ISEK 2O16 Städtebaulicher Denkmalschutz

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ISEK 2O16 Städtebaulicher Denkmalschutz ISEK 2o16 Städtebaulicher Denkmalschutz Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept 2o16 Luisenstadt Kreuzberg Dezember 2o16 IMPRESSUM Auftraggeber Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Abteilung Planen, Bauen und Umwelt Stadtentwicklungsamt, Fachbereich Stadtplanung Yorckstraße 4-11 | 10965 Berlin in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Abt. IV C Städtebauförderung / Stadterneuerung Auftragnehmer STATTBAU Stadtentwicklungsgesellschaft mbH Pufendorfstraße 11 | 10249 Berlin 030 69081-0 | www.stattbau.de Bearbeitung Marion Schuchardt Carsten Praum Sabine Eyrich Meike Hartmuth Marian Knop Sinje Koch Svea Ruppert Berlin im Dezember 2016 Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen, verzichten wir auf Schreibweisen zur Geschlechtertrennung. Selbstverständlich sind immer gleichzeitig und chancengleich alle Geschlechter angesprochen. INHALTSVERZEICHNIS 1. Einleitung 6 2. Zehn Jahre Städtebaulicher Denkmalschutz 8 3. Ausgangssituation und Rahmenbedingungen 10 3.1 Städtebaulicher Denkmalschutz Luisenstadt Kreuzberg – Das Untersuchungsgebiet 10 3.2 Weitere Gebietskulissen der Städtebauförderung 12 3.3 Planungssituation 15 3.4 Lebensweltlich orientierte Räume 17 4. Städtebauliches Leitbild 18 5. Bestandsanalyse 20 5.1 Städtebau 20 5.1.1 Historische Entwicklung 20 5.1.2 Baulich-räumliche Struktur 24 5.1.3 Denkmale 26 5.2 Bevölkerung 28 5.2.1 Demografische Struktur 28 5.2.2 Soziale Situation 32 5.2.3 Gesundheitliche Situation 36 5.3 Nutzungsstruktur 38 5.3.1 Grün- und Freiflächenstruktur 38 5.3.2 Verkehrsinfrastruktur 40 5.3.3 Soziale Infrastruktur 44 5.3.4 Wohnen 50 5.3.5 Lokale Ökonomie und Tourismus 54 5.4 Umwelt, Klima und Energie 58 5.4.1 Umwelt 58 5.4.2 Klima 59 5.4.3 Energie 60 5.5 Akteure, Netzwerke und Beteiligungsstruktur 62 6. Zusammenfassung 66 7. Entwicklungsziele und Maßnahmenplan 68 7.1 Entwicklungsziele 68 7.2 Maßnahmenplan 70 7.3 Erweiterung Förderkulisse 75 8. Ausblick 76 9. Quellenverzeichnis 78 10. Anhang 82 Luisenstadt Kreuzberg | ISEK 2o16 | Einleitung 1. EINLEITUNG Im Jahr 2005 wurde die Luisenstadt mit den im Bezirk Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Fachbe- Mitte gelegenen Teilbereichen Köllnischer Park und reichen des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg Luisenstädtischer Kanal sowie Teilen der im Ortsteil von Berlin setzt. Grundlagen des ISEK sind neben Kreuzberg gelegenen Erhaltungsgebiete Luisenstadt, den Förderbestimmungen u. a. die aktuellen Maß- Bethaniendamm und Segitzdamm in die Förderkulis- nahmenplanungen im Rahmen des Städtebaulichen se des Programms Städtebaulicher Denkmalschutz Denkmalschutzes – sowie darüber hinaus vorliegen- aufgenommen. Seit dem Programmjahr 2006 wurden de Gutachten, Studien und Konzepte. Hinsichtlich und werden vielfältige Vorhaben umgesetzt, die einen der statistischen Daten wurde überwiegend auf das wichtigen Beitrag zur positiven Gebietsentwicklung in Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, das Planungs- der Luisenstadt leisten. raumbezogene Informationssystem für Monitoring und Analyse (PRISMA) sowie das Monitoring Soziale Für den im Ortsteil Kreuzberg gelegenen Teilbereich Stadtentwicklung zurückgegriffen. Je nach Daten- des Fördergebiets Luisenstadt wurde im Jahr 2011 ein lage konnte somit ein Vergleich zwischen den Jah- Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept (ISEK) er- ren 2010/11 und 2014/15 hergestellt werden. Die stellt, das nun nach fünf Jahren fortgeschrieben wird. Entwicklung innerhalb dieses Zeitraums bildet sich Es stellt den planerischen Rahmen für die weitere dann auch in der Analyse der Stärken und Schwächen, Vorbereitung und Durchführung von Förderprojekten Chancen und Risiken der Luisenstadt Kreuzberg ab. und Maßnahmen vorrangig im Rahmen des Pro- Darauf aufbauend werden sowohl für die bereits gramms Städtebaulicher Denkmalschutz dar, die der etablierten Handlungsfelder Denkmale, soziale nachhaltigen und sozialorientierten Entwicklung so- Infrastruktur und öffentlicher Raum als auch die wie der Stabilisierung der Luisenstadt als stadträumli- zusätzlich ins engere Blickfeld genommenen Hand- che Einheit in ihrer sozialen und funktionellen Vielfalt lungsfelder Umwelt, Wohnen und lokale Ökonomie dienen. Dabei liegt der Fokus zum einen auf den Entwicklungsziele ausgegeben, die in einen abge- baulich-räumlichen Erfordernissen und zum anderen stimmten Maßnahmenplan münden. auf sozialen Bedarfen und deren Auswirkungen auf die Maßnahmenplanung. Mit dem aktuellen ISEK ist Zur Erreichung der Entwicklungsziele schlagen wir erneut ein Katalog integriert wirkender Maßnahmen eine engere Abstimmung mit der Förderkulisse und Handlungsempfehlungen entstanden. Neben der Luisenstadt-Mitte hinsichtlich der Verkehrsentwick- sozialen Infrastruktur wurde insbesondere der öffent- lung und der Entwicklung an der Bezirksgrenze am liche Raum in seinem städtebaulich-denkmalpflege- Bethaniendamm vor (s. 7.2). Des Weiteren wird auf rischen Kontext fokussiert. Darüber hinaus erfolgte Grundlage der bezirklichen Bedarfe, insbesondere im eine Ausweitung des Blicks auf die Handlungsfelder Bereich der sozialen Infrastruktur, eine Erweiterung Umwelt, Wohnen und lokale Ökonomie. Im Rahmen der Gebietskulisse Luisenstadt-Kreuzberg vorgeschla- des ISEK werden zudem Empfehlungen für notwen- gen (s. 7.3. Erweiterung der Förderkulisse). dige vertiefende Untersuchungen und Gutachten auf Block- bzw. Teilbereichsebene unterbreitet. Zuletzt sei noch darauf hingewiesen, dass einige Passagen der Untersuchung lediglich leicht überar- Die Erstellung des ISEK folgte einem integrierten beitet aus dem vorangegangen ISEK übernommen Ansatz, der bezüglich der Erfordernisse und des Leit- wurden. Dies betrifft insbesondere diejenigen Berei- bilds für die Entwicklung des Untersuchungsgebiets che, bei denen wenige oder gar keine Veränderungen und der zu planenden Vorhaben auf die kooperative zu verzeichnen sind wie beispielsweise die Verkehrs- 6 Luisenstadt Kreuzberg | ISEK 2o16 | Einleitung infrastruktur oder die historische Entwicklung. Um den Lesefluss nicht über die Maße zu beeinträchtigen, wurden in diesen Fällen auf eine gesonderte Kenn- zeichnung verzichtet. Die folgenden Defizite wurden im INSEK 2011 festge- stellt und in der vorliegenden Untersuchung über- prüft. Unterbrochene Weg- und Sichtbeziehungen Fehlender Zugang zur Spree Hohe bauliche Dichte Fehlende/unterbrochene Block- und Raumkanten Schlechter Zustand wichtiger städtebaulicher his- torischer Strukturen (Freiflächen/Gebäude) Überformung der historischen Bebauungsstruktur und Raumbezüge Starke Verkehrsbelastung Unzureichende Radverkehrswege Teilräumlich Stellplatzprobleme Abwanderung von Familien Hoher Anteil an Kinderarmut Hoher Anteil von Schülern nicht deutscher Her- kunft 7 Luisenstadt Kreuzberg | ISEK 2o16 | 10 Jahre Städtebaulicher Denkmalschutz 2. ZEHN JAHRE STÄDTEBAULICHER DENKMALSCHUTZ Die Förderkulisse Luisenstadt-Kreuzberg ist ein leben- licher Denkmalschutz. Die größten Erfolge konnten diges und vielfältiges Quartier. Die im Rahmen der im Bereich der sozialen Infrastruktur erzielt werden, Förderkulisse seit 2006 eingesetzten Mittel in Höhe was sich in einer Abdeckung des Handlungsbedarfs von 40 Mio. EUR, davon 35 Mio. EUR Fördermittel von rund 60 Prozent äußert. Hierbei spielte und spielt Städtebaulicher Denkmalschutz, haben einen großen insbesondere die denkmalgerechte Sanierung der Anteil daran, dass in der Luisenstadt ein breites und Nürtingen-Grundschule unter Berücksichtigung der bedarfsgerechtes Angebot an sozialer Infrastruktur Zusammenlegung mit der benachbarten E.O.-Plau- zur Verfügung steht. Ohne die Fördermittel hätten en-Grundschule eine bedeutende Rolle. In den Berei- die öffentlich genutzten Denkmale nicht in diesem chen Denkmale und öffentlicher Raum konnten in Umfang gesichert und aufgewertet werden können. den vergangenen Jahren jeweils rund 30 Prozent des Handlungsbedarfs abgedeckt werden. Es besteht noch Die in den Jahren 2006 bis 2015 im Förderprogramm ein Bedarf von 38 Mio. EUR. Dabei ist im Handlungs- Städtebaulicher Denkmalschutz umgesetzten Maß- feld öffentlicher Raum vor allem die Qualifizierung nahmen haben einen wichtigen Beitrag zur positiven von Spielplätzen sowie der bedarfsgerechte Umgang Gebietsentwicklung in der Luisenstadt Kreuzberg ge- mit gebietsprägenden Grünflächen wie dem Ehemali- leistet. Schwerpunkte der Erneuerung waren und sind gen Luisenstädtischen Kanal als dringender künftiger die für die Gebietsentwicklung bedeutsamen sozialen Bedarf aufzunehmen. Infrastruktureinrichtungen sowie deren Freiflächen. Darüber hinaus rückte der öffentliche Raum im Laufe Die Förderung aus dem Programm Städtebaulicher der Jahre stärker in den Fokus der Förderung. Neben Denkmalschutz konnte im Laufe der Jahre immer vier großen Stadtplätzen sowie zentralen Infra- wieder sinnvoll durch Fördermittel anderer Kulissen, struktureinrichtungen und Freiflächen rund um den wie beispielsweise Aktionsraum (plus) und Quar- Mariannenplatz und das Bethanien-Gelände, konnten tiersmanagement, ergänzt werden. Auf diese Weise durch die Maßnahmen im Städtebaulichen Denkmal- wurden bildungsbezogene, sozialräumliche und schutz auch Einzelstandorte wie beispielsweise die bauliche Maßnahmen umgesetzt. Teilweise ergaben Volkshochschule Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin sich direkte Abstimmungen hinsichtlich Maßnahmen oder der Standort der ehemaligen Gasanstalt als ‚his- des Aktionsraums und des Städtebaulichen Denkmal- torische Inseln‘ inmitten des sozialen Wohnungsbaus schutzes, so dass die strukturellen Kooperationen auf der 1960er bis 1980er Jahre ins Zentrum des Gesche- Ebene der Fachämter
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