Die Nationalparkregion wird EINS Zukunftsfähig, lebenswert, modern: Heimat!

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Die Nationalparkregion wird E1NS

Zukunftsfähig, lebenswert, modern: Heimat!

#mehrwertmitwirkung

3 Grußwort

„Zukunftsfähig“, „lebenswert“, „modern“ – mit diesen drei Prädikaten lässt sich die Nationalparkregion Hunsrück-Hochwald passend umschreiben. Viele wei- tere wären hier ebenso zu Recht zu nennen. Wir sind stolz darauf, dass unsere einzigartige Heimat seit 2015 einen Nationalpark beherbergt, die höchste Stufe und gleichzeitig Premiumsiegel zum Schutz der ökologischen Vielfalt.

Auch die abwechslungsreiche Kulturlandschaft im Naturpark Saar-Hunsrück zeichnet sich als Wohlfühlregion, als Markenkern des ländlichen Raumes, im Kontrast zu städtischen Ballungsräumen ab.

Der demographische Wandel mit einem Bevölkerungsrückgang und einer ver- änderten Altersstruktur sowie wirtschaftliche Entwicklungen, wie etwa die zu- nehmende Vernetzung infolge der Digitalisierung und der sich verstärkende Fachkräftemangel, stellen aber auch die Nationalparkregion vor Herausforde- rungen. Diese gehen wir aktiv an, um auch zukünftig ein attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum zu bleiben.

Die Orientierung hierfür gibt der vorliegende Masterplan Regionalentwicklung. Gemeinsam haben wir hier in einem fast einjährigen Beteiligungsprozess eine Vision und Strategien zur nachhaltigen Fortentwicklung der Nationalparkregion entwickelt.

Die Nationalparkregion wächst zusammen und etabliert sich zunehmend als Premiumregion. Nach der erfolgreichen Umsetzung der Programme Mitma- chen! und LandZukunft ist es uns nun gelungen, eine Grundlage für die gemein- schaftliche Zusammenarbeit in der Nationalparkregion über Verwaltungs- und Landesgrenzen hinweg zu schaffen.

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für ihr großes Engagement zur Unterstüt- zung unserer herausragenden Nationalparkregion und sagen gerne unsere Un- terstützung bei der Umsetzung des Masterplans zu.

Dr. Matthias Schneider Gregor Eibes Udo Recktenwald Günther Schartz Landrat Landrat Landrat Landrat Kreis Birkenfeld Kreis Bernkastel-Wittlich Kreis St. Wendel Kreis Trier-Saarburg

4 Inhalt

AUSGANGSSITUATION ...... 7 Einführung ...... 8 Notwendigkeit für einen Masterplan...... 10 Zentrale Ziele des Masterplans ...... 11 Methodik und Erstellungsprozess...... 12 Allgemeine Ausgangssituation ...... 17

ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN ...... 36 Vision und Leitbild für die Nationalparkregion ...... 38 Zentrale Handlungsfelder und Strategie ...... 42 Handlungsfeld Bildungslandschaft ...... 45 Handlungsfeld Lebensqualität ländlicher Raum ...... 55 Handlungsfeld Kultur und regionale Identität ...... 64 Handlungsfeld Touristische Attraktivität ...... 74 Handlungsfeld Natürliche Ressourcen ...... 85 Finanzierungsmöglichkeiten ...... 95 Das Konzept wird Realität ...... 98 Evaluation ...... 104 Abkürzungsverzeichnis ...... 107 Weiterführende Literatur ...... 108 Impressum ...... 111

5 AUSGANGSSITUATION

Analyse der strukturellen und soziokulturellen Voraussetzungen der Nationalparkregion

7 Einführung

Der Anfang 2016 gegründete Verein Hektar auf die eigentliche Kernzone Regionalentwicklung Hunsrück- des Nationalparks. Das Großschutz- Hochwald e.V. mit Sitz in der Natio- gebiet ist räumlich zwischen den nalparkstadt Birkenfeld, strebt die Städten Sankt Wendel, Trier und Bad nachhaltige strukturelle und wirt- Kreuznach gelegen. Die beiden Mit- schaftliche Stärkung der Region um telgebirgszüge Hunsrück und den neuen, länderübergreifenden Schwarzwälder Hochwald sind Nationalpark Hunsrück-Hochwald Grundlage für den Namen der Nati- an. Zu den Hauptaufgaben gehö- onalparkregion. Mit 90,7% liegt der ren dabei die Ingangsetzung, Be- weitaus größere Flächenanteil der gleitung und Durchführung eines Re- Nationalparkregion im Bundesland gionalentwicklungsprozesses für die Rheinland-Pfalz. 9,3% des National- gesamte Nationalparkregion. Be- parks Hunsrück-Hochwald liegen sondere Bedeutung kommt der Ver- auf saarländischer Seite. netzung des Nationalparks und der Die Nationalparkregion berührt vier Nationalparkregion auf allen Ebe- Landkreise. Auf Rheinland-Pfälzi- nen mit Wirtschaft, Verbänden und scher Seite sind die Landkreise Bern- kommunalen Institutionen zu. Vor kastel-Wittlich, Birkenfeld, sowie Trier- diesem Hintergrund wurde im Früh- Saarburg ganz oder in Teilen an der jahr 2017 mit der Erstellung eines re- Gebietsausgestaltung der National- gionalen Entwicklungskonzepts be- parkregion beteiligt. Hierin sind die gonnen. fünf Verbandsgemeinden Birken- Der vorliegende Masterplan ist das feld, Hermeskeil, am Erbes- Ergebnis eines angelegten Be- kopf, Baumholder, Rhaunen und teiligungsprozesses, der das Gebiet Herrstein enthalten. Außerdem be- rund um den gleichnamigen länder- teiligt sich die Stadt Idar-Oberstein übergreifenden Nationalpark Huns- an der Nationalparkregion. Die Ein- rück-Hochwald abgedeckt hat. Die heitsgemeinde Morbach ist als Mit- Nationalparkregion umfasst eine glied im Verein Regionalentwick- Fläche von 1.356 km² in den beiden lung Hunsrück-Hochwald e.V. an Bundesländern Rheinland-Pfalz und der Aufstellung des Masterplans in- Saarland. Davon fallen 10.230 volviert.

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Gebietskulisse des Regionalentwicklung Hunsrück-Hochwald e.V.

Im Saarland ist der Landkreis Sankt Der Masterplan Regionalentwick- Wendel mit den beiden Gemeinden lung unterstützt durch die langfris- Nohfelden und Nonnweiler Mitglied tige Vision für die Nationalparkre- der Nationalparkregion. Es besteht gion die bereits fruchtbare Arbeit eine gute Kooperation mit der Kul- der Lokalen Aktionsgruppen im LEA- turlandschaftsinitiative Stankt Wen- DER-Programm der Europäischen deler Land (KuLanI). Union, und Hunsrück.

Notwendigkeit für einen Mas- Gebiet der Nationalparkregion drei terplan lokale LEADER-Aktionsgruppen tätig (LAG Hunsrück, LAG Erbeskopf, LAG KuLanI St. Wendeler Land e.V.), wel- che jeweils ein lokales Entwicklungs- Die Errichtung eines Nationalparks konzept erstellen. Zusätzlich haben im Jahr 2015 hat für die Region viele insbesondere die Landeskonzepte Veränderungsprozesse angestoßen. zur Errichtung eines Nationalparks, So ist eine verstärkte Ausrichtung auf vorliegende Analysen zur Versor- Naturschutz, Umweltbildung und Er- gung im ländlichen Raum und zur neuerbare Energien erkennbar. strategischen Ausrichtung der ein- Aber auch für die Bewohner stellt zelnen kommunalen Mitglieder Ein- das nationale Schutzgebiet als ver- fluss auf den Entstehungsprozess des einendes Bindeglied zwischen den Masterplans genommen. bislang heterogenen Gemeinden eine Chance dar, sich neu mit ihrer Auf Beschluss vom 07. Juli 2016 des Region zu identifizieren. Vereins und nach Bewilligung durch die Aufsichts- und Dienstleistungsdi- Die Nationalparkregion sieht sich ak- rektion vom 19. Dezember 2016 soll tuell wie auch in Zukunft vielen Ent- ein neuer und einheitlicher Master- wicklungsaufgaben gegenüberge- plan die Inhalte der verschiedenen stellt. So muss sie lernen, mit den Fol- Ebenen miteinander verknüpfen gen des demographischen Wan- und ein gemeinsames Entwicklungs- dels umzugehen und schrumpfende konzept für alle Mitglieder des Regi- Gemeinden, Leerstände in Ge- onalentwicklungsvereins darstellen. schäften und einen Rückbau sozia- Gleichzeitig dient der Masterplan ler aber auch öffentlicher Infrastruk- dazu, eine gemeinsame Vision von turen zielgerichtet entgegenzutre- einer prosperierenden Region zu ten. Insbesondere kulturlandschaftli- entwerfen und Ziele zu definieren. che und touristische Entwicklungen Durch das gemeinsame Vorgehen bieten in der Nationalparkregion Po- werden künftig Synergieeffekte aktiv tenzial zur nachhaltigen Verände- geschaffen und genutzt und die rung. Doppelung von Strukturen vermie- Im Gebiet der Nationalparkregion den. In Maßnahmen und konkreten sind bereits einige Konzepte zur regi- Projekten wird schließlich zur aktiven onalen Entwicklung vorhanden. Mitgestaltung der künftigen Regio- Diese sind häufig entweder eng re- nalentwicklung angeregt, wodurch gional gefasst, auf spezifische The- das Programm über die bereits be- menschwerpunkte begrenzt oder stehenden Konzepte hinausgeht. befassen sich mit der grundsätzli- Der Masterplan Regionalentwick- chen Ausrichtung ohne konkreten lung dient engagierten Akteuren so- Handlungsbezug. So sind auf dem mit als Handlungsgrundlage und

10 stellt erstmals ein einheitliches Ele- einen Mehrwert für die Region bie- ment für die politische Willensbekun- ten. Während der kompletten Ent- dung für künftige Entwicklungsvor- stehungsphase haben sich die Teil- haben dar. nehmer auf bestimmte für sie rele- vante Bereiche konzentriert.

Ziel des Masterplans ist es, Leitbilder und Visionen für alle Lebensberei- che zu erarbeiten und in Maßnah- men und Projekten zu konkretisieren. Zentrale Ziele des Mit der gemeinschaftlich erarbeite- Masterplans ten Vision soll die Profilierung der Re- gion als Nationalparkregion nach

außen getragen werden. Nach in- Der Verein Regionalentwicklung nen soll die Vision eine identitätsstif- Hunsrück-Hochwald e.V. hat in Ko- tende und aktivierende Wirkung ha- operation mit den Kommunen und ben. In einzelnen Projekten, wird bei- den Lokalen Leader-Aktionsgrup- spielhaft aufgezeigt, welche Schritte pen Erbeskopf, Hunsrück und Sankt zur Realisierung dieser Vision geplant Wendeler Land beschlossen, die sind. Folgende Inhalte werden da- Entwicklungspotenziale für die Nati- bei besondere Beachtung erhalten: onalparkregion Hunsrück-Hochwald der Schutz und das nachhaltige im Rahmen eines Masterplans zu un- Weiterentwickeln des National- tersuchen und dabei besonders die parks Hunsrück-Hochwald sowie naturräumlichen Bedingungen des des Naturparks Saar-Hunsrück Nationalparks zu berücksichtigen. die demografischen und wirt- Der Masterplan Regionalentwick- schaftsstrukturellen Herausforde- lung für die Nationalparkregion er- rungen in der Nationalparkre- gänzt die bereits vorgenommenen gion Planungen durch die Lokalen Akti- die Bildung in und für die Region onsgruppen Erbeskopf und Huns- als zentraler Schlüssel für persön- rück, bündelt und präzisiert deren lichen und wirtschaftlichen Er- Handlungsfelder. Er ist jedoch kei- folg nem konkreten Förderinstrument verpflichtet und ist das Ergebnis ei- nes Beteiligungsprozesses. Das heißt, die Region gibt sich den Plan selbst (vgl. LILE der LAG Erbeskopf), indem sie in einem Bottom-Up Prozess Pro- jekte entwickelt, die im Einklang mit den Zielen der Landesregierung

11 Basisrelevante Voraussetzungen für Methodik und das Gelingen der im Masterplan an- Erstellungsprozess gestrebten Vorhaben sind aus aktu- ellem Kenntnisstand:

Schutz und Nutzung von Natur Der Masterplan für die Regionalent- und Landschaft sowie der regio- wicklung der Nationalparkregion nalen Baukultur Hunsrück-Hochwald stieß bereits vor Stabilisieren und Ausbau zeitge- seiner eigentlichen Erstellung, aber mäßer und attraktiver Lebens- auch während des Arbeitsprozesses bedingungen für Einwohner und auf ein reges Interesse seitens der Angebote für Besucher rheinland-pfälzischen Landespolitik Sicherung und Weiterentwick- und der breiten Öffentlichkeit. Der lung moderner Standortbedin- Masterplan setzt dabei in besonde- gungen, Arbeitsplätze und Bil- rem Maße auf die Selbstverpflich- dungseinrichtungen tung und das bestehende hohe En- gagement der Akteure. Kommuni- Die Ausgestaltung des Masterplans kation, Kooperation und Vernetzung muss sich inhaltlich an diesen Krite- der Handelnden werden somit zu rien ausrichten ohne dabei Kompe- zentralen Elementen für die erfolg- tenzen zu überschreiten. Er versteht reiche Umsetzung des Masterplans. sich als sinnvolle Ergänzung zu beste- Bestehende Grundlage für die Er- henden Angeboten und Einrichtun- stellung des Werks bilden die umfas- gen. Dazu ist es notwendig, dass der sende Raum- und Strukturanalyse langfristige Prozesserfolg vor kurzfris- aus den Entwicklungskonzepten der tige Erfolge einzelner Projekte ge- Lokalen Leader Aktionsgruppen ei- stellt wird. Nur so kann ein Innovati- nerseits, sowie bestehende Kon- onsmillieu mit begeistertem und en- zepte und die Handlungsempfeh- gagiertem Klima geschaffen wer- lungen aus einem breit angelegten den. Durch den Einbezug verschie- Beteiligungsprozess („Bottom-Up“) dener Akteure mit flexiblen eigenen andererseits. Daher wurde beson- Zielen und durch die permanente derer Wert auf vielfältige und trans- und transparente Information über parente Möglichkeiten zur aktiven die Aktivitäten in der Regionalent- Partizipation durch Bürger, Verant- wicklung wird eine Vertrauensbasis wortliche und Interessierte aus Poli- geschaffen. Der langfristige Transfor- tik, Unternehmen, Verbänden und mationsprozess wird dabei flächen- Vereinen gelegt. Gerade durch die deckend und überparteilich betrie- Einrichtung eines eigenen Internet- ben und dient dazu, die National- auftritts für das Projekt wurde dazu parkregion zu einer aktiven Zukunfts- angeregt, Wissen und Ideen aktiv in gestaltung zu befähigen. den Gestaltungsprozess einzubrin- gen.

12 In einem ersten Arbeitsschritt wur- Zusätzlich wurden qualitative Inter- den vorliegende sektorale Konzepte views mit den hauptamtlichen politi- und Pläne zu relevanten Themen für schen Vertretern und einigen wichti- die Nationalparkregion analysiert gen Multiplikatoren in der Region und ausgewertet und als Grundlage geführt, um die zentralen Beweg- für die weitere Bearbeitung berück- gründe und Handlungsfelder her- sichtigt. Sie bilden den Status Quo auszukristallisieren. ab und zeigen auf, welche Stärken Die geführten Gespräche wurden und Schwächen in der National- protokolliert und zusätzlich mit Hilfe parkregion bestehen und geben ei- eines einfachen Fragebogens fest- nen Ausblick auf die regionsspezifi- gehalten und ausgewertet. Die Er- schen Qualitäten und zukünftige gebnisse dieser Befragung geben Herausforderungen. Der Masterplan einen Überblick über bestehende richtet sich dabei stets an den Hand- Strukturen und insbesondere über lungsfeldern der LILE der LAG Erbes- die angestrebten Veränderungen. kopf und den mit dem Nationalpark verbundenen Chancen aus.

4,5 IST SOLL 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0

Auswertung der Fragebögen aus den Multiplikatoreninterviews. Bewertung der Kategorien im Schulno- tensystem (1 = sehr gut; 6 = ungenügend); n = 14

13 AUSGEWERTETE MATERIALIEN (nicht erschöpfende Auswahl)

Landeskonzepte: Konzept der Landesregierung zur Einrichtung eines Nationalparks im Hunsrück und zur zukunftsfähigen Entwicklung der Nationalparkregion Staatsvertrag zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und dem Saarland über die Errichtung und Unterhaltung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald Tourismusstrategie 2015. Markttrends erkennen, Potenziale nutzen Tourismuskonzeption Saarland 2025: Wir schaffen Werte mit Wachstum und Qualität

Regionale Konzepte: Nationalpark Hochwald-Idarwald. Kommunales Eckpunktepapier zur Grün- dung eines Nationalparks „Hochwald-Idarwald“ LAG Erbeskopf – Natürlich mit Weitblick. Bestehendes wertschätzen, Chan- cen erkennen, Zukunft gestalten. Lokale integrierte ländliche Entwicklungs- konzeption für den LEADER-Ansatz in der Förderperiode 2014-2020 Lokale integrierte ländliche Entwicklungsstrategie 2014-2020. LEADER-Region Hunsrück KuLanI St. Wendeler Land 2020. Lokale Entwicklungsstrategie (LES) für die Lea- der-Förderperiode 2014-2020 Regionale Raumordnungspläne und Kreisentwicklungspläne Modellprozess Mitmachen! im Landkreis Birkenfeld Modellprozess LandZukunft in der Region Birkenfeld Nationalparkgemeinde Hermeskeil

Thematische Konzepte: Integrierte Mobilitätskonzepte zur Einbindung unterschiedlicher Mobilitätsfor- men in ländlichen Räumen Potenziale für eine Tourismusentwicklung und deren regional-ökonomischen Effekte eines potenziellen Nationalparks „Hochwald-Idarwald“, Sees- haupt/München. Touristische Profilierung und Inszenierung im Naheland Tourismusstrategie Hunsrück-Touristik Mobilitätsstudie Nationalpark Hunsrück-Hochwald Integriertes Klimaschutzkonzept mit Teilkonzept „Erneuerbare Energien“ für die Verbandsgemeinde Birkenfeld Regionale und lokale Klimaschutzkonzepte Bündnisse für die Natur. Wege zu einem funktionalen Schutzgebietesystem in Deutschland Potenzial- und Wirkungsanlyse Bike-Region Hunsrück-Hochwald Bike-Region Hunsrück-Hochwald: Aktionsplan Nationalpark-Konzept der VG Hermeskeil

14 Bei der Auswertung ergab sich ein Regionalentwicklung und für eine breites Spektrum an offenen Hand- nachhaltige Entwicklung wurde lungsfeldern. Besonders auffällig war eine Auftaktveranstaltung als inter- dabei jedoch die große Diskrepanz aktiver Kreativworkshop angelegt. zwischen der aktuellen (IST-) Situa- Hierbei war das Ziel, eine von breiter tion und der geforderten (SOLL-) Si- Mehrheit getragene Vision für die tuation der Bemühungen im Bereich künftige Ausrichtung der National- der regionalen Identität. parkregion zu erhalten.

Als weiterer wichtiger Baustein für die Entstehung des Masterplans

DIE NATIONALPARKREGION HEUTE WIR 2030

Status quo Masterplan Regionalentwicklung

 Bestandsaufnahme  Qualitäten  Ziele  Stärken und  Herausforderun-  Strategien Schwächen gen  Projekte  Strukturen  Umsetzung  Bestehende Konzepte, Programme, Pläne

Im Anschluss daran fanden insge- www.regionalentwicklungsverein.de samt sechs Strategieworkshops zu zur aktiven Beteiligung, zum offenen den thematischen Schwerpunkten Gespräch und zur Einreichung von der Regionalentwicklung in der Na- Ideen aufgefordert. tionalparkregion statt, zu denen je- In diesem Dialogprozess rückte die weils separat eingeladen wurde. Zukunftsperspektive in den Mittel- Weitere Beteiligungsformate erga- punkt der Betrachtung. Die Veran- ben sich in zwei Zukunftskonferenzen staltungen nehmen den Bezug da- auf dem 2. Nationalparkfest am Bos- rauf, wie die Nationalparkregion zu- talsee und im Rahmen der Wirt- künftig gestaltet werden soll. Die Vi- schaftstage auf der Messe in Idar- sion wurde benannt und in Leitbil- Oberstein. Zudem wurde sowohl in dern manifestiert sich der Weg dort- verschiedenen regionalen Print- hin. Die im Konsens entstandenen medien, als auch auf der eigens ein- gerichteten Internetseite

15 Projekte zeigen beispielhaft die kon- Abschlusspräsentation im Oktober krete Verwirklichung der Vision. 2017 wurde der Masterplan Regio- nalentwicklung für die Nationalpark- Die vorläufigen Ergebnisse wurden region Hunsrück-Hochwald schließ- im Rahmen eines Konsenstreffens im lich der Öffentlichkeit präsentiert. August 2017 zur Diskussion gestellt Damit wurde der Grundstein zur an- und im Anschluss daran in mehreren schließenden Umsetzung des Kon- Gruppengesprächen inhaltlich ab- zepts gelegt. gestimmt. In einer

VERANSTALTUNG DATUM THEMA/SCHWERPUNKT Erfassung der Ist-Situation und Ab- Multiplikatoreninter- März-Mai frage der Zielvorstellungen, Ent- views 2017 wicklung von Themenschwerpunk- ten Ausarbeitung von Schwerpunkten, Auftaktveranstaltung 24. Apr. 2017 Zukunftsvorstellungen und Vision Herausarbeitung konkreter Maß- Mai-Aug. 6 Strategieworkshops nahmen und Projekte in den 2017 Schwerpunktthemen Erfassung der Ist-Situation und Ab- 1.Zukunftswerkstatt 11. Jun. 2017 frage der Zielvorstellungen in der Öffentlichkeit Abfrage von Zielvorstellungen, Online-Beteiligung ab Jul. 2017 mögliche Projekte Erfassung der Ist-Situation und Ab- 26. und 27. frage der Zielvorstellungen in der 2.Zukunftswerkstatt Aug. 2017 Öffentlichkeit, Sammeln von Pro- jektvorschläge Vorstellung des Arbeitsstandes, Konsenstreffen 31. Aug. 2017 Diskussion und Priorisierung Abstimmungsgesprä- Sept. – Dez. Diskussion von Szenarien und Maß- che 2017 nahmen zur Verstetigung Öffentliche Vorstellung des Regio- Abschlusspräsentation 26. Jan. 2018 nalentwicklungskonzeptes

16 Allgemeine Ausgangssituation

Die deskriptive und analytische Be- soziokulturellen Strukturen der Re- schreibung der Ausgangssituation in gion herausgearbeitet und darin be- der Nationalparkregion bildet die reits eine Vielzahl der vorliegenden Grundlage für eine mögliche Wei- Studien für die Region zusammen- terentwicklung der Region und die fasst (siehe auch Tabelle 1, S.16). sich daraus ergebenden Hand- Das räumliche Arbeitsgebiet der lungsoptionen. Aufgrund der umfas- LAG Erbeskopf ist in weiten Teilen senden thematischen Überlegun- deckungsgleich mit der hier behan- gen, ist eine breite thematische Auf- delten Nationalparkregion, sodass stellung vonnöten, was zunächst ei- die Inhalte und die Ausgangssitua- ner tiefergehenden Analyse abträg- tion weitestgehend identisch ausfal- lich erscheint. len. Die einzelnen Abschnitte wer- den ergänzt durch die jeweils ange-

gebenen fachspezifischen Studien und Statistiken. Diese werden als zentrale Grundlage für die Erstellung des Masterplans herangezogen und ermöglichen es so, auf weitere Grundlagenstudien im Rahmen die- ses Projekts zu verzichten.

