Unterrichtung

über die öffentliche Sitzung des Ortsgemeinderates am Dienstag, den 14.11.2018 um 19.00 Uhr in der Hochwaldhalle in Horath

Ortsbürgermeister Adams eröffnet die Sitzung und begrüßt die Anwesenden.

Gemäß § 34 GemO hat Ortsbürgermeister Adams als Vorsitzender die Ratsmitglieder durch schriftliche Einladung zu einer öffentlichen und nichtöffentlichen Sitzung eingeladen. Er stellt fest, dass der Ortsgemeinderat nach ordnungsgemäßer Einladung in beschlussfähiger Zahl erschienen ist.

Gegen Form und Frist der Einladung werden keine Bedenken erhoben.

Änderungen zur Tagesordnung werden nicht vorgebracht.

Einwendungen gegen die Niederschrift der Ratssitzung vom 02.10.2018 werden nicht erhoben

Tagesordnung

Öffentlicher Teil: 1.) Beratung und Beschlussfassung über den Forsthaushalt 2019 2.) Beratung und Beschlussfassung über die Vergabe von Leistungen für die Baumpflege entsprechend den Feststellungen im Zusammenhang mit der Erstellung des Baumkatasters 3.) Beratung und Beschlussfassung über die Verlängerung der Sachkostenvereinbarung mit der KiTa gGmbH für den Kindergarten St. Martin 4.) Beratung und Beschlussfassung über die Sanierung der Hochwaldhalle 5.) Beratung und Beschlussfassung über die Zulässigkeit des Einwohnerantrages vom 02.10.2018 der BI „Horath bleibt selbständig“ gem. § 17 Abs. 6 GemO 6.) Informationen

Nichtöffentlicher Teil: 7.) Grundstückangelegenheiten 8.) Jagdpachtangelegenheiten 9.) Informationen

Öffentlicher Teil: Bekanntgabe der in nicht öffentlicher Sitzung gefassten Beschlüsse

Öffentlicher Teil:

Zu TOP 1: Beratung und Beschlussfassung über den Forsthaushalt 2019

Zu diesem Tagesordnungspunkt gibt Ortsbürgermeister Adams einen Rückblick zur Forstwirtschaft in der Ortsgemeinde Horath:

Da die Wahlperiode des jetzigen Ortsgemeinderates bald und meine Zeit als Ortsbürgermeister nach drei Wahlperioden endgültig endet, will ich die Gelegenheit nutzen, einen kleinen Rückblick auf jetzt nahezu 15 Jahre Forstwirtschaft im Gemeindewald Horath zu halten. Seite 1 von 8

