Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) mit Grundlagen zum Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK)

Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept

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INTEGRIERTES KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT

Auftraggeber: Gemeindevorstand der Gemeinde Neunkirchen Bürgermeister Bernhard Baumann Bahnhofstraße 3 57290 Neunkirchen Tel: 02735 767-0 Fax: 02735 5342 E-Mail: info@neunkirchen-.de

Bearbeitung: SP PLUS – Moderations- und Planungsbüro vertreten durch: Mareike Claar, Hartmut Kind, Philipp Dierschke Postanschrift: Postfach 13 09, 61231 Bad Nauheim Wingertstraße 28 61231 Bad Nauheim Tel: 06032 804089-0 Fax: 06032 804089-19 E-Mail: [email protected]

Bad Nauheim, 20. November 2017

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Vorwort des Bürgermeisters In den vergangenen Jahren haben sich die planerischen Aufgabenstellungen der Stadt- und Dorfentwicklung verschoben: Viele Kommunen werden mit vermehrten Leerständen, Abwanderung und Überalterung konfrontiert. Dies zieht veränderte Ausgangsbedingungen in Industrie, Handel und Gewerbe nach sich. Um den Status Quo zu sichern bzw. die Rahmenbedingungen zu optimieren, bedarf es abgestimmter kommunaler Strategien. In diesem Kontext kommt dem Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzept (IKEK/ISEK) eine zentrale Bedeutung für unsere Gemeinde zu. Eigeninitiative und Ideenreichtum der Bürgerschaft werden in Zukunft eine verstärkte Rolle bei der Weiterentwicklung und Anpassung unserer Wohnorte spielen. Neue Themenfelder wie etwa mobile Versorgungsangebote, die Umnutzung bestehender Bausubstanz oder der Umgang mit den Folgen des demographischen Wandels rücken in den Fokus und stellen eine neue Perspektive für unsere sechs Ortsteile dar. Unser Ziel ist es daher, die Kompetenzen und Belange der Bürger und der bürgerschaftlichen Initiativen in den Planungsprozess einzubinden und gemeinsam mit Fachleuten Empfehlungen zur zukünftigen Entwicklung der Gemeinde Neunkirchen zu erarbeiten. Die geschieht im weiteren Verlauf auch im Rahmen von Informationsveranstaltungen und Workshops. Ich bedanke mich bei allen Akteuren, die bislang bei Dorfgesprächen, Arbeitskreisen und Lenkungskreisen mitgewirkt haben und ich lade alle Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Neunkirchen ganz herzlich ein, sich auch weiterhin intensiv an den Prozessen der integrierten kommunalen Entwicklung zu beteiligen und sich mit ihren Vorstellungen und Wünschen aktiv einzubringen.

Herzlichst Ihr

Bürgermeister Bernhard Baumann

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INHALT

Vorwort des Bürgermeisters ...... 5

A Zielsetzung und Vorgehensweise ...... 8

1. Anlass und Zielsetzung ...... 9

2. Methodik und Vorgehen ...... 10 2.1 Inhaltlicher Aufbau des IKEK ...... 10 2.2 Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) zur Ortsmitte Neunkirchen ...... 11 2.3 Beteiligungsverfahren ...... 11

B Neunkirchen und seine Ortsteile ...... 13

3. Bestandsaufnahme/-analyse ...... 14 3.1 Kurzcharakteristik und Lage im Raum ...... 14 3.2 Bevölkerungsentwicklung/-prognose ...... 16 3.3 Soziale Infrastruktur und bürgerschaftliches Engagement...... 18 3.4 Bildung und Betreuung ...... 34 3.5 Städtebauliche Rahmenbedingungen ...... 39 3.6 Technische Infrastruktur ...... 46 3.7 Wirtschaft ...... 52 3.8 Versorgung ...... 56 3.9 Tourismus, Freizeit und Kultur ...... 58 3.10 Land- und Forstwirtschaft ...... 62 3.11 Natur und Landschaft ...... 63 3.12 Kooperationen, Konzepte und Mitgliedschaften ...... 64

4. Profile der Ortsteile ...... 65 4.1 Altenseelbach ...... 66 4.2 Neunkirchen ...... 71 4.2.1 Vertiefende Aussagen zum Fördergebiet „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“...... 77 4.3 Salchendorf ...... 85 4.4 Struthütten ...... 90 4.5 Wiederstein...... 95 4.6 Zeppenfeld ...... 100

5. Gesamtkommunale Stärken-Schwächen-Analyse ...... 105

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C Strategie und Umsetzung ...... 109

7. Leitbild der Gemeinde Neunkirchen ...... 110 Präambel ...... 110 Themenfelder ...... 111 Maßnahmen ...... 112

8. Handlungsfelder und Handlungsbedarf ...... 115 8.1 Gemeinschaftseinrichtungen & Schulstandorte ...... 116 8.2 Öffentliche Freiflächen & Treffpunkte ...... 117 8.3 Siedlungsentwicklung, Versorgung & Marketing...... 118 8.4 Verkehr, Straßenräume & Ortsbild ...... 120 8.5 Bürgerschaftliches Engagement ...... 122

9. Projekte ...... 123 9.1 Zeit-, Kosten- und Finanzierungsplanung ...... 160

10. Verstetigung und Umsetzung ...... 161 10.1 Organisation der Umsetzungsphase ...... 161 10.2 Umsetzung und Evaluierung ...... 164

Quellen ...... 165 Anhang ...... 167

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A

Zielsetzung und Vorgehensweise

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1. Anlass und Zielsetzung

Die Städte und Gemeinden in ländlich geprägten Regionen werden zunehmend mit Herausforderungen konfrontiert, die sich aus dem demographischen Wandel sowie den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen ergeben. Um die Kommunen bei der Entwicklung und Umsetzung von Strategien zur Anpassung an diese Veränderungen zu unterstützen, legt das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Programms Ländlicher Raum 2014-2020 einen Schwerpunkt auf die Dorf- und Regionalentwicklung. Die Zielsetzungen Dorfentwicklung umfassen die Sicherung und Weiterentwicklung der dörflichen Siedlungsstrukturen als Lebens-, Arbeits-. Erholungs- und Naturraum. Die Sicherung der Daseinsvorsorge, die Bewahrung der regionalen Identität und die Stärkung der Ortskerne sind weitere Aufgaben der Dorfentwicklung. Da sich in der Vergangenheit gezeigt hat, dass viele Probleme nicht auf Ortsteilebene gelöst werden können wird in der Förderperiode 2014-2020 mit Einführung des neuen Planungsinstruments „Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK)“ die gesamte Kommune betrachtet. Auf diese Weise findet eine themenübergreifende Auseinandersetzung mit den komplexen Zusammenhängen auf kommunaler und lokaler Ebene statt. Die Gemeinde Neunkirchen hat sich 2016 entschieden dieses Instrument zu nutzen und ein IKEK mit gesamtkommunalen strategischen Aussagen und Handlungsschwerpunkten zur kommunalen Entwicklung zu erarbeiten. Gemeinsam mit den lokalen Akteuren wurden zudem Projekte und Maßnahmen für die gesamte Gemeinde und die einzelnen Ortsteile entwickelt. Die bereits im Vorfeld des IKEK durchgeführten Dorfgespräche (2012) und die Ergebnisse der Leitbilddiskussion (2014) sollten bei der Erarbeitung des IKEK Berücksichtigung finden. Als weitere Zielsetzung wurde zu Beginn des IKEK-Verfahrens die Erarbeitung einer Strategie und die Benennung von Maßnahmen für den Bereich der Ortsmitte Neunkirchen formuliert. Die Gemeinde Neunkirchen beabsichtigt die im IKEK enthaltenen Überlegungen zur Entwicklung der Ortsmitte Neunkirchen weiter zu konkretisieren und erwägt 2018 einen Antrag zur Aufnahme in das Programm der Städtebauförderung des Bundes zu stellen. Im vorliegenden Entwicklungskonzept wurden die relevanten Analyseergebnisse und Handlungsfelder des Regionalen Entwicklungskonzepts der LEADER-Region „3-Länder-Eck“ mit den Kommunen Burbach, Neunkirchen und berücksichtigt.

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2. Methodik und Vorgehen

Die Grundlagen für die Erstellung des IKEK sind die „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer ländlichen Entwicklung“ (MKULNV NRW) sowie das vom Land Nordrhein-Westfalen veröffentlichte Papier „Inhaltliche Anforderungen, Beteiligungs- und Arbeitsprozess (IKEK NRW)“.

2.1 Inhaltlicher Aufbau des IKEK Das vorliegende „Integrierte Kommunale Entwicklungskonzept“ für die Gemeinde Neunkirchen ist in drei Kapitel gegliedert, die den IKEK-Prozess, die Ergebnisse des Verfahrens und die geplante Organisation und Umsetzung des IKEKs darstellen. In Kapitel A werden die zum IKEK-Verfahren gewählte Vorgehensweise und der Beteiligungsprozess beschrieben. Die Untersuchungsergebnisse der Bestandsaufnahme zu den relevanten Themenfeldern mit einer anschließenden Stärken-Schwächen-Analyse und der Einschätzung des Handlungsbedarfs folgen dann in Kapitel B. Das IKEK-Leitbild und die sich aus dem Handlungsbedarf ableitenden Handlungsfelder mit den Entwicklungszielen werden in Kapitel C vorgestellt. Es folgen die Beschreibungen der einzelnen Projekte zur Dorfentwicklung mit anschließender Darstellung der weiteren Organisation des Dorfentwicklungs- verfahrens und der Umsetzungsphase.

Abb.1: Themenfelder des IKEK

Quelle: Eigene Darstellung (2017)

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2.2 Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) zur Ortsmitte Neunkirchen Von Seiten der Gemeinde Neunkirchen wird angestrebt, für den Kernbereich, und hier die Ortsmitte von Neunkirchen, einen Förderantrag zum Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ zu stellen. Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme/-analyse zum Kernort wurden daher in Zusammenhang mit den gesamtkommunalen Untersuchungsergebnissen gebracht. Im Einzelfall wird bei der Analyse auf die Situation im Kernbereich Bezug genommen. Weitere Aussagen, die über die gesamtkommunale Analyse im Rahmen der Bestandsaufnahme hinausgehen und den Kernort betreffen, werden im Anschluss an die Darstellung der Ortsteilprofile beschrieben. Das Leitbild, die Handlungsfelder und Entwicklungsziele zum Kernbereich Ortsmitte wurden im Rahmen des IKEK nicht separat formuliert, sondern ergeben sich aus der gesamtkommunalen Betrachtung. Die für das Fördergebiet des Städtebauförderungsprogramms vorgesehenen Projekte werden in der Einzeldarstellung und in der Finanzierungstabelle entsprechend gekennzeichnet. Im Fördergebiet wurden der historische Bereich des Ortskerns von Neunkirchen und die für eine Förderung im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms relevanten Bereiche hervorgehoben.

2.3 Beteiligungsverfahren Mit der Erarbeitung des IKEK Neunkirchen wurde im März 2017 begonnen und der Bericht Anfang November 2017 vorgelegt. Nach einer ersten Abstimmung der Vorgehensweise im IKEK-Verfahren und zu den Zielsetzungen der Dorfentwicklung Neunkirchen wurde die Bestandsaufnahme durchgeführt. Zu Beginn dieser Untersuchung tagte parallel die Lenkungsgruppe, um erste Überlegungen und Vorstellungen zur gesamtkommunalen Entwicklung zu diskutieren. Es folgten weitere Sitzungen der Lenkungsgruppe und Abstimmungsgespräche mit der Gemeindeverwaltung. Die Lenkungsgruppe setzte sich dabei aus Interessensvertretern der Politik und der Ortsteile sowie örtlichen Akteuren zusammen.

Abb.2: Ortsrundgang in Zeppenfeld (links) und in Struthütten (rechts)

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

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Um sich einen Überblick über die Situation in den Ortsteilen zu verschaffen und zum Abgleich der Daten aus der Bestandsaufnahme wurden Ortsbesichtigungen mit Vertretern der Gemeindeverwaltung und Akteuren aus den jeweiligen Ortsteilen durchgeführt, die wichtige Hinweise und Informationen zu Problemstellungen und Handlungsbedarfen in den Ortsteilen gaben. Die Zwischenergebnisse des IKEK-Verfahrens wurden in der Lenkungsgruppe und abschließend in einer öffentlichen Bürgerinformationsveranstaltung vorgestellt. Durch die intensive Auseinandersetzung mit den Themen des IKEK und den geplanten Initiativen und Projekten zur Dorfentwicklung in der Lenkungsgruppe und durch die Einbindung der Akteure aus den Ortsteilen, die bereits an den vorhergehenden „Dorfgesprächen“ beteiligt waren, konnten die ortsteilbezogenen Interessen zur Zukunftsentwicklung in den gesamtkommunalen Zusammenhang gestellt und im IKEK berücksichtigt werden.

Abb.3: Organisation der Konzeptphase

Quelle: Eigene Darstellung (2017)

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B

Neunkirchen und seine Ortsteile

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3. Bestandsaufnahme/-analyse 3.1 Kurzcharakteristik und Lage im Raum Die Gemeinde Neunkirchen mit 14.003 Einwohnern (Stand: 2015) liegt im Kreis Wittgenstein (NRW) an der Grenze zum Bundesland Rheinland-Pfalz. Im Zuge der Neugliederung des Kreises Siegen wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Altenseelbach, Neunkirchen, Salchendorf, Struthütten, Wiederstein und Zeppenfeld im Jahr 1969 zur Großgemeinde Neunkirchen zusammengefasst. Im Norden grenzt die Gemarkung an die Kreisstadt Siegen, im Osten an die Gemeinde Wilnsdorf, im Süden an die Gemeinde Burbach und im Westen an die Verbandsgemeinde - (Rheinland-Pfalz). Im Landesentwicklungsplan ist die Gemeinde Neunkirchen als Mittelzentrum für einen Einzugsbereich von 25.000 bis 50.000 Einwohner ausgewiesen.

Abb.4: Lage der Gemeinde Neunkirchen

Quellen: Eigene Darstellung (2017)

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Die Autobahn (A 45) ist in rd. 15 Min. erreichbar und stellt den Anschluss an das überregionale Straßennetz her. Über die Hellertalbahn (Betzdorf-Haiger) ist die Gemeinde mit dem Liniennetz der Deutschen Bahn verbunden (vgl. Abb.4). Die Kreisstadt Siegen ist über mehrere Buslinien erreichbar (siehe Kapitel 3.6 Technische Infrastruktur). Geographisch liegt das rd. 40 km² große Gemeindegebiet von Neunkirchen im Tal der Heller auf einer Höhe von rd. 240m bis rd. 510m über N.N. Die höchste Erhebung ist der Hohenseelbachskopf. Naturräumlich ist wird das Gemeindegebiet dem Hellerbergland (Haupteinheit Siegerland) zugeordnet. Geschichtlich gehört die Gemeinde Neunkirchen zum „Freien Grund“, der erstmals in einer Grenzbestimmungsurkunde aus dem Jahr 1048 erwähnt wird. Damals bezeichnet als „Gebiet der freien Männer“. Ab dem 14. Jahrhundert teilten sich die benachbarten Grafenhäuser Nassau und Sayn die Herrschaft über den „Freien Grund“. Eine Besonderheit der Herrschaftsteilung lag darin, dass nicht das Gebiet aufgeteilt war sondern die „Untertanen“. Diese waren über die Dörfer verstreut so dass quasi jede Hausgrenze eine Landesgrenze darstellte. Durch diese Aufteilung und den daraus resultierenden Schwierigkeiten genossen die Bewohner des „Freien Grunds“ größere Freiheiten als anderenorts. Ab dem Jahr 1816 gehörte das Gebiet zum Kreis Siegen und war damit preußisch. Seit 1946 gehört die Gemeinde Neunkirchen zum Land Nordrhein-Westfalen. Historisch besitzen der Bergbau und die Metallverarbeitung eine große Bedeutung für die Gemeinde. Bodenfunde wie z.B. Schürfstellen und Schmelzöfen belegen, dass in der Region seit rd. 2000 Jahren Bergbau betrieben wird. Im 19. Jahrhundert waren in Neunkirchen ca. 50 Gruben und nachweislich 6 Eisenhütten in Betrieb, die während der Industrialisierung einen Standortvorteil darstellten und eine positive wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde begünstigten. Nach dem 2. Weltkrieg waren der Erzbergbau und das Hüttenwesen zunehmend nicht mehr konkurrenzfähig und zahlreiche Betriebe mussten aufgegeben werden. Im Jahr 1962 schloss mit der Grube „Pfannenberger Einigkeit“, das letzte Bergwerk im damaligen Kreis Siegen. Im Verlauf des folgenden Strukturwandels ist es Neunkirchen gelungen, neue Grundlagen für Gewerbe, Industrie und Handel zu schaffen. Schwerpunkte der Wirtschaft liegen heute in den Bereichen Eisen-, Metall- und Kunststoffverarbeitung.

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3.2 Bevölkerungsentwicklung/-prognose In Neunkirchen lebten 2015 insgesamt 14.003 Einwohner. Die Entwicklung der Bevölkerung ist in der Gemeinde zwischen 2006 und 2015 positiver verlaufen als in den Vergleichsregionen Kreis Siegen- Wittgenstein und (vgl. Abb.5). Dabei profitiert Neunkirchen von einer Zunahme der Bevölkerung durch die Einführung der neuen Erhebungsmethoden des Zensus 2011.

Abb.5: Bevölkerungsentwicklung im regionalen Vergleich 2006-2015 (Stand 2006 = 100)

Quelle: Landesbetrieb Information und Technik NRW (2017).

Nach der Fortschreibung des Einwohnermelderegisters der Gemeinde Neunkirchen (ohne Zensus 2011) hat die Bevölkerung zwischen 2006 und 2015 insgesamt um -3,5% abgenommen. Dabei ist die Entwicklung in den einzelnen Ortsteilen unterschiedlich verlaufen. Der einzige Ortsteil der in diesem Zeitraum ein Bevölkerungswachstum verzeichnen konnte ist Neunkirchen (+1,6%). Der stärkste Bevölkerungsrückgang ist in Altenseelbach (-7,8%) festzustellen (vgl. Abb.6).

Abb.6: Bevölkerungsentwicklung in den Ortsteilen von Neunkirchen 2006-2015 (Stand 2006 = 100)

Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016)

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Die Altersstruktur der Gemeinde Neunkirchen ist nahezu identisch mit der Altersstruktur in den Vergleichsregionen. Lediglich in der Altersgruppe der 25-bis unter 35-jährigen ist eine Abweichung von über 1% festzustellen (vgl. Abb.7).

Abb.7: Altersstruktur (Stand: 31.12.2015)

Quelle: Landesbetrieb Information und Technik NRW (2017).

Die Bevölkerungsmodellrechnung des Landesbetriebs Information und Technik NRW prognostiziert für die Gemeinde Neunkirchen zwischen 2014 und 2040 eine Rückgang der Bevölkerung insgesamt und die Zunahme des Anteils der älteren Bevölkerung. Von der Gesamtbevölkerung in Neunkirchen besaßen im Jahr 2016 rd. 22% eine ausländische Staatsbürgerschaft. Dieses Ergebnis resultiert aus der Tatsache, dass durch die Fa. Schäfer und andere mittelständische Unternehmen eine Vielzahl an Arbeitsplätzen im produzierenden Gewerbe vorhanden sind, die von in Neunkirchen lebenden ausländischen Mitbürgern besetzt werden.

ECKPUNKTE Bevölkerungsentwicklung/-prognose . In Neunkirchen ist insgesamt ein Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen, der sich laut Prognose auch in Zukunft fortsetzen wird. . Nicht alle Ortsteile sind in gleichem Maße vom Bevölkerungsrückgang betroffen. . Zukünftig wird der Anteil der älteren Menschen zunehmen und es werden voraussichtlich weniger junge Menschen in der Gemeinde leben. . Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund ist relativ hoch.

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3.3 Soziale Infrastruktur und bürgerschaftliches Engagement Medizinische Versorgung und Pflege Das medizinische Versorgungs- und Pflegeangebot in der Gemeinde Neunkirchen ist insgesamt als gut zu bewerten. Im Ortsteil Neunkirchen ist eine Konzentration von medizinischen Einrichtungen und Angeboten festzustellen (vgl. Tab. 1). Alle Allgemeinmediziner sowie 8 von 9 Fachärzten haben hier ihre Praxis. Zudem sind 2 Apotheken, und verschiedene Gymnastik-, Massage- und Therapieangebote im Kernort angesiedelt. Damit übernimmt der Ortsteil Neunkirchen für die gesamte Gemeinde eine wichtige Funktion in der medizinischen Versorgung. Neben den Einrichtungen und Angeboten der medizinischen Versorgung und Pflege im Kernort bestehen auch in Altenseelbach, Salchendorf und Zeppenfeld einzelne Einrichtungen/Angebote (vgl. Tab. 1). Dazu zählt jeweils 1 Heilpraktiker in Altenseelbach und Zeppenfeld und 1 Praxis für Physiotherapie und Krankengymnastik sowie der einzige Tierarzt der Gemeinde in Zeppenfeld.

Tab. 1: Medizinische Versorgungs- und Pflegeeinrichtungen/-angebote

Insgesamt Altenseelbach Neunkirchen Salchendorf Struthütten Wiederstein Zeppenfeld Einrichtung/Angebot Anzahl Allgemeinmediziner 6 - 6 - - - - Facharzt 9 - 8 1 - - - Heilpraktiker 2 1 - - - - 1 Physiotherapie/Krankengymnastik 4 - 3 - - - 1 Ergotherapie 1 - 1 - - - - T1 Gesundheitssport 1 - 1 - - - - Massagepraxis 1 - 1 - - - - Logopädie 1 - 1 - - - - Apotheke 2 - 2 - - - - Seniorenheim 1 - - 1 - - - Tierarzt 1 - - - - - 1 Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016)

Von besonderer Bedeutung für die gesamte Gemeinde ist das Altersheim in Salchendorf. Das Senioren- und Pflegezentrum der DRK-Stiftung Freier Grund bietet neben der stationären Pflege auch Kurzzeit- und Urlaubspflege an und ermöglicht im Rahmen des betreuten Wohnens ein selbstbestimmtes Altwerden. In den 30 seniorengerecht ausgestatteten Mietwohnungen und den 52 Eigentumswohnungen gilt der Grundgedanke: „so viel Selbstständigkeit wie möglich, soviel Hilfe wie nötig“. In diesem Sinne können verschiedene Leistungen (z.B. Essensversorgung, Wäschereidienst, Reinigungsdienst) nach Bedarf in Anspruch genommen und die Gemeinschaftsräume im Seniorenzentrum sowie die stattfindenden Angebote und Veranstaltungen besucht werden. Durch die Anbindung an das Seniorenheim sind Hilfeleistungen rund um die Uhr gewährleistet. Ferner bieten mehrere Anbieter in Neunkirchen und den

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Nachbargemeinden ambulante Pflegedienste, Unterstützung im Alltag und Beratungen für ältere Menschen (z.B. Diakoniestation Neunkirchen, Hand in Hand Neunkirchen e.V.) Die nächstgelegenen Krankenhäuser sind das DRK Krankenhaus in Kirchen sowie das Kreisklinikum Siegen, das St. Marien-Krankenhaus und das Diakonieklinikum in Siegen. Mit der DRK-Kinderklinik besteht in Siegen zudem eine Fachklinik für Kinder- und Jugendmedizin. Der DRK-Kreisverband Siegen-Wittgenstein e.V. unterhält im Auftrag des Kreises Siegen-Wittgenstein insgesamt 8 Rettungswachen, von denen aus die Rettungsdienstmitarbeiter zu Notfalleinsätzen starten. Für das Gemeindegebiet von Neunkirchen ist die Rettungswache in Burbach-Wahlbach zuständig. Am Siegener Diakonieklinikum ist zudem der ADAC-Rettungshubschrauber Christoph 25 stationiert.

ECKPUNKTE Medizinische Versorgung und Pflege . In Neunkirchen besteht ein umfangreiches Angebot an medizinischen Pflege- und Versorgungseinrichtungen. . Der größte Teil der Einrichtungen befindet sich im Ortsteil Neunkirchen, der damit eine zentrale Versorgungsfunktion im medizinischen Bereich übernimmt. . Das Senioren- und Pflegezentrum der DRK-Stiftung Freier Grund sowie weitere Anbieter in Neunkirchen und den Nachbargemeinden stellen ein hochwertiges Pflege- und Betreuungsangebot bereit. . Aufgrund des wachsenden Anteils älterer Menschen muss zukünftig darauf geachtet werden, dass die Erreichbarkeit der medizinischen Einrichtungen für alle Bevölkerungsgruppen gewährleistet wird.

Einrichtungen und Angebote für Senioren In der Gemeinde Neunkirchen bestehen zahlreiche Einrichtungen und Angebote für ältere Menschen, die die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sowie eine kompetente Beratung und eine gute Betreuung von älteren Menschen und ihren Angehörigen sicherstellen. Neben den Angeboten im Senioren- und Pflegezentrum der DRK-Stiftung Freier Grund existieren weitere Angebote, die überwiegend von der Gemeinde, den Vereinen, den Kirchengemeinden sowie verschiedenen Beratungsstellen bereitgestellt werden. Anbieter für die Beratung von Senioren und Angehörigen sind u.a. die Senioren-Service-Stelle der Gemeinde, die Diakoniestation Neunkirchen, das Demenz-Service-Zentrum, der Regionale Sozialdienst, die Senioren- und Pflegeberatung Kreis Siegen-Wittgenstein sowie die Vereine „Hand in Hand Neunkirchen e.V.“, „Handeln statt Misshandeln e.V.“ und „Wohnberatung Siegen-Wittgenstein e.V.“. Als Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Alter und Älterwerden dient die Senioren-Service-Stelle der Gemeinde. Die Senioren-Service-Stelle veranstaltet verschiedene Begegnungs- und Bildungsangebote für Senioren und Angehörige, übernimmt Beratungen entsprechend der persönlichen Lebenssituation und liefert Informationen über die bestehenden Angebote in der Gemeinde Neunkirchen.

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Die Kommunen Burbach, Wilnsdorf und Neunkirchen haben gemeinsam den „Seniorenwegweiser Südliches Siegerland“ herausgebracht, der umfassend die wichtigen Informationen zu Beratungs- und Betreuungsangeboten, finanziellen Hilfen, Möglichkeiten des Wohnens und Lebens im Alter sowie zur Freizeitgestaltung in kompakter Form zusammenfasst und auf informative Weise darstellt.

Abb.8: Seniorenwegweiser Südliches Siegerland (links) und Programm Seniorenclub (rechts)

Quellen: Gemeinde Neunkirchen (2017)

Regelmäßige Treffpunkte für Senioren, die ein geselliges Beisammensein ermöglichen und verschiedene Aktivitäten bieten, sind der Seniorenclub der Gemeinde Neunkirchen, die Seniorenrunden der Heimatvereine, der Seniorenkreis und weitere Gruppen der Ev. Kirche sowie die Gruppe Lebensfreude der Diakoniestation Neunkirchen. Die Seniorenrunden der Heimatvereine und der DRK Ortsverband veranstalten zudem in den Sommermonaten regelmäßige Ausflugsfahrten. Ebenfalls im Sommer wird durch den VDK jedes Jahr eine mehrtägige Fahrt für seine Mitglieder organisiert. Von der Gemeinde Neunkirchen wird alle 2 Jahre eine Seniorenfahrt angeboten, zu der alle über 70-jährigen Bürger schriftlich eingeladen werden. Die Beteiligung an der Seniorenfahrt liegt bei 260 bis 450 Personen. Im Bereich Sport, Bewegung und Gesundheit existieren in Neunkirchen mehrere Angebote für ältere Menschen. Dazu gehören u.a. die DRK Wassergymnastik, der Seniorensport mit Turn- und Gymnastikangeboten sowie Wandern, Nordic Walking und regelmäßige Kurse zum Gedächtnistraining. Die Sportveranstaltungen finden überwiegend in den gemeindeeigenen Turn- und Mehrzweckhallen statt.

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ECKPUNKTE Einrichtungen und Angebote für Senioren . Die Gemeinde Neunkirchen engagiert sich gemeinsam mit den Nachbargemeinden für eine zukunftsorientierte Alterssozialpolitik. . Ältere Menschen und ihre Angehörige werden durch vielfältige Angebote und Initiativen im Bereich Beratung und Betreuung unterstützt. . Im Kernort und den Ortsteilen besteht ein breit gefächertes Angebot an Veranstaltungen und Freizeitaktivitäten für ältere Menschen, das auch im Alter die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht.

Einrichtungen und Angebote für Kinder und Jugendliche Der zentrale Ansprechpartner für junge Menschen in Neunkirchen ist die Gemeindejugendpflege, deren Aufgabenschwerpunkte in den Bereichen Jugend-, Kinder- und Familienarbeit liegen. Zudem arbeitet die Jugendpflege mit den örtlichen Vereinen und Kirchengemeinden zusammen, bietet Beratungsangebote für Jugendliche und Eltern an und stellt den Kontakt zu anderen Beratungsstellen her.

Abb.9: Impressionen von den Ferienspielen 2017

Quellen: Gemeinde Neunkirchen (2017)

Bei der Kinder- und Jugendarbeit kooperiert die Gemeindejugendpflege mit anderen Akteuren, die sich in diesem Bereich engagieren (z.B. Schulen, KiTas, Vereine, Kirchen). Gemeinsam mit den örtlichen Vereinen werden jährlich die Sommer-Ferienspiele mit zahlreichen Veranstaltungen angeboten. Zudem findet alle 2 Jahre der Jugendtag Neunkirchen statt (zuletzt 2016), bei dem von zahlreichen Akteuren zusammen ein abwechslungsreiches Programm mit Sport, Spiel und Musik auf die Beine gestellt wird. Weitere Angebote, die von der Gemeindejugendpflege mit unterschiedlichen Kooperationspartnern angeboten werden sind z.B. das „Just“ Streetwork-Projekt, Workshops zu verschiedenen Themen, die Kinderkulturwoche, Vorlesen für Kinder, Fahrten und Exkursionen, Seminare zur Berufsausbildung, das Jugendaustauschprogramm mit Partnerstädten der Gemeinde sowie verschiedene Freizeitangebote im kulturellen, musikalischen und sportlichen Bereich. Ergänzend stellen die Kirchengemeinden und Vereine eigene Angebote für Kinder und Jugendliche bereit (z.B. Kindergruppen, Jugendgruppen, Sportangebote).

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Abb.10: Jugendheim Neunkirchen (links) und Hip Hop Veranstaltung im Jugendtreff (rechts)

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017), Gemeinde Neunkirchen (2017)

Neben der Bereitstellung von Angeboten übernimmt die Gemeindejugendpflege gemeinsam mit dem Trägerverein Offene Arbeit Neunkirchen (OAN e.V.) auch den Betrieb und die Verwaltung des gemeindeeigenen Jugendheims. Der OAN e.V. ist ein Zusammenschluss der Evangelisch Reformierten Kirchengemeinde Neunkirchen, der Evangelisch-Freikirchlichen-Gemeinde Neunkirchen, des CVJM Altenseelbach e.V., des CVJM Neunkirchen e.V., des CVJM Salchendorf e.V., des CVJM Struthütten e.V., des CVJM Wiederstein-Zeppenfeld e.V. und der Gemeinde Neunkirchen. Das Jugendheim hat an 4 Tagen die Woche geöffnet und ist Treffpunkt für junge Menschen zum Klönen, Billardspielen und Kickern. Der Standort des Jugendheims liegt am Rande des Gewerbegebiets „In der Au“, in unmittelbarer Nachbarschaft der Sportanlagen und zum Hotel Hellertal. Weitere Jugendeinrichtungen/-räume in den Ortsteilen werden von den Kirchengemeinden und der Jugendfeuerwehr bereitgestellt und durch den jeweiligen Träger vor Ort betreut und verwaltet (vgl. Tab. 2).

Tab. 2: Jugendeinrichtungen von anerkannten Trägern der Jugendhilfe in Neunkirchen

Insgesamt Altenseelbach Neunkirchen Salchendorf Struthütten Wiederstein Zeppenfeld Anbieter/Träger Anzahl Gemeinde Neunkirchen / Offene Arbeit Neunkirchen e.V. 1 - 1 - - - - Jugendfeuerwehr Neunkirchen 1 - 1 - - - - Christlicher Verein Junger Menschen / Evangelisch 5 1 1 1 1 - 1 landeskirchliche Gemeinschaft Evangelisch Freikirchliche Gemeinde 1 - 1 - - - - Katholische Kirchengemeinde 1 - 1 - - - - Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V. 1 - - - - - 1 Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016)

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Tab. 3: Spiel- und Sporteinrichtungen für Kinder und Jugendliche

Insgesamt Altenseelbach Neunkirchen Salchendorf Struthütten Wiederstein Zeppenfeld Einrichtung Anzahl Öffentlicher Spielplatz 10 1 3 2 1 1 2 Kindergartenspielplatz 7 1 2 1 - 1 2 Schulspielplatz 5 1 1 1 1 - 1 Ascheplatz/Rasenplatz 4 1 2 1 - 1 - Bolzplatz 5 1 1 1 1 - 1 Dirt-Bike-Park 1 - - - - - 1 Skateranlage 1 1 - - - - - Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016)

In den Ortsteilen besteht eine Vielzahl von Spiel- und Sporteinrichtungen für Kinder und Jugendliche (vgl. Tab. 3). Die Spielplätze sind überwiegend mit traditionellen Spielangeboten (z.B. Klettergeräte, Rutsche, Sandkasten, Schaukel, Wipptiere) ausgestattet und ihre Gestaltung ist teilweise in die Jahre gekommen. Bei einzelnen Spielplätzen wurden die Spielgeräte teilweise erneuert. Allerdings existiert bisher kein Spielbereich mit besonderem Erlebniswert oder generationenübergreifenden Angeboten.

Abb.11: Spielplätze am DGH in Wiederstein (links) und an der KiTa „Kleine Strolche“ in Neunkirchen (rechts)

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

Abb.12: Bolzplätze in Struthütten (links) und Zeppenfeld (rechts)

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

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Im Rahmen der Ortsrundgänge mit Vertretern der Ortsteile und der Gemeindeverwaltung wurde z.T. der Zustand der Bolzplätze bemängelt. In Struthütten und Zeppenfeld ist eine Erneuerung der Bolzplätze erforderlich (Ausstattung/Rasenfläche), um die Nutzungsmöglichkeiten der Bolzplätze zu verbessern und attraktive Spiel- und Aufenthaltsbereiche zu schaffen. In Struthütten sind zudem die Gestaltung des Geländes und die Zugangssituation zum Bolzplatz unbefriedigend. Am Spiel- und Bolzplatz in Zeppenfeld fehlen Parkplatzangebote.

ECKPUNKTE Einrichtungen und Angebote für Kinder und Jugendliche . Die Gemeinde Neunkirchen engagiert sich mit vielfältigen Aktivitäten und Angeboten für eine zukunftsorientierte Jugendarbeit. . Mit der Gemeindejugendpflege besteht ein zentraler Ansprechpartner für Jugendliche, Eltern und alle Akteure im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit. . Ausstattung und Gestaltung der Spielbereiche bedürfen teilweise einer Erneuerung. . Ein besonderer Freizeit- und Erlebnisbereich fehlt in der Gemeinde.

Kirchengemeinden Geschichtlich sind das Siegerland und die Gemeinde Neunkirchen überwiegend evangelisch geprägt. Im Zuge der Erweckungsbewegungen des 19. Jahrhunderts entstanden in der Region wie auch in anderen Teilen Deutschlands zahlreiche selbstständig organisierte christliche Glaubensgemeinschaften. Diese Entwicklung zeichnet sich noch heute in der hohen Zahl von Glaubensgemeinschaften in Neunkirchen ab.

Abb.13: Kath. Kirche in Zeppenfeld (links) und Ev. Kirche in Neunkirchen (rechts)

Quellen: Eigene Aufnahme (2017)

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Insgesamt bestehen 13 unterschiedliche Glaubensgemeinschaften. Davon sind 11 Kirchengemeinden evangelisch ausgerichtet. Zudem besteht eine katholische Gemeinde und eine türkisch islamische Gemeinde. Die meisten Kirchengemeinden verfügen über eigene Versammlungsräume, in denen auch private Feierlichkeiten der Mitglieder stattfinden (vgl. Tab. 10). Neben regelmäßigen Gottesdiensten, Bibel- und Gebetskreisen u.ä. stellen die Kirchengemeinden ein breites Spektrum an Angeboten und Aktivitäten für ihre Mitglieder bereit und prägen so maßgeblich das Zusammenleben der Dorfgemeinschaft in den Ortsteilen. Zu den Angeboten gehören Kirchenchöre, Musikgruppen und kulturelle Veranstaltungen ebenso wie verschiedene Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Senioren (z.B. Krabbelgruppe, Jugendtreff, Demenzgruppe, Seniorencafé). Zudem betreiben die Kirchengemeinden zum Teil eigene Kindertagesstätten, bieten ein Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche an und übernehmen caritative und seelsorgerische Aufgaben. Die Kirchengemeinden kooperieren bei der Bereitstellung von Angeboten untereinander und mit anderen Akteuren. Als Beispiel kann der Verein OAN e.V. genannt werden (siehe Kapitel „Einrichtungen und Angebote für Kinder und Jugendliche“).

ECKPUNKTE Kirchengemeinden . Die Kirchengemeinden sind eine tragende Säule der Gemeinschaft in den Ortsteilen und spielen eine bedeutende Rolle im sozialen Miteinander der Menschen. . Das große ehrenamtliche Engagement, durch das die Kirchengemeinden getragen werden, birgt ein hohes Potenzial für Kooperationen mit anderen ehrenamtlichen Akteuren/Vereinen

Vereine Neunkirchen verfügt über eine vielfältige Vereinslandschaft, die ein breites Spektrum von unterschiedlichen Aktivitäten für die Bevölkerung anbietet und eine bedeutende Rolle für das Miteinander in der Gemeinde übernimmt. In den Vereinen wird gemeinsam Sport betrieben, es werden kulturelle Angebote bereitgestellt sowie Feste und Feiern organisiert. Auf der Website der Gemeinde wird den Vereinen die Möglichkeit gegeben sich vorzustellen und über ihre Angebote zu informieren. Auf der Website der Gemeinde präsentieren sich 131 Vereine aus den Bereichen:

 Sport, Kultur und Musik  Soziales und Gesundheit  Tiere und Landwirtschaft  Löschzüge  Heimatpflege und Brauchtum  Religion  Politik  Handel und Wirtschaft

Im Rahmen der Dorfgespräche wurde festgestellt, dass ein reges Vereinsleben in der Gemeinde vorhanden ist. Allerdings bestehen bei einigen Vereinen Problemstellungen, die die Vereinsarbeit zunehmend einschränken. Im Rahmen der IKEK-Erarbeitung wurde von den beteiligten Akteuren bestätigt, dass Überalterung, fehlender Nachwuchs und ein zurückgehendes Interesse an aktiver Vorstands- und

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Vereinsarbeit Aufgaben sind mit denen sich die Vereine derzeit auseinandersetzen müssen. Es wird Unterstützung für eine zukunftsorientierte Vereinsarbeit gewünscht. Eine weitere Themenstellung besteht in den teilweise nicht mehr zeitgemäßen Vereinsangeboten, die dem sich verändernden Freizeitverhalten angepasst werden müssen. Heute sind die Menschen eher bereit sich projektbezogen zu engagieren und möchten sich nicht mehr langfristig an einen Verein binden. Aktuelle Beispiele zeigen jedoch auch, dass durch zeitgemäße Angebote und neue Kooperationen Mitglieder gewonnen und verantwortliche Positionen in den Vereinen besetzt werden können.

Ehrenamt Neben der Vereinsarbeit bestehen in Neunkirchen zahlreiche weitere Möglichkeiten sich ehrenamtlich zu engagieren. Unter anderem engagieren sich Menschen in der traditionellen Nachbarschaftshilfe, bieten Hilfestellung im Alltag bei Arztbesuchen, Behördengängen, beim Einkaufen, in der Kinderbetreuung oder bei der Pflege von Angehörigen und Nachbarn. Bedingt durch den demographischen Wandel und gesellschaftliche Veränderungen zeigen sich aktuell bei der Nachbarschaftshilfe und im Ehrenamt zunehmend Veränderungen, die auch die Gelegenheit bieten Freiwilligentätigkeiten neu auszugestalten und neue Organisationsstrukturen zu schaffen. Die Bereitschaft sich ehrenamtlich zu betätigen ist in der Gemeinde Neunkirchen stark ausgeprägt. Dies zeigt sich u.a. durch das Engagement der Bürgerschaft in Initiativen wie der Flüchtlingshilfe, bei Aktionen, die dem Schutz der Umwelt und der Sauberkeit der Gemeinde dienen. Auch die aktive Auseinandersetzung mit Entwicklungsfragen der Gemeinde (z.B. Dorfgespräche, IKEK-Prozess) bestätigt das bürgerschaftliche Engagement. Ein überdurchschnittliches Engagement für das Gemeinwesen wird mit der Ehrenamtskarte NRW anerkannt, die vom Kreis Siegen-Wittgenstein ausgegeben wird. Die Karte können Personen erhalten, die sich über 3 Jahre oder länger mindestens 5 Stunden in der Woche im sozialen, kulturellen oder sportlichen Bereich für die Gesellschaft einsetzen ohne dafür entlohnt zu werden. Mit der Ehrenamtskarte erhält der Besitzer verschiedene Vergünstigungen in ganz Nordrhein-Westfalen. In der Gemeinde Neunkirchen gibt es beispielsweise Vergünstigungen beim Jahresbeitrag der Gemeindebibliothek, der Nutzung des Bürgerbusses, dem Besuch des Familienbads oder der Veranstaltungsreihe „kultur.am Ort“.

ECKPUNKTE Vereine und Ehrenamt . Die Vereine prägen nach wie vor das kulturelle und gesellschaftliche Leben in der Gemeinde und bieten vielfältige Freizeitangebote an. . Von den Vereinen wird die Notwenigkeit erkannt, sich mit den Auswirkungen des demographischen Wandels und der gesellschaftlichen Veränderungen auseinaderzusetzen (z.B. Altersstruktur in den Vereinen, Mitgliedergewinung, zeitgemäße Angebote). . In Neunkirchen ist Bereischaft für ehrenamtliches Engagement vorhanden und die Gemeinde sieht in der langfristigen Sicherung dieses Engagements eine wichtige Zukunftsaufgabe.

