ZOBODAT - www.zobodat.at

Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: WhinCHAT - Digitale Magazine for Whinchat Research and Conservation

Jahr/Year: 2019

Band/Volume: 4

Autor(en)/Author(s): Graf Manuel

Artikel/Article: Das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) im Vogelschutzgebiet „Wälder und Wiesen bei Burbach und Neunkirchen“ (Kreis -Wittgenstein, Nordrhein- Westfalen) - Bestandsentwicklung und Habitatmanagement 20-38 WhinCHAT IV Graf - The Whinchat near Burbach and Neunkirchen/

Das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) im Vogelschutzgebiet „Wälder und Wiesen bei Burbach und Neunkirchen“ (Kreis SiegenWi genstein, NordrheinWes alen) Bestandsentwicklung und Habitatmanagement

B S SW

M G (Ferndorf, Germany)

G M 2019: Das Braunkehlchen ( Saxicola rubetra) im Vogelschutzgebiet „Wälder und Wiesen bei Burbach und Neun kirchen“ (Kreis SiegenWi genstein, NordrheinWes alen) Bestandsentwicklung und Habitatmanagement. WhinCHAT 4, 2038.

The Whinchat ( Saxicola rubetra) in the bird protec on area „Woods and meadows near Burbach and Neunkirchen” (district SiegenWi genstein, North RhineWestphalia) popula on development and habitat management The bird protec on area „Woods and meadows near Burbach and Neunkirchen” shelters some 71 Whinchat territories at a density of some 2 territories per 10 hectares spread over the two core areas for meadow birds known as “We er bachtal” and “Grünland bei Lippe”. This cons tutes some 40% of the Whinchat popula on in North RhineWes alia. This bird protec on area is thus of par cularly high importance to the maintenance of the species, which is threatened with ex nc on as a breeding bird in NRW. Star ng in 2019, as part of an ongoing intensive involvement with the area by the Biological Sta on SiegenWi gen stein, intensive landscape measures were ins gated, including the removal of scrub and trees, the installa on of post rows and the development of edge structures. A comprehensive recording programme showed an increase of 40% in occupied territories compared to 2018. At least part of this increase can be a ributed to the implemented measures. Records showed a high number of breeding pairs and rela vely high breeding success. Reproduc ve success was cau ously es mated at 2.8 fl edglings per breeding pair, or 1.3 per adult across the en re popula on if solitary, territorial males are included. Preliminary habitat analysis shows a clear preference for hay meadows which abut onto disused wet or damp grassland with patches or fringes of tall herbage. Also important are ver cal structural elements such as paddock fences. Contractual nature conserva on (Vertragsnaturschutz) is the most important instrument for the maintenance of Whin chats and other birds of extensively managed grasslands. At present some 60% of the grassland used by nes ng Whin chats is covered by such contracts. This propor on is capable of improvement in the long term. Of par cular value to Whinchats are contracts to extensify the management or grassland, especially those that s pulate a delay in mowing un l the 1 st July or 15 th July. Such late mowing is cri cal to breeding success, since agricultural ac vi es (destruc on of nests by mowing or by trampling ca le) are largely prevented. Since some Whinchats a empt to breed in conven onally managed meadows, constant monitoring is necessary so that individual nests can be protected from mowing. Further longterm eff orts are needed to implement landscape measures in order to maintain or further improve the Whinchat popula on.

1 Einleitung verschär (J et al 1997, NWO 2002, S 2004, W et al 2005). Die Gründe für den anhal Der langfris g nega ve Bestandstrend des Braun tenden Bestandseinbruch sind hinreichend be kehlchens (Abb. 1) ist in NordrheinWes alen be kannt und insbesondere im Verlust der Bruthabi sonders stark zum Ausdruck gekommen. War die tate zu suchen (B B 1996), bedingt Art im bevölkerungsreichsten Bundesland noch durch Grünlandumbruch, zu frühe und zu häufi Mi e des 20. Jahrhunderts ein ziemlich verbrei ge Mahd von Grünlandstandorten in Verbindung teter und häufi ger Brutvogel (L R 1906), zeich mit verstärkter Düngung, Entwässerung sowie neten sich bereits in den 1970er Jahren erste Landscha sverbrauch durch Bebauung (B et Bestandseinbrüche ab ( M 1984). An al 2005). All diese Faktoren haben dazu geführt, fang des 21. Jahrhunderts hat das Braunkehlchen dass das Braunkehlchen in der letzten Fassung die nordrheinwes älischen Tiefl andgebiete fast der landesweiten Roten Liste der Brutvögel in die vollständig geräumt. In den Mi elgebirgen hat Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht) eingestu sich die Bestandssitua on ebenfalls erheblich

20 WhinCHAT IV Graf - The Whinchat near Burbach and Neunkirchen/Germany

werden musste ( G et al 2016). Nen wird bereits seit einigen Jahren durch die Biolo nenswerte Vorkommen exis eren gegenwär g gische Sta on SiegenWi genstein ein gezieltes in den Mi elgebirgsregionen der Kreise Siegen Habitatmanagement für Wiesenbrüter umge Wi genstein und Hochsauerlandkreis mit einem setzt, was seit Anfang 2019 im Rahmen einer Gesamtbestand von etwa 150180 Revieren. Die intensivierten Gebietsbetreuung verstärkt wur se konzentrieren sich nahezu auf lediglich drei de. Eine 2016 erfolgte, kreisweite Kar erung der Teilpopula onen: Nuhnewiesen innerhalb des Wiesenbrüter mit anschließender Bewertung Vogelschutzgebietes DE4717401 „Medebacher der Habitatqualität, deren Beeinträch gungen Bucht“ (Hochsauerlandkreis), das We erbachtal und einer umfangreichen Maßnahmenplanung und das Grünland bei Lippe im Vogelschutzgebiet war Grundlage für die nunmehr intensivierte DE5214401 „Wälder und Wiesen bei Burbach Maßnahmenumsetzung (F 2016). und Neunkirchen“ (Kreis SiegenWi genstein). Es wurden immobile Pfahlreihen und Saumstruk Weitere Einzelvorkommen verteilen sich noch turen angelegt und Landscha sbereiche durch auf den Wi gensteiner Teil des Kreises Siegen die Entnahme von Gehölzen geöff net (detaillier Wi genstein. Die schlechte Bestandssitua on te Beschreibung unter ‚Habitatmanagement‘). (K 2015) des Braunkehlchens verpfl ichtet das Weiterhin sind landscha sökologische Daten Land NordrheinWes alen zu gezielten Erhal hinsichtlich der Habitatpräferenz des Braun tungsmaßnahmen für die in den Vogelschutz kehlchens innerhalb der beiden Kerngebiete er gebieten und gemäß der Vogelschutzrichtlinie hoben worden. Die Erfolgskontrolle mündet in (VSRL, 79/409/EWG bzw. kodifi zierte Fassung ein langfris g angelegtes Monitoring, was die 2009/147/EG) rechtsverbindlich zu erhaltende, Bestandsentwicklung sowie den Reproduk ons wertbes mmende Art (MUNLV 2010). erfolg dokumen eren soll. Erste Ergebnisse wer Um diesen Verpfl ichtungen gerecht zu werden, den hiermit vorgestellt.

Abb. 1: BraunkehlchenWeibchen bei BurbachLippe. Female Whinchat near BurbachLippe (Photo: © G. P).