In dieser Zeit wurde die Stelle des Revierleiters zweimal neu besetzt. Aber nicht, wie im Fußball üblich, wegen Unzufriedenheit mit dem Trainer, sondern im Zusammenhang mit Reformen in der Forstverwaltung. Bis Ende 2007 war Herr Klaus-Werner Luckas der Revierleiter vom Forstrevier . Im Zuge des anstehenden Reformzwanges wegen des gestiegenen Kostendruckes der öffentlichen Haushalte und der Initiative zur Einführung des TPL-Konzeptes mit einhergehender Vergrößerung der Reviere und damit einer Senkung der Revierkosten wurde das Forstrevier Talling aufgelöst. Im Rahmen der Umstrukturierung hatte der Gemeinderat sich damit einverstanden erklärt, dass das Forstrevier Horath dem Forstrevier zugeordnet wird. Das Forstrevier Morbach setzte sich dann aus dem Staatswald Hoxel/Merscheid und dem Gemeindewald Horath zusammen. Damit übernahm der Leiter dieses Forstamtes, Herr Bernhard Haus, auch die Verantwortung für das Revier Horath. Mit der Ausweisung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald erfolgte eine Neugliederung der Forstämter in der Nationalparkregion. Das Forstamt Hochwald wurde mit dem Forstamt verschmolzen und für den Nationalpark das Nationalparkamt gegründet. Hiermit verbunden war auch eine Neuabgrenzung der Forstreviere. Der Gemeindewald wird nun seit dem 01.01.2016 durch das Forstrevier Büdlicherbrück betreut, das von Herrn Peter Meyer geleitet wird. Trotz des zweimaligen Wechsels in der Revierleitung hat sich an der Waldbaustrategie vom „Etablieren, Qualifizieren zum Dimensionieren“ nichts geändert. Dies trägt auch in dem derzeitigen betriebswirtschaftlichen Ergebnis Früchte: In der Mittelfristplanung gehen wir derzeit von einem jährlichen Ergebnis von rd. 30.000 € bei 261 ha Wirtschaftswald aus. Dies spiegelt sich auch in der Planung für das Jahr 2019 wider. Ein einschneidendes Ereignis für die Forstwirtschaft war der Bau von 7 Windkraftanlagen in den Wald. Für den Baumbestand um die Standorte, wie man heute sagt, eine Stresssituation. Bisher haben die Baumbestände die Eingriffe auch unter der Betrachtung von möglichen Sturmschäden gut verkraftet. Der Bau der Windräder hat in den Jahren 2015 – 2017 die Einnahmen aus der Forstwirtschaft erheblich ansteigen lassen: einmal durch die Zahlungen für die Hiebsunreife-Entschädigung und für die Ausgleichsmaßnahmen. Durch die Ausgleichsmaßnahmen waren wir in der Lage, mit einer Buchenvorausverjüngung einen Umbau von Fichtenmonokulturen zu beginnen. Es wurde der Grundstein für die Entwicklung von artenreichen und stabilen Mischwäldern gelegt. Dieser vorbeugende Waldumbau gilt auch angesichts des Klimawandels als sinnvoll, da die ursprünglich vor allem an die Klimaverhältnisse der Gebirge angepassten Baumarten Fichte und Waldkiefer mit den voraussichtlich höheren Temperaturen und längeren Trockenperioden noch schadensanfälliger werden. Mein Dank gilt ausdrücklich noch einmal den Herren Haus und Meyer für die Unterstützung während der Planungs- und Bauphase des Windparks. Nur durch das gute Vertrauensverhältnis der Revierleitung zu der Genehmigungsbehörde und dem Investor war es möglich, die Eingriffe in den Wald zu kompensieren und am Ende einen Mehrwert für die Ortsgemeinde und die Umwelt zu erzielen. Alle drei Jahre erfolgt eine forstbehördliche Stellungnahme zum Einfluss des Schalenwildes auf das waldbauliche Betriebsziel. Im Laufe der Jahre konnten wir die Einstufung von „erheblich gefährdet“ durch Rot- und Rehwild in „gefährdet“ erreichen. Dies bedeutet, dass sich der Schalenwildbestand verringert hat und immer mehr in einem angemessenen Verhältnis zur Größe des Forstrevieres steht. Hinzukommen aber auch die Schutzmaßnahmen für Jungkulturen und Zukunftsbäume, die aus dem Beitrag der Jagdpächter zur Verhinderung von Waldwildschäden mitfinanziert wurden. Das aktuelle waldbauliche Gutachten ist in Arbeit. Von einer Verschlechterung wird nicht ausgegangen.

Zur Forstwirtschaft wäre sicher noch viel zu sagen, da neben einer guten Waldbaustrategie die Natur manchmal die besten Vorhaben zu Nichte macht. Der Klimawandel ist nicht mehr zu leugnen, orkanartige Stürme und langanhaltende Hitzeperioden machen den Wäldern zu schaffen. Ich denke, durch die begonnen Waldumbaumaßnahmen sind wir auf einem guten Weg, uns auf die Klimaveränderungen einzustellen.

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Ortsbürgermeister Adams bedankt sich beim Revierförster Peter Meyer für die gute Zusammenarbeit und übergibt ihm das Wort zum Rückblick auf das Forstwirtschaftsjahr 2018 und die Vorstellung des Forstwirtschaftsplans 2019.

Zunächst führt Herr Meyer aus, dass durch die Trockenheit im diesjährigen Sommer derzeit eine Borken-Käfer-Massenvermehrung besteht. Daher ist mit niedrigeren Holzverkaufspreisen zu rechnen, die durchaus die wirtschaftliche Entwicklung des Forstwirtschaftsbetriebes beeinflussen.

In diesem Kontext ist noch auf die Neuordnung des Holzmarktes durch Neugründung von Vermarktungsgesellschaften für kommunales Holz hinzuweisen, deren Auswirkung auf die Mechanismen des Holzmarktes aufgrund fehlender Erfahrungswerte nicht einzuschätzen ist.

Herr Meyer erläutert dem Ortsgemeinderat die Planung für das Forstwirtschaftsjahr 2019 und informiert über die beabsichtigten Maßnahmen.

