Unterrichtung über die öffentliche Sitzung des Ortsgemeinderates Horath am Dienstag, den 14.11.2018 um 19.00 Uhr in der Hochwaldhalle in Horath Ortsbürgermeister Adams eröffnet die Sitzung und begrüßt die Anwesenden. Gemäß § 34 GemO hat Ortsbürgermeister Adams als Vorsitzender die Ratsmitglieder durch schriftliche Einladung zu einer öffentlichen und nichtöffentlichen Sitzung eingeladen. Er stellt fest, dass der Ortsgemeinderat nach ordnungsgemäßer Einladung in beschlussfähiger Zahl erschienen ist. Gegen Form und Frist der Einladung werden keine Bedenken erhoben. Änderungen zur Tagesordnung werden nicht vorgebracht. Einwendungen gegen die Niederschrift der Ratssitzung vom 02.10.2018 werden nicht erhoben Tagesordnung Öffentlicher Teil: 1.) Beratung und Beschlussfassung über den Forsthaushalt 2019 2.) Beratung und Beschlussfassung über die Vergabe von Leistungen für die Baumpflege entsprechend den Feststellungen im Zusammenhang mit der Erstellung des Baumkatasters 3.) Beratung und Beschlussfassung über die Verlängerung der Sachkostenvereinbarung mit der KiTa gGmbH für den Kindergarten St. Martin 4.) Beratung und Beschlussfassung über die Sanierung der Hochwaldhalle 5.) Beratung und Beschlussfassung über die Zulässigkeit des Einwohnerantrages vom 02.10.2018 der BI „Horath bleibt selbständig“ gem. § 17 Abs. 6 GemO 6.) Informationen Nichtöffentlicher Teil: 7.) Grundstückangelegenheiten 8.) Jagdpachtangelegenheiten 9.) Informationen Öffentlicher Teil: Bekanntgabe der in nicht öffentlicher Sitzung gefassten Beschlüsse Öffentlicher Teil: Zu TOP 1: Beratung und Beschlussfassung über den Forsthaushalt 2019 Zu diesem Tagesordnungspunkt gibt Ortsbürgermeister Adams einen Rückblick zur Forstwirtschaft in der Ortsgemeinde Horath: Da die Wahlperiode des jetzigen Ortsgemeinderates bald und meine Zeit als Ortsbürgermeister nach drei Wahlperioden endgültig endet, will ich die Gelegenheit nutzen, einen kleinen Rückblick auf jetzt nahezu 15 Jahre Forstwirtschaft im Gemeindewald Horath zu halten. Seite 1 von 8 In dieser Zeit wurde die Stelle des Revierleiters zweimal neu besetzt. Aber nicht, wie im Fußball üblich, wegen Unzufriedenheit mit dem Trainer, sondern im Zusammenhang mit Reformen in der Forstverwaltung. Bis Ende 2007 war Herr Klaus-Werner Luckas der Revierleiter vom Forstrevier Talling. Im Zuge des anstehenden Reformzwanges wegen des gestiegenen Kostendruckes der öffentlichen Haushalte und der Initiative zur Einführung des TPL-Konzeptes mit einhergehender Vergrößerung der Reviere und damit einer Senkung der Revierkosten wurde das Forstrevier Talling aufgelöst. Im Rahmen der Umstrukturierung hatte der Gemeinderat sich damit einverstanden erklärt, dass das Forstrevier Horath dem Forstrevier Morbach zugeordnet wird. Das Forstrevier Morbach setzte sich dann aus dem Staatswald Hoxel/Merscheid und dem Gemeindewald Horath zusammen. Damit übernahm der Leiter dieses Forstamtes, Herr Bernhard Haus, auch die Verantwortung für das Revier Horath. Mit der Ausweisung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald erfolgte eine Neugliederung der Forstämter in der Nationalparkregion. Das Forstamt Hochwald wurde mit dem Forstamt Dhronecken verschmolzen und für den Nationalpark das Nationalparkamt