Aus der Ausgangssituation werden im sich anschließenden Teil B „Zu- kunftsperspektiven“ die Strategie für Die folgenden Ausführungen stützen die weitere Regionalentwicklung so- sich daher in besonderer Weise auf wie die einzelnen Handlungsfelder die Erläuterungen der LAG Erbes- abgeleitet. kopf, die in ihrem LILE-Konzept die wichtigsten strukturellen und

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© Matthias Schneider

Siedlungsstruktur und demo- Die Verteilung der Flächennutzung zeigt eine große Dominanz von graphische Entwicklung Waldflächen in der gesamten Nati- onalparkregion. In den vergange- nen zwanzig Jahren blieb die Flä- Die Nationalparkregion ist überwie- chennutzung relativ konstant. Ne- gend ländlich geprägt mit teilweise ben einem leichten Rückgang land- konzentrierter und teilweise disperser wirtschaftlicher Nutzung ist ein Siedlungsstruktur. Die Siedlungs- Wachstum der Waldfläche zu ver- dichte beträgt flächendeckend un- zeichnen. Siedlungs- und Verkehrs- ter 110 Einwohner pro Quadratkilo- flächen haben sich leicht ausge- meter. Mittelzentren für die Region dehnt. bilden die Städte Hermeskeil, Birken- feld und Idar-Oberstein. Orte, die Allein für den Landkreis Birkenfeld die Funktion der Daseinsvorsorge er- wird allerdings ein Bevölkerungs- füllen, sind Rhaunen, Herrstein, Thal- rückgang von –29,5 % bis zum Jahr fang am Erbeskopf, und Morbach. 2060 gegenüber dem Basisjahr 2013 Darüber hinaus ist die Region durch prognostiziert. Aufgrund einer über- eine sehr kleingliedrige Siedlungs- wiegend rückläufigen Bevölkerungs- struktur geprägt. entwicklung ergeben sich ökologi- sche und soziale Konsequenzen in Form steigender

18 Infrastrukturausgaben pro Kopf, bei- Entwicklungen ist es daher beson- spielsweise bei leerstehenden Ge- ders ratsam, insbesondere für die ei- bäuden und gestiegenen Anforde- genverantwortliche Beteiligung zu rungen an Mobilitätsangebote. motivieren und das Ehrenamt orga- nisatorisch zu unterstützen. Zusätzlich Günstige Immobilien- und Grund- sind eine zunehmende Pluralisierung stückspreise auf großen Flächen ste- der Lebensformen und eine Interna- hen hier einem zunehmenden Be- tionalisierung der Region erkennbar. darf an kleineren Wohnungen so- Eine zentrale Aufgabe ist daher die wohl für ältere als auch junge Men- Bewusstseinsbildung und eine pro- schen gegenüber. In der sozialen aktive Handlungsweise. Die Entwick- Infrastruktur ist aktuell noch eine viel- lung zu „weniger, älter und bunter“ fältige Vereinslandschaft und hohe kann so von einer inhaltlichen Her- Bereitschaft zu ehrenamtlichem En- ausforderung zu einer echten gagement zu verzeichnen. Vor dem Chance für die Nationalparkregion Hintergrund der demographischen werden.

Bevölkerung und Flächennutzung in der Nationalparkregion (Quellen: Statistisches Landesamt Rhein- land-Pfalz, Landesamt für Zentrale Dienste Saarland)

GEBIET GESAMT LK BIRKEN- LK BERN- LK TRIER- LK SANKT FELD KASTEL- SAARBURG2 WENDEL3 WITTLICH1 Einwohner (Stand 133.088 80.615 17.771 15.902 18.800 31.12.2015) Veränderung -8,2 % -4,56 % +6,8 % -0,8 % gegenüber 2005 Fläche (in km²) 1.356,21 776,57 266,84 145,48 167,4 Landwirtschaftsflä- 257,44 91,08 41,66 63,42 che 33,2 % 33,4 % 28,6 % 38,5 % Siedlungs- und 87,58 27,41 18,38 21,24 Verkehrsfläche 11,1 % 10,1 % 12,6 % 11,8 % Waldfläche 425,09 146,4 84,27 76,66 54,7% 55,6 % 57,9% 45,6 % Wasserfläche 4,09 1,05 0,92 k.A. 0,5% 0,4 % 0,6% Sonstige Flächen 3,37 0,91 0,26 k.A. 0,4% 0,5% 0,2% Bevölkerungsdichte 103,8 83,2 109 102,3

1 Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopfund Einheitsgemeinde Morbach 2 Nur die Verbandsgemeinde Hermeskeil 3 Gemeinden Nonnweiler und Nohfelden 19

Raumstrukturgliederung (Quelle: Landesentwicklungsprogramm 2008)

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Wirtschaftsstruktur und Oberstein sind zudem für Edelstein- und Schmuckindustrie bekannt. Arbeitsmarkt Die Entwicklungen rund um den

2015 eingerichteten Nationalpark Die Nationalparkregion weist mit ei- erweisen sich als Chance auf touris- ner Struktur, die durch Kleine und tische Wertschöpfung in der Region. Mittlere Unternehmen (KMU) mit bis Private Investoren sollen die sich hier zu 250 Beschäftgten geprägt ist, ty- bietenden Möglichkeiten erkennen pische Merkmale eines ländlich ge- und nutzen. Ein positives Beispiel sind prägten Wirtschaftsraumes auf. Vor die bereits 27 zertifizierten Partner- allem Handels-, Handwerker und betriebe des Nationalparks (Stand Dienstleistungsbetriebe beherr- September 2017). Das Thema der schen das Wirtschaftsbild, während energetischen Nutzung regenerati- es in geringem Maße auch Industrie ver Energien besetzt in der ländli- und international agierende Unter- chen Nationalparkregion einen ver- nehmen gibt (z.B. Hochwald Foods hältnismäßig hohen Stellenwert, wel- in Thalfang am Erbeskopf, Schwolle- cher durch Institutionen wie z.B. den ner Sprudel GmbH und Co. KG, Fiss- Umwelt-Campus Birkenfeld und an- ler GmbH in Idar-Oberstein). Die sässige Firmen sowie modellhafte Stadt und das Umland von Idar- Projekte besonders hervorgehoben wird. Land- und Forstwirtschaft

21 stellen weiterhin eine hohe Bedeu- über dem Landesdurchschnitt tung für die Region dar. Dadurch (4,8%), während die Quoten der ergibt sich zwar eine schwierige wirt- Landkreise Bernkastel-Wittlich (3,3%) schaftliche Ausgangssituation, die und Trier-Saarburg (3,0%) weit da- aber durch den großen Stellenwert runter liegen (Bundesagentur für Ar- von Natur- und Kulturraum durchaus beit, Stand September 2017). Die Potenziale bieten. beiden letzteren profitieren hierbei von der Nähe zu den Städten Trier Als typische Auspendlerregion mit und Luxemburg. Ein Hemmschuh für einem negativen Saldo und vor die weitere Wirtschaftsentwicklung dem Hintergrund demographischer der Nationalparkregion stellt der un- Entwicklungen sind zunehmende einheitliche Auftritt durch die Auftei- Probleme bei der Gewinnung von lung in vier unterschiedliche Land- Fachkräften zu verzeichnen. kreise dar. Insbesondere jüngere Menschen Im Jahr 2016 führte die IHK Koblenz wanderten in den vergangenen eine Standortumfrage für insgesamt Jahren aus der Region ab, wodurch 3.004 Unternehmen durch. Bezogen sich zusätzlich zu dem Bevölkerungs- auf den Landkreis Birkenfeld ergab rückgang tendenziell eine Überalte- sich die größte Divergenz zur Ge- rung der Region abzeichnet. Ge- samtregion im Themenfeld Wirt- rade bei jungen Frauen liegt die Ab- schaftspolitisches Klima, hier beson- wanderungsbereitschaft mit rund ders im Bereich „Image der Region 79% besonders hoch (Akademie als Wirtschaftsstandort“ (siehe auch Junges Land e.V.) sodass sich hier nebenstehende Abbildung). gesonderter Handlungsbedarf ergibt.

Die Arbeitslosenquote des Landkrei- ses Birkenfeld liegt mit 6,1% deutlich

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IHK-Befragung zur Standortzufriedenheit der Unternehmen im Kreis Birkenfeld

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Timo Volz Timo ©

Versorgung bestehen bereits heute Versor- gungsdefizite in Teilen der Region. Insbesondere die Städte der Natio- nalparkregion sind durch ihre medi- Durch die ländliche Prägung der zinischen Strukturen und die vorhan- Nationalparkregion ergeben sich in denen Krankenhäuser jedoch relativ der Nahversorgung einige Heraus- gut aufgestellt. forderungen, die in den kommen- den Jahren zu bewältigen sind. Le- Die technische Infrastruktur ist zwar diglich in zentralen Orten ist eine noch nicht flächendeckend gege- Wahlmöglichkeit gegeben, wäh- ben, ein aktuelles Förderprojekt zum rend in den Dörfern zuweilen multi- Ausbau des Breitbandangebotes funktionale Einrichtungen oder ver- soll jedoch die Anbindung und virtu- einzelte Dorfläden zu finden sind, elle Kommunikation in der Region welche durch ein mobiles Versor- stärken. Eine bestehende Ungleich- gungsangebot ergänzt werden. verteilung der Anbindung wird hier- mit verringert, um zeitgemäße Infra- Ähnliche Entwicklungen sind in der strukturen zu gewährleisten und den medizinischen Versorgung erkenn- Anforderungen der Unternehmen bar. Bedingt durch die Altersstruktur gerecht zu werden (siehe auch Feh- der Ärzte und damit verbundenen, ler! Verweisquelle konnte nicht ge- absehbaren Praxisschließungen funden werden.).

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© VG Baumholder/Horst Schulz© VG

Mobilität Regionalbahnen und den Buslinien- verkehr. Letzterer ist in der National- parkregion stark heterogen ausge- staltet. Insbesondere die künftigen Im motorisierten Individualverkehr Nationalparktore (Otzenhausen, Er- zeichnet sich die Nationalparkre- beskopf, Wildenburg) sind vor dem gion durch eine gute Erreichbarkeit Hintergrund touristischer Nachfrage aller größeren Kommunen und Frei- und einem nicht täglichen Linienver- zeiteinrichtungen aus. Die Bunde- kehr nicht ausreichend durch den sautobahn A1 gewährleistet einen ÖPNV erschlossen (Planersocietät Anschluss an weitere Autobahnen 2015). Eine weitere Hürde zur Nut- nach Luxemburg, Belgien und zung des ÖPNV ist ein unübersichtli- Frankreich, während die gut ausge- ches Informations- und Tarifsystem, bauten Bundesstraßen B41 und B50 welches sich auch durch unter- die Verbindung ins Inland sichern. schiedliche Zuständigkeitsbereiche Der öffentliche Personennahverkehr der Anbieter und die gewählte Wa- (ÖPNV) wird in erster Linie aus der benstruktur ergibt. südlich verlaufenden Bahnstrecke Viele regionale Radrundwege und von Saarbrücken, über Idar-Ober- attraktive Angebote für Radwande- stein, Bad-Kreuznach und Mainz rer stellen eine sehr gute Grundvo- nach Frankfurt gestaltet. Er wird er- raussetzung für das klimaschonende gänzt durch weitere

25 Fortbewegungsmittel Fahrrad nicht nur in der Freizeit, sondern auch und gerade im Alltag. In einigen Ab- schnitten bestehender Routen be- steht dennoch weiterer Handlungs- bedarf durch teilweise gefährliche Streckenführung beispielsweise auf bestehenden Straßen. Die zuneh- mende Einrichtung von Ladestatio- nen trägt zur Attraktivität der Region für Fahrradfahrer mit Pedelecs und E-Bikes bei. Insbesondere vor dem Hintergrund der topographischen Gegebenheiten der Region und ei- ner gleichzeitig gesteigerten Nach- frage nach motorunterstützten Fahr- rädern sind diese Einrichtungen zu- nehmend interessant. Im Bereich der Zusatzleistungen wie etwa Ab- sperrvorrichtungen, Servicestellen, Reparaturangeboten und Abstell- anlagen besteht jedoch durchaus noch Nachholbedarf, um eine at- traktive Basis für die Nutzung des Fahrrads im Alltag bieten zu können.

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Energie und gut angenommenen Informati- onsangebot jedoch darüber hinaus des gesteigerten Einsatzes von Kom- munen, Privathaushalten und Unter- Im Bereich der Energiewende und nehmen, um Einsparpotenziale künf- erneuerbarer Energien ist die Natio- tig besser nutzen zu können. Beste- nalparkregion bisher gut aufgestellt. hende Informationen und Konzepte Insbesondere ansässige Institutionen können auf Basis engagierter Ak- wie etwa das Institut für angewand- teure zusammengefasst werden tes Stoffstrommanagement IfAS am und langfristig zur Errichtung einer Umwelt-Campus Birkenfeld oder die energieautarken Region auf Ebene Energieagentur Rheinland-Pfalz mit der Nationalparkregion beitragen. einem Regionalbüro für die Natio- nalparkregion Hunsrück-Hochwald unterstützen die Entwicklungen zum Einsatz erneuerbarer Energien. Land- und Forstwirtschaft unterstüt- zen die Rohstoffversorgung (Bio- masse, Holz als nachwachsender Energieträger). Zum Ausbau des Images als „Region voller Energie“ bedarf es neben dem bestehenden

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Naturraum: In den vergangenen Jahren wurden bereits viele Initiativen über etab- Natur- und Nationalpark lierte Naturschutzverbände reali- siert, welche nun im 2015 eröffneten Nationalpark Hunsrück-Hochwald Als einziger Nationalpark in Rhein- aufgehen. Neben der reinen Schutz- land-Pfalz bildet die abwechslungs- funktion bietet der Naturraum auch reiche Mittelgebirgsregion ein Allein- Möglichkeiten für den Ausbau eines stellungsmerkmal. Wesentlich unter- nachhaltigen und naturnahen Frei- stützt wird diese herausragende na- zeit- und Naherholungsangebots für turräumliche Position zudem durch die Region. den Naturpark Saar-Hunsrück. Mit dem hohen Waldanteil und einer Insbesondere § 5 des Staatsvertrags Vielzahl an bedeutenden Biotopty- zwischen dem Land Rheinland-Pfalz pen (Feuchtwiesen, Streuobstwie- und dem Saarland über die Errich- sen, artenreiches Grünland und Ge- tung und Unterhaltung des National- wässer, Hangmoore, Rosselhalden parks Hunsrück-Hochwald schreibt und altholzreichen Buchenwäldern) den Beitrag zur nachhaltigen Ent- bietet die Natur- und Nationalpark- wicklung der Nationalparkregion kulisse wertvollen Lebensraum für fest. seltene Tier- und Pflanzenarten.

28 vorhandene Rohrstoff Holz spielt da- „Hierzu zählen insbesondere: bei eine zentrale Rolle für die stoffli- che und energetische Nutzung. Ko-

operationen und Vermarktungskon- 1. die nachhaltige Dorf- und Stad- zepte wie „Ebbes von Hei“ und tinnenraumentwicklung zu unter- „SooNahe“ erleichtern den Absatz stützen, regionaler Erzeugnisse und steigern 2. die interkommunale und regio- den Wiedererkennungswert land- nale Zusammenarbeit zu stärken, wirtschaftlicher Produkte. 3. bei der Weiterentwicklung um- Doch auch in der Nationalparkre- weltverträglicher, innovativer gion hält der Strukturwandel an, so- Mobilität mitzuwirken, dass ein Rückgang land- und forst- 4. an der Weiterentwicklung regio- wirtschaftlicher Betriebe erkennbar naler Wertschöpfungsketten, ins- ist. Zusätzlich treten Freizeitflächen besondere einer nachhaltigen und Flächen zur Energiegewinnung Land- und Forstwirtschaft sowie zunehmend in Nutzungskonflikt zu eines naturnahen Tourismus, mit- traditionell land- und forstwirtschaft- zuwirken und lich genutzten Flächen. 5. den Nationalpark zu einem be- deutenden Imageträger der Re- gion zu machen und dabei die kulturhistorische Bedeutung und Heimatidentität zu berücksichti- gen.“

Darüber hinaus wird die National- parkregion, also außerhalb der Kern- zonen, welche allein dem Ziel des Naturschutzes vorbehalten sind, ex- tensiv land- und forstwirtschaftlich genutzt. Bedingt durch topographi- sche Voraussetzungen überwiegt in der Region die Grünlandnutzung gegenüber dem Ackerbau. Die kul- turlandschaftliche Nutzung hat ne- ben der Produktion von Nahrungs- mitteln und Energieversorgung eine wichtige Funktion zur Offenhaltung und Pflege der Kulturlandschaft inne. Der in großem Maße

29

Schulz

© VG Baumholder/Horst © VG

Kulturraum und Regionale verbindende Elemente, die sich zur Kommunikation sowohl nach innen Identität (Einwohner, Unternehmen) als auch nach außen (Gäste, potenzielle Ein- wohner) eignen. Bis vor einigen Jah- Kulturelles Brauchtum und Traditio- ren galten die Menschen aus dem nen bilden die Grundlage nicht nur jeweils anderen Teilgebiet der Re- für ein soziales Miteinander der Bür- gion noch despektierlich als von ger in der Nationalparkregion son- „hinter’m Wald“. dern auch für die Vermarktung des Wirtschaftsstandortes und Lebens- Der Nationalpark soll nun in Zusam- raumes. menhang mit einem regionsweiten Konzept die verbindende Klammer Die unterschiedlichen administrati- für das kulturelle Zusammenwach- ven und gewachsenen Strukturen sen der Region schaffen. Durch Initi- führen hier jedoch zu einer ausge- ativen und neue Angebote, die in prägten Kleingliedrigkeit der Zuge- der Zusammenarbeit von Natur- und hörigkeitsgefühle. Teile der National- Nationalpark entstanden, erhoffte parkregion besetzen für sich bereits man sich den Anstoß zur neuen einige Themenfelder, wie zum Bei- Identifikation mit der Region. Hier spiel Edelsteine in Idar-Oberstein. Je- bieten sich große Chancen, die in doch gibt es bislang wenige der Region aufgegriffen werden

30 müssen, um den begonnenen Pro- Mit dem Nationalpark bekam die zess eigenverantwortlich fortführen Region im Jahr 2015 ein weiteres zu können. Der langjährige Prozess Identifikationselement, das sich dar- unterstützt das Ausbilden eines regi- über hinaus eignet, die Region zu ei- onalen Images, welches bislang nur nen und eine repräsentative Außen- in Ansätzen erkennbar ist (Boden- darstellung aufzubauen. ständigkeit, Direktheit, Echtheit).

Grundlagen für die Herausstellung regionaler Gemeinsamkeiten bilden die verbindende Geschichte durch römische und keltische Siedler sowie die traditionelle, durch die Verwen- dung von Schiefer geprägte Baukul- tur bzw. das sogenannte Trierer Ein- haus und die allgemein wahrge- nommene hohe handwerkliche Ge- schicklichkeit.

Weniger bekannte Elemente sind etwa die traditionellen Hunsrück- Gärten, die Auswanderungswelle im 19. Jahrhundert, die Geschichte rund um den Schinderhannes und die Musiktradition rund um die Fami- lie Stumm.

Auch die lange Militärtradition ins- besondere mit den in der Region stationierten US-Garnisonen gehört zur abwechslungsreichen und verei- nenden Geschichte der National- parkregion. In neuerer Zeit ergaben sich viele multikulturelle Neuansied- lungen einerseits durch chinesische Investoren und andererseits durch Migranten, die in der Nationalpark- region Fuß fassen und sich integrie- ren. Die Entwicklungen in der Natio- nalparkregion weisen eine deutlich weltoffene und interkulturelle Gesin- nung der Bevölkerung aus.

31

Timo Volz Timo ©

Tourismus statistische Angaben für die hier de- finierte Nationalparkregion nicht einzeln, sondern immer als Zusam- mensetzung aus den beiden beste- Tourismus ist eine klassische Quer- henden Tourismusregionen erge- schnittsbranche mit engen Verknüp- ben. fungen zu weiteren Wirtschafts- und Lebensbereichen. Er erhöht die At- Während sich der Tourismus in Rhein- traktivität eines Ortes oder einer Re- land-Pfalz insgesamt wachsender gion durch Infrastruktur- und Attrak- Zahlen erfreut, kennzeichnen sich tivitätseffekte und stärkt zugleich die die beiden Regionen Hunsrück und Standortqualität. Mit einem Brutto- Nahe durch einen Nachfragerück- umsatz von 7,18 Mrd. Euro im Jahr gang sowie einen Rückgang an 2015 trägt er erheblich zur Wert- Gästebetten (-11,1% bzw. -14,1% ge- schöpfung in Rheinland-Pfalz bei. genüber dem Durchschnitt von - Dennoch liegt das Wachstum der 4,9% im Vergleich zum Basisjahr Branche hinter dem Bundesweiten 2006). Auf saarländischer Seite er- Schnitt zurück (MWVLW 2016). freut sich das St. Wendeler Land stark steigender Übernachtungszah- Die Nationalparkregion wird durch len (+186% gegenüber 2010). Diese die beiden touristischen Regional- sind in erster Linie auf die Eröffnung gesellschaften Hunsrück und Nahe der beiden großen Betriebe direkt vermarktet. Dies bedeutet, dass sich

32 am Bostalsee zurückzuführen, deren Angebote und eine geschlossene Gäste ihren Urlaub überwiegend in Strategie zu entwickeln. Ein einheitli- den Anlagen verbringen. cher Auftritt der Region nach innen und außen durch ein stimmiges und Als Mittelgebirgsregion sieht sich die authentisches Produktportfolio bie- Region Hunsrück-Hochwald großer tet zudem die Chance, die regio- Konkurrenz aus vergleichbaren Re- nale Identifikation der Einwohner mit gionen in ganz Deutschland gegen- der Nationalparkregion zu steigern. übergestellt. Durch die Errichtung Grundlegende Voraussetzung für des Nationalparks im Jahr 2015 hat den Erfolg ist daher auch die Veran- die Region eine weitere Attraktion kerung einer touristischen Dienstleis- gewonnen und kann sich hierdurch tungsmentalität in den Köpfen der gegenüber ihren Mitbewerbern stär- Bevölkerung und wichtiger Entschei- ker positionieren. Es gilt jedoch, wei- dungsträger. tere qualitativ hochwertige

Gäste und Übernachtungen (insgesamt und Ausländer/innen) nach Tourismusregionen, Betriebsarten und Gemeindegruppen einschließlich Campingplätze (Quelle: MWVLW)