Der Holzeinschlag sei wie folgt geplant:

- 1160 fm Douglasie, Fichte in Abteilung Abt. 8 (+5)

- 180 fm Fichten, Edeltannen (Douglasien) in Abt. 2 + 3

- 280 fm Buche, Eiche in Abt. 2 + 3

- 50 fm Reiserlose in Abt. 1 + 2 (Reiserlose am Sportplatz und im Grund)

Für den Brennholzverkauf und das Verfahren ist grundsätzlich die Ortsgemeinde selbst verantwortlich. Soll der Verkauf wie bisher durch den Revierförster erfolgen, kann die Gemeinde den Revierförster damit beauftragen. Die Ortsgemeinde kann die Vermarktung auch selbst in die Hand nehmen. Hierbei wird das Holz vom Revierförster im Rahmen des beschlossenen Haushaltes bereitgestellt und dann direkt von der Ortsgemeinde verkauft. Ein Beschluss über das Verfahren ist dem Forstamt mitzuteilen.

Eine Empfehlung über die Preisfindung des Brennholzes seitens der Landesforsten gibt es nicht mehr. Die Ortsgemeinde bestimmt den Preis unabhängig. Die Brennholzpreise liegen bisher für Reiserlose bei 17,00 – 20,00 € pro rm (je nach Holzzusammensetzung und Aufarbeitungsbedingungen) und beim Langholz am Weg bei 33,00 € pro rm für Hartholz und bei 23,00 € pro rm bei Weichholz. Seit der letzten Preisanpassung sind die Preise für die Aufarbeitung um 5,4 % gestiegen.

Der Forstwirtschaftsplan für das kommende Jahr schließt bei erwarteten Einnahmen in Höhe von 125.500 € und Ausgaben in Höhe von 95.000 € mit einem positiven Ergebnis von 30.500 € ab. Den Kosten bei der Holzernte in Höhe von 42.300 € stehen Erlöse aus dem Holzverkauf von 121.500 € gegenüber, was einem Deckungsbeitrag von 79.200 € entspricht.

Die Kosten für weitere Aufforstungen, wozu die Gesamtkosten der Kulturen incl. der Pflege der Vorjahresflächen und der Windkraft-Kompensationsflächen gehören, belaufen sich auf insgesamt 13.300 €.

Für die Waldpflege, die Wertästung der Douglasien in Abt. 8 zur Ermöglichung der Wertholzproduktion, werden rund 6.500 € anfallen.

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Beim Waldschutz, wie Schälschutz in Abt. 2, Zaununterhaltung in Abt. 12 u. 7 sowie Kleinzaun in Abt. 5, werden 6.500 € eingeplant.

Für die Verkehrssicherung, Kontrolle entlang öffentlicher Straßen und Plätzen werden insgesamt 1.000 € angesetzt. An Aufwendungen für die Erholung im Wald, im Zusammenhang mit der Unterhaltung und Freischneiden von Wanderwegen, werden 200 € angesetzt.

Für die Wegeinstandsetzung, wie zum Beispiel Reparatur von Schäden nach den Starkregenereignissen und Bankettpflege, werden 5.500 € eingeplant.

Die Kosten für die forstbetrieblichen Dienstleistungen des Forstamtes, wie Revierleiter, technische Produktionsleitung (incl. Urlaubs- und Krankheitsvertretungen) belaufen sich auf 11.500 €.

Die Fixkosten des Waldeigentums für Berufsgenossenschaft, Versicherung, Grundsteuern und Forstverbandsumlage betragen 8.200 €.

Für Wildschäden wird mit einer Erstattung von 4.000 € gerechnet.

Zum Wirtschaftsjahr 2018 teilt Revierleiter Meyer mit, dass die Einnahmen aus Borkenkäferholz und ca. 11.000 € für die Aufarbeitungskosten noch nicht verbucht sind. Voraussichtlich wird im Jahr 2018 eine Verbesserung von rd. 5.000 – 6.000 € gegenüber der Planung eintreten.

Der Vorsitzende bedankt sich beim Revierleiter Meyer für die Vorstellung des Forstwirtschaftsplans und fragt bei den Ratsmitgliedern nach, ob noch Fragen zum Plan bestehen.

Anschließend beantwortet Revierleiter Meyer die Fragen der Ratsmitglieder.

