60 Jahre Jubiläumskonzert Saison 2019/2020
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60 Jahre Jubiläumskonzert Debüt im Deutschlandfunk Kultur Saison 2019 / 2020 Konzert- und Sendetermine, sowie Mitschnitte zum Nachhören unter: deutschlandfunkkultur.de/debuet Debüt Saison 2019/2020 bundesweit und werbefrei UKW, DAB+, Kabel, Satellit, Online, App deutschlandfunkkultur.de Preis: 2,50 € Besetzungsänderung —– Arabella Steinbacher musste ihre Mitwirkung am heutigen Konzert krankheitsbedingt bedauerlicherweise kurzfristig absagen. Wir danken Emmanuel Tjeknavorian, dass er für sie den Part der Solovioline in Brahms’ Doppelkonzert übernimmt. —– Die Künstler EMMANUEL TJEKNAVORIAN zog erstmals internationale Aufmerksamkeit auf sich, als er beim Inter- nationalen Jean-Sibelius-Violinwettbewerb 2015 für die beste Inter- pretation des Violinkonzerts von Jean Sibelius sowie als Gewinner des Zweiten Preises ausgezeichnet wurde. Seitdem führen ihn Einladungen zu den weltweit renommierten Klangkörpern. Höhepunkte seiner aktu- ellen Saison sind Debüts mit dem London Philharmonic Orchestra, dem Philharmonia Orchestra, dem Konzerthausorchester Berlin, der Acca- demia Nazionale di Santa Cecilia, dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra in Japan und Wiedereinladungen zu den St. Petersburger Philharmonikern, den Wiener Symphonikern sowie dem Radio-Sym- phonieorchester Wien. Dabei musiziert er mit Dirigenten wie Alain Altinoglu, Christoph Eschenbach, Jakub Hrůša, Markus Poschner und Yuri Temirkanov. Als jüngster ›Artist in Residence‹ in der Geschichte des Wiener Musikvereins gestaltet er in dem traditionsreichen Haus einen eigenen Zyklus. Außerdem kehrt er als ›Junger Wilder‹ erneut ins Konzerthaus Dortmund zurück. Als Teil eines neuen Exklusiv-Ver- trags mit dem Label Berlin Classics erscheint im Februar 2020 sein zweites Album. Sein Debüt-Album ›Solo‹, erschienen bei Sony Classical, stieß auf hohe Anerkennung und erhielt 2018 den ›Opus Klassik‹- Preis. Emmanuel Tjeknavorian spielt auf einer Violine von Antonio Stradivari, Cremona, 1698, die ihm freundlicherweise von einem Gön- ner der Londoner ›Beare's International Violin Society‹ zur Verfügung gestellt wurde. Programm 2 3 Programm Jubiläumskonzert 60 Jahre ›Debüt im Deutschlandfunk Kultur‹ Hector Berlioz (1803–1869) Mo 28 10 | 20 Uhr ›Le Carnaval romain‹. Ouverture caractéristique op. 9 (1843–1844) –– Allegro assai con fuoco – Andante sostenuto – Tempo I. Allegro vivace Grußworte Stefan Raue PAUSE Intendant Deutschlandradio Béla Bartók (1881–1945) Alexander Steinbeis Rumänische Volkstänze (1915|1917) Orchesterdirektor des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin I. ›Der Tanz mit dem Stabe‹. Allegro moderato II. ›Gürteltanz‹. Allegro ANDREW LITTON Dirigent (1. Teil) III. ›Der Stampfer‹. Andante LAWRENCE FOSTER Dirigent (2. Teil) IV. ›Tanz aus Butschum‹. Moderato Arabella Steinbacher Violine V. ›Rumänische Polka‹. Allegro Diana Tishchenko Violine VI. ›Schnelltanz‹. Allegro Tabea Zimmermann Viola VII. ›Schnelltanz‹. Allegro vivace Claudio Bohórquez Violoncello Daniel Müller-Schott Violoncello Max Bruch (1838–1920) Martin Spangenberg Klarinette Konzert für Klarinette, Viola und Orchester Martin Spangenberg Alexandre Baty Trompete e-Moll op. 88 (1911) Tabea Zimmermann Markus Groh Klavier Anna Vinnitskaya Klavier II. Allegro moderato Deutsches Symphonie-Orchester Berlin III. Allegro molto Holger Hettinger Moderation Johannes Brahms (1833–1897) Dmitri Schostakowitsch (1906–1975) Konzert für Violine, Violoncello und Orchester Arabella Steinbacher Festliche Ouvertüre für Orchester A-Dur op. 96 (1947) a-Moll op. 102 (1887) Daniel Müller-Schott III. Vivace non troppo Dmitri Schostakowitsch Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester Nr. 1 Anna Vinnitskaya George Enescu (1881–1955) c-Moll op. 35 (1933) Alexandre Baty Rumänische Rhapsodie A-Dur op. 11 Nr. 1 (1901) II. Lento – III. Moderato – IV. Finale. Allegro con brio – Presto Dauer der Werke Schostakowitsch 7 min | Schostakowitsch 15 min | Beethoven 12 min | Berlioz 8 min Ludwig van Beethoven (1770–1827) Bartók 8 min | Bruch 11 min | Brahms 8 min | Enescu 12 min Konzert für Klavier, Violine und Violoncello C-Dur op. 56 Markus Groh (1803–1804) Diana Tishchenko Claudio Bohórquez III. ›Rondo alla Polacca‹ Das Konzert wird von Deutschlandfunk Kultur aufgezeichnet und am 3. November ab 20.03 Uhr bundesweit gesendet. UKW 89,6 | DAB+ | online | App Grußwort 4 5 Essay SEIT 60 JAHREN AUF ENTDECKUNGSREISE VON 1959 BIS HEUTE von Albrecht Dümling Dunkel und undurchschaubar mag die Tiefsee auf jemanden wirken, der unvorbereitet mit ihr konfrontiert wird. Mit der richtigen Ausrüstung und Beleuchtung lassen sich jedoch unter den Millionen scheinbar ähnlicher Berlin-Debüts als Chance und Herausforderung Wesen, die dort versteckt leben, einzigartige Individuen entdecken. Viele wichtige Musikerkarrieren nahmen in Berlin ihren Anfang. So bedeutete für den in Wien geborenen Geiger Fritz Kreisler sein Debüt Besonderes ins Scheinwerferlicht zu rücken, das hatten sich auch die mit den Berliner Philharmonikern am 27. November 1899 den interna- Begründer der Konzertreihe ›RIAS stellt vor‹ auf die Fahnen geschrieben, tionalen Durchbruch. Eine ähnlich durchschlagende Wirkung hatte am 30. November 1903 der erste Auritt des Pianisten Artur Schnabel als als sie im Herbst 1959 mit einem knallroten Plakat die Berliner zu einem Solist mit den Philharmonikern. Auch für Vladimir Horowitz wurde Konzert mit unbekannten Künstlern einluden. Fünf DM kostete damals die sein erstes Berlin-Gastspiel richtungweisend. Bei dem Konzert am teuerste Eintrittskarte für den Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks in 18. Dezember 1925 beeindruckte dieser russische Pianist so sehr, dass der Masurenallee. Gemeinsam mit dem ›Radio-Symphonie-Orchester Berlin‹ die Agentur Wol & Sachs ihn sogleich für drei Konzerte in der Berli- traten damals drei unbekannte junge Solisten und ein Dirigent auf. Das ner Philharmonie engagierte. Kreisler war bei seinem Berlin-Debüt 24 Jahre alt, Schnabel 21 und Horowitz 22 Jahre. Modell funktionierte, und so wurde die Veranstaltungsreihe auch in turbu- lenten Zeiten fortgeführt und sogar noch um Kammerkonzerte erweitert. Da für junge Musikerinnen und Musiker ihr Berlin-Debüt eine so große Der Umzug in die Philharmonie trug zur Ausstrahlung der Reihe bei. Bedeutung haben kann, kam es vor über 60 Jahren in der Musikabtei- Deutschlandfunk Kultur wirkte und wirkt hier – gemäß seinem Aurag – lung des Senders RIAS Berlin zu der Idee, dieser Aufgabe eine eigene Konzertreihe zu widmen. Dabei sollten jeweils zwei oder drei junge nicht nur als Multiplikator des Kulturlebens, sondern als Kulturproduzent, Solisten und ein Dirigent die Gelegenheit erhalten, sich gemeinsam mit denn als Veranstalter suchen wir aktiv nach den interessantesten jungen dem Radio-Symphonie-Orchester Berlin (dem heutigen Deutschen Künstlern. Bei dieser Talentsuche wollen wir nicht Hypes um Wettbewerbs- Symphonie-Orchester) dem Berliner Publikum vorzustellen. Am 3. No- gewinner vervielfältigen, sondern den eigenwilligsten jungen Musikern vember 1959 fand im Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks das die Chance geben, mit dem DSO zu arbeiten und sich anschließend in der erste Konzert unter dem Titel ›RIAS stellt vor‹ statt. Verantwortlich für die jährlich drei Konzerte war Günther Arndt, der Chefdirigent des Philharmonie zu präsentieren. RIAS-Kammerchors. Zu einem Ereignis wurde der 5. März 1963, debü- tierten an diesem Abend doch zwei später weltberühmte Künstler: der Günther Arndt, 1961 Auch in der Jubiläums-Spielzeit 2019|2020 ist es wieder gelungen, junge Dirigent Gerd Albrecht und die Cellistin Jacqueline du Pré. Ebenfalls in Interpreten nach Berlin zu holen, die einen sehr persönlichen Zugang zu einem Konzert der Reihe duren die (West)Berliner 1969 zum ersten musikalischen Meisterwerken gefunden haben. Freuen Sie sich in dieser Mal die Sängerin Jessye Norman erleben. Zwei Jahre später debütierte im Konzertsaal der Hochschule für Musik der Dirigent Lawrence Foster, Saison auf ein glanzvolles Jubiläumskonzert und auf Abende mit Künstle- 1941 als Sohn rumänischer Eltern in den USA geboren, der in Los An- rinnen und Künstlern aus Polen, Großbritannien, Schweden, Österreich, geles schon als Assistent Zubin Mehtas gearbeitet hatte. Er machte Russland, Deutschland, Armenien und den USA. Sie werden all ihr Können nach seinem Berlin-Debüt eine internationale Karriere und dirigiert aufbieten, um Sie zu überraschen, zu berühren und zu bezaubern. beim heutigen Jubiläumskonzert die zweite Programmhäle. In den folgenden Jahren debütierten bei ›RIAS stellt vor‹ zwei weitere Stefan Raue Dirigenten, die bald weltweite Anerkennung erhielten: 1977 der briti- Intendant Deutschlandradio sche Heißsporn Simon Rattle und 1987 der aus Berlin stammende Essay 6 7 Essay Christian Thielemann. Inzwischen war die Verantwortung für die Kon- ment durchgesetzt wie etwa Daniel Barenboim, Evgenij Kissin oder zertreihe auf den RIAS-Redakteur Hermann Reuschel übergegangen, Cecilia Bartoli. Für manche wurde aber ihr erster großer Auritt in der eine besonders glückliche Hand bei der Entdeckung junger Talente Berlin zum Start einer internationalen Karriere. Auf die Fortsetzung hatte. So dure im Oktober 1986 der damals 26-jährige Andrew Litton der Reihe dürfen wir gespannt sein. Mendelssohn und Strauss dirigieren. In der Philharmonie, wo seit 1972 die meisten Debüt-Konzerte stattfanden, ließ ebenfalls 1986 die gera- Grenzgänger. Zum Musikprogramm de 20-jährige Tabea Zimmermann mit dem Bratschenkonzert Béla Bar- Wie im Alltagsleben führen auch in der Musik manche Pläne zu uner- tóks aufhorchen; vier Jahre zuvor hatte sie beim Internationalen