DAS MAGAZIN DER BAYERISCHEN GRÜNEN

DIGITALISIERUNG: CHANCEN SCHAFFEN

MÄRZ 2018

KATHARINA SCHULZE: MIT VISION BAYERN BESSER MACHEN

LUDWIG HARTMANN: VOLKSBEGEHREN AUF REKORDKURS WAHLJAHR 2018 LEXIKON WIR SIND BEREIT! DIGITALKUNDE

m 14. Oktober ist Landtagswahl für alle Menschen zu erreichen – in der in Bayern – und wir Grüne sind Schule, am Arbeitsplatz, in den Fab- in jeder Hinsicht bereit dafür! riken und unterwegs. Wir führen das A Wir stehen vor einem der här- Schulfach Digitalkunde ein und fördern testen, aber auch spannendsten Wahl- Start-Ups und Innovationen, die für die nsere Schulen und Bildungsein- kämpfe überhaupt. Die Zeiten absoluter Energie- und Verkehrswende gezielt richtungen sollen Kinder und Mehrheiten in Bayern sind vorbei. Nach genutzt werden können. Jugendliche gut auf die digitale der Wahl wollen wir mitgestalten, am Das alles – und noch viel mehr – U Gesellschaft vorbereiten. Dafür besten in der Regierung. Wir haben die wollen wir in Bayern umsetzen. Dafür brauchen sie schnelle Datenleitungen Fachkompetenz, die richtigen Konzepte braucht es starke Grüne in der Regie- und eine zeitgemäße Ausstattung mit und eine unbändige Leidenschaft für die rung. Und wir Grüne sind bereit wie nie, Hardware. Vor allem aber muss die Zukunft unseres Landes. Verantwortung zu übernehmen. Darin Vermittlung von digitaler Kompetenz Dafür steht auch unser grünes Spit- bestärkte uns auch , der integraler Bestandteil des Unterrichts zenduo: und Ludwig beim grünen Politischen Aschermitt- werden. Deshalb wollen wir ein Fach Di- Hartmann verkörpern ein neues, moder- woch über die Jamaika-Verhandlungen gitalkunde an allen bayerischen Schulen nes Bayern. Sie machen eine zukunftsfä- sagte: „Bei allen Widersprüchen, die das einführen. Neben Informatik, künstlicher hige Politik, die unsere Lebensgrundla- bedeutet hätte: Wir waren bereit, uns Intelligenz und maschinellem Lernen gen erhält, statt sie zu zerstören und die diesen Widersprüchen auszusetzen. Die- geht es in diesem neuen Fach vor allem unser soziales Miteinander stärkt, statt ses Verantwortungsbewusstsein, gepaart um Medienkompetenz: Wie lerne ich zu es zu spalten. Mit einem starken Wahler- mit der Hartnäckigkeit, um die Inhalte unterscheiden, welche Fakten richtig gebnis für die beiden haben die grünen zu streiten – das ist das, was die Grünen sind und welche falsch? Welche Quellen Mitglieder bei der Urwahl gezeigt, dass im Jahr 2018 ausmacht.“ sind vertrauenswürdig? Wie wehrt man sie voll und ganz hinter ihnen stehen. Lasst uns also alle gemeinsam für sich gegen Cybermobbing? Wie bewege Auch unsere grünen Konzepte für ein starkes grünes Ergebnis kämpfen, ich mich verantwortungsvoll in den ein besseres Bayern sind ausgearbeitet. damit wir ein neues, grüneres Bayern sozialen Netzwerken? Welche Rolle Wir sind uns sicher: Diesmal werden gestalten können. Packen wir’s an! spielen Algorithmen und wie funktio- unsere Inhalte so viele Menschen über- nieren diese? Dieses Wissen und die zeugen wie nie zuvor. Sigi Hagl und Eike Hallitzky, Fähigkeiten, die in der digitalen Welt Wir erhalten, was uns erhält: Wir Landesvorsitzende nötig sind, wollen wir in diesem neuen sorgen für saubere Luft und weniger Schulfach bündeln und so die Kinder Abgase in den Städten. Wir wollen und Jugendlichen fit machen. Unser Spitzenduo: weniger Gift auf den Äckern, um Tiere Katharina Schulze und und Pflanzen vor dem Aussterben zu schützen. Wir wollen weniger Gülle auf den Feldern für sauberes Wasser. Wir fordern gleiche Rechte für Frauen: Wir wollen, dass Berufe, die überwiegend von Frauen ausgeübt werden – wie Kranken- und Altenpflege, Hebammen, Erzieher*innen – deutlich besser bezahlt werden. Wir ermöglichen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, indem wir die Kinderbetreuung verbes- sern. Und wir schützen Frauen besser vor physischer Gewalt und Diskriminie- rung. Wir packen die Digitalisierung richtig an: Wir nutzen die Chancen der Digitalisierung, um mehr Lebensqualität Foto: Andreas Gregor

DAS MAGAZIN DER BAYERISCHEN GRÜNEN 2 KATHARINA SCHULZE UND LUDWIG HARTMANN, SPITZENDUO DIGITALISIERUNG: DAS RICHTIGE TUN

as Richtige tun statt nur Dinge richtig zu tun – das ist die Haltung von uns Grünen zur Digitalisierung unserer Gesellschaft. Denn es geht nicht nur darum, Dinge besser und effizienter zu machen als bislang. Die Gestaltung von Digitalisierung D erfordert so viel mehr: Zuallererst die Bereitschaft anzuerkennen, was sich alles ändert. Von der Art, wie wir kommunizieren, wie wir unsere Meinung bilden, wie wir Güter produzieren, wie wir von A nach B kommen, wie wir konsumieren, arbeiten, lieben und selbst, wie über uns gesprochen wird, wenn wir nicht mehr leben. Denn das Internet ver- gisst auch dann nicht. Wer glaubt, das ginge ihn alles nichts an, irrt auch dann, wenn er oder sie auf digitale Technologie verzichtet. Denn die Digitalisierung entscheidet längst mit, ob es in unserer Gesellschaft gerecht zugeht, welche Lebens- und Teilhabechancen wir haben und wie frei wir sind. Zwei sehr konkrete Beispiele dafür sind der flächendeckende Ausbau der Datennetze und der Umgang mit der Digitalisierung an den Schulen. Derzeit ist es in vielen kleinen Orten auf dem Land kaum möglich, einen schnellen Zugang zum Datennetz zu bekommen. Alle Angebote, die einen leistungsfähigen Anschluss zum Internet voraussetzen, bleiben den Menschen dort vorenthalten. Die Chancen hängen vom Wohnort ab. Das ist nicht gerecht. Wir beklagen seit Jahren, dass der Schulerfolg vom Elternhaus abhängig ist. Packen wir die Digitalisierung der Schulen nicht endlich entschlossen an, werden wir das Problem noch deutlich verschärfen. Kinder, deren Eltern sie auf die digitale Welt vorbereiten, haben ein Plus, die anderen Kinder das Nachsehen. Denn so, wie die Schule derzeit aufgestellt ist, kann sie die schlechteren Startchancen nicht einmal im Ansatz ausgleichen. Dafür brau- chen die Schulen eine bessere Ausstattung. Aber mehr Tablets und schnellere Leitungen sind höchstens ein kleiner Anfang. Entscheidend sind die Fähigkeiten und Kompetenzen, die vermittelt werden. Fakten von Fake unterscheiden, kompetent mit neuen Medien umgehen, wissen, wie ein Algorithmus funktioniert, der mir Informationen und Entscheidungshilfen liefert und einen verantwor- tungsvollen Umgang miteinander lernen – das muss Thema an den Schulen werden, damit sie gut auf das Leben in der digitalen Welt vorbereiten. Dies zeigt, warum wir uns um die Digitalisierung als politische Partei kümmern müssen. Die Digitalisierung kann gesellschaftlichen Fortschritt bringen. Oder das Gegenteil. Es kommt eben darauf an, das Richtige zu tun.