33 Akteure und Kooperationen der Nationalparkregion

Der Masterplan Regionalentwick- wirtschaftlichen und strukturellen lung möchte in vielen Bereichen Entwicklungen in der Nationalpark- und Ebenen einen innovativen region ist es – auch vor dem Hinter- Mehrwert bieten. Dazu gehören in grund begrenzter finanzieller Mittel – besonderem Maße die Stärkung notwendig, dass alle Akteure in der überörtlicher, interkommunaler Ko- Region ihre Kräfte bündeln und ihre operationen und die gezielte Be- jeweiligen Fachkompetenzen ge- geisterung und Einbindung der Be- zielt ausspielen. Dieses Vorgehen völkerung für die Entwicklungen und gewährleistet eine optimale Kon- die Lebensqualität in der National- zentration auf Schwerpunkte, ver- parkregion Hunsrück-Hochwald. langt jedoch zugleich ein hohes Maß an Kooperation und Kommuni- Eine zentrale Voraussetzung für den kation. Folgend sind einige positive Erfolg dieser langjährigen Prozesse Beispiele für die bereits funktionie- ist daher die Erkenntnis, langfristige rende inhaltliche und fachliche Kon- Erfolge kurzfristigen Ergebnissen vor- zentration aufgelistet, bei der sich zuziehen und dazu eine dauerhaft Akteure in der Nationalparkregion fruchtbare Zusammenarbeit zu spezialisiert haben. etablieren. Startprojekte sollen zur Zielerreichung beitragen, indem sie Wirtschafts- und Arbeitsmarktför- unternehmerische Potenziale akti- derung (Wirtschaftsförderung, vieren und dadurch einen Denk- IHK, Regionalrat Wirtschaft) und Entwicklungsprozess kontinuier- Leerstandsmanagement & Orts- lich befeuern. Für eine starke Nach- kern(re-)vitalisierung (Verbands- haltigkeit der regionalen Entwicklun- gemeinden und Dorfgemein- gen ist jedoch eine Prozessorientie- schaften, z.B. im Rahmen von rung kurzfristigen Projekterfolgen un- „Unser dorf hat Zukunft“) bedingt vorzuziehen. Senioren- und Jugendarbeit (Be- ratungsstellen im Kreis, Kreisju- Dazu arbeiten die zahlreichen en- gendamt, Streetworker) gagierten Akteure in der Region eng Ehrenamtsberatung- & Ehren- zusammen, um die gemeinsamen amtsförderung (Verbandsge- Bestrebungen noch zu intensivieren, meinden) Synergieeffekte erzielen zu können Vermarktung regionaler Erzeug- und Doppelstrukturen zu vermeiden. nisse (SooNahe, Ebbes von Hei, Lokalwarenmarkt)

Für eine effiziente Umsetzung und Die vorgesehenen Aktivitäten, die eine erfolgreiche Stärkung der im Rahmen des

34 Masterplanprozesses während der denen sich sinnvolle Synergiepoten- Beteiligungsphasen entwickelt wur- ziale durch die Kooperation erge- den, dienen in erster Linie einem Lü- ben, ist eine projektbezogene Zu- ckenschluss zu den vielfältigen be- sammenarbeit darüber hinaus sehr stehenden Angeboten und ge- zu begrüßen. wachsenen Strukturen. In Fällen, bei

Akteure für die Entwicklung der Nationalparkregion (nicht abschließend)

Aktive und engagierte Bürgerinnen und Bürger Betriebe und Wirtschaftsunternehmen in der Region Energieagentur Rheinland-Pfalz Freundeskreis Nationalpark Hunsrück e.V. Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Interkommunales Netzwerk Energie (IkoNE) LAG Erbeskopf, LAG Hunsrück, KuLanI St. Wendeler Land Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald Regionale Unternehmen aus verschiedensten Wirtschaftsbereichen Regionalentwicklung Hunsrück-Hochwald e.V. Regionalrat Wirtschaft Landkreis Birkenfeld Regionalvermarkter rund um die Nationalparkregion Touristische Organisationen und Gremien (Tourist-Informationen der Kommunen, Naheland Touristik, Hunsrück Touristik) Trägerverein Naturpark Saar-Hunsrück Umwelt-Campus Birkenfeld Vereine und Verbände in der Kulisse der Nationalparkregion Wasserzweckverband im Landkreis Birkenfeld

35 ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN

Strategie und Handlungsfelder für die nachhaltige Entwicklung der Nationalparkregion

36 Vision und Leitbild für die Nationalparkregion

Wie soll die Nationalparkregion Hunsrück-Hochwald als Nukleus für Hunsrück-Hochwald zukünftig ausse- die regionale Gemeinschaft zur Ent- hen? Seit der Eröffnung des Natio- wicklung einer gemeinsamen Identi- nalparks hat sich dieser als gemein- tät. Im Rahmen der Planung hat samer Anknüpfungspunkt innerhalb man sich hierbei bewusst für die Initi- der Region herauskristallisiert und er- ierung langfristiger Prozesse ent- hält somit auch eine zentrale Rolle in schieden, welche durch die Projekte der Vision für die gesamte Region. in den jeweiligen Handlungsfeldern Der Masterplan Regionalentwick- maßgeblich unterstützt werden. lung setzt sich den Nationalpark

Die Vision ist ein konkretes Zukunftsbild, nahe genug, dass wir die Realisier- barkeit noch sehen können, aber schon fern genug, um die Begeisterung für eine neue Wirklichkeit zu erwecken.

Boston Consulting Group 1988

Eine Vision bietet die Möglichkeit, Zukunftsbildes für die Region sehen ein gemeinsames und positives Bild und zur aktiven Mitgestaltung ani- der Zukunft zu zeichnen. Sie ist lang- miert werden. fristig (20-30 Jahre) aufgestellt und Zu diesem Zweck haben sich im April dient als richtungsweisendes Ele- 2017 engagierte Akteure aus Politik, ment für weitere Entwicklungen. Wirtschaft, Vereinen und Verbän- Zentrale Bedingungen, die eine ge- den sowie Privatpersonen in einem eignete Vision erfüllen muss, sind laut Workshop zusammengefunden. Ge- LILE der LAG Erbeskopf die Lösungs- meinsam haben sie die Frage be- orientierung, Attraktivität für den Ein- antwortet: Wie soll die Nationalpark- zelnen und Bildhaftigkeit. Möglichst region im Jahr 2037 aussehen? viele Personen und Akteure sollen sich in der Vision als Teil des Die kurze Antwort darauf lautet:

38 geliefert, warum es sich lohnt, Hin- dernisse anzugehen und weiter zu „Die Nationalpark- denken und an der Zukunft zu arbei- region wird E1NS!“ ten. Leitbilder bauen auf der Vision auf, konkretisieren sie und stellen einen Damit ist es gelungen, eine gemein- Handlungsbezug her. Sie helfen al- same Richtung der Akteure inner- len Beteiligten, sich auf ihrem Weg halb der Region einzuschlagen. Mit zur Zielerreichung zu orientieren, in- dieser Vision wird einerseits ausge- dem sie die Werte und Handlungs- sagt, dass die hier lebenden Men- felder für die weitere Entwicklung schen sich mit ihrer Nationalparkre- der Region transportieren. gion identifizieren sollen, über alle Die hier dargestellten Leitbilder bil- Verwaltungsgrenzen hinweg. Ande- den gemeinsam mit der Analyse der rerseits soll die Nationalparkregion Ausgangssituation die Grundlage bezüglich Wohnqualität, Nutzung für die beispielhaft beschriebenen regenerativer Energie, Naturtouris- Projekte in den schwerpunktmäßi- mus Niveau „eins“ erreichen - Premi- gen Handlungsfeldern. Dabei die- umregion werden. Die Vision zeich- nen alle Projekte zur Erreichung der net das Bild einer lebendigen, ge- Vision einer zusammengewachse- meinschaftlichen und attraktiven nen und gemeinschaftlichen Natio- Region. Sie animiert Menschen, sich nalparkregion Hunsrück-Hochwald. aktiv an der Zukunftsgestaltung zu beteiligen. Im Gegensatz zu nahen Innerhalb der einzelnen Projekte Zukunftsbildern aus Zielen ist die Vi- wird weiter zwischen kurz- und mit- sion langfristig angelegt und bietet telfristigen Zielen als taktische Ziele so die Möglichkeit, sich Schritt für und langfristigen Zielen als strategi- Schritt die nötigen Kompetenzen sche Ziele unterschieden. anzueignen. Das bietet den Vorteil, Die Nationalparkregion hat sich im dass die Bevölkerung sich Zeit Laufe des Beteiligungsprozesses die nimmt, das positive Zukunftsbild folgenden Leitbilder selbst gege- emotional zu verankern und allmäh- ben: lich rational den Alltag an der ge- wünschten Zukunft auszurichten. Die Vision wirkt dadurch weniger be- ängstigend als plötzliche Verände- rungen durch kurzfristige Ziele und hilft so, Hindernisse auf dem Weg zur Erreichung der Vision langfristig zu umgehen. Durch eine gut veran- kerte Vision werden Gründe

39 Wir wachsen zusammen Und Action, bitte Wir werden mehr miteinander Wir wollen uns als Premium-Re- kommunizieren, zusammen- gion etablieren über vielfältige wachsen und nach außen ge- Angebote und eine breite Pro- schlossen auftreten. Dazu wer- duktpalette im Bereich Wandern den wir koordiniert zusammenar- und Radfahren aufbauen, aber beiten, uns weiter in der Region auch in der Unterstützung einer vernetzen, Transparenz schaffen offenen Willkommenskultur auf- für vorhandene Angebote und treten. unsere Kräfte bündeln.

Mein Gehaichnis Langer Atem für die Umwelt Wir wollen, dass die Menschen in Hunsrück und Hochwald sich der Wir werden Umwelt- und Na- Vorteile und Qualität ihrer Re- turerlebnis durch neue und alter- gion bewusst sind und dies auch native Mobilitätsformen fördern, selbstbewusst nach außen zei- einen bewussten Umgang mit gen. Dazu werden wir gemein- natürlichen Ressourcen fördern sam mit Bürger-Initiativen für die und eine enge Zusammenarbeit wachsende Wertschätzung der zwischen Forschung und Praxis Region und regionaler Produkte anstreben. werben.

Hier will ich leben! Vorbild Nationalparkregion Wir wollen die hohe Lebensqua- lität im ländlichen Raum der Na- Wir wollen regionale Bildung als tionalparkregion herausheben – zentrale Ressource für nachhal- über attraktive und zukunftsfä- tige Entwicklung und Innovation hige Kommunen mit lebendi- verstehen und die sich daraus gem Dorfkern und hohem Frei- ergebenden Chancen nutzen. zeitwert neue Angebote entwi- Dazu werden wir ein Netzwerk ckeln und vorhandene kommu- zum regelmäßigen Austausch nizieren. Dafür werden wir für die betreiben und aktiv die Wert- regionalen Besonderheiten sen- schätzung von Aus- und Weiter- sibilisieren und die regionale Be- bildung unterstützen. völkerung zur aktiven Mitgestal-

tung motivieren.

40

m 31.08.2017)

Das Hunsrück-Hochwaldfür michzum ist (Teilnehmerbeitrag Konsenstreffen a

41 Zentrale Handlungsfelder und Strategie

Um eine strategischen Fokussierung einerseits und den Handlungsfeldern zu ermöglichen und das Engage- der LAG‘en im Gestaltungsgebiet ment der Akteure zu fördern, wur- andererseits. Außerdem hielten die den im Rahmen des Masterplanpro- Ergebnisse der zu Beginn geführten zesses gemeinsam mit zentralen Akt- Multiplikatoreninterviews Einfluss auf euren und anhand der Situations- die inhaltliche Ausgestaltung dieser analyse fünf prioritäre Handlungsfel- Schwerpunkte. der identifiziert, um die wirtschaftli- Neben den hier abgebildeten che und strukturelle Entwicklung der Handlungsschwerpunkten liegt in- Region zu unterstützen. haltlich immer ein enger Bezug zum Die Handlungsfelder orientieren sich Nationalpark als Querschnitt hinter an den drei Säulen des Starter- allen Überlegungen und Anstren- teams Regionalentwicklung (Ener- gungen als verbindender Kern in der gie – Wirtschaft – Tourismus) Region.

INWERTSETZUNG DER REGION

LEBENS- KULTUR QUALITÄT TOURIS-TISCHE NATÜRLICHE LÄNDLICHER UND REGIONALE ATTRAKTI-VITÄT RESSOUR-CEN RAUM IDENTITÄT

BILDUNGSLANDSCHAFT

Säulen der Regionalentwicklung in der Nationalparkregion Hunsrück-Hochwald

42 In der Darstellung der Ausgangssitu- Schwerpunktthemen verdichtet. In- ation wurden die Herausforderun- nerhalb dieser Schwerpunktthemen gen und Risiken, aber auch die Stär- wurde ein Strategierahmen entwi- ken und Potenziale für die nachhal- ckelt, der die prioritären Handlungs- tige zukünftige Entwicklung der Nati- felder abdeckt und beispielhaft Pro- onalparkregion Hunsrück-Hochwald jekte aufzeigt, die dazu beitragen, differenziert dargelegt. Vor dem Hin- langfristig die Vision eines einheitli- tergrund einer integrierten ganzheit- chen, prosperierenden und attrakti- lichen Gestaltung der Region wur- ven Lebensumfeldes in der National- den diese im Einklang mit den Zu- parkregion zu erfüllen. kunftsbildern und Visionen zu den

GRUNDLAGEN FÜR DIE ERFOLGREICHE UMSETZUNG

Herausstellen und Einsetzen der Besonderheiten der Nationalparkre- gion und Ausspielen der landschaftlichen Stärken Vorbereiten auf absehbare Herausforderungen und gezielte Bekämp- fung von Schwächen Berücksichtigung bestehender Akteursstrukturen und Unterstützung in der Entscheidungsfindung sowie Vertiefung der Kommunikation Konzentration auf umsetzbare Schwerpunkte (in Anbetracht einer mit- telfristigen Planung und begrenzter finanzieller Mittel) Konzentration auf solche Handlungsfelder, die hohen Handlungsbe- darf und große Erfolgspotenziale für die endogene Entwicklung der Na- tionalparkregion erwarten lassen und die nicht bereits durch andere Akteure gestaltet werden

Der Strategierahmen für die Hand- kurz ein Zukunftsbild skizziert. Hier lungsfelder beschreibt das Vorge- werden die wichtigsten Ziele erläu- hen in den einzelnen Schwer- tert und in den vorgeschlagenen ini- punkthemen. Er stützt sich auf die Er- tialen Projekten veranschaulicht. gebnisse aus der eingehenden Situ- Außerdem wird mit Hilfe von Best- ationsanalyse und dem Beteili- Practice-Beispielen exemplarisch gungsprozess. aufgezeigt, welche Entwicklungen Für jedes der fünf schwerpunktmäßi- in der Nationalparkregion in diesem gen Handlungsfelder wird zunächst Feld bereits fortgeschritten sind. Sie

43 veranschaulichen das hohe Enga- An die Kurzvorstellung der Projekte gement der Akteure und die positi- schließt sich eine Bewertung aller ven Ergebnisse daraus. Projekte zusammen hinsichtlich ihrer erwarteten Wirkungen und ihres Bei- Die zuerst genannten Projekte be- trags zur Zielerreichung in der Regio- schreiben jeweils ein umfassendes, nalentwicklung an. langfristig orientiertes Projektpro- gramm mit mehreren Einzelmaßnah- Die jeweiligen Projektbeispiele wer- men. Diese stehen dabei im Mittel- den hier insgesamt zum Verständnis punkt der Arbeit in den kommenden kurz erläutert, ohne jedoch näher fünf Jahren. Aufgrund ihrer langfristi- auf die zugrundeliegenden detail- gen Ausrichtung tragen die initialen lierten Ausarbeitungen und Projekt- Projektbeispiele zur Realisierung stra- pläne einzugehen. tegischer Ziele bei. Es ist für den Mas- Allen Projekten gemeinsam ist, dass terplan angestrebt, diese Projekte sie nicht nur direkt lokal angesiedelt innerhalb ihrer Handlungsfelder als sind, sondern vielmehr der gesam- erstes in Angriff zu nehmen und de- ten Region in ihrer gemeinschaftli- ren langfristige Umsetzung vorzube- chen Entwicklung dienen und multi- reiten. lokal angesiedelt werden können. Direkt an das erste Beispielprojekt Somit ergibt sich ein gesondertes reihen sich solche Projekte an, die Anforderungsprofil für die dargestell- wesentlich zur Zielerreichung beitra- ten Beispielprojekte. Es entsteht ein gen und für die bereits eine recht größtmöglicher Mehrwert für die Na- konkrete Struktur und Planung be- tionalparkregion ohne dabei die Be- stehen. In einer meist kurz- bis mittel- dürfnisse einzelner Standorte ande- fristigen Ausrichtung sind die Projekt- ren gegenüber entweder zu ver- beispiele in erster Linie zur Erreichung nachlässigen oder zu bevorteilen. taktischer Ziele geeignet. Die Ausführungen im Rahmen des Weitere Projektvorschläge sind sol- vorliegenden Masterplans sind kei- che Ansätze, die im Laufe des Betei- nesfalls abschließend oder aus- ligungsprozesses im Einklang mit den schließend zu betrachten. Vielmehr Entwicklungszielen und Leitbildern handelt es sich um ein lebendiges für die Region entstanden sind. Die Dokument, das in Zusammenarbeit aufgelisteten Vorschläge müssen in und Absprache mit weiteren Akteu- ihrer Ausarbeitung jedoch noch ei- ren der Nationalparkregion sinnvoll nen gewissen weiteren Reifungspro- weiterentwickelt werden kann, so- zess durchlaufen oder wurden auf- dass sich Synergien optimal nutzen grund der Priorisierung durch die ge- lassen. meinschaftliche Konsensfindung für einen späteren Zeitpunkt zur Umset- zung vorgemerkt.

44 Handlungsfeld Bildungslandschaft

In Zeiten des demographischen gerade für den wirtschaftlichen Er- Wandels und der Wissensgesell- folg von Regionen und Ländern. Bil- schaft ist Bildung der zentrale Schlüs- dung vermittelt Fähigkeiten und er- sel für eine erfolgreiche Zukunft. möglicht so ein erfülltes Leben und Diese Aussage gilt nicht nur für jeden wirtschaftlichen Erfolg durch die Teil- Einzelnen, sondern auch und nahme am Wirtschaftsleben.

Bildungsleistungen und langfristiges Wachstum (Quelle: Ludger Wößmann für bpb)

Obenstehende Abbildung zeigt ei- ländlich geprägte Regionen wie die nen deutlichen Zusammenhang zwi- Nationalparkregion Hunsrück-Hoch- schen Bildung – gemessen anhand wald ist Bildung als Vermittlung regi- weltweiter Schulleistungstests – und onalspezifischen Wissens elementar dem wirtschaftlichen Wachstum ei- für eine innovative und zukunftsfä- nes Landes. Insbesondere für hige Entwicklung. Für viele

45 Menschen ist die Verwurzelung in beitragen, dass Menschen sich in ih- der eigenen Heimat ein Element, rer Heimat und aktiv für die Region das angesichts zunehmender Glo- einsetzen. balisierung und Vernetzung Halt und Gerade in jüngeren Generationen Sicherheit gibt. Dabei sind Heimat lockern sich Bindungen und Be- und Identität für jeden subjektiv un- wusstsein für die Potenziale einer Re- terschiedlich. Es gibt jedoch gewisse gion zunehmend. Daher ist ein zent- Grundmerkmale wie das Wissen um raler Ansatz bei Heranwachsenden regionale Besonderheiten, Natur- und Schülern zu suchen, die durch räume, Geschichte und Geschich- ihr potenzielles Engagement selbst ten, welche die Herausbildung eines zu einer nachhaltigen Regionalent- regionalen Zugehörigkeitsgefühls wicklung beitragen können. steigern und dadurch dazu

Es gibt nur eines, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.

John F. Kennedy

Der Bildungsanspruch darf sich da- funktionierendes Schulsystem mit bei jedoch nicht nur auf die Ziel- guten Aus- und Weiterbildungsmög- gruppe der Schüler und Jugendli- lichkeiten gut aufgestellt. Insbeson- chen reduzieren lassen. Vielmehr dere durch den Umwelt-Campus Bir- sind gerade vor dem Hintergrund kenfeld als Standort der Hochschule des demographischen Wandels Se- Trier kann die Region auch einen ex- nioren eine zunehmend wichtige zellenten Forschungsstandort mit Zielgruppe und zugleich Wissensträ- vielen Vernetzungen und regiona- ger in der Region. Hier liegt ein gro- len Schwerpunktstudien aufweisen. ßes Potenzial generationenübergrei- Dem Masterplan obliegt es daher, fender Kommunikation und gestei- das breite Angebot sinnvoll durch gerter sozialer Kompetenzen. Es sind solche Angebote zu ergänzen, die diese sozialen Bindungen, die in be- eine Bewusstseinsbildung für die Re- sonderem Maße Einfluss nehmen gion verstärken. auf die Bildung eines Heimatgefühls und einer Verbundenheit zur Re- gion. Gerade im Bildungsbereich ist die Region durch ein

46 ZIELE:

Strategische Ziele:

Bildung als Grundlage persönlichen Erfolgs und nachhaltiger Regio- nalentwicklung durch Förderung von Engagement in der Gesellschaft Wissen über und Bewusstsein für regionale Besonderheiten und Poten- ziale als zentrale Voraussetzungen für regionalem Engagement Identitätsstiftende Wirkung von Bildungsangeboten Impulse für Innovation, Wirtschaft und Entwicklung Förderung von gesellschaftlicher Teilhabe, Chancengleichheit und In- klusion durch niedrigschwellige Angebote Etablierung der Nationalparkregion als Bildungsregion mit besonde- rem Augenmerk auf „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ Regionales Bildungsnetzwerk als eigentlicher Bottom-Up-Prozess durch die Nutzung endogener Entwicklungspotenziale

Maßnahmenempfehlungen und operative Ziele:

Aufbau eines Bildungsnetzwerkes nach saarländischem Vorbild zur Si- cherung einer nachhaltigen Entwicklung in der Nationalparkregion Weiterentwicklung von kommunalen Bildungslandschaften mit einem Netzwerk an außerschulischen Lernorten als Fundament des Bildungs- netzwerkes Steigerung des Standards an außerschulischen Lernorten durch Fort- bildung und konstantes Qualitätsmanagement Beitrag zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung durch Einbindung der Angebote lokaler Akteure als außerschulische Lernorte als festen Bestandteil in die Bildungsstrukturen, verstärkter Praxisbezug und Er- gänzung der Bildungsinhalte Kooperation in der Nationalparkregion fördern, Einbindung der Ange- bote des Nationalparks und Abstimmung einzelner Projekte Förderung des Bewusstseins bei den Zielgruppen „Kinder & Jugend“ und „Allgemeine Bevölkerung“ für die Bedeutung der Nutzung der lo- kalen Ressourcen „Natur“ und „Kulturerbe“ für das Leben im ländli- chen Raum zur Unterstützung einer nachhaltigen Entwicklung der Na- tionalparkregion Schaffung von Strukturen zur Abstimmung und Vorbereitung mögli- cher Kooperationsprojekte auf Ebene der Nationalparkregion in en- ger Zusammenarbeit mit der KuLanI St. Wendeler Land

47 BEST PRACTICE IN DER NATIONALPARKREGION

Stefan Pink NATIONALPARK RADIO Redaktionsleitung des Nati- onalpark Radio.

