inhalt titelthema kolumne Profit oder Meinungsfreiheit: film rundfunkpolitik Wemnutzt die eingeschränkte 6Der Staat soll’srichten Mitbestimmung? 22 Etwas wird sichtbar 8Über Gebühr wichtig US-Behörde diskutiert 17 Die Farbe des Emailletopfs Schule und Bildung VonGünter Herkel Neuerfindung des Journalismus Zum Todvon im Dokumentarfilm 10 Haushaltsbeitragstatt Walther von La Roche Hausbesuch porträt Msprach mit Peter Boudgoust, print amtierender ARD-Vorsitzender, 7Die Geduldige DR /W

über das neue Gebührenmodell Birgitta Tunkel ist seit 18 Tarifverträge gekündigt uch 10 Jahren Frauenbeauftragte 18 Alltägliches Ra

beiRadioBremen in sensiblen Bildern Oliver hde to: Fo nO LUMIX Festival: Die erste Liga des interna-

hristia medienpolitik

/C tionalen Fotojournalismus recht et

i.n 12 Verleger im Aufwind 19 In Spitzenposition imd

Al Niedersachsenzieht beim Presseversorgung mit höchstem 24 Diäten gepfändet d:

Bil kommerziellenLokalfunknach Überschuss seit Jahren Landtagsabgeordneter 13 Leistungsschutzrecht für 19 Schonentdeckt? SeeMoZ wegen Urheberrechtsverletzung aktuell Presseverlage? verurteilt Gewerkschaften engagieren rundfunk 25 Überraschende Auszahlung 4ver.di-Fernsehpreis 2010 sich für Beteiligung der Urheber 2009 bestes Ergebnis 4Mehr ver.di-Mitglieder 20 MedialePräsenz bei Urhebervergütungen – in Betriebsräten journalismus im Ausland erhöhen aber nicht für alle 4Veranstaltungen, IntendantErik Bettermann im 25 METIS: Internet-Texte bis Infos undPersonalien 14 Gekidnappt Gespräch mit Müber die Jahresende melden 5Wahlen in ver.di Derfreie Journalist strategische Neuausrichtung 25 Autorenversorgung: 15 VTFF:Tarifverhandlungen Mario Damolin begleitete die der Deutschen Welle Mit 55 Antrag stellen ausgesetzt Gaza-Hilfsflotte 21 Nachrichtenoder 26 VG Wort mit 23 Gerichtstärkt 15 Aufnahmetest Doku-Kanal neuem Webauftritt freie Journalisten Zahl der Studienplätze in Wien Waswird nach dem Verkauf 26 Verordnung bringt neue 23 Kirche muss Satire und Salzburg stark eingeschränkt aus dem einstigen News-Sender Informationspflichten aushalten 16 Tendenzschutz – N24? 26 Buchrezension: reif für die Mottenkiste Datenschatten

Keine Störer kommentiert

VonTheo Schneider | Übergriffe auf Journalisten am Rande diese „zweifelsfrei rechtmäßig“ verhalten hatten. Für die An- von Neonazi-Veranstaltungen gehören seit einiger Zeit auch in nahme der Polizei, die journalistische Tätigkeit sei nur vorge- zur traurigen Realität. Zu einem Vorfall mit gerichtlichem schoben,„gab es keine ausreichenden Anhaltspunkte“, heißt es Nachspiel kam es am 29. November 2008 am Rande einer NPD- in der Entscheidung. So überzeugtedie abenteuerliche Kon- VeranstaltungimBezirk Lichtenberg,als drei Pressefotografen struktion des provokanten Anblitzens der Neonazis das Gericht von den Besuchern beleidigt und bedroht wurden. Die Reaktion nicht. „EinesolcheEinschätzung, dass ein Blitz ausgelöst wurde, der anwesenden Berliner Polizei betraf damals jedochnichtdie ohneFotos machen zu wollen, ist von außen gar nichtmöglich, Neonazis, sondern richtete sich mit einem Platzverweis gegen es sei denn, der Kläger hätte in die entgegengesetzte Richtung die drei Journalisten. Ihre Tätigkeit würde die Neonazis stören oder in den Himmel geblitzt“. Dassdie Anwesenheitder Journa- und gleichzeitig die Arbeit der Polizei behindern, indem sie listen die Teilnehmer provoziere, da es sich bei ihnen nach „Be- diese „als Rückendeckung missbraucht hätten“, hieß es in der amten des Landeskriminalamts mit Szenekenntnis“ um „mili- Begründung. Zudemstellte die Polizei die Behauptungauf, „eine tante Antifa-Aktivisten“ handeln soll, war für den Richter eben- journalistische Tätigkeit sei nicht erkennbar“, da die Kamera nur falls nicht stichhaltig, denn „auchmilitanteAntifa-Aktivisten betätigt werdenwürde, um die NPD-Besucher mit dem Blitzlicht können gleichzeitig für die ihnen nahe stehende Presse arbeiten.“ zu provozieren. Das Vorzeigen der Presseausweise konnte die Das Gericht bewertete stattdessen das Handeln der Polizei als Beamten damals nicht von ihrer Entscheidung abbringen. rechtswidrigen Eingriff in die Pressefreiheit, schließlich hatte Ein skandalöses Vorgehen, empfand einer der Betroffenen und dasFotografieren„zu keinerspürbaren Behinderung des Polizei- erstattete nicht nur Anzeige gegen die Neonazis wegen Beleidi- einsatzes geführt“.Indiesem Sinne ist das Urteil richtungs- gung, sondern gingauch gerichtlichgegen den Platzverweis vor. weisend,daesJournalisten, die in der rechtsextremen Szene Mit Erfolg,wie dasBerliner Verwaltungsgericht nun in seinem recherchieren, den Rücken stärkt und klarstellt, dass das Be- Urteilentschied. Es wandtesich gegen die Einschätzung der Be- richten und Dokumentieren von solchen Veranstaltungen eben amten,die Journalisten seien als „Störer“ zu bewerten, da sich keine Störungsind.

2 M6–7.2010 editorial internationales Wertvolle Rechte 27 Aufbruch statt Krise Cadiz: IJF-Weltkongress der Der deutsche Staatsbürger im allge- aufgrund ihrer sozialen Lage nicht Wide Webgerät das Urheberrecht Journalisten im Zeichen des meinenund der Einzelne im besonde- aufbringen können, profitieren dabei derzeit wieder in den Fokus so man- Medienwandels ren hat viele Rechte,fixiert in natio- von der zahlenden Gemeinschaft. cher Auseinandersetzung. Dabei ist 28 Rechtsextreme gefördert nalen und internationalen Regelwer- Wenig glaubhaft erscheinen diejeni- das Gesetz eindeutig. Danach hat SchwedischesGesetz ken. Da gibt es das Recht auf Infor- gen, die meinen, in keiner Weise am jeder Urheber prinzipiell das aus- zur Pressevielfalt lässt Inhalte mation und Meinungsfreiheit, das öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu schließliche Recht an seinem Werk unbeachtet Recht auf Pressefreiheit, das Recht partizipieren, zudem verweigern sie beispielsweise an Text undBild. 29 Talenteaus demTownship auf Bildung,das Recht auf denSchutz sich dem Solidargedanken (Titelthe- Leider boomt die Selbstbedienungs- Wieeine südafrikanische der Persönlichkeit, das Recht auf Mit- ma S. 8–11). mentalität im Internet, ohnezufragen Schülerzeitung Klischees bricht bestimmung, das Recht von Urhebern Das Recht auf Mitbestimmung er- und natürlich ohne zu zahlen. 30 Cyber-Krieg an ihremWerk, …–unmöglich sie fährt nach deutscher Rechtslage un- Unfassbar, dassunter den Dieben IranischeRegierung alle aufzuzählen. Sie wahrzunehmen ter anderem in Medienbetrieben eine neben Kommunen,Vereinen …auch verteidigt Meinungsmonopol oder an ihrer Durchsetzung zum All- beachtliche Einschränkung. Gemeint Politiker zu finden sind –Politiker mit allen Mitteln gemeinwohl oder auch im Einzelfall ist der Tendenzschutzparagraph im offenbar ohneRechtskenntnisse! 31 Journalistengetötet mitzuwirken, ist nicht für jedermann Betriebsverfassungsgesetz. Im Gegen- Einen besonders dreisten Fall, der so- Bangkok: Unabhängige einsehbarund schongar nicht satz zu anderen Unternehmenkönnen gar zur gerichtlichen Diätenpfändung Untersuchung gefordert selbstverständlich.Über diese Form Betriebsräteinsogenannten Ten- führte,beschreibt Mindieser Aus- 31 Fotos fürdie gesellschaftlicher Beteiligung und da- denzbetrieben beispielsweise keinen gabe (S.24). Auch beim Leistungs- Pressefreiheit mit denWert vieler Rechte wird oft Wirtschaftsausschussbilden, erhalten schutzrecht für Verlage,für das die 31 Aktion für trefflich gestritten. keinen Einblick in Bilanzen oder In- Medienunternehmer gegenwärtig so Abuzaral-Amin, Sudan Nehmen wir die Gebühr für den vestitionspläne und dürfen bei Per- heftig streiten, heißt es auf der Hut öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der sonalentscheidungen nicht mitreden. zu sein, damit die Urheber das ihnen rubriken die Grundversorgung der Bürger an Die dju in ver.di (zuvorIGMedien) zustehende Salärerhalten (S.13). audiovisueller Informationsichern kämpft seit Jahrzehnten gegen diese Für die vorliegende interessante 32 Service soll. Das geht natürlich nicht kosten- Beschneidung von Arbeitnehmerrech- M-Lektüre gibt es mehr Lesezeit als 34 Impressum los.Und so ist es logisch, das im ten. Das jüngste Urteil des Bundes- sonst, denn die nächste Merscheint 37 Leute /Preise Zeitalter konvergenter Geräte und arbeitsgerichts zugunsten eines Ver- erst wieder im September.Einen schö- Weitere Preise der hybrider Netze sich nun mit dem lages,der auf den Tendenzschutz nen, anregenden Sommer wünscht aktuellen Ausgabe im Web: neuen Modell jeder Haushalt an der pocht, zeigt erneut, dassdieser Para- http://mmm.verdi.de Finanzierung dieses Grundrechts für graph in die Mottenkiste gehört! Karin Wenk, alle beteiligt. Jene,die ihren Beitrag Besonders mit Blick auf das World verantwortliche Redakteurin

&aufgespießt Drumprüfe …

VonHelma Nehrlich | Leiharbeit wird hierzulande als Lohn- erhöhten Arbeitskräftebedarf zu reagieren“.Die alte Leier,jedoch dumping-Instrument eingesetzt, auch in Zeitungsverlagen. In weiter: Sofern dasInstrument Zeitarbeit„dauerhaft dazu genutzt einer Kleinen Anfrage listeten kürzlich Parlamentarier der Lin- wird, Zeitarbeitnehmerinnen und Zeitarbeitnehmerzudeutlich kenTageszeitungen auf, die das praktizieren –von Aachener schlechteren Bedingungen als die Stammbelegschaftzubeschäf- Zeitung /Aachener Nachrichten bis Wiesbadener Kurier und Wil- tigen,entspricht diesnichtden Intentionen des Gesetzgebers.“ helmshavener Zeitung.Die betroffenen Journalistinnen und Jour- Das sind andere Töne. Bundesarbeitsministerin Ursula von der nalisten seien ohnePresseversorgung und etwa 30 Prozentunter Leyen will garmit einer Gesetzesnovelle gegen den Missbrauch Tarifniveaubezahlt, Kollegen zweiter Klasse also. von Leiharbeit vorgehen. Ausdrücklichgenanntwird die Märkische Oderzeitung –als Bei- Ihr sitzt auchdie Zeit im Nacken.AbEnde April 2011 dürfen spiel, „wie weit diese Praxis gehen kann“.Bekanntlichhat die Arbeitskräfteaus den EU-Beitrittsstaaten unbegrenzt auf den Märkische Verlags- und Druckhaus GmbH&Co. KG im Früh- Markt strömen. „Heute schon werben polnische Firmen sehr jahr 2009 die gesamte Redaktion mit etwa 100Beschäftigten in aktiv in Berlin mit Stundenlöhnen von drei bis vier Euro“, so die hauseigenen Leiharbeitsfirma MOZ Redaktion GmbHausge- die Ministerin kürzlich. Zwarist die Gefahrgering,dass bald lagert. Die Parlamentarier kritisieren den Druck auf die innere Redakteure aus dem Nachbarland Lokalnachrichten für Ebers- Pressefreiheit und eine „erhebliche disziplinierende Wirkung walde und Strausbergstricken.Und auch miteinem Mindest- auf die Leiharbeiter“. Tatsächlichhaben –das steht nicht in der lohn für Leiharbeiter würde sich bei der Märkischen Oderzeitung Anfrage –die Redakteurinnen und Redakteure in Frankfurt /Oder nichtsändern. Da müsste schonein kategorisches „Equal Pay“ Abschläge perÄnderungskündigungen nahezu geschlossen ak- ohneSchlupflöcherher.Danach sieht es jedoch nicht aus. zeptiert. Doch, so erneutdie Antwort der Bundesregierung,arbeite das Die Bundesregierung antwortete pflichtgemäß.Zunächst mit der MOZ-Zeitarbeitsunternehmen laut Bundesagentur für Arbeit bis- Versicherung,dass Zeitarbeitals flexibles Instrumentder Arbeits- her ohneErlaubnis nach dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz. marktpolitik für Unternehmen geeignet sei, „kurzfristig auf einen Das soll nun die zuständige Zollverwaltungprüfen.

M6–7.2010 3 aktuell nsit ra /t ➧ Mehr ver.di-Mitglieder lentz Po

v. in Betriebsräten

tian Die Betriebsratswahlen sind weitge- Chris

to: hendabgeschlossen, ein gutes Viertel Fo der Ergebnisseliegtvor. Der erste Trend aufder Basis von502 Wahl- ergebnissen im Organisationsbereich des Fachbereiches Medien ist erfreulich: Bei einer leicht gestiegenen Wahlbeteiligung (auf knapp 70 Prozent) nahm auch dieZahl derinver.di bzw.inder Fachgruppe Medien organisierten Betriebsratsmitglieder deutlich zu (knapp 60 Prozent). Dabei haben sich vorallem die dju /ver.di organisierten Journalisten sowohl ver.di-Fernsehpreis 2010 an Tageszeitungen als auch an Zeitschriften durchsetzen können.ÜberwiegendhabenPer- Der ver.di-Fernsehpreis ging in diesem Jahr an Stephan Falk (im Foto rechts)und Lars Montag (links) für sönlichkeitswahlen stattgefunden.Die Ergeb- das Drehbuch zum Film „Tatort: „Kassensturz“ (SWR)und an Connie Walther (Mitte)für ihreRegie bei dem nisse dieser Urwahlzeigen deutlich,dass die Film „Frau Böhm sagt nein“(WDR).Eine ehrende Anerkennungfür denFilm „Über den Todhinaus“sprach Wähler/innen eine klare und deutliche Interes- die Jury den Verfassern des Drehbuches Benedikt Röskau und Sylvia Leuker undfür dieRegie Andreas senvertretung würdigen. Eine genau Analyse Senn aus. Der ver.di-Fernsehpreis fürdie Sparten Drehbuch undRegie ist mit je 7.500 Euro dotiert. Er wurde wirderst im Herbst nach der Auswertung wei- am 3. Juli in der Hochschule fürFilm undFernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdamverliehen. terer Ergebnissemöglichsein. Red. ■

Veranstaltungen,Infosund Personalien POEM-Treffen | Klingt wie eineDichter- Dieses Seminar richtet sich insbesondere FernsehjournalistinArmgard Müller- lesung,ist aber keine. Werimprivaten TV, an Beschäftigte der Medien-und Verlags- Adams.Der bisherige Vorsitzende Michael Radio oder in Neuen Medien arbeitet, ist branche, steht aber auchallen anderen Steinmetz, zugleich Personalratsvorsitzen- herzlich zur Mitgliederversammlung der Interessierten offen. Freistellungerfolgt de des Saarländischen Rundfunks, hatte Mitglieder des Fachgruppenbereiches „pri- für Betriebsrätenach §37 (7) BetrVG. nicht mehr für diesesAmt kandidiert. Er vatwirtschaftlich organisierteelektroni- Interessierte Arbeitnehmer haben wurde nun zum stellvertretenden Vorsit- scheMedien“–kurz und schön POEM – Anspruch auf Freistellungnach dem zenden der Fachgruppe gewählt. Erneut eingeladen. Am 29.September,19Uhr im Bildungsurlaubsgesetz des jeweiligen Bun- im Vorstandsind ChristinaKranzvom SR Raum5.12 im ver.di-Haus, Köpenicker- deslandes. Es geltendie Teilnahmebedin- als Schriftführerin, Renate Reißner,eben- straße 30, 10179 Berlin. DieGelegenheit gungendes ver.di-Bildungsprogramms fallsSR, für den BereichÖffentlichkeitsar- aktiv mitzumischen.Rückfragen an Kath- ZentraleSeminare 2010. beit, Hedi Quirin, Pensionäre, als Finanz- len Eggerling,connexx.av, berlin@con- Anmeldung: ver.di-Institutfür Bil- verantwortliche und H.W.Heinzer als Ver- nexx-av.de dung, Medienund Kunst,MaikeSchmidt – treter von Radio Salü. Neu im Vorstand E-Mail: [email protected], Teutoburger- sind Jens Duwe vom SR als Jugendvertre- Seminar Arbeitsbedingungen in Redaktio- Wald-Str.105, 32791 Lage-Hörste ter,Christian Kahl für Globe TV und die nen | Das Seminar vom 13.bis 17.Sep- Tel. 05232/983465, Fax 05232 /983462 beiden BeisitzerDianeKreis und Franz- tember 2010 in Lage-Hörste gehört zur Online-Anmeldung unter: Josef Ludwig. Die Fachgruppe Medien im Reihe „Arbeitsbedingungen in Redaktions- www.imk.verdi.de/aktuell.php Bezirk Saar setzt sich unter anderem zu- betrieben –Der Betriebsrat gestaltet mit“. sammen aus den Sender- und Betriebs- Themenschwerpunkt ist diesmal: Arbeits- Internet-Enquete|Lothar Schröder,Mit- verbänden SR, Radio Salü, GlobeTVund belastung/Gesundheitsschutz. EinBe- glied des ver.di-Bundesvorstandes, Fach- Europa Isowie der dju. triebsratsseminargem. §37Abs. 6BetrVG, bereichsleiter Telekommunikation, Infor- an dem üblicherweise viele Redakteure/in- mationstechnologie, Datenverarbeitung NeuerVorstandvon ver.di im ZDF | Werner nen,die BR-Mitglieder sind,teilnehmen, ist von der SPD als Sachverständiger für Achwurde als Vorsitzender in seinem Amt aber durchaus auch BR-Mitglieder,die die Enquete-Kommission Internet und bestätigt. 98,22Prozenthaben ihn ge- nicht Redakteure/innensind.Seminar- Digitale Gesellschaft berufen worden.Von wähltund damitdem Verhandlungsführer Nummer: F08-1009132 der Fraktion Die Linke wurde außerdem für Tarifverhandlungen im ZDF dasVer- Dr.Annette Mühlberg benannt,die das trauen ausgesprochen und seine bisherige Seminar Pressekonzentration | „Pressefrei- ReferateGovernment,Neue Medien,Ver- erfolgreicheArbeit honoriert. Den Ge- heitamEnde? Pressekonzentrationvs. waltungsmodernisierungbeim ver.di schäftsführenden Vorstandvon ver.diim Mediendemokratie“ –ein Seminar vom Bundesvorstand leitet. ZDF bilden: Anke Blum, JuttaDornbusch, 6. bis zum 10.September 2010 im ver.di- Michael Funken, Rudolf Gültner,Helga Institut für Bildung,Medien und Kunst in Neuer Vorstand im Saarland|Die Fach- Handke, Gordon Kasulke, Barbara Lude- Lage-Hörste.Seminarleitung:RainerPohle, gruppe Medien im Bezirk Saar wählte am wig, Bernhard Luis, Stefan Nowaczyk, Uli Referenten: BerndKirchhof,Horst Röper 28.Mai eine neueVorsitzende. Es ist die Röhm, Werner Weidner,Andreas Wolf.

4 M6–7.2010 aktuell Wahleninver.di Konferenzender dju auf Landesebene Bayern:Die dju Bayern lädt ein zu einer Landes- Im Vorfelddes ver.di-BundeskongressesimSeptember 2011 finden in allen Bereichen von mitgliederversammlung am 1. Oktober 2010 um 16 Uhr ver.di Konferenzenstatt. Vorstände undDelegierte sind zu wählen.InM5/2010 wurden im DGB-Haus, Schwanthalerstr.64, 80336 München. bereits einige Termine veröffentlicht, weiterefolgen.Für alle Wahlversammlungen giltdie hier abgedrucktevorgeschlagene Tagesordnung. Versammlung der Senderverbände / Ortskorrektur Vorschlag Tagesordnung dju-Landeskonferenz /Delegiertenversammlung der Landesfachgruppe Medien In M5/2010 wurdebei der Mitgliederversammlung des Senderverbandes BR am 12.Oktober der falsche 1) Eröffnung undBegrüßung für dendju -Bundesvorstand undden Bundes- Ort angegeben. Die Versammlungfindet nichtim Feststellung derordnungs-/fristgemäßen Einladung fachgruppenvorstandMedien /FGMedien: Hausdes BR statt, sondern im DGB-HausinMünchen, 2) Wahl Tagungspräsidium Wahl der-Delegierten undErsatzdelegierten Schwanthalerstr.64, 80336 München, Ludwig-Koch-Saal. 3) BeschlussfassungTagesordnung, fürdie Landesfachbereichskonferenzdes Fach- GO derKonferenz (soweitvorh.) bereichs 8und Nominierung von Vertreter/in- Landesfachbereichsfrauenkonferenz 4) Wahl Mandatsprüfungskommission, nen fürden Landesbezirksfachbereichsvorstand Hamburgund Nord Wahlkommission c) Wahl von Mitgliedern und stellvertretenden 5) Soweit vorhanden /geplant: Mitgliedern derTarifkommission Am 2. Oktober2010 von 11 bisca. 14 Uhr Bestätigung Antragskommission d) Wahl derdju -Delegierten undErsatzdelegierten im DGB-Haus Hamburg, Raum Altona, Ebene 9, 6) Rechenschaftsbericht des Landesvorstand für dieLandesfachbereichskonferenz des Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg. 7) Aussprache Fachbereichs8und Nominierung von dju- Vorläufige Tagesordnung 8) Entlastungdes Landesvorstands Vertreter /-innen fürden Landesbezirksfachbe- 1) Wahl derVersammlungsleitung 9) Nominierungen undWahlen reichsvorstand /entsprechende Vertreterinnen 2) Beschluss über die Tagesordnung a) dju-Landesvorstand /FGMedien: ausder FG Medien 3) Beschluss über die Wahl- und Geschäftsordnung Landesvorstand e) Nominierung der dju-Kandidaten bzw. 4) Wahl derMandatsprüfungs- und Wahlkommission b) Wahl derDelegierten undErsatzdelegierten zur Kandidatinnen fürdie 5) Bestätigung derAntragskommission Bundeskonferenz,Nominierung (ggf. Wahl) der Bundesfachbereichskonferenz 6) Geschäftsbericht und Entlastung desVorstands Delegiertenzur Bundesfachgruppenkonferenz 10)Antragsberatung und Beschlussfassung 7) Wahlen und Nominierung von Vertretern /Kandidaten 11) Verschiedenes 8) Beratung und Beschlussfassung überAnträge

Anzeige kolumne

Die Auktion der Frequenzen lasse sich ebenfalls besteuern.Schließlich seiauch eine Steuer für Nutzer des Breitbandspek- Der Staat trums denkbar, die ihr Spektrumfür kom- merzielle Werbungverwenden. Außerdem gibtesauch die Empfehlung,für Nach- richtenorganisationen kartellrechtliche Ausnahmenzuzulassen, damit diese eine soll’s richten gemeinsameBezahlschranke einrichten und Online-Aggregatorenaussperren können. US-Behörde diskutiert Neuerfindung des Journalismus Die Empfehlungen seien lediglich „eine Diskussionsgrundlage“, betont die FTC.ImSommer will sie ein endgültiges VonChristiane Schulzki-Haddouti | Die um die Arbeitsweise von Suchmaschinen Papier veröffentlichen. Der Journalismus- amerikanische Bundeskartellbehörde, die und Aggregatoren zu behindern. Im Rah- professor Jeff Jarvis geißelte den Anlauf Federal Trade Commission (FTC), hat sich men von Fair Use ist die Verwendung von der Kartellbehördezur Rettung des Journa- in mehrerenExpertenrunden damit be- Copyright-geschütztem Materialerlaubt, lismus prompt als „potenziell korrupt“. Er schäftigt, wie mit Änderungen des Wett- wenn dies der öffentlichen Bildung und versuche, etablierte Verlagevor neuen bewerbrechts, des Steuerrechts und des der Anregunggeistiger Produktion dient– journalistischenGeschäftsmodellen im Copyrights sowie einer anderen staatli- das kontinentaleuropäische Zitationsrecht Netzzuschützen, anstatt sich dem News- chen Informationspolitikdem Medien- im Urheberrecht istvergleichsweise stren- Ökosystem im Internet anzunehmen, das wandel zu begegnen ist. Vorkurzem stellte ger.Google etwa beruftsich auf Fair Use, sich dank Blogs und neuer technischer sie in einem 47-seitigen Papier eine Reihe wenn es Bilder in Daumengrößeals Such- Netzdiensteentwickele. DerFTC-Bericht von Empfehlungen für die „Neuerfindung resultat zeigt, den Inhalt einer Webseite berücksichtige nicht die Perspektive von des Journalismus“ vor.Dabei zeigt siesich zwischenspeichertoder Nachrichten-Snip- Bürgern, sonderndie der Zeitungsverlage. in ihrer Ausgangshaltungalles andere als pets für Google Newsverwendet. Gegen Kommunikationswissenschaftler wie Geof- optimistisch:„Zeitungen haben noch kein eine Einschränkungsprichtjedochdie freyCowan und David Westphalstellen neues,tragfähiges Geschäftsmodell gefun- Möglichkeit der Website-Inhaber,Aggre- hingegen fest, dass es in der Geschichte den“, schreibt die FTC in ihrem „Diskus- gatorenund Suchmaschinen überMeta- der amerikanischen Medien nochnie eine sionspapier“. Es gebe„Anlasszur Sorge, Tags oderProgramminformationen wie ro- Zeit gegeben habe, in der die Nachrichten- dass ein solches Geschäftsmodell garnicht bots.txt von einer Verwendung der Inhalte industrie nicht irgendwie von staatlichen entsteht.“ Es sei daher nicht zu früh über abzuhalten. Geldern gestütztworden sei. Methoden nachzudenken,„die Innovatio- Ein Vorschlag der FTC fand allerdings nen möglicherweiseanregen können und Förderung durch Steuern nahezuungeteilteZustimmung:Die Regie- Journalismus in der Zukunft unterstützen rung könnenoch mehr staatlicheDaten helfen.“ Ungewöhnlichfür amerikanische Ver- im Rahmen ihrer Open-Data-Politikfür Etliche Punkteerinnern an die hiesige hältnisse und daher umstritten sind denn die journalistische Berichterstattung frei- Diskussion um ein Leistungsschutzrecht auchÜberlegungen, wiedie Regierungdie geben –und dafür das Informationsfrei- für Verleger.Sodiskutiert die FTC die Ein- in Not gekommeneNachrichtenindustrie heitsgesetzlockern.Wenn etwa die US- führung einer bundesweiten Hot-News- finanziellstützen könnte. In Großbritan- Börsenaufsichtsbehörde SEC ihre interak- Doktrin, um „parasitäre Aggregatoren“da- nien etwa fördert die Regierungein Pilot- tiven Daten freigibt, ergeben sich daraus von abzuhalten journalistische Investitio- programm zur Erforschungneuer Copy- zahlreiche neue wirtschaftlicheMöglich- nen anderer in redundanter Weise zu right-bezogener Geschäftsmodelle, die die keiten für programmierendeJournalisten verwenden. In den USA giltbis heute in kostenfreie Übernahme von Nachrichten und innovative Online-Nachrichtendien- einigen Bundesstaaten der 1918 vom Sup- weniger attraktiv machen sollen. Als mög- ste, meint Alexander Howard von O’Reilly reme Court aufgestellte Rechtsgrundsatz lichestaatlicheUnterstützung schlägt ein Media.Howard zeigtsich daher über das der Hot News. Er soll einen Informations- von der FTC geladenerExperte eine Art FTC-Diskussionspapier ausgesprochen er- wert, der den Investitionen in eine Infor- Kulturflatrate vor: eine Inhalte-Lizenzge- freut: „Eineinnovative und intelligente mationsbeschaffung entspricht, über ein bührinHöhe von fünfbis sieben Dollar, Nutzung von Regierungsdaten könnte zeitlichbegrenztes Erstinformationsrecht die Internet-Provider pro Nutzerkonto be- neuejournalistischeÖkosysteme ermögli- schützen.Insbesondereaufwändig recher- zahlen müssen. Die eingesammelten Ge- chen, die dem Gemeinwohl dienen.“ ■ chierte Geschichten sollen so zunächst bühren würden dann über eine zentrale nur über den Nachrichtendienst zu bezie- Stellewieder an Rechteinhaber ausge- hen sein, der sie zuerst veröffentlichthat. schüttet. Dieses Modell wirft jedoch wie- ➧ Christiane Allerdings lässt die Hot-News-Doktrinof- derum zahlreiche Fragen in Bezug auf die Schulzki-Haddouti fen, nach welchemZeitraum eine Nach- Hot-News-Doktrin und Fair Use auf. richtfrei zitiert werden darf. Außerdem ist Bezahlt werden könnte eine staatliche es in vielen Redaktionen und Nachrichten- Journalismusförderung auchüber diverse Christiane agenturen gängige Praxis, Fakten aus an- Steuern. Das FTC-Papier führt mehrere Schulzki-Haddouti deren Berichten zu übernehmen. Eine ent- Möglichkeiten an, so einen fünfprozenti- R ist freieJournalistin OKE

sprechende Einschränkung kann sich da- gen Aufschlag auf elektronische Konsum- /J und Dozentin her auch für Nachrichtenproduzenten als geräte und eine Besteuerung von Smart- am Institut für hmeyer

„kostenintensiv“ herausstellen. phone-Tarifen. Außerdem könneman Lo Kommunikations- Einweiterer Änderungsvorschlag,der jährlich dreibis sechsMilliarden Dollar wissenschaften der in dem FTC-Papier erörtert wird, betrifft Steuern auf dasFrequenzspektrum erhe- Hartwig Universität Bonn to: die Einschränkungdes Fair-Use-Prinzips, ben,dessen Nutzung derzeit kostenlos ist. Fo

6 M6–7.2010 porträt

dass sein Vorgänger Heinz Glässgen so of- fen auf Belegschaftsvertreter zugegangen wäre und so fair mit ihnen diskutiert hätte. Zwischen all den Meetingsmuss auch nochZeit sein für persönliche Beratungs- gespräche. Der Bedarf dafür,sagt Tunkel, istdeutlich gewachsen, seitdem RB dras- tisch spart, mit Stellenabbau, Outsourcing und neuem, voll digitalisiertem Funkhaus.