Nach eingehender Beratung wird folgendes beschlossen:

1. Der Verkaufspreis für Reiserlose wird je nach Holzzusammensetzung und Aufarbeitungsbedingungen auf 17,00 – 20,00 € pro rm festgesetzt. Für Langholz am Weg wird für Hartholz ein Verkaufspreis von 33,00 € pro rm und für Weichholz ein Verkaufspreis von 23,00 € pro rm festgelegt. 2. Sowohl das Verfahren als auch der Brennholzverkauf sollen bis auf Weiteres in der bisherigen Form erfolgen. Die Zuständigkeit wird auf den Revierleiter übertragen.

Der Ortsgemeinderat beschließt den Forstwirtschaftsplan 2019 in der von der Verwaltung vorgelegten Form unter Berücksichtigung der v.g. Punkte und beauftragt das Forstamt Hochwald in Dhronecken mit der Durchführung des Forstwirtschaftsplanes.

Der Beschluss erfolgt einstimmig. Zu TOP 2: Beratung und Beschlussfassung über die Vergabe der Leistungen für die Baumpflege entsprechend den Feststellungen im Zusammenhang mit der Erstellung des Baumkatasters

Nach Erstellung des Baumgutachtens müssen die erforderlichen Pflegearbeiten beauftragt werden. Hierfür wurden insgesamt sieben Firmen angefragt, von denen lediglich zwei Firmen Angebote abgegeben haben.

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Wirtschaftlichster und günstigster Bieter ist die Firma Treework Lütke-Wissing, Pariser Straße 13, 56861 Reil-Mosel, mit einer geprüften Bruttoangebotssumme von 8.000,00 €.

Der Ortsgemeinderat beschließt, den Auftrag für die Baumpflegearbeiten in der Ortsgemeinde an die Firma Treework Lütke-Wissing, 56861 Reil, zu einer Angebotssumme in Höhe von 8.000,00 € zu erteilen.

Der Beschluss erfolgt einstimmig.

Zu TOP 3: Beratung und Beschlussfassung über die Verlängerung der Sachkostenvereinbarung mit der KiTa gGmbH für den Kindergarten St. Martin

Am 07.07.2015 hat der Ortsgemeinderat der Sachkostenvereinbarung zur Sicherung der Betriebskosten des Kindergartens mit der Laufzeit bis 31.12.2017 zugestimmt. Hierin wurde festgelegt, dass der Anteil der Ortsgemeinde an dem Sachkostenbudget in diesem Zeitraum jährlich 3.400 € beträgt. Die KiTa gGmbH bittet um Verlängerung der Vereinbarung für ein weiteres Jahr.

Beschlussvorschlag: Der Ortsgemeinderat beschließt, die bis zum 31.12.2017 gültige Sachkostenvereinbarung mit der KiTa gGmbH für den Kindergarten St. Martin bis zum 31.12.2018 zu verlängern.

Der Beschluss erfolgt einstimmig.

Zu TOP 4: Beratung und Beschlussfassung über die Sanierung der Hochwaldhalle

Hierzu trägt der Vorsitzende dem Ortsgemeinderat vor: Ein ehemaliges Schreinereigebäude wurde in der Zeit von 1984 bis 1987 zu einem Bürgerhaus, der Hochwaldhalle, umgebaut. Ein Dorfgemeinschaftshaus, auf das alle recht stolz sein konnten. Die offizielle Einweihung war am 11.12.1987. Nach 30 Jahren Nutzung für private Feiern, Vereinsjubiläen, Fastnachtsveranstaltungen, Oktoberfeste und vielen anderen kulturellen Veranstaltungen sind die Abnutzungserscheinungen und der fehlende technische Fortschritt unverkennbar. Vor dem Hintergrund, dass im Rahmen der KVR bei einem Beitritt zur Gemeinde Morbach die Sanierung der Halle zugesagt wurde, haben die Ratsmitglieder, die weiterhin für die Selbstständigkeit der Ortsgemeinde sind, den alsbaldigen Eintritt in die Planungen gefordert. In einem Gespräch mit Vereinsvertretern wurden viele Mängel aufgezeigt, aber auch Wünsche an ein modernes Dorfgemeinschaftshaus vorgetragen z. Bsp. die Vergrößerung und Modernisierung der Küche, die Erneuerung der sanitären Anlagen, Schaffung von zusätzlichem Lagerraum für die Gymnastik- und Tanzgruppen, Trockenlegung des Kellers u. Erneuerung des Außenputzes, Schaffung eines barrierefreien Zuganges, Befestigung und Beleuchtung der Parkplätze, Neugestaltung des Vorplatzes u.a. mehr. In der Einwohnerversammlung am 16.05.2018 zu dem Thema „Sanierung der Hochwaldhalle“ wurde von einem Bürger eine Brandschutz- und Sicherheitstechnische Überprüfung der Halle gefordert. Die sogenannte Wiederkehrende Prüfung nach § 46 VStättVO hat am 14.08.2018 durch den Fachbereich Bauen und Umwelt der Kreisverwaltung Bernkastel- stattgefunden. Der Prüfbericht liegt den Ratsmitgliedern vor. Als schwerwiegendster Mangel wurde festgestellt, dass die Nagelbinderkonstruktion, nicht wie in der Baugenehmigung B84/945 gefordert, in feuerhemmender Bauart (F 30 gem. DIN 4102) unterseitig verkleidet wurde. Darüber hinaus fehlt bei dem ursprünglich einzigen vorhandenen Öltank im Auffangraum der öldichte Anstrich. Weiter ist ein Bestuhlungsplan gem. VStättVO, wie in der Baugenehmigung gefordert, vorzulegen. Bei dem Bestuhlungsplan sind, wenn die Versammlungsräume Seite 5 von 8

mehr als 200 Besucherinnen und Besucher fassen, die besonderen Sicherheitsvorschriften dieser Verordnung zu beachten. Weitere kleinere festgestellte Mängel wurden bzw. sind ohne größeren Aufwand zu beheben. Zur Behebung der aufgeführten Mängel wurde eine Frist bis 28.02.2019 gesetzt. Der Ausgangspunkt für die Wiederkehrende Prüfung war die Diskussion in der Einwohnerversammlung über die Notwendigkeit einer grundlegenden Sanierung der Halle bzw. über einen kostengünstigeren Neubau. Der Diskussion liegen verschiedene Modellberechnungen des beauftragten Architekturbüros Stein Hemmes Wirz zugrunde:

Variante 1 Umbau 644 qm 1.738.000 € Variante 2 Neubau 600 qm 1.823.000 € Variante 3 Neubau 450 qm 1.446.000 € Variante 4 Neubau 350 qm 1.196.000 €

Die Kosten wurden nach dem Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern, eine unabhängige Kostendatenbank, ermittelt.

Bei der Besichtigungstour von mehreren Bürgerhäusern wurde unter anderen das Gemeindehaus in Waldrach besucht, dass bei einer Einwohnerzahl von ca. 2.000 eine Grundfläche von 460 qm hat. In einem Gespräch mit je einem Vertreter der ADD und der Kreisverwaltung zur Erörterung des Sanierungsvorhabens wurde darauf hingewiesen, dass bei Sanierungskosten von 80 % der Neubaukosten der Neubau zu realisieren ist. Im Zuge dieser Besprechung wurde deutlich gemacht, dass aufgrund der Hallengröße und des baulichen Zustandes mit erheblichen Investitionskosten zu rechnen ist. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass bei der Sanierung insbesondere auch die Nutzungsfolgekosten nachvollziehbar zu berechnen und darzulegen sind. Über den Zeitraum von 30 Jahren liegen die berechneten Nutzungskosten beim Vergleich der Varianten 1 zu 3 von 869.500 € zu 445.000 €

Mit in die Diskussion wurde von Bürgerinnen und Bürger der Vorschlag eingebracht, gemeinsam mit dem Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses den Neubau eines Feuerwehrhauses durch die Verbandsgemeinde am zu realisieren.

Info zum Feuerwehrgerätehaus: Seit 2013 sucht die Verbandsgemeinde nach einem geeigneten Grundstück für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses für die FFW Horath. Nach dem aktuellen Brandschutz- Konzept der Verbandsgemeinde Thalfang a.E. ist für Horath die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges geplant. Das vorgesehene Fahrzeug passt von den Dimensionen her nicht mehr in das bestehende Feuerwehrgerätehaus. Alle bisher geprüften Grundstücke waren für einen Neubau nicht geeignet. Der Vorstand der FFW Horath unterstützt die angedachte Möglichkeit eines gemeinsamen Bauvorhabens. Durch Kostenteilung für gemeinsam genutzte Anlagen, wie z. Bsp. Heizung u. Technik, Sanitärbereiche, Lagerräume, Außenanlagen, wären je Baueinheit ca. 150.000 € Kosten einzusparen. Voraussetzung für ein gemeinsames Bauvorhaben ist natürlich ein zustimmender Beschluss des Verbandsgemeinderates. Mein persönlicher Eindruck von der Einwohnerversammlung am 16.05.2018 und des runden Tisches am 20.09.2018 war, dass von den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern der Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses gemeinsam mit einem Feuerwehrgerätehaus favorisiert wird.

