Tipps und Hinweise Situationsplan Weg-Gedanken KirchenWege

Dieser Weg führt durch den Schaarenwald: Hier Gott sendet Tau und Regen Diessenhofen Paradies sind die Fauna und Flora sehr vielfältig, wie die Kreuzlingen und Sonn- und Mondenschein, vielen Waldlehrpfade zeigen. An der Strecke gibt es Warth er wickelt seinen Segen mehrere Bade- und Grillplätze. Weinfelden Romanshorn gar zart und künstlich ein Wegen dem schattig kühlen Klima fühlen sich hier auch Mücken und Zecken wohl, wovor man sich Bischofszell und bringt ihn dann behände Wil schützen sollte. St. Gallen in unser Feld und Brot; Fischingen Weg und Dauer: ca. 7 km / 2h es geht durch unsre Hände, + optional nach Schaffhausen: ca. 3 km / 1h kommt aber her von Gott.

Anreise (nach Matthias Claudius, vgl. Nr. 540 des Evangelischen gesangbuchs) Kirchen am Weg Ab dem Bahnhof Diessenhofen kann in Rich- tung Rhein spaziert werden, um auf den Kir- Beim Weg dem Rhein entlang gibt es stellenweise Ein kleiner Umweg zu folgender, ebenfalls sehens- chenWeg zu gelangen. zwei Varianten: eine gewöhnliche und eine Hoch- werter Kirche lohnt sich: Auch mit dem Bus ist der Bahnhof Diessen- wasservariante. Was es – glücklicherweise – nicht q Katholische Bruder Klaus-Kirche Diessenhofen hofen zu erreichen. gibt, ist eine Variante mit ausgetrocknetem Fluss- An der Rheinstrasse in Diessenhofen sind ei- bett. Für uns Schweizer eine Selbstverständlichkeit, nige Parkplätze gleich beim Start der Route weltweit aber ist das Wasser knapp. Wie heisst doch vorhanden. der Refrain, der sich an die oben zitierte Liedstrophe Wander-Weg anschliesst: «Alle gute Gabe kommt her von Gott Es empfi ehlt sich die optionale Route zu ab- dem Herrn: Drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm, solvieren und mit dem Schiff von Schaffhau- dankt und hofft auf ihn.» q Diessenhofen sen aus nach Diessenhofen zurückzufahren. q Paradies

www.kirchenwege.evang-tg.ch / www.kirchenwege.kath-tg.ch Copyright: Evang. und Kath. Landeskirche Konzept: Tobias Keller, Projektleiter Kirchenbeschriebe: Angelus Hux Weg-Gedanken: Wilfried Bührer Bilder: Amt für Denkmalpfl ege Thurgau / A. Troehler Landeskirchen Thurgau / Chris Marty Gestaltung/Druck: Artis Druck AG, Bischofszell Evangelische Kirche Ehem. Klosterkirche Ehem. Klosterkirche Diessenhofen Diessenhofen Paradies

gebaut und die drei Schiffe zu einer Hallenkirche St.Michael hochgezogen. Die fand zahlreiche «Paradies»: ein Synonym für Schönheit und Won- Anhänger; die Kirche diente fortan beiden Konfes- ne! Den Namen erhielt der Ort, als 1253 der Graf sionen bis 1967. 1838 wurde der alten Anlage ein von Kyburg den Nonnen eines Klösterchens bei neugotisches Gewand übergestülpt. Bauherr war Konstanz namens «Paradies» diesen Platz am damals die Bürgergemeinde. Erst 1872 ging die Rhein schenkte, wo sie ein neues Kloster samt Kirche ins Eigentum der beiden Kirchgemeinden Kirche errichteten. Nach einem Brand 1587 wur- über. Nach verschiedenen Umbauten gewann der de der heutige Bau ausgeführt. Kirchweihe 1602. Raum 1968–72 die Geschlossenheit und Vor- Baumeister Eusebius Moosbrugger verwandelte nehmheit eines spätmittelalterlichen Sakralbaus St.Katharinental 1726/27 den spätgotischen Raum in einen baro- Stadtkirche St.Dionysius zurück. In diesen Grundklang fügen sich die alt- Graf Hartmann von Kyburg schenkte frommen cken Saal. Das Kloster besass nie grosse Reichtü- Das Christentum hat an diesem Rheinübergang ehrwürdigen Grabplatten an den Wänden ebenso Winterthurer Frauen diesen herrlichen Platz am mer; in den Wirren der Revolutionsjahre verarmte früh Fuss gefasst. Eine der ältesten Urkunden gut ein wie die modernen Glasgemälde von Gian Wasser, wo sie 1251 eine klösterliche Gemein- es sogar gänzlich. Es wurde daher 1836, als nur des Kantons Thurgau bezeugt hier schon 757 Casty (1970). Einmalig für die ganze Region ist schaft begannen – ein Glied in der Kette geist- noch zwei Nonnen dort lebten, als erstes thur- einen Priester. In romanischer Zeit bestand eine das die ganze Rückwand einnehmende Orgelwerk licher Zentren entlang dem Rhein: Feldbach, gauisches Kloster aufgehoben. Die Kirche wurde dreischiffi ge Basilika. Um 1500 wurden die heu- (Schwenkedel, 1972, Späth 1995/97) mit seinen Klingenzell, , , der Gemeinde als Pfarrkirche überlassen. Nach tigen Pfeiler anstelle der romanischen Bogen ein- in den Raum ragenden «spanischen Trompeten». St.Katharinental, Paradies, Rheinau. Das Kloster er- längerem Mauerblümchendasein strahlt sie dank lebte um 1300 eine erste Hochblüte, überdauerte die einer Renovation 2000/02 wieder auf zu altem Reformation und erstarkte wiederum im 18. Jahr- Glanz. Die Heiterkeit der Decke kontrastiert mit hundert. Seit der Klosteraufhebung 1868 ist die dem dunklen Ernst der Altäre und der Kanzel. Ein ganze Anlage im Besitz des Kantons Thurgau. Die Juwel unter den Thurgauer Kirchenräumen. «Das Kirche, von aussen recht unscheinbar, innen mit Paradies» macht seinem Namen alle Ehre! barocker Prachtentfaltung, entstand 1732–35. Die Kuppelbilder «Weihnachten», «Pfi ngsten» und «Abendmahl» verblüffen durch erstaunliche Per- spektiven. Der Konstanzer Maler Jakob Karl Stauder hat sich selbst als Lautenspieler im Weihnachts- bild verewigt. Wer fi ndet ihn? St.Katharinental wird in seinem Gleichgewicht von Architektur und Ausstattung gerühmt als eines der ausge- wogensten Gesamtkunstwerke des vorarlbergisch- schweizerischen Barock. © 2012 swisstopo (BA120092/BA120093) Wanderung optional in Richtung Schaffhausen