Stengel „Der Stress ist stark gestiegen“,sagt sie.

rd Als Tunkel2001 nicht verhindern

Eckha konnte, dass mal wieder eine vakante Di- to:

Fo rektorenstelle mit einemMann besetzt wurde,dastöhnte sie: Die Zahl der männ- lichen Führungskräfte sei allmählich„et- was erschlagend“. Inzwischen hatsich die Lage leichtgebessert: Der Frauenanteil in Leitungsfunktionen stieg von damals 21 DieGeduldige Prozentauf heute 30 Prozent. Aber zufrie- den ist Tunkelnatürlich noch nicht:„Es Birgitta Tunkel ist seit 10 Jahren Frauenbeauftragte bei RadioBremen gibtnoch einigehoch qualifizierte Frauen, die für Leitungspositionen in Frage kä- men. Da müssen wir unbedingt nochwei- VonEckhard Stengel | An ihrer Bürotür „Egal, wo ich bin“, sagtTunkel, „ein terkommen.“Und siehat auch alltäglich hängt einZettel: „Lieber GleichBerechtigt Leben ohneEngagement kann ich mir mitWiderständen zu kämpfen: „Einige Als Später“. Klar,hier kannnur Birgitta nicht vorstellen.“ Warum? „Aus Interesse rollen nach wie vor mit den Augen, wenn Tunkelresidieren,die Frauenbeauftragte für daseigeneLeben und für dasLeben an- ich auf Geschlechteraspekte hinweise.“ Ihr von Radio Bremen (RB). Mancher Mann derer Menschen.“ Job sei „kein Zuckerschlecken“. vermutet hinter der Tür womöglicheine Das sprachsich bei RB wohl herum. Aber: Langsam bewegtsich etwas bei ungeduldige, verbissene Kämpferin mit rot Jedenfalls wurde sie von Kolleginnen ge- Radio Bremen.Das zeigt auch die wach- gefärbtenHaaren. Aber in dem engen13- beten,imFrühjahr2000 als Frauenbeauf- sendeZahl von Moderatorinnen und Quadratmeter-Büro sitzt eine freundlich tragte zu kandidieren. Sie gewann die Sportredakteurinnen. Weitere Erfolge, die lächelnde 59-Jährige, die eine „Politikder Wahl knappgegen eine Mitbewerberin. ihr zum Zehn-Jahres-Jubiläum einfallen? kleinen Schritte und der Beharrlichkeit“ Inzwischen wurde sie zweimalwiederge- Ja, zum Beispiel das Patenschaftsmodell: bevorzugt. Unddie nach zehnAmtsjahren wählt –ohne Konkurrenz, zuletzt mit94 Werwegen Krankheit oder Elternzeit aus- immer nochSpaß an ihrer Arbeit hat. Aber Prozent. Stimmberechtigt sind alle 220an- fällt, wird von KontaktpersonenimSender rot gefärbte Haare –die hatsie tatsächlich. gestelltenund festenfreien Frauen im Sen- über neue Entwicklungen informiert und „Dass dasLeben mich da hingeweht der,ohne Tochterfirmen. In den anderen verliert so nicht den Anschluss. Oder: RB hat, ist ein Glücksfall“, sagtTunkel und ARD-Anstalten, so erzählt Tunkel, werden bietet eine Notfallkinderbetreuung an und strahlt. Die gebürtige Bremerin ließ sich die Frauen- oderGleichstellungsbeauftrag- will die Teilverlagerungvon Arbeiten nach viel hin und her wehen:1968 ging sieals ten nicht immer gewählt, sondern teilwei- Hause erleichtern, damit sich Beruf und 18-Jährige zu RB, um Tontechnikerin zu se von oben eingesetzt. Familie besser vereinbaren lassen. werden. Aber ihr eigentlicher Traum,das Für Tunkelist die Familienphase war die Medizin. Deshalbholte sie im Zeit für persönliche Beratung längst vorbei. Nach 23 Ehejahren lebt sie studentenbewegten Berlin dasAbi nach, heute „glücklichallein in fröhlicher Nach- an einer selbstverwalteten Schule, wo sie Wasmacht denn so eine freigestellte barschaft“ im Migrantenstadtteil Gröpe- auch organisatorisch mitmischte.Doch Frauenbeauftragteden ganzen Tag? Voral- lingen. Nachts hockt sie vor dem Compu- wegen der endlosen Studienplatz-Warterei lem zu Sitzungen gehen. Wo auch immer ter und liest dasNeueste aus der Neurolo- besann sie sich wieder auf ihren erlernten die Gleichstellung tangiertist, darf Tunkel gie; sie will nochbesser verstehen, „wie Beruf und arbeitete mal hier,mal dort: ihreMeinungsagen oderauch mal Wider- wir ticken“. RIAS, NDR,RB. spruch einlegen, mitzumindest aufschie- 2012 möchte sie ein letztes Mal kandi- Wenn siegenug Geld verdient hatte, bender Wirkung. dieren.Ihre Wahlchancensind gut. Denn sagte sie „tschüß!“ und reiste monatelang Sie nimmt also an Bewerbungsgesprä- wen man auchfragt–die Antworten glei- durch die Weltgeschichte. Richtig sesshaft chen teil und passt dabei auf,dass Frauen chen sich:Tunkel sei „engagiert“,„sehr wurde sie erst mit ihrem Ehemann,einem bei gleicherQualifikation Vorrangerhal- engagiert“ oder sogar„sehr,sehr enga- Bremer Klinikseelsorger.Wie dassoist in ten, wenn sie in dem jeweiligen Arbeitsbe- giert“.Und „aufrecht“. Und „unbestech- Pastorenhaushalten, gebar sie nicht nur reich bisher unterrepräsentiert sind.Sie lich“. Einer hält sieallerdings für „zugut zwei Kinder,sondern übernahmauch Eh- kümmert sich um familienfreundlicheAr- und zu weich“für dieses Amt. renämter in der Familien- und Kranken- beitsbedingungen,wirbt für die Weiter- Jedenfalls ist sie nicht so knorrig wie arbeit.Aber wenn schon, dann richtig. Also qualifizierung von Frauen, setzt sich dafür die HolzskulpturinihremBüro. Das bildetesie sich fort: in Kommunikation, ein, dass Teilzeitkräfte nicht schlechter be- Kunstwerk, ein Geschenk, zeigteine stili- Meditation, Sterbebegleitung,Supervision handelt werden als Vollzeitpersonal, geht sierte Figur mit bissigen Zähnen. Werdas –alles neben ihrer Teilzeitarbeit bei RB. regelmäßig zu Personalrats- und Gewerk- sein soll?Die grantelnde Schauspielerin Später kamen nochAusbildungen als psy- schaftssitzungen und trifftsich einmalim IngeMeysel. Tunkelmöchte schon auch chologische Beraterin und Entspannungs- Monatmit Intendant Jan Metzger –auf bissig sein –„aber nicht so anstrengend pädagogin dazu. dessen Initiative, wie sie sagt. Undenkbar, wiesie“. ■

M6–7.2010 7 titelthemarundfunkpolitik tigkeit innerhalb des Systems deutlichzu reduzieren und vor allem auchdie Privat- sphäre der Rundfunkteilnehmer zu scho- nen“, verkündeteder rheinland-pfälzische MinisterpräsidentKurt Beck, zugleich Vorsitzender der Rundfunkkommission der Länder. Über Gebühr Die wichtigsten Neuregelungen des „medienpolitischen Meilensteins“ (Beck): Andersals bisher wird die Rundfunkgebühr nicht mehr von jederPerson und für je- des Empfangsgerät erhoben. An ihreStelle wichtig tritt eine Abgabe, die von jeder Wohnung und jedemBetrieb entrichtet wird und Diegeräteabhängige Rundfunkgebühr ist baldpassé. die vorerst die Höhe der bisherigen Ge- bührvon 17,98Euro nicht überschreiten An ihreStelle tritt ab der nächsten Gebührenperiode im Jahr 2013 soll. Die Differenzierung zwischen Grund- eine einheitliche Haushaltsabgabe sowie eine gestaffelteBetriebs- und Fernsehgebührund damitzwischen TV,Radio,Handy und PC wird aufgeho- abgabe.Die Medienpolitik verspricht sich vom neuenModellmehr ben. DieHaushaltsabgabe istunabhängig Transparenzund weniger Ärger mit unpopulärenGEZ-Kontrollen. davon, wieviele Personen wie viele Emp- fangsgeräte nutzen. Eingefordert wird Kritikerfürchten Datenschutzproblemeund zweifeln an der anvisier- die Abgabe vom Hauptmieter,bei selbst- ten Aufkommensneutralität. genutztem Wohneigentum vom grund- buchamtlichenBesitzer.Andersals bisher müssen Kinder mit eigenem Einkommen, VonGünter Herkel die nochbei ihren Eltern leben,keine zusätzliche Gebühr zahlen.Andererseits werdenauch Haushaltsvorstände, die bis- Ins Rutschen gekommen ist dasbisherige revolutioniert. Bis heute ist die Abgabe von lang–wie glaubhaftauch immer –völlige Gebührenmodell vor allem durch Verän- derzeitmonatlich maximal17,98 Euro TV-Abstinenzgeltend machten,künftig derungender Medientechnologie. Digitali- (für Radiound TV)andie Art der Emp- mit dem vollen Beitragzur Kasse gebeten. sierung und Internet sorgen für eine Auf- fangsgeräte gekoppelt. Für Zweit- oder Ferienwohnungen soll ein weichung des bisherigen Rundfunkbegriffs. Selten schienen sich die medienpoli- Drittel der Pauschale erhoben werden. Längst lassensich die meisten TV-und tischen Hauptakteure bei einer grundlegen- Im nichtprivaten Bereichwird eine Hörfunkprogramme auch via Internet den Reformsoeinig wie in diesem Fall. „Betriebsstättenabgabe“ erhoben, deren empfangen. Daherhatteder Gesetzgeber Auf politischer Ebenewurde dem Kirch- Höhe nach der Zahl der Mitarbeiter ge- bereits 2007 eine Gebührenpflicht für hof-Modell von einer Allparteienkoalition staffelt ist. So sollen Kleinbetriebe mit vier internetfähigeGeräte beschlossen.Auch Zustimmungsignalisiert. Auchder Deut- bis 14 Beschäftigtenein Drittel bis zu ei- wer auf klassische Empfangsgeräte ver- scheGewerkschaftsbundund ver.di be- nem ganzen Rundfunkbeitragentrichten, zichtet, muss derzeit monatlich den grüßtenden Vorschlag.„Ein Abschied vom Großbetriebe mit20.000 odermehr Be- (Hörfunk-)Basissatz von 5,67 Euro an die durch die Medienkonvergenz veralteten schäftigten die Höchstzahl von 150Bei- GEZ entrichten, fallserüber einen Online- Modellder gerätebezogenen Gebühr ist trägen. Auchfür jedes nicht privatge- PC, ein Smartphoneoder ähnliche Geräte überfällig“, sagte DGB-Chef Michael Som- nutzte Auto wird ein Drittel der Abgabe verfügt.Diese vielfachkritisierte PC-Ge- mer.Und auch für den stellvertretenden fällig. Für die Nutzung von Empfangs- bühr wurde allgemeinals temporärer Not- Vorsitzenden der Vereinten Dienstleistungs- geräten in privaten Arbeitszimmern wird behelf angesehen. Wieunbefriedigend sie gewerkschaft ver.di, Frank Werneke, macht kein Beitragerhoben. ist, dürfte auf der kommendenInterna- der Gerätebezugder Rundfunkgebühr in „Handlungsbedarf,umder Erosion tionalen Funkausstellung wiederoffenbar der digitalen Welt „einfach keinen Sinn bei den Gebühreneinnahmen entgegen- werden. Dann, wenn rundfunkfähige mehr“.Mit dem neuen System, so hofft er, zuwirken“, hatten auchARD und ZDF in Toaster und Gefrierschränkedas Zusam- könnedem gebührenfinanzierten Rund- einer gemeinsamen ErklärungamVor- menwachsen von „weißer“ und „brauner“ funkwieder „mehrAkzeptanz in der Ge- abend der Entscheidung der Ministerprä- Ware sinnfällig belegen. sellschaft“ verschafftwerden. sidenten angemahnt. Entsprechendposi- Spätestens seit der Vorlagedes Kirch- tiv fiel ihre Reaktion auf den Beschluss hof-Gutachtens Anfang Mai galt den mei- Zeitgemäßund transparent aus. Für den ARD-Vorsitzenden Peter sten Medienpolitikern die Haushaltsab- Boudgoust bildet die Lösung ein„moder- gabe als Zauberformel zur Lösungdes me- Der Beschluss der Ministerpräsidenten nes System, das den technischen Entwick- dientechnologischen Dilemmas. Künftig, vom 10. Juni kam somitnichtüber- lungen gerecht wird und vieles einfacher so der Vorschlag des Verfassungsrechtlers raschend, sonderneher in Formeiner und nachvollziehbarer macht“ (vgl. Inter- Paul Kirchhof,solle jeder Haushalt einen Vollzugsmeldung. Die alte GEZ-Gebühr view). Auch ZDF-Intendant MarkusSchäch- einheitlichen Betragfür ARD, ZDF und verschwindet, stattdessen wird ab 2013 ter hält die Ausgestaltungdes Rundfunk- Deutschlandradio bezahlen, ganz egal, ein Rundfunkbeitragpro Haushalt und beitrags für „zukunftssicher,einfacher wie viele TV-Geräte, Radioempfänger oder Betrieb erhoben. „Ziel der Länder ist es, und verständlicher“. Erleichtert wird den Computer in den jeweiligen vier Wänden die Finanzierungfür den öffentlich-recht- öffentlich-rechtlichen Anstalten ihr posi- herumstehen. Eine scheinbar verblüffend lichen Rundfunkauf eine zeitgemäße tives Votum durch die Zusicherungder simple Lösung, die dasbisherigeSystem Grundlage zu stellen, die Kontrollbedürf- Politik, die Haushaltsabgabe„aufkommens-

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neutral“ zu gestalten. Will sagen: Es sollen Ruf“.Esbedürfelediglich einiger Modifi- dem Vorschlag eher reserviert gegenüber. keinesfalls weniger als die 7,3Milliarden kationen. Mutmaßlich mehr als 99,9 Pro- Bislang fließtjährlich rund eine halbe Euro Gebührengelder des vergangenen zentaller in Deutschlandlebenden Milliarde Euro an Werbegeldern in ihre Jahres in ihre Kassen fließen. Umgekehrt, Menschen hätten ein altes oder neues Kassen.Bei einem Werbeverzicht müsste dies bekräftigte Kurt Beck, werde ihnen Rundfunkgerät. Folglich seien alle diese zwecks Kompensation die neue Haus- auchverwehrt, einen zusätzlichen „kräfti- Menschen gebührenpflichtig.Dass die ge- haltsabgabe gleichum1,42 Euro angeho- gen Schluckaus der Pulle“ zu nehmen. räteabhängige Gebühr seit den neunziger ben werden. Eine in Zeiten knapper Etats Jahren in immerrauheresGewässer gera- und Kaufkraftschwund der Bürger nur Befreiung für Härtefälle ten ist, liegt laut Holzer vor allem an fol- schwer vermittelbare Konsequenz. genden Faktoren: die vom Verband Pri- Bringt dasModell der Haushaltsab- Die bisherigen Befreiungstatbestände vater Rundfunkund Telemedien (VPRT) gabe nun die Befreiung von allen bisheri- aus sozialen Gründen im privaten Bereich zwischen der EU-Kommission und den gen Problemen?Abschaffung der Geräte- bleiben unverändert. Für bestimmte Här- Bundesländern losgetreteneDebatte da- bezogenheit,Abschaffung der GEZ, un- tefälle gibteszusätzlicheBefreiungsmög- rüber,obessich bei der deutschen Rund- eingeschränkte Zahlungsbereitschaft ver- lichkeiten. „Finanziell leistungsfähige funkgebühr um eine europarechtliche antwortungsbewussterBürger? Holzer hat Menschen mit Behinderungen“ müssen Beihilfe handle oder nicht; die von Ver- da so seine –begründeten –Zweifel. Das dagegen den ermäßigten BeitraginHöhe lagen und großen Printmedien betriebene geheschon losmit der Schwierigkeit, eine eines Drittels der Rundfunkabgabe leisten, Dauerkampagne gegen die „Zwangsge- „abgabenrechtlichbelastbare Identifika- um die „Finanzierung barrierefreier Ange- bühr“, dasgezielt aufgebaute Feindbild tion“ des einzelnen Haushalts vorzuneh- bote“ zu erleichtern. Der Kirchhof-Vor- GEZ und die damit verbundene sinkende men. Mehrere Personenkönnten zwar un- schlag,künftig auchHartz-IV-Empfänger Akzeptanzder Gebühr; der Stellvertreter- tereiner Adresse gemeldet sein, gleichzei- zahlen zu lassen,die fällige Haushalts- krieg um die so genannte „PC-Gebühr“; tig aber zwei oder mehr Haushalte bilden. abgabe aber über ein erhöhtes Wohngeld schließlichauch die mangelnde Reaktion Personen unterschiedlichen Namens vom Staat vorzustrecken, fand kein Ge- des öffentlich-rechtlichen Systems, das könnten dagegen sehr wohl in einem hör.Die Idee von Ausgleichszahlungen in „bis auf den heutigen Tagdie eigenen einzigen Haushalt leben und folglich nur Form staatlicher Zuschüsse kollidierte Mittel nur höchst unvollkommen nutzt, eine Abgabe leisten wollen. Damit sei die vermutlichmit dem Wunsch, keinerlei um sich zu wehren und zu stabilisieren“. Erwartung, die in der Bevölkerung unbe- Zweifelander Staatsferne des Verfahrens Darüber hinaus wirft Holzer den Öffent- liebte GEZ werde überflüssig, zumindest aufkommen zu lassen. lich-Rechtlichen eine Mitschuld für die sehr kühn.Offen bliebe auch, ob die Herrschtsomit –abgesehenvon eini- „Störung und teilweise Zerstörungder neueAbgabe „von der Öffentlichkeit gen Detailfragen –völliger Konsensdarü- eigenen Markenidentität“ vor: Sponso- streit-und stressfreiangenommen“ wer- ber,dass das bisherige Gebührenverfahren renplatzierungen wie beispielsweise beim de. Eher sei dasGegenteil zu erwarten: als Auslaufmodellauf den Müllhaufen der sonntäglichen „Tatort“ verschleierten die der dann „erst noch aufzubauende gigan- Mediengeschichte gehört? Nicht ganz. „Urheberschaftvon Qualitätsprodukten“. tische Datenbestand“ bei der nun erst Ausgerechnet aus dem kleinen Saarland Zumindest Letzteres wird es nach recht nötigenGebühreneinzugszentrale meldete sich vor der Ministerpräsidenten- dem Beschluss der Ministerpräsidenten ab wird „kaum datenschützerisch klaglos Entscheidung eine warnendeStimme. 2013 nicht mehr geben. Mit der Einfüh- bleiben“.Diese Befürchtung hegtauch Norbert Holzer,Verwaltungsdirektor des rung der neuen Haushaltsabgabemüssen Tabea Rößner,die Sprecherin der Grünen- Saarländischen Rundfunks, hält die Ab- ARD und ZDF werktagsnach 20 Uhr so- Bundestagsfraktion.„Bei allem Beifall kehr von der gerätebezogenen Gebühr wieanSonn-und Feiertagenauf Sponso- für einen Systemwechsel“seien die Ände- nicht für zwingend. Eher für gefährlich. ring verzichten (Ausnahme: großeSport- rungen in Bezug auf den Datenschutz In einem ausdrücklichals persönlicher ereignisse). Die weitergehendeForderung „katastrophal“.Sie fordert Nachbesserun- Meinungsbeitrag ausgewiesenen Aufsatz des Kirchhof-Gutachtens nach einem gen:„Auf keinenFall dürfen mehr Daten in „epd Medien“äußerte Holzer –erist gänzlichen Verzicht auf Werbungund als bisher erhobenwerden.“ zugleich stellvertretender Vorstandsvorsit- Sponsoring blieb einstweilen unerfüllt. zender des Instituts für Europäisches Me- EinEinstieg in die völligeWerbeabstinenz Als Zwangsgebühr tituliert dienrechtinSaarbrücken –grundsätzliche von ARD und ZDF soll erst auf Basis des Bedenken gegen die Aufgabe eines nach nächsten Berichts der KEF (Kommission Die Medienreaktionen auf den Minis- seiner Auffassung bewährten Modells. zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rund- terpräsidentenbeschluss belegen denn Das bisherige gerätebezogeneGebühren- funkanstalten) diskutiertwerden.Die auch, dass die Gegner einer allgemeinen system, so findet er,sei „besser als sein öffentlich-rechtlichen Anstalten stehen Rundfunkgebühr nicht ruhig gestellt wur- den.„MedienpolitischeKleinmütigkeit“ bescheinigte VPRT-Präsident Jürgen Doetz den Länderfürsten und geißelte ihren ver- meintlichen „Kniefall zum 60.Geburtstag der ARD“ als „Armutszeugnis für die Medienpolitik“. Während den VPRT- Mannvor allem dasnichterfolgte totale Werbeverbot für die öffentlich-rechtliche Konkurrenzärgerte, bliesen einigeMedien hde gleich zum Sturm aufs Ganze. „GEZ- nO Zwangsgebühr für ARD /ZDF kommt“ hristia

/C titelte der Branchendienst Meedia und et

i.n sprachdabei seinerKlientel in der Ver- imd lagsbranche wohl aus dem Herzen.Beson- Al d: dersdrastischerklang„Volkes Stimme“ in Bil

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Forumsbeiträgendiverser Online-Medien. dells der Teufel sich in nicht allzuvielen Selbst wenn dieser Fall nicht eintritt: Von„DDR 2.0-Abzocke“ war da beispiels- Details zeigt. Angesichts der Medienkon- Die fetten Jahre für die öffentlich-rechtli- weise in faz.net die Rede, von Beschlüs- vergenz hält aucheresfür sinnvoll, von chen Anstalten sind offenbar definitiv sen eines „Systems aus Mitläufern und der „Nur-Hörfunk-Gebühr“ Abstandzu vorbei. In der ARD rechnet man damit, inkompetenten Parteisoldaten“, von nehmen und eine einheitliche Gebühr zu dass die Einnahmen in den kommenden „staatlicher Willkür zum Wohle und zur erheben. Das „Hauptproblem der Gebüh- zehnJahrenumbis zu 15 Prozentsinken Versorgungdieses riesigen geschmierten renbeauftragten“ hättesich durch eine (vgl. Boudgoust-Interview).Ein wichtiger Lakaienapparates“.Gefolgtvon einem Umkehr der Beweislast elegant entschärfen Faktor sind dabei die steigenden Gebüh- Aufruf zum „Boykott der miesen Kost aus lassen. Einminimaler Prozentsatz der renbefreiungen aus sozialen Gründen,die dem ÖR!“Dass die medienpolitische Bevölkerung hätte somit „das Fehlen jed- krisenbedingte Zunahme von Sozialhilfe- Sprecherinder Linke-Bundestagsfraktion, weden (!)Empfangsgerätes zu erklären“ und Hartz-IV-Empfängern. In den letzten Kathrin Senger-Schäfer,gegen die inak- gehabt. Demgegenüber bergedas Modell Monaten häuften sich die Hiobsbotschaf- zeptable „Einführung einer sozialunge- der Haushaltsabgabe für die Rundfunk- ten aus einzelnen Landesrundfunkanstal- rechtenZwangsabgabe“ protestierte, be- anstalten erhebliche Risiken. Dieneue ten, die allesamt düstere Zukunftsszenarien legt allenfalls mangelndes medienpoliti- Zahl der Abgabepflichtigen sei –jenach verheißen. DerMitteldeutsche Rundfunk sches Problembewusstsein. „Rundfunk- Gestaltung der Tatbeständeund der Be- (MDR) muss nach eigenen Angaben bis gebühr soll nur der zahlen,der auch freiungsgründe im Staatsvertrag –varia- 2016 rund 115Millionen Euro sparen. Rundfunknutzt.“Auch wenn im Grund- bel.Die vom Gesetzgeber angestrebte Verantwortlich für die rückläufigen Erträ- satz die Entscheidung pro Haushaltsabga- „Ertragsneutralität“ könnesonichtgaran- ge seien die anhaltendeAbwanderung be gefallen ist: Die Einwändedes Funda- tiertwerden.„Erweisen zentrale Annah- aus dem Sendegebiet sowiedie steigende mentalkritikers Holzer sind nicht ohne men oder Hypothesen sich als Irrtum, so Befreiungsquote. Letztere habe sich von Gewicht. Es bleibtzuhoffen, dass bei der bricht dasErtragsvolumen dramatisch 6,6 Prozent 2003 auf inzwischen 13,1 Pro-

konkreten Ausgestaltungdes Abgabemo- und vor allem schlagartig ein.“ zent nahezu verdoppelt. ▼ Haushaltsbeitrag statt Hausbesuch Msprachmit Peter Boudgoust,amtierender ARD-Vorsitzender, über das neue Gebührenmodell

M|Wasbedeutet der Wechsel zu einem ge- BOUDGOUST | Vorallem ist sie nachvoll- räteunabhängigen Rundfunkgebührenmodell ziehbarer für die Menschen.Ab2013 fällt fürdie öffentlich-rechtlichen Anstalten? für jedenHaushalt einBeitrag an,egal, wieviele Menschen dort leben,egal, ob, PETER BOUDGOUST | Es istein modernes wieviele und welcheGeräte zum Emp- System, dasvieles einfacher und transpa- fang bereitstehen. Der Beitragpro Haus- renter macht. Auchwenn dasaktuelle halt macht „Schwarzsehen“praktisch Gebührenmodell nochbis 2013 gilt, ist unmöglich.Für „Schwarzseher“ haben mit der Entscheidung der Ministerpräsi- Gebührenzahler bisher quasi mitgezahlt. denten nun dasZiel klar bestimmt. Die Das fällt nun flach.Das Beitragsmodell Gebühr für Empfangsgeräte wird sich verteiltdie Lasten auf alle Schultern und bald überholt haben.Mit welchem Gerät ist gerechter. heute und in Zukunft öffentlich-rechtliche Programmangebote genutzt werden,ob M|Rechnen Sie künftig mit einer größeren klassischper Fernsehen und Radio, ob per Akzeptanz der Rundfunkgebühr?Immerhin Computer,Smartphone oder was uns da hatten gewisseKontrollpraktikender GEZ in sonst nochins Haussteht –das lässt sich der Vergangenheitbeträchtliche Imageschäden kaummehr vorhersagen. Das geplante verursacht … neue Modell wird den technischen Ent- wicklungen gerecht. BOUDGOUST | Das geplanteModell würde es leichter machen,den Beitrageinzu- M|Auch Rundfunkabstinenzlerund solche, M|Welches sind Ihrer Auffassung nach die ziehen. Die Nachfragen an der Haustür die bislang nicht fernsahen, müssen künftig entscheidenden Vorteile einer Haushalts- und fallen weitgehend weg. Haushaltsbeitrag die einheitliche Haushaltsabgabe bezahlen. Betriebsstättenabgabe? statt Hausbesuch sozusagen.Das wird für Wassagen SieKritikern,die darin eine mehr Akzeptanz sorgen. „Zwangsgebühr“sehen?

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Auch der Norddeutsche Rundfunk zum ARD-Gemeinschaftsprogramm von kleiner Sender wie Radio Bremen oder (NDR)beschloss unlängst ein Sparpaket 6,6auf fünfProzent, Reduktion des ei- Saarländischer Rundfunkeine Neuauf- in Höhe von rund 50 Millionen Euro bis genproduzierten informationsorientierten lage. Dass gespart werden muss und 2012.Entstandensei die Etatlücke unter Programms auf ein kleines Zeitfenster kann, steht außer Frage. In der ARD dürf- anderem durch rückläufigeWerbeerlöse zwischen18und 20 Uhr,zugleichVermin- ten –imVerbundauch mit Deutschland- und stagnierende Gebühreneinnahmen. derung der derzeitnoch sechsHörfunk- radio Kultur –Kooperationen verstärkt Gleiches gilt für den Hessischen Rund- programme auf drei „milieuorientierte“ werden.Beim ZDF wird man sich fragen (HR), der sich bis Endeder aktuellen Angebote. lassen müssen, ob etwa die Entsendung Gebührenperiode bis 2012 zu Streichun- Wieein möglicher Interessenausgleich von 70 Medienmenschen zu einer Roya- gen in Höhe von 64 Millionen Euro ge- zwischenden einzelnen Landessender listen-Schmonzette wie der Hochzeit nötigtsieht. Am dramatischsten erscheint aussehen könnte, liegt einstweilen im Victorias von Schweden vor dem Gebüh- die Situation beim Metropolensender Dunkeln.Nach der Entscheidung für ei- renzahlerwirklich zu rechtfertigen ist. RundfunkBerlin-Brandenburg (RBB),mit nen Rundfunkbeitrag werde nun die ARD Vielleichtstanden die ZDF-Verantwort- einer Ausfallquote von gut 15,5 Prozent gebeten, bis zur Jahreskonferenz der Mi- lichen bei dieser Operation nochunter einsamer Rekordhalter bei den Gebühren- nisterpräsidenten2011 „einen gemein- dem Eindruck des „wegweisenden“ Bei- befreiungen. Im kürzlichpräsentierten samen Vorschlag zum Finanz- und Struk- trags von Kultur-und Medienstaatsmini- Zwischenbericht der Strategiegruppe „Zu- turausgleich zu unterbreiten“,sodie ster Bernd Neumann zur Gebührendebat- kunftRBB“ findensich ausdrücklichals dürre Ansagevon Kurt Beck, Chef der te.NeumannhatteimBremer Weserkurier „Denkmodelle“ charakterisierte Sparvor- Medienkommission der Länder.Die satt- allen Ernstes vorgeschlagen, „die finan- schläge, die in ihrer radikalsten Variante sam bekannten ARD-internen Egoismen zielleVerteilung zwischen ARD und ZDF die Substanzdes RBB-Programms bedro- liefern wenig Hoffnungauf solidarische auchein wenig nach den Zuschauerzah- hen.Die „Minimalvariante“ klingtwie Beschlüsse. Möglicherweise erlebt die len“ auszurichten, „also die Gebühren ein purer Horror: Kürzungder Zulieferungen Debatte über die Daseinsberechtigung Stückweit kompetitiv“ zu machen. ■

BOUDGOUST | Das neueModell erkennt M|Waspassiert,wenn am Ende unter dem etwa als Hartz-IV-Empfänger von der Ge- an,dass jederBürger,oberuns zuschaut, Strich weniger Einnahmen fürARD, ZDF und bührenpflichthaben befreien lassen. Um zuhört,anklicktoder nicht,vom öffent- Deutschlandradio dabei heraus kommen? den finanziellbesonders klammen Lan- lich-rechtlichen Rundfunkprofitiert. Ver- desrundfunkanstalten zu helfen, haben gleichbar vielleicht mit Schulen,Univer- BOUDGOUST | Klar ist: DieMinisterpräsi- wir unseren sogenannten ARD-internen sitäten oderBibliotheken. Die werden denten haben dasZiel, dass mit dem neu- Finanzausgleich. Über die Auswirkungen auchvon der Allgemeinheit getragen und en Modell die Höhe der heutigen Rund- des neuen Beitrags auf die einzelnen finanziert. Um es mal bildhafter zu ma- funkgebühr nicht überschritten wird. Die Anstalten werden wir uns verständigen. chen: Wenn einFacharbeiter vor seinem öffentlich-rechtlichen Sender mussten Arzt sitzt,ist er ja auchfroh, dass der Arzt und müssen ohnehin sparen.Denn egal, M|Ab 2013 müssenARD und ZDF an für seine Ausbildungnichtnur ein oder ob dasneue Gebührenmodell in Kraft Sonn- und Feiertagen sowie nach 20 Uhr zwei Bücher gelesen hat, sondern an ei- tritt oder nicht: Wirgehen von einem weitgehend aufSponsoring verzichten. Wäre ner Universitätstudiert hat. Die hatder Rückgangdes Gebührenaufkommens von es im Interesse einerklaren „Systemreinheit“ Facharbeiter mitfinanziert, ist aber selbst 15 Prozentinden nächsten zehnJahren nicht besser,wenn die öffentlich-rechtlichen vermutlichnichthingegangen. Trotzdem aus.Grund ist der demografischeWandel. Anstalten völlig aufWerbung verzichteten? wird er einsehen, dass die Gesellschaft als Daraus ziehen wirKonsequenzen und Ganzes und damit aucherganz persön- werden schlanker.Das wird zum Beispiel BOUDGOUST | Im Sinne der Gebühren- lich etwas davon hat. noch mehr Zusammenarbeitunterden zahlerglaubeich nicht,dass es besser öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wäre. Werbungmacht derzeitinder ARD M|Die öffentlich-rechtlichen Anstalten sind bedeuten -in Verwaltung, Produktionund nur etwa ein Prozentdes Programmvolu- aufstabile Einnahmen angewiesen.Wie wird im Programm.Klar ist aber auch: Das darf mens aus; erlaubtsind zum Beispiel im sicher gestellt,dass dieneue Abgabe aufkom- nicht auf Kosten der Qualität gehen. Wir Fernsehen nur maximal20Minuten pro mensneutral gestaltet wird? haben nicht nur den Auftrag, zu infor- Tagund diesnichtanSonn-und Feier- mieren, zu bilden und zu unterhalten. tagenund nicht nach 20 Uhr.Die dritten BOUDGOUST | Sichergestellt istdas nicht. Wirhaben auch den Anspruch, das in Programme, , , Phoenix, der Kika Das Modellbasiertauf einem Gutachten hoherQualitätzutun. Qualität muss un- und unsere Digitalkanäle sowie viele Hör- von Staatsrechtsprofessor Paul Kirchhof. ser Markenzeichen bleiben. Das sind wir funkprogramme und unser komplettes nn Danachsoll der neue Beitragaufkom- den Menschen in diesem Land schuldig, Onlineangebot sind werbefrei. Unterm ierma

/S mensneutral sein. Tatsächlichwird die und alles andere würden sie zu Recht Strichalso ziemlichwenig Werbung.