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Öffentliche Gebäude und Gemeinschaftseinrichtungen In der Gemeinde Neunkirchen stehen verschiedene öffentliche Gebäude für die Aktivitäten der Bürgerschaft sowie für kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung. Neben dem Bürgerhaus in Neunkirchen (Otto-Reiffenrath-Haus) und den Dorfgemeinschaftshäusern in Altenseelbach, Wiederstein und Zeppenfeld werden auch die Aula des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums und die Mehrzweckhallen in Salchendorf und Struthütten als Veranstaltungsräume genutzt. Aufgrund ihrer Größe und Ausstattung weisen die einzelnen Gebäude unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten auf.

Tab. 4: Öffentliche Gebäude/Veranstaltungsräume in Altenseelbach Dorfgemeinschaftshaus Altenseelbach Raumangebot: Saal, Küche Ausstattung: Leinwand, Bühne Barrierefrei: Nein Auslastung (2015)*: 3 % Einnahmen (2015): k.A. Ausgaben (2015): 6.818,- EUR Nutzergruppen: Feuerwehr, Vereine, private Nutzer Veranstaltungen: Nutzung durch Feuerwehr, Vereinsfeiern, Privatfeiern Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016). * = 100% Auslastung entspricht 16 Std. pro Tag an 365 Tagen im Jahr (5.840 Std./Jahr)

Das Dorfgemeinschaftshaus in Altenseelbach wird im Erdgeschoss hauptsächlich durch die Freiwillige Feuerwehr genutzt, deren Feuerwehrgerätehaus an das Dorfgemeinschaftshaus angrenzt. Die Räumlichkeiten können jedoch auch für Feiern ab 80 Personen gemietet werden. Insgesamt ist Platz für 90 bis 150 Sitzplätze vorhanden. Für die Bewirtschaftung der Gäste muss der Veranstalter selber sorgen. Die Vermietung des Gebäudes erfolgt in Absprache mit dem Löschzug Altenseelbach. Im Obergeschoss werden Räumlichkeiten durch Vereine genutzt (u.a. Photofriends Neunkirchen e.V.). Nach den Berechnungen der Gemeinde weist das Gebäude eine jährliche Auslastung von 3% auf (vgl. Tab. 4).

Tab. 5: Öffentliche Gebäude/Veranstaltungsräume in Neunkirchen Otto-Reiffenrath-Haus (Bürgerhaus) Raumangebot: Großer Saal, kleiner Saal, Ausstattung: Leinwand, Bühne, Flügel Seminarraum, Küche Barrierefrei: Nein Auslastung (2015)*: 24 % Einnahmen (2015): 4.500,- EUR Ausgaben (2015): 14.021,- EUR Nutzergruppen: Vereine, private Nutzer, VHS, Verwaltung, Kirchen, DRK Veranstaltungen: Vereinssitzungen und -veranstaltungen, Privatfeiern, kulturelle Veranstaltungen, Musikunterricht, VHS-Kurse, Veranstaltungen der Verwaltung, Blutspende Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016). * = 100% Auslastung entspricht 16 Std. pro Tag an 365 Tagen im Jahr (5.840 Std./Jahr)

Das Otto-Reiffenrath-Haus wurde 1988 erbaut und ist die „Gute Stube“ Neunkirchens. Durch das Raumangebot und die Ausstattung des Gebäudes sind hier unterschiedliche Veranstaltungen möglich (z.B. Tagungen, Familienfeiern, Filmveranstaltungen, Musikveranstaltungen). Das Bürgerhaus ist beispielweise eine der Spielstätten für die Veranstaltungsreihe „Kultur. Am Ort“. Die beiden Säle im Erdgeschoss bieten Platz für 200 bis 300 Personen und der Seminarraum im Obergeschoss für weitere 30 bis 60 Personen. Die Bewirtschaftung muss der Veranstalter selbst übernehmen. Die vorhandene Bühne wird nicht im Gebäude

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gelagert und muss bei Bedarf vor und nach den Veranstaltungen auf- bzw. abgebaut werden. Die Berechnungen der Gemeinde ergeben für das Bürgerhaus eine jährliche Auslastung von 24% (vgl. Tab. 5).

Tab. 6: Öffentliche Gebäude/Veranstaltungsräume in Salchendorf Mehrzweckhalle Salchendorf Raumangebot: Saal, Küche Ausstattung: Bühne Barrierefrei: Ja (eingeschränkt) Auslastung (2015)*: 48 % Einnahmen (2015): 2.170,- EUR Ausgaben (2015): 23.140,- EUR Nutzergruppen: Vereine, private Nutzer, DRK Veranstaltungen: Vereinssport/-feiern, Privatfeiern, Blutspende Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016). * = 100% Auslastung entspricht 16 Std. pro Tag an 365 Tagen im Jahr (5.840 Std./Jahr)

Im Ortsteil Salchendorf steht der Bevölkerung eine Mehrzweckhalle zur Verfügung, die überwiegend für den Vereinssport genutzt wird. Zudem wird die Halle durch den DRK-Kindergarten Kunterbunt für Spiel und Bewegung genutzt. Durch die fest installierte Bühne (Größe: 80m²), die Garderobe und die komplett ausgestattete Küche ist die Mehrzweckhalle auch für Vereinsfeiern, private Feiern und Musikveranstaltungen geeignet. Die Halle mit einer Raumgröße von 314m² bietet Platz für 200 bis 320 Personen. Unter anderem aufgrund der zahlreichen sportlichen Nutzungen weist die Mehrzweckhalle nach den Berechnungen der Gemeinde eine jährliche Auslastung von 48% auf (vgl. Tab. 6)

Tab. 7: Öffentliche Gebäude/Veranstaltungsräume in Struthütten Mehrzweckhalle Struthütten Raumangebot: Großer Saal, kleiner Saal, Küche Ausstattung: Bühne Barrierefrei: Ja Auslastung (2015)*: 23 % Einnahmen (2015): 1.800,- EUR Ausgaben (2015): k.A. Nutzergruppen: Schule, Vereine, private Nutzer, DRK Veranstaltungen: Schulsport/-veranstaltungen, Vereinssport/-feiern, Privatfeiern, Blutspende Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016). * = 100% Auslastung entspricht 16 Std. pro Tag an 365 Tagen im Jahr (5.840 Std./Jahr)

Die Mehrzweckhalle in Struthütten ist an die Grundschule Struthütten angegliedert und steht neben der Schule auch der Bevölkerung für verschiedene Nutzungen (z.B. Vereinssport, Vereinsfeiern, private Feiern, Musikveranstaltungen) zur Verfügung. Die Mehrzweckhalle verfügt über einen kleinen Saal (Größe: 123m², 150 Sitzplätze an Tischen) und einen großen Saal (Größe: 385m², 260 bis 390 Sitzplätze), die beide mit Lautsprecheranlage ausgestattet sind. Zudem sind im Gebäude eine Garderobe und eine komplett ausgestattete Küche vorhanden. Über einen Treppenschrägaufzug ist die Halle barrierefrei zugänglich. Mittelfristig müssen die Decke der Mehrzweckhalle und die Sanitäranlagen saniert werden. Im Zuge der Deckensanierung ist der Austausch der Beleuchtung geplant. Der Außenbereich/Vorplatz des Schulgebäudes ist geprägt durch die Nutzung als Parkplatz. Durch kleinere Gestaltungsmaßnahmen im Außenbereich könnte der Innenhofcharakter des Eingangsbereichs zwischen Schulgebäude und Mehrzweckhalle aufgewertet und eine attraktive Nutzung der Außenflächen ermöglicht werden.

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Die Gemeinde Neunkirchen hat für die Mehrzweckhalle Struthütten eine jährliche Auslastung von 23% errechnet. Die Betriebskosten der Mehrzweckhalle (z.B. Strom, Heizung) werden gemeinsam mit der Grundschule abgerechnet und können daher nicht gesondert dargestellt werden (vgl. Tab. 7).

Tab. 8: Öffentliche Gebäude/Veranstaltungsräume in Wiederstein Dorfgemeinschaftshaus Wiederstein Raumangebot: Saal Ausstattung: k.A. Barrierefrei: Ja Auslastung (2015)*: 6 % Einnahmen (2015): 1.200,- EUR Ausgaben (2015): 8.065,- EUR Nutzergruppen: Vereine, private Nutzer, VHS Veranstaltungen: Vereinsfeiern, Chorproben, Privatfeiern, VHS-Kurse Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016). * = 100% Auslastung entspricht 16 Std. pro Tag an 365 Tagen im Jahr (5.840 Std./Jahr)

In Wiederstein steht der Bevölkerung ein Dorfgemeinschaftshaus zur Verfügung, das überwiegend durch Vereine und Gruppen sowie für private Veranstaltungen genutzt wird. Zudem wird ein Teil des Gebäudes durch die Ev. Kindertagesstätte genutzt. Das Dorfgemeinschaftshaus verfügt über einen Saal (Größe: 112m²) der für 82 bis 110 Personen Sitzplätze bereitstellt sowie über eine komplett ausgestattete Küche. Das Gebäude wie auch der angrenzende Vorplatz/Parkplatz und der Spielplatz weisen einen erhöhten Sanierungsbedarf auf und bieten nur eine geringe Aufenthaltsqualität. Nach den Berechnungen der Gemeinde Neunkirchen weist das Dorfgemeinschaftshaus Wiederstein eine jährliche Auslastung von 6% auf (vgl. Tab. 8).

Tab. 9: Öffentliche Gebäude/Veranstaltungsräume in Zeppenfeld Dorfgemeinschaftshaus Zeppenfeld Raumangebot: Saal Ausstattung: k.A. Barrierefrei: Ja Auslastung (2015)*: 8 % Einnahmen (2015): 3.100,- EUR Ausgaben (2015): 11.457,- EUR Nutzergruppen: Vereine, private Nutzer, VHS Veranstaltungen: Vereinsfeiern, Chorproben, Privatfeiern, VHS-Kurse Aula Rassberg (Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium) Raumangebot: Saal Ausstattung: Bühne, Künstlergarderoben, Lautsprecheranlage Barrierefrei: Ja Auslastung (2015)*: 17 % Einnahmen (2015): 260,- EUR Ausgaben (2015): k.A. Nutzergruppen: Schule, Vereine, private Nutzer Veranstaltungen: Schulveranstaltungen, Konzerte, Kulturprogramm Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016). * = 100% Auslastung entspricht 16 Std. pro Tag an 365 Tagen im Jahr (5.840 Std./Jahr)

Das Dorfgemeinschaftshaus in Zeppenfeld befindet sich in einem alten Schulhaus in der Ortsmitte. Der Bevölkerung steht im Erdgeschoss ein Saal (Größe: 119m²) zur Verfügung, der in den letzten Jahren saniert wurde und insbesondere für Vereinsnutzungen (z.B. Schachclub Hellertal) sowie für private Feiern genutzt wird. Angegliedert an den Saal ist eine kleine Küche. Das 1. Obergeschoss steht derzeit leer und im 2.

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Obergeschoss befinden sich Wohnungen für asylsuchende Flüchtlinge. In einem Anbau an das Gebäude ist der AWO Kindergarten untergebracht. Das ehemalige Feuerwehrgerätehaus, das ebenfalls an das Dorfgemeinschaftshaus angebaut ist, dient dem Heimatverein Zeppenfeld als Vereinsheim und Werkstatt. Der Vorplatz des Dorfgemeinschaftshauses wird überwiegend als Parkplatz genutzt. Die Gemeinde hat für das Dorfgemeinschaftshaus eine jährliche Auslastung von 8% errechnet. Ein Veranstaltungsraum mit gesamtkommunaler Bedeutung im Ortsteil Zeppenfeld ist die Aula Rassberg am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, die für Schulveranstaltungen und für öffentliche kulturelle Veranstaltungen genutzt wird. Aufgrund der fest installierten Bühne (Größe: 84m²) mit Bühnentechnik und Lautsprecheranlage sowie den vorhandenen Künstlergarderoben ist die Aula insbesondere für kulturelle Veranstaltungen aller Art geeignet. Hier finden Konzerte der Philharmonie Südwestfalen statt und die Aula ist eine Spielstätte der Veranstaltungsreihe „Kultur. Am Ort“. Der große Saal bietet Raum für 380 Sitzplätze. Nach den Berechnungen der Gemeinde weist das Gebäude eine jährliche Auslastung von 17% auf. Die Abrechnung der Betriebskosten erfolgt gemeinsam mit dem Gymnasium. Daher ist eine gesonderte Darstellung nicht möglich (vgl. Tab. 9). Neben den dargestellten öffentlichen Gebäuden, die von der Bevölkerung für sportliche Aktivitäten und als Veranstaltungsräume für öffentliche und private Veranstaltungen genutzt werden, sind zahlreiche weitere Gebäude im Eigentum der Gemeinde. Dazu zählen u.a. das Rathaus, das Bürgerzentrum mit Bücherei, das Jugendheim, der Bauhof, mehrere Feuerwehrgerätehäuser, Schulgebäude mit Turn- und Schwimmhallen, die ehemalige Grundschule in Altenseelbach, Unterkünfte für Obdachlose und Asylbewerber sowie historische Gebäude, die von Vereinen betrieben werden und z.B. als Museum, Heimatstube oder Veranstaltungsraum genutzt werden. Das ehemalige Gebäude der Grundschule in Altenseelbach wird bereits seit mehreren Jahren nicht mehr für schulische Zwecke genutzt. Bemühungen der Gemeinde das Anwesen zu veräußern waren bisher ohne Erfolg. Zwischenzeitlich wurde das Gebäude für verschiedene Zwischennutzungen (z.B. Flüchtlingsunterkunft, KiTa) genutzt. Da von Seiten der Gemeinde keine öffentliche Nutzung für das Gebäude vorgesehen ist, wird weiterhin eine Veräußerung angestrebt. Die Bereitstellung und Unterhaltung der öffentlichen Gebäude ist für die Gemeinde Neunkirchen mit jährlichen Betriebskosten in Höhe von rd. 750.000,- EUR verbunden. Insbesondere bei den Schulgebäuden und den zugehörigen Turnhallen besteht nach Einschätzung der Gemeindeverwaltung zum Teil hoher Sanierungsbedarf.

Private Veranstaltungsräume und Treffpunkte In den Ortsteilen existieren neben den öffentlichen Gemeinschaftseinrichtungen der Gemeinde Neunkirchen auch zahlreiche private Veranstaltungsräume, die sich im Eigentum von Vereinen und Kirchengemeinden befinden oder diesen von der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden (vgl. Tab. 10). Diese Veranstaltungsräume werden überwiegend durch die Mitglieder der Vereine oder Kirchengemeinden genutzt. Teilweise können die Gebäude jedoch auch für private Veranstaltungen gemietet werden. Als Veranstaltungsräume sind insbesondere das Haus Toni Weber in Altenseelbach, das Haus Henrichs in Salchendorf und die Freizeitanlage Kunstertal in Struthütten hervorzuheben. Treffpunkte mit besonderem Charakter sind die Kappellenschule und das Museum des Freien Grundes in der Villa Leyhof in Neunkirchen.

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Tab. 10: Private Veranstaltungsräume und Treffpunkte

Insgesamt Altenseelbach Neunkirchen Salchendorf Struthütten Wiederstein Zeppenfeld Einrichtung Anzahl Kirchliche Veranstaltungsräume 16 1 8 - 2 - 5 Sportheim 2 1 - - - 1 - Schützenhaus 3 1 1 1 - - - Vereinshaus Fußball 2 - 1 1 - - - Vereinshaus Tennis 3 1 1 1 - - - Vereinshaus Heimatverein/Bürgerverein 7 1 1 1 2 1 1 Vereinshaus Reit- und Fahrverein 1 - - 1 - - - Vereinshaus Verband Wohneigentum 1 1 - - - - - Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016)

Das Haus Toni Weber befindet sich im Eigentum der Gemeinde und wird vom Bürgerverein Altenseelbach betrieben, der auch die Betriebskosten trägt und sich bei der Sanierung des Gebäudes mit Eigenleistung eingebracht hat. Die ausgebaute Scheune mit Galerie bietet auf 2 Etagen Platz für ca. 80 Personen. Zudem stehen in dem Gebäude eine Küche, ein Vereinszimmer, ein Büffetraum und der Gewölbekeller (Trauungsraum) zur Verfügung. Das Haus Henrichs ist im Eigentum des Heimatvereins Salchendorf, der das Gebäude im Jahr 2001 erworben und in Eigenleistung saniert hat. Im Erdgeschoss befinden sich die Heimatstube, die Platz für ca. 45 Personen bietet und eine kleine Küche. Im Obergeschoss des Haus Henrichs ist ein Heimatmuseum mit Schwerpunkt auf die Familiengeschichte der Familie Schäfer und die Unternehmensgeschichte der Schäfer Gruppe eingerichtet. Zudem ist hier der Archivraum untergebracht. Der ausgebaute Gewölbekeller bietet Platz für ca. 25 Personen. Die historischen Gebäude können für private Feiern gemietet werden (z.B. Hochzeiten, Familienfeiern) und in beiden Häusern werden verschiedene Angebote durch die Vereine bereitgestellt (z.B. Seniorencafé, Klönabende, Weinverkostung, Ausstellungen).

Abb.14: Haus Toni Weber von außen (links) mit der ausgebauten Scheune (rechts)

Quellen: Eigen Aufnahmen (2017)

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Abb.15: Heimatstube (links) und Gewölbekeller (rechts) im Haus Henrichs

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

Die Freizeitanlage Kunstertal auf dem Gelände des ehemaligen Freibads Struthütten befindet sich im Eigentum des Heimatvereins Struthütten und umfasst mehrere Gebäude (Hauptgebäude mit Grillanlage, Haus der Heimatfreunde, Backhaus) und ein weitläufiges Außengelände. Die einzelnen Häuser können unabhängig voneinander gemietet werden. Der Verein betreibt die Anlage in eigener Regie und stellt verschiedene Angebote für die Bevölkerung bereit (z.B. Backesfest, Familientag, Sommerfest, Sonntagscafé).

Abb.16: Hauptgebäude der Freizeitanlage Kunstertal mit Grillanlage (links) und Haus der Heimatfreunde (rechts)

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

Die Kapellenschule in Wiederstein befindet sich im Eigentum der Gemeinde und wird durch den Heimat- und Verschönerungsverein Wiederstein betrieben. Das Gebäude dient als Treffpunkt für die Mitglieder sowie zur Ausstellung der heimatkundlichen Sammlung. Durch den Verein werden im Gebäude verschiedene Angebote bereitgestellt (z.B. Tag der offenen Tür, Café). In der Villa Leyhof in Neunkirchen ist das Museum des Freien Grundes untergebracht. Das Gebäude befindet sich im Eigentum der Gemeinde und der Heimat- und Verschönerungsverein Neunkirchen nutzt das Gebäude und betreibt das Museum. Die heimatkundliche Sammlung wird auf insgesamt 4 Stockwerken ausgestellt und umfasst Exponate zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten und historischen Epochen (z.B. alte Werkzeuge, Historische Bilder, nachgestellte Zimmer). Im Rahmen der Ortsbegehung wurde von den örtlichen Akteuren der Vorschlag eingebracht, das Museum weiter auszubauen und in dem Gebäude zusätzlich eine ehrenamtlich betriebene Begegnungsstätte einzurichten. Um die Nutzungsmöglichkeiten der Außenflächen zu verbessern wurde eine Erweiterung der Terrasse vorgeschlagen.

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Abb.17: Kapellenschule in Wiederstein (links) und Villa Leyhof in Neunkirchen (rechts)

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

ECKPUNKTE Öffentliche Gebäude- und Gemeinschaftseinrichtungen, private Veranstaltungsräume und Treffpunkte . Der Bürgerschaft stehen in allen Ortsteilen öffentliche Gemeinschaftseinrichtungen und Veranstaltungsräume mit unterschiedlichen Raumangeboten zur Verfügung. . Die Auslastung der öffentlichen Gebäude ist teilweise gering. . Nicht alle Häuser sind barrierefrei zugänglich und eine vielfältige Nutzung (Multifunktionalität) ist nicht immer möglich. . Die zukünftige Bereitstellung/Nutzung der öffentlichen Gebäude und Veranstaltungsräume steht zum Teil in Verbindung mit der Entwicklung der Schullandschaft (z.B. Mehrzweckhalle Struthütten, Aula Rassberg). . Um den langfristigen Erhalt und Betrieb der öffentlichen Gebäude sicherzustellen sind die Entwicklung von zukunftsfähigen Nutzungskonzepten und die Prüfung innovativer Trägerschaftsmodelle erforderlich.

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3.4 Bildung und Betreuung Betreuungseinrichtungen für Kinder In der Gemeinde Neunkirchen stehen insgesamt 8 Betreuungseinrichtungen für Kinder zur Verfügung. Träger der Einrichtungen sind die Arbeiterwohlfahrt, der Ev. Kirchenkreis Siegen, die Ev. Kirchengemeinde Herdorf/Struthütten und das Deutsche Rote Kreuz (vgl. Tab. 11). Nach dem vom Fachservice Jugend und Familie (Kreis Siegen Wittgenstein) erstellten Bedarfsplan Tagesbetreuung für Kinder - Fortschreibung für das Kindergartenjahr 2016/17 - stehen in den Betreuungseinrichtungen in der Gemeinde Neunkirchen 326 Plätze für Kinder über 3 Jahren und 83 Plätze für Kinder unter 3 Jahren bereit. Weitere Betreuungsangebote bestehen im Bereich der Kindertagespflege. Alle Betreuungseinrichtungen bieten eine Übermittagsbetreuung und Mittagstisch an. Zur Unterstützung der Sprachentwicklung der Kinder erfolgt in den Betreuungseinrichtungen eine in den pädagogischen Alltag integrierte Sprachbildung und Beobachtung, die alle Kinder kontinuierlich von Beginn an erreichen soll. Durch das Land Nordrhein-Westfalen werden in diesem Bereich spezielle Qualifizierungsangebote für die pädagogischen Fachkräfte bereitgestellt und gefördert.

Tab. 11: Betreuungseinrichtungen für Kinder

Kindergärten und Kindertagesstätten Ortsteil Name Träger Gruppen Öffnungszeiten Altenseelbach Kindertagesstätte Altenseelbach Arbeiterwohlfahrt 3 07:00 - 16:30 Neunkirchen Kindergarten Kleine Strolche Ev. Kirchenkreis Siegen 3 07:00 - 16:30 Familienzentrum Schatzkiste Ev. Kirchenkreis Siegen 3 07:00 - 16:30 Salchendorf Kindergarten Kunterbunt Deutsches Rotes Kreuz 3 07:00 - 16:30 Struthütten Kindergarten Struthütten Ev. Kirchengemeinde 2 07:00 - 16:30 Herdorf/Struthütten Wiederstein Kindertagesstätte Mittendrin Ev. Kirchenkreis Siegen 1 07:00 - 16:30 Zeppenfeld Kindertagesstätte Zeppenfeld Arbeiterwohlfahrt 2 07:00 - 16:30 Familienzentrum Rassberg Arbeiterwohlfahrt 3 07:00 - 16:30 Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016)

ECKPUNKTE Betreuungseinrichtungen für Kinder . Ein umfangreiches und hochwertiges Kinderbetreuungsangebot, das von verschiedenen Trägern bereitgestellt wird, ist vorhanden. . Derzeit besteht kein Handlungsbedarf hinsichtlich eines zusätzlichen Angebots an Betreuungsplätzen.

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Schulische Bildungseinrichtungen Die Gemeinde Neunkirchen weist eine Schullandschaft mit 3 Grundschulstandorten, Haupt- und Realschule, Sekundarschule und Gymnasium auf. Damit ist die Gemeinde ein bedeutender schulischer Schwerpunkt im südlichen Siegerland. Durch die aktuell stattfindende Anpassung der Schulangebote an die Entwicklung der Schülerzahlen befindet sich die Schullandschaft im Wandel. Insgesamt wurden im Schuljahr 2015/16 an den Schulen in Neunkirchen 1.593 Schüler unterrichtet. Im Zeitraum von 10 Jahren (Schuljahre 2006/07 bis 2015/16) ist in allen Schulformen zusammen ein Rückgang der Schülerzahlen um -14,7 % festzustellen. Während die Schülerzahlen an der Grundschule Struthütten und am Dietrich-Bonhoeffer Gymnasium zugenommen haben ist die Anzahl der Schüler an den anderen Schulen zurückgegangen. An der Kopernikusschule (Hauptschule) ist in diesem Zeitraum mit -55,5 % die stärkste Abnahme der Schülerzahlen zu verzeichnen (vgl. Tab. 12).

Tab. 12: Entwicklung der Schülerzahlen Entwicklung Schuljahr der Schüler- zahlen 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 (2006/07 bis 2015/16) Schule Schülerzahl % Grundschule 289 277 266 252 237 230 224 216 204 199 -31,1 % Neunkirchen Grundschule 185 176 177 170 167 163 165 157 163 155 -16,2 % Salchendorf Grundschule 72 75 97 103 91 87 86 79 81 78 +8,3 % Struthütten Kopernikusschule 362 336 307 306 287 268 209 192 179 161 -55,5 % (Hauptschule) Realschule des Freien 298 305 307 320 313 303 322 324 297 283 -5,0 % Grundes Dietrich-Bonhoeffer 662 660 679 718 744 735 759 716 710 717 +8,3 % Gymnasium Insgesamt 1.868 1.829 1.833 1.869 1.839 1.786 1.765 1.684 1.634 1.593 -14,7 %

Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016)

Die Standorte der 1- bis 2-zügigen Grundschulen sind in den Ortsteilen Neunkirchen, Salchendorf und Struthütten angesiedelt. In Neunkirchen und Salchendorf werden die Grundschulen als „offene Ganztagsschulen“ betrieben und bieten eine kostenpflichtige Ganztagsbetreuung (Mo.-Do. bis 16:30 Uhr / Fr. bis 16:00 Uhr), die freiwillig in Anspruch genommen werden kann. Neben Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung stehen für die Schüler weitere Spiel- und Freizeitangebote zur Verfügung, die teilweise in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen bereitgestellt werden. Die Grundschule in Struthütten ist eine „verlässliche Halbtagsschule“, an der die Kinder bis 13:20 Uhr betreut werden. Eine Aufgabenstellung, die mittelfristig die Standorte Neunkirchen und Struthütten betrifft, ist die Besetzung der Schulleitungsstellen. Angesichts der hohen Zahl von unbesetzten Grundschulleitungsstellen in Nordrhein-Westfalen wird davon ausgegangen, dass sich die Besetzung schwierig gestaltet. An den Grundschulgebäuden besteht teilweise Sanierungsbedarf, der bereits dazu geführt hat das einzelne Gebäude nicht mehr genutzt werden können (vgl. Tab. 13).

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Tab. 13: Grundschulstandorte in der Gemeinde Neunkirchen Grundschule Neunkirchen Grundschule Salchendorf Grundschule Struthütten

Standort . Zentrale Lage in der Ortsmitte . Lage im Wohngebiet Kramberg mit . Lage zwischen Bahntrasse Neunkirchen an der stark großem Schulgelände (Lieferverkehr Schäferwerke) und befahrenen Kölner Straße . Grundstücksgröße: 20.900 m² Ortskern Struthütten . Grundstücksgröße: 4.852 m² . Grundstücksgröße: 6.379 m² Gebäude . Schulgebäude (9 Klassenräume, . Schulgebäude (9 Klassenräume, . Schulgebäude (4 Klassenräume, 6 Fachräume, 1 Mehrzweckräume, 5 Fachräume, 2 Verwaltungs- 2 Fachräume, 2 Mehrzweckräume, 3 Verwaltungszimmer, 1 Lehrer- zimmer, 1 Lehrerzimmer, Mensa) 1 Verwaltungszimmer, 1 Lehrer- zimmer, Mensa) . Turnhalle zimmer) . Turnhalle . Lehrschwimmbecken (wegen . Mehrzweckhalle (vgl. Tab. 7) . Mittelfristig muss das Dach der Sanierungsbedarf geschlossen) . Sanierungsbedarf an Pavillons und Grundschule erneuert werden . Energetische Sanierung notwendig Mehrzweckhalle (Heizungsanlage, Flachdach) Nutzung . 2-zügige Grundschule . 1-zügige Grundschule . 1-zügige Grundschule . Nutzung der Mehrzweckhalle für Vereinssport sowie als Ver- anstaltungsraum und Treffpunkt (vgl. Tab. 7)

Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016)

Die 4 weiterführenden Schulen befinden sich in den Ortsteilen Neunkirchen und Zeppenfeld und bilden mit 3 Standorten, die in unmittelbarer Nähe zueinander liegen, das zentral gelegene und gut erreichbare „Schulzentrum Rassberg“. Jeder der 3 Schulstandorte verfügt über eine Sporthalle und eine Mensa. Zudem befinden sich zwischen der Kopernikusschule und dem Gymnasium Außensportanlagen (Rasenplatz, Leichtathletik-Anlagen), die von allen 4 Schulen genutzt werden. Derzeit sind die Sportanlagen in schlechtem Zustand und durch den Förderverein des Gymnasiums wurde die Umgestaltung der Außenanlagen angeregt. Angedacht ist die Schaffung eines Sport und Freizeitareals, das auch für öffentliche Nutzungen zur Verfügung stehen soll. Für die Schüler werden in allen 4 Schulen eine pädagogische Übermittagsbetreuung und ein vielfältiges AG- Angebot bereitgestellt. An der Gestaltung des Schullebens beteiligen sich die aktiven Fördervereine z.B. durch die Durchführung/Förderung von kulturellen und sportlichen Veranstaltungen und Studienfahrten sowie durch die Verbesserung der Lernbedingungen z.B. durch die Beschaffung/Förderung von Lehrmitteln, Musikinstrumenten, Sport- und Spielgeräten.

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Tab. 14: Schulzentrum Rassberg Kopernikusschule Sekundarschule Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium

Standort . Zentrale Lage am Rassberg in . Zentrale Lage am Rassberg . Zentrale Lage am Rassberg in unmittelbarer Nähe zum mit Anbindung an den unmittelbarer Nähe zum Busbahnhof (räumlicher Bezug Busbahnhof (räumlicher Bezug Busbahnhof (räumlicher Bezug zu Sekundarschule und zu Kopernikusschule und zu Kopernikusschule und Gymnasium) Gymnasium) Sekundarschule) . Grundstücksgröße: 17.000 m² . Grundstücksgröße: 11.800 m² . Grundstücksgröße: 46.800 m² Gebäude . Schulgebäude (15 Klassenräume, . Schulgebäude (17 Klassenräume, . Schulgebäude (40 Klassenräume, 8 Fachräume, 2 Mehrzweckräume, 15 Fachräume, 3 Verwaltungs- 27 Fachräume, 1 Mehrzweckraum, 3 Verwaltungszimmer, 1 Lehrer- räume, 1 Lehrerzimmer, Küche) 3 Verwaltungsräume, 3 zimmer, Mensa) . Sporthalle Lehrerzimmer, Mensa, Küche) . Sporthalle . Großturnhalle . Aula Rassberg (vgl. Tab. 5) Nutzung Aktuell: Aktuell: Aktuell: . Hauptschule (bis Ende Schuljahr . Gemeinschaftliche Sekundarschule . Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium 2018/19) Burbach-Neunkirchen . Außenanlage als Rasenplatz mit . Realschule (von Anfang Schuljahr Leichtathletik-Anlagen 2017/18 bis Ende Schuljahr Künftig: 2020/21) . Gemeinschaftliche Sekundarschule Künftig: Burbach-Neunkirchen . Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Künftig: . Neugestaltung der Außenanlagen . Nutzung ab Beginn des Schuljahrs als öffentliches Sport- und 2021/22 nicht geklärt Freizeitgelände

Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016)

Um bei rückläufigen Schülerzahlen ein zukunftsfähiges schulisches Angebot sicherzustellen und langfristig alle Schulabschlüsse in Neunkirchen anbieten zu können, wurde zu Beginn des Schuljahres 2016/17 die „Gemeinschaftliche Sekundarschule Burbach-Neunkirchen“ gegründet. Das in Burbach bereits seit mehreren Jahren erprobte Konzept der Sekundarschule ermöglicht jedem Schüler entsprechend seinem Leistungspotenzial einen Hauptschulabschluss oder einen Realschulabschluss zu erwerben. Die bestehende Hauptschule und die Realschule in Neunkirchen werden 2019 bzw. 2021 auslaufen und in der neuen Sekundarschule zusammengeführt. Der Standort der gemeinschaftlichen Sekundarschule in Neunkirchen befindet sich derzeit im Gebäude der Realschule und soll auch langfristig dort verbleiben. Zum Beginn des Schuljahres 2017/18 ist die Realschule in das Gebäude der auslaufenden Hauptschule

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(Kopernikusschule) umgezogen. Mit dem Auslaufen der Realschule zum Ende des Schuljahres 2020/21 muss eine neue Nutzung für das Gebäude der Kopernikusschule gefunden werden. Zur künftigen Nutzung der Kopernikusschule besteht die Überlegung, die 3 Grundschulen in dem freiwerdenden Gebäude zusammenzuführen und so alle Schulangebote im „Schulzentrum Rassberg“ zu konzentrieren. Wenn die 3 Grundschulen zusammengelegt werden, müssen Folgenutzungen für die bisherigen Grundschulstandorte in Neunkirchen, Salchendorf und Struthütten gefunden werden. Die nächstgelegenen Berufsschulen befinden sich in der Stadt Siegen (NRW), der Verbandsgemeinde Kirchen (Sieg) und der Stadt Dillenburg. Die Stadt Siegen ist zudem der nächstgelegene Universitätsstandort.

ECKPUNKTE Schulische Bildungseinrichtungen . Die Gemeinde Neunkirchen bietet ein umfangreiches schulisches Bildungsangebot und ist ein bedeutender Schulstandort im südlichen Siegerland. . Um auf die aktuell stattfindenden Entwicklungen in der Schullandschaft zu reagieren ist die Erarbeitung eines Gesamtkonzepts Schulstandorte unter Berücksichtigung der Schulentwicklungsplanung erforderlich. . In Abhängigkeit davon, ob die Schulangebote im „Schulzentrum Rassberg“ konzentriert werden oder nicht, müssen Folgenutzungen für die Grundschulstandorte in den Ortsteilen oder die Kopernikusschule gefunden werden.

Außerschulische Bildungseinrichtungen Wichtigste Einrichtung im Bereich der außerschulischen Bildung in Neunkirchen ist die Volkshochschule Siegen-Wittgenstein mit der Zweigstelle Burbach/Neunkirchen. Im Jahr 2015 haben insgesamt 533 Menschen die Volkshochschule in Neunkirchen besucht. Davon kamen 178 aus Neunkirchen. An der Volkshochschule Siegen-Wittgenstein werden Kurse aus den folgenden Bereichen angeboten.  Überregionales  Sprachen  Gebärdensprache für Hörende  Umwelt -Naturwissenschaften  Heimat- und Regionalgeschichte  Berufliche Bildung  Familienbildung - Psychologie  Kreativität  Gesellschaft - Politik  Gesundheitsbildung  Deutsch - Literatur - Alphabetisierung  Ernährung -Textiles Gestalten

Weitere außerschulische Bildungsangebote werden durch den Verein Musikschule Neunkirchen e.V. und die Jugendkunstschule Doris Thiel bereitgestellt.

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ECKPUNKTE Außerschulische Bildungseinrichtungen . Die Gemeinde Neunkirchen verfügt über ein breites außerschulisches Bildungsangebot, das ein lebenslanges Lernen ermöglicht. . Im Bereich der außerschulischen Bildung besteht derzeit kein Handlungsbedarf.

3.5 Städtebauliche Rahmenbedingungen Siedlungsentwicklung/Innenentwicklung Die bis 1969 eigenständigen Ortsteile der Gemeinde Neunkirchen haben sich in den Tallagen von Arbach, Heller, Herzbach, Seelbach und Wildebach entwickelt. Während die einzelnen Ortsteile um 1850 noch deutlich voneinander getrennt waren (vgl. Abb.18), wuchsen sie in der Folgezeit im Verlauf der zunehmenden Industrialisierung nach und nach zusammen. Die bauliche Entwicklung wurde dabei durch die Lage der Bergbau- und Industriebetriebe, die Topographie („Tallagen“) und die Trassenführung der Hellertalbahn bestimmt. Auf diese Weise hat sich in Neunkirchen ein dichtes Nebeneinander von Gewerbe/Industrie und Wohnen entwickelt, das bis heute maßgeblich die Siedlungsstruktur und das Ortsbild prägt.

Abb.18: Kartendarstellung Neunkirchen um 1850

Quellen: Bezirksregierung Köln (2017)

Um dem zunehmenden Bedarf nach Wohnraum zu begegnen wurden nach dem 2. Weltkrieg mehrere großflächige Wohngebiete auf Grundlage von Bebauungsplänen (ab den 1960er Jahren) erschlossen und so die umliegenden Hanglagen bebaut (z.B. Kramberg, Kirchberg, Rassberg, Ziegenberg). Mit einer Bevölkerungsdichte von 344,6 Einwohner/km² (Stand 2015) gehört die Gemeinde Neunkirchen heute zu den am dichtesten besiedelten Gebieten im Kreis Siegen Wittgenstein.

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Im Flächennutzungsplan (Stand 2001) ist nur eine geringe Zahl von noch nicht erschlossenen bzw. überplanten Wohnbau- und Gewerbeflächen dargestellt. Allgemein sind Siedlungserweiterungen im Außenbereich der Gemeinde Neunkirchen aufgrund der Topographie meist nur mit großem Erschließungsaufwand möglich. Eine strategische Innenentwicklung, die sich mit den Themen Nachverdichtung im Innenbereich, (Um)Nutzung von Brachflächen und Behebung von Gebäudeleerständen auseinandersetzt muss daher ein zentraler Bestandteil der Siedlungsentwicklung in Neunkirchen sein (siehe auch Leitbild Seite 101). Derzeit sind in den Ortsteilen von Neunkirchen insgesamt 137 grundsätzlich bebaubare Grundstücke nach §30 BauGB und §34 BauGB vorhanden (vgl. Tab. 15). Davon befinden sich 99 Grundstücke in Privateigentum. Die restlichen 38 Grundstücke befinden sich im Eigentum der Gemeinde und sind alle im Ortsteil Neunkirchen und im Geltungsbereich des Bebauungsplans „Unterm Steimel“ gelegen. Um die privaten Eigentümer bei der Vermarktung der bebaubaren Grundstücke zu unterstützen und so die Innenentwicklung zu fördern stellt die Gemeinde Neunkirchen auf ihrer Website ein Baulückenkataster bereit. In dieses Baulückenkataster können Eigentümer ihre Grundstücke für die Vermarktung einstellen lassen. Aktuell werden 12 Baulücken über das Baulückenkataster vermarktet. Die restlichen Baulücken stehen laut Gemeindeverwaltung derzeit nicht zum Verkauf.

Tab. 15: Bebaubare Grundstücke nach §30 und §34 BauGB

Insgesamt Altenseelbach Neunkirchen Salchendorf Struthütten Wiederstein Zeppenfeld Einrichtung/Angebot Anzahl Baugrundstücke nach §30 BauGB 79 3 50 6 9 7 4 in Privateigentum 41 3 12 6 9 7 4 Im Eigentum der Gemeinde 38 0 38 0 0 0 0 Baugrundstücke nach §34 BauGB 58 4 23 8 5 4 14 in Privateigentum 58 4 23 8 5 4 14 Im Eigentum der Gemeinde 0 0 0 0 0 0 0 Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016)

Neben den bestehenden Baulücken stellen auch die vorhandenen Gebäudeleerstände ein Potenzial für die Innenentwicklung dar. Die Anzahl der leerstehenden Gebäude kann derzeit nicht exakt beziffert werden. Im Rahmen der Bestandsaufnahme konnte festgehalten werden, dass insbesondere in den alten Ortskernen und im Bereich der Ortsdurchfahrten zum Teil langjährige Gebäudeleerstände existieren. Vom Leerstand betroffen sind überwiegend Wohngebäude mit alter und teilweise sanierungsbedürftiger Bausubstanz sowie Gewerberäume in Erdgeschosszonen der Gebäude für Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie. Die Problematik des Gebäudeleerstands wird in den Kernen der Ortsteile sichtbar. Zudem wird davon ausgegangen, dass die Leerstände weiter zunehmen werden. Aufgrund einer derzeit eher geringen Nachfrage nach Immobilien mit alter Bausubstanz und ungünstigen Standortbedingungen für Geschäftsnutzungen wird sich eine Übernahme/Nachfolge in vielen Fällen voraussichtlich schwierig gestalten.

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Abb.19: Leerstehende Wohngebäude in Struthütten (links) und Neunkirchen (recht)

Quellen: Eigene Aufnahme (2017)

Die Gemeinde Neunkirchen hat die Problemstellung des Gebäudeleerstands erkannt und in ihrem Leitbild die Zielsetzung formuliert ein Leerstandsmanagement für alle Ortsteile zu etablieren. Im Rahmen der Dorfentwicklung ist vorgesehen dieses Projekt weiter zu verfolgen und eine Erhebung der leerstehenden Gebäude und Flächen vorzunehmen sowie Maßnahmen umzusetzen, die zur Behebung bzw. Vermeidung von Leerständen und damit einhergehender negativer, städtebaulicher Entwicklungen geeignet sind.

Abb.20: Leerstehende Geschäftsräume in Salchendorf (links) und Gastronomie in Neunkirchen (rechts)

Quellen: Eigene Aufnahme (2017)

Planungsvorhaben in der Ortsmitte von Neunkirchen und in Salchendorf Von Seiten der Gemeinde Neunkirchen besteht das Vorhaben, die Ortsmitte entlang der Kölner Straße und das Umfeld des Rathauses als zentralen Versorgungsbereich der Gemeinde zu stärken. Hierfür sind bauliche Maßnahmen zur Neuordnung des Verkehrs und zur Ansiedlung von Einzelhandel und Dienstleistung sowie Wohnungen vorgesehen. In den letzten Jahren wurden bereits verschiedene Überlegungen zur Umgestaltung der Ortsmitte angestellt. Unter anderem wurde ein studentischer Entwurf für die Neugestaltung erarbeitet und in einem Verkehrsgutachten wurden unterschiedliche Lösungen zur Verbesserung der Verkehrssituation entwickelt. Unter Berücksichtigung der bisherigen Überlegungen und mit Beteiligung aller relevanten Akteure aus Verwaltung, Politik, Bürgerschaft und Wirtschaft ist die Erarbeitung eines städtebaulichen Entwurfs für die Ortsmitte Neunkirchen geplant. Es sollen realisierungsfähige Planungslösungen entwickelt werden, deren Umsetzung zur Stärkung der Ortsmitte und des Versorgungsbereichs sowie zur Aufwertung des Ortsbilds beitragen.

