Watergy im Bestand

Diplomarbeit Maximilian Thumfart INHALT

1 GESCHICHTE UND UMGEBUNG 1.1 LAGE 4 1.2 LUISENSTADT 6 1.3 TYPOLOGIE 7 1.4 GRÜNDER- UND NACHKRIEGSZEIT 12

2 GEGENWART 2.1 SOZIOLOGISCHE DATEN 14 2.2 AN DIE SPREE 18 2.3 BAUPLANUNGSRECHT 20 2.4 INFRASTRUKTUR 22

3 OBJEKTRUNDGANG 3.1 ERDGESCHOSS 24 3.2 1.OBERGESCHOSS 25 3.3 2.OBERGESCHOSS 26 3.4 3.OBERGESCHOSS 27 3.5 4.OBERGESCHOSS 28 3.6 SCHNITT 29

4 WATERGY 4.1 GRUNDLAGEN 30 4.2 SYSTEM-ENTWURF 30

5 ENTWURF 5.1 BAUKÖRPER 34 5.2 WOHNUNGEN 36 5.3 STADTWOHNUNG 38 5.4 HOFWOHNUNG 39 5.5 FABRIKETAGE 40 5.6 MAISONETTEWOHNUNG 41

2 6 GRUNDRISSE 6.1 LAGEPLAN 42 6.2 UNTERGESCHOSS 44 6.3 ERDGESCHOSS 46 6.4 1. OBERGESCHOSS 48 6.5 2. OBERGESCHOSS 50 6.6 3.OBERGESCHOSS 52 6.7 4. OBERGESCHOSS 54 6.8 5. OBERGESCHOSS 56 6.9 FASSADE PÜCKLERSTRASSE 59 6.10 FASSADENSCHNITTE 60 6.11 DETAILS 62

7 SCHACHT UND KOLLEKTOREN 66

8 TRAGWERK 68

9 SIMULATION 70

10 ELEKTRISCHE ENERGIE 72

11 BRANDSCHUTZ 74

12 MODELLFOTOGRAPHIEN 76

13 ABBILDUNGSVERZEICHNIS 78

3 1 GESCHICHTE UND UMGEBUNG

1.1 LAGE Die “Berliner Jalousie Fabrik” befindet sich im Berliner Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg (ehemals Luisenstadt und Köpenicker Vorstadt) nahe der Untergrundbahnstation Görlitzer Bahnhof (errichtet 1902) zwischen dem Mariannenplatz, dem darauf 1847 von Ludiwig Persius geplanten Diakonissen-Krankenhaus (heute: Bethani- en), dem Lausitzer Platz und der darauf 1893 errichteten Emmauskirche von August Orth, der Markthalle IX von Herrmann Blankenstein (siehe Abbildung 3) von 1891 und dem Görlitzer Bahnhof von August Orth, 1866 bis 1951 (heute: Görlitzer Park nach der Freien Planungsgruppe ). 1879 gründete Josef Bockstaller den Handwerksbetrieb “J.Bockstaller Berliner Jalousie Fabrik” GmbH & Co. in Berlin. Zwischen 1889 und 19111 wird das 685 qm große Grundstück der Pücklerstr. 24, eines der letzten Unbe- bauten Grundstücke der Luisenstadt, bebaut.

Berliner Jalousie Fabrik Pücklerstraße 24 10997 Berlin Kreuzberg

Abb.1: Lageplan Berlin (ohne Maßstab)

1 Das exakte Baujahr lies sich aufgrund widersprüchlicher Informationen nicht ermitteln. 1889 geht aus der Kommunikation mit Herrn C.Bockstaller hervor während der Bebauungsplan von Berlin das Grundstück bis 1910 als unbebaut kennzeichnet.2 2 Bebauungsplan von Berlin, Kartensammlung des Kartographieverbundes des Instituts für Stadt- und Regionalplanung der Technischen Universität Berlin.

4 Pücklerstraße 24 Umgebungsgebäude

Mariannenplatz

Markthalle IX

Spree Emmaus Kirche

Görlitzer Bhf

Görlitzer Park

T repto wer B rücke

Landwehrkanal

Abb.2: Lageplan Kreuzberg (ohne Maßstab)

5 Abb.3: Markthalle Eisenbahnstr. Berlin

1.2 litzer Straße. Aufgrund des starken schossigen Gebäuden bebaut. Die Bevölkerungszuwachtums wurde nach der Ökonomin Emmy Reich LUISENSTADT die Stadtmauer um 1868 beseitigt, definierte vierte große Bauperio- um das letzte Hindernis zur vollen de Berlins4 deckt sich in etwa mit 1802 wurde das Köpenicker Viertel Bebauung des Gebietes auszuräu- der Bebauungsphase um den Lau- von Friedrich III. in Luisenstadt um- men. 1895 reichte der Bebauungs- sitzer Platz und bezeichnet ihren benannt und anschließend nach zusammenhang bereits bis an den Baugenehmigungshöhepunkt um den Plänen Lennés unter Friedrich Landwehrkanal, erst in den Jahren 1905 (siehe Abb. 4). Wilhelm IV. umgestaltet. Der erste zwischen 1896 und 1908 entwi- Der Journalist Julius Faucher be- Bebauungsplan des ehemaligen ckelte sich die Gegend um den schreibt 1864 die Situation der Lui- Köpenicker Viertels entstand um Lausitzer Platz. Die innerhalb der senstadt folgendermaßen: 1826. Jedoch berichten mehrere ehemaligen Stadtmauer liegende Quellen3 aus dieser Zeit von Anlauf- Fläche wurde direkt mit fünfge- schwierigkeiten der Bautätigkeit in 1905 der Luisenstadt, da die Anbindung 3.000.000 an die anderen Bezirke der Stadt so schlecht war. Nach einer Revi- 2.500.000 sion und Umgestaltung des Be- 2.000.000 bauungsplanes um 1847 trat letzt-

endlich die erwartete Bautätigkeit 1.500.000 Einwohner ein, und das Gebiet beheimatete schon um 1867 150.000 Men- 1.000.000 schen. Zwischen 1863 und 1868 entwickelte sich das Gebiet haupt- 500.000 sächlich innerhalb der damals 0 noch vorhandenen Stadtmauern 1825 1855 1885 1907 1917 entlang der heut-igen Ska- Abb.4: Bevölkerungsentwicklung von Berlin

3 Geist, Kürvers: “Das Berliner Mietshaus II. 1862-1945”, Prestel Verlag GmbH & Co. 1993 S.338. 4 Geist, Kürvers: “Das Berliner Mietshaus II. 1862-1945”, Prestel Verlag GmbH & Co. 1993 S.333.

6 Abb.5: Werk der Firma Steiff 1903 Abb.6: Palazzo Rucellai 1460 Abb.7: AEG Kleinmotorenfabrik 1910

“Die Bühne ist das südliche Stadt- zeugt, bis herunter zu jenen des Industriebau viertel, dessen amtlicher Name die allerfraglichsten Charakters und Das Hinterhaus des Gebäudeen- Louisenstadt, das aber im Volks- zwar beider Geschlechter. [...] Der sembles wurde im Stile der day- munde noch immer als Köpenicker äussere Anblick des Stadtviertels light factories erbaut, welche ihre Feld fortlebt. Vor fünfzehn Jahren ist ein sehr grossartiger. Seine zwei Anfänge 1799 in dem Experiment war dort nichts zu finden, als Kohl- und siebzig Fuss breiten Strassen für menschenwürdigere Arbeits- köpfe und Spargelstauden. Am sind überwiegend mit fünfstöcki- bedingungen von Robert Owen ersten Dezember 1864 wohnten gen Häusern von sieben, neun und in New Lanark Mill finden. Day- 119,443 Menschen in der Louisen- elf Fenster Front besetzt, von guter light factories zeichnet vor allem stadt. Sie ist bei weitem der wich- ornamentaler Architektur und mit ein hoher Verglasungsanteil aus tigste der Neubaue, welche sich an Ölfarbe getüncht.”5 um trotz des dadurch höheren die alten fünf Städte und ihre alten Wärmeverlustes mehr Tageslicht Vorstädte angesetzt haben. Der im Innenraum zu erhalten. Owens Charakter ist vorherrschend ge- revolutionärer Ansatz der Arbeits- werblich; Möbel- und Bautischler, zeitverkürzung und Integration Gürtler und Giesser, Silberschmie- 1.3 TYPOLOGIE der Arbeiterfamilien in ein soziales de u.s.w. und vorzüglich alles was Fabrikleben erntete bereits nach an neuen Erfindungen arbeitet, Das Grundstück in der Pücklerstr. wenigen Jahren Anerkennung in haben dort ihr Quartier aufge- wurde ähnlich der umgebenden sämtlichen Industrienationen. schlagen. [...] Mit der eigentlich Bebauung im klassischen Stil des Owens Fabrikentwurf sah unter gewerblichen Bevölkerung mischt Berliner Blockrandes mit Vorder- Anderem die Vergrößerung der sich hier aber auch einerseits eine haus, Hinterhaus und verbinden- Fenster vor, um unsaubere Berei- nicht unbedeutende , zur Miete dem Seitenflügel bebaut. Beide che in den Gebäuden leichter Be- wohnende, Rentner und Beam- Gebäude repräsentierten jeweils merkbar zu machen.6 tenbevölkerung, und andererseits einen Prototypen der Gründerzeit: Neben dem Effekt der Sauberkeit jene Bevölkerungstheile, die das Industriebau und Berliner Miets- und der höheren Präzision der grossstädtische Leben allein er- haus. Arbeiter bei mehr Licht, kommt

5 Geist, Kürvers: “Das Berliner Mietshaus II. 1862-1945”, Prestel Verlag GmbH & Co. 1993 S.339. 6 Jaeggi Annemarie: “Vorlesungen zur Geschichte des Industriebaus”, Technische Universität Berlin.

7 Abb.8: Walter Gropius und Adolf Meyer, Fagus Werk von 1911

in den Jahren der Elektrifizierung Neben der Turbinenhalle von 1909 Schüler Walter Gropius, welcher ein weiteres Argument für groß- in der Hussitenstaße in Berlin- in der Architektur seines Meisters flächige Verglasungen in Fabriken Moabit, entwirft Behrens auch die eine Art unehrliche Konstruktion hinzu: Die Einsparung von elektri- Kleinmotorenfabrik in der Volta- sieht. 1911 realisiert Walter Gropi- schem Licht. Ein extremes Beispiel straße in Berlin-Wedding (siehe us mit Adolf Meyer den ersten Bau- hierfür stellt die Fabrik einer Firma Abbildung 7). Die Fassade wird abschnitt der Fagus Werke in Alfeld für Stofftiere “Margarete Steiff” in geprägt durch leicht hervorge- an der Leine, ein Bauwerk das nach Giengen an der Brenz dar. Die mi- setzte, geschossübergreifende Meinung vieler Architekturtheore- nimalistischen Produktionshallen Säulen (Kolossalordnung) welche tiker den Grundstein der Moderne bestehen lediglich aus einer fili- ein massives Gebälk tragen, ab- darstellt (siehe Abbildung 8). granen Metallkonstruktion, wel- geschlossen durch ein Mezzanin- che mittels Glasplatten ausgefacht geschoß. Die zwischen 1898 und 1910 er- ist (siehe Abbildung 5). Die gesamte Komposition erinnert richtete Fabrik des späteren Betrie- In Berlin jedoch wurde die, haupt- an die Ausführugen Leon Battista bes von Josef Bockstaller lässt sich sächlich durch Ludwig Persius Albertis „De re Aedificatoria“7 (über durchaus mit den seinerzeit mo- romantisch angehauchte, Indus- die Baukunst): Alberti lockert die dernsten Fabrikgebäuden von Pe- triearchitektur von einer klassizis- Fassade bewusst durch leicht her- ter Behrens in Berlin vergleichen. tischen Sicht eines jungen Peter vortretende Säulen auf. Er sug- Die Gliederung der Fassade durch Behrens geprägt. Behrens, der geriert Säulen und Gebälk, ein klassizistische Elemente, ähnlich selbst Künstler ist, und als künst- konstruktiver Aufbau der längst der Kleinmotorenfabrik der AEG, lerischer Berater der Allgemeinen nichts mehr mit dem eigentlichen lässt auf eine Beeinflussung des Elektrizitäts Gesellschaft tätig war, Lastabtrag zu tun hat (siehe Abbil- Entwurfes durch Peter Behrens arbeitete nicht nur die einzelenen dung 6). schließen. Es wurde ebenfalls das Produkte der AEG um, sondern Ähnliche Vorwürfe einer „Kons- selbe Muster der Gliederung durch entwarf eine erste, übergreifende truktionsunehrlichkeit“ erfährt Säule und Gebälk angewandt. Ein- Erscheinung der Firma. Peter Behrens von seinem jungen zig nicht diesem Muster entspricht

7 Leon Battista Alberti: “De re Aedificatoria” (Zehn Bücher über die Baukunst) Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Wien 1912.