SWR Basis etwas stabiler –eben weil dank des nicht akzeptieren. Trotzdem trägtWerbungvergleichsweise ld:

Bi Beitrags proHaushalt Schwarzsehen nicht viel zur Finanzierungbei. Ohne Werbung mehr möglich sein wird. Eventuelle M|Sehen Sie mit der neuen Regelung Chan- und Sponsoring müsste die Rundfunk- Verschiebungen zu unseren Gunsten wird cen, das wirtschaftliche Gefälle zwischen den gebühr der KEF zufolge um 1,42 Euro er- die Kommission zur Ermittlung des einzelnen ARD-Anstalten zu vermindern? höhtwerden.Obein komplettes Werbe- Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten verbot die Akzeptanz des Systems erhöhen (KEF), bei den nächsten Berechnungen BOUDGOUST | Die kleinen Anstalten leiden würde, wenn es zu Lasten der Gebühren- dann aber garantiert zu unseren Lasten darunter, dass es in ihrem Sendegebiet zahler ginge? Ich bezweifle es. berücksichtigen. besonders viele Menschengibt, die sich Das Gesprächführte GünterHerkel ■

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sen-Bremen. Die Beteiliungsmöglichkeiten der Verleger von bis zu 49,9 Prozenthält Verleger im Aufwind siefür viel zu hoch. Ihre Prognose: Wenn überhaupt,werde sich lokaler Kommerz- funk–obnun Radio oder Fernsehen –nur Niedersachsen zieht beim kommerziellen Lokalfunk nach in Ballungsgebieten lohnen, wo genügend Geldgeber zu finden sind.Daraufdeutet Die schwarz-gelbe Landesregierung Nieder- gramms als vielmehr die Tatsache, in die Situation im dicht besiedelten Nord- sachsens will nichtlänger hinter anderen welchem Maßedie Verleger daran rhein-Westfalen hin,woesden kom- Bundesländern zurückstehen undhat des- mitwirken dürfen: Beteiligungen von fast merziellen Lokalfunkseit 20 Jahren gibt. halbimJuni eine überarbeitete Fassung des 50 Prozenträumtihnen der aktuelleEnt- „Die 46 Radiosender werden von den Ver- neuenMediengesetzes vorgelegt. Ab Januar wurf ein, und damitdeutlich mehr als die legern wirtschaftlich als Erfolgsmodell 2011 sollendemnach werbefinanzierte Hör- Mediengesetzeanderer Bundesländer.„Die angepriesen“, sagt JuttaKlebon,ver.di-Me- funk- undFernsehprogrammenicht nur lan- Zeitungsverlegergeraten zunehmendin diensekretärin aus Düsseldorf. desweit,sondern auchauf regionaler und die Defensive,daihnen die Anzeigener- Unterdessen rückt die Landesregie- lokaler Ebene ausgestrahltwerden können. löse wegbrechen“, verteidigt Reinhold Al- rung in Niedersachsen offenbar nicht von Vorallem denZeitungsverlagen will die bert, der scheidende Direktor der Nieder- der hohen Beteiligung der Verleger am Regierung so auf die Sprüngehelfen –das sächsischen Landesmedienanstalt (NLM), Kommerzfunk ab.Wohl aber von anderen Gesetz räumtihnen Beteiligungenvon bis zu die hohenBeteiligungsmöglichkeiten. Zielen. Sah die ersteFassung des Medien- 49,9 Prozentein. Weil gut Dreiviertelaller „DieVerlagemüssen jetztinden audio- gesetzes noch vor,dass sich Bürgermeister kreisfreienStädte undLandkreiseNieder- visuellen Bereichinvestieren, um mehr und Gemeinderäte am kommerziellen sachsens sogenannte Ein-Zeitungs-Regionen Werbeeinnahmen zu erzielen.“ Wiesehr Lokalfunk direktund mitbis zu 24,9 sind, fürchtenKritikernun noch weniger seiner Behörde dasWohl der Verleger am Prozentbeteiligen können, ist im über- Meinungsvielfalt als bisher. Herzen liegt, zeigtein Gutachten, dass die arbeiteten Entwurf vom Juni keine Rede NLMerstellen ließ. Daraus gehthervor, mehr davon.Die sogenannten Gebietskör- „DerVeranstalter eines lokalen oder re- dass im lokalen BereichWerbepotenziale perschaften dürfen sich jetztnur noch gionalenRundfunkprogramms hatsein schlummerten, die nochnichtaus- mittelbar, alsoetwa über Medienbeteili- Programm auf dasjeweilige lokal oder geschöpft seien, erläutert Albert. gungsunternehmen, einbringen, heißtes regional begrenzte Gebiet auszurichten“, DieGewerkschaften ver.di, DGB und dazu aus der StaatskanzleiinHannover. heißtesimaktuellen Entwurf des Nieder- IG Metall halten den Gesetzentwurf in UnterDruck geraten dürften jetztvor sächsischen Mediengesetzes. Dieser Satz, einer gemeinsamen Stellungnahme indes allem Bürgerradios und OffeneKanäle,die der sich wieeine Binsenweisheit liest, nicht für geeignet, einen „belebteren, noch mit 15 Vollzeit-Sendern an 30 Standorten schafft erstmals die rechtlichen Vorausset- vielfältigeren und zukunftsorientierten ein- nochvergleichsweise gut in Niedersach- zungen für den kommerziellen Lokalfunk heimischenMedienmarkt mit gesunden sen vertreten sind.Die Plänesehen vor,sie in Niedersachsen.Gemeint sind Sender, Strukturen“ zu schaffen, wieesdarinheißt. künftig nicht in gleicher Weise wie den die sich vor allem aus Werbungfinanzieren. „Meinungsvielfalt hat etwas mitQualität kommerziellen Lokalfunkzubehandeln. Pures Kommerzprogramm, wie etwa in zu tun. Hier aber wird einMedium So dürfen beispielsweise die Kommerz- den Verkaufsshows von Homeshopping- geschaffen, das die Verleger vor allem sender die ihnen zugewiesenen Frequen- Sendern,ist eher nicht zu erwarten. wirtschaftlich stützen soll“, warntAma- zen, einschließlich einer Verlängerung, Für Diskussionenumdie Novelle dore Kobus, Leiterin des Fachbereichs Me- 20 Jahre, die Bürgersender aber nur zwölf sorgt indes nicht so sehr die Art des Pro- dien im ver.di-Landesbezirk Niedersach- Jahrelang nutzen, bevorsie neu aus-

Anzeige

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geschriebenwerden.Die Richtung steht wird die Qualität der Medien werden“, ohnedass es zu nennenswertenImpulsen offenbar fest: Während sich die eine prophezeite MinisterpräsidentChristian für mehr Beschäftigung kommen wird. Sendersparte langfristigetablieren soll, be- Wulff im Februar während einer Landtags- „Wir haben bisher ganz gut ohneden hält man sich bei der anderen flexiblere debatte überdie Situation auf dem kommerziellen Lokalfunkgelebt“,so Möglichkeiten für Veränderungen vor. Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt seines Amadore Kobus.„Ich denke, daskönnte „Umso besser es den Verlagen wirt- Bundeslandes.Doch deutet die Erfahrung so weiter gehen. Interessanter wäre es, sich schaftlich geht, umso eher werden sie in anderen Bundesländern auf eine für mehr Vielfalt und Qualität in den besser bezahlte Mitarbeiterinnen und Mit- zunehmende Kommerzialisierung der Me- bestehenden Medien einzusetzen.“ arbeiter beschäftigen und umso höher dienlandschaft in Niedersachsen hin, Alexander Meister ■

BDZVund VDZinder Pressemitteilung Leistungsschutzrecht vom 25.Juni formulieren.Praktischbe- deutet dieser „Schutz“,dass miteiner Ver- wertungsgesellschaft Lizenzverträge abge- schlossen werden müssen, nicht aber,dass für Presseverlage? der Zugang zu Informationenbehindert wird. Die Gruppierungder Internetgemein- Gewerkschaften engagieren sich für Beteiligung der Urheber de, für die Informationsfreiheit auchKos- tenfreiheit bedeutet, läufterwartungs- Schon vor der Bundestagswahl 2009 haben die Auswertung von Internetangeboten gemäß Sturm.Markus Beckedahl (netzpo- die Verlage der periodischen Pressemassive durch Suchmaschinen: Hier wird auf die litik.org) und andereschwadronieren von Lobbyarbeitfür spezifisches Verlegerrecht von den Verlagen eingestellten Dokumen- „Monopolisierung der Sprache“ –das betrieben.Dieses„Verlegerleistungsschutz- te zugegriffen und bei der Anzeigevon nennt sich Schwarmintelligenz: fast 6.000 recht“ hat in denKoalitionsvertrag Eingang Trefferlisten durch WerbungGeld ver- Einträge zu dieserPhrasefinden sich im gefunden.Inihrer „Berliner Redezum Urhe- dient. Nachdem die Werbebudgets endlich Netz.Esgeht aber nicht um „Monopolisie- berrecht“am16. Juni 2010 erklärteBundes- sind und mitunter auchschrumpfen, wol- rung“von Sprache, einzelnen Worten justizministerin Sabine Leutheusser-Schnar- lendie Verlageanden Erlösen aus solchen oder dergleichen, sondern darum, syste- renberger,essei nichtdie Frage, ob es am Geschäften beteiligtwerden. matische –z.B. durch Suchmaschinen – Ende der Legislaturperiode ein solches Recht Ein anderes Problem ist der rückläu- oderandereNutzungen zu Erwerbszwe- geben werde,sondern nur, wie es ausgestal- figeVerkauf bei der gedruckten Auflage. cken vergütungspflichtig zu machen.Kon- tetsei. Regierungsamtlicher Wille ist es also, Diese Entwicklung dürfte zum erhebli- kret: Den Zugriff auf die im Netz bereit- die Ausstattung derVerlage mitRechten zu chen Teil auf die (politischgewollte und gehalteneDateiwollen die Verlagevergü- verbessern. Fürden 28. Juni hat dasBundes- von Wirtschaftsredakteuren mitunter be- tungspflichtig machen,nichtInformatio- justizministerium zu einerersten Anhörung grüßte) negativeEntwicklung der Massen- nen odergar einzelne Begriffe.Essoll auch eingeladen.Wie dasParlament mitdiesem kaufkraft zurückzuführensein, aber auch künftig bei den im Urheberrecht gelten- Vorhaben umgeht, bleibt abzuwarten. auf dasAngebotder VerlageimInternet: den Schranken (z.B.der Zitierfreiheit und Das kostet –zumeist –nichts und ist, ge- der Zulässigkeit privater Kopien) bleiben. Worum gehtes? Erklärungsbedürftig ist zu- radebei beruflicher Nutzung,obendrein Die Schwarzmalerei von „Kollateralschä- nächst das Wort „Leistungsschutzrecht“. praktischer –z.B. beimZitieren per copy & den“(irights.info) ist also zunächst einmal Das Urheberrechtsgesetz schützt nicht nur paste statt abschreiben.Deshalb soll durch nicht begründbar. die Rechte von Urhebern an ihren Werken dasVerlegerleistungsschutzrechtauch ein Das Vorhaben ist einigermaßen ambi- und ausübenden Künstlern an ihren Dar- Vergütungsanspruchinden Fällen für die tioniert und erfordert eine sorgfältigeDefi- bietungen,sondern auchbestimmte wirt- Nutzung des Onlineangebots von Verla- nitiondes Schutzgegenstandsund der schaftlich-organisatorischeLeistungen et- gen zu Erwerbszwecken eingeführt wer- Voraussetzungen für Vergütungsansprü- wa bei der Herstellung von Tonträgern, den.Diese Vergütungsoll nach den Vor- che. Eine ganz wesentliche Frage ist, wie der Sendung von Rundfunk,dem Aufbau stellungen der Verlagepauschal erhoben das geforderteLeistungsschutzrecht sau- von Datenbanken und der Produktion werdenfür jeden Computer,der beruflich ber vom Urheberrecht der Journalistinnen von Filmen. Solche Leistungsschutzrechte genutzt wird und über einen Zugangzum und Journalisten zu trennen ist. Das ist können auch Unternehmen(z.B. Sende- Internet verfügt; dabei soll es allerdings– rechtstechnischdurchaus möglichund unternehmen) zustehen und das istsogar andersals bei der Rundfunkgebühr –mög- von den Verlagen auchgewollt. Schließ- der Normalfall: So wird z.B. die Investition lich sein, den Zahlungsanspruchdadurch lich sollen, so BDZVund VDZ, „die Ur- eines Tonträgerherstellers in die Produk- abzuwehren, dass man darlegt,dass der hebervon Pressebeiträgen –also Journa- tion geschützt. Einvergleichbares Schutz- Internetzugang ebennichtberuflichoder listinnen und Journalisten –trotz der rechtgibt es für gedruckte Medien nicht. nicht zum Abrufvon Verlagsangeboten Trennung von Leistungsschutz-und Urhe- Die Zeitungs- und Zeitschriftenverlagese- genutzt wird. Realisiert werden soll der berrecht an künftigen Erträgen aus einem hen darin mittlerweile ein Defizit. Sie kön- Anspruch durch eine Verwertungsgesell- neuen Leistungsschutzrecht beteiligt wer- nen sich zwarauf dasRechtander Samm- schaft. Die Verlagewollen für die private den“. lung oder –bei elektronischen Medien – Nutzung weiterhin ihr Angebot im bishe- Diedju in ver.di und der DJVsind in möglicherweise auf dasDatenbankrecht rigen Umfangkostenlos im Netz bereithal- Sachen Verlegerleistungsschutzrechtim berufen; das hilft aber nur bedingt, wenn ten, aber „die Inhalte von Zeitungen und Gespräch, um eine auch für Journalistin- lediglich einzelne Artikel genutzt werden. Zeitschriften vor dem gewerblichen Zu- nen und Journalisten akzeptable Lösung EinProblem aus Sicht der Verlageist griffDritter im Internet schützen“, wie es zu finden. Wolfgang Schimmel ■

M6–7.2010 13 journalismus

an Bordgenauverfolgt. Nach außen war dasGerüchtgestreut worden,wir seien be- waffnet und hätten Raketen an Bord.Auf die israelische Desinformationskampagne ist ein Teil der internationalen Presse voll hereingefallen.

M|Vonder Enterung und Ihrer Inhaftierung

n haben Sie geschrieben. Welche Folgen hatte

amoli das ausprofessioneller Sicht? oD ari

:M DAMOLIN | Am Ende bin ich nur mitdem tos

Fo nach Deutschlandzurückgekommen, was IsraelischeElitesoldaten gegenZivilistenanBordder „Eleftheri Meso Geios“– ich seit Tagen am Leibe trug. Ausrüstung die Hand greiftnach der Kamera: 20 Sekunden später war siekonfisziert im Wert von 6.600Euro ist verloren.Ich habe bei der HeidelbergerPolizei deshalb Anzeigewegen bewaffneten Überfalls und Unterschlagung erstattet.Meine nagel- neueKamera samtZubehör ist weg, mein Notebook mit dem Reisetagebuchkam ab- Gekidnappt handen, auch mein Mobiltelefon und mein Fotoapparat –alles, was ich gebraucht hät- Der freieJournalist MarioDamolin begleitete dieGaza-Hilfsflotte te, um die geplante Berichterstattung zu komplettieren. Ich unterstelle Vorsatz.Bei

Die israelische Marinekaperte am 31. Mai DAMOLIN | Absolutnicht. Ich hatte schon sechs internationaleSchiffe mit mehr als die gesamte Beladungder Hilfsgüter ge- 700Passagieren, die 10.000 Tonnen Hilfsgü- filmt. Zunächst wurden Ziegel geladen, terinden blockierten Gaza-Streifen bringen dann Holzbauteile für Fertighäuser,zwei wollten.Mindestens neun Zivilistenwurden riesige Container mit Wasseraufbereitungs- beidem Fallschirmjägereinsatzgetötet. Der anlagen, schließlich hundertevon Elektro- einzige deutscheJournalist, der die Gaza- Rollstühlen für Behinderte, Medikamente. Hilfsflotte begleitete,war dju-Mitglied Das Materialist allerdingsverloren, die Mario Damolin (Foto). Der freie Filmemacher Speicherchips waren in meinem beschlag- undJournalist war im Auftrag der Frank- nahmten Rucksack. furter Allgemeinen Zeitung an Bord. Mit vie- len ausländischen Kolleginnen und Kollegen M|Materialfür einenersten Artikel konnten wurde er mehrereTage im Gefängnis Beer Sieallerdings noch übermitteln … Scheva inhaftiert. ver.di setzte sich fürseine Freilassungein. DAMOLIN | Ja, überSatellitentelefonvon Bord.Der Bericht fußte auf Materialaus Speedboote der israelischen Marine M|WiekamenSie überhaupt zu dem Auftrag? meinem Bordtagebuch, er erschien schon am Folgetag in der FAZ. MARIO DAMOLIN | EinKollege aus Brüssel, der Abschiebungüber Istanbulhabe ich der für arbeitet, hatmich ge- M|Sie hatten aufdem Schiff Meetings, auf meine Reisetasche wiederentdeckt,meine fragt, ob wir die Aktion nicht gemeinsam denen auch eine Strategie fürden möglichen Visitenkarte steckte nochaußen dran. Ge- begleiten wollen. Ich fand dasThemain- Ernstfall besprochen wurde? füllt war sie allerdingsmit Lumpen und teressant und habe es zunächsterfolglos Müll. Pressekollegen haben mir berichtet, dem SWR angeboten. Die FAZ wollte dann DAMOLIN | Wirwarenmit knapp 30 grie- dass ihre konfiszierten Kreditkarten be- eine Reportage. Wirsind am 26.Mai in chischen und internationalen Aktivisten lastet worden sind. AthenanBord gegangen.Zuerst waren wir an Bord,Ingenieure,Professoren,auch ein auf der „Sfendoni“, einem Passagierschiff, ehemaliger israelischer Fallschirmjäger. M|Konnten Sie irgendetwas retten? auf dem auchviel Presse mitfuhr. Bei ei- Natürlich haben wirdiskutiert, wie die nem ZwischenstoppinRhodossind wir Mission ausgehen wird. Übereinstimmung DAMOLIN | Knappeine Stunde Filmmate- zweidann doch auf den Frachter „Eleftheri herrschte:Wenn die Israelis versuchen rial auf zwei Speicherkarten, die ich einer Mesogeios“ gewechselt. Wirwollten dort sollten, die „Marmara“mit überwiegend schwedischen Ärztin übergeben hatte. sein, wo sich die Hilfsgüter befanden.Sie türkisch-islamischen Passagieren zu entern, Und meinenPresseausweis. waren mit Spenden finanziert, die sowohl drohte einGemetzel. Wirselbst haben be- in Schweden als auchinGriechenland in schlossen, allenfalls passiven Widerstand M|Es warenetlicheJournalistenmitgereist? der Bevölkerung gesammelt wurden.Un- zu leisten. Das istauch eingehalten wor- serjournalistisches Interesse war,genauzu den.ImÜbrigen hat der Mossad professio- DAMOLIN | Ich selbsthabe unterwegs, im dokumentieren, welchenWeg sie nehmen nelle Arbeit geleistet.Als wir geentert wur- Gefängnisund auf dem Transportfolgen- würden. den,hatten die SoldatenKlarsichtfolien de Kollegen getroffen:ein tschechisches mit Listen und Fotos von der Schiffscrew Kamerateam und zwei tschechischeFoto- M|Bestandaus IhrerSicht irgendein Zweifel dabei. Man war bestensinformiertund grafen,ein italienisches, ein bulgarisches an der humanitärenMission? hatteoffenbar überSatellit jede Bewegung Team, einen australischenund einen iri-

14 M6–7.2010 aktuell

schen Journalisten, eine Kollegin und zwei mitfahren.Ich will mirals Journalist mein habe mich lediglich geweigertzuunter- Kollegen aus den USA. Insgesamt, schätze Thema selbst aussuchen.Und ich will es schreiben, dass ich illegal eingereist sei. ich,warenmehr als drei DutzendMedien- ungehindert bearbeitendürfen.Wenn es Ich wurde entführt! vertreter auf der Gaza-Hilfsflotte.Man muss im Nahen Osten ein Land gibt, dasals ein- alsosagen: Dieisraelischen Behörden ha- zigeDemokratie in der Region beschrie- M|Denken Sie an eine weiterejournalisti- ben vorsätzlichdie internationale Presse ben wird, muss man Spielregeln einfor- scheAufarbeitung? verhaftet. Pressefreiheit gilt da nichts. Ich dern können, die selbst dasMilitär zu be- war in meinen 35 Berufsjahren schon in achten hat. Natürlich war die Gaza-Flotille DAMOLIN | Ich will jetzt versuchen, mein durchaus gefährlichen Ecken Afrikas und für die Machtpolitik Israels eine Provoka- Tagebuch zu rekonstruierenund es Le Osteuropas unterwegs, nirgends vorher bin tion. Doch die Blockadevon Gaza durch Monde Diplomatique zur Verfügung stellen. ich je gekidnappt worden. die Israelis ist der eigentlicheSkandal. Wir Ich versuche, mein Filmmaterial aufzube- befandenuns schließlich nicht im Krieg. reiten und ich möchte nachrecherchieren, M|Warder Einsatz rückblickend dennoch Dieisraelische Militär-Pressepolitik war ja was mit unserem Gepäck passiert ist. Das richtig? ziemlichaggressiv.Überall wurde vermel- ist nicht nur eine materielle Sache, son- det,ich und andereJournalisten hätten dern aucheine Geschichte von politischer DAMOLIN | Natürlich würde ich wieder sich geweigert, dasLand zu verlassen. Ich Bedeutung. Interview: Helma Nehrlich ■

Tarifverhandlungen Aufnahmetest ausgesetzt Zahlder StudienplätzeinWienund Salzburgstark eingeschränkt Die Erwartung an die fünfte Verhand- lungsrunde für Filmproduktions-,Post- Werimkommenden Wintersemester deut- rinnen und -bewerbern konkurrieren.Im produktions-und Studiobetriebezwi- schen Zulassungsbeschränkungeninden grenznahen Salzburg sind immerhin41Pro- schen demVerband fürfilmtechnische Be- publizistischen undkommunikationswissen- zent der Publizistikstudenten Deutsche,in triebe(VTFF)und ver.di am 14. Juni ist schaftlichen Studiengängen ausweichen und Wien noch18und in Klagenfurt 11 Pro- enttäuscht worden. Die ver.di-Verhand- sich lieber jenseits der Alpen in Österreich zent.Statt 1.641Erstsemester wird die Uni lungskommissionhat mitVerärgerungein einen Studienplatz sichern will,muss jetzt in Wien dann nur noch1.123 Publizistik- verändertes aber kaum nachgebessertes Salzburg, Wien undKlagenfurtmit einem Neulinge aufnehmen, in Salzburg werden Angebotvom VTFF entgegen genommen. Aufnahmetest rechnen, derfür alle drei Unis statt 522 nur noch 226 an den Startgehen. am 13.September stattfinden wird. In Klagenfurt sinkt die Zahl der Erstseme- ver.di hatteangebotenineinem bis zu ster nur unwesentlich von 185auf 180An- 24 Monate laufenden Abschluss über Seitder Europäische Gerichtshof 2005 die fänger. Allerdings waren auch in den ver- insgesamt 4,5% Tariferhöhunginmeh- fünfJahre vorher in Österreich eingeführ- gangenenStudienjahren gerade in Klagen- reren Stufen zu verhandeln,wenn der tenZugangsbeschränkungen für EU-Stu- furtund Salzburg die Abbrecherquotenwe- Manteltarifvertragwieder unverändert denten aufgehoben hat, klagten die öster- gen der drohendenPflichtprüfung nach in Kraftgesetzt würde und durch eine reichischen Universitäten über eine „Flut dem ersten Semestersohoch gewesen, Sonderregelung für die Bavaria-Studios der Numerus-clausus-Flüchtlinge“, vor al- dass niemand mehr wegen des Prüfungs- keine Verrechnungder Erhöhungen lem aus Deutschlandund besonders in rankingsdes Studiengangs verwiesen wer- mit anderen Tarifbestandteilen durch- den FächernMedizin, Psychologie und Pu- den musste. geführt wird. Der VTFF bietet in einem blizistik. (M 5/2008). Nun haben sich die Jetzt wird von den Bewerbern in den zweijährigen Tarifabschluss bei unver- dreigroßen Anbieter von publizistischen Aufnahmetests nicht nur Bildung abge- ändertem Manteltarifvertragdie erste und kommunikationswissenschaftlichen fragt, sondern auchverlangt, dass sie sich Erhöhung mit 1,8% erst für Januar Studiengängen, die Unis Wien, Salzburg und mit dem gewünschten Studienort ausein- 2011 und in 2010 nur 300Euro Einmal- Klagenfurt, gemeinsam gegenüber der Re- andergesetzt haben und ihre Wahl gut be- zahlungan. DerBetrag stellt unter 1% gierung auf einen „Notfallparagraphen“ be- gründen können. Werdas möchte,muss eines durchschnittlichen Gehalts dar. rufen,dadie Zahlenverhältnisse von Aus- sich bis zum 18.August 2010 zur Prüfung Die Einmalzahlungwäre zudemfür die bildern zu Auszubildenden in keinem er- anmelden.Informationen dazu gibt es auf Berechnung des 13.Gehalts und Zu- träglichen Verhältnis mehr stünden, in Wien den Homepagesder drei Universitäten. schlägeunwirksam.„Die Filmbetriebe zum Beispiel1:187. Anfang Mai stimmte Susanne Stracke-Neumann ■ haben ein erfolgreiches Jahr2009 hin- die österreichische Regierung zu: An allen tersich.Nach dem VTFF sollen die Be- dreiUnis wird nun am 13. Septemberein schäftigten davon nicht profitieren, ähnlicher Aufnahmetest geschrieben, da- ➧ Links sondern eine Nullrunde und zwei Jahre mit sich die Studierwilligen nicht an meh- Reallohnverluste ertragen“,erklärte reren Hochschulen gleichzeitig bewerben www.univie.ac.at ver.di-TarifsekretärMatthias von Fintel. können. unter Aktuelle Meldungen 4.6.2010 Nach Unterstützungsunterschrif- Einen Vorteil für die Landeskinder www.uni-salzburg.at ten aus vielen VTFF-Betrieben hatten wird es dabei nicht geben. Unddas bedeu- unter Studium/Studiumaktuell sich über 100Bavaria-Beschäftigtefür tetfür die österreichischen Maturenten, www.uni-klu.ac.at deutliche Tariferhöhungen eingesetzt. wie die Abiturienten hier heißen, dass sie unter UniNews vom 2.6.2010. Ein neuer Termin wurde vorerst nicht vor allem mit deutschen Studienbewerbe- vereinbart. KD ■

M6–7.2010 15 journalismus Tendenzschutz– reif für dieMottenkiste

Profit oder Meinungsfreiheit:Wem nutzt dieeingeschränkte Mitbestimmung?

