Auf den Suttenstein 16 Zwischen und Spitzinggebiet

Das Gebiet zwischen Tegern- und Spitzingsee ist durch die Sutten- und Stümpflingbahn gut erschlossen. Die mittel 9 km 650 Hm 3.15 Std. meisten Wanderer haben jedoch Ziele wie die Boden- schneid oder den Roßkopf und lassen den kleinen, aber Tourencharakter feinen Suttenstein unbesetzt. Bergtour meist auf breiten Wanderwegen. Nur der Schlussanstieg zum Suttenstein Wir starten vom Parkplatz und queren die Mautstraße in Fahrt- führt über einen Bergpfad. Mit richtung gesehen auf ihre linke Seite. Dort beginnt der Wander- der Bergbahn kann der Ab- weg, der zur Lukas-Alm und Bodenschneid/Roßkopf bzw. zum stieg verkürzt werden. Die um- gekehrte Reihenfolge ist nicht Stümpfling beschildert ist. Der angenehm breite und schattige zu empfehlen, denn das steile Weg führt bergauf, von rechts stößt kurz darauf der Wanderweg Wegstück vom Suttenstein hi- von der Suttenbahntalstation zu uns. Auf ihm werden wir am nunter ist schwieriger. Abend zurückkommen. Jetzt geht es zackig aufwärts. Neben uns Ausgangs-/Endpunkt Parkplatz Hagelstube in Enter- plätschern Bäche und wir passieren sehr viele private Almhüt- rottach ten, wie es sie in kaum einem anderen Wandergebiet gibt. Man Geokoordinaten N47°39'29,8'' – E11°49'42,8'' Anfahrt Auto: A 8 bis Holzkirchen und weiter nach Bad Tölz, weiter an den Tegernsee, entlang des Ostufers bis Rottach-Egern. Hier in der Ortsmitte links der Beschilderung nach Enterrot- tach folgen. Bei Enterrottach beginnt die gebührenpflichtige Mautstraße, Parken am Park- platz Hufnagelstube. (Er liegt ca. 400 m vor der Sutten- bahn.) Bus/Bahn: Von Mün- chen mit der BOB bis Bahnhof Tegernsee, weiter mit Bus Karte Kompass Nr. 8 Tegernsee/ , 1:50 000 Information Touristinfo Tegernseer Tal, www.tegernsee.com

70 Auf den Suttenstein spürt eben auch hier im hintersten Winkel des Tegernseer Tales die Beliebtheit dieser Region, denn sicherlich dient kaum eine dieser Hütten dem Alm- oder Forstbetrieb eines hiesigen Bauern. Bald unterqueren wir die Sessellifte der Suttenbahn und errei- chen die hübsche Lukas-Alm, die den meisten von uns noch als Bäckeralm in Erinnerung ist und auch als solche in fast allen Kar- Der steile Aufstieg zum Suttenstein

ten verzeichnet ist. Kurz dahinter biegen wir links auf den nun steiler ansteigenden kleineren Wanderweg ein und erreichen auf ihm das Almgebiet der Unteren Suttenalm. Über unseren Köpfen schwebt nun wieder die gleichnamige Bahn, während wir die Almhütte passieren. Dahinter stoßen wir auf eine kleine geteerte Zubringerstraße, der wir bis zur Schranke folgen. Dann biegen wir links in die nächste Forst- Einkehr straße ein, die vorbildlich zum Stümpfling und Roßkopf beschildert ist. Mit schönster Aussicht Unterwegs gibt es die Lukas-Alm nach Westen auf den Blankenstein und Risser- (Mittwoch Ruhetag), an der Bergsta- kogel und auf die Rückseite des Wallbergs wan- tion die Jagahüttn und beim Abstieg dern wir zum Waldrand und folgen der neu an- die Hafner Alm (Montag/Dienstag gelegten Straße noch für eine Serpentine Ruhetag) oder Berggasthof Moni- aufwärts. Mit dieser Straße wurde der direkte Alm. Zustieg vom Besitzer der Oberen Suttenalm, für