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Abb.21: Rathausplatz (links) und ehemaliger Bahnhof in der Ortsmitte Neunkirchen (rechts)

Quellen: Eigene Aufnahme (2017)

In den Ortsteilen Neunkirchen und Salchendorf bestehen Baugebiete aus den 1970er/80er Jahren, die in aufgelockerter Zeilenbauweise bebaut sind. Von Seiten des Eigentümers (Kreiswohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft mbH Siegen, KSG) bestehen Überlegungen Teilbereiche der Siedlungen zu überplanen, die Gebäude zu modernisieren und die Außenflächen neu zu gestalten. Auf diese Weise sollen die Wohnquartiere aufgewertet und an zeitgemäße Anforderungen angepasst werden. Ein genauer Zeitpunkt der Umsetzung steht noch nicht fest.

Abb.22: KSG-Siedlungen in Salchendorf (links) und Neunkirchen (rechts)

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

Plätze, Freiflächen und Treffpunkte Öffentliche Freiflächen und Plätze dienen der Bevölkerung als Treffpunkte im Freien und sind daher ein wichtiger Bestandteil der sozialen Infrastruktur und des Gemeinschaftslebens. Zudem stellen sie Identifikationspunkte für die Bewohner der Ortsteile und der Gemeinde dar. Die Gestaltung und Ausstattung der Flächen ist von daher eine wichtige Voraussetzung für die Nutzung und die Wahrnehmung des öffentlichen Raums. In den 6 Ortsteilen von Neunkirchen sind öffentliche Platz- und Freiflächen vornehmlich in den Ortskernen und im Umfeld öffentlicher Einrichtungen vorzufinden. Häufig dienen sie auch als Verkehrsflächen (z.B. Parkplätze). Zum Teil handelt es sich dabei auch um öffentliche Grünflächen im Straßenraum, die wesentlich das Ortsbild prägen oder um Freiflächen in der Ortslage (z.B. Denkmäler) oder im Außenbereich (z.B. Aussichtspunkte, Ruhebänke).

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Abb.23: Platz Grundschule/Mehrzweckhalle Struthütten (links) und Umfeld Bergbaudenkmal in Salchendorf (rechts)

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

Im Rahmen der Ortsrundgänge wurde von den Vertretern der Ortsteile zum Teil auf gestalterische Defizite und fehlende Aufenthaltsqualität der öffentlichen Freiflächen hingewiesen. Der unattraktive Zustand der Freiflächen wurde u.a. in Struthütten (Vorplatz Grundschule/Mehrzweckhalle und Bolzplatz) und in Wiederstein (Holzplatz) bemängelt. In Salchendorf und Zeppenfeld besteht von Seiten der Bevölkerung der Wunsch, die Dorfmitte an der Ortsdurchfahrt gestalterisch aufzuwerten, um einerseits die Wahrnehmung des Ortsteils zu verbessern und andererseits die Aufenthaltsqualität in dem zentral gelegenen Bereich zu erhöhen. Das Umfeld des Bergbaudenkmals in Salchendorf und hier insbesondere die Bepflanzung der Grünflächen, die Treppenanlagen und die Werbeflächen, auf denen über Veranstaltungen und Vereinsangebote informiert wird, bedürfen einer Neugestaltung.

Abb.24: Private Freifläche am Backes in Neunkirchen (links) und öffentlicher Platz im alten Dorf (rechts)

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

In der Ortsmitte Neunkirchen bestehen mehrere öffentliche Platz- und Freiflächen mit unterschiedlichen Qualitäten (z.B. Freifläche am Backes, Platz im alten Dorf, Außenflächen Villa Leyhof, Rathausumfeld). Im Rahmen der Ortsbesichtigung mit Vertretern des Ortsteils wurde insbesondere auf die Nutzung und Gestaltung der Freifläche hinter dem Backes hingewiesen, die nicht eingezäunt und öffentlich zugänglich ist. Die ehemals als Gartenanlage gestaltete Fläche liegt brach und wird von Jugendlichen als Treffpunkt genutzt.

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Der Platz im alten Dorf hatte zu früherer Zeit eine hohe Bedeutung als Ort der Begegnung. Durch die leerstehenden Gewerbe- und Gastronomieflächen im Umfeld des Platzes hat die Nutzung der Freifläche jedoch stark abgenommen. Die Terrasse vor der Villa Leyhof bietet einen einmaligen Blick über Neunkirchen. Um die Nutzungsmöglichkeiten der Außenflächen, auch in Verbindung mit dem Heimatmuseum, zu verbessern wurde von Seiten des Heimatvereins Neunkirchen der Wunsch geäußert die Freianlagen aufzuwerten und die Terrasse zu vergrößern. Das Umfeld am Rathaus-/Bürgerhauseingang südlich der Kölner Straße ist als Platzfläche ausgebaut und ein großer Bereich der Freiflächen wird als Parkplatz genutzt.

Abb.25: Rathaus mit Parkplatz und kleiner Platzfläche

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

Bei der Pflege und Instandhaltung der öffentlichen Freiflächen in den Ortsteilen übernehmen die Heimatvereine eine aktive Rolle. Insbesondere werden Ruhebänke durch die Mitglieder der Heimatvereine aufgestellt und repariert sowie Denkmäler gepflegt. Inwieweit Patenschaften zur Pflege von einzelnen Platz- und Freiflächen in den Ortsteilen durch Bürger übernommen werden können gilt es zu diskutieren.

Ortsbild und Straßenraumqualität Insbesondere im Bereich der Ortsdurchfahrten in den Ortsteilen ist das historische Bild der Straßenräume verloren gegangen. Heute prägen Fahrbahn und Gehwegflächen sowie Parkplätze das Bild der Hauptdurchgangsstraßen. Zu früherer Zeit prägten Vorgärten mit markanten Baumpflanzungen in den Eingangsbereichen das Straßenraumbild. Diese Vorgärten sind heute weitestgehend nicht mehr vorhanden. In vielen Teilbereichen herrscht eher ein „tristes“ Ortsbild vor. In den Seitenstraßen der alten Ortskerne ist vielerorts noch das historische Straßenraumbild zu erkennen, wobei auch hier „städtische Akzente“ in den Vorgärten Einzug halten. Um die historischen Ortsbereiche in ihrer städtebaulichen Qualität und hinsichtlich des Ortsbilds zu erhalten bedarf es hier planerischer Anstrengungen hinsichtlich der Beratung und Planung im Rahmen der Dorfentwicklung. Hier kann das Dorfentwicklungsprogramm durch Förderung finanzielle Hilfestellung geben und positiven Einfluss auf die Gestaltung von privaten Vorgärten und Freiflächen nehmen.

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ECKPUNKTE Städtebauliche Rahmenbedingungen/Innenentwicklung . Die Siedlungsstruktur von Neunkirchen ist durch eine historisch gewachsene Gemengelage aus Wohnen, Gewerbe und Industrie sowie einen hohen Straßendorfanteil geprägt. . Im Vordergrund der künftigen Siedlungsentwicklung stehen die im Leitbild der Gemeinde verankerten Zielsetzungen der Innenentwicklung. . Neben dem Baulückenkataster zur Vermarktung bebaubarer Grundstücke sind geeignete Instrumente zur Behebung und Vermeidung von Gebäudeleerständen zu entwickeln. . Die Stärkung und Weiterentwicklung der Ortsmitte Neunkirchen stellt einen Schwerpunkt für die Siedlungsentwicklung der Gemeinde dar. . Eine teilweise unattraktive Gestaltung der öffentlichen Platz- und Freiflächen schränkt die Nutzungsmöglichkeiten ein und wirkt sich negativ auf das Ortsbild aus. . Die historischen Straßenraumbilder sind dort - wo möglich - zu erhalten. Ausbau- und gestaltungsmaßnahmen im öffentlichen Straßenbereich und auf privaten Freiflächen sollten den dörflichen Charakter berücksichtigen.

Abgrenzung der Fördergebiete der Dorfentwicklung und des Städtebauförderungsprogramms Das Dorfentwicklungsprogramm NRW verfolgt das Ziel, die zentralen Funktionen in den Ortskernen zu stärken und den ländlichen Raum als attraktiven Lebensraum zu erhalten und weiterzuentwickeln. Insbesondere die nachhaltige Stärkung der Innenentwicklung mit der Sicherung der dörflichen Funktionen, der Erhaltung der ländlichen Bausubstanz und der Weiterentwicklung der historischen Siedlungsstrukturen in den Ortskernen hat dabei oberste Priorität. Zur Erreichung dieser Zielsetzungen sieht das Dorfentwicklungsprogramm die Förderung privater Investitionsmaßnahmen an Gebäuden in abgegrenzten Fördergebieten vor. Zur Abgrenzung der Fördergebiete in den Ortsteilen gilt das Kriterium einer ländlichen und ortstypischen Bebauung. Um die Fördergebiete für die Dorfentwicklung in den Ortsteilen Altenseelbach, Salchendorf, Struthütten, Wiederstein und Zeppenfeld abzugrenzen, wurde eine Analyse und Bewertung der Siedlungsstruktur und des Gebäudebestands vorgenommen. Auf dieser Grundlage wurden die historischen Ortskernbereiche mit überwiegend dörflich-ländlicher Bausubstanz definiert und als Fördergebiete festgelegt. Neuere Baugebiete, die sich ab 1960 entwickelt haben wurden nicht in die Fördergebiete einbezogen. Die Festlegung des Fördergebiets für das Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ im Ortsteil Neunkirchen berücksichtigt ebenfalls das Kriterium der überwiegend ländlichen und ortstypischen Bebauung, da es erklärtes Ziel der Gemeinde ist, diese Siedlungsstrukturen zu erhalten bzw. weiterzuentwickeln. In diesem Bereich bestehen städtebauliche Defizite und Missstände, die im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms behoben werden sollen (siehe Kapitel: Vertiefende Aussagen zum Fördergebiet „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“, S. 75).

Die abgegrenzten Fördergebiete in den Ortsteilen werden in den Karten im Anhang dargestellt.

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3.6 Technische Infrastruktur Straßenverkehr Die Gemeinde Neunkirchen verfügt über eine gute Anbindung an das überregionale Straßennetz, die über die Anschlussstellen Wilnsdorf (BAB 45, ca. 12km) und Haiger/Burbach (BAB 45, ca. 10km) hergestellt wird. Innerhalb von 1 Stunde können mit dem Pkw zahlreiche Städte und Großstädte erreicht werden (vgl. Abb.26).

Abb.26: Fahrzeitradien

Quelle: Heidelberg Institute for Geoinformation Technology (2017)

Innerhalb der Ortsteile sind die Hauptverkehrsstraßen (Ortsdurchfahrten) als Landes- und Kreisstraßen klassifiziert (L722 / L531 /K24). Auf diesen Straßen ist eine starke Verkehrsbelastung mit zum Teil erhöhten Geschwindigkeiten festzustellen. Zudem ist der innerörtliche LKW-Verkehr in Neunkirchen aufgrund der GE/GI-Gebiete stark ausgeprägt.

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Das hohe Verkehrsaufkommen auf den Ortsdurchfahrten beeinträchtigt zunehmend die Verkehrssicherheit und die Lebensqualität in den Ortsteilen. Es entstehen Gefahrensituationen insbesondere im Bereich von Fußgängerquerungen, Bushaltestellen, öffentlichen Einrichtungen und Versorgungseinrichtungen. Die Verbesserung der Verkehrssituation im Bereich der Ortsdurchfahrten und Hauptverkehrsstraßen sowie an den Ein- und Ausfahrten der GE/GI-Gebiete ist daher ein wichtiges Anliegen der Gemeinde und der Bevölkerung. In der Ortsmitte von Neunkirchen kommt es während der Hauptverkehrszeiten regelmäßig zu Stau auf der Kölner Straße und zu Beeinträchtigungen bei den Ein- und Ausfahrten zu den Parkplätzen und bei Parkvorgängen.

Abb.27: Hohes Verkehrsaufkommen in der Ortsmitte Neunkirchen

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

Die kommunalen Straßen in den Wohngebieten sind überwiegend als Tempo-30-Zonen ausgewiesen. In allen Ortsteilen sind kommunale Straßen mit erhöhtem Sanierungsbedarf zu verzeichnen. Der teilweise unbefriedigende Zustand der Gemeindestraßen wirkt sich zum Teil negativ auf das Ortsbild und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum aus. In den historischen Ortskernen von Neunkirchen und Salchendorf sind die Straßen durchgehend dörflich gestaltet und z.T. gepflastert, wodurch die Qualität des Ortsbilds deutlich aufgewertet wird.

ECKPUNKTE Straßenverkehr . Verkehrsgünstige Lage der Gemeinde Neunkirchen im überregionalen Straßennetz. . Hohe Verkehrsbelastung und abnehmende Verkehrssicherheit auf den Hauptverkehrsstraßen und im Bereich der Ein- und Ausfahrten der innerörtlichen GE/GI-Gebiete. . Die erhöhte Verkehrsbelastung auf den Ortsdurchfahrten beeinträchtigt die Wohnqualität in den Ortskernen.

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Öffentlicher Personennahverkehr Durch die Hellertalbahn (Betzdorf-Neunkirchen-Dillenburg) ist Neunkirchen an das Schienennetz der deutschen Bahn angebunden. Haltestellen befinden sich in den Ortsteilen Altenseelbach, Neunkirchen und Struthütten. Der nächstgelegene ICE-Bahnhof befindet sich in Siegen und ist mit dem Pkw oder dem Bus gut erreichbar. Insgesamt wird die Gemeinde Neunkirchen von 4 Buslinien angefahren, die von der Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH und den Verkehrsbetrieben Westfalen Süd betrieben werden. Die Linien R15 und R22 verkehren zwischen Siegen und Neunkirchen, die Linie R23 verkehrt zwischen Daaden und Neunkirchen und die Linie R44 zwischen Burbach und Neunkirchen. An Werktagen fahren alle Buslinien mindestens stündlich und teilweise auch alle halbe Stunde. Am Wochenende sowie in den Abendstunden bestehen nur vereinzelt Verbindungen. Von Montag bis Freitag wird das ÖPNV-Angebot im Ortsverkehr Neunkirchen durch den Bürgerbus ergänzt. Dieser wird durch den 2004 gegründeten Bürger-Bus-Verein Neunkirchen-Siegerland e.V. betrieben und trägt maßgeblich zur Mobilität der älteren Menschen in Neunkirchen bei. Der Bürgerbus wird von ehrenamtlichen Fahrern gefahren, die nach Fahrplan die Bushaltestellen in den Ortsteilen anfahren. Im Rahmen der Ortsrundgänge mit Akteuren aus den Ortsteilen und Vertretern der Gemeindeverwaltung wurde teilweise der bauliche und gestalterische Zustand der Bushaltestellen und des Bahnhofsumfelds bemängelt. Insbesondere im Umfeld der Bahnhöfe sind gestalterische Defizite festzustellen, die Besuchern nicht den besten ersten Eindruck von der Gemeinde Neunkirchen vermitteln.

ECKPUNKTE Öffentlicher Personennahverkehr . Der ÖPNV wird durch die Hellertalbahn, den Busverkehr sichergestellt und durch den ehrenamtlichen Bürgerbus im Ortsverkehr ergänzt. . Teilweise unattraktive Gestaltung und Sanierungsbedarf im Bereich der Bahnhöfe und der Haltepunkte.

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Radverkehr Vor dem Hintergrund, das Freizeit- und Alltagsradfahren sich deutschlandweit immer größerer Beliebtheit erfreut sowie zunehmender E-Mobilität insbesondere im Bereich des Radverkehrs, wird eine gut ausgebaute Radverkehrsinfrastruktur für Kommunen immer wichtiger. Speziell in einer kleinen Gemeinde wie Neunkirchen, in der die Ortsteile alle dicht zusammen liegen, sind nahezu alle Strecken mit dem Fahrrad gut zu bewältigen.

Abb.28: Radwegenetz der Gemeinde Neunkirchen

Quellen: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (2017).

Das Radwegenetz der Gemeinde Neunkirchen besteht aus wenigen ausgeschilderten Verbindungen, die nicht alle Ortsteile erreichen. Der Ortsteil Altenseelbach ist nicht mit einem offiziellen Fahrradweg an das Radwegenetz angeschlossen. Im innerörtlichen Bereich wird der Radverkehr generell auf den öffentlichen Straßen, im Bereich der Fahrbahn und ohne gesonderten Radfahrstreifen geführt. Außerhalb der Ortslagen und für Verbindungen in die benachbarten Kommunen werden befestigte Wirtschaftswege genutzt.

ECKPUNKTE Radverkehr . Hohes Potenzial für die Fahrradnutzung als innerörtliches Verkehrsmittel wird durch fehlende und schlecht ausgebaute Radverkehrsinfrastruktur gehemmt.

Klimaschutz und Energie Die Themen Energie und Klimaschutz spielen für die Gemeinde Neunkirchen eine wichtige Rolle. Bereits 2010 hat die Gemeinde ein kommunales Klimaschutzkonzept mit 50 Maßnahmen beschlossen, das unter Mitwirkung der Arbeitsgruppe „Umwelt und Ressourcen“ der lokalen Agenda 21 in Neunkirchen erarbeitet wurde. Die geplanten Maßnahmen wurden nach den Kriterien kurz-, mittel- und langfristig umsetzbar priorisiert und in die folgenden Bereiche eingeordnet. Seither erfolgt eine sukzessive Umsetzung.

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 Maßnahmen im Bereich der der Gemeindeverwaltung  Maßnahmen im Energiesektor  Klimagerechte Bauleitplanung  Emissionsmindernde Maßnahmen im Verkehrssektor  Maßnahmen im Natur- und Grünbereich  Öffentlichkeitsarbeit  Energieaktivitäten externer Organisationen

Im Jahr 2014 wurde für den Kreis Siegen-Wittgenstein und die Städte und Gemeinden , , Erndtebrück, Freudenberg, , Neunkirchen, Siegen und Wilnsdorf ein integriertes Klimaschutzkonzept erarbeitet. Darin wurde für die beteiligten Städten und Gemeinden eine Energie- und CO²-Bilanz erstellt und darauf aufbauend eine Energie- und CO²-Potenzialanlyse erarbeitet, die die Einsparungsmöglichkeiten der einzelnen Städte und Gemeinden darstellt. Zudem wurden die Nutzungsmöglichkeiten erneuerbarer Energien untersucht und konkrete kommunale, interkommunale und regionale Maßnahmen in den folgenden Handlungsfeldern entwickelt.  Handlungsfeld A: Kommunale Entwicklungsplanung  Handlungsfeld B: Interne Organisation der Verwaltung  Handlungsfeld C: Kommunikation, Kooperation  Handlungsfeld D: Gebäude, Anlagen, Bauen, Wohnen & Erneuerbare Energien  Handlungsfeld E: Versorgung, Entsorgung  Handlungsfeld F: Mobilität, Verkehr  Handlungsfeld G: Gewerbe, Industrie, Handel, Dienstleistungen

Alle Maßnahmen in den Handlungsfeldern berücksichtigen auf kommunaler Ebene die Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts von 2010. Zu den realisierten Maßnahmen, die aus den Klimaschutzkonzepten hervorgegangen sind gehört u.a. die Teilnahme am „European Energy Award“, einem Qualitätsmanagement und Zertifizierungsverfahren mit dem die Klimaschutzaktivitäten in der Gemeindeverwaltung erhoben, gesteuert und überprüft werden. Eine weitere Maßnahme die 2015 umgesetzt und durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie vom Projektträger Jülich/Forschungszentrum Jülich gefördert wurde ist die Erarbeitung von Klimaschutzteilkonzepten für insgesamt 32 gemeindlich-öffentliche Gebäude. Zudem wurde eine Solardachbörse auf der Website der Gemeinde eingerichtet, um das Thema „Erneuerbare Energien“ voranzutreiben und der kommunale „Klimaschutzpreis2015“ in Höhe von 1.500,- EUR für innovative Projekte im Bereich des Klimaschutzes vergeben. Weitere kleine und große Projekte wurden angestoßen und zum Teil bereits realisiert. Im Bereich der erneuerbaren Energien konzentriert sich die Gemeinde insbesondere auf den Ausbau der Photovoltaik. Hierzu wurden auf der Website der Gemeinde die Solardachbörse eingerichtet und umfangreiche Informationsmaterialien eingestellt. Im Gemeindegebiet von Neunkirchen sind derzeit keine Vorranggebiete für Windkraft ausgewiesen und es wurden noch keine Windkraftanlagen installiert. Im Rahmen einer Standortuntersuchung zur Ausweisung von Vorrangzonen für die Windenergienutzung

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wurden 3 Standorte ermittelt, die potenziell für die Errichtung von Windkraftanlagen in Betracht kommen. Planungsrechtliche Grundlagen für den Bau der Anlagen wurden bisher noch nicht geschaffen. Zu den Themen energetische Sanierung von und Energieeinsparungspotenzial an privaten Gebäuden bestehen keine kommunalen Informations- und Beratungsangebote. Im Rahmen der Förderung von privaten Bauvorhaben durch das Dorfentwicklungsprogramm bietet es sich an eine städtebauliche und bauliche Beratung anzubieten, die neben gestalterischen Aspekten speziell auf diese Themen eingeht.

ECKPUNKTE Klimaschutz und Energie . Die vorhandenen Klimaschutzkonzepte und Klimaschutzteilkonzepte bieten eine gute Grundlage für die Umsetzung von klimaschutzrelevanten Maßnahmen. . Ein besonderes Augenmerk wird in Zukunft auf die energetische Sanierung von privaten Gebäuden in den Ortsteilen zu richten sein.

Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Die Wasserversorgung der Gemeinde Neunkirchen erfolgt bis an die Gemeindegrenze durch den Wasserverband Siegen-Wittgenstein, der rd. 300.000 Menschen mit Trinkwasser versorgt. Innerhalb des Gemeindegebiets übernimmt der Eigenbetrieb „Gemeindewerk Neunkirchen“ die Wasserverteilung im Ortsnetz und versorgt die Bevölkerung mit rd. 600.000 cbm Wasser im Jahr. Das Netz besteht aus 7 Hochbehältern, 1 Druckerhöhungsanlage, ca. 100km Wasserleitungen, rd. 3.500 Wasserhausanschlüssen und rd. 3.500 Wasserzählern. Auch die Abwasserentsorgung aller Ortsteile läuft im Eigenbetrieb. Hier gehört die Gemeinde Neunkirchen dem Abwasserverband Hellertal an. Diesem Zweckverband gehören neben Neunkirchen noch die Stadt Herdorf, die Gemeinde Burbach und die Gemeinde Wilnsdorf an. Der Abwasserverband betreibt in Herdorf eine moderne und leistungsfähige Kläranlage. Der kurz bis mittelfristige Sanierungsbedarf der Kanäle im Gemeindegebiet wird von der Gemeinde Neunkirchen mit ca. 35% angegeben.

ECKPUNKTE Wasserversorgung und Abwasserentsorgung . Im Rahmen der Dorfentwicklung besteht beim Thema Wasserversorgung und Abwasserentsorgung kein Handlungsbedarf.

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Internet und Mobilfunk In Neunkirchen verfügen derzeit über 95% der Haushalte über Internetanschlüsse mit Bandbreiten >16 Mbit/s und ca. 70% des Gemeindegebiets sind mit Bandbreiten >50Mbit/s erschlossen. Eine Unterversorgung besteht teilweise in den Ortsteilen Neunkirchen und Salchendorf. Die Gemeinde verfolgt das Ziel den Breitbandausbau in den kommenden Jahren flächendeckend abzuschließen. Im gesamten Ortsgebiet der Gemeinde besteht durch die Telekom eine flächendeckende Netzabdeckung mit dem 4G/LTE Mobilfunkstandart, der Bandbreiten mit bis zu 50Mit/s sicherstellt. Zusätzlich besteht eine vollständige Abdeckung durch den Netzanbieter Vodafone mit UMTS/HSDPA (bis zu 21,6 Mit/s) und teilweise ebenfalls mit dem 4G/LTE Mobilfunkstandart.

ECKPUNKTE Internet und Mobilfunk . Die vollständige Versorgung des Gemeindegebiets mit schnellen Internetanschlüssen ist ein wichtiger Standortfaktor für kommunale Entwicklungen im Bereich Wohnen und Gewerbe. . Derzeit ist die Mobilfunkabdeckung zufriedenstellend.

3.7 Wirtschaft Wirtschaftsstruktur und Beschäftigung Die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde Neunkirchen ist historisch durch den Bergbau und die Metallverarbeitung geprägt. Durch den Rückgang des Bergbaus nach dem 2. Weltkrieg setzte in der Region ein Strukturwandel ein und die Wirtschaftsstruktur in Neunkirchen veränderte sich. Während der Bergbau wegfiel, wurde das Know-how der Metallverarbeitung genutzt, um wirtschaftliche Schwerpunkte im Bereich Eisen-, Metall- und Kunststoffverarbeitung zu entwickeln, die in der Wirtschaftsstruktur von Neunkirchen heute ein maßgeblicher Faktor sind. Die Wirtschaftsstruktur der Gemeinde wird bestimmt durch zahlreiche Unternehmen des produzierenden und verarbeitenden Gewerbes. Vertreten sind sowohl große Unternehmen wie die „Schäfer Gruppe“, die der größte Arbeitgeber im Kreis Siegen-Wittgenstein ist, als auch kleine und mittelständische Unternehmen mit hoher Wirtschaftskraft. Neben dem produzierenden und verarbeitenden Gewerbe haben sich in den vergangenen Jahren auch Handels- und Dienstleistungsunternehmen sowie Betriebe im Bereich der IT- und Softwaretechnik entwickelt und etabliert. Heute ist Neunkirchen ein bedeutender Wirtschafts- und Arbeitsplatzstandort im Siegerland mit einem breit gefächerten Branchenspektrum. Im Jahr 2016 waren insgesamt 938 Gewerbebetriebe in Neunkirchen angemeldet.

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Abb.29: Entwicklung sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort im regionalen Vergleich 2008-2015

Quelle: Information und Technik NRW (2017).

Die Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Gemeinde Neunkirchen ist zwischen 2008 und 2015 insgesamt positiv verlaufen. Nachdem im Zuge der Finanzkrise von 2008 bis 2010 eine Abnahme der Beschäftigten zu verzeichnen ist, hat die Anzahl der Beschäftigten von 2010 bis 2015 beständig zugenommen. Eine ähnliche Entwicklung ist auch in den Vergleichsregionen zu beobachten. Der Rückgang zwischen 2008 und 2010 fiel in Neunkirchen allerdings stärker aus als in den Vergleichsregionen (vgl. Abb.29). Insgesamt waren im Jahr 2015 am Arbeitsort Neunkirchen 6.109 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, davon 86,7% in Vollzeit und 13,3% in Teilzeit. Rund 70% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten war männlich und rd. 30% waren weiblich (vgl. 0).

Tab. 16: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort nach Beschäftigungsumfang und Alter (2015)

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Insgesamt Männlich Weiblich Beschäftigungsumfang / Altersgruppe Anzahl Beschäftigte insgesamt 6.109 4.254 1.855 unter 25 Jahre 699 482 217 25 bis unter 50 Jahre 3.264 2.252 1.012 50 Jahre und mehr 2.146 1.520 626 Vollzeitbeschäftigte 5.294 4.151 1.143 unter 25 Jahre 660 465 195 25 bis unter 50 Jahre 2.822 2.199 623 50 Jahre und mehr 1.812 1.487 325 Teilzeitbeschäftigte 815 103 712 unter 25 Jahre 39 17 22 25 bis unter 50 Jahre 442 53 389 50 Jahre und mehr 334 33 301 Quelle: Information und Technik NRW (2017).

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Das hohe Angebot an Arbeitsplätzen in Neunkirchen (6.109 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort bei 14.003 Einwohnern in der Gemeinde) bestätigt die hohe Bedeutung der Gemeinde als Wirtschafts- und Arbeitsplatzstandort ebenso wie der positive Pendlersaldo. Von den Beschäftigten, die in Neunkirchen wohnen, arbeiten rd. 63% in anderen Kommunen. Insgesamt ist die Zahl von Einpendlern (4.286 Einpendler), die in Neunkirchen arbeiten und in anderen Kommunen wohnen, jedoch deutlich höher als die Anzahl der Auspendler (3.157 Auspendler) (vgl. Tab. 17).

Tab. 17: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wohn- und Arbeitsort (2015) Beschäftigte, Beschäftigte, Beschäftigte, die in der die in der die in der Einpendler Auspendler Gemeinde (über die (über die Pendlersaldo Gemeinde Gemeinde wohnen und Gemeindegrenze) Gemeindegrenze) wohnen arbeiten arbeiten Gemeinde Anzahl / Beschäftigte Neunkirchen 4.978 6.109 1.823 4.286 3.157 +1.129 männlich 3.069 4.254 1.172 3.082 1.899 +1.183 weiblich 1.909 1.855 651 1.204 1.258 -54 Quelle: Information und Technik NRW (2017).

Im Juli 2017 waren in der Gemeinde Neunkirchen insgesamt 296 Menschen als arbeitssuchend gemeldet.

Gewerbe- und Industriegebiete Für die wirtschaftliche Entwicklung einer Kommune und für die Ansiedlung von Unternehmen sind Gewerbe- und Industriegebiete wichtig. In Neunkirchen ist eine Fläche von rd. 160 ha mit Bebauungsplänen als GE/GI-Gebiet ausgewiesen. Hinzu kommen weitere Flächen, die sich historisch entwickelt haben und ebenfalls als GE/GI-Gebiete genutzt werden. Wie im Flächennutzungsplan zu erkennen ist liegen diese gewerblich genutzten Bereiche überwiegend zentral innerhalb der Ortslagen an den Wasserläufen von „Heller“ und „Wildebach“ (vgl. Abb.31). Außerhalb der Ortslage besteht in Salchendorf das rd. 35ha große Industriegebiet Pfannenberg, mit den Schäferwerken und dem EMW-Stahl Service Center. Für den Transport der Metallerprodukte wird das Industriegebiet täglich mehrfach von einem Güterzug angefahren. Die Bahntrasse führt von Herdorf aus über Struthütten, Neunkirchen und Salchendorf auf den Pfannenberg.

Abb.30: Schäferwerke an der Ortsdurchfahrt Salchendorf (links) und Güterverkehr hinter dem Rathaus (rechts)

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

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Abb.31: Flächennutzungsplan der Gemeinde Neunkirchen (Stand 2001)

Quelle: Gemeinde Neunkirchen (2017).

Einzelne ehemalige Gewerbe- und Industrieflächen außerhalb der Ortslagen werden heute nur noch teilweise bzw. nicht mehr genutzt und liegen brach (z.B. Lange Wiese, Struthütten). Zusätzlich zu den GE/GI-Gebieten innerhalb des Gemeindegebiets hat Neunkirchen mit der Nachbargemeinde Burbach gemeinsam das interkommunale Gewerbegebiet „Rübgarten“ im Bereich des Siegerlandflughafens entwickelt. In den Gewerbegebieten innerhalb der Gemarkung von Neunkirchen sind derzeit nur wenige freie Flächen vorhanden. Für Unternehmensansiedlungen stehen im interkommunalen Gewerbegebiet „Rübgarten“ Flächen zur Verfügung. Die Gemeinde Neunkirchen verfolgt das Ziel neue GE/GI-Gebiete für die Ansiedlung von Unternehmen bzw. Betriebserweiterungen bestehender Unternehmen zu entwickeln. Aufgrund der Topographie sind geeignete Flächen jedoch nur begrenzt vorhanden.

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ECKPUNKTE Wirtschaft . Das hohe Arbeitsplatzangebot und der positive Pendlersaldo unterstreichen den Stellenwert von Neunkirchen als wichtiger Wirtschafts- und Arbeitsplatzstandort im südlichen Siegerland. . Das produzierende und verarbeitende Gewerbe hat eine hohe Bedeutung als Arbeitgeber. . Die Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist in den vergangenen Jahren insgesamt positiv verlaufen und folgt der Entwicklung in den Vergleichsregionen. . Die innerörtlichen GE/GI-Gebiete prägen maßgeblich das Ortsbild der Gemeinde, insbesondere im Bereich der Ortsdurchfahrten in den Ortsteilen Neunkirchen, Salchendorf und Zeppenfeld. . Flächen für Neuansiedlungen oder Betriebserweiterungen innerhalb der Gemeinde Neunkirchen sind derzeit nur in begrenztem Maß vorhanden.

3.8 Versorgung Die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs wird in Neunkirchen durch den REWE-Supermarkt in der Ortsmitte von Neunkirchen, 5 Discounter, 2 Drogerien, 14 Bäckerei- und Metzgereigeschäfte sowie 3 Tankstellen sichergestellt (vgl. Tab. 18). Den zentralen Versorgungs- und Einkaufsbereich stellt die Ortsmitte von Neunkirchen dar. Hier sind im Umfeld des Rathauses und entlang der Kölner Straße zahlreiche Einzelhandels- und Dienstleistungsangebote angesiedelt. Die Erreichbarkeit der Versorgungseinrichtungen ist durch den ÖPNV und den Bürgerbus Neunkirchen sichergestellt.

Tab. 18: Nahversorgungseinrichtungen in den Ortsteilen

nkirchen

Insgesamt Altenseelbach Neu Salchendorf Struthütten Wiederstein Zeppenfeld Einrichtung Anzahl Supermarkt 1 - 1 - - - - Discounter 5 - 3 - - - 2 Drogerie 2 - 2 - - - - Bäcker/Metzger 14 1 5 4 1 - 3 Mobile Händler 1 - - - - 1 - Tankstelle 3 - 1 - 1 - 1 Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016)

Im Bereich Einzelhandel sind in der Ortsmitte neben dem REWE-Supermarkt und der Drogerie Rossmann auch Fachgeschäfte wie z.B. Buchhandlung, Bekleidungsgeschäfte, Schuhgeschäfte, Stoffgeschäft, Parfümerie, Blumenhandlung und Optiker vertreten. Im Bereich Dienstleistungen existieren u.a. mehrere Bankfilialen, Versicherungsagenturen, Rechtsanwälte und Friseure. Ein Teil der Händler und Dienstleister

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haben sich im Verein ProKunde Neunkirchen e.V. zusammengeschlossen, der sich mit verschiedenen Aktionen und Initiativen für eine positive Entwicklung des Standorts Neunkirchen einsetzt. In dem zentralen Versorgungsbereich ist derzeit ein zunehmender Leerstand von Gewerbeflächen für Geschäfte, Gastronomie und Dienstleistung festzustellen. Aufgrund ungünstiger Standortbedingungen an der stark befahrenen Ortsdurchfahrt (Kölner Straße) wird in Zukunft mit einer weiteren Zunahme von Geschäftsleerständen gerechnet. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken verfolgt die Gemeinde das Ziel, die Voraussetzungen für die Ansiedlung von Einzelhandels-, Gastronomie- und Dienstleistungsangeboten in der Ortsmitte zu verbessern und so den Versorgungsbereich zu stärken. Die Verbesserung der Verkehrssituation auf der Kölner Straße und die Einbindung des alten Dorfs als attraktiver Standort sind dabei zentrale Themen. Erste Planungsüberlegungen zum Ausbau der Ortsmitte liegen bereits vor. Durch die geplante Aufnahme der Ortsmitte in das Städtebauförderungsprogramm erhofft sich die Gemeinde finanzielle Unterstützung für die Realisierung der Maßnahmen im öffentlichen Bereich. In den Ortsteilen wird das Grundversorgungsangebot durch Bäckerei- und Metzgereigeschäfte sowie durch einen mobilen Händler in Wiederstein ergänzt. Im Rahmen der Ortsrundgänge berichteten die örtlichen Akteure, dass die Zukunft der Versorgungseinrichtungen in den Ortsteilen (Bäcker/Metzger) durch altersbedingten Ruhestand und Schwierigkeiten bei der Betriebsnachfolge zum Teil ungewiss ist.

Abb.32: Einzelhandel in der Ortsmitte Neunkirchen (Kölner Straße)

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

Da Neunkirchen im Landesentwicklungsplan NRW als Mittelzentrum ausgewiesen ist übernimmt die Gemeinde auch für die Bevölkerung der umliegenden Kommunen wichtige Versorgungsfunktionen. Neunkirchen ist Anlaufpunkt für die Versorgung mit Waren, Dienstleistungen und Infrastrukturangeboten

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die über die Grundversorgung hinausgehen. Das Angebot in der Ortsmitte Neunkirchen wird dabei durch großflächigen Einzelhandel mit nicht zentrenrelevanten Sortimenten in den Gewerbegebieten erweitert. Sondergebiete für großflächigen Einzelhandel sind im Flächennutzungsplan der Gemeinde im Gewerbe- und Industriegebiet „Auwiese“ (Zeppenfeld) sowie im Umfeld der Straße „Am Siebersweiher“ (Salchendorf) dargestellt (vgl. Abb.31).

ECKPUNKTE Versorgung . Mit einem umfangreichen Versorgungsangebot übernimmt die Gemeinde Neunkirchen als Mittelzentrum wichtige Versorgungsfunktionen für die umliegenden Kommunen. . Die Ortsmitte Neunkirchen stellt den zentralen Versorgungsbereich der Gemeinde dar. . Stärkung der Ortsmitte als Versorgungszentrum durch städtebauliche/bauliche und verkehrliche Maßnahmen. . Über den REWE-Supermarkt, die Discounter und die Lebensmittelgeschäfte in den Ortsteilen wird die Grundversorgung der Bevölkerung sichergestellt.

3.9 Tourismus, Freizeit und Kultur Touristische Infrastruktur und Freizeitangebote Die touristische Vermarktung der Destination Siegen-Wittgenstein erfolgt durch den Touristikverband Siegerland-Wittgenstein e.V., der die Aufgabe hat das Fremdenverkehrsbewusstsein in der Region zu stärken und der heimischen Bevölkerung das Bewusstsein zu vermitteln, in einer Tourismusregion zu leben. Dabei findet eine kontinuierliche Rückkopplung zu den Zielen des Masterplans Tourismus des Landes Nordrhein-Westfalen statt.

Tab. 19: Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe

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Insgesamt Altenseelbach Neunkirchen Salchendor Struthütten Wiederstein Zeppenfeld Einrichtung Anzahl Geöffnete Beherbergungsbetriebe 9 1 4 3 1 - - angebotene Betten 87 2 55 18 12 - - Restaurant 6 - 3 1 1 - 1 Café/Eisdiele 5 - 1 3 - 1 - Imbiss 8 1 4 2 - - 1 Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016)

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In der Gemeinde Neunkirchen besteht die touristische Infrastruktur aus den Beherbergungsbetrieben, den gastronomischen Betrieben, den Sport- und Freizeiteinrichtungen, mehreren Wanderwegen, den historischen Ortskernen sowie Einrichtungen und Angeboten zur Geschichte der Gemeinde bzw. zur Tradition alter Handwerkskunst. Insgesamt ist die touristische Infrastruktur eher auf Naherholung ausgerichtet.

Im Gastgeberverzeichnis der Gemeinde Neunkirchen werden insgesamt 9 Unterkünfte geführt (2 Hotels und 7 Ferienhäuser/-wohnungen). In den Unterkünften werden insgesamt 87 Betten angeboten (vgl. Tab. 19). Aufgrund der kleinteiligen Betriebsstruktur liegen keine Angaben zur Anzahl der Gästeankünfte und zu Übernachtungszahlen vor. Wie Tab. 19 zeigt existieren Gaststätten vorwiegend noch in den Ortsteilen Neunkirchen und Salchendorf.

Abb.33: Sportplatz Salchendorf (links) und Familienbad Freier Grund (rechts)

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

Der überwiegende Teil der Sport- und Freizeiteinrichtungen konzentriert sich in den Ortsteilen Altenseelbach, Neunkirchen und Salchendorf (vgl. Tab. 20).

Als Freizeiteinrichtung mit besonderer Bedeutung kann das Familienbad Freier Grund hervorgehoben werden. Das Schwimmbad bietet ein ganzjährig geöffnetes Hallenbad und ein beheiztes Freibad mit großem Außenbereich, das den Gästen während der Sommersaison zusätzlich zum Hallenbad zur Verfügung steht. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens (LKW-Verkehr) auf der Jung-Stilling-Straße und der Lage der Parkplätze auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist die Verkehrssituation vor dem Familienbad derzeit unbefriedigend. Von Seiten der Gemeinde besteht die Planung, die Situation im Bereich des Ortseingangs durch die Anlage eines Kreisverkehrsplatzes zu verbessern.

Abb.34: Zufahrt zum Familienbad Freier Grund

Quelle: Eigene Aufnahme (2017)

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Tab. 20: Sport- und Freizeiteinrichtungen

Insgesamt Altenseelbach Neunkirchen Salchendorf Struthütten Wiederstein Zeppenfeld Einrichtung Anzahl Hartplatz/Rasenplatz 4 1 2 1 - 1 - Angelweiher 1 - - 1 - - - Bolzplatz 5 1 1 1 1 - 1 Dirt-Bike-Park 1 - - - - - 1 Familienbad Freier Grund 1 - - 1 - - - Minigolfanlage 1 - - 1 - - - Modellflugplatz 1 1 - - - - - Reithalle/-platz 1 - - 1 - - - Schießanlage 4 1 1 1 1 - - Skateranlage 1 1 - - - - - Skipiste 2 1 1 - - - - Tennisanlage 4 1 2 1 - - - Verkehrsübungsplatz 1 1 - - - - - Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016)

Die hügelige und waldreiche Landschaft der Gemeinde Neunkirchen wird durch mehrere Themen- und Rundwanderwege erschlossen, die zum Teil mit tatkräftiger Unterstützung durch die Heimatvereine angelegt wurden und von diesen gepflegt werden. Als Beispiele können der Rundwanderweg „Ansichten - Aussichten“ und der „Salchendorfer Bergmannspfad“ genannt werden. Highlights, die von den Wanderern rund um Neunkirchen entdeckt werden können sind z.B. das Naturschutzgebiet Mahlscheid mit dem Silbersee (ehem. Basaltbergwerk) und der Pfannenberger Aussichtsturm (Förderturm der Grube Pfannenberger Einheit). Entlang des Wanderwegs „Ansichten - Aussichten“ sind Reproduktionen von Gemälden heimischer Künstler und auch einige Skulpturen aufgestellt. Zudem sind zahlreiche Zeugnisse des Bergbaus wie z.B. ehemalige Stollen und Halden in der Umgebung der Gemeinde zu finden.