21 WhinCHAT IV Graf - The Whinchat near Burbach and Neunkirchen/Germany

2 Untersuchungsgebiet sind die beiden Off enlandkomplexe bei Burbach Lippe sowie das We erbachtal bei BurbachHolz Das etwa 4.700 ha große Vogelschutzgebiet liegt hausen (Abb. 2). Als Teil einer Metapopula on im südlichen Teil des Kreises SiegenWi genstein setzen sich die Vorkommen des Braunkehlchens (NordrheinWes alen). Im Osten grenzt es an in den Bereichen des Hessischen und Rheinland Hessen und im Westen an RheinlandPfalz. Hier Pfälzischen Westerwaldes fort ( G et al befi nden sich die Vogelschutzgebiete VSG „Wes 2014, F 2016). terwald“ (DE5312401) und auf hessischer Seite das VSG „Hoher Westerwald“ (DE5115401). Na Erste systema sche Bestandserfassungen der turräumlich umfasst es Teile der Haupteinheiten Brutvögel des Grünlandes erfolgten ab Mi e Bergisches Land/Sauerland sowie einen Teil des der 1980er Jahre, wobei S (1995) bereits Westerwaldes. Der Mi elgebirgscharakter wird auf die hohe Schutzwürdigkeit des Gebietes für durch den hohen Waldreichtum der Landscha Braunkehlchen, Wiesenpieper Anthus pratensis , deutlich. Neuntöter Lanius collurio , Raubwürger Lanius ex cubitor sowie Bekassine Gallinago gallinago auf Für das Braunkehlchen und weitere an off ene merksam machte (vgl. auch F 2016). Habitate gebundene Vogelarten sind die ausge dehnten, überwiegend extensiv genutzten Gold Die Revieranzahl sowie die außerordentlich hohe und Gla haferwiesen, die mit Feuchtwiesen, Revierdichte (Abundanz) in Kombina on mit ei Hochstaudenfl uren sowie Borstgrasweiden ver ner hohen Kohärenz mit den Nachbarregionen zahnt sind, hervorzuheben. (LahnDillKreis, Hessen und Westerwaldkreis, RheinlandPfalz) verdeutlichen die hohe popula Kern der bedeutenden Wiesenbrütervorkom onsbiologische Bedeutung dieses Vogelschutz men und insbesondere der des Braunkehlchens

Fläche Vogelschutzgebiet

WiesenbrüterKerngebiete

0 1 2 3 km

Abb. 2: Lage der BraunkehlchenKerngebiete im Vogelschutzgebiet DE 5214401 „Wälder und Wie sen bei Burbach und Neunkirchen“ (1 = Grünland bei Lippe, 2 = We erbachtal). Posi on of the core Whinchat areas within the bird protec on area.

22 WhinCHAT IV Graf - The Whinchat near Burbach and Neunkirchen/Germany

gebietes für den Schutz des Braunkehlchens in viere erfolgte anschließend unterteilt nach Brut NordrheinWes alen. nachweis (BN) und Brutverdacht (BV). Mehrfache Nachweise solitärer, also unverpaarter Männ chen wurden gesondert als Revier gewertet. 3 Material und Methoden Der Reproduk onserfolg defi nierte sich aus 3.1 Revierkar erungen schließlich auf die Beobachtung von Familienver Um den Erfolg des Habitatmanagements ab bänden mit fl üggen Jungvögeln. Die Anzahl der schätzen zu können, wurden die Wiesenbrüter Jungvögel pro Familienverband wurde nicht ge zwischen April und Juli 2019 mi els Revierkar sondert ermi elt. erungsmethode ( S et al 2005) an insge samt sechs Terminen erfasst. Weitere Nachkon 3.2 Habitatanalyse trollen erfolgten, um den Reproduk onsstatus Die Habitatanalyse stellt in einem Vergleich alle einzelner Brutpaare, wenn möglich, zu verifi zie poten ell vom Braunkehlchen nutzbaren den ren. Neben dem Braunkehlchen wurden die Re tatsächlich besiedelten Habita ypen gegen viere von Wiesenpieper und Schwarzkehlchen über. Ziel ist es zu verifi zieren, welche bes mm Saxicola rubicola ermi elt. Die Ergebnisse zum ten Landscha svariablen eine besonders hohe Schwarzkehlchen sind insbesondere aufgrund Bedeutung in den am dichtesten besiedelten einer möglichen interspezifi schen Konkurrenz Braunkehlchenhabitaten haben. Dabei wurden auf das Braunkehlchen von Bedeutung (T zunächst mit Hilfe von QGis (Version 2.8) Biotop S 2018). karten für die umgrenzten Kar ergebiete (Wet Die Auswertung der sicher nachgewiesenen Re terbachtal, Grünland bei Lippe) angelegt. Die

0 100 200 300 m

0 500 1000 m

Wiese extensiv Wiese intensiv Brachgefallenes NassFeuchtgrünland Acker Sons ges Reviermi elpunkt (Gla /Goldhafer/Pfeifengraswiesen) (Hochstaudenfl uren/säume) 25mRadius Weide extensiv Weide intensiv Gehölze Wald 50 mRadius (Rotschwingel/Pfeifengras/Borstgraswiesen) 75 mRadius

Abb. 3: Verschneiden des Habitatangebotes am Beispiel des We erbachtales (links) mit den ideali sierten BraunkehlchenRevieren (rechts). Overlay of territories onto map of habitat types (Wiese – meadow; Weide – pasture; brachgefallenes Grünland – disused damp grassland or tall herbage; Acker – arable; Wald/Gehölze woodland) .

23 WhinCHAT IV Graf - The Whinchat near Burbach and Neunkirchen/Germany

Vielzahl an Landscha svariablen wurde dabei Flächengröße eines Braunkehlchenrevieres liegt zu für das Braunkehlchen bedeutsamen Land in Abhängigkeit der Habitatqualität bei etwa 1,5 scha skategorien (posi ve und nega ve) grup 1,8 ha (F 1995, K 1979, M piert: 1985, P 1990). Um Unterschiede innerhalb der Reviere zu verifi zieren, sind die idealisierten • Wiese extensiv: spät gemähte, nicht oder nur Reviere nochmals in 3 Segmente (25 m, 50 m, 75 wenig gedüngte Gold und Gla haferwiesen, m) unterteilt worden. Schließlich wurden diese Pfeifengraswiesen (Sowohl Flächen mit als mit den Landscha skategorien verschni en und auch ohne Vertragsnaturschutz wurden da die gewonnen Werte prozentual gegenüberge bei zusammengefasst) stellt. • Weide extensiv: spät und mit einer geringen Viehdichte beweidetes Grünland ohne Wei Soweit möglich wurden während der Erfassun depfl ege (Ausmähen der Weidereste) gen Angaben zum Neststandort no ert. Die Nest standorte wurden nur durch Fernbeobachtung • Wiese intensiv: früh gemähte, zumeist ge determiniert und sind nicht gezielt aufgesucht düngte Fe wiesen, überwiegend zur Silage worden, um Störungen zu vermeiden (Entste gewinnung hung von Fährten, auf die Beutegreifer aufmerk • Weide intensiv: früh und mit einem hohen sam werden könnten). Die einzelnen Habitatpa Viehbesatz beweidetes Grünland mit an rameter wurden dabei in Brache, Brachesaum, schließender Weidepfl ege (Ausmähen der Wiese oder Weide unterschieden. Weidereste) • brachgefallenes Nass und Feuchtgrünland: feuchte Hochstaudenfl uren und Pfeifengras 4 Ergebnisse streuwiesen, Hochstaudensäume entlang von Gräben und Böschungen 4.1 Brutbestand • Gehölze: Einzel und Feldgehölze sowie He In den beiden Kerngebieten konnten 2019 insge cken samt 71 Reviere festgestellt werden. Hinzu kom men noch drei Reviere außerhalb der Kar erku • Wald lisse, die nicht weiter in der folgenden Bewertung • feste Koppelzäune berücksich gt werden. Auff allend war ein sehr • Sons ges: alle anderen, für das Braunkehl hoher Anteil von Brutnachweisen (Abb. 6). In chen nicht relevante Landscha svariablen, Bezug zu beiden WiesenbrüterKerngebieten des diese fl ossen nicht in die Auswertung mit ein Vogelschutzgebietes beläu sich die Abundanz auf 2 Rev./10 ha, wobei die Teilpopula on im Die 2019 ermi elten Reviermi elpunkte wurden We erbachtal eine etwas höhere Siedlungsdich anschließend auf die Biotopkarte projiziert und te aufweist als die im Grünland bei Lippe (Tab. 1). mit 75 mRadien gepuff ert (Abb. 3). Diese stel Die hohe Siedlungsdichte konzentriert sich dabei len idealisierte Braunkehlchenreviere mit einer innerhalb der Kar erkulissen auf noch enger be Flächengröße von etwa 1,8 ha dar. Die mi lere grenzte Kernbereiche, was sich in den Distanzen

Tab. 1: Anzahl der Reviere und Siedlungsdichte des Braunkehlchens in den Kerngebieten der Wiesenbrüter des Vogelschutzgebietes im Jahr 2019. Number of territories and density of breeding Whinchats in the core areas in 2019.

