ein WM- und EM-Kämpfer ist, der besondere Kräfte ak- In der Olympia-Qualifikation liegt der tivieren kann, wenn es darauf ankommt.“ Schwerpunkt aber besonders auf den Mannschaften. „Da wollen wir versuchen, Topfavorit auf drittes EM-Gold: mit den Teams die Positionen zu halten Max Hartung oder auszubauen“, erklärt Ressel. „Große Hoffnungen“ habe der DFB vor allem, dies Kandidat Nummer eins auf einen Einzel- im Damenflorett und Herrensäbel in Düs- titel in der Messehalle 8b in Düsseldorf ist seldorf mit guten Ergebnissen zu schaffen aber der „Fechter des Jahres“ Max Hartung, und dadurch „den Schwung mit in Rich- der nach seinen EM-Siegen 2017 und 2018 EM-Dritter von 2016: André Sanita tung Tokio mitzunehmen“.

7 Mannschaft. Der viermaligen Weltmeister Peter Joppich (36) und der Olympiasie- ger von 2008, Benjamin Kleibrink (33), sind Routiniers, die nichts mehr überra- schen kann, die aber selbst immer über- raschen können. Wie der gebürtige Düs- seldorfer Kleibrink, der in St. Petersburg Weltcup-Dritter wurde. Einen Platz ganz vorn bei der EM traut Ressel auch Joppich zu: „Wenn er einen guten Tag erwischt, kann auch Peter wieder um eine Medail- le kämpfen.“ Dies gilt ebenso für André ­Sanita, der bei der EM 2016 Dritter im Einzel und mit dem Team wurde.

Zielvorgaben gibt es für die junge Damen­ säbel-Truppe, in der Anna Limbach (29) mit Abstand die älteste Fechterin neben Léa Krüger (20), Julika Funke (18) und Ann-Kathrin Kindler (23) ist, nicht. „Das ist eine junge Mannschaft. Da sehe ich nicht, dass sie in Richtung Tokio mar- schieren werden“, sagte Ressel. „Wenn sie uns überraschen, wäre das toll.“

Auf eine Medaillenprognose will sich der DFB für die EM nicht festlegen, sondern Nach Weltcup-Coup in Chengdu: Kann das Damendegenteam auch bei der EM überraschen gibt das Erreichen der Top-Acht-Plätze in fünf Disziplinen als Ziel vor. Wie schon bei der WM in Leipzig lautet aber die Gespannt sein darf man auf das Comeback Marschroute für die EM, mutig und aktiv von Carolin Golubytskyi, die nach ersten in die Gefechte zu gehen. Auftritten beim Weltcup in Anaheim/USA und bei den Deutschen Meisterschaften DFB-Marschroute: nach ihrer Babypause (siehe Interview auf Forsch angreifen Seite 10) auf die große Bühne zurückkehrt. Ihre Teamkolleginnen Leonie­ Ebert, Anne „Das ist sowieso im Herren- und Damen- Sauer oder Eva Hampel­ freuen sich, „Caro“ säbel, aber auch in den Florettdisziplinen wieder in ihrer Mitte zu haben. „Meine notwendig“, erklärt Ressel. „Ich erwartet Mädels, der Bundestrainer und der Ver- aber auch von den Degenfechtern, dass band wollten mich unbedingt wieder zu- forsch nach vorne gegangen wird sowie rück auf der Planche sehen, um gemein- ohne zögern und Angst die Wettkämpfe sam den Weg Richtung Tokio zu gehen“, angenommen werden.“ In den vergange- sagt Golubytskyi,­ die seit Wochen wieder nen Jahren hätten vor allem die deutschen in Deutschland trainiert. Degendamen durch zu viel Passivität viele Wettkämpfe verloren – nicht selten nur Nach der Geburt ihrer Tochter Yuna hat um einen Treffer; auch gegen nicht so sie sich in den USA mit spezifischem Ath- starke Fechtnationen. letiktraining und Lektionen fit gehalten. Degen-Ass Richard Schmidt ist „zu allem in „Sie ist körperlich in einer sehr guten Ver- der Lage“. „Unser Ziel muss sein, die schwächeren fassung“, befand Ressel. Nationen deutlich zu schlagen. Dies kann dieser Waffe ist der Faktor Unberechenbar- man nur erreichen, wenn die Gefechte Das Alles- oder Nichts-Prinzip keit mehr eingepreist als in den anderen angenommen werden“, fordert Ressel. Disziplinen. „Auch im Herrendegen ist mit Deshalb glaubt er, dass die neue Regel Auch die Degenfrauen um Alexandra dem Team einiges drin. Die Leistungsbrei- zum Passivfechten ein Vorteil für die Ndolo haben mit ihrem Weltcupsieg im te ist jedoch sehr groß. Es kann alles oder DFB-Fechter ist. „Sie müssen nun akti- chinesischen Chegdu gezeigt, dass alles nichts passieren“, sagt Ressel. ver wegen der neuen Regel rangehen.“ möglich ist. Der DFB-Sportchef formu- Dies sei auch ein Grund gewesen, dass die liert es vorsichtiger: „Es gibt die Chance, Die Florett-Routiniers deutschen Degendamen den Weltcup in dass sie auch bei der EM um die vorderen Chengdu gewonnen haben. ­Plätze mitkämpfen können.“ Denn bei den Über mehr Erfahrung als das Herrenflo- ­Damen ist es wie bei den Degenherren. In rett-Team verfügt keine andere deutsche Andreas Schirmer

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CAROLIN GOLUBYTSKYI: „FÜR MICH GIBT ES KEIN LIMIT“

Interview I Die dreimalige EM-Zweite Carolin Golubytskyi ist vor einem Jahr Mutter geworden und hat eine Fechtpause eingelegt. Nun ist die 33 Jahre alte Florett-Weltklassefechterin wieder auf die Planche zurückgekehrt – rechtzeitig zur Heim-EM in Düsseldorf.

Sie sind Mutter geworden und haben zu- Und Sie standen schon bei einem Welt- und meine Eltern wäre das nicht möglich. letzt bei Ihrem Mann in den USA gelebt. cupturnier auf der Bahn ... Ich hoffe auch, dass ich in das #comeback- Wie haben Sie diese besondere Auszeit Golubytskyi: Ich habe Mitte März in stronger-Team von der Sporthilfe komme, vom Fecht-Wettkampfbetrieb erlebt? Anaheim meinen ersten Wettkampf be- da es nicht ganz so einfach ist, alles zu Wie hat sich Ihr Leben verändert? stritten. Das war sozusagen das Come- stemmen. Carolin Golubytskyi: Mein Wohnsitz ist immer noch Eine Teilnahme an der Heim-EM in Deutschland und das wird Düsseldorf ist geplant, auch die bei auch eine Zeit lang so blei- der WM in Budapest. Mit welchen ben. In Orange County in Erwartungen gehen Sie nach de Ba- Kalifornien betreibt mein bypause in diese Titelkämpfe? Mann Sergei eine sehr er- Golubytskyi: Die EM und die WM folgreiche Fechtschule. Da- sind zwei wichtige Zwischenstopps mit habe ich die besten Trai- auf dem Weg nach Tokio. Wir werden ningsbedingungen für die dort versuchen, im Team Medaillen anstehenden Wettkämpfe zu holen, damit der Weg Richtung Richtung Olympische Spie- Olympia nicht zu steinig wird. Leo- le 2020 in Tokio. Um meine nie Ebert, Anne Sauer, Eva Hempel Ziele zu erreichen hilft mir und ich sind ein sehr starkes Team – die Sportfördergruppe in auf und außerhalb der Planche. Wir Mainz. Ohne die Unterstüt- haben ein gemeinsames Ziel und un- zung der Bundeswehr wäre terstützen uns gegenseitig. ich nicht da, wo ich jetzt bin mit drei Olympia-Teilnah- Sie sind mit anderen Fechterinnen men, WM- und EM-Me- zum Verein Future Fencing nach daillen. Ich bin sehr stolz, Werbach gewechselt. Ein richti- Soldat zu sein und Deutsch- Carolin Golubytskyi ist wieder zurück auf der Planche ger Schritt? Wer wird in Deutsch- land zu vertreten. Foto: Augusto Bizzi land ihr Trainer sein, welche Rolle spielt ihr Mann als Coach? Wie gefällt Ihnen das Leben im Vergleich back. Meine Eltern habe ich für den Golubytskyi: Unser neuer Verein gibt uns mit dem in Deutschland? Wettkampf einfliegen lassen. Sie unter- das Gefühl, wieder einen Verein zu haben, Golubytskyi: Das Leben in Los Angeles ist stützten mich mit Yuna und so konnte Unterstützung zu fühlen und ein Team hin- wie ein Abenteuer. Ich bin sowieso diejeni- mein Mann mich auch coachen. Meinen ter uns stehen zu haben. Es ist ein Zusam- ge, die immer großes Fernweh hat. Es zieht Mann an der Bahn stehen zu sehen und menhalt, den ich schon sehr lange nicht mich einfach in die Welt, neues zu sehen, mich zu coachen sowie meine Mädels, mehr verspürt habe. Ich bin sehr glücklich, verschiedene Kulturen und andere Nati- die mich angefeuert haben, war ein tolles ein Teil davon zu sein. Leider gibt es für onen kennenzulernen. Doch meine Basis Gefühl. Es hat wieder Spaß gemacht. Das meinen Mann noch keinerlei Unterstüt- bleibt die Heimat. Dahin wird es mich war das Wichtigste für mich bei diesem zung. Ich hoffe, das hier noch Möglichkei- ­immer zurückziehen. Comeback. ten bestehen, ihn ins Boot zu holen, damit unser Team komplett ist. Denn ohne ihn ist Haben Sie nach der Geburt erst einmal Welche sportlichen Pläne haben Sie? Die es sehr schwer. eine Sport- und Fechtpause eingelegt Qualifikation für die Olympischen Spiele oder zügig wieder mit Fitness und Trai- 2020 in Tokio? Die Rolle Mutter und Spitzenfechterin: ning begonnen? Golubytskyi: Meine Mädels, der Bun- Ist die gut zu vereinbaren? Golubytskyi: Nach meiner Geburt habe destrainer und der Verband wollten mich Golubytskyi: Eine Mama-Athletin zu sein ich meinem Körper die Zeit gelassen, die unbedingt wieder zurück auf der Planche ist verrückt. Vor allem, wenn ich bedenke er braucht. Da ich während der Schwan- sehen, um gemeinsam den Weg Richtung das unsere Tochter Yuna ein kleiner Hur- gerschaft sehr mobil war, habe ich schnell Tokio zu gehen. Den Spagat zu managen rikan ist. Wer mich kennt weiß, dass es für wieder in meinen alten Trainingsrhythmus und eine Mama-Athletin zu sein, ist über- mich jedoch kein Limit gibt. gefunden. haupt nicht einfach. Ohne meinen Mann Andreas Schirmer

10 DAS EM-TEAM FÜR DEUTSCHLAND

EM-Kurzporträts I Der Deutsche Fechter-Bund hat für die Europameisterschaften in Düsseldorf 24 Fechter für die sechs Medaillendisziplinen nominiert.

DAMENDEGEN Einzel und mit der Mannschaft. Stammgast ist Ricarda Multerer auch bei europäi- schen Titelkämpfen: 2010 in Leipzig ALEXANDRA NDOLO (32) landete sie mit dem Team auf Platz Die frühere Leichtathletin und Moderne vier und verfehlte knapp eine Medail- Fünfkämpferin stand 2017 schon bei le. Seitdem war die Fechterin, die 2016 der EM in Tiflis auf der silbernen von Heidenheim zu Bayer Leverkusen Stufe des Siegerpodestes. Danach wechselte, mit Ausnahme von 2013 und erreichte die gebürtige Bayreutherin 2017 immer bei einer EM dabei. bei der WM in Leipzig Platz acht und sagte lässig: „Den WM-Titel hole ich mir woanders.“ Vielleicht nimmt die Fechterin DAMENSÄBEL von Bayer Leverkusen auf dem Weg dorthin schon eine Medaille in Düsseldorf mit. ANNA LIMBACH (29) BEATE CHRISTMANN (34) Bei der Heim-WM 2017 in Leipzig Beate Christmann qualifizierte sich das schnupperte Nicolas Limbachs jüngere dritte Mal in Serie für eine EM: Sie Schwester schon mal als Fünfte an gehörte zum Team, das beim Weltcup einer Medaille. Damals sagte die Ende März in Chengdu siegte und Dormagenerin: „Jetzt erst recht. Ich Hoffnung für die Heim-EM weckte. möchte eine Medaille.“ In Düsseldorf Die Tauberbischofsheimerin verfügt wäre mit dem heimischen Publikum im nach mehr als 170 Starts bei Satelliten- Rücken eine Chance dafür. Bei den Turnieren, Weltcups und Grand Prix’ über Deutschen Meisterschaften ist sie auf Gold fast abonniert: In große Erfahrung. In diesem Jahr holte sie ihren dritten Einzel- diesem Jahr wurde sie zum fünften Mal Titelträgerin im Einzel. Titel bei den Deutschen Meisterschaften. Bei einer Aktiven- WM war sie 2013 in Budapest, 2017 in Leipzig und 2018 in ANN-SOPHIE KINDLER (23) Wuxi dabei. Neben Ann- Sophie haben auch ihre Brüder Maximilian und Frederik ihre ALEXANDRA EHLER (24) Spuren im deutschen Säbelfechten Beim SV Waldkirch reifte sie von 2005 hinterlassen. Bei der EM 2017 in bis 2012 zu einer starken Degenfechte- Tiflis ist sie früh ausgeschieden (45. rin, wechselte danach zum Heidenhei- Platz), hat nun bei der Heim-EM mer SB und startet aktuell für Bayer die Möglichkeit, es besser zu machen. Leverkusen. Im vergangenen Jahr gab National war sie schon vorne dabei: Bei Ehler bei der WM in Wuxi ihr Debüt. den Deutschen Meisterschaften kam die Eislingerin sowohl im 2017 war sie schon bei der WM in Tiflis Einzel als auch mit der Mannschaft auf Rang drei. dabei. Wie es sich anfühlt, ganz oben auf dem Siegerpodest zu stehen, erlebte sie 2015 mit dem Team bei JULIKA FUNKE (18) der Junioren-EM in Maribor. Vor der EM in Düsseldorf war sie Schon im vergangenen Jahr gehörte bei sieben Weltcup- und Grandprix-Turnieren am Start. sie zur deutschen Mannschaft bei der Aktiven-EM (8. Platz) in Novi Sad. Mit RICARDA MULTERER (29) ihrer Trainings­partnerin Lisa Gette Bei Deutschen Meisterschaften ist sie eine feste Größe. Seit 2014 gewann die Fechterin vom FC Würth gewann sie fünf Titel und erreichte noch dreimal Platz zwei im Künzelsau bei der diesjährigen EM- und