Nationalpark Radio ist eine Initiative Regionalentwicklung, Geschichte des "Freundeskreis Nationalpark und Kultur aus. Hunsrück e.V." Seit dem Start am 1. April 2016 wur- Nationalpark Radio trägt zur Ge- den in der Nationalparkregion, in samtentwicklung der Nationalpark- Deutschland, Europa und weltweit region bei und soll das Informations- vielbeachtete Sendungen ausge- bedürfnis der Bevölkerung innerhalb strahlt. der Region und über seine Grenzen Ein kleiner Ausschnitt aus unserer Ge- hinaus unterstützen. sprächs- und Gästeliste verdeutlicht Wir versuchen die Ziele von Wissen- den Anspruch und das angestrebte schaft, Forschung und Bildung sowie Niveau von Nationalpark Radio. die zu entwickelnden Potentiale der

Wirtschaft, Tourismus und Industrie zu begleiten. » Der Startschuß zu Nationalpark Ra- Landrat des Landkreis Birkenfeld Dr. dio fiel am 1. April 2016 mit der ersten Matthias Schneider, Buchautor Sendung, gemeinsam mit unseren Claus-Andreas Lessander, Vizepräsi- Gästen, Herrn Dr. Matthias Schnei- dentin der Hochschule Trier Frau der, Landrat des Kreises Birkenfeld Prof. Dr. Gisela Sparmann, Prof. für und einem für den Nationalpark en- Informatik Dr. Stefan Naumann, Lei- gagierten Förster und Mann der ers- ter des Nationalparkamtes Dr. Ha- ten Stunde, Herrn Claus-Andreas rald Egidi, Verbandsbürgermeister Lessander. der VG Birkenfeld Dr. Bernhard Al- Seitdem senden wir an jedem ersten scher, Prof. für Ethik und Kommunika- Freitag jeden Monat ab 20:00 Uhr tion Dr. Alfons Matheis, Professorin für ca. 2 bis 2,5 Stunden aus unserem Betriebswirtschaft und Sustainible Sendestudio in der Nationalparkge- Change Dr. Susanne Hartard, Buch- meinde Neuhütten. autor Hanspeter Lorang, Folk Rock Band "Why didn't they ask Evans, Ar- Die Programmvielfalt drückt sich u.a. chäologe Michael Koch, Weltreisen- durch Sendungen zu Themen der der Eckehard Petsch, Direktkandi- Wissenschaft, Natur und Natur- daten zur Bundestagswahl 2017- schutz, Wirtschaft- und

48 Herr Steier(CDU) und Herr Weingar- Sache dienenden Bürgern und Mit- ten (SPD), Dozent für Bionik an der gliedern des Vereins "Freundeskreis Hochschule Trier Umwelt-Campus Nationalpark Hunsrück e.V." intellek- Birkenfeld Thomas Brodbeck, Leiterin tuell, redaktionell, technisch als Moorrenaturierung im Nationalpark auch finanziell getragen. Stiftung Natur und Umwelt Nicole Nationalpark Radio ist eine ausge- Fournier, u.v.m. sprochene "nonprofit" Initiative und « operiert in uneingeschränktem Ein- klang der Statuten des Vereins und den Bestimmungen der Gemeinnüt- Weitere Programmausweitungen zigkeit. sind geplant bzw. in Produktion. So Durch unser abwechslungsreiches eine engagierte Musiksendung von und gut recherchiertes Programm Musikredakteur Stefan Backes, eine leisten wir einen Beitrag zur Qualifi- Literatursendung mit Buchexperten zierung und Information in der Nati- und Lesern, eine Archäologische onalparkregion und über die Gren- Reihe mit Archäologe Michael zen hinaus. Außerdem unterstützen Koch, erweiterte Einbindung der wir die Ausbildung einer breiten Me- Hochschule Trier, des Nationalpar- dienkompetenz. kamtes und der regionalen Wirt- schft, Kultur sowie zusätzliche Son- dersendungen zur Entwicklung einer Weitere Informationen zum Pro- regionalen Identität der National- gramm und den Machern im Netz parkregion. unter: Nationalpark Radio wird derzeit aus- www.nationalpark-radio.de schließlich durch ehrenamtlich und unentgeldlich der gemeinnützigen

49 PROJEKTE:

Bildungsnetzwerk Hunsrück-Hochwald

Lokale Bildungslandschaften sind langfristige, professionell gestaltete, auf ge- meinsames, planvolles Handeln abzielende, kommunalpolitisch gewollte Netz-

werke zum Thema Bildung, die – ausgehend von der Perspektive des lernenden Subjekts – formale Bildungsorte und informelle Lernwelten umfassen und sich auf einen definierten lokalen Raum beziehen.

Dr. Anja Durdel und Peter Bleckmann (2009)

Der Verein Regionalentwicklung identifiziert. Daher erhöht das Ver- Hunsrück-Hochwald e.V. arbeitet in ständnis regionaler Geschichte und vielen Bereichen eng mit der Kultur- Geschichten die Wahrscheinlich- LandschaftsInitiative St. Wendeler keit, dass Menschen sich für und in Land (KuLanI) zusammen. So ist in der Region einsetzen. Kooperation und nach saarländi- Beantragte finanzielle Mittel: etwa schem Vorbild das Projekt zur Ein- 330.000 € bei einer Projektlaufzeit richtung einer Bildungslandschaft in von 5 Jahren der Nationalparkregion entstanden. Projektbeteiligte: Verein Regional- Unser Ziel ist es dabei, alle Bildungs- entwicklung Hunsrück-Hochwald einrichtungen mit außerschulischen e.V., Bildungseinrichtungen, Vereine Lernorten zu vernetzen, die die Be- und Verbände als außerschulische sonderheiten und Eigenarten der Lernorte, Unternehmen und regio- Region Hunsrück-Hochwald darstel- nale Vermarkter len. Nachhaltige Bewusstseinsbil- dung beginnt bei Kindern, die spie- lerisch und emotional lernen. Dadurch werden letztendlich die re- gionale Identität und Verbunden- Regionalblogger heit gefördert. Denn je mehr Wissen jemand über eine Region besitzt, Menschen aus der Region berichten umso größer ist die Wahrscheinlich- über ihre Erlebnisse und alltäglichen keit, dass er einen Bezug zu ihr entwi- Erfahrungen in der Nationalparkre- ckelt und sich mit der Region gion und fördern dadurch ein

50 positives Selbstbild der Region, aber auch die Verbreitung von Angebo- Storytelling – Keltenwald ten. Die heutige Nationalparkregion liegt Mit dem Vorhaben soll in erster Linie in einem Gebiet, das historisch gese- ein allgemeines Verständnis für die hen eine lange römische und insbe- Region gefördert und gezielt junge sondere keltische Tradition vorwei- Menschen für das Thema gewon- sen kann. Imposante Relikte wie nen werden. Dazu sind in besonde- etwa der Keltische Ringwall mit dem rem Maße die Bereiche Fotografie dazugehörigen Keltendorf in Otzen- und kreatives Schreiben, die auch hausen, das Museum Belginum bei zunehmend Einzug in die Populärkul- Mobach, und das keltische Fürsten- tur halten, von Interesse. Das Ziel grab in der Nähe von Hermeskeil zei- hierbei ist es, einen modernen und gen diese Verbindungen anschau- zeitgemäßen Zugang zu Veranstal- lich. Zur wirksamen Darstellung die- tungen, Freizeitangeboten und Aus- ser einzigartigen Potenziale und zur stellungen in der Nationalparkregion Vernetzung der bereits sehr starken zu ermöglichen. Durch eine online- Angebote soll eine Projektgruppe basierte Plattform soll der Nutzerkreis gebildet werden. Diese beschäftigt erweitert werden und neue Akteure sich vornehmlich mit der gemein- für die Ausgestaltung der kulturellen schaftlichen erlebnisorientierten Wis- Vielfalt der Region gewonnen wer- sensvermittlung der römisch-kelti- den. Diese Form der Beteiligung be- schen Vermächtnisse und der tech- reichert zudem den Kreis der Kunst- nisch-medialen Aufbereitung der und Kulturschaffenden in Form von vielfältigen Angebote. Dazu ist die zunehmender Vernetzung in Arbeits- Implementierung in eine zeitge- kreisen. Messbare Größen für den Er- mäße App sinnvoll, die einen kom- folg des Vorhabens sind die Anzahl pakten Überblick über die vielfälti- der aktiven Akteure für die Plattform, gen Möglichkeiten gibt. Der Con- die Anzahl der Veröffentlichungen tent sollte so aufbereitet werden, sowie die Zahl der erreichten Kon- dass er sich in bestehende Systeme takte und selbstverständlich die An- integrieren lässt und so viele Kanäle zahl der Beteiligten und Regelmä- nutzbar sind. Diese Vorgehensweise ßigkeit der Treffen in Arbeitskreisen. und Informationsdarbietung fördert Projektbeteiligte: Regionalentwick- die spielerische Wissensvermittlung lung Hunsrück-Hochwald e.V., Ver- und unterstützt gleichzeitig in der Bil- bandsgemeinden, einheimische Be- dung zum Umgang mit Digitalisie- völkerung, Kulturschaffende, Frei- rung. Darauf aufbauend müssen zeiteinrichtungen Multiplikatoren gewonnen und je nach Zielgruppe entsprechend Benötigte finanzielle Mittel: etwa qualifiziert werden (vgl. Zertifizierte 30.000 € Nationalparkführer, Firmen). Der

51 erweiterte Personenkreis unterstützt auch Besucher von außerhalb, ein die Bekanntheit in der regionalen Bewusstsein für die Besonderheiten Bevölkerung und darüber hinaus bei der Nationalparkregion Hunsrück- den Gästen der Nationalparkregion. Hochwald entwickeln. Durch die gemeinsame Gestaltung einer höl- Projektbeteiligte: Kultureinrichtun- zernen Skulptur und deren Ausstat- gen und Museen, Kulturschaffende, tung mit lokalen Geschichten erhält Heimatvereine, Verbandsgemein- jeder Einzelne einen ganz persönli- den chen Zugang zu der Skulptur. Benötigte finanzielle Mittel: abhän- Dadurch können die Eigenheiten ei- gig von der Anzahl der beteiligten nes jeden Dorfes herausgestellt wer- Einrichtungen sowie der durchge- den und insbesondere die regiona- führten medialen Aufbereitung und len Gemeinsamkeiten in der Region Darstellung verglichen und festgehalten wer- den. Dies betont die große Gemein- schaft innerhalb der Region Huns- rück-Hochwald. Die hier lebenden

Menschen profitieren von der ge- Hölzerne Geschichte meinsamen Mitgestaltung der be- gehbaren Skulptur auf den ver- Mit dem Skulpturen- und Veranstal- schiedensten Ebenen. Bei den Ver- tungsprojekt „ Hölzerne Geschichte anstaltungen wird ganz bewusst ein der Nationalparkregion Hunsrück- ungezwungener Rahmen zum kultu- Hochwald“ soll insbesondere die rellen Austausch geschaffen. Auseinandersetzung mit der lokalen Gleichzeitig wird die Bedeutung des und regionalen Geschichte erreicht Materials Holz als wichtiger histori- und so langfristig die Herausbildung scher, aber auch moderner Rohstoff und Etablierung einer gemeinsamen für die Region hervorgehoben und regionalen Identität angestoßen durch die Beteiligung in der Bildung werden. der Skulptur wird auch das Ziel einer Jede Mitgliedskommune soll ihr ei- handwerklich-kreativen Bildung ge- genes Skulpturenelement mitgestal- rade für ein jüngeres Publikum ange- ten. Zu einem späteren Zeitpunkt strebt. werden die einzelnen Elemente der Projektbeteiligte: Regionalentwick- Skulptur an einem zentralen Ort mit- lung Hunsrück-Hochwald e.V., Ver- einander verknüpft und bilden eine bandsgemeinden, Kulturschaf- Gesamteinheit. Dieses Vorgehen fende, Holzlieferanten, Schulen, ein- symbolisiert das Zusammenwachsen heimische Bevölkerung und die große Gemeinschaft in der Nationalparkregion. Anliegen des Benötigte finanzielle Mittel: etwa Projekts ist es, dass in erster Linie die 32.000 € hier lebenden Menschen, aber

52

Skizze zum Projekt „Hölzerne Geschichte“ (Quelle: Martin Steinert)

WEITERE PROJEKTVORSCHLÄGE:

Gestaltung von Wandertagen vor Ort, um den Kindern und Jugendlichen einen Bezug zu ihrer Heimatregion zu ermöglichen; Einbezug der Angebote des Nationalparks z.B. durch Rangerführungen und zertifizierte Natur- und Wanderführer Laufender Schulbus besonders in Dörfern als Ersatz für energetisch bedenk- lichen Individualverkehr oder ÖPNV zur Sensibilisierung und gleichzeitig ge- sundheitlichen Förderung Veranstaltungsreihe als Wanderprojekt durch die Nationalparkregion Angeleitete Reparaturcafés als Qualifizierung vor Ort mit Bezug zum regio- nalen Handwerk Zielgruppenansprache und Fachkräftegewinnung der Studenten am Um- welt-Campus Birkenfeld durch eigene Präsentation und gesondertes Aus- flugsangebot

53 ERWARTETE ERGEBNISSE UND BEITRAG ZUR REGIONALENTWICKLUNG:

Durch die Bildung zu den regionalen Potenzialen werden die Menschen in der Nationalparkregion dazu befähigt und aufge- fordert, dieses Wissen und ihre persönliche Bindung zur endoge- nen Regionalentwicklung einzusetzen (aus der Region für die Re- gion) Bildungsprojekte und außerschulische Lernorte zu regionalspezifi- schen Themen vermitteln spezifisches Knowhow als Basis zur (nachhaltigen) Nutzung und Inwertsetzung der regionalen Res- sourcen und Potenziale Beitrag zur Chancengleichheit für den Zugang zu außerschuli- schen Bildungsangeboten und Beitrag zu Integration und Inklu- sion durch barrierearme Zugangsmöglichkeiten Gemeinsame Lern- und Erlebnisangebote außerhalb der Schul- und Kindergarteneinrichtungen als Beitrag zur Förderung von So- zialverhalten und Toleranz Förderung von Bildung und Wissen als Schlüsselkompetenz für die persönliche wirtschaftliche Entwicklung und Zukunftsfähigkeit so- wie die der Nationalparkregion Einklang mit den Bestrebungen der Haltestrategien in der Region durch die Vernetzung von Schulen und Wirtschaft zur Unterstüt- zung eines regionalen Angebots für Fachkräfte Bildung zur Region und ihren Potenzialen als Beitrag zur Förderung von Heimatverbundenheit und Identität, als wichtiger Faktor für eine ländliche Region im demografischen Wandel Beitrag der Bildungslandschaft zu Innovationen durch Vernet- zung von Akteuren aus originär fachfremden Bereichen und dadurch Förderung von Wachstum und regionaler Wettbewerbs- fähigkeit Stärkung des Nationalparkregion als Vorbild für „Bildung für nach- haltige Entwicklung“ durch vielfältige Angebote mit spezifischem Nationalparkbezug Nationalparkbezug als Basis für ein Zusammenwachsen und eine gemeinsame Identifikation in der Region

54 Handlungsfeld Lebensqualität ländlicher Raum

Die Weltgesundheitsorganisation Life Research 1993). Das Leben auf (WHO) definiert Lebensqualität als dem Land gilt weiterhin als Ideal der „subjektive Wahrnehmung einer ursprünglichsten Lebensform. Insge- Person über ihre Stellung im Leben in samt die Hälfte der deutschen Be- Relation zur Kultur und den Wertsys- völkerung gibt in Umfragen des Bun- temen, in denen sie lebt und in Be- desinstituts für Bau-, Stadt- und zug auf ihre Ziele, Erwartungen, Raumforschung (BBSR) an, ein Le- Standards und Anliegen“ (Quality of ben im ländlichen Idyll anzustreben.

Jetzt haben wir hier endlich alles, was wir brauchen, den

Bostalsee, den Nationalpark – was sollen wir da noch Urlaub irgendwo sonst machen?

Elfriede G., 63 Jahre

Die Gründe für die höhere durch- Nationalparkregion Hunsrück-Hoch- schnittliche Lebensqualität auf dem wald anzufinden sind, gelten: Land im Vergleich zu größeren Städ- zwischenmenschliche Netz- ten sind vielseitig. Zur allgemeinen werke (Nähe zu Verwandten) Lebenszufriedenheit gehören ne- und aktive Nachbarschaft ben der Arbeitsplatz- bzw. subjekti- höherer Anteil an Wohneigen- ven ökonomischen Situation, wel- tum und größere Wohnflächen che sich auf dem Land besser dar- Wertschätzung der Landschaft stellt als in größeren Städten, auch Traditionelle Lebensstile persönliche Aspekte wie Gesund- regionale Identität und Verbun- heit und Schicksalsschläge. Die all- denheit gemeine Lebenszufriedenheit liegt günstige Immobilien- und durchschnittlich bei 64,0% (Landle- Grundstückspreise, große Wohn- ben-Landlust? - 2009). Als typische flächen Standortvorteile des ländlichen Rau- lokales und ehrenamtliches En- mes, wie sie auch in der gagement

55 Diese Vorteile sollen durch das Bevölkerungsgruppen und Alters- Handlungsfeld „Lebensqualität klassen hinweg. Durch das Pro- ländlicher Raum“ gezielt genutzt gramm soll unter anderem die me- und ausgebaut werden. Dazu wird dizinische Versorgung in der Natio- insbesondere die gemeinsame Ge- nalparkregion sowie die Grundver- schichte in der Region hervorgeho- sorgung langfristig sichergestellt ben und für Besonderheiten wie zum werden. Aber auch der kreative Um- Beispiel die regionale Küche sensibi- gang mit Leerständen in den Dorf- lisiert. Ein weiterer wichtiger Faktor ist kernen und ein attraktives Wohnum- die Stärkung des gemeinsamen Aus- feld sind wichtige Handlungsan- tauschs über alle sätze.

56 © VG Baumholder/Horst Schulz© VG ZIELE:

Strategische Ziele:

Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung für regionale Stärken Aufrechterhaltung der ärztlichen Versorgung im ländlich geprägten Raum der Nationalparkregion Strukturelle Unterstützung von Formen der Nachbarschaftshilfe und des Ehrenamtes Herausstellung des hohen Freizeitwertes der Nationalparkregion und der umliegenden Naturpark-Kulisse Aufrechterhaltung der Nahversorgung in den Dörfern Generationenübergreifenden Austausch fördern

Maßnahmenempfehlungen und operative Ziele:

Vernetzte Bestandsaufnahme leerstehender Gebäude und Umnut- zung für unterschiedliche Zielgruppen regionaltypische Baukultur als Teil der regionalen Identität etablieren und erhalten attraktive Rahmenbedingungen für das Leben im ländlichen Raum aufzeigen und aufwerten Willkommenskultur für alle Menschen schaffen und Förderung einer Vielfalt der Lebensformen Unterstützende Angebote für ältere Menschen stärken Erhalt und Verbreitung regionaler Küche (z.B. Spießbraten) Raum für die Präsentation regionaler Kunstwerke durch Künstler und Kulturschaffende Auf- und Ausbau einer Gesundheitsökonomie schaffen, um neue Ar- beitsplätze zu Schaffen Beitrag zum Erhalt von Sozialstrukturen und Engagement in den Kom- munen Stärkung lokaler Strukturen in der Nahversorgung

57 BEST PRACTICE IN DER NATIONALPARKREGION Dr. Viktor Klein ELEKTRO-BÜRGERAUTO DER VG BIRKENFELD Klimaschutzmanager, Ver- bandsgemeinde Birkenfeld.

Unter dem Motto „ Bürger fahren Bür- hoch. Bis Dezember 2017 wurden ger“ werden in der VG (Verbands- rund 6.300 Fahrgäste befördert und gemeinde) Birkenfeld seit 2014 mit 98.000 km zurückgelegt. dem Elektro-Bürgerauto alle Perso- Das Projekt wird derzeit von 15 Eh- nen, die dazu nicht selbst in der renamtlichen betreut, die sich um Lage sind, zum Arzt oder zum Einkau- die Auftragsannahme am Telefon fen befördert. Hierdurch bleibt die kümmern und das Bürgerauto fah- Unabhängigkeit dieser Menschen ren. Hierdurch wurde die letzten auch im Alter oder bei Krankheit er- Jahre ein freundlicher und zuverläs- halten, wodurch die Lebensqualität siger Dienst für die Bürgerinnen und in der VG erhöht wird. Bürger aufgebaut. Dieses ehrenamt- Das Bürgerauto wurde von Beginn liche Engagement wurde 2015 vom an sehr gut angenommen. Die Land Rheinland-Pfalz mit dem Brü- Nachfrage ist seit 2014 unvermindert ckenpreis ausgezeichnet.

Viktor KleinViktor ©

58 Das Elektro-Bürgerauto wurde über Reservierungen können Mo - Fr aus- das Modellvorhaben LandZukunft ser an Feiertagen 08:00 - 12:00 Uhr gefördert, wodurch 75 % der Investi- getroffen werden. Der Fahrdienst tion gedeckt werden konnten. Ein findet ebenfalls nur werktags, Mo- Fr, kleinerer Teil wurde durch Spenden von 8:00 - 12:30 und 13:30- 18:00 Uhr der OIE AG und der Kreisparkasse statt. Birkenfeld übernommen. Hierdurch Die Beförderung ist prinzipiell kosten- sind der Verbandsgemeinde nur ge- los. Spenden werden jedoch gerne ringe Kosten für die Anschaffung des entgegengenommen, damit das Fahrzeugs entstanden. Projekt weiterhin erfolgreich fortge- Die laufenden Kosten konnten bis- setzt werden kann. her durch die Spenden der Fahr- Weitere Informationen zum Projekt gäste, sowie Preisgelder, die zum erteilt der Klimaschutzmanager der Beispiel beim Brückenpreis ausbe- VG Birkenfeld, Dr. Viktor Klein gerne zahlt wurden, gedeckt werden. telefonisch (+49 6782 990 192) oder Auch das Experiment den Bürger- per E-Mail (v.klein@vgv-birken- auto-Betrieb mit einem Elektro-Fahr- feld.de). Die Webseite zum Projekt ist zeug zu bewerkstelligen ist insge- unter http://www.klimaschutz100- samt gelungen. Das Fahrzeug lief birkenfeld.de/buergerauto.html zu überwiegend unauffällig und zeich- finden. nete sich durch geringe Wartungs- Daneben bietet auch die Ver- kosten (ca. 500 EUR ohne Reifen von bandsgemeinde Herrstein ein eh- 2014-2017) aus. Die Kosten für den renamtlich betriebenes Bürgerauto Strom fielen dabei um ca. 50 % ge- nach telefonischer Anmeldung an. ringer aus als die Treibstoffkosten für In der Verbandsgemeinde Baum- einen vergleichbaren Benziner. Hier- holder ergänzt ein Bürgerbus den re- durch wurde auch die Batteriemiete gulären Linienverkehr für mobil ein- mehr als ausgeglichen. geschränkte Mitbürger. Informatio- Das Elektro-Bürgerauto sollte min- nen zu diesen und weiteren alterna- destens einen Werktag vor dem ei- tiven Mobilitätsangeboten finden gentlichen Termin, besser jedoch Sie auch im Internet auf der Seite deutlich früher telefonisch unter der www.vitamin-bir.de/freizeit-mobili- Telefonnummer: 06782 - 990 159 vor- taet. bestellt werden. Ehrenamtliche Fah- rer holen dann die Fahrgäste ab und bringen sie zum Wunschort in- nerhalb der Verbandsgemeinde. Selbstverständlich wird dabei auch die gewünschte Rückfahrt organi- siert.

