Die Ortsnamen Des Kreises Herford
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Die Ortsnamen Des kreises HerfOrD WestfäliscHes OrtsnamenbucH (WOb) im auftrag der akademie der Wissenschaften zu Göttingen herausgegeben von kirstin casemir und Jürgen udolph band 4 Die Ortsnamen Des kreises HerfOrD Von birgit meineke Verlag für regionalgeschichte bielefeld 2011 Dieser band wurde durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWk) im rahmen des akademienprogramms mit mitteln des bundes (bundesministerium für bildung und forschung) und des landes nordrhein-Westfalen (ministerium für innovation, Wissenschaft, forschung und technologie) gefördert. Die Drucklegung wurde bezuschußt von der redaktion: kirstin casemir bibliografische information der Deutschen nationalbibliothek Die Deutsche nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. einbandgestaltung uwe Ohainski unter Verwendung der karte: Circuli Westphaliæ in omnes suos Status et Provincias accurate divisi (um 1710-1720) aus der Werkstatt des Johann baptist Homann in nürnberg. © Verlag für regionalgeschichte alle rechte vorbehalten isbn 978-3-89534-924-9 www.regionalgeschichte.de satz: uwe Ohainski Druck und bindung: Hubert & co, Göttingen Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier nach isO 9706 Printed in Germany inhalt Vorwort ............................................................................................................................. 7 allgemeines zum inhalt des Westfälischen Ortsnamenbuches ................................. 9 Gemeindeeinteilung des kreises Herford (karte) .................................................... 10 Hinweise zum aufbau und zur benutzung des lexikonteils ................................... 11 abkürzungen .................................................................................................................. 19 Zeichen ............................................................................................................................ 22 Die Ortsnamen des kreises Herford ........................................................................... 23 Ortsnamengrundwörter und -suffixe ......................................................................... 307 a) Grundwörter ........................................................................................................ 308 b) suffixe ................................................................................................................... 328 erläuterung ausgewählter fachausdrücke ............................................................. 333 literatur-, Quellen- und kartenverzeichnis ............................................................ 339 a) literatur und Quellen ......................................................................................... 339 b) karten und atlanten ........................................................................................... 383 register ........................................................................................................................ 385 Übersichtskarte im hinteren einbanddeckel Vorwort mit den „Ortsnamen des kreises Herford“ wird der vierte band des West fälischen Ortsnamenbuches (WOb) vorgelegt, das in münster als teil des forschungs- unternehmens „Ortsnamen zwischen rhein und elbe – Onomastik im europäischen raum“ der akademie der Wissenschaften zu Göttingen bearbeitet wird. Der erste band „Die Ortsnamen des kreises soest“ ist 2009, der zweite band „Die Ortsnamen des kreises lippe“ ist 2010 erschienen. Der dritte band „Die Ortsnamen der stadt münster und des kreises Warendorf“ erscheint in diesem Jahr, weitere 13 bände werden folgen. im vorliegenden band werden rund 230 Ortsnamen (einschließlich der namen wüstgefallener siedlungen) in eigenen Ortsartikeln untersucht, ihre schrift- liche Überlieferung seit den anfängen in auswahl präsentiert und eine Deutung unter berücksichtigung vorgängiger studien diskutiert. Die namenlandschaft des kreises Herford ist durch namenschichten unterschiedlichen alters geprägt. eine besonderheit ist der Verlust manch alten Ortsnamens bei fortbestehen einer siedlung und (zeitweisem, auch partiellem) namenwechsel. neben den ausgesproche- nen siedlungsnamen auf -h5sen und -dorp finden sich alte naturnamen, die auf frü- hen flur- oder Gewässernamen beruhen. Der hier untersuchte teil der ravensberger namenlandschaft führt deutlich in die Zeit vor bzw. um christi Geburt und spiegelt ein über Jahrhunderte bis in die frühe neuzeit entstandenes, relativ dicht durchsiedeltes Gebiet wider, durch das sehr alte Wegtrassen führen. sprachgeographisch stehen die toponyme in europäischen bezügen, die über Westfalen hinaus bis ins baltikum im Osten und über nordwestdeutschland, die niederlande, belgien