Abb.35: Eingang zum Wodanstollen (links) und Dorfschmiede Salchendorf (rechts)

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

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Besondere Angebote, die die Geschichte der Gemeinde und das traditionelle Handwerk darstellen, bilden die Heimatmuseen in Neunkirchen, Salchendorf und Wiederstein (siehe Kapitel „Private Veranstaltungsräume und Treffpunkte“) sowie das Besucherbergwerk „Wodanstollen“ und die „Dorfschmiede“ in Salchendorf, die durch den Heimatverein Salchendorf betriebenen werden.

Das Besucherbergwerk wird seit 1997 ehrenamtlich durch den Heimatverein betrieben und beständig weiter ausgebaut. Neben dem Erlebnis der „Untertagewelt“ werden im Rahmen der Führungen auch verschiedene historische Werkzeuge und Maschinen vorgeführt. In der voll funktionsfähigen Dorfschmiede, die seit 1993 durch den Heimatverein betrieben wird, dürfen die Besucher dem Schmied nicht nur über die Schulter schauen, sondern auch selbst aktiv Eisen schmieden. Schmiedevorführungen, in denen den Gästen das alte Handwerk anschaulich erklärt wird, finden jeden 2. Samstag im Monat statt.

Kulturelle Veranstaltungen Die Gemeinde Neunkirchen verfügt über ein vielfältiges Angebote an Kunst- und Kulturveranstaltungen. Regelmäßig stattfindende Kunst- und Kulturveranstaltungen sind beispielsweise die Veranstaltungsreihen „Kultur. Am Ort“, „Neunkirchen live“ und „der Rassberg ruft“ sowie die jährlichen Veranstaltungen „Rock am Stadion“ und „Weiherfest“. Weitere Veranstaltungen wie z.B. Gemeinde- und Bürgerfeste, Feuerwehrfeste, Backesfeste und Heimatabende werden von den Vereinen und Kirchengemeinden durchgeführt. Außerdem finden verschiedene Lesungen und Literaturvorträge statt. Ein außergewöhnlicher Ausstellungsraum in Neunkirchen ist die britische Telefonzelle am Rathausplatz. Die Telefonzelle kann von jedermann kostenfrei für einen Zeitraum von 4 bis 8 Wochen gemietet und mit Objekten, Informationen und Kunstwerken gefüllt werden. Jährlich stattfindende Themenmärkte runden das vielfältige Veranstaltungsangebot der Gemeinde ab. Zu nennen sind hier insbesondere der Frühlings- und Automarkt, der Bauern- und Ökomarkt sowie der Weihnachtsmarkt. Die Märkte finden in der Ortsmitte von Neunkirchen, entlang der Kölner Straße, im Umfeld des Rathauses und im historischen Ortskern von Neunkirchen statt.

ECKPUNKTE Tourismus und Kultur . Touristische Schwerpunkte der Gemeinde Neunkirchen liegen in den Themenfeldern „Aktivtourismus“ sowie „Natur und Geschichte erleben“. . Die kleinteilige Beherbergungsinfrastruktur und die gastronomischen Angebote sind nur teilweise auf eine touristische Entwicklung ausgerichtet. . Das vielfältige Angebot von Kunst- und Kulturveranstaltungen, Märkten und Festen erhöht die Wohn- und Lebensqualität in der Gemeinde. . Bei der Bereitstellung von touristischen und kulturellen Angeboten spielt das ehrenamtliche Engagement eine bedeutende Rolle.

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3.10 Land- und Forstwirtschaft Die Landwirtschaft spielt in der Gemeinde Neunkirchen traditionell eine eher untergeordnete Rolle. Unter anderem aufgrund der Topographie und der geringen Anzahl an landwirtschaftlich nutzbaren Flächen in den Tallagen wurde Landwirtschaft meist nur zur Selbstversorgung im Nebenerwerb betrieben und beschränkte sich überwiegend auf Tierhaltung. Insgesamt waren im Jahr 2016 in den Ortsteilen von Neunkirchen 8 landwirtschaftliche Betriebe gemeldet (vgl. Tab. 21). Die eine Hälfte der Betriebe wird im Haupterwerb und die andere Hälfte im Nebenerwerb betrieben.

Tab. 21: Landwirtschaftliche Betriebe

Insgesamt Altenseelbach Neunkirchen Salchendorf Struthütten Wiederstein Zeppenfeld Landwirtschaftliche Betriebe Anzahl Haupterwerb 4 1 - 1 - 1 1 Nebenerwerb 4 - - - - 3 1 Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016)

Die Bewirtschaftung der großflächigen Waldgebiete spielte in der Vergangenheit eine bedeutende Rolle in der Gemeinde Neunkirchen. Die Wälder waren ein wichtiger Lieferant für die regionalen Gerbereien und Lederfabriken und die hergestellte Holzkohle wurde für die Verhüttung des Eisenerzes benötigt. Bewirtschaftet wurden die Wälder meist in Form von Haubergen. Diese Form der Bewirtschaftung ist zur Brennholzgewinnung teilweise bis heute erhalten geblieben. Zudem übernehmen die Waldflächen heute eine wichtige Rolle für den Naturschutz und die Naherholung.

ECKPUNKTE Land- und Forstwirtschaft . In Neunkirchen sind nur noch wenige landwirtschaftliche Betriebe existend, die die vorhandenen Landwirtschaftsflächen bewirtschaften. . Die ausgedehnten Waldgebiete übernehmen wichtige Funktionen als Flächen für Naturschutz und Naherholung.

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3.11 Natur und Landschaft Die Gemeinde Neunkirchen liegt im Hellerbergland, dem südlichsten Teil des Naturraums Siegerland und Teil des Rheinischen Schiefergebirges. Durch das Gemeindegebiet fließen mehrere Wasserläufe in deren Tallagen sich die Ortsteile der Gemeinde entwickelt haben. Die oberen Lagen erreichen in Neunkirchen Höhen von bis zu 510m über N.N, während die die Täler bis auf 240m über N.N abfallen. Im Vergleich mit dem Kreis Siegen-Wittgenstein und dem Regierungsbezirk Arnsberg wird deutlich, dass die Gemeinde Neunkirchen über einen überdurchschnittlich hohen Waldanteil und einen unterdurchschnittlich niedrigen Anteil an Landwirtschaftsflächen verfügt (vgl. Abb.36).

Abb.36: Flächennutzungen im regionalen Vergleich

Quelle: Information und Technik NRW (2017)

Innerhalb des Gemeindegebiets sind die folgenden Schutzgebiete ausgewiesen:  N1 - Naturschutzgebiet „Mahlscheid“ (107,7 ha)  N2 - Naturschutzgebiet „Hellertalaue“ (25,2 ha)  N3 - Naturschutzgebiet „ Wildenbachtal“ (15,2 ha)  N4 - Naturschutzgebiet „ Mischebachtal“ (16,3 ha)  N5 - Naturschutzgebiet „ Pfannenberger Wald (41,1 ha)  N6 - Naturschutzgebiet „Hofstätter Wald“ (230,8 ha)  N7 - Naturschutzgebiet „Bahlenbachseifen“ (48,8 ha)  FFH-Gebiet „Bergwiesen Lippe mit Buchheller und Mischebachtal (16,3 ha)  Vogelschutzgebiet „Wälder und Wiesen bei Burbach und Neunkirchen (840,2 ha)  Landschaftsschutzgebiet (gesamter Außenbereich)

ECKPUNKTE Natur und Landschaft . Die Gemeinde Neunkirchen ist geprägt durch einen hohen Waldanteil und eine Vielzahl von schützenswerten Landschaften und Naturräumen.

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3.12 Kooperationen, Konzepte und Mitgliedschaften Interkommunale Kooperationen Die Gemeinde Neunkirchen kooperiert in verschiedenen Bereichen mit anderen Kommunen. Beispiele der interkommunalen Zusammenarbeit sind:  Abwasserverband Hellertal (Beteiligte Kommunen: Burbach, Herdorf, Neunkirchen, Wilnsdorf)  Gemeinschaftliche Sekundarschule Burbach/Neunkirchen (Beteiligte Kommunen: Burbach, Neunkirchen)  Interkommunales Gewerbegebiet „Rübgarten“ (Beteiligte Kommunen: Burbach, Neunkirchen)  LEADER Drei-Länder-Eck (Beteiligte Kommunen: Burbach, Neunkirchen, Wilnsdorf)

Konzepte  Integriertes Klimaschutzkonzept für den Kreis Siegen-Wittgenstein (2014)  Kommunales Klimaschutzkonzept (2010)  Regionales Entwicklungskonzept 2014-2020 der LEADER-Region „3-Länder-Eck“ (2017)  Verkehrserschließungskonzept (in Arbeit)

Mitgliedschaften  Abwasserverband Hellertal  Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGST)  Kommunaler Arbeitgeberverband (KAV)  LEADER-Region „3-Länder-Eck“  Naturpark Sauerland-Rothaargebirge  Städte- und Gemeindebund  vhw - Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V.  Westfälische Eisenstraße  Zweckverband kommunale Datenzentrale Westfalen-Süd (KDZ)  Zweckverband Sparkasse Burbach-Neunkirchen

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4. Profile der Ortsteile

Für die 6 Ortsteile der Gemeinde Neunkirchen wurden umfassende Ortsteilprofile erstellt, in denen die wichtigsten Themen der Bestandsaufnahme/-analyse auf Ortsteilebene zusammengefasst sind. Neben der Darstellung der räumlichen Lage des jeweiligen Ortsteils werden folgende Themen in den Profilen skizziert:  Kurzcharaktieristik  Demographie  Soziale Infrastruktur  Städtebauliche Rahmenbedingungen  Versorgung und Landwirtschaft  Gastgewerbe

Ferner wurde für jeden Ortsteil eine Stärken-Schwächen-Analyse erstellt. Diese basiert auf den Erkenntnissen aus der Bestandsaufnahme/-analyse sowie den Ergebnissen der IKEK-Veranstaltungen und der Ortsrundgänge mit den Vertretern der Ortsteile. Abgeleitet aus der Analyse werden eine qualitative Einschätzung der Zukunftsfähigkeit, der Beitrag der einzelnen Ortsteile zur gesamtkommunalen Entwicklung und der lokale Handlungsbedarf formuliert.

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4.1 Altenseelbach Ortsteilprofil ALTENSEELBACH Räumliche Lage

Quelle: Eigene Darstellung (2017). Kurzcharakteristik Altenseelbach ist mit 1.397 Einwohnern (Stand 2015) der zweitkleinste Ortsteil der Gemeinde Neunkirchen und liegt im nordöstlichen Gemeindegebiet an der Grenze zu Rheinland-Pfalz. Vermutlich ist Altenseelbach eine der ältesten Siedlungen des Freien Grundes. Ab dem 18. Jahrhundert wurde der Ortsteil durch den Bergbau geprägt. In 3 großen und mehreren kleinen Gruben wurde Eisenerz abgebaut. Eine städtebauliche Besonderheit des Ortsteils ist das Siedlungsraster mit parallel verlaufenden Straßenzügen im alten Ortskern. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Altenseelbach nach einem Brand im Jahr 1783 zum größten Teil planmäßig neu aufgebaut wurde. Das GE/GI-Gebiet Daadenbach gehört zu den größten GE/GI-Gebieten der Gemeinde Neunkirchen. Demographie Bevölkerungsentwicklung 2006 bis 2015 (Stand 2006 = 100)

Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016).

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Ortsteilprofil ALTENSEELBACH Soziale Infrastruktur Medizinische Versorgungs- und Spiel-, Sport- und Freizeiteinrichtungen/-angebote Pflegeeinrichtungen/-angebote . 1 öffentlicher Spielplatz . 1 Heilpraktiker . 1 Kindergartenspielplatz . 1 Schulspielplatz . 1 Asche-/Rasenplatz . 1 Bolzplatz Jugendeinrichtungen von anerkannten . 1 Modelflugplatz Trägern der Jugendhilfe . 1 Schießanlage . 1 Jugendraum (CVJM und ELG) . 1 Skateranlage . 1 Skipiste . 1 Tennisanlage . 1 Verkehrsübungsplatz Dorfgemeinschaftshaus Altenseelbach Raumangebot: Saal, Küche Barrierefrei: Nein Ausstattung: Leinwand, Bühne Auslastung (2015)*: 3 % Einnahmen (2015): k.A. Ausgaben (2015): 6.818,- EUR Feuerwehr, Vereine, private Nutzergruppen: Nutzer Nutzung: Nutzung durch Feuerwehr, Vereinsfeiern, Privatfeiern

Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016). * = 100% Auslastung entspricht 16 Std. pro Tag an 365 Tagen DGH-Altenseelbach im Jahr (5.840 Std./Jahr). Quelle: Eigene Aufnahme (2017). Private Veranstaltungsräume und Treffpunkte . 1 kirchliches Gebäude . 1 Sportheim . 1 Schützenhaus . 1 Vereinshaus Tennis . 1 Vereinshaus Bürgerverein (Haus Toni Weber) . 1 Vereinshaus Verband Wohneigentum

Haus Toni Weber (Scheune) Quelle: Eigene Aufnahme (2017).

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Ortsteilprofil ALTENSEELBACH Soziale Infrastruktur Betreuungseinrichtungen für Kinder Schulische Bildungseinrichtungen . Kindertagesstätte Altenseelbach (Arbeiterwohlfahrt) . Nächste Grundschule in Neunkirchen/Struthütten Außerschulische Bildungseinrichtungen . Weiterführende Schulen im „Schulzentrum Rassberg“ (Neunkirchen/Zeppenfeld) . Volkshochschule Siegen-Wittgenstein . Nächster Universitätsstandort in Siegen . Musikschule Neunkirchen e.V. Städtebauliche Rahmenbedingungen Bebaubare Grundstücke nach §30 und §34 BauGB Plätze und Freiflächen §30 BauGB . Vorplatz Haus Toni Weber . 3 bebaubare Grundstücke (Privateigentum) . Vorplatz Dorfgemeinschaftshaus §34 BauGB . Kriegerdenkmal Altenseelbach . 4 bebaubare Grundstücke (Privateigentum) . Freiflächen im Umfeld des ehemaligen Freibads . Freifläche in der Ringstraße Versorgung und Landwirtschaft Versorgungseinrichtungen (Grundversorgung) Landwirtschaftliche Betriebe . 1 Lebensmittelfachgeschäft (Bäcker/Metzger) . 1 Haupterwerbsbetrieb Gastgewerbe Beherbergung Gastronomie . 1 Beherbergungsbetrieb (2 Betten) . 1 Imbiss

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Ortsteilprofil ALTENSEELBACH Prägende Stärken und Schwächen Thema Stärken Schwächen . Die Erreichbarkeit der medizinischen . Nahezu keine medizinischen Versorgungs- Versorgungseinrichtungen in Neunkirchen und Pflegeangebote vor Ort wird durch ÖPNV sichergestellt . Angebot an Spiel,- Sport- und . Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen Freizeiteinrichtungen/-angeboten teilweise in unbefriedigendem Zustand vorhanden . Stillgelegtes Freibad mit Becken, . Verschiedene Freizeitangebote im Umfeld Nebenanlagen, Funktionsgebäude liegt Soziale Infrastruktur, des ehemaligen Freibads seit 2012 brach Freizeit, Kultur, Vereine, . Ausreichendes Angebot an öffentlichen . Geringe Auslastung des Ehrenamt, Bildung und und privaten Veranstaltungsräumen Dorfgemeinschaftshauses Betreuung und Treffpunkten . Ehemalige Schule wird seit mehreren . Haus Toni Weber ist ein beliebter Jahren für Zwischennutzungen verwendet Veranstaltungsraum für private (Langfristiges Konzept fehlt Feierlichkeiten und Kulturveranstaltungen (z.B. Hochzeiten, Lesungen, Kabarett) . Aktive Vereine prägen die . Teilweise bestehen Nachwuchssorgen Dorfgemeinschaft in den Vereinen . Kindertagesstätte vorhanden . Standort der ehemaligen Grundschule steht leer . Historische Siedlungsstruktur im alten . Teilweise unattraktive Gestaltung der Ortskern noch weitgehend erhalten Straßenräume und schlechter Zustand der Straßen . Geringes Angebot an innerörtlichen Städtebauliche Platz- und Freiflächen/Treffpunkten Rahmenbedingungen . Überwiegend Anliegerverkehr in den . Durch Bahntrasse und Topographie von und Verkehr Wohngebieten den anderen Ortsteilen getrennt . ÖPNV-Anbindung über Bus/Bürgerbus . Erhöhter LKW-Verkehr im alten Ortskern und Bahnhof Altenseelbach durch Gewerbestandort am Seelbach . Unzureichender Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur . Die Ortsmitte Neunkirchen als zentrales . Nur noch ein Lebensmittelfachgeschäft Versorgungszentrum der Gemeinde ist (Metzger) im Ort vorhanden gut erreichbar . Geringes Angebot an Beherbergungs- und Versorgung, Wirtschaft, Gastronomiebetrieben und Gastgewerbe . Wirtschafts- und Arbeitsplatzstandort mit großflächigem GE/GI-Gebiet (Gewerbe- und Industriegebiet Daadenbach)

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Ortsteilprofil ALTENSEELBACH Zukunftsfähigkeit und Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Gesamtkommunal Insgesamt ist die Gemeinde Neunkirchen durch die reizvolle Landschaft in der Umgebung, eine hohe Zahl von Arbeitsplätzen, starke Wirtschaftsunternehmen, eine gute Verkehrsanbindung und ein hochwertiges Bildungs- und Versorgungsangebot ein attraktiver Standort für Wohnen und Arbeiten. Bei ihrer Entwicklung profitieren die Ortsteile der Gemeinde von ihrer räumlichen Nähe zueinander und von den engen funktionalen Verflechtungen untereinander. Die einzelnen Ortsteile übernehmen mit den vorhandenen Infrastruktureinrichtungen sowie durch die Aktivitäten der Dorfgemeinschaft ihre Funktion innerhalb der Gemeinde und tragen einen wichtigen Teil zur gesamtkommunalen Entwicklung und Zukunftsfähigkeit bei.

Ortsteil Altenseelbach . Attraktiver Wohnstandort mit vielfältigen Spiel-, Sport- und Freizeiteinrichtungen/-angeboten und guter Anbindung an die reizvolle Landschaft der Umgebung. . Örtliche Akteure setzen sich mit verschiedenen Aktivitäten sowie durch die Bereitstellung von Veranstaltungsräumen (Haus Toni Weber) für die Gemeinschaft ein und gestalten aktiv das gesellschaftliche Leben im Dorf. . Durch die Aufwertung der Straßenräume, die Herstellung von Radwegeverbindungen und die Schaffung von Treffpunkten im Freien kann die Attraktivität als Wohnstandort gesteigert werden. . Das GE/GI-Gebiet Daadenbach ist ein wichtiger Gewerbe- und Arbeitsplatzstandort in der Gemeinde. Lokaler Handlungsbedarf . Gestaltung der Straßenräume und Schaffung von Treffpunkten im Freien. . Brachliegendes Freibad bedarf einer Folgenutzung und -gestaltung . Folgenutzung für den Standort der ehemaligen Grundschule. . Weiterentwicklung des Dorfgemeinschaftshauses als Vereinshaus. . Ausbau der Radwegeverbindungen

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4.2 Neunkirchen Ortsteilprofil NEUNKIRCHEN Räumliche Lage

Quelle: Eigene Darstellung (2017). Kurzcharakteristik Neunkirchen ist mit 3.841 Einwohnern (Stand 2015) der größte Ortsteil der Gemeinde und war namengebend bei dem Zusammenschluss zur Großgemeinde 1969. Gegründet wurde der Ortsteil Neunkirchen im 12. Jahrhundert in Verbindung mit dem Bau einer neuen Kirche. Wie das gesamte Siegerland wurde auch der Ortsteil Neunkirchen in der Vergangenheit stark durch den Bergbau geprägt. Zudem hatte die Metallverarbeitung eine hohe Bedeutung für den Ortsteil. Ab ca. 1900 entwickelte sich eine blechverarbeitende Industrie mit Unternehmen die bis heute bestehen. Die Ortsmitte im Umfeld des Rathauses und des Historischen Ortskerns stellt mit den Einzelhandels- und Dienstleistungsangeboten sowie dem Sitz der Verwaltung den zentralen Versorgungsbereich für alle Ortsteile dar. Zudem ist der Ortsteil Neunkirchen mit großflächigen GE/GI-Gebieten im Umfeld der Bahntrasse ein wichtiger Gewerbe- und Arbeitsplatzstandort Demographie Bevölkerungsentwicklung 2006 bis 2015 (Stand 2006 = 100)

Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016).

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Ortsteilprofil NEUNKIRCHEN Soziale Infrastruktur Medizinische Versorgungs- und Spiel-, Sport- und Freizeiteinrichtungen/-angebote Pflegeeinrichtungen/-angebote . 3 öffentliche Spielplätze . 6 Allgemeinmediziner . 2 Kindergartenspielplätze . 8 Fachärzte . 1 Schulspielplatz . 3 Praxen für Physiotherapie/Krankengymnastik . 2 Asche-/Rasenplätze . 1 Praxis für Ergotherapie . 1 Bolzplatz . 1 Massagepraxis . 1 Schießanlage . 1 Logopädiepraxis . 1 Skipiste . 1 Gesundheitssportzentrum . 2 Tennisanlagen . 2 Apotheken Jugendeinrichtungen von anerkannten Trägern der Jugendhilfe . 1 Jugendheim der Gemeinde Neunkirchen . 1 Jugendraum der Freiwilligen Feuerwehr . 1 Jugendraum (CVJM und ELG) . 1 Jugendraum (EFG) . 1 Jugendraum (katholische Kirchengemeinde) Otto-Reiffenrath-Haus (Bürgerhaus) Raumangebot: Großer Saal, kleiner Saal, Seminarraum, Küche Barrierefrei: Nein Ausstattung: Leinwand, Bühne, Flügel Auslastung (2015)*: 24 % Einnahmen (2015): 4.500,- EUR Ausgaben (2015): 14.021,- EUR Nutzergruppen: Vereine, private Nutzer, VHS, Verwaltung, Kirchen, DRK Nutzung: Vereinsveranstaltungen, Privatfeiern, kulturelle

Veranstaltungen, VHS-Kurse, Otto-Reiffenrath-Haus (Bürgerhaus) Veranstaltungen der Verwaltung, Quelle: Eigene Aufnahme (2017). Musikunterricht, Blutspende Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016). * = 100% Auslastung entspricht 16 Std. pro Tag an 365 Tagen im Jahr (5.840 Std./Jahr).

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Ortsteilprofil NEUNKIRCHEN Soziale Infrastruktur Private Veranstaltungsräume und Treffpunkte . 8 kirchliche Gebäude . 1 Schützenhaus . 1 Vereinshaus Fußball . 1 Vereinshaus Tennis . 1 Vereinshaus Heimatverein (Villa Leyhof )

Villa-Leyhof (Heimatmuseum Neunkirchen) Quelle: Eigene Aufnahme (2017).

Betreuungseinrichtungen für Kinder Schulische Bildungseinrichtungen . Kindergarten Kleine Strolche (Ev. Kirchenkreis Siegen) . Grundschule Neunkirchen . Familienzentrum Schatzkiste (Ev. Kirchenkreis Siegen) . Gemeinschaftliche Sekundarschule Burbach- Neunkirchen (Schulzentrum Rassberg) Außerschulische Bildungseinrichtungen . Hauptschule, Realschule und Gymnasium in Zeppenfeld . Volkshochschule Siegen-Wittgenstein (Schulzentrum Rassberg) . Musikschule Neunkirchen e.V. . Nächster Universitätsstandort in Siegen Städtebauliche Rahmenbedingungen Bebaubare Grundstücke nach §30 und §34 BauGB Plätze und Freiflächen §30 BauGB . Rathausplatz . 12 bebaubare Grundstücke (Privateigentum) . REWE-Parkplatz . 38 bebaubare Grundstücke (Eigentum der Gemeinde) . Platz im alten Dorf §34 BauGB . Außenflächen Villa Leyhof . 23 bebaubare Grundstücke (Privateigentum) . Freifläche am Backes Versorgung und Landwirtschaft Versorgungseinrichtungen (Grundversorgung) Landwirtschaftliche Betriebe . 1 Supermarkt . Keine landwirtschaftlichen Betriebe . 3 Discounter . 2 Drogerien . 5 Lebensmittelfachgeschäfte (Bäcker/Metzger) . 1 Tankstelle Gastgewerbe Beherbergung Gastronomie . 4 Beherbergungsbetriebe (55 Betten) . 1 Restaurant . 1 Café/Eisdiele . 4 Imbiss

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Ortsteilprofil NEUNKIRCHEN Prägende Stärken und Schwächen Thema Stärken Schwächen . Der Ortsteil ist zentraler Standort . Keine medizinischen Pflegeeinrichtungen medizinischer Versorgungs- für ältere Menschen vor Ort einrichtungen/-angebote . Neubesetzung von Arztstellen kann in . Standort des ambulanten Pflegedienstes Zukunft eine Aufgabe werden der Diakoniestation Neunkirchen . Vielfältige Spiel-, Sport- und . Der Zustand und die Gestaltung der Freizeiteinrichtungen/-angebote sind Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen ist vorhanden teilweise unattraktiv und nicht bedarfsgerecht . Kulturveranstaltungen finden u.a. im . Die hohe Bedeutung der Kölner Straße Otto-Reiffenrath-Haus (z.B. Kultur. Am als innerörtliche Verkehrsachse erschwert Ort) und auf dem Rathausplatz (z.B. die Durchführung von Veranstaltungen Soziale Infrastruktur, Neunkirchen live) statt im Bereich der Ortsmitte (z.B. Märkte, Freizeit, Kultur, Vereine, . Verschiedene Märkte werden im Bereich Konzerte) Ehrenamt, Bildung und der Ortsmitte Neunkirchen veranstaltet Betreuung . Der Bevölkerung stehen verschiedene . Eine zentrale Begegnungsstätte öffentliche und private Veranstaltungs- (Dorftreff) fehlt räume und Treffpunkte zur Verfügung . Den Jugendlichen stehen 5 Jugendräume unterschiedlicher Träger zur Verfügung . Aktive Vereine prägen das Miteinander . Mitgliederschwund ist bei Vereinen zu im Ortsteil Neunkirchen verzeichnen . Im Ortsteil Neunkirchen existieren . Schwierige Verkehrssituation an der 2 KiTas und eine Grundschule Grundschule Neunkirchen durch fehlende . Die Gemeinschaftliche Sekundarschule Parkplätze (zur An- und Abfahrt) und Burbach-Neunkirchen (Schulzentrum hohes Verkehrsaufkommen (Kölner Rassberg) liegt im Ortsteil Neunkirchen Straße) . Künftige Nutzung des Grundschul- standortes ist offen

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Ortsteilprofil NEUNKIRCHEN Prägende Stärken und Schwächen Thema Stärken Schwächen . Historischer Ortskern mit zum Teil gut . Gestaltung der Straßenräume zum Teil erhaltenen Fachwerkgebäuden unbefriedigend

. Hohe Anzahl von bebaubaren . Zunehmender Gebäudeleerstand Grundstücken (§30 und §34BauGB) insbesondere im alten Dorf und an der stehen zur Verfügung Ortsdurchfahrt (Kölner Straße) . Potenzial für Freiräume mit hoher . Bestehende Platz- und Freiflächen Aufenthaltsqualität ist vorhanden werden überwiegend durch Verkehrsfunktionen geprägt und weisen meist nur eine geringe Städtebauliche Aufenthaltsqualität auf Rahmenbedingungen und Verkehr . ÖPNV-Anbindung durch Bus/Bürgerbus . Hohes Verkehrsaufkommen führt zu und Bahnhof Neunkirchen Gefahrensituationen insbesondere auf der Kölner Straße und im Bereich der Ortsmitte . Bahntrasse mit Güterverkehr der Schäfer- Werke trennt die Ortslage . Unattraktives Bahnhofsumfeld durch Schrotthändler . Unzureichender Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur . Ortsmitte bietet ein vielfältiges . Im Umfeld der Ortsmitte und der Kölner Einzelhandels- und Dienstleistungs- Straße ist ein zunehmender Leerstand angebot und ist das zentrale von Gebäuden und Flächen für Versorgungszentrum für die gesamte Einzelhandel, Dienstleistungen und Gemeinde Gastronomie zu verzeichnen Versorgung, Wirtschaft, . Förderung von Einzelhandel und . Die traditionelle Gastronomie geht und Gastgewerbe Dienstleistung durch den Verein zunehmend „Pro Kunde Neunkirchen“ . Bedeutender Gewerbe- und . Teilweise negative Auswirkungen der Arbeitsplatzstandort mit großflächigen GE/GI-Gebiete auf die Wohnqualität GE/GI-Gebieten (Lieferverkehr/Lärm)

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Ortsteilprofil NEUNKIRCHEN Zukunftsfähigkeit und Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Gesamtkommunal Insgesamt ist die Gemeinde Neunkirchen durch die reizvolle Landschaft in der Umgebung, eine hohe Zahl von Arbeitsplätzen, starke Wirtschaftsunternehmen, eine gute Verkehrsanbindung und ein hochwertiges Bildungs- und Versorgungsangebot ein attraktiver Standort für Wohnen und Arbeiten. Bei ihrer Entwicklung profitieren die Ortsteile der Gemeinde von ihrer räumlichen Nähe zueinander und von den engen funktionalen Verflechtungen untereinander. Die einzelnen Ortsteile übernehmen mit den vorhandenen Infrastruktureinrichtungen sowie durch die Aktivitäten der Dorfgemeinschaft ihre Funktion innerhalb der Gemeinde und tragen einen wichtigen Teil zur gesamtkommunalen Entwicklung und Zukunftsfähigkeit bei.

Ortsteil . Kernort der Gemeinde und Versorgungszentrum für alle Ortsteile in den Bereichen Einzelhandel, Dienstleistung und medizinische Versorgung sowie Sitz der Gemeindeverwaltung. . Potenzial für eine positive städtebauliche Entwicklung durch Neuordnungsmaßnahmen und Investitionen in der Ortsmitte (Rathausumfeld) und ein hohes Angebot an bebaubaren Grundstücken sowie (Um)Nutzungsmöglichkeiten von alter/leerstehender Bausubstanz. . Akteure setzen sich mit Aktivitäten und kulturelle Angeboten (z.B. Museum des Freien Grundes) für die Gemeinschaft ein und gestalten aktiv das gesellschaftliche Leben im Ortsteil. . In Neunkirchen wird ein kulturelles Angebot für die Bewohner aller Ortsteile bereitgestellt (z.B. Veranstaltungen im Otto-Reiffenrath-Haus und auf dem Rathausplatz, Märkte in der Ortsmitte) . Florierende Gewerbe- und Industrieunternehmen sind auch künftig Garant für eine positive wirtschaftliche Entwicklung des Ortsteils und der gesamten Gemeinde mit einem hohen Arbeitsplatzangebot Lokaler Handlungsbedarf . Stärkung der Ortsmitte als zentraler Dienstleistungs- und Versorgungsbereich mit hoher Aufenthaltsqualität. . Aufwertung der Straßenräume und Freiflächen sowie des Ortsbilds. . Gebäude- und Flächenmanagement zur Behebung von Gebäudeleerständen. . Verbesserung der Verkehrssituation für alle Verkehrsteilnehmer. . Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur

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4.2.1 Vertiefende Aussagen zum Fördergebiet „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ Die Ortsmitte von Neunkirchen übernimmt für die kommunale Entwicklung eine besondere Aufgabe und soll zukünftig als Kernbereich mit den Funktionen Wohnen, Dienstleitung, Versorgung und Gewerbe weiterentwickelt werden. In dem historisch gewachsenen Kernbereich bestehen Problemstellungen und es existieren Defizite, die derzeit die zukünftige Entwicklung der Gemeinde einschränken. Neunkirchen beabsichtigt daher für das abgegrenzte Fördergebiet im Kernort die Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadt und Ortsteilzentren“ zu beantragen. Grundlage für die Aufnahme in das Bund-Länder-Programm ist ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK), in dem die städtebaulichen Missstände mit Hilfe einer umfassenden Bestandsaufnahme/-analyse ermittelt werden und in dem die Gesamtmaßnahme dargestellt ist. Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme/-analyse im IKEK bilden in Verbindung mit den folgenden Aussagen die Grundlage für eine Antragstellung zum Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“.

Siedlungsentwicklung Im 12. Jahrhundert errichteten die Adligen von Seelbach eine neue Kirche im „Seelbacher Grund“. Damit einher ging die Gründung einer neuen Siedlung, die sich zunächst im Umfeld der Kirche entwickelte. Dieser älteste Teil von Neunkirchen, das „Alte Dorf“, ist bis heute weitestgehend in seiner dörflichen Struktur erhalten und stellt für die Gemeinde ein bedeutendes identitätsstiftendes Merkmal dar. Bis ca. 1900 wuchs die Siedlung südlich der Kirche und der Tallage sowie der Hauptstraße (Kölner Straße) folgend. Zudem entstanden im Zuge der zunehmenden Industrialisierung einzelne Siedlungsbereiche (Arbeitersiedlungen) im Umfeld der Eisenhütten (vgl. Abb.37). In der Folgezeit bis ca. 1940 fand die räumliche Entwicklung von Neunkirchen überwiegend in der Tallage in Ost-West-Richtung statt (vgl. Abb.38). In diesem Zeitraum wurde auch die Bahntrasse erbaut, die durch die Ortsmitte führt und damals zur Anbindung der Grube „Pfannenberger Einigkeit“ an das Bahnnetz diente. Heute befinden sich am Standort der ehemaligen Grube die Schäferwerke und die Bahntrasse wird für den Transport der schweren Metallerzeugnisse genutzt. Der Vergleich der historischen Karten mit der heutigen Siedlungsstruktur zeigt deutlich, dass der Stadtgrundriss und die Siedlungsstruktur im Kernbereich von Neunkirchen bis heute nahezu unverändert erhalten geblieben sind. Ab den 1960er Jahren entstanden großflächige Wohngebiete durch die Bebauung der umliegenden Hanglagen (z.B. Kirchberg). Im Zentrum des historischen Siedlungsbereichs wurden in den 1970er Jahren das neue Rathaus, das Bürgerhaus (Otto-Reiffenrath-Haus) und die Grundschule Neunkirchen errichtet. 2009 wurde in der Ortsmitte ein Einkaufszentrum mit großflächigen Einzelhandelsangeboten (u.a. Rewe, Rossmann) eröffnet.

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Abb.37: Historische Karte von Neunkirchen um 1900

Quelle: Bezirksregierung Köln (2017)

Abb.38: Historische Karte von Neunkirchen um 1940

Quelle: Bezirksregierung Köln (2017)

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Bauliche Struktur Die Abgrenzung des Fördergebiets für das Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ bezieht sich auf den historischen Ortskern von Neunkirchen. Berücksichtigt wurden diejenigen Siedlungsbereiche, die sich bis ca. 1950 entwickelt haben. In diesem Kernbereich befindet sich eine Vielzahl von historischen Gebäuden, die trauf- und giebelständig zur Straße stehen. Dies sind überwiegend Fachwerkhäuser, die häufig in der regionaltypischen Fachwerkbauweise, dem sogenannten „Siegerländer Sparfachwerk“, erbaut sind. Im 19. Jahrhundert war diese Bauweise, bei der die Holzkonstruktion auf die wesentlichen Konstruktionsteile beschränkt wird, im Siegerland vorherrschend. Bei einzelnen älteren Häusern (z.B. in der Straße „Alte Apotheke“) sind auch Fachwerkkonstruktionen mit Zierfachwerk vorhanden. Zum Schutz vor Witterungseinflüssen sind die Fassaden in Gänze oder auch nur teilweise mit Schiefer verkleidet. Auch für die Dacheindeckung wurde meist Schiefer genutzt. Im Rahmen der Bestandsaufnahme wurde festgestellt, dass an den historischen Gebäuden im Ortskern zum Teil erheblicher Sanierungsbedarf besteht und das ein zunehmender Gebäudeleerstand zu verzeichnen ist.

Abb.39: Leerstehende Gebäude mit erhöhtem Sanierungsbedarf in der Ortsmitte Neunkirchen

Quellen: Eigene Aufnahme (2017)

Im Zuge der zunehmenden Industrialisierung wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts prächtige Villen von den erfolgreichen Unternehmerfamilien der Gemeinde errichtet. Diese sind vornehmlich in Hanglage mit Blick über die Ortschaft (z.B. Altenbergstraße, Am Leyhof) erbaut worden.

Abb.40: Unternehmervillen

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

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In der Mitte von Neunkirchen wurde ab den 1950er/60er Jahren Gebäude im Stil der Architektur dieser Epoche errichtet. Anfang der 1970er Jahre wurde das Rathaus als Verwaltungssitz der Gemeinde mit ergänzenden Gebäudekomplexen erbaut. In den letzten Jahren wurde die Ortsmitte durch das neue Einkaufzentrum (u.a. REWE-Supermarkt, Rossmann) mit neuen Gebäuden und moderner Baustruktur erweitert Das so entstandene Zentrum weist heute städtebauliche und bauliche Problemstellungen auf. Die in den letzten Jahrzehnten entstandenen baulichen Strukturen in der Ortsmitte zeigen eher ein „zufälliges“ Bild. Ein auf die Zukunft ausgerichteter Städtebau, der die Ortsmitte als Versorgungs- und Dienstleistungszentrum ausweist ist derzeit nicht zu erkennen. Zudem bestehen problematische Verkehrsverhältnisse, die die bestehenden Nutzungen und Verkehrsabläufe im Zentrum stark beeinträchtigen.

Abb.41: Das Rathausumfeld wird durch Verkehrsnutzungen (Parkplätze) geprägt

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

Im Sinne der künftigen städtebaulichen Entwicklung sind Planungslösungen zu diskutieren, die ein Nebeneinander von historischer Bebauung und zukunftsweisender Architektur im Kontext ermöglichen. Eine wichtige Planungsaufgabe wird es sein, die in der städtebaulichen Struktur, im Ortsbild und in den Funktionsabläufen wahrzunehmenden Beeinträchtigungen, die durch Gewerbebetriebe entstehen, bei den künftigen Entwicklungen im Kernbereich zu berücksichtigen.

Nutzungen Der Kernbereich von Neunkirchen wird neben der Wohnnutzung durch verschiedene andere Nutzungen geprägt. Für die positive Entwicklung des Kernbereichs als Zentrum der Gemeinde ist der Erhalt einer vielfältigen Nutzungsstruktur von großer Bedeutung. Im Rahmen der Bestandsaufnahme/-analyse wurden die Teile des Kernbereichs identifiziert, in denen sich wichtige soziale Infrastruktureinrichtungen und Angebote der Daseinsvorsorge konzentrieren (vgl. Abb.48). Dabei handelt es sich um Angebote/Einrichtungen die von der Kommune bereitgestellt werden, um Dienstleistungs-, Einzelhandels- und Gastronomieangebote sowie um medizinische Versorgungs- einrichtungen. Diese Nutzungen sind im Kernbereich und hier insbesondere in der Ortsmitte von Neunkirchen zu finden.

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Öffentliche Einrichtungen Kommunale Einrichtungen im Kernbereich, in denen verschiedene Angebote für die Bevölkerung zur Verfügung stehen, sind das Rathaus der Gemeinde, das Bürgerzentrum, die Gemeindebibliothek, das Bürgerhaus (Otto-Reiffenrath-Haus) die Grundschule Neunkirchen und das Museum des Freien Grundes.

Abb.42: Rathaus Neunkirchen (links) und Eingang Bürgerzentrum (rechts)

Quellen: Eigene Darstellung (2017)

Einzelhandel und Dienstleistungen Im Bereich des Einzelhandels wird die Ortsmitte durch den REWE-Supermarkt südlich der Kölner Straße und das Einkaufszentrum mit Drogerie und Modegeschäften nördlich der Kölner Straße geprägt. Zudem besteht auf beiden Seiten der Kölner Straße und in den Seitenstraßen ein umfangreiches Angebot von kleinteilig strukturierten Fach- und Einzelhandelsgeschäften (z.B. Buchhandlung, Bekleidungsgeschäfte, Schuhgeschäfte, Stoffgeschäft, Parfümerie, Blumenhandlung und Optiker). Seit geraumer Zeit ist ein zunehmender Leerstand von Ladenlokalen zu verzeichnen. Teilweise werden die ehemaligen Geschäftsräume auch durch Dienstleistungsanbieter genutzt. Diese Entwicklung ist u.a. auf die starke Verkehrsbelastung auf der Kölner Straße und auf fehlende Parkplätze zurückzuführen. Zudem ist der ortsansässige Fach- und Einzelhandel von dem veränderten Nachfrageverhalten der Menschen betroffen und steht in Konkurrenz mit dem wachsenden Angebot des Onlinehandels. Die Dienstleistungsangebote innerhalb des identifizierten Versorgungsbereichs umfassen u.a. Bankfilialen, Versicherungsagenturen, Rechtsanwälte, Fahrschulen und Friseure.

Abb.43: Schwierige Standortbedingungen an der Kölner Straße (links) und leerstehendes Geschäft (rechts)

Quellen: Eigene Darstellung (2017)

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Medizinische Versorgung Als medizinische Einrichtung in der Ortsmitte ist das Ärztezentrum hervorzuheben, das einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Versorgung in der Gemeinde Neunkirchen leistet. Für die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung steht eine Apotheke in der Kölner Straße zur Verfügung.

Gastronomie In dem zentralen Versorgungsbereich sind verschiedene Gastronomiebetriebe (z.B. Restaurant, Imbiss, Café, Eisdiele) konzentriert.