PROJEKTE:

Nachhaltige medizinische Versor- Mobiles Kino gung im ländlichen Raum Angesprochen auf die Freizeitge- Mit dem Projekt wird eine zuneh- staltung in der Region haben sich mende Vernetzung zentraler Ak- viele, gerade jüngere Menschen ein teure aus dem Gesundheitsbereich vermehrtes Kinoangebot ge- in der Nationalparkregion ange- wünscht. Film ist ein verbindendes strebt. Dazu werden gerade auch Medium der heutigen Zeit. Kinovor- junge Absolventen des Medizinstudi- führungen sind soziale Treffpunkte ums angesprochen, die von den über Generationen und Zielgruppen Vorzügen der Region überzeugt hinweg und Menschen tauschen werden. Die Zielgruppe ist überwie- sich über die gemeinsam erlebten gend jung und weiblich und kann emotionalen Momente des Films folglich für die Argumente der Ver- aus. einbarkeit von Familie und Beruf, die Das Projekt „Mobiles Kino“ bietet die abwechslungsreiche Freizeitgestal- Möglichkeit zu Filmerlebnissen in der tung und ein hervorragendes Preis- gesamten Nationalparkregion, los- Leistungsverhältnis der Lebensum- gelöst von einem festen Bezugsort. welt gewonnen werden. Darüber Hierzu ist die Anschaffung einer mo- hinaus ist eine weitere Kooperation bilen Kinotechnik notwendig. Zu- niedergelassener Ärzte und Kran- dem ist die Kooperation mit Verei- kenhäuser angedacht, um einen nen und Veranstaltern vor Ort möglichst einfachen Einstieg in das Grundlage einer erfolgreichen praktische Berufsleben zu ermögli- Durchführung. chen. Projektbeteiligte: Vereine, Mitglie-

derkommunen, Regionalentwick-

lung Hunsrück-Hochwald e.V., regio- nale Bevölkerung

Benötigte finanzielle Mittel: ca. 7.500 €

60 Essbare Region Marktplatz für Gute Geschäfte

Ein sichtbares Zeichen für lebendige Wenn „Gute Geschäfte“ ausgehan- Dörfer mit hoher Lebensqualität sind delt werden, dann treffen sich Unter- Aktivitäten im Freien. Dafür sollen nehmen mit der Bereitschaft zu ge- Orte der Begegnung und des Aus- sellschaftlichem Engagement und tauschs geschaffen werden. Ein ge- gemeinnützige Organisationen. Im- meinschaftlicher Kräuter- und mer mehr Unternehmen möchten Naschgarten erfüllt hier gleich meh- Verantwortung übernehmen und rere Funktionen. Er ist Treffpunkt für sich für ihre Region einsetzen. Die die Menschen im Dorf und dient Marktatmosphäre bietet ihnen die dadurch einem sozialen Miteinan- Möglichkeit, passende Projekte aus- der. Er steigert das Gemeinschafts- zuhandeln. Unternehmen und Ver- gefühl durch die gemeinsame Ein- eine unterstützen sich gegenseitig richtung und Pflege. Er kann un- durch Dienstleistungen, Knowhow, schöne Plätze durch die Bepflan- persönlichen Einsatz oder logistische zung wieder attraktiv werden lassen. Hilfe. Das Ziel der öffentlichen Veran- Er kann den bewussten Umgang mit staltung ist es, viele „Gute Ge- der Natur beibringen und eine Wert- schäfte“ abzuschließen. Die gol- schätzung für gesundes Essen her- dene Regel dabei: Geld ist nicht im vorrufen und so einen Beitrag zur Bil- Spiel! Der Marktplatz für Gute Ge- dung gerade jüngerer Generatio- schäfte stammt ursprünglich aus nen leisten, die hier von Senioren ler- den Niederlanden und ist in nen können. Zudem trägt das Pro- Deutschland durch eine Initiative jekt zur Völkerverständigung und In- der Bertelsmann Stiftung bekannt tegration bei. Die gemeinsame Gar- geworden. Der Ansatz bietet organi- tenarbeit erleichtert die soziale Kon- satorische und finanzielle Unterstüt- taktaufnahme. Der Austausch über zung sowie öffentliche Anerkennung Pflanzenarten und Rezepte ist ein für die vielen freiwilligen Akteure in gemeinsames Thema, das für die der Nationalparkregion. Gleichzeitig unterschiedlichen Kulturen sensibili- dient das Format zum Knüpfen und siert. Vertiefen von regionalen Netzwer- ken und unterstützt so die Innovati- Projektbeteiligte: Naturpark Saar- onskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Hunsrück, Mitgliederkommunen, Obst- und Gartenbauvereine, Schu- Projektbeteiligte: Vereine und Ver- len, einheimische Bevölkerung bände, Wirtschaftsunternehmen, Bevölkerung Benötigte finanzielle Mittel: etwa 15.000 € für mehrere Gärten in der Benötigte finanzielle Mittel: etwa Nationalparkregion verteilt 5.000 € zur Durchführung an ver- schiedenen dezentralen Orten

61 Weitere Projektvorschläge:

Ganzheitliche Vernetzung aller Lebensbereiche als gemeinsame Übersicht und Anlaufstelle zur allgemeinen Erleichterung. Dort sollen zentral gesam- melt auf einer verbindenden Plattform Inhalte und Informationen zur Le- bensgestaltung dargestellt werden. Raum für Ideen / Wohn(t)räume als regionsweit einsehbare Erfassung von Leerständen und Aufwertung durch kreative Lösungen, z.B. in temporären Ausstellungen, aber auch zum Angebot kleiner Wohnanlagen und genera- tionsübergreifenden Angeboten Die Nationalparkregion als Vorbild in der Gestaltung und Ermöglichung von Home-Office- Modellen als Beitrag zur Vermeidung von Individualverkehr und weiterer Infrastrukturen im Büroalltag unter wissenschaftlicher Beglei- tung und Dokumentation. Das Vorhaben unterstützt auch den interdiszipli- nären Austausch und steigert so den Wissenstransfer in der Region Aufstellen von Lebensmittelautomaten an zentralen Orten in Dörfern zur Si- cherstellung der Nahversorgung und zur Vermeidung von Verkehr Reparatur-Cafés an wechselnden Orten als Möglichkeit des sozialen Aus- tauschs, der Wissensvermittlung und zur Aufwertung der Dorfgemeinschaft Crowdfunding für die Region als Finanzierungsmöglichkeit verschiedenster niederschwelliger Angebote aus der regionalen Bevölkerung und gleichzei- tig Aktivierung und Beteiligung der Bürger durch Wettbewerbe Entdeckertag für die Region als regionaler Aktionstag, der Blicke hinter die Kulissen von Unternehmen und Projekten ermöglicht und die Bevölkerung, aber auch Gäste, über das breite Spektrum an Möglichkeiten zu Freizeitge- staltung, alternativen Mobilität, Arbeitsplätzen und Leben im ländlichen Raum bietet Willkommenspakete für Neubürger mit gesammelten Informationen über alltägliche Organisation, Verwaltungsvorgänge, Freizeittipps und Anlauf- stellen in der Nationalparkregion auch in Verbindung mit dem Arbeitskreis Frühe Hilfen im Landkreis Birkenfeld

ERWARTETE ERGEBNISSE UND BEITRAG ZUR REGIONALENTWICKLUNG:

Stärkung der positiven Alleinstellungsmerkmale des ländlichen Raumes der Nationalparkregion Deutlicher Beitrag zur lebendigen Kulturlandschaft und gesteiger- tes Verständnis für die Besonderheiten der Nationalparkregion Gesteigerte Zufriedenheit der Bevölkerung in der Nationalparkre- gion mit Lebensgestaltung, Arbeitsplatz und Freizeit Vernetzung der verschiedenen Lebensbereiche zur besseren Dar- stellung der Region und zur Erleichterung der unterschiedlichen Lebensgestaltungen Höhere Bekanntheit der vielfältigen bestehenden Angebote zu Erreichbarkeit und Mobilität im ländlichen Raum Sicherstellung medizinischer Versorgung im ländlichen Raum der Nationalparkregion Sicherstellung der Grundversorgung in der Nationalparkregion mit Augenmerk auf regionale Angebote Vorbereitung und Unterstützung alternativer, flexibler Versor- gungskonzepte Eindämmung der Auswirkungen, die durch gegebene negative Bevölkerungsentwicklung auf die Nationalparkregion zukommen Proaktives Einstellen auf verändert Bedarfe und Anforderungen durch demographische Veränderungen (bunter, älter, weniger) Gesteigertes Engagement gerade jüngerer Bewohner der Natio- nalparkregion Beitrag zur Steigerung der Wohnstandortqualität insbesondere kleinerer Ortsteile

63 Handlungsfeld Kultur und regionale Identität

Alle Regionen und Länder zeichnen einer zunehmenden Gleichvertei- sich durch verschiedene Attribute lung Harter Standortfaktoren be- aus, die entweder direkt oder indi- günstigt die Stellung der Weichen rekt zum wirtschaftlichen Erfolg bei- Standortfaktoren, die zwar nur indi- tragen, die sogenannten Standort- rekt, aber dennoch in erheblichem faktoren. Klassischerweise werden Maße zum wirtschaftlichen und ge- Standorte nach den sogenannten sellschaftlichen Erfolg beitragen. Vor harten Standortfaktoren ausge- diesem Hintergrund gewinnt ein ak- wählt, die nicht nur gut quantifizier- tives Standortmarketing an Bedeu- bar sondern auch einen ganz direk- tung. Bei der Vermarktung einer Re- ten wirtschaftlichen Bezug aufwei- gion als Unternehmens- und Wohn- sen, wie etwa das Vorkommen eines standort werden insbesondere drei bestimmten Rohstoffs. Auch im pri- Zielgruppen angesprochen. Investo- vaten Bereich kommt es zu einer ren und Unternehmen sichern und Standort- bzw. Wohnungswahl an- schaffen durch ihre Aktivität Arbeits- hand dieser Faktoren, wenn auch plätze. Einwohner stellen die Fach- hier weniger bewusst als beispiels- kräfte, fördern Wirtschaftskraft in der weise bei Unternehmen. In Zeiten Region und tragen durch Steuern der Globalisierung verlieren jedoch zum allgemeinen Wohlstand der Re- gerade die Harten Standortfaktoren gion bei. Besucher schließlich brin- zunehmend an Bedeutung, da bei- gen durch Aufenthalt einen ökono- spielsweise Transportkosten sinken mischen Mehrwert und steigern und das Internet neue Möglichkei- durch entsprechende Angebote ten zur ortsunabhängigen Vernet- auch die Freizeitqualität. zung bietet. Die Entwicklung hin zu

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Harte und weiche Standortfaktoren (Quelle: Standortfaktor Tourismus und Wissenschaft)

Regionale Identität, die durch spezi- umfassenden Angebots an Bin- fische regionale Merkmale, Bindun- dungsmerkmalen. Durch eine be- gen der dort lebenden Menschen völkerungsnahe Aufbereitung der sowie auch und gerade durch Zu- historischen Entwicklungen in der schreibungen, also das Image der Region und ein vielfältiges kulturelles Region, entsteht, ist in diesem Zu- Programm soll es gelingen, ein posi- sammenhang von wachsender Be- tives Selbstvertrauen auf die eige- deutung als Standortfaktor. Damit nen Fähigkeiten und Vorteile in der die äußeren Zuschreibungen und Region zu unterstützen. Außerdem die Eigendarstellung der National- soll der allgemeine Trend zu mehr parkregion Hunsrück-Hochwald Regionalität im Einkaufsverhalten als auch einen bleibenden positiven Impuls aufgegriffen werden und da- Eindruck bei Einwohnern und Gäs- mit eine wachsende Wertschätzung ten hinterlassen, müssen alle Ak- vor Ort produzierter Güter gestärkt teure zu einem attraktiven und le- werden. Dazu ist ein professionelles bendigen Bild beitragen. Das Leit- Innen- und Außenmarketing für die bild, welches die Aktivitäten im Nationalparkregion Hunsrück-Hoch- Schwerpunkt Kultur und regionale wald ein zentraler erster Schritt zur Identität prägt, ist das eines positiven Wahrnehmung.

65 BEST PRACTICE IN DER NATIONALPARKREGION Hans-Joachim Billert

DAS JÄHRLICHE NATIONALPARKFEST ALS BEI- Vorsitzender Freundeskreis TRAG, DIE IDENTITÄT DER NATIONALPARKRE- Nationalpark Hunsrück e.V. GION ZU STÄRKEN

Der Freundeskreis Nationalpark unter Mitwirkung wechselnder Ge- Hunsrück e.V. entstand aus der Bür- meinden ein jährliches National- gerbewegung, die sich dafür ein- parkfest. setzte den Nationalpark in unserer Um eine Vernetzung der Region zu Region zu verwirklichen. Den Mitglie- fördern, wird zur Eröffnung des jewei- dern war von Anfang an klar, dass ligen Nationalparkfestes der ausrich- dieser Nationalpark nur ein Erfolgs- tenden Gemeinde ein Staffelstab modell wird, wenn er fest in der Re- überreicht. Dieser Staffelstab bleibt gion verankert und von den Bürge- in der Gemeinde, bis er für das fol- rinnen und Bürgern der National- gende Fest durch die Region zum parkregion mitgestaltet wird. nächsten Veranstaltungsort ge- Neben vielen weiteren Projekten, bracht wird, ähnlich eines Staffel- wie beispielsweise dem Bürgerfo- laufs des olympischen Feuers. rum, organisiert der Freundeskreis

Freundeskreis Hunsrück / Nationalpark Billert ©

66 Die Besucherinnen und Besucher nicht nur bereits engagierte Freunde des Festes können sich über den Na- des Nationalparks, sondern auch tionalpark informieren und zahlrei- Menschen mit weniger starkem Be- che Umweltorganisationen geben zug zum Naturschutzprojekt in die einen detaillierten Einblick in Natur- Organisation eingebunden und zum und Umweltschutzthemen. Fest eingeladen werden. Mit dem Fest wird allen Interessierten ein lo- Weiterhin soll das Fest einen Einblick ckerer Zugang zum Thema „Natio- in das große Angebot regionaler nalpark“ eröffnet. Produkte und Erzeugnisse geben. Das Fest ist so ein weiterer Baustein Natürlich besteht die Möglichkeit, in der Identitätsschaffung einer ge- die lokalen Spezialitäten auch zu meinsamen Region und soll auch probieren. dazu beitragen diese wunder- Ein flankierendes Unterhaltungspro- schöne Heimat kennen und schät- gramm soll Jung und Alt ansprechen zen zu lernen. und begeistern. Dabei treten regio- Informationen zum jeweils aktuellen nale Künstler und Musiker auf und Standort des Nationalparkfestes so- ein Mitmachprogramm richtet sich wie zu weiteren Aktivitäten des insbesondere an das jüngere Publi- Freundeskreises Nationalpark Huns- kum. rück e.V. finden Sie auch im Internet Mit dem Nationalparkfest wird die unter: Verbindung zwischen Nationalpark www.freundeskreisnationalpark und Bevölkerung gestärkt, indem hunsrueck.de

ZIELE:

Strategische Ziele:

Bildung und Kommunikation eines positiven und aktivierenden Selbst- bildes von Bewohnern der Nationalparkregion Hunsrück-Hochwald Positive Wahrnehmung der Region bei Einheimischen und Gästen Identifikation mit der Region und Stärkung der Bindungen Stärkung des Wirtschaftsstandortes aufgrund eines umfassenden Standortmarketings für die Nationalparkregion Außendarstellung von Unternehmen verbessern, um junge Menschen in der Region zu halten und Zuzüge zu fördern Bewahrung von traditionellem Wissen und Handwerk und Weiterver- mittlung an jüngere Generationen als zentraler Bestandteil regionaler Identität Unterstützung regionaler Kunst und Kultur durch verschiedene Veran- staltungsformaten und Angebote für alle Altersklassen

Maßnahmenempfehlungen und operative Ziele:

Initiierung einer Standortkampagne als Kern prozessorientierter endo- gener Regionalentwicklung Botschafter für die Region gewinnen, die den Kern eines Attraktiven Lebensumfeldes anschaulich transportieren und leben Steigerung des kulturellen Angebots als konkrete Ausformung regio- naler Identität Mediale Präsenz der Region zur wirksamen Etablierung eines positiven regionalen Images Aktivierung in der Bevölkerung als eigenverantwortlicher Beitrag zu nachhaltiger Regionalentwicklung Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaftlichen Erfolg der Region durch Stärkung der Weichen Standortfaktoren

68 PROJEKTE:

Bekennerkampagne Botschaftern auch die vielen inno- vativen und erfolgreichen Unterneh- Zu dem Ziel der regionalen Sensibili- men aus der Nationalparkregion zu sierung und um ein nachhaltig posi- Wort kommen. Sie transportieren die tives Image der Nationalparkregion Botschaft eines attraktiven Wirt- Hunsrück-Hochwald zu bilden trägt schaftsstandortes für Arbeitgeber im Wesentlichen eine multimediale und Arbeitnehmer. Durch eine au- „Bekennerkampagne“ bei. Einwoh- thentische Wort-Bild-Sprache soll ner aus der Region bekennen sich in eine Aussage über die vielen Mög- kurzen Statements zu ihrer Heimat lichkeiten sich beruflich und privat zu und tragen dadurch zu einem au- entfalten getroffen werden. Zu die- thentischen Bild mit hoher Lebens- sem Zweck ist eine Medienkoopera- qualität bei. In einer multimedialen tion als weitreichender Multiplikator Kampagne sollen neben diesen angestrebt.

Regionsmarken sind letztlich das Resultat der Entscheidung für eine regionale Prozessorientierung im Gegensatz zur Entscheidung für die Projektorientie- rung. Für die Verwirklichung prozesshafter Regionalentwicklung ist die Schaf- fung einer auf einen abgrenzbaren Raum bezogene Identität unerlässlich.

Josef Ober et al. (Politik der Inwertsetzung)

Einzelne Bausteine für die Realisie- Nationalparkregion gesucht, die rung des geplanten Projekts sind zu- durch ihre persönliche Geschichte nächst das Festhalten eines Werte- die Werte der Region zum Ausdruck systems für die Region, welches die bringen. Sie sind die eigentlichen Kernkompetenzen anschaulich dar- Botschafter. Durch das gleichzeitige stellt. Dazu soll ein kompetenter und Bespielen verschiedener Kanäle breit aufgestellter Personenkreis und die Einbeziehung soziale Me- fachspezifisch und unter Anleitung dien wird eine intensive Durchdrin- die Kernmerkmale der Nationalpark- gung angestrebt und es findet eine region festhalten. Außerdem wer- breit gefächerte Information über den gezielt Bürger aus der Projekte, Veranstaltungen,

69 Arbeitsmarktperspektiven und Ent- Mediathek-Hunsrück-Hochwald wicklungen in der Region statt. Letzt- Die Standortattraktivität der Natio- endlich bewirkt das Projekt mit all nalparkregion herauszustellen ist ein seinen Facetten die Herausbildung wesentlicher Bestandteil nachhalti- einer aussagekräftigen Regions- ger Entwicklung. Die onlinebasierte marke4, die den drei Zielgruppen Mediathek-Hunsrück-Hochwald soll der Unternehmen, Einheimischen, hochwertiges Material zur einfa- und Gäste als Orientierung dienen chen Vermarktung zur Verfügung kann. Die Bekennerkampagne trägt stellen. Durch bereitgestellte Bilder, durch ihren aktivierenden Charakter kurze Videosequenzen, Textbau- zur Herausbildung eines Gemein- steine, Statistiken und Grafiken wird schaftsgefühls und einer regionalen es regionalen Akteuren erleichtert, Eigenverantwortung bei. den Wirtschafts- und Lebensraum Projektbeteiligte: Regionalentwick- attraktiv darzustellen. Gleichzeitig lung Hunsrück-Hochwald, regionale wirkt sich die konsequente Verwen- Wirtschaftsunternehmen, gesamte dung von ansprechend aufbereite- einheimische Bevölkerung tem und aktuellem Material positiv auf das Gesamtimage der National- Benötigte finanzielle Mittel: etwa parkregion aus und trägt dadurch 200.000 € zur Verbreitung der regionalen Iden- tität bei. Für eine optimale Ausstat- tung der Mediathek müssen beste- hende Fotos charakteristischer Orte und Landschaften gesichtet und er- worben sowie gegebenenfalls wei- tere Aufnahmen in Auftrag gege- ben werden. Über einen Fotowett- bewerb kann zudem die regionale Bevölkerung in die Entstehung der Datenbank eingebunden und für die natürliche Schönheit der Natio- nalparkregion sensibilisiert werden.

Projektbeteiligte: Regionalentwick- lung Hunsrück-Hochwald e.V., regio- nale Bevölkerung, Wirtschaftsunter- nehmen

4 Eine Regionsmarke ist in Abgrenzung zur Absatz regional hergestellter Produkte und Regionalvermarktung zu betrachten. Letz- den Aufbau entsprechend benötigter Ver- tere bezieht sich auf den wirtschaftlichen triebsstrukturen und Distributionswege. 70

Benötigte finanzielle Mittel: etwa Benötigte finanzielle Mittel: je nach 6.500 € plus laufende Kosten für Ausrichtung und Größe des Events Hosting und Aktualisierungen etwa 16.000€

Azubi-Event Arbeitskreis Kunst und Kultur

In Zeiten des Fachkräftemangels ist Ein regelmäßiger Arbeitskreis Kunst die Bindung von Mitarbeitern wichti- und Kultur in der Nationalparkregion ger denn je. Mitarbeiterzufrieden- soll zum gegenseitigen Austausch heit erhöht nachgewiesener Weise und zur Nutzung wertvoller Syner- nicht nur die Produktivität und ver- gien etabliert werden. Dort können bessert die Arbeitsatmosphäre son- sich Kulturschaffende interdisziplinär dern gilt auch als einer der wichtigs- austauschen und gemeinschaftlich ten Faktoren zum Anwerben neuer Projekte entwickeln. Der Arbeitskreis Mitarbeiter oder Auszubildenden. soll in regelmäßigen Abständen etwa dreimal jährlich und zusätzlich In Zusammenarbeit mit der Mana- bedarfsorientiert zusammenkom- gerin für Haltestrategien im Land- men. Hierdurch lassen sich künftig kreis Birkenfeld und den Wirtschafts- Kräfte bündeln und Ideen besser ka- unternehmen der Nationalparkre- nalisieren. Zusätzlich wird über die gion wird daher ein Teambildungs- persönlichen Netzwerke der Teilneh- und Freizeitangebot für Auszubil- mer eine breite Informationsstreu- dende in der Region angestrebt. ung in der Region erreicht. Durch das Azubi-Event soll ein Ge- Projektbeteiligte: Kunst- und Kultur- meinschaftsgefühl und eine Wert- schaffende der Nationalparkregion, schätzung der Ausbildung als zu- engagierte Bürgerinnen und Bürger, kunftsfähigem Berufsweg entstehen Gemeinden und so ein Beitrag zur langfristigen Fachkräftesicherung geleistet wer- den.