8 Abb.9: Fassade der Fa. Bockstaller Abb.10: Transmissionsriemen Abb.11: Pücklerstr. 24 vor 1945 das Erdgeschoss was somit als heutigen Brandeburgischen Dör- bei beidseitiger Bebauung eine eine Interpretation des rustika Ge- fer prägt. Bei den Versuchen den Art Hof formen. Die vertikale Er- schosses betrachtet werden kann. sandigen Untergrund zu Befesti- weiterung entwickelte sich über Der zunächst fiktive aber dennoch gen, um ihn letztendlich zu besie- den Dachgeschossausbau bis hin schlüssige Lastabtrag wird hier ab- deln wurde dieser Wohnhaustyp zur Aufstockung des Ursprüngli- rupt beendet und findet sich auf in mehreren Kolonistengruppen chen Baus um ein Geschoss. einer, im Gegensatz zu der verti- unter Friedrich II. um 1752 auf dem In Folge von weiterem Wohnflä- kalen Betonung der oberen Ge- Gebiet des heutigen Landes Berlin chenbedarf entwickelten sich ähn- schosse, horizontal akzentuierten zum ersten Mal etabliert. Die sehr lich der Bebauung im vorderen Be- Wand wieder. Die Fassade wurde tiefen Grundstücke wurden an- reich des Grundstückes eine Kopie in traditionellen gelben und roten, fangs an der Erschließungsseite dieser in der Tiefe des Grundstück- norddeutschen Klinkern ausge- mit einem kleinen eingeschoßi- es, hierbei entstand ein weiterer, führt (siehe Abbildung 9). gen Wohnhaus bebaut. Aufgrund zweiter Hof. des Bevölkerungszuwachses von Entsprechend der Bebauungser- Berliner Mietshaus Berlin entwickelten sich verschie- weiterungen in der horizontalen Das Vorderhaus hingegen wurde dene Anpassungsstrategien: Zum wurde die vorhandene zweige- als klassische Berliner Mietskaser- einen die flächige Ausnutzung des schossige Bebauung häufig ab- ne zur Wohnnutzung ausgeführt, Grundstückes und zum anderen gerissen und durch eine massive, (siehe Abbildung 11). Den Recher- der Ausbau des Wohnhauses. steinerne, meist fünfgeschoßige chen der Autoren der Reihe „Das Flächig entwickelte sich anfangs Variante ersetzt. Berliner Mietshaus“8 zufolge entwi- die Erweiterung des Gebäudes ckelte sich das Berliner Mietshaus entlang der Straßenseite, nach Das Musterbuch “Grundrisse für aus dem voigtländischen Kolonis- weiterem Bedarf von Wohnfläche städtische Wohngebäude mit tenhaus. Ein kleines, einfach kon- entwickelten sich anschließend Rücksicht auf die für Berlin gel- struiertes Wohnhaus welches bis Seitenflügel, welche tiefer in das tende Bauordnung” von Gustav heute die Siedlungsstrukturen der Baufeld hineinragten und welche Assmann von 1862 gibt Aufschluß

8 Geist, Kürvers: “Das Berliner Mietshaus I. 1740-1862”, Prestel Verlag GmbH & Co. 1980, S43f.

9 Urhütte

Weberhäuschen Voigtländisches Kolonistenhaus

als Doppelhaus mit einfacher Trennwand und mit ausgebautem Dachgeschoss Mill / Mühle Großproduktionsstätten vertikale Erweiterung und aufgestockte Variante

Groß ächig verglaste “daylight factories” Massiver Neubau mit Souterrain

(heutiger Gebäudezustand) Abb.12: Stammbaum des Ensembles

10 Abb.13: Gebäudekomplex vor 1945 Abb.14: Gebäudekomplex 1945 Abb.15: Gebäudekomplex nach 1945

über die Grundlagen der Typolo- lig Bauordnung entnehmen. Die me mit einer gemeinsamen Er- gie der Mietskaserne.9 Assmann Gebäudehöhe orientiert sich an schließung über ein Treppenhaus, definiert den typologischen Kern einer Festsetzung der Bauordnung Werkstätten übereinander im Hin- des Gebäudes und verweist auf welche besagt, dass das Objekt terhaus und Wohnungen überei- mögliche individuelle Ausgestal- in der Höhe die Breite der Straße nander im Vorderhaus (Aufgrund tungsmöglichkeiten. Mit diesem nicht überschreiten darf, ausge- des höheren Wertes von Wohnbe- Musterbuch bezweckt er auch, nommen seien Straßen unter 36 bauung im Vorderhaus und dem den bereits vorherschenden Miss- Fuß (ca. 12m) Breite. In Anbetracht geringeren Wert der Flächen der tänden einhalt zu gebieten und dieser Beschränkungen entwi- hinteren Häuser) - ähnlich der hier der Belichtung, der Belüftung und ckelte sich eine Bauform, welche vorzufindenden Situation der Ber- dem Feuerschutz mehr Gewicht versucht diese Dimensionen aus- liner Jalousie Fabrik. Beide fünf Ge- einzuräumen, jedoch immer unter zureizen, häufig wurden Souter- schosser bildeten gemeinsam eine der Berücksichtigung der “Renta- rains geschaffen um ein weiteres, Art fabrikations und wohn Hybrid. bilität”. Assmann sieht in der Miets- nutzbares Geschoß einzufügen. kaserne nach wie vor einen sehr In der Regel entwickelte sich eine zweckmäßigen Bau, den es auch Form um die 60 Fuß in der Höhe zweckmäßig zu gestalten gilt. (ca. 20m) mit fünf Geschossen. Die zulässigen Hofgrößen lassen Für Gewerbetreibende empfiehlt sich nach Assmann den Feuerpoli- Assmann Werkstätten in der un- zeilichen Festsetzungen der dama- mittelbaren Nähe der Wohnräu-

9 Assmann: “Grundrisse für städtische Wohngebäude mit Rücksicht auf die für Berlin geltende Bauordnung” 1862.

11 1.4 GRÜNDER- UND NACHKRIEGSZEIT

Kurz nach dem Bau erwarb Josef 1945 wurde das Vorderhaus durch Die Produktion wurde bis in die Bockstaller das Ensemble und ver- einen Brandbombeneinschlag 70er Jahre in der Fabrik fortge- lagerte seinen Betrieb in die Pück- stark beschädigt10, die Wohnein- setzt, seit der Stilllegung des Fab- lerstraße 24. heit wurde aus Gründen des Ma- rikationsgebäudes beschränkt sich terialmangels von fünf auf zwei das Unternehmens auf kleinere Eine Besonderheit des Fabrikge- Geschosse reduziert und neu ge- Tätigkeiten und unterhält im Erd- bäudes, die durchgehenden Trans- deckt. Die Kappendecke des Un- geschoss des Vorderhauses einige missionsriemen, welche für den tergeschosses des Vorderhauses Büroräume. Das Obergeschoss des Antrieb der Maschinen genutzt weist bis heute starke Beschädi- Vorderhauses wurde in den 90er wurden, musste nach Verbot der gungen auf und bedarf einer stati- Jahren saniert und wird seitdem durchgängigen Deckenanschlüs- schen Sanierung. Bislang erfolgten als Wohneinheit vermietet. se aus brandschutztechnischen lediglich provisorische Stabilisie- Gründen von einem zentralen rungskonstruktionen. 1998 ging das nach dem Krieg Antrieb auf etagenweise angeord- erworbene unbebaute Nachbar- nete Elektromotoren umgerüstet Das Einzugsgebiet der Kunden des grundstück an eine Eigentümer- werden (siehe Abbildung 10). Unternehmens verteilte sich in gemeinschaft über, welche dieses ganz Norddeutschland, nach 1944 2008 bebaute. Aufgrund der Wär- Der großflächige Keller des Objek- beschränkte es sich auf Westberlin. meversorgung über die schräg tes wurde hautpsächlich zur Säge- Besondere Erfahrung besaß der gegenüberliegende Manteuffel- spahnlagerung genutzt, welche Betrieb in der Reparatur, Wieder- straße 103 wurde eine Baulaust für anschließend an Spahnplatten- herstellung und Erneuerung von eine Wärmetransportvorrichtung produzenten verkauft wurden. Rollläden und Jalousien in denk- (Heizungsrohr) für das Grundstück malgeschützten Objekten. Pücklerstraße 24 eingetragen.

10 Nach Gebäudeschädenkartierung Berlin 1945, Kartensammlung des Kartographieverbundes des Instituts für Stadt- und Regionalplanung der Technischen Universität Berlin.

12 Entwicklung des Blocks Manteuffelstraße Ecke Pücklerstraße

Abb.17: Block um 1910 Abb.16: Block um 1945

Abb.19: Block um 1970 Abb.18: Block um 2009

Pücklerstraße 24

13 2 GEGENWART

2.1 SOZIOLOGISCHE DATEN

Bevölkerung 40 Im Jahr 2009 verzeichnet der Be- zirk Friedrichshain-Kreuzberg 268.760 Einwohner11. In den letz- 30 ten Jahren lässt sich eine stetige Zunahme der Bevölkerung beob-

% 20 achten (siehe Abbildung 28). Die Bevölkerung Kreuzbergs setzt sich 2009 größtenteils aus 27-45 jähri- 10 gen zusammen, wohingegen die 15 bis 18 jährigen am geringsten 0 vertreten sind (siehe Abbildung <6 6-15 15-18 18-27 27-45 45-55 55-65 >65 20). Abb.20: Alterszusammensetzung 4.000

Haushaltseinkommen 3.000 Im Vergleich zu anderen Berliner Bezirken befindet sich Kreuzberg

€ 2.000 am unteren Rand der durchschnitt- lichen Haushaltsnettoeinkom- men. Der Berliner Bezirk mit dem 1.000 größten durchschnittlichen Haus- haltsnettoeinkommen ist Steglitz- 0 Zehlendorf (siehe Abbildung 21). Steglitz Zehlendorf Kreuzberg Neukölln Das geringste durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen ist in Abb.21: Durchschnittliches Haushaltseinkommen Neukölln bei knapp über 1.000 Euro monatlich zu finden. Das Haushaltsnettoeinkommen be- läuft sich in Kreuzberg auf durch- 2600+ 12 % schnittlich ca. 1.200 Euro/Monat. 500-900 2000-2600 32 % Der größte Teil dieser Summe bil- 9 % den die Haushalte mit 500 bis 900 Euro monatlich (32%) und 900 bis 1500-2000 1300 Euro monatlich (25%), ledig- 15 % lich 12% der Haushaltsnettoein- kommen liegen über 2600 Euro/ 1300-1500 9 % 900-1300 Monat (siehe Abbildung 22). 25 %

Abb.22: Zusammensetzung des Haushaltseinkommens

14 50 Bildung Der Großteil der Friedrichshain- Kreuzberger Bevölkerung verfügt 37,5 über das Abitur bzw. die Fachhoch- schulreife (41%). Allerdings gibt es auch einen Anteil von 13% der

% 25 Bürger, die keinen Schulabschluss haben. Insgesamt verfügen im Be- 12,5 zirk 17% über einen Hauptschulab- schluss und knapp 13% über einen Realschulabschluss (s. Abbildung 0 23). Haupt- Polytech.- Real- FHR/Abi Ohne Schüler

Abb.23: Bildungsabschluss 70 Familienstand Die Quote der ledigen Bürger be- läuft sich auf 64%, eine Zahl die in 52,5 den letzten Jahren ähnlich der Zahl der Einfamilienhaushalte stetig 35 wächst.Dagegen sinkt die Zahl der verheirateten (s. Abbildung 24). %

17,5

0 ledig verheiratet verwittwet geschieden

Abb.24: Familienstand

50 Erwerbstätigkeit Der größte Teil der Einwohner Kreuzbergs (42%) ist erwerbstätig. 37,5 Vergleichsweise hoch ist jedoch die Quote der Arbeitslosengeld (ALG 2) Empfänger und die der 25 Empfänger sontiger Sozialleistun- % gen. (vgl. Abbildung 27) im Bezirk 12,5 Friedrichshain-Kreuzberg (siehe Abbildung 25).

0 Erwerb. ALG2 Rente Ehepartner Sonstige

Abb.25: Erwerbstätigkeit

15 Wohnungsgrößen 120 Entsprechend der Haushaltsein- künfte verhält es sich mit den Wohnungsgrößen. Die kleinsten 90 durchschnittlichen Wohnungs- größen sind in Kreuzberg und 60 Neukölln bei knapp über 60 qm qm zu finden. Damit liegen die beiden Bezirke unter dem Durchschnitt 30 des Landes Berlin von 73 qm. Ver- gleichweise hohe durchschnittli- 0 che Wohnflächen sind in Charlot- Westend Kreuzberg Neukölln Berlin tenburg (Westend) mit 112 qm zu finden (siehe Abbildung 26). Abb.26: Durchschnittliche Wohnungsgrößen

Wohngeldempfänger Die Zahl der Haushalte welche 200000 Wohngeld empfangen beläuft sich in Friedrichshain-Kreuzberg auf 31.000 Haushalte was 23 % der 150000 gesamten Haushalte ausmacht (siehe Abbildug 27). 100000

Entwicklung Haushalte In Anbetracht des stetigen Bevöl- 50000 kerungszuwachses von Friedrichs- hain-Kreuzberg, der stetigen Zu- 0 nahme an Einpersonenhaushalten F.-Kreuzberg Steglitz-Zehlendorf Neukölln im Gebiet des ehemaligen Bezirks Haushalte Wohngeld Haushalte Kreuzberg und dem relativ kon- stanten Haushaltsnettoeinkom- mens Pegel der letzten zehn Jahre, Abb.27: Wohngeldempfänger und Haushalte liegt der Schluß nahe, zukünftig geplante Wohnungsgrößen der Durchschnittsgröße des Landes Berlin anzupassen, jedoch diesen nicht weit zu überschreiten (siehe Abbildung 28).

11 Sämtliche soziologischen Daten stammen vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. Aufgrund der Bezirksfusion von Friedrichshain und Kreuzberg im Jahre 2001 sind die erhobenen Daten zum Wohngeld (2004) und die Bevölkerungszahl auf den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg bezogen, alle anderen sind ausschließlich Daten des Gebietes des ehemaligen Bezirks Kreuzberg.

16 300000 1500

225000 1125

150000 750 Euro Haushalte

75000 375

0 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

HaushaltsnettoeinkommenNetto HaushaltsEinkommen EinwohnerEinwohner EinpersonenHaushalte 1+P- Haushalte haushalte insgesamt

Abb.28: Bevölkerungsentwicklung und Haushalte

17 2.2 KREUZBERG AN DIE SPREE

Im Rahmen des Programms “Stadt- den saniert, mehrere Spielplät- Angaben der Senatsverwaltung umbau West” findet momentan ze, unter anderem der Spielplatz für Stadtenwtwicklung mit Beteili- eine Umstrukturierung des Gebie- Pücklerstraße, und Schulen wur- gung der Anwohner durchgeführt tes nördlich der Muskauer Straße den um- und ausgebaut. Des Wei- werden. statt.12 Das Gebiet ist ebenfalls Teil teren wurde mit der Planung zur Aufgrund der Aufwertungsmaß- einer größeren, unter Sanierung der westlichen Wran- nahmen und der erwarteten bekannten, privaten Projektent- gelstraße begonnen Ziel ist es, Verbesserung der Arbeitsmarkt- wicklung deren Ziel es ist, das das spärlich vorhandene Straßen- situation des Gebietes durch Gebiet zwischen Jannowitz- und grün zu verstärken, von Längs- auf neue attraktive Gewerbeflächen, Elsenbrücke entlang der Spree in Querstellparkplätze zu wechseln, ist von einer erhöhten Nachfrage ein Viertel für neue Medien umzu- Gehwege vor Schulen und Kinder- auf dem Wohnungsmarkt auszu- gestalten. gärten breiter anzulegen und den gehen. Eine Studie der Norddeut- Das Programm der Stadtumbaus Verkehr zu beruhigen. schen Landesbausparkasse zur West trägt den Titel “Kreuzberg an Eine Entlastung der stark belas- Wohnungsmarktsituation in Berlin die Spree - Stadt an die Spree” und teten Köpenicker Straße ist nicht von 2003 geht von einem Anstieg hat sich zum Ziel gesetzt, das bis- vorgesehen. Aufrgrund des ge- von Wohnungsnachfragern im Ge- lang aus der historsichen Grenzla- planten Brückenneubaus und der schosswohnungsbau von 136.000 ge heraus vernachlässigte Uferge- Wiederherstellung der ehemaligen Wohneinheiten bis 2015 aus. Dies biet Kreuzbergs aufzuwerten. Die Broomybrücke werden Manteuf- entspricht einem jährlichen Neu- Maßnahme sieht unter anderem fel- und Eisenbahnstraße bis zum baubedarf von 11.300 Geschoss- den Bau neuer Brücken und Ufer- Ufer verlängert und anschließend wohnungen. Die Einwohnerzahl anlagen vor sowie die Aufwertung als Fußgängerbrücke über die Kreuzbergs ntwickelt sich in den bestimmter Straßenräume, um so Spree geführt. Ziel ist es eine Art letzten Jahren gemäß dieser Pro- Kreuzberg mit der Spree zu verbin- Sichtachse vom Kern Kreuzbergs gnose. den. zur Spree zu schaffen. Das fast durchgängige Band von Das Schlesische Tor soll als wich- Gewerbeeinrichtungen entlang tigster Knotenpunkt im Quartier der Spree soll aufgelockert werden fungieren und wird entsprechend und mehr und mehr in die Wohn- gestärkt. Die in direkter Nachbar- nutzung übergeführt werden, schaft gelegene Markthalle IX wird Gleichzeitig sollen Ersatzflächen ebenfalls in den kommenden Jah- für Gewerbetreibende entlang der ren saniert und umstrukturiert. Köpenicker Straße geschaffen wer- Nach mehreren Stadtumstruktur- den. ierungsmaßnahmen im ehemali- Seit Beginn des Projektes 2006 gen Bezrik Kreuzberg wird die je- wurden bereits mehrere Maßnah- tzige, groß angelegte Maßnahme men realisiert: Die Grünanlagen erstmals als “sanfte Stadtentwick- rund um das Schlesische Tor wur- lung” bezeichnet und soll nach

12 “Stadtumbau West, Berlin Kreuzberg - Spreeufer” Berichte des Bezirksamtes Friedrichshain Kreuzberg von Berlin, 2008.

18 Pücklerstraße 24 realisierte Sanierungsmaßnahmen geplante Umnutzungen geplante Grünflächen geplante Straßenbegrünung geplante Brücken

Spree

Treptower Brücke

Abb.29: Umnutzung und Umstrukturierung des Projektes Stadtumbau West Kreuzberg Spreeufer

19 2.3 BAUPLANUNGSRECHT

Art der Nutzung dem Hobrechtplan13 für Berlin von Maß der Nutzung (1) Für das Gebiet Pücklerstraße 1862 nach §1 des “Gesetzes, be- Laut Bebauungsplan VI-A ist das 24 ist weder ein Bebauungsplan treffend die Anlegung und Verän- Maß der baulichen Nutzung ent- vorhanden noch befindet sich ein derung von Straßen und Plätzen in sprechend der BauNVO von 1968 Bebauungsplan in Aufstellung. Städten und ländlichen Ortschaf- zu ermitteln.18 Die Grundflächen- ten” vom 2. Juli 1875 entnommen zahl des Gebietes ist auf 1,5 festge- (2) Ein Sanierungsgebiet liegt werden.15 setzt, wobei der aktuelle Zustand ebenfalls nicht vor. 2,2 beträgt. Eine Aufstockung des Nach § 173 Abs. 3 Satz 1 Bundes- Vorderhauses würde eine GFZ (3) Die einzige Plangrundlage für baugesetz (BBaug)17 gilt der Bau- von 3,6 zur Folge haben. Die Bau- das Grundstück stellt der Baunut- nutzungsplan in Verbindung mit massenzahl ist mit 6,0 festgesetzt zungsplan von 1960 dar.13 Nach dem Bebauungsplan A von 1971 wobei der aktuelle Zustand 10,0 dieser Grundlage ist das Grund- als qualifizierter Bebauungsplan beträgt und nach der Aufstockung stück von der Nutzungsart WA fort und ist entsprechend den bei 14,0 liegen würde. Die nach- (Wohnen Allgemein) bei einer Bau- Vorschriften der Bauordnung für trägliche Verdichtung durch die stufe von V/3, die Geschosszahl be- Berlin in der Fassung vom 21. Nov. Aufstockung des Gebäudes ist in trägt fünf Vollgeschosse, was nach 1958 zu behandeln. diesem Falle nicht zulässig. Letzt- §9 der Bauordnung für Berlin von (4) Die textlichen Festsetzungen lich besteht die Möglichkeit einer 1958 exakt 20 Metern entspricht.14 im Bebauungsplan VI-A vom Juni Befreiung nach §31 Abs. 2 Nr. 2 Bebaubare Fläche: 0,3 bei einer 1970 (Bezirksamt Kreuzberg von BauGB, da der Eingriff städtebau- GFZ von 1,5 und einer BMZ von Berlin) beziehen sich nicht auf die lich vertretbar wäre. Zum einen 6,0. Der Baunutzungsplan von Ber- Art der baulichen Nutzung, son- fügt sich das Vorderhaus durch sei- lin verfügt lediglich über die Aus- dern auf das Maß der baulichen ne zurückerlangte Höhe wieder in sage der Art und des Maßes der Nutzung als auch auf das Baufen- die Umgebung ein da der Großteil baulichen Nutzung, was nicht den ster. der Nachbarbebauung über eine Mindestanforderungen eines qua- vergleichbare GFZ verfügt und lifizierten Bebauungsplans nach (5) Die Zulässigkeit von Vorhaben die Vorder- als auch Hinterhäuser §30 BauGB15 entspricht. Ohne wei- nach §7 Nr. 8 BauOrdnung für Ber- fünfgeschossig sind. Zum anderen tere Aussagen wäre der vorliegen- lin von 1958: sind die hygienischen und sozialen de Baunutzungsplan als einfacher Argumente der ursprünglichen Re- Bebauungsplan zu behandeln und “Im Allgemeinen Wohngebiet duktion von Gebäudemasse heute entsprechend würde die Zuläs- sind zulässig: a) Wohngebäu- weniger relevant als zur Zeit der sigkeit nach §34 und §35 BauGB de; b) Ladengeschäfte sowie Aufstellung des Baunutzungspla- erfolgen. Die fehlenden Aussagen gewerbliche Kleinbetriebe nes, da die Wohnfläche pro Person über die überbaubare Grund- und Gaststätten, wenn sie kei- mittlerweile deutlich gestiegen ist stücksfläche und die örtlichen Ver- ne Nachteile oder Belästigun- und somit keine zu hohe Einwoh- kehrsflächen können jedoch dem gen für die nähere Umgebung nerdichte zu erwarten ist. Außer- preussischen Straßen- und Bau- verursachen können, und dem hat sich der Hygienestandard fluchtlinienplan, in diesem Falle Fremdenheime.”13 deutlich verbessert. 13 FIS-Broker der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin: http://fbinter.stadt-berlin.de/fb/index.jsp, 10.2009. 14 Bauordnung für Berlin von 1958, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin. 15 Baugesetzbuch der Bundesrepublik Deutschland (BauGB), Beck Texte im dtv, 41.Auflage 2009. 16 Gesetzessammlung für die königlichen Preußischen Staaten Nr. 40 Seite 561, 1980. 17 Peter von Feldmann: “Berliner Planungsrecht” - Grundeigentum-Verlag, 1991. 18 Bebauungsplan VI-A, Bezirksamt Kreuzberg von Berlin, 1970.

20 V

I

Pücklerstraße 24 bis 1899 1900 - 1918 1950 - 1960 1975 2008

Abb.30: Gebäudebestand nach Erbauungsdatum (ohne Maßstab)

21 2.4 INFRASTRUKTUR 140

Allgemein E.O.Plauen- und die Nürtingen nung der Markthalle IX befindet Die Gegend um den Görlitzer Grundschule), zwei Oberschulen sich in der Diskussion zwischen Bahnhof galt bis vor kurzem auf- (Borsig- und Eberhard-Klein Ober- Bürgerinitiativen und dem Eigen- grund hoher Kriminalitätsraten schule), ein Oberstufenzentrum tümer (Berliner Großmarkt GmbH). als Problembezirk. Jedoch findet für Wirtschaft und Handel sowie Die alternative Sanierungsplanung seit vielen Jahren eine soziale Um- diverse weitere freie Schulen. sieht vor, lokale Händler, Gastrono- schichtung, ausgehend vom Zen- me und Teile des Wochenmarktes trum Berlins, statt. Die Mietpreise Grünflächen in die Halle zu integrieren. Die Mariannenplatz haben sich in den vergangen Jah- In 500 m Entfernung befinden sich Bürgerinitiativen sehen das Sa- Spielplatz ren teilweise verdreifacht und ent- der Mariannenplatz mit Anschluß nierungsbeispiel der Marheineke sprechend hat sich das lokale Pub- an den zum Park umgestalteten Halle als negativ an. Aus Sicht der likum stark verändert. Den größten Teil des Landwehrkanals sowie der Initiative sollte das Ziel eine brei- Umbruch des Bezirks kennzeichnet Görlitzer Park. tere Streuung von verschiedenen KiTa Markthalle IX die Bebauungsplanänderung der Preissegmenten sein. Uferbereiche der Spree. Verschie- Gastronomie dene Bürgerinitiativen erwarten Das gesamte Viertel rund um den Bodenrichtwert

ausgehend von der Umstruktu- Lausitzer Platz und die Oranien- Alleine der Bodenrichtwert der 100m 200m 300m 400m 500m rierung steigende Mietpreise und straße genießt seit einigen Jahr- Grundstücke in direkter Ufernähe Bank Bus KiTa eine noch stärkere Veränderung zehnten den Ruf einer alternativen hat sich von 190 Euro pro qm auf der sozialen Milieus. Ausgehmeile. Es finden sich dort 1.000 Euro pro qm erhöht.19 Der unzählige Restaurants verschie- Bodenrichtwert des Grundstückes ÖPNV denster Küchen ud Preisklassen, der Pücklerstraße 24 beträgt mo- Anbindungen an das öffentliche zahlreiche Bars und Cafés. Ent- mentan 340 Euro/qm. Verkehrsnetz sind reichlich vor- sprechend der Gastronomiedichte Spielplatz handen: Der U-Bahnhof Görlitzer verhält es sich mit den Musiketa- Mietpreisspiegel Spielplatz Borsig Eiszeit Kino Bahnhof befindet sich 500 m ent- blisements. Für nahezu jeden Mu- Der Mietpreisspiegel für Neubau- Oberschule fernt (U1: Uhlandstraße - Warschau- sikgeschmack und Ausgehwunsch ten liegt 2009 im Mittel bei 6,41 Heinrich Zille 20 erstraße), der U-Bahnhof Kottbus- befindet sich im Umkreis von zwei Euro pro qm netto kalt für Woh- M29 Grundschule ser Tor liegt etwa 1 km entfernt U-bahnstationen mindestens eine nungen zwischen 60 und 90 qm in Emmaus Kirche (U8: Wittenau - Herrmannstraße), Lokalität. einfacher Wohnlage. die Buslinie M29 (Herrmannplatz - Roseneck) hält ebenfalls 500 m Handel entfernt und Haltestellen der Linie Ebenfalls flächendeckend ausge- U1 U Görlitzer Bhf Görlitzer Park 140 (Ostbahnhof - Tempelhof) be- stattet ist die Nachbarschaft mit finden sich in 200 m Entfernung. Supermärkten, Bio-Läden und an- deren Geschäften. Auf dem Laus- Bildung tizer Platz findet wöchentlich ein In direkter Umgebung befinden Markt von Bio-Landwirtschaftsbe- sich fünf Grundschulen (Nieder- trieben aus Brandenburg statt. lausitz-, Hunsrück-, Heinrich Zille-, Die gegenwärtige Sanierungspla-

19 Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Berlin, Daten vom 01.01.2009. 20 Mietpreisspiegel der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung von 2009 für die Pücklerstraße in 10997 Berlin.

22 140

Mariannenplatz Spielplatz

KiTa Markthalle IX

100m 200m 300m 400m 500m Bank Bus KiTa

Spielplatz Spielplatz Borsig Eiszeit Kino Oberschule Heinrich Zille M29 Grundschule Emmaus Kirche

U1 U Görlitzer Bhf Görlitzer Park

Pücklerstraße 24 Lebensmittel Handel Gastronomie / Bar ÖPNV Abb.31: Lokale Infrastruktur (ohne Maßstab)

23 3 OBJEKTRUNDGANG

3.1 ERDGESCHOSS

Abb.32: Bestandsgrundriss EG M 1:500

Abb.33: Fabrikfassade 2. Hinterhof

24 3.2 1.OBERGESCHOSS

Abb.35: Bestandsgrundriss 1.OG M 1:500

Abb.34: Innenraumphotographie 1.OG

25 3.3 2.OBERGESCHOSS

Abb.37: Bestandsgrundriss 2.OG M 1:500

Abb.36: Innenraumphotographie 2.OG

26 3.4 3.OBERGESCHOSS

Abb.38: Bestandsgrundriss 3.OG M 1:500

Abb.39: Innenraumphotographie 3.OG

27 3.5 4.OBERGESCHOSS

Abb.41: Bestandsgrundriss 4.OG M 1:500

Abb.40: Fabrikfassade 1. Hinterhof

28 3.6 SCHNITT

Abb.42: Schnitt M 1:500

Abb.43: Fassadenansicht Bestand

29 4 WATERGY

Kollektor b c f g

a Gewächshaus e - + + -

- + + -

d h Abb.44: Beladen Abb.45: Entladen

4.1 4.2 SYSTEM- eine Konzentrationserhöhung der Sole (Abb. 44: c) und warme und GRUNDLAGEN ENTWURF feuchte Abluft. Die Abluft wird di- rekt, ohne in die Wohnung geführt Watergy Beladen (Sommer) zu werden, in den Abluftschacht Watergy bezeichnet ein System zur Bei hohen Außentemperaturen eingeleitet und gelangt auf diese

Deckung des kompletten Heizwä- lässt sich der Speicher (MgCl2 + Weise in den Keller des Gebäudes

rmebedarfs eines Gebäudes mit- H2O) direkt ohne Zirkulation durch (Abb. 44: d), Hier wird gegebenen- tels solarer Einstrahlung. Das die Wohnungen beladen. In die- falls die Luft mit Hilfe eines Ventila- System besteht aus einem Feucht- sem Fall steigt angesaugte Außen- tors beschleunigt. Die Abluft wird lufkollektor und einem thermo- luft im Gewächshaus auf, erhitzt nun direkt nach Außen geführt. chemischen Magnesiumchlorid- sich durch solare Strahlung und Die klimatisierung der Wohnun- Speicher. Der Feuchtluftkollektor wird durch die Verdunstung der gen wird in diesem Fall über die umfasst ein an der Gebäudehülle Pflanzen befeuchtet. Aufgrund der Fenster geregelt. angebrachtes Gewächshaus zur Thermodynamik steigt die Luft in Erzeugung von Luftfeuchtigkeit den Kollektor, wo sie weiter ohne Verdunstungskühlung und einen großflächigen Kollektor weitere Befeuchtung erhitzt wird (Sommer) zur Erzeugung von hohen Temp- (Abb. 44: a). Die heiße und trock- an warmen Tagen wird trockene eraturen in der Dachebene. Die ene Luft wird nun in den Schacht Außenluft angesaugt, und nicht

Magnesiumchloridlösung (MgCl2) geführt, von wo aus sie gleichmä- weiter befeuchtet. Die trockene wird im Winter in einem Schacht ßig an die Tropfkörper überführt warme Luft wird in dem Schacht über einen Füllkörper verrieselt wird. Die gleichmäßige Verteilung mit der Sole in Kontakt gebracht. und kommt hierbei in den Kontakt an jede Tropfkörpereinheit wird Bei diesem Vorgang verdunstet mit entsprechend zuvor befeuch- durch nach unten weiter geöffne- Feuchtigkeit aus der Sole in die teter Luft. Die hierbei hervorge- te Öffnungsklappen ermöglicht. trockene Luft und entsprechend rufene Reaktion der Absorption Zusätzlich wird die Luft hinter je- reduziert dies die Temperatur der wird zur Klimatisierung der Zuluft der Öffnungsklappe mittels eines Sole als auch der Zuluft. Durch genutzt. Im Sommer wird trocke- Ventilators im Bedarfsfall ange- die Verdunstung der Feuchtigkeit ne Außenluft in den Füllkörper ge- saugt. Die Sole (Abb. 44: b) wird erhöht sich die Konzentration der führt, die Luft wird beim Kontakt durch den Kontakt mir der hei- Sole. Die gekühlte und befeuchte- mit der Sole feuchter und kühler ßen und trockenen Luft erhitzt, te Luft kann anschließend direkt in

(Verdunstungskühlung). wobei Feuchtigkeit (H2O) aus der den Wohnraum oder wieder in das Sole verdunstet. Das Resultat ist Gewächshaus eingeführt werden.

21 Overcoming Drought - A scenario for the future development of the agricultural and water sector in arid and hyper arid areas, based on recent technologies and scientific results - Implementation Guide ofthe “Cycler Support” project, Buchholz 2008.

30 GewächshausGewächshaus hauptsächlich Energie in Form von Wärme an die Luft ab. Die klima- tisierte Luft wird nun in die Woh- nungen geführt. Hier wird die Luft O CO entweder mit Feuchtigkeit durch O22 CO22 Grauwasser Küche und Bad angereichert oder trockener. Die Abluft wird dann in den Keller geführt und per Ventila- tor wieder in den Abtriebsschacht eingeleitet.

Umluftbetrieb (Kellerluft)

KlimatisierungKlimatisierung Die thermische Beladung der Sole hat eine Erwärmung des Keller- bereiches zur Folge. Dieser Effekt lässt sich durch die Erweiterung der Luftzirkulation durch den ge-

MgClMgCl22 samten Kellerraum nutzen. Die Abb.46: Systemkonzept Abwärme der Solespeicher heizt dann direkt die Raumluft. Heizen (Winter) Wohung öffnen und bietet damit An Tagen mit geringer Strahlung einen Aufenthaltsbereich von ho- Individuelle wird im Feuchtluftkollektor warme her Qualität im Winter. Klimatisierung und feuchte Luft erzeugt (Abb. 45: Die Öffnungen und Ansaugventi- e). Diese wird im Anschluss mit der, Umluftbetrieb latoren eines jeden Tropfkörpers über den Sommer eingedickten (thermische Entladung) und die Regulierung der Tropfge- Sole in Kontakt gebracht (Abb. 45: An sehr kalten Wintertagen oder schwindigkeit der Sole ermögli- f). Die Feuchtigkeit kondensiert in kalten Winternächten kann, um chen eine Regulierung der Luft- nun an der hygroskopischen Sole Wärmeverluste über den Kollektor menge, welche letztendlich mit und entsprechend wird Energie in zu vermeiden, ein Umluftbetrieb der Sole in Kontakt gebracht wird. Form von Wärme freigesetzt, wel- zum Einsatz kommen. die Wohnun- Somit lässt sich die Reaktionszeit che die Lufttemperatur erhöht. gen werden ausschließlich über genau regulieren und die Raum- Die erwärmte Luft lässt sich direkt den thermischen Speicher beheizt. luft entsprechend klimatisieren. in den Wohnraum führen (Abb. 45: Hierfür wird die Strömungsrich- h). An Tagen mit hoher Strahlung tung im Abtriebsschacht umge- Überhitzungsventile lässt sich die Temperatur der Luft kehrt. Der Schacht wird vom Kol- Für den Fall der Überhitzung des direkt an die Sole übertragen (ther- lektor abgetrennt und zum Keller Systems sind mehrere Notentlüf- misches Beladen). Bei extrem nied- hin geöffnet. Anschließend steigt tungsklappen an mehreren Stel- rigen Außentemperaturen wird die Luft im Schacht auf und wird len vorgesehen. Die Kollektoren das Gewächshaus umgangen und an die einzelnen Tropfkörper ver- erhalten Öffnungsklappen am somit ein Wärmeverlust der zirku- teilt. Hier stellt sich die Luftfeuch- höchsten Punkt der Konstruktion lierenden Luft über die Gewächs- tigkeit nach der Gleichgewichts- und die Gewächshäuser verfügen hausfassade verhindert. Individu- feuchte der Sole ein. (Befeuchtung über Entlüftungklappen an der ell lässt sich das Gewächshaus zur oder Entfeuchtung) Die Sole gibt Traufkante.

31 Abb.47: Systemskizze

Geruch und Hygiene serverbrauch aufgrund der Zir- Legende Abbildung 48 Es ist davon auszugehen, dass kulation der Feuchtigkeit. Sämtli- eventuelle auftretende Gerüche che verdunstete Feuchtigkeit der a Gewächshaus im Umluftbetrieb durch den So- Pflanzen geht im konventionellen b Gewächshaus lekontakt und das Gewächshaus Gewächshaus mit der transportie- Überbrückungskanal neutralisiert werden. Für den Fall renden Wärme verloren. c Feuchtluftkollektor einer erhöhten olfaktorischen Be- Zweitens dringen keine Schädlinge d Füllkörper lastung der Luft wurde die Mög- in das System ein und folglich be- e Wohnungsluft lichkeit vorgesehen die Abluft von steht kein Bedarf an Schädlingsbe- f Abluftventilator Küche und Bad getrennt abzufüh- kämpfungsmitteln. Entsprechend g Solespeicher ren. Nachforschungen über die ermöglicht diese Vorgehensweise h Überbrückungs- und Hygienisierung der Luft durch den ökologischen Landbau bei vollem Umkehrkanal Solekontakt (Luftfeuchtebezug aus Pflanzenschutz. i Ansaugkanal (Sommer)

30%iger Sole) stehen noch aus. Drittens lässt sich die mit CO2 durch j Entlüftung Kollektor die Bewohner angereicherte Ge- k Entlüftung Gewächshaus Luftfeuchte bäudeabluft in das Gewächshaus l Fortluft (Sommer) Ein Nebeneffekt des Watergy-Sys- führen um damit einen höheren tems ist die Konditionierung der Ertrag der Pflanzen zu erreichen21. m Befeuchtungssystem Feuchtigkeit. Die Luftfeuchtigkeit Aufgrund der zuführung von Au- n Bewässerungssystem wird je nach Dauer und Intensität ßenluft im Sommer treten diese o Grauwasserspeicher des Solekontakts in ihrem Niveau Effekte lediglich im Winter ein. mit Vorreinigung beeinflusst. Eine gezielte Steue- p Zulauf Brauchwasser rung der Sole ermöglicht die direk- Eine weitere Emission die als Res- q Brauchwasserspeicher te Kontrolle der Luftfeuchtigkeit source für das System dienen kann r Solarthermie im Innenraum. ist das Grauwasser. Die Bewässe- s Brauchwasser- rung des Gewächshauses kann vorerwärmung Gewächshaus durch das zuvor gefilterte Grau- t Ersatz- Das geschlossene Gewächshaus wasser der Bewohner abgedeckt Wärmeerzeuger hat im Gegensatz zum konventio- werden. Im Falle von geringen nellen, offenen Gewächshaus drei Grauwassermengen kann der Re- Vorteile: genwasseretrag des Grundstückes Erstens ermöglicht das System hinzugezogen werden. einen deutlich geringeren Was-

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Abb.48: Systementwurf

33 5 ENTWURF

Abb.49: Wiederherstellung der Traufkante Abb.50: Verlagern der thermischen Masse

5.1 Die Sanierung der als Hinterhaus BAUKÖRPER formulierten Fabrik stand von An- fang an im Vordergrund des Projek- Nach der Analyse des Stadtbezir- tes. Die im Blockinneren versteckte kes und der daraus resultierenden Lage ermöglichte ein unbemerktes Erwartung von mehr Wohnflächen- Bestehen der Fabrik im. sich stark bedarf in den nächsten Jahren lag wandelnden Stadtbild von Kreuz- die Lösung der Wiederaufstockung berg in der Nachkriegszeit. Mit der des Vorderhauses auch zur städte- Schließung der Traufkante durch baulichen Wiederherstellung der das neue Vorderhaus wird diese ursprünglichen Luisenstädtischen Situation wieder gestärkt und die Traufkante nahe. Das bisherige, Fabrik in dem Block versteckt - eine auf zwei Geschosse reduzierte Vor- Qualität die es zu Entdecken gilt. derhaus suggeriert eine andere, Die Integration des Watergy Sys- langsamere städtebauliche Ent- tems zur Wärmeversorgung und wicklung, ähnlich der Geschichte Raumklimatisierung erfordert viel der Ackerstraße, welche sich im Fläche zur Lagerung der Solebe- Laufe der Zeit von eingeschoßige hälter, welche im Gegenzug die Vorderhausbebauungen zu fünf- Thermische Masse der Gebäude geschößigen Blockrandbebauung subsituiert. Dies ermöglicht die verdichtet hat.22 Die reine Auf- Ausführung des Neubaus in einer stockung des Vorderhauses kam Holzkonstruktionsweise (Leicht- jedoch aufgrund der im Zweiten bau). Die bestehenden Funda- Weltkrieg beschädigten, tragen- mente (die für fünf Geschosse den Kellerwände und Stützen nicht ausgelegt sind) bleiben weiterhin mehr in Frage, eine konsequentere nutzbar und werden mit einem Lösung stellt an dieser Stelle ein geringen Gewicht belastet. Neubau des Vorderhauses dar.

22 Geist, Kürvers: “Das Berliner Mietshaus II. 1862-1945”, Prestel Verlag GmbH & Co. 1993 S.251f.

34 Abb.51: Erschließungskonzept Abb.52: Kollektoren und Gewächshäuser

Als Verbdinung beider Gebäude Die Speisung der notwendigen wird ein Treppenhaus im ersten Wärme und Feuchtigkeit für das Hof errichtet. Dieses bespielt Vo- WatergySystem wird über die der- wie Hinterhaus und ermög- jeweiligen Gewächshäuser und licht einen barrierefreien Zugang Dachkollektoren bereitgestellt. zu beiden Häusern. Die geringfü- Jedes Gebäude verfügt über ein gig variierenden Geschosshöhen eigenes Gewächshaus, welches je des Fabrikbaus werden mittels nach Möglichkeit in der dichten Rampen von den statischen Ge- Bebauungssituation nach Süden schoßhöhen des Neubaus aus orientiert ist. Die Dachkollektoren erreichbar gemacht. Vom Altbau finden ihren Ausgangspunkt am aus führt eine Treppe wieder zum Ende der vertikal angeordneten nächsten Geschoß des Neubaus, Gewächshäuser an der Traufkante. von wo aus wieder eine Rampe Je nach Lage des Gebächshauses den Neubau mit dem Altbau ver- sind die Kollektoren möglichst bindet. nach Süden orientiert. Das Erschließungsgebäude ist statisch vollkommen unabhän- gig und neutral in seiner Materi- alität zwischen Alt- und Neubau. Gleichzeitig ist die selbstständige Erschließung aus Stahlbeton ein Feuer und Rauch sicheres Flucht- treppenhaus für den Holzbau.