Fotos: Augusto Bizzi

11 WM-Titelkämpfen der Junioren Gold und Silber. Bei den ANNE SAUER (28) Deutschen Meisterschaften der Aktiven unterlag sie im Finale Die Lehrerin für Deutsch und Lisa Gette. Englisch ist seit 2014 ohne Pause bei Europameisterschaften dabei. Im LÉA KRÜGER (20) vergangenen Jahr wurde sie in Novi Léa Krüger entschloss sich 2008, Sad Fünfte und schaffte damit ihre vom Fechterring Nürnberg in die bisher beste EM-Platzierung. Hoffen nordrhein-westfälische Säbel- für Düsseldorf lässt der zweite Platz der Hochburg Dormagen zu wechseln. Fechterin vom Future Fencing Werbach Was sie inzwischen draufhat, zeigte beim Weltcup Mitte März in Anaheim/USA. Aufmerksam sie in diesem Jahr ausgerechnet ist sie auf das Fechten im Sommer 2000 durch einen im heimatlichen Nürnberg. Bei den Zeitungsartikel geworden, der über einen Schnuppertraining Deutschen Meisterschaften wurde sie im beim FC Hardheim-Höpfingen berichtet. Aus dem Schnuppern Einzel Dritte. Beim Satelliten-Turnier in Gent erreichte sie mit wurde eine nun 19 Jahre lange Fecht-Karriere. Platz drei ihr bestes Aktiven-Resultat auf internationaler Ebene. HERRENDEGEN DAMENFLORETT

LUKAS BELLMANN (24) LEONIE EBERT (17) Eine andere Waffe als der Degen hätte Leonie Ebert vom Club Future Fencing es nicht sein können. Schließlich hatte Werbach hat sich bei der Junioren-WM sein Vater Achim Bellmann damit als Fünfte von Nachwuchs-Titelkämp- Erfolg und wurde mit dieser Waffe fen verabschiedet. Dass die ambitio- auch Weltmeister. Allerdings war seine nierte Fechterin auch bei den Aktiven Mutter Christiane (einst Weber) mit schon ihren (Spitzen-)Platz gefunden dem Florett noch erfolgreicher mit zwei hat, zeigten zuletzt ihre Resultate bei den Team-Olympiasiegen 1984 und 1988. Für ersten drei Weltcup-Turnieren, bei denen sie Sohn Lukas ist es die dritte EM-Teilnahme. 2018 hatte er sich jeweils eine Top-Acht-Platzierung erreichte – und in Kattowitz auf Platz sieben gefochten. Das besondere Heim-Feeling kennt sogar Zweite wurde. Zudem gewann Ebert, die ihre Laufbahn er von der WM 2017 in Leipzig. Nach Düsseldorf kommt er 2008 bei der TG Würzburg begann, den ersten deutschen gestärkt durch einen siebten Rang beim Weltcup in Bern. Meistertitel bei den Aktiven. Im Jahr 2017 war sie bereits bei den Welt- und Europameisterschaften dabei und gehörte zum RICHARD SCHMIDT (26) EM-Team, das in Tiflis Bronze holte. Bei der Heim-WM vor zwei Jahren in Leipzig schlug seine große Stunde. Der EVA HAMPEL (26) Kämpfer vom FC Offenbach holte Für Eva Hampel vom FC Bronze und damit die einzige Medaille Tauberbischofsheim ist es bereits für den Gastgeber. Es war kein die fünfte Europameisterschaft seit Zufallstreffer: Ein Jahr später wurde er 2015. Sie ist eine der Eckpfeiler ebenso Dritter bei der EM und meinte: der deutschen Florett-Equipe. Im „Ich bin keine Eintagsfliege“. Und dass er Einzel konnte sie in diesem Jahr beim auch in diesem Jahr vorne mitfechten kann, zeigte er als Siebter Stauferland-Turnier in Göppingen und des Weltcup-Turniers von Buenos Aires. bei den Deutschen Meisterschaften mit jeweils dem dritten Platz überzeugen. Ihre Karriere startete STEPHAN REIN (30) Hampel beim TV Jahn Kempten. Bei der WM 2016 in Rio Seit 2011 ist er bei fünf Weltmeister­ landete sie mit dem Team auf dem achten Platz. schaften ein Mitglied des Nationalteams gewesen, der vor CAROLIN ­GOLUBYTSKYI (33) allem als Mannschaftsfechter eine „Caro“ ist wieder zurück! Die erfolg- wichtige Rolle spielt. Außerdem kann reichste Florettfechterin der vergange- er seit 2011 auf fünf EM-Titelkämpfe nen Jahre gibt nach ihrer Babypause zurückblicken. Zu seinen bedeutenden das Comeback auf großer Bühne bei Einzel-Leistungen zählt der zweite Platz der EM in Düsseldorf. Es ist ihre elfte beim „Weißen Bär“ 2018 in Berlin. EM-Teilnahme: 2008, 2016 und 2013 gewann sie dabei jeweils Bronze. Den NIKOLAUS BODOCZI (25) größten Erfolg feierte sie bei der WM 2013 Bei den Deutschen Meisterschaften mit der Silbermedaille. Bei den Sommerspielen 2016 in Rio in Leipzig gewann er zum zweiten schied sie im Sechzehntelfinale verletzt aus. Das beste Olympia- Mal nach 2014 den Titel. Er ist der Ergebnis erzielte sie 2008 mit Platz acht. Tokio 2020 wären Sohn von Mikos Bodoczi, dem Carolin Golubytskyis fünfte Spiele. Cheftrainer des FC Offenbach, für den

Fotos: Augusto Bizzi 12 er auch startet. Mit dem ersten Meistertitel beendete er eine das Treppchen geschafft. Sein bisher bestes Einzelresultat im Durststrecke des hessischen Vereins. Denn den letzten Sieg Weltcup der Aktiven war der 40. Platz 2017 beim „Löwen bei nationalen Meisterschaften hatte Hans Halberstadt 1922 von Bonn“. In diesem Jahr hat das Talent bei sechs Weltcup- gefeiert. Filius Bodoczi ist 2014/15 immer wieder ein Kandidat Turnieren von Anaheim bis Tokio geballt Erfahrungen für das Nationalteam gewesen. Allerdings musste er wegen gesammelt. einer Handverletzung sowie für sein Studium mit dem Fechten zeitweise pausieren. Nun ist er wieder oben auf – und will nach Tokio 2020. HERRENSÄBEL

HERRENFLORETT MAX HARTUNG (29) Besser hätte es für ihn in diesem Jahr kaum laufen können. Mit den PETER JOPPICH (36) Weltcupsiegen in Budapest und Der Koblenzer ist einer der Madrid sowie den vier weiteren erfolgreichsten und besten dritten Plätzen in dieser Elite­serie ist Florettfechter, die es in Deutschland er der Topfavorit der Heim-EM. Der und in der Welt bisher gab. Mit seinen Dormagener könnte zum dritten Mal in vier WM-Titeln von 2003, 2006, 2007 Serie Europameister werden. Außerdem hat und 2010 hat er einen exponierten Platz er vor heimischer Kulisse noch etwas gut zu machen: Bei der in der Fecht-Geschichte sicher. Bei seiner WM 2017, wo er im Einzel im Achtelfinale ausschied und er EM-Premiere 2007 in Gent holte er auf im Teamkampf keine Sternstunde hatte. Im Achtelfinale konnte Anhieb Team-Gold. Danach gelang es ihm bisher einmal, im Hartung als Schlusskämpfer einen klaren Vorsprung (40:27) Einzel Europas Nummer eins zu sein: 2013 in Zagreb. Was ihm nicht verteidigen konnte. bisher bei vier Olympia-Starts nicht gelang, eine Einzelmedaille zu gewinnen. In Tokio 2020 wäre seine letzte Chance. MATYAS SZABO (27) Der Sohn von Bundestrainer Vilmos BENJAMIN KLEIBRINK (33) Szabo war bei den Olympischen Der gebürtige Düsseldorfer hat viel Spielen 2016 in Rio im Einzel am riskiert. Nach seinem Olympiasieg Start und wurde Achter. Er gehörte 2008 und Bronze mit dem Team vier auch der Mannschaft an, die 2014 Jahre später in , kehrte er dem Weltmeister in Kazan wurde. 2011 Fechtsport den Rücken. Das Fechten feierte er seinen größten Erfolg im ließ den Junioren-Weltmeister von 2008 Nachwuchsbereich: Im Einzel und mit dem und WM-Dritten bei den Aktiven von Team gewann er bei der Junioren-WM Gold. 2007 aber nicht los. 2016 wagte er das Comeback und kämpfte sich in die Weltspitze zurück. Bei BENEDIKT WAGNER (28) den EM 2018 und 2017 focht er sich mit den Plätzen fünf und Er war 2016 als Dritter deutscher vier in die Nähe der Medaillenränge. Dass er sie in Düsseldorf Säbelfechter nach Felix Becker entern könnte, zeigte Kleibrink als Dritter des Weltcups von St. (1993) und Wiradech Kothny (1999) Petersburg Anfang Mai. Europameister geworden. Ein Jahr davor war es ihm schon mit der ANDRÉ SANITA (27) Mannschaft gelungen, mit der er Wie gut es sich anfühlt, auf dem 2014 auch Weltmeister wurde. Seine Siegerpodest zu stehen, konnte der Form stimmte in den ersten vier Weltcup- Bonner 2015 und 2016 erleben: Erst Turnieren: Platz drei und vier in Padua und Budapest sowie gelang ihm der Gewinn von Bronze zweimal Siebter in Madrid und Warschau. mit seiner Florett-Gemeinschaft, danach als Einzelkämpfer. Seine BJÖRN HÜBNER (33) Ergebnisse im Weltcups lagen noch etwas Der Athlet vom FF Werbach war schon abseits der Topplätze. Das Beste kommt ja bei den Olympischen Spielen 2012 meistens zuletzt. Der ehrgeizige Athlet kam über den Solinger dabei und wurde mit der Mannschaft TB 2008 zum OFC Bonn. Bei den Nachwuchswelt- und Fünfter. Bei der WM 2011 in -europameisterschaften holte er im Einzel und mit dem Team verpasste er eine Medaille mit Platz elf Medaillen. vier knapp. Erfolgreicher lief es für ihn mit dem Team bei europäischen LUIS KLEIN (20) Titelkämpfen: 2011 in Sheffield holte Der Tauberbischofsheimer ist der er mit den Säbelkollegen Silber, 2010 in Leipzig und 2009 Youngster in einem Team der Routiniers. in Plovdiv jeweils Bronze. Das erste Mal kämpfte er in der Bei der Junioren-EM kam er auf den Nationalmannschaft bei der Heim-WM 2005 in Leipzig. In fünften Platz. 2016 hatte er es als Dritter diesem Jahr erreichte er mit dem Team im Weltcup den 7. Platz bei der Kadetten-WM und -EM auf in Madrid und mit Rang 14 das beste Einzelergebnis.

13 DFB-ATHLETENSPRECHER BRAUN: „EM IM EIGENEN LAND IST HILFREICH“

Interview I Marius Braun ist seit Juni 2017 Athletensprecher der deutschen Fechter. Er freut sich auf die Heim-EM und erwartet, dass die Titelkämpfe für die Olympia-Qualifikation einen Schub geben

DFB-Präsidentin Claudia Bokel hat die Waren Sie schon bei einem Heim-Titel- Fechter haben. Dementsprechend kann EM nach Düsseldorf geholt, um den kampf dabei gewesen? der gewünschte Schritt, aus dem Ergebnis- deutschen Fechtern im eigenen Land ei- Tal herauszukommen, nicht bei einer EM nen Vorteil in der Qualifikation für die Braun: Bei der WM 2005 und der EM oder WM gelingen. Ein Heim-Großereig- Olympischen Spiele 2020 in Tokio zu 2010 in Leipzig war ich noch zu jung. Ich nis gibt einen Schub, doch der Weg nach verschaffen. Wie ist das bei den Athleten war aber als Zuschauer dabei. Für die WM oben ist ein langer, da gibt es auch Rück- angekommen? 2017 in Leipzig konnte ich mich nicht qua- schläge. lifizieren. Marius Braun: Aus Athletensicht ist ein Das deutsche Fechten hat in den ver- Heim-Großereignis wie die WM 2017 in Wie haben Sie die WM 2017 als Zuschau- gangenen Jahren nicht nur gute Zeiten Leipzig oder nun die EM etwas Tolles. Da er erlebt? erlebt. Helfen Heim-WM und -EM, in können Familie und Freunde dabei sein Deutschland für das Fechten zu werben und man kann vor heimischem Braun: Bei der WM 2017 und aus der Talsohle rauszukommen? Publikum Medaillen gewin- war ich überrascht, was nen oder gute Leistungen für eine tolle Stim- Braun: Auf dem Verband ist viel einge- abrufen. Das ist eine mung herrschte. prasselt. Deshalb ist so eine WM und EM Situation, die es selten Bei einem Welt- im eigenen Land ganz hilfreich. Es ist gibt. Deshalb ist jeder cupturnier ist wichtig Kinder in die Halle zu bekommen, Athlet froh, wenn er die Atmosphäre damit sie ihre Idole live erleben können sich dafür qualifizie- nicht so gut. und ihre Begeisterung stärker entfacht ren kann. werden kann. Ich habe immer von Idolen DFB-Athleten- gelebt und wollte so gut sein wie sie. Die Alternative wäre sprecher Braun: eine EM in Sotschi ge- „EM im ­eigenen Wer waren Ihre Idole? wesen, nachdem Luxem- Land ist hilfreich“ burg die EM 2019 zurück- Foto: DFB Braun: Peter Joppich. Ich bin damals aus gegeben hat. Russland oder dem Fecht-Internat in Bonn gekommen Düsseldorf: Ist das in diesem Kont- und Joppich ist das erste Mal Weltmeister rast ein besonderer Vorteil? Sie haben gesagt, der Druck ist bei einer geworden. Danach durfte ich ihn im Trai- Heim-EM für deutsche Fechter schon ning in Bonn live erleben. Das war noch Braun: Generell ist es für jeden deutschen hoch. Was ist mit dem berühmten Heim- mal ein Extra-Kick für mich. Zu nennen Fechter besser, nicht nach Russland reisen vorteil? ist auch Benjamin Kleibrink, der 2008 zu müssen. Hinzu kommt, dass es durch Olympiasieger wurde. Das Training mit die Doping-Vergangenheit Russlands Braun: Sicher geht jeder anders mit der den ­Beiden hat mir sehr geholfen. es gewisse Restriktionen gab, auch eine ­Situation um. Bei der WM in Leipzig Einschränkung bei der Ausrichtung von konnte man aber sehen, dass es beflügelt, Wie sieht es mit Ihrer Karriere aus, was internationalen Sportveranstaltungen. vor heimischem Publikum zu fechten. Wir für Ziele haben Sie? Auch deshalb hat sich Claudia Bokel für sind Leistungssportler und wissen, was auf diese Bewerbung entschieden. Schöner uns zukommt. Braun: Für mich ist es gerade eine inter- wird die EM in Düsseldorf natürlich noch essante Zeit. Ich mache mein Master in durch die Olympia-Qualifikation, die be- Die WM 2017 in Leipzig war ein Erfolg Wirtschaftspsychologie in England. Was gonnen hat. und schien für das deutsche Fechten ein danach passiert, ist schwer zu sagen. neues Kapitel zu eröffnen. Ein Jahr spä- Ist mit Blick auf Tokio eine Heim-EM ein ter bei der WM in Wuxi lief es nicht gut. Ist Olympia 2020 ein Ziel? Vorteil? Warum ist der positive Effekt so schnell verpufft? Braun: Olympia ist immer mein absoluter Braun: Natürlich ist der Druck der deut- Traum gewesen, deshalb ist es schwer, das schen Fechter, im eigenen Land anzutre- Braun: Medaillen kann man nicht so Ziel einfach ad acta zu legen. Es beginnt die ten, beim Turnier höher. Aber ich denke, einfach planen, erst recht nicht bei einer Olympia-Qualifikation. Ich mache das Buch jeder macht sich bei einer EM ohnehin WM, wo Länder teilnehmen, die als Fecht- nicht zu, sondern schaue mal wie es läuft. selbst Druck. Entwicklungsländer galten und nun gute Andreas Schirmer

14

SPECIAL TAGE

Bei der EM in Düsseldorf wird nicht nur gefochten. An einer Reihe von Tagen gibt es auch Themenschwerpunkte im Rah- menprogramm. Zum Auftakt steht der em-splitter „Tag der NRW-Sportschulen“ (18. Juni) em-splitter auf dem Programm, an dem rund 1.500 Schüler der 11. und 12. Klassen das Fech- ten näher kennenlernen können. Zwei Tage später wird auf einer Trainerkonfe- VOLUNTEERS renz (20. Juni) über die neue Altersklas- Zeitplan der EM senstruktur und neue Turniersysteme Die EM begeistert die Fechter nicht nur im sowie die Trainernachwuchsarbeit und Rheinland. Aus ganz Deutschland bewer- Montag, 17. Juni: -organisation diskutiert. Darüber hinaus ben sich Volunteers, um bei diesem Event 09.00 Uhr: Herrenflorett-Einzel wird es den „Tag des Westfälischen Fech- mit dabei zu sein. Dabei sind auch freiwil- 13.00 Uhr: Damensäbel-Einzel ter-Bundes“ (20. Juni), den „Seniorentag“ lige Helfer aus Schweden, England, Lett- 17.20 Uhr: Eröffnungsfeier (21. Juni) sowie den „Tag der Landesprä- land, Georgien und Australien. Die Volun- sidenten“ und den „Tag des Rheinischen teers sorgen unter anderem dafür, dass die Dienstag, 18. Juni: Fechter-Bundes“ (22. Juni) geben. Punktestände an den Meldern gezählt wer- 09.00 Uhr: Herrendegen-Einzel den, dass die Sportler alle Informationen 11.00 Uhr: Damenflorett-Einzel TICKETS UND ANREISE Bitte die 3- oder 2-zeilige für das Fechtsportmagazin von dieser Seite zum richtigen Zeitpunkt bekommen und auch, dass die Waffentaschen zum Beginn Mittwoch, 19. Juni: Eintrittskarten wird es an den Veranstal- des Kampfes an der Bahn liegen. 09.00 Uhr: Damendegen-Einzel tungstagen auch noch an der Tageskasse 12.00 Uhr: Herrensäbel-Einzel zu kaufen geben. Es lohnt deshalb auch ein KAMPFRICHTER spontaner Besuch der EM-Wettkämpfe! Donnerstag, 20. Juni: Um zum Veranstaltungsort, der Messehal- Insgesamt werden bei der EM 35 Kampf- 09.00 Uhr: Damensäbel-Team le 8b, zu gelangen, ist die Anfahrt mit der richter an den Fechtbahnen die Entschei- 09.00 Uhr : Herrenflorett-Team Straßenbahn vom Hauptbahnhof Düssel- dungen treffen. Nominiert wurden sie vom dorf mit der U78 Richtung Merkur-Spiela- Freitag, 21. Juni: Europäischen Fecht-Verband (EFC). Vom rena zu empfehlen, die direkt am Eingang Gastgeberland sind folgende acht Kampf- 09.00 Uhr: Damenflorett-Team Nord-C hält. Die Anreise mit dem Auto ist richter ausgewählt worden: Benjamin 09.00 Uhr: Herrendegen-Team möglich. Abgestellt werden kann der Pkw Denzer, Robert Lange, Tom Möller, Alex- im nächstgelegenen Parkhaus P7. Samstag, 22. Juni: ander Schiffers, Tobias Bertram, Maximili- an Keck, Marcus Schulz und Tim Barden- 09.00 Uhr: Damendegen-Team EM-ÜBERTRAGUNG LIVE hagen. Der Kampfrichter mit der weitesten 09.00 Uhr: Herrensäbel-Team Anreise nach Düsseldorf ist Jong Hwan Ko Wer nicht die Möglichkeit hat, vor Ort die aus Südkorea. Die Einzel-Finals beginnen jeweils um Medaillenkämpfe in Düsseldorf zu erle- 18.00 Uhr und die der Mannschafts- ben, kann sie auf dem YouTube-FIE-Kanal Wettbewerbe sowie des Kampfes um mitverfolgen. Außerdem werden die EM- Platz drei jeweils um 16.00 Uhr. Finals im Einzel (ab 18.00 Uhr) und in den Mannschaftswettbewerben (16.00 Uhr) jeweils auf sportschau.de zu sehen sein. Ebenfalls wird es tägliche Live-Übertragen INFORMATIONSSTÄNDE auf Eurosport geben.

Im Messebereich befinden sich Fechtaus- EM AUF ALLEN rüster, die nicht nur die Athleten mit fri- SOCIAL-MEDIA-KANÄLEN schen Klingen und Waffen versorgen, son- dern auch die Messebesucher einkleiden Die Heim-EM wird von Informationen können. Offizielle Ausrüster der EM sind auf allen Social-Media-Kanälen begleitet. die Fechtartikelhersteller allstar und Uhl- Zeitnah werden Berichte zum deutschen mann Fechtsport. Ebenfalls vor Ort vertre- Fechtteam auf Facebook, Instagram und ten ist Leon Paul. Daneben locken zudem Twitter zu finden sein. Wer schnell über das Spendenfahrrad der Zurich Versiche- die bevorstehenden Gefechte informiert rung, eine Activity Wall vom offiziellen Ge- werden will und den Livestream der EM sundheitspartner Techniker Krankenkasse mitverfolgen möchte, ist bei Facebook Tim Bardenhagen – einer von acht deut- und die Nationale Anti-Doping-Agentur richtig aufgehoben. Live-Interviews oder schen EM-Kampfrichtern NADA mit einem Quiz. kurze Videos werden ebenfalls auf Face-

16 Schauplatz der EM-Medaillenkämpfe: Die Düsseldorfer Messehalle 8b Foto: Düsseldorf Tourismus

book gepostet. Private Einblicke gen mit der richtigen Lösung auf Fecht-Großereignisse in Deutschland hinter die Kulissen über das deut- die Frage, wer 2001 bei der EM in sche Team werden die Abonnen- Koblenz die einzige Goldmedaille Bitte die1961 3- Duisburg oder 2-zeilige Weltkriterium für das der Fechtsportmagazin Junioren ten von Instagram dieser Seite bekommen. In (Imke Duplitzer) gewann, sind ein- 1978 Hamburg Weltmeisterschaften den sogenannten „Insta-Storys“ gegangen. Folgende zehn Gewin- 1986 Stuttgart Junioren-Weltmeisterschaften werden die deutschen Fechter an ner sind ausgelost worden: Walter 1992 Bonn Kadetten-Weltmeisterschaften den Wettkampftagen begleitet. Hördle, Mario Böttcher, Heidrun 1993 Essen Weltmeisterschaften Über Twitter wird außerdem ein Claußen, Wolfgang Frank, Stefa- 2001 Koblenz Europameisterschaften schneller Ergebnisservice angebo- nie Schiffer, Melanie Barth, Ronald ten. Seit dem 1. Juni gibt es auch Schröder, Eva Engler, Dieter Berg- 2005 Leipzig Weltmeisterschaften eine Instagram-Seite für die Euro- mann und Adrian Müller. 2010 Leipzig Weltmeisterschaften pameisterschaften. Hier soll auch 2016 Stralsund Veteranen-Weltmeisterschaften den internationalen Athleten eine TRAINERKONFERENZ IN 2017 Leipzig Weltmeisterschaften Plattform geben werden, ihre Sto- DÜSSELDORF 2019 Düsseldorf Europameisterschaften ries rund um die EM zu erzählen und Bilder zu zeigen. Am Rande der Europameisterschaf- ten in Düsseldorf veranstaltet der Eine umfassende Informations- Ausschuss Lehrwesen des Deut- plattform wird die Facebook- schen Fechter-Bundes am 20. Juni Seite der EM (www.facebook. eine Trainerkonferenz. Sie ist of- com/madeofsteel2019/)­ sein. fen auch für ausländische Trainer, die Teilnehmerzahl ist unbegrenzt. GEWINNER DES EM-RÄTSELS Themen der Konferenz sind unter anderem Nachwuchs und Alters- Das Preisausschreiben zur Heim- klassenstruktur, Trainingsmethodik Europameisterschaft in Düssel- und der Wettkampfkalender sowie dorf, bei dem es jeweils zwei Ti- Fragen zum Reglement, ckets für die Medaillenkämpfe zu gewinnen gab, stieß auf große Re- Weitere Informationen auf sonanz. Mehr als 40 Einsendun- www.madeofsteel2019.de

fechtsport-Ausgaben zu den Europameisterschaften 2001 in Koblenz und 2010 in Leipzig

17 Starker Hieb: Lisa Gette Fotos: Augusto Bizzi

DAMENSÄBEL-TALENTE BRILLIEREN BEI WM UND EM

Bilanz der Nachwuchs-Titelkämpfe I Die Welt- und Europameisterschaften der Kadetten und Junioren sind jedes Jahr eine Standortbestimmung über Leistungsstärke und Perspektive der Talente des Deutschen Fechter- Bundes. Bei der EM in Foggia/Italien und bei der WM in Torun/Polen lief nicht alles nach Wunsch, aber besonders gut für die Damensäbel-Juniorinnen des DFB: Bei der EM brillierten sie mit dem Titelgewinn und bei der WM legten sie mit Silber nach.

„Im Damensäbel machen wir uns um den Nachwuchs keine Sorgen“, stellte DFB- Sportdirektor Sven Ressel zufrieden fest. „Die Mannschaft ist international kon- kurrenzfähig, da wächst etwas heran.“ Bei der Junioren-EM wurde die goldene Glanztat mit 45:44 gegen Italien vollendet. Bei der WM hatten Lisa Gette, Julika Fun- ke, Anna-Lena Bürkert (alle FC Würth Künzelsau) und Larissa Eifler (TSV Bayer Dormagen) im Endkampf gegen Ungarn mit 43:45 das Nachsehen. Bundestrainer Pierre Guichot war dennoch „stolz auf die Leistung“, da bei nur zwei Treffern weni- ger fast die „Goldmedaille auf der Spitze“ gewesen sei.

Im Herrensäbel erreichte das deutsche Team bei der WM mit Bas Wennemar, Stefan Friedheim, Leon Schlaffer (alle TSV Bayer Dormagen) und Antonio Heathcock einen guten siebten Platz. Der Eislinger Heathcock hatte bei der Kadetten-EM die Großer Jubel bei den Säbel-Juniorinnen nach WM-Silbergewinn Bronzemedaille gewonnen.

18 Eislinger Antonio Heathcock landet einen Hieb

Kadetten-Europameister Arwen Borowiak was sie leisten kann. Platz fünf ist ein or- „Ich lasse mich gern weiter von ihr über- konnte nach seinem großen Tag in Foggia dentliches Ergebnis“, meinte auch Ressel. raschen.“ Insgesamt war er aber mit dem bei WM mit dem Florett nicht mehr so Bei den Aktiven ist Leonie Ebert ohnehin Gesamtresultat der beiden Titelkämpfe der überzeugend auf der Planche agieren. Der schon in der Weltspitze angekommen. Nach Talente nicht wirklich zufrieden. „Die Er- 17-jährige Tauberbischofsheimer verlor dem zweiten Platz beim Weltcup im Janu- gebnisse der Nachwuchs-Höhepunkte sind schon in der 32er-Direktausscheidung ge- ar in Kattowitz, ist sie auch in , Kairo unter unseren Erwartung geblieben”, resü- gen den späteren Silbermedaillengewinner und Anaheim jeweils unter die besten Acht mierte Ressel. „Nicht nur in Betrachtung Paul de Belval (9:15) und landete auf Rang gekommen. Und im eigenen Land ist sie zu- der Medaillenbilanz, sondern auch was sie 17. „Arwen hat bei der EM geglänzt, konn- mindest in diesem Jahr die Nummer 1 nach in Richtung Finalplatzierungen erreicht te das bei der WM aber nicht bestätigen“, ihrem ersten Titelgewinn bei den Deut- haben. Das war uns einfach zu wenig.“ sagte Ressel. „Das ist aber auch schwer in schen Meisterschaften der Aktiven. so einem jungen Alter.“ Im Nachhinein Es gebe genug deutsche Nachwuchsfechter, habe er sich gefragt, ob es sinnvoll gewe- die in der Lage sein müssten, Platzierun- sen sei, ihn nach dem großen EM-Erfolg gen unter den Top Acht zu erreichen. „Das auch bei der WM noch einmal ins Rennen ist leider in vielen Disziplinen nicht pas- zu schicken. Der DFB-Sportchef hat aber siert. Das Ergebnis ist insgesamt betrachtet trotzdem keinen Zweifel, dass Junior Boro- eher etwas ernüchternd“, meinte er. Man wiak „ein Mann mit Perspektive“ ist. habe im DFB große Hoffnung gehabt, dass sich durch einige Umstellungen und mehr Titel-Traum ging nicht in Erfüllung zentrale Maßnahmen im Junioren-Bereich Eine Florettfechterin mit großer Zukunft das Niveau deutlich erhöhe. ist Leonie Ebert vom Verein Future Fenci- ng Werbach, die sich gern mit einem Sieg „Vielmehr zeigt sich, dass uns die drei gro- bei ihren letzten Nachwuchs-Titelkämpfen ßen Nationen Italien, Russland und USA verabschiedet hätte. Doch bei aller akribi- davon rennen. Sie haben allein 37 Medail- schen Vorbereitung: Goldmedaillen sind len bei der WM geholt“, erklärte Ressel. nicht planbar. Im Viertelfinale unterlag Abschied aus dem Nachwuchs: Leonie „Die sind weit, weit weg.“ Dahinter kämen sie der Amerikanerin Lauren Scruggs in Ebert mit großem Abstand Ungarn, Frankreich einem bis zum 11:12 ausgeglichenem Ge- und Südkorea. „Erst dann kommen Länder fecht. Am Ende wurde die US-Fechterin Der DFB-Sportchef sieht Ebert nicht nur mit einer großen Spannbreite, zu denen Weltmeisterin und die 19 Jahre alte Ebert deshalb auf einem guten Karriereweg. Deutschland gehöre. Ich habe den Ein- respektable Fünfte. „Leonies Einstellung zum Sport ist absolut druck, dass ein großer Respekt gegenüber professionell. Ich bin sehr erstaunt, wie sie den Athleten der drei führenden Natio- „Es ist sehr schade, dass Leonie keine Gold- den Weg akribisch geht“, sagte Ressel. „Sie nen von unseren Fechtern vorhanden ist“, medaille geholt hat. Es war ihr Ziel, das fordert ihre Trainingseinheiten, sie weiß stellte Ressel fest und fügte an: „Es fehlt die sie schon viele Jahre verfolgt“, sagte Nach- ganz genau, was sie tun muss, damit sie mentale Stärke und das Selbstvertrauen.“ wuchs-Bundestrainer Simone Capelletto. besser wird und sie kommt den Topfechte- Andreas Schirmer „Es ist kein Beinbruch bei ihr. Alle wissen, rinnen auf der Welt immer näher.“ Ressel:

19 Eine verschworene Gemeinschaft: Das Damensäbel-Juniorenteam Foto: Augusto Bizzi

20 GLÄNZENDE ZUKUNFT: DIE DAMENSÄBEL-TALENTE

Damensäbel-Nachwuchs I Viel hat nicht gefehlt und die deutschen Säbeldamen-Juniorinnen hätten nach dem EM-Gold auch noch den Weltmeistertitel in Torun gewonnen. Am Ende ist es Silber geworden – und die Perspektive von Larissa Eifler und Co. so oder so glänzend.

enn man so nahe am ganz gro- rinnen gegen die Ungarinnen gut behaupten, ßen Triumph dran ist, darf man doch sobald Pusztai dran war, verringerte sie auch enttäuscht sein, was den den Abstand. Dennoch gelang es den Europa- vier Fechterinnen bei der Sie- meisterinnen bis zum letzten Gefecht die Duelle Wgerehrung anzusehen war. Denn nur um zwei stets für sich zu entscheiden. Im letzten Kampf Treffer mussten sich Larissa Eifler (TSV Bayer musste Schlussfechterin Lisa Gette gegen die zu Dormagen), Julika Funke, Elisabeth Gette und dem Zeitpunkt auf Platz zehn bei den Aktiven Anna-Lena Bürkert (alle FC Würth Künzelsau) den Ungarn (43:45) geschlagen geben. Schließ- lich hatte sich das Quartett nach dem EM-Titel- gewinn Hoffnungen gemacht, den Spitzenplatz auch bei der WM erklimmen zu können.

Die Ausgangslage dafür war nicht schlecht. Denn: Vor der WM standen die vier Fechte- rinnen als Mannschaft auf Platz zwei der Juni- oren-Weltrangliste. Ihre stärkste Konkurrenz sahen sie in Russland und Italien. Beide Fecht- Nationen hatten sie im Laufe der Saison schon geschlagen. Welche Mannschaft könnte das ­Quartett da noch überraschen, war die Frage.

Zunächst lief es im Einzel für die Säbelfechte- rinnen des DFB alles andere als optimal. Larissa Eifler erreichte als beste deutsche Fechterin den 15. Gette, Funke und Bürkert sind in der 32er Direktausscheidung ausgeschieden. Eine gelun- ge Ouvertüre für den Teamkampf war das gera- de nicht. Dabei hatte vor allem Lisa Gette in den Auf Gold folgte WM-Silber: Das Damensäbel- ersten Turnieren der Saison mit guten Ergeb- Team Foto: Augusto Bizzi nissen aufhorchen lassen. Doch was im Einzel nicht gelang, funktionierte mit vereinten Kräf- gelistete Ungarin auf die Planche – aber Gette ten in der Mannschaft um so besser. Mit dem konnte das 43:45 nicht verhindern. „Sie hatten anspruchsvollen Ziel, auch bei der WM Gold zu die Goldmedaille auf der Spitze, aber am Ende holen, starteten die Vier mit einem deutlichen war die Ungarin Liza Pusztai zu stark“, sagte Sieg gegen Spanien, dem sie weitere Erfolge im Guichot, „Ich bin aber sehr stolz auf die Mann- Viertel- und Halbfinale gegen Südkorea und Ita- schaft. Die Fechterinnen haben professionell ge- lien folgen ließen. fochten und eine tolle Leistung gezeigt.“

Im Finale wartete schließlich auf die Mannschaft Mit WM-Silber kam die deutsche Säbeldamen von Bundestrainer Pierre Guichot das ungari- am Ende doch noch auf Platz eins: Auf die Spit- sche Team um Liza Pusztai, das Russland und zenposition der Junioren-Weltrangliste. Diese die USA im Viertel- und Halbfinale rausgewor- Platzierung wollen Lisa Gette und Julika Fun- fen hatte. Die bärenstarke Pusztai konnte jeweils ke nun mit ihren neuen Teamkolleginnen ver- im letzten Gefecht den Rückstand ausgleichen teidigen: Denn Larissa Eifler und Lena Bürkert und gewinnen. Sollte sie auch gegen die deut- gehen nach dieser Saison aus der Altersklasse schen Fechterinnen einen solchen Coup landen? heraus. Zunächst konnten sich die deutschen Fechte- Stella Kluge

21 DAS RHEINLAND – REGION MIT GESCHICHTE UND ERFOLGEN

Fecht-Geschichte zur EM I Düsseldorf ist 1288 durch den Grafen Adolf vom Berg zur Stadt erhoben worden. Die Kunstakademie – gestiftet 1767 von Kurfürst Johann Wilhelm – blühte unter der Leitung von Peter Cornelius auf. Jeder Kunstkenner schätzt die Werke der Düsseldorfer Künstler aus dem 19. Jahrhundert von Carl Friedrich Lessing, Oswald Achenbach, Johann-Wilhelm Schirmer oder Ludwig Knaus. Auch die Fechtkunst ist in und um Düsseldorf herum früh in Erscheinung getreten.

o fand schon 1586 eine „Fecht- im Mai 1913 in Duisburg belegten die und die Fechtschule Gottgetreu Athos. schul” statt – nach den Regeln, Düsseldorfer Fechter vom TV 1847 vorde- Als Fechtmeister waren Cavaliere ­Alfredo die der fürstliche Trabant re Plätze. Im September 1913 fand in Düs- Angelini, der auch die Waffenbrüderschaft Hans von Olm ausrief. 1664 seldorf ein Fechtturnier statt; ausgerichtet Essen betreute, und Ernst Rischka beim erschien in Heidelberg das vom Düsseldorfer Fechtclub von 1906. All DFCD Düsseldorf tätig. Zu seinen erfolg- Werk von Jean Daniel L’Ange: dies zeigt, dass bis zum 1. Weltkrieg in die- reichsten Fechtern gehörte Johanna Hage- „Deutliche und gründliche ser Region schon ein reger Fechtbetrieb dorn, die 1951 die Deutsche Meisterschaft S Erklärung der Adelichen und herrschte. im Damenflorett gewann, und Hans Esser, Ritterlichen freyen Fechtkunst“, illustriert der mit dem Säbel 1941 ersten und 1953 mit 61 Kupferstichen. Sein Sohn Charles DFCD wird zu einer der besten den letzten nationalen Titel holte. sorgte für eine 2. Auflage, die 1708 in Düs- Fecht-Adressen im Land seldorf gedruckt wurde und herauskam”. Er gehörte auch zu der Säbel-Mannschaft, Am 27. Mai 1924 fand die Gründung- die 1936 Olympia-Bronze in Berlin ge- Er war kurfürstlich pfälzischer Exercitien- versammlung des Deutschen Fechtclubs wann. Zu den namhaften Aktiven des DFC meister. Das Buch ist dem „durchleuchtis- Düsseldorf unter dem Vorsitz von Prof. zählten zudem der Olympia-Teilnehmer tem Fürsten und Herren Johann Wilhelm J. Frommelt statt. Bis zum Beginn des 1960 und 1968, Fritz Zimmerman, und Pfaltz-Grafen bey Rhein” gewidmet. L’Ange 2. Weltkrieges wurde der DFCD zu einer Hans Kühn sowie Helmut Groth, Gunther war wie viele Fechtmeister in Deutschland der besten Fecht-Adressen Deutschlands. ­Bohnen oder Theo Miese. in dieser Zeit von der italienischen Schule beeinflusst. Mitbegründer des Vereins war der Leis- Nachdem am 21. März 1950 das Fecht- tungs- und Vorfechter Paul Schulze (1892- verbot in Deutschland von den Alliierten Im 19. Jahrhundert waren die Fechtab- 1958), der nach Ende des 2. Weltkrieges die aufgehoben wurde, wofür sich der 1949 teilungen des Deutschen Turnerbundes treibende Kraft im Verein gewesen ist und gegründete Olympische Fechtclub Bonn maßgeblich Keimzelle für die Gründung dafür sorgte, dass der Club weiter zu den und der DFCD sehr eingesetzt haben, von Fechtclubs in Deutschland. Im Jahre national erfolgreichsten gehörte. Daneben entwickelte sich der Düsseldorfer Verein 1880 wurde der Verband Mittelrheinischer gab es noch den Rheinischen Fechtklub unter dem Vorsitzenden Paul Schulze und Fechtklubs gegründet: Die ers- te Dachorganisation des deut- schen Fechtsports. Er vertrat 16 Fechtabteilungen beziehungs- weise -vereine in 13 Städten.

1913 erschien ein Artikel in der Deutschen Fechterzeitung des Turnerbundes mit dem Titel „Der Fechtsport am Düsseldor- fer Schauspielhaus”, der vom Fechtmeister M. Eichelsheim in dem Theater gelehrt wurde. Und bei einer Ausschusssit- zung des Verbandes Mittelrhei- nischer Fechtklubs, ebenfalls 1913, wird darauf hingewiesen, dass das Degenfechten zu wenig gefördert wird und somit inter- national nicht mithalten kann. Bei dem Verbandswettfechten

22 Diplom-Fechtmeisterin Lilo Grasses zu einem der erfolgreichsten im Land. Nach dem Tod von Paul Schulze 1958 über- nahm Eldena Heckmann die Führung des DFCD.

Zu den herausragenden Fechtern gehörte in den 1950er- und 1960er-Jahren Dieter Fänger vom RFK Düsseldorf. Er war bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom sowie bei fünf Weltmeisterschaften dabei. Als späterer Vizepräsident des Deutschen Fechter-Bundes zählte Fänger zu den Be- fürwortern der neuen wie umstrittenen Trainingsmethoden von Emil Beck. Auch die erste Frau im DFB-Präsidentenamt, die Stolbergerin Erika Dienstl (1986-2000) kam aus dem Rheinland.

Nach dem Tod von Lilo Grasses 1966 konnte der DFC Düsseldorf nicht mehr an die großen Erfolge anknüpfen. Das 75-jäh- rige Bestehen feierte man im Jahre 1999. Wie bei jedem Verein gab es Höhen und Tiefen, aber insgesamt war das Fechten in Düsseldorf immer präsent.

Zur Geschichte des Vereins gehört aber auch, dass der gebürtige Düsseldorfer Benjamin Kleibrink seine Karriere dort begann, sie aber in Moers, Bonn und ­Tauberbischofsheim fortsetzte – und 2008 Olympiasieger wurde. Bei der EM im Düssel­dorf wird er am Start sein – für den DFC Düsseldorf.

Einer der ganz großen Fechter, der aus dem Rheinland stammt, ist Friedrich Wessel gewesen. Das Florett-Ass vom OFC Bonn gewann 1969 und 1970 den WM-Titel.

Dokumente zur Geschichte des Fechtens und der Fechter im Rheinland

Aktuell sind mehr als 45 Vereine und Abteilungen im Rheinischen Fechter- Verband organisiert. Dazu zählen auch die Säbel-Hochburg Bayer Dor- magen und das Bundesleistungszen- trum Bonn mit dem dort ansässigen OFC mit Schwerpunkt Herrenflorett. Es herrscht also nicht nur bei einer Heim-EM in Düsseldorf reger Fecht- betrieb an Rhein und Ruhr.

Rainer Köbelin Historisches Fechtarchiv München

23 SENIOREN

Dauerbrenner Bad Dürkheim Besonders zu erwähnen ist aber Bruno Kachur (TSF Ditzingen): Er schaffte es, den Meistertitel Mit 345 Startern ist bei den Deutschen Meister- gleich doppelt zu gewinnen, nämlich sowohl mit schaften der Senioren in diesem Jahr wieder eine dem Florett als auch mit dem Degen (70+). Alle Rekordzahl an Teilnehmern angetreten. Es gab ei- anderen Titel- und Medaillengewinner sind in der nige Überraschungen, denn die meisten Titel konn- beigefügten Tabelle zu finden. ten nicht verteidigt werden. Dafür konnten einige Fechter sich gleich in zwei Waffendisziplinen Gold Dass solch ein Rekordturnier, geleitet von Rüdiger holen. Dass es aber einer Fechterin gelang, sich in Volb, so ruhig und entspannt ablaufen konnte, ist allen drei Waffen „Deutsche Seniorenmeisterin“ u. a. den guten DFB-Obleuten zu verdanken sowie nennen zu dürfen, sollte wohl eine Ausnahme blei- dem Ophart-Team, vertreten durch Steve Klinker. ben. Dieses Kunststück brachte in der Altersklasse 60+ die Hannoveranerin Karin Jansen fertig. Am Rande des Turniers wurde übrigens die alle zwei Jahre vorgeschriebene Wahl des Senioren- Ein weiteres Phänomen ist Säbelfechterin Friederi- sprechers und seiner Stellvertretung durchgeführt, ke Janshen (Altersklasse 50+) von der TSG Berge- organisiert wie immer von der erfahrenen Birgit dorf: Bei allen ihren Teilnahmen in Bad Dürkheim Noll. Es bestand kein Zweifel daran, dass das per- seit 2005 fuhr sie mit Titeln und Goldmedaillen fekt und zur Zufriedenheit aller Fechtsenioren ar- nach Hause! beitende Team wiedergewählt werden würde. Das Ergebnis: Von 204 abgegebenen Stimmen erhielten Ihren Vorjahreserfolg verteidigten auch die Degen- Dr. Harald Lüders 201, seine Stellvertreterin Silke fechterinnen Renate Alles (TSG Friesenheim, jetzt Weltzien 191 Stimmen. 50+) und Ute Schiffmann (Post SV Nürnberg, 70+). Während der Siegerehrung am ersten Turniertag, Viel Wechsel gab es bei den Männern – Dauersie- von der Stadt Bad Dürkheim wie immer reichlich ger gingen dieses Mal leer aus. Beständig zeigte mit Weinpräsenten versehen, kam es auch zur Ver- sich Florettfechter Titus Förster (TG Dörnigheim, Säbelfechterin Friederike Janshen von der TSG gabe des von Franz Hirt (vor 18 Jahren) gestifteten 60+), der wie 2018 gewinnen. Dies gelang bei den Bergedorf gewann bei jeden ihrer Starts bei Wanderpreises „Senior des Jahres“ (siehe Fecht- Säbelfechtern (70+) nur Helmut Helfricht vom FC deutschen Meisterschaften seit 2005 mindestens Forum). Leipzig. einen Titel. Laki Dobridis

47. Deutsche Senioren-Einzelmeisterschaften 26. bis 27. April 2019 in BAD DÜRKHEIM Starter Gold Silber Bronze 40+ 18 BERNAU, Ulrike KOLLMETZ, Hilke HELDMANN, Tanja HIRSCHAUER, Natalie DFL 50+ 14 DEGENKOLB, Marion REESE, Stefanie WELTZIEN, Silke WULF, Annette 60+ 10 JANSEN, Karin DRESEN-KUCHALSKI, Margaretha FIBRANZ, Ute SCHRAMM, Angelika 70+ 4 SZYMANSKI, Christa GREUNKE, Brigitte GORIUS, Bärbel SCHLEDE, Eva 40+ 18 STIEHL, Judith THRUM, Annette DÖMELAND, Karen WOITAS, Babett 50+ 24 ALLES, Renate FICHTEL, Bettina ELSENBACH, Christine MATH, Barbara DDE 60+ 16 JANSEN, Karin KULOZIK, Martina BRAUN, Heidi HEINZELMANN, Dagmar 70+ 7 SCHIFFMANN, Ute GREUNKE, Brigitte GORIUS, Bärbel HAMANN, Annegret 40+ 7 KOLLMETZ, Hilke GRAUDINS, Gunilla KLÖPFER, Ulrike WALTER, Petra 50+ 6 JANSHEN, Friederike REIMERS, Gesche ATHENSTÄDT, Bärbel ZOPPKE, Christine DSÄ 60+ 3 JANSEN, Karin RICHTER, Viola BUDDE, Margit 70+ 4 GREUNKE, Brigitte HAMANN, Annegret WERST, Heidrun WOHLFAHRT, Janka 40+ 15 SCHWANNINGER, Jörg BAIR, Stephan TJARKS, Lasse ULLRICH, Jörn 50+ 25 CHRISTEN, Roman PETERS, Peer Uwe MALACHOW, Alexander MARDUCHAJEW, Peter HFL 60+ 13 FÖRSTER, Titus BÖHMER, Heinrich BRINKMANN, Hans-Georg KLUGE, Frank 70+ 13 KACHUR, Bruno PRECHTEL, Hanns PETRI, Volker SIMON, Bernd 40+ 18 DJOKAJ, Leonard SCHLÜTER, Niklas MUSCHENICH, Carsten WIRTH, Henning 50+ 41 LONGO, Marco MARKUS, Daniel BRUDY-ZIPPELIUS, Thomas HUSTIG, Karsten HDE 60+ 26 GERBER, Frank-Helge SCHMIDT-THOMEE, Georg BORRMANN, Igor TÖRÖK, Gabor 70+ 25 KACHUR, Bruno SCHÖLß, Michael KUR, Friedrich PRECHTL, Hanns 40+ 7 WEBER, Alexander GOIKHman, Igror TAPPE, Michael ULRICH, Helge 50+ 17 WRASE, Hartmut STIER, Martin BERGER, Svend HALBACH, Jürgen HSÄ 60+ 8 BROCK, Bernd BROCK, Peter BÖHMER, Heinrich STEIDL, Rainer 70+ 6 HELFRICHT, Helmut HERBST, Volkhard NETTINSMEYER, Wolf PRECHTL, Hanns 345

24 DFB

5. Breitensportlehrgang im Fechtzentrum Heidenheim

Armin Stadters Konzept für den „Breitensportlehr- gang Degen“ entwickelt sich zu einem „Jour Fixe“ in der Fechtwelt. Denn schon zum fünften Mal tra- fen sich Fechter vom 18. bis 20. April im Fechtzen- trum Heidenheim.

Vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen, vom Aktiven bis zum Veteranen: Jede Altersklasse war auf dem diesjährigen Osterlehrgang vertreten. Das Programm hatte es in sich und reichte vom Freifechten über Partnerübungen zum Einüben taktischer Situationen und täglichen Lektionen. Zudem gewährte der WM-Dritte von 2017, Ri- chard Schmidt vom Fechtclub Offenbach, den Teilnehmern noch intensive Einblicke in den ­Profisport.

Neues ausprobieren, Bewährtes verfeinern oder Die Teilnehmer des 5. Breitensportlehrganges in Heidenheim mit dem WM-Dritten von 2017, Richard einfach mal mutig sein und auf den Gegner zuge- Schmidt (links), als prominenten Gast Foto: Privat hen. Der Breitensportlehrgang bietet viele Mög- lichkeiten sich auf seinem persönlichen Niveau die eigene Leistungssteigerung nach dem Lehrgang noch ein paar Bahnen zur Entspannung schwim- zu verbessern. Laut Armin Stadter „sind es die einem „Quantensprung“ glich. Im Taste-Hotel in men. Alles in allem gelungene drei Tage mit Armin kleinen Schritte, die durch das Erlernte zu einem Heidenheim fühlten sich alle Fechter wie immer Stadter, Christian Fach, Richard Schmidt, Kilian besseren Ergebnis im Gefecht führen können“. Ei- gut aufgehoben. Dort konnte man gut zur Ruhe Stadter, Wilhelm Ewert und Istvan Javor. nige Teilnehmer berichteten sogar darüber, dass kommen oder im angrenzenden Schwimmbad

AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

BADEN-WÜRTTEMBERG bestand noch und so konnte Bülau sich wieder groß­zügige Schwimmbad, für den krönenden motivieren und in den Platzierungsgefechten Sie- Abschluss das deutsch-polnische Degenturnier Matthew Bülau gewinnt ge gegen den Bulgaren ­Kaloyan ­Ryapov (10:7), den in Swidnica. Vereinskollegen Tim ­Jurtschak (10:8) und den Po- Gesamt-Allstar Challenge len Szymon ­Walkowiak (10:8) ein­fahren. Der Fechtclub Berlin Südwest ist stolz, den Fecht- sport und die Völkerverständigung fördern zu Beim letzten von drei Allstar-Challenges der Den Gesamtsieg sicherte sich Bülau mit 267 Punk- können und dankt Marek Bajan, Jennifer Haase B-Jugend in Leipzig reichte Matthew Bülau ein ten und fünf Zählern vor Nicolo Warnking vom und Horst Wolf (Blau Weiß Klein-Machnow) für neunter Platz unter 84 Startern für den Sieg in der Fechterring Hochwald. Ihren Einsatz. Eine Wiederholung in 2020 ist fest Gesamtwertung. Denn er hatte die ersten beiden Lis Fautsch geplant. Kontakt & Info: www.fechtclub-berlin.de. Turniere der Serie in Frankfurt und in Leverkusen Lutz Wilde gewonnen.

BERLIN HESSEN Teilnehmerrekord beim Fechtcamp im polnischen Drzonkow Hessischer Fechtertag 2019: Präsident Amseln wiedergewählt Jedes Jahr richtet der Fechtclub Berlin Südwest ein einwöchiges Oster-Fechtcamp für junge Der Hessische Fechterverband hatte seine Mitglie- Allstar-Challenge- Degen- und Florettfechter im polnischen Dr- der zum 70. Hessischen Fechtertag beim Turn- und Gesamtsieger zonkow aus. 2019 brach das Camp alle Rekor- Fechtclubs Hanau eingeladen, der sein 150-jähri- Matthew Bülau de: Unter ­Federführung des Berliner Trainers ges Jubiläum feierte. Präsident Georg Anselm Foto: Verein Marek Bajan sowie Przemyslaw Fogt (Polonia konnte am 31. März Delegierte von 19 Vereinen Nach einer makellosen Vorrunde und einem Frei- Leszno) trainierten über 50 Sportler aus drei und Abteilungen begrüßen. los im 129er Tableau setzte er sich deutlich gegen Nationen gemeinsam. Fechter aus acht Berliner Quirin Kraus aus Laupheim mit 10:4 und im Folge- und Brandenburger Clubs sowie aus Polen und Über seinen schriftlichen Bericht hinaus berichtete gefecht gegen Ole Veltrup aus Krefeld 10:8 durch. Tschechien schärften mit acht Trainern ihr fech- Anselm auf dem Fechtertag über die Mitgliederbe- Im Achtelfinale war aber der Frankfurter Max terisches ­Profil – in Gruppen- und Einzellektio- wegung im Jahre 2018. In den Vereinen und Abtei- Busch zu stark und er musste eine 8:10-Niederlage­ nen, im Rundenfechten und mit Videoanalysen. lungen sind zum 1. Januar 2018 wieder über 2.000 hinnehmen. Doch die Chance auf den Gesamtsieg Für Vergnügen neben dem Fechtsport sorgte das Mitglieder gemeldet gewesen.

25 Für die Förderung des Leistungssports ist die große Reform der Leistungssportförderung auf Bundesebene nach wie vor nicht abgeschlossen. Für Hessen liegt das neue Förderkonzept vor, das allerdings von der Bundesreform noch die eine oder andere Beeinträchtigung im finanziellen Be- reich erfahren kann. Der Präsident wies die Leis- tungssport orientierten Vereine darauf hin, die Möglichkeiten des neuen Konzeptes zu nutzen.

Vom Deutschen Fechter Bund wird derzeit die Europameisterschaft in Düsseldorf mit Hoch- druck vorbereitet. Anselm bat die Vereine, den DFB bei der EM zu unterstützen.

Im Bereich des Breitensport sind die Hessenligen für jugendliche Florett- und Degenfechter dank des Einsatzes von Linda Petersohn und Bastian Buller gut angenommen worden. Die Ligen sind ein Baustein zur Bindung dieser Altersgruppen an das Fechten.

Markus Hartmann freut sich mit seinen Schülern über die Erfolge. Foto: Verein Mit der Unterstützung des Hessischen Ministers des Inneren und Sport konnte die technische Aus- stattung des Verbandes in einem ersten Schritt mit der Beschaffung von vier Fechtbahnen und NORDBADEN Buket Mert, während Paul Brinkmann (beide U12) zwölf Trefferanzeigegeräten auf den neuen Stand Rang sechs erreichte und somit eine Finalplatzie- der Technik gebracht werden. Erfolge beim „Internationalen rung schaffte. Bei denB-Jugendlichen ­ um den Sieg focht sich Amelie Höpfl (U13) bis ins Finale und Bergstraßen-Turnier“ Der Vizepräsident Sport Jan Tränkner befasste gewann Gold. Anastasia Tropmann wurde Dritte. sich mit der Einführung der geänderten Alters- Wieder einmal konnte der Florett-Nachwuchs des struktur und deren Auswirkung auf das zukünf- Bei den Herren war für Ivo Wundling im Halb­ FC Tauberbischofsheim punkten und mit vielen tige Turniergeschehen. Allerdings stehen die de- finale Endstation gegen Gegner Bappert aus Medaillen zurückkehren. Mit über 160 Teilneh- taillierten Regelungen seitens des DFB noch aus. Frankental. Er belegte den dritten Platz. In Noah mern aus Deutschland, Frankreich und den Nie- Heitz (5. Platz), Marcel Sautner ( 6.) und Marcel derlanden war es ein sehr stark besetztes Turnier Die stellvertretende Finanzbeauftragte, Christel Lieb (7.) konnten noch drei weitere Fechter im für die Schüler- und B-Jugendfechterinnen in Anselm, legte den Finanzbericht des Verbandes älteren B-Jugendbereich eine Finalplatzierung Weinheim. vor. Das Geschäftsjahr 2018 konnte mit einem erreichen. Verlust von rund 6.000 € gegenüber einem ge- Die Schüler sorgten zunächst für drei Medaillen- Chantall Häusler planten Verlust von rund 11.000 € deutlich ver- regen beim „Internationalen Bergstraßen-Turnier bessert abgeschlossen werden. Zu verdanken ist Sara-Marie Weigand landete auf dem zweiten Platz dies zum einen dem Zuschuss des MHdIuS und ebenso wie Julius Wöppel. Vereinskollege Noah Tauberbischofsheim Finale in Leipzig einigen Mehreinnahmen sowie Einsparungen auf Kuhnmünch wurde Dritter. der Ausgabenseite. Beim 18. Internationalen Flughafenturnier in Bei den Damen U11 landete Svenja Heinrich Leipzig mit 92 Florettfechtern waren auch Bastian Die Rechnungsprüfung ergab keinerlei Beanstan- auf Platz fünf. Im Viertelfinale war sie der Wein­ Kappus und Paul-Luca Faul vom FC Tauberbi- dungen, sodass Frau Drescher die Entlastung des heimerin Julia Jensen unterlegen. Fünfter wurde schofsheim am Start. Beiden fochten sich souve- Vorstands und der stellvertretenden Finanzbeauf- tragten beantragte. Die Entlastung wurde ohne Gegenstimmen erteilt.

Bei den Wahlen wurden Georg Anselm (Präsi- dent), Waltraut Nüßer (Frauenbeauftragte), Herr Eisenträger (Lehrbeauftragter), Herr Lutz (Tech- nischer Leiter) und Frau Lenz (Schriftführerin) in ihren Ämtern bestätigt. Der Posten des Vizeprä- sidenten Finanzen bleibt unbesetzt. Als Beisitzer wurden Frau Jonas (Turnierplanung) und Herr Pfister (Kampfrichterwesen) ebenso wiederge- wählt wie auch die Mitglieder des Sportgerichts: Die Herren Rentel (Vorsitz), Dr. Richter und Herr Steinmetz (beide Beisitzer).

Der Beitrag wurde wie in den Vorjahren belassen. Der mit einer schwarzen Null vorlegte Haushalts- plan für 2019 wurde beschlossen.

Aufgrund der ausstehenden Detailregelung für den Turnierbetrieb beantragte der Vorstand, dass die Änderung der Sportordnung vom Vorstand vorgenommen werden kann und beim Hessi- schen Fechtertag 2020 beraten und beschlossen wird. Georg Anselm Die beiden Finalisten vom FC TBB: Bastian Kappus und Paul-Luca Faul Fotos: FC TBB

26 rän bis ins Finale. Dort besiegte Bastian Kappus seinen Vereinskameraden mit 15:11. Nach der Vorrunde platzierten sich Kappus und Faul auf die Plätze eins und zwei für die anstehende Di- rektausscheidung. Nach einem Freilos gelang es Bastian Kappus sich ohne Probleme über die Stationen Thore Korte (FSC Jena), Gregor Schmitz-Hübsch (FC Radebeul), Niklas Zacher ( FSC Jena) und Teo Loesche (FSC Jena) bis ins Halbfinale zu fechten. Hier wartete der Berliner Leonard Semper auf ihn. Dieses Gefecht konnte Bastian ­Kappus mit 15:5 für sich entscheiden und traf im Finale auf Paul-Luca Faul.

Faul hatte sich nach einem Freilos über die Stati- onen Joris Kahl (Berliner FC), Ferdinand Ebert (TV Markkleeberg), Philipp Ahlvers (Fechtcent- rum Halle) und Patrick Wolf ( Dresdner FC) für die Vorschlussrunde qualifiziert. Auch in diesem Halbfinale stand ein Berliner Paul-Luca Faul ge- genüber. In einem spannenden Kampf konnte der Kadett mit seiner Leistung überzeugen und gegen Moritz Pust (SC Berlin) mit 15:14 gewinnen. Chantall Häuser

Die Tauberbischofsheimer Titelgewinner: Marcel Lieb, Ivo Wundling, Marcel Sautner und Noah Heitz zusammen mit Trainerin Ruth Osyczka und Trainer Peter Behne zu sehen. Foto: Verein Landesmeistertitel gehen nach Tauberbischofsheim

Bei den Nordbadischen-Württembergischen Lan- desmeisterschaften der B-Jugendlichen Florett- fechter in Korb gingen die Titel an die Tauber.

Bei den Herren gewann Marcel Sautner im Fina- le gegen den Vereinskollegen Marcel Lieb. Noah Heitz musste sich im Viertelfinale seinem Vereins­ kameraden, Marcel Sautner, knapp mit 9:10 geschla- gen geben. Am Ende landete Heitz auf Platz fünf.

Im jüngeren B-Jugendjahrgang ließ Ivo Wundling bis zum Finale nichts anbrennen. Im Duell mit dem Weinheimer Julius Höfler musste er sich mit 7:10 geschlagen geben.

Im Mannschaftskampf-Titelkampf setzen sich die Jugendlichen des FC TBB gegen fünf Mannschaf- ten durch und siegten im Finale gegen den PSV Stuttgart mit 45:39.

Bei den Damen kam es zu einem Tauberbischofs- heimer Vereinsduell im Finale. Dabei setzte sich Anastasia Tropmann gegen Amelie Höpfl mit 10:7 durch. Laura Körner landete auf dem sechsten Platz. Mit der Mannschaft siegte der FC TBB gegen Trainer Hubert Peche (links) und Robert Peche (rechts) mit Lina Wemme Foto: Verein den PSV Stuttgart 45:39. Chantall Häusler

gegen die Moerserin Celine Pachmann. Erst im 16 Fechtern gegen den Döringheimer Frohwein Viertel­finale konnte Wemme von der späteren mit 13:15 verlor und auf dem 15. Platz kam. Deut- SACHSEN Vizemeisterin Sinem Katkay aus Tauberbischofs- scher Meister wurde der ehemalige Radebeuler heim gestoppt werden. „Diese Leistung hat sich Fechter Arwen Borowiak. über die Saison nicht abgezeichnet”, befand Trai- Top-Resultate bei den deutschen ner Robert Peche. Im Mannschafts-Medaillenkampf wurden die Kadetten-Meisterschaften Damen aus Radebeul Elfter. Den Titel holte sich Den 10. Platz erreichte Cora Schaller. Im Achtelfi- das Team aus Weinheim. Die Herren aus Sachsen Die deutschen Kadetten-Meisterschaften in Wein- nale gegen Angelina Krause aus Cottbus verpasste erreichten mit vereinten Kräften Platz fünf hinter heim boten am vergangenen Wochenende auch für sie den Beginn, lag bereits 0:7 hinten und konnte den Teams aus Tauberbischofsheim, Bonn, Wein- den Fechtclub Radebeul ein Turnier mit Höhen noch aufholen, verlor am Ende aber 9:15. heim und Berlin. und Tiefen. Im Herrenflorett waren mit Tilman Brosche und „Natürlich hofft man auf eine Medaille, aber wir Als absolute Überfliegerin des Turniers prä- Hannes Nowak nur zwei Radebeuler am Start. sind mit einer Finalplatzierung und zwei Achtel­ sentierte sich Lina Wemme. Kaltschnäuzig und Brosche erwischte einen rabenschwarzen Tag und finalteilnehmern im Einzel sowie dem fünften mutig focht sie sich auf den achten Platz der schied nach der Vorrunde aus. Ganz anders lief Rang im Team nicht völlig unzufrieden“, sagte Meisterschaften. Im Achtelfinale siegte sie klar es bei Hannes Nowak, der erst unter den besten Peche. Cora Schaller gewinnt Bronze in Schkeuditz

Beim Flughafenturnier in Schkeuditz ging es um Ranglistenpunkte und die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften. Allerdings war die ­Bilanz dieses Turnieres nicht ganz so rosig für die ­Radbeuler Fechter.

Beim Turnier in Schkeuditz nahmen Florettverei- ne aus Stuttgart, Moers, Tauberbischofsheim und München neben den Vereinen aus Ostdeutschland teil. Im starken Starterfeld war es vor allem für un- seren B-Jugendlichen teilweise schon körperlich kaum möglich, gegen die großen A-Jugendlichen mitzuhalten. Dies soll ihren Einsatz und ihre Kampfbereitschaft aber nicht schmälern.

Einen sehr guten Auftritt legte die Radebeu- ler Sportschülerin Cora Schaller hin, die sich im ­Damenflorett die Bronzemedaille hinter Angelina Noelle Krause aus Cottbus und Lucy Ammer aus Berlin sicherte. Ein knappes 14:15 im Halbfinale gegen die Berlinerin Ammer verhinderte ein besse- Siegerehrung im Damenflorett mit Cora Schaller, die Dritte in Schkeuditz wird. Foto: Thomas Harnisch res Ergebnis. Lina Wemme schlug im 32er Direkt­ ausscheid ihre Teamkollegin Hannah Sibilla­ und sorgte mit Platz 15 für das zweitbeste Ergebnis für den Fechtclub Radebeul. Wemme verlor gegen die Hallenserin Agnes Mann, die zuvor im 32er Isabella Lindner mit 15:14 und im 64er Isabell Thierbach aus dem Wettbewerb geworfen hatte. „Speziell bei die- sem Turnier war mehr drin, aber am Ende können wir zufrieden sein“, sagte Trainer Robert Peche.

Im Herrenflorett war in Schkeuditz der Wurm drin. Tilman Brosche und Hannes Nowak foch- ten glanzvolle Vorrunden, konnten aber im 32er Direktausscheid gegen schlechter gesetzte Geg- ner den berühmten Sack nicht zumachen. Gregor Schmitz-Hübsch und Ruben Lindner mussten sich ebenfalls im 32er K.o. verabschieden. „So etwas hatten wir lange nicht. Alle Jungs haben im ent- scheidenden Moment die Nerven nicht im Griff gehabt. Daran gilt es zu arbeiten“, meinte Peche.

In der B-Jugend Herrenflorett sieht es gegen- über den Vorjahren leider mager aus. Nur Ruben ­Lindner und Paul Tippmer sind direkt qualifiziert. Felix Schreiber könnte nachrücken. „Im Herren- florett ist die Konkurrenz regional wieder besser geworden. Dresden, Schkeuditz und Markleeberg haben starke Fechter in ihren Reihen. Da ist es nur mit entsprechendem Training möglich, sich durch- zusetzen.” erklärt Trainer Robert Peche. Gefecht zwischen Cammelletti und Melnikowa Fotos: Walter Kunberger Robert Peche

Viertelfinale durch Anne Sauer (Werbach), die bis kowa, traf erst im Viertelfinale auf nennenswerten zum 11:10 aussichtsreich im Rennen blieb, bis die Widerstand, als sie ihre Mannschaftskameradin WÜRTTEMBERG Italienerin die letzten beiden Treffer setzte. Schnel- Elina Ibragimowa 15:11 besiegte. Im Halbfinale ler entschieden war das rein italienische Halbfinale, führte Melnikowa gegen Eva Hampel schon 14:6. Marta Cammilletti gewinnt erneut das Cammilletti mit 15:8 gegen Elena Tangherlini Es folgten vier Treffer der Tauberbischofsheimerin gewann. Auch die zweite Finalistin, Maria Melni- hintereinander, ehe die Russin das 15:10 setzte. Italienerin triumphiert beim „57. Stauferland“- Turnier. Wie schon vor einem Jahr gewann die Im Finale wirkte sich von Anfang an die Erfahrung ­Italienerin Marta Cammilletti das „Stauferland“- von Cammilletti aus, während die 13 Jahre jünge- Turnier der Florettfechterinnen. Im Finale setz- re Melnikowa die zuvor gezeigte Selbstsicherheit te sie sich gegen Maria Melnikowa aus Russland vermissen ließ. Dennoch war nach sechs Minuten durch. Beste Deutsche im Wettbewerb der 87 Star- beim Zwischenstand von 7:3 noch nichts entschie- terinnen aus 12 Nationen war Eva Hampel vom FC den. Doch in den letzten Minuten sorgte die Titel- Tauberbischofsheim als Dritte. verteidigerin für klare Verhältnisse, gewann 13:6 und freute sich über den Preis der Stadt Göppingen Bereits in der Vorrunde hatte Cammilletti mit Zweiter Erfolg in und die 300 Euro Siegprämie, die die Turnerschaft Siegen in allen sechs Gefechten ihre gute Form Göppingen: Marta Göppingen ausgesetzt hatte. gezeigt. Erstmals ernsthaft gefordert wurde sie im Cammelletti Karl-Heinz Preusker

28 TSG Reutlingen wird Dritter

Bei den Deutschen Meisterschaften der Junio- ren im Herrendegen in Laupheim hat der für die TSG Reutlinger startende Marco Birkenmaier den fünften Platz erreicht. Er verpasste den Einzug ins Halbfinale gegen den Heidenheimer Lucas Fendt. Insgesamt waren neun Fechter der TSG Reutlingen für das Turnier qualifiziert.

Dominik Geckeler erreichte Platz 16, nachdem er sich gegen den späteren Vizemeister Louis Bon- gard aus Leverkusen nicht durchsetzen konnte (10:15). Gerrit von Laue, der zuletzt bei den Deut- schen Meisterschaften der Akti in Leipzig noch die Finalrunde erreichte, verlor nach einer fulminan- ten Aufholjagd gegen Dean Müller aus Bayer 04 Leverkusen mit 11:15 und wurde 17. Mit Platz 20 erreichte der noch für die U17 startberechtigte Ale- xander Kaltsamis eine gute Platzierung.

Im Mannschaftswettbewerb zeigten die TSGler Finn Schulze, Dominik Geckeler, Gerrit von Laue und Marco Birkenmaier ihr Können und besiegten im Viertelfinale den Heidenheimer SB mit 45:33, verloren aber im Halbfinale knapp mit 40:45. Im Gefecht um Platz drei kamen die Reutlinger zu ei- nem 45:33. Joachim Weise Maurice Schmidt beim Rollstuhl-Gefecht Fotos: Steffen Eigner

Ein Vorbild für alle Sportler, die an sich glauben darunter auch Mitte September die Weltmeister- nagement. „Inklusionsbeauftragter, zum Beispiel schaften der Aktiven in Cheongju (Südkorea), wo im Deutschen Fechter-Bund“, wäre eine Funktion, Schmidt eine Medaille gewinnen will. die er eines Tages gerne ausfüllen würde. Das Rennen um die Startplätze bei den Paralym- pics 2020 in Tokio hat bereits begonnen, und Roll- Diese Zielstrebigkeit würdigten auch die Redner stuhlfechter Maurice Schmidt von der SV Böb- bei der Feierstunde. „Maurice ist ein Vorbild für lingen liegt aussichtsreich im Rennen. Bei einer alle Sportler, die wie er Gas geben und an sich glau- kleinen Feierstunde ist er für seine beiden jüngst ben“, sagte Josef Fischer, der als Leiter des Amtes gewonnenen WM-Bronzemedaillen ausgezeichnet für Jugend, Schule und Sport für die Stadt Böblin- worden. gen sprach. Es ist eigentlich ein ganz normaler Trainings- Heidrun Bubeck, Sportwartin der SVB-Fechtabtei- abend bei den Fechtern der SV Böblingen. Und lung, versprach: „Wir werden dich weiterhin unter- doch ist dieser Abend besonders. Gummibärchen, Maurice Schmidt – stützen für dein großes Ziel, die Teilnahme an den Knabber­zeug, Getränke stehen bereit, die Ver- ein Vorbild für alle Paralympischen Spielen in Tokio. Und wer Mau- einsfahne und einige Presseberichte über Maurice Sportler rice kennt, der weiß: Die Teilnahme allein wird Schmidt sind aufgehängt, dessen jüngsten interna- ihm dann zu wenig sein.“ tionalen Coup die SV Böblingen mit einigen Eh- Als Maurice Schmidt im Emirat Sharjah zu den Steffen Eigner rengästen würdigen will. U23-WM antrat, hatte er nicht nur die erwähnten Einzel-Weltcups, sondern am Tag des WM-Auf- „Es waren insgesamt fünf Wettbewerbe“, berichtet takts noch den Team-Weltcup im Degen absolviert, Maurice Schmidt über die Wettkampfwoche Mitte wo die Deutschen nach einer Achtelfinal-Niederla- Nachwuchs reist aus Polen und Februar in den Vereinigten Arabischen Emiraten, ge gegen den elften Platz belegte. „Da habe Frankreich an wohin er von seinem Böblinger Trainer Gavrila ich schon gemerkt, dass die Wettbewerbe an den Spiridon begleitet wurde. Zunächst focht Schmidt Kräften zehren. Deswegen bin ich sehr glücklich, 204 Nachwuchsfechter – 105 im Florett, 99 im De- dort die Weltcups im Rahmen der IWAS World dass ich zweimal Bronze erringen konnte“, berich- gen – konnte die TSF Ditzingen zum 31. Young Games, erreichte mit dem Degen Platz sechs, wur- tet Schmidt, der vor der WM auf Gold gehofft hat- Masters begrüßen. Insgesamt wurden 28 Wettbe- de Elfter mit dem Säbel. Dank dieser Resultate liegt te. „Die beiden Medaillen zeigen, dass ich in der werbe ausgetragen. Eine Neuerung des Turniers der Aidlinger nach je drei Qualifikationsturnieren Jugend noch absolut top bin“, sagt er. Im Halbfinale bedarf indes noch der Überarbeitung. auf Paralympics-Kurs. unterlag er dem Aktiven-Weltmeister Maxim Sha- burov aus Russland, der sich gegen Artem Manko „In den vergangenen Jahren war uns stets ein An- „Im Degen bin ich die Nummer drei in der (Ukraine) auch zum U23-Titelträger krönte. Zwei liegen, dass beim Ditzinger Young Masters kein Weltrangliste, im Säbel an Nummer 13. Stand jetzt Tage später gelangte Schmidt mit dem Degen er- Fechter vorzeitig ausscheidet“, erklärte Organisator wäre ich in beiden Waffen qualifiziert“, so Maurice neut auf Rang drei. Steffen Eigner. Denn die TSF Ditzingen wollte mit Schmidt, dessen persönliches Handicap angeboren diesem Turnier vorrangig jungen Fechtern Gele- ist und den Fachbegriff Dysmelie trägt. „Meine Ex- Dreimal pro Woche trainiert er in Böblingen, ein genheit bieten, zusätzliche Wettkampferfahrung tremitäten wurden nicht vollständig ausgebildet“, weiteres Mal fährt er zum Säbeltraining nach Tau- zu sammeln. „Vor allem unerfahrene Nachwuchs- erklärt Schmidt. Betroffen sind die linke Hand, die berbischofsheim. Hinzu kommen wöchentlich fechter sind bei offiziellen Ranglistenturnieren oft nur zwei Finger hat, sowie beide Beine unterhalb mindestens zwei Einheiten Kraft- und Konditions- nach wenigen Gefechten ausgeschieden. Aber der der Knie, weshalb er im Alltag auf Prothesen geht training für den 19-Jährigen, der auch beruflich Wunsch auswärtiger Vereine nach einem K.o.- und seine Fechtwettbewerbe vom Rollstuhl aus be- eine Laufbahn im Sport anstrebt. Er studiert im Modus beim Young Masters wurde in den jüngsten streitet. Doch auf dem Weg zu den Paralympics lie- ersten Semester Sportwissenschaften an der Uni- Jahren immer lauter.“ Daher gab es erstmals beim gen bis Ende des Jahres noch fünf weitere Turniere, versität Tübingen mit der Fachrichtung Sportma- Ditzinger Young Masters eine Direktausscheidung.

29 Nicht durchhalten ließ sich indes der Plan, die Ausgeschiedenen wenigstens um ihre Platzierun- gen fechten zu lassen. „Dafür hatten wir letzt- lich auch zu wenige Kampfrichter in der Halle“, bedauert Eigner. Daher wurde nur ein Teil der ­Platzierungsgefechte ausgetragen, für die weite- ren Platzierungsrunden wertete man angelehnt an den allgemein üblichen Turniermodus denjenigen als Sieger, der sich in der Vorrunde den besseren Setzplatz erkämpft hatte. „Immerhin hatte so aber jeder die Möglichkeit, sich nach einer Auftaktnie- derlage noch ein wenig im Endklassement em- por zu kämpfen. Trotzdem werden wir uns etwas überlegen müssen, um einerseits dem großen Zu- spruch für unser Turnier gerecht zu werden, ohne den Charakter des Young Masters über Bord zu werfen.“ Platz drei wurde in allen Konkurrenzen ausgefochten.

Während das Herrenflorett-Starterfeld mit Fech- tern aus Salzburg, Hagenau im Elsass sowie Danzig international war, standen im Degen ausschließ- lich Musketiere aus deutschen Vereinen auf der Planche. Das Gros der Teilnehmer kam an beiden Tagen aus Baden-Württemberg, gleichwohl findet das Ditzinger Young Masters viel Resonanz auch außerhalb des Bundeslandes. Ausrichter TSF Ditzingen hatte beim 31. Young Masters „volles Haus“: 204 Nachwuchsfechter waren am Start Fotos: Verein Die Ditzinger Starter, die nur in den Degenkonkur- renzen vertreten waren, wiesen die Qualität ihrer Heise (beide Spvgg Feuerbach). Degen U13 (2006) Florett U17 (2002-2006) Mädchen: 1. Amelie Ausbildung nach. Zwar mussten die TSF in der Jungen: 1. Niko Geckeler (TSG Reutlingen), Schlüter (Darmstädter FC), 2. Desirée Zeiler (VfL U17 nicht nur auf Kerstin Greul und Annika Am- 2. Paul Lenhardt, 3. Emilian Knapp (beide TSF Kirchheim/Teck), 3. Anastasia Tropmann (FC ler verzichten, die einen Nationalkaderlehrgang in Ditzingen). Degen U12 (2007) Jungen: 1. Louis TBB). Florett U14 (2005) Mädchen: 1. Kim Gertler Tauberbischofsheim absolvierten, sondern auch Noe (TBB), 2. Niklas Bergner (Saalfeld), 3. Colten (SC Korb), 2. Amélie Chauvet (TuS Stuttgart), auf ihren Coach Zoltán Szegedi, der diesen Lehr- Willers (Ditzingen). Degen U11 (2008) Jungen: 3. Tina Paule (SC Korb). Florett U13 (2006) gang in seiner Eigenschaft als Bundestrainer mit 1. Malte Dreyer (TSG Backnang), 2. Joshua Baller Mädchen: 1. Anastasia Tropmann (FC TBB), 2. Lily gestaltete. Dennoch blieben in dieser Altersklasse (Hochwald), 3. Jan Mayer (Ditzingen). Degen U10 Eger (SC Korb), 3. Julie Bühlen (VfL Kirchheim/ zwei Medaillen bei den Gastgebern. (2009) Jungen: 1. Simon Hey (TSF Ditzingen), Teck). Florett U12 (2007) Mädchen: 1. Wiktoria 2. Konstantin Lang (TSV Pliezhausen), 3. Matteo Doroszkiewicz (FGSF Danzig, Polen), 2. Finja Clara Szalay, die in Ditzingen trainiert, aber für Zucchini (TSF Ditzingen). Degen U9 (2010) Herwig (VfL Marburg), 3. Sophie Hassinger (TSG die FS Pforzheim startet, gewann den U17-Wett- Jungen: 1. Dominic Goldbach (TSV Pliezhausen), Weinheim). Florett U11 (2008) Mädchen: 1. Merle bewerb vor den beiden Ditzingerinnen Rosali- 2. Jonathan Grebing (VfL Marburg). Herwig (VfL Marburg), 2. Svenja Heinrich (FC na Haag und Emily Klaus. Davor war die U13- TBB), 3. Svantje Borta (TG Biberach). Florett Konkurrenz (Jahrgang 2006) noch umgekehrt U10 (2009) Mädchen: 1. Kyrima Trapp (SC ausgegangen: Rosalina Haag siegte vor Clara Korb), 2. Sara Weigand (FC TBB), 3. Zuzanna Szalay. Einen Doppelsieg für Ditzingen gab es Doroszkiewicz (FGSF Danzig, Polen). Florett im U14-Jahrgang 2005, wo Emilia Wirth den U9 (2010) Mädchen: 1. Sandrine Kusche (TV Finalkampf gegen Emily Klaus gewann. Haueneberstein).

Ergebnisse: Florett U17 (2002-2006) Jungen: 1. Tiziano Degen U17 (2002-2006) Mädchen: 1. Clara Spedicato (SV Esslingen), 2. Tom Weißenborn Szalay (FS Pforzheim), 2. Rosalina Haag, (MTV Ludwigsburg), 3. Francisco Fetscher- 3. Emily Klaus (beide TSF Ditzingen). Degen Garcia (MTV Stuttgart). Florett U14 (2005) U14 (2005) Mädchen: 1. Emilia Wirth, 2. Emily Jungen: 1. Charlie Knödler (TSB Schwäbisch Klaus (beide TSF Ditzingen), 3. Jana Cichecki Gmünd), 2. Finn Sonsalla, 3. Julius Hermanns (SV Illingen). Degen U13 (2006) Mädchen: (beide SC Korb). Florett U13 (2006) Jungen: 1. Rosalina Haag (TSF Ditzingen), 2. Clara 1. Matisse Melot de Beauregard (AFC Salzburg, Szalay (FS Pforzheim), 3. Teska Heise (Spvgg Österreich), 2. Max Plitmann (MTV Stuttgart), Feuerbach). Degen U12 (2007) Mädchen: 3. Jeremias Kreim (SV Esslingen). Florett U12 1. Lisa Wunderle (FA Ravensburg), 2. ­Hannah (2007) Jungen: 1. Tom Eby (CdE Haguenau, Math (MTG Wangen), 3. Finja Herwig (VfL Frank­reich), 2. Joscha Kröpelin (VfL Mar­ Marburg). Degen U11 (2008) Mädchen: burg), 3. Antonio Kiel (TSV Leinfelden). 1. Svenja Heinrich (FC TBB), 2. Celina Ganz Florett U11 (2008) Jungen: 1. Kai Wundling (TSV Pliezhausen), 3. Darin Mohr (FV (FC TBB), 2. Florian Ilg, 3. Felix Ilg (beide Heidelberg). Degen U10 (2009) Mädchen: MTV Stuttgart). Florett U10 (2009) Jungen: 1. Janne Wiebke Geiger (TSF Ditzingen), 1. Joscha Köthe (FC Rüsselsheim), 2. Julian 2. Roya Knapp (FC Schwäbisch Hall), 3. Nora Grebing (VfL Marburg), 3. Gregor Mack Schmid (TSV Pliezhausen). (AFC Salzburg, Österreich). Florett U9 (2010) Jungen: 1. Jonathan Grebing (VfL Marburg), Degen U17 (2002-2006) Jungen: 1. Valentin 2. Ömer Köse (TSF Welzheim). Rosenmayer, 2. Jan-Philipp Lenhardt, 3. Samuel Hochwald (alle TSF Ditzingen). Degen U14 Alle Ergebnisse des 31. Young Masters: https:// (2005) Jungen: 1. Samuel Hochwald (TSF fencing.ophardt.online/de/search/results/17309 Ditzingen), 2. Hamza Shehata, 3. Hendrik Teamgeist beim Young Masters Steffen Eigner

30 WFB-Präsident Ulrich von Buch im Amt bestätigt

Ulrich von Buch bleibt zwei weitere Jahre Präsident des Württembergischen Fechterbundes (WFB). Beim WFB-Fechtertag in Ditzingen wurde der Ju- rist aus Eislingen von den Delegierten bei nur einer Gegenstimme im Amt bestätigt. Auch das übrige WFB-Präsidium bleibt nahezu unverändert.

Einen Wechsel gab es lediglich auf der Position des Vizepräsidenten Leistungssport. Rainer Schün- ke vom Heidenheimer SB wurde in dieses Amt gewählt, nachdem die bisherige Amtsinhaberin Melinda Kövecs, ebenfalls aus Heidenheim, sich nicht mehr zur Wahl gestellt hatte. Vizepräsident Inneres bleibt somit Udo Ziegler (SV Esslingen), Vizepräsident Finanzen Gunther Stempel (TSV Pliezhausen). Als Vizepräsident Jugendsport wur- de Michael Schmid (TSV Pliezhausen) wiederge- wählt, als Vizepräsidentin Breitensport Simone Frey (Heidenheimer SB). Unverändert sind auch die Positionen im Gesamtausschuss, jedoch blieb das Amt des Schriftführers und Pressewarts va- kant, da Amtsinhaber Steffen-Michael Eigner (TSF Ditzingen) nach 14 Jahren für diese Funktion nicht Das neue WFB-Präsidium Fotos: Steffen-Michael Eigner erneut kandidierte.

International wie national seien die Fechter aus Landesleistungszentren in Württemberg sind der Württemberg gut vertreten, berichtete Präsident Heidenheimer SB sowie als Außenstelle Säbel die von Buch. So habe es im zurückliegenden Jahr 17 TSG Eislingen. Landesleistungsstützpunkte in WM-Teilnehmer und 16 EM-Teilnehmer aus Ver- Württemberg sind PSV Stuttgart (Florett), TSG einen des WFB gegeben, so von Buch, der insbe- Reutlingen (Degen) und FC Würth Künzelsau sondere den EM-Titel und WM-Silber durch die (Säbel). Landestalentstützpunkte in Württemberg WFB-Präsident deutsche Damensäbel-Mannschaft Junioren (U20) sind SC Korb (Florett) und TSF Ditzingen (Degen). Ulrich von Buch in diesem Frühjahr hervorhob. Daran hatten Elisa- beim Württem­ beth Gette, Julika Funke und Anna-Lena Bürkert Redaktionelle Änderung der bergischen (alle FC Würth Künzelsau) maßgeblichen Anteil. WFB-Sportordnung beschlossen Fechter­tag im Amt Außerdem gab es EM-Bronze durch Säbelfech- bestätigt ter Antonio Heathcock (TSG Eislingen). „Hinzu Nahezu einstimmig vollzogen wurden redaktionelle kommen internationale Medaillen durch unsere weil wir andere Strukturen haben als der WFB. Wir Änderungen an der Sportordnung, um die von der Ü40-Senioren und Rollstuhlfechter. Auch National wollen erst einmal einige formale Dinge regeln, Saison 2019/20 an gültige neue Altersklassenstruk- spielt der WFB eine gute Rolle, unter anderem gab beispielsweise Satzung und Sportordnung überar- tur des Deutschen Fechter-Bundes nachzuvollzie- es in Einzel und Mannschaft jeweils sieben DM- beiten. Da wir nur im zweijährigen Turnus einen hen. Kern der Reform ist das Zusammenfassen Titel.“ Verbandstag haben, werden wir dies bei der Ver- von je zwei Jahrgängen bis zur U17. Bisher trug der sammlung im Juni 2019 weiterführen. Eine Fusion Nachwuchs der Schüler (U10, U11, U12) und der B- Ungeachtet der jüngsten Medaillen werde es im- halten wir zur Saison 2022/23 für möglich.“ Jugend (U13, U14) seine Wettkämpfe nach Jahrgän- mer schwieriger international Erfolge zu feiern, gen getrennt aus, die A-Jugend (U17) umfasste dann so Ulrich von Buch. Gemeinsam unternähmen die Tafeln an die Landesstützpunkte überreicht drei Jahrgänge in gemeinsamen Wettbewerben. drei Fechtverbände in Baden-Württemberg erheb- Zur Anpassung an die international im Fechtsport liche Anstrengungen in der Nachwuchsförderung. An die Landesleistungsstützpunkte und Landesta- gebräuchlichen Bezeichnungen heißen die Aktiven „Wenn wir in die Jugend nicht mehr investieren, lentstützpunkte überreichten Ulrich von Buch und künftig „Senioren“, die bisherigen Senioren (Ü40) dann werden wir komplett den Anschluss verlie- NFB-Präsident Ulrich Hannemann Tafeln, die die führen die Bezeichnung „Veteranen“. Als Junioren ren“, mahnte der WFB-Präsident. Stützpunktvereine in ihren Vereinszentren anbrin- starten unverändert die drei Jahrgänge der U20. gen können. Steffen-Michael Eigner Fusion mit Nordbadischem Fechterbund ganz oben auf der Agenda Neue Altersstrukturen von der kommenden Saison an: Um die Kräfte zu bündeln, stehe die Fusion der Einteilung Altersklassen aktuell Einteilung Altersklassen ab Saison 2019/2020 baden-württembergischen Fechtverbände weiter- Bezeichnung Saison Jahrgänge Saison Bezeichnung neu ab Jahrgänge Saison hin ganz oben auf der Agenda, wenngleich Süd- 2018/2019 2018/2019 Saison 2019/2020 2019/2020 baden einen Zusammenschluss weiterhin ablehne. Schüler (1) 2009 U11 2009/2010 „Nordbaden hat das Tempo zwar etwas gedros- selt, steht jedoch weiterhin zur Fusion“, berichtete Schüler (2) 2008 WFB-Präsident Ulrich von Buch. Schüler (3) 2007 U13 2008/2007

Ulrich Hannemann, Präsident des Nordbadischen B-Jugend (1) 2006 Fechterbundes, der in der Versammlung zu Gast B-Jugend (2) 2005 U15 2006/2005 war, ergänzte später in einem kurzen Beitrag: A-Jugend („Kadetten“) 2004/2003/2002 U17 2004/2003 „Ich bin mit Uli von Buch absolut einig, dass wir die Leistung steigern müssen und wir das nur in Junioren 2001/2000/1999 U20 2002/2001/2000 Kooperation hinbekommen. Im NFB stehen aus- Aktive 1998 und älter Senioren 1999 und älter nahmslos alle Vereine hinter einer Fusion. Das Senioren 40-jährige und älter Veteranen 40-jährige und älter Tempo haben wir deshalb etwas herausgenommen,

31 Bei den Meisterschaften nahmen neun Reutlinger teil. Im U12 Wettbewerb erreichten Madeleine Schacherbauer, Malia Siebertz und Melisa Dragan das Viertelfinale, Jonah Mutzke und Tibet Göcer schieden im Achtelfinale aus. Helena Autzen (U11) konnte sich wie Luis Heiß (U10) ebenfalls ins Ach- telfinale fechten, wobei Lukas Vollenweider (U11) sich schon knapp im 32er K.o. geschlagen geben musste. Im U10 Wettbewerb unterlag Pauline Böbel erst im Halbfinale der späteren Turniersiegerin aus Heidenheim und belegte damit den dritten Platz.

Im Mannschaftswettbewerb zeigten die Damen eine starke Leistung. Sie bezwangen im Viertelfina- le souverän das Team Pliezhausen/Ditzingen und konnten im Halbfinale einen deutlichen Rückstand gegen die Mannschaft aus Heidelberg wieder dre- hen und den Kampf zu ihren Gunsten entscheiden. Erst dem Team aus Heidenheim mussten sich die Reutlinger beugen und belegten damit einen tollen zweiten Patz. Das Herrenteam musste sich bereits 60 Fechter kamen zum „Ostercamp“ in Fechtzentrum Heidenheim im Viertelfinale gegen die Mannschaft aus Pliez- hausen knapp mit 43:40 geschlagen geben und kam auf Rang Sechs. „Ostercamp“ im Fechtzentrum Joachim Weise Heidenheim

Im Fechtzentrum Heidenheim wurde vom 14. bis Heidenheimer Maunz und Riedmüller 19. April das „Ostercamp” für Damen- und Her- holen die Titel rendegenfechter ausgerichtet. Es wurde ein leis- tungsorientiertes Vorbereitungstraining auf die an- Der Heidenheimer SB konnte der zum zweiten Mal stehenden Deutschen Meisterschaften der A- und ausgetragenen Landesmeisterschaft Baden Nord- B-Jugend angeboten. „Das Ostercamp war auch Württemberg beide Einzeltitel holen. Bei den De- dieses Jahr wieder ein voller Erfolg. Wir hatten die genherren konnte Florian Maunz, der deutsche maximale Kapazität von 60 Fechtern erreicht und Hochschulmeister von 2019, erneut seine gute Form Trainingspartner aus ganz Deutschland zusam- unter Beweis stellen. Maunz startete nach einer gu- mengebracht“, sagte Nachwuchsverbandskader- ten Vorrunde an Platz Zwei gesetzt in die Direktaus- Trainer Philipp Stein. scheidung. Nach einem Freilos im 64er K.o. besiegte Lis Rottler-Fautsch er den Reutlinger Dominik Geckeler 15:11 und auch Lukas Kleiner aus Tauberbischofsheim ließ er mit 15:7 im Achtelfinale keine Chance. Im Viertelfinale TSG-Fechter bei Allstar Deutschland gewann er gegen den Heidelberger Robert Schmier Challenge 15:13 und danach gegen dessen Vereinskollegen Alexander Trützschler souverän mit 15:6. Bei der Allstar Deutschland Challenge im Herren­ degen der U13 und U14 in Leipzig starteten die Im Finale stand er Gerrit von Laue aus Tauberbi- Reutlinger TSG Nachwuchsfechter Nico Gecke- schofsheim gegenüber und sicherte sich mit 15:8 ler, Leopold Heusel und Jaron Immer. Alle drei Reutlinger Nachwuchsfechter Nico Geckeler mit den Titel. Lucas Fendt, Etienne Folz, Jakob Blum, Reutlinger kamen ungefährdet durch die Vor- und Allstar-Firmenchef Frank Messemer Foto: Verein und Christian Mezes schafften es noch unter die Zwischenrunde und erhielten Freilose. Geckeler besten 16 Fechter unter 48 Konkurrenten. Im musste sich im 16er-Tableau dem Heidenheimer­ Damendegen konnte Vanessa Riedmüller ihren Tim Jurtschak mit 6:10 geschlagen geben. Leopold Titelgewinn vom letzten Jahr verteidigen. Unter Heusel hatte bereits eine Runde vorher das Nachse- 31 Teilnehmer besiegte Riedmüller im Halbfinale hen und entschied sein Platzierungsgefecht gegen die Tauberbischofsheimerin Shirin Vollrath knapp Dennis Plischke erfolgreich mit 10:4. Auch Jaron im Sudden Death 15:14. Die Heidenheimerin Lea Immer verlor im 32er K.o. sein Gefecht, konnte Mayer gewann im Halbfinale gegen Vereinskol- aber anschließend gegen Leon Winkler aus Bi- legin Anna Hornischer 15:13. Das rein Heiden- schofswerde mit 10:7 gewinnen und wurde 27. Die heimer Finale zwischen Riedmüller und Mayer neue Turnierserie wurde für B-Jugendliche ins Le- konnte Riedmüller mit 15:10 für sich entscheiden. ben gerufen und soll die Wettkampferfahrung auf Mit Anna Jonas (5.) Pauline Loh (6.) und Viktoria nationaler Ebene steigern. Hierzu finden in ver- Hilbrig (8.) schafften es drei weitere Heidenheime- schiedenen Metropolregionen an einem Wochen- rinnen unter die Besten 8. ende die Turniere statt, bei denen beide Jahrgänge gemeinsam starten. In der Mannschaft konnten die Damen Riedmüller, Mayer, Hornischer und Jonas sich ebenfalls den Ti- Silber und Bronze bei den tel sichern. Sie gewannen im Finale gegen die TSG Schülermeisterschaften in Ditzingen Reutlingen klar mit 45:26. Herrendegen sicherte sich in der Besatzung Florian Maunz, Christian Bei den Nordbaden-Württembergischen Schüler- Mezes, Jakob Blum und Etienn Folz die Bronzeme- meisterschaften erkämpfte sich Pauline Böbel im daille. Sie mussten sich im Halbfinale mit 39:45 Einzel die Bronzemedaille. Im Mannschaftswett- gegen Böblingen geschlagen geben. Vierter wurde bewerb musste sich das Reutlinger Damenteam die TSG Reutlingen mit Bastian Lindemann, Finn erst im Finale geschlagen geben und wurde damit Schulze, Gerrit von Laue und Dominik Geckeler. Vizemeister. Landesmeister Florian Maunz Lis Rottler-Fautsch

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MENSCHEN DES SPORTS impressum

Ein Leben für den Fechtsport: Tim Gerresheim wird 80 Offizielles Organ des Deutschen Fechter-Bundes e. V. Tim Gerresheim lebt bis heute für den Fechtsport. Dabei begann seine aktive fechterische Lauf- Herausgeber: bahn mit dem Florett bereits in jungen Jahren unter den fürsorglichen aber auch strengen Blicken Deutscher Fechter-Bund e. V. seiner Eltern und Diplom-Fechtmeistern, Marie-Therese und Otto Gerresheim. Die Familie zog Am Neuen Lindenhof 2 1951 aus Berlin nach Hamburg. 1954 – also vor 65 Jahren, gründete Otto Gerresheim den Ham- 53117 Bonn burger Fecht-Club Rothenbaum und bot Tim Gerresheim eine ideale Plattform für seine vielen Telefon: (02 28) 98 90 50 sportlichen Erfolge in den folgenden Jahren. 1959 gewann Tim Gerresheim erstmals die Deutsche Fax: 67 94 30 Meisterschaft mit dem Florett, im gleichen Jahr belegte er den zweiten Platz bei der Juniorenwelt- E-Mail: [email protected] meisterschaft. In der Erwachsenenklasse unterlag er bei der WM 1959 in Budapest mit der deut- Internet: www.fechten.org schen Mannschaft erst im Finale gegen die UDSSR. Redaktion: Andreas Schirmer (verantwortlich) Im Jahr darauf schied er bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom im Einzel in der dritten Runde Schaumainkai 3 aus. Mit der Mannschaft erreichte er das Viertelfinale gegen Frankreich. Dort stand es nach 16 60594 Frankfurt/Main Gefechten Unentschieden mit 8:8 und Tim Gerresheim musste in den Entscheidungskampf ge- Tel.: (069) 97 69 51 24 gen den vierfachen Olympiasieger Christian d’Oriola. Gerresheim gewann dieses Gefecht mit 5:0 E-Mail: [email protected] Treffern. Das Gefecht dauerte nur 45 Sekunden. Im Halbfinale unterlagen die deutschen Fechter Fachredaktion: den späteren Olympiasiegern aus der Sowjetunion, gegen die Ungarn gewannen die Deutschen das Sven Ressel, Am Neuen Lindenhof 2 Gefecht um Bronze mit 9:5 Punkten. Dabei gewann Gerresheim drei seiner vier Gefechte. Er war 53117 Bonn der herausragende Fechter. Dafür erhielt er am 9. Dezember 1960 das Silberne Lorbeerblatt vom Tel.: (02 28) 98 90 50, (0 93 41) 8 09 51 Bundespräsidenten. E-Mail: [email protected] Druck: Buch- und Offsetdruckerei Häuser KG, Köln

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Redaktionsschluss ist ca. vier Wochen vor Erscheinen und wird in der jeweils vorherigen Ausgabe bekannt gegeben. Die Zeitschrift und alle Beiträge und Hamburgs Fecht-Präsidentin Margit Budde ehrt den früheren Weltklassefechter und langjährigen Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Trainer Tim Gerresheim mit der Ehrenmedaille und -urkunde des Verbandes. Foto: privat Die Verwendung ohne Zustimmung des Verlages ist strafbar – insbesondere Vervielfältigung, Übersetzung, 1962 gewann der Wahl-Hamburger seinen zweiten deutschen Meistertitel, 1963 wurde Tim inter- Verfilmung und Einspeicherung in Datensysteme. nationaler Meister von Wien. Er war bei drei Olympischen Spielen dabei. 1960 in Rom, 1964 in Gekennzeichnete Berichte geben nicht unbedingt die Tokio, wo er Sechster im Florett wurde, und 1968 in Mexiko. Nach seiner aktiven Zeit und dem Meinung der Redaktion und des Herausgebers wieder. erfolgreichen Berufsabschluss als Diplom-Sportlehrer und Fechtmeister gründete er 1969 zusam- Wir behalten uns vor, Manuskripte und Leserbriefe zu men mit seiner Frau eine eigene Sport-und Fechtschule, die aber sehr mit „seinem“ Fecht-Club kürzen. Die in dieser Zeitschrift erwähnten Übungen Rothenbaum verknüpft war. und Trainingsprogramme wurden nach bestem Wissen und Gewissen entwickelt und zusammengestellt, jedoch Parallel prägte Tim Gerresheim in den folgenden Jahren als Verbandstrainer den Hamburger können wir keine Haftung für durch während und/oder Fechtverband und gab sein umfangreiches fechterisches Wissen an die nächsten Generationen nach der Ausübung auftretende Beeinträchtigungen jeder Art nehmen. weiter. Die letzten Jahrzehnte legte er den Schwerpunkt seiner Arbeit neben der Sportschule auf die Trainer- und Vorstandsarbeit des Fecht-Club Rothenbaum. ISSN 0720-2229 Nächster Erscheinungstermin: 29. Juli 2019 Daneben bildete er an mehreren Schauspielschulen junge Darsteller in szenischem Fechten aus. Verbindlicher Redaktionsschluss für die Ausgabe Generationen von jungen Fechtern profitieren bis zum heutigen Tage von seinem großen Wissen 4/2019 ist der 30. Juni 2019, für die Ausgabe 5/2019 der um den Fechtsport, von den vielen technischen und taktischen Tricks, und der unermüdlich per- 15. August 2019. fektionierten Bein- und Klingentechnik, die er stets mit seinem ihm eigenen Humor und Charme Weitere Zeitschriften im Meyer & Meyer Verlag: zu vermitteln versteht. Der Hamburger Fecht-Verband dankte auf seiner Delegiertenversammlung Badminton Sport, Betrifft Sport, International Journal of Tim Gerresheim für sein jahrzehnte-langes Engagement im Verein und Verband. Margit Budde Physical Education, Judo-Magazin, Laufzeit & Condition, überreichte ihm in Anerkennung seiner langjährigen Verdienste um den Fechtsport die Ehrenme- Sport­journalist, Ü-Magazin für Übungs­leiter, Zeitschrift daille und die Ehrenurkunde des HFV. Margit Budde für sportpädago­gische Forschung

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