Dr.Michaelnemeth Musikmanagement
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Dr.MichaelNemeth © Oskar Schmidt Oskar © Musikmanagement musikmanagement Dr. Michael Nemeth | 1 Inhaltsverzeichnis Versuch einer Rückschau _________________________________________________________________________________________________ 5 Zwischenbilanz einer Erneuerung Überblick über die Musikvereinsspielzeiten seit 2008 ___________________________________________________________________________ 9 Zusammenfassung der wichtigsten organisatorisch-künstlerischen Neuerungen und wichtige Debüts im Musikverein ____________________ 34 Marketing-Aufbruch: Dokumentation Sujetplakate und neue Werbelinie ___________________________________________________________ 37 Besucher- und Auslastungszahlen sowie Mitgliederbefragung ___________________________________________________________________ 42 Dokumentation weiterer Projektarbeiten Konzerte für Menschenrechte ______________________________________________________________________________________________ 44 Festschrift "200 Jahre Musikverein" _________________________________________________________________________________________ 46 Konzerte im Stadtpark ____________________________________________________________________________________________________ 47 Kammerorchester con fuoco _______________________________________________________________________________________________ 48 Kulturforum.eu __________________________________________________________________________________________________________ 49 Orangerie im Grazer Burggarten ____________________________________________________________________________________________ 50 Magisterarbeit und Dissertation ____________________________________________________________________________________________ 51 Medienberichte __________________________________________________________________________________________________________ 53 Biografische Daten Michael Nemeth _________________________________________________________________________________________ 70 musikmanagement Dr. Michael Nemeth | 3 Franz Welser-Möst am Pult der Wiener Philharmoniker (14. Februar 2013) © Angelika Dorfer, Musikverein © Angelika Dorfer, Versuch einer Rückschau Aus Anlass der zehnjährigen Tätigkeit als Generalsekretär des Musikvereins für Steiermark und nach mehr als 500 geplanten und verantworteten Kon- zerten im Stefanien- und Kammermusiksaal scheint es gerechtfertigt, Zwi- schenbilanz zu ziehen und eine Dokumentation meiner bisherigen Tätig- keiten im Kulturmanagement vorzulegen. Als mir 2007/2008 die Aufgabe übertragen wurde, den 1815 gegründeten, traditionsreichen Musikverein für Steiermark als Generalsekretär zu über- nehmen, galt es, einen Weg großer musikalischer Tradition mit Innovation neu zu beschreiten. Zentrale Aufgabengebiete lagen darin, unter konse- quenter Budget einhaltung auf neue Anforderungen unserer Zeit einzu- gehen: dazu zählen neue Konzertformate, die Pflege des kenntnisreichen (Stamm-)Publikums sowie eine behutsame Repertoire-Erweiterung, getra- gen von den besten (Nachwuchs-)Musikern. Neue Herausforderungen wie Digitalisierung, das Heranführen anderer Publikumsschichten sowie not- wendige Sponsoren-Akquisition sind neue Facetten, die einen beachtlichen Teil des Musikmanagements einnehmen. In Zusammenarbeit mit einem Von großer Wichtigkeit war auch die fundierte Aufarbeitung unseres Archivs, jungen, kompetenten Team konnte (basierend auf einer umfassenden die mediale Aufrüstung und Erstellung einer modern gestalteten Fest- Befragung aller Mitglieder des Musikvereins) auf dem Weg der Erneuerung schrift, die 2015 im Böhlau Verlag erschienen ist. Das Ergebnis ist beacht- viel erreicht werden: lich, zumal neben der umfassenden Dokumentation der Vereinsgeschichte Neben Erst- und Uraufführungen, Debüts, neuen Formaten, internationalen auch Fragestellungen der aktuellen Musikrezeption „im Spiegel der Zeit“ Kooperationen und der Einführung von medial viel beachteten „Konzerten wissenschaftlich beleuchtet werden konnten. für Menschenrechte“ bildete die Umsetzung des Großprojekts „200 Jahre Abschließend ist zu betonen, dass die 1815 formulierte Gründungsidee des Musikverein“ den bisherigen Höhepunkt. Zwischen 2014 und 2016 waren Grazer Musikvereins, einen barrierefreien Zugang zum Musikgenuss zu über 1500 Künstler zu Gast, die mehr als 100 Konzertabende gestaltet ermöglichen, keine Vision bleiben musste und gesellschaftspolitischen hatten. Dass all dies reibungslos gelingen konnte, verdanke ich wichtigen Heraus forderungen im Wandel der Zeit bis heute durchaus standhalten Erfahrungen und Persönlichkeiten, die ich im Laufe der Zeit kennenlernen kann. Basis dafür sind Offenheit und Respekt gegenüber allen Kulturen, durfte, u.a. als Mitarbeiter namhafter Wiener Musikinstitutionen (Bundes- interessante Programmvielfalt, das Eingehen auf aktuelle Fragestellungen theaterholding, Staatsoper, Künstlervermittlung Erich Seitter, Klangbogen der Musikrezeption sowie die aktive Förderung der Jugend. Wien, Gustav Mahler Jugendorchester) sowie als Gründer selbst verantwor- teter Initiativen (Kulturforum.eu, Kammerorchester con fuoco, Konzerte im Dr. Michael Nemeth Stadtpark Graz). November 2018 musikmanagement Dr. Michael Nemeth | 5 © Schubidu Quarte Grandioser Abschluss der Jubiläumssaison 2014/15: Mahlers Achte Symphonie in der Grazer Stadthalle 200 Jahre Musikverein Aufführung von Verdis Giovanna d'Arco (22./24. September 2012) mit dem ORF Radio-Symphonie- orchester Wien unter Carlo Montanaro, dem Chor und Extrachor der Oper Graz sowie mit 8 | Dr. Michael Nemeth Maria Agresta, Jean-François Borras, Robert Bartneck, Gabriele Viviani und Josef Pepper © Münchner Philharmoniker Agnes Baltsa mit Michael Nemeth und Gerhard Fabisch (Steiermärkische Sparkasse) Christian Thielemann debütierte am 26. März 2009 im Musikverein. (17. September 2008) „Der Musikverein zeigt, was er kann.“ ren. Um trotz Konkurrenz und konstant niedriger Subventionen unsere Zwischenbilanz einer Erneuerung Attraktivität steigern zu können, wurde ein Konzept mit Modifikationen Michael Nemeth und neuen Programmakzenten entwickelt. An erster Stelle stand die Not- wendigkeit einer Anbindung wichtiger Sponsoren als dritte Budgetsäule, um Neuerungen in der Organisation und Erweiterung des Konzertangebo- tes finanziell ermöglichen zu können. Neben dem konsequenten Aufbau Nach fast vierjähriger „Lehrzeit“ im Musikvereinsbüro wurde mir im Alter einer professionellen Öffentlichkeitsarbeit und dem Abschluss wichtiger von 29 Jahren die Aufgabe übertragen, die Leitung eines der traditions- Medienkooperationen war es vor allem eine optische, mediale und organi- reichsten und ältesten Konzertbetriebe in Österreich zu übernehmen. Seit satorische „Runderneuerung“, die das Interesse am Musikverein zuse- vielen Jahrzehnten, vor allem seit Prof. Albert Moser, dem die nachhaltige hends wachsen ließ. Anbindung an das internationale Musikgeschehen gelang, genießt der Musik verein im In- und Ausland höchste Anerkennung. Künstler aus nah und fern loben nicht nur den hervorragenden Klang des Stephaniensaals, Der Versuch einer „Quadratur des Kreises“ sondern vor allem die Fachkenntnis des Publikums. Aufmerksames Zu- hören oder das Ausbleiben unangebrachten Applauses zwischen einzel- Bereits in der ersten von mir verantworteten und geplanten Spielzeit wur- nen Liedern oder Symphoniesätzen werden von unseren Künstlern stets den Neuerungen spürbar. In fünf Zyklen fanden insgesamt 43 Konzerte mit größtem Respekt wahrgenommen. sowie zwei exklusive Festkonzerte mit Agnes Baltsa und den Wiener Phil- Dennoch war es an der Zeit, Innovationen und neue Organisationsstruktu- harmonikern unter der Leitung von Christian Thielemann statt, der das ren einzubringen, um den Verein wieder als wichtigsten steirischen Kon- erste Mal in Graz auftrat und nicht nur die hervorragende Akustik des zertveranstalter im Rampenlicht der Steirischen Kulturszene zu etablie- Saals, sondern auch das anschließende „Backhendl“ sehr zu schätzen musikmanagement Dr. Michael Nemeth | 9 © Angelika Dorfer, Musikverein © Angelika Dorfer, Musikverein © Angelika Dorfer, Johannes Fritzsch probt mit dem Grazer Philharmonischen Orchester Signierstunde mit Arcadi Volodos (27. Oktober 2011). Rechts: Die von Arcadi Volodos selbst notierten Mahlers Zweite Symphonie (2. Mai 2011) Zugaben seines Konzerts (27. Oktober 2011) wusste. Es begann nun erneut eine Zusammenarbeit mit den Wiener Phil- Während Michael Schade, Christopher Maltman und im Besonderen Tho- harmonikern, nachdem ihre Auftritte in den vorherigen Spielzeiten eher mas Quasthoff den traditionsreichen Zyklus ideal ergänzten, wurde Angela rar gewesen waren. Glanzlichter im großen Orchesterkonzertzyklus waren Denokes Crossover-Programm „Von Babelsberg bis Beverly Hills“ mit Lie- die Slowakische Philharmonie unter Aleksandar Markovic, das Royal Phil- dern und Songs der 1920er- und 1930er-Jahre vom angestammten Lied- harmonic Orchestra, die Wiener Symphoniker mit Fabio Luisi sowie Paavo publikum skeptisch aufgenommen. Im Solistenkonzertzyklus, auf einem Järvi und die Solistinnen Lidia Baich, Lise de la Salle oder Alexandra Stuhl mit Lehne anstelle eines Klavierhockers sitzend, Pianist Arcadi Soumm. Dennis Russell Davies leitete die Grazer Erstaufführung der Volodos, der erst nach vier Zugaben vom begeisterten Publikum entlassen Ersten Symphonie des Mahler- und Bruckner-Schülers Hans Rott. Es ist wurde. Auch im Kammermusikzyklus stellten sich interessante Künstler, gelungen, die langjährige Zusammenarbeit mit dem Grazer Philhar- wie German Brass, die Schwestern Baiba und Lauma Skride oder Sol Ga- monischen Orchester