Gebiet Brutnachweis Brutverdacht Solitäre Reviere gesamt Abundanz Reviere/10 ha Männchen We erbachtal 35 2 2 39 2,4 (162 ha) Grünland bei Lippe 21 7 4 32 1,7 (193 ha) Kerngebiete gesamt 56 9 6 71 2,0 (355 ha)

24 WhinCHAT IV Graf - The Whinchat near Burbach and Neunkirchen/Germany

350

300 100 250 90 80 200 70 60 150 50 40 Revierdistanzen 100 30

50 (%) Nisterfolg Anteil 20 0 10 0 Abb. 4: Distanzen zu den nächstgelegenen Nachbar VSG gesamt We erbachtal Grünland bei Lippe revieren (n=71) der Braunkehlchenpopula onen im erfolgreich nicht erfolgreich unbekannt We erbachtal, im Grünland bei Lippe und in beiden WiesenbrüterKerngebieten zusammengefasst. Der Abb. 5: Prozentualer Anteil des Nisterfolges bezo horizontale Balken in einer Box entspricht dem Me gen auf die einzelnen Gebiete (VSG gesamt n = 56, dian, oberes und unteres Ende einer Box dem 75% We erbachtal n = 35, Grünland bei Lippe n = 21). bzw. 25%Quar l, ver kale Balken dem 95 % bzw. Percentage of successful nests in the whole of the 5 %Quar l. Die Punkte stellen Ausreißer dar. Di bird protec on area (VSG) and the two core areas se stance between the centres of adjacent territories. parately (black – successful; dark grey – failed; dark The horizontal bar within a box represents the me grey – unknown). dian; upper and lower end of each box the 75% and 25% quar le; ver cal bar represents the 95% and 5% quar le; dots represent outlying data. 4.3 Bestandsentwicklung Seit den ersten Bestandserfassungen in den 1980er Jahren s eg der Gesamtbestand von 55 der Reviere zum nächstgelegenen Nachbarn wi auf 94 Reviere im Jahr 2003 an. Danach setz derspiegelt. Im We erbachtal liegt der mi lere te eine leichte Trendumkehr ein, wobei sich die Revierabstand bei 101 m und im Grünland bei Anzahl jedoch noch immer über den Werten von Lippe bei 127 m (Abb. 4). Anfang der 1990er Jahre bewegte (S 1995, S M 2004, K 2011, F 2016, 4.2 Reproduk onserfolg/Nisterfolg KL 2018). Der Mi elwert für Ausgehend von den mit Brutnachweis (Abb. 6) das gesamte Vogelschutzgebiet über diesem Zeit determinierten Revieren (n=56) konnte bei 36 raum liegt bei etwa 68 Revieren. Nachdem 2018 Revieren ein sicherer Bruterfolg festgestellt wer ein sehr niedriger Bestand von nur 51 Revieren den (Abb. 7). Der Brut bzw. Reproduk onserfolg festgestellt wurde, ist der Bestand 2019 mit 71 wird im Folgenden als Nisterfolg bezeichnet, da Revieren wieder deutlich anges egen (Abb. 8). die Anzahl der Jungvögel nicht erfasst wurde. Eine Brut ging off ensichtlich durch Präda on ver 4.4 Habitatanalyse loren. Bei 19 Revieren war der Nisterfolg nicht sicher zu bes mmen, da die Altvögel während Die höchste Siedlungsdichte wird im Extensivgrün der letzten Begehung noch fü erten oder Famili land erreicht. Dabei handelt es sich insbesondere enverbände mit fl üggen Jungvögeln nicht immer um frische bis feuchte StorchschnabelGoldha eindeu g einem Revier zuzuordnen waren. Der ferwiesen, Gla hafer und Pfeifengraswiesen, die Nisterfolg für das gesamte Vogelschutzgebiet lag mit brachgefallenem Nass und Feuchtgrünland bei mindestens 64% und war bezogen auf die (MädesüßHochstaudenfl uren, Rasenschmielen Teilpopula onen im Grünland bei Lippe mit etwa KnöterichGesellscha en, Hochstaudensäume 67% etwas höher als im We erbachtal (63%) entlang von Gräben und Böschungen) verzahnt (Abb. 5). sind. Eine hohe Bedeutung haben weiterhin ex tensiv, d.h. spät und mit einem geringen Vieh besatz beweidete Pfeifengras und Borstgras weiden (Abb. 9). Weitere Lebensraumtypen mit

25 WhinCHAT IV Graf - The Whinchat near Burbach and Neunkirchen/Germany

Abb. 6: Ein sicherer Brutnachweis sind Fu er tragende Altvögel. BraunkehlchenWeibchen mit er beuteten Tipuliden (Juni 2019). Adult Whinchats carrying food are a sign of a confi rmed breeding a empt. Here a female with cranefl ies (Photo: © G. P).

Abb. 7: Junge führende Altvögel können als sicherer Brut oder Nisterfolg gewertet werden. Ab Ende Juni häufen sich Beobachtungen solcher Familienverbände. BraunkehlchenMännchen fü ert Jungvogel im Bereich Lippe. Adults ac companied by young birds show that breeding was successful. Male Whinchat with fl edgling (Photo: © G. P).

26 WhinCHAT IV Graf - The Whinchat near Burbach and Neunkirchen/Germany

100 VSG gesamt 90 We erbachtal

80 Grünland bei Lippe

70

60

50

40 Anzahl Reviere Anzahl 30

20

10

0 1986 1992 1995 2003 2008 2011 2016 2018 2019

Abb. 8: Bestandsentwicklung des Braunkehlchens im Vogelschutzgebiet seit 1986. Popula on trends since 1986. einem geringen Flächenteil, die auch unter der die Vorkommen dieser Art nicht auf die Mäh Kategorie der extensiven Wiesen zusammenge wiesen, sondern befi nden sich überwiegend im fasst wurden, sind Sumpfdo erblumenwiesen Bereich der Lipper Viehweiden. Erwartungsge sowie Klein und Großseggenriede. mäß sind die Anteile intensiv genutzter Wiesen und Weiden sowie Äcker innerhalb der Reviere Der Anteil der Brachstrukturen liegt im Verhält beider Arten ebenfalls äußerst gering und liegen nis zur Gesam läche bei lediglich 6%. Im 25 m durchweg bei unter 10%. Radius, also in den Kernrevieren liegt der Anteil dagegen bei über 30%, also fünfmal höher als im Ähnlich wie die Brachstrukturen zeigt die Ge gesamten Kar ergebiet vorhanden ist. Mit zu genüberstellung des vorhandenen Angebotes an nehmender En ernung reduziert sich deren An Zäunen eine deutliche Konzentra on innerhalb teil auf etwas über 18% zugunsten der extensiv der Braunkehlchenreviere. Die mi lere Zaun genutzten Mähwiesen. Deren Anteil beträgt auf dichte ist in den Revierbereichen mit 67 m/ha der Gesam läche immerhin über 26%. Innerhalb fast doppelt so hoch wie im Angebot (38 m/ha) der Braunkehlchenreviere nimmt diese Land vorhanden ist (Abb. 11). scha skategorie allerdings einen Anteil zwischen Die meisten (n = 25) der beobachteten Neststand 39% im 25 mRadius und knapp 49% im 75 m orte lagen im Bereich von Brachen oder Brach Radius ein. säumen. Zehn befanden sich in Extensivweiden Der Anteil extensiver Weidefl ächen innerhalb der und nur drei konnten in Mähwiesen beobachtet Braunkehlchenreviere ist mit etwa 19% über alle werden, der Rest war aufgrund eingeschränkter drei Radien gegenüber dem Angebot (27%) deut Einsehbarkeit unbekannt (Abb. 12). lich unterrepräsen ert. Gehölze sind im 25mRa dius der Braunkehlchenreviere überhaupt nicht und im weiteren Revierumfeld mit einem sehr 5 Schutz und Entwicklungsmaßnahmen geringen (bis 3%) Anteil vorhanden. Auff allend 5.1 Ini almaßnahmen der Landscha spfl ege ist die Dominanz extensiver Weidefl ächen sowie der doppelt so hohe Gehölzanteil innerhalb der Das Braunkehlchen oder allgemein Vogelarten Reviere des Schwarzkehlchens (Abb. 10). Im Ge aus der Gilde der Wiesenbrüter reagieren nega gensatz zum Braunkehlchen konzentrieren sich v auf die Zunahme von Gehölzstrukturen. Eine

27 WhinCHAT IV Graf - The Whinchat near Burbach and Neunkirchen/Germany

Abb. 9: Extensiv genutzte, vom Braunkehlchen besiedelte Grünlandlebensräume wie frische bis feuchte Gold und Gla haferwiesen im We erbachtal (oben links), schwach beweidete Pfeifengrasweiden im Bereich Lip pe (oben rechts). Besondere Bedeutung erlangen Brachen, Hochstaudenfl uren und säume mit ihrer Vielzahl ver kaler Strukturelemente, die bis zum nächsten Frühjahr stehen bleiben. Staudensaum im We erbachtal nach der Mahd (unten links) und im Frühsommeraspekt während der Anwesenheit der Braunkehlchen (unten rechts). Extensively used grassland habitats occupied by Whinchats. Top le : damp ArrhenatherumTrisetum meadow in We erbachtal; top right: lightly grazed Molinia pasture near Lippe; Bo om: tall herbage at fi eld margin le standing a er mowing (le ) and in early summer (right) during the Whinchat breeding season. Such tall structural elements, which remain standing un l the following spring, are par cularly valuable (Photos: © M. G, J. H).