71 ihn zum Vorteil gereichend, von seinem Grund und Boden weggelenkt. Im Wald trifft man dann wieder auf den ursprünglichen Wander- weg, der sich hier teilt. Rechts führt die schnellere Variante direkt zur Bergstation der Suttenbahn – das wird unser Rückweg sein. Wir wählen links den kleineren und weniger gepflegten Wanderweg, der nun zur Boden- schneid über Suttenstein ausgeschildert ist. Nach einer längeren Regenperiode kann dieser Aufstieg sehr rutschig sein, denn

Ausblick vom Suttenstein Lehm drückt überall durch den Erdboden und macht ihn äußerst batzig. Ein wenig Vorsicht ist geboten. Schnell gewinnen wir an Oben: Alte Wanderwegschilder Höhe und treffen am Fuß des Suttensteins auf die große aufra- sind überall zu finden. gende Felswand im Wald. Der Weg führt geschickt daran auf- wärts vorbei und wir sehen über uns schon eine Hangkante. Trotzdem überrascht uns der Anblick, wenn wir durch das Vieh- gatter auf die freien Almwiesen nach oben geschlüpft sind: Ganz unvermittelt sind wir im Spitzingseegebiet gelandet! Etwas tie- fer von uns liegt die Untere, darüber die Obere Firstalm. Dahin- ter ragt die Brecherspitze auf und versperrt den Blick ins Tal zum Schliersee. Etwas nach rechts, in der Senke, können wir den Spit-

72 Auf den Suttenstein zingsee erahnen, wenn auch nicht erblicken. Dahinter setzt dann der große Reigen der Spitzingseeberge ein. Nach links sind es nun nur noch wenige Schritte und wir stehen auf dem Sutten- stein. Wie der Name schon sagt, handelt es sich nicht um einen Gipfel, sondern einen Felsen, der nach Westen abfällt. Gekrönt von einer Bank, öffnet sich dort der Blick hinüber zu den felsigen Spitzen des Blankensteins, daneben liegen Risserkogel und Wallberg. Nach Süden hingegen hinter dem Schinder kann man mit etwas Glück bei klarem Wetter sogar bis zu den Zillertaler Alpen sehen und die Wildkarspitze entdecken. Nach einer Rast können noch jede Menge Alternativtouren in Erwägung ziehen. Bis zum Gipfel auf die Bodenschneid ist es von hier noch ca. eine Stunde einfache Gehzeit. Wer Lust auf eine Rast hat, kann zu den Firstalmen hinübermarschieren, wo- bei man ehrlich zugeben muss, dass man von dort definitiv we- niger Aussicht hat als vom Suttenstein. Für den Abstieg gehen wir vom Felsen das Stück zurück bis zu der Stelle, wo wir aus dem Wald heraufgestiegen sind. Diesmal bleiben wir geradeaus und wandern mit bester Sicht über die Wiesen ein letztes Stück bergauf, der Beschilderung zur Sutten- bahnbergstation folgend. Hier erreichen wir an einem Wiesen- buckel, auf den im Winter ein Schlepplift heraufführt, den höchsten Punkt dieser Tour. Es geht wieder leicht bergab und dann müssen wir uns entscheiden: Wer mit der Bahn bequem abwärtsschweben will, kann sich an der Bergstation ein Ticket kaufen; für Kinder gibt es dort einen netten Spielplatz, während die Großen vielleicht noch in der Jagahüttn einkehren wollen. Diejenigen von uns, die zu Fuß absteigen wollen, biegen wenige Meter vorher auf die breite Almstraße rechts ein und steigen über die Skipiste hinab, bis wir an der Oberen Suttenalm wieder Am höchsten Punkt der Wande- auf den bekannten Weg stoßen. Diesmal in entgegengesetzter rung liegt die Jaga Hütt’n. Richtung geht es bis kurz vor die Lukas-Alm zurück. Nun kön- nen wir entweder direkt über die Moni-Alm (Einkehrmöglich- keit) oder nach links über den Berggasthof Hafner Alm, die beide mit wirklich leckerer Küche hungrige Bergsteiger verwöhnen, ins Valepper Tal absteigen. Für das letzte Stück zurück folgen wir der Mautstraße talaus- wärts, also nach rechts bis zur Suttenbahntalstation. Vom dorti- gen Parkplatz gibt es einen Verbindungsweg parallel zur Maut- straße zurück bis zu unserem Startplatz.

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