und nordfrankreich bis nach england im Westen reichen. Die arbeiten haben verschiedene Personen und institutionen unterstützt, denen ich sehr zu Dank verpflichtet bin. für die finanzielle unterstützung des Drucks danke ich vor allem der sparkasse Herford, namentlich Herrn Heinz-Werner neumann, und dem kreisheimatverein Herford, namentlich Herrn christoph mörstedt. mein Dank schließt die Wissenschaftliche leitungskommission des Projektes „Ortsnamen zwischen rhein und elbe“ und den Projektleiter, Herrn Prof. Dr. Jürgen udolph, ein. ein besonderer Dank richtet sich an die Damen und Herren der Gottfried Wilhelm leibniz bibliothek – niedersächsische landesbibliothek in Hannover, der uni versitäts- und landesbibliothek münster, des landesarchivs nrW abteilung Westfalen in münster, abteilung rheinland in Düsseldorf und abteilung OWl in Det mold, des lWl-archivamts für Westfalen in münster, des stadtarchivs und der landesgeschichtlichen bibliothek bielefeld sowie des kreisarchivs Herford, die neben einzelauskünften verschiedene Quellen zugänglich gemacht und kopien, mikrofilme oder Digitalisate zur Verfügung gestellt haben. Darüber hinaus danke ich sehr den Herren Dr. Jobst-Hermann meyer zu bexten für Hinweise zu den bexten-Orten, august Wilhelm könig für angaben zum Gebiet um exter und Wolfgang schindler für ergänzungen zu bielefelder Quellen. Durch mannigfache technische Hilfe haben mich in der arbeitsstelle des Westfälischen Ortsnamenbuches in münster miriam bresch, michael fink, Jutta schröder und andré stappert unterstützt; bei abschlie- ßenden korrekturarbeiten hat marietta neuhaus (münster) geholfen. ein besonde- rer Dank geht wiederholt an Herrn uwe Ohainski (Göttingen), der den satz verant- 8 Vorwort wortet, die karten erstellt hat und in münster nicht vorhandene literatur vermit- teln konnte. sehr herzlich habe ich wieder frau Dr. kirstin casemir zu danken, die in bewährter kritischer Weise auch diesen band wieder nach dem erprobten layout redaktionell eingerichtet hat. Vor allem danke ich ihr für förderliche anregungen bei einzelnen namendeutungen und insbesondere für ihre verläßliche und geduldige Ge- sprächsbereitschaft, mit der sie die korrekturen dieses bandes konzentriert und en- gagiert begleitet hat. münster im Oktober 2011 Birgit meineke allgemeines zum inhalt des Westfälischen Ortsnamenbuches Das „Westfälische Ortsnamenbuch“ (WOb) ist ein mehrbändiges historisches sied- lungs namenbuch. es orientiert sich an heutigen administrativen Grenzen, d.h. den Grenzen von kreisen und kreisfreien städten (stand 2000). Dadurch sollen das zu untersuchende Gebiet und die Quellengrundlage jeweils überschaubar gehalten wer- den und in einer angemessenen Zeit bearbeitbar sein. Da es sich konzeptionell um ein historisches Ortsnamenbuch handelt, bei dem die Deu- tung der Orts- und Wüstungsnamen im Vordergrund steht, sind einige inhaltliche und zeitliche Vorgaben notwendig. im untersuchungsgebiet werden alle bis zu einem bestimmten Zeitpunkt (vor 1600) in schriftlichen Quellen nachzuweisenden siedlungen erfaßt. Die aufnahme von Wüstungen, d.h. von siedlungen, die im laufe der Zeit, zumeist aber im späten mittel- alter wieder aufgegeben wurden, ist im rahmen eines namenbuches zwingend gebo- ten, da ohne ihre kenntnis eine rekonstruktion der namenlandschaft wie auch der kul turlandschaft unvollständig bliebe. eine zeitliche beschränkung und damit die ausklammerung von erst nach diesem Zeitpunkt belegten Orten findet ihre begründung darin, daß nur neuzeitliches Quel- lenmaterial (alter namen) häufig keine Deutung erlaubt, da sich die namen im laufe der Jahrhunderte stark verändert haben können; man käme in diesen fällen mithin über mutmaßungen kaum hinaus. ältere namen, für die keine älteren schriftlichen belege erhalten sind, werden also nicht in den lexikonteil aufgenommen. andererseits sind junge namen gewöhnlich durchsichtig, weil ihre appellativischen Grundlagen er- kennbar und mit Hilfe des aktuellen Wortschatzes verstehbar sind. flurnamen im weitesten sine (Gewässer-, berg-, Wald-, landschaftsnamen) sowie funktionsnamen und stadtteilnamen werden nicht vom Westfälischen Ortsnamen- buch erfaßt, wenn aus ihnen nicht Ortsnamen entstanden sind, die die kriterien für eine bearbeitung erfüllen. Wenn stadtteilnamen aber auf ursprünglich selbständige siedlungsnamen zurückgehen, steht einer bearbeitung nichts entgegen. für dorf- artige, d.h. aus mehreren Höfen oder Häusern bestehende siedlungen ist das auf- nahmekriterium die erwähnung in einer vor dem Jahr 1600 abgefaßten schriftlichen und im Druck vorliegenden Quelle. Dadurch soll sichergestellt werden, daß Zu- fälligkeiten der Überlieferung weitgehend kompensiert werden. Denn es ist häufig zu beobachten, daß vom namen her definitiv alte siedlungen erst relativ spät in den