Projektbeteiligte: Gemeinden und

Landkreis, Regionalentwicklung Hunsrück-Hochwald e.V., regionale Wirtschaftsunternehmen

71 Weitere Projektvorschläge:

Zur besseren Erreichbarkeit von Veranstaltungen und Ausstellungen wurde ein Kunst- und Kultur-Fahrplan in Zusammenarbeit mit den Verkehrsbetrie- ben angeregt. Einrichtung und Betrieb einer Heimatwerkstatt. Dort soll ein Kulturfester ent- stehen, das Raum für Ausstellungen, aber auch eigene kreative Erprobung unter fachlicher Anleitung ermöglicht. Darüber hinaus soll die Heimatwerk- statt als sozialer Treffpunkt dienen und Vereinen einen Probenraum bieten. Ein Poetry-Slam in Dialekt soll insbesondere jüngeren Menschen in einem neuen und unterhaltenden Format einen Bezug zu regionalen Sprachfor- men und unterschiedlichen Dialekten vermitteln und somit Sprachtradition bewahren und lebendig halten. Durch sogenannte Lokale Erzählungen (z.B. mit Schwerpunkt Energie und Holznutzung durch die Geschichte) soll ein einfacher Zugang zur Ge- schichte der Region ermöglicht werden. Dadurch wird das Bewusstsein für kulturhistorische Besonderheiten der Nationalparkregion gefördert und die regionale Identität gestärkt. Eine Vortragsreihe soll hierbei durch eine mo- dulare Ausstellung unterstützt und verstetigt werden. Unter dem Begriff „Raum für Kultur“ sollen Leerstände temporär als Ausstel- lungsfläche genutzt werden können. Dies wertet Gebäude optisch auf, bie- tet eine alternative Nutzung und bringt Aufmerksamkeit sowohl für die Ob- jekte, als auch für ausstellende Künstler. Voraussetzung hierfür ist eine zent- rale Erfassung der Leerstände als potenzielle Ausstellungsorte Navi-App für die Nationalparkregion soll als interaktive mobile Anwendung Einheimische und Gäste auf Anekdoten und Geschichten in der National- parkregion stoßen und auf unterhaltsame Weise regional verorten. Etablierung eines Kunst- und Kulturfestivals in der Nationalparkregion Vernetztes Angebot an Kulinarik-Workshops aus der Nationalparkregion zur Sensibilisierung für regionale Küche und Esskultur Europas Edelsteingarten als Ansatzpunkt für ein regionales Marketing Gemeinsame Shopping-Card als Umalge für die Region, bei der mit jedem regionalen Einkauf ein kleiner Beitrag zur Finanzierung regionaler Aktionen geleistet wird

ERWARTETE ERGEBNISSE UND BEITRAG ZUR REGIONALENTWICKLUNG:

Orientierung und Führung für Einheimische und Gäste durch eine the- matische Anreicherung der Region Vermittlung und Vertiefung regionaler Bindungen und Kompetenzstär- kung in der Region durch Vertrauen in die Entwicklungsfähigkeit der Nationalparkregion durch stetiges Wissensmanagement Langfristige Etablierung eines positiven und agilen Images der Region mit positiver Bewertung des regionalen Kulturangebots Wahrnehmung der Nationalparkregion als attraktiver Wirtschafts- und Lebensstandort Weiterhin hohes Engagement der regionalen Bevölkerung in der Nati- onalparkregion Hunsrück-Hochwald Stärkung des Wirtschaftsstandortes Nationalparkregion aufgrund ei- nes umfassenden Standortmarketings für die Nationalparkregion Wahrnehmung von traditionellem Wissen und Handwerk als zentraler Bestandteil regionaler Identität Sicherung eines großen Fachkräftepotenzials in der Region durch sozi- ale, kulturelle und ökonomische Bindung der einheimischen Bevölke- rung Aktivierung und Sensibilisierung zu eigenverantwortlichem Handeln in der Nationalparkregion

73 Handlungsfeld Touristische Attraktivität

Der Tourismus in Deutschland hat Umweltbewusstsein, der Wunsch Hochkonjunktur. Allgemeine Ent- nach Entschleunigung und Gesund- wicklungen und gesellschaftliche heit, aber auch die Bedeutungszu- Trends begünstigen dabei ländliche nahme von Regionalität und Nach- Räume. Alleine im Jahr 2017 wurde haltigkeit sind Werte, die in beson- in Deutschland ein Gästeplus von derem Maße fernab von Großstäd- 3% gegenüber dem Vorjahr festge- ten gefunden werden können. stellt (FUR 2017, 3). Ein wachsendes

VERÄNDERUNGEN IM WERTEGEFÜGE DEMOGRAPHISCHER WANDEL

Suche nach Authentizität, Echtheit, steigende Nachfrage älterer Men- Tradition und Heimat als Gegenreak- schen für Tourismus in ländlichen Räu- tion auf zunehmende Globalisierung men und Hektik des Alltags zunehmende Affinität zu Naturerleb- Umweltbewusstsein und Nachhaltig- nissen mit steigendem Alter keit als Selbstverständlichkeit wachsendes Interesse auch bei älte- zunehmende Bedeutung von Regio- ren Menschen für die Themen Nach- nalität und intakter Natur haltigkeit und Klimabewusstsein

TOURISMUS IN

LÄNDLICHEN RÄUMEN steigender Wettbewerbs- und Profilierungsdruck der Reisebranche steigende Nachfrage nach buchbaren Kapazitäten rasant voranschreitende technologische Entwicklung zunehmende Professionalisierung

ÄNDERUNGEN UND INNOVATIONEN AUF ANBIETERSEITE

Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen (Quelle: Handlungsempfehlungen zur Förderung des Touris- mus in ländlichen Räumen)

Besondere Herausforderungen er- Übergreifende Einflussfaktoren wie geben sich für den Tourismus im etwa der demographische Wandel ländlichen geprägten Raum der Na- und der Strukturwandel in Landwirt- tionalparkregion jedoch unter an- schaft und Klimawandel sowie politi- derem aus der strukturellen Klein- sche Rahmenbedingungen stellen gliedrigkeit und einer geringen Mar- weitere Anforderungen an die ken- und Vertriebsorientierung.

74 touristischen Akteure im ländlichen Das Leitbild, welches den Themen- Raum (ebd. S. 15 f.). komplex Touristische Attraktivität prägt, ist die Etablierung einer Pre- Bereits in den vorbereitenden Multi- mium-Region. Die Nationalparkre- plikatoreninterviews zeigte sich gion will zukünftig als eine touristisch deutlich ein großes Interesse an den attraktive Region wahrgenommen Themen einer nachhaltigen und ins- werden, welche sich durch ein aus- besondere gemeinsamen Ausrich- gezeichnetes, einzigartiges und tung zukünftiger touristischer Ange- qualitativ hochwertiges Angebot im bote in der Nationalparkregion. Der Bereich des Aktiv-, Outdoor- und Wunsch nach Bündelung und the- Naturtourismus auszeichnet. Dazu matischer Konzentration wurde müssen die regionalen Merkmale auch in der Auftaktveranstaltung besonders hervorgehoben werden und den darauffolgenden Work- und für Bewohner und Gäste gleich- shops wiederholt. Eine entspre- ermaßen sichtbar und erlebbar ge- chende Herangehensweise ermög- macht werden. Die Kommunikation licht es, zugleich mehrere dieser Her- vorhandener Formate und Struktu- ausforderungen strategisch anzuge- ren führt zu einer positiven Wahrneh- hen. Es zeigt sich hier deutlich die mung als lebendige Region. Durch besondere Relevanz des Themas für Leuchtturmprojekte wie etwa die künftige Bemühungen in der Regio- geplanten Bike-Parks Idarkopf und nalentwicklung rund um den Natio- Erbeskopf lässt sich dieses Bild bei- nalpark Hunsrück-Hochwald. spielhaft transportieren. Dabei werden stets abgestimmte Vor diesem Hintergrund bieten ins- Lösungen mit den relevanten Akteu- besondere auch die technologi- ren auf unterschiedlichsten Ebenen schen Fortschritte im Bereich der angestrebt. Der Masterplan Regio- Elektromobilität große Chancen für nalentwicklung für die Nationalpark- die Mittelgebirgsregion rund um region Hunsrück Hochwald stützt den Nationalpark Hunsrück-Hoch- sich in seinen Bestrebungen und Pro- wald. Durch ein umfassendes An- jekten daher auf die einleitend ge- gebot für E-Bikes lassen sich beste- nannten Studien und Konzeptionen. hende Zielgruppen sinnvoll ergän- zen und Aktivitäten erweitern.

75 BEST PRACTICE IN DER NATIONALPARKREGION

Sören Sturm DER NATIONALPARK UND SEINE PARTNER Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit zur Stärkung Nationalparkamt des Hunsrück-Hochwalds Leiter Umweltbildung, Na- turerleben, Kommunika- tion, Regionalentwicklung

Erst wenn Naturerlebnisse, Ranger- sollen schon vor ihrem Besuch für die touren und die touristische Infra- Ziele des Nationalparks sensibilisiert struktur jeweils gut bewertet wer- werden. den, wird auch der Besuch im Nati- Der Nationalpark hat vor dem Hin- onalpark insgesamt für gut befun- tergrund des großen Interesses aus den. Gelingt es, über die verschie- der Privatwirtschaft, aber auch der denen Bestandteile der touristi- großen kommunikativen Mehrwerte schen Servicekette ein stimmiges das Partnerprogramm der Nationa- Angebot zu entwickeln, kommt len Naturlandschaften frühzeitig um- auch der Besucher gerne wieder. gesetzt. Die Anerkennung durch EU- Einfach gesagt: Der Nationalpark ist ROPARC erfolgte im Mai 2017. Das nur so gut, wie sein schwächstes Interesse übertrifft alle Erwartungen. Glied in der Kette. Der Nationalpark Über 70 Bewerbungen liegen dem Hunsrück-Hochwald kann dazu bei- Nationalparkamt mittlerweile auf tragen, in einem steigenden Ver- Grundlage eines 14-seitigen Bewer- drängungswettbewerb unter Desti- bungsbogens, der auch für die Ziele nationen den Hunsrück langfristig des Nationalparks sensibilisiert, beleben. Dabei sind die privatwirt- schriftlich vor. schaftlichen Angebote elementar für eine erfolgreiche Entwicklung Dem voraus gingen drei Jahre (Vor- des Nationalparks und seiner Re- )Arbeit. Nicht immer leichte Abstim- gion. mungen in einer Region, die zusam- menwächst, viele Partikulärinteres- Ziel der Partnerinitiative ist es, ein sen und klare Vorgaben durch EU- qualitativ hochwertiges Produkt ent- ROPARC, die auf ein unterdurch- lang der touristischen Servicekette schnittliches Zertifizierungsniveau anzubieten. Deshalb sind auch wei- trafen, waren die Voraussetzungen. tere Segmente notwendig, bei- Die Situation jetzt ist eine deutlich spielsweise anderer Attraktionen, im andere: In einer ersten Anerken- Lebensmitteleinzelhandel oder nungsrunde erreichten 27 Betriebe auch landwirtschaftlicher Erzeug- im Sommer 2017 bereits die hohen nisse. Naturschutz und Nachhaltig- Qualitätsanforderungen als Natio- keit soll nicht nur im Nationalpark, nalpark-Partner-Betrieb. Im Jahr sondern auch von allen Partnern im 2018 werden einige weitere Umfeld gelebt werden. Besucher

76 hinzukommen. Sie alle verbindet der bleiben. Denn gerade über private Anspruch sich für Qualität, Regiona- Buchungsportale muss es gelingen, lität, Naturschutz und Nachhaltigkeit die Angebote besser zu platzieren. zu engagieren. Hierfür ist auch die Unterstützung al- ler im Tourismus zuständigen Akteure Unter den Partnern befinden sich so- gefragt. wohl Hotels mit unterschiedlichen Bettenzahlen, als auch große Ferien- Die Verbindung aus Qualität, Regio- parks, Gasthäuser, Campingplätze nalität und Nachhaltigkeit zeigt sich und Ferienwohnungen. So finden auch über Lizenznehmer der Kelten- die Besucher das richtige Angebot katze. Für die regionale Wertschöp- für ihre jeweiligen Anforderungen fung zeigen sich tolle Beispiele. Ne- und die Gastgeber machen schon ben Schmuck aus Idar-Oberstein beim Ankommen oder Essen Appe- und einem SooNahe zertfizierten Bier tit auf den Besuch im Nationalpark. aus Kirn, wurde aus einem im Part- nerland von Rheinland-Pfalz, Ru- Mit der Steigerung der Bekanntheit anda, produzierten Kaffee ein in der der Destination Hunsrück durch den Reismühle bei Kusel veredelter Nationalpark, dem Erstellen von ei- „Hochwaldkaffee“. Dieser Kaffee genen Angeboten wie Rangertou- war Impulsgeber für Kaffeetassen ren, dem Ausbau der eigenen Infra- und ein ganzes Service aus Wester- struktur wie den NLP-Toren, dem wälder Ton, veredelt in Spabrücken Stegbau im Ochsenbruch oder der im Soonwald. Und aus Kaffee und barrierefreien Gestaltung rund um Kaffeetasse wurde schließlich ein Thranenweier wird nun mit den Ser- ganzes Café. In Nohfelden entstand viceleistungen durch Partnerbe- aus einem vom Leerstand bedroh- triebe die Qualität entlang der Ser- ten alten Lebensmitteleinzelhandel vicekette in einem weiteren Schritt nun eine Infostelle der besonderen erheblich gesteigert. Der National- Art. park aber auch seine umliegende Region wird davon profitieren. Part- Wer einen Hochwaldkaffee kauft, ner geben eine bessere Orientie- unterstützt auch den Freundeskreis rung für Qualitätsprodukte. Und die und damit die JuniorRanger. Ein Sichtbarkeit wird durch die Vermark- Euro pro Kilogramm wird von der tung über den Nationalpark und EU- Reismühle dem Freundeskreis ge- ROPARC verbessert. Denn all die spendet. Der Freundeskreis versi- Partner findet man nicht nur unter chert dafür Kinder aus der Region, www.nationalpark-hunsrueck-hoch- die sich schon früh für den National- wald.de/partner sondern auch über park einsetzen wollen. Wirtschafts- die Website der Nationalen Natur- kreisläufe der ganz besonderen Art – landschaften unter http://part- nämlich nachhaltig: ökologisch, ner.nationale-naturlandschaf- wirtschaftlich und sozial! ten.de. Dabei darf es natürlich nicht

77 ZIELE:

Strategische Ziele:

Die Nationalparkregion wird als Premium-Region Wandern und Bike wahrgenommen und etabliert sich somit langfristig im Segment der hochwertigen Aktiv- & Draußen-Angebote Nachhaltige Tourismusangebote erden weiter gefördert und dienen so als wirtschaftlicher Motor für die Nationalparkregion Potenziale einer gemeinsamen regionalen Identität werden erkannt und ausgeschöpft Besondere Wertschätzung regionaler Produkte und Angebote und dadurch indiziert ein Steigerung des regionalen Images Eine offene und herzliche Willkommenskultur ist in der Nationalparkre- gion für jede/n erlebbar Konzentration auf die Kernkompetenzen in der Region und eine ge- zielte Vernetzung/regelmäßiger Austausch Etablierung der Bike-Region Hunsrück-Hochwald Optimierung touristischer Infrastrukturen Einsatz der Potenziale von Nationalpark und Naturpark für einen na- turnahen Tourismus

Maßnahmenempfehlungen und operative Ziele:

Inhaltliche Schwerpunkte für die touristische Angebotsgestaltung in der Nationalparkregion setzen Aufbau einer umsetzungsstarken und handlungsfähigen Kommunika- tion nach innen und außen Realisierung der Nationalparkrouten für Fahrradfahrer Beitrag zum Erhalt der regionaltypischen Baukultur und zur Attraktivität der Ortsbilder als Schlüsselwert für Authentizität Umweltverträgliche Angebote mit Erlebnischarakter unter Berücksich- tigung von Elementen zur Umweltbildung Qualitätsstandards der touristischen Infrastruktur Beitrag zur Sicherung der touristischen Betriebsnachfolge Vernetzung und regelmäßiger Austausch aller relevanten Akteure Ansprache neuer Zielgruppen und Strategie zur Kundenbindung Konzentration auf wesentliche relevante In- und Auslandsmärkte (Nie- derlande/Frankreich (Fahrrad), USA (Baumholder) und China (Second Wave + ICCN/Headquarter der Weltfabrik)

PROJEKTE:

Bike-Region Hunsrück-Hochwald Organisationsstruktur etabliert. Das geplante Projektbüro soll künftig die Zentrales Anliegen für die touristi- gemeinschaftliche Vermarktung so- sche Profilierung der Nationalparkre- wie die Einhaltung von Qualitäts- gion ist es, die jüngst entstandene standards koordinieren und die Um- Bike-Region gezielt weiter zu entwi- setzung weiterer Maßnahmen be- ckeln und die nachhaltige Nutzung auftragen. Im nächsten Schritt müs- und Vermarktung zu verstetigen. sen klare Aufgaben, Zuständigkei- Das Vorhaben richtet sich an dem ten du Arbeitsabläufe definiert wer- durch die Firma Kernplan erarbeite- den. ten „Aktionsplan Bike“ aus. Das an- wendungsorientierte Papier ge- Bereits jetzt verfügt die National- währleistet durch seine zeitnahe parkregion Hunsrück-Hochwald Umsetzung die weitere Profilbildung über eine Vielzahl an attraktiven im Aktiv- und Outdoor-Tourismus. Fahrradstrecken unterschiedlicher Außerdem stellt es ein höchstmögli- Ausprägung. Zentrale Projekte mit ches Maß an lokaler Mitwirkung, Herausstellungsmerkmalen für die Qualitätssicherung sowie zugleich Region sind die beiden geplanten Umweltverträglichkeit der Aktivitä- Bike-Parks an Idarkopf und Erbes- ten sicher. Zur praktischen Umset- kopf. Über die Angebote für Moun- zung des „Aktionsplan Bike“ gehö- tainbikefahrer hinaus sind insbeson- ren im Wesentlichen vier zentrale dere Strecken für Rennradfahrer Handlungsfelder: Aufbau einer kon- und Freizeitsportler angesprochen. sequenten und handlungsstarken Ein inhaltlicher Bezug zum National- Organisationsstruktur, Realisierung park wird durch die beiden Natio- bzw. Fertigstellung der geplanten nalparkradrouten beabsichtigt. Die Strecken und Parks, Sicherstellung Routen werden – auf Grundlage des von Qualität und Instandhaltung der Wegeplans durch das Nationalpar- Strecken und Anlagen sowie die kamt – auf bestehenden Themen- professionelle Vermarktung der An- wegen durch Beschilderung nach gebotsbausteine. HBR-Richtlinien entstehen. Die topo- graphische Lage der Nationalpark- In struktureller Anlehnung an das region in einer Mittelgebirgsregion Projektbüro Saar-Hunsrück-Steig, macht in Kombination mit dem das die gleichnamige Wanderroute Trend zu E-Bikes den Ausbau einer höchst erfolgreich betreut, wird hier entsprechenden Serviceinfrastruktur ein Ansprechpartner für Belange erforderlich. In Zusammenarbeit mit und Fragen rund um die Bike-Region den beteiligten Gemeinden soll so in einer abgestimmten ein attraktives Netz an

79 Ladestationen, Verleih und Repara- gewährleistet in Zusammenhang mit turwerkstätten entstehen. der Festlegung und konsequenten Umsetzung gemeinsamer Qualitäts- Zur besseren öffentlichen Darstel- standards ein hohes Angebotsni- lung der Bike-Region Hunsrück- veau, welches den gesteigerten Hochwald wird die einheitliche Ver- Kundenbedürfnissen gerecht wird. marktung der angebotenen Pro- duktpalette unter einer professionel- Projektträger/Partner: Standortkom- len Dachmarke mit eigener Corpo- munen, Klimaschutzmanager, lo- rate Identity angestrebt. Es gilt hier, kale und regionale Biker-Gemein- multimediale Vermarktungsstrate- schaft, Regionalentwicklung Huns- gien anzuwenden und so eine iden- rück-Hochwald e.V. titätsstiftende Vermarktung nach In- Benötigte finanzielle Mittel: etwa nen und eine spezialisierte Anspra- 65.000 € für ein handlungsfähiges che der erwünschten Zielgruppen zu Projektbüro; der genaue Finanzrah- ermöglichen. Daneben wird die men für die Umsetzung der Infra- konkrete Ansprache möglicher Part- struktur ist zum aktuellen Stand offen ner zur Bereitstellung einer unterstüt- und unter Anderem abhängig von zenden Infrastruktur, wie etwa Fahr- der Art und Anzahl der zu realisieren- radfreundliche Gaststätten und Un- den Radwege terkünfte, Radverleih oder Repara- turservice benötigt. Das Vorgehen

© Timo © Volz Timo

80 Touristischer Ansprechpartner für die nach Standort können Grundhütten Region thematisch erweitert oder ange- passt werden. So stellen sie gleich- Bislang stellt sich die Nationalparkre- zeitig die Besonderheiten der umge- gion ihren (potenziellen) Gästen in benden Natur heraus und erfüllen den einzelnen Mitglieds-Verbands- einen Umweltbildungsauftrag durch gemeinden vor. Für die gesamte die Bereitstellung von jeweils spezi- Nationalparkregion soll ein Konzept fisch angepasstem Informationsma- zur einheitlichen Innen- und Außen- terial. Die Hütten können durch ein darstellung entwickelt werden. Da- gemeinsames Buchungssystem der für ist eine zentrale Kontaktstelle mit beteiligten Gemeinden gegen ein einem Ansprechpartner und Koordi- Entgelt online gebucht werden. In nator unter den teilnehmenden Ver- der weiteren Planung soll auch die bandsgemeinden und Tourist-Infor- neu entstehende Nationalpark-Ser- mationen angestrebt. Die zentrale vice-Station in Neuhütten-Muhl ein- Anlaufstelle und Vernetzung ge- gebunden werden. Dort besteht währleistet die Qualitätssicherung auch die Möglichkeit zur Bereitstel- der gemeinsamen Kommunikation lung von Verpflegungspaketen mit und strategiekonforme und zielgrup- regionalen Produkten und einer wei- penorientierte Vermarktung der Re- teren regionalen Wertschöpfung. In gion. Sie entlastet und unterstützt zu- Zusammenarbeit mit dem National- gleich die beiden regionalen Desti- parkamt Hunsrück-Hochwald soll nation-Management-Organisatio- auch ein Lückenschluss zum beste- nen Hunsrück und Nahe sinnvoll the- henden Angebot im Soonwaldsteig matisch und trägt dadurch zum Ab- erreicht werden. bau von Parallelstrukturen bei. Projektbeteiligte: Nationalpark Huns-

rück-Hochwald, Regionalentwick-

lung Hunsrück-Hochwald e.V., Ver- Wanderhütten-Netzwerk bandsgemeinden und Tourist Infor- mationen, Hochschule Trier, Natur- In der gesamten Nationalparkregion park Saar-Hunsrück, Holzbaucluster soll – außerhalb der Naturschutzzo- Rheinland-Pfalz nen – ein attraktives Angebot an au- tarken Übernachtungsmöglichkei- Benötigte finanzielle Mittel: etwa ten für ein möglichst umweltaffines 20.000 € für Entwurf, Bau, Genehmi- Zielpublikum entstehen. Dazu ist vor- gungen und Vertrieb mit onlineba- gesehen, an strategisch günstigen siertem Buchungssystem Orten, die durch wanderbare Tage- setappen miteinander kombiniert werden können, mehrere funktio- Freizeitkarte der Nationalparkregion nale Schutzhütten zu errichten. Je

81 „Bislang existiert kein Kartenmaterial, vielfältigen Angebote leicht zu- welches die gesamte Nationalpark- gänglich und übersichtlich zu erkun- region mit den darin angebotenen den. Durch die visuelle Darstellung Freizeit- und Erholungsaktivitäten kann das Informationsmaterial auch abbildet.“ So sollte die Beschrei- als Planungsgrundlage für die Frei- bung dieses Projektvorschlags ur- zeitgestaltung dienen. sprünglich beginnen. Dank des agi- Darüber hinaus ist angedacht, eine len Engagements vor Ort konnte zwi- digitalisierte und interaktive Version schenzeitlich eine gedruckte Form anzubieten. des Flyers als übersichtliche Informa- tion für Bewohner und Gäste veröf- Projektbeteiligte: Tourist Informatio- fentlicht werden. Zusätzlich ist ange- nen, touristische Leistungsträger der strebt in Zusammenarbeit mit den lo- Nationalparkregion, Regionalent- kalen Tourist Informationen ein An- wicklung Hunsrück-Hochwald e.V. gebot in digitaler Form zu entwi- ckeln, das es ermöglicht, die

Erlebniskarte Nationalparkregion Hunsrück-Hochwald – Gemeinschaftliche und einheitliche Bewerbung der Region seit November 2017

82 Weitere Projektvorschläge:

Gemeinsame Kommunikation und einheitliches Marketing auf Grundlage einer Regionsmarke zur authentischen und emotionalen Ansprache aller Zielgruppen. Erste Schritte zu einer gemeinschaftlichen Darstellung wurden während der Entstehungszeit des Masterplans angestrebt und erfolgreich in einer gemeinschaftlichen Erlebniskarte „Freizeit-Tipps“ in der Nationalpark- region Hunsrück-Hochwald erreicht. Unterstützung von Unternehmensnachfolge und Fachkräftesicherung im Bereich Gastronomie und Hotellerie durch gezielte Zusammenarbeit Fach- verbänden und Schulungsangebote Verlinkung und konsequente Vernetzung insbesondere der touristischen Dienstleister durch Informations- Veranstaltungsangebote Alleinstellungsmerkmal bzw. Besuchermagnet für die Region in Anlehnung an das touristische Thema Fahrrad und als Ergänzung zum sportlich ambiti- onierten Angebot in der Bike-Region (z.B. Canopy-Cycling) E-Wanderbusse als Service und Lückenschluss zum bestehenden ÖPNV- Netz. Hier sind insbesondere Kooperationen von Hoteliers gefragt, die be- reits heute eine Form von Shuttle-Service für ihre Gäste anbieten. Zielgruppenspezifisches Marketing und Konzentration T-Shirt-Kampagne mit „Botschaftern“ für die Region Streetfood-Festival mit kulinarischem Angebot aus Hunsrück-Hochwald Abstimmung von Nutzungskonzepten und Kommunikation für die künftigen Nationalpark-Tore Konsequenter Abbau bürokratischer Hürden und Aufzeigen kreativer Lösun- gen in Zusammenarbeit mit den Behörden und Leistungsträgern Nationalparkpassage als regionale touristische Themenroute mit besonde- ren Anlaufstellen

83 Erwartete Ergebnisse und Beitrag zur Regionalentwicklung:

Förderung der Bewusstseinsbildung bei Einheimischen und Gäs- ten für regionale Besonderheiten Steigerung des Zusammengehörigkeitsgefühls und des Wiederer- kennungswertes der Nationalparkregion durch einheitliches Auf- treten nach Innen und Außen Steigerung des Bekanntheitsgrades der Region durch ein überre- gional und international anerkanntes Angebot insbesondere für aktive, naturverbundene und erlebnishungrige Reisende Steigerung des Selbstwertgefühls und der Anerkennung innerhalb der Region durch Vorzeigeprojekte Gesteigertes Marketingpotenzial und zielgruppengerechte An- sprache durch Kräftebündelung und regelmäßige inhaltliche Kommunikation und Vernetzung Beschäftigungs- und Einkommenseffekte im touristischen Bereich und bei regional ansässigen Firmen Stärkung der Kernkompetenzen und Schaffung von attraktiven Angeboten insbesondere im Aktiv- und naturnahen Tourismus Nutzung von Synergieeffekten durch gemeinschaftliche Anstren- gungen und Abbau von Doppelstrukturen Wahrnehmbare Steigerung der Qualitätsstandards, höhere Zu- friedenheit bei Bewohnern und Gästen Gesteigerte Vernetzung und regelmäßiger Austausch der regio- nalen Akteure Beitrag zur Verbesserung der Ortsbilder mit Baukultur als künfti- gem Schlüsselwert für Authentizität Ausrichtung der Nationalparkregion auf Bedürfnisse multioptiona- ler Gäste

84 Handlungsfeld Natürliche Ressourcen

Die rheinland-pfälzische Landesre- zentrale Ziel ist die deutliche Reduk- gierung hat es sich selbst zum Ziel tion der CO2-Emissionen, bis hin zu gesetzt, bis zum Jahr 2030 den deren Vermeidung oder einer neut- Stromverbrauch vollständig aus er- ralen Bilanz. Dabei wird jedoch neuerbaren Energien zu decken. deutlich, dass der nachhaltige Um- Auch der Nationalparklandkreis Bir- gang mit unseren natürlichen Res- kenfeld und die weiteren National- sourcen und Klimaschutz gesamtge- parkkommunen verfolgen dieses Ziel sellschaftliche Aufgaben sind, die und haben hierzu eigene Klima- eine aktive Mitarbeit aller aus den schutzkonzepte entwickelt. Das ge- unterschiedlichsten Bereichen erfor- meinsam herausgearbeitete dern.