gegründet. Hiermit verbunden war auch eine Neuabgrenzung der Forstreviere. Der Gemeindewald wird nun seit dem 01.01.2016 durch das Forstrevier Büdlicherbrück betreut, das von Herrn Peter Meyer geleitet wird. Trotz des zweimaligen Wechsels in der Revierleitung hat sich an der Waldbaustrategie vom „Etablieren, Qualifizieren zum Dimensionieren“ nichts geändert. Dies trägt auch in dem derzeitigen betriebswirtschaftlichen Ergebnis Früchte: In der Mittelfristplanung gehen wir derzeit von einem jährlichen Ergebnis von rd. 30.000 € bei 261 ha Wirtschaftswald aus. Dies spiegelt sich auch in der Planung für das Jahr 2019 wider. Ein einschneidendes Ereignis für die Forstwirtschaft war der Bau von 7 Windkraftanlagen in den Wald. Für den Baumbestand um die Standorte, wie man heute sagt, eine Stresssituation. Bisher haben die Baumbestände die Eingriffe auch unter der Betrachtung von möglichen Sturmschäden gut verkraftet. Der Bau der Windräder hat in den Jahren 2015 – 2017 die Einnahmen aus der Forstwirtschaft erheblich ansteigen lassen: einmal durch die Zahlungen für die Hiebsunreife-Entschädigung und für die Ausgleichsmaßnahmen. Durch die Ausgleichsmaßnahmen waren wir in der Lage, mit einer Buchenvorausverjüngung einen Umbau von Fichtenmonokulturen zu beginnen. Es wurde der Grundstein für die Entwicklung von artenreichen und stabilen Mischwäldern gelegt. Dieser vorbeugende Waldumbau gilt auch angesichts des Klimawandels als sinnvoll, da die ursprünglich vor allem an die Klimaverhältnisse der Gebirge angepassten Baumarten Fichte und Waldkiefer mit den voraussichtlich höheren Temperaturen und längeren Trockenperioden noch schadensanfälliger werden. Mein Dank gilt ausdrücklich noch einmal den Herren Haus und Meyer für die Unterstützung während der Planungs- und Bauphase des Windparks. Nur durch das gute Vertrauensverhältnis der Revierleitung zu der Genehmigungsbehörde und dem Investor war es möglich, die Eingriffe in den Wald zu kompensieren und am Ende einen Mehrwert für die Ortsgemeinde und die Umwelt zu erzielen. Alle drei Jahre erfolgt eine forstbehördliche Stellungnahme zum Einfluss des Schalenwildes auf das waldbauliche Betriebsziel. Im Laufe der Jahre konnten wir die Einstufung von „erheblich gefährdet“ durch Rot- und Rehwild in „gefährdet“ erreichen. Dies bedeutet, dass sich der Schalenwildbestand verringert hat und immer mehr in einem angemessenen Verhältnis zur Größe des Forstrevieres steht. Hinzukommen aber auch die Schutzmaßnahmen für Jungkulturen und Zukunftsbäume, die aus dem Beitrag der Jagdpächter zur Verhinderung von Waldwildschäden mitfinanziert wurden. Das aktuelle waldbauliche Gutachten ist in Arbeit. Von einer Verschlechterung wird nicht ausgegangen. Zur Forstwirtschaft wäre sicher noch viel zu sagen, da neben einer guten Waldbaustrategie die Natur manchmal die besten Vorhaben zu Nichte macht. Der Klimawandel ist nicht mehr zu leugnen, orkanartige Stürme und langanhaltende Hitzeperioden machen den Wäldern zu schaffen. Ich denke, durch die begonnen Waldumbaumaßnahmen sind wir auf einem guten Weg, uns auf die Klimaveränderungen einzustellen. Seite 2 von 8 Ortsbürgermeister Adams bedankt sich beim Revierförster Peter Meyer für die gute Zusammenarbeit und übergibt