Abb.44: Ärztezentrum in der Ortsmitte (links) und Imbiss am Rathaus (rechts)

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

Wohnen Der Kernbereich von Neunkirchen ist in Teilbereichen ein attraktiver Wohnstandort. Insbesondere die Wohnstraßen in „zweiter Reihe“ (z.B. Hochstraße, Altenbergstraße, Löhrstraße) verfügen mit dörflichem Charakter, gut erreichbaren Versorgungsangeboten und privaten Freiflächen über eine hohe Wohnqualität. An der Kölner Straße selbst wird die Wohnnutzung in den anliegenden Gebäuden durch das hohe Verkehrsaufkommen und den damit verbundenen Lärm sowie die Abgase beeinträchtigt. Dies gilt auch für die stark befahrenen Nebenstraßen (z.B. Wiesenstraße, Bahnhofsstraße, Hellerstraße).

Abb.45: Wohnstraßen im Kernbereich Neunkirchen

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

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Öffentlicher Raum, Plätze und Freiflächen Im Kernbereich von Neunkirchen sind nur wenige öffentliche Platz- und Freiflächen vorhanden (siehe auch Kapitel 3.5 „Städtebauliche Rahmenbedingungen“). Diese werden vornehmlich als Verkehrsflächen (Parkplätze) genutzt. Um den öffentlichen Raum attraktiv zu gestalten und der Bevölkerung für vielfältige Nutzungsmöglichkeiten bereitzustellen sind bauliche und gestalterische Maßnahmen erforderlich. Dies betrifft insbesondere die Platzflächen im Rathausumfeld und den Platz im „Alten Dorf“. Zum öffentlichen Raum gehören auch die Straßenräume, die speziell im Bereich der Hauptverkehrsstraßen einer gestalterischen Aufwertung bedürfen. Hierbei sind geplante Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und -lenkung zu berücksichtigen.

Abb.46: Platz im „Alten Dorf“ (links) und Rathausplatz (rechts)

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

Verkehr Die stark befahrenen Hauptverkehrsstraßen (Kölner Straße, Frankfurter Straße) und Nebenstraßen (Hohenseelbachstraße, Wiesenstraße, Bahnhofstraße, Gartenstraße, Hellerstraße) prägen maßgeblich den Kernbereich von Neunkirchen. Durch das hohe Verkehrsaufkommen auf diesen Straßen kommt es während den Hauptverkehrszeiten regelmäßig zu Stau und die Wohn- und Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte wird beeinträchtigt. Insbesondere im Bereich der Ein- und Ausfahrten zu den Parkplätzen (z.B. Rathausplatz) sowie vor der Grundschule ist die Verkehrsführung unbefriedigend und es entstehen Gefahrensituationen für Fußgänger und Radfahrer. Die geplante städtebauliche Neuordnung des Rathausumfelds bietet die Gelegenheit für die Entwicklung und Realisierung von Maßnahmen zur Verkehrslenkung und -beruhigung.

Abb.47: Güterverkehr in der Ortsmitte (links) und hohes Verkehrsaufkommen auf der Kölner Straße (rechts)

Quellen: Eigene Aufnahmen (2017)

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Auf der Bahntrasse, die südlich des Rathauses durch die Ortsmitte führt, verkehrt mehrfach täglich der Güterverkehr der Schäferwerke. Da lediglich im Kreuzungsbereich Bahnhofstraße/Wiesenstraße ein Übergang über die Bahnschienen besteht wird das ehemalige Bahnhofsareal von der Ortsmitte getrennt. Das Bahnhofsareal südlich der Bahntrasse gilt es bei der Neuordnung des Rathausumfelds mit einzubinden (z.B. als Parkplatz). Hierfür ist die Schaffung einer Überquerungsmöglichkeit erforderlich.

Abb.48: Maßnahmenschwerpunkte im Fördergebiet des Städtebauförderungsprogramms

Quelle: Eigene Darstellung (2017)

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4.3 Salchendorf Ortsteilprofil SALCHENDORF Räumliche Lage

Quelle: Eigene Darstellung (2017). Kurzcharakteristik Salchendorf hat 3.381 Einwohnern (Stand 2015) und ist der zweitgrößte Ortsteil der Gemeinde Neunkirchen. Der Bergbau und die Eisenverhüttung spielten bei der Entwicklung des Ortsteils eine große Rolle. Neben zahlreichen kleinen Gruben bestand in Salchendorf die Grube „Pfannenberger Einigkeit“, die zeitweise die tiefste Eisenerzgrube Europas war und 1962 als letzte Grube im Altkreis Siegen geschlossen wurde. Das Gelände der ehemaligen Grube wurde umgenutzt und ist heute Standort der Schäfer-Werke. Ein weiterer Industriestandort mit langer Tradition ist das Gelände der Firma SSI-Schäfer in der Ortsmitte von Salchendorf. Der Standort wurde bereits 1716 durch die „Beelenhütte“ industriell genutzt. Ab 1925 waren die Freien Grunder Eisenwerke auf dem Gelände angesiedelt, die in den 1970er Jahren von der Firma SSI-Schäfer übernommen wurden. Der Ortsteil Salchendorf übernimmt wichtige Funktionen als Wirtschafts- und Arbeitsplatzstandort (z.B. Schäfer- Werke, SSI-Schäfer) und im Bereich soziale Infrastruktur (z.B. Haus Henrichs, Grundschule, Senioren- und Pflegeheim) sowie im Bereich Freizeit und Tourismus (z.B. Familienbad, Dorfschmiede, Wodanstollen). Demographie Bevölkerungsentwicklung 2006 bis 2015 (Stand 2006 = 100)

Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016).

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Ortsteilprofil SALCHENDORF Soziale Infrastruktur Medizinische Versorgungs- und Spiel-, Sport- und Freizeiteinrichtungen/-angebote Pflegeeinrichtungen/-angebote . 2 öffentliche Spielplätze . 1 Fachärzte . 2 Kindergartenspielplätze . 1 Seniorenheim . 1 Schulspielplatz . 1 Angelweiher . 2 Asche-/Rasenplätze Jugendeinrichtungen von anerkannten . Trägern der Jugendhilfe 1 Bolzplatz . 1 Grillanlage (Ludwigseck) . 1 Jugendraum (CVJM und ELG) . 1 Minigolfanlage . 1 Reithalle/-platz . 1 Schießanlage . 1 Schwimmbad (Familienbad Freier Grund) . 2 Tennisanlagen Mehrzweckhalle Salchendorf Raumangebot: Saal, Küche Barrierefrei: Ja (eingeschränkt) Ausstattung: Bühne Auslastung (2015)*: 48 % Einnahmen (2015): 2.170,- EUR Ausgaben (2015): 23.140,- EUR Nutzergruppen: Vereine, private Nutzer, DRK Nutzung: Vereinssport/-feiern, Privatfeiern, Blutspende

Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016). * = 100% Auslastung entspricht 16 Std. pro Tag an 365 Tagen Mehrzweckhalle Salchendorf im Jahr (5.840 Std./Jahr). Quelle: Eigene Aufnahme (2017). Private Veranstaltungsräume und Treffpunkte . 1 Schützenhaus . 1 Vereinshaus Fußball . 1 Vereinshaus Tennis . 1 Vereinshaus Heimatverein (Haus Henrichs) . 1 Vereinshaus Reit- und Fahrverein

Haus Henrichs (Heimatstube) Quelle: Eigene Aufnahme (2017).

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Ortsteilprofil SALCHENDORF Soziale Infrastruktur Betreuungseinrichtungen für Kinder Schulische Bildungseinrichtungen . Kindergarten Kunterbunt (Deutsches Rotes Kreuz) . Grundschule Salchendorf Außerschulische Bildungseinrichtungen . Weiterführende Schulen im „Schulzentrum Rassberg“ (Neunkirchen/Zeppenfeld) . Volkshochschule Siegen-Wittgenstein . Nächster Universitätsstandort in Siegen . Musikschule Neunkirchen e.V. Städtebauliche Rahmenbedingungen Bebaubare Grundstücke nach §30 und §34 BauGB Plätze und Freiflächen §30 BauGB . Hindenburgplatz . 6 bebaubare Grundstücke (Privateigentum) . Ortsmitte (Platzfläche an der Kölner Straße) §34 BauGB . Bergbaudenkmal . 8 bebaubare Grundstücke (Privateigentum) . Festplatz am Familienbad . Vorplatz Wodanstollen . Grillanlage Ludwigseck Versorgung und Landwirtschaft Versorgungseinrichtungen (Grundversorgung) Landwirtschaftliche Betriebe . 4 Lebensmittelfachgeschäfte (Bäcker/Metzger) . 1 Haupterwerbsbetrieb Gastgewerbe Beherbergung Gastronomie . 3 Beherbergungsbetriebe (18 Betten) . 1 Restaurant . 3 Café/Eisdiele . 2 Imbiss

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Ortsteilprofil SALCHENDORF Prägende Stärken und Schwächen Thema Stärken Schwächen . Standort des Seniorenheims der DRK . Geringes Angebot an medizinischen Stiftung Freier Grund und eines Versorgungseinrichtungen vor Ort Facharztes . Medizinische Versorgungseinrichtungen/- angebote in Neunkirchen sind gut erreichbar . Vielfältiges Angebot an Spiel-, Sport- und . Spielplätze zum Teil wenig attraktiv und Freizeiteinrichtungen (z.B. Freizeitanlage nicht bedarfsgerecht gestaltet Ludwigseck) . Grillanlage Ludwigseck nur wenig genutzt Soziale Infrastruktur, . Zahlreiche öffentliche und private Freizeit, Kultur, Vereine, Veranstaltungsräume und Treffpunkte Ehrenamt, Bildung und stehen der Bevölkerung zur Verfügung Betreuung . Der Heimatverein Salchendorf betreibt das Haus Henrichs, das u.a. für private Veranstaltungen gemietet werden kann . Eine aktive Vereinsgemeinschaft prägt . Nachwuchssorgen und steigender das dörfliche Leben in Salchendorf Altersdurchschnitt schränken die Vereinsarbeit teilweise ein . Salchendorf verfügt über einen . Schwimmhalle der Grundschule Kindergarten und eine Grundschule aufgrund von Mängeln geschlossen . Künftige Nutzung des Grundschul- standortes ist zu klären . Alter Ortskern mit zum Teil gut . Attraktivität des historischen Ortskerns erhaltener, historischer Bausubstanz wird von außen nicht wahrgenommen . Gebäudeleerstände im alten Ortskern und an der Ortsdurchfahrt . Ansprechend gestaltete Straßen mit . Gestaltung der Straßenräume, Platz und kleinen Freiflächen für Begegnung und Freiflächen in den jüngeren Aufenthalt im alten Ortskern Siedlungsbereichen wenig ansprechend Städtebauliche . Straßen zum Teil in schlechtem Zustand Rahmenbedingungen und Verkehr . Unzureichender Ausbau der Radwegeverbindungen . ÖPNV-Anbindung durch Bus und . Hohes Verkehrsaufkommen auf der Bürgerbus Ortsdurchfahrt beeinträchtigt die Wohnqualität . Verkehrsengpässe/-behinderungen durch Ausfahrten der GE/GI-Gebiete an der Ortsdurchfahrt . Die Nahversorgung ist durch Geschäfte im . Leerstehende Geschäftsräume an der Ortsteil und Einrichtungen in Neunkirchen Ortsdurchfahrt und Zeppenfeld sichergestellt Versorgung, Wirtschaft, . Mehrere gastronomische Einrichtungen . Flächen für Außengastronomie fehlen und Gastgewerbe sind vorhanden . Gewerbe-/Industriestandorte mit großem . Das Ortsbild wird maßgeblich durch Arbeitsplatzangebot Gewerbehallen negativ geprägt

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Ortsteilprofil SALCHENDORF Zukunftsfähigkeit und Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Gesamtkommunal Insgesamt ist die Gemeinde Neunkirchen durch die reizvolle Landschaft in der Umgebung, eine hohe Zahl von Arbeitsplätzen, starke Wirtschaftsunternehmen, eine gute Verkehrsanbindung und ein hochwertiges Bildungs- und Versorgungsangebot ein attraktiver Standort für Wohnen und Arbeiten. Bei ihrer Entwicklung profitieren die Ortsteile der Gemeinde von ihrer räumlichen Nähe zueinander und von den engen funktionalen Verflechtungen untereinander. Die einzelnen Ortsteile übernehmen mit den vorhandenen Infrastruktureinrichtungen sowie durch die Aktivitäten der Dorfgemeinschaft ihre Funktion innerhalb der Gemeinde und tragen einen wichtigen Teil zur gesamtkommunalen Entwicklung und Zukunftsfähigkeit bei.

Ortsteil . Wohn- und Gewerbestandort mit gesamtkommunal bedeutsamen Einrichtungen in den Bereichen soziale Infrastruktur, Spiel-, Sport- und Freizeit sowie großen Wirtschaftsunternehmen und einem hohen Arbeitsplatzangebot trägt wesentlich zur florierenden Gemeinde bei. . Akteure aus dem Ortsteil setzen sich mit Aktivitäten sowie durch die Bereitstellung von Veranstaltungsräumen (Haus Henrichs) und Freizeitangeboten (z.B. Wodanstollen, Dorfschmiede) für die Gemeinschaft ein und gestalten aktiv das gesellschaftliche Leben. Lokaler Handlungsbedarf . Gestaltung von Straßenräumen und öffentlichen und privaten Freiflächen zur Aufwertung des Ortsbilds sowie zur Einbindung der innerörtlichen Gewerbe- und Industriestandorte. . Klärung der künftigen Nutzung des Grundschulstandorts. . Verbesserung der Verkehrssituation für alle Verkehrsteilnehmer (Ortseingang/Ortsdurchfahrt). . Gebäude- und Flächenmanagement zur Behebung von Gebäudeleerständen. . Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur

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4.4 Struthütten Ortsteilprofil STRUTHÜTTEN Räumliche Lage

Quelle: Eigene Darstellung (2017). Kurzcharakteristik Der Ortsteil Struthütten hat 1.653 Einwohner (Stand 2015) und ist von der Fläche der kleinste Ortsteil der Gemeinde Neunkirchen. Im Westen grenzt Struthütten direkt an die Stadt Herdorf und damit an das Bundesland Rheinland- Pfalz. Struthütten besteht aus dem Siedlungsbereich südlich der Kölner Straße, der durch die Bahntrasse in 2 Teile untergliedert ist sowie dem langgezogenen Siedlungsbereich im Kunstertal. Wie die gesamte Gemeinde wurde auch Struthütten durch Bergbau und Metallverarbeitung geprägt. Im Kunstertal kann der Bergbau ab ca. 1700 nachgewiesen werden. Mit der „Mahlscheid“, einer rd. 510 m hohen Nebenkuppe des Hohenseelbachskopfs, befindet sich eines der bedeutendsten Naturschutzgebiete der Gemeinde zum Teil in der Gemarkung von Struthütten. Mit der Freizeitanlage Kunstertal steht in Struthütten ein attraktives Freizeitangebot für die Bevölkerung bereit.

Demographie Bevölkerungsentwicklung 2006 bis 2015 (Stand 2006 = 100)

Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016).

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Ortsteilprofil STRUTHÜTTEN Soziale Infrastruktur Medizinische Versorgungs- und Spiel-, Sport- und Freizeiteinrichtungen/-angebote Pflegeeinrichtungen/-angebote . 1 öffentlicher Spielplatz . Einrichtungen/Angebote in den anderen Ortsteilen . 1 Schulspielplatz Jugendeinrichtungen von anerkannten . 1 Bolzplatz Trägern der Jugendhilfe . 1 Schießanlage . 1 Jugendraum (CVJM und ELG) Mehrzweckhalle Struthütten Raumangebot: Großer Saal, kleiner Saal, Küche Barrierefrei: Ja Ausstattung: Bühne Auslastung (2015)*: 23 % Einnahmen (2015): 1.800,- EUR Ausgaben (2015): k.A. Nutzergruppen: Schule, Vereine, private Nutzer, DRK Nutzung: Schulsport/-veranstaltungen, Vereinssport/-feiern, Privatfeiern, Blutspende

Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016). Mehrzweckhalle Struthütten * = 100% Auslastung entspricht 16 Std. pro Tag an 365 Tagen Quelle: Eigene Aufnahme (2017). im Jahr (5.840 Std./Jahr). Private Veranstaltungsräume und Treffpunkte . 2 kirchliche Gebäude . 2 Gebäude des Heimatvereins (Freizeitanlage Kunstertal)

Freizeitanlage Kunstertal Quelle: Eigene Aufnahme (2017).

Betreuungseinrichtungen für Kinder Schulische Bildungseinrichtungen . Kindergarten Struthütten (Ev. Kirchengemeinde . Grundschule Struthütten Herdorf/Struthütten) . Weiterführende Schulen im „Schulzentrum Rassberg“ Außerschulische Bildungseinrichtungen (Neunkirchen/Zeppenfeld) . Volkshochschule Siegen-Wittgenstein . Nächster Universitätsstandort in Siegen . Musikschule Neunkirchen e.V.

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Ortsteilprofil STRUTHÜTTEN Städtebauliche Rahmenbedingungen Bebaubare Grundstücke nach §30 und §34 BauGB Plätze und Freiflächen §30 BauGB . Vorplatz Grundschule . 9 bebaubare Grundstücke (Privateigentum) . Bolzplatz §34 BauGB . 5 bebaubare Grundstücke (Privateigentum) Versorgung und Landwirtschaft Versorgungseinrichtungen (Grundversorgung) Landwirtschaftliche Betriebe . 1 Lebensmittelfachgeschäft (Bäcker/Metzger) . Keine landwirtschaftlichen Betriebe . 1 Tankstelle Gastgewerbe Beherbergung Gastronomie . 1 Beherbergungsbetrieb (12 Betten) . 1 Restaurant

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Ortsteilprofil STRUTHÜTTEN Prägende Stärken und Schwächen Thema Stärken Schwächen . Die medizinischen Versorgungs- . Vor Ort sind keine medizinischen einrichtungen/-angebote im Ortsteil Versorgungs- und Pflegeeinrichtungen/- Neunkirchen und in der Nachbarstadt angebote mehr vorhanden Herdorf sind gut erreichbar . Grundausstattung an Spiel-, Sport- und . Gestaltung und Ausstattung der Freizeitangeboten ist vorhanden Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen ist teilweise in schlechtem Zustand (z.B. Bolzplatz) . Öffentliche und private . Außenbereich der Mehrzweckhalle Veranstaltungsräume und Treffpunkte Struthütten ist bei Veranstaltungen nur stehen für die Bevölkerung bereit eingeschränkt nutzbar Soziale Infrastruktur, . Der Heimatverein betreibt die Freizeit, Kultur, Freizeitanlage Kunstertal, die für Bildung und Betreuung Veranstaltungen gemietet werden kann

. Vereine prägen die Dorfgemeinschaft . Die Vereinsarbeit wird durch schwindende Mitgliederzahlen und steigenden Altersdurchschnitt eingeschränkt . In Struthütten existieren ein Kindergarten . Gebäude der Grundschule weisen und eine Grundschule erhöhten Sanierungsbedarf auf . Schwierige Verkehrssituation durch an das Schulgelände angrenzende und nicht gesicherte Bahntrasse . Künftige Nutzung des Grundschul- standortes ist zu klären . Positive Beispiele für die Sanierung . Langjährige Gebäudeleerstände im historischer Bausubstanz im alten historischen Ortskern Ortskern . Struthütten ist durch Bahntrasse und Kölner Straße in 3 Teile gegliedert . Wenig ansprechende Gestaltung der Straßenräume und schlechter Städtebauliche Straßenzustand Rahmenbedingungen . Attraktive Naherholungsflächen am . Attraktive Platz- und Freiflächen als und Verkehr Rande der Ortslage öffentliche Treffpunkte für Jung und Alt fehlen . ÖPNV Anbindung durch Bus, Bürgerbus . Gefahrenstellen für Fußgänger und und Bahnhof Struthütten Radfahrer durch ungesicherte Bahntrasse und hohes Verkehrsaufkommen auf der Kölner Straße . Unzureichender Ausbau der Radwege . Die Versorgungseinrichtungen in . Geringes Angebot an Versorgungs- Versorgung, Wirtschaft, Neunkirchen und Herdorf sind gut einrichtungen und Gastronomie und Gastgewerbe erreichbar

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Ortsteilprofil STRUTHÜTTEN Zukunftsfähigkeit und Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Gesamtkommunal Insgesamt ist die Gemeinde Neunkirchen durch die reizvolle Landschaft in der Umgebung, eine hohe Zahl von Arbeitsplätzen, starke Wirtschaftsunternehmen, eine gute Verkehrsanbindung und ein hochwertiges Bildungs- und Versorgungsangebot ein attraktiver Standort für Wohnen und Arbeiten. Bei ihrer Entwicklung profitieren die Ortsteile der Gemeinde von ihrer räumlichen Nähe zueinander und von den engen funktionalen Verflechtungen untereinander. Die einzelnen Ortsteile übernehmen mit den vorhandenen Infrastruktureinrichtungen sowie durch die Aktivitäten der Dorfgemeinschaft ihre Funktion innerhalb der Gemeinde und tragen einen wichtigen Teil zur gesamtkommunalen Entwicklung und Zukunftsfähigkeit bei.

Ortsteil . An die Stadt Herdorf (Rheinland-Pfalz) angrenzender Wohnstandort mit Kindergarten und Grundschule sowie einer Grundausstattung an Spiel-, Sport- und Freizeiteinrichtungen. . Akteure aus dem Ortsteil setzen sich mit verschiedenen Aktivitäten für den Erhalt der Dorfgemeinschaft ein. . Freizeitanlage „Kunstertal“ ermöglicht Pflege der Dorfgemeinschaft und vielfältige Aktivitäten. Lokaler Handlungsbedarf . Gestaltung der Straßenräume und des Ortsbilds. . Aufwertung der Spiel- und Sportanlagen. . Klärung der künftigen Nutzung des Grundschulstandorts. . Verbesserung der Verkehrssituation im Bereich der Ortsdurchfahrt. . Gebäude- und Flächenmanagement zur Behebung von Gebäudeleerständen. . Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur

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4.5 Wiederstein Ortsteilprofil WIEDERSTEIN Räumliche Lage

Quelle: Eigene Darstellung (2017). Kurzcharakteristik Wiederstein ist bzgl. Der Einwohner der kleinste Ortsteil der Gemeinde Neunkirchen mit 723 Einwohnern (Stand 2015). Der Ortsteil liegt im Südosten des Gemeindegebiets und grenzt an die Gemeinde Burchbach. In Wiederstein wurde der Bergbau nur in wenigen kleinen Gruben betrieben und spielte keine so große Rolle wie in den anderen Ortsteilen. Belegt ist aber, dass bereits um das Jahr 1450 eine Eisenhütte in Wiederstein betrieben wurde. Später kamen weitere Betriebe (z.B. Hammerwerk, Sägemühle, Leimsiederei) hinzu, die ebenfalls die Wasserkraft der Heller nutzen. Um die sumpfigen Wiesen in den Auen von Heller und Mischbach landwirtschaftlich nutzbar zu machen, wurden die Wiesen durch ein System von Be- und Entwässerungsgräben kultiviert. Die über Jahrhunderte kultivierten und bewirtschafteten Wiesen in den Auen von Heller und Mischebach sind heute als Naturschutzgebiete ausgewiesen.

Demographie Bevölkerungsentwicklung 2006 bis 2015 (Stand 2006 = 100)

Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016).

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Ortsteilprofil WIEDERSTEIN Soziale Infrastruktur Medizinische Versorgungs- und Spiel-, Sport- und Freizeiteinrichtungen/-angebote Pflegeeinrichtungen/-angebote . 1 öffentlicher Spielplatz . Einrichtungen/Angebote in den benachbarten . 1 Kindergartenspielplatz Ortsteilen . 1 Asche-/Rasenplatz Jugendeinrichtungen von anerkannten Trägern der Jugendhilfe . Einrichtungen/Angebote in den benachbarten Ortsteilen Dorfgemeinschaftshaus Wiederstein Raumangebot: Saal Barrierefrei: Ja Ausstattung: k.A. Auslastung (2015)*: 6 % Einnahmen (2015): 1.200,- EUR Ausgaben (2015): 8.065,- EUR Nutzergruppen: Vereine, private Nutzer, VHS Nutzung: Vereinsfeiern, Chorproben, Privatfeiern, VHS-Kurse

Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016). * = 100% Auslastung entspricht 16 Std. pro Tag an 365 Tagen DGH Wiederstein im Jahr (5.840 Std./Jahr). Quelle: Eigene Aufnahme (2017). Private Veranstaltungsräume und Treffpunkte . 1 Sportheim . 1 Gebäude des Heimatvereins (Kapellenschule)

Kapellenschule (Heimatmuseum) Quelle: Eigene Aufnahme (2017).

Betreuungseinrichtungen für Kinder Schulische Bildungseinrichtungen . Kindertagesstätte Mittendrin (Ev. Kirchenkreis Siegen) . Nächste Grundschule in Salchendorf/Neunkirchen Außerschulische Bildungseinrichtungen . Weiterführende Schulen im „Schulzentrum Rassberg“ (Neunkirchen/Zeppenfeld) . Volkshochschule Siegen-Wittgenstein . Nächster Universitätsstandort in Siegen . Musikschule Neunkirchen e.V.

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Ortsteilprofil WIEDERSTEIN Städtebauliche Rahmenbedingungen Bebaubare Grundstücke nach §30 und §34 BauGB Plätze und Freiflächen §30 BauGB . Holzplatz . 7 bebaubare Grundstücke (Privateigentum) . Vorplatz Dorfgemeinschaftshaus §34 BauGB . 4 bebaubare Grundstücke (Privateigentum) Versorgung und Landwirtschaft Versorgungseinrichtungen (Grundversorgung) Landwirtschaftliche Betriebe . 1 Mobiler Händler . 1 Haupterwerbsbetrieb . 3 Nebenerwerbsbetriebe Gastgewerbe Beherbergung Gastronomie . Keine Beherbergungsbetriebe . 1 Café/Eisdiele

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Ortsteilprofil WIEDERSTEIN Prägende Stärken und Schwächen Thema Stärken Schwächen . Der Bevölkerung stehen 2 Spielplätze . Die Gestaltung und Ausstattung der und 1 Hart-/Rasenplatz für Spiel und Spiel- und Sportanlagen ist Sport zur Verfügung unbefriedigend und nicht an den Bedarf . Heimatkundliche Sammlung/Ausstellung angepasst in der Kapellenschule . Als Veranstaltungsräume und Treffpunkte . Das DGH weist eine niedrige Auslastung Soziale Infrastruktur, stehen der Bürgerschaft das DGH, die und einen erhöhten Sanierungsbedarf auf Freizeit, Kultur, Kapellenschule und das Sportheim zu . Geringe Aufenthaltsqualität der Bildung und Betreuung Verfügung Außenflächen aufgrund der Gestaltung . Vereine prägen die Dorfgemeinschaft . Hoher Altersdurchschnitt der Vereinsmitglieder und Nachwuchssorgen schränken zunehmend die Vereinsarbeit ein . Eine Kindertagesstätte ist vorhanden . Gebäude der KiTa (DGH) weist Sanierungsbedarf auf . Historischer Ortskern mit alter . Teilweise langjährige Gebäudeleerstände Bausubstanz . Schlechter Zustand der Straßen und unbefriedigende Gestaltung der Straßenräume . Attraktive Flächen für Naherholung im . Die Gestaltung und Ausstattung der Außenbereich öffentlichen Platz- und Freiflächen Städtebauliche entspricht nicht den Nutzungs- Rahmenbedingungen anforderungen der Dorfgemeinschaft und Verkehr . Mangel an Treffpunkten im Freien als Orte der Kommunikation und des Aufenthalts . ÖPNV-Anbindung über Bus/Bürgerbus . Verkehrsbelastung auf der Ortsdurchfahrt (Frankfurter Straße) . Unzureichender Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur Versorgung, Wirtschaft, . 1 Café wird in Verbindung mit einem . Grundversorgung vor Ort lediglich durch und Gastgewerbe Blumenladen betrieben einen mobilen Händler

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Ortsteilprofil WIEDERSTEIN Zukunftsfähigkeit und Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Gesamtkommunal Insgesamt ist die Gemeinde Neunkirchen durch die reizvolle Landschaft in der Umgebung, eine hohe Zahl von Arbeitsplätzen, starke Wirtschaftsunternehmen, eine gute Verkehrsanbindung und ein hochwertiges Bildungs- und Versorgungsangebot ein attraktiver Standort für Wohnen und Arbeiten. Bei ihrer Entwicklung profitieren die Ortsteile der Gemeinde von ihrer räumlichen Nähe zueinander und von den engen funktionalen Verflechtungen untereinander. Die einzelnen Ortsteile übernehmen mit den vorhandenen Infrastruktureinrichtungen sowie durch die Aktivitäten der Dorfgemeinschaft ihre Funktion innerhalb der Gemeinde und tragen einen wichtigen Teil zur gesamtkommunalen Entwicklung und Zukunftsfähigkeit bei.

Ortsteil . Kleinster Ortsteil mit KiTa und einer Grundausstattung an Spiel- und Sporteinrichtungen sowie einer direkten Anbindung an die reizvolle Landschaft in der Umgebung. . Akteure aus dem Ortsteil setzen sich mit ihren Aktivitäten für die Dorfgemeinschaft und die Pflege des Brauchtums (Heimatmuseum Kapellenschule) ein und gestalten aktiv das kulturelle und gesellschaftliche Leben im Dorf. Lokaler Handlungsbedarf . Gestaltung der Straßenräume und Platzflächen . Schaffung eines dörflichen Treffpunkts im Ortskern an der Frankfurter Straße . Dorfgemeinschaftshaus: Künftige Nutzung klären und Sanierungsbedarf . Gebäude- und Flächenmanagement zur Behebung von Gebäudeleerständen . Ausbau der Radwegeverbindungen und -infrastruktur

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4.6 Zeppenfeld Ortsteilprofil ZEPPENFELD Räumliche Lage

Quelle: Eigene Darstellung (2017). Kurzcharakteristik Der Ortsteil Zeppenfeld ist mit 3.008 Einwohnern (Stand 2015) der drittgrößte Ortsteil der Gemeinde Neunkirchen und war mit dem Schloss in der Ortsmitte über Jahrhunderte der Familiensitz der Adeligen „von Seelbach- Zeppenfeld“. Obwohl in der Vergangenheit auch in Zeppenfeld einige kleine Gruben und auch mindestens eine Eisenhütte betrieben wurden spielten der Bergbau und die Metallverarbeitung in Zeppenfeld keine so große Rolle, wie in den anderen Ortsteilen. Zeppenfeld übernimmt mit dem Schulzentrum Rassberg und dem GE/GI-Gebiet Auwiese wichtige Funktionen in den Bereichen Bildung und Versorgung. In Zeppenfeld befinden sich die beiden Schulstandorte Kopernikusschule (derzeit Haupt- und Realschule) und Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium des Schulzentrums Rassberg. Das GE/GI-Gebiet Auwiese in Zeppenfeld ist ein wichtiger Standort für großflächigen Einzelhandel (z.B. Baumarkt, Gartencenter).

Demographie Bevölkerungsentwicklung 2006 bis 2015 (Stand 2006 = 100)

Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016).

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Ortsteilprofil ZEPPENFELD Soziale Infrastruktur Medizinische Versorgungs- und Spiel-, Sport- und Freizeiteinrichtungen/-angebote Pflegeeinrichtungen/-angebote . 2 öffentliche Spielplätze . 1 Heilpraktiker . 2 Kindergartenspielplätze . 1 Praxis für Physiotherapie/Krankengymnastik . 1 Schulspielplatz . 1 Tierarzt . 1 Bolzplatz Jugendeinrichtungen von anerkannten . 1 Dirt-Bike-Park Trägern der Jugendhilfe . 1 Jugendraum (CVJM und ELG) . 1 Jugendraum (DITIP) Aula Rassberg (Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium) Raumangebot: Saal Barrierefrei: Ja Ausstattung: Bühne, Künstlergarderoben, Lautsprecheranlage Auslastung (2015)*: 17 % Einnahmen (2015): 260,- EUR Ausgaben (2015): k.A. Nutzergruppen: Schule, Vereine, private Nutzer Nutzung: Schulveranstaltungen, Konzerte, Kulturprogramm

Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016). * = 100% Auslastung entspricht 16 Std. pro Tag an 365 Tagen Aula Rassberg (Dietrich Bonhoeffer-Gymnasium) im Jahr (5.840 Std./Jahr). Quelle: Eigene Aufnahme (2017). Dorfgemeinschaftshaus Zeppenfeld Raumangebot: Saal Barrierefrei: Ja Ausstattung: k.A. Auslastung (2015)*: 8 % Einnahmen (2015): 3.100,- EUR Ausgaben (2015): 11.457,- EUR Nutzergruppen: Vereine, private Nutzer, VHS Nutzung: Vereinsfeiern, Chorproben, Privatfeiern, VHS-Kurse

Quellen: Angaben der Gemeinde Neunkirchen (2016). * = 100% Auslastung entspricht 16 Std. pro Tag an 365 Tagen DGH Zeppenfeld in der Ortsmitte im Jahr (5.840 Std./Jahr). Quelle: Eigene Aufnahme (2017).

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Ortsteilprofil ZEPPENFELD Soziale Infrastruktur Private Veranstaltungsräume und Treffpunkte . 5 kirchliche Veranstaltungsräume . 1 Vereinsheim Heimatverein

Gebäude der Evangelisch-landeskirchlichen Gemeinschaft Quelle: Eigene Aufnahme (2017).

Betreuungseinrichtungen für Kinder Schulische Bildungseinrichtungen . Kindertagesstätte Zeppenfeld (Arbeiterwohlfahrt) . Nächste Grundschule in Salchendorf/Neunkirchen . Familienzentrum Rassberg (Arbeiterwohlfahrt) . Hauptschule (Schulzentrum Rassberg) Außerschulische Bildungseinrichtungen . Realschule (Schulzentrum Rassberg) . Volkshochschule Siegen-Wittgenstein . Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium (Schulzentrum Rassberg) . Musikschule Neunkirchen e.V. . Sekundarschule in Neunkirchen (Schulzentrum Rassberg) . Nächster Universitätsstandort in Siegen Städtebauliche Rahmenbedingungen Bebaubare Grundstücke nach §30 und §34 BauGB Plätze und Freiflächen §30 BauGB . Vorplatz Dorfgemeinschaftshaus . 4 bebaubare Grundstücke (Privateigentum) . Freifläche an der Hellerbrücke §34 BauGB . Umfeld „Alte Linde“ (Dorfmitte) . 14 bebaubare Grundstücke (Privateigentum) Versorgung und Landwirtschaft Versorgungseinrichtungen (Grundversorgung) Landwirtschaftliche Betriebe . 2 Discounter . 1 Haupterwerbsbetrieb . 3 Lebensmittelfachgeschäfte (Bäcker/Metzger) . 1 Nebenerwerbsbetrieb . 1 Tankstelle Gastgewerbe Beherbergung Gastronomie . Keine Beherbergungsbetriebe . 1 Restaurant . 1 Imbiss

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Ortsteilprofil ZEPPENFELD Prägende Stärken und Schwächen Thema Stärken Schwächen . In Zeppenfeld sind einzelne medizinische Versorgungsangebote vorhanden . Medizinische Versorgungs-und Pflegeeinrichtungen/-angebote in Neunkirchen sind gut erreichbar . Grundausstattung an Spiel-, Sport- und . Die Spiel- und Sportanlagen entsprechen Freizeiteinrichtungen wird durch einen in ihrer Gestaltung und Ausstattung nicht Dirt-Bike-Park ergänzt immer den Bedürfnissen der Nutzer Soziale Infrastruktur, . Am Rassberg finden verschiedene Freizeit, Kultur, Vereine, kulturelle Veranstaltungen und Feste statt Ehrenamt, Bildung und (z.B. der Rassberg ruft, Kultur. Am Ort) Betreuung . Neben dem Dorfgemeinschaftshaus . Dorfgemeinschaftshaus weist eine stehen der Bürgerschaft in Zeppenfeld niedrige Auslastung auf private Treffpunkte/Veranstaltungs- . Multifunktionale Nutzungsmöglichkeiten räume zur Verfügung im Dorfgemeinschaftshaus nicht gegeben . Die Vereine prägen das Zusammenleben . Vereinsarbeit wird zum Teil durch im Dorf Nachwuchssorgen eingeschränkt . In Zeppenfeld bestehen 2 KiTas . Zukünftige Nutzung des Gebäudes der . Die Haupt- und Realschule sowie das Kopernikusschule (Haupt- und Realschule) Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium prägen ab 2021 ungeklärt den Schulstandort Zeppenfeld . Positive Beispiele zeigen wie alte . Gebäudeleerstände und hoher Bausubstanz zeitgemäß saniert werden Sanierungsbedarf an Gebäuden kann insbesondere im Bereich der Ortsdurchfahrt . Innerhalb der Wohngebiete bestehen . Nur vereinzelte öffentliche Platz- und private Freiflächen, die ansprechend Freiflächen mit überwiegend geringer Städtebauliche gestaltet sind und gemeinschaftlich Aufenthaltsqualität (z.B. Ortsmitte) Rahmenbedingungen genutzt und gepflegt werden . Gestaltung des öffentlichen Straßenraums und Verkehr und der privaten Vorgärten sowie der Zustand der Straßen unbefriedigend . ÖPNV-Anbindung durch Bus/Bürgerbus . Zustand und Gestaltung der und Bahnhof Neunkirchen Bushaltestellen sind wenig ansprechend . Unzureichender Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur . Nahversorgung ist durch Discounter und Lebensmittelfachgeschäfte vor Ort gesichert Versorgung, Wirtschaft, . Gastronomiebetriebe sind vorhanden und Gastgewerbe . Wichtiger Standort für großflächigen . Attraktivität der Ortsmitte wird durch die Einzelhandel und produzierendes Lage an der Ortsdurchfahrt eingeschränkt Gewerbe(GE/GI-Gebiet Auwiese)

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Ortsteilprofil ZEPPENFELD Zukunftsfähigkeit und Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Gesamtkommunal Insgesamt ist die Gemeinde Neunkirchen durch die reizvolle Landschaft in der Umgebung, eine hohe Zahl von Arbeitsplätzen, starke Wirtschaftsunternehmen, eine gute Verkehrsanbindung und ein hochwertiges Bildungs- und Versorgungsangebot ein attraktiver Standort für Wohnen und Arbeiten. Bei ihrer Entwicklung profitieren die Ortsteile der Gemeinde von ihrer räumlichen Nähe zueinander und von den engen funktionalen Verflechtungen untereinander. Die einzelnen Ortsteile übernehmen mit den vorhandenen Infrastruktureinrichtungen sowie durch die Aktivitäten der Dorfgemeinschaft ihre Funktion innerhalb der Gemeinde und tragen einen wichtigen Teil zur gesamtkommunalen Entwicklung und Zukunftsfähigkeit bei.

Ortsteil . Wohn- und Gewerbestandort mit wichtigen Bildungs- und Versorgungseinrichtungen sowie Räumlichkeiten für kulturelle Veranstaltungen. . Örtliche Akteure und Initiativen setzen sich mit Aktivitäten und durch die Bereitstellung von kulturellen Angeboten für die Dorfgemeinschaft ein. . Das Gewerbegebiet Auswiese spielt eine wichtige Rolle für die Gestaltung der Versorgungsangebote (insb. großflächiger Einzelhandel) in der Gemeinde Neunkirchen. Lokaler Handlungsbedarf . Aufwertung der Ortsmitte und der Straßenräume im Dorf. . Schaffung von Treffpunkten für Jung und Alt. . Dorfgemeinschaftshaus: Erhöhung der Auslastung und Sanierungsbedarf. . Gebäude- und Flächenmanagement zur Behebung von Gebäudeleerständen. . Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur

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5. Gesamtkommunale Stärken-Schwächen-Analyse

Die Stärken-Schwächen-Analyse wurde unter dem Aspekt einer gesamtkommunalen Betrachtung erstellt und basiert auf den Ergebnissen der Dorfgespräche von 2012 und der Bestandsaufnahme und den Analyseergebnissen im IKEK. Zudem wurden die Themen der Arbeitskreise, die in den Dorfgesprächen diskutiert wurden und die Ergebnisse der Ortsbegehungen, die mit Vertretern der Ortsteile und der Gemeindeverwaltung im Rahmen der IKEK-Erarbeitung durchgeführt wurden, berücksichtigt.

Bevölkerungsentwicklung Stärken Schwächen . Soziales Miteinander und bürgerschaftliches . Durch die Abnahme der Bevölkerung und die Engagement kann durch die Erfahrung der älteren Zunahme des Anteils älterer Menschen werden sich Generation gestärkt werden. die Anforderungen an die Angebote der sozialen und . Ältere Generation „Best Ager“ ist motiviert sich am öffentlichen Infrastruktur verändern. politischen Geschehen in der Gemeinde und ehrenamtlich zu beteiligen.

Soziale Infrastruktur Stärken Schwächen . Gute wohnortnahe medizinische Versorgung mit . Zukünftig wachsender Bedarf an Pflege- und Schwerpunkt im Ortsteil Neunkirchen. Betreuungsangeboten durch demographischen . Plätze im Altersheim Freier Grund in Salchendorf Wandel. werden stark nachgefragt. . Erreichbarkeit der Angebote wird künftig an . Ambulante Pflegedienste in Neunkirchen und den Bedeutung gewinnen. Nachbargemeinden ermöglichen ein . Bei steigendem Alter der Ärzte wird die Neubesetzung selbstbestimmtes Leben im Alter. von Arztpraxen eine Aufgabe sein. . Angebote und Einrichtungen ermöglichen älteren . Generationenübergreifende Angebote sind Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. ausbaufähig. . Zukunftsorientierte Jugendarbeit wird durch . Zum Teil unbefriedigende Gestaltung und Ausstattung Gemeindejugendpflege sichergestellt. der Spiel- und Sportanlagen. . Zahlreiche Träger stellen Jugendräume zur Verfügung. . Umfangreiches Angebot an Spiel- und Sportmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. . Vereine prägen maßgeblich die Dorfgemeinschaft. . Teilweise bestehen bei Vereinen Nachwuchssorgen . Kooperationen der Vereine funktioniert. und es fehlen zeitgemäße Vereinsangebote. . Vielfältig nutzbare Veranstaltungsräume sind in den . Auslastung der öffentlichen Einrichtungen ist teilweise Ortsteilen vorhanden. gering. . Öffentliches Raumangebot wird durch zahlreiche . Nicht alle öffentlichen Gemeinschaftseinrichtungen Gebäude und Veranstaltungsräume im Eigentum von sind barrierefrei zugänglich. Kirchengemeinden und Vereinen ergänzt.

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Bildung und Betreuung Stärken Schwächen . Bedarf an Betreuungsangeboten für Kinder wird durch . Rückgang der Geburtenzahlen führt voraussichtlich KiTa-Angebot gedeckt. mittelfristig zu einem geringeren Bedarf an . Betreuungsangebot wird von verschiedenen Trägern Betreuungsplätzen. bereitgestellt. . In Neunkirchen steht ein hochwertiges schulisches . Rückläufige Schülerzahlen erfordern und außerschulisches Bildungsangebot zur Verfügung. Neustrukturierung der Schullandschaft. . Durch Umstrukturierungen wird die Schullandschaft . Mehrere Schulstandorte/-gebäude stehen in Zukunft zukunftsorientiert ausgerichtet, um alle zur Disposition. Schulabschlüsse in Neunkirchen anbieten zu können. . Gute Erreichbarkeit der Bildungsangebote in Siegen (Universität Siegen).

Städtebauliche Entwicklung Stärken Schwächen . Potenzial zur Innenentwicklung in den Ortsteilen . Siedlungserweiterungen im Außenberich aufgrund der ist vorhanden. Topographie nur eingeschränkt möglich. . Ausbau der Ortsmitte Neunkirchen als zentraler . Image und Entwicklungsperspektiven in der Standort von Versorgungs- und Wahrnehmung nicht erkennbar („Moderne Infrastruktureinrichtungen geplant. Gemeinde“). . Schaffung von attraktivem Wohnraum durch . Gebäudeleerstände überwiegend in alten Umstrukturierung von 60er Jahre Baugebieten Wohngebäuden sowie in gewerblichen Immobilien. (u.a. KSG- Wohngebiete). . Ungünstige Verkehrssituation an Zufahrten und . Bebaubare Grundstücke stehen in den Ortsteilen zur Ausfahrten der innerörtlichen GE/GI-Gebiete und im Verfügung (insbesondere Neunkirchen). Bereich der Ortsmitte Neunkirchen. . Baulückenkataster der Gemeinde unterstützt private . Durchgangsverkehrschränkt Wohnqualität und Eigentümer bei der Vermarktung ihrer Grundstücke. Innenentwicklung ein (Lärm, Geschwindigkeit, Abgase). . Flächen zur Schaffung attraktiver öffentlicher Plätze . Unattraktive öffentliche Freiflächen für und Treffpunkte sind vorhanden. Kommunikation und Aufenthalt. . Ehrenamtliches Engagement bei der Instandhaltung und Pflege von Ruhebänken und Denkmälern ist gegeben.

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Technische Infrastruktur Stärken Schwächen . Gute Anbindung an das regionale und überregionale . Verkehrsaufkommen beeinträchtigt das Leben in den Straßennetz. Ortskernen. . Verkehrsberuhigung durch Tempo-30-Zonen . Problematische Verkehrsführung (LKW-Verkehr) innerhalb der Wohngebiete. insbesondere im Bereich der Zu- und Ausfahrten der innerörtlichen GE/GI-Gebiete. . Busanbindung ist in allen Ortsteilen gegeben. . Innerörtlicher Güterverkehr auf der Bahntrasse an der . Ortsverkehr wird zusätzlich durch den ehrenamtlichen Grundschule Struthütten und in der Ortsmitte Bürgerbus sichergestellt. Neunkirchen. . Bahnanbindung an die Strecke Betzdorf-Dillenburg. . Erscheinungsbild des Bahnhofs Neunkirchen wird durch Schrotthändler negativ geprägt. . Hohes Potenzial zur Fahrradnutzung als innerörtliches . Fehlende und unzureichend ausgebaute Verkehrsmittel. Radverkehrsinfrastruktur (Wege, Ausstattung und Ausweisung). . Ziele und Maßnahmen des Integrierten . Beratungsangebote für private Eigentümer bezüglich Klimaschutzkonzepts für den Kreis Siegen- Altbausanierung und energieeffizientem Bauen nicht Wittgenstein werden umgesetzt. vorhanden. . Gute Mobilfunknetzabdeckung in allen Ortsteilen. . Ausbau der Breitband/-DSL-Versorgung noch nicht vollständig abgeschlossen.

Wirtschaft Stärken Schwächen . Neunkirchen ist ein wichtiger Standort des . Gewerbeflächen prägen maßgeblich das produzierenden und verarbeitenden Gewerbes mit Erscheinungsbild der Gemeinde. Schwerpunkt Metall- und Kunststoffverarbeitung im . Pendlerverkehr sowie Lieferverkehr der Gewerbe/- Landkreis Siegen-Wittgenstein. Industriebetriebe erhöhen das innerörtliche . Hohe Zahl an sozialversicherungspflichtig Verkehrsaufkommen. Beschäftigten und hoher Anteil der Einpendler unterstreichen die Bedeutung der Gemeinde als Wirtschafts- und Arbeitsplatzstandort. . Niedrige Arbeitslosenzahl. . Neunkirchen kooperiert mit der Nachbargemeinde . Nur noch ein geringes Angebot an Gewerbeflächen für Burbach bei der Entwicklung und Bereitstellung von die Neuansiedlung oder Betriebserweiterung von Gewerbeflächen. Unternehmen vorhanden.

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Versorgung Stärken Schwächen . Ausreichendes Versorgungsangebot mit Gütern des . Geringes Grundversorgungsangebot in Altenseelbach kurz-, mittel- und langfristigen Bedarfs vorhanden. und Wiederstein. . Ausbau des zentralen Versorgungsschwerpunkts in . Betriebsnachfolge des Lebensmittelhandwerks in den der Ortsmitte Neunkirchen. Ortsteilen zum Teil nicht gesichert. . ProKunde Neunkirchen e.V. setzt sich für den . Zunehmender Leerstand von gewerblichen Flächen Versorgungsstandort Neunkirchen ein. für Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistung in . Großflächiger Einzelhandel im Gewerbe- und der Ortsmitte Neunkirchen. Industriegebiet Auwiese (Zeppenfeld). . Erreichbarkeit der Versorgungseinrichtungen ist durch ÖPNV und ehrenamtlichen Bürgerbus gesichert.

Tourismus, Freizeit und Kultur Stärken Schwächen . Die auf Naherholung und Freizeit ausgerichtete . Beherbergungsangebote und gastronomische Freizeitinfrastruktur steigert die Attraktivität der Einrichtungen nur in beschränktem Maße noch Gemeinde als Wohnstandort. vorhanden. . Ehrenamtliches Engagement bei der Bereitstellung . Attraktive Beherbergungsbetriebe fehlen. von Angeboten durch die Vereine (z.B. Wanderwege, Heimatmuseen, Dorfschmiede, Wodanstollen). . Touristische Vermarktung der Gemeinde als Teil der Region Siegerland-Wittgenstein. . Umfangreiches Angebot an Spiel-, Sport- und . Die Freizeitinfrastruktur ist teilweise nicht an den Freizeitangeboten für Jung und Alt. Bedarf der Bevölkerung angepasst (z.B. Spielplätze, Bolzplätze). . Vielfältiges Angebot von Kunst- und . Nicht in allen Ortsteilen sind öffentlich Plätze und Kulturveranstaltungen, Märkten und Festen. Freiflächen für Veranstaltungen/Feste geeignet.

Kooperationen, Konzepte und Mitgliedschaften Stärken Schwächen . In wichtigen Bereichen bestehen Kooperationen mit . Durch die Landesgrenze wird die Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden, die zur zukunftsorientierten der Nachbargemeinde Herdorf zum Teil erschwert Entwicklung der Gemeinde und der Region beitragen. bzw. ist in Teilbereichen nicht möglich. . Verschiedene Integrierte Konzepte (z.B. REK, Klimaschutzkonzept) mit unterschiedlichen Schwerpunkten und räumlichen Zuordnungen greifen ineinander.

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C

Strategie und Umsetzung

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7. Leitbild der Gemeinde Neunkirchen

Um auf die vielfältigen gesellschaftlichen Veränderungen, die derzeit stattfinden zu reagieren und sich zukunftsfähig aufzustellen hat die Gemeinde Neunkirchen gemeinsam mit der Bevölkerung ein Leitbild für die Gemeinde erarbeitet, das 2014 durch den Rat beschlossen wurde. Die Grundlage für den Erarbeitungsprozess bildeten die Dorfgespräche, die im Jahr 2012 durchgeführt wurden und der Bürgerschaft die Gelegenheit gaben, sich aktiv an der Diskussion zur Weiterentwicklung der Gemeinde zu beteiligen. Die Inhalte des Leitbilds wurden mit allen Fraktionen und Vertretern der Gemeindeverwaltung intensiv erörtert. Das Leitbild der Gemeinde Neunkirchen versteht sich als Richtschnur an der sich das politische Wirken und Verwaltungshandeln orientieren kann und die Hilfestellung bei künftigen Entscheidungen bietet. Es soll dazu dienen einer sozialen Daseinsvorsorge gerecht zu werden und die Entwicklung von Neunkirchen vorausschauend zu lenken. Im Mittelpunkt des Leitbilds steht der Gemeinschaftsgedanke, der auch bei der Erarbeitung dazu führte, dass alle Beteiligten an einem Strang zogen, wodurch ein Ergebnis erzielt wurde das von allen mitgetragen werden kann.

Präambel In der Präambel werden die grundsätzlichen Ziele für die Themen demographischer Wandel, Integration, Finanzen sowie Politik und Verwaltung formuliert, da diese für alle Themenfelder des Leitbildes übergreifend Wirkung zeigen.

Demographischer Wandel Der demographische Wandel stellt neue Herausforderungen. Mit der Entwicklung eines Leitbildes bekennen wir uns zum Leitprinzip der zukunftsfähigen Entwicklung. Zukunftsfähig ist eine Entwicklung, wenn sie den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeit künftiger Generationen zu gefährden. Die Wahrung der Lebensgrundlagen, soziale Sicherheit und wirtschaftlicher Wohlstand sind dabei die drei unverzichtbaren Ziele der Gemeindeentwicklung.

Integration Die Einheit Europas und die Globalisierung sowie die damit verbundene Freiheit machen eine nachhaltige Integration aller Menschen zu einem unverzichtbaren Ziel einer offenen Gesellschaft. Jeder, der es will, soll in unserer Gemeinde seine Heimat finden.

Finanzen Mit der Entwicklung des Leitbildes bekennen wir uns zu einem sparsamen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Mitteln. Wir wollen im Rahmen der intergenerativen Gerechtigkeit keine weiteren Schulden zu Lasten nachfolgender Generationen aufbauen. Der nachhaltige Ausgleich des Haushaltes ohne Beeinträchtigung der grundlegenden kommunalen Aufgaben ist das vorrangige Ziel der Finanzplanung.

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Politik und Verwaltung Die Verwaltung versteht sich als modernes Dienstleistungsunternehmen. In konstruktiver Zusammenarbeit mit der Politik richtet sie ihr Tun und Handeln systematisch an den Bedürfnissen der Bevölkerung aus. Handlungsmaxime der Politik und Verwaltung sind die in dem Leitbild genannten Ziele.

Themenfelder Ortsbild - Mobilität - Versorgung - Wirtschaft Wir fördern die Maßnahmen zum Erhalt und der Verbesserung des Ortsbildes. Grundlage dazu ist eine gezielte Steuerung der Innenentwicklung. Wir sichern den Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungssektor und bauen ihn weiter aus und stellen generationenübergreifendes Leben und Arbeiten für eine nachhaltige, umweltorientierte Entwicklung sicher. Wir verbessern die gute Wohn- und Lebensqualität durch den Ausbau von Grundversorgung und Mobilität in den Ortsteilen.

Erholung - Freizeit - Landschaft - Tourismus - Umwelt Wir fördern den Tourismus durch Nutzung von Landschaft und Natur. Darüber hinaus entwickeln und gestalten wir Freizeitangebote und Naherholung so weiter, um allen hier lebenden Menschen ein optimales Angebot vorzuhalten. Damit verpflichten wir uns, den nachfolgenden Generationen durch aktiven Umweltschutz die hohe Lebensqualität in der Gemeinde Neunkirchen zu erhalten.

Ehrenamt - Vereine - Gemeinschaft Wir fördern die Dorfgemeinschaften und deren Zusammenarbeit im Sinne der Identifikation als Neunkirchener Bürgerinnen und Bürger.

Familie - Bildung - Kultur Wir verstehen uns als familienfreundliche Gemeinde. Unser Ziel ist, dass Neunkirchen als Wohnort und Heimat attraktiv bleibt. Wir setzen uns dafür ein, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten. Junge Menschen sollen hier ihre Chancen sehen und Senioren ihren Ruhestand in Geborgenheit genießen können.

Zu diesem Leitbild wurden innerhalb der einzelnen Themenfelder Maßnahmen formuliert, die der Zielrichtung dienen sollen. Auf Kennzahlen zur Erfolgskontrolle wurde verzichtet, stattdessen sind Treffen alle zwei Jahre zur Bilanzierung des bisher Erreichten und der nächsten Schritte vorgesehen, bei denen auf gegebenenfalls notwendige Anpassungen des Leitbildes und/oder der Maßnahmen erfolgen können.

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Maßnahmen Ortsbild - Mobilität - Versorgung - Wirtschaft Ortsbild Leerstände vermeiden Mit der Erstellung eines Leerstandsmanagements und der Schaffung von Fördermöglichkeiten für den Kauf von Alt-Immobilien zur Vermeidung negativer, ortsbildverändernder Entwicklungen werden wir den demographischen Wandel als Chance nutzen.

Ortsbildprägende und historische Bereiche erhalten und verbessern Wir werden den Charakter der einzelnen Ortsteile Neunkirchens erfassen und mit zukunftsfähigen Maßnahmen erhalten, um die Attraktivität für die Bevölkerung zu erhöhen. Dadurch sollen Fehlentwicklungen verhindert werden. Durch Mitwirkung und Beratung der Bewohner vermeiden wir Reglementierung und fördern Identifikation.

Straßenräume gestalten Neunkirchen wird von Besuchern und Bürgern stark über die Hauptverkehrsachsen wahrgenommen. Wir werden den Verkehrsraum verantwortungsvoll durch Maßnahmen für alle Verkehrsteilnehmer gestalten.

Mobilität Gemeinde der kurzen Wege Gemeinde der kurzen Wege bedeutet für uns die Optimierung des ÖPNV unter Einbindung des Bürgerbusses. Wir werden gut ausgebaute Fuß- und Radwege konzipieren. Mehr Sicherheit werden wir durch Optimierung der Ausleuchtung und Markierung des Straßenraumes gewährleisten.

Versorgung Durch die Förderung der Neuansiedlung von Geschäften in der Ortsmitte erhalten und gestalten wir eine gute Versorgungsstruktur. In den Ortsteilen werden durch Konzepte für Dienstleistungen Rahmenbedingungen für Dorfläden und mobile Serviceleistungen geschaffen.

Wirtschaft Die ausreichende Versorgung mit qualifizierten Bebauungs- und Erweiterungsflächen auch aufgrund regelmäßigen Erfahrungsaustauschs mit Unternehmen können wir bedarfsgerecht umsetzen. Der Lotsenfunktion für möglichst alle Problemstellungen der Unternehmen messen wir große Bedeutung bei. Die Entwicklung von Gewerbe und Industrie erfolgt im Einklang mit den Interessen der Wohnbevölkerung.

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Erholung - Freizeit - Landschaft - Tourismus - Umwelt Erholung / Tourismus Nachfrageorientiertes Angebot an Übernachtungskapazitäten schaffen Wir möchten die konzeptionelle Begleitung beim Aufbau neuer Übernachtungsmöglichkeiten auch im Hinblick auf den Wohnmobiltourismus ermöglichen, neue touristische Ideen fördern und offen weiterentwickeln, zum Beispiel touristische Erschließung Malscheid.

Freizeitmöglichkeiten in Landschaftsangebot ressourcenschonend integrieren Wir wollen Freizeitangebote erlebbar machen und das Wanderwegnetz optimieren (weniger ist mehr) und vermarkten. Wir möchten die Koordination der Freizeitangebote der Vereine verbessern. Wir fördern das Bewusstsein: „Was ist los in Neunkirchen!"

Umwelt und Landschaft Weiterentwicklung des Prozesses „saubere Gemeinde" Schaffung von Bewusstsein in der Bevölkerung soll durch regelmäßige Berichterstattung erreicht werden. Es soll eine Erweiterung auf alle Ortschaften und die Landschaft erfolgen.

Arbeit der Wald- und Haubergsgenossenschaften und der Landwirtschaft Beachtung schenken Wir wollen die Zusammenarbeit der Genossenschaften und der Landwirte fördern und ihre Arbeit mit anderen Umweltaktivitäten stärker verzahnen. Die Genossenschaften möchten wir anhalten, nachhaltig zum Landschaftserhalt und Landschaftsbild beizutragen.

Umwelterziehung an den Schulen verstärken Über die Lehrpläne der Schulen sollen die gemeindlichen Gegebenheiten in den Unterricht integriert werden.

Umweltprojekte etablieren und fördern Projekte wie zum Beispiel Streuobstwiesen, Schulgärten etc. möchten wir zusammen mit Heimatvereinen/Haubergsgenossenschaften und Landwirten umsetzen. Die Bevölkerung möchten wir durch Erlebbarkeit (Aktionen/Feste) an diesen Projekten teilhaben lassen bzw. einbinden.

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Ehrenamt - Vereine - Gemeinschaft Einheitliche Koordination des Veranstaltungskalenders Alle Vereine, Verbände und Schulen werden zu einer einmal jährlich stattfindenden Terminabsprache verbindlich eingeladen, um mögliche Terminüberschneidungen zu vermeiden.

Ehrenamtsbörse/Vereinsbörse Portal/Markt der Möglichkeiten Die Vernetzung von örtlichen Vereinen und Verbänden zum besseren gegenseitigen Verständnis und Kennenlernen der Vereinsaktivitäten wird durch eine zentrale Darstellung geschaffen.

Bildung - Familie - Kultur Bürgerinnen und Bürger sind gerne in Neunkirchen und genießen eine hohe Lebensqualität Wir werden ein familien- und seniorengerechtes Wohnumfeld schaffen durch:  attraktive Angebote für die Ansiedlung junger Familien (Vorhalten von Bauland zu erschwinglichen Preisen für Familien)  und durch die weitere Gestaltung der Ortsmitte als Mittel- und Treffpunkt für Jung und Alt.

Wir bieten eine bedarfsgerechte Betreuung sowie attraktive Freizeitmöglichkeiten aller Altersgruppen Wir werden das Angebot an Freizeittreffpunkten sowie -unternehmungen für Jugendliche ausbauen durch das Vorhalten von bedarfsorientierten Sport- und Freizeiteinrichtungen; wir werden Maßnahmen ergreifen zur Sicherstellung und zum Ausbau der ärztlichen Betreuung und Notfallversorgung; Vorhalten eines reichhaltigen Betreuungsangebots für Senioren.

Neunkirchen hat ein vielfältiges und eigenständiges Kulturprogramm Wir werden den Bürgerinnen und Bürgern ein abwechslungsreiches Kulturprogramm bieten und dabei Kooperationen mit Nachbarkommunen suchen.

In Neunkirchen finden Kinder und Jugendliche hervorragende Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten vor Wir werden eine zukunftssichere Schullandschaft vorhalten, in der im Schulzentrum alle Schulabschlüsse erworben werden können; ortsansässige Betriebe bieten den Schülern eine Orientierung zur Berufswahl durch Betriebspraktika (Ausbildungsbörse, Bildungsmesse).

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8. Handlungsfelder und Handlungsbedarf

Im Rahmen des IKEK-Verfahrens wurden 5 Handlungsfelder für die Bearbeitung festgelegt, die sich aus der Stärken-Schwächen-Analyse, den lokalen und gesamtkommunalen Handlungsbedarfen und aus der Diskussion mit den am Verfahren beteiligten Akteuren ergeben haben (Abb.49). Ebenso wurden die Ergebnisse der Dorfgespräche und der Arbeitskreise sowie die Ziele und Maßnahmen des Leitbilds der Gemeinde Neunkirchen berücksichtigt. Die Leit- und Entwicklungsziele in den Handlungsfeldern bilden die Grundlage für die Erarbeitung von Projekten, die für die Gemeinde Neunkirchen wichtig sind und umgesetzt werden sollen. Im Sinne der integrierten Entwicklungsplanung beinhalten die Zielsetzungen ein breites Themenspektrum und setzen Impulse für Initiativen und Maßnahmen einer zukunftsorientierten kommunalen Entwicklung.

Abb.49: Handlungsfelder

HF 1 HF 2 HF 3 Gemeinschafts- Öffentliche Siedlungsentwicklung, einrichtungen & Freiflächen & Versorgung & Schulstandorte Treffpunkte Marketing

HF 4 HF 5 Verkehr, Bürgerschaftliches Straßenräume & Engagement Ortsbild

Quelle: Eigene Darstellung (2017)

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8.1 Gemeinschaftseinrichtungen & Schulstandorte Gemeinschaftseinrichtungen In den Ortsteilen von Neunkirchen stehen öffentliche und private Räumlichkeiten für die Aktivitäten der Bevölkerung zur Verfügung. Diese Einrichtungen sind als Orte der Begegnung und der Kommunikation ein wichtiger Bestandteil der sozialen Infrastruktur. Teilweise sind bei den öffentlichen Gemeinschaftseinrichtungen eine geringe Auslastung und eine unbefriedigende Ausstattungsqualität zu verzeichnen. Demgegenüber stehen Ausgaben der Gemeinde für Betrieb und Unterhaltung der Gebäude, die durch die Einnahmen (z.B. durch Vermietung) nicht gedeckt werden. Eine geringe Belegungsdichte ist insbesondere bei denjenigen öffentlichen Einrichtungen festzustellen, die überwiegend als Treffpunkte für die Dorfgemeinschaft und nicht für sportliche Zwecke wie z.B. Schul- und Vereinssport oder als Veranstaltungsort für kulturelle Angebote genutzt werden. Um auch zukünftig ein attraktives Raumangebot für Jung und Alt bereitzustellen und die Nutzungsintensität in den öffentlichen Gemeinschaftseinrichtungen zu erhöhen, sind Überlegungen zur künftigen Ausrichtung und Nutzung der Gemeinschaftshäuser erforderlich. In einigen Gebäuden besteht Sanierungsbedarf und nicht alle Einrichtungen sind barrierefrei zugänglich. Ebenso sind multifunktionale Nutzungsmöglichkeiten und alternativen Betreiber- und Trägerschaftsmodelle zu prüfen. Bei den Planungen zur Bereitstellung von zukunftsfähigen öffentlichen Gemeinschaftseinrichtungen muss das Angebot an privaten Raumangeboten, das durch Kirchengemeinden und Vereine zur Verfügung gestellt wird, bedacht werden.

Schulstandorte Die Gemeinde Neunkirchen verfügt über ein hochwertiges Bildungsangebot mit Gymnasium, Realschule, Hauptschule und Sekundarschule sowie 3 Grundschulstandorten. Während die weiterführenden Schulen alle im Schulzentrum Rassberg angesiedelt sind befinden sich die Grundschulen in den Ortsteilen Neunkirchen, Salchendorf und Struthütten. Zudem existiert in Altenseelbach ein ehemaliger Grundschulstandort dessen künftige Nutzung derzeit nicht geklärt ist. Durch die Zusammenführung von Haupt- und Realschule in der Gemeinschaftlichen Sekundarschule Burbach-Neunkirchen wird das Gebäude der Kopernikusschule zum Ende des Schuljahres 2020/21 frei. Diese Entwicklung bietet die Gelegenheit auch das Grundschulangebot in das Schulzentrum Rassberg zu integrieren und so die dort bestehende Infrastruktur (z.B. Busbahnhof, umfangreiches Parkplatzangebot) zu nutzen. Zudem kann durch die Konzentration auf einen Grundschulstandort das Betreuungsangebot und die die Betreuungsqualität verbessert werden und es können Kosteneinsparungen im Betrieb und der Unterhaltung der schulischen Einrichtungen erzielt werden. Werden die Grundschulstandorte aufgegeben, stehen die Grundstücke und Gebäude an den jetzigen Standorten für neue Nutzungen zur Verfügung. Da die Veränderungen im Schulangebot von Neunkirchen mit der Gründung der Gemeinschaftlichen Sekundarschule bereits eingeleitet wurden besteht bei diesem Thema dringender Handlungsbedarf. Eine frühzeitige Planung zur künftigen Nutzung und Entwicklung der einzelnen Schulstandorte ist erforderlich.

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Um eine hohe Akzeptanz für das Ergebnis zu erzielen ist die Planung unter Beteiligung aller relevanten Akteure durchzuführen und durch eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit zu begleiten.

HANDLUNGSFELD 1: „Gemeinschaftseinrichtungen und Schulstandorte“ Entwicklungsziele: . Weiterentwicklung der öffentlichen Gemeinschaftseinrichtungen als Begegnungs- und Kommunikationsräume für Jung und Alt. . Zukunftsfähige Ausrichtung der Schullandschaft, um langfristig ein attraktives Schulangebot sicherzustellen. Teilziele: . Bedarfsgerechte Erhaltung öffentlicher Gemeinschaftseinrichtungen mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten. . Steigerung der Nutzungsintensität (Auslastung erhöhen) in den öffentlichen Gemeinschaftseinrichtungen. . Verbesserung der Schulangebote und Nutzung bestehender Infrastruktur durch Konzentration im Schulzentrum Rassberg. . Erarbeitung von Konzepten zur Einbindung der derzeitigen und künftig aufzulösenden Grundschulstandorte in die städtebauliche Entwicklung.

8.2 Öffentliche Freiflächen & Treffpunkte Plätze und Freiflächen Für die Bevölkerung sind öffentliche Plätze und Freiflächen wichtige Identifikationspunkte in den Ortsteilen. Als Orte der Begegnung und des Aufenthalts für Jung und Alt unterstützen diese Freiräume maßgeblich das gesellschaftliche Miteinander. Die Gestaltung der Treffpunkte in Verbindung mit Gebäuden und privaten Freiflächen trägt zudem zur Attraktivität der Ortsbilder bei. Bereits im Rahmen der Dorfgespräche (2012) wurde deutlich, dass von Seiten der Bürgerschaft die Schaffung von attraktiven Plätzen und Freiräumen in den Ortsteilen als eine vordringliche Aufgabe gesehen wird. Dieser Handlungsbedarf wurde in den IKEK-Veranstaltungen sowie während der Ortsrundgänge mit Vertretern der Ortsteile und der Gemeindeverwaltung bestätigt. Vielerorts sind Gestaltung und Ausstattung der Plätze und Freiflächen nicht mehr zeitgemäß oder die Freiräume werden als Verkehrsflächen genutzt und weisen nur eine geringe Aufenthaltsqualität auf. Insbesondere die Platz- und Freiflächen in den Ortskernen und im Umfeld der Ortsdurchfahrten besitzen aufgrund ihrer Lage eine hohe Bedeutung als Treffpunkte für die Dorfgemeinschaft. Durch eine Neuordnung der Flächen in Verbindung mit gestalterischen Maßnahmen und einer bedarfsgerechten Ausstattung können die öffentlichen Plätze und Freiflächen in den Ortsteilen aufgewertet und ihre Funktion als Treffpunkte im Freien gestärkt werden.

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Spiel und Bewegung Neben den öffentlichen Freiflächen, bei denen die Funktionen Begegnung und Kommunikation im Vordergrund stehen, existieren auch öffentliche Freiräume, die überwiegend für Spiel und Bewegung genutzt werden. Dazu gehören insbesondere Spielplätze, Bolzplätze und Sportanlagen. Ein Angebot von Flächen für Spiel, Sport und Bewegung steht in allen Ortsteilen zur Verfügung. Teilweise entsprechen die Gestaltung und die Ausstattung jedoch nicht den Anforderungen der Nutzer und Spiel- und Bewegungsorte, die generationenübergreifende Angebote beinhalten, sind nicht vorhanden. Von den beteiligten Akteuren wurde im Rahmen der IKEK-Veranstaltungen und der Ortsrundgänge auf dieses Defizit hingewiesen.

HANDLUNGSFELD 2: „Öffentliche Freiflächen & Treffpunkte“ Entwicklungsziel: . Gestaltung der öffentlichen Platz- und Freiflächen in den Ortsteilen als Orte der Begegnung mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten. Teilziele: . Belebung der Ortsmitten und Erhöhung der Aufenthaltsqualität durch Neuordnung und Gestaltung der öffentlichen Freiräume. . Schaffung von attraktiven Flächen für Spiel und Bewegung sowie als Treffpunkte für gemeinschaftliche Aktivitäten für alle Generationen.

8.3 Siedlungsentwicklung, Versorgung & Marketing Städtebauliche Entwicklung Ein gewachsenes Nebeneinander von Wohnen, Gewerbe und Industrie bestimmt die Siedlungsstruktur der Gemeinde Neunkirchen. In den Ortsteilen existieren historische Ortskerne mit kleinteiligem Nutzungsgefüge und für die Region typischer städtebaulicher Entwicklung. Aufgrund einer hohen Nachfrage nach Wohnraum haben sich die Siedlungen in der Vergangenheit in der Fläche entwickelt und sind zu einem verdichteten Siedlungskörper zusammengewachsen. Bedingt durch die Topographie sind derzeit nur noch wenige Flächen vorhanden, die für Siedlungserweiterungen (Wohnen, Gewerbe) genutzt werden können. Die Rundgänge in den Ortsteilen haben gezeigt, dass teilweise langjährige Gebäudeleerstände zu verzeichnen sind. Dies betrifft insbesondere Wohngebäude und Geschäftsräume im Bereich der alten Ortskerne und der Ortsdurchfahrten. Bedingt durch den Rückgang der Bevölkerung insgesamt und einen zunehmenden Anteil älterer Menschen ist davon auszugehen, dass in absehbarer Zeit weitere Gebäude zur Disposition stehen werden. Angesichts dieses Sachverhalts und der sich verändernden Anforderungen an die Wohnqualität werden die Themen Modernisierung und Sanierung alter Bausubstanz sowie neue/alternative Wohnformen in alten Gebäuden in Zukunft an Bedeutung gewinnen.

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Die Förderung der Innenentwicklung übernimmt in der Gemeinde Neunkirchen schon heute eine wichtige Rolle und gewinnt für eine zukunftsorientierte Entwicklung zunehmend an Bedeutung. Zusätzlich zu den Maßnahmen die bereits umgesetzt wurden (z.B. Baulückenkataster), gilt es unter Berücksichtigung der demographischen und wirtschaftlichen Entwicklung weitere Initiativen zur Innenentwicklung anzuregen und Schwerpunkte auf die Behebung und Vermeidung von Gebäudeleerständen, sowie auf die Stärkung der Ortskerne als Wohnstandorte zu legen. Um Neunkirchen insgesamt als Wohnstandort aufzuwerten, übernimmt die Bereitstellung von attraktiven Wohnraumangeboten für alle Gesellschaftsgruppen und die Vermeidung von störenden Emissionen in den Wohngebieten (z.B. durch Gewerbe-/Industriebetriebe oder Lieferverkehr) eine bedeutende Rolle. Zur Stärkung des Gewerbe- und Industriestandorts ist es wichtig, den Unternehmen in der Gemeinde geeignete Flächen für betriebliche Erweiterungen bereitzustellen. Ob und wie dies angesichts eines eingeschränkten Flächenangebots möglich ist, ohne die Wohnnutzung in den Ortsteilen einzuschränken, ist eine zu klärende Fragestellung. Handlungsbedarf besteht zudem hinsichtlich einer Aufwertung des Rathausumfelds in der Ortsmitte. Durch entsprechende Konzepte und bauliche Maßnahmen kann hier ein Bereich geschaffen werden, der den Zentrumscharakter der Ortsmitte hervorhebt und quasi das Herzstück des zentralen Dienstleistungs- und Versorgungsbereichs darstellt. In diesem Zusammenhang kann auch die Verkehrssituation auf der Kölner Straße durch eine Neuordnung der Verkehrsflächen verbessert werden.

Einzelhandel und Nahversorgung Die Gemeinde Neunkirchen übernimmt die Versorgungsfunktionen eines Mittelzentrums und weist einen kleinstädtischen Charakter auf. Insbesondere im Bereich der Ortsmitte Neunkirchen (Kölner Straße, Rathausumfeld, Altes Dorf) sind zahlreiche Einzelhandels,- Dienstleistungs- und Gastronomieeinrichtungen angesiedelt, die das Versorgungszentrum der Gemeinde bilden. Für die künftige Entwicklung der Gemeinde besitzt die Stärkung des zentralen Versorgungsbereichs eine hohe Bedeutung. Dabei sind die Entwicklungen nicht sich selbst zu überlassen sondern im Interesse der Gemeinde, der Gewerbebetriebe und der Bevölkerung durch innovative Planungen und zukunftsfähige Konzepte zu steuern. Insbesondere die Verkehrssituation auf der Kölner Straße, der zunehmende Leerstand von gewerblichen Flächen, die Erhöhung der Aufenthaltsqualität und konkurrierender Einzelhandel in Gewerbegebieten sind wichtige Themen, die in diesem Zusammenhang beachtet werden müssen. Angesichts eines teilweise geringen Versorgungsangebots in den Ortsteilen wird zukünftig auch die Erreichbarkeit der Versorgungseinrichtungen eine Rolle spielen, um die Versorgung der Bürgerschaft in den Ortsteilen sicherzustellen. Derzeit besteht mit dem Bürgerbus ein Mobilitätsangebot, das die Ortsteile untereinander verbindet und die Erreichbarkeit gewährleistet. Weitere alternative Beförderungsmodelle sind für die Zukunft auszudenken.

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Marketing Als bedeutender Wirtschafts- und Arbeitsplatzstandort im Siegerland mit einem umfangreichen Angebot an Infrastruktur- und Versorgungseinrichtungen sowie einer reizvollen Landschaft ist die Gemeinde Neunkirchen ein attraktiver Standort für Wohnen und Arbeiten. Diese Qualitäten werden jedoch nicht optimal herausgestellt und von außen kaum wahrgenommen. Um die Gemeinde Neunkirchen im Wettbewerb der Kommunen besser zu positionieren ist ein Gemeindemarketing erforderlich. Unter Mitwirkung von Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Vereinen, Verwaltung und Bevölkerung gilt es Marketingmaßnahmen zu entwickeln, die das Image der Gemeinde und die öffentliche Wahrnehmung des Standorts verbessern und von allen Akteuren mitgetragen werden. Die Einbindung der Gewerbe- und Industrieunternehmen in das Gemeindemarketing wird eine wichtige Rolle einnehmen. Insbesondere bei der Positionierung der Gemeinde als Arbeitsplatzstandort für Fachkräfte.

HANDLUNGSFELD 3: „Siedlungsentwicklung, Versorgung & Marketing“ Entwicklungsziel: . Förderung einer zukunftsorientierten städtebaulichen Entwicklung, Stärkung der Versorgungsinfrastruktur und Verbesserung der Innen- und Außenwahrnehmung der Gemeinde. Teilziele: . Entwicklung und Umsetzung einer Innenentwicklungsstrategie als zentraler Bestandteil der künftigen Siedlungsentwicklung. . Stärkung und Ausbau des zentralen Versorgungsbereichs in der Ortsmitte von Neunkirchen. . Aufwertung des Images und Positionierung der Gemeinde als Standort für Wohnen und Arbeiten durch Marketing.

8.4 Verkehr, Straßenräume & Ortsbild Mobilität und Verkehr Die Gemeinde Neunkirchen ist über die Landesstraßen L 722 und L 531 gut an das überörtliche Straßennetz (BAB 45) angebunden. Allerdings besteht auf den Landstraßen (Ortsdurchfahrten) ein hohes Verkehrsaufkommen (Lkw/Pkw) und insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten kommt es häufig zu einer Überlastungen der Knotenpunkte. Um die Wohn- und Lebensqualität in den betroffenen Bereichen zu erhalten bzw. zu verbessern sind Lösungen zur Verkehrsberuhigung und -lenkung erforderlich. Diese sollen auch zu einer Reduzierung von Gefahrensituationen für Anwohner und Verkehrsteilnehmer (Fußgänger/Radfahrer) beitragen und den zunehmenden Parkdruck insbesondere im Rathausumfeld reduzieren. Für ein attraktives Mobilitätsangebot ist auch die ÖPNV-Infrastruktur von Bedeutung. In den Ortsteilen der Gemeinde Neunkirchen bedürfen insbesondere die Bushaltestellen und Bahnhofsbereiche vielerorts einer

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Aufwertung. Neben dem barrierefreien Ausbau der Haltepunkte ist auch die Gestaltung des Umfelds und der zugehörigen Infrastruktur ein wichtiger Aspekt, der bei der Herstellung von attraktiven Wartebereichen berücksichtigt werden muss. Sowohl bei Maßnahmen zur Verkehrslenkung und -beruhigung als auch bei der Aufwertung der Bushaltestellen und Bahnhofsbereiche besteht Abstimmungsbedarf zwischen der Gemeinde und dem jeweiligen Baulastträger, um die Zielvorstellungen in Übereinstimmung zu bringen und eine konzertierte Vorgehensweise zu ermöglichen. Durch die kompakte Siedlungsstruktur ist Neunkirchen eine Gemeinde der kurzen Wege. Dieses Potenzial, das insbesondere im Bereich des Alltagsradfahrens besteht, wird jedoch nicht ausreichend genutzt. Teilweise existieren keine Radwegeverbindungen und die Radverkehrsinfrastruktur ist insgesamt nicht ausreichend ausgebaut. Der Radwegeausbau und die Verbesserung der Infrastruktur sind daher wichtige Komponenten zur Optimierung der Mobilitätsangebote und zur Förderung des Freizeit- und Alltagsradfahrens in der Gemeinde.

Straßenraumgestaltung und Ortsbild Im Rahmen der Diskussion zu den Handlungsfeldern wurde eine indifferente und zum Teil wenig ansprechende Gestaltung der Straßenräume beschrieben. Die Straßenräume, die durch Verkehrsflächen in Verbindung mit den Gebäuden sowie den öffentlichen und privaten Freiflächen definiert werden, tragen einen entscheidenden Teil zur Attraktivität der Ortsbilder bei. Insbesondere die Ortseingänge und Ortsdurchfahrten sowie die zentralen Kreuzungsbereiche gilt es attraktiv zu gestalten, um den ersten Eindruck zu verbessern. Dabei bedarf nicht jede Fläche einer aufwendigen Gestaltung sondern es kann mit einfachen Maßnahmen die Attraktivität der Straßenräume gesteigert werden. Handlungsbedarf besteht hinsichtlich der Aktivierung von Privateigentümern zur Umsetzung von Gestaltungsmaßnahmen im Bereich der privaten Vorgärten und Eingangsbereiche. Hier gilt es privates Engagement zu fördern.

HANDLUNGSFELD 4: „Verkehr, Straßenräume & Ortsbild“ Entwicklungsziel: . Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur, Verbesserung der Mobilität und Gestaltung der Straßenräume. Teilziele: . Anpassung der Verkehrsinfrastruktur an die Anforderungen der verschiedenen Verkehrsteilnehmer (ÖPNV, Lkw/Pkw-Verkehr, Rad-/Fußgängerverkehr). . Verbesserung der Verkehrssicherheit und Erhaltung der Wohnqualität in den Ortsteilen durch Verkehrsberuhigung. . Aufwertung der Straßenräume zur Verbesserung des Ortsbilds .

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8.5 Bürgerschaftliches Engagement Vereine Die Gemeinschaft in den Ortsteilen sowie zahlreiche Kultur- und Freizeitangebote werden von den Vereinen und aktiven Gruppen getragen. Obwohl die Vereinsstrukturen noch weitestgehend intakt sind, zeichnen sich bei einigen Vereinen Problemstellungen ab. Handlungsbedarf besteht hinsichtlich der Unterstützung der Vereine bei ihrer zukunftsorientierten Ausrichtung und bei der Entwicklung von zeitgemäßen Angeboten. Insbesondere um junge Menschen für die Vereinsarbeit zu gewinnen sind innovative Mitwirkungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Ehrenamt Die vielfältigen ehrenamtlichen Aktivitäten in der Gemeinde Neunkirchen zeigen die Bereitschaft der Bevölkerung sich mit ihren Erfahrungen und Fähigkeiten für das Gemeinwohl einzubringen. Um dieses Engagement zu fördern und langfristig zu erhalten, gilt es geeignete Organisations- und Beteiligungsstrukturen zu schaffen. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und den Herausforderungen, die sich daraus ergeben, bedarf es einer Unterstützung des Ehrenamts, um die bestehenden Aktivitäten zu vernetzen und den Initiativen bei der Gewinnung und Schulung von Freiwilligen Hilfestellung zu bieten.

HANDLUNGSFELD 5: „Bürgerschaftliches Engagement“ Entwicklungsziel: . Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements in Vereinen und im Ehrenamt. Teilziele: . Unterstützung der Vereine bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen sowie bei der Entwicklung von neuen Kooperationsformen und Angeboten. . Förderung und Ausbau des organisierten ehrenamtlichen Engagements.

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9. Projekte

In den Dorfgesprächen (2012) wurden vielfältige kleine und große Projekte zur Entwicklung der Gemeinde Neunkirchen insgesamt wie auch für die einzelnen Ortsteile erarbeitet. Zu Beginn des IKEK-Verfahrens wurde die vorhandene Projektliste mit der Gemeindeverwaltung und der Lenkungsgruppe hinsichtlich Realisierung und Aktualität der Projekte diskutiert, geprüft und entsprechend angepasst. Zudem wurden auch neue Projekte aufgenommen, die sich während der IKEK-Bearbeitung als wichtige Projekte für die Entwicklung der Gemeinde herauskristallisiert haben oder von Seiten der beteiligten Bürger als notwendige Maßnahmen für ihren Ortsteil mit eingebracht wurden. Unter Berücksichtigung der Ziele des Leitbildes, der Bestandsaufnahme, der Stärken-Schwächen-Analyse und dem formulierten Handlungsbedarf wurden die folgenden Projekte definiert. Dargestellt sind diejenigen Projekte, die zeitnah begonnen und realisiert werden können. Weitere Projekte können sich im Laufe der Zeit durch derzeit nicht absehbare Entwicklungen oder im Zuge der Umsetzung von Projekten in den Handlungsfeldern ergeben. Die entwickelten Projekte wurden aufgrund der Lage der Projektstandorte und der Ausrichtung des Projektes dem Dorfentwicklungsprogramm und dem Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ zugeordnet. Diejenigen Projekte, die sowohl für die Dorfentwicklung als auch im Rahmen der Städtebauförderung von Bedeutung sind wurden beiden Förderprogrammen zugeordnet. Hier muss im Rahmen der Projektumsetzung evaluiert werden, welches Förderprogramm für das konkrete Vorhaben besser geeignet ist oder ob ggf. mehrere Projekte daraus entstehen.

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Abb.50: Projektübersicht Nr. Titel Förderprogramm: DE = Dorfentwicklung AZ = Aktive Stadt- und Ortsteilzentren HANDLUNGSFELD 1: „Gemeinschaftseinrichtungen & Schulstandorte“ 1.1 Dorfgemeinschaftshaus Zeppenfeld DE 1.2 Dorfgemeinschaftshaus Wiederstein DE 1.3 Gesamtkonzept Schulstandorte DE / AZ HANDLUNGSFELD 2: „Öffentliche Freiflächen und Treffpunkte“ 2.1 Dorfmitte Zeppenfeld DE 2.2 Ortsmitte Salchendorf DE 2.3 „Holzplatz“ Wiederstein DE 2.4 Platz im „Alten Dorf“ AZ 2.5 Spielplatz „Kalte Wiese“ DE 2.6 Bolzplatz Struthütten DE 2.7 Außenanlage am Schulzentrum Rassberg DE 2.8 Ehemaliges Freibad in Altenseelbach DE HANDLUNGSFELD 3: „Siedlungsentwicklung, Versorgung & Marketing“ 3.1 Flächen- und Gebäudeleerstandsmanagement DE / AZ 3.2 Ortsmitte Neunkirchen AZ 3.3 Einzelhandelskonzept Neunkirchen AZ 3.4 Marketingkonzept Neunkirchen DE / AZ HANDLUNGSFELD 4: „Verkehr, Straßenräume & Ortsbild“ 4.1 Gestaltung der Straßenräume DE / AZ 4.2 Umfeld Bergbaudenkmal DE 4.3 Radverkehrskonzept DE / AZ 4.4 Kreisverkehrsplatz Ortseingang Salchendorf DE 4.5 Verkehrssicherheit in den Ortsteilen DE / AZ HANDLUNGSFELD 5: „Bürgerschaftliches Engagement “ 5.1 Vereine und Ehrenamt DE 5.2 Ein Museum für Neunkirchen AZ Quelle: Eigene Darstellung (2017)

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HANDLUNGSFELD 1: „Gemeinschaftseinrichtungen und Schulstandorte“ Projekt 1.1 Dorfgemeinschaftshaus Zeppenfeld DE  AZ Optimierung der Nutzungsmöglichkeiten und Steigerung der Auslastung

Projektziele:  Erarbeitung eines Nutzungskonzepts zur Optimierung der Nutzungsmöglichkeiten unter Einbindung der lokalen Akteure aus Vereinen und Bürgerschaft.  Bauliche Maßnahmen zur funktionalen Verbesserung der Gebäudenutzung und der Außenanlagen. Projektbeschreibung: Im Rahmen der Bestandsaufnahme wurde nachgewiesen, dass das Dorfgemeinschaftshaus nur eine geringe Auslastung aufweist. Derzeit befindet sich im Erdgeschoss ein Saal der von wenigen Gruppen (z.B. Schachclub Hellertal) und gelegentlich für private Feiern genutzt wird. Das 1. OG steht leer und das Dachgeschoss dient als Flüchtlingsunterkunft. Die Anbauten des Gebäudes werden durch die AWO KiTa- Zeppenfeld und den Heimatverein genutzt. Um die Auslastung des Gebäudes zu erhöhen ist mit den lokalen Akteuren die Erarbeitung eines Nutzungskonzepts vorgesehen, das vielfältige Nutzungsmöglichkeiten eröffnet. Dabei sollen alternative Trägerschaftsformen überprüft und neue Veranstaltungsangebote entwickelt werden. Ferner sind für die Verbesserung der Nutzungsmöglichkeiten auch bauliche und gestalterische Maßnahmen am Gebäude und im Bereich der Außenanlagen erforderlich. Eine bessere Vermarktung des Dorfgemeinschaftshauses kann zur Erhöhung der Auslastung beitragen. Weitere Schritte:  Einschaltung eines Fachbüros zur fachlichen und organisatorischen Unterstützung.  Erarbeitung des Planungs- und Nutzungskonzepts unter Beteiligung der lokalen Akteure. Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Zeppenfeld Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  mittelfristig Umsetzung: Projektkosten 120.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Planungs- und Baukosten) möglichkeiten:  Landesprogramm Dorfentwicklung

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HANDLUNGSFELD 1: „Gemeinschaftseinrichtungen und Schulstandorte“ Projekt 1.2 Dorfgemeinschaftshaus Wiederstein DE  AZ Gebäudesanierung/-umbau für eine höhere Multifunktionalität des Gebäudes

Projektziele:  Erarbeitung eines Planungs- und Nutzungskonzepts mit lokalen Akteuren zur Schaffung vielfältiger Nutzungsmöglichkeiten.  Durchführung von baulichen Maßnahmen zur Gebäudesanierung und zur funktionalen Optimierung des Gebäudes und der Außenanlagen Projektbeschreibung: Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme belegen, dass das Dorfgemeinschaftshaus in Wiederstein nur eine geringe Auslastung und einen hohen Sanierungsbedarf aufweist. Ferner verfügt der Außenbereich (Vorplatz und Spielplatz) aufgrund seiner „tristen“ Gestaltung über eine geringe Aufenthaltsqualität. Neben der Nutzung als Dorfgemeinschaftshaus wird derzeit ein Teil des Gebäudes durch den Ev. Kindergarten genutzt. Zur Steigerung der Belegung des Gebäudes ist vorgesehen, gemeinsam mit den örtlichen Akteuren ein Planungs- und Nutzungskonzept zu erarbeiten. Insbesondere sollen dabei zukunftsorientierte Trägerschaftsformen überprüft und Vermarktungsmöglichkeiten für das Gebäude entwickelt werden. Aufgrund des hohen Sanierungsbedarfs am Gebäude und um eine multifunktionale Nutzung des Dorfgemeinschaftshauses zu ermöglichen, sind bauliche und gestalterische Maßnahmen erforderlich. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei die Gestaltung des Außenbereichs und die bessere Integration des Spielplatzes in das Gesamtareal. Weitere Schritte:  Einschaltung eines Fachbüros zur fachlichen und organisatorischen Unterstützung  Erarbeitung des Planungs- und Nutzungskonzepts für Gebäude und Außenanlagen unter Beteiligung der lokalen Akteure Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Wiederstein Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  mittelfristig Umsetzung: Projektkosten 360.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Planungs- /Baukosten) möglichkeiten:  Landesprogramm Dorfentwicklung

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HANDLUNGSFELD 1: „Gemeinschaftseinrichtungen und Schulstandorte“ Projekt 1.3 Gesamtkonzept Schulstandorte DE  AZ  Zukunftsorientierte Entwicklung der Schullandschaft

Projektziele:  Erarbeitung eines Gesamtkonzepts für die zukünftige Entwicklung der Schulstandorte unter Berücksichtigung der Schulentwicklungsplanung der Gemeinde Neunkirchen.  Erstellung von städtebaulichen und baulichen Konzepten für die Einzelstandorte in den Ortsteilen, inkl. Vorstellungen zur Folgenutzung der Areale.  Konzentration der Schulstandorte zur langfristigen Bereitstellung eines attraktiven Schulangebots. Projektbeschreibung: Die Schullandschaft in Neunkirchen befindet sich aufgrund stattfindender Veränderungen wie z.B. dem Rückgang der Schülerzahlen und der Gründung der „Gemeinschaftlichen Sekundarschule Burbach- Neunkirchen“ zurzeit im Wandel. Im Mittelpunkt der Entwicklungen steht dabei das Schulzentrum am Rassberg, wo das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, die Realschule des Freien Grundes, die Hauptschule (Kopernikusschule) und seit dem Schuljahr 2016/17 die „Gemeinschaftliche Sekundarschule Burbach- Neunkirchen“ angesiedelt sind. Die Haupt- und Realschule werden mit Ende des Schuljahres 2020/21 auslaufen und in die Sekundarschule überführt. Die Nutzung der Kopernikusschule ab dem Beginn des Schuljahres 2021/22 ist bisher noch nicht geklärt. Diese Entwicklung gibt Anlass, dass Überlegungen zur Zukunft der Grundschulstandorte in den Ortsteilen Neunkirchen, Salchendorf und Struthütten angestellt werden. Um die langfristigen Entwicklungs-

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HANDLUNGSFELD 1: „Gemeinschaftseinrichtungen und Schulstandorte“ Projekt 1.3 Gesamtkonzept Schulstandorte DE  AZ  potenziale der einzelnen Schulstandorte zu klären ist die Erarbeitung eines Gesamtkonzepts erforderlich. Dabei sind insbesondere die Schulentwicklungsplanung der Gemeinde und die derzeitige Nutzung der Schulgebäude inkl. der Turn- und Mehrzweckhallen zu berücksichtigen. Bei den Grundschulstandorten Neunkirchen, Salchendorf und Struthütten sowie für das Schulzentrum am Rassberg und den Standort der ehemaligen Grundschule in Altenseelbach bestehen unterschiedliche Voraussetzungen. Die Vorstellungen zur künftigen Entwicklung der einzelnen Standorte sind daher auf die individuellen Rahmenbedingungen und örtlichen Anforderungen auszurichten. Die Aussagen der Konzepte sollen zur Klärung von möglichen Folgenutzungen am jeweiligen Standort beitragen. Mögliche Schwerpunktsetzungen für die Einzelstandorte werden im Folgenden dargestellt.

Schulzentrum am Rassberg: Von Seiten der Gemeinde Neunkirchen besteht die Absicht das bestehende Schulzentrum am Rassberg weiterzuentwickeln und das Schulangebot der Gemeinde an diesem Standort zu konzentrieren. Dieses Szenario sieht vor, dass das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium wie im Bestand erhalten bleibt, die Gebäude der Realschule des Freien Grundes durch die „Gemeinschaftliche Sekundarschule Burbach/Neunkirchen“ genutzt werden und die derzeit als Haupt- und Realschule genutzte Kopernikusschule in Zukunft als zentraler Grundschulstandort für alle Ortsteile entwickelt wird. Mit der Zusammenführung des Schulangebotes am Rassberg werden die Grundschulstandorte in den Ortsteilen aufgegeben und stehen für andere Nutzungen zur Verfügung. Der Ausbau des Schulzentrums am Rassberg wird in Erwägung gezogen, da hier aufgrund der guten Lage und der guten Verkehrsanbindung sowie des großzügigen Freigeländes eine optimale Schulversorgung für die Gemeinde bereitgestellt werden kann. Mit der Konzentration des Schulangebotes an diesem Standort kann vor allem auch eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Gebäudenutzung erzielt werden. Insbesondere hinsichtlich der Kosten für den Betrieb der Gebäude. Im Zuge der Verlagerung der Grundschulstandorte an den Rassberg und der Neustrukturierung des bestehenden Schulangebotes am Standort ist auch eine umfangreiche Gestaltung der Außenanlagen/Freiflächen zwischen dem Gymnasium und der Kopernikusschule beabsichtigt. Neben dem Angebot an Spiel- und Bewegungsflächen für die Schüler im Umfeld der Schulgebäude sind auch Freiflächen für die öffentliche Nutzung geplant (siehe Projekt 2.7 „Außenanlagen am Schulzentrum Rassberg“)

Grundschule Neunkirchen: Im Zuge der Planung zur Entwicklung der Ortsmitte in Neunkirchen, im Umfeld des Rathauses, ist auch die künftige Nutzung des Grundschulstandorts an der Kölner Straße zu berücksichtigen. Durch die Verlagerung des Grundschulstandortes an den Rassberg wird auch hier der gesamte Gebäudekomplex mit den Außenanlagen für eine Überplanung zur Verfügung stehen. Vorrangig wird die Nutzung des Areals im Bestand oder auch durch Neubebauung in Form von privaten Versorgungseinrichtungen (Läden) oder auch Büros für Dienstleister gesehen. Grundsätzlich ist die Integration dieses Areals in das städtebauliche Umfeld der Ortsmitte beabsichtigt.

Grundschule Salchendorf: Durch die geplante Aufgabe des Grundschulstandorts in Salchendorf stehen alle Gebäude und Flächen in Zukunft zur Disposition. Für die Entwicklung des Standorts bestehen verschiedene Überlegungen.

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HANDLUNGSFELD 1: „Gemeinschaftseinrichtungen und Schulstandorte“ Projekt 1.3 Gesamtkonzept Schulstandorte DE  AZ  Möglich ist eine weitere bauliche Verdichtung (Geschosswohnungsbau, Reihenhausbebauung, etc.) oder eine bauliche Entwicklung in Richtung Seniorenwohnen. Eine weitere Alternative besteht darin, das Gebäude der Sporthalle und des Hallenbades zurückzubauen und stattdessen eine Freizeitanlage mit Bürgerbegegnungspark im Wohnquartier zu errichten. Die Schulgebäude selbst können auch für gewerbliche Nutzungen bereitgestellt werden (z.B. kleinteilige Büroeinheiten). Um eine optimale Planungslösung für diesen Standort zu entwickeln wird die Durchführung eines Städtebau-/Architekturwettbewerbs vorgeschlagen, um Entwicklungs- und Bebauungsmöglichkeiten aufzeigen zu können.

Grundschule Struthütten: Von Seiten der örtlichen Bevölkerung und der Gemeinde wird die Erhaltung der Mehrzweckhalle und der Freiflächen sowie die Vermarktung der Schul- und Feuerwehrgebäude favorisiert. Eine Neugestaltung der Freiflächen im Umfeld soll zur Aufwertung des gesamten Areals beitragen. Im Vorfeld künftiger Veränderungen ist bereits heute die Neugestaltung des Vorplatzes an der Grundschule und der Mehrzweckhalle beabsichtigt, um eine attraktivere Außenraumnutzung zu ermöglichen.

Ehemalige Grundschule Altenseelbach: Der bereits seit einigen Jahren nicht mehr als Schule genutzte Grundschulstandort in Altenseelbach wurde u.a. für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. Derzeit wird derzeit der Gebäudekomplex als Kindergartenstandort zwischengenutzt. Nach Beendigung dieser Zwischennutzung besteht die Planungsüberlegung das Gebäude zu vermarkten und einer privaten Nutzung zuzuführen. Überlegt wird eine kleingewerbliche Nutzung, Büronutzungen oder auch die Bereitstellung von Seminar- und Tagungsräumen eines privaten Anbieters. Eine öffentliche Nutzung ist an diesem Standort künftig nicht mehr beabsichtigt. Weitere Schritte:  Einbindung eines Fachbüros zur fachlichen und organisatorischen Unterstützung.  Erarbeitung eines Gesamtkonzepts zu den Schulstandorten mit Aussagen zur städtebaulichen und baulichen Entwicklung Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Altenseelbach Ortsteile:  Neunkirchen  Salchendorf  Struthütten Projektpartner:  Schulleitungen Zeitliche  mittelfristig  Fördervereine der Schulen Umsetzung: Projektkosten 100.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Erstellung des möglichkeiten:  Landesprogramm Gesamtkonzepts Dorfentwicklung Schulstandorte)  Bund-Länder-Programm

„Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“

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HANDLUNGSFELD 2: „Öffentliche Freiflächen & Treffpunkte“ Projekt 2.1 Dorfmitte Zeppenfeld DE  AZ Aufwertung des zentralen Bereichs im Umfeld der „Alten Linde“

Projektziel:  Neugestaltung der öffentlichen und privaten Flächen zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte. Projektbeschreibung: Der zentrale Bereich in der Ortsmitte von Zeppenfeld ist geprägt durch die Verkehrsfunktion der Frankfurter Straße (L531). Auch die öffentlichen und privaten Seitenflächen sind zum größten Teil für eine Verkehrsnutzung ausgebaut. Infolgedessen besteht nur eine geringe Aufenthaltsqualität. Gleichzeitig sind in dem zentralen Bereich mehrere Versorgungs- und Dienstleistungsangebote vorhanden (Bäckerei, Metzgerei, Sparkasse, Imbiss, Bushaltestelle). Von Seiten der örtlichen Akteure besteht die Vorstellung den zentralen Bereich neu zu gestalten und eine attraktive Ortsmitte für Zeppenfeld zu schaffen. In diesem Sinne ist die Entwicklung und Realisierung eines Konzepts zur Neugestaltung der Straßenseitenflächen (inkl. Bushaltestelle und privater Freiflächen) geplant. Insbesondere soll eine klare Zuordnung der Flächen erfolgen sowie die Bushaltestelle erneuert, der Stromverteilerkasten versetzt, und Sitzmöglichkeiten an der „Alten Linde“ geschaffen werden. Um eine konzertierte Aktion zu ermöglichen sollen alle für die Planung relevanten Akteure (Gemeinde, private und gewerbliche Anlieger, Straßenbaulastträger, Stromnetzbetreiber, Verkehrsgemeinschaft Westfalen-Süd) zusammengeführt und an den Planungsüberlegungen beteiligt werden. Weitere Schritte:  Einbindung eines Moderations-/Planungsbüros und zusammenführen der relevanten Akteure.  Erarbeitung eines Planungskonzepts zur Gestaltung der Dorfmitte Zeppenfeld.  Sukzessive Realisierung der vorgesehenen öffentlichen und privaten Einzelmaßnahmen. Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Zeppenfeld Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  mittelfristig Umsetzung: Projektkosten 180.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Planungs- und Baukosten) möglichkeiten:  Landesprogramm Dorfentwicklung

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HANDLUNGSFELD 2: „Öffentliche Freiflächen & Treffpunkte“ Projekt 2.2 Ortsmitte Salchendorf DE  AZ Aufwertung der Platzfläche an der Kölner Straße

Projektziel:  Gestaltung der öffentlichen und privaten Straßenseitenflächen und Steigerung der Aufenthaltsqualität. Projektbeschreibung: Die Kölner Straßen tangiert in Salchendorf die alte Ortslage auf der südöstlichen Seite. Hier weitet sich der Straßenraum auf und bildet mit den nördlich gelegenen historischen Gebäuden einen markanten Punkt im Siedlungsgefüge. Zwischen der Fahrbahn der Kölner Straße und den nördlich gelegenen Gebäuden ergibt sich eine Platzfläche. Heute wird diese öffentliche Freifläche vorrangig vom ruhenden Verkehr genutzt und als reine Zufahrt zu den privaten Anwesen. Ziel der geplanten Maßnahmen ist, die gestalterische Aufwertung dieser Platzfläche als zentraler Ort in Salchendorf mit Gestaltung der Freifläche und mit Begrünungsmaßnahmen (Bäumen). Mit diesen Maßnahmen soll zum einen der Platzraum aufgewertet und zum anderen ein Beitrag zur Verkehrsberuhigung an der Kölner Straße geleistet werden. Zudem bietet die Platzgestaltung die Möglichkeit einer vorhandenen Gastronomie eine Außenbewirtschaftung zu ermöglichen, was wiederum zur Attraktivität der Ortsmitte Salchendorf beitragen kann. Weitere Schritte:  Einschaltung eines Planungsbüros  Erarbeitung eines Gestaltungskonzeptes unter Einbindung der örtlichen Akteure.  Umsetzung der geplanten Maßnahmen im öffentlichen und privaten Bereich. Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Salchendorf Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  mittelfristig Umsetzung: Projektkosten 170.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Planungs-/Baukosten) möglichkeiten:  Landesprogramm Dorfentwicklung

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HANDLUNGSFELD 2: „Öffentliche Freiflächen & Treffpunkte“ Projekt 2.3 „Holzplatz“ Wiederstein DE  AZ Schaffung eines zentralen Dorfplatzes als Festplatz und Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft

Projektziel:  Neuordnung und Gestaltung der Platzfläche an der Frankfurter Straße Projektbeschreibung: Der „Holzplatz“ an der Frankfurter Straße (L531) in Wiederstein besteht aus einer großflächig gepflasterten Parkplatzfläche mit Glas- und Altkleidercontainern sowie einer Grünfläche die mit Heckenzügen abgegrenzt ist. Durch die indifferente Gestaltung wird der Platzcharakter der zentralen Fläche nicht sichtbar und die Nutzungsmöglichkeiten z.B. als Treffpunkt oder Festplatz sind stark eingeschränkt. Von den lokalen Akteuren wird eine Neugestaltung des Platzes angeregt. Die Flächen für den ruhenden Verkehr sollen neu geordnet und die Grünfläche/Bepflanzung neu angelegt werden. Um eine vielfältige Nutzung der Platzfläche zu ermöglichen ist die Schaffung von Sitzmöglichkeiten und der Platz für ein Festzelt vorgesehen. Die bestehende Informationstafel des Heimat- und Verschönerungsvereins Wiederstein soll als Infopoint ausgebaut und z.B. mit einer Übersichtskarte der Wanderwege und Sehenswürdigkeiten ergänzt werden. Im Zuge der Planungen ist zu prüfen, ob die Pflege und Unterhaltung der Grünfläche durch bürgerschaftliches Engagement z.B. von Anliegern und Vereinen übernommen werden kann. Weitere Schritte:  Einbindung eines Fach-/Planungsbüros und Erarbeitung eines Planungskonzeptes  Realisierung des Bauvorhabens Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Wiederstein Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  mittelfristig Umsetzung: Projektkosten 90.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Planungs-/Baukosten) möglichkeiten:  Landesprogramm Dorfentwicklung

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HANDLUNGSFELD 2: „Öffentliche Freiflächen & Treffpunkte“ Projekt 2.4 Platz im „Alten Dorf“ DE AZ  Neugestaltung des zentralen Platzes im historischen Ortskern von Neunkirchen

Projektziel:  Aufwertung des Platzes als Ort der Begegnung und der Kommunikation Projektbeschreibung: Der Platz am „Döffelhaus“ liegt im historischen Ortskern von Neunkirchen. Im Umfeld des Platzes sind mehrere Gebäudeleerstände zu verzeichnen (u.a. ehemalige Bäckerei und Gastronomie). Die Platzfläche selbst wird durch eine Linde geprägt und ist durch Mauern gegliedert, die teilweise sanierungsbedürftig sind. Die bestehende Brunnenanlage ist derzeit nicht in Betrieb. Geplant ist die Einbindung des Platzes in ein Konzept zur Widerbelebung des historischen Ortskerns mit Nutzung der leerstehenden Gebäude. Dabei kann die Platzfläche z.B. als attraktive Fläche für Außengastronomie oder als zentraler Treffpunkt genutzt werden. Gestalterisch sind eine Sanierung der Mauern, die Schaffung von Sitzmöglichkeiten und eine attraktive Bepflanzung geplant. Weitere Schritte:  Einbindung eine Fach-/Planungsbüros und Erarbeitung eines Planungskonzeptes unter Beteiligung der örtlichen Akteure  Realisierung des Bauvorhabens Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Neunkirchen Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  mittelfristig Umsetzung: Projektkosten 45.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Planungs-/Baukosten) möglichkeiten:  Landesprogramm Dorfentwicklung  Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“

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HANDLUNGSFELD 2: „Öffentliche Freiflächen & Treffpunkte“ Projekt 2.5 Spielplatz „Kalte Wiese“ DE  AZ

Projektziel:  Aufwertung des Spiel- und Freizeitgeländes für Jung und Alt Projektbeschreibung: Der Spielplatz „Kalte Wiese“ in Zeppenfeld liegt in reizvoller Landschaft am Radweg von Neunkirchen nach Burbach. Die Freizeitanlage wird schon heute von den Kindern und Eltern des Ortsteils intensiv genutzt. Neben einem Spielbereich mit verschiedenen traditionellen Spielgeräten (u.a. Schaukel, Rutsche, Federwippen) existieren an diesem Standort ein kleiner Bolzplatz und eine Schotterfläche mit einer Rundlaufplatte, Fahrradständern und Sitzmöglichkeiten. Von den örtlichen Akteuren wurde die Idee vorgetragen, das Spielgelände als attraktiven Mehrgenerationenplatz und Rastplatz am Radweg aufzuwerten sowie die Gestaltung und Ausstattung zu verbessern. Insbesondere sollen Spiel und Bewegungsangebote für alle Altersgruppe geschaffen (z.B. Wasserspielgeräte, Tischtennisplatte, Boule, Bewegungsparcours) und überdachte Sitzmöglichkeiten hergestellt werden. Zudem sollen Parkplätze und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen werden. Weitere Schritte:  Einbindung eine Fach-/Planungsbüros und Erarbeitung eines Planungskonzeptes  Realisierung des Bauvorhabens Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Zeppenfeld Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  mittelfristig Umsetzung: Projektkosten 68.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Planungs-/Baukosten) möglichkeiten:  Landesprogramm Dorfentwicklung  LEADER

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HANDLUNGSFELD 2: „Öffentliche Freiflächen & Treffpunkte“ Projekt 2.6 Bolzplatz Struthütten DE  AZ Aufwertung des Bolzplatzes als Spielfläche für Kinder und Jugendliche

Projektziel:  Gestaltung der Freifläche als Treffpunkt für Spiel, Begegnung und Aufenthalt Projektbeschreibung: In Struthütten befindet sich im Umfeld des Ev. Kindergartens Herdorf-Struthütten und der Grundschule Struthütten ein Bolzplatz, der zwischen den Bahngleisen und dem Flussbett der Heller liegt. Der Zugang zum Bolzplatz sowie die Ausstattung und die Rasenfläche sind derzeit in einem desolaten Zustand. Von den lokalen Akteuren wurde der Vorschlag entwickelt, den Bolzplatz aufzuwerten und durch weitere Spielgeräte (z.B. Basketballkorb) und überdachte Sitzmöglichkeiten zu ergänzen. Neben der Herstellung neuer Zugänge sollen der leerstehende Schuppen auf dem Gelände beseitigt sowie die Spielfläche und die Ballfangzäune erneuert werden. Weitere Schritte:  Einbindung eine Fach-/Planungsbüros und Erarbeitung eines Planungskonzeptes  Realisierung des Bauvorhabens Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Struthütten Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  mittelfristig Umsetzung: Projektkosten 58.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Planungs-/Baukosten) möglichkeiten:  Landesprogramm Dorfentwicklung

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HANDLUNGSFELD 2: „Öffentliche Freiflächen & Treffpunkte“ Projekt 2.7 Außenanlage am Schulzentrum Rassberg DE  AZ Schaffung einer öffentlichen Freifläche für Spiel, Sport und Begegnung

Projektziel:  Umnutzung und Neugestaltung der bestehenden Sport- und Freizeitanlagen zwischen Dietrich- Bonhoeffer-Gymnasium und Kopernikusschule Projektbeschreibung: Die Freifläche zwischen dem Dietrich-Bonhoeffer- Gymnasium und der Kopernikusschule wird derzeit als Sportanlage genutzt. Von Seiten des Förder- vereins des Gymnasiums besteht die Absicht, die bestehenden Sportanlagen zurückzubauen, das Grundstück neu zu ordnen und eine öffentliche Freifläche für Spiel, Sport und Bewegung zu schaffen. Erste Ideen zur künftigen Nutzung wurden in der nebenstehenden Planskizze dargestellt. Zusätzlich zu den Sportanlagen, die neben der öffentlichen Nutzung auch für den Schulsport verwendet werden können, ist ein Teilbereich vorgesehen der als generationenübergreifender Spiel-, Sport- und Bewegungsparcours angelegt werden soll, der in eine Grünanlage mit hoher Aufenthaltsqualität eingebunden ist. Die Grünanlage soll insbesondere den Schülern des Schulzentrums und der Bevölkerung der umliegenden Wohngebiete als Treffpunkt zur Verfügung stehen. Bei der Konkretisierung der Planungsüberlegungen sollen alle relevanten Akteure und Vertreter der Gemeinde, der Schulleitung, der Fördervereine der Schulen, der Schülerschaft und der Bürgerschaft mit einbezogen werden. Die Planungen zur künftigen Entwicklung der Schullandschaft in Neunkirchen sind zu berücksichtigen.

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HANDLUNGSFELD 2: „Öffentliche Freiflächen & Treffpunkte“ Projekt 2.7 Außenanlage am Schulzentrum Rassberg DE  AZ Weitere Schritte:  Einbindung eine Fach-/Planungsbüros und Konkretisierung der Planungsüberlegungen  Realisierung des Bauvorhabens Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Zeppenfeld Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  mittelfristig Umsetzung: Projektkosten 250.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Planungs-/Baukosten) möglichkeiten:  Landesprogramm Dorfentwicklung  LEADER

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HANDLUNGSFELD 2: „Öffentliche Freiflächen & Treffpunkte“ Projekt 2.8 Ehemaliges Freibad in Altenseelbach DE  AZ Herstellung eines Vereins- und Freizeitareals

Projektziel:  Renaturierung und Umnutzung der Freibadanlage und Sanierung der Verkehrsflächen Projektbeschreibung: Das Freibad in Altenseelbach wurde 2012 geschlossen und seitdem liegen Schwimmbecken, Nebenanlagen (Duschen, Zäune usw.) und Funktionsgebäude (z.B. Umkleide) brach. Die ehemalige Liegewiese wird derzeit durch eine Hundeschule genutzt. Im Umfeld des Freibads befinden sich zudem das Vereinsheim des Tennisvereins mit Tennissportanlage sowie der Modelflugplatz. Die Zufahrt zum Freibadgelände sowie die Parkplatzflächen am Freibad, die in der Vergangenheit auch für Veranstaltungen (z.B. Konzerte) genutzt wurden, befinden sich in einem desolaten Zustand. Um die Freizeitnutzung des bestehenden Vereinsareals zu verbessern sind der Rückbau des ehemaligen Schwimmbeckens und der Nebenanlagen und evtl. die Herstellung einer Naturteichanlage an gleicher Stelle geplant. Die Funktionsgebäude sollen in diesem Zuge zu einem offen Pavillon umgebaut werden. Außerdem ist die Sanierung der Zufahrt und der Parkplatzflächen beabsichtigt. Weitere Schritte:  Einbindung eine Fach-/Planungsbüros und Erarbeitung eines Planungskonzeptes  Realisierung des Bauvorhabens Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Altenseelbach Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  mittelfristig Umsetzung: Projektkosten 100.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Planungs-/Baukosten) möglichkeiten:  Landesprogramm Dorfentwicklung

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HANDLUNGSFELD 3: „Siedlungsentwicklung, Versorgung & Marketing“ Projekt 3.1 Flächen- und Gebäudeleerstandsmanagement DE  AZ  Behebung und Vermeidung von Gebäudeleerständen zur Förderung der Innenentwicklung

Projektziel:  Erstellung eine Flächen- und Gebäudeleerstandskatasters.  Förderung des Bewusstseins in der Bevölkerung und aktive Ansprach von Eigentümern hinsichtlich der künftigen Verwertung leerstehender Gebäude und Gewerbeflächen sowie bebaubarer Grundstücke.  Entwicklung von Vermarktungsstrategien für Wohn- und Gewerbeimmobilien. Projektbeschreibung: Insbesondere in den historischen Bereichen der Ortskerne ist ein zunehmender Leerstand von alten und sanierungsbedürftigen Gebäuden festzustellen. Wie die Erhebungen im Rahmen des IKEK-Verfahrens bestätigen ist auch mit einer weiteren Zunahme von untergenutzten Gebäuden zu rechnen. Insbesondere dort, wo 1-bis 2-Personenhaushalte mit Bewohnern über 75 Jahren anzutreffen sind. Auffallend ist auch der sichtbare Leerstand von Gewerbe-/Geschäftsimmobilien im Ortskern von Neunkirchen entlang der Kölner Straße. Ziel des Projekts ist es, die Leerstände bzw. die vakanten Immobilien zu erfassen und mit den Eigentümern Überlegungen über Nutzungs- und Vermarktungsmöglichkeiten anzustellen. In Teilbereichen sind städtebauliche Entwicklungs- und Neuordnungskonzepte zu erarbeiten, die Möglichkeiten für zukunftsweisendes Bauen in Neunkirchen aufzeigen. Insbesondere unter dem Aspekt, dass die Ortskerne auch künftig lebendig und attraktiv zu gestalten sind, um sie als Wohnstandorte und in Teilbereichen als Gebiete mit kleinteiliger Gewerbe- und Einzelhandelsstruktur zu erhalten und weiterzuentwickeln kommt dem Flächen- und Gebäudeleerstandsmanagement eine wichtige Funktion zu. Im Rahmen dieses Projektes ist geplant die Eigentümer und Nutzer der Immobilien durch fachliche Beratung über Umnutzungs- und Sanierungsmöglichkeiten zu informieren. Um auf den attraktiven Wohn- und Gewerbestandort Neunkirchen mit einem breit gefächerten Immobilienangebot aufmerksam zu machen, ist entweder die Einrichtung eines kommunalen Immobilienportals anzustreben oder es sind neue Vermarktungsplattformen zu schaffen und zu nutzen. Das Flächen- und Gebäudeleerstandsmanagement wird dahingehend auszurichten sein, die Innenentwicklung in den Ortsteilen zu fördern.

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HANDLUNGSFELD 3: „Siedlungsentwicklung, Versorgung & Marketing“ Projekt 3.1 Flächen- und Gebäudeleerstandsmanagement DE  AZ  Weitere Schritte:  Einrichtung einer Projektgruppe „Flächen- und Gebäudeleerstandsmanagement“ mit Vertretern der Gemeindeverwaltung, betroffenen Eigentümern, politischen Vertretern, Denkmalschutzbehörde und Immobilienwirtschaftlern.  Formulierung der Zielsetzung und Aufgabenstellung der Projektgruppe.  Aufbau und Einrichtung eines Gebäude- und Leerstandskatasters (mit GIS-System).  Aktive Vermarktung von Grundstücken, Gebäuden und Baulücken über die vorhandenen oder neu zu schaffenden Immobilienportale/-medien.  Erarbeitung von städtebaulichen Entwicklungs- und Neuordnungskonzepten für besondere Problemlagen in den Ortskernen.  Kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit zur Information der Bevölkerung zu Thema zukunftsorientierte Innenentwicklung.  Einbindung eine Fachbüros zur Moderation und Verfahrensbegleitung. Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Alle Ortsteile Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  kurzfristig Umsetzung: Projektkosten 20.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Moderation/Planung) möglichkeiten:  Landesprogramm Dorfentwicklung  Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“

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HANDLUNGSFELD 3: „Siedlungsentwicklung, Versorgung & Marketing“ Projekt 3.2 Ortsmitte Neunkirchen DE AZ  Städtebauliche Weiterentwicklung des zentralen Dienstleistungs- und Versorgungsbereichs

Projektziel:  Städtebauliche und verkehrliche Neuordnung des Rathausumfelds in Neunkirchen.  Stärkung und Ausbau des Dienstleistung- und Versorgungszentrums in der Ortsmitte.

Projektbeschreibung: Projektskizze: Nutzung und Gestaltung Rathausumfeld Den zentralen Dienstleistungs- und Versorgungs- bereich für die gesamte Gemeinde bildet die Ortsmitte von Neunkirchen an der Kölner Straße (L722), einer regional bedeutsamen Verbindungs- strecke. In Folge des vielfältigen Dienstleistungs- und Versorgungsangebots finden auf der Kölner Straße erhöhte Verkehrsbewegungen (Ziele- und Quell- verkehr, Radfahrer und Fußgänger) im Umfeld des Radhauses statt. Überlagert wird die Situation in den Hauptverkehrszeiten zudem durch den überörtlichen Verkehr, der auf der Kölner Straße den zentralen Bereich durchquert. Im direkten Umfeld des Rathauses befinden sich mehrere öffentliche Einrichtungen (Grundschule

Neunkirchen, Bürgerhaus, Bürgerbüro Gemeinde- bibliothek). Zudem konzentrieren sich in der Umgebung Einzelhandelsfachgeschäfte, Fach- und Lebensmittelmärkte (z.B. Rewe, Rossmann), Gastronomiebetriebe, Bankfilialen sowie weitere Dienstleistungsanbieter. Das Zentrum liegt auf der Südseite des historischen Ortskerns zwischen der Kölner Straße im Norden und der Bahntrasse für den Gütertransport der Schäfer-Werke im Süden. Im direkten Umfeld des Rathauses, das aus den 1970er Jahren stammt,

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HANDLUNGSFELD 3: „Siedlungsentwicklung, Versorgung & Marketing“ Projekt 3.2 Ortsmitte Neunkirchen DE AZ  sind weitere Gebäude aus den 1960er/70er Jahren sowie in Teilen Fachwerksubstanz des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts vorhanden. Insgesamt ergibt sich durch die Verbindung von öffentlichen Einrichtungen, Einzelhandels-, Gastronomie- und Dienstleistungsbetrieben mit der Kölner Straße, der Bahntrasse und dem ehemaligen Bahnhofsareal südlich der Gleise eine städtebauliche Gemengelage, die einer Neuordnung und Neuausrichtung im Sinne eines zukunftsorientierten Dienstleistungs- und Versorgungszentrums bedarf. Die Planungsüberlegungen der Gemeinde sehen die Erarbeitung eines städtebaulichen Entwurfs für das Areal der Ortsmitte und das Umfeld am Rathaus vor. Zum einen ist die Schaffung und Errichtung neuer, attraktiver Flächen für Dienstleistung, Einzelhandel und Wohnen geplant. Zum anderen besteht das Ziel, durch die städtebaulichen Neuordnungsmaßnahmen mit baulichen und gestalterischen Veränderungen, die Ortsmitte als attraktiven Ortsmittelpunkt für die Zukunft zu entwickeln. In Verbindung mit den städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen und den baulichen Vorhaben ist die Neuregelung der Verkehrsbeziehungen auf der Kölner Straße und in der Ortsmitte vorgesehen. Dabei ist insbesondere der Fußgänger- und Radverkehr in diesem Bereich sowie der Anlieger- und Publikumsverkehr bei allen Planungen zu berücksichtigen. Insgesamt besteht die Planungsvorstellung, die Ortsmitte mit städtebaulichen und baulichen Maßnahmen weiter zu entwickeln und als attraktives Zentrum und Mittelpunkt der Gemeinde für die Zukunft bereitzustellen. Das wichtige kommunale Vorhaben sieht die Einbindung aller örtlichen Akteure aus Wohnen, Handel, Dienstleistung und Gewerbe sowie die Mitwirkung der Bürgerschaft an der Planung vor. Für das Projekt, dass im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms Aktive Stadt- und Ortsteilzentren durchgeführt werden soll, ist ein umfangreiches Moderations- und Planungsverfahren vorgesehen. Auf Grundlage der Planungsentwürfe beabsichtig die Gemeinde Neunkirchen, die Neuordnung und Neugestaltung der Ortsmitte schrittweise mit den Eigentümern und Investoren zu realisieren. Die Ausrichtung und Ansiedlung von Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrieben soll unter Berücksichtigung der Ergebnisse des zu erarbeiteten Einzelhandelskonzepts (siehe Projekt 3.3 „Einzelhandelskonzept Neunkirchen“) erfolgen. Weitere Schritte:  Gründung einer Projektgruppe „Ortsmitte Neunkirchen“ mit allen relevanten Akteuren.  Einschaltung eines Fachbüros zur Organisation und Moderation des Verfahrens zur Vorbereitung und Durchführung der Planung sowie zur Realisierung des Vorhabens. Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Neunkirchen Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  Kurzfristig  Eigentümer Umsetzung: (Erarbeitung des Planungsentwurfs)  Investoren  Straßenbaulastträger Projektkosten 2.300.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Planungs- und Baukosten) möglichkeiten:  Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“

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HANDLUNGSFELD 3: „Siedlungsentwicklung, Versorgung & Marketing“ Projekt 3.3 Einzelhandelskonzept Neunkirchen DE AZ  Stärkung des Einzelhandels in der Ortsmitte von Neunkirchen

Projektziel:  Förderung des Einzelhandels zur Sicherung der Versorgungsfunktionen in der Ortsmitte Projektbeschreibung: Neunkirchen übernimmt die Versorgungsfunktionen eines Mittelzentrums. Besondere Bedeutung kommt dabei dem breitgefächerten Angebot unterschiedlicher Einzelhandelsbetriebe in der Ortsmitte zu. Aufgrund der überwiegend kleinteiligen Struktur der Gewerbeflächen und teilweise ungünstigen Standortbedingungen an der stark befahrenen Kölner Straße ist aktuell eine Zunahme leerstehender Gewerbeflächen zu verzeichnen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und die Ansiedlung von Einzelhandels-, Gastronomie- und Dienstleistungsbetrieben im Sinne einer zukunftsorientierten Entwicklung der Gemeinde zu steuern, ist die Erarbeitung eines Einzelhandelskonzepts vorgesehen. Im ersten Schritt ist eine detaillierte Erfassung der Versorgungssituation in der Ortsmitte von Neunkirchen aber auch in den Ortsteilen und den benachbarten Kommunen vorgesehen. Auf Grundlage der Ergebnisse werden Schwerpunkte für den zentralen Versorgungsbereich definiert. Insbesondere zielt das Einzelhandelskonzept darauf ab, einen sinnvollen Mix unterschiedlicher Sortimente festzulegen, der nicht mit den Angeboten z.B. in Gewerbegebieten oder Nachbargemeinden konkurriert. So wird gewährleistet, dass sich potenzielle Neuansiedlungen in den Bestand einfügen und zu einem positiven Einkaufserlebnis in Neunkirchen beitragen. Um den erarbeiteten Ergebnissen einen rechtlichen Rahmen zu geben, sollten die wesentlichen Aussagen des Einzelhandelskonzepts bei der Aufstellung von neuen Bebauungsplänen (z.B. Ortsmitte Neunkirchen) planungsrechtlich verankert werden. Bei der Erstellung und Umsetzung des Einzelhandelskonzepts ist eine enge Verknüpfung mit dem Marketingkonzept (Projekt 3.4) und dem Flächen- und Gebäudeleerstandsmanagement (Projekt 3.1) vorgesehen. Weitere Schritte:  Gründung einer Projektgruppe mit Vertretern der Gemeindeverwaltung, des Vereins ProKunde Neunkirchen e.V. und weiteren relevanten Akteuren.  Einschaltung eines Fachbüros zur Erarbeitung des Einzelhandelskonzepts für Neunkirchen.

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HANDLUNGSFELD 3: „Siedlungsentwicklung, Versorgung & Marketing“ Projekt 3.3 Einzelhandelskonzept Neunkirchen DE AZ  Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Alle Ortsteile Ortsteile: Projektpartner:  ProKunde Neunkirchen e.V. Zeitliche  kurzfristig  Einzelhändler Umsetzung:  Dienstleister  Gastronomen Projektkosten 30.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Erstellung des möglichkeiten:  Bund-Länder-Programm Einzelhandelskonzepts) „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“

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HANDLUNGSFELD 3: „Siedlungsentwicklung, Versorgung & Marketing“ Projekt 3.4 Marketingkonzept Neunkirchen DE  AZ  Positionierung und Profilierung der Gemeinde

Projektziel:  Neunkirchen als Wohn,- Dienstleistungs- und Gewerbestandort nach „Innen“ und „Außen“ profilieren.  Verbesserung des Images der Gemeinde in der Region und Entwicklung von Marketingmaßnahmen zur strategischen Neupositionierung der Gemeinde. Projektbeschreibung: Neunkirchen liegt attraktiv und verkehrsgünstig im Umfeld der Stadt Siegen. Die gute Anbindung an das überörtliche Verkehrsnetz, ein attraktives Freizeit- und Erholungsangebot im südlichen Siegerland und eine hervorragende soziale und technische Infrastruktur sowie ein qualitätsvolles Versorgungsangebot zeichnen Neunkirchen aus. Ein großes Arbeitsplatzangebot und eine hohe Wohnqualität sind weiter hervorzuhebende Merkmale der Gemeinde. Für die Zukunft ist es wichtig, die vorhandenen Potenziale und Stärken für das Marketing der Gemeinde stärker zu nutzen. Mit der Durchführung des Dorfentwicklungsprogramms in den Ortsteilen und das Städtebauförderungsprogramm in der Ortsmitte von Neunkirchen besteht die Möglichkeit, in Sachen Gemeindemarketing Anstrengungen für die Zukunft zu unternehmen, die Neunkirchen nach „Innen“ und „Außen“ optimal zu positionieren. Im Rahmen der Diskussionen zur Erstellung des IKEK wurde die Erarbeitung eines Marketingkonzepts für Neunkirchen erörtert. Darauf aufbauend soll ein Marketingkonzept unter Beteiligung der örtlichen Akteure und begleitet durch eine breite Öffentlichkeitsarbeit erstellt werden. Bei der Entwicklung des Konzepts sollen die Visionen des Leitbilds von 2014 und die hier formulierten Zielsetzungen berücksichtigt und in Marketingmaßnahmen umgesetzt werden. Weitere Schritte:  Gründung einer Arbeitsgruppe „Marketingkonzept Neunkirchen“ zur Vorbereitung des Verfahrens und zur Auswahl von Marketingagenturen, die sich an einer Präsentation und Angebotsaufforderung beteiligen.  Ermittlung einer Marketingagentur zur Erstellung des Marketingkonzepts für die Gemeinde Neunkirchen mit den beteiligten Akteuren.  Durchführung einzelner Marketingmaßnahmen nach Beschluss des Marketingkonzepts.

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HANDLUNGSFELD 3: „Siedlungsentwicklung, Versorgung & Marketing“ Projekt 3.4 Marketingkonzept Neunkirchen DE  AZ  Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Alle Ortsteile Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  kurzfristig Umsetzung: Projektkosten 40.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Erstellung des möglichkeiten:  Landesprogramm Marketingkonzepts) Dorfentwicklung  Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“

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HANDLUNGSFELD 4: „Verkehr, Straßenräume und Ortsbild“ Projekt 4.1 Gestaltung der Straßenräume DE  AZ  Erhalt und Aufwertung der historischen Ortsbilder

Projektziel:  Aufwertung der Straßenräume in den alten Ortskernen zur Verbesserung des Ortsbildes.  Steigerung der Attraktivität der Ortskerne sowie von Fassaden und des Wohnumfelds. Projektbeschreibung: Aufgrund der topographischen Situation entwickelten sich die Ortsteile von Neunkirchen überwiegend in den Tallagen der waldreichen Mittelgebirgsregion. Entlang der Hauptverkehrsachsen entstanden die Siedlungsflächen der alten Ortskerne mit ihren vornehmlich traufständigen Einzelgebäuden und Hofanlagen. Kennzeichnend für traditionelle Bauweise war, dass aufgrund der knappen zur Verfügung stehenden Flächen die Wohn- und Wirtschaftsgebäude direkt an den Straßenrand gebaut wurden. Teilweise wurden die Gebäude durch kleine Vorgärten von der Straße abgesetzt. Insgesamt entstand so ein Siedlungsbild, das kennzeichnend für das städtebauliche Gefüge und die Bauweise im südlichen Siegerland ist. Durch bauliche und gestalterische Veränderungen sowie durch Neubauten hat sich dieses traditionelle Ortsbild in vielen Teilen der Ortskerne verändert oder nimmt derzeit neue Gestalt an. Im Rahmen der IKEK-Erarbeitung wurde das Ziel formuliert, die alten Straßen- und Ortsbilder so weit wie möglich zu erhalten und Initiativen und Maßnahmen in diesem Sinne zu ergreifen. Einerseits sollen bei Planungs- und Gestaltungsmaßnahmen im öffentlichen Raum die Kriterien des traditionellen Bauens und Gestaltens berücksichtigt werden und andererseits sollen auch die privaten Eigentümer motiviert werden sich mit Baumaßnahmen an den Gebäuden und privaten Freiflächen an der Ortsbildgestaltung zu beteiligen. Dieses Projekt sieht die Erarbeitung einer Gestaltungssatzung/-fibel vor, die die Kriterien der ortstypischen Bau- und Gestaltungsformen aufgreift und Hilfestellung bei der Gestaltung von Fassaden und Freiflächen gibt. Die Öffentlichkeit und hier insbesondere die Eigentümer sollen in den Diskussionsprozess intensiv mit eingebunden werden. Hierfür sind Wettbewerbe zur Fassaden- und Vorgartengestaltung aber auch die Ermittlung von Best-Practice-Beispielen zur Umnutzung und zum Umbau von Wohngebäuden geplant. Es besteht die Absicht, dass bei künftigen Straßenbaumaßnahmen, die abschnittsweise oder in Teilberiechen der alten Ortslagen realisiert werden, Aspekte der historischen Straßengestaltung mit aufgegriffen und wenn möglich berücksichtigt werden.

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HANDLUNGSFELD 4: „Verkehr, Straßenräume und Ortsbild“ Projekt 4.1 Gestaltung der Straßenräume DE  AZ  Weitere Schritte:  Gründung einer Projektgruppe „Straßenraumgestaltung“ mit Vertretern der Gemeindeverwaltung, örtlichen Akteuren und Fachleuten zur historischen Bauweise.  Erarbeitung einer Gestaltungssatzung/-fibel für Neunkirchen.  Realisierung von beispielgebenden Maßnahmen unter Einbeziehung der privaten Eigentümer. Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Alle Ortsteile Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  mittelfristig  Eigentümer Umsetzung:  Straßenbaulastträger Projektkosten Noch offen Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): möglichkeiten:  Landesprogramm Dorfentwicklung  Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“  GVFG-Programm

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HANDLUNGSFELD 4: „Verkehr, Straßenräume und Ortsbild“ Projekt 4.2 Umfeld Bergbaudenkmal DE  AZ Aufwertung der öffentlichen Freiflächen im Bereich des Denkmals durch Gestaltungsmaßnahmen

Projektziel:  Neugestaltung und Aufwertung des Umfeldes am Bergbaudenkmal als Aushängeschild im Ortseingangsbereich. Projektbeschreibung: Dort wo im Ortsteil Salchendorf die Wildener Straße auf die Kölner Straße trifft, steht das Bergbaudenkmal, dass die Bergbaugeschichte im Ortsteil Salchendorf dokumentiert. Neben der Seilscheibe und der Nachbildung eines Stollenmundloches. Insgesamt bietet sich ein Bild dieses Gründreiecks mit wenigen attraktiven Akzenten. Auch die Freifläche/Böschung auf der Südseite der ehemaligen Schule, die mit den unterschiedlichsten Werbe- und Informationstafeln bestückt ist, wirkt wenig einladend. An dieser Stelle kommen täglich viele Menschen an (Pkw-Verkehr) und erhalten den ersten Eindruck von dem Ortsteil Salchendorf und der Gemeinde Neunkirchen insgesamt. Es wurde die Vorstellung entwickelt, das Umfeld des Bergbaudenkmals und die vorgelagerten Freiflächen an der ehemaligen Schule aufzuwerten und durch akzentuierende Gestaltungselemente die Freiflächen attraktiv herzurichten. Auf Grundlage eines Planungskonzepts sollen die vorgesehenen Maßnahmen realisiert werden. Weitere Schritte:  Gründung einer Projektgruppe „Umfeld Bergbaudenkmal“ zur Begleitung des Projekts.  Einschaltung eines Fachbüros zur Planung und Realisierung der Bau- und Gestaltungsmaßnahmen. Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Salchendorf Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  mittelfristig Umsetzung: Projektkosten 30.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Planungs- und Baukosten) möglichkeiten:  Landesprogramm Dorfentwicklung  LEADER

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HANDLUNGSFELD 4: „Verkehr, Straßenräume und Ortsbild“ Projekt 4.3 Radverkehrskonzept DE  AZ  Entwicklung eines Konzeptes zum Alltags- und Freizeitradfahrens in Neunkirchen

Projektziel:  Förderung des Radfahrens in Neunkirchen durch Ausweisung von Radwegeverbindungen und Herstellung von Radverkehrsinfrastruktur Projektbeschreibung: Fahrradfahren liegt im Trend! Neben dem Freizeitradfahren gewinnt auch das Alltags- oder Berufsradfahren zunehmend an Bedeutung. Durch die räumliche Nähe der einzelnen Ortsteile zueinander verfügt Neunkirchen über ein großes Potenzial insbesondere für das Alltags- und Berufsradfahren. In Neunkirchen bestehen nur wenige ausgewiesene Radwegverbindungen. Diese Strecken verlaufen innerhalb der Ortslage größtenteils parallel zu den Ortsdurchfahrten (Kölner Straße, Frankfurter Straße) und werden über bestehende Verkehrsstraßen geführt. Nicht alle Ortsteile sind über ausgewiesene Strecken an das Radwegenetz angebunden und Nebenstrecken, die in die Wohngebiete führen, bestehen nicht. Um das Radfahren in Neunkirchen zu fördern besteht die Vorstellung, auf Grundlage eines Radwegekonzepts neue Streckenführungen zu schaffen und auszuweisen. Zudem soll die Fahrradinfrastruktur an wichtigen Punkten (z.B. Bushaltestellen, Bahnhöfe) entlang der Radwegeverbindungen sowie an öffentlichen Plätzen und im Umfeld öffentlicher Einrichtungen verbessert werden. Dies betrifft Fahrradabstellanlagen, E-Bike-Ladestationen und Rastmöglichkeiten. Die Radwegeverbindungen sollen insgesamt besser an die regionalen und überregionalen Radwege angebunden werden. Eine entsprechende Ausweisung/Markierung der Fahrradwege ist geplant. Weitere Schritte:  Gründung einer Projektgruppe „Radverkehr in Neunkirchen“.  Einschaltung eines Fachbüros/Verkehrsplaners zur Moderation und Organisation des Planungsverfahrens.  Erstellung des Radverkehrskonzepts und sukzessive Umsetzung von Einzelmaßnahmen.

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HANDLUNGSFELD 4: „Verkehr, Straßenräume und Ortsbild“ Projekt 4.3 Radverkehrskonzept DE  AZ  Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Alle Ortsteile  Regionalentwicklung Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  kurzfristig Umsetzung: Projektkosten 20.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Erstellung des möglichkeiten:  Landesprogramm Radverkehrskonzepts) Dorfentwicklung  Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“  LEADER  Förderprogramm Radwege (FöRi-Nah)

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HANDLUNGSFELD 4: „Verkehr, Straßenräume und Ortsbild“ Projekt 4.4 Kreisverkehrsplatz Ortseingang Salchendorf DE  AZ …

Projektziel:  Neuregelung der Verkehrsbeziehungen und Gestaltung des Ortseingangs. Projektbeschreibung: Die Landesstraße L722 (Wildener Straße) bildet ausgehend von Neunkirchen die Hauptverbindung und Zufahrt zur Autobahn A45 Dortmund - Hanau. Gelichzeitig bildet die Landesstraße eine der wichtigen Straßenverbindungen für den örtlichen und überörtlichen Verkehr in Richtung Osten (Wilnsdorf). Den Ortseingang von Neunkirchen/Salchendorf bildet der Einmündungsbereich der Jung-Stilling Straße in die Wildener Straße. Hier wird der Verkehr aus dem südlich gelegenen Wohngebiet (Rassberg) aufgenommen und abgeleitet. Zudem ist die Jung-Stilling-Straße die Zufahrt zum Familienbad Freier Grund und dem zugehörigen Parkplatz/Festplatz im Einmündungsbereich. Ferner bildet die Jung-Stilling-Straße den Zubringer zu den Werksanlagen der SSI Schäfer - Fritz Schäfer GmbH, weshalb ein erhöhter Lkw-Verkehr in dem Bereich zu verzeichnen ist. Somit bündeln sich im Einmündungsbereich der Jungs-Stilling-Straße in die Wildener Straße verschiedene Verkehre, die eine gut funktionierende Verkehrsregelung erforderlich machen. Die Überlagerung der verschiedenen Verkehrsarten führen oftmals zu einer unübersichtlichen Verkehrssituation und ungeregelten Verkehrslenkung aus denen Gefahrensituationen insbesondere für die Besucher des Familienbads entstehen. Im Zuge der Dorfentwicklung besteht von Seiten der Gemeindeverwaltung die Absicht, die Verkehrsabwicklung neu zu regeln. Vorgesehen ist die Errichtung eines Kreisverkehrsplatzes, der den in Ost-West-Richtung verlaufenden Durchgangsverkehr und die Abfahrt zum Betriebsgeländer der SSI Schäfer - Fritz Schäfer GmbH sowie den Ziel- und Quellverkehr zum Wahngebiet Rassberg organisiert. Die Zufahrt zum Familienbad erfolgt ebenfalls über den Kreisverkehrsplatz mit anschließender Anbindung an die Jung-Stilling-Straße. Die heutige Einmündung in die Wildener Straße wird geschlossen. Die

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HANDLUNGSFELD 4: „Verkehr, Straßenräume und Ortsbild“ Projekt 4.4 Kreisverkehrsplatz Ortseingang Salchendorf DE  AZ heutigen Parkplatzanlagen werden im Zusammenhang mit der neuen Verkehrslenkung und dem Kreisverkehrsplatz neu angelegt. Insgesamt wird durch diese verkehrsregelnden Maßnahmen das gesamte Umfeld am Familienbad verkehrsberuhigt und es können neue Gestaltungsmaßnahmen im Ortseingangsbereich von Neunkirchen/Salchendorf erzielt werden. Weitere Schritte:  Erstellung eines Verkehrskonzepts durch ein Fachbüro/einen Verkehrsplaner.  Einschaltung eines Fachbüros zur Erarbeitung eines Vorentwurfs der die Grundlage für weitere Planungsschritte und für die Finanzierungsplanung bilden kann. Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Alle Ortsteile Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  kurzfristig  Straßenbaulastträger Umsetzung: Projektkosten 20.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Planung Vorentwurf) möglichkeiten:  Landesprogramm Dorfentwicklung  GVFG-Programm

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HANDLUNGSFELD 4: „Verkehr, Straßenräume und Ortsbild“ Projekt 4.5 Verkehrssicherheit in den Ortsteilen DE  AZ  Erhalt und Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität im Bereich der Ortsdurchfahrten

Projektziel:  Ermittlung der Verkehrssituation in den Ortsteilen.  Entwicklung von Maßnahmen zur Verkehrssicherheit und Verkehrslenkung auf gesamtkommunaler Ebene Projektbeschreibung: Durch Zunahme des Pkw/Lkw-Verkehrs im Bereich der Ortsdurchfahrten in den Ortsteilen von Neunkirchen ergeben sich Belastungen für die Anlieger und für den Fußgänger- und Fahrradverkehr. Verkehrsaufkommen und erhöhte Fahrgeschwindigkeiten führen oftmals in den Ortskernen zu Gefahrenmomenten, die die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer beeinträchtigen. Betroffen von dieser Situation sind die Ortsdurchfahrten in den Ortsteilen Neunkirchen, Salchendorf, Struthütten (L722) sowie in Wiederstein und Zeppenfeld (L531). Gefährdungspotenzial beinhalten auch die in Teilbereichen vorhandenen Gehwegabschnitte, die durch parkende Fahrzeuge belegt werden und für die Fußgänger und hier insbesondere älteren Menschen und Müttern/Vätern mit Kinderwagen die Nutzung eines sicheren Fußweges einschränken. Mit einer hohen Fußgängerfrequenz in den Ortslagen, gehen auch Querungen der Fahrbahnen einher. Hierfür fehlen oftmals Querungshilfen, die eine sichere Überquerung der Fahrbahn durch Fußgänger ermöglichen. Das Ziel des Projektes ist, auf Grundlage der Erhebung und Beurteilung der „neuralgischen Punkte“ ein Verkehrskonzept zur Verkehrsberuhigung und -lenkung für den relevanten Bereich zu erstellen. Dies unter dem Gesichtspunkt, die Wohn- und Lebensqualität in den Ortsteilen und hier im Bereich der Ortsdurchfahrten zu erhalten und wenn möglich zu verbessern. Unter Berücksichtigung der Untersuchungsergebnisse kann dann ein Planungskonzept erarbeitet werden, das die Basis für weiterführende konkrete Planung mit den zuständigen Straßenbaulastträgern ermöglicht. Weitere Schritte:  Gründung einer Projektgruppe „Verkehrssicherheit“.  Ermittlung und Darstellung der Problembereiche und der „neuralgischen Punkte“ im Verlauf der Ortsdurchfahrten.  Abstimmung möglicher Maßnahmen zur Verkehrssicherheit und -beruhigung zwischen der Gemeindeverwaltung und des zuständigen Straßenbaulastträgern.

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HANDLUNGSFELD 4: „Verkehr, Straßenräume und Ortsbild“ Projekt 4.5 Verkehrssicherheit in den Ortsteilen DE  AZ  Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Alle Ortsteile Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  kurzfristig  Straßenbaulastträger Umsetzung: Projektkosten 30.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Planung) möglichkeiten:  Landesprogramm Dorfentwicklung  GVFG-Programm

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HANDLUNGSFELD 5: „Bürgerschaftliches Engagement“ Projekt 5.1 Vereine und Ehrenamt DE  AZ Förderung des ehrenamtlichen Engagements

Projektziel:  Aufbau eines organisierten bürgerschaftlichen Engagements mit Freiwilligen.  Einrichtung einer ortsteilübergreifenden Organisationsstruktur für das Ehrenamt.  Gewinnung von Freiwilligen für das Ehrenamt und Vernetzung der ehrenamtlich Tätigen. Projektbeschreibung: In Neunkirchen ist in den Ortsteilen noch ein stark ausgeprägtes bürgerschaftliches Engagement zu verzeichnen. In großen Teilen ist die Nachbarschaftshilfe die Grundlage sich ehrenamtlich zu engagieren. Insbesondere die Vereine engagieren sich ehrenamtlich für das öffentliche, kulturelle und soziale Dorfleben. Beispiele für ehrenamtliches Engagement sind Initiativen wie die Flüchtlingshilfe oder die Seniorenrunden der Heimatvereine. In den Dorfgesprächen wurde deutlich, dass die Vereine zunehmend Problemstellungen zu bewältigen haben. Das Interesse am organisierten Vereinsleben geht in der Bevölkerung nach und nach verloren und junge Menschen sind nicht mehr bereit sich langfristig an traditionelle Vereine zu binden. Hinzu kommt, dass generell veränderte Freizeitverhalten der Menschen, die vor allem bereit sind sich in kurzfristigen Projekten oder Initiativen zu engagieren. Ferner besteht bei den Vereinsmitgliedern oftmals nicht mehr die Motivation verantwortungsvolle Positionen zu übernehmen. Insgesamt ist Mitgliederschwund in den Vereinen zu verzeichnen. Aufgabe dieses Projektes soll sein, das vereinsorientierte Ehrenamt und das nicht vereinsgebundene ehrenamtliche Engagement zu fördern und zu organisieren. Geplant ist die Zusammenführung aller Vereine und ehrenamtlich Tätigen in einer Aktionsgruppe „Ehrenamt“, in der neue Formen der Organisation des Ehrenamts und der Gewinnung von Freiwilligen entwickelt werden. Zu Beginn des Diskussionsprozesses zur Zukunft der Vereine und des Ehrenamts ist vorgesehen ein Vereins- und Ehrenamtscoaching durchzuführen. Mit entsprechenden Fachleuten/Moderatoren ist ein solches Coaching zu verschiedenen Themen des Ehrenamts durchzuführen. Die Überlegung ein Ehrenamts-/Vereinsbüro einzurichten, das Hilfestellung bei rechtlichen und organisatorischen Fragestellungen gibt, soll weiter vertieft und ggf. umgesetzt werden.

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HANDLUNGSFELD 5: „Bürgerschaftliches Engagement“ Projekt 5.1 Vereine und Ehrenamt DE  AZ Weitere Schritte:  Zusammenführung der ehrenamtlich Aktiven in den Vereinen und dem Ehrenamt.  Diskussion der Problemstellungen und der zukünftigen Ausrichtung des ehrenamtlichen Engagements in den Vereinen und des vereinsunabhängigen Engagements.  Entwicklung von zukunftsfähigen Angeboten und Strukturen des Ehrenamts.  Durchführung eines Vereines- und Ehrenamtscoaching für die beteiligten Akteure. Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Alle Ortsteile Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  kurzfristig  Vereine Umsetzung:  Ehrenamtlich Tätige Projektkosten 20.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Vereins- und möglichkeiten:  Landesprogramm Ehrenamtscoaching) Dorfentwicklung

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HANDLUNGSFELD 5: „Bürgerschaftliches Engagement“ Projekt 5.2 Ein Museum für Neunkirchen DE AZ  Umbau- und Sanierungsmaßnahmen zur Erhaltung des Museums des Freien Grundes

Projektziel:  Erhaltung und Aufwertung des Heimatmuseums als Kleinod für bürgerschaftliches Engagement und Präsentation der über 3.000 Exponate.  Schaffung eines bürgerschaftlichen Treffpunkts im Sinne einer Ehrenamtskneipe. Projektbeschreibung: Der Heimatverein Neunkirchen betreibt seit über 40 Jahren das Museum des Freien Grundes in der Villa Leyhof. Zudem betreut der Verein das Gebäude, pflegt die Dauerausstellung und führt regelmäßig Führungen und Veranstaltungen durch. Das 1924 erbaute Gebäude mit den Außenanlagen soll umgebaut bzw. neu gestaltet werden, um so das Museum auch zukünftig einer breiten Bevölkerung attraktiv zur Verfügung stellen zu können. Geplant ist eine optimierte Präsentation der Exponate in den bestehenden Räumen wie auch Umbaumaßnahmen, die eine Aufwertung der Einrichtung unterstützen. Um die Besucherzahlen zu erhöhen und den Standort attraktiv anbieten zu können, ist die Einrichtung eines Treffpunkts (Café/Kneipe), der durch ehrenamtlich Tätige (z.B. Heimatverein Neunkirchen) in eigener Regie betrieben werden soll. In diesem Zusammenhang sind die Außenanlagen neu zu gestalten und Terrassenflächen, die eine Außenbewirtung ermöglichen vorzusehen. Zudem sind Parkplatzflächen im Umfeld des Museums neu anzulegen. Weitere Schritte:  Erarbeitung eines Nutzungskonzepts mit dem Heimatverein Neunkirchen und der Gemeindeverwaltung hinsichtlich einer zukunftsfähigen Nutzung und Ausrichtung des Museums/Gebäudes.  Einschaltung eines Moderations-/Fachbüros für den Diskussions- und Lösungsfindungsprozess. Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Alle Ortsteile Ortsteile: Projektpartner:  Lokale Akteure Zeitliche  kurzfristig  Heimatverein Neunkirchen Umsetzung: Projektkosten 200.000,- EUR, netto Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Planungs- und Baukosten) möglichkeiten:  Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“

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HANDLUNGSFELDÜBERGREIFEND Projekt 6 Verfahrensbegleitung DE  AZ  Projektziel:  Unterstützung der Gemeindeverwaltung bei der Vorbereitung, Organisation und Durchführung des Planungs- und Umsetzungsprozesses im Rahmen der Dorfentwicklung und des Städtebauförderungsprogramms Projektbeschreibung: Für die vielfältigen Aufgaben und Projekte, die im Rahmen der Vorbereitung, Planung und Umsetzung der Förderprogramme Dorfentwicklung und Aktive Stadt- und Ortsteilzentren notwendig werden, ist die Einsetzung eines Prozessmanagements/einer Verfahrensbegleitung vorgesehen. Dieses Management beinhalte auch die Moderation und Organisation des Partizipationsverfahrens (Bürgerbeteiligung und Einbindung aller relevanten Akteure). Darüber hinaus obliegt der Verfahrensbegleitung die Mithilfe bei der Projektinitiierung/-entwicklung und Umsetzung sowie die Recherche und Beantragung von Fördermitteln. Des Weiteren ist die Verfahrensbegleitung für die Dokumentation der gesamten Programmumsetzung zuständig. Weitere Schritte:  Auswahl und Einbindung eines Fachbüros zur Durchführung der Verfahrensbegleitung. Projektträger:  Gemeinde Neunkirchen Beteiligte  Alle Ortsteile Ortsteile: Projektpartner:  Externes Fachbüro Zeitliche  kurzfristig Umsetzung: Projektkosten 20.000,- EUR, netto (p.a.) Finanzierungs-  Gemeinde Neunkirchen (geschätzt): (Verfahrensbegleitung) möglichkeiten:  Landesprogramm Dorfentwicklung  Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“

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9.1 Zeit-, Kosten- und Finanzierungsplanung In der Finanztabelle (vgl. Abb.51) sind die Projekte dargestellt, die mit finanzieller Unterstützung durch das Dorfentwicklungsprogramm und das Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ realisiert werden sollen. Zusätzliche Fördermöglichkeiten müssen bei der weiteren Konkretisierung der Projekte noch geprüft werden.

Abb.51: Finanztabelle Nr. Titel Kurzfristig Mittelfristig Langfristig Förderprogramm: (bis 2019) (bis 2021) (bis 2023) DE = Dorfentwicklung AZ = Aktive Stadt- und Ortsteilzentren 1.1 Dorfgemeinschaftshaus Zeppenfeld 120.000,00 DE 1.2 Dorfgemeinschaftshaus Wiederstein 360.000,00 DE

1.3 Gesamtkonzept Schulstandorte 100.000,00 DE / AZ

2.1 Dorfmitte Zeppenfeld 180.000,00 DE

2.2 Ortsmitte Salchendorf 170.000,00 DE

2.3 „Holzplatz“ Wiederstein 90.000,00 DE

2.4 Platz im „Alten Dorf“ 45.000,00 AZ

2.5 Spielplatz „Kalte Wiese“ 68.000,00 DE

2.6 Bolzplatz Struthütten 58.000,00 DE

2.7 Außenanlage am Schulzentrum 250.000,00 DE Rassberg 2.8 Ehemaliges Freibad in Altenseelbach 100.000,00 DE

3.1 Flächen- und Gebäude- 20.000,00 DE / AZ leerstandsmanagement 3.2 Ortsmitte Neunkirchen 2.300.000,00 AZ

3.3 Einzelhandelskonzept Neunkirchen 30.000,00 AZ

3.4 Marketingkonzept Neunkirchen 40.000,00 DE / AZ

4.1 Gestaltung der Straßenräume 20.000,00 DE / AZ

4.2 Umfeld Bergbaudenkmal 30.000,00 DE

4.3 Radverkehrskonzept 20.000,00 DE / AZ

4.4 Kreisverkehrsplatz Ortseingang 20.000,00 DE Salchendorf 4.5 Verkehrssicherheit in den Ortsteilen 30.000,00 DE

5.1 Vereine und Ehrenamt 20.000,00 DE

5.2 Ein Museum für Neunkirchen 200.000,00 AZ

6 Verfahrensbegleitung 40.000,00 40.000,00 40.000,00 DE / AZ

SUMME 2.720.000,00 1.631.000,00 40.000,00

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10. Verstetigung und Umsetzung 10.1 Organisation der Umsetzungsphase Das vorliegende integrierte kommunale Entwicklungskonzept (IKEK) für die Gemeinde Neunkirchen wurde im Zeitraum von Februar 2017 bis Oktober 2017 in einem moderierten Beteiligungsverfahren unter Mitwirkung der Bevölkerung erarbeitet. Die derzeitige Situation der Gemeinde wurde auf Grundlage der Bestandsaufnahme/-analyse diskutiert und die gesammelten Projektideen wurden im Rahmen der IKEK- Veranstaltungen weiterentwickelt. Zudem wurden die Strategien und Zielsetzungen für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde, unter Berücksichtigung des bestehenden Leitbilds, erarbeitet und festgelegt. Begleitet wurde das Verfahren durch die Lenkungsgruppe, die in regelmäßigen Abständen tagte und das weitere Vorgehen erläuterte und festlegte. Zudem übernahmen auch die verantwortlichen Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung eine zentrale Rolle bei der IKEK-Erarbeitung.

Mit Fertigstellung des IKEK geht der Dorfentwicklungsprozess in die Umsetzungsphase über. Die Organisations- und Beteiligungsstrukturen, die während der IKEK-Erarbeitung geschaffen wurden werden das Dorfentwicklungsverfahren weiterhin begleiten und so die Realisierung der Projekte gewährleisten. Ziel ist es die Arbeitsstrukturen dauerhaft zu verankern, damit sie auch über die Laufzeit der Dorfentwicklung hinaus bestehen bleiben und so eine zukunftsorientierte Entwicklung der Gemeinde unterstützen. Der Erfolg der Umsetzungsphase wird wesentlich davon abhängen, ob es geling die gewählten Organisations- und Beteiligungsstrukturen anzuwenden.

Für die Umsetzungsphase sind 3 zentrale Arbeitsebenen vorgesehen, durch die die Realisierung der Projekte ebenso sichergestellt wird wie eine kontinuierliche Bürgerbeteiligung und eine hohe Transparenz des Dorfentwicklungsprozesses.

Abb.52: Organisationsstruktur in der Umsetzungsphase

Quelle: Eigene Darstellung (2017)

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Lenkungsgruppe Die Lenkungsgruppe ist in der Umsetzungsphase das zentrale Steuerungsgremium des Prozesses. Die während der IKEK-Erarbeitung beteiligten Mitglieder sollen auch den Umsetzungsprozess begleiten. Zudem ist vorgesehen, dass jeweils 1 Vertreter aus den Arbeitsgruppen an den Sitzungen der Steuerungsgruppe teilnimmt, um so den Austausch zwischen den Arbeitsebenen sicherzustellen.

Abb.53: Zusammensetzung der Lenkungsgruppe in der Umsetzungsphase

Quelle: Eigene Darstellung

Es wird empfohlen, dass sich die Lenkungsgruppe während der Umsetzungsphase in regelmäßigen Abständen (ca. alle 3 Monate) und nach Bedarf zusammensetzt, um den Stand des Verfahrens zu erörtern sowie um anstehende Aufgaben festzulegen und zu delegieren.

Zu den wesentlichen Aufgaben der Lenkungsgruppe gehören:  Inhaltliche Diskussion der Projekte und des Stands der Umsetzung  Unterstützung bei der Entwicklung/Umsetzung von Projekten und Prüfung der Realisierungsfähigkeit  Priorisierung der Projekte zur Festlegung der zeitlichen Umsetzung  Erörterung der Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten  Delegation von Aufgaben an die Gemeindeverwaltung, die fachliche Verfahrensbegleitung, die Arbeitsgruppen und an andere beteiligte Akteure  Vorbereitung und Durchführung der Bürgerinformationsveranstaltungen  Unterstützung bei der Vorbereitung von Beschlussvorlagen für den Rat  Unterstützung bei der Stellung von Förderanträgen  Monitoring und Evaluation der Projekte und des Verfahrens (alle 2 Jahre)

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Projektbezogene Arbeitsgruppen Die Arbeitsgruppen werden je nach Bedarf für die Vorbereitung und Begleitung bei der Planung und Realisierung der Projekte eingerichtet. In der Lenkungsgruppe wird diskutiert und entschieden, ob eine Arbeitsgruppe für ein anstehendes Projekte eingerichtet wird. Es wird empfohlen nur in Ausnahmefällen auf die Einrichtung einer Arbeitsgruppe zu verzichten, da die Arbeitsgruppen ein zentraler Bestandteil der Bürgerbeteiligung im Rahmen der Dorfentwicklung sind. Grundsätzlich sind die Arbeitsgruppen so organisiert, dass interessierte Bürger jederzeit aktiv an den Sitzungen und Gesprächen teilnehmen können. Jede Gruppe wählt zu Beginn ihrer Arbeit einen Sprecher, der die Arbeitsgruppe in der Lenkungsgruppe vertritt und die Sitzungen der Arbeitsgruppe gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung organisiert. Zu den Sitzungen werden Protokolle verfasst in denen die Gesprächsergebnisse festgehalten werden. In den Arbeitsgruppen werden die Inhalte der Projekte sowie die jeweilige Ziel- und Aufgabenstellung konkretisiert. Dabei ist es wichtig, dass ein kontinuierlicher Austausch zwischen den Arbeitsgruppen und der Gemeindeverwaltung stattfindet, um alle erforderlichen organisatorischen Abstimmungen vornehmen zu können. Es ist vorgesehen, dass die Arbeitsgruppen die Projekte bis zur erfolgreichen Realisierung begleiten. Allerdings ist keine direkte Mitwirkung der Arbeitsgruppen an der Projektrealisierung beabsichtigt. Vielmehr wird für die Umsetzung von investiven Maßnahmen in der Regel ein externes Fachbüro hinzugezogen, das die Überlegungen und Vorstellungen der Arbeitsgruppe bei der Projektplanung/- realisierung berücksichtigt.

Zu den wesentlichen Aufgaben der Arbeitsgruppen gehört:

 Inhaltliche Diskussion der Ziel- und Aufgabenstellung der Projekte  Erörtern und Festlegen der zeitlichen Umsetzung des Projekts in Abstimmung mit der Lenkungsgruppe  Vorbereitung von Projektskizzen/-beschreibungen mit Unterstützung durch die Gemeindeverwaltung oder ein beauftragtes Fachbüro  Berichterstattung über den Stand der Projektbearbeitung im Rahmen der öffentlichen Informationsveranstaltungen und in den Sitzungen der Lenkungsgruppe  Begleitung der Projekte bis zur erfolgreichen Realisierung

Informationsveranstaltungen Um die Öffentlichkeit über den Stand des Dorfentwicklungsverfahrens zu informieren sind 1- bis 2-mal jährlich öffentliche Informationsveranstaltungen geplant. Im Rahmen der Veranstaltungen präsentieren die Lenkungsgruppe und die Arbeitsgruppen die Ergebnisse der Projektarbeit und berichten über den Stand der Dorfentwicklung. Durch die Informationsveranstaltungen soll den Beteiligten auch die Gelegenheit gegeben werden sich untereinander auszutauschen und neue Projektideen in den Dorfentwicklungsprozess einzubringen. Zudem wird interessierten Bürgern die Mitarbeit an den Arbeitsgruppen näher gebracht.

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Öffentlichkeitsarbeit Ergänzend zu den öffentlichen Informationsveranstaltungen ist eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit zum Dorfentwicklungsverfahren und zur Umsetzung der Projekte erforderlich, um die Bevölkerung über die aktuellen Entwicklungen zu informieren. Neben der Berichterstattung auf der Website der Gemeinde ist eine regelmäßige Berichterstattung in den lokalen Medien wichtig, um auch weniger internetaffine Bevölkerungsgruppen zu erreichen. Weitere Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Flyer, Broschüren, Aushänge) werden nach Bedarf eingesetzt.

10.2 Umsetzung und Evaluierung Umsetzung der Projekte Nachdem das integrierte kommunale Entwicklungskonzept (IKEK) für Neunkirchen durch den Rat der Gemeinde beschlossen und von der Bezirksregierung Arnsberg anerkannt wurde, können erste Förderanträge bei der Bezirksregierung Arnsberg gestellt werden. Die Förderung von Dorfentwicklungsmaßnahmen erfolgt auf Grundlage der „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung“ des Landes Nordrhein-Westfalen. Andere Förderprogramme sind ergänzend zu eruieren und ggf. zu nutzen. Im Rahmen der Antragstellung sind neben einer Projektskizze auch die Gesamtausgaben der Maßnahme (laut Kostenberechnung/Finanzierungsplan, inkl. MwSt.) darzustellen sowie in Abhängigkeit vom jeweiligen Projekt weitere Unterlagen beizufügen (z.B. Angebote, Nutzungs- und Bewirtschaftungskonzept, Pläne, Karten, Fotos, bauaufsichtliche Genehmigung). Mit der Ausführung des Projektes (z.B. Abschluss von Lieferungs- und Leistungsverträgen) darf nicht vor Bewilligung durch die Bezirksregierung begonnen werden.

Evaluierung der Projekte und des Verfahrens In regelmäßigen Abständen (ca. alle 2 Jahre) wird eine Überprüfung der realisierten Projekte hinsichtlich ihrer Wirkung und Zielerreichung durchgeführt. Diese Bewertung ist erforderlich, um ggf. auf veränderte Bedingungen reagieren zu können und die Schwerpunkte der Handlungsfelder sowie die Ausrichtung der Projekte anzupassen. Ebenso wird die Durchführung des Dorfentwicklungsverfahrens auf der Prozessebene begutachtet, um zu prüfen ob die gewählte Organisationsstruktur für die Umsetzungsphase in der bestehenden Form weitergeführt werden kann. Es wird empfohlen die Selbstevaluierung durch die Lenkungsgruppe und unter Einbindung der beteiligten Akteure aus den Arbeitsgruppen und der Gemeindeverwaltung vorzunehmen. Auf diese Weise werden alle relevanten Akteure an der Bewertung beteiligt und ihre bisher gemachten Erfahrungen berücksichtigt.

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Quellen

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Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Neunkirchen (Hrsg.) (o.J.): Website >https://www.gymnasium-neunkirchen.de< (zuletzt geprüft am 20.09.2017)

Franzen ,Nathalie (2012): Bericht zu den Dorfgesprächen in Neunkirchen; Gau-Odernheim

Gemeinde Burbach (Hrsg.) (2014): Interkommunales Gewerbegebiet Rübgarten II Burbach/Neunkirchen; Burbach

Gemeinde Neunkirchen (Hrsg.) (2011): Klimaschutzkonzept der Gemeinde Neunkirchen; Neunkirchen

Gemeinde Neunkirchen (Hrsg.) (o.J.): Website >http://www.neunkirchen-siegerland.de< (zuletzt geprüft am 20.09.2017)

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Gemeinschaftshauptschule der Gemeinde Neunkirchen (Hrsg.) (o.J.): Website >http://www.kopernikusschule-neunkirchen.de< (zuletzt geprüft am 20.09.2017)

Heimat und Verschönerungsverein Neunkirchen e. V. (Hrsg.) (o.J.): Website Verschönerungsvereins >http://www.hvv-neunkirchen.de< (zuletzt geprüft am 20.09.2017)

Heimatverein Salchendorf e.V. (Hrsg.) (o.J.): Website >http://www.heimatverein-salchendorf.de< (zuletzt geprüft am 20.09.2017)

Heimatverein Struthütten e.V. (Hrsg.) (o.J.): Website >http://www.heimatverein-struthuetten.de< (zuletzt geprüft am 20.09.2017)

Heimatverein Zeppenfeld e.V. (Hrsg.) (o.J.): Website >http://www.heimatverein-zeppenfeld.de< (zuletzt geprüft am 20.09.2017)

Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung (Hrsg.) (2012):

Kreis Siegen-Wittgenstein (Hrsg.) (2012): Landschaftsplan Neunkirchen; Siegen

Kreis Siegen-Wittgenstein (Hrsg.) (2014): Integriertes Klimaschutzkonzept für den Kreis Siegen- Wittgenstein; Siegen

Kreis Siegen-Wittgenstein (Hrsg.) (2016): Bedarfsplan Tagesbetreuung für Kinder - Fortschreibung für das Kindergartenjahr 2016/2017; Siegen

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Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (2017): Kommunalprofil Neunkirchen; Düsseldorf

Landesregierung Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (2016): Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen; Düsseldorf

Leitfaden zur Erstellung eines integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes (IKEK), Wiesbaden

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (2016): NRW-Programm Ländlicher Raum 2014-2020; Düsseldorf

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (2016): Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung; Düsseldorf

Realschule Neunkirchen (Hrsg.) (o.J.): Website >http://www.rsneunkirchen.de< (zuletzt geprüft am 20.09.2017)

Regionalverein LEADER-Region 3-Länder-Eck e. V. (Hrsg.) (2017): Regionales Entwicklungskonzept der LEADER-Region „3-Länder-Eck“; Neunkirchen

Regionalverein LEADER-Region 3-Länder-Eck e. V. (Hrsg.) (o.J.): Website >http://leader-3le.de < (zuletzt geprüft am 20.09.2017)

The Heidelberg Institute for Geoinformation Technology (Hrsg.) (o.J.): Open Route Service >https://www.openrouteservice.org< (zuletzt geprüft am 20.09.2017)

Tourismus NRW e.V. (Hrsg.) (2009): Masterplan Tourismus Nordrhein-Westfalen; Köln

Touristikverband Siegerland-Wittgenstein e.V. (Hrsg.) (o.J.): Website >http://www.siegerland-wittgenstein-tourismus.de< (zuletzt geprüft am 20.09.2017)

Universität Siegen (Hrsg.) (2015): Endbericht Forschungsprojekt „Demographischer Wandel und regionale Entwicklungschancen“; Siegen

Verkehrsgemeinschaft Westfalen-Süd (Hrsg.) (o.J.): Website >http://vgws.de< (zuletzt geprüft am 20.09.2017)

Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH (Hrsg.) (o.J.): Website >https://www.vrsinfo.de< (zuletzt geprüft am 20.09.2017)

Wasserverband Siegen-Wittgenstein (Hrsg.) (o.J.): Website >http://wvsw.de< (zuletzt geprüft am 20.09.2017)

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Anhang

Abgrenzung der Fördergebiete in den Ortsteilen

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Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept

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