Eure Katharina und Ludwig

MÄRZ 2018 — DIGITALISIERUNG: CHANCEN SCHAFFEN 3 HINTERGRUND ARBEITSWELT DIGITALISIERUNG UND ÖKOLOGIE IM DIGITALEN WANDEL EINE FRAGE DER GESTALTUNG

Kerstin Jürgens ist Professorin an der Uni Kassel und forscht als Soziologin zur Arbeit der Zukunft. Wir haben mit ihr über die Auswirkungen der Digitalisierung auf unsere Gesellschaft gesprochen – und über die Antworten, welche die Politik geben kann.

iebe Frau Jürgens, werden wir in anspruchsvollere Aufgaben. Denken wir eine geförderte Bildungsteilzeit könnte fünf Jahren unsere Arbeitsplätze etwa an die Pflege: Wenn dort wieder hier Abhilfe schaffen. noch wiedererkennen? mehr Zeit bliebe, um sich dem bedürfti- Kann die Digitalisierung helfen, die L Auch wenn uns heute das Tempo gen Patienten in Ruhe zu widmen, wäre Gleichstellung von Mann und Frau in technologischer Neuerungen schwind- das ein echter Fortschritt und würde der Arbeitswelt voranzubringen? lig macht: Vieles verändert sich, aber zugleich den Beruf aufwerten. Wenn Da bin ich skeptisch. Die Lebensberei- eben in einem doch stetigen Prozess. andernorts hingegen ganze Arbeitsplät- che sind noch immer hierarchisiert: Wir gewöhnen uns also daran, dass ze wegfallen, müssen die Betroffenen Erwerbsarbeit wird bezahlt und ent- Algorithmen die Abläufe mitsteuern, finanziell aufgefangen werden und scheidet über sozialen Status; Sorge- uns Maschinen assistieren und unsere Angebote zur beruflichen Umorientie- arbeit wird allseits anerkannt, aber wer Arbeitsschritte erfasst und ausgewertet rung erhalten. Ein Teil der Gewinne aus sie leistet, riskiert, in die Altersarmut werden. In manchen Bereichen ist der der Digitalisierung ließe sich hierfür zu rutschen. Bislang sind dies vor allem Wandel aber radikal, weil sich ganze sinnvoll einsetzen. Frauen, insbesondere alleinerziehende Tätigkeiten automatisieren lassen. Was bedeutet die Digitalisierung der Mütter. Digitale Technologien erleich- Wir werden deshalb erleben, dass sich Arbeitswelt für die Bildungspolitik an tern mobiles Arbeiten und damit die viele Berufe ändern und neue entste- Schulen und beim Angebot für lebens- Vereinbarkeit, in vielen Berufen ist aber hen, aber andere auch verschwinden. langes Lernen? Präsenz vor Ort zwingend. Einige Berufe, Umso wichtiger wird es, Regeln für den Schulen benötigen den Anschluss an in denen sich Frauen annähernd gleich- Arbeitseinsatz zu aktualisieren – und die ein leistungsstarkes Internet, und sie gestellt platzieren konnten, sind zudem Frage nach den Beschäftigungseffekten müssen über für Schulen entworfene rationalisierungsanfällig, etwa die und daraus zu ziehenden Konsequenzen Plattformen Lernprozesse organisieren Sachbearbeitung. Da kann Fortschritt im Blick zu behalten. können. Neben reiner Wissensvermitt- also zum Rückschritt werden. Wie kann verhindert werden, dass viele lung in der Informatik werden vor allem Gleichwertige Lebensverhältnisse in Menschen von der Gesellschaft abge- solche Fähigkeiten bedeutsam, die Stadt und Land: Ist dieses Ziel durch die hängt werden, die durch den Wegfall nicht durch Maschinen ersetzbar sind. Digitalisierung leichter oder schwerer ihrer Arbeitsplätze und Berufsbilder Empathie, Kreativität, Zusammenarbeit zu erreichen? bedroht sind? mit Menschen, kritisches Denken und Zurzeit sind ganze Regionen wie abge­ Man wird kaum verhindern können, dass Hinterfragen des scheinbar Gegebe- koppelt vom Netz, weil es einfach Rationalisierungspotenziale genutzt nen – das alles sind Kompetenzen mit nicht leistungsstark genug ist. Für viele werden. Daraus ergeben sich durchaus Zukunft. Zugleich müssen die Lehrkräfte kleinere Unternehmen kann das sogar Chancen: Arbeiten, die bislang belastend selbst weitergebildet werden, wofür oft das „Aus“ bedeuten. Solange das nicht waren, könnten automatisiert werden; die Zeit und die Angebote fehlen. Lernen verändert wird, verschärft sich mit der für den Menschen bliebe mehr Zeit für darf nicht mit der Ausbildung enden; Digitalisierung die Spaltung.

DAS MAGAZIN DER BAYERISCHEN GRÜNEN 4 DIGITALISIERUNG UND ÖKOLOGIE EINE FRAGE DER GESTALTUNG

Foto: Andreas Gregor Hilft die Digitalisierung dem Umwelt- und Klimaschutz oder behindert sie ihn? , bayerischer Abgeordneter im Bundestag und dort Obmann im Ausschuss Digitale Agenda, wägt ab zwischen dem hohen Ressourcenverbrauch neuer Technologien und den Einsparpotenzialen, die sich durch smarte Anwendungen ergeben.

lle reden über Digitalisierung, zentrale, mit dem sich Bahn, Bus, Rad und die App nur informiert, dass heute über ihre Folgen für Arbeitswelt und Carsharing-Fahrzeuge intermodal leider kein Bus mehr fährt und auch und Wirtschaft, die Herausforde- nutzen lassen. Intelligente Sensoren weit und breit kein Leihrad, kein Carsha- A rungen für die Bildung. Darüber, helfen, Energie zu sparen, im Haushalt ring-Fahrzeug verfügbar ist, dann wird wie sich unsere Kommunikation verän- wie in der industriellen Produktion. uns die Digitalisierung ökologisch nicht dert und was das für unsere Demokratie Allein mit den heute zur Verfügung voranbringen. Und wenn Smartphones bedeutet. Zentrale Zukunftsthemen, stehenden Technologien lassen sich zu Wegwerfprodukten werden, die nach die es zu gestalten gilt – dringend! Ein Studien zufolge bis 2030 rund 1,8 zwei Jahren nicht mehr funktionieren,

Aspekt geht aber meist unter – die öko- Gigatonnen CO2 einsparen. Enorm ist und wir es gleichzeitig nicht schaffen, logische Dimension. Die Sache ist leider auch das Ressourceneinspar-Potenzial. geschlossene Stoffkreisläufe für die etwas kompliziert. 3D-Druck könnte unsere ganze Produk- verbauten Rohstoffe aufzubauen, dann Auf der einen Seite benötigen Re- tion revolutionieren – Ersatzteile lassen werden auch Effizienzgewinne durch chenzentren und IT-Infrastruktur Strom sich so passgenau vor Ort produzieren, intelligente Sensoren dauerhaft wenig und Ressourcen. Ein krasses Beispiel Transportwege entfallen. nutzen. für den digitalen Stromhunger ist die Ist nun die Digitalisierung gut oder Im Koalitionsvertrag zwischen Union Kryptowährung Bitcoin. Allein das soge- schlecht für den Planeten? Meine These und SPD finden sich durchaus einige nannte Bitcoin-Mining soll 2018 so viel lautet: Es kommt darauf an, was wir recht sinnvolle digitalpolitische Vorha- Strom verbrauchen wie ganz Argentini- daraus machen! Für die Verkehrswende ben. Manches ist ambitionierter als das, en – 0,5 Prozent des globalen Stromver- zum Beispiel könnte die Digitalisierung was wir in den letzten vier Jahren Große brauchs. Auch der Ressourcenhunger der zum echten „Game Changer“ werden. Zu- Koalition erlebt haben. Eine gravierende Digitalisierung ist enorm – Smartphones mindest wenn wir konsequent Car- und Leerstelle bleibt aber weiterhin die öko- & Co. benötigen wertvolle Rohstoffe, Bikesharing voranbringen oder flexible logische Dimension der Digitalisierung. die teils unter menschenunwürdigen Mitnahmedienste ermöglichen – Das ist fatal – Digitalisierung ist Gestal- Bedingungen abgebaut werden. gerade im ländlichen Raum. Wenn wir tungsaufgabe, auch ökologisch gesehen. Auf der anderen Seite bieten digitale konsequent Nahverkehrsangebote Und ohne die richtigen Rahmenbedin- Anwendungen enorme Energieeinspar- ausbauen und alles per App bequem gungen droht das ökologische Potenzial möglichkeiten. Intelligente Stromnetze nutzbar machen. Wenn wir hingegen der Digitalisierung verloren zu gehen. machen die Energiewende erst möglich, nichts ändern, die Digitalisierung das das Smartphone wird zur Mobilitäts- Autofahren nur noch bequemer macht