Schon das konsequente Abschalten des Stand-by-Modus bei Elektrogeräten wie Druckern oder Fernsehern, würde in ganz Deutschland 14 Millionen Ton-

nen CO2 und zudem in vielen Haushalten bis zu 75 Euro Stromkosten im Jahr sparen.

BMUB 2017

Daher setzen sich die geplanten verstärkte Vernetzung der Akteure, Projekte im Bereich Natürliche Res- ein gemeinsames Verständnis der sourcen für den schonenden Um- Klimaschutzziele sowie vertrauensbil- gang mit unserer Umwelt ein und dende Maßnahmen von zentraler beachten in besonderer Weise die Bedeutung für eine erfolgreiche Zu- regional vorhandenen Ressourcen. sammenarbeit. Vor diesem Hintergrund sind eine

85

Energiebilanz in Rheinland-Pfalz (Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 2017) oben: Bruttostromerzeugung 2014 nach Energieträgern unten: Bruttostromverbrauch 2014 nach Energieträgern

86 ZIELE:

Strategische Ziele:

Regionaler Beitrag zur gemeinschaftlichen CO2-Reduktion Sensibilisierung der regionalen Bevölkerung für den nachhaltigen Um- gang mit natürlichen Ressourcen und einen effizienten Energieeinsatz Reduzierung des Energieverbrauchs und Steigerung der Energieeffizi- enz sowie schonender Umgang mit erneuerbaren Energien (Energie- suffizienz) im öffentlichen, aber auch privaten Bereich Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien und Steigerung der Nut- zung regionaler Energieressourcen

Maßnahmenempfehlungen und operative Ziele:

Stärkung regionaler Wirtschaftsstrukturen (buy local) Stärkung regionaler Kommunikationsstrukturen und Vernetzung

Deutlicher Beitrag zur Erreichung einer CO2-neutralen Nationalparkre- gion und somit öffentliche Wahrnehmung als „Nationalparkregion vol- ler Energie“ Kristallisationspunkt zur Stärkung regionaler Identität durch Sensibilisie- rung und Akzeptanz in der Bevölkerung Sensibilisierung und Beratung für energetische Gebäudesanierung in Zusammenhang mit bestehendem EFRE-Programm Verbesserung der Energieeeffizienz regionaler Unternehmen Beratung und inhaltliche Unterstützung lokaler Akteure an innovativen Klimaschutzvorhaben z.B. durch Hochschule und Energieagentur

87 BEST PRACTICE IN DER NATIONALPARKREGION Energie (IkoNE) umgesetzt „ENERGIEWENDE: MEIN HAUS MACHT MIT“

Eine gemeinsame Kampagne der Nationalparkre- Marc Wartenphul gion wird durch das Interkommunale Netzwerk Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH

Die Themen Energiesuffizienz, Ener- Ressourcen koordiniert, ausgearbei- gieeinsparung, Erneuerbare Ener- tet und gestartet. Die Kampagne gien und Energieeffizienz spielen ne- umfasst insgesamt vier Module, die ben Naturschutz, Tourismus und Wirt- über je ein halbes Jahr beworben schaft in der Nationalparkregion werden. eine wichtige Rolle. Dazu sind in den vergangenen Monaten schon ver- Das erste Modul, Heizungspumpen- schiedene Projektideen entwickelt tausch „Die Alte (Heizungspumpe) und auch schon umgesetzt worden, muss raus”, wird derzeit vom Bundes- wie z.B. die Kampagne "Energie- amt für Wirtschaft und Ausfuhrkon- wende: Mein Haus macht mit“ zeigt. trolle (Bafa) mit einem Zuschuss von 30 Prozent der Nettokosten geför- Das Interkommunale Netzwerk Ener- dert. Die Laufzeit des 1. Moduls en- gie (IkoNE) wurde im Februar 2016 dete im September 2017, die Bezu- als strategisches Umsetzungsinstru- schussung des Bafa erfolgt aber ment gegründet und verfolgt den auch über dieses Datum hinaus. Al- Aufbau und die dauerhafte Veran- leine im Landkreis Birkenfeld wurden kerung eines Energie- und Klima- insgesamt 111 Pumpen getauscht, schutzmanagement gemeinsam mit was einer Fördersumme von 25.230,- den Kommunen in der National- € entspricht. Rechnet man die Ar- parkregion. beitsleistung des Handwerks mit hinzu, werden die Wertschöpfungs- Die Kampagne - Energiewende potenziale deutlich. mein Haus macht mit ist die zentrale Energiesparkampagne der Natio- Am 1. Oktober 2017 begann das 2. nalparkregion Hunsrück-Hochwald. Modul „Gleiches Recht für alle“, bei Initiiert wurde sie vom IkoNE. Die Kli- dem es um den hydraulischen Ab- maschutzmanager der Region ha- gleich ging. Am 1. April 2018 startet ben diese mit Unterstützung der Ver- „Oben ohne?“ (Dämmung der braucherzentrale und der Energie- obersten Geschossdecke). Darauf agentur Rheinland Pfalz, welches wird am 1. Oktober 2018 als viertes die Themensäule Natürliche und letztes Modul „Der Alte muss

88 raus“ (Heizungskesseltausch) folgen. Ressourcen stetig an Brisanz. Des- Jede dieser Maßnahmen wird der- halb wird die Energiesparkam- zeit staatlich gefördert. pagne beständig erweitert und durch das IkoNE ausgebaut, um das Weitermachen und Bewusstsein in der Nationalparkregion schlum- schaffen mernde Know-How um die Möglich- keiten der alltäglichen Energieein- Das Thema „Energie sparen“ ist aller- sparung. dings nicht bloß nach wie vor aktu- ell, sondern gewinnt unter dem Ge- Weitere Infos unter: sichtspunkt von steigenden Energie- http://www.mein-haus-macht-mit.de/ preisen und schwindenden

89 PROJEKTE:

Gemeinschaftliches Leitbild Klima- Etablierung einer gemeinsamen schutz für die Nationalparkregion Energie-Datenbank und Photovol- taik-Kataster Im Zuge der gemeinschaftlichen Ar- beit am Masterplan Regionalent- In gemeinsamer Anstrengung ist es wicklung wurde insbesondere in den gelungen, das Interkommunale Strategieworkshops mit Fachexper- Netzwerk Energie (IkoNE) zu etablie- ten der Ruf nach einem gemein- ren, welches erfolgreich am Wissen- schaftlichen Leitbild Klimaschutz für stransfer und an der Initiierung ge- die gesamte Nationalparkregion meinsamer Projekte arbeitet. Diese Hunsrück-Hochwald laut. Dafür ist Arbeit soll intensiviert und ausge- die Abstimmung der Energie- und baut werden, um langfristig eine Klimaschutzkonzepte aller an der Verstetigung der Klimaschutzaktivi- Nationalparkregion beteiligten täten in der Nationalparkregion zu Kreise eine wichtige Voraussetzung. erreichen. Dazu ist angestrebt, eine Als Grundlage hierfür soll künftig das gemeinschaftlich organisierte Ener- Energie- und Klimaschutzpolitische giedatenbank einzurichten. Diese Leitbild auf Kreisebene dienen, dem macht Energieeffizienz und Beiträge sich weitere Kommunen anschlie- zur Energiewende transparent sicht- ßen werden. bar. Darüber hinaus trägt das zent- rale System zur Erfassung und Ver- Projektbeteiligte: Kommunen der marktung von bestehenden und zu- Nationalparkregion, IkoNE, Natio- künftigen Leerständen in den Orts- nalparkamt, Regionalentwicklung kernen bei. Hierdurch können po- Hunsrück-Hochwald e.V. tenziellen Käufern Sanierungsfahr- pläne für jede Immobilie mit den entsprechenden Fördermitteln von Bund und Land zur Verfügung ge- stellt werden.

Projektbeteiligte: IkoNE, Kommunen, Energieagentur Rheinland-Pfalz, Na- tionalparkamt

90 Aktion Lebensbaum Nationalparkregion steigern soll. Vorhandene Flächen erfahren In Zusammenarbeit mit den Land- durch das Projekt eine Aufwertung kreisen, den Krankenhäusern der und tragen zu einer erhöhten Le- Nationalparkregion und insbeson- bensqualität bei. Wird im Rahmen dere dem Arbeitskreis Frühe Hilfen dieses Vorschlags ein Obstbaum ge- des Landkreises Birkenfeld soll für pflanzt, so trägt dies gleichzeitig zur Neugeborene in der Region ein Will- Erhaltung alter Sorten und zur regio- kommenspaket zusammengestellt nalen Wertschöpfung bei und kann werden. Für jeden Säugling wird in darüber hinaus über privatwirt- diesem Zusammenhang auch ein schaftliche Kampagnen unterstützt Baum gepflanzt, der gleichzeitig ei- werden. nen Beitrag zum regionalen CO2- Haushalt liefert und die tiefe Verwur- Projektbeteiligte: Arbeitskreis Frühe zelung der Bevölkerung in der Hilfen, IkoNE, Nationalparkamt

Zusammenarbeit im Rahmen von ZENAPA

Seit Ende 2016 und noch bis ins Jahr 2024 läuft das LIFE-IP Programm „ZENAPA – Zero Emission Nature Protection Areas“, welches zum Ziel hat, die Energie- wende in Einklang mit den verschiedensten Anforderungen des Klima-, Natur- und Artenschutzes zu bringen. Unter Federführung des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) am Umwelt-Campus Birkenfeld sind in der Natio- nalparkregion auch die Verbandsgemeinde Rhaunen und das Nationalpar- kamt an dem EU-Projekt beteiligt.

Vor dem Hintergrund der gemeinsamen Bestrebungen ergeben sich hier große Synergien lösungsorientierter und projektbasierter Zusammenarbeit. Beispiels- weise können im Rahmen des ZENAPA-Projekts fachliche Grundlagen und exakte Berechnung der Potenziale einzelner Vorhaben erfolgen. Andererseits lassen sich die Maßnahmen des ZENAPA-Projekts hervorragend durch Komple- mentärprojekte in der gesamten Nationalparkregion ergänzen und versteti- gen. Daher ist eine enge Kooperation mit dem Nationalparkamt, der Ver- bandsgemeinde Rhaunen und dem IfaS angestrebt.

Weiterführende Informationen zu den Hintergründen und Maßnahmen von ZENAPA finden Sie auf der Projektseite im Internet unter http://zenapa.eu/de/.

91 Weitere Projektvorschläge:

Attraktive Kommunikationsmaßnahmen für die öffentlichkeitswirksame Dar- stellung bestehender Angebote in der Nationalparkregion. Hierzu gehört auch die Kampagne des Glühbirnentauschs gegen LED-Leuchtmittel, die sowohl eine Sensibilisierung in der Bevölkerung als auch eine vertrauensbil- dende Maßnahme darstellt und einen Beitrag zur Steigerung der Energieef- fizienz im privaten Bereich liefert. Unterstützung von alternativen Mobilitätsformen und nachhaltigem Flotten- management in regional ansässigen Unternehmen und in kommunalen Fuhrparks durch Beratungsangebote Zielgruppenansprache zu alternativer Mobilität sowie Darstellung vorhan- dener Mobilitätsangebote: Unterstützung des Radwegenetzes und weiterer Infrastruktur (Abstellanlagen) insbesondere für den Alltagsverkehr inklusive Kampagne für die Wahrnehmung und Teilnahme an der bundesweit durch- geführten Kampagne „Mit dem Rad zur Arbeit“ als Ausgangspunkt für wei- tere Akzeptanz und Sensibilisierung in Zusammenhang mit erprobten Kanä- len der Öffentlichkeitsarbeit Installation eines Energielehrpfads in Verbindung zum Nationalpark zur bes- seren Darstellung und zum spielerischen Lernen in einer frühzeitigen Bildung zum schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen auch in Zusammen- arbeit mit regionalen Bildungseinrichtungen Gezielte organisatorische und auch finanzielle Unterstützung von Abschluss- arbeiten im Bereich der Energiepotenziale in der Nationalparkregion unter Berücksichtigung der Chancen durch den Umwelt-Campus Birkenfeld. Regelmäßige Ausrichtung eines „Tages der E-Mobilität“ mit Veranstaltun- gen, Vorträgen und Testmöglichkeiten rund um das Thema zur Information und Aktivierung der verschiedenen Akteure in der Nationalparkregion. Angebot von Sanierungsfahrplänen zum Thema energieeffiziente Gebäu- desanierung und damit einhergehend Beratung und Unterstützung von (potenziellen) Bauherren auch zur Fördermittelakquise. Dieses Vorhaben ist kompatibel mit Bestrebungen des Planungs- und Gestaltungsbeirats zu re- gionaler Baukultur und kann in Symbiose mit diesem zu einer „Nationalpark- hausnummer“ ausgebaut werden, die sich durch besonderen Beitrag zur Identifikation mit regionalen Elementen auszeichnet.

Aktive Einbindung von Schülern und Jugendlichen als zukünftige energie- bewusste Bürger durch die Integration des Themas in das geplante

92 Bildungsnetzwerk mit außerschulischen Lernorten und weiteren Spiel- und Bastelangeboten. Im gemeinsamen Interesse der Nationalparkregion ist es angestrebt eine prozessuale Kartierung der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu realisie- ren. Darin sollen, in Anlehnung an bestehende Systeme für Gastankstellen, alle bestehenden und geplanten Ladestationen nach ihrer Art, Bedien- weise und Standort enthalten sein und so dem Nutzer, aber auch dem Pla- ner übersichtlich erreichbar gemacht werden.

93 Erwartete Ergebnisse und Beitrag zur Regionalentwicklung:

Gemeinschaftliche Ziele und Anstrengungen zur Steigerung der Ener- gieeffizienz nach einem gemeinsamen Leitbild (Grundlage dafür ist das Integrierte Klimaschutzkonzept des Landkreises Birkenfeld) Reduzierung des Energieverbrauchs insbesondere auch im privaten Bereich durch Kampagnen und Projekte zur Sensibilisierung der Bevöl- kerung Erhöhung des Anteils an erneuerbaren Energien in der Nationalpark- region Hunsrück-Hochwald

Deutlicher Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen als Beitrag zu den Klimaschutzzielen der EU Anstieg der Nutzung regionaler Energieressourcen und somit Steige- rung der Effizienz sowie zunehmende Unabhängigkeit bei der Energie- versorgung Unterstützung regionaler Wirtschaftskreisläufe durch die Nutzung regi- onal vorhandener Energiequellen Bildung für nachhaltige Entwicklung durch Sensibilisierung und Bildung im Bereich Klima- und Umweltschutz bei gleichzeitiger Beteiligung aller Bevölkerungsschichten Beitrag zu attraktiven Ortsbildern durch öffentliche Anreize zu energie- effizienter Sanierung unter Einbezug regionaler Baukultur Förderung des generationenübergreifenden und interkulturellen Aus- tauschs durch gemeinschaftliche Projekte und Bildungsangebote Aktivierung insbesondere der jüngeren Bevölkerung als Multiplikatoren für eine ökologisch nachhaltige Verhaltensweise Unterstützung der mittel- und langfristigen Ziele der rheinland-pfälzi- schen Landesregierung als Beitrag zur regionalen Umsetzung des Lan- desgesetzes zur Förderung des Klimaschutzes Unterstützung bei der Minimierung von Transportwegen und Pendel- verkehr Beitrag zur Stärkung der regionalen Kaufkraft durch Einsparung Förderung der Energiebilanz und damit Verbesserung Wettbewerbsfä- higkeit Marketing zur Förderung eines positiven Images als nachhaltige und energiebewusste Region und damit Beitrag zu Weichen Standortfak- toren Thema Energie und Energiegewinnung als Chance für eine gemein- schaftliche Identifikation in der Nationalparkregion

94 Finanzierungsmöglichkeiten

Für einen stabil angelegten Regio- Nationalparkregion von großer Be- nalentwicklungsprozess müssen ge- deutung trägt besonderen Anteil an sicherte finanzielle Rahmenbedin- bisherigen Entwicklungserfolgen. So gungen gegeben sein. Neben einer stehen Deutschland in der aktuellen entsprechenden finanziellen Unter- ELER-Förderperiode 2014-2020 rund stützung durch das Land Rheinland- 9,44 Milliarden Euro an EU-Mitteln zur Pfalz im Rahmen des Nationalparks- Verfügung (pro Jahr durchschnitt- prozesses müssen daher Vorausset- lich 1,35 Mrd. Euro). Diese Fördermit- zungen geschaffen werden, um vor- tel müssen durch Bund, Länder oder handene und potenzielle Fördergel- Kommunen kofinanziert werden. In der langfristig professionell einzuset- Deutschland ist die Mittelzuteilung zen und den Eigenanteil zu erbrin- aus der ELER-Förderung in fünf För- gen. Dabei spielen insbesondere die derbereiche aufgeteilt. Dem Land Förderinstrumente von EU und Bund Rheinland-Pfalz stehen aus diesem eine entscheidende Rolle. Insbeson- Fördertopf für die derzeitige Förder- dere der Europäische Landwirt- periode in Summe 662 Millionen Euro schaftsfonds für Entwicklung des zur Verfügung, die sich wie folgt auf- Ländlichen Raumes (ELER) ist für die teilen:

Technische Hilfe 4% LEADER 13% Landwirtschaft 29% Ländliche Entwicklung 6%

Umwelt/Klima/Forsten 48%

ELER-Förderung der Ländlichen Räume 2014-2020 – Förderbereiche der Länderprogramme in Rheinland- Pfalz (Quelle: BMEL Entwicklung des ländlichen Raumes)

95 Daneben gibt es weitere EU- und Finanzierungsmöglichkeiten der ak- Bundesprogramme, die teilweise so- tuellen EU-Förderperiode 2014-2020. gar mit ELER und weiteren Förderun- Zusätzlich zu den hier vorgestellten gen kumulierbar sind. Auf Ebene der Förderungen durch nichtrückzahl- EU sind hier insbesondere der Euro- bare Zuschüsse ermöglichen wei- päische Sozialfonds (ESF) und der tere Programme wie etwa die KfW- Europäische Fonds für regionale Ent- Bank (Wohnraum modernisieren, wicklung (EFRE) zu nennen. Hier be- Sozial investieren – Energetische darf es jedoch einer Einzelfallprü- Gebäudesanierung,…) oder die fung zur zielgerichteten Finanzierung Landwirtschaftlichen Rentenbank von Projekten und Maßnahmen, da (Leben auf dem Land, Räumliche einige Programme eine räumliche Strukturmaßnahmen, …) eine Pro- Begrenzung aufweisen oder trans- jektförderung von bis zu 100% auch nationale Zusammenarbeit erfor- für private Investoren durch Zinsver- dern. Die folgende Aufstellung bie- günstigte Darlehen. tet einen Einblick in weitere zentrale

Übersicht über einige relevante Fördermaßnahmen für die Regionalentwicklung in der Nationalparkre- gion Hunsrück-Hochwald (eigene Darstellung, Grundlage www.foerderdatenbank.de)

FÖRDERPROGRAMM FÖRDERSCHWERPUNKT FÖRDERBERECHTIGTE Bundesprogramme, kurz- z.B. LandKULTUR und Abhängig von den Jah- zeitige Förderaufrufe LandDIGITAL in den Jah- resschwerpunkten durch Schwerpunkte ren 2017-2019 ERASMUS+ Schule, berufliche Erst- Bildungseinrichtungen, und Weiterbildung, Ver- Unternehmen, Berufsver- eine und Sport, Freiwilli- bände, Sozialpartner genarbeit, Jugend Europa für Bürgerinnen Interkultureller Austausch, Gemeinnützige Organisa- und Bürger Städtepartnerschaften, tionen und Privatperso- thematische Netzwerke, nen, lokale Behörden, Bil- Kontinuität und Ge- dungseinrichtungen schichtsbewusstsein Europäische territoriale auch als INTERREG be- Kommunen & Kommunal- Zusammenarbeit (ETZ) kannt, interregionale Ge- verbände; Öffentliche Ein- meinschaft; Schwerpunkt richtungen & Unterneh- Infrastruktur men; Verbände & Ver- eine Europäischer Fonds für Re- Infrastruktur; Regionalför- Unternehmen; Kommune; gionale Entwicklung derung; Unternehmensfi- Öffentliche Einrichtung; (EFRE) nanzierung Verband/Vereinigung