„Es gehörtindie Mottenkiste,ist ein Kurio- sprach, berief sich der Verlag darauf,dass Übernahme durch die Südwestdeutsche suminEuropa“, kommentierte Wolfgang diese nicht der Redaktion, sondernder Medien-HoldinginSchweigen. Derzeit Mayer bereits 2007 denTendenzschutz in Anzeigenabteilungangehörenden Mitar- wird in Verlagen gern kryptisch auf die „M“.ImApril 2010 hat das Bundesarbeitsge- beiterals unabhängig Texte schreibende, miserable Entwicklung verwiesen, aller- richt einen langjährigen Streit zwischen dem auswählende und redigierende Journa- dings ohnenachprüfbareInformationen DuMont-Verlag unddem Betriebsrat unter listen für Sonderveröffentlichungen Ten- auf den Tisch zu legen.Das schafft das Bezug auf den Tendenzschutz zugunsten des denzträgerseien. Das Arbeitsgericht Köln Problem,die wirtschaftlicheSituation der Verlags entschieden.Doch entspricht der folgte dieserAuffassungnicht. Das Landes- Verlagehalbwegs zuverlässig beurteilenzu Tendenzschutz mit demZiel derMeinungs- arbeitsgericht Köln und das Bundesarbeits- können. Ich rate deshalb dazu, sich nicht undPressefreiheit derheutigen Realität? gericht stimmten dieserAuslegungda- auf Verzichtsprogramme einzulassen,wenn „Nein“, sagtSiegfriedHeim,ver.di-Tarif- gegenzu, da die betroffenen Anzeigenre- nicht die Mindestanforderung dafür er- sekretär.Erwill denTendenzschutz,den die dakteure selbst und unmittelbar Texte des füllt ist, nämlich die Offenlegung der Zah- dju seitJahrzehnten bekämpft, wieder auf Verlagsgestalten und damit der Tendenz- lenund die Prüfung durch einen unab- das politischeTapet bringen. verwirklichung dienlich sind. hängigenSachverständigen.“ Als aktuelle Entwicklung hält der Mediensekretär fest: Die„deutsche Besonderheit“des Tendenz- Informationen verweigert „Beliebtesund böses Spiel istinden Verla- schutzeslassesich Kollegen in anderen gen neuerdings dieses: DerBetriebsrat Ländernnur schwer erklären,schrieb Dieses Urteilwird von juristischen wird mit der angeblich miserablen Lage Mayer,dju-Vertreter in den Europäischen Kommentatoren als Einzelfallentschei- des Verlagskonfrontiert, zur Rettung des- und Internationalen Journalistenföde- dung in dieserbesonderen Situation der selben seien Kündigungen unabdingbar, rationen in seiner Kolumne zur inneren Anzeigenredakteure gewertet. Die Begrün- für den Sozialplan stünden„X“ Euro zur Pressefreiheit, die durch den Tendenz- dungdes Urteils standzum Redaktions- Verfügung,alles müsse sofort (noch vor schutz zusätzlichgehemmt werde (M 4/ schluss nochnichtzum Nachlesen im Information der Beschäftigten) verhandelt 2007). Im Mittelpunkt der Argumentation Netz (www.bundesarbeitsgericht.de, Ent- werden,sonst drohedie Insolvenz.“ von Siegfried Heim,langjähriger Betriebs- scheidungen). Dass diese selbstständig ar- Tendenzschutzals Mittel der Erpres- ratsvorsitzender bei der Südwestpresse Ulm / beitenden Anzeigenredakteure nach den sung,weil Wirtschaftszahlen geheim blei- NeueWürttembergischeZeitung Göppin- Buchstabendes Gesetzes Tendenzträger ben.Eine nicht mehr zu akzeptierende gen und jetztimBundesfachbereichMe- sind,bestreitet Siegfried Heim nicht. Er be- und von der wirtschaftlichen und gesell- dien in Berlin tätig,steht nicht die innere streitet, dass der Tendenzschutzheute schaftlichen Entwicklung überholte Pressefreiheit, sondern in erster Linie die noch zur Wahrung der Presse-und Mei- Einschränkungfür die Mitbestimmung, allgemeine DeklassierungBeschäftigter in nungsfreiheit notwendig ist. Vielmehr unterstreicht TarifsekretärHeim. Diese Medienunternehmen als „Arbeitnehmer stellt er fest, dass die Einschränkungder Ansicht teiltauch der dju-Bundessvorsit- zweiter Klasse“ und damitletztlichauch MitbestimmunginMedienunternehmen zende und Betriebsratsvorsitzende der die Gefahrfür die äußere Pressefreiheit. die Medienkonzentration und Konzern- Nordwest-Zeitung Ulrich Janßen. Er legt Denn im Gegensatz zu anderen Unterneh- bildung geradezufördert und dadurch der in seinenBetriebsratsschulungen den Kol- men können die Betriebsräte in den soge- Presse- und Meinungsvielfalt inzwischen leginnen und Kollegen nach wie vor den nannten Tendenzbetrieben keinenWirt- eher abträglich geworden ist, sich somit in 2001 erschienenen Aufsatz des Leiters der schaftsausschuss bilden, sie erhalten keine sein Gegenteil verwandelt hat. damaligenIG-Medien-Rechtsabteilung, Einblicke in Bilanzen oder Investitionsplä- Der Münchner Mediensekretär Bernd Helmut Platow,ans Herz: „Tendenzschutz ne, in Outsourcing- oder Stilllegungspläne Mannbekommt die Folgen des Tendenz- als Anachronismus“ (Mitbestimmung, Zeit- und sind bei Verhandlungen über Sozial- schutzesgeradebesonders deutlichzuspü- schrift der Hans-Böckler-Stiftung,1–2/ pläneineiner viel schwächeren Position ren: bei Burdamit Entlassungen, Heftein- 2001). als die Betriebsräte in anderen Unterneh- stellungen und Redaktionszusammen- men. Bei Personalmaßnahmen,die Ten- legungen bei den People-Magazinen oder Ohne VertretungimAufsichtsrat denzträgerwie etwa Redakteure betreffen, den Abfindungsangeboten beim Vorzeige- werden sie nur unterrichtet, können aber heft Focus,bei der Süddeutschen Zeitung Platowsieht den 1920 im Betriebsräte- nicht mitreden.Ähnliches giltbei Schu- und der Abendzeitung mit Kündigungswel- gesetzeingeführten Tendenzschutzfür lungen. len. „Samt und sonders beharrt die Arbeit- Presseerzeugnisse als Konsequenz aus der Darauf hatte sich dasBundesarbeits- geberseite auf dem Tendenzschutz, wenn Situation in der Weimarer Republik, als gericht in seinem Urteil vom 20.April es um wirtschaftlicheInformationen Zeitungen und Zeitschriftenfast aus- 2010 (AZ1BR 78/08) bezogen. Als der Be- geht“, istManns Fazit.„Auch der Süddeut- schließlichinParteibesitzwarenoder eine triebsrat einem Photoshopkursfür Anzei- sche Verlag,der früher sehr offen mit sei- feste parteipolitische Ausrichtung hatten. genredakteure im DuMont-Verlag wider- nen Zahlen umging, hüllt sich seit der Damit habe verhindert werden sollen,

16 M6–7.2010 journalismus

dass politische andersdenkende Drucker ven Einrichtungen.Der Medienbereichist §118 des Betriebsverfassungsgesetzes fin- und Setzer Einfluss auf die Ziele der Pres- also nicht der einzige Fachbereich, der in det keine Anwendung.“ Seitder Grün- seerzeugnisse nehmen konnten. In den ver.divom Tendenzschutzparagrafen118 dungvon ver.diist aus der alten dju- und heutigen Zeiten von Großkonzernen,die im Betriebsverfassungsgesetzbetroffen ist. IG-Medien-Forderungnach der Abschaf- allein der Gewinnmaximierung folgen, sei Denn §118 zählt „politische,koalitions- fung des Tendenzschutzes beimzweiten dieser „Schutz“ obsolet geworden, schreibt politische, konfessionelle, karitative, wis- Bundeskongress2007 in Leipzigeine Platow und bekräftigtHeim. senschaftliche und künstlerische Betriebe“ ver.di-Forderung geworden. Im angenom- Durch den Tendenzschutzist es mög- auf sowie Unternehmen, die der Berichter- menen Antrag Q002 der Bundesfach- lich,dass einDAX-Konzern wieSpringer stattungoder Meinungsäußerung gemäß bereichskonferenz 8Medien,Kunst und keine Arbeitnehmervertreter in seinem dem Artikel 5des Grundgesetzes dienen. Industrie heißtes, dass eine Kampagnein Aufsichtsrat dulden muss,denn der je- Betroffen vom Tendenzschutzsind also Zusammenarbeitmit den anderen betrof- weils erste Paragrafdes Mitbestimmungs- auchAngestellte bei Parteien, Erzieherin- fenen Bereichen wie den kirchlichen Ge- gesetzes und des Drittelbeteiligungsge- nen in konfessionellen Kindergärten und sundheits- und Sozialunternehmen dazu setzes, in denen die Mitbestimmungin Pfleger in kirchlichen Krankenhäusern, führen soll,diese überholte Vorschrift größeren Aktiengesellschaften, Komman- Arbeitnehmer bei Wohlfahrtseinrichtun- endgültig in die Geschichte eingehen zu ditgesellschaftenauf Aktienbasis, Gesell- gen, Schauspieler am Theater- und Ange- lassen.Denn auchdie Kirchenbeschäftig- schaften mit beschränkter Haftung und stelltebei Gewerkschaften. ten sehen die in Artikel 140der Weimarer Genossenschaften geregelt werden,finden Verfassung als Schutz gedachte Sonderstel- keine Anwendung bei Unternehmen der Abschaffung gefordert lung der Religionsgemeinschaften als Meinungsäußerungnach Grundgesetz- nicht mehr zeitgemäß an, vor allem nicht Artikel 5(Presse- und Meinungsfreiheit). ver.dihat daher in seinerSatzung in in Unternehmen, wo,sodie Begründung Diese ersten Paragrafen gelten übri- §74,2 festgeschrieben:„Die Mitbestim- des Antrags, „das wirtschaftlicheGewinn- gensauch nicht für Religionsgemeinschaf- mungsrechte der Betriebsräte werden streben über die ideellen Zwecke gestellt ten und ihre erzieherischen und karitati- durch den Tendenzschutznichtberührt. wird.“ Susanne Stracke-Neumann ■ DieFarbe des Emailletopfs ZumTod von Walthervon La Roche

at Toten, 18 Verletzten und einem Vermis- mehr übrig war,obim„Radio-Journalis-

priv sten will der womöglichauch nochwis- mus“, „Sprechertraining“, „Wissenschafts- to:

Fo sen, welcheFarbe der Emailletopf gehabt journalismus“ oderder „Überschrift“. hat. Möchte ich wirklich.“ Beim„Online-Journalismus“rangen wir „In derWildschönau in Tirol kamen wir beim Wereine Journalistenschule oder ein um jedenFachbegriff, vom Teaserbis zu Weißbier ins Reden. Nach einerhalben Stun- Volontariat absolviert hat, kenntdiese Ge- HTML (wasschließlich ganz hinausflog). de fragte mich meinGegenüber: ‚Sind Sie schichten und dasgelbe Buch, aus dem sie Dafürwunderte sich La Roche: „Warum Journalist?’ ‚Ja’, gabich erstaunt zu, ‚aber stammen:die „Einführung in den prakti- lese ich hier nichts über die journalisti- wie sind Sie draufgekommen?’ –‚Ich hab’ schen Journalismus“. Wergleichzeitig mit schen Darstellungsformen?“ Meinen Ein- mir halt gedacht, weil Sie allessogenau Walther von La Rochejung gewesen ist, wand, dasstehe ja in der „Einführung in wissen wollten undsobesondersgefragt hatseine Radiostimme im Ohr, zusammen den praktischen Journalismus“, ließ er haben ...’“ mitder Jazz-, Blues- und Popmusik, die er nicht gelten. „Einjunger Mensch, der in ab den späten 1950-er Jahren in den Baye- den Online-Journalismus will, wird sich „7 Uhr 18 zeigt die weißlackierte Küchen- rischen Rundfunkbrachte –eine kleine nicht zwei Bücher kaufen“,verfügte er. uhr...“ beginnt einBeitrag,der Tausenden Revolution.Seine Fans, die man damals Und ich schriebineiner Woche ein angehender Journalisten gezeigt hat, was Teenager nannte, sandten ihm Platten Kapitel über die Darstellungsformen im eine Reportageist. Nach einer Gasexplo- und kleine Geschenke. Den „Thomas Online-Journalismus, von La Rochelekto- sion liegen Küchengegenstände herum. La Gottschalk der 60-erJahre“nannte ihn die riert. Roche, zum Leser: „DasWort Küchenge- Journalistin Brigitte März. Gibtesnoch Journalisten, die man an genstände schafft in meiner Vorstellung „DenSatz verstehe ich nicht“: Wer ihren Fragen erkennt? Will nochjemand kein Bild,und wenn, vielleicht einfal- mit Walther von La Rocheaneinem Buch- die Farbe des Emailtopfswissen? Wenn ja, sches. Sind es Kochlöffel und Schneebesen beitrag arbeitete, kannteund fürchtete dann istesmit dasVerdienst von Walther oderKüchenwaage, Gewürzgläser,Koch- diese Anmerkung.Solang fragteder Jour- von La Roche, der im Mai in einer Herr- buch? (...)Vielleichtsagen Sie:Der hat nalismuslehrer nach,bis keine Ungenau- schinger Klinik gestorben ist. Er wurde 74 Probleme! Bei einer Gasexplosion mit zwei igkeit, keine Mehrdeutigkeit der Aussage Jahre alt. GabrieleHooffacker ■

M6–7.2010 17 print

Tarifverträge gekündigt Alltägliches Die DeutscheJournalistinnen- undJour- nalisten-Uniondju in ver.di hat die Tarifver- träge für die rund 14.000inZeitungsre- in sensiblenBildern daktionen angestellten Redakteurinnen und Redakteuresowiedie arbeitnehmer- LUMIXFestival:Die ersteLigades internationalen Fotojournalismus ähnlichenFreien zum 31.Juli gekündigt um überGehälter undHonorarezuver- handeln.Der Bundesverband Deutscher Acht Welt-Spitzenklasse Fotografen füllten ich oder Reportagen die Alltägliches dem Zeitungsverleger (BDZV) hat darauf mit das Rahmenprogramm des 2. LUMIXFesti- Betrachter nahe bringen. der Kündigung des Manteltarifvertrags vals fürjungenFotojournalismusinHanno- Die Reportagevon ThomasLekfeldt zumJahresende geantwortet. ver.Die Fachhochschule unterder Leitung über ein krebskrankes Mädchen ist so eine von Professor RolfNobel hat vor zwei Jahren Geschichte, die sehr einfühlsamund un- Das Kündigungsschreibenwurde mit dieses,inDeutschlandeinmaligeFestival ins glaublich sensibel fotografiert wurde.Mit der nicht weiter ausgeführten Forde- Leben gerufen, um dem deutschen undinter- dieser Arbeit gewann Lekfeldt den Publi- rung nach „Korrekturen der Unterneh- nationalen Fotojournalismuseine Plattform kumspreis der Hannoverschen Allgemeinen mensbelastungen“übermittelt. Der in Deutschland zu geben. Nobel, selbst jah- Zeitung und eine, mit ebenfalls 1.000Euro MTV hateine Mindestlaufzeit bis Ende relang als Fotojournalistfür verschiedene dotierte Ehrenvolle Erwähnungdes Free- Dezember 2010.Invergangenen Tarif- Magazine und Agenturen tätig,lehrt an der LensAwards. Die Begründung der Jury runden hatte der BDZVauch regelmäßig Fachhochschule HannoverFotografiemit basierte auf „der gestalterischen Kraftder im Zusammenhangmit Gehaltstarif- Schwerpunkt Fotojournalismus. Arbeit, die vom klassischen Stil der journa- verhandlungen den MTVgekündigt, listischen Fotografie abweicht. Sie vermit- um die Kürzungvon Urlaubsgeld, Jah- Dieses Jahrbegeisterten Namen wie David telt tiefgehende Inhalte und zeigtdamit, ressonderleistung,Urlaubsansprüchen Burnett, Daniel Rosenthal,Sergey Maximi- wieviele Möglichkeiten der Fotojournalis- und weiteren materiellen Grundan- shin,Ernesto Bazan, Wojciech Grzedzin- mus heutzutagehat.“ sprüchen zu fordern. Zuletztmusste in ski, Anthony Suau und Ed Kashi das über- Das Begleitprogramm, an dem sich der Tarifrunde 2003 /2004 eine wiegend junge Publikum. Als einzige Frau auch die dju in ver.di miteinem Informa- Kürzungdes Urlaubsanspruchs hinge- war Carolyn Drake Vortragende. tionsstand beteiligte, bot den Besuchern nommen werden.Inden Tarifrunden danach konnte nur durch Widerstand aus den Zeitungsredaktioneneine wei- tere Verschlechterung der MTV-Mate- rien verhindert werden. Ein Termin für die Verhandlung über die beiden Tarifverträgesteht noch nicht fest. Diedju in ver.di wird in Ab- stimmung mitdem Deutschen Journa- listen Verband (DJV) dem BDZVdie Ta- rifforderungen zu Verhandlungsbeginn vorlegen. „Für die kommendeTarifrun- de gehendie Zeitungsverleger wieder aufsGanze. Zusätzlich zu den in den letzten Jahren bis an die Grenze der Er- träglichkeit verschärftenArbeitsbedin- Zint gungeninRedaktionen werden die

Redakteure nun auchnoch von den Günter to:

Verlegern mit Kürzungen der Tariflei- Fo stungen unter Druck gesetzt. In einer schwierigen Branchensituation bre- Vom16. bis 20. Juni 2010 fanden rund einen Überblicküber den fotojournalisti- chen die Verleger damit mutwillig ei- 20.000 Besucherden Wegindie Veranstal- schenMarkt. In vielenEinzelgesprächen nen Konflikt vom Zaun. Dagegen wird tung auf der Expo PlazainHannover, und wurde die Situation und Zukunft des Foto- sich die djuinver.dimit den Kollegin- konnten sich selbst davon überzeugen, journalismus diskutiert. Sehrkontrovers nen und Kollegen für den Erhalt der Ta- „dass die erste Ligades internationalen verlief die Diskussion auf dem Podium rifstandards, ihrer zeitgemäßen Verbes- Fotojournalismus hier zu Besuchwar“, wie zum Thema:Wie viel Photoshop braucht serung und nötigeGehalts- und Hono- Rolf Nobelauf der Abschlussfeier bemerk- der Fotojournalismus? Geschönte Bilder rarsteigerungen einsetzen“,erklärte der te. Die diesjährigen Preise, insgesamt mit und Bildmanipulationen waren ein weite- stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank mehr als 20.000 Euro dotiert, wurden an res Thema in Vorträgen von internationa- Werneke. herausragendeArbeiten vergeben,wobei len Fotografen. So erzählte David Burnett Der ArbeitgeberverbandDruck hat die alltäglichenGeschichten die Jurys wie er den Wechseldes Fotojournalismus ebenfalls den Manteltarifvertragfür überzeugten.Nichtallein die Katastro- in den letzten 40 Jahren erlebt hat, und seine Branche gekündigt, u.a.umdie phen und Kriegsereignisse sind es, die den wie sich die Methoden und Mittel der Arbeitszeit zu verlängern und Beset- Fotojournalismus ausmachen, sondern die fotografischen Berichterstattung seither zungsregeln zu verschlechtern. Red. ■ Geschichten von Menschen wie du und veränderthaben. Peter Giefer ■

18 M6–7.2010 print

dramatische Rückgangder Zahl angestell- ter und tariflich abgesicherter Redakteu- In Spitzenposition rinnen und Redakteure bei den Tageszei- tungen,Zeitschriften und Nachrichten- Presseversorgung mit höchstem Überschuss seit Jahren agenturen. 2009 waren noch 22.616 Redak- teure obligatorischversichert, 506weniger als 2008.Allein bei den Zeitschriften wa- Die Verträge der Versichertender Pressever- 2009 betrugen 297,6 Millionen Euro.Als ren es 410weniger als ein Jahrzuvor –ein sorgungwerden in diesem Jahr zum dritten Leistungen an die Versicherten wurden Minus von sechsProzent. Deutlich wird Malhintereinander mit 4,8 Prozent verzinst. 307Millionen Euro gezahlt. Der Kapital- der Rückgangbeim Blickauf die Zahlen Mit diesem Wert stehtdas Versorgungswerk stock der Presseversorgung wuchsimletz- des Jahres 2001: Damals waren noch der Presseim60. Jahr seinesBestehens an ten Jahraufgrund einer erfolgreichen 25.208 Redakteure versichert. Seitdem der Spitzeder deutschen Lebensversiche- Anlagepolitikum8,3 Prozent auf einen wurden fast 2.600tariflich gesicherteAr- rungswirtschaft. Verwaltungsrat undGesell- Rekordwertvon rund 4,9Milliarden Euro. beitsplätze in den Redaktionen abgebaut, schafter des Presseversorgungswerks (dju Unterdem Strichkonnte deshalb ein ein Minus von über zehnProzent. Die dju- undDJV sowie die Verlegerverbände) zeig- Überschuss von 138,9 Millionen erzielt Vertreter haben in den Gremien diese Ent- ten sich bei der Jahreshauptversammlung im werden, der beste Wert seit vielen Jahren. wicklungkritisiert. An die dju-Tarifkom- Juni in Dresden naturgemäß zufriedenmit Wenigererfreulichist die Entwicklung mission ergingdie Anregung, nach Wegen diesem Ergebnis. des Neugeschäfts. Zwarkonnte die Zahl zu suchen, wiedie Altersabsicherungvon der Versicherungen (157.088)imJahr 2009 freien Journalisten über die Presseversor- Die Presseversorgung setztmit der 4,8-pro- gegenüberdem Vorjahr (157.284)fast ge- gungverbessert werden kann. zentigen Verzinsung ihre Politik der zeit- halten werden. Aber die Zuwächse resul- Der Beiratder Versorgungskasse, der nahen Ausschüttungfort. Sie liegt deut- tieren ausschließlich aus freiwilligen Versi- ebenfalls in Dresden tagte, fasste den Be- lich über dem durchschnittlichen Zinsdes cherungen (+ 22,5 Prozent), während die schluss, die Renten aus der Versorgungs- Gesamtmarktes der Lebensversicherungen Zahl der aus tarifvertraglichen Regelungen kasse der Presseversorgung mit Wirkung ab in Höhe von 4,2Prozent. Durch die Ver- resultierenden „obligatorischen Versiche- 1. Januar 2011 zu erhöhen. DieErhöhung zinsung erhöhen sich die den einzelnen rungen“ um 21,1 Prozentzurückging.Eine wird voraussichtlich 1,3Prozentbetragen. Verträgen unwiderruflichgutgeschriebenen Entwicklung,die sich auch2010 unge- Manfred Moos (Mitglied im Gewinnanteile.Die Beitragseinnahmen bremstfortsetzt. Dahinter steht der teils Verwaltungsrat derPresseversorgung) ■

SeeMoZ SchonSchon ententdedeckckt?t? Kritisch, widerborstig, informativ –das Credoder Engagierte Medien abseits des Mainstreams sind hochinteressant, aber wenig bekannt. im Mai2007 erstmals ins Netzgestellten Internet- Deshalb stellt Mmit dieser Rubrik in jedem Heft einesdavon vor. zeitungSeeMoZtrifftden Nerv vieler Leser: Wir lesen Euch, weil Ihr dem „Medien-Einheitsbrei WerSeeMoZanklickt,kann sichinden Rubriken Namhafte Journalisten schreiben sich fürSeeMoZ etwas dagegen stellt“, weil „Ihr über Geschehnis- festlesen,denn es wird gut recherchiert, sprachlich „Themen vomLeib“,Akteure vorOrt berichten.Ein se berichtet, die ansonsten einfach unter den Tisch ausgefeilt undbissig gegen den Strich gebürstet. fester Autorenkreis hatsich gebildet, der aufHo- gekehrt werden“… Genau das bezweckte der „Lokales undRegionales“steht obenan –sotreibt norar verzichtet,„denn das kannich nichtzahlen“, Konstanzer Journalist HolgerReile: in der „ver- die SeeMoZDiskussionen wie die um den Sinn sagt Reile.Wenn sich die Randspalten nach und kümmerten PresselandschaftimSüdwestenund oder Unsinnstädtischer Großprojekte oder das nach mit Werbungfüllen, könntesich das vielleicht zum Meinungsmonopolisten Südkuriereine Alter- Verbot verkaufsfördernder Aktionen in der Altstadt ändern. ZumSommerauftaktrührt Reile noch mal native“ zu bieten. Das passiert seit drei Jahrenmit voran:ein 100Jahre alter Kinderwagen voreinem dieWerbetrommel. Dannsteht die SeeMoZtech- „Lesenswertem ausKultur und Politik fürden Laden mit Babymode diente als Zankapfel. Auch nisch undgestalterisch aufge„motzt“ im Netz, da- Bodenseeraumund das befreundete Ausland“ – Übergreifendes wie unter „Kontrovers“ die Aus- fürhat derWebmaster gesorgt. Die Seiten wurden rund 1.700 Beiträge sind veröffentlicht,30.000 Be- einandersetzungumLafontaines Erben als Erfolgs- offener,nutzerfreundlicher,die Zugriffszeiten ver- sucherwerden im Monatauf denSeeMoZ-Seiten geschichteoder Abstieg wird aufgegriffen.Die kürzt. gezählt. „Ihre Zahl hatsich seit dem Start verdrei- häufigsten Klicks erfährt „Moment Mal!“ –der Etwavier Stunden täglich widmet Reile der See- facht“, sagt Reile,der schon eine Szenekneipe Glossenkasten rechts oben,letztens mit einem Ver- Motz, „meine Brötchen verdieneich aber anders.“ betrieb,Mitherausgeber des Konstanzer Stadt- riss zu einer fragwürdigen Aktion „StarkeFrauen“ Er wünschte sich noch mehr Mitstreiter,die einzel- magazins„Nebelhorn“ warund seitkurzem als der „Edeljournaille“ Akzent. Schmeckerchen gibt ne Rubriken unter ihre Fittiche nehmen undsie re- Stadtrat derLinken Liste agiert. „Füreine konser- es unter „Mozarella“. Dabei wird in das Schweizer gelmäßig mit SeeMotz-typischen Themen füttern. vative Mehrheit sindwir ein rotes Tuch. Doch als „Alles Chäs“-Buch „vorsichtig reingerochen“und Oftstehen Texte langeimNetz –viele werden MarkeSeeMoZwerden wir auch in der liberalen Mythenumden Absinth nachgespürt. Ausgefalle- aber immer wieder runtergeladen. Bürgerschaftwahrgenommenwerden.“ nes ist allemalzufinden. Ausweiten will Reile die Kooperation mitder be- nachbarten Schweiz –ein grenzübergreifender Text- und Anzeigenpool wäre denkbar.Vom einst geäußerten Gedanken einer Druckausgabe der SeeMoZ aberhat Reile Abschied genommen. „Der Trend sprichteher dagegen.“ www.SeeMoZ.eu Bettina Erdmann ■

M6–7.2010 19 rundfunk

dienlandschaft –dort, wo dies sinnvoll und wünschenswert ist. Ein weiteres Ele- MedialePräsenz ment ist die Fokussierungauf unsere wich- tigste Zielgruppe: Informationssuchende in aller Welt, insbesondere solche, die Ein- fluss auf Entwicklungen und Entscheidun- im Ausland erhöhen gen in ihren Ländern haben.Essind nach unserem gesetzlichen Auftrag eben nicht die Deutschen, die wir erreichen sollen. IntendantErikBettermannimGesprächmit M Unsere Zielgruppe müssen wir optimal er- über diestrategische Neuausrichtung der DeutschenWelle reichen und binden.Dafür müssen wirun- sere Angebote vor allem in den Fremdspra- chen inhaltlich weiter regionalisieren und M|Herr Bettermann,die neue Aufgaben- BETTERMANN | DieAufgabenplanungist die Übertragungswege noch stärker diffe- planung skizziertdie Aktivitäten der Deut- die Initialzündung für eine politische Dis- renzieren. Inhalte in Hörfunk und Inter- schen Welle bis 2013. Darin fordernSie einen kussion über die Frage, welchemediale net erstellenwir in multimedialen Redak- nationalen Schulterschlussmit anderen öffent- Visitenkarte Deutschlandinder Welt tionen.Diesen Weghaben wirschon vor lich-rechtlichen Sendernund auch mit kom- braucht. Ich möchte eine gemeinsameGe- einigenJahreneingeleitet, als eines der er- merziellen Medienunternehmen. Wollen Sie staltungund politische Verantwortung sten deutschen Medienunternehmen. „DSDS“ und „Wer wirdMillionär?“ins Pro- des Bundesund der Länder für die DW. gramm holen? Darüberhabe ich mitden meisten Mini- M|Für DW-TVwerden parallele Ausstrah- sterpräsidenten gesprochen und sehr viel lungskanäle proRegionangestrebt, fürAsien ERIK BETTERMANN | DieDeutscheWelle Zustimmungfür unser Konzept erhalten. ist das schon umgesetzt. Das kostetGeld. Um hatein klares inhaltliches Profil: Informa- Mir ist klar,dass wirnichtbinnen Jahres- Kosten zu senken, haben Sie Redaktionen zu- tion und Bildung kennzeichnen die jour- frist Vollzug für eine „integrierte“ DW sammengelegt, Eigenproduktionen verringert, nalistischen Produkte. Daranwird sich werden melden können. Das ist ein Pro- die Wiederholungsrateerhöhtund Produk- durch die strategische Neuausrichtung zess und der brauchtineiner föderalen tionsaufgaben aufRedakteurinnen und Re- nichtsändern. DieDWwird nicht zur Ab- Struktur und einem dualen Mediensystem dakteuren übertragen. Ist es das wert? spielstation für Unterhaltungsformate. Zeit. Die ARD-Intendanten haben eine Ar- Das wäre weder mit unserem gesetzlichen beitsgruppe gebildet, die sich mit diesen BETTERMANN | In einer dynamischen, Auftrag zu vereinbaren, nochwürde es Fragen beschäftigt. Einbezogen in die Ge- wettbewerbsorientierten Medienwelt muss den Erwartungen unserer Zielgruppe in spräche sind auchder ZDF-Intendant und man flexibel agieren können, die Angebo- aller Welt entsprechen.Esgeht darum, die mein Kollege vom Deutschlandradio. te immer wieder neu am Markt justieren. im Sinne unseres Profils attraktiven Inhal- Wirhaben den Anschlussbisher halten te, die wir hierzulande haben,besser nach M|Wasist derKernder Neuausrichtung, können, weil wir uns über Rationalisierun- draußen zu tragen. wassoll anders werden? gen und Umschichtungen den nötigen Be- wegungsspielraum erkämpfthaben. Das M|Waskönnen private Medien derDWbie- BETTERMANN|Kernstückist die stärkere istjetzt ausgereizt. Unser Problem ist die ten, wassie selbstnicht kann? Einbindung der DW in die deutsche Me- strukturelle Unterfinanzierung. Allein durch Kostensteigerungen und Tariferhö- BETTERMANN | VomAuslandsrundfunk hungen haben wir bis 2013 einen Mehrbe- profitieren alle –insofernbetrachte ich es darf von über 16 Millionen Euro. Wenn als eine patriotische Verpflichtungauch sich an unserer Etatsituationnichts än- der Privaten, einen Beitragzuseiner Stär- dert, müssen wir auchProgrammangebote kung zu leisten. Eine bessere mediale Prä- reduzieren. senz im Ausland erreichtDeutschlandnur, wenn es die Stärken seines Mediensystems M|Die DW wirdaus Steuergeldernfinan- bündelt. ziert und ist damit von Haushaltsent- Andere Länder sind da weiter.TV5 scheidungen desBundestagesabhängig. Wie speist sich aus Inhalten öffentlich-recht- sehen Siedie Zukunftdes Senders vor dem licher Inlandssender in Frankreich, Bel- Hintergrund derenormen Sparzwänge der gien,der Schweiz und Kanada. BBCWorld Regierung? Serviceund das TV-Angebot BBC World News können auf dasTeam von BBCNews BETTERMANN | Nur miteiner klar vermit- zugreifen,auf die Korrespondentenbüros telten Position aus deutscher Quelle wird und auf 2.000BBC-Journalisten weltweit. Deutschlandineiner globalisierten Me- In diese Richtung müssen auch wiruns be- dienwelt wirtschaftlich,politisch und kul- wegen. Wiedas geschehenkann, bespre- turell wahrgenommen. Unser Land muss chen wirzunächst innerhalb der öffent- ein Interesse daran haben,seine Perspekti- lich-rechtlichen Familie. Die angestrebte ven und Positionen weltweit zu verbrei- Kooperation mit privaten Medienunter- ten. Werandersals wir selbst sollte unser nehmen kannnur Gegenstand einer spä- Land vertreten?Ich bin optimistisch, dass teren Ausbaustufesein. am Ende der politischenDebatte über un- sere Aufgabenplanung die Erkenntnis

M|Gibteskonkrete Gespräche und Ideenei- DW steht: Wirmüssen unsere mediale Stimme to: ner Zusammenarbeit? Fo stärken. DieFragen stellte Stephan Kolbe ■

