Georg Petels Bildhauerarbeiten Für Die Moritzkirche

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Georg Petels Bildhauerarbeiten Für Die Moritzkirche 369 Georg Peteis Bildhauerarbeiten für die Moritzkirche THOMAS ESER Kein anderer der an Bau und Ausstattung von genscheine, Sockel und Attribute entledigt wur­ St. Moritz beteiligten Künstler nimmt den kunst­ den, weil diese "entstellend" und "nicht historischen Rang Georg Peteis ein. Ein beliebi­ ursprünglich" gewesen seien. 6 Auch Peteis Werke ger Griff ins Bücherregal genügt: Vom Taschenle­ in St. Moritz waren und sind von diesen Purifi­ xikon bis zum Kunsthistorikerhandbuch gilt zierungen jüngster Zeit merklich betroffen. Petel heute unisono als bedeutendster Bildhauer des Frühbarock im deutschsprachigen Raum.1 Mit derart hoher, gelegentlich pathetischer Wert­ Petel und Augsburg schätzung begegnete ihm nicht erst die relativ junge Wissenschaft der Kunstgeschichte. Schon Petel war kein gebürtiger Augsburger. 1601 oder für die Bildhauer- und Künstlerkollegen seiner 1602 im Oberbayerischen Weilheim geboren/ eigenen Epoche war er der kunstberiembte bild­ unternahm er nach einer Ausbildung in Mün• hauer bedel von Augsburg gewesen. Das 18. chen bereits in jungen Jahren ausgedehnte Rei­ Jahrhundert verehrte ihn gar als Deutschen sen, die ihn in die damaligen Kunstzentren des Michael Angelo Buonarota, und ausnahmsweise Kontinents führten und weltbewandert machten galt in Peteis Fall der Patriot auch im eigenen - ganz im Sinne damals noch recht neuer euro­ Land, wenn ihn das lokale Augsburger Künstler• päischer Künstlerkarrieren, wie sie seine etwas lob zum künstlichsten Bildhaur~ so Augspurg älteren niederländischen Bildhauerkollegen hate kürt. Mehr als alle anderen Augsburger Giambologna, Adriaen de Vries oder Hubert habe Petel den Namen eines Künstlers verdient, Gerhart vorgelebt hatten. Zu Peteis Stationen so Paul von Stetten d.J. im ersten Band seiner zählten Paris und Genua, Livorno und Rom Augsburger Kunstgeschichte von 1779.2 (1620/1623), anschließend bis 1625 die südli• Dann wird es stiller um Peteis Name. Reisefüh• chen Niederlande, wo Petel in Antwerpen eine rer erwähnen ihn weiterhin, allerdings zuneh­ Freundschaft zu Peter Paul Rubens und dessen mend fehlerhaft und ohne Näheres zum Künstler Schüler Anthonis van Dyck pflegte. Van Dyck zu erläutern. Gelegentlich wird er sogar mit dem (1599-1641) war fast aufs Jahr genau gleich alt 60 Jahre jüngeren Ehrgott Bernhard Bendei ver­ wie der bayerische Bildhauer. Für Peteis späteres wechselt. So gelten etwa Bendels Apostelfiguren Werk in St. Mo ritz sollte sich die Rubens-Bezie­ von 1695 in der Moritzkirche gewissen kunst­ hung als höchst einflußreich erweisen. Man wird topographischen Handbüchern des 19. Jahrhun­ sich diesen mobilen, jungen Petel in Genua und derts als Werke des viel älteren Petel. Nach dieser Antwerpen weniger als traditionellen Hand­ Phase relativen Vergessenseins rückt schließlich werksgesellen auf Gesellenwanderung vorstellen 1923 eine Ausstellung im Augsburger Kunstver­ dürfen, sondern als einen professionellen Spezia­ einshaus Peteis sakrale, großplastische Holzbild­ listen im modischen Metier der Elfenbeinkunst, werke neu ins Blickfeld der Augsburger Kunst­ der sich - erst zwanzigjährig - bereits einen freunde und der überregionalen Fachwelt- nicht Namen als vortrefflicher Elfenbeingestalter von ungefähr in jenem Jahrzehnt, in dem die gemacht hatte. 8 Sein frühes hohes Ansehen kunsthistorische Forschung zum Barock nördlich beruhte erheblichen Teils auf diesem internatio­ der Alpen ihren großen Aufschwung nahm. 3 nalen Curriculum, dem dabei erworbenen künst• Fortan gilt Peteis CEuvre als Markstein der neuen lerischen Netzwerk, der Profilierung im Elfen­ Epoche und wird als "am Anfang" der "wahr­ beinschnitt und einer entsprechend hochkarä• haft hochbarocken Werke"4 deutscher Plastik tigen Kundschaft. stehend verehrt. Einen besonderen Höhepunkt Unter solchen Voraussetzungen hätte es nahe­ markiert 1964 die Petei-Ausstellung im Bayeri­ gelegen, Hofkünstler zu werden, wie es den Wer­ schen Nationalmuseum,S anläßlich deren Vorbe­ degängen seiner erwähnten Berufsgenossen de reitung allerdings in recht rigorosen, heute oft Vries und Gerhart, Reichle oder Krumper ent­ beda uerliehen Reinigungsmaßnahmen zahlreiche sprochen hatte. Dem entgegen entschloß sich der Petelskulpturen ihrer Farbfassungen und Heili- "Weitberühmte" 1625 zur eher biederen, dauer- 370 Thomas Eser haften Niederlassung als reichsstädtischer Hand­ war der Bildhauer ein Moritzer Pfarrkind gewe­ werker in Augsburg. Petel fand dort ein gewisses sen. Petel wohnte in unmittelbarer Nachbar­ künstlerisches Vakuum vor, zumindest was die schaft, wohl bereits seit seinem Zuzug nach Bildhauerei anbelangte. Die monumentalen Augsburg und bis zu seinem Lebensende. Seine Bronzegruppen von Prachtbrunnen und Zeug­ Mietwohnung - eigenen Hausbesitz hatte er hausfassade waren bereits eine Generation früher offensichtlich nie erworben -lag samt der Werk­ entstanden, ihre Schöpfer längst wieder als Hof­ statt im der Kirche südlich benachbarten Häuser• künstler an die Höfe nach Prag und Innsbruck, komplex an der nordöstlichen Katharinengasse München und Brixen abgewandert. Lediglich der (ehern. Hausnummer 8, frühere Littera B 158), Bronzegießer Wolfgang Neidhardt (tätig 1597 wo sich damals ein Hinterhofgebäude des Gast­ bis 1632) war in der Stadt geblieben. Die Augs­ hofes "Zur Linde" befand, dessen Standort heute burger Bildhauer9 aus Petels Generation- Chri­ in etwa dem Terrassenareal des Hotelrestaurants stoph Murmann d. J. (geb. 1564/1565, gest. Drei-Mohren entspricht. 1630), Kaspar Menneler (Meister 1601), Hans Auch familienbiographisch haben Pfarrei und Leonhard Gernelieh (tätig 1606 bis 1632) oder Kirche von St. Moritz in Petels Leben eine wich­ Georg Gottlieb Danheck (tätig 1607 bis vor tige Rolle gespielt. Am 30. Juni 1625, erst seit 1635)- haben sich in der Kunstgeschichte keine zwei Monaten eingebürgert, heiratete Petel in St. sonderlich großen Namen gemacht. Moritz die Augsburger Bürgerstochter Regina Anspruchsvollere Augsburger Auftraggeber Schreiber. Sämtliche seiner fünf Kinder wurden erwarben Bildwerke um 1610/1620 bereits auf in der Moritzkirche getauft: im März 1626 die dem internationalen Kunstmarkt, so etwa der Erstgeborene Anna Regina, gefolgt von Augusti­ kaiserliche Rat Markus Zäch, der 1617 eine nus (1627), Johannes (1629), Magdalena (1631) "Geißelung Christi" aus Giambolognas Florenti­ und Georg Clemens (1632), wie die Pfarramtsre­ ner Werkstatt als Bronzeepitaph im Kreuzgang gistraturen von St. Moritz dokumentieren. Tauf­ der Barfüßerkirche installieren ließ. Lediglich die pate war jeweils der renommierte Stadtmaler Innenausstattung des Hallsehen Rathauses hatte Matthäus Kager gewesen. Petel wiederum trat zwischen 1620 und 1626 nochmals größere als Taufpate zweier Kinder seines wohl etwas skulpturale Aufträge mit sich gebracht, von jüngeren Berufskollegen, des Bildhauers Ferdin­ denen Neidhardt und Menneler als lokale Bild­ and Murmann, in Erscheinung. Auch die Taufen hauer profitierten. Gleichwohl wurde auch der der Murmann-Kinder fanden 1631 und 1632 in Münchener Hofbildhauer Christoph Angermair St. Moritz statt.10 Man wird diese privaten, all­ für diese Rathausausstattung herangezogen. Als täglichen, glaubenspraktischen St.-Moritz-Bezie­ sich Petel 1625 hier niederließ, besaß seine Bild­ hungen des Hochzeiters und Taufpaten, Kirch­ hauerkunst eine konkurrenzlos hohe Qualität. gängers und Pfarrkindes Petel bei der Beurteilung Allerdings sollte der Weilheimer nur ein knap­ seiner künstlerischen Tätigkeit für St. Moritz pes Jahrzehnt lang in seinerneuen Wahlheimat stets mit in Betracht ziehen müssen. Mit seinen wirken. Mit etwa 12 000 anderen Augsburgern dortigen Bildwerken stattete er seine eigene kam er im Herbst 1634 ums Leben, als die Stadt Pfarrkirche aus und würde sie weiterhin stets vor mit Pestepidemie, Hungersnot und Schweden­ Augen haben. Dem künstlerischen Eigenan­ belagerung die katastrophalstell Monate des spruch auf besonders hohe Qualität dürfte diese Dreißigjährigen Krieges durchzustehen hatte. Es zukünftige Alltagspräsenz besonders zuträglich ist müßig und drängt sich dennoch auf, zu fra­ gewesen sein. gen, was für ein CEuvre man vom späteren Bild­ hauer Petel noch hätte erwarten können, wenn ihm das Lebensalter seiner Zeitgenossen Lorenzo Peteis Bildhauerarbeiten in der Moritzkirche Bernini (1598-1680) oder Johann Heinrich Schönfeld (1609-1683) vergönnt gewesen wäre. Die vergangenen Jahrhunderte über boten sich dem Besucher der Moritzkirche wechselhafte Wahrnehmungsumstände von Peteis dortiger Petel und St. Moritz Kunst - je nachdem, wann und mit welchem aktuellen Reiseführer oder Handbuch man die Sicher gingen Georg Petels Beziehungen zur Kirche besichtigte. Wer beispielsweise mit Paul Moritzkirche weit über Geschäftliches hinaus, ja von Stettens "Beschreibung der Reichs-Stadt sie waren von alltäglicher Natur. Von Beginn an Augsburg" von 1788 in Händen eintrat, konnte Georg Peteis Bildhauerarbeiten für die Moritzkirche 371 dort angeblich "ein schönes Mutter Gottes Bild in der Barfüßerkirche (!),der dort zusammen mit von Georg Petel" vorfinden. 11 Was immer damit einem hl. Florian neben der "Tachung" e1nes gemeint gewesen sein mag - heute fehlt von einer Sebastiansaltars gestanden haben soll. 14 solchen Muttergottes jede Spur. Eigentlich müßten deswegen historische Text­ 3. HL. SEBASTIAN (Abb. 98a-c ), nördliche West­ und Quellenüberlieferung zum Moritzer Petel­ wand auf Wandkonsole, Petel plausibel stilkri­ CEuvre einerseits und heutiger Denkmälerbe• tisch zugeschrieben (keine Quellen); ursprüngli• stand andererseits streng differenziert erörtert che Bestimmung
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