Verdichtung von Gehölzstrukturen, beispiels gebietes in manchen Bereichen eine erhebliche weise im Laufe der Sukzession, wird schlecht ak Zunahme der Gehölzverdichtung, wodurch of zep ert. So betrugen in einem südbayerischen fensichtlich in den letzten Jahren einige Reviere Untersuchungsgebiet die Minimalabstände zu aufgegeben wurden. Daher wurde im Winter Wäldchen oder geschlossenen Wäldern 70100 2018/2019 damit begonnen, umfangreiche Ent m, zu Hochwäldern sogar 200 m ( S 2017). buschungsmaßnahmen durchzuführen. Diese Mit dem Öff nen von Landscha sräumen, in de Maßnahmen zeigten während der Erfassung im nen das Braunkehlchen noch rela v hohe Sied Sommer 2019 bereits erste Erfolge. In Teilbe lungsdichten aufweist, sind bereits bei anderen reichen reagierten die Braunkehlchen mit einer Projekten gute Erfahrungen gemacht worden Umstrukturierung der räumlichen Ansiedlung (D 2015). sowie mit einer Zunahme der Revierzahl (Abb. 13). Die Durchführung der Maßnahmen wurde Vergleiche mit älteren Lu bildern aus den 1970er von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des oder Anfang der 1990er Jahre (F 2016) zei Kreises SiegenWi genstein beau ragt. Die Pfl e gen auch in den Kerngebieten des Vogelschutz

28 WhinCHAT IV Graf - The Whinchat near Burbach and Neunkirchen/Germany

100

90

80

70 Wald

60 Gehölze

50 Acker

40 Intensivweiden Flächenanteil (%) Flächenanteil 30 Intensivwiesen

20 Extensive Weiden (Pfeifengras/Borstgraswiesen) 10 Extensive Gla /Goldhaferwiesen, Feuchte Pfeifengraswiesen 0 Brachgefallenes Nass und Feuchtgrünland/Hochstauden säume Angebot 25 mRadius 50 mRadius 75 mRadius

Schwarzkehlchen (75 mRadius)

Abb. 10: Gegenüberstellung des Habitatangebotes innerhalb der beiden Kerngebiete mit den Habitatanteilen in den Braunkehlchenrevieren (25, 50, 75 mRadien). Zum Vergleich werden die Werte für das Schwarzkehlchen ebenfalls dargestellt. Bei der Habitatverteilung innerhalb der Reviere handelt es sich um Mi elwerte. Com parison of habitat availability within the two core areas (le most column) and habitat composi on within 25, 50 and 75 metres from the centre of Whinchat territories. Data for Stonechat appear in the righthand column. (Wald/Gehölze – woodland/ scrub; Acker – arable; Weiden – pastures; Wiesen – meadows; Brache – fallow wet grassland or unused tall herbage).

gearbeiten unterstützte der Heimatverein Holz 18 hausen e.V. 16 14 Aufgrund der hohen Bedeutung ver kaler Struk 12 turelemente ( R M 1988, L 10 1988a, O 2017) wurden im Frühjahr 8 6 4 2 BKReviereBKReviere Neststandorte Anzahl 0 gesamte Kar gesamte Kartierkulisse erkulisse Brache Wiese 0010203040506070 10 20 30 40 50 60 70 ZaunlängeZaunlänge (m) [m] Brachesaum unbekannt Extensivweide

Abb. 11: Gegenüberstellung der ermi elten Zaun länge/ha im Bereich der Braunkehlchenreviere (BK) Abb. 12: Anteil der Neststandorte auf bes mmte und der Zaunlänge in der gesamten Kar erkulisse. Habitatkategorien. Number of nests located within Length of fences per hectare in the vicinity of Whin habitat categories (from le : fallow, unmown fi eld chat (BK) territories and (lower bar) in the whole of margins, extensive pastures, meadows, unknown). the recording area.

29 WhinCHAT IV Graf - The Whinchat near Burbach and Neunkirchen/Germany

2019 immobile Pfahlreihen mit einer Gesamtlän 5.2 Vertragsnaturschutz ge von 1800 m angelegt (Abb. 14). Hierdurch sind Neben der Habitatqualität ist die Nutzungsinten extensiv genutzte, aber ansonsten strukturarme sität und insbesondere der Nutzungszeitpunkt Grünlandbereiche aufgewertet worden. Da es ein entscheidender Faktor für den Bruterfolg von sich um immobile und ausreichend stabile Zaun Braunkehlchenpopula onen ( L 1988b, pfähle handelt, konnten durch diese Maßnah B B 1996). Zur langfris gen Habi me gleichzei g Altgras und Hochstaudensäume tatsicherung und einer für eine stabile Popula dauerha hergestellt werden. Um das Wartenan on erforderlichen Reproduk on kommt dem Ver gebot noch weiter zu erhöhen, wurden zusätzlich tragsnaturschutz daher eine entscheidende Rolle zwischen den Pfählen Bambusstäbe installiert. zu (R J 2015, H S 2016). Durch das erhöhte Wartenangebot gelang es, Die Anwendung des Vertragsnaturschutzes wird mindestens vier Braunkehlchenpaare zu bewe bereits seit 30 Jahren von der Biologischen Sta gen, in zuvor unbesiedelten Bereichen zu brüten. on sowie der Unteren Naturschutzbehörde ko ordiniert und von den entsprechenden Landwir ten erfolgreich umgesetzt. Davon hat auch das Braunkehlchen profi ert.

0 50 100 m 0 50 100 m

Abb. 13: Beispiel von Entbuschungsmaßnahmen, wodurch einige Wiesenkomplexe für das Braunkehlchen ge öff net wurden. Grabensaum im We erbachtal vor (oben links) und nach der Maßnahme (oben rechts). Am Beispiel eines Teilbereiches im Grünland bei Lippe reagierten die Tiere bereits auf die Reduzierung der Gehölz strukturen. Revierverteilung vor (unten links) und nach der Entbuschung (unten rechts). Ditch and associated bushes in We erbachtal before (upper le ) and a er scrub clearance (upper right). This opened up the mea dows for Whinchats. On grassland near Lippe (below) the birds reacted quickly to the removal of scrub as shown by the loca on of territories before (le ) and a er management (Photos: © M. G).

30 WhinCHAT IV Graf - The Whinchat near Burbach and Neunkirchen/Germany

Abb. 14: Anlage von Saumstrukturen durch das Errichten von Pfahlreihen. Strukturarmer Teilbereich im We er bachtal vor (oben links) und nach der Maßnahme (oben rechts). Durch die Anlage der immobilen Pfahlreihen konnten zusätzlich ungenutzte Band und Saumstrukturen geschaff en werden. Pfahlreihe kurz nach der Installa on im Frühjahr (unten links) und nach der Mahd im Sommer (unten rechts). Crea on of edge features by the installa on of post rows. A poorly structured part of We erbachtal before (top le ) and a er (top right). Fixed rows of posts can also lead to the development of linear edge structures if a strip of grass is le unmown (lower le – spring; lower right – a er hay harvest in summer) (Photos: © M. G, J. H).