FÖRDERPROGRAMM FÖRDERSCHWERPUNKT FÖRDERBERECHTIGTE

96 Europäischer Sozialfonds Arbeit, Aus- und Weiterbil- Unternehmen, Kommu- (ESF) dung, z.B. PROGRESS-Pro- nen, private Einrichtungen gramm zum Verwaltungs- und Verbände austausch Gemeinschaftsaufgabe Land und Forstwirtschaft, Unternehmen “Verbesserung der Agrar- ländliche Räume, regio- struktur und des Küsten- nale Zusammenarbeit schutzes“ (GAK) Gemeinschaftsaufgabe Investitionen in wirt- Unternehmen; Kommune; „Verbesserung der regio- schaftsnahe Infrastruktu- Öffentliche Einrichtung nalen Wirtschaftsstruktur“ ren, regionale Wettbe- (GRW) werbsfähigkeit, regional- politische Forschung Horizont 2020 Forschung und Innovation Unternehmen; For- (themenoffen) schungseinrichtung; Hochschule; Öffentliche Einrichtung; Verband / Vereinigung Jährliche Aktionspro- z.B. Sharing Heritage (Kul- Abhängig von den jew. gramme der EU turerbejahr 2018) Jahresschwerpunkten KI 3.0 Bildungs- und sonstige Gemeinden und Gemein- kommunale Infrastruktur in deverbände finanzschwachen Ge- meinden Kreatives Europa Kultur und Medien inkl. Kulturakteure und –institu- Denkmalpflege tionen, in öffentlicher und privater Trägerschaft LEADER Infrastruktur; Landwirt- Kommune; Öffentliche schaft & Ländliche Ent- Einrichtung; Privatperson; wicklung; Regionalförde- Verband/Vereinigung rung LIFE+ Umwelt, Natur, Klima- Öffentliche und private schutz Einrichtungen im Bereich Umweltschutz, Umweltpo- litik, Umweltrecht Naturpark-Förderpro- Bildungsangebote zu Na- Kommunen, Vereine, eh- gramm tur, naturnahe Erholung, renamtliche Bürger nachhaltige Regionalent- wicklung, Landschaftsent- wicklung

97 Das Konzept wird Realität

Mit den im Beteiligungsprozess ent- Regionalentwicklung viele Ideen wickelten konkreten Projekten und hervorgebracht und Menschen in Maßnahmen liegt nun ein Arbeits- der gesamten Gestaltungskulisse plan zur Umsetzung der gemein- miteinander in Kontakt gebracht. schaftlich formulierten Vision vor. Der hier begonnene Dialog über die Zukunftsfragen der Nationalparkre- Von Beginn an war die Vorbereitung gion Hunsrück-Hochwald muss für der praktischen Umsetzung ein we- eine erfolgreiche Umsetzung fortge- sentlicher Bestandteil der Arbeit am führt werden und eine Weiterent- Regionalentwicklungskonzept. Dazu wicklung der erarbeiteten Leitbilder wurde innerhalb des Vorstandes des zulassen. Der Masterplan ist somit Regionalentwicklungsvereins bereits kein in sich starres Dokument, son- im Vorfeld der eigentlichen Konzep- dern vielmehr ein dynamisches terstellung intensiv diskutiert. Im We- Werk, das sich mit seiner Region ge- sentlichen sind drei Kernelemente meinsam entwickelt und wächst. zum Erfolg der Umsetzung und somit des gesamten Masterplans zu nen- Der Masterplan orientiert sich inhalt- nen: lich an den Vorgaben, die aus dem Staatsvertrag über die Einrichtung

des Nationalparks und aus den Lan- Transparenz und Akzeptanz der desentwicklungskonzepten hervor- praktischen Umsetzung gehen. In seiner konkreten Ausfor- Klare Aufgabenverteilung und mulierung von Maßnahmen und Koordination innerhalb der Zu- Projekten geht er darüber hinaus sammenarbeit und fordert die Akteure nun dazu Intensive und aktive Unterstüt- auf, diese Vorhaben eigenverant- zung durch alle Akteure in der wortlich in Angriff zu nehmen und sie Nationalparkregion gemeinschaftlich umzusetzen. Die aus dem Beteiligungsprozess hervor- gegangenen Projektvorschläge zei- gen die möglichen nächsten Damit wurden die Voraussetzungen Schritte in der Entwicklung der Nati- geschaffen, um eine interkommu- onalparkregion auf. Darüber hinaus nale und themenübergreifende Zu- müssen die weiteren Projekte zu- sammenarbeit voranzubringen. sammen mit den möglichen Projekt- Innerhalb seiner kurzen Entstehungs- trägern und –Partnern konkretisiert zeit hat der Masterplan und realisiert werden. Insgesamt

98 stellen all diese Ansätze jedoch eine Prozess entwickelten Vorhaben müs- offene Projektliste dar, die jederzeit sen nun auf den Weg gebracht und im Sinne der Regionalentwicklung konsequent fortgesetzt werden. Mit- und im Einklang mit der LILE der LAG tel- und langfristig sollte hier auch Erbeskopf und ihrer Ziele ergänzt über Strukturen nachgedacht wer- werden kann und soll. Dadurch wird den, die sich bereits heute abzeich- eine eigenverantwortliche Aktivität nen und Synergien versprechen. in der Nationalparkregion angeregt und eine kontinuierliche Weiterent- wicklung gewährleistet. Die im Die Nationalparkregion wird E1NS Aufbauend auf der gemeinsam entwickelten Vision für die Nati- onalparkregion wollen wir den Herausforderungen der Zukunft VISION aktiv begegnen. Lebensqualität für alle Generationen und Schichten soll die Bewohner langfristig an ihre Region binden und neue Fachkräfte und Gäste für die Nationalparkregion be- geistern. Handlungsfeldziel Messbare Teilziele Indikatoren Anzahl Termin VORBILD NATIONALPARKREGION Entwicklungsziel: Bildung als zentrale Ressource für nachhaltige Entwicklung und Innovation verstehen und die sich daraus ergebenden Chancen regional nutzen Sensibilisierung für Bildungsnetzwerk Anzahl aufgenomme- 50 2022 regionale Beson- ner außerschulischer derheiten als Lernorte Schlüssel endoge- Anzahl der beteilig- 100 2022 ner Regionalent- ten Bildungseinrich- wicklung tungen Eingerichtete kom- 8 2022 munale Bildungsnetz- werke Ansprache weite- Regionalblog Bestehende aktive 1 2018 rer Zielgruppen Onlineplattform und Wissenstrans- Anzahl der jährlichen 60 2020 fer Beiträge Reichweite der Bei- 2.500 2022 träge Aufarbeitung regi- Hölzerne Anzahl der beteilig- 8 2019 onaler Gemein- Geschichte ten Gemeinden samkeiten Wertschätzung re- Abschlussarbeiten Anzahl der unterstütz- 10 2022 gionaler Weiterbil- für die Region ten Abschlussarbei- dung ten Anschauliche Infor- Story-Telling Beteiligte Akteure 10 2022 mationsvermittlung Keltenwald Vernetzte Infotain- 1 2022 ment-Angebote

99 MEIN GEHAICHNIS Entwicklungsziel: positives Image der Nationalparkregion ausbilden, Impulse aufgreifen und Identifikation verstärken Handlungsfeldziel Messbare Teilziele Indikatoren Anzahl Termin Nationalparkland- Exkursionen mit jun- Anzahl der Exkursio- 4 2022 schaft als Identifi- gen Menschen nen kations-merkmal und Neubürgern Steigerung des Mobiles Kinoange- Zahl der jährlichen 30 2018 Freizeitangebots bot Veranstaltungen Wissenschaftliche Imageanalyse Anzahl der Befragten 400 2018 Analyse zur Image- (Nullmessung und in der Region steigerung in der Folge-Analyse) Verbesserung der 0,5 2022 Nationalparkre- Schulnote für das Ge- gion samtimage der Re- gion Vernetzung der Etablierung eines Anzahl der AK-Sitzun- 15 2022 Akteure Arbeitskreises Kunst gen und Kultur Information über Bekenner-kam- Anzahl der Beiträge 10 2018 bestehende Ange- pagne Reichweite 500 2018 bote und Sensibilisierung für Poetry-Slam in Dia- Zahl der Veranstaltun- 1 2019 sprachliche Beson- lekt gen derheiten Besucherzahl pro Ver- 30 2019 anstaltung Unterstützung regi- Nationalparkhaus- Anzahl der vergebe- 15 2020 onaler Wiederer- nummer nen Erkennungszei- kennungsmerk- chen male Sensibilisierung für Hölzerne Ge- beteiligte Kommunen 10 2020 gemeinsame Ge- schichte schichte und Anzahl der erreichten 300 2020 Bürger Entdeckertag der Beteiligte Akteure 30 2021 Region Qualifizierung vor Heimatfabrik Anzahl der Werks- 3 2021 Ort und generatio- und Probenräume nenübergreifender Anzahl der Workshop- 6 2021 Austausch Angebote

100 HIER WILL ICH LEBEN Entwicklungsziel: Lebensqualität für alle Generationen, Schichten und Grup- pen gewährleisten und so eine Wohlfühlregion etablieren Handlungsfeldziel Messbare Teilziele Indikatoren Anzahl Termin Austausch und In- Errichtung und Mediathek Hunsrück- 1 2020 formation über die Etablierung einer Hochwald Region Mediendatenbank Anzahl der Nutzer 25 2020 (Unternehmen, Ver- eine, …) Anzahl der jährlichen 60 2020 Einträge in der Medi- athek Fachkräfteförde- Durchführung ei- durchgeführte Veran- 1 2019 rung nes exklusiven staltung Azubi-Events Teilnehmerzahl 200 2019 Erreichte Firmen in 25 2019 der Nationalparkre- gion Home-Office und Anzahl der angebo- 5 2020 Co-Working tenen Co-Working- Plätze Medizinische Ver- Marketingoffensive Videofilm 1 2019 sorgung Vermeidung und Leerstandskataster Gemeinschaftliche 1 2022 Umnutzung von Datenbank Leerständen Raum für Ideen Anzahl der jährlichen 5 2020 Pop-Ups und (tempo- rären) Kunst-Ausstel- lungen in Leerstän- den Wohnträume 2022 Regionale Pro- Essbare Region Teilnehmende Ak- 10 2021 dukte und Versor- teure gung Anzahl der durchge- 2 2021 führten Aktionen pro Jahr Information und Botschafter für die Begeisterte Teilneh- 5 2019 Sensibilisierung von Region mer Neubürgern Willkommenspa- Anzahl der Beiträge 15 2019 kete für Neubürger Anzahl der angenom- 50 2019 menen Angebote Unterstützung von Marktplatz für gute Durchgeführte Veran- 1 2022 bürgerschaftli- Geschäfte staltungen pro Jahr chem Engage- Zustande gekom- 30 2022 ment und genera- mene „Gute Ge- tionenübergreifen- schäfte“ dem Austausch

101 UND ACTION, BITTE! Entwicklungsziel: naturnaher und erlebnisreicher Tourismus mit regionalen Wert- schöpfungsketten in der Nationalparkregion Hunsrück-Hochwald Handlungsfeldziel Messbare Teilziele Indikatoren Anzahl Termin Etablierung als Pre- Rad-Infrastruktur Zahl der Servicestel- 5 2022 mium-Region Bike len Prozessuale Über- Anzahl der aktiven 15 2019 sichtskarte E-La- Beteiligten destationen Innovatives und Wanderhütten- Zahl der Trekking- 8 2020 naturnahes Über- Netzwerk Plätze und Wander- nachtungsange- hütten bot Jährliche Buchungen 40 2020 Digitalisierung und Interaktive Freizeit- Zahl der Einträge 50 2022 Darstellung des karte (digital) Angebots Steigerung des Gemeinschaftli- Jährliche Messeauf- 2 2022 Wiedererken- ches Marketing tritte nungswerts Einheitliches Werbe- 2 2018 material (Flyer) Konsequente Ver- Fahrt ins Grüne / Jährliche Vernet- 1 2022 netzung touristi- Touris- zungsveran-staltun- scher Leistungsträ- musge(h)spräche gen mit Informations- ger angebot Qualitätssicherung Unterstützung und Anzahl der durchge- 2 2019 und Aufrechterhal- Infoangebot zur führten Veranstaltun- tung bestehender Unternehmens- gen Beherbergungs- nachfolge Anzahl der teilneh- 15 2019 strukturen menden Unterneh- men

102 LANGER ATEM FÜR DIE UMWELT Entwicklungsziel: schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen, Klima- schutz sowie Energieeffizienz und -suffizienz Handlungsfeldziel Messbare Teilziele Indikatoren Anzahl Termin Energiemanage- Etablierung einer Gemeinschaftliche 1 2018 ment und -Suffizi- Energiedatenbank Datenbasis enz für die National- Beteiligte Kommunen 9 2018 parkregion

CO2-Reduktion Aktion Lebens- Anzahl der erfolg- 200 2019 und baum reich gepflanzten Le- bensbäume Sensibilisierung Durchführung von Anzahl der getausch- 400 2020 Kampagnen zur Er- ten Birnen als Kam- kennung von Ein- pagnenbestandteil sparpotenzialen Energielehrpfad Anzahl der Einrichtun- 1 2021 gen Vernetzung und Leitbild Energie in Zahl der teilnehmen- 10 2019 Vereinheitlichung der Nationalpark- den Kommunen der Strukturen region Nachhaltige Unter- Unterstützung zu Zahl der erreichten 20 2022 nehmensflotten nachhaltigem Flot- Unternehmen tenmanagement in Unternehmen Zahl der Maßnahmen 5 2022

Tag der E-Mobilität Anzahl der jährlichen 1 2022 Aktionstage Reduktion von Indi- Zielgruppenan- Teilnahme an der 4 2022 vidualverkehr und sprache alterna- bundesweiten Aktion Umweltentlastung tive Mobilität (All- „Mit dem Rad zur Ar- tag Fahrrad) beit“ Anzahl an Projekten 5 2022 gemeinsam mit Ju- gendlichen

103 Evaluation

Die Realisierung einer Vision setzt ei- Nationalparkregion. Zusätzlich müs- nen langfristigen Veränderungspro- sen auch die im Rahmen des Mas- zess voraus. Daher ist auch eine Eva- terplanprozesses erarbeiteten Visio- luation der hier vorgeschlagenen nen und Strategien auf den Prüf- kurz-, mittel- und langfristigen Pro- stand gestellt werden. jekte eine langfristige Aufgabe. Ziel Aufgrund der vielschichtigen Struk- der Evaluation ist neben der Beurtei- tur der zu beurteilenden Aspekte lung zu Stand und Wirkung der ein- werden folgende Abschnitte und zelnen Proprojekte auch die Evalua- Teilbereiche für die Evaluation vor- tion der Strukturen gemeinschaftli- geschlagen: cher Bemühungen in der

DIE NATIONALPARKREGION HEUTE WIR 2030

Zwischenfazit Visionsevaluation  Evaluation der Pro-  Evaluation der Um-  Evaluation der jektfortschritte und setzungsstrukturen Leitbilder und der Halbzeitkontrolle  Evaluation der Zu- Lösungsstrategie sammenarbeit  Evaluation der Pro-  Evaluation der mit- zesserfolge telfristigen Projekt- erfolge

Zur besseren Messbarkeit der Erfolge jedes einzelne Projekt spezifisch, und der Zielerreichung müssen Mei- messbar, akzeptiert, realisierbar und lensteine für die jeweiligen Evaluati- terminiert formuliert werden, um onskategorien festgelegt werden. In eine qualifizierte Zielüberprüfung einem ersten Zwischenbericht nach durchführen zu können. Eine Zwi- etwa 2-3 Jahren ist geplant, die Fort- schenbilanz richtet das Hauptau- schritte der jeweiligen Projekte zu genmerk auf die Evaluation der regi- evaluieren. Dazu müssen gemäß onalen Zusammenarbeit und die den SMART-Kriterien die Ziele für gebildeten regionalen Strukturen.

104 Hierzu bietet sich insbesondere eine der langfristigen Vision geben. Dazu qualitative Erhebung anhand von sind eine umfangreiche Auswertung Interviews mit zentralen Leistungsträ- der Unterlagen zum gesamten Regi- gern, Akteuren der Regionalent- onalentwicklungsprozess, ein umfas- wicklung und zur Wahrnehmung in sendes Stimmungsbild und die Be- der Bevölkerung an. Die langfristige fragung zum Image der Region so- Prozess- und Visionsevaluation soll wie themenorientierte Tiefeninter- nach etwa 10 Jahren Aufschluss views sinnvolle Maßnahmen. über die Fortschritte zur Erreichung

Die Nationalparkregion wird E1NS Zukunftsfähig, lebenswert, modern: Heimat!

105 Abkürzungsverzeichnis

BBSR Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

BPB Bundeszentrale für politische Bildung e.V. eingetragener Verein

EFRE Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung

ESF Europäischer Sozialfonds

ETZ Europäische territoriale Zusammenarbeit (ehem. INTERREG)

EU Europäische Union

GRW Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“

HBR Hinweise zur wegweisenden und touristischen Beschilderung für den Radverkehr in Rheinland-Pfalz

IfaS Institut für angewandtes Stoffstrommanagement

IHK Industrie- und Handelskammer

KEM Kommunales Energiemanagement

KI3.0 Kommunales Investitionsprogramm 3.0

KuLanI Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land e.V.

LAG Lokale Aktionsgruppe (in Leader-Regionen)

LEADER Liaison Entre Actions de Développement de l'Économie Rurale" (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft)

LILE Lokale integrierte ländliche Entwicklungsstrategie

MTB Mountainbike

MUEEF Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz

MWVLW Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz

ZENAPA Zero Emission Nature Protection Areas

107 Weiterführende Literatur

Akademie Junges Land e.V. (2017): Regionalanalyse im Landkreis Birkenfeld 2017. Eine sozialräumliche Untersuchung mit den Schwerpunkten junge Men- schen, junge Familien und Flüchtlinge, Paderborn. Baumfeld, Leo (2011): Regionale Identität gestalten, Wien. Bausch, Thomas; Letzner, Volker & Munz, Sonja (2014): Potenziale für eine Tou- rismusentwicklung und deren regional-ökonomischen Effekte eines potenziel- len Nationalparks „Hochwald-Idarwald“. Vertiefungsstudie zum Themen- schwerpunkt Tourismusentwicklung für das Land Rheinland-Pfalz, Sees- haupt/München. Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (2010): Landleben - Land- lust? Wie Menschen in Kleinstädten und Landgemeinden über ihr Lebensum- feld urteilen, Bonn. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2014): Modellvorhaben LandZukunft. Abschlussbroschüre, Berlin. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Entwicklung des ländli- chen Raumes 2014-2020, Berlin. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (2017): Klimaschutz in Zahlen. Fakten, Trends und Impulse deutscher Klimapolitik. Aus- gabe 2017, Berlin. EUROPARC Deutschland e.V. (2013): Bündnisse für die Natur. Wege zu einem funktionalen Schutzgebietesystem in Deutschland, Berlin. Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (2017): Reiseanalyse 2017. Erste ausgewählte Ergebnisse der 47. Reiseanalyse zur ITB 2017, Berlin. Hunsrück-Touristik GmbH (2011): Hunsrück… eine starke Tourismusregion. Tou- ristische Profilierung der Region Hunsrück, Hahn-Flughafen. IHK Koblenz (2016): Standort mir strukturellen Herausforderungen. Zentrale Er- gebnisse der großen IHK-Standortumfrage 2016 für den Landkreis Birkenfeld, Idar-Oberstein. Industrie- und Handelskammer Koblenz (2016): Standort mit strukturellen Her- ausforderungen. Zentrale Ergebnisse der großen IHK Standortumfrage 2016 für den Landkreis Birkenfeld), Idar-Oberstein. LAG Erbeskopf (2015): LAG Erbeskopf – Natürlich mit Weitblick. Bestehendes wertschätzen, Chancen erkennen, Zukunft gestalten. Lokale integrierte ländli- che Entwicklungskonzeption für den LEADER-Ansatz in der Förderperiode 2014-2020, Hermeskeil. Lokale Aktionsgruppe Hunsrück (2015): Bike-Region Hunsrück-Hochwald. Po- tenzial- und Wirkungsanalyse, Simmern. Ludger Wößmann für bpb (2015): Die Volkswirtschaftliche Bedeutung von Bil- dung, Bonn.

108 Ministerium des Inneren und für Sport Rheinland-Pfalz (2008): Landesentwick- lungsprogramm (LEP IV). Herausforderungen erkennen, Nachhaltig handeln, Zukunft gestalten, Mainz. Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz (2013): Nationalpark Hunsrück. Konzept der Landesregierung zur Einrichtung eines Nationalparks im Hunsrück und zur zukunftsfähigen Ent- wicklung der Nationalparkregion, Mainz. Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rhein- land-Pfalz (2014): Energiewende in Rheinland-Pfalz, Mainz. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau (MWVLW) Rheinland-Pfalz (2008): Tourismusstrategie 2015. Markttrends erkennen, Poten- ziale nutzen, Mainz. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland- Pfalz (2017): Der Tourismus in Rheinland-Pfalz. Jobmotor, Wirtschafts- und Standortfaktor, Mainz. Naheland-Touristik GmbH (2009): Strategie und Perspektiven. Touristische Pro- filierung und Inszenierung im Naheland, Kirn. Naheland-Touristik GmbH (2015): Fokus auf die Stärken – Daten, Fakten, Tou- rismus.Strategie 2020, Kirn. Naturpark Saar-Hunsrück e.V. (2013): Nationalpark Hochwald-Idarwald. Kom- munales Eckpunktepapier zur Gründung eines Nationalparks „Hochwald-Idar- wald“, Hermeskeil. Planersocietät im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernäh- rung, Weinbau und Forsten (2015): Mobilitätsstudie Nationalpark Hunsrück- Hochwald, Dortmund. Regionalrat Wirtschaft Rhein-Hunsrück e.V. (2015): Lokale integrierte ländliche Entwicklungsstrategie 2014-2020. LEADER-Region Hunsrück, Simmern. Staatsvertrag zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und dem Saarland über die Errichtung und Unterhaltung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald (2014), Saarbrücken. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (2017): Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 01-2017. Energiebilanz. Effizienter Umgang Energie nimmt zu, Mainz. The Boston Consulting Group (1988): Vision und Strategie, München. Verbandsgemeinde Hermeskeil (2016): Nationalparkgemeinde Hermeskeil. Konzept zu den Partizipationsmöglichkeiten der Verbandsgemeinde Hermes- keil am neuen Nationalpark Hunsrück-Hochwald, Hermeskeil. Woltering, Manuel (2012): Tourismus und Regionalentwicklung in deutschen Nationalparken. Regionalwirtschaftliche Wirkungsanalyse des Tourismus als Schwerpunkt eines sozioökonomischen Monitoringsystems, Würzburg.

109 Impressum

Herausgeber:

Schlossallee 11, 55765 Birkenfeld www.regionalentwicklungsverein.de Mail: [email protected] Telefon: 06782 / 15 735

Auftraggeber: Landrat Dr. Matthias Schneider

Verfasser: Mara Koster, M.Sc., Ing.

Bildbeiträge: Soweit nicht anders angegeben, liegen die Bildrechte beim Herausgeber. Weiterhin können Bil- der, Grafiken, Text- oder sonstige Dateien ganz oder teilweise dem Urheberrecht Dritter unterlie- gen. Bilder von Timo Volz wurden im Rahmen eines LEADER-Projekts zur gemeinschaftlichen Be- werbung der Nationalparkregion Hunsrück-Hochwald aufgenommen.

Stand: Januar 2018

Hinweis: Die weibliche Form ist in dieser Veröffentlichung der männlichen Form gleichgestellt. Lediglich aus Gründen der Vereinfachung wurde auf die durchgängige Nennung beider For- men verzichtet.

Gefördert durch:

Europäischer Landschaftsfonds Diese Publikation wird im Rahmen des Entwicklungs- für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER): programms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete Union und des Landes Rheinland-Pfalz, vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, unterstütz.

Herausgegeben im Auftrag des

Regionalentwicklung Hunsrück-Hochwald e.V. Schlossallee 11, 55765 Birkenfeld

UNTERSTÜTZT DURCH DAS LAND RHEINLAND-PFALZ UND DIE EUROPÄISCHE UNION

Europäischer Landschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes