Garten Der Lüste 2015/16
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GARTEN DER LÜSTE 2015/16 DIE SCHÖPFUNG Das Triptychon DER GARTEN DER LÜSTE in geschlossenem Zustand Triptychon, 1500 bis 1505 Öl auf Eichenholz 220 x 195 / 390 cm Museo Nacional del Prado, Madrid DAS PARADIES Musiktheaterproduktion 2016/17 DER GARTEN DER LÜSTE HIERONYMUS BOSCH INSPIRATIONSQUELLE FÜR DEN SPIELPLAN 2015/16 IMAGINÄRES PARADIES Produktion außer Haus T Mai 2016 DIE HÖLLE Sprechtheaterproduktion 2016/17 VORARLBERGER LANDESTHEATER SPIELZEIT 2015/16 PREMIEREN 2015 / 16 GROSSES HAUS SEPTEMBER 15 OKTOBER 15 NOVEMBER 15 JÄNNER 16 PENTHESILEA IN ALLER RUHE DIE KAHLE MEDUSAS KIND Heinrich von Kleist Owen McCafferty SÄNGERIN Petra Maria Kraxner Trauerspiel Schauspiel Eugène Ionesco Schauspiel FR 18/09 Österreichische Schauspiel Auftragswerk Erstaufführung MI 11/11 Uraufführung FR 02/10 FR 15/01 AN DER ARCHE UM ACHT Ulrich Hub Geschichte für die ganze Familie ab 6 Jahren SO 29/11 KLEINES HAUS / T-CAFÉ AUSWÄRTS MAGAZIN DES GLÜCKS IM REPERTOIRE JUDAS Dea Loher Lot Vekemans Szenenfolge HEUTE ABEND: Monolog LOLA BLAU Georg Kreisler Musical SISTERS OF SWING Die Geschichte der Andrew Sisters Beth Gilleland & Bob Beverage Musik-Revue PREMIEREN 2015 / 16 GROSSES HAUS AUSWÄRTS FEBRUAR 16 MÄRZ 16 APRIL 16 MAI 16 DIE ENTFÜHRUNG DEKALOG – ROSENKRANZ UND IMAGINÄRES AUS DEM SERAIL DIE ZEHN GEBOTE GÜLDENSTERN PARADIES Wolfgang Amadeus Krzysztof Kieslowski, SIND TOT Spektakulum Mozart Krzysztof Piesiewicz Tom Stoppard Uraufführung Singspiel Theaterprojekt Tragikomödie MI 25/05 MI 03/02 FR 11/03 FR 08/04 DEMETRIUS oder DIE BLUTHOCHZEIT ZU MOSKAU Friedrich von Schiller Trauerspiel und ZEIT DER WIRREN David Frühauf Schauspiel Auftragswerk Uraufführung FR 29/04 JUNGES LANDESTHEATER AN DER ARCHE KRIEG – STELL DIR VOR, IM REPERTOIRE UM ACHT ER WÄRE HIER! Ulrich Hub nach dem Jugendbuch PIRATENMOLLY AHOI! Geschichte für von Janne Teller Eva-Maria Stüting die ganze Familie ab 15 Jahren ab 6 Jahren ab 6 Jahren SO 29/11 WAS DAS NASHORN TITUS SAH, ALS ES AUF DIE Jan Sobrie KOSMONAUTIN ANDERE SEITE DES ab 12 Jahren WALENTINA ZAUNS SCHAUTE Flo Staffelmayr Jens Raschke DAS IST ESTHER Uraufführung ab 10 Jahren Christiane Richers ab 6 Jahren Koproduktion mit ab 14 Jahren Follow the Rabbit Änderungen vorbehalten. WILLKOMMEN IM GARTEN DER KÜNSTE Hochverehrtes Publikum, mit Freude und Stolz können wir wieder auf Ein erster Denkanstoß für uns, der von dieser ein erfolgreiches Theaterjahr zurückblicken. über 500 Jahre alten Arbeit ausgeht, kommt Herzlichen Dank Ihnen, den treuen Besuchern von der Form des Triptychons selbst. Ist es unserer Veranstaltungen. In Ihnen haben wir geschlossen wie der Vorhang der Bühne, einen Partner gefunden, dem gegenüber wir dann steigt die Erwartung. Das wundersame, uns als Künstler öffnen dürfen und wollen. vielschichtige Gemälde von Hieronymus Bosch Ebenso großer Dank geht an unsere neuen inspirierte uns zur Auswahl der Stücke der Zuschauer, viele junge darunter, aber auch vor uns liegenden Spielzeit. Enden wird diese erfahrene Theatergänger, die wir ebenfalls 2016 mit einer Inszenierung des U-topos der überzeugt zu haben hoffen. Es ist ein gutes Mitteltafel IMAGINÄRES PARADIES. In der darauf Gefühl, sich mit „seinem“ Publikum auf einem folgenden Spielzeit 2016/17 werden wir mit einer gemeinsamen Weg zu wissen. musikalischen Umsetzung von DAS PARADIES und einer Szenenfolge zur Höllentafel Boschs Mit wunderbaren Künstlern und großem visionäre Darstellung unserer Schöpfung noch Engagement wollen wir Sie gerne auf eine einmal und wieder neu aufgreifen. neue Gedankenreise in die Spielzeit 2015/16 mitnehmen. Wir freuen uns auf Sie und Theater ist ein Kristallisationspunkt von und für versprechen überraschende, schöne, tiefe, Erwartungen. Der Rohstoff des Theaters sind ergreifende, abgründige und erhellende die Gedanken der Autoren, Komponisten und Theaterabende. GARTEN DER LÜSTE, unser Dichter. 2015/16 kommt noch ein Maler hinzu. Leitgedanke für die Spielzeit, mag verführerisch Wir erweitern sozusagen den Theaterhorizont. klingen, ist aber wesentlich komplexer und Theater ist eben nicht der einzige Sinnproduzent, tiefgründiger. Mehr dazu verraten die folgen- aber immer einer mit viel Freude und Achtung den Seiten, an dieser Stelle nur so viel: vor unseren Besuchern. Inspirationsquelle ist das Triptychon DER GARTEN DER LÜSTE von Hieronymus Bosch, Ich möchte mich aus tiefem Herzen bei allen dieses phantastische Werk, das im Prado in Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Vorarl- Madrid besichtigt werden kann. berger Landestheaters und bei unseren Unser Spielplan kann wie eine facettenreiche TheaterFreunden bedanken. Wir alle nehmen Hommage an diesen Künstler, der um 1450 eine große Herausforderung gerne an. in ’s-Hertogenbosch geboren wurde und 1516 Gemeinsam und mit Ihnen, hochverehrtes ebenda verstorben ist, betrachtet werden. Publikum, hoffen wir, dass auch die neue Sein Todestag jährt sich also 2016 zum 500. Mal. Spielzeit 2015/16 gelingen wird. Der Jahrestag war Anlass den großen Maler auf theatrale Weise zu würdigen. Ihr Alexander Kubelka Intendant 11 Imaginäres Welttheater Blickt man auf die letztjährige Bilanz des Bosch lebte im Zeitalter der Renaissance, Vorarlberger Landestheaters, verdeutlicht einer Periode des ökonomischen Aufbruchs, sich eindrücklich die Lebendigkeit dieser der fürstlichen Machtpolitik und der Forderung Kultureinrichtung. Zu Buche stehen eine nach religiöser und sittlicher Erneuerung. Gesamtbesucherzahl von 53.278 mit insge- Sein Werk inszeniert durchaus theatralisch die samt 36 Produktionen, 295 Veranstaltungen Schicksale einzelner Individuen, seine Kritik und 57 Gastspielen. Besonders erfreulich ist, richtete sich jedoch an alle Gesellschafts- dass sich neben der Produktivität im Bereich schichten. der Uraufführungen und Neuinszenierungen mittlerweile auch die Aktivitäten des Jungen Die Stücke und Projekte der nächsten Spielzeit Landestheaters fest im Spielplan etabliert greifen den weiten Assoziationsraum dieses haben. Deutlich zu spüren war dies beim BOJE bizarren Welttheaters auf. Damit geht das Festival der Bodensee-Jugendtheaterclubs und Vorarlberger Landestheater in eine Saison, in in den attraktiven Vermittlungsangeboten und der die Kraft des Imaginären im Vordergrund Veranstaltungen. steht. Freuen dürfen wir uns dabei sicherlich auf ein Programm voller überraschender und Mit Spannung kann wieder erwartet werden, berührender Momente. wie das Leitmotiv der Spielzeit 2015/16 umge- setzt wird. Mit dem GARTEN DER LÜSTE, einem Dr. Christian Bernhard bekannten Triptychon von Hieronymus Bosch, Kulturlandesrat hat sich Intendant Alexander Kubelka eine faszinierende Inspirationsquelle zum Aus- gangspunkt der Programmierung gemacht. 12 Zum Geleit Der Philosoph Seneca hat am Beginn der christlichen Zeitrechnung einmal gesagt, für das Leben gelte dasselbe wie für ein Theaterstück. Nicht auf die Länge komme es an, sondern darauf, wie bunt es sei. Kunst und Kultur werden in Bregenz von verschiedenen Einrichtungen geprägt. Der größte Theaterbetrieb Vorarlbergs spielt dabei eine wichtige Rolle, denn sein Programm – klassisch, zeitgenössisch, avantgardistisch – hat viele Facetten und strahlt seine Botschaften weit über die Stadtgrenzen hinaus aus. Die neuen Inszenierungen, die auf der Fantasiewelt von Hieronymus Bosch beruhen, dürften den Erlebnishorizont der Theatergäste deutlich erweitern, weil das Imaginäre, das die Werke dieses niederländischen Renaissance-Malers auszeichnet, keine einfachen Deutungen zulässt. Die Kulturstadt Bregenz wünscht dem Vorarlberger Landestheater viel Erfolg und den Besucherinnen und Besuchern spannende Abende in der Kulturmeile am Kornmarkt. DI Markus Linhart Bürgermeister 13 DER GARTEN DER LÜSTE Das rätselhafte Triptychon von Hieronymus Imagination, um die Kraft des Hervorbringens und Bosch bereitet dem schweifenden Auge vieles: Verschwindens, die fortwährende Metamorphose, Gesehenes, Ungesehenes, nie Gedachtes, das Formen des Einen im Andern, die Verruchtheit und Unschuld, Werden oder Verwandlung. DER GARTEN DER LÜSTE eröffnet Verderben, exquisite Farben, wundersame Wege nach (n)irgendwo, Grenzen scheinen dazu Formen. Was sind das für Landschaften, was da zu sein, um überschritten zu werden, ein Spiel geht hier vor? Mit dem GARTEN DER LÜSTE mit Rändern, Fluss und Fließen. lockt Bosch in ein Labyrinth, durch das kein einfacher Weg führt. Beredte Kargheit Wir treten ein in einen Erlebnisraum, in den der wechselt mit nie gesehener Fülle. Der üblichen Betrachter immer wieder erneut eintauchen Bildbeschreibung werden Grenzen gesetzt – kann. Mit jedem Blick ergeben sich neue wie im Paradox verdunkelt sich das Gemälde Wahrnehmungen und Assoziationen, neue je mehr die Details hervortreten. Es verbirgt Scharniere und Anschlussstellen. Das Triptychon sich, indem es sich zeigt. Es ist ein Ort der ist wie das Theater eine Einladung in einen Phantasie, der Überschreitung, der Frage, der Raumort, den es doch erst öffnet und so im freien sich je und je entziehenden Eindeutigkeit. Ein Spiel die Imaginationskraft des Betrachters in Archiv, ein Raum der Entdeckung – eine Karte ausschwingende, einholende Bewegung setzt. des Lebens. DER GARTEN DER LÜSTE vereint Von dieser tiefen Kraft hat sich das Vorarlberger heimische, exotische, außerirdische Pflanzen, Landestheater bei der Auswahl der Stücke für die Tiere und Früchte, versammelt disparate neue Spielzeit inspirieren lassen. Text und Bild Formen und Zeichen, bildet Architekturen zu begegnen sich in einem freien Assoziationsraum, einem Universum des Einen im Verschiedenen. der wie DER GARTEN DER LÜSTE mannigfache Dieser „Garten“ ist ein Schauraum