ihm das Wort zum Rückblick auf das Forstwirtschaftsjahr 2018 und die Vorstellung des Forstwirtschaftsplans 2019. Zunächst führt Herr Meyer aus, dass durch die Trockenheit im diesjährigen Sommer derzeit eine Borken-Käfer-Massenvermehrung besteht. Daher ist mit niedrigeren Holzverkaufspreisen zu rechnen, die durchaus die wirtschaftliche Entwicklung des Forstwirtschaftsbetriebes beeinflussen. In diesem Kontext ist noch auf die Neuordnung des Holzmarktes durch Neugründung von Vermarktungsgesellschaften für kommunales Holz hinzuweisen, deren Auswirkung auf die Mechanismen des Holzmarktes aufgrund fehlender Erfahrungswerte nicht einzuschätzen ist. Herr Meyer erläutert dem Ortsgemeinderat die Planung für das Forstwirtschaftsjahr 2019 und informiert über die beabsichtigten Maßnahmen. Der Holzeinschlag sei wie folgt geplant: - 1160 fm Douglasie, Fichte in Abteilung Abt. 8 (+5) - 180 fm Fichten, Edeltannen (Douglasien) in Abt. 2 + 3 - 280 fm Buche, Eiche in Abt. 2 + 3 - 50 fm Reiserlose in Abt. 1 + 2 (Reiserlose am Sportplatz und im Grund) Für den Brennholzverkauf und das Verfahren ist grundsätzlich die Ortsgemeinde selbst verantwortlich. Soll der Verkauf wie bisher durch den Revierförster erfolgen, kann die Gemeinde den Revierförster damit beauftragen. Die Ortsgemeinde kann die Vermarktung auch selbst in die Hand nehmen. Hierbei wird das Holz vom Revierförster im Rahmen des beschlossenen Haushaltes bereitgestellt und dann direkt von der Ortsgemeinde verkauft. Ein Beschluss über das Verfahren ist dem Forstamt mitzuteilen. Eine Empfehlung über die Preisfindung des Brennholzes seitens der Landesforsten gibt es nicht mehr. Die Ortsgemeinde bestimmt den Preis unabhängig. Die Brennholzpreise liegen bisher für Reiserlose bei 17,00 – 20,00 € pro rm (je nach Holzzusammensetzung und Aufarbeitungsbedingungen) und beim Langholz am Weg bei 33,00 € pro rm für Hartholz und bei 23,00 € pro rm bei Weichholz. Seit der letzten Preisanpassung sind die Preise für die Aufarbeitung um 5,4 % gestiegen. Der Forstwirtschaftsplan für das kommende Jahr schließt bei erwarteten Einnahmen in Höhe von 125.500 € und Ausgaben in Höhe von 95.000 € mit einem positiven Ergebnis von 30.500 € ab. Den Kosten bei der Holzernte in Höhe von 42.300 € stehen Erlöse aus dem Holzverkauf von 121.500 € gegenüber, was einem Deckungsbeitrag von 79.200 € entspricht. Die Kosten für weitere Aufforstungen, wozu die Gesamtkosten der Kulturen incl. der Pflege der Vorjahresflächen und der Windkraft-Kompensationsflächen gehören, belaufen sich auf insgesamt 13.300 €. Für die Waldpflege, die Wertästung der Douglasien in Abt. 8 zur Ermöglichung der Wertholzproduktion, werden rund 6.500 € anfallen. Seite 3 von 8 Beim Waldschutz, wie Schälschutz in Abt. 2, Zaununterhaltung in Abt. 12 u. 7 sowie Kleinzaun in Abt. 5, werden 6.500 € eingeplant. Für die Verkehrssicherung, Kontrolle entlang öffentlicher Straßen und Plätzen werden insgesamt 1.000 € angesetzt. An Aufwendungen für die Erholung im Wald, im Zusammenhang mit der Unterhaltung und Freischneiden von Wanderwegen, werden 200 € angesetzt. Für die Wegeinstandsetzung, wie zum Beispiel Reparatur von Schäden nach den Starkregenereignissen
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