Dem Ortsgemeinderat werden folgende Beratungsgegenstände zur Beschlussfassung vorgetragen:

a) Einspruch gegen die aufgezeigten Mängel gemäß der Wiederkehrenden Prüfung nach § 46 VStättVO einlegen, da dies so nicht zutrifft

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b) Behebung der aufgezeigten Mängel entsprechend der Wiederkehrenden Prüfung nach § 46 VStättVO c) Behebung der aufgezeigten Mängel und Teilsanierung von bestimmten Bereichen wie Küche, sanitäre Anlage (Komplettsanierung entfällt wegen der 80 % Regelung) d) Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses mit einer Grundfläche von 450 qm bzw. 350 qm oder einer anderen festzulegenden Größeneinheit e) Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses mit einer Grundfläche wie vor gemeinsam mit einem Feuerwehrgerätehauses

Nach eingehender Beratung beschließt der Ortsgemeinderat den Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses, wie in Punkt d) und e) aufgeführt mit intigriertem Feuerwehrgerätehaus, mit der Maßgabe, dass der Verbandsgemeinderat der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf dem Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in dieser Art und Weise zustimmt.

Der Beschluss erfolgt einstimmig.

Zu TOP 5: Beratung und Beschlussfassung über die Zulässigkeit des Einwohnerantrages vom 02.10.2018 der BI „Horath bleibt selbständig“ gem. § 17 Abs. 6 GemO

Bei der Einwohnerfragestunde in der Sitzung des Ortsgemeinderates am 02.10.2018 hat die Bürgerinitiative „Horath bleibt selbständig“ einen Einwohnerantrag eingereicht. Nach § 17 Abs. 6 GemO entscheide der Ortsgemeinderat über die Zulässigkeit des Einwohnerantrages, nachdem die Verbandsgemeindeverwaltung die Gültigkeit der Eintragungen in die Unterschriftenliste geprüft hat. Dies ist mittlerweile geschehen. Die Prüfung hat folgendes ergeben: Die Tatbestandsvoraussetzungen des § 17 Abs. 1 bis 5 GemO zur Zulässigkeit des bestrebten Einwohnerantrages der BI „Horath bleibt selbständig“ sind erfüllt. Somit kann der Ortsgemeinderat die Zulässigkeit des Einwohnerantrages beschließen.

Der Ortsgemeinderat beschließt die Zulassung des Einwohnerantrages der Bürgerinitiative „Horath bleibt selbständig“ nach § 17 Abs. 6 S. 1 GemO und wird in der nächsten Sitzung des Ortsgemeinderates, die am 19.12.2018 stattfindet, über den Antrag entscheiden.

Der Beschluss erfolgt einstimmig.

Zu TOP 6.: Informationen

- Festsetzung der VG-Umlage 2018 - Einladung des Landrates zur Infoveranstaltung Zukunfts-Check Dorf am 20.11.2018 um 19.00 Uhr in der Festhalle in Thalfang an die Ratsmitglieder und interessierte Bürgerinnen und Bürger - Landratswahl am 25.11.2018

Öffentlicher Teil:

Bekanntgabe der in der nichtöffentlichen Sitzung gefassten Beschlüsse

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Zu TOP 7: Der Ortsgemeinderat beschließt, die Fläche Flur 15 Nr. 11 nicht zu verpachten und in Eigenregie die Fläche zu mulchen.

Zu Top 8: Der Ortsgemeinderat beschließt, die vom Ortsbürgermeister genannte Person zur Wahl des Jagdvorsteher zu unterstützen und beauftragt den Ortsbürgermeister, ein entsprechendes Votum abzugeben. Ferner soll die Verwaltung der Angelegenheiten der Jagdgenossenschaft auf die Ortsgemeinde Horath übertragen werden.

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