35 angeordnet (siehe Abbildung 53), um beiden Wohnungen die selbe Qualität des Raumes zu liefern. Es entsteht eine mögliche Blickbe- ziehung über das Gewächshaus hinweg. Der Raum wird von ei- nem gemeinschaftlichen Grün- raum gebündelt. Diese Variante setzt jedoch ein Äquivalenz beider Wohnungen voraus - eine Grund- lage welche aufgrund der Erschlie- ßungssituation in diesem Fall nicht gegeben ist.

In der zweiten Variante wird das Gewächshaus vor die Wohnung ohne Erschließungsgang gelagert. Die beiden Wohnungen werden durch drei durchgängig tragende Wände klar gegliedert. Es entsteht eine Art diffuse Belichtungszone vor jedem Wohnungstyp (Schraf- fierter Bereich) und jede Wohnung Abb.53: Zentrales Gewächshaus Abb.54: Versetztes Gewächshaus erfährt dadurch eine klare Orien- tierungsrichtung. Die Wohnun- 5.2 Die Grundfläche des Vorderhau- gen am Erschließungsgang (links) ses erlaubt, bei einem Verzicht orientieren sich gen Stadt wohin- WOHNUNGEN auf Maisonette und vollflächig ge- gegen sich die Gewächshauswoh- nutzte Wohnungen (ebenfalls ca. nungen sich gen Hof orientieren Die größe der Wohnungen des 170 qm), eine zweispännige Woh- (siehe Abbildung 54). Vorderhauses orientiert sich an nungsaufteilung. Die Dreiteilung den durchschnittlichen Woh- der Grundfläche erzeugt zu kleine nungsgrößen Berlins von ca. 70 Einheiten. qm, während die Fabriketagen im Die Zweiteilung der Grundrisse er- Hinterhaus vollflächig (170 qm) als fordert einen Erschließungsgang Arbeits- und Wohneinheit genutzt entlang einer Wohnung um die werden (siebe Abbildung 55). Ziel entfernter liegende Wohnung zu waren möglichst vielfältige Woh- erschließen (Abb. 53 und 54 je- nungen entsprechend der Struk- weils unten links). tur des Stadtteils. Es entsteht im Gegensatz zur historischen Konfi- Gewächshaus guration eine umgekehrte Staffe- In einer ersten Variante wurde das lung: Heute liegt die Qualität des sich über mehrere Geschosse er- Bauwerkes in der ruhigen Hinter- streckende Gewächshaus in der Abb.55: Grundrissorganisation hausfabrik. Fassade des Vorderhauses zentral Altbau

36 A B C D

Abb.56: Kernkonfigurationsstudien

Beide Varianten reagieren auf die Wechselspiel beider Wohnungen: Nachteilig erzeugt die zentrale Tei- untschiedlichen Ansprüche der der Stadt- und der Hoforientie- lung schmale Flure und schlecht Bewohner. Es wird eine Partizipati- ren. Aufgrund einer Verdickung nutzbare Räume, Gleichzeitig ist on ohne Gewächshaus in der Woh- der Mittelwand als Schacht bildet der Kern als Möbel aufgrund der nung möglich, wohingegen der sich keine Konkurrenz zur Positio- Wohnungsgröße nicht gänzlich zu Pflanzenliebhaber diese als integ- nierung des Gewächshauses. Das erfassen. ralen Bestandteil seiner Wohnung Abtragen der Lasten sowie die genießt. Aussteiffung müssen jedoch über Aufgrund der knappen Fläche den Kern realisiert werden. wurde die kompakteste und flexi- Kern belste Kombination von zentralem Eine weitere Konfigurationsmög- C Kern (B) und versetztem Gewächs- lichkeit entsteht bei der Positio- Bei der Aufteilung des Kerns auf haus gewählt. nierung des notwendigen System- die jeweils außen liegenden Wän- kerns. Je nach Lage beeinflußt das de entsteht eine deutlich größere großflächige Element die Grund- Vielfalt in der Gestaltung der Woh- risse in verschiedenster Art und nungsgrundrisse jedoch erzeugt Weise. diese Lage in Kombination mit dem Gewächshaus Probleme an A den sich weitenden Räumen nahe Eine zentrale, quadratische positi- der Fassade und dem Hof. Schwie- onierung des Kerns erzeugt eine rig gestalten sich hier auch die starke Konkurrenz zwischen Kern Anschlüße der Decken, welche an und Gewächshaus als zentrales den Kernen abgetragen werden Element. (Abb. 53 in Kombination müssen. mit A und B) Die Räume werden deutlich kleinteiliger, ähnlich der Variante D. B D Eine länglich, entlang der tragen- Eine klare Einteilung der Grundrisse denen Mittelwand positionierte wird bei der Positionierung jeweils Variante erzeugt zwei länglich eines Kernes in der Wohnungsmit- orientierte Wohnungen, deren te erzeugt. Sanitäre Anlagen und Grundriss vielfältig gestaltet wer- die Küche entstehen aus dem Kern den kann. Die Sanitären Anlagen und definieren Räume. Drei klar und Küchen werden entlang des definierte Wände tragen das Ge- Kernes eingebaut, und die Positi- bäude ab und die Kerne werden onierung der Räume erzeugt ein zur Aussteiffung herangezogen. Abb.57: Wohnungsaufteilung VH

37 5.3 STADTWOHNUNG

Abb.59: Innenraumperspektive Stadtwohnung

Die städtisch orientierte Wohnung (84 qm, siehe Abbildung 58) ist linear ausgerichtet, die einzelnen Funktionsräume gliedern sich direkt an den Kern, was im Gegenzug die Qualität eines großzügigen und zweiseitig ori- entierten Wohnraumes entstehen lässt. Im Bereich des Erschließungsgang- es befindet sich der Koch- und Essbereich in extrovertierterer Lage. Der Wohn und Schlafbereich orientiert sich Richtung Stadt und wird von dort direkt belichtet. Die großformatigen Fenster rahmen das Bild der gegen- überliegenden Straßenseite ein wie ein Gemälde. Die leichte Auskragung des Raumes setzt diese Fassade deutlich von der Gewächshausfassade ab. Der Wohn- und Schlafbereich orientiert sich nach Südosten, die Abendson- ne belichtet die Küche und den Essbereich. Die Wohnung eignet sich ideal für Einpersonenhaushalte für ältere wie jüngere Bewohner.

Abb.58: Grundrissskizze Stadttwohnung

38 5.4 HOFWOHNUNG

Abb.61: Innenraumperspektive Gewächshaus

Die hoforientierte Wohnung (siehe Abbildung 60) wird über einen großzü- gigen Garderobenbereich erschlossen. Nach dem Passieren des Bade- und des Schlafzimmers offenbart sich ein großzügiger Wohn und Essbereich, welcher direkt an das Fassadengewächshaus grenzt und über diesen Be- lichtet wird. Vom Wohnbereich aus ermöglicht ein kleiner Balkon den Zu- tritt zum tropischen Gewächshaus. Das Schlafzimmer orientiert sich in die- ser Wohnung zum Hof und wird über ein großflächiges Fenster belichtet. Der Zugang zum Schlafzimmer erfolgt über eine raumhaltige Wand, die die Kammer und einen großzügigen Schrank ausbildet. Während sich das Gewächshaus und der Wohnbereich nach Südosten orientieren, wird das Schlafzimmer von Nordwesten belichtet. Diese 77 qm große Wohnung ist ebenfalls für Einpersonenhaushalte entwickelt.

Abb.60: Grundrissskizze Hofwohnung

39 5.5 FABRIKETAGE

Abb.63: Innenraumperspektive Fabriketage

Die Fabriketagen des Hinterhauses (siehe Abbildung 62) werden kom- plett als eine Nutzungseinheit zum Arbeiten und Wohnen (Atelierwohn- ung) über 170 qm genutzt. Der Grundriss ist in diesem Raum zentral organisiert, sämtliche Funktionsräume sind Teil eines hölzernen Kerns. Je nach Himmelsrichtung beinhaltet das Möbel eine andere Funktion. Südöstlich entsteht die Küchenzeile und zoniert den umliegenden Raum folglich als Essbereich. Südwestlich orientiert entstehen Regalflächen für die Wohnraumzone die direkt an das begehbare Gewächshaus grenzt. Nordwestlich befindet sich der Hauswirtschaftsraum und das Badezim- mer und nordöstlich sind mobile Schlafkisten und Raumkisten sowie ein Arbeitsbereich richtung Wohnungseingang positioniert. Der großzügige Raum erlaubt denkbar viele Konfigurationen und lässt sich mit dem flexi- blen Mobiliar an die unterschiedlichsten Szenarien anpassen.

Abb.62: Grundrissskizze Fabriketage

40 5.6 MAISONETTEWOHNUNG

Abb.64: Maisonetteskizze

Die jeweils höchst gelegenste der Nutzungseinheit befindet sich Wohnung im Hinterhaus (170 + wieder ein großzügiger, zweiseitig 60 qm) wie im Vorderhaus (64 + 64 orientierter Raum. Im Bereich des qm) sind als Maisonette Wohnun- Gewächshauses befindet sich der gen ausgestaltet. Arbeitsbereich während sich das Schlafzimmer, ein Badezimmer Im Neubau ist der Grundriss mit und der Ankleideraum zum Hof der städtisch orientierten Woh- hin orientieren. nung vergleichbar. Ein durchgän- giger Wohnraum offenbart sich Der Maisonettebereich der Fab- vor dem Gewächshaus. In diesem rik erstreckt sich über ca. 1/3 der ersten Geschoss der Nutzungs- Grundfläche der Wohnung. Eine an einheit ist die Küche, eine Toilet- den zentralen Kern angegliederte te, der Hauswirtschaftsraum und Treppe führt direkt auf die Empo- das Wohnzimmer untergebracht. re unter dem Kollektor, die lichte Über die zum Eingang hin ausge- Raumhöhe beträgt hier ca. 2,3 m. richtete Treppe erschließt sich die Belichtet wird dieser Bereich über Maisonettetreppe welche als Teil zwei Oberlichter, die in die Glasflä- einer raumhaltigen Wand ausge- che des Kollektors integriert sind. bildet ist. Im zweiten Geschoss

41 6 GRUNDRISSE

6.1 LAGEPLAN

Pücklerstraße

Abb.65: Lageplanausschnitt M1:500

42 Pücklerstraße

Abb.66: Axonometrische Darstellung

43 6.2 UNTERGESCHOSS

Abb.67: Axonometrie der Solespeicher

Dem großflächigen Untergeschoß Desweiteren sind im Unterge- der Pücklerstraße 24 wird wieder schoss pro Gebäude ein Grauwas- eine Nutzung zugeführt. Die ur- ser- und ein Warmwasserspeicher, sprüngliche Sägespahnlagerstätte ein Serverraum für den Systembe- wird zum Solespeicher des Water- trieb und 14 x 5m2 große Keller- gy Systems. räume für die Wohnungen beider Der in Design Builder mittels Ener- Gebäude untergebracht. gy Plus simulierte Heizenergiebe- darf beträgt für die Fabrik 38 kWh/ Der bestehende Kellerraum ist m2a und für das Vorderhaus 18 durchgängig gedämmt, um eine kWh/m2a. Einzeldämmung der Solebehälter Entsprechend einer Leistung von zu umgehen. Aufgrund der ver- 230 kWh/m3 MgCl2 (Sole) sind bei gleichweise geringen neuen Be- 695 qm beheizter Fläche 114 m3 lastung der Kellerwände und Fun- Sole erforderlich, um den Heizwä- damente durch den Holzbau statt rmebedarf des Gebäudes zu de- durch die fünfgeschossige steiner- cken. Eingelagert wurden in der ne Mietskaserne eignet sich die Planung 152 m3 Sole in doppelstö- bestehende Konstruktion, um die ckigen Tanks von jeweils 2 m3 Sole. Lasten ohne weitere Verstärkung Der deutlich energieeffizientere abzutragen. Neubau erfordert 63 m3 Sole zur Deckung des Heizenergiebedarfs. Hier wurden 100 m3 eingeplant.

44 Abb.68: Untergeschoss M1:200

45 6.3 ERDGESCHOSS

Im Ergeschoss befinden sich aus- Die Verglasung des hinteren Ge- schließlich gewerbliche Nutzungs- wächshauses erfordert wegen einheiten. Im Vorderhaus sind zwei direkter Angrenzung an das Nach- Gewerbeeinheiten mit 77 qm und bargrundstück einen erhöhten 45 qm untergebracht. Die kleinere Brandschutz. Es bleibt abzuwägen Einheit kann direkt von der Straße ob die erhöhten Kosten, verur- aus erschlossen werden, wohin- sacht durch eine F90-Verglasung, gegen die größere Einheit zum die Kosten einer Baulast auf dem Hof hin orientiert ist und von der Nachbargrundstück übersteigen. Durchfahrt aus erschlossen wird. Sämtliche Gewerbeeinheiten sind Die Wohnungen der oberen Eta- mit einer Toilette, einem Wasch- gen werden über das zentrale Trep- raum und einer Teeküche ausge- penhaus erschlossen. Eine jeweils stattet. einläufige Treppe überwindet den Großteil der Geschosshöhen. Der Das Ergeschoss der Fabrik wird anschließend verbleibende Hö- von einer Gewerbeeinheit von 125 henunterschied zwischen Neubau qm genutzt, welche über den Hof und Altbau wird über eine flache erschlossen wird und über einen Rampe ausgeglichen. Auf diese direkten Zugang zum zweiten Hof Weise ist jede Wohnung mittels verfügt. Fahrstuhl (Schindler 3100)23 barri- ere frei erschließbar. Der ursprünglich unterkellerte Abb.69: Erschließungskern zweite Hof wird im Untergeschoss Das Vorderhaus verfügt insgesamt zugemauert und die Fläche mit über acht Wohnungen (688 qm Erdreich aufgefüllt, um hier weite- Wohnfläche) und zwei Gewerbe- ren Grünraum zu schaffen. einheiten (122 qm). Das Fabrikge- Zusätzlich verfügt das Erdgeschoss bäude enthält 3 Wohnungen (570 über einen Fahrrad- und Kinderwa- qm) und eine Gewerbeeinheit mit genraum sowie einen Müllraum. 125 qm.

23 Maschinenraumloser Traktionsaufzug (Kabinenbreite: 1178, Kabinentiefe 1400 [mm]).

46 Abb.70: Erdgeschoss M1:200

47 6.4 1. OBERGESCHOSS

Abb.71: Rückansicht Neubau M1:200

48 Fabriketage

Hofwohnung

Stadtwohnung

Abb.71: Rückansicht Neubau M1:200 Abb.72: 1.Obergeschoss M1:200

49 6.5 2. OBERGESCHOSS

a b c d

Abb.73: Verschattungsdiagramm Nachbarfassade

Entsprechend der Aufteilung im c maximale Flächenver- nem Meter Abstand (b). Bei der ge- ersten Obergeschoss setzt sich die schattung einer Auskragung von planten Variante (c) ist folglich von Gestaltung der Grundrisse nach 0,5 m und keinem Abstand zur keiner besonderen Benachteili- oben hin fort. Die Verschattungs- Nachbarwand. gung des Nachbargebäudes durch studie24 der nördlichen Nachbar- d maximale Flächenver- die Auskragung auszugehen. wand (Position X) zeigt vier ver- schattung einer Auskragung von 1 schiedene Zustände: m und keinem Abstand zur Nach- barwand. a maximale Flächenver- schattung keiner Auskragung (Er- Die Verschattung der Nachbar- ker) des Neubaus wand einer Auskragung von einem b maximale Flächenver- halben Meter ohne Abstand (c) schattung einer Auskragung von entspricht nahezu der zulässigen 1,5 m und einem Abstand zur Verschattung der Nachbarwand Nachbarwand von 1 m. einer Auskragung von 1,5 m bei ei-

24 Verschattung simuliert mittels AutoDesk® Ecotect™ 5

50 Abb.74: 2.Obergeschoss M1:200

51 6.6 3.OBERGESCHOSS

Abb.75: Schnitt BB M1:200

52 Abb.75: Schnitt BB M1:200 Abb.76: 3.Obergeschoss M1:200

53 6.7 4. OBERGESCHOSS

Abb.77: Ansicht Fabrikgebäude M1:200

54 Abb.77: Ansicht Fabrikgebäude M1:200 Abb.78: 4.Obergeschoss M1:200

55 6.8 5. OBERGESCHOSS

Im 5. Obergeschoss befindet sich auf dem Vorderhaus eine gemeinschaftliche Terrasse für die Bewohner von ca. 80 qm. Die leicht niedrigere Lage der Dachterrasse, die bündig mit der Traufkante des südlich gelegenen Nachbargebäudes abschließt, genießt gegenüber den umliegenden höheren Dachterrassen den Vorteil, nicht vom Rauch der Kohleöfen der Umgebung belästigt zu werden. Gleichzeitig schafft die Lage eine leicht intimere Situation.

Abb.79: Schnitt AA M1:200

56 Abb.79: Schnitt AA M1:200 Abb.80: 5.Obergeschoss M1:200

57 Abb.81: Schnitt CC verkleinert M1:250

58 6.9 FASSADE PÜCKLERSTRASSE

Abb.82: Ansicht Fassade Neubau M1:200

59 6.10 FASSADENSCHNITTE

Abb.83: Fabrikfassadenschnitt M1:50 verkleinerte Darstellung in M1:100

60 Abb.84: Fassadenschnitt M1:50 verkleinert auf M1:100

61 6.11 DETAILS

BMF 40610

F90B Fassadenaufbau Gipskartonbeplankung (3 x 15 mm) OSB Platte (18 mm) Gewächshausboden Zellulosedämmung / dreifache Dichtungsbahn F90B Holzständerwerk (200 mm) Dämmung mit Gefälle (~80 mm) Schnittholz (24 mm) OSB Platte (30 mm) Zellulosedämmung (120 mm) Estrich (50 mm) Putzträgerplatte (13 mm) Dampfsperre Gipskartonplatte (13mm) Trittschalldämmung (50 mm) Silikatputz (15 mm) Brettstapeldecke (180 mm) Gipskartonbeplankung (2 x 15 mm) Dicke: 449 mm Gewicht: 104,7 kg/m2 Dicke: 430 mm U-Wert: 0,139 W/m2K Gewicht: 240 kg/m2 U-Wert: 0,208 W/m2K Jalousie

Fenster Interpane iplus Doppelverglasung Glasstärken: 6 mm Argonfüllung: 16 mm

Dicke: 28 mm Gewicht: 30 kg/m2 U-Wert: 1,1 W/m2K

Abb.85: Detail Fassade verkleinert M1:20

62 Brettstapeldecke Wandaufbau Gipskartonbeplankung (3 x 15 mm) OSB Platte (18 mm) Zellulosedämmung / Holzständerwerk (200 mm) Putzträgerplatte (18 mm) Gipskartonplatte (13mm) Silikatputz (15 mm) F90B BMF 34120 F90B Faserzementplatten Dicke: 310 mm Gewicht: 109,4 kg/m2 U-Wert: 0,33 W/m2K F90B

Fermacell Gipsfaserbeplankung Zulassung für F90B Bitumenanstrich auf Nachbarwand

Bodenaufbau Dielen (30 mm) Estrich (50 mm) Dampfsperre Trittschalldämmung (50 mm) Brettstapeldecke (180 mm) Gipskartonbeplankung (2 x 15 mm)

Dicke: 350 mm Gewicht: 224,5 kg/m2 U-Wert: 0,286 W/m2K Kondensatwanne

Abb.86: Detail Gebäudeabschlusswand verkleinert M1:20

63 Bodenaufbau Dielen (30 mm) Zementestrich (50 mm) Dampfsperre Trittschalldämmung (50 mm) Dampfsperre Schüttung / Ziegel (~ 200 mm)

Dicke: ~330 mm Gewicht: 458 kg/m2 U-Wert: 0,456 W/m2K

U-Wert unsaniert: 1,138 W/m2K

Wandaufbau Klinker- / Vollziegel (390 mm) Calciumsilikatplatte (100 mm)

Dicke: 490 mm Gewicht: 719 kg/m2 U-Wert: 0,308 W/m2K

U-Wert unsaniert: 1,480 W/m2K

Abb.87: Detail Fabrikboden verkleinert M1:20

64 Verglasung Interpane iplus Doppelverglasung Glasstärken: 6 mm Bodenaufbau Argonfüllung: 16 mm Dielen (30 mm) Zementestrich (50 mm) Dicke: 28 mm 2 Dampfsperre Gewicht: 30 kg/m 2 Trittschalldämmung (50 mm) U-Wert: 1,1 W/m K Dampfsperre Schüttung / Ziegel (~ 200 mm)

Dicke: ~330 mm Gewicht: 458 kg/m2 U-Wert: 0,456 W/m2K

U-Wert unsaniert: 1,138 W/m2K

Wandaufbau Klinker- / Vollziegel (390 mm) Calciumsilikatplatte (100 mm)

Dicke: 490 mm Gewicht: 719 kg/m2 U-Wert: 0,308 W/m2K

U-Wert unsaniert: 1,480 W/m2K

Wandaufbau Klinker- / Vollziegel (390 mm) Calciumsilikatplatte (100 mm)

Dicke: 490 mm Gewicht: 719 kg/m2 U-Wert: 0,308 W/m2K

U-Wert unsaniert: 1,480 W/m2K

Abb.88: Detail Kollektor verkleinert M1:20

65 7 SCHACHT UND KOLLEKTOREN

me erfolgt über Lüftungsklappen a und einen Ansaugventilator (He- lios REW Serie). Die Luft zirkuliert mäanderförmig durch den Füllkör- per und wird über die zirkulieren- d de Sole klimatisiert. Anschließend b a wird die Luft über Bodenauslässe c f in die Wohnräume geführt. Die Abluft wird direkt am Schacht e c im Deckenbereich entnommen. g Die, durch die Bewohner mit CO2 angereicherte Abluft wird zu- nächst in den Keller geführt und gelangt von dort wieder in das Gewächshaus wo die Vegetation

den Kohlenstoff bindet und O2 freisetzt. Für den Winterfall, in dem die

a Abluftschacht Rückführung der Abluft in das Ge- b Grau- und Abwasser wächshaus einen Wärmeverlust c Füllkörper über die Verglasung bedeuten d Zuluftschacht vom Kollektor würde, ist zusätzlich ein gedämm- e Grau- und Abwasser, ter Überbrückungskanal des Ge- Brauchwasser sowie Vor- & Rücklauf Solarthermie wächshauses mit im Schacht ein- f Überbrückungskanal geplant. g Regenwasser und Bewässerungsleitung Lüftungsquerschnitte Abb.89: Axonometrie des Schachtaufbaus Bei einem Volumen von 3.120 m3/h Zentraler Aspekt des Entwurfes die erforderlichen Füllkörper zur und einer Geschwindigkeit von sind die Schächte und Gewächs- Klimatisierung jeder Wohnung. 1,2 m/s beträgt die für den Lüf- häuser an jedem Gebäude. Das Ebenfalls eingebaut sind das Fall- tungsschacht erforderliche Quer- Gewächshaus, verantwortlich für rohr, die Brauchwasserleitungen, schnittsfläche: 0,72 qm. Eingeplant die Qualität eines tropischen Au- Vor- und Rücklauf der solarther- wurde eine Fläche von 0,76 qm.25 ßenraumes im Innenraum und die mischen Anlage, Bewässerungs- Klimatisierung der Luft, orientiert und Befeuchtungsleitungen sowie Der erfoderliche Lüftungsquer- sich jeweils nach Möglichkeit nach Grau- und Regenwasserrohre. schnitt für die einzelnen Wohnun- Süden und nutzt kleine vorhan- gen beträgt 0,12 qm. dene intensive Belichtungsfenster Jeder Füllkörper wird über die Zu- des Blocks. luftleitung direkt vom Kollektor Die Schächte beinhalten die Zu- mit heißer und feuchter Luft ver- luft- und Abluftkänale als auch sorgt. Die Regulierung der Entnah-

25 Berechnung nach Pistohl “Handbuch der Gebäudetechnik” Band 2, 7. Auflage, Werner Verlag, 2009.

66 Kollektoren Solarthermie Regenwasserspeicher Die Kollektoren die den Abschluß Der obere Bereich der Kollektoren Die für den lokalen Niederschlag er- beider Gebäude bilden sind groß- ist jeweils mit solarthermischen forderlichen Regenwasserspeicher flächige gläserne Feuchtluftkol- Flachkollektoren ausgestattet. wurden wie folgt bemessen:27 lektoren mit einer integrierten Berechnet wurde die Anlage zur Befeuchtungsanlage. Die Absor- Deckung des Warmwasserbedarfs Neubau berfläche befindet sich auf dem bei einer Vorlauftemperatur von Regenwasserertrag: Boden des Kollektors, welcher nach 50°C. Die Kollektorflcähe von 32 127.224 l/a unten zum Wohnbereich hin stark qm des Neubaus erzeugt eine Wasserbedarf Gesamt: gedämmt ist. Am oberen Ende der Nutzenergie von 6.000 kWh/a und 861.400 l/a Kollektoren befindet sich der So- deckt 67% der Warmwassererhit- Regenwasserbedarf zur Deckung larthermische Bereich und zusätz- zung eines 1.000l Speichers. Die der Waschmaschinen, WC Spülun- liche Notentlüftungsklappen. Kollektorenfläche im Hinterhaus gen und Gewächshausbewässe- Die Entwässerung der Glasfläche beträgt 42 qm und deckt hier 80% rung: 372.300 l/a. Das entspricht geschieht über eine, in dem Stahl- der Warmwassererzeugung eines einem Deckungsanteil von 34%. profil der Traufkante integrierte 1.000l Speichers (Nutzenergie: Mit einem zusätzlichen Grauwas- Regenrinne, die zum Schacht hin 3.600 kWh/a, siehe Abb. 90).26 serertrag von 445.300 l/a werden entwässert. Von dort gelangt das 153% des Bedarfs gedeckt. Regenwasser über ein gedämmtes Regenrohr in den Regenwasser- Speichergröße RW 7,6 m3 speicher im Keller. Das gesammel- Speichergröße GW 26,7 m3 te Regenwasser kann bei Bedarf zur Bewässerung und Befeuch- Fabrik tung des Gewächshauses genutzt Regenwasserertrag: werden. 84.816 l/a Wasserbedarf Gesamt: 518.300 l/a Regenwasserbedarf zur Deckung der Waschmaschinen, WC Spülun- 100 gen und Gewächshausbewässe- rung: 224.840 l/a. Das entspricht 75 einem Deckungsanteil von 37%. Mit einem zusätzlichen Grauwas- 50 serertrag von 193.980 l/a werden 123% des Bedarfs gedeckt.

25 % Deckungsanteil Speichergröße RW 5 m3 Speichergröße GW 11,6 m3 0 jan feb mär apr mai jun jul aug sep okt nov dez

Abb.90: Deckungsanteil der Solarthermischen Warmwassererzeugung

26 Berechnung mittels T-SOL von Valtenin Software. 25 Berechnung nach Pistohl “Handbuch der Gebäudetechnik” Band 2, 7. Auflage, Werner Verlag, 2009. 27 Standardwerte nach D. Glücklich: “Ökologisches Bauen”, DVA München.

67 8 TRAGWERK

Last pro Geschoss und Lastein- zugsbreite der Wand: 183,3 kN Brettstapeldecke Insgesamt über 5 Geschosse: 965,1 kN Verteilt auf 15 Stützen: a = √( 5 • ( 965,1 kN/ 15 )) a = 17,9 cm

Die gewählte Kantenlänge einer Stütze mit quadratischem Quer- schnitt beträgt 20 cm.

Deckenkonstruktion Die Spannweiten von 7,5 m als Einfeldträger erfordern als Holz- balkendecke einen zu großen Balkenquerschnitt. Zusätzlich ist die aus brandschutztechnischen Gründen erforderliche Gipskarton- verkleidung weniger ästhetisch als eine sichtbare Holzbalken Kon -struktion. Aufgrund dessen wur- den die Decken als Brettstapelde- cken geplant. Die Brettstapel Kons- Holzständerwerk truktionsmethode ermöglicht eine geringere Deckenhöhe und bietet eine flache Untersicht. Zusätzlich Abb.91: Lastabtrag und Spannrichtungen des Holzbaus lassen sich die Deckenelemente vorfertigen, was die Montage vor Aufgrund des Auslagern der ther- aus einem Holzständerwerk, Ort deutlich beschleunigt. Die De- mischen Masse durch das Watergy- welches mit Dämmmaterial aus- ckenstärke wurde entsprechend System und der Unklarheit über die gefacht wurde. Diese Konstruk- den Empfehlungen des Informa- Tragfähigkeit der Fundamente, bot tionsmethode ermöglicht einen tionsdienstes Holz bestimmt. Die sich eine Holzkonstruktion für das schmaleren Wandaufbau, da die überschlägige Dimensionierung Vorderhaus an. Die deutlich leich- tragende als auch die dämmende für die zulässige Durchbiegung tere Konstruktionsweise belastet Schicht in einer Ebene sitzen. Das wird wie folgt berechnet:28 die Fundamente deutlich weniger Holz stellt aufgrund seiner gerin- als eine vergleichbare Stein- oder gen Wärmeleitfähigkeit kein Wär- max l = 0,6165 • h / 3√( q ) Betonkonstruktion. mebrückenproblem dar. Für die Ständerkonstruktion wurde ein Die schwingungsoptimierte Wandkonstruktion überschlägige Vordimensionie- Brettstapeldecke wird für eine Ei- Die Wandkonstruktion besteht rung29 erstellt: genfrequenz von 6 Hz und eine

28 DrAng. Werner “Informationsdient Holz, holzbau Handbuch: Brettstapelbauweise”, Arbeitsgemeinschaft Holz e.V. 2009. 29 Schneider “Bautabellen für Architekten” 15. Auflage, Werner Verlag Düsseldorf, 2002.

68 Enfeldträgerkonstruktion folgen- von 18 cm. dermaßen dimensioniert: Aussteiffung max l = 0,886 • 4√( h3 / q ) Die Aussteiffung erfolgt längs (siehe Abbildung 92) über die tragenden und durchge- henden Wände, horizontal über h:= höhe der Brettstapel in cm die Brettstapeldecken und quer q:= Belastung in kN/qm über die kurzen Querwände des Schachts. p:= “Bei Brettstapeldecken kann bei Wohnräumen im Gegensatz Treppenhaus zu Holzbalkendecken eine aus- Das Treppenhaus wurde als Stahl- reichende Querverteilung der betonkonstruktion geplant um Lasten vorausgesetzt werden, ausreichend Feuerschutz zu ge- so dass mit einer Verkehrslast währen. Das aussteiffende Ele- von 1,5 kN/qm gerechnet wer- ment ist der Fahrstuhlkern welcher den kann.”28 sich über alle Etagen erstreckt, zu- sätzlich sind die Seitenwände als Gewählt wurde eine Brettstärke biegesteife Rahmen ausgeführt.

Spannweite: 7,5m Spannweite [m] Spannweite Last: 2,5 kN/qm 180 200 220 [mm] Schwingungsoptimiert 180 200 220 [mm] minimale Anforderung

Last [kN/qm]

Abb.92: Spannweiten von Brettstapeldecken im Verhältnis zur Belastung

69 9 SIMULATION 40

40 beiden Kollektoren, die im Mittel schafft30 somit eine längere- Nut wärmere gelbe Kurve zeigt die zungsperiode des Gewächshauses Temperaturen im Gewächshaus für den Bewohner. der Fabrik während die kühlere gelbe Kurve die Temperaturen im Eine Berechnung der Differenz 30 20 Fassadengewächshaus Pückler- zwischen Einstrahlung in kWh und straße zeigt. Die gestrichelte Linie Wärmeverluste in kWh des Fassa- ist die für das Beladen notwendige dengewächshauses bei einer kon- 15 Grad Celcius Kennlinie. stanten Zirkulation der zu behei- 20 10 zenden Luft (ca. 15 °C) zeigt, dass Während die beiden Kollektoren die Verluste (bei einem U-Wert der eine nahezu deckungsgleiche Verglasung von 1,1 W/qm K) im Wärme erzeugen, weichen die Winter nahezu den Gewinnen im 0 10 beiden Gewächshäuser deutlich Sommer entsprechenkWh/qm (siehe a Abbli- voneinander ab. Dies ist auf die dung 96). Foglich ist eine perma- ähnliche Differenz in der jährli- nenteHeizenergiebedarf Integration des Fabrik Gewächs- chen Einstrahlungsmenge in kWh hausesHeizenergiebedarf in das System VH nicht zu zurückzuführen. (siehe Abbildung empfehlen, weshalb je ein Über- 0 kWh/qm a 94) Während sich die beiden Kol- brückungskanal pro Gewächshaus lektoren nur relativ geringfügig eingeplant wurde. Heizenergiebedarf Fabrik voneinander unterscheiden, be- Heizenergiebedarf VH trägt die Differenz zwischen dem Mit der Entnahme des Gewächs- Gewächshaus der Fabrik (5000 hauses funktioniert der Raum wie Abb.93: Ergebnis der Heizenergiebe- kWh) und dem Fassadengewächs- ein konventioneller Wintergarten. darfsimulation haus (3000 kWh) volle 40%. 100000 Die mittels DesignBuilder durch- Die geringe Einstrahlung der Ge- geführte Simulation ergab einen wächshäuder ist hauptsächlich auf jährlichen Heizwärmebedarf der ihre komplexe Belichtungssitua 75000 Fabrik von 38 kWh/qm und 18 -tion im Stadtraum zurückzufüh- kWh/qm für den Neubau. Verant- ren. Das direkte Belichtungsfenster 50000 wortlich100000 für die Differenz ist die beider Gewächshäuser ist relativ bessere Abdichtung und Däm- gering. Während das Fassadenge- mung des Neubaus. wächshaus den schmalen, nach 25000 75000 Süden orientierten Querschnitt Eine wichtige Kenngröße für die der Pücklerstraße nutzt, empfängt Funktion des Watergy Systems das Gewächshaus der Fabrik etwas 0 sind50000 die Temperaturen im Feucht- mehr Licht durch die südlich gele- kWh luftkollektor - diese wurden mit- gene, lückenhaftere Bebauung. Kollektor VH tels DesignBuilder und EnergyPlus Zwar reduziert diese urbane Ge- Kollektor Fabrik 25000 simuliert. Das Ergebnis, dargestellt wächshaussituation den Nutzen Gewächshaus VH in Abbildung 95, zeigt die Tempe- der Gewächshäuser im Winter Gewächshaus Fabrik raturen im Tagesmittel über das für das Watergy System, doch auf Jahr verteilt.0 Die rote Kurve reprä- der Gegenseite reduziert dies Abb.94: Jährliche Einstrahlung der kWh sentiert die Temperaturen in den die Überhitzung im Sommer und Kollektoren und Gewächshäuser in kWh Kollektor VH Kollektor Fabrik 70 Gewächshaus VH Gewächshaus Fabrik 90

68

45

23 Temperatur in °C Temperatur 15°C

0

-23 27.1. 24.2. 24.3. 21.4. 19.5. 16.6. 14.7. 11.8. 8.9. 6.10. 3.11. 1.12. 29.12. Zeit (Datum)

Abb.95: Simulation der Kollektor- und Gewächshaustemperatur im Tagesmittel

3000

2250

1500

750

0 kWh

-750

-1500

-2250

-3000 Jan Feb Mar Apr May Jun Jul Aug Sep Oct Nov Dec

Abb.96: Einstrahlungsbilanz des Fassadengewächshauses Pücklerstraße

71 10 ELEKTRISCHE ENERGIE

Der errechnete Stromverbrauch vertikale Rotationsachse müsste je des Gebäudes beläuft sich auf ins- nach Windrichtung gedreht wer- gesamt 44.970 kWh/a und setzt den, die horizontale Rotationsach- sich wie folgt zusammen: se ermöglicht das Aufnehmen der Winde von jeder Richtung. Watergy System: Solepumpen 1.970 kWh/a Die Kalkulation für die Wirtschaft- Solarthermie 500 kWh/a lichkeit der Windturbine erfolgte Lüftung 6.500 kWh/a nach den Angaben des Herstellers Gesamt 8.970 kWh/a "quietrevolution". Den Angaben des Herstellers zufolge erbringt die + Bewohner 36.000 kWh/a31 Turbine je nach Windgeschwindig- Gesamt 44.970 kWh/a keit in Metern pro Sekunde eine gewisse Leistung in Watt (siehe Da sämtliche Dachflächen bereits Abbildung 98). Die Leistung wur- für Feuchtlufkollektoren in An- de nun mit den Windstunden von spruch genommen sind, besteht verschiedenen Messstationen keine Möglichkeit weitere Flächen multipliziert und anschließend mit für Photovoltaikanlagen zur Verfü- den Angaben zum jährlichen Ener- gung zu stellen. Zur Gewinnung gieertrag verglichen. von elektrischer Energie mittels Windkraft wurde eine horizonta- Die Anzahl der jährlichen Wind- le Windturbine, auch bekannt als stunden pro m/s Windgeschwin- Darrieus-Rotor nach Georges Dar- digkeit wurde zum einen an einem rieus (1888 - 1979) gewählt. Hori- bestimmten Standort gemessen: zontale Windturbinen eignen sich auf 5 Meter über der Oberkan- auch zur Windgewinnung in ur- te des Daches des Fachbereiches banen Gebieten. Die häufig wech- Bauingenieurwesen der Hoch- selnde WindrichtungWirtschaftlichkeit erfordert Windturbine ein schule Neubrandenburg, und zum hohes Maß an Flexibilität, eine Anderen in AutoDesk® Ecotect™

8000 7000 6000 5000

W 4000 3000 2000 1000 0 0 2 4 6 8 10 12 13,5 14,5 15,5 17 m/s Abb.97: Darstellung einer qr5 Anlage Abb.98: Leistungskurve der Windturbine

30 Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG) von Oktober 2008. 31 Durchschnittliche Verbrauchsangaben der LichtBlick AG, Hamburg (http://www.lichtblick.de, 12.2009. 300000 72 225000

150000

75000

0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 13,5 14 14,5 15 15,5 16 17 18

2000000

1500000

1000000

500000

0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 13,5 14 14,5 15 15,5 16 17 18

Seite 2 Wirtschaftlichkeit Windturbine

8000 7000 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 0 2 4 6 8 10 12 13,5 14,5 15,5 17

300000

225000

h 150000

75000

0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 13,5 14 14,5 15 15,5 16 17 18 m/s

Abb.99: Anzahl der Windstunden pro m/s Windgeschwindigkeit in Neubrandenburg

2000000

1500000

1000000 h

500000

0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 13,5 14 14,5 15 15,5 16 17 18 m/s

Abb.100: Anzahl der Windstunden pro m/s Windgeschwindigkeit lt. Hersteller

simuliert (Wobei festzustellen war, und 5.000 Euro Installationskosten braucher ergäbe sich folgender dass die Angaben von Ecotect den sowie den jährlichen Wartungs- Energiepreis: Werten der metereolgischen Mess- kosten von: 3.000 Euro station Berlin Tempelhof entsprach ergibt dies eine Gesamtsumme in Mit den Messwerten des Standor- - also ohne weitere Berücksichti- 25 Jahren von 109.000 Euro. Die tes Neubrandenburg: 3,8 Euro pro gung einer urbanen Situation). momentane Einspeisevergütung kWh mit den simulierten Windwer- beträgt in den ersten fünf Jahren ten in Ecotect: 0,42 Euro / kWh und Ermittelt wurde eine jährliche 9,2 ct/kWh30 und anschließend mit den Angaben des Herstellers: Energiemenge von 1.154 kWh in noch 5,02 ct/kWh30 0,44 Euro / kWh. Neubrandenburg und 10.504 kWh Aufgrund dieser EinspeisevergüSeite 2 - lt. Ecotect™ (Berlin Tempelhof), tung ergibt sich demnach nach 25 Aufgrund der Differenz zwischen wohingegen der Hersteller einen Jahren eine Summe von 1.690 Euro gemessenen Windstunden und möglichen Ertrag von 10.000 kWh nach den Windstundenwerten des den Angaben des Herstellers wur- jährlich nennt32. Standortes Neubrandenburg und de auf eine weitere Planung von Unter Anbetracht der Lebenszeit 15.378 Euro nach den simluierten Windturbinen in diesem Projekt einer Turbine von 25 Jahren (lt. Windstunden in Ecotect™. Mit den verzichtet. Die elektrische Ener- Hersteller) und den Kosten für die Angaben des Herstellers ergeben gie wird direkt über den Hausan- Errichtung: sich 14.640 Euro. schluss vom Energieunternehmen 4.000 Euro für den Mast, Bei einer direkten Nutzung der bezogen. 25.000 Euro für die Turbine, gewonnen Energie durch den Ver- 30 Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG) von Oktober 2008. 31 Durchschnittliche Verbrauchsangaben der LichtBlick AG, Hamburg (http://www.lichtblick.de, 12.2009. 32 Planungsunterlagen der quietrevolution ltd, 31 Clerkenwell Close, London, UK.

73 11 BRANDSCHUTZ

In der Bauordnung des Landes Ber- Fluchtwege lin sind fünfgeschossige Wohnge- Die maximale Fluchtwegslänge im bäude aus Holz nicht vorgesehen, Holzbau beträgt 18 m und liegt die Bauteile dieser Gebäudeklasse somit deutlich unter den maximal sind meist in nicht brennbaren zulässigen 35 m. Materialien (A) auszuführen was selbst Holz mit einer Brandschutz- Feuermelder bekleidung (F90B) ausschließt. Der im Untergeschoss befindliche Serverraum beherbergt zusätzlich Die wenigen Fälle jedoch, welche eine automatische Brandmelde- von der Baugenehmigungsbehör- zentrale welche beim Auslösen de zugelassen wurden, zeichnet des Feueralarms eine Meldung an größtenteils spezielle Maßnah- die nächstgelegene Feuerwache men zur Feuerrettung und Flucht sendet. Die nächstgelegene Be- aus. Aus diesem Grund wurde für rufsfeuerwache befindet sich in dieses Projekt ein ähnliches Brand- der Wienerstraße, ca. 500 m ent- schutzkonzept entwickelt. fernt.

Fluchttreppenhaus Bauteile Das verbindende Element von Alle tragenden Bauteile wurden Alt- und Neubau ist der Erschlie- mit einer Gipskartonbeplankung ßungsturm, offen und in Stahlbe- der Firma Fermacell Brandschutz- ton geplant, um so ein sicheres verkleidet und sind damit als F90B Fluchtreppenhaus, in das weder klassifiziert. Feuer noch Rauch eindringen kön- nen, zu realisieren. Nach §33 Abs. 2 Zweiter Fluchtweg Satz 3 der Bauordnung für Berlin33 Sämtliche Etagen verfügen zu- ist damit kein zweiter Fluchtweg sätzlich über die Möglichkeit, über erforderlich. Zusätzlich kann der die Fenster zu flüchten. Im Bereich nicht brennbare Erschließungs- des Gewächshauses kann die erste trakt von der Feuerwehr für den Glashülle von der Feuerwehr von Löschangriff verwendet werden. Außen geöffnet werden um Zu- gang zu den Balkonen zu erhalten. Sprinkleranlagen Die Notentlüftungsklappen des Zur zusätzlichen Brandsicherheit Gewächshauses können ebenfalls werden sämtliche Etagen mit als Entrauchungsklappen verwen- Sprinkelanlagen ausgestattet. det werden.

33 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: “Bauordnung für Berlin vom 18.9.2009”.

74

22m

1

7

x

2

5

x

2 0

18m

17m

Abb.101: Erste und zweite Fluchtwege

75 12 MODELLFOTOGRAPHIEN

Abb.102: Konzeptmodelle Neubau

Abb.103: Gesamtansicht Modell

76 Abb.102: Konzeptmodelle Neubau

Abb.103: Gesamtansicht Modell Abb.104: Hofansicht Modell

77 13 ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abb.1: Lageplan Berlin (ohne Maßstab) 4 Maximilian Thumfart, 2009, (nach Bebauungsplan von Berlin). Abb.2: Lageplan Kreuzberg (ohne Maßstab) 5 Maximilian Thumfart, 2009, (nach Bebauungsplan von Berlin). Abb.3: Markthalle Eisenbahnstr. Berlin 6 August Lindemann: Die Markthallen Berlins. 1899, Verlag Springer, Berlin. Abb.4: Bevölkerungsentwicklung von Berlin 6 Maximilian Thumfart, 2009, (Datenquelle: Amt für Statistik Berlin Brandenburg). Abb.5: Werk der Firma Steiff 1903 7 Fotographie: Zacharias L., 2008 Abb.6: Palazzo Rucellai 1460 7 Lübke, Semrau: Grundriß der Kunstgeschichte. Paul Neff Verlag, Esslingen, 14. Auflage 1908. Abb.7: AEG Kleinmotorenfabrik 1910 7 Fotographie: Andreas Praefcke, 2008. Abb.8: Walter Gropius und Adolf Meyer, Fagus Werk von 1911 8 Fotographie: C. Jansen / M. Reiss. Abb.9: Fassade der Fa. Bockstaller 9 Privatarchiv Christian Bockstaller. Abb.10: Transmissionsriemen 9 Photographie: Maximilian Thumfart, 2010. Abb.11: Pücklerstr. 24 vor 1945 9 Privatarchiv Christian Bockstaller. Abb.12: Stammbaum des Ensembles 10 Maximilian Thumfart, 2009, (nach Geist, Kürvers: “Das Berliner Mietshaus I.”, Prestel Verlag 1980, S43f.). Abb.13: Gebäudekomplex vor 1945 11 Maximilian Thumfart, 2009. Abb.14: Gebäudekomplex 1945 11 Maximilian Thumfart, 2009. Abb.15: Gebäudekomplex nach 1945 11 Maximilian Thumfart, 2009. Abb.17: Block um 1910 13 Maximilian Thumfart, 2009, (nach Bebauungsplan von Berlin um 1910). Abb.16: Block um 1945 13 Maximilian Thumfart, 2009, (nach Bebauungsplan von Berlin um 1945). Abb.18: Block um 2009 13 Maximilian Thumfart, 2009, (nach Bebauungsplan von Berlin um 2009). Abb.19: Block um 1970 13 Maximilian Thumfart, 2009, (nach Bebauungsplan von Berlin um 1970). Abb.20: Alterszusammensetzung 14 Maximilian Thumfart, 2009, (Datenquelle: Amt für Statistik Berlin Brandenburg). Abb.21: Durchschnittliches Haushaltseinkommen 14 Maximilian Thumfart, 2009, (Datenquelle: Amt für Statistik Berlin Brandenburg). Abb.22: Zusammensetzung des Haushaltseinkommens 14 Maximilian Thumfart, 2009, (Datenquelle: Amt für Statistik Berlin Brandenburg). Abb.23: Bildungsabschluss 15 Maximilian Thumfart, 2009, (Datenquelle: Amt für Statistik Berlin Brandenburg).

78 Abb.24: Familienstand 15 Maximilian Thumfart, 2009, (Datenquelle: Amt für Statistik Berlin Brandenburg). Abb.25: Erwerbstätigkeit 15 Maximilian Thumfart, 2009, (Datenquelle: Amt für Statistik Berlin Brandenburg). Abb.26: Durchschnittliche Wohnungsgrößen 16 Maximilian Thumfart, 2009, (Datenquelle: Amt für Statistik Berlin Brandenburg). Abb.27: Wohngeldempfänger und Haushalte 16 Maximilian Thumfart, 2009, (Datenquelle: Amt für Statistik Berlin Brandenburg). Abb.28: Bevölkerungsentwicklung und Haushalte 17 Maximilian Thumfart, 2009, (Datenquelle: Amt für Statistik Berlin Brandenburg). Abb.29: Umnutzung und Umstrukturierung des Projektes Stadtumbau West Kreuzberg Spreeufer 19 “Stadtumbau West, Berlin Kreuzberg” Bericht des Bezirksamtes F.hain-Kreuzberg von Berlin, 2008. Abb.30: Gebäudebestand nach Erbauungsdatum (ohne Maßstab) 21 Maximilian Thumfart, 2009, (nach Bebauungsplänen von Berlin). Abb.31: Lokale Infrastruktur (ohne Maßstab) 23 Maximilian Thumfart, 2009. Abb.32: Bestandsgrundriss EG M 1:500 24 Privatarchiv Christian Bockstaller und Aufmaß Maximilian Thumfart, 2009. Abb.33: Fabrikfassade 2. Hinterhof 24 Fotographie: Maximilian Thumfart, 2009. Abb.34: Innenraumphotographie 1.OG 25 Fotographie: Maximilian Thumfart, 2010. Abb.35: Bestandsgrundriss 1.OG M 1:500 25 Privatarchiv Christian Bockstaller und Aufmaß Maximilian Thumfart, 2009. Abb.36: Innenraumphotographie 2.OG 26 Fotographie: Maximilian Thumfart, 2010. Abb.37: Bestandsgrundriss 2.OG M 1:500 26 Privatarchiv Christian Bockstaller und Aufmaß Maximilian Thumfart, 2009. Abb.38: Bestandsgrundriss 3.OG M 1:500 27 Privatarchiv Christian Bockstaller und Aufmaß Maximilian Thumfart, 2009. Abb.39: Innenraumphotographie 3.OG 27 Fotographie: Maximilian Thumfart, 2010. Abb.40: Fabrikfassade 1. Hinterhof 28 Fotographie: Maximilian Thumfart, 2010. Abb.41: Bestandsgrundriss 4.OG M 1:500 28 Privatarchiv Christian Bockstaller und Aufmaß Maximilian Thumfart, 2009. Abb.42: Schnitt M 1:500 29 Privatarchiv Christian Bockstaller und Aufmaß Maximilian Thumfart, 2009. Abb.43: Fassadenansicht Bestand 29 Fotographie: Maximilian Thumfart, 2010. Abb.44: Beladen 30 Maximilian Thumfart, 2009. Abb.45: Entladen 30 Maximilian Thumfart, 2009. Abb.46: Systemkonzept 31 Maximilian Thumfart, 2009.

79 Abb.47: Systemskizze 32 Maximilian Thumfart, 2009. Abb.48: Systementwurf 33 Maximilian Thumfart, 2009. Abb.49: Wiederherstellung der Traufkante 34 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.50: Verlagern der thermischen Masse 34 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.51: Erschließungskonzept 35 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.52: Kollektoren und Gewächshäuser 35 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.53: Zentrales Gewächshaus 36 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.54: Versetztes Gewächshaus 36 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.55: Grundrissorganisation Altbau 36 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.56: Kernkonfigurationsstudien 37 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.57: Wohnungsaufteilung VH 37 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.58: Grundrissskizze Stadttwohnung 38 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.59: Innenraumperspektive Stadtwohnung 38 Maximilian Thumfart (Personenskizze: K.Würbs), 2010. Abb.60: Grundrissskizze Hofwohnung 39 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.61: Innenraumperspektive Gewächshaus 39 Maximilian Thumfart (Personenskizze: K.Würbs), 2010. Abb.62: Grundrissskizze Fabriketage 40 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.63: Innenraumperspektive Fabriketage 40 Maximilian Thumfart (Personenskizze: K.Würbs), 2010. Abb.64: Maisonetteskizze 41 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.65: Lageplanausschnitt M1:500 42 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.66: Axonometrische Darstellung 43 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.67: Axonometrie der Solespeicher 44 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.68: Untergeschoss M1:200 45 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.69: Erschließungskern 46 Maximilian Thumfart, 2010.

80 Abb.70: Erdgeschoss M1:200 47 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.71: Rückansicht Neubau M1:200 48 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.72: 1.Obergeschoss M1:200 49 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.73: Verschattungsdiagramm Nachbarfassade 50 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.74: 2.Obergeschoss M1:200 51 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.75: Schnitt BB M1:200 52 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.76: 3.Obergeschoss M1:200 53 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.77: Ansicht Fabrikgebäude M1:200 54 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.78: 4.Obergeschoss M1:200 55 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.79: Schnitt AA M1:200 56 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.80: 5.Obergeschoss M1:200 57 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.81: Schnitt CC verkleinert M1:250 58 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.82: Ansicht Fassade Neubau M1:200 59 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.83: Fabrikfassadenschnitt M1:50, verkleinerte Darstellung in M1:100 60 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.84: Fassadenschnitt M1:50 verkleinert auf M1:100 61 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.85: Detail Fassade verkleinert M1:20 62 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.86: Detail Gebäudeabschlusswand verkleinert M1:20 63 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.87: Detail Fabrikboden verkleinert M1:20 64 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.88: Detail Kollektor verkleinert M1:20 65 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.89: Axonometrie des Schachtaufbaus 66 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.90: Deckungsanteil der Solarthermischen Warmwassererzeugung 67 Maximilian Thumfart, 2010, (Simulation mittels TSOL von Valentin EnergieSoftware GmbH, Berlin). Abb.91: Lastabtrag und Spannrichtungen des Holzbaus 68 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.92: Spannweiten von Brettstapeldecken im Verhältnis zur Belastung 69 Informationsdient Holz, Handbuch: Brettstapelbauweise, Arbeitsgemeinschaft Holz e.V. 2009.

81 Abb.93: Ergebnis der Heizenergiebedarfsimulation 70 Maximilian Thumfart, 2010, (Simulation mittels DesignBuilder von DesignBuilderSoftware Ltd.). Abb.94: Jährliche Einstrahlung der Kollektoren und Gewächshäuser in kWh 70 Maximilian Thumfart, 2010, (Simulation mittels DesignBuilder von DesignBuilderSoftware Ltd.). Abb.95: Simulation der Kollektor- und Gewächshaustemperatur im Tagesmittel 71 Maximilian Thumfart, 2010, (Simulation mittels DesignBuilder von DesignBuilderSoftware Ltd.). Abb.96: Einstrahlungsbilanz des Fassadengewächshauses Pücklerstraße 71 Maximilian Thumfart, 2010, (Berechnung und Simulation mittels AutoDesk® EcoTect™). Abb.97: Darstellung einer qr5 Anlage 72 Planungsunterlagen der quietrevolution ltd, 31 Clerkenwell Close, London, UK. Abb.98: Leistungskurve der Windturbine 72 Planungsunterlagen der quietrevolution ltd, 31 Clerkenwell Close, London, UK. Abb.99: Anzahl der Windstunden pro m/s Windgeschwindigkeit in Neubrandenburg 73 Datenauswertung Maximilian Thumfart 2010, Datenerhebung Dipl. Ing. M. Schmidt (TU-Berlin). Abb.100: Anzahl der Windstunden pro m/s Windgeschwindigkeit lt. Hersteller 73 Planungsunterlagen der quietrevolution ltd, 31 Clerkenwell Close, London, UK. Abb.101: Erste und zweite Fluchtwege 75 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.102: Konzeptmodelle Neubau 76 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.103: Gesamtansicht Modell 76 Maximilian Thumfart, 2010. Abb.104: Hofansicht Modell 77 Maximilian Thumfart, 2010.

82 DIGITALE VERSION

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