Der Anteil der poten ell vertragsfähigen Flächen 2019). Ein Mahdzeitpunkt ab dem 15.07. erweist (Grünland) innerhalb der beiden Kerngebiete sich als besonders güns g. Zu diesem Zeitpunkt liegt bei insgesamt 255 ha. Derzeit befi nden sich dür e der größte Teil der Popula on das Brut 162 ha, also etwa 64% der BraunkehlchenKern geschä abgeschlossen haben. Dies deckt sich gebiete im Vertragsnaturschutz. Von den 71 in mit den eigenen Beobachtungen sowie Erkennt 2019 festgestellten Revieren, ha en 58 (81,7%) nissen aus anderen Studien zur Brutphänologie zumindest im weiteren Umfeld Anteil an Ver (L 1988a, B B 1996, R tragsnaturschutzfl ächen. Nur sieben (9,8%) Re J 2015, H S 2016). viere lagen vollständig außerhalb der Vertragsna Eine Mahd ab dem 01.07. ist als Kompromiss an turschutzkulisse. Weitere sechs (8,5%) befanden zusehen, um unterschiedliche Nutzungszeitpunk sich überwiegend in Brachen. Die Korrela on te (Staff elmahd) in der Fläche zu etablieren. Dies der Reviervorkommen mit den Vertragsmodali ist beispielsweise für die FFHArt Dunkler Wie täten untermauern die hohe Bedeutung extensiv senknopfAmeisenbläuling Phengaris nausithous genutzter, also auch spät gemähter Wiesen, die notwendig, da eine zu späte Mahd genau in die mit Brachen, Hochstaudenfl uren und säumen Haup lugperiode dieses Falters fällt. Späte Be verzahnt sind. Hier werden die höchsten Sied weidung oder Beweidung mit einer geringen Be lungsdichten erreicht (Abb. 15, Tab. 2) (J et al

31 WhinCHAT IV Graf - The Whinchat near Burbach and Neunkirchen/Germany

Tab. 2: In den beiden Wiesenbrüterkulissen angewandte Vertragsnaturschutzmodalitäten ( J et al 2019), deren Flächengrößen sowie die entsprechende Besiedlung durch das Braunkehlchen. Available op ons for contractual nature conserva on; the uptake of the various op ons within the study area (Flächengröße); and presence of Whinchat territories within these areas.

Modalität Aufl agen Flächen Anzahl Abundanz größe Reviere bezogen (ha) auf die Vertr. Mod.

Wiese / Mahd Die Mahd der Fläche erfolgt nach dem 15.07. 38,8 34 8,8 ab 15.07., kei eines Jahres. Das Mähgut ist abzutranspor e ne Düngung ren. Eine Düngung auch mit betriebseigenem Dünger (Jauche, Festmist) ist nicht erlaubt. Wiese / Mahd Die Mahd der Fläche erfolgt nach dem 01.07. 8,3 1 1,2 ab 01.07., kei eines Jahres. Das Mähgut ist abzutranspor e ne Düngung ren. Eine Düngung auch mit betriebseigenem Dünger (Jauche, Festmist) ist nicht erlaubt. Wiese / Mahd Die Mahd der Fläche erfolgt nach dem 01.07. ei 20 10 5 ab 01.07., nes Jahres. Das Mähgut ist abzutranspor eren. max. 7 t Fest Es ist eine FestmistDüngung mit maximal 7 t mistDüngung Rindermist je ha (= 35kg N/Jahr und ha) erlaubt Wiese / Mahd Die Mahd der Fläche erfolgt nach dem 15.06. 0,2 0 0 ab 15.06. / eines Jahres. Das Mähgut ist abzutranspor e keine Dün ren. Eine Düngung auch mit betriebseigenem gung Dünger (Jauche, Festmist) ist nicht erlaubt. Beweidung ab Es ist eine Beweidung zwischen dem 15.04. 52,1 6 1,2 15.04. / max. und 15.11. eines Jahres durchzuführen. Bewei 2 GVE/ha, kei dungsdichte maximal zwei Großvieheinheiten ne Düngung gleichzei g je ha Vertragsfl äche. Die Beweidung soll bezüglich Besatzdichte und Dauer so durch geführt werden, dass am Ende der Weidesaison der überwiegende Teil (ca. 70 %) der weidefähi gen Biomasse en ernt ist. Eine Düngung auch mit betriebseigenem Dünger (Festmist bzw. Jauche) ist nicht erlaubt. Beweidung ab Es ist eine Beweidung zwischen dem 15.07. 42,6 7 1,6 15.07. / max. und 15.11. eines Jahres durchzuführen. Bewei 2 GVE/ha, kei dungsdichte maximal zwei Großvieheinheiten ne Düngung gleichzei g je ha Vertragsfl äche. Die Beweidung soll bezüglich Besatzdichte und Dauer so durch geführt werden, dass am Ende der Weidesaison der überwiegende Teil (ca. 70 %) der weidefähi gen Biomasse en ernt ist. Eine Düngung auch mit betriebseigenem Dünger (Festmist bzw. Jauche) oder Kalkung ist nicht erlaubt. Gesamt 162 58 3,6 (KLPFlächen (ha), Anzahl und Abundanz der Reviere auf KLPFlächen)

32 WhinCHAT IV Graf - The Whinchat near Burbach and Neunkirchen/Germany

0 500 1000 m 0 500 1000 m

Wiese, Mahd ab 15.07. Beweidung ab 15.04., 2 GVE Sonderbiotop Beweidung Wiese, Mahd ab 15.06.

Wiese, Mahd ab 01.07. Beweidung ab 15.07., 2 GVE Brachstrukturen BraunkehlchenReviere

Abb. 15: Verteilung der Braunkehlchenreviere im Jahr 2019 auf den jeweiligen Vertragsfl ächen. Links: Grünland bei Lippe, rechts: We erbachtal. Deutlich zu erkennen ist die hohe Konzentra on in den MähwiesenBrache komplexen. Distribu on of Whinchat territories in 2019 on land in farming/wildlife contract schemes. satzdichte erweisen sich auf den ausgedehnten, Lebensräumen eine landwirtscha liche Nutzung teilweise brachgefallenen Gemeindeviehweiden zugunsten der Zielarten notwendig ist, die nicht bei Lippe als eff ek ve Pfl egemaßnahme, um ei durch solche Restrik onen behindert werden ner zu starken Verbuschung langfris g entgegen darf. Grundsätzlich sind die meisten Landwirte zuwirken oder diese zumindest zu verzögern. bereit, eff ek ven Naturschutz auf ihren Flächen zu betreiben. Es ist unbedingt notwendig, dass Da die ausgedehnten Wiesenkomplexe erst durch hinsichtlich der Brachstrukturen eine fl exible das Mosaik von Brachstrukturen vom Braunkehl Lösung erarbeitet werden muss und Landwir chen besiedelt werden können, kommt dem Er te nicht der Gefahr ausgesetzt sind, fi nanziell halt dieser Habitatelemente eine entscheidende sank oniert zu werden, wenn sie für das Braun Rolle zu. Allerdings exis eren hinsichtlich der kehlchen und andere Wiesenbrüter notwendige Erhaltung oder der Neuschaff ung mehrjähriger Maßnahmen umsetzen. Wiesenbrachen erhebliche Restrik onen in Be zug zur Auszahlung der Betriebsprämie. Gegen Alterna ven wären, die Erfordernisse des Arten wär g darf der Anteil ungenutzter Saumstreifen schutzes während der Flächenprüfung zu berück oder ungenutzter Parzellen nicht über 5 % vom sich gen oder ein zusätzliches Förderpaket zur gesamten Teilschlag überschreiten und muss je Etablierung mehrjähriger Brachen zu erarbeiten. des Jahr gewechselt werden, da ansonsten eine Aberkennung des Grünlandstatus (Förderung aus 5.3 Sicherung durch Flächenkauf und pacht der 1. Säule) droht. Aufgrund dieser Situa on se hen sich einige Landwirte veranlasst, Brachstruk In beiden WiesenbrüterKerngebieten befi nden turen zu reduzieren und geschweige denn zu sich Kau ulissen zum Flächenerwerb durch die fördern. An dieser Stelle muss ausdrücklich dar NordrheinWes alenS ung (NRWS ung). auf hingewiesen werden, dass in den prioritären Diese umfassen 174 ha, also knapp 50% der Kern

33 WhinCHAT IV Graf - The Whinchat near Burbach and Neunkirchen/Germany

gebiete. Bis zum gegenwär gen Zeitpunkt konn Hochstaudenfl uren und säume) verzahnt sind. ten davon 34,6 ha, also 19,5% erworben werden. Während der Ankun aus den Brutgebieten sind Weiterhin befi nden sich im We erbachtal zwei Braunkehlchen auf eine ausreichende Anzahl Flächen im Eigentum des NABUKreisverbandes ver kaler Habitatrequisiten (Stauden, Zaunpfäh SiegenWi genstein e.V. Der Erwerb von Flächen le etc.) angewiesen (Singplatz, Ausgangspunkt innerhalb der Kau ulissen der NRWS ung für die Wartenjagd) (L 1988a, B wird im Sinne der Wiesenbrüter weiterhin ver B 1996). Dies zeigt sich auch bei der Ge folgt. genüberstellung der Zaunlänge/ha innerhalb der Gesam lächen mit der mi leren Zaunlänge in den Braunkehlchenrevieren. Wie auch vorjähri 6 Diskussion und Ausblick ge Stauden oder einzelnstehende Büsche tragen Zäune erheblich zur ver kalen Strukturierung Die Popula onsgröße des Braunkehlchens im Be bei und sind nicht selten Hauptbestandteil von reich des VSG „Wälder und Wiesen bei Burbach Revierzentren (R D 2004). Mit und Neunkirchen“ kann gegenwär g als stabil der Aufgabe der Weidenutzung geht o mals das eingestu werden. Mit derzei g 71 Revieren En ernen von Zäunen und somit eine Reduzie beherbergt es über 40% des nordrheinwes äli rung von linienha en Strukturelementen, aber schen Landesbestandes. Die lokale Dichte ist mit auch schmalen ungenutzten Saumstrukturen 2 Rev./10 ha als überdurchschni lich hoch anzu einher. Um diesem Verlust entgegenzuwirken, sehen (B B 1996). wurden im Rahmen landscha spfl egerischer In Bezogen auf die Reviere mit Brutnachweis konnte i almaßnahmen immobile Pfahlreihen angelegt. ein Nisterfolg von über 60% (36 Reviere) ermi elt Die Erfolgskontrolle während der Kar erungen werden. Dies ist als Mindestwert anzusehen, da im Frühjahr 2019 zeigte, dass diese Maßnahme bei 19 Revieren der Status nicht weiter ermi elt einen sehr posi ven Eff ekt auf die Ansiedlungs werden konnte, weil während der letzten Bege bereitscha der Braunkehlchen in ansonsten hung und auch während der Nachkontrolle noch strukturarmen Grünlandbereichen auslöst (vgl. Altvögel beim Fü ern oder Familien mit fl üggen auch O 2017). Jungen nicht eindeu g einem bekannten Revier Mit dem Aufwachsen der Vegeta on des umge zuzuordnen waren. Wenn davon ausgegangen benden Grünlandes verlieren vorjährige Stauden werden kann, dass mindestens die Häl e dieser oder Zäune zunehmend an Bedeutung. Die Nah Brutpaare auch Nisterfolg ha en, ist es möglich, rungsressourcen bilden im weiteren Verlauf Ar dass sich der Gesamtanteil auf 82% der Reviere thropoden die sich in der WiesenVegeta on des mit Brutnachweis erhöht. Ausgehend von einer gesamten Revieres au alten (B B poten ellen Anzahl von vier Jungvögeln je erfolg 1996). Als Ansitzwarten werden dann zuneh reicher Brut könnten dies bei 46 Revieren 184 mend beispielsweise WiesenKerbel Anthriscus Jungvögel sein. Bezogen auf alle Brutpaare (n=65 sylvestris , WaldStorchschnabel Geranium syl Brutnachweise (BN) + Brutverdacht (BV)) wären va cum oder SumpfKratzdistel Cirsium palustre dies 2,8 Jungvögel je Brutpaar. Auf die gesamte in den Mähwiesen genutzt. Auch wenn extensiv Popula on bezogen, entspricht die Reproduk genutzte Viehweiden geeignete Bruthabitate für onsrate 1,3 Jungvögel je Altvogel (BN + BV + so das Braunkehlchen darstellen, so zeigen doch die litäre Männchen). Sollte dieser Wert über einen Ergebnisse aus diesem Vogelschutzgebiet und langen Zeitraum theore sch stabil sein, handelt anderen Braunkehlchenpopula onen in Europa, es sich bei dem Braunkehlchenbestand im Vo dass die höchsten Siedlungsdichten off ensicht gelschutzgebiet um eine stabile, langfris g über lich in spät gemähten und nur wenig gedüngten lebensfähige Popula on (vgl. L 1988a, Wiesen erreicht werden (L 1988b, B B B 1996). B 1996, H S 2016). So Entscheidend für den Fortbestand ist die Habitat haben vegeta onsökologische Untersuchungen qualität. Die Habitatanalyse zeigt eine deutliche ergeben, dass die Siedlungsdichte des Braun Bevorzugung von Mähwiesen, die mit brach kehlchens posi v mit einer hohen Anzahl (811) gefallenem Nass und Feuchtgrünland (feuchte von Pfl anzenKennarten des Extensivgrünlandes

34 WhinCHAT IV Graf - The Whinchat near Burbach and Neunkirchen/Germany

korreliert. Eine hohe Pfl anzendiversität fördert ist eine erste Nutzung ab dem 01. Juli eines Jah die Artenzahl sowie die Dichte von Arthropoden, res als frühest mögliches Datum durchaus noch wodurch die Ernährungsbasis des Braunkehl zu vertreten. So zeigten die Ergebnisse einer Stu chens während der Brutperiode gewährleistet die im benachbarten LahnDillKreis (Hessen), bei wird (O S 2015). der auch die Brutphänologie des Braunkehlchens berücksich gt wurde, dass der weit überwiegen Wie fast überall in Mi eleuropa ist auch in die de Teil der Popula on das Brutgeschä etwa An sem Vogelschutzgebiet ein kon nuierlicher An fang Juli abgeschlossen ha e (S 2019). s eg der Schwarzkehlchenpopula on zu beob achten. Während diese Art in den 1970er Jahren Auch wenn ein Großteil der beschriebenen nur vereinzelte Brutversuche im un Braunkehlchenreviere zumindest im weiteren ternommen hat, ist seit etwa 20 Jahren ein mo Umfeld mit Vertragsfl ächen assoziiert sind, er derater und insbesondere im Bereich Lippe seit folgen immer wieder Brutversuche auf konven drei Jahren ein kon nuierlich ansteigender Brut onell genutzten Wiesen, die der Gefahr unter bestand zu beobachten (F 2016). Interspe liegen, zu früh gemäht zu werden. In diesem Fall zifi sche Konkurrenz mit dem Braunkehlchen, die kommt der dauerha en Gebietsbetreuung, auch sich aus der Abnahme des Braunkehlchens oder im Rahmen eines jährlich sta indenden Moni einen Verdrängungseff ekt durch das Schwarz torings, eine hohe Bedeutung zu. Aufgrund der kehlchen ableiten ließe, ist gegenwär g noch intensiven Beratung und Betreuung der Landwir nicht zu erkennen. Dennoch scheint das Schwarz te vor Ort, war es möglich, bei vier Brutpaaren kehlchen leichte Unterschiede zum Braunkehl auf eine Mahdverschiebung hinzuweisen. Diese chen hinsichtlich der Habitatnutzung zu zeigen. zogen anschließend alle ihre Jungen erfolgreich So besiedelt das Schwarzkehlchen im Untersu auf. Verluste durch landwirtscha liche Tä gkei chungsgebiet ausgedehnte, extensiv genutzte ten konnten 2019 somit vollständig vermieden Weidekomplexe. Gehölzstrukturen scheint das werden. Schwarzkehlchen ebenfalls etwas mehr zu to Eine weitere Daueraufgabe stellt die Koordinie lerieren als das Braunkehlchen. Wie in anderen rung landscha spfl egerischer Maßnahmen dar. Gebieten auch, ist davon auszugehen, dass das Posi ve Ergebnisse stellten sich bereits bei der Schwarzkehlchen im Gegensatz zum Braunkehl Reduzierung der Gehölzdichte ein. Weitere An chen Gebiete mit einem gewissen Nutzungsdefi strengungen werden bei der Etablierung von zit oder allgemein einer weiter fortgeschri enen Brachstrukturen, bzw. Wechselbrachen, der Aus Sukzession bevorzugt (B et al 2005, O weitung von Vertragsnaturschutzfl ächen sowie 2018). Inwieweit dabei auch vegeta onsökologi der Installa on von Zaunstrukturen notwendig. sche Einfl üsse, beispielsweise der Rückgang von Blütenpfl anzen durch Nutzungsaufgabe eine Rol Stellvertretend für weitere Arten extensiv genutz le spielen, sollte überprü werden. ter Grünlandgebiete kann das Braunkehlchen aufgrund seiner hohen Ansprüche hinsichtlich Zur langfris gen Sicherung der Braunkehlchen Struktur, Pfl anzenarten und Arthropodendiver habitate kommt dem Vertragsnaturschutz eine sität sowie der zeitlichen Nutzungsintensität (Be hohe Bedeutung zu. Gegenwär g befi nden sich wirtscha ung) der Habitate als Leit und Zielart über 60% des vertragsfähigen Grünlandes im einer artenreichen Wiesenbiozönose angesehen Vertragsnaturschutz. Zu den wich gsten Ver werden (B B 1996). Diese Eigen tragsmodalitäten für das Braunkehlchen zählt scha en untermauern die hohe Bedeutung des die extensive Grünlandbewirtscha ung, ins Vertragsnaturschutzes sowie der durchzufüh besondere die der Mähwiesen mit späten Nut renden landscha spfl egerischer Maßnahmen. zungszeitpunkten nach dem 15., respek ve 01. Von diesen Maßnahmen profi ert nicht nur das Juli eines Jahres. Eine späte Grünlandnutzung Braunkehlchen, sondern allgemein weitere Ar ist entscheidend für den Bruterfolg, da landwirt ten extensiver Grünlandlebensräume wie bei scha liche Tä gkeiten (Wiesenmahd oder auch spielsweise Wiesenpieper, Wachtelkönig Crex Viehtri ) weitgehend ausgeschlossen werden crex, Feldschwirl Locustella naevia und Feldler können. Während die erste Wiesennutzung ab che Alauda arvensis , oder Tagfalterarten wie der dem 15.07. eines Jahres geradezu ideal erscheint, Dunkle WiesenknopfAmeisenbläuling.

35 WhinCHAT IV Graf - The Whinchat near Burbach and Neunkirchen/Germany

Zusammenfassung 01. Juli eines Jahres. Eine späte Grünlandnut Mit etwa 71 Revieren sowie einer Siedlungsdich zung ist entscheidend für den Bruterfolg, da te von etwa 2 Rev./10ha verteilt auf die beiden landwirtscha liche Tä gkeiten (Zerstörung der Wiesenbrüterkerngebiete „We erbachtal“ und Bruten durch Wiesenmahd oder auch Viehtri ) „Grünland bei Lippe“ beherbergt das Vogel weitgehend ausgeschlossen werden können. Da schutzgebiet „Wälder und Wiesen bei Burbach auch einige Braunkehlchen in konven onell ge und Neunkirchen“ etwa 40% des nordrhein nutzten Wiesen zur Brut schreiten, ist ein jähr wes älischen Landesbestandes vom Braunkehl liches Dauermonitoring notwendig, um durch chen. Diesem Vogelschutzgebiet kommt daher Einzelnesterschutz Gelege vor dem Ausmähen eine besonders hohe Verantwortung zur Erhal zu bewahren. Insgesamt sind noch weitere lang tung dieser in NordrheinWes alen vom Ausster fris ge Anstrengungen hinsichtlich landscha s ben bedrohten Vogelart zu. pfl egerischer Maßnahmen notwendig, um den Braunkehlchenbestand zu erhalten oder weiter Einhergehend mit einer intensivierten Gebiets zu fördern. betreuung durch die Biologische Sta on Siegen Wi genstein wurden ab 2019 verstärkt land scha spfl egerische Maßnahmen wie Besei gung Dank von Gehölzen und die Anlage immobiler Zäune An erster Stelle möchte ich mich im Namen der und Saumstrukturen umgesetzt. Die Erfolgskont Braunkehlchen bei den Landwirten bedanken, rolle im Rahmen einer umfangreichen Kar erung ohne deren Arbeit die Habitate dieser Tiere und zeigte eine Zunahme des Revierbestandes von der anderer Off enlandbewohner nicht langfris g 40% im Vergleich zu 2018. Diese Zunahme ist zu erhalten werden könnten. Ohne die Landwirte mindest teilweise auf die umgesetzten Maßnah geht es nicht! Der Dank richtet sich an die stets men zurückzuführen. Die Ergebnisse der Kar e gute koopera ve Zusammenarbeit sowie die Bei rung zeigte eine hohe Anzahl an Brutnachweisen träge, die jeder von Ihnen neben der Beteiligung und einen rela v hohen Brut bzw. Nisterfolg der am Vertragsnaturschutz geleistet hat. Folgende jeweiligen Brutpaare. Nach vorsich ger Einschät Landwirte tragen für den Fortbestand des Braun zung könnte mit einem Reproduk onserfolg von kehlchens eine besonders hohe Verantwortung: etwa 2,8 Jungvögeln/Brutpaar oder 1,3 Jungvö Stefan B, Heiko B, Chris an H, Björn geln in der gesamten Popula on, bei zusätzli H und Maik B (Grünland bei Lippe), cher Einbeziehung der solitären, revierbildenden Jürgen H, Wolfgang P, Michael J Männchen, gerechnet werden. Eine erste Habi und Benjamin W (We erbachtal). tatanalyse zeigt im Vergleich mit den zur Verfü Für die unkomplizierte Umsetzung der Maßnah gung stehenden und in den Braunkehlchenrevie men bedanke ich mich bei den Mitarbeitern der ren tatsächlich genutzten Landscha svariablen Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Siegen eine deutliche Bevorzugung von Mähwiesen, Wi genstein, insbesondere bei Michael G die mit brachgefallenem Nass und Feuchtgrün (Artenschutz) sowie bei Michael N und Kath land (feuchte Hochstaudenfl uren und säume) leen R vom Pfl egetrupp. verzahnt sind. Weitere wich ge Habitatrequisi Weiterhin gilt ein besonderer Dank den Mitglie ten sind ver kale Strukturelemente wie Koppel dern des Heimatvereins Holzhausen e.V. und der zäune. Das wich gste Instrument zur Erhaltung Familie H für die Mitarbeit bei Gehölzent des Braunkehlchens und auch anderer Arten nahmen im We erbachtal. des Extensivgrünlandes ist der Vertragsnatur Ganz besonders möchte ich mich bei Gerd P schutz. Derzeit befi nden sich etwa 60% des vom für die wunderschönen BraunkehlchenFotos be Braunkehlchen besiedelten Grünlandes im Ver danken, die alle im Bereich Lippe, teilweise wäh tragsnaturschutz. Dieser Wert könnte langfris g rend der Kar erungen entstanden sind. noch etwas ausgebaut werden. Zu den wich gs Für konstruk ve Vorschläge sowie die kri sche ten Vertragsmodalitäten für das Braunkehlchen Durchsicht des Manuskriptes bedanke ich mich zählt die extensive Grünlandbewirtscha ung, bei Michael F, Jürgen S und Michael insbesondere die der Mähwiesen mit späten J. Nutzungszeitpunkten nach dem 15., respek ve

36 WhinCHAT IV Graf - The Whinchat near Burbach and Neunkirchen/Germany

Literatur buch Vertragsnaturschutz Erläuterungen und Empfeh lungen zur Handhabung der Bewirtscha ungspakete Bas an A, Bas an HV 1996: Das Braunkehlchen: Op der Rahmenrichtlinien Vertragsnaturschutz LANUV fer der ausgeräumten Kulturlandscha . AulaVerlag, Arbeitsbla 35. Landesamt für Natur, Umwelt und Wiesbaden. Verbraucherschutz NordrheinWes alen Recklinghau Bauer HG, Bezzel E, Fiedler W: Das Kompendium der sen 2019. Vögel Mi eleuropas. Bd. 2. Passeriformes Sperlings KämpferLauenstein A 2018: Zielartenkar erung vögel. AulaVerlag, Wiebelsheim. (Brutvögel) im EUVogelschutzgebiet „Wälder und Dahmen R 2015: Maßnahmen zum Erhalt der letzten Wiesen bei Burbach und Neunkirchen“ (DE 5214401) wich gen Braunkehlchenpopula on Belgiens. In: Bas im Au rag des LANUV. an HV, Feulner J (Eds.): Living on the Edge of Ex nc Kra H 2011: Erfassung wertbes mmender Vogelar on in Europe. Proc. 1st European Whinchat Symposi ten im EUVogelschutzgebiet „Wälder und Wiesen bei um: 233242. LBV Hof, Helmbrechts. Burbach und Neunkirchen“ (DE 5214401) Avifaunis Feulner J 1995: Zur Popula onsökologie des Braun sche Kar erung im Rahmen des Gebietsmonitorings kehlchens ( Saxicola rubetra) in der Teuschnitzaue, im Au rag des LANUV. Landkreis Kronach. Zulassungsarbeit Univ. Bayreuth, Kiel EF 2015: Planungsrelevante Arten in NRW: Vor 84p. kommen, Erhaltungszustand, Gefährdung, Maßnah Frede M 2016: Erfassung der Brutbestände (Anzahl men. MUNLV (Hrsg.), Düsseldorf, 257p. Brutpaare bzw. Revierpaare) von Braunkehlchen und Kuprian A 1979: Beobachtungen an einer Brutpopu Wiesenpieper im Kreis SiegenWi genstein 2016. Im la on des Braunkehlchens ( Saxicola rubetra) an der Au rag der Vogelschutzwarte NRW/ LANUV. oberen Werbe. Vogelkdl. He e Edertal 5, 518. Fischer K 2016: Zur Bestandssitua on von Braun Labhardt A 1988a: Siedlungsstruktur von Braunkehl kehlchen und Wiesenpieper im rheinlandpfälzischen chenPopula onen auf zwei Höhenstufen der West Westerwald. Vortrag auf der Tagung Braunkehlchen schweizer Voralpen. In: Beih. Veröff . Naturschutz und Wiesenpieper im NRW Mi elgebirge – Situa on Landscha spfl ege Bad.Wür . 51, 139158. und Schutzperspek ven. Burbach Holzhausen 16. 17.4.2016. Labhardt A 1988b: Zum Bruterfolg des Braunkehl chens (Saxicola rubetra) in Abhängigkeit von der Gedeon K, Grüneberg C, Mitschke A, Sudfeld C, Eik Grünlandbewirtscha ung in den Westschweizer Vor horst W, Fischer J, Flade M, Frick S, Geiersberger I, alpen. In: Beih. Veröff . Naturschutz Landscha spfl ege Koop B, Kramer M, Krüger T, Roth N, Ryslavy T, Stübing Bad.Wür . 51, 159178. S, Sudmann SR, Steff ens R, Völker F, Wi K 2014: At las Deutscher Brutvogelarten. Atlas of German Bree Le Roi 1906: Die Vogelfauna der Rheinprovinz. Verh. ding Birds. S ung Vogelmonitoring Deutschland und Naturhist. Ver. Rheinl. 63, 1325. Dachverband Deutscher Avifaunisten, Münster. Mildenberger H 1994: Die Vögel des Rheinlandes, Grüneberg C, Sudmann SR, Herhaus F, Herkenrath P, Band 2, Papageien bis Rabenvögel (Psi aculidae Cor Jöbges M, König H, No meyer K, Schidelko K, Schmitz viden). Beitr. Avifauna Rheinland He 1921. Düssel M, Schubert W, S els D, Weiss J 2016: Rote Liste der dorf. Brutvogelarten NordrheinWes alens, 6. Fassung, MINISTERIUM FÜR UMWELT UND NATURSCHUTZ, Stand: Juni 2016. Hrsg. NordrheinWes älische Orni LANDWIRTSCHAFT UND VERBRAUCHERSCHUTZ NRW thologengesellscha (NWO) und Landesamt für Na (MUNLV) 2010: Verwaltungsvorschri zur Anwendung tur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV). Chara der na onalen Vorschri en zur Umsetzung der Richt drius 52, 166. linie VogelschutzMaßnahmenplan VSG „Wälder und Horch P, Spaar R 2016: Landwirtscha und Natur Wiesen bei Burbach und Neunkirchen“ . LANUV NRW schutz im oberen Goms: Gemeinsamer Einsatz für das 2015 81 92/43/EWG (FFHRL) und 2009/147/EG (VRL) Braunkehlchen. Jahresbericht 2015. Schweizerische zum Habitatschutz (VVHabitatschutz) v. 13.04.2010, Vogelwarte, Sempach. – III 4 616.06.01.18. Jöbges M, Sartor J, Schnurbus F, Heeren M 1997: Ak Müller M 1985: Reviere, Reviernutzung und Nah tuelle Untersuchungen zur Verbreitung, Bestandsent rungssuchverhalten des Braunkehlchens ( Saxicola wicklung und Habitatpräferenz des Braunkehlchens rubetra) in zwei Popula onen der Waadländer Voral (Saxicola rubetra) in NordrheinWes alen. Charadrius pen. Diplomarbeit der Universität Zürich, 78p. 33, 124137. NWO (NORDRHEINWESTFÄLISCHE ORNITHOLOGEN Jung R, Schiff gens T, Thiele U 2019: Anwenderhand GESELLSCHAFT) (ed.) 2002: Die Vögel Wes alens. Ein

37 WhinCHAT IV Graf - The Whinchat near Burbach and Neunkirchen/Germany

Atlas der Brutvögel von 1989 bis 1994. Beitr. Avifauna SiegenWi genstein. In: Beiträge zur Tier und Pfl an NRW, Bd. 37, Bonn. zenwelt des Kreises SiegenWi genstein Bd. 3, 7193. Siegen. Olejnik O 2017: Versuche zur Ansiedlung des Braun kehlchens Saxicola rubetra durch die Installa on von Sartor J, Müsse T 2004: Wiesenvögel auf dem Rückzug „Zäunen“ an Entwässerungsgräben im Altmarkkreis aus der Fläche. In: Natur und Umwelt in SiegenWi Salzwedel. WhinCHAT 2, 3743. genstein, Jahrgang 12: He 1. Parker EJ 1990: Zur Biologie und Ökologie einer Braun Schmidt F 2019: Re ung des hessischen „Wiesenju kehlchenPopula on ( Saxicola rubetra) im Salzburger wels“. Aktuelle Bestandsentwicklung und Habitat Voralpengebiet (Österreich). Egre a 33, 6476. präferenz des Braunkehlchens Saxicola rubetra im Vogelschutzgebiet „Wiesentäler um Hohenahr und QGIS DEVELOPMENT TEAM 2019: Geographisches In der Aartalsperre“ LahnDillKreis, Hessen. Unveröff . forma onssystem von QGIS. Open Source Geospa al Masterarbeit an der JustusLiebigUniversität Giessen. Founda on Project. h p://qgis.osgeo.org. Giessen,74 p. Rebstock H, Maulbetsch KE 1988: Beobachtungen am Siering M 2017: Ermi lung der Toleranz von Braun Braunkehlchen ( Saxicola rubetra) in BalingenOstdorf. kehlchen ( Saxicola rubetra) gegenüber Gehölzdich In: Beih. Veröff . Naturschutz Landscha spfl ege Bad. ten, Schil eständen und Wegen in ausgewählten Wür . 51, 91118. Wiesenbrütergebieten des bayerischen Voralpenlan Reuter G, Jacob JP 2015: Der Rückgang des Braun des. WhinCHAT 1, 7174. kehlchens ( Saxicola rubetra L.) in Belgien und Gegen Südbeck P, Andretzke H, Fischer S, Gedeon K, Schikore maßnahmen am Beispiel des Rurtales. In: Bas an HV, T, Schröder K, Sudfeld C (ed.) 2005: Methodenstan Feulner J (Eds.): Living on the Edge of Ex nc on in Eu dards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands. Ra rope. Proc. 1st European Whinchat Symposium: 243 dolfzell, 792p. 254. LBV Hof, Helmbrechts. Thum N, Schäfer H 2018: Contras ng popula on Richter M, Dü mann H 2004: Die Bedeutung von trends of Whinchat ( Saxicola rubetra) and Stonechat Randstrukturen für den Nahrungserwerb des Braun (S. rubicola) in fens south of lake Chiemsee (Bavaria, kehlchens Saxicola rubetra in Grünlandgebieten der Germany). WhinCHAT 3, 4650. Dümmerniederung (Niedersachsen, Deutschland). In: Vogelwelt 125, 8998. Wink M, Dietzen C, Gießing B 2005: Die Vögel des Rheinlandes. Atlas zur Brut und Wintervogelverbrei Sartor J 1995: Zweijährige Brutvogelkar erung in drei tung 19902000. Beitr. Avifauna NRW, Bd. 36. Grünlandkomplexen der Gemeinde Burbach, Kreis

Author´s address: M G, Biologische Sta on SiegenWi genstein, In der Zitzenbach 2, D57223 KreuztalFerndorf, m.graf@biosta onsiwi.de

38