Archiv Der Ev. Kirche Im Rheinland Bestand Konsistorium Birkenfeld 1
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Archiv der Ev. Kirche im Rheinland Bestand Konsistorium Birkenfeld 1 OB 30B Die Akten des Konsistoriums des ehemaligen Fürstentums Birkenfeld Um 1790 entsprach das Gebiet des Fürstentums der territorialen Zersplitterung des Reiches. Es unterstanden die Pfarrbezirke: Achtelsbach: Herzogtum Pfalz-Zweibrücken Bergen: Wild- und Rheingrafschaft Birkenfeld: Markgrafschaft Baden Fischbach: Baden, Pfalz- Pfalz-Zweibrücken, Wild- und Rheingrafschaft Herrstein: Baden, Erzbistum Trier, Herrschaft Wartenstein Idar: Baden, Reichsherrschaft Oberstein Leisel: Baden Niederbrombach: Baden Niederwörresbach: Baden, Trier, Wild- und Rheingrafschaft Nohfelden: Pfalz-Zweibrücken Oberstein: Reichsgrafschaft Oberstein und Baden Sötern: Herrschaft Eberswald und Dagstuhl von Öttingen, Trier Wickenrodt: Baden, Wild- und Rheingrafschaft, Trier Wolfersweiler: Pfalz-Zweibrücken 1794 besetzten die Franzosen die linksrheinischen Gebiete des Reichs, am 17. Oktober 1797 wurde durch den Frieden von Campo Formio das Gebiet des Fürstentums auch formell Frankreich einverleibt. Die bisherige territoriale Gliederung erreichte ein Ende und wurde ersetzt durch die französische Gebietseinteilung nach Departements, Arrondissements und Mairien mit Präfekten bzw. Unterpräfekten bzw. Maires an der Spitze. Wahl- und Friedensgerichtsbezirke waren die Kantone. Das Birkenfelder Gebiet kam zum "Département de la Sarre", mit dem Sitz Trier und wurde folgenden Kantonen zugeteilt: Birkenfeld : Birkenfeld, Achtelsbach, Leisel, Niederbrombach Herrstein: Herrstein, Oberstein, Fischbach Baumholder: Nohfelden, Noh (dieses Mairie Baumholder) Wadern: Neunkirchen Rhaunen (Kanton und Mairie): Bundenbach Hermeskeil: Sötern (Mairie Otzenhausen) St . Wendel (Arr. Saarbrücken): Walhausen Auch kirchlich wurde das Gebiet neu organisiert. Achtelsbach kam zum ref. Lokalkonsistorium Kusel; Birkenfeld, Leisel, Niederbrombach, Nohen, Sötern und Nohfelden zum luth. Lokalkonsistorium Birkenfeld; Idar, Oberstein Herrstein, Niederwörresbach, Hosenbach, Veitsrodt, Bergen, Wickenrodt und Weierbach zu dem von Idar. Nach dem Rheinübergang Blüchers in der Neujahrsnacht 1814 war das Land bald vom Feinde befreit, kam Januar 1814 unter gemeinschaftliche Verwaltung der Verbündeten und wurde dem Generalgouverneur vom Mittelrhein mit dem Sitz in Trier unterstellt. Schon Juni 1814 aber ging das Gebiet südlich der Mosel in gemeinschaftliche Verwaltung von Österreich und Bayern über mit der Landes-Administrations-Kommission in Kreuznach als Oberbehörde. Durch die Schlussakte des Wiener Kongresses (9. Juni 1815) und den Zweiten Pariser Frieden (20. November 1815) fiel das Rheinland mit den Kreisen Saarbrücken, Saarlouis, Ottweiler und Merzig an Preußen, wobei dieses durch Art. 49 der Kongressakte verflichtet wurde, ein Gebiet des ehemaligen Saardepartements mit 69000 Seelen an Sachsen-Coburg, Oldenburg, Hessen-Homburg, Mecklenburg-Strehlitz und die Grafen von Pappenheim abzutreten. Bei Oldenburg handelte es sich um eine Entschädigungen für die durch Frankreich erlittenen Einbußen. Während sich die beiden letzten durch Geld abfinden liessen, erhielten die übrigen ihren Anteil im südlichen Rheinlande: Hessen-Homburg den Kanton Meisenheim und kleinere Zutaten; Sachsen- Coburg den Kreis St. Wendel; Oldenburg die Kantone Birkenfeld, Herrstein und eine Anzahl Gemeinden aus den benachbarten Kantonen. Am 9. April 1817 wurde das Gebiet an Oldenburg übergeben und am 16. April vom Herzog von Oldenburg als Fürstentum Birkenfeld übernommen. 1) Seit 1926 führte die evangelische Kirche Birkenfelds, die kleinste evangelische Landeskirche, Verhandlungen mit der Ev. Kirche der altpreussischen Union zum Zwecke der Übernahme, da ihre Lebensfähigkeit immer mehr von staatlichen Zuschüssen abhing, die jedes Jahr beim Oldenburgischen Staat bzw. seinem Landtag beantragt werden mussten. 2) Durch Vereinbarung vom 25. Juni 1934, die mit Wirkung vom 1. Januar 1934 in Kraft trat, wurde schließlich die Ev. Kirche des Landesteils Birkenfeld der Ev. Kirche der altpreußischen Union eingegliedert und trat als Kreisgemeinde Birkenfeld in die rheinische Provinzialgemeinde. Die Birkenfelder Kirchenvorstände und Kirchengemeindevertretungen galten nunmehr als Presbyterien und größere Gemeindevertretungen, die Landessynode als Kreissynode und führten von jetzt an diese Bezeichnungen. Das Birkenfelder Konsistorium wurde aufgehoben, und seine Befugnisse fielen, soweit das Birkenfelder Kirchenrecht nicht durch das preussische und rheinische überdeckt wurde, dem Kreissynodalverband zu. 3) 1937 fiel Birkenfeld an Preussen. Die Konsistorialakten umfassen die Zeit der Territorialherrschaft bis zur Aufhebung des Konsistoriums. Hervorzuheben ist Abteilung I, die die Akten. der Birkenfelder Kreissynode mit der vollständigen Sammlung der Synodalprotokolle von 1845 bis 1933 enthält, in Abt. II die Akten. betr. Organisation der Birkenfelder Landeskirche. Über die Hälfte der Aktenstücke nehmen die Spezialakten der Pfarreien ein denen die ihrer Filialkirchen und anderer von ihnen betreuten Gemeinden eingegliedert sind. Achtelsbach, Dambach, Bergen, Berschweiler, Griebelschied, Wassernach, Birkenfeld, Hoppenstädten, Nohen besitzt eine eigene Aktenabteilung (z 10), Fischbach, Georg- Weierbach, Kirnsulzbach, Hintertiefenbach, Herrstein, Morschied, Weiden, Oberwörresbach, Idar, Kirschweiler, Leisel, Heiligenbösch, Siesbach, Niederbrombach, Niederwörresbach, Veitsrodt, Herborn, Nohfelden, Ellweiler, Walhausen, Oberstein, Gerach, Göttschied, Regulshausen, Sötern, Bosen, Schwarzenbach, Tiefenstein, Wickenrodt, Breitenthal, Bundenbach, Niederhosenbach, Oberhosenbach, Sonnschied, Wolfersweiler. In Abt. VIII befinden sich verschiedene Stücke aus der Zeit der französischen Besetzung von 1794 - 1814. Bei Abt. IX ist auf die kartografische Darstellung der kirchlichen Verhältnisse im Fürstentum Birkenfeld (1881) hinzuweisen. Abt. XI enthält umfangreiches Material über die Entwicklung von Kirchenverfassung und -verwaltung, Kirchenpolitik und kirchlichem Leben, insbesondere kirchlichem Organisationswesen, in Landes- und Reichskirche, ergänzt also die Abt. II bis Vll. Die ältesten Konsistorialakten: Abt. VIII Verwaltungsrechnungen 1777 - 1791 Schuldnerverzeichnis 1782 ff Leibeigenschafts- und Frongeldanspruch der Kuseler Kirchenschaffnei gegen 7 Einwohner von Eitzweiler 1768 - 1771 Kirner Präsenzfonds 1592 - 1828 Abt. X Bergen: Reklamation wegen Schulgehalts in Bergen (1661)-1841 Birkenfeld: Kirchenvorstand zu Birkenfeld gegen Joh. Nicolas Schöepfer et Consorten (Einschieder Hof)(1701 - 1845) Rechnungen der Kirchenfabrik 1705 - 1800 Burgsches Legat (mit Abschrift des Testaments v. 1756) 1763 ff Fischbach: Der sogenannte Bruderbüchsenfonds 1727 - 1837 Niederwörresbach: Pfarrer zu Niederwörresbach und Veitsrodt (1592) - 1821 Nohen: Unterpfandsbuch 1782 - 1792 Nohfelden: Erbbeständliche Begebung des alten Kapellenplatzes Walhausen 1767/68 Sötern: Almosenrechnungen 1725 - 1784 Wickenrodt: Prozessakten Kirchengemeinde gegen politische Gemeinde 1721 - 1928 Wolfersweiler: Wolfersweilersche Wachsabgabe 1643 - 1672 Pfalz-Zweibrückensche Kameralakten betr. Pfarrei Wolfersweiler 1670 ff Anmerkungen: 1) Birkenfelder Heimatkunde. Geschichte des Landes von H. Baldes und P. Wessner, Birkenfeld 1911, S. 65–68. Anhang: Karte der territorialen Gliederung von 1790. Prof. Dr. Heinrich Baldes, Die hundertjährige Geschichte des Fürstentums Birkenfeld, Birkenfeld 1921, S. 6–16. 2) Verhandlungsbericht über die Kreissynode Birkenfeld am 2. und 3.1.1946, S. 15. 3) Gesetzblatt der DEK. Jahrgang 1934, S. 80-81. Inhaltsverzeichnis Repertorium Birkenfeld I. Synodalwesen II. Staats- und Kirchenverfassung und Kirchenverwaltung, Specialia 1. Staats- und Kirchenverfassung und Kirchenverwaltung 2. Spezialia III. Kirchenbeamte und Kirchengemeindeverwaltung 1. Kirchenbeamte 2. Kirchengemeindeverwaltung IV. Innere kirchliche Angelegenheiten, liturgische Angelegenheiten V. Katechismen, Schulbücher, Gesangbücher VI. Kirchenvisitation, Kandidatenprüfungen, Schulwesen, Religionsunterricht 1. Kirchenvisitationen 2. Kandidatenprüfungen 3. Schulwesen, Religionsunterricht VII. Mission-, Sozial- und Kulturarbeit, Kollektenwesen 1. Mission-, Sozial- und Kulturarbeit 2. Kollektenwesen VIII. Kirchliche Vermögensverwaltung 1. Geistliche Verwaltungsfonds a. Allgemeines b. Voranschläge, Jahresrechnungen c. Kapitalienverwaltung d. Verschiedenes 2. Landeskirchenkasse 3. Diensteinkommensangelegenheiten 4. Prediger- Witwenkasse IX. Statistik X. Spezialakten der Kirchengemeinden 1. Achtelsbach 2. Bergen 3. Birkenfeld 4. Fischbach 5. Herrstein 6. Idar 7. Leisel 8. Niederbrombach 9. Niederwörresbach 10. Nohen 11. Nohfelden 12. Oberstein 13. Sötern 14. Wickenrodt 15. Wolfersweiler XI. Birkenfelder Landeskirche und D.E.K. XII. Weltliches Verfassungs- und Verwaltungsschrifttum, Zeitungen I. Synodalwesen 1 Synodaleinrichtung 1834 2 Superintendent 1839-1856 3 Synodalausschuss 1919-1935 4 Generalia betr. Wahlen zur Synode 1885-1935 5 Anträge der Synode, die durch das Konsistorium der Regierung zur Berücksichtigung empfohlen sind 1895-1935 6 Kreissynode Birkenfeld: Erntedankfest 1936 7 Synode 1845 1844-1846 8 Die nach § 48 der Unionsurkunde abzuhaltende Synode 1849-1854 9 Synode von 1855 1855 10 Synode von 1860 1857-1861 11 Synode von 1865 1865 12 Anträge der Synode von 1865 auf selbständige Stellung und Erlass eines Kirchenverfassungsgesetzes 1865-1881 13 Synode von 1870 1870 14 Synode von 1875 1875 15 Synode von 1880 1880-1882 16 Verhandlungen der Synode von 1880 1880 17 Außerordentliche Synode von 1882 1882-1908 18 Verhandlungen der außerordentlichen