MÄRZ 2018 — DIGITALISIERUNG: CHANCEN SCHAFFEN 5 FAST 50.000 UNTERSCHRIFTEN VOLKSBEGEHREN AUF REKORDKURS

ie erste Hürde ist genommen. viel leichter möglich sein, auch außer- mit unserem Volksbegehren wollen. Mit fast 50.000 Unterschriften halb von Ortschaften zu bauen, etwa Da ist es gut, dass wir so viel haben wir unseren Gesetzent- entlang von Autobahnen, Schnellstra- Unterstützung bekommen: In vollen D wurf für das Volksbegehren ßen oder Schienenwegen. Noch mehr Veranstaltungen landauf und landab, „Betonflut eindämmen – Damit Bayern Gewerbebauten, noch mehr Zerstörung bei Bürgerinitiativen, die vor Ort gegen Heimat bleibt“ beim Bayerischen In- unserer geerbten Kulturlandschaft – zerstörerische Projekte kämpfen, und nenministerium eingereicht. Herzlichen das dürften die Folgen sein. Und auch natürlich bei den Bürger*innen, die Dank allen, die mit ihrer Unterschrift die Skilifttrasse durch das einzigartige unser Volksbegehren unterschrieben und ihrem Engagement diesen Erfolg Naturschutzgebiet am Riedberger Horn haben. Und wir merken es auch am Kreis möglich gemacht haben! Denn mit soll jetzt möglich sein. der Unterstützer*innen, der kontinuier- dieser Zahl haben wir nicht nur die lich wächst. Gestartet sind wir mit uns nötige Menge an Unterschriften fast um Bald noch mehr Grünen, der ÖDP und der Arbeitsgemein- das Doppelte übertroffen. Es gab bislang Asphalt und Beton? schaft bäuerliche Landwirtschaft. Mit noch kein bayerisches Volksbegehren, dem Landesbund für Vogelschutz und das bereits im ersten Schritt so viel Das macht unser Anliegen nur noch dem Bund Naturschutz sind zwei wich- Unterstützung bekommen hat. dringlicher. Schon das heutige Maß des tige Umweltverbände unserem Bündnis Das macht Mut für die nächsten Flächenverbrauchs können wir nicht beigetreten oder haben dies angekün- Schritte, die vor uns liegen. Und den mehr hinnehmen. Wenn die Entwicklung digt. Auch über die Unterstützung der brauchen wir auch, denn die Beto- jetzt noch einmal beschleunigt werden Gregor-Louisoder-Umweltstiftung, des nierung und Asphaltierung Bayerns soll, droht ein irreparabler Schaden für Verkehrsclubs Deutschland, der Natur- schreitet voran. So hat die CSU-Regie- unser Land. Abwarten, überzeugen, auf freunde, der Katholischen Landvolkbe- rung gerade erst die Fortschreibung des Freiwilligkeit setzen – diese Strategie ist wegung und von Green City freuen wir Landesentwicklungsplans beschlossen. krachend gescheitert. Umso wichtiger ist uns sehr. Das ist ein starkes Bündnis Das hört sich harmlos an, ist aber gra- es, jetzt eine klare und für alle verbind- und eine gute Basis für ein erfolgreiches vierend. Denn dadurch wird es künftig liche Grenze zu setzen – so, wie wir das Volksbegehren.

DAS MAGAZIN DER BAYERISCHEN GRÜNEN 6 Wie geht es weiter? Million Menschen – eine große Her- ausforderung. Aber das ist zu schaffen. Das Innenministerium prüft nun unseren DAS Die erfolgreichen Volksbegehren für die Zulassungsantrag – so ist die korrekte Abschaffung der Studiengebühren und VOLKSBEGEHREN Bezeichnung der 50.000 Unterschriften. zum Nichtraucherschutz in der Gastro- Ist das Gesetz aus Sicht des Innen- nomie haben das gezeigt, übrigens in BRAUCHT EUCH ministeriums zulässig, muss es einen beiden Fällen mit grüner Beteiligung. zweiwöchigen Eintragungstermin Schaffen wir diese Hürde, kommt benennen. Der beginnt frühestens acht, es einige Monate später zum Volksent- Während der 14-tägigen Eintragungs- spätestens zwölf Wochen nach Bekannt- scheid. Bekommen wir dort eine Mehr- frist müssen wir fast eine Million gabe. Kommt das Innenministerium zu heit, tritt unser Gesetz in Kraft. Aber das wahlberechtigter Menschen in Bayern dem Ergebnis, dass unser Gesetzentwurf ist derzeit noch Zukunftsmusik. Unsere überzeugen, sich in ihrem Rathaus in die gegen die Verfassung verstößt, kommt Konzentration gilt dem Eintragungster- Listen unseres Volksbegehrens einzutra- der Bayerische Verfassungsgerichtshof min. Für den Erfolg brauchen wir eine gen. Eine große Herausforderung, die wir ins Spiel. Dort wird binnen drei Mona- gute landesweite Kampagne, daran stemmen können – aber nur mit eurer ten eine Entscheidung getroffen. Gibt arbeiten wir gerade. Noch wichtiger ist Hilfe. es dort grünes Licht, muss vier Wochen aber die Mobilisierung vor Ort. Lokale nach der Entscheidung der Eintragungs- Aktionskreise gründen, Infomaterial termin festgelegt werden. Was wir tun: verteilen, Plakatieren und – ganz wich- Wir im Volksbegehren-Bündnis erarbei- tig – Rathauslotsen mobilisieren, die im ten gerade die Kampagne für die zweite Die Mobilisierung vor Umkreis der Eintragungsstellen die Pas- Phase. Wir gewinnen weitere Organisa- Ort entscheidet. sant*innen auf unser Volksbegehren auf- tionen als Unterstützer, erstellen Flyer merksam machen – all das müssen wir Sobald der Eintragungstermin feststeht, und Plakate und bauen ein Netzwerk flächendeckend tun. So können wir die heißt es für uns: Volle Kraft voraus! lokaler Aktionsbündnisse auf. nächste Hürde auf dem Weg zu unserem Denn die Hürde ist hoch. Zehn Prozent Ziel nehmen: die Betonflut eindämmen aller Bürger*innen, die für die Wahl des – damit Bayern Heimat bleibt. Was ihr tun könnt: Landtags wahlberechtigt sind, müssen Spenden: Um das Volksbegehren be- innerhalb der 14 Tage zu ihrem Rathaus Ludwig Hartmann kannt zu machen, brauchen wir Geld für oder den anderen Eintragungsstellen Sprecher des Volksbegehrens und Plakate, Flyer und Aktionen. Wir freuen gehen und sich in die Listen eintragen. Spitzenkandidat für die Landtagswahl uns sehr über eure Überweisung an:

Fotos: Andreas Fotos: Gregor In absoluten Zahlen sind das fast eine BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kreissparkasse München Verwendungszweck: Volksbegehren IBAN DE80 7025 0150 0000 0158 75 BIC BYLADEM1KMS Lokale Aktionskreise unterstützen oder gründen: Plakatieren, Flyer verteilen, Veranstaltungen organisieren, in lokalen Facebook-Gruppen und während des Eintragungszeitraums vor den Rathäu- sern für unser Volksbegehren werben – dafür brauchen wir euch vor Ort in ganz Bayern! Meldet euch dazu gerne im Kampagnenbüro des Trägerkreises: Michael Stanglmaier Campaigner und Bündnis-Koordinator michael.stanglmaier@ betonflut-eindaemmen.de Tel: 089-21159732 Aktuelle Infos unter www.betonflut-eindaemmen.de und auf Facebook: facebook.com/BetonflutEindaemmen

MÄRZ 2018 — DIGITALISIERUNG: CHANCEN SCHAFFEN 7 WAS TUT IHR DA?

Bernhard Zimmer Barbara Lochbihler WIR VERBANNEN HERBIZIDE WIR ERKUNDEN GESCHICHTE Foto: Andreas Foto: Gregor Füssen, Bild: Bernhard Hörmann, der Stadt Füssen Archiv 1876, – 1866

m Berchtesgadener Land tut sich was in Sachen Pflan- ie demokratischen Ideale der Revolution von 1848/49 zengifte. Erst verbot die Molkereigenossenschaft ihren prägen Deutschland bis heute. Auch im Allgäu kämpf- Bauern den Einsatz von Glyphosat. Dann stellte die grüne ten viele Menschen damals für ihre Freiheit: Die grüne I Fraktion einen Antrag im Kreistag. Das Ergebnis: Der D Europaabgeordnete Barbara Lochbihler hat darüber Landkreis will nun insgesamt frei von Herbiziden werden. nun ein Buch herausgegeben.

Wie kam es zu dem Beschluss? Weshalb wolltest du das Buch herausbringen? Erst haben wir gefordert, dass der Landkreis auf allen eige- In meiner Arbeit als Menschenrechtspolitikerin erlebe ich im- nen Flächen auf Glyphosat verzichten soll. Eine Prüfung der mer wieder, dass Menschenrechte missachtet werden. Für mich Verwaltung ergab, dass er das bereits tut. Wir haben unsere war interessant zu untersuchen, wie die Menschen im Allgäu Forderungen dann erweitert: Der Landkreis solle sich das in der 1848er-Revolution nach Befreiung von Abhängigkeit, Ziel setzen, pestizidfrei zu werden und eine entsprechende gleichen Rechten aller, der Aufhebung der Zensur, dem Recht Informationskampagne für Gartenbesitzer starten. Nach einer auf Bildung, einer unabhängigen Rechtsprechung und dem intensiven Debatte im Kreistag einigte sich eine Mehrheit Wahlrecht für alle strebten. Deshalb trägt das Buch auch den darauf, dass der Landkreis vollständig frei von Herbiziden, also Titel: „Es lebe die Freiheit. Revolution im Allgäu 1848/49“. Pflanzenschutz- und Pflanzenvernichtungsmitteln werden soll. Wer hat alles an dem Buch mitgewirkt? Wie habt ihr die Mehrheit von eurem Antrag überzeugt? 14 Autor*innen aus dem Allgäu, Schwaben und Tirol führen die Die gute Praxis der Gemeinden beweist: Man kann problemlos Leser*innen an Orte der Revolution, bringen ihnen Menschen auf diese Gifte verzichten. Und auch wenn es nicht in unserer nahe, die damals als Liberale, also Revolutionäre, galten und Macht als Landkreis steht, den Einsatz auf privaten und gewerb- zeigen die Wirkung der Freiheitsbewegung auf Bildung, Aus- lichen Flächen zu verbieten: Wir können uns trotzdem hohe wanderung und die Lage der Bauern und Frauen auf. politische Ziele stecken und diese den Bürger*innen vermitteln. Welche Erkenntnisse haben dich besonders überrascht? Was habt ihr aus den Verhandlungen gelernt? Neu für mich war, wie in dieser Zeit eine breite Bewegung aus Es reicht nicht, nur ein Verbot von Glyphosat zu fordern. Das unterschiedlichsten Berufen und Ständen zu einer revolutio- Mittel ist ein Auslaufmodell, neue Pflanzengifte werden nären Bewegung zusammenfand, der die bayerische Regierung folgen – und die gilt es zu verhindern. Deshalb haben wir die und König Max II trotz Zugeständnissen nur mit massiver Maximalforderung gestellt, auf alle Pestizide zu verzichten. militärischer Präsenz begegnen konnte. Überraschend fand Darunter wäre z.B. auch Schneckenkorn gefallen. Im Ergebnis ich, dass auch aus dieser Zeit noch immer Neues zu entdecken konnten wir die Ächtung aller Herbizide erreichen. war, auch aus dem Alltagsleben der Menschen. Manches davon Wie geht es weiter? taucht erstmals in diesem Buch auf. Wir verfolgen genau, ob die Informationskampagne wirkt. Und Was können wir von den Allgäuer Revolutionären lernen? wir denken weiter: Der nächste Meilenstein auf dem Weg in Dass deren Forderungen zum Teil immer noch und wieder eine giftfreie Landwirtschaft muss ein Verzicht auf den Einsatz aktuell sind und dass es sich lohnt, für ein selbstbestimmtes von Insektiziden sein. Dafür brauchen wir den Rückhalt aus der Leben politisch zu denken und zu handeln. Bevölkerung – hier müssen wir noch Aufklärungsarbeit leisten. Bestellung des Buchs über Barbara Lochbihlers Regionalbüro Antragsvorlagen bei GRIBS: gruenlink.de/1f2h Kaufbeuren: [email protected]

DAS MAGAZIN DER BAYERISCHEN GRÜNEN 8 HIER SCHREIBT DIE LANDTAGSFRAKTION MIT VISION BAYERN BESSER MACHEN

Katharina Schulze Fraktionsvorsitzende

s bleiben uns noch 29 Wochen bis zur Landtagswahl. Dieses Mal geht es um mehr als den Verlust oder Gewinn von einigen Prozentpunkten und Manda- ten. Das ganze Parteiensystem wird gerade kräftig durchgeschüttelt und wie E es aussieht, wenn die Würfel gefallen sind, weiß niemand. Aber so viel ist klar: Wir Grüne haben mehr Verantwortung. Wir sind von der vermeintlich naiv-chaotischen Außenseiterin zur einzigen Kraft geworden, die bedingungslos für weltoffene, liberal-emanzipatorische und ökologische Politik eintritt. Unsere Konkurrenten erliegen immer wieder der Versuchung, das Nationale über die europäische Kooperation, die Herkunft über die Rechtsstaatlichkeit und kurzfristiges industrielles Gewinnstreben über ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit zu stellen. Mit anderen Worten: Wir halten den Laden zusammen und zeigen eine Perspek- tive auf, wo es langgeht. Klar in der Haltung und Richtung bedeutet aber nicht, dass wir im Visionären oder gar im Ungefähren stecken bleiben. Ohne dass wir 2013 zu Beginn dieser Legislaturperiode bereits ahnten, welches Ausmaß an Veränderun- gen vor uns liegt, haben wir uns zum Ziel gesetzt, unsere Ideen und Ziele mit sehr konkreten und detaillierten Konzepten zu ihrer Umsetzung zu unterlegen. Über ein Dutzend dieser grünen Gebrauchsanweisungen für Bayern gibt es bereits, weitere sind in Arbeit. (Reinklicken unter: gruene-fraktion-bayern.de/dokumente/konzepte). Wir hatten für unsere beiden jährlichen Klausuren immer einen klaren Fokus – zuletzt die Digitalisierung, vorher unter anderem die Zukunft des ländlichen Raums, berufliche Bildung, den Klimaschutz in Bayern und viele weitere Themen. Vision gekoppelt mit Machbarkeit oder pragmatisch die Welt – oder zumindest Bayern – retten, das ist die Maxime unserer Arbeit. Denn wenn wir Bayern nicht alleine denen überlassen wollen, für die Weltoffenheit, der Schutz der Lebensgrund- lagen und unseres demokratischen Gemeinwesens immer wieder zur Disposition stehen, dann brauchen wir Alternativen. Man bekommt nichts besser gemeckert, erst recht nicht in der Politik. Und genau diese Alternativen, zu zeigen, wie es anders und besser gehen kann, das erwarten die Bürger*innen von uns. Das schließt klare An- sagen zu schädlichen und unsinnigen Projekten, wie der dritten Startbahn am Flug- hafen München, ausdrücklich ein. In diesem Sinne werden meine 16 Kolleg*innen und ich das verbleibende halbe Jahr nutzen, um klar zu machen, wo Leidenschaft, Kompetenz und zukunftsweisende Ideen in Bayern ihre Heimat haben.

LANDTAGSFRAKTION 9 FRAUENWAHLJAHR 2018 DIE HÄLFTE DER MACHT DEN FRAUEN! Katharina Schulze,

undert Jahre Frauenwahlrecht in Bayern! Seit dem 8. Novem- ber 1918 sind Frauen nun in H den Wahlkabinen gleichbe- rechtigt. Gemessen an den Jahrtausen- den, in denen schon Politik gemacht wird, ist ein Jahrhundert aber trotzdem sehr wenig. Wir Frauen mussten uns unseren Platz erkämpfen – in der Gesellschaft, im Beruf und vor allem in der Politik. Unse- re Grünen Frauen waren bei dem Thema immer vorne mit dabei! Vielen Dank an die mutigen Vorkämpferinnen. Die Anti-Baby-Pille kommt 1961 Katharina Schulze und Verena Osgyan beim Kickoff der Roadshow am nach Deutschland und ist zunächst nur Münchner Marienplatz für verheiratete Frauen zu haben. 1989 werden die deutschen Fußballfrauen der jüngsten Wahl sogar wieder um fünf Bayern getourt – unter anderem waren Europameister. Als Siegprämie gab es Prozent auf 31 Prozent zurück, obwohl wir in München, Sonthofen, Traunstein, aber kein Geld wie für die Männernatio- der Bundestag insgesamt angewachsen Passau, Regensburg, Nürnberg, Bayreuth nalmannschaft, sondern ein Kaffee-Ser- ist. Im Bayerischen Landtag beträgt der und Aschaffenburg zu Gast. Überall vice – und auch noch 1b-Ware. Erst 1982 Frauenanteil im Jahr 2018 noch nicht haben wir Menschen getroffen, die mit wird die erste Frau zur Bundesministerin einmal 28 Prozent, bei kommunalen uns über das Erreichte und über das ernannt. Spitzenämtern sind es lediglich zehn Noch-zu-Erreichende diskutiert haben. Offene Baustellen gibt es en masse: Prozent. Die eingebrachten Vorschläge werden Die Debatte um #metoo zeigt, wie sehr Die Hälfte der Macht den Frauen! wir auswerten und in unsere parlamen- sexuelle Belästigung und Machtmiss- Das ist unser Motto und wir Grüne ge- tarische Arbeit einfließen lassen. brauch von Seiten der Männer aktuell hen beispielhaft voran. Mit Doppelspit- Auf unserer Website gruene-fraktion- sind. Im Laufe ihres Lebens erlebt jede zen und einer paritätischen Besetzung bayern.de könnt ihr euch die Dokumen- vierte Frau Gewalt, mehr als jede zweite unserer Aufstellungslisten. tation unserer Tour anschauen – inklusi- Frau, 58 Prozent, hat schon einmal Jetzt heben wir das Ganze auf die ve Videos, O-Tönen und Fotos! Erfahrung mit sexueller Belästigung nächste Ebene. Es kann nicht sein, dass gemacht. Laut Zahlen des Statistischen Politik für Frauen nicht von Frauen Bundesamts von 2016 bekommen weib- gemacht wird. Es braucht verstärkte liche Angestellte für ihre Arbeit 24 Pro- Anstrengungen, um den Frauenanteil in zent weniger Gehalt als ihre männlichen den Parlamenten entsprechend ihrem FUN FACTS Kollegen. Für jeden Euro, den ein Mann Anteil in der Bevölkerung auf 50 Prozent verdient, bekommt eine Frau also nur zu heben. Mit unserem Antrag für ein —— Die erste weibliche Ministerprä- 76 Cent – und dass, obwohl Firmen mit Paritégesetz zur quotierten Besetzung sidentin wurde 1960 in Sri Lanka überdurchschnittlich vielen Chefinnen von Wahllisten soll das gelingen. Denn vereidigt: Sirimavo Bandaranaike. mehr Profit machen. Demokratie geht nur geschlechterge- Echte Gleichstellung ist also noch recht. Wir müssen jetzt was tun. Sonst —— Frauen fahren besser Auto: Sie fah- lange nicht erreicht. Vor allem nicht in dauert es noch mal hundert Jahre bis ren ebenso viel wie Männer, verursa- den Parlamenten. Immer noch ist die zur Gleichberechtigung. chen aber nur jeden dritten Unfall. institutionelle Politik eine Männerdomä- Mit unserer mobilen Roadshow zum —— 75 Prozent aller Frauen würden ne – nicht nur im Bayerischen Land- Frauenwahljahr 2018, die über Historie, lieber einen Plasma-Fernseher ge- tag, sondern in ganz Deutschland. Im Hintergründe und Ziele von Frauen in schenkt bekommen als Juwelen. Bundestag ging der Frauenanteil nach der Politik aufklärt, sind wir durch ganz

DAS MAGAZIN DER BAYERISCHEN GRÜNEN — MÄRZ 2018 10 Kerstin Celina Christine Kamm Kerstin Celina WAHLRECHT ALLE KINDER DEMOKRATIE FÜR HABEN RECHT AUF BRAUCHT ALLE BILDUNG JUGEND

ie politische Partizipation – as Verwaltungsgericht München it einem umfangreichen An- wählen dürfen – ist eines der hat im Januar 2018 einer Klage tragspaket unter dem Motto wichtigsten Rechte, auf die Bür- von sechs Schulkindern gegen „Demokratie braucht Jugend“ D ger*innen Anspruch haben. Statt D den Freistaat Bayern voll um- M wollen wir die politische prinzipiell allen volljährigen Bürger*in- fänglich stattgegeben und ihnen damit Teilhabe junger Menschen auf allen Ebe- nen das Wahlrecht zuzugestehen und ermöglicht, Schulen außerhalb des nen stärken. Politische Teilhabe ist ein es nur in Ausnahmefällen individuell Transitzentrums Manching/Ingolstadt Grundrecht von jungen Menschen und abzuerkennen, läuft es bei einer großen zu besuchen. Damit wurde auch unsere diese wollen sich stärker am politischen Gruppe von Menschen umgekehrt: Ihnen Forderung unterstützt, mit dem wir das und gesellschaftlichen Leben beteiligen. wird dieses Recht pauschal aberkannt, Recht aller Kinder auf Bildung in Bayern Gerade in Zeiten, in denen populistische beispielsweise, weil sie unter Vollbe- verlangt haben – auch in den Aufnah- und nationalistische Parteien an Zulauf treuung stehen oder in einer Maßregel- meeinrichtungen für Flüchtlinge. Denn gewinnen, muss das politische Interesse vollzugseinrichtung behandelt werden. Bildung ist ein Kinderrecht! und demokratische Engagement junger In Deutschland betrifft das 85.000 Dazu gehört, Schulabschlüsse zu Menschen gestärkt werden. Menschen, fast ein Viertel davon lebt in erreichen und das Erlangen von Klas- Demokratie ist kein Selbstläufer, Bayern. senzielen nachweisen zu können. Das ist wir müssen etwas für sie tun. Und um Den betroffenen Menschen das wichtig: Denn wenn die Eltern anerkannt Demokratie mit Leben zu füllen, braucht Wahlrecht pauschal abzuerkennen, werden, ist der Schulabschluss Voraus- es eine starke Jugendpolitik. Wir wollen widerspricht der UN-Behindertenrechts- setzung für berufliches Weiterkommen. deshalb die Rahmenbedingungen für konvention und wir bringen dieses The- Und sollten sie mit ihren Eltern heim- die aktive politische Teilhabe junger ma deswegen seit Jahren immer wieder kehren, werden Kinder ohne Zeugnis in Menschen verbessern. auf die Tagesordnung des Bayerischen vielen Ländern nicht mehr eingeschult. Dazu fordern wir ein aktives Wahl- Landtags. Wir wollen das Landeswahl- Ein oder zwei Jahre ohne regulären recht für Jugendliche ab 16 Jahren bei gesetz dahingehend ändern, dass ein Unterricht können also fatale Folgen allen Wahlen in Bayern. Die Jugendbe- pauschaler Wahlrechtsausschluss abge- für die zukünftige Lebensbiographie der teiligung muss auf allen politischen schafft wird und nur noch Richter*innen Kinder haben. Ebenen rechtlich verankert werden. Auch individuell das Wahlrecht aberkennen Die CSU-Regierung muss nach der die politische Bildung für junge Men- können. Entscheidung des Verwaltungsgerichts schen muss innerhalb und außerhalb der In Bayern wird im Oktober gewählt, München ein adäquates Beschulungs- Schule ausgebaut werden. Die entspre- und zwar nicht nur der Landtag, sondern konzept erarbeiten und umsetzen – chenden Angebote der Jugendverbän- auch der Bezirkstag, das sogenannte nicht nur für die Transitzentren, sondern de wollen wir stärken und die offene „Sozialparlament“. In Nordrhein-West- für alle Aufnahmeeinrichtungen für Jugendarbeit weiter ausbauen. falen und Schleswig-Holstein wurden Flüchtlinge. Jugendpolitik fängt in den Gemein- bereits entsprechende Änderungen in Mit zahlreichen Bündnispartnern den an: Wir fordern mehr Partizipation den Landeswahlgesetzen umgesetzt. haben wir uns für die Rechte der Kinder junger Menschen bei der kommunalen Es ist jetzt höchste Zeit und menschen- eingesetzt und werden uns auch wei- Jugendhilfeplanung, die Beteiligung von rechtlich geboten, endlich auch den terhin dafür einsetzen, unter anderem Jugendlichen bei Bürgerentscheiden, die 19.700 betroffenen Menschen in Bayern parlamentarisch für die Umsetzung des Einsetzung von kommunalen Jugendbe- die Möglichkeit zu geben, an einer Wahl Gerichtsentscheids, damit die Rechte der auftragten und eine bessere Förderung teilzunehmen, wenn sie es möchten. Kinder nicht weiter verletzt werden. von Jugendparlamenten und -beiräten.

LANDTAGSFRAKTION 11 Ludwig Hartmann, Thomas Mütze Markus Ganserer Martin Stümpfig SCHWERPUNKTE NAHVERKEHR KLIMASCHUTZ SETZEN – BAYERN VERBESSERN GESETZLICH SANIEREN VERANKERN

ie öffentlichen Ausgaben in as andernorts einen as bleibt von den Pariser Bayern steigen nach wie vor attraktiven und fahrgast- Klimaschutzbeschlüssen üb- deutlich schneller als Inflation freundlichen Öffentlichen rig, wenn die Länder weiter D und Bevölkerungswachstum W Personennahverkehr (ÖPNV) W schlafen? Mit 100 Millionen zusammen. Trotzdem gibt es aus der ausmacht, gibt es in Bayern nur ansatz- Tonnen CO2-Emissionen im Jahr hat CSU-Sparpolitik der Vergangenheit im- weise. Viele Aufgabenträger vernach- Bayern nach Nordrhein-Westfalen den mer noch einen immensen Modernisie- lässigen den ÖPNV und stellen keine höchsten Treibhausgasausstoß aller rungsstau. Den wollen wir mit unseren Nahverkehrspläne auf. Flächendeckende Bundesländer. Während aber in vielen Anträgen zum Nachtragshaushalt 2018 Verbünde gibt es ebenso wenig wie ei- Ländern unter grüner Regierungsbeteili- auflösen. In der Verkehrspolitik mit einer nen einheitlichen Landestarif und Stre- gung Klimaschutzgesetze verabschiedet eigenen Elektrifizierungsinitiative für die ckenreaktivierungen sind Mangelware. wurden, bleibt die CSU-Regierung konse- Schiene und Mitteln für Radschnellwege. Abseits der Schiene ist der Nahverkehr quent untätig. Wir wollen jetzt den Ton Bei der Energiewende, wo wir intelligen- noch weniger attraktiv. vorgeben: Gemeinsam mit dem renom- te Netze, moderne Speichertechnologien Wir wollen die Öffentlichen in Bay- mierten Hamburg-Institut werden wir und regenerative Kombikraftwerke nach ern verbessern und haben dafür einen einen eigenen Gesetzentwurf vorlegen. vorne bringen wollen. Auch lange auf- Gesetzentwurf formuliert: Der ÖPNV Wir können es uns nicht mehr geschobene Sanierungsmaßnahmen bei soll flächendeckend in ganz Bayern in leisten, nichts zu tun. Es gibt nur noch unseren Schulen und anderen öffent- Verkehrsverbünden organisiert wer- ein eng begrenztes CO2-Budget, um das lichen Gebäuden müssen wir dringend den. Mit einem Bayern-Tarif wollen wir 2-Grad-Ziel von Paris einzuhalten. Bay- angehen. Ganz wichtig: Die grünen Fahrten in ganz Bayern mit nur einer ern kann seinen Beitrag leisten, wenn Anträge werden allesamt aus vorhande- Fahrkarte ermöglichen. Eine qualitativ wir unseren Ausstoß ab 2020 jedes Jahr nen Haushaltsmitteln bestritten. Neue hochwertige Fahrgastinformation soll um 3,5 Prozentpunkte senken. Ein „Wei- Schulden sind für uns tabu. alle notwendigen Infos verkehrsträge- ter so“ wäre fatal, denn dann wäre unser Die CSU versucht es mit zahllosen rübergreifend liefern – für die gesamte gesamtes CO2-Budget in 16 Jahren kleinteiligen Veränderungen vor der Reisekette. Nahverkehrspläne müssen komplett aufgebraucht. Die Unfähigkeit Wahl allen recht zu machen, gerne Pflicht und alternative Bedienformen der CSU-Regierung beim Klimaschutz auch inhaltlich widersprüchlich. Es ist sollen berücksichtigt werden. Zudem zeigt die jämmerliche Reduktion von 7,4 rausgeschmissenes Geld: So will sie die muss der Nahverkehr barrierefrei Prozent von 1990 bis 2014. Imkerei fördern, aber keine wirksamen werden. Der Freistaat soll die Reaktivie- Neben einer klaren gesetzlichen Maßnahmen gegen Insektensterben und rung stillgelegter Schieneninfrastruktur Zielsetzung zur CO2-Reduktion wollen Ortskerne revitalisieren, sorgt aber über mitfinanzieren. Fahrgastbeiräte sollen wir in unserem bayerischen Klima- das Landesentwicklungsprogramm dafür, Aufgabenträger beraten. schutzgesetz grundsätzliche Leitlinien dass sich Handel und Wirtschaft aus den Wir sagen: Lieber einmal gut festgelegen – in den Bereichen Strom, Ortskernen verabschieden. gemacht als doppelt gemoppelt und Wärme, Verkehr und Landwirtschaft. Es wird also Zeit für eine wirklich zu- lückenhaft. Wir sollten den Bus-Paral- Auch die Klimaanpassung wollen wir kunftsgerichtete Haushaltspolitik: Eine lelverkehr zur Schiene weitestgehend gesetzlich verankern. Zudem wollen wir Milliarde für Bildung und Schulen, eine vermeiden. Wo Schienen fehlen, sollen die staatliche Verwaltung endlich zum Milliarde für Klimaschutz – damit künf- schnelle Regiobusse neue Verbindungen Vorreiter in Sachen Klimaschutz machen. tige Generationen auch noch ein lebens- schaffen. Das ist mehr als nötig und wir dürfen und liebenswertes Bayern vorfinden. keine Zeit mehr verlieren!

DAS MAGAZIN DER BAYERISCHEN GRÜNEN — MÄRZ 2018 12 Jürgen Mistol Verena Osgyan Katharina Schulze EINSATZKRÄFTE OPFER VON POLIZEIRECHT: SCHÜTZEN GEWALT GRUNDGESETZ UNTERSTÜTZEN ACHTEN

ie Ereignisse der letzten Monate ie Istanbul-Konvention des ie CSU-Regierung hat einen haben erneut vor Augen geführt, Europarats verpflichtet Bund Entwurf vorgelegt, mit dem das dass die Gewaltbereitschaft und Länder, Gewalt gegen Frau- Polizeirecht in Bayern grund- D gegenüber Einsatzkräften der D en und Kinder zu bekämpfen. D legend verändert werden soll. Polizei, Rettungsdienste und Feuerwehr In Bayern fehlt es aber seit Jahren an Erhebliche Sorgen bereiten uns neue weiterhin hoch und die Hemmschwelle grundlegenden Hilfsangeboten. ausufernde Kompetenzen der bayeri- zur Anwendung von Gewalt niedrig ist. Schon vor zwei Jahren hat eine vom schen Polizei für potentiell diskriminie- Einer aktuellen Befragung der Univer- Freistaat beauftragte Studie einen ekla- rende DNA-Analysen, Durchsuchungen sität Bonn zufolge, bei der knapp 1.700 tanten Versorgungsmangel festgestellt. von Cloud-Diensten, der Einsatz von au- Einsatzkräfte befragt worden sind, erlei- Jede zweite Frau muss von den Frauen- tomatisierter Verhaltens- und Gesichtser- den Helfer*innen durchschnittlich drei häusern aus Platzgründen abgewiesen kennung mittels Videoüberwachung auf Übergriffe pro Jahr. werden. Die CSU-Regierung versprach öffentlichen Plätzen und die erhebliche Bereits im Rahmen unseres 2. Po- zwar schon 2016 Sofortmaßnahmen, Herabsenkung der Einschreitschwellen lizeikongresses haben wir intensiv mit passiert ist seitdem fast nichts. Es wurde für die Einsatzkräfte. Sachverständigen über dieses Phäno- lediglich eine Arbeitsgruppe ins Leben Der Nutzen von automatisierter men diskutiert. Alkohol ist in vielen Fäl- gerufen, die ein neues Gesamtkonzept Gesichtserkennung ist für uns zwei- len Ursache Nummer eins für Aggression für Frauenhäuser und Notrufe erarbeiten felhaft, die Tests zeigen ernüchternde und Gewaltvorfälle in der Öffentlichkeit. soll. Bisher ergebnislos. Ergebnisse. Das rechtfertigt auf gar Gleichzeitig ist von einer hohen Dun- Der politische Stillstand beim keinen Fall diesen zusätzlichen und ganz kelziffer auszugehen, da viele Fälle von Ausbau der Hilfsangebote für gewalt- erheblichen Eingriff in das Recht auf Gewalt gar nicht zur Anzeige gebracht betroffene Frauen ist beschämend. Wir informationelle Selbstbestimmung der werden. Hohe Strafen allein können kei- haben daher in einem Antragspaket Bürger*innen. ne Abhilfe leisten. Vielmehr braucht es umfassende Sofortmaßnahmen gefor- Mit dieser Polizeirechtsreform ein Maßnahmenbündel, um Einsatzkräfte dert: Ausbau des ambulanten Hilfesys- betreibt die CSU-Regierung eine er- vor (non)verbaler und physischer Gewalt tems und Aufstockung der staatlichen schreckende Ausdehnung polizeilicher zu schützen. Mittel für Frauenhäuser, -notrufe und Eingriffsbefugnisse und missachtet an Wir haben zusammen mit Poli- Fachberatungsstellen um zwei Milli- mehreren Stellen Stopp-Schilder unserer zei- und Feuerwehrgewerkschaft ein onen Euro. Und zusätzliches Personal Verfassung. Antragspaket zum Schutz von Helfer*in- für Geschäftsführung, Verwaltung und Wir müssen stattdessen die beste- nen im Landtag vorgestellt. Dazu gehört hauswirtschaftliche Tätigkeiten für henden Gesetze und Instrumente kon- der Ausbau der Alkohol- und Gewalt- Frauenhäuser. Zudem haben wir den sequent anwenden und unsere Polizei prävention, die Beauftragung einer Landtag aufgefordert, einen Runden personell und finanziell so ausstatten, Dunkelfeldstudie, Aus- und Weiterbil- Tisch einzurichten. Dort sollen die dass sie ihre Arbeit machen kann. Wir dungsmaßnahmen zur Deeskalation und Fraktionen, Freie Wohlfahrtspflege und begrüßen die Expertenanhörung des Selbstverteidigung sowie Maßnahmen Kommunen über die Entwicklung einer vorgelegten Gesetzesentwurfs und zum Opferschutz. Denn wir wollen nicht neuen Fördergrundlage für Frauenhäu- behalten uns – sollte sich das Parlament länger hinnehmen, dass Menschen, die ser, -notrufe und Fachberatungsstellen nicht auf einen grundrechtskonformen anderen Menschen in Notlagen helfen, beraten und das neue Gesamtkonzept Gesetzesentwurf einigen können – einen Ziel von Angriffen – egal welcher Art – verabschieden – und zwar noch vor Ende Gang vor das Verfassungsgericht vor. werden. der Legislaturperiode.

LANDTAGSFRAKTION 13 FÜR EINE SOZIALE DIGITALE REVOLUTION! Jule Ziegler und Eva Lettenbauer Grüne Jugend Bayern

ommunikation wird immer werden. Prekärer Beschäftigung muss Das Handyverbot gehört abgeschafft. schneller und einfacher. Wir ein stärkerer Riegel vorgeschoben Die Verwaltung wird digital und es spüren Veränderung durch werden. Negative Auswirkungen auf braucht digitale Bürger*innenämter. Au- K zahlreiche digitale Innovatio- den Arbeitsmarkt gilt es umfassend ßerdem kann die Energiewende durch nen, neue Dienstleistungsangebote und einzudämmen. Besonders wichtig ist es, intelligente Netze und Messsysteme be- Arbeitsabläufe. All das können wir so dass in Bayern endlich alle Menschen schleunigt und die Integration erneuer- gestalten, dass es uns nicht einschränkt, Anspruch auf Bildungsurlaub erhalten barer Energien in das Stromnetz verbes- sondern unsere Lebensqualität stei- und lebenslanges Lernen möglich wird. sert und intelligent gesteuert werden. gert. Daher plädieren wir dafür, mutig Wichtige Grundlage für einen Vernetzte Verkehrsleitsysteme und neue die Chancen des digitalen Wandels zu gerechten digitalen Wandel und die Buchungsmöglichkeiten verbessern das nutzen und negative Auswirkungen Teilhabe aller, unabhängig vom Wohnort, Nah- und Fernverkehrs­angebot. Auch durch sinnvolle Regulierungen abzu- ist ein massiv beschleunigter Ausbau Fortschritte im Bereich der Pflege-Robo- wenden. Besonders wichtig ist dabei der des Glasfasernetzes. Schnelles Internet tik müssen wir zugunsten der Menschen Austausch mit Zivilgesellschaft, Wissen- muss bis zu jeder Haustür reichen. Auch gestalten. Wirtschaftsförderung muss schaft und Unternehmen. die bayernweit verteilten Freifunkinitia- besonders auf Start-ups und kleine und Wir fordern weiterhin höchs- tiven brauchen mehr Unterstützung – mittlere Unternehmen ausgerichtet wer- ten Datenschutz ein. Das Prinzip der ihre Gemeinnützigkeit muss endlich den, denn sie sind es, die nachhaltige informatio­nellen Selbstbestimmung anerkannt werden. Freies W-LAN muss und digitale Innovationen maßgeblich muss gelten. Big Data, also umfangrei- in allen öffentlichen Einrichtungen vorantreiben. Bayern braucht zudem che Datenmengen, vermehrte Vernet- vorhanden sein. eine Schwerpunktstaatsanwaltschaft für zung und das stark steigende Angebot Den digitalen Wandel zu gestalten IT-Straftaten und Straftaten in sozialen an intelligenten Gegenständen („Inter- ist zentrale politische Querschnittsauf- Netzwerken und eine Opferberatung. net of Things“) müssen aufmerksam gabe in den nächsten Jahren. Daher gibt Mit junggrünen und grünen Ideen begleitet werden. es viel zu tun: Bildung muss zukunfts- gestalten wir die Digitale Revolution so- Auf dem Weg zur Guten Arbeit 4.0 fähig werden und allen Schüler*innen zial und ökologisch und blicken freudig müssen Arbeitnehmer*innenrechte nicht Medienkompetenz, Grundlagen der in die Zukunft. eingeschränkt, sondern weiter gestärkt Programmierung und Logik vermitteln. UNSER GRÜNES BAYERN

LAG Wirtschaft und Finanzen Landesgeschäftsstelle Nicht vergessen: Bitte plant auch eine & LAG Medien Wahlparty oder Nachbetrachtung Wahlkampf-Fahrplan: zusammen mit den Helfer*innen und Digitalisierung & grünes Bitte einsteigen! Kandidat*innen ein! Und: Am Sams- Wirtschaften: Chance und tag, den 20. Oktober 2018 machen wir Die Wahlkampfvorbereitungen laufen Herausforderung eine Landesdelegiertenkonferenz zur auf Hochtouren, bei uns in der Landes- Wahlanalyse in Regensburg – bitte Für viele ist „Digitalisierung“ ein Schlag- geschäftsstelle wie bei euch vor Ort. vormerken! wort, das wild von hohen Wachstums- Hier die nächsten Stationen bis zum und Profitraten träumen lässt. Hinter Wahltermin am 14. Oktober: „Digitalisierung“ verbirgt sich aber auch enormes Potential für nachhaltiges Programm Wirtschaften: Produktion, Vertrieb und Der Entwurf ist unter https://bayern. Konsum können dadurch sparsamer und antragsgruen.de veröffentlicht, die Frist effizienter werden. Ressourceneffizienz für Änderungsanträge läuft bis zum 20. und Schadstoffvermeidung – das sind April. Wir verabschieden das Programm Impressum zweifellos wichtige Ziele. Und intelli- zur Landtagswahl auf dem Parteitag am gente Energienutzung, neue Finanzie- 5. und 6. Mai in Hirschaid. Herausgeber rungsmodelle z.B. via Crowdfunding Bündnis 90/Die Grünen oder Sharing sind wunderbare Beispiele Kampagne und Plakate Landesverband Bayern für innovatives, ökologisch und sozial Die Vorstellung erfolgt auf einem Kreis- Sendlinger Str. 47, 80331 München orientiertes Wirtschaften. vorständetreffen im Juni. Dabei werden Tel. 089/211 597-0, Fax 089/211 597-24 Kein Zweifel – der digitale Wandel wir auch alle Materialien zum Haustür- [email protected] muss über Bayerns Grenzen hinaus wahlkampf und der Briefwahl vorstellen. www. gruene-bayern.de bundes- und europapolitisch gefördert und reguliert werden, siehe europäische Sommerwahlkampf Bündnis 90/Die Grünen Datenschutzverordnung. Denn wir brau- Den Sommer für zwei Dinge nutzen: im Bayerischen Landtag chen neben dem Breitbandausbau auch 1. Selbst noch mal Energie tanken vor Maximilianeum, 81627 München freie und sichere Datennetze. Wir wollen der heißen Phase. 2. Sommerwahlkampf Tel. 089/4126-2493, Fax 089/4126-1494 keine Aushöhlung von Arbeitnehmer*in- machen mit guten Ideen, mit Zuversicht [email protected] nenrechten, sondern eine „Gute Arbeit und Selbstvertrauen die Menschen für www.gruene-fraktion-bayern.de 4.0“. Statt Monopol- und Kartellbildung Grün gewinnen. im Netz wollen wir fairen Handel und Redaktion (Landesverband) fairen Wettbewerb. Heiße Phase Angela Kirschbaum (verantwortl.), Auch das sehen wir uns an: Die Block- Startet mit dem politischen Gillamoos Sigi Hagl, Eike Hallitzky chain-Technologie illustriert den in Abensberg am 3. September und Redaktion (Landtagsfraktion) weltweit enormen Stromverbrauch von läuft dann fünf Wochen vom Ende der Lena Motzer (verantwortl.), Informations- und Kommunikationstech- Sommerferien bis zum Wahltermin. Eine Katharina Schulze, Ludwig Hartmann nologien – so vielversprechend die Mög- Woche davor findet der kleine Parteitag lichkeiten für E-Government und Bitcoin am 7.10. in München statt, um den Turbo Gestaltung auch sind. Deshalb muss Digitalisierung für die entscheidende Woche zu zünden. Andreas Gregor, [email protected] von einer Energie- und Ressourcenwen- Bildnachweis de begleitet werden. Tourenplanung Titelbild: Andreas Gregor Die LAG Wirtschaft und Finanzen hat mit Ab August ist unser Spitzenduo Katha- der LAG Medien im Winter zur „Industrie rina und Ludwig im ganzen Land unter- Druck 4.0“ getagt. Und am 21. Juli 2018 werden wegs. Die zentrale Planung der Termine Dierichs Druck+Media, Kassel wir mit der Sprecherin für Netzpolitik übernimmt die Landesgeschäftsstelle. Auflage 9.150 Verena Osgyan, MdL und Dieter Janecek, Bitte wendet euch mit Anfragen, Ideen Gedruckt auf Circleoffset White, MdB und Sprecher für Digitales in Mün- und Vorschlägen an Birgit Zipfel: zertifiziert mit dem Blauen Engel chen diese Themen weiter vertiefen. Wir [email protected]. freuen uns auf Euch! Henrike Hahn und Ulrich Lindner Du hast Fragen, Anregungen, Kritik? Wahlkampfleiter Marc Decker freut sich über Rückmeldungen: [email protected]

MÄRZ 2017 15 BAYERNWEITE TERMINE

GRIBS- Mit Verstand und Augenmaß! KOMMUNALKONGRESS Flächensparen in der kommunalen Praxis 2018 Der Kongress stellt erprobte Instru- FREITAG, 27. APRIL BIS mente und gelungene Beispiele beim SONNTAG, 29. APRIL Flächensparen vor. Wir wollen Möglich- keiten und Stolperfallen diskutieren, BAYERISCHE BAUAKADEMIE Argumentationshilfen bieten und im FEUCHTWANGEN Erfahrungsaustausch Impulse für die eigene Arbeit im Rat entwickeln. BEGINN: 18:00 UHR Alle weiteren Infos unter http://gruenlink.de/1f3l

LANDESDELEGIERTEN­ Auf den Inhalt kommt es an: Wir KONFERENZ IN diskutieren und verabschieden unser Wahlprogramm für die Landtagswahl. HIRSCHAID Den ersten Entwurf der Programmkom- mission findet ihr auf https://bayern.an- SAMSTAG, 5. MAI BIS tragsgruen.de. Änderungsantragsschluss SONNTAG, 6. MAI ist der 20. April 2018. ENERGIEPARK HIRSCHAID BEGINN: 11:00 UHR Alle weiteren Infos unter www.gruene-bayern.de/ldk18

INFORMATIONS- Wir laden alle Neumitglieder zur Infor- mationsveranstaltung in den Bayeri- VERANSTALTUNG FÜR schen Landtag ein. Das Treffen bietet NEUMITGLIEDER die Möglichkeit, unsere Abgeordneten persönlich kennenzulernen, Kontakte zu

knüpfen und sich über unsere politische SAMSTAG, 26. MAI Arbeit zu informieren. Mit dabei sind die BAYERISCHER LANDTAG, MÜNCHEN Fraktionsvorsitzenden Katharina Schulze 15:00 UHR BIS 18:30 UHR und Ludwig Hartmann sowie die Landesvorsitzenden Sigi Hagl und Eike Hallitzky. Anmeldung per Mail an naemi. [email protected]