20 M6–7.2010 rundfunk Nachrichten oder Doku-Kanal Schulze

Waswirdnachdem Verkaufaus dem einstigen News-Sender N24? liver /O bH

„Nachrichtensind vielleicht für dasImage vor dem Verkauf gehegten Befürchtungen Gm beiden Politikernwichtig,aber nichtunbe- haben sich bestätigt“,sagt Betriebsratsvor- Media dingtbei allen Zuschauern.“ Mit dieser stei- sitzender Erdmann Hummel. Nach den Re- N24 to: len Thesesorgte ProSiebenSat.1-Vorstands- strukturierungsplänen der Geschäftsleitung Fo chef Thomas Ebeling bei Medienpolitikern könnte der Sender somit schon bald an die Torsten Rossmann(li.) und StefanAust undMedienkontrolleuren vorgut einemhal- 100Mitarbeiter weniger haben als zur ben Jahr für einigeIrritation. Nachden da- Jahreswende. Gemessen an der Beschäfti- malsverkündeten vagen Sanierungsplänen gungssituation zum Zeitpunkt der jüng- dingt als Anhänger einer tagesaktuellen fürchtetendie rund 240Beschäftigten des sten Betriebsratswahlen läuftdas auf eine Newsshow.Das Nachrichtenbudgetvon Sendersfür ihreArbeitsplätzedas Schlimm- glatte Halbierung der Belegschaft hinaus. N24soll folgerichtig halbiert werden,grö- ste.Die Geringschätzung desNachrichten- Dieverbliebenen Beschäftigten und ßere Livestrecken sind nicht mehr vorge- geschäfts durch Ebeling verletzte zudem ih- die Gewerkschaften wollen einen solchen sehen,stattdessen will man verstärkt auf renBerufsstolz.Immerhin hatte N24 bereits Kahlschlag nicht kampflos hinnehmen. Materialvon Reuters und anderen Agentu- vorfünf Jahren die Marktführerschaft in der Sie fordern den Erhalt des Budgets und der ren setzen.Das Programmschema wird News-Sparte erobert, vordem Konkurrenten Sollstärke der Redaktionen, den Aus- zwar vorerst weitgehend beibehalten, die n-tv, einem Mitglied der SenderfamilieRTL. schluss betriebsbedingter Kündigungen morgendliche Nachrichtenstrecke soll sowie eine Beschäftigungsgarantie für alle aber in gelegentlich aktualisierteViertel- Mitdem jetzterfolgten Management-Buy- Mitarbeiter bis 2015.Die Reaktion der stundenblöcke portioniert werden.Der out unter Beteiligung des umtriebigen Neueigentümer kam prompt.Mit dem Sender, so heißtes, werde sich stärker auf ehemaligen Spiegel-Chefredakteurs Stefan Verkauf,soließ die Geschäftsführungum Politikberichterstattung ausrichten und Aust eröffnet sich für N24eine ungewisse Torsten Rossmannineinem Brief an die bis Ende nächsten Jahres einen Pool von Perspektive. Bei dem Deal handelt es sich Belegschaftwissen, sei der überwiegende einem guten Dutzend Videojournalisten zunächst mal um eine Art Auslagerung, Teil der gewerkschaftlichen Forderungen aufbauen. Gleichzeitig steht der kosten- von der unter dem Strichvor allem der „nichtmehr zu realisieren“. intensive Parkder sendereigenen Ü-Wa- bisherige Eigentümer ProSiebenSat.1pro- gen zur Disposition. Der Betriebsrat sieht fitiert. Künftig wird die Münchner Sender- Sozialplan nicht abgesichert den Sender bereits auf dem Wegzum gruppe ihre Nachrichten für 30 Millionen „Billigfernsehen“.Dass eine große private Euro einkaufen,das istfast um die Hälfte In der ersten Rundeder Tarifverhand- Sendergruppe mal ebenihr Nachrichten- geringerals bisher im Rahmen der Eigen- lungen gabsich die Geschäftsleitungent- budgethalbiere, empfindet Betriebsrat produktion –angesichtseines Schulden- sprechend hart.Solehnte die Personal- Erdmann Hummel als „Riesenskandal“. bergsvon mehr als drei Milliarden Euro chefin von ProSiebenSat.1, Heidi Stopper, Die Medienpolitik und namentlich kaum mehr als ein Tropfen auf den heißen Garantien der Sendergruppe für den Be- die für die Privatfunkkontrolle zuständi- Stein. standdes bisherigen Sozialplans für die gen Landesmedienanstalten beobachten Zweiter Gewinner ist Stefan Aust, der Mitarbeiter der N24Media GmbHüber das die VorgängeumN24 mitArgwohn. Ange- sich mit diesem Coup nach dem vorläu- Jahr 2012 hinausab. Eine rechtlich völlig sichts der angekündigten erheblichen figenScheitern seinesMagazinprojekts inakzeptablePosition, findet der Betriebs- Budgetkürzung und des Arbeitsplatzabbaus Woche eindrucksvollimMediengeschäft zu- rat. Der Konzern müsse den Sozialplanab- bei N24 seienberechtigte Zweifel ange- rückmeldet.N24 seikünftig der größte sichernund dürfe nicht versuchen, „sich bracht, ob damit nochqualifizierte Nach- non-fiktionale unabhängigeTV-Produzent so aus dem Staubzumachen“. Nach Aus- richten bei der Sendergruppe ProSieben- in der Hauptstadt, frohlockt er.Die reich- kunftvon ver.di-Tarifkommissionsmit- Sat.1 gewährleistet werden können, ver- lichen Erfahrungen,die Aust bei Spiegel glied Andreas Köhn werde versucht, in kündete der Vorsitzende der Direktoren- TV und dem einst mit Alexander Kluge be- den Tarifverhandlungen die geplanten konferenz der Landesmedienanstalten triebenen Doku-Kanal XXPsammelte, personalpolitischen Einschnitte abzumil- (DLM)Thomas Langheinrich. Dies,so dürftendabei recht hilfreich sein. Für die dern.Entsprechende Instrumentestünden warnte er,habe unmittelbareAuswirkun- Zukunft witterterlukrativeKooperatio- zur Verfügung,etwa Kurzarbeit oder Ar- gen auf die Informationsqualität im dua- nen,auch mit öffentlich-rechtlichen Sen- beitszeitverkürzung ohneLohnausgleich. len System. AuchMartin Stadelmaier, dern.50größere Reportagen will Aust Schließlich verweise die Geschäftsleitung Chef der rheinland-pfälzischen Staats- jährlichproduzieren und hofft, einen Teil selbst auf künftige neue Aufträgewie ein kanzlei, hatte schon vor dem Verkauf von davon auchbei ARD und ZDF absetzen zu neues Sat.1-Magazin oder den für Herbst N24Alarm geschlagen.Und bei einer wei- können. 2011 geplanten Aufbaueines Videojour- terenAusdünnungder Informationsan- Hauptverlierer des Eigentümerwech- nalistennetzes. teile mit Konsequenzen gedroht. Er könne sels könnte die Belegschaftsein. 72 Stellen Wasder bereits eingetretene perso- sich durchaus vorstellen,Privatsendern sollen nach Angaben der neuen Besitzer nelle Aderlass für die Qualität des neufor- die eigenständige Produktionvon Nach- durch Vertragsaufhebungen und Kündi- matierten Kanals bedeutet, lässt sich einst- richtensendungen gesetzlich vorzuschrei- gungen abgebaut werden.„Unsere schon weilen nur erahnen.Aust gilt nicht unbe- ben. GünterHerkel ■

M6–7.2010 21 film

stört –nebenbei erfahren wir,dass er zu Hause seinenblinden Vater pflegt. Dazwischen steht die Lehrerin, im Etwas wird Dienst ergraut, in Jahren erfahren.Eine, die ihren Beruf und die Jugendlichen liebt. Unddoch gegen Endedes Schuljahres or- dentlich ausrastet, weil mal wieder nichts klappt. Sie kritisiert, hierin mit dem Filme- sichtbar macher einig,das Dreiklassensystemund Schule und Bildung im Dokumentarfilm wünscht sich auch für sich eine andere Perspektive:„Wirwerden dafür bestraft, dass wir uns mit den Schwierigen befas- sen: Wirmüssen länger arbeiten und wer- den schlechter bezahlt“.

DR Heiterer und allein aus Sicht der Kin- /W der,schildertder Filmemacher Calle Over- uch

Ra weg dasSchuljahr einer Berliner Klasseim

liver ersten Jahrnach der sechsjährigenGrund- /O schule. Hier sind die Bildungswege flexib- NW ler,Aufstieg in den Status von Realschü- lern ist möglich. Der Autor hatmit den Filmbüro

im Kindern gesprochen,ihnen Szenengezeigt

tive und sie Kommentare sprechen lassen: „Welcher Idiot hat sich den Elternsprech- ilminitia tag ausgedacht“, seufzt etwa der 13-jährige entarf Oleg, der lieberden ganzen TagSchlag-

dokum zeugspielen würde. Ein leichterer und to:

Fo fröhlicher Film, bei dem freilichauch im- „Jedem Kind ein Instrument“ –Szene aus einemvorgestellten Filmdes Kölner Symposiums mer wieder durchscheint, wie sehr auch der Dokumentarfilminitiative von Nordrhein-Westfahlen Eltern beteiligtsind an schulischem Erfolg oder Misserfolg.Wie in allen Filmen fällt auchhier besonders auf:die Abwesenheit Motomu aus Bochumhat sich fürdas Akkor- Kinder,gehen mit ihnen auf Augenhöhe der Väter. deon entschieden,Esragül aus Herne für die und versuchen,ihre Problemezubeschrei- Doch bringt auchdie Ganztagsschule Gitarre. Keremaus Duisburgprobiert es mit ben.Meist gehtesumdas „Drama der Se- nicht automatisch die Lösungaller Proble- der Langhalslaute Baglama undJoana aus lektion“,wie der Familiensoziologie Ulrich me. Darauf machte die Journalistin und Hernegriffzur Geige. Vier Kinder,vier Instru- Oevermann das übergreifende Thema be- FilmemacherinIsabelle Bourgeois auf- mente, vier Beispiele fürdas Projekt „Jedem schrieb. merksam, die in Paris an vergleichenden Kindein Instrument“. DerFilmemacher Oli- „Klassenkampf“ von Uli Kick zum Bei- deutsch-französischen Medienprojekten verRauchhat darüber einen Dokumentar- spiel. Einschönermehrdeutiger Titel. Der arbeitet.InFrankreich ist die Ganztags- film gedreht –esist eine Hommage ge- Autor besuchte eine normale Münchner schule verpflichtend,das Schulsystem ba- wordenanein einzigartiges musikalisches Hauptschule. Nichts Auffälliges in Klasse siertauf Einheitsschule und Einheitsabi- Projekt,andem inzwischen im Ruhrgebiet 9A.Wer wird den qualifizierten Haupt- tur,alles wird zentral gelenkt. Lehrer wer- über 500 Grundschulen beteiligt sind, 52 schulabschluss schaffen,wer am Endemit den schlechtbezahlt und genießen wenig Kommunen und 56 Musikschulen. leeren Händen da stehen? gesellschaftliches Ansehen.Von den Elite- Auf den ersten Blicksieht die 9A aus schulen abgesehen, leistet die Schule we- Der Film wurdeinTeilen vorgestellt auf wieeben eine Hauptschulklasse.Aber der niger für die Bildung als für die Basissozia- dem Kölner Symposium „Etwaswird sicht- Dokumentaristweitet den Blick. Er erzählt lisation.Die Grundideologie Frankreichs, bar–Schuleund Bildung im Dokumentar- den Hintergrund zu den Schülerbio- die Egalité, werde im Schulsystem jeden film“, veranstaltet von der Dokumentar- graphien. Janine muss sich um die kleine Tagunterlaufen, sagt Isabelle Bourgeois, filminitiative NRW. Welchen BeitragDo- Schwester kümmern, weil die Mutter sie behindere „die soziale Mobilität“: kumentarfilme zur Bildungsdebatte leisten schwer krankist. Donya,aus dem Iran Chancengleichheit wäre als Begriff für das könnten, lautete eine Leitfrage. WieFilme- stammend, verdient für die alleinerzie- Bildungswesen wichtiger. macher dasSystem Schule wahrnehmen, hende Mutter etwas dazu. Die Mädchen Chancengleichheit ist wohl auchder eine andere. Materialliegt genug vor.In sind die verantwortungsvollen Sozial- Generalnennerfür dasProjekt „Jedem den letzten acht Jahren sind über30Doku- cracks. Kind ein Instrument“. Oliver Rauchbe- mentarfilme entstanden, in denen Schule ZweiJungsdagegenentpuppensich schreibt in seinem Film, dass es nicht nur und Schüler die Hauptrolle spielen. als Sportcracks: David treibt seit Jahren um Musik geht, sondern vielmehrumbe- Siehtman sich die Filmtitel an, istdie Stepptanz auf internationalem Niveau, stimmte Basisfähigkeiten: zuhören können, Wahrnehmung eherdesaströs: „Lernen bis Julius spielt Sqash,ebenfalls international. aufeinanderRücksicht nehmen, zusam- zum Umfallen“, „Kampf im Klassenzimmer“ Dazwischen der verpeilte Bennie, der so men arbeiten, sich aufeinander verlassen oder „Klassenkampf“.Das Augenmerk der oft zu spät kommt, dass die Schuleden können. Auchdas isteine dokumentari- Dokumentaristengilt meist den Bildungs- Hausmeister schickt, ihn aus dem Bett zu scheAuskunftüber das SystemSchule– verlierern: Hauptschüler, Förderschüler, holen;wie durch ein Wunder schafft er kaum ein Genre vermagdarüber so vielfäl- Migrantenkinder.Die meisten Autoren den Abschluss. Nicht so der Kosovo-Alba- tigzuerzählen wie der Dokumentarfilm. nehmen im SystemSchulePartei für die ner Fahri,der immer gern den Unterricht Fritz Wolf ■

22 M6–7.2010 aktuell

Gericht stärkt Anzeige freieJournalisten

Die Rahmenvereinbarungfür Autoren des Zeit-Verlagsist vom Tisch.Das Landgericht Hamburghat die Verwendung dieser „Ver- einbarung“ dem Zeit-Verlag jetztuntersagt (Az. 312 O224/10). Die Richtergaben damiteinem Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung von DJV und djuinver.diinvollem Umfangstatt. Nach dem Hamburger Urteil darf der Zeit-Verlag von seinen Auto- rinnen und Autoren nicht verlangen, dass sie gegen ein abschlie- ßendes Pauschalhonorar ihre Rechte, zumalfür die Vergangen- heit, an den Verlag abtreten. Auchdie von dem Verlag verlangte Kombination dieser Regelungmit der Einräumung sämtlicher Rechte zur weltweiten Nutzung für die Dauer der gesetzlichen Schutzfrist ist dem Verlag untersagt worden. „DasUrteil bestätigt erneut unsere Rechtsauffassung und stärkt die freien Journalistinnen und Journalisten“,erklärte dju- Geschäftsführerin Ulrike Maercks-Franzen.DJV und djuhatten erst kürzlich vergleichbareUrteile gegen die Bauer AchatKGbeim Landgericht Hamburg und in Berlin ein Urteil des Kammerge- richts gegen den Axel Springer Verlag erwirkt, wonach einmalige Pauschalhonorare gegen eine weitgehendeÜbertragung von Urhe- berrechtenfür unzulässig erklärt wurden.Auch wenn alle Urteile nochnichtrechtskräftig sind,machen die Gerichtedoch unmiss- verständlich deutlich, dass die Urheber an allen Nutzungen ihrer Werke finanziell angemessen zu beteiligen sind. Red. ■ Kirche muss Satire aushalten Die katholischeKirchemuss sich Satire gefallen lassen,entschied der Deutsche Presserat und wies 198 eingereichte Beschwerden dazu als unbegründet zurück.Der Beschwerdeausschuss 2hatte sich in seinerMai-Sitzung mitder Titanic-Karikatur „Kircheheute“ vom April befasst. Auf dem Titelbild hatte dasSatire-Magazin einen katholischen Geistlichen gezeigt,der in Schritthöhe vor Jesus am Kreuz kniet. Das Gesicht des Gekreuzigten ist dunkelrot angelaufen.Die Leser sahen darin vor allem einen Verstoß gegen die Ziffer 10 des Pressekodex. Darin heißtes: „Die Presse verzichtet darauf,religiöse, weltanschauliche oder sittlicheÜberzeugungen zu schmähen.“ DerPresserat erklärte, die vorliegendeKarikatur seidie zuge- spitzte Darstellungeines gesellschaftlichen Missstandes innerhalb der Institution Kircheund als solche keine Schmähung der Reli- gion. Aufgabe von Karikaturund Satire istes, Diskussionen in einer Gesellschaft so aufzugreifen,dass siediese pointiert und manchmal auchanGrenzen gehend darstellt. Die aktuelle Debatte über den sexuellen Missbrauch von Schutzbefohlenen in der katholischen Kirchewird in der Darstellungvisualisiert. Die Karikatur ist provozierend.Genaudeshalb rüttelt sie auf und regt zum Nachdenken an.Ursula Ernst, Vorsitzende des Beschwerde- ausschusses: „Hier wird nicht Jesus oder der christlicheGlaube verhöhnt, sondern dasVerhalten christlicher Würdenträger kriti- siert, die sich ihren Schutzbefohlenen gegenüber falsch verhalten haben.Eine Kirche, die dies deckt oder nicht genügendzur Aufklä- rung beiträgt, muss auchmit dieser Art von Kritik leben.Ineiner Demokratie ist die Pressefreiheit ein maßgebliches Gut, die auch Kritik an ihren Grundpfeilern, wie sie dasChristentum in Deutschlanddarstellt, miteinschließt.“ Red. ■ recht

Den Abgeordneten Riese brachte das Urteil aber auchschon so in Rage.Erwoll- te sein Unrechtpartoutnichteinsehen. In Diäten gepfändet diversen Schreiben forderte der ehemalige Musikschulleiter dasGerichtauf, dasUr- Landtagsabgeordneter wegen Urheberrechtsverletzung verurteilt teil zu erläutern und zu erklären,was in den einzelnen Paragrafendes Urheberge- setzes und der Zivilprozessordnungstehe. Es isteine weit verbreitete Unsitte. Politiker, erhielt von seiner Gewerkschaft Rechts- DemAnwaltdes Journalisten überwies Kommunen, Vereine,Bürgerinitiativen, Fir- schutz; mit Hilfe des Rechtsanwalts Karl Riesezwei Dutzendkrumme Kleinstbeträ- men und selbst Freizeitbäder übernehmen Otte aus Hannover verklagte er den Parla- ge zwischen 6,22 und 15,34Euro –nach- fremdeZeitungsartikel ungefragt fürihreei- mentarier auf 250Euro. Undbekam vom dem er mehrmals schriftlich die Identität genen Internet-Auftritte. Und es ist illegal, Amtsgerichtinvollem UmfangRecht(Ak- und die Legitimationdes Juristen ange- ein klarerVerstoß gegen das Urhebergesetz. tenzeichen 5C316/09). „Gemäß §97Ur- zweifelt hatte. Den dann nochoffenenBe- Betroffene Autorenhaben Anspruch auf hebergesetz steht dem Kläger gegen den trag von 164Euro wollte Riese schließlich Schadensersatz –auf denregulären Honorar- Beklagten ein Anspruch auf Schadenser- barbegleichen.Höchstpersönlichwarf er satz fürelektronische Nachdrucke. satz zu“,heißt es in dem Urteil unmissver- ein Päckchen mit zusammengeklebten ständlich. „Dem Beklagten hätte klar sein Zwei-Euro-Münzeninden Briefkasten der Das musste sich nun auchder niedersäch- müssen, dass der Artikel urheberrechtlich Anwaltskanzlei in Hannover.Dabei foto- sischeFDP-Landtagsabgeordnete Roland geschütztist und die Verwendung dessel- grafierte er sich selbst, um späterdiese Riese vom AmtsgerichtEmden per Urteil ben der Zustimmungdes Verfassers be- „Zahlung“auch beweisen zu können. ins Stammbuchschreibenlassen. DerPar- darf.“ „Herr Riese hatsich wie ein kleines Kind aufgeführt“,wunderte sich Rechts- anwalt Otte. Eigentlich habe es sich um ganz normales Verfahren gehandelt, aber so etwas habe er nochnie erlebt. Otte ver- suchte vergeblich, die Klebemünzen bei seiner Bank einzulösen; daraufhin schick- te er sie an den Abgeordneten zurück. Der wiederum verweigerte die Annahme des Päckchens. Dem Anwalt wurde es dann zu bunt; wegen der inzwischen wieder auf 196 Euro angewachsenen Gesamtforde- rung (einschließlichGerichtskosten und Anwaltsgebühren) leitete er die Pfändung von Rieses Abgeordnetendiäten ein. Der niedersächsische Landtag erklärte sich zur Zahlungbereit und überwies die offene Summe. Auf Druck seiner Fraktion ent- schuldigte sich Riese öffentlichfür sein

.com Verhalten.

toon Joachim Göres ermuntert derweil sei- ocar

ig ne Kollegen,sich ungefragte Nachdrucke

odr im Internet nicht gefallen zu lassen und :r ur umgehend ein Honorarzufordern.„Das kat

Kari ist schließlichunsergutes Recht, wir leben ja davon.“ DieGeltendmachungvon lamentarier hatteimDezember 2008 den Bei der Berechnung des nachträgli- Schadensersatzsei allerdingsauch mit ei- in der Neuen Osnabrücker Zeitung erschie- chen Honorars verwies dasGerichtauf die nem gewissen Risiko verbunden. Ein Ur- nenen Artikel „Wohngeld für viele niedri- Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes, heberrechtsverletzer,den er zur Zahlung ger als erwartet“ des freien Journalisten wonach sich die Lizenzgebühr danach aufgefordert habe, habe bei der Redaktion Joachim Göres einfachauf die Homepage richtet, was ein „vernünftiger Lizenzgeber“ eines seiner Abnehmer interveniert, be- seines Kreisverbandes (www.fdp- gefordert hätte. Unternormalen Marktbe- richtet Göres. Daraufhin habe die Zeitung emden.de) gestellt –ohne den Autoren dingungen sei für die Veröffentlichungdes die Zusammenarbeit mit ihm für beendet oderdie Zeitungzufragen. betreffenden Artikels ein HonorarinHöhe erklärt. Kollege Göres, der regelmäßig dasIn- von 250Euro durchaus angemessen. Der Anspruch auf Schadensersatz bei ternetauf Artikel-Klauabklopft, entdeckte Rechtsanwalt Otte hatte dem Gericht Internet-Nachdrucken von Artikeln und bei der EmdenerFDP sein 4.000-Zeichen- diverse Berechnungsmethoden für journa- Fotos sei nach höchstrichterlicher Recht- Werk und forderte Riese zur nachträgli- listischeLeistungen genannt. So kämen sprechung unumstritten,erklärt Anwalt chen Zahlungeines angemessenen Hono- Beitragspauschalen –etwa 200Euro für Otte. „Die Prozesse sind eigentlich ein rars auf.Doch der Liberale weigerte sich; Texte bis zu 3000 Zeichen –für die Zweit- Selbstläufer.“ Ein Problem stelle jedoch die er verwies auf die Freiheit des weltweiten nutzung ebenso in Betrachtwie eine an- genaue Berechnung des Honorars dar. We- Netzes. Alle Berichte, die dort schon ein- schlagsgenaue Abrechnung–pro Zeichen gen dieserkleinen Unwägbarkeit emp- mal erschienen seien, könnten ohneWei- ein BetraginHöhe von 0,10 Euro. Im Fall fiehlt er,sich als Gewerkschaftsmitglied teres von anderen übernommen werden. Göres hätte man theoretischsogar400 um Rechtsschutz zu bemühen. Ein großer Irrtum: ver.di-Mitglied Göres Euro verlangenkönnen. PeterMlodoch ■

24 M6–7.2010 recht

➧ Ausschüttungsquoten Überraschende 2010 für2009 fürUrheber/innen in Euro(=Vorjahr) Auszahlung Pressespiegel: Sockel 100,00(80,00) / Punktewert5,20 (5,20) 2009 bestes Ergebnis bei Urhebervergütungen –aber nicht für alle Elektronische Pressespiegel: 2,20(2,20) Presse Repro: Punktewert 21,00 (8,20) Bibliothekstantieme: „Was für eine tolle Überraschung.DankeVG Gesamtvertragabgeschlossen werden, der mindestens 116,90(73,05) Wort!“ –Gleich DutzendeMailsdiesen insbesondere erstmals Vergütungen für Beiträge Wissenschaft: InhaltsliefenMitteMärz über die ver.di- Drucker vorsiehtund zu deutlich höheren proNormseite 6,60 (3,00) Selbstständigen-Mailingliste.Nach jahre- Einnahmen in diesem Bereichführte Buch Wissenschaft: 1200,00 (500,00) langem Rechtsstreit bis zum Bundesgerichts- (Anstiegum34Millionen Euro). Bei audio- BroschüreWissenschaft: hof hatte die Geräteindustrie 282Millionen visuellen Gerätenhingegen ist die be- proDruckseite 9,90(4,50) EuroUrhebervergütungen fürMultifunktions- fürchtete „Durststrecke“ nach Inkrafttre- Hörfunk: Punktewert1,50 (1,80) geräte fürdie Jahre2002 bis 2007 an die ten der Neuregelungen zur Kopiergeräte- Fernsehen: Punktewert 0,30(0,55) Verwertungsgesellschaft überwiesen, die vergütung durch den „Zweiten Korb“ der nun außerplanmäßig an die Wahrnehmungs- Urheberrechtsreform am 1. Januar 2008 berechtigtenausgeschüttet wurden. eingetreten. Fernsehbereich zu erheblich geringeren Nur für PCs konnte zwischen der für Ausschüttungenführt (sieheQuoten). Schon diese Nachzahlung alleinsorgte die Verwertungsgesellschaften verhandel- Immerhin stiegen durch einen Ver- dafür, dass 2009 für die VG Wort ein ab- nden ZPÜ und den großen Herstellern gleichdie Einnahmen aus der Kabelwei- solutes Rekordjahrmit einer Erlössteige- und Importeuren Ende2009 einVertrag tersendung von 4,5auf 9,1Millionen Euro. rung von knapp 118auf mehr als 434Mil- abgeschlossen werden,der aber bis April Auchder Kopienversandauf Bestellung lionen Euro wurde. Dennoch hielt sich die 2010 „gerichtlich blockiert“ war.Zum sel- entwickelte sich sehr positiv (von 0,15 auf Begeisterung auf den VG-Wort-Versamm- ben Zeitpunktkam endlich auch ein 3,45 Mio. Euro). Leichte Rückgänge gabes lungen am 21.und 22. Mai in Berlinin Gesamtvertrag überVergütungen für Spei- hingegen bei der Bibliothekstantieme Grenzen. Denn nicht alleUrheber profi- cherkarten und USB-Sticks zustande. Als (11,8 Mio. Euro)und bei der Pressespie- tieren von den auf 377Millionen Euro Folgemusste die VG Wort aber für 2009 gelvergütung (3,76 Mio. Euro). Wenn die (2008: 60 Mio. Euro )gestiegenen Erlösen einen EinnahmerückgangimBereich Hör- VG Wort EndeJuni die Tantiemenschecks aus Kopiergeräteabgaben. funk/Fernsehen um fast 6Millionen auf verschickt,werden viele Wahrnehmungs- Die Einnahmen kommen nämlich nur nur noch10,8 Millionen Euro verbuchen, berechtigtealso äußerst zufrieden sein, aus dem Bereich der reinenReprogra- was verbundenmit mehr Meldungen und diejenigen aus dem Fernsehbereich wohl fiegeräte.Sokonnte Ende2008 einneuer höherer Sendeerfassunginsbesondereim eher nicht. RüdigerLühr ■

METIS: Internet-Texte Autorenversorgung: bisJahresendemelden Mit55Antragstellen

Zum dritten Mal wird die VG Wort in diesem JahrTantiemen Das Autorenversorgungswerk der VG Wort wurde Ende1995 für Internet-Texte aus der CD-/DVD-Brenner-Vergütungaus- aus finanziellenGründen für Neuzugängegeschlossen. Durch schütten. Immer mehr Website-Betreiber und Verlagebeteiligen die Nachzahlungfür Multifunktionsgeräte konnte das„alte“ sich an dem Online-Meldesystem METIS (Meldung von Texten AVWjetzt ausfinanziert werden.Für diese AVW-Zuschüsse zur auf Internet-Seiten). So erreichten mehr als 100.000(im Jahrda- Altersvorsorge müssen künftigalso nicht mehr die aktuellen vor wenigerals 16.000)der mit Zählpixeln versehenen Web- Einnahmen der VG Wort herangezogen werden. Texte im Jahr2009 die nötige Mindestzahl von 1.500 Sessions, Sie dienen ab 2011 zur Finanzierungdes AVWII, dasam fast 34.000 davon sogar mehr als 10.000 Sessions.Ausgeschüttet 1. Januar 2010 neu eröffnetwurde. Freie Autorinnen und wird dafür im Herbst 2010 an die Urheber 11,76Euro pro Text Autoren,die über die KSK rentenpflichtversichert sind,können in der niedrigsten Kategorie, 14,71Euro bei 3.000bis 9.999 im 55.Lebensjahr einen Antrag auf Zuschuss zu einer Alters- Sessionsund 17,65 Euro ab 10.000 Zugriffen. vorsorge wieLebens- und Rentenversicherungen oder zu Auch bei der Sonderausschüttung für Autoren, die ihreIn- Sparverträgen stellen, deren Versicherungs- bzw. Anlagesumme ternet-Texte nicht verpixeln können, gibteseinen deutlichen zum Ende der Laufzeit mindestens 5.000 Euro betragenmuss. Teilnehmeranstieg: 2009 haben mehr als 2300 Autoren über Derzeit ist ein Zuschuss des AVWvon mindestens 2.500Euro 180.000Texte gemeldet. 2008 waren es 100.000Internet-Texte vorgesehen.Für Autoren der Jahrgänge1942 bis 1954, die bis- von über 1.500Autorinnen und Autoren.Sie erhalten für den her keine AVW-Zuschüsse erhalten haben, gibt es eine Sonder- jeweils ersten meldefähigen Beitrag(mindestens 1.800Zeichen) regelung. 12 Euro, für weitere jeweils 3Euro. Für die METIS-Ausschüttung In Jahr 2010 können Autorinnenund Autoren der Geburts- 2011 müssen Internet-Texte bis zum 31.Dezember 2010 online jahrgänge 1942 bis 1944 und 1955 einen Antrag stellen. Die gemeldet werden. lü ■ Auszahlungen erfolgen dann im November2011. lü ■

M6–7.2010 25 recht

VG Wort mit neuemWebauftritt Verordnung bringtneue DieVGWort stellt ihre neue Homepage Informationspflichten online. Nachdem bereits im letzten Jahrdas Portal T.O.M. („Texte Online Seitdem 17.Mai 2010 müssen die meisten den –bei geschäftlichen E-Mails im Body Melden“) erneuertund damitdas On- Dienstleister –darunterauch rund 1,1Mil- eigentlich nur die Angabe der Umsatz- line-Angebotweiter ausgebaut wurde, lionen Freiberufler –ihrenVertragspart- steuer-Identifikationsnummer. ist ab sofort auchdie vollständig über- nern eine ganzeReihe von Daten über sich Sind eigene AGBs, feste Preislisten arbeitete Homepagemit neuer Struktur und ihr Geschäft mitteilen. Das schreibt und einiges mehr vorhanden und sollen und in neuem Design im Internet ab- die neueDienstleistungs-Informations- Grundlage eines Geschäfts sein, müssen rufbar. pflichten-Verordnung (DL-InfoV) vor,die sie allerdingsvorher bekanntgemacht Neben der technologischen Neuge- auf Regelungen einer EU-Richtlinie be- werden.Weitere Informationen müssen staltungwurde vor allem auf eine gute ruht. Sie soll mehr Transparenz im auf Anfrage mitgeteilt werden. lü ■ Strukturierungder Inhalte rund um die Geschäftsleben schaffen. Bei fehlenden VG Wort geachtet. Zusätzlichwurde be- oder mangelhaften Informationen drohen sonderer Wert darauf gelegt, dass über Bußgelder sowie fast schon zwangsläufig ➧ Links die Homepageein schneller Einstieg in Abmahnungen von darauf spezialisierten die Online-Portale erfolgen kann. So Anwälten. Dienstleistungs-Informationspflichten- bietet die VG Wort mit dem Meldepor- „Panik“, wiesie in einigen Veröf- Verordnung (DL-InfoV): tal T.O.M. die Möglichkeit,Meldungen fentlichungenfür Journalisten durch- www.gesetze-im-internet.de/dlinfov/ in den unterschiedlichsten Geschäfts- schimmert, ist in Bezug auf die neuen In- Gute FAQs zur DL-InfoVder Hamburger bereichen onlineabzugeben. Mitdem formationspflichtenaber nicht ange- Kanzlei Dr.Bahr: Portal MADONNAgibt es auchein spe- bracht.Die meisten Infos wie Name, An- www.dienstleistungs-infov.de/ zielles Online-Angebot für Schulbuch- schrift, Kontaktdaten, Rechtsform und PraktischeTippszur Umsetzung der verlage. Registereinträgesind bereits für dasWeb- DL-InfoVbei mediafon: Über aktuelleEntwicklungen im Impressum durch die §§ 5und 6Telemedi- www.mediafon.net/ratgeber_detailtext.php3?i Urheberrecht bzw.Neuerungen in und engesetz bzw. §55Rundfunkstaatsvertrag d=4bf285c2dfd6d&ref=h_40e1900e16784&vi um die VG Wort wird auf der neuen vorgeschrieben. Ergänzt zu bisherigen ew=&si=4bf3f5d62597b&lang=1 Homepagelaufend berichtet. ■ Angaben werdenmuss –sofern vorhan-

➧ Buchrezension: Datenschatten Ausgeklügelte Methoden zur Profilerfassung im Internet

ZumBeispiel Facebook. Das weltweit größte soziale Netzwerk tag,ihre Überwachung durch Kameras,durchScannen undAus- übertrugPasswörter seiner Nutzer übereinen längeren Zeitraum wertung ihrer Kundendaten, durch Anlegen von Nutzerprofilen in unverschlüsselt im Internet. Der fahrlässige Umgang mit den Zu- sozialenNetzwerken undviele andere Techniken mehr gerät da- gangsdaten zu Skype,Instant Messenger- oderE-Mail-Diensten rüber leicht ausdem Blickfeld. verschaffte kriminellen undanderenOrganisationen Einblickein Die Studie beschreibt die historische Entstehungdes „Daten- den E-Mail-Accountder Facebook-Klientel. Der vomARD-Maga- schattens“, die ÜberwachungamArbeitsplatz, die „Umrisse ei- zin„Monitor“ Mitte Mai enthüllte Skandal belegt einmal mehr nes (Sozial-)Staats,der seineverstreuten Wissensbestände ver- Matthias Becker denproblematischen Umgang mit personenbezogenen Daten im netzt undzur Kontrolleder Bevölkerungeinsetzt. Sie untersucht digitalen Zeitalter.Dass dieNutzer –gerade in sozialen Netzwer- Einsatz undWirkungsolcher KontrolltechnikenimGesundheits- Datenschatten. ken–mit ihrem häufig allzu freizügigen Kommunikationsverhal- wesen undinden Sicherheitsbehörden.Selbst der engere Privat- Aufdem Wegin ten solche Tendenzenerleichtern,macht dieSache nicht besser. bereich bleibt nichtverschont: als Prototyp gilt der eifersüchtige die Überwachungs- Dievorliegende aus journalistischerSicht verfasste Untersuchung Facebook-Nutzer,der sich über die neuen Online-„Freunde“ sei- gesellschaft? „Datenschatten“zeigt, wie sich die sozialen Beziehungen und ner Ex-Partnerin ärgert. In den USA kursiert bereits ein spezieller gesellschaftlichen Machtverhältnisse angesichts der ungeheuren Terminusfür dieprivate,nicht selten beziehungsgefährdende Heise Verlag Menge kursierender digitaler Daten undimmer ausgeklügelteren Online-Spionage: „Facebook-creeping“, zu deutsch etwa„Face- Hannover 2010 Überwachungsmethoden verändern.Gelegentlich,etwawenn ein book-Schnüffelei“. Am bedenklichsten erscheint die im Kapitel 172 Seiten christdemokratischer Innenminister in seinem überzogenen Anti- „Durchleuchtete Kunden“ analysierte Strategie derKonsumindu- 16,90 Euro Terror-Wahnden Einsatz von„Nackt-Scannern“ an Flughäfen er- strie,mittels raffinierter „Webtracking“- Methoden die Klick- wägt,blitzt auch in der Öffentlichkeit die offenbar grenzenlose pfade der Nutzer zwecks Ermittlung ihrer Profile minutiös nach zu Überwachungswut des „wehrhaften“Staates auf. Die Auseinan- verfolgen.Inden personalisierten digitalen Medien erfülle sich dersetzung um die so genannte Vorratsdatenspeicherungzeigt ein Traum derWerbeleute: minimale Streuverluste bei maximaler immerhin,dass das Problembewusstsein derBevölkerunginsol- Transparenz derKundschaft. Werdiesen Band studiert, wird mög- chenFragen wächst. licherweise animiert, künftig einen schmaleren Datenschatten zu Die unfreiwillige,unmerkliche Durchleuchtung derBürger im All- werfen. Günter Herkel ■

26 M6–7.2010 internationales Aufbruch statt Krise Cadiz: IJF-Weltkongress der Journalisten im Zeichendes Medienwandels

Journalistentreffengleichenseit einigen unter Tränen für die internationaleHilfe. sesprecher von NGOs wie Greenpeace Jahren ehereiner Mischung aus Beerdi- Der irakische Verband zeigte vor dem Sit- willkommene Mitglieder in Gegensatz zu gungsfeier undKrisengipfel.Kein Wunder, zungssaal die erschütternde Dokumen- den Sprecher von Regierungen,Parteien schlagen doch Branchenumbrüche,Spar- tation „Freedom words wrote by blood“ oderUnternehmen–etwa von BP? Wie orgien undSinnkrise desJournalistenberufs (Freiheitsworte,geschrieben mit Blut). setzt man beruflicheund ethische Min- voll durch.Auch derWeltkongress der Jour- Nach kontroversen Rededuellenverab- deststandards für einen sich öffnenden nalisten, organisiertvon der Internationalen redeten palästinensischeund israelische Journalismus durch –etwa durch „Güte- Journalisten-Föderation (IJF)imspanischen Kollegen, zur „medialen Abrüstung“ in Cadiz, konnte sich EndeMai dem Sog des Nahostbeitragen zu wollen. Mit Schweige- Faktischen nichtentziehen. Und doch minuten ehrten die Delegierten die seit herrschte Aufbruchsstimmung. dem letzten IJF-Kongress in Moskau vor drei Jahren ums Leben gekommenen 360 Denn: Im Vordergrund standen weniger Medienschaffenden. die Nabelschau, sondern eher global bewe- Die Hälfte aller Resolutionen des IJF- gende Fragen wie Medien-und Meinungs- Kongresses widmeten sich dem Thema freiheit,Menschenrechte und Gleichbe- Verfolgung von Medienschaffenden –sie nk rechtigung. So gabesbewegende Berichte wurden alle einmütig angenommen, We

über ermordete, gefolterte, bedrohte Kolle- ebenso wie die Anträgezur Gewerkschafts- Holger to: ginnen und Kollegen in aller Welt, über arbeit selbst. Grundtenor der Resolutio- Fo Diskriminierungund internationaleSoli- nen:solidarischeGegenwehr tut Not – Wolfgang Mayer stellt sich vor darität. Ein sudanischer Journalist dankte egalobzur Verbesserungdes lebensbe- drohlichen Daseinsder Kollegen in Afrika, Asien und Lateinamerika oder der oft exis- siegel“ wie in den USA? Soll die IJF statt tenziellen Arbeitsbedingungen von Jour- einer halben Million künftig mehrere ➧ Weltweiter Schatzmeister nalisten in so genannten „entwickelten“ Millionen Mitglieder haben –etwa durch Ländern. Vonder überkommenen Teilung Einbeziehung aller mit „Content“ Befas- BeimWeltkongress der Internationalen Jour- in verschiedene „Welten“ und ihre unter- sten? Weder die Rede von Kronprinz Feli- nalisten-Föderation(IJF) Ende MaiinCadiz/ schiedlichen Problemlagen war überhaupt pe von Asturiennoch die der spanischen Spanien wurde Wolfgang Mayer von ver.di wenig in Cadiz zu spüren. Das Motto VizepremierministerinTeresa Fernandez als gemeinsamer Kandidat derdeutschen „Journalism in touch with the future“ ein- de la Vega beimWeltkongress waren da Journalistenorganisationen dju undDJV zum te die über 300Delegierten aus 115Län- hilfreich. Schatzmeister gewählt. dern. Etwa bei der Frage,was oderwer in Last but not least wurden auchdas Neuer IJF-Präsidentwurdeder britischeJour- Zeiten des globalen Internets nochJourna- Arbeitsprogrammbis 2013 und andere nalist Jim Boumelha (NUJ), seinStellvertreter list ist und nach welchen ethischen Prinzi- Grundsatzdokumentebeim IJF-Kongress als Senior Vice Presidentist Mjahed Younouss pien mediale Kommunikation ablaufen diskutiertund beschlossen. Bei der Wahl (SNPM, Morokko)und Vizepräsidenten sind soll, damit Journalismus einen Beitragzur der neuen IJF-Führung setztesich Jim Bou- Gustavo Granero (FATPREN, Argentinien) Demokratisierungliefert. So mahnte ein melha von der britischen NUJsouverän sowie OlivierdaLage (SNJ,Frankreich). somalischer Journalist an,zwischen Mei- als neuer Präsident durch ebenso wie der nungs- und Medienfreiheit zu trennen, gemeinsame deutsche Kandidat Wolfgang In das IJF-Führungsgremien wählten die rund um professionelle Journalisten von mei- Mayer für den Schatzmeisterposten –ein 300Delegierten aus115 Ländern: nungsfreudigen Bürgernzuunterschei- erfreuliches Resultat nach dem gemein- Zuliana Lainez Otero,Peru den. Dagegen meinteJohn Nichols aus samen Agieren von djuund DJVbeim Khady Cisse, Senegal den USA, alle Bürger als potenzielle Jour- EJF-Kongress in Istanbul (s. M5/2010), wo Moaid Allami, Irak nalisten zu verstehen und sie in die Arbeit Andreas Bittner(DJV-Schatzmeister) ins FrancoSiddi, Italien der „etablierten“Medien zu integrieren EJF-Steering Committee gewählt wurde. FosterDongozi, Simbabwe bzw. eigene, neue Plattformen für diesen HolgerWenk ■ SabinaInderjit,Indien „Bürgerjournalismus“ zu schaffen. Omar Faruk Omar Osman,Somalia Das blieb natürlich nicht ohneWider- Celso Augusto Schröder,Brasilien spruch,zumal Nichols die Rolle von Jour- ➧ Mehr Einblick im Netz Paco Audije,Spanien nalistengewerkschaften auchdarinsieht, Jasmina Popovic,Kroatien für die Finanzierungneuer Medienplatt- Einen lebendigen unddirekten Einblick in die Abdelnasser Najjar,Palästina formensowie angemesseneBezahlungaller Debatten des IJF-Kongresses undvon der Eva Stabell,Norwegen Journalisten, also auchder Bürgerreporter, Atmosphäre in Cadiz gebendie Interviews un- Gustave Azebaze,Kamerun zu sorgen.Zwar nicht ganz so breit, aber ter http://vimeo.com/channels/ifj.Alle Mate- Thomas Carpenter,USA trotzdem auf Öffnungskurs sind etliche rialien gibt es unter http://congress.ifj.org/en, Chia Chang Yu,Taiwan Mitgliedsverbände und drängen die IJF wo auch Links zu Blogs undanderenDebat- Christopher Warren, Australien auchdazu. Da tauchen dann ganz neue tenforen zu finden sind. (oderalte) Fragen auf,wie etwa: SindPres-

M6–7.2010 27 internationales

zu werden. Einerheblicher Teil des Inhalts sind historische Artikel über die Zeit, als Schweden eine Großmacht war. Rechtsextreme Als die gesamte Akte über den Antrag gemäßschwedischem Informationsgesetz veröffentlicht wurde,zeigte sich,dass der grüne PolitikerRechthatte. Zum einen hat gefördert die Behörde akzeptiert,dass einführender NationaldemokratimAntrag seine eigene Unterschrift beglaubigt. Zum anderen hat SchwedischesGesetz zur Pressevielfalt lässt Inhalteunbeachtet die Behörde keinenBerichtüber die Fi- nanzen der Parteizeitung gefordert.„Dazu Der schwedischeStaat fördert seitneuestem an Bilder,Namenund Ausweisnummern sind wir laut Gesetz nicht gezwungen“, die Wochenzeitung vonSchwedens National- sowie den Inhalt von Gerichtsakten meinte ein Sachbearbeiter. demokraten mit238.000 Euro. „Es ist er- angeklagter oderverurteilter Ausländer zu Inzwischen hatdie Behörde etliche staunlich, dass staatliche Gelder genutzt kommen und sie zu veröffentlichen. Eben- Protestschreiben bekommen.Die schärfste werdenumHass zu verbreiten“, protestierte so bei Antifaschisten. AuchRichter und Kritik kommt, wie eingangs erwähnt, vom der Jüdische Zentralrat in Stockholm. Schöffen werden in Nationalheute ange- Jüdischen Zentralrat: „Wir verstehen nicht, prangert, weil sienichthart genuggegen wie eine rassenbiologischeZeitung wie Stockholm Ende April 2010. Im HotelVic- Ausländer oder politischeGegner vorge- NationalHeute zur Vielfalt der Presse bei- toryinder Altstadt versammelt sich der hen.Die Leser werden aufgerufen sich bei tragen kann“.Der schwedische Journalis- zehnköpfige Vorstandeiner besonderen den Amtsinhabern zu melden „um einiges tenverband hateine Änderungdes Geset- staatlichen Behörde: „Presstödsnämnden“, klarzustellen“.Eine indirekte Drohung. zes gefordert, der Reichstag hatesergänzt. der Rat zur Unterstützung der Presse- Abramssons Parteiist bisher nur in zwei Vom1.Januar 2011 an soll die Wirtschafts- vielfalt. Dank eines Reichstagsgesetzes aus Kommunalparlamenten vertreten und hat lageder Zeitungen schärfer kontrolliert den 1970er Jahren verteiltdie Behörde schätzungsweise 300Mitglieder und werden als bisher.Die Nationaldemokra- Geldankleinere sozialdemokratische etlicheSympathisanten, auchgewaltbe- ten sehen die Debatte bislang gelassen. Tageszeitungen sowieliberale und linke reite. 2003 wurde die Stockholmer „Gay Die erste Rate der Viertelmillion soll auf Wochenzeitschriften, damitsie überleben Pride Parade“ attackiert und deren Presse- ihrem Konto bereits eingegangen sein. können. Allein im letzten Jahrwurden sprecher schwer verprügelt. Damit kannsich die Partei eigenes Geld etwa 5,51 Millionen Euro ausgezahlt. Das alles darf der RatsvorstandimVic- für ihre Zeitungsparen.Stattdessen sollen Aber an diesem Apriltagwollen auch toryHotell aber nicht beachten, verlangt diese Mittel für den Bau von nationalistis- die Rechtsextremen Geld für ihre Wochen- dasGesetz zur Förderung der Pressevielfalt. chen Kinderhorten genutzt werden,erk- zeitung haben. Konkret geht es um Natio- Das Gesetz verbietet auchjede Beurteilung lärte der Parteisekretär. Dort sollen nur nell Idag (National heute),mit einer Auflage des Inhalts von Nationalheute.Deshalb schwedische oder zumindest weiße Kinder von 1.743 Exemplaren, herausgegeben kanneine Ablehnung nur auf formalen aufgenommen werden. von den Schwedens Nationaldemokraten, Gründen basieren. Zu denen könnte ge- Der Fraktionsvorsitzende der NPD in die einähnliches Programm wiedie hören,dass nicht genügend selbstprodu- Mecklenburg-Vorpommern, UdoPastörs, deutsche NPD haben. „Natürlich ist die zierteNachrichteninder Zeitungveröf- freutesich über die staatlicheHilfe für NPD einVorbild“, sagte der Partei- fentlichtwerden,oder dass die Zeitung zu seine schwedischen Freunde. „Stellen Sie vorsitzende MarcAbramsson in einem In- viele Anzeigen hat. Auf all das hat Abrams- sich vor,wir kriegten Geld für so eine Zei- terview mit dem Schwedischen Rundfunk. sonjedochgenauachtenlassen. Zumin- tung,wunderbar!“,sagte er zum Schwedi- Er bewundere die politischeArbeit destinden wenigen Exemplaren,die der schenRundfunkund dachte an das eigene von UdoPastörsimmecklenburgischen Behörde vorgelegt wurden. Parteiorgan Deutsche Stimme.Mit so viel Parlament und die Holger Apfels in Sach- Die Vorsitzende, eine hoheRichterin Geldkönnedie NPD „bessere Öffentlich- sen. Es gibtauch direkte Beziehungen zu und acht Vorstandsmitglieder befanden, keitsarbeit machen“und „endlich gegen NPD-Funktionärenund der deutschen dass ihnen nicht anders übrig bliebe, als die öffentlich-rechtlichenGaunermedien Kameradschaftsszene. Wiedie deutschen NationalHeute mit238.000 Euro zu fördern. vorgehen“. Damit hat die schwedische Na- Nationaldemokraten setzensich die schwe- Nur das zehnteMitglied stimmte dagegen, tional heute schon begonnen. Publizisten dischen für den so genannten Ethnoplu- ein Stadtratder Grünen aus Uppsala namens und andere, die sich kritisch überdie ralismusein: Alle Völker haben ein Recht Niclas Malmberg. „DerAntrag sollte an die Förderung geäußerthaben, werdenauf der auf Existenz,aber nicht im selbenLand. Behördenkanzlei zurückgeschicktwerden Homepage der Zeitung als „undemokra- Deshalb will Nationalheute immer und nocheinmalgenauüberprüft wer- tisch“, „dumm“ oder„geisteskrank“ ver- wieder zeigen, dass Menschen mit Migra- den“, lautete seine Begründung. Es seifrag- unglimpft,mit Hilfe staatlicher Förder- tionshintergrund nicht nach Schweden ich,obNationalHeute wirklich genügend gelder. Christoph Andersson ■ passten.Die Zeitunggibt sich viel Mühe, eigeneNachrichtenpubliziert um gefördert MarcAbramsson,Führer derSchwedischen Nationaldemokraten am Nationaltag 2007 ➧ Der Autor… in Södertäljebei Stockholm arbeitetfür dieDokumentarredaktion des Schwedischen Rundfunks, spezialisiert auf on Rechtsextremismus.Vor kurzemist in Schwe-

Anderss densein Buch über den Wegschwedischer

toph Rechtsextremisten „Von der Straße in die

Chris Parlamente“ erschienen (Verlag Norstedts). to: Fo

28 M6–7.2010 internationales

leli bei ihrer Recherchewar,zeigt, wie interessiert die Schüler sind“, sagtBalisa Ntloko, die die allwöchentlichen Redak- tionstreffenleitet. Lihleli hatte sich ge- fragt, was mit den leeren Bierflaschen pas- siert, die sich containerweise vor den unzähligen Township-Kneipen auftürmen. Sie hat die langenFußwegeins Büronicht gescheut, E-Mails geschrieben und immer wieder nachgehakt. Letztendlich hatdie

Selz Recycling-Firma sie zu einem Interview mit

tian dem Geschäftsführer und einem Rund-

Chris gang durch den Betrieb eingeladen. Lihle- to:

Fo lisReportageist Mitte April erschienen. Schüler kämpfen mitihrem Magazin Walmer’s Own gegeneinseitige Berichterstattung. „Daswar schonein Erlebnis“, blickt sie Kontakt ü[email protected] freudestrahlend zurück. „Schreiben“, sagt Lihleli dann eigentlich viel zu pathetisch für eine 14-Jährige, „ist für mich Freiheit und ein Weg, mich auszudrücken.“ Auch für den 18-jährigenAmlindile Mapitizaist dasSchreibenfür Walmer’s Talenteaus Own „eine Ehre, etwas auf das ich einmal zurückblickenwerde.“Der engagierte Kopf der Redaktionsgruppe schreibt gerade eine Serie überMusik-Produzenten im Town- ship, um zu zeigen, dass „hinter der dem Township Township-Fassadeund den Stereotypen jede Menge Talente stecken“. Hier sieht Wieeine südafrikanische Schülerzeitung Klischees bricht auchKrüger eine großeStärke des Maga- zins. „Es gehtnichtnur um Morde und Vergewaltigungen,wie in den Massenme- Bis voreinem Jahr gabesinWalmer Town- sonsten als Klassenraum dient. Für Inter- dien,sondern auchdarum, dass sich was ship,indas die meisten weißen Südafrikaner netrecherchen und Telefonate laufen die bewegt.“ Das Konzeptgeht auf,die 150er nachwie vorkeinen Fußsetzen würden, kein Jugendlichen nach Schulschluss die drei Auflageist regelmäßig in Windeseile ver- einziges Medium. Keine Zeitung,kein Radio, Kilometer zum Büro der deutsch-südafri- kauft. Sobalddie Jugendlichen weitere An- nicht mal einenBlog.Wie für fast alle kanischen Bildungsförderungsorganisation zeigen eingeworben haben,wollen sie ihr Schwarzen-Viertel gilt: Es wird überWalmer MasifundeimangrenzendenMittelstands- selbstfinanziertes Magazin, dasmit 3Rand berichtet, nichtaus Walmer.Die Themen: viertel, einer ehemals Weißen vorbehalte- (30 Eurocent)absichtlich unter den Druck- Morde,Überfälle,Vergewaltigungen.Eine nen Gegend. Walmer’sOwn ist ein Teil- kosten verkauft wird, um es allen zugäng- Gruppe vonelf Schülern derörtlichen High projekt von Masifunde, aber worüber sie lich zu machen,noch häufiger verkaufen. School kämpftgegen die einseitige Bericht- schreiben,das entscheidendie Schüler Anleiterin Ntloko gefällt die Eigen- erstattung inzwischen miteinem 16-seitigen ganzallein. Das Magazin soll der Jugend ständigkeit des Projekts. „Walmer’sOwn ist Magazin an. Walmer’s Own heißtdas Heft von Walmer Township eine Stimme verlei- eine Initiative von Leuten aus dem Town- vielsagend, WalmersEigenes. hen und dasSelbstvertrauen der Schüler ship für dasTownship –und etwas,das die stärken. Jugendlichenfür sich selbst tun.“Die 19- Die Nervositätwar LihleliKutase deutlich Sören Krüger,der bei Masifundeein jährigestudiert an der Nelson Mandela anzumerken. Obwohl die zierliche 9. Kläss- freiwilliges Jahrabsolviertund hinter den Metropolitan University Medien-, Kom- lerin wie dasKüken des Magazins wirkt, Kulissen die Organisation des Hefts munikations- und Kulturwissenschaft und weiß sie sich normalerweise durchzuset- stemmt, erklärt die Bedeutung:„Erst ein- haterst vor anderthalb Jahren selbst ihren zen.Lihleli reißt Diskussionen an sich und mal ist die Förderung von Talenten an Abschluss an einer Township-Schule ge- macht Vorschlägezur Heftentwicklung. Township-Schulen völlig defizitärund macht. Wegen ihrer guten Noten und Schüchtern ist sie nicht, zumindest in ge- außerschulische Aktivitäten werdenfast ihres sozialen Engagements hat sieein wohnter Umgebung. Doch nun soll sie bei überhaupt nicht angeboten.“ Durchdas Stipendium der größten lokalen Wochen- einem Recycling-Unternehmen anrufen. Schulmagazinüben die Schüler,mit der endzeitung bekommen. Nun gibt sieihr Irgendwo da draußen in Port Elizabeth, englischen Sprachesicher umzugehen, Wissen weiter.Aber das Heft machendie der Stadt, von der ihr Township zwarein ohnedie sich später nur schwer ein Job Schüler selbst. „Dassind ihre Geschichten, Teil ist, die aber dochwie eine andere Welt finden lässt. Sie lernen,sich kritisch mit aus ihrem Township –Geschichten, mit erscheint. In einem anonymen Büro wird ihrer Umgebungauseinanderzusetzen, an- denen sie tatsächlich verbunden sind.“ da einGeschäftsmannsitzen,den sie inter- dere Meinungen einzuholen und Themen Der Mix wirkt von außen teilweise brutal. viewenwill. Die Sekretärin gehtran, der tiefgehendzuanalysieren. Außerdem, sagt Es gehtumdie Talentshow in der Schul- Chefist nicht da.„Versuchen Sie es mor- Krüger, steige durch die Arbeit am Maga- aula oder FußballvereineimTownship, ge- gen nochmal.“ zin das Selbstwertgefühl der Schüler.„Viele nauso aber auchumTeenager-Schwanger- So einfachist dasallerdings nicht. haben nicht viel, von dem siesagen kön- schaften oder Alkoholmissbrauch.Krüger Walmer’sOwn hat kein Telefon.Die Schü- nen ‚Das bin ich, das macht mich aus’, fragt daher zu Recht: „Wer sollte diesen ler treffen sich jeden Mittwochnachmittag jetzt sind sieSchülerzeitungs-Journalisten.“ Themen besser auf den Grundgehen als die in einer kargen Pressholzbaracke, die an- „Wie beharrlich und hartnäckigLih- Township-Jugendselbst?“ Christian Selz ■

M6–7.2010 29 internationales

Die iranischeJournalistinDelbar Tavakoli lebtinAnkara mit zweiandereniranischen Flüchtlingen undhofftauf ein Visum aus Paris.Tavakoliflüchtete, nachdemsie im Iran ihreAnstellung verlor.Sie warRedak- teurinbei der ShahrNews Agency und schrieb über Frauen-und Tourismusthemen für die inzwischen verbotenen Zeitungen

tas Sarmayeh und Etemad-e Melli. Bek mit /U

RS inzwischen sind über 100Spezialisten mit UTE

RE modernster Technologieausgestattet. Das

Cyber-Krieg to:

Fo Team des Informationsministeriumsheiße Iranische Regierung verteidigt Meinungsmonopol mit allenMitteln „Simorg“ (Märchenvogel,Lämmergeier), berichtete der gefloheneiranischeKom- munikationsexperte Arasch Alborzie in Kritische Zeitungen undInternetseiten, Summe der Kautionenzur Entlassung in- einem Interview bei dem im Prag ansässi- Bloggerund ausländische Sendersind haftierter Medienschaffender beträgt um- gen Sender Radio Farda. ungeeignet für dasiranische Volk. Findetdie gerechnet mehr als vier Millionen Euro. Die „Cyber-Armee“ der Regierungver- Regierung vonMahmud Ahamadinedschad 23 Zeitungen wurden verboten, Tausende schärftständig ihr Internet-Filtersystem. undgründete eineiranische Cyber-Armee. von Websitesgesperrt. Wann und wo die Die Internetzensur im Iran ist eine der um- Nach denPräsidentschaftswahlen undden Regierung will,schaltet siesämtliche SMS- fassendsten und komplexesten der Welt – massiven Schlägen gegen die Opposition Dienste ab. Sie sperrt den Zugang zu Face- die Software stammt hauptsächlichaus sind mehrals 100Journalisten undBlogger book, YouTube und Twitter. westlichen Ländern. Laut offiziellen in die Türkeigeflohen.50dieserRegime- Der Iran sendet per Satellit in ver- Angaben wurdenfünf Millionen Portale kritikersollen in Deutschlandaufgenommen schiedenen Sprachen weltweit eigeneTV- gefiltertund dazu mehrere Millionen werden, kündigtedie Bundesregierung an. Sendungen ins Ausland. EinBeispiel sind Websitesals „vorbeugendeMaßnahme“ Und derCyber-Krieg um Informationen im die TV-Sender Press-TV in englischspra- verboten. Denn nach Ansicht von Abdul- Iran geht weiter. chigem Programm, Salam und Saharund samad Khorramabadi,Mitarbeiter des Ge- Al-Alam-TVinArabisch.Das englisch- neralstaatsanwalts, verursachtdas Internet „Was gut und islamisch ist, entscheiden sprachigePress-TV-Programm kannnur durch seinen„Ozean von Informationen“ wir“, heißt es aus den Kreisendes Informa- über Satellit gesehen werden.Dem eige- „sozialeSchäden in der Gesellschaft“. tionsministeriums. Zum Ärger der west- nen Volk aber verbietet die Regierungdie Die„Iranian Cyber Army“ arbeitet mit lichen Länder sperrt dasRegime von Ah- Nutzung von Satellitenschüsseln für den der Website „Gerdab“, auf Deutsch madinedschad der Bevölkerung den Zu- Empfang ausländischer Sender.Dafür wer- „Wirbel“. Nach Sperraktionen erscheint gang zu freien Informationen. Betroffen den Störsendereingesetzt. Die dadurch manchmal dieserSatz auf dem Bildschirm sind auchdie BBC, DeutscheWelle, Voice entstehendeStrahlung verursacheMigräne, des Internetnutzers: „Seien Sie sicher, of Americaund viele andereauf persisch Augenschmerzen und Atembeschwerden, diese guteSache wird von Gottbelohnt sendendeInformations- und Unterhal- klagen Mitglieder des Teheraner Stadtrats. werden.“ Die Revolutionsgarde, die einen tungssender. IhreProteste werden ignoriert, sagtMa- erheblichen Anteil der iranischen Wirt- Die in die Türkei geflohenen Journa- sume Ebtekar,frühere Umweltministerin schaftkontrolliert, hatein Unternehmen listen und Blogger wünschen sich,das und jetzige Teheraner Statdrätin. namens „Nodschan“ gegründet, dasKom- Land so schnell wiemöglichzuverlassen. munikationstechnologie importiert. Seit Denn die Türkei pflegteine umfangreiche, MillionenPortalegefiltert geraumer Zeitsei die Revolutionsgarde auch militärisch-geheimdienstliche Zu- auch Eigentümer der iranischen Telekom- sammenarbeit mit dem Iran.Bisher ver- „DerSatellitenbetreiber Eutelsat er- munikation. Arasch Alborzie berichtet liefen die Verhandlungen um ihre Auf- möglicht es der iranischen Regierungei- von der psychologischen Kriegsführung nahme in die EU schleppend. nerseits, seine Propaganda ins Ausland der Revolutionsgarde. Sie setzt weltweit Wieeine Bilanz der Repressionen auszustrahlen. Andererseits gibtesseitens GerüchteinBild und ToninUmlauf und gegenMedienschaffende in der Islam- Eutelsat keine Sanktionen dagegen, dass stellt die Demonstranten als Krawallma- ischen Republik von „Reporter ohneGren- Iran den Empfang westlicher Auslands- cher und vom Westen gesteuert dar. Die zen“vom 6. Juni zeigt, hatten die Exil- sender wie DeutscheWelle, BBCoder Voice Oppositionellen sind aber nicht untätig, suchenden guten Grundzufliehen:Mehr of Americadurch technische Störungen es wird bereits von einer grünen „Cyber als 170Journalisten und Blogger,davon gezielt unterdrückt“,sagte die iranische Army“ gesprochen.Sie habe neulichfür 32 Frauen, wurdeninden vergangenen FriedensnobelpreisträgerinShirin Ebadi in einigeTage die Website „Gerdab“ gehackt. zwölf Monaten festgenommen,37von ih- einem Gespräch mitder Deutschen Welle DieEUsei entschlossen,dieser in- nen sind nochimGefängnis. 22 Journalis- am 19.Mai. akzeptablen Situation ein Endezubereit- ten und Blogger wurden zu insgesamt 135 Nachdem die Website von Ah- en, betonten die EU-Außenminister bei Jahren Gefängnis verurteilt. Gerade ist die madinedschad vor fünfJahrenZiel von ihrem Ratstreffen in Brüssel am 22.März. iranischeJournalistin Zhila Bani Jaghob, Hackerangriffen wurde, hatder iranische DieInformationspolitik des Iran verstoße diesjährige Gewinnerindes „Reporter ohne Regierungschef die Hacker für seine poli- auch gegenVerpflichtungen,die der Iran Grenzen Award“, zu 30 Jahren Berufsver- tischen Ziele entdeckt und versucht, diese im Rahmen der Internationalen Telekom- bot und einem Jahr Haft verurteiltwor- Experten mit Geld,Erpressung und An- munikations-Union (ITU)akzeptiert habe, den.Über 80 Journalisten wartenderzeit drohung von Gefängnis für sich zu enga- heißtesinder EU-Erklärung. auf ihren Prozess oderihr Urteil. Die gieren. Die„Iranian Cyber Army“ entstand, KambizBehbahani ■

30 M6–7.2010 internationales

Fotos für die Getötete Journalisten Pressefreiheit Bangkok: Unabhängige Untersuchung gefordert Der neue Band „Fotosfür diePressefrei- heit 2010“ von„Reporter ohne Gren- zen“ (ROG) ist erschienen.Imersten Bei denmonatelangen Protesten gegen die rend des Konflikts mehrfachJournalisten Teil desBandes, derineinem neuen thailändische Regierung in Bangkoksind und Redaktionsgebäude thailändischer Layoutgestaltetist,wirdmit Zahlen auchzwei Berichterstatter getötet worden. Medien angegriffen haben. undFaktendie Bedrohung derPresse- Am 10. Aprilstarb der für„Reuters“ arbei- „Diegetöteten und verletzten Journali- freiheit in vielen Ländern dargestellt. tende japanischeKameramannHiroMura- sten erinnern uns daran,dass Journalisten Der zweite Teil bietet Reportagenund moto. Er wurdevon einer Kugel in die Brust bei der Berichterstattung aus Krisenregio- längere Fotostrecken,Berichteund In- getroffen, als er gewaltsameAuseinander- nen ihr Lebenriskieren“,erklärte die terviews, so ausNordkorea,dem Jemen setzungenzwischen denaufständischen Asien-Direktorin Jacqueline Parkder Inter- oder Mexiko.20international renom- „Rothemden“ und Soldatenfilmte. nationalen Journalistenvereinigung (IJF). mierte Fotografinnenund Fotografen Sie forderte die thailändischen Behörden wie ShaulSchwarz, EugeneRichards Am 19.Mai kam der italienische Fotograf auf,die Umständeder Todesfälleunab- undAlixandraFazzina habenfür diesen Fabio Polenghi umsLeben.Andiesem Tag hängig untersuchen zu lassen. Mitdersel- Band ihre Bilder unentgeltlichzur Ver- rückten die thailändischen Truppen in das ben Forderung wandte sich Joel Simon, fügung gestellt. Die Textestammenvon von den Demonstranten belagerte Ge- Direktor des Komitees zum Schutz der DirkSager, BernhardBartsch, Thomas schäftsviertel vor,umesgewaltsamzuräu- Journalisten (CPJ),anMinisterpräsident van Houtryve, AlixandraFazzina, Ma- men. Der niederländische Fernsehjournalist Abhisit Vejjajiva. In einer Antwortder thieu vonRohr, Sonja Zekri, Oliver Michael Maas, der britische Reporter An- thailändischen Botschaft in Washington Guez undChristophReuter. drew Buncombe (The Independent) und der hieß es, die RegierunginBangkoklasse Seit 1994 veröffentlicht dieJourna- freie Journalist Chandler Vandergrift, ein alleTodesfälle während der Auseinander- listenorganisationjedes Jahr zuminter- Kanadier,wurden verletzt. Während der setzungen der vergangenenMonate unter- nationalen Tagder Pressefreiheit am Proteste im Frühjahr,die dasöffentliche suchen, darunterauch die der beiden Jour- 3. Maieinen Fotoband mit denArbei- LebeninTeilen der thailändischen Haupt- nalisten. Zudem beteuerte die Botschaft, ten renommierter Fotoreporterinnen stadtwochenlang lahmlegten,wurden die Regierungachte die Pressefreiheit und und-reporter.Der Erlös kommt derAr- auchandereMedienvertreter von Kugeln versuche auch in Zusammenarbeitmit beit vonROG zugute.Der Fotoband getroffen und verletzt. Wergenauauf die Journalistenverbänden alles zu tun, um kostet 14 Euround kann bei„Reporter Berichterstatter feuerte, blieb bisher unge- die Sicherheit der berichtenden Journalis- ohne Grenzen“ bestelltwerden. klärt. Fest steht, dass Demonstranten wäh- ten zu garantieren. Harald Gesterkamp ■ www.reporter-ohne-grenzen.de ■

➧ Aktion fürAbuzaral-Amin, Sudan Journalist inhaftiert und gefoltert

Die vermeintliche Nähezur Oppositionspartei „Populärer Kon- Al-TahirAbu Jawhara, bei den Verhören gefoltert worden sein.Die amnesty gress“ wardem sudanesischenGeheimdienst NISS ein Dorn im Festgenommenen wurden ausschließlichzuihrerArbeit als Journa- international Auge.Am15. und 16. Mai nahmen Mitarbeiter des berüchtigten listen befragt. Abuzar al-Amin sollunter anderem wegen „Unter- Postfach Dienstes in der Hauptstadt Khartumdrei Journalisten,einen Drucker grabungdes Verfassungssystems“, „Spionage gegen den Staat“ 53108 Bonn und einen weiteren Mitarbeiter der Zeitung Rai al-Shaab fest.Die und wegen der „Verbreitung falscherNachrichten“ angeklagt Tel.: 0228 /983730 Redaktionsräumewurden abgeriegelt und durchsucht. werden.Auf einige dieser Anklagepunkte stehtdie Todesstrafe. www.amnesty.de Abuzar al-Amin,stellvertretender Chefredakteur des Blattes,ist Im Sudan erteilt das„Gesetz über die nationale Sicherheit“ dem einer der Festgenommenen. Als seineFamilie ihnam20. Mai erst- GeheimdienAbust NISS weitreichende Befugnizasse zurFestnahmerund mals im Untersuchungsgefängnis der Strafverfolgungsbehörde für Inhaftierung.Gefangenekönnen mehrere Monateohnerichter- „Verbrechen gegen den Staat“besuchendurfte, warder Körper lichePrüfung gefangen genommen werden.Amnesty Internatio- des Mannes vonBlutergüssen übersät.Auch klagte er über Rücken- nal hat zahlreicheFälle dokumentiert, in denen NISS-Mitarbeiter schmerzen,BlutimUrin und Schlaflosigkeit. Wie Abuzar al-Amin inhaftierte Menschenrechtler,Oppositionelle oder Journalisten sollauchder Leiter der Politikredaktionvon „Rai al-Shaab“, gefolaltert und missh-Aandelt haben.min

ver.di Bundesverwaltung WaskönnenSie tun? Schreiben Sieauf Arabisch, Englisch Senden Sie Paula-Thiede- Schreiben Sie an den sudanesischenPrä- oder Deutschan: eine KopieIhres Schreibens an: Ufer10 sidenten undfordernSie die sofortige und His Excellency President Omar al-Bashir 10179 Berlin bedingungsloseFreilassung vonAbuzaral- Office of thePresident BOTSCHAFTDER REPUBLIK SUDAN www.verdi.de Amin undseinen ebenfalls inhaftierten Kol- People’s Palace S.E. Herrn legen der Zeitung „Raial-Shaab“. Dringen PO Box 281 BahaAldin Hanafi MansourWaheesh M-Redaktion Sie auch aufeine Untersuchung der Folter- Khartoum Kurfürstendamm 151 karin.wenk@ vorwürfe sowie auf eineReformdes SUDAN 10709 Berlin verdi.de „Gesetzes über die nationale Sicherheit“. Fax: 00 249 –183 774 339 Fax: (030) 89 40 96 93

M6–7.2010 31 serviceseminare NA,Hamburg. 2. SeptemberinKöln; Journalistische Themen 15. SeptemberinBerlin: Media Coffee: Kommunikation2020 –Aufbruch in ein ABP,München. 6. bis8.September: Journalismusaktuell stalten.“;„RUHR 2010 –Die Kultur- neuesInformationszeitalter?(www.me- Das Hochschulmagazin. hauptstadt in Tönen“ diacoffee.de). 25.August in Zürich: ABZV,Bonn. 20./21. Septemberin ABP,München. 2. bis4.August:Krea- FES /JAK, Bonn. 30. August bis3.Sep- Social Media. 30. August in Zürich; Stuttgart: Sportjournalismus. tives Schreiben –Zeitschrift I. 22.bis tember: Crossmediales Publizieren – 16. SeptemberinHamburg:Effizientes 30.September /1.Oktober: Schreiben 24. September: ErzählenderJournalismus. BasismodulIII (Berufsrolle undneue Korrekturlesen. fürKinder undJugendliche. 25. /26. September: Bücherschreiben – Anforderungen). NK, Rendsburg. 3. bis5.September: ADR, Rottenburg-Stuttgart. 6. bis10. Belletristik II. 27.bis 29.September: JA,München. 6. bis8.August:Kreati- VomManuskriptzum Verlag –Wie September: Wirtschaftsjournalismus. Kreatives Schreiben –ZeitungI. ves Schreiben. bietet man Verlagen erfolgreich ein AFP,Hamburg. 30. /31. August: Wirt- 30. Septemberbis 1. Oktober: Presse- JHB,Hagen. 6. September bis 1. Okto- Manuskript an?10. bis12. September: schaftsjournalismus. recht undMedienethik. ber: Journalistische Grundlagen für Schreiben odernicht schreiben (können) ANM, Kulmbach. 27. Septemberbis ABZV,Bonn. 14.bis 16.September: Quereinsteiger.13. bis15. September: –Wie können Schreibblockaden gelöst 1. Oktober: Politik. Schreib- undRedigierwerkstatt. Schreibtraining für Fortgeschrittene. werden?24. bis26. September: Crime- FES /JAK, Bonn. 13. /14. September: 16./17. SeptemberinDresden:Journa- KLARA, Berlin. 23./24. August: Texte Time –Schreibseminarfür Krimiautoren. Europainder regionalen Berichterstat- listische Sorgfaltund Haftung. 20. bis bearbeiten. TA,Augsburg. 11. /12. August in Augs- tung–Basismodul IV (Politikbericht- 22. September: Effektivrecherchieren. MAZ, Luzern. 30. August bis1.Septem- burg; 15. /16. SeptemberinHamburg; erstattung). ADB,München. 27. /28. August in Ber- ber: Journalismuskonzepte –Absichten, 28. /29. SeptemberinFrankfurt: Text- JHB,Hagen. 13.bis 17.September: lin: Wissenschaftliche Texte redigieren. Wirkungen, Rollen. werkstatt Iund II.15. /16. Septemberin Wissenschaftsjournalismus. ADR, Rottenburg-Stuttgart. MH, Hamburg. 3. bis5.September: Hamburg: 100-Ideen-SeminarIund II. JSR, Essen. 6. bis 10.September: 20. bis24. September: Crossmedialer Crossmedialarbeiten. 13.bis 17.Sep- 18. August in Frankfurt; 2. Septemberin Markt, Mächte undMedienpolitik. Journalismus. tember: Journalistisches Schreiben. Düsseldorf: Kreativitätstechniken. 8. Sep- 14./15. September: Wirtschaftsseminar. AFP,Hamburg. 20. August: Datensicher- 18./19. September: Kurzgeschichte. tember in Nürnberg: Rechtschreibung. KLARA, Berlin. 10. /11. September: heitfür Journalisten. 1. bis3.September: Kreatives Schreiben. 3. September: Schreib-Coaching III. 20.bis 22.Septem- ➧ Kontakt zu denSeminaranbietern ber: Schreibwerkstatt. 23./24. Septem- Die Adressenzuuntenstehenden Kontakten sind im Internetabrufbar unter: http://mmm.verdi.de ber: Storytelling. 25. September: Litera- rischesSchreiben. ABP Fon089 /499992–0, DGB Fon023 24 /5080, LSM Fon0341/562 96 –702, AKAD, Berlin. 30. August: Beginn des www.a-b-p.de www.hattingen.dgb-bildungswerk.de www.leipzigschoolofmedia.de 3-wöchigen Online-Kurses „Krimi- und ABZV Fon0228/259 00 –0, DJU Fon030 /88664106, MAC Fon089 /544 151 –74, Romanwerkstatt fürFortgeschrittene.“ www.abzv.de www.dju-berlinbb.de www.macromedia.de 9. September: Beginn des3-wöchigen ADB Fon089 /29195384, FCP Fon089 /34077977, MAZ Fon0041/41/226 33 33, Online-Kurses „Einfach besser texten – www.buchakademie.de www.forum-corporate-publishing.de www.maz.ch Wie Sie mit guten Textenüberzeugen.“ ADR Fon0711/1640726, FES/JAK Fon0228/883 -7124, MEZ Fon030 /68302090, ANM, Kulmbach. 13. bis17. Septem- www.seminarprogramm.info www.fes.de/journalistenakademie www.medienkonkret.de ber: Journalistische Texte besser schrei- AFP Fon040 /414796–0, FHB Fon040 /399 099 31, MH Fon040 /306 201 140, ben. 20. bis24. September: Journalisti- www.akademie-fuer-publizistik.de www.filmschule-hamburg-berlin.de www.medienbuero-hamburg.de schesHandwerk II. AGI Fon023 65 /9189–0, FFH Fon061 01 /988 –140, MKZ Fon022 24 /955 –129, APB,Tutzing. 17. /18. September: Jour- www.grimme-akademie.de www.ffhacademy.de www.ksi.de nalistenausbildung zwischenMedien- AKAD Fon030 /61655 –0, FHF Fon069 /13379994, MQ Fon0221/299305–31, wandelund Bologna-Prozess. www.akademie.de www.filmhaus-frankfurt.de www.medienqualifizierung.de ARD.ZDF, Wiesbaden. 20.bis 22.Sep- AM Fon0211/43690150, FM Fon0251/230 36 21, MR Fon0221/1642–3638, tember: Recherche-Strategien. www.medienverband.de www.muenster.org/filmwerkstatt www.erzbistum-koeln.de/medien BJS,Berlin. 23./24. August: Ein Sach- ANM Fon092 21 /1316, HFS Fon069 /92107405, MSD Fon030 /30879315, buchschreiben.30. /31. August: Einfach www.bayerische- www.hoerfunkschule-frankfurt.de www.masterschool.de kreativerschreiben.9./10. August: medienakademien.de IFFMA Fon089 /89398960, NA Fon040 /4113–2842, Schreiben mitWitz undPointe. 20. /21. APB Fon081 58 /256 –0, www.iffma.de www.newsaktuell.de September: Interviewfür Print-Medien. www.apb-tutzing.de IFP Fon089 /549103–0, NK Fon043 31 /1438–11, 22. September: Richtigredigieren. ARD.ZDF Fon0611/590504–0, www.ifp-kma.de www.nordkolleg.de DGB,Hattingen. 22.bis 27.August: www.--medienakademie.de IFS Fon0221/92018 80, NW Fon040 /538 60 85, DGB-Mediensommer 2010. Sechs paral- BET Fon040 /410 84 –0, www.filmschule.de www.nw-medien.de lele Wochenseminare wahlweise zu den http://bet.de JA Fon089 /167 51 –06, PRE 04 21 /789 13, Themen: „Ihr werdet euch noch wün- BJS Fon030 23 27 60 02, www.journalistenakademie.de www.akademie-pressearbeit.de schen, wir seien unpolitisch –Wie www.berliner-journalisten-schule.de JHB Fon023 31 /365 –600, PRO Fon0331 /721 21 81, Blogs,Twitterund soziale Netzwerke BKB Fon053 31 /808 –418, www.hausbusch.de www.probabelsberg.de dabei helfen, dieDemokratie zu bele- www.bundesakademie.de JSR Fon0201/8041961, RTL Fon0221/8202–0, ben.“; „Habe nichts zu verbergen –Ist BPB Fon018 88 /515558, www.journalistenschule-ruhr.de www.rtl-journalistenschule.de Überwachung Bürgerschutzoder wer www.bpb.de KEP Fon064 41 /915166, SFP Fon0221/952169–0, machtwas mitden Daten?“; „Doku- COP Fon0221/739 32 62, www.cma-medienakademie.de www.september-film.de mentarfilmseminar–Vonder Idee zum www.cop-morrien.de KFH Fon0221/222 710 –0, TA Fon0821/419036–0, fertigen Film.“; „Digitale Bilder –Wie DFS Fon022 66 /3757, www.koelner-filmhaus.de www.textakademie.de man sie machtund verändert und wie www.dokumentarfimschule.de KLARA Fon030 /690 415 85, VSM Fon089 /835191, sie unsereWahrnehmung täuschen.“; www.KLARAberlin.de www.videoschule.de „Homepages mitJoomla! einfach ge-

32 M6–7.2010 service

Genussvollschreiben –Gastrokritiken. AFP,Hamburg. 2. /3.August:Online- Graphisches Trainingslagerander Eider. BJS,Berlin. 5. /6.August:Einführungin MAZ,Luzern. 30. August bis2.Sep- Konzeption. 6. September: Aus Zahlen NW,Hamburg. 24. /25. September: den Radiojournalismus.13. /14. Sept.: tember: Auslandsjournalismus –Frem- Themen machen. 13.bis 17.September: Publikationenoptisch optimieren – On Air–Sprechtrainingfürs Mikrofon. des näher bringen.27. /28. September: Multimediales Erzählen II. Werden Sie Weltmeister im Print! BPB,Bonn. 15.bis 18.September: So Society- und Lifestyle-Texte –Journa- AKAD, Berlin. 3. August: Beginn des tickt die Hauptstadt –Impulsefür mehr listisch professionell. 3-wöchigen Online-Kurses „Wordpress Volontäre Politik im Radio. MH, Hamburg. 6. bis8.August:Grund- fürRedakteure.“ 16.September: Beginn FFH, Bad Vilbel. 18. /19. September: kurs Reisejournalismus. 24. bis26. Sep- des 6-wöchigen Online-Kurses „Seiten- ABP,München. 2. bis 13.August:Grund- Personality undFormat –Moderation tember:Wissenschaftsjournalismus. optimierung fürSuchmaschinen.“ kurs I–Zeitschrift. 16.bis 27.August: ganz neu. 1. /2.Oktober: Mit Flip-Cam 19. August: Beginn des3-wöchigen GrundkursII–Zeitschrift. 20. August bis &Co.:Video-Praxis fürRadioleute. Journalistische Formen Online-Kurses „Joomla! erweitern“. 10. September: GrundkursI–Allgemein. HFS,Frankfurt. 21. August: DerNews- BJS,Berlin. 12./13. August: Investiga- ABZV,Bonn. 16.bis 27.August: Desk im Radio –Radio, Video undInter- ABP,München. 19. /20. August: Titel, tive Recherche und Sicherheit im Inter- Grundlagen journalistischerArbeit CII. net wachsen zusammen.11. September: Vorspann,BU–Zeitschrift. net.17. /18. August: Textenfürs Internet. 6. bis 17.September: Aufbaukurs III. DieMorning-Show im Radio. 18. Sep- 13.bis 17.September: Interview. JHB,Hagen. 23.bis 25.August:Video AFP, Hamburg. 2. bis27. August: Kom- tember:Moderation im RadioI.1.Okto- 20.bis 25.September: Feature. fürdas Web. paktkurs fürPrint-Volontäre.2.bis 13. ber: Grundkurs Radio –Die Arbeit als ADB,München. 13. September: Inter- MAZ, Luzern. 16./17. August: Online- August: Kompaktkurs fürRadiovolontäre. Reporter. views führenund redigieren für Fach- recherche –Suchenund FindenimWeb. 20. August bis24. September: Kompakt- MAZ, Luzern. 9. bis 11.August:Das zeitschriften –Von derTerminanfrage 6. September: Multimedia II –Produzie- kurs fürPrint-Volontäre. journalistische Radiointerview–Inter- bis zur Druckversion. ren fürs Web. AM, Düsseldorf. 13.bis 24.September: viewtypen und Fragetechniken. 17. Au- AFP, Hamburg. 23. August: Titel, TA,Augsburg. 18. August in Frankfurt: Volontärskurs Lokalfunk. gust:Mit Hörern reden –Professionell Vorspann,BU. 27. bis29. September: Textenfür Internet und E-Mails.1.Sep- JHB,Hagen. 6. September bis 1. Okto- undunterhaltsam.20. bis22. Septem- Das Print-Interview. tember in Frankfurt, 21. Septemberin ber: Volontärseminar–Journalistische ber: Radiofür Nicht-Radioleute.24. Sep- APB,Tutzing. 27. Septemberbis 1. Ok- München: Neue Medien. Grundlagen. tember:Comedy Writing fürs Radio– tober: MeinungimJournalismus –Kom- KLARA, Berlin. 2. bis27. August: Achtung, fertig, lustig! 27./28. Septem- mentar,Leitartikel, Glosse, Rezension. Layout /Infografik Volontärskurs Printmedien. ber: Wiesag ich´s meinenHörerinnen – ARD.ZDF, Wiesbaden. 9. /10. Sep- Abstraktes verständlich machen. tember:Texten vonÜberschriften und ABP,München. 20. bis22. September: Fotografie MEZ, Berlin. Diverse,frei zusammen- Teasern. InDesign CS4. stellbare Seminare vorallem zum BJS,Berlin. 16./17. August: Im Mittel- AKAD,Berlin. 26.August:Beginn des ABP,München. 13. /14. September: Radio-, aber auch zum TV-, Web- und punktder Mensch –Porträtsschreiben. 4-wöchigen Online-Kurses „Crash- Slideshows.27. Septemberbis 1. Okto- Printjournalismus unter: www.medien- IFP, München. 5. bis 8. September: Workshop HTML-CSS.“ ber: Fotojournalismus. konkret.de. Die Geschichte hinter der Nachricht– BJS,Berlin. 9. /10. August: Elektroni- ADR,Rottenburg-Stuttgart. 16.bis MH, Hamburg. 14. /15. Aug.: Hör-Spiel. Reportage für Fortgeschrittene. schesLayout mitAdobe InDesign. 20.August:Bildjournalismus. MKZ, Köln. 31. August /1.September: JHB,Hagen. 23.bis 25.August: 12./13. August: ElektronischesLayout AFP,Hamburg. 27. /28. August: Bild- Medientreff NRW2010 –Hörfunkfach- Schreibtraining –Kommentar und Glos- mitAdobe InDesign fürFortgeschritte- auswahl –Magazine. tagung für Radiomacher und Entschei- se.23. bis26. August: Feature. ne.14. /15. August: Magazin-Layout – HFS,Frankfurt. 21. August: Fotografie der. 2. /5.Sept.: Der gebaute Beitrag. JSR, Essen. 11./12. August: Interview- Gestalten wie dieProfis. fürZeitungund Internet. MQ,Köln. 17.bis 19.September: Training. 16. /17. August: Nachrichten JHB,Hagen. 22.bis 24.September: JA,München. 24. bis26. August: Ausbildungzum Moderationstrainer auf denPunkt gebracht.30. August bis Grundlagen kreativerMagazingestaltung. DigitaleFotografie. Hörfunk –Modul V. 3. September: DieReportage.20. bis LSM, Leipzig. 5. /6.August:Grafische KEP,Wetzlar. 10./11. September: NK, Rendsburg. 27. bis29. August: 24. September: DieReportage. Gestaltungselemente undLayout. 5. bis Das Bildzum Text. Hörbuchleicht gemacht. Wie konzipiert KEP,Wetzlar. 3. /4.September: Die 7. August: Medienvorstufe.6./7.August: LSM, Leipzig. 3. /4.September: und produziert man Hörbücher? Grundformen im Journalismus. 17. / Formales Gestalten in der Auftrags- Fotografie undBildersprache. 18. September: Interviews führenund publizistik. 2. bis 4. September: Informa- MAZ, Luzern. 9. bis 13.August:Begeg- Film&TV zu Papier bringen.24. September: Die tion Retrieval undTextmining. 2. /3.Sep- nung –Porträtsvon Menschen. 12. bis Meinung im Journalismus. tember: Technologien des Publizierens. 17. August: AktuelleSportfotografie – ABP,München. 6. bis9.September: MAZ,Luzern. 6. bis10. September: MAC,München. An denStandorten Lange Brennweite.23. bis27. August: Fernsehmoderation. 27.Sept. bis 1. Ok- Reportage –Wir gehen näher ran. München, Stuttgart, Köln, Osnabrück, Landschaftsfotografie –Licht, Herkunft, tober in Kulmbach:Der Videoreporter. 14.bis 16.September: Kommentar– Hamburg undBerlin werden laufend Wirkung. 8. bis 10.Sept.: Semiprofessio- ABZV,Bonn. 29./30. Septemberin Worte zu Taten. 20.bis 22.September: zahlreiche mehrtägige Kurse in den Be- nelle Digitalfotografie I–Porträt und Stuttgart: Videographie. Feature–Eine Form fürviele Fälle. reichen Grafik, Bildbearbeitung, AV,3D- Minireportage. 8. /9.Sept.: Newsroom – ADR,Rottenburg-Stuttgart. 2. bis 27./28. September: Satire, Kolumne, Animation,Multimedia und Internet Wasproduziert der Fotograf? 20.bis 24. 6. August: Hörfunk- undFernsehjourna- Glosse –Die große Kür. angeboten. Kurse gibt es etwazu Sept.: Masterclass Fotografie mit Tim lismus. MH, Hamburg. 28. /29. August: Klein- Printdesign, InDesign, Photoshop, Adobe Hetherington.27. bis29. September: AGI, Marl. Seminare für denFernseh- texte.10. bis12. September: Zeitungs- Illustrator, Freehand undQuarkXpress, Medienrecht –Gesetzlicher Bilderrahmen. nachwuchs: 19./20. August: Storytelling reportage. Flash, Dreamweaver, CSS oder Typo 3. NA, Hamburg. 27. /28. Septemberin für non-fiktionaleProgramme. Informationen zu den genauen Terminen Hamburg: Digitalfotografie fürPresse- 23./24. September: Recherche. Journalismusonline bitte im Internet suchen oder telefonisch stellen. AFP,Hamburg. 16. /17. August: erfragen (siehe Kasten). Sprechtraining.30. /31. August: Web- ABP,München. 9. bis13. August: MH, Hamburg. 20. bis22. August: Hörfunk streaming. 6. bis 10.September: Video- Online-Texten. Magazinlayout. journalismusI.17. bis19. September: ABZV,Bonn. 27./28. September: MR, Köln. 1. September: Webseiten ABP,München. 31. August bis3.Sep- Dokumentarische Dramaturgie. Schnitt-Technik fürOnline-Videos. gestalten in OpenCMS.14. September: tember: Interview fürHörfunk und Fern- ANM, Kulmbach. 30. August bis 3. Sep- 27./28September in Stuttgart: Schrei- OpenCMS-Aufbauworkshop. sehen. 15.bis 17.September: Podcast tember: Crossmediales Arbeiten – ben fürs Web. NK, Rendsburg. 14. bis22. August: fürAudiound Video. Videojournalist.

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ARD.ZDF,Wiesbaden. 27. bis29. Sep- trag bei der Produktion.3.September: Nürnberg; 22. August in Hamburg; 23. bis25. September: Personalführung. tember:Fernsehproduktionverstehen – AVID Media Composer I. 4. September: 13. SeptemberinMünchen; 26. Septem- 27.September: Freie Journalisten – Informationsseminar. 30. Septemberbis Fiktionales Schreiben.11. September: berinKöln: HD-CASABLANCA-Bearbei- Crossmedia Publishing. 28.September: 1. Oktober: RoundTable–Die Zukunft Produktionsleitung. 11. September: tung –Spezialkurs fürBOGARTSE-3/ -2 Freie Journalisten –Urheber-und Ver- der Nachrichtenstudios. Regie im Werbefilm. 24.September: und SMART EDIT8/9. 2. August: Casa- wertungsrecht.29. Septemberbis 1. Ok- BET,Hamburg. 24. bis26. September: AVID Media Composer II. 17.Septem- blanca fürFortgeschrittene –SmartEdit tober: Medienauftritte professionell ge- Broadcast Kamerarecorder HD. ber: Praktische Schnittdramaturgie im 7/8/9 u. BOGARTSE. 6. /7.August: stalten. BJS,Berlin. 23.August:Videoschnitt Dokumentarfilm. 25.September: Licht. Videofilmer-Workshop–Schritte zur ABZV,Bonn. 27./28. Septemberin und-produktion mit dem AVID Media MAZ, Luzern. 6. September: Motivieren Professionalität. 14.August:Casablanca Dresden:Der Stellvertreter. Composer.26. August bis15. September: statt verreißen –Das professionelle TV- für BOGART-Besitzer –Import, Export ADB,München. 2. /3.August:Freies Intensiv-Training Videojournalismus. Feedback. undBearbeitung mit dem MEDIA MA- Lektorat II –Kundenfinden undbinden. 7./ 8. September: Das Auge hört mit – MH, Hamburg. 25. September: Creative NAGER.28. August: HD-Videofilmen mit 30./31. August: Freies Lektorat II –Kun- Textenfürs Fernsehen.10. /11. Septem- Writing für Medienberufe in Film und HDV- und AVCHD-Camcordern. 11. Sep- denfinden undbinden.8./9.Septem- ber: TV-Interviewtraining für Journali- Fernsehen. tember:Kombiseminar Digital Filmen ber: Verlagsverträge –Grundlagen Ur- sten. 16. bis18. September: Einführung MSD,Berlin. 6. September bis 10.De- undBearbeiten mit HD oder DV.18. heber-und Vertragsrecht. 10.September: in denVideo-Journalismus. zember: Ausbildungzum Autor für Film September: CamcorderVideoseminare – Verlagsverträge –Jahres-UpdateUrhe- DFS,Lindlar. 3. bis5.September: Do- undTV. Der richtige Umgang mit der DV-oder ber-undVertragsrecht. kumentarfilmwerkstatt Spezialmodul – PRO,Potsdam. 24.September: File- HDV-Videokamera. AFP, Hamburg. 18. /20. August: PR- Das Interview. basierter Workflowfür nonfiktionales Werkstatt. 27./28. August: Fachzeit- FES /JAK, Bonn. 23. bis27. August: Fernsehen –Das Beispiel ARD. Selbst- und schriften managen II. 10./11. Septem- Videojournalismus –Die One-Man- RTL, Köln. 2. bis 7. August: Mixopolis Medienmanagement ber: KommunikationamNewsdesk. Show(Basismodul II Medienpraxis). FerienworkshopVideojournalismus. 13.bis 15.September: Freie Rede und FHB,Hamburg. 25. /26. September: 7. /8.September: Storytelling Master- ABP,München. 16. bis18. August: Präsentation. Storyworld –Location im Film. classmit Waltermedia. 25./26. Septem- Rhetorik. 1. bis3.September: Kreatives AKAD, Berlin. 31. August: Beginn des FHF,Frankfurt. 28.August:Produktions- ber: Praktikums-TV-Workshop –Auf Schreiben –PR. 13. bis17. September: 4-wöchigen Online-Kurses „Akquise vorbereitung,Marketing,Förderungen– demWeg zum Volontariat. GrundkursI–PR fürNon-Profit-Organi- ohne Akquise–Kundengewinnen ohne Informationsveranstaltung. 4. September: SFP,Köln. 20.bis 24.September: sationen. 20. /21. September: PublicRe- Anbiedern.“ 21.September: Beginndes Film- undTV-Produktion in der Recht- Kamera Boot Camp. lations –Strategien.20. bis22. Septem- 5-wöchigen Online-Kurses „Erfolgreich spraxis II –Rights-Clearance.10. bis12. VSM, München. 10. August in Konstanz; ber: Management in Redaktionen(MiR) als Autor“. 28.September: Beginndes September: ShortDocuments–Formu- 12. August in Tübingen; 20. August in –Moderation und Gesprächsleitung. 3-wöchigen Online-Kurses „So verdienen lieren von Synopsen und Loglines. Sie,was IhreLeistung wert ist!“ 18. /19. September: Digitaler Bildschnitt AM, Düsseldorf. 2. September: Zu Gast am AVID Mediacomposer. ➧ Impressum bei Hörfunkund Fernsehen –Medien- FM, Münster. 27. Septemberbis 3. Ok- training. 28./29. September: Podiums- tober; 1. bis 7. November; 6. bis 12.De- «M –Menschen Machen Medien» Layout: Petra Dreßler,Berlin diskussionen spannend moderieren. zember: Qualifizierungzum Arbeitsfeld Medienpolitische ver.di-Zeitschrift, Tel. 030/322 18 57 ANM, Kulmbach. 6. bis10. September: Regie und Autorenschaft von langen erscheint neunMal im Jahr Titelbild: Hermann J. Haubrich, Sprach- und Sprechtraining –Freie Rede Dokumentarfilmenfür Kino und Fern- Berlin,Tel. 0171 /343 88 10 undPräsentation. sehen in drei 7-tägigen Workshops. Herausgeber: Fachbereich 8(Medien, ARD.ZDF,Wiesbaden. 30. August bis Vorausgesetzt werden Vorkenntnisse im Kunst, Industrie), Bundesvorstand: Frank Druck und Vertrieb: 1. September: Pressetexte ganz gezielt. Filmbereich undeine Bewerbungmit Bsirske/FrankWerneke alphaprint medien AG (apm) 1. bis2.September: Wege ausder Filmografie. Redaktion: Karin Wenk (verantwort- Kleyerstraße 3, 64295Darmstadt E-Mail-Falle –Der effiziente Umgang IFFMA,München. 7. bis14. August: lich),Telefon030 /69562326 mit E-Mails.1.bis 3. September: Event- Internationale SommerakademieFilm- Anschrift: ver.diBundesverwaltung/ Jahresabonnement: managementund Mitarbeiterführung musik undSoundDesign. 8. August: KarinWenk, Redaktion M, 36,– €einschließlich Versandkosten. im Produktionsteam. Medienversicherungen. 10. /11. Film- Paula-Thiede-Ufer 10,10179 Berlin, Abonnementsverwaltung: 27. bis30. September: Meine Sprache – finanzierung. 10.bis 12.August:Alan Fax: 030 /69563676 Verlagsgesellschaft W.E. Weinmann MeinSprechen. Birminghams LocationLightingWork- E-Mail: [email protected] mbH, Postfach1207, 70773 Filderstadt, BJS,Berlin. 9. /10. August: Veranstal- shop.13. /14. August: Masterclass Film- Fürunverlangteingesandte Artikel und Telefon0711 /700 15 30. Für Mitglieder tungen professionell organisieren. musik. Bilder übernimmt die Redaktion keine derMedien-Fachgruppen ist die Bezugs- 16./17. August: Grundlagen derÖffent- IFP, München. 13.bis 17.September: Verantwortung. Gezeichnete Beiträge gebührimMitgliedsbeitragenthalten. lichkeitsarbeit.16. bis18. August: Pro- Fernsehen im Alleingang –Videojourna- stimmen nichtimmer mit der Meinung ver.di-Mitgliederaus anderenFach- fessionellesTexten fürdie PR-Arbeit. lismus. der Redaktion überein. gruppen zahlen 18 €–eine gesonderte 18.August:Interne Kommunikation. IFS,Köln. 28.bis 30.August:Werkstatt Bestellungist notwendig. 25./26. August: Moderieren vor Publi- im Rahmen des Autorenprogramms – Anzeigen: kum.6./7.September: Die professionel- Melodrama.3.bis 5. September: Inter- Network Media GmbH Weitere Publikationen: le PR-Konzeption.27. /28. September: national Producing –Producing Now. Stresemannstraße 30,10963 Berlin „Kunst &Kultur“ Textenvon Pressemitteilungen. JA,München. 24. bis26. September: Ansprechpartner:Michael Blum(Leiter) verantwortlich: Burkhard Baltzer BKB,Wolfenbüttel. 14. bis16. Septem- ProfessionellerVideo-Schnitt mit AVID. Tel: 030/255 94 –150 „Druck +Papier“ verantwortlich: ber: Wie tickt die Redaktion?Pressemit- 27.bis 29.September: Mit der Kamera Fax: 030 /255 94 –190 Henrik Müller 030/6956–1076 teilungen, die gelesen werden.26. bis erzählen unddokumentieren. E-Mail: [email protected] 28. September: Kleine Artikelerhalten KEP, Wetzlar. 17.bis 19.September: GültigeAnzeigenpreisliste: Redaktionsschluss: die Freundschaft–Zeitschriften machen Aufbaukurs Regie. Nr.15gültig ab 1.1.2010 M6–7.2010:15.06.2010 fürFirmen und(Kultur-)Vereine. KFH,Köln. 6. August: Mikrofonsprechen. MimInternet M7–8.2010:23.08.2010 COP, Köln. 18./19. August in Essen, 10. August: Autorencamp. 26. August: http://mmm.verdi.de ISSN-Nr.: 09 46 –1132 20. /21. SeptemberinDortmund:Sinn- Dokumentarfilm. 28. August: Tarifver- stiftende Karrieren –Aus Überzeugung

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erfolgreich. 13./14. August in Köln, den Hauptpreise à5.000€für deutsch- Teilnahme an einem internationalen Ex- 13. /14. SeptemberinAachen: Noma- sprachige Beitrage in Druck-bzw.On- pertenseminarimCNN Hauptquartierin denwissenfür Medienschaffende – termine line-Medien, Hörfunk oderFernsehen. Atlanta. Infos:TurnerBroadcasting Handlungssicher unter allen Umständen. Nachwuchspreisefür Journalistenbis 35 System Deutschland GmbH, Fon: 089 / 5. /6.August in Köln, 15. /16. Septem- Journalismus JahreninHöhe von 2.500 €werden als 34 07 71 25, E-Mail:[email protected], berinEssen, 1. /2.Oktober in Bonn: Reisebeihilfen fürRecherchereisen nach Internet: www.cnnjournalistaward.com. Phönix-Coachingfür Presse-Profis: Er- BNK Medienpreis Istanbul, Moskau, New York, Paris,Pe- folgreichNeuanfänge wagen. Weitere MÜNCHEN.Bei Menschen ab 65 Jahren king oder Tokio vergeben oder können eSports Award2010 Coaching- undKarriereseminarezuver- ist dieHerzinsuffizienzheute die meist auch als Beihilfen zum Besuchdes KÖLN.Der eSports Award „Journalist schiedenen Themen unter: www.cop- diagnostizierte Krankheit. Im Rahmen INSEAD Business Journalist Seminar, Cam- Award“ wird anlässlich der gamescom, morrien.de. der ambulanten Behandlungdieser Er- pus Fontainebleau, Frankreich genutzt Leitmesse der Gamingbranche, verge- DJU,Berlin. 28.September: Tagessemi- krankungspielen die niedergelassenen werden. DieBeiträge müssen zwischen ben. Er prämiertdifferenzierte,objektive narSelbstvermarktung freier journalis- Kardiologen eine zentrale Rolle.Der 1. Juli 2009 und30. Juni 2010 erschie- undauch kritische Berichterstattung tischer Arbeit.. Bundesverband Niedergelassener Kar- nen sein. Bewerbungsfrist:31. Juli. übereSport des vergangenen Jahresin FCP, München. 17.September: Marken- diologen (BNK)schreibt einen Medien- Informationen: www.vogelstiftung.de. TV,Hörfunk,Print undInternet. Einsen- führung über Sprache, Stimme und preis zur Bedeutungdes niedergelasse- deschluss: 6. August. Kontakt: Turtle Sound im Corporate Publishing. nen Kardiologenbei der Behandlung Writing for CEE Entertainment GmbH, Ibrahim Mazari, FFH, Bad Vilbel. PR &Krisenkommu- der chronischen Herzinsuffizienzaus. WIEN.Journalisten aller europäischen Fon: 02 21 /880449–231, E-Mail: nikation –Sich rechtzeitig rüsten für Dotierung:2.000€.Bewerbungsschluss: Staatensind eingeladen, sich mit Bei- [email protected], Inter- den Notfall. 24./25. September: CvD- 31.Juli.Kontakt: HeidiBuck,Tel.: 0711 / trägen zu Fragender europäischen Inte- net:www.turtle-entertainment.com. Training –Das Chaos bändigen. 3006457, E-Mail: [email protected], grationund zur Zukunft Europas unter HFS,Frankfurt. 4. September: Medien- Internet: www.bnk.de/medienpreis. besondererBerücksichtigung Osteuro- Journalistenpreis Bahnhof haus-Netzwerktagung –Networking- pas (CEE) undSüdosteuropas zu bewer- GÖTTINGEN.Der Preis zeichnet heraus- Treffen fürjunge Journalisten. DUH-Umwelt-Medienpreis ben. Eingereicht werdenkönnen Bei- ragende journalistische Beiträge in IFP,München. 10. bis12. September: RADOLFZELL.Der Preis wird vergeben träge,die zwischen 1. August 2009 und deutschsprachigen Printmedien zum Freiberuflichkeit als Chance –Existenz- fürherausragende journalistische Lei- 31.Juli 2010 publiziertwurden. Auch Thema Bahnhofaus.ImMittelpunkt sicherung für freie Journalisten. stungen im Themenfeld „Erhaltung der Transkripte von Radio-, TV-und Online- sollten die Funktionen unddie Entwick- JHB,Hagen. 22.bis 24.September: natürlichen Lebensgrundlagen“. Die Beiträgensind willkommen.Dotierung: lungdes Bahnhofs als Kulminations- Krisenkommunikation. Auszeichnungsoll Autorenanspornen, Insgesamt5.000€.Einsendeschluss: punkt zwischen Mobilität, Stadtentwick- KEP,Wetzlar. 3. /4.September: Das 1x1 sichmit der Zukunft der Erde,mit den 31.Juli.Informationen: Bank Austria lungund Servicezentrum stehen. Zuge- der Presse- undÖffentlichkeitsarbeit für Chancen undRisiken künftiger Entwick- und AustriaPresseAgentur(APA), lassensind Beiträge,die im Zeitraum Unternehmenund Behörden. lungen fürMensch undNatur auseinan- Christina Bischof, Fon: 0043/ (0) 505 05 vom1.August 2009 bis31. Juli2010 in 24. /25. September: Präsentierenmit derzusetzen. Siesollen das Interesse /571 26, E-Mail: [email protected], deutschen Printmedien erschienenen MS PowerPoint 2007 fürFortgeschrittene. vielerMenschen dafür wecken undsie Internet:www.apa.at/cee-award. sind.Dotierung: 5.000 €. Einsende- KLARA, Berlin. 30.August bis3.Sep- für dieBewahrungder Natur begeistern. schluss: 7. August. Informationen: Insti- tember: Fortbildungzum Pressesprecher. Kandidaten müssenvorgeschlagen wer- VDI-Preis Technikgeschichte tut für Medienforschung Göttingen & 27. /28. September: Diemagazinige Zei- den. DerPreis ist nichtdotiert. Einsen- DÜSSELDORF.Der Verein Deutscher Köln, Stichwort „Journalistenpreis tung. deschluss: 31. Juli. Kontakt: Deutsche Ingenieure (VDI) lobt den Conrad-Mat- Bahnhof“, Fon: 05 51 /632873, E-Mail: MAZ, Luzern. 12. August:Wider Schreib- Umwelthilfe e.V.,Erika Blank, Fon: 077 schoß-Preis fürTechnikgeschichte aus. [email protected], Internet: www.journali- und Sprechblockaden –Die Luft ist 32 /9995–90, E-Mail: [email protected], Der Preis soll das Interesse fürTechnik- stenpreis-bahnhof.de. raus. 16. /18. August: Atem und Stimme Internet:www.duh.de/351.html. geschichte stärken undBeiträge zur –Entspannte Spannung. 6. bis8.Sep- besseren Verständlichkeit der Technik- „lorry“ –Ruhr.2010 tember: Arbeitstechnik –Gedächtnis- Salus-Journalistenpreis geschichte fördern. Zugelassen sind ESSEN.Mit dem Internationalen Journa- training. 9. /10. September: Arbeitstech- MÜNCHEN.Der Preis würdigt Beiträge, deutschsprachige Beiträge in Print- und listenpreis „lorry“prämiert die RUHR. nik –Schnell lesen.24. September: die sich kritisch mit den negativen Fol- elektronischen Medien,die seit 2008 2010 GmbH fundiert recherchierte und Feedback geben undannehmen. gen der Agro-Gentechnik auseinander- entstanden sind. Dotierung: 3.000 €. kreativeBeiträge der Kategorien „Print NA, Hamburg. 23. /24. August in Zü- setzen.Ziel ist es,die Öffentlichkeit für Einsendeschluss: 31.Juli.Informationen: undOnline“,„TV undVodcast“ sowie rich: Medienarbeitfür Fortgeschrittene. das Thema zu sensibilisieren. Zugelas- Verein Deutscher Ingenieure,Bereich „Hörfunkund Podcast“. Gesuchtwerden 30./31. August in Hamburg: PR-Kon- sen werden deutschsprachige Beiträge Technikgeschichte,Michael Kussmann, Geschichtenzur Kulturhauptstadt Euro- zeptefür Fortgeschrittene.2./3.Sep- aller journalistischen Sparten,die zwi- Fon: 02 11 /6214–205, E-Mail: tub@ pas RUHR.2010aus einer ungewöhn- tember in Hamburg: Pressearbeit für schen dem 1. März 2009 unddem vdi.de, www.vdi.de/matschoss-preis. lichen, individuellen Perspektive. Dotie- Einsteiger.7./8.September in Zürich: 31.März 2010 im deutschsprachigen rung: Je Kategori 4.500 €. Bewerbungs- Überzeugend präsentieren.9./10. Sep- Raum publiziertworden sind.Dotierung: CNN Journalist Award schluss: 31.August.Infos: RUHR.2010 tember in Hamburg: International Crisis Insgesamt 4.500 €. Einsendeschluss: 31. MÜNCHEN.Der CNN Journalist Award GmbH, Marc Oliver Hänig, E-Mail: pres- Communication and Management. Juli. Informationen: :MärzheuserGutzy zeichnet talentierte Nachwuchsjourna- [email protected], Internet: www.essen- 13. /14. SeptemberinHamburg:Medien- Kommunikationsberatung GmbH, listen ausDeutschland, Österreich und fuer-das-ruhrgebiet.ruhr2010.de/pres- training. 16./17. SeptemberinKöln: Fon: 089 /288 90 –480, E-Mail: der Schweiz aus. Zugelassensind Bei- se-medien/journalistenpreis.html. Pressearbeitmit Fernsehsendern. [email protected], Internet: träge zu internationalen Themen ausden 27./28. SeptemberinZürich: Online-PR. www.salus-journalistenpreis.de. BereichenTV, Print, Radio undOnline,die OttoBrenner Preis Weitere PR-Seminare unter: www.me- zwischen 1. April 2009 und31. Juli2010 FRANKFURT. Der Preis unter dem Mot- dia-workshop.de. FriedrichVogel-Preise erstmals publiziertwurden. Teilnehmen to: „Kritischer Journalismus–Gründ- PRE, Bremen. 23./ 24.September: für Wirtschaftsjournalismus können Journalisten,Journalismus-Stu- liche Recherche stattbestellter Wahr- Grundlagen der Pressearbeit. 25./26. ESSEN. Ausgezeichnet werden journalis- dentenund Schülervon Journalisten- heiten“ wirdfür Beiträge verliehen, die September: DiePressemitteilung. tischeArbeiten, die dem Leser,Seher schulen, diezum Zeitpunkt derErstver- gesellschaftlichrelevante,aber vernach- TA,Augsburg. 5. August in München; oder Hörer das Thema „Wirtschaft“ ver- öffentlichung nichtälter als 34 Jahre lässigte Themen ins Blickfeld der Öffent- 10. August in Stuttgart: PR-Meldung I. ständlich nahe bringen.Vergeben wer- waren. Als Preis winkt eine 3-wöchige lichkeit rücken. Journalisten sollen er-

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mutigt werden,unbequeme Fragenauf- audiovisuelle Medien,deren Beiträge mit Negativ-Schlagzeilen in Verbindung reicht werden. Siesollen zwischen zugreifenund Missstände in Politik, zwischen dem 1. Oktober 2009 und gebracht. Der KausaMedienpreis 2010 1. September2009 und 1. Oktober2010 Wirtschaftund Gesellschaft klar zu be- dem 31.August 2010 in einem der will zu einer differenzierten Berichter- erschienensein. Dotierung: Insgesamt nennen. Eingereicht werdenkönnen 27 EU-Mitgliedstaaten, in Island oder stattungüber kulturelle Vielfalt in Be- 3.000 €. Einsendeschluss: 1. Oktober. Beiträge aus Print,Hörfunk,Fernsehen Norwegenveröffentlicht bzw.ausge- rufsbildung undArbeitswelt beitragen. Kontakt: Medizin &PRGmbH, Ricarda undInternet. Dotierung:Insgesamt strahlt worden sind.Dotierung: Auf na- Gesuchtwerden interessante Geschich- Wille,Fon: 02 21 /775 43 –14, E-Mail: 45.000 €, außerdem werdeninZusam- tionale Ebene 800 €, auf europäischer ten über Ausbildungswege vonMigran- [email protected],Internet: menarbeitmit netzwerk recherchedrei Ebene insgesamt9.500€.Einreich- ten in den Kategorien Print /Online, http://pulmonale-hypertonie-ev.de/con- Recherche-Stipendien in Höhevon je schluss: 31.August.Informationen: Rundfunk und TV.Dotierung: Insgesamt tent/home/journalistenpreis.php. 5.000 €ausgelobt. Einsendeschluss: Zu Print-und Onlinebeiträgen: E-Mail: 25.000 €. Bewerbungsschluss: 15. Sep- 13. August. Kontakt: OttoBrenner Stif- [email protected] tember.Informationen: Jobstarterbeim Film tung, JanBurzinski, Fon: 069 /6693– m; zu audiovisuellen Beiträgen: E-Mail: Bundesinstitut fürBerufsbildung (BIBB), 25 76, www.otto-brenner-preis.de. [email protected], Inter- Seda Rass-Turgut, Fon: 02 28 /107 – Menschenrechts-Filmpreis net: www.2010againstpoverty.eu/jour- 15 38, E-Mail: rass-turgut@bibb. de, NÜRNBERG.Der Deutsche Menschen- Forum Gutes Hören nalistaward. http://jobstarter.de/kausa. rechts-Filmpreis wird anlässlich des In- MÜNCHEN. Journalisten aller Medien- ternationalen Tages der Menschenrech- sparten sindaufgerufen, von Menschen DGPPN-Preis Herta-Seebaß-Medienpreis te verliehen. Er zeichnet herausragende oderEreignissen zu schreiben undzu BERLIN.Die Deutsche Gesellschaftfür BONN.Der Medienpreis der Deutschen Film- undFernsehproduktionen in ver- berichten,die mit dem Hören zu tun Psychiatrie, Psychotherapie undNerven- Rheuma-Liga steht2010 unterdem schiedenen Kategorien aus, die sich haben. Unter dem Motto „Faszination heilkunde schreibt den DGPPN-Medien- Motto „Rheuma –keine Frage des Menschenrechtsthemen annehmen und Hören“soll es darum gehen, denHör- preis fürWissenschaftsjournalismusaus Alters“.Journalisten aus allen Medien- würdigt zugleich das oftlebensgefährli- sinn, seine Bedeutung für Lebensquali- Zielist dieFörderung derPublizistik und bereichen sind aufgerufen, Beiträge aus che Engagementvon Filmemacherinnen tät und menschliches Zusammenleben, des journalistischen Nachwuchses im den Jahren2009 und 2010 einzureichen. und Filmemachern. Preise werden in den seine Verletzbarkeit unddie vielseitigen Themenfeld Psychiatrie,Psychotherapie Mögliche Aspekte:Was heißt es,auf Kategorien„Profi“, „Amateur“, „Film- Möglichkeiten moderner Hörsystem- und seelische Gesundheit. Dieeingereich- Dauermit einer rheumatischen Erkran- hochschulen“ und„Kurzfilme /Magazin- Versorgungdarzustellen. DieBeiträge ten Arbeiten sollen allgemein verständ- kungden Alltag zu bestreiten?Welche beiträge“ vergeben.Eingesendet werden müssen zwischen 15.August 2009 und lich sein unddas Wissen überdiese Be- Therapiemöglichkeiten bietet die mo- können Produktionen ausden Jahren 15. August 2010 im deutschsprachigen reiche fördern. Zugelassen sindBeiträge derne Medizin undwelche Unterstüt- 2008 bis2010. Dotierung:1.500€je Raum in einem Online- oderPrintmedi- aller Mediensparten, die zwischen dem zungerfahren Betroffene? Dotierung: Kategorie.Einreichschluss: 15.Septem- um publiziert worden sein.Dotierung: 1. September 2009 unddem 31.August Insgesamt 5.000 €. Einsendeschluss: 30. ber.Informationen: Evangelische Me- Insgesamt 10.000Euro.Einsendeschluss: 2010 publiziertworden sind.Dotierung: September.Kontakt: Deutsche Rheuma- dienzentraleBayern, Claus Laabs,Fon: 22. August. Informationen: Forum Gutes 10.000 €. Einreichschluss: 1. September. LigaBundesverband,ReferatÖffentlich- 09 11 /430 42 11, E-Mail: info@men- Hören,Fon: 089 /18937897–11, Infos:Geschäftsstelle DGPPN, keitsarbeit, Susanne Walia, Fon: 02 28 / schenrechts-filmpreis.de,Internet: E-Mail: [email protected], Dr.Thomas Nesseler, Fon: 030 /240477 766 06 –11, E-Mail: bv.walia@rheuma- www.menschenrechts-filmpreis.de. www.forum-gutes-hoeren.de/Presse/Pu- –210, E-Mail: [email protected], liga.de,Internet: www.rheuma-liga.de. blizistik-Preis-2010.html. Internet: www.dgppn.de/de_ preisaus- Rundfunk schreibungen_157.html. Deutscher Reporterpreis Hansgrohe-Preis HAMBURG. Der Preis will Journalisten Rundfunkpreis Mitteldeutschland – FRANKFURT. Die Auszeichnungwird für Heureka-Wissenschaftspreis anspornen,die in Bereichen arbeiten, Fernsehen deutschsprachige journalistische Arbeiten FRANKFURT.Junge Journalistenbis zu wo Reportagen unter schwierigen Be- ERFURT. Der Preis würdigt hervorragende aus Print,Radio, TV oder Online-Medien 35 Jahrenkönnen sichumeinen der dingungen entstehen –etwaals Lokal- Programmbeiträge privater kommerziel- vergeben,die den alltäglichen Umgang vier Heureka-Preise fürWissenschafts- oder als Webreporter.Zum anderen ler undnichtkommerzieller Fernseh- mit Wasser thematisieren und zum journalismusbewerben.Sie werden in sollen dieAutoren motiviertwerden, produzenten ausThüringen, Sachsen Nachdenken überden Umgang mit die- den Kategorien Print, Hörfunk, Fernsehen schwierigeGeschichten zu recherchieren und Sachsen-Anhaltsowie aus Mittel- ser Ressource anregen. Ziel ist es,die und Online vergebenund sind mitje und zu schreiben, diesonst unerzählt deutschland insgesamt. Er hebtdas Diskussion zum Thema Wassereffizienz 5.000 Euro dotiert.Ausgezeichnet wer- blieben. Preise werdeninacht Katego- Engagement derMitarbeiter des in den anzureichern und für einen nachhaltigen denjournalistische Arbeiten, dieein rien vergeben:Beste Reportage,Beste drei Ländern lizenzierten privaten kom- Umgang mitder Ressource zu werben. medizinisch-wissenschaftliches Thema Kulturreportage,Beste politische Repor- merziellen undnichtkommerziellen Dotierung: 5.000 €. Einsendeschluss: allgemeinverständlich undjournalistisch tage,Beste Lokalreportage,Beste Web- Fernsehensbei der Berichterstattung 31.August.Informationen: Klenk & anspruchsvollvermitteln. Die eingereich- reportage,Bester Essay, Bestes Inter- über diese einzelnen drei Länder wie Hoursch GmbHund Co.KG, Katharina ten Arbeiten müssen in den vergangenen view, Rasender Reporter.Dotierung: Ins- über die gesamte RegionMitteldeutsch- Stein, Fon: 069 /719168–37, E-Mail: zwölf Monaten im deutschsprachigen gesamt 25.000 €. Einsendeschluss: landhervor. Der Preis wird in den Kate- [email protected], Raum veröffentlichtworden sein. Ein- 1. Oktober. Kontakt: Reporter-Forum gorien „Bester Beitrag/Bestes Porträt“ Internet:www.hansgrohe.com/com_de/ sendeschluss: 15. September. Kontakt: e.V.,Matthias Thiele,E-Mail: (insgesamt 4.500 €),„BesteNachricht 132569.htm. Heureka-Sekretariat, c/oMS&L,Chris- [email protected], im Fernsehen“(Insgesamt 4.500 €) so- tian von Berg, Fon: 069 /6612456 – Internet: www.reporter-forum.de. wie „Beste Werbung“ (Insgesamt 1.000 Gegen Armut und Ausgrenzung 83 40, E-Mail: [email protected], €) vergeben.Weiterhin werden drei Län- BRÜSSEL. Der„Journalistenpreis Euro- www.heureka-journalistenpreis.de. Journalistenpreis Lungenhochdruck derpreise (je 500€)für besonders län- päisches Jahr 2010“ derEuropäischen RHEINSTETTEN.Der Journalistenpreis derspezifische Themen ausgelobt sowie Kommission würdigt Arbeiten zum KausaMedienpreis prämiert Beiträge,die sich durch sorg- ein Sonderpreis zum Thema „Wir sind Thema „Bekämpfung vonArmut und BONN.InDeutschland leben fast 16 fältige Recherche undeinfühlsame ein Volk –von derfriedlichen Revolution sozialer Ausgrenzung“, die die Bewusst- Millionen Menschen mit Migrationshin- Aufarbeitung des Themas „Pulmonale zur Wiedervereinigung“ (1.000€). seinsbildung unddas bessereVerständ- tergrund. Viele vonihnen habenihren Hypertonie“ sowie dessen allgemeinver- Kontakt: ThüringerLandesmedienanstalt nis sozialer Problemlagen fördern. Platz in derdeutschen Gesellschaftge- ständlicher Vermittlungauszeichnen. (TLM),Stichwort „Fernsehpreis“ Fon: Teilnahmeberechtigt sindJournalisten funden.Dennoch werden Migrantinnen Texte aus Print,TVund Hörfunk können 03 61 /21177-0, E-Mail: [email protected], aus denBereichen Print-, Online- oder undMigranten in den Medien zu oft in jederjournalistischen Stilform einge- www.tlm.de/tlm/radio_tv/rundfunkpreis

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LfM-Campus-Radio-Preis im DortmunderPumpwerkEvinger Bach Zehn JahreJournalistenakademie Mont Schauberg)berufen undlöste die DÜSSELDORF.Die Landesanstalt für besichtigt werden. Öffnungszeiten: MÜNCHEN. Waszeichnet guten Online- beiden bisherigen Chefredakteure Medien NRW(LfM) vergibt denLfM- Samstag:14bis 18 Uhr, Sonntag: 12 bis Journalismusaus? Wasbrauchen Jour- Hans-JürgenGreye und Jörg Biallas Campus-Radio-Preis für herausragende 17 Uhr.Infos: www.bridges-projects.com. nalisten heute,umText, Bild, Audio, ab.Greye wurde zweiter Chefredakteur, hochschulbezogene Programmleistungen Video undSocial Media zielgruppenge- Biallas schied aus seiner Funktion aus. im Campus-Radio in Nordrhein-West- Varia recht zu gestalten? Alldas willdie falen. Vergeben werden Preise in den Münchner Journalistenakademie ange- OliverAuster,bisher Nachrichtenchef Kategorien„Moderation“,„Hochschule“, Dieter Baacke Preis henden underfahrenen Journalisten in der Bundesredaktionvon Bild, wird „Wissenschaft“ undbeste „Morning- BIELEFELD.Die Gesellschaftfür Medien- vermitteln.Mit einer Reihevon öffent- Leiterder Düsseldorfer Redaktion und Show“. Dotierung: Je Kategorie 1.250 €. pädagogik und Kommunikationskultur lichenVeranstaltungen feiert sie 2010 übernimmtaußerdem dieGesamtverant- Bewerbungsschluss: 24. September. (GMK)und das Bundesministerium für zehnjähriges Jubiläum: Beim Münchner wortungfür alleAusgaben desBlatts in Infos:LfM, Dr.Peter Widlok, Fon: 02 11 / Familie,Senioren, Frauen und Jugend Mediengespräch (http://www.medien- NRW. Der bisherige NRW-Koordinator 770 07 –141, E-Mail: pwidlok@lfm- prämieren beispielhafteMedienprojekte gespraeche.de) am 13.Oktober zum WilfriedPastors wird sich weiterhinden nrw.de, Internet: www.lfm-nrw.de/hoer- der Bildungs-, Sozial- undKulturarbeit. Thema Online-Journalismus ist der Ein- KontaktenzuPolitikund Wirtschaft wid- funk/campusradiopreis/2010/. Im Mittelpunkt steht herausragende tritt frei. Am 2. und3.Oktober gibt es men sowie eine eigene Kolumneschreiben. Medienpädagogik;bewertet wird nicht ein kostenlosesBarcamp zum Thema Fotografie allein das Produkt, sondern auch der Videojournalismus.Und wer dieFach- AlexandraBerger,zuletztTextchefin medienpädagogischeProzess. Katego- tagung „Journalismus lehren“ verpasst bei Cosmopolitan,wird stellv.Chef- Deutscher Preis rien: Projektevon und mitKindern, hat, kann alles im Jubiläumsband nach- redakteurindes Frauenmagazins. fürWissenschaftsfotografie Projekte vonund mitJugendlichen, in- lesen (kostenfreierDownload auf LEINFELDEN-ECHTERDINGEN.Zum terkulturelle undinternationaleProjekte, http://www.journalismus-lehren.de). Wilhelm Bing,Verleger undChefredak- Wettbewerb der Zeitschrift„Bildder Intergenerativeund integrative Projekte, teur derWaldeckischenLandeszeitung Wissenschaft“ sindalle eingeladen, die Projekte mit Netzwerkcharakter.Dotie- Lehrgang (Korbach) und derFrankenberger Zei- im Zeitraum vom1.Januar 2009 bis rung:JeKategorie 2.000 €. Einreich- Presse-und Öffentlichkeitsarbeit tung,wurdeals Vorsitzender der Gesell- 31. Juli2010 Menschen und Objekte in schluss: 31. August. Kontakt: Gesell- MÜNCHEN.Am8.Oktober startet an schafterversammlung unddes Gesell- Wissenschaft und Forschungbeispiel- schaft für Medienpädagogik und Kom- der Journalistenakademie Hoofacker der schafterausschusses vonRadio/TeleFFH haft fotografiert haben. Der Preis wird munikationskultur(GMK), Fon: 05 21 / berufsbegleitende Lehrgang„Presse- (Bad Vilbel) ebensowiedergewählt wie in den Kategorien „Einzelfoto“, „Mikro- 67788, E-Mail: [email protected], undÖffentlichkeitsarbeit klassischund sein Stellvertreter HansGeorgSchnü- /Makrofotografie“, „Reportage“ und Internet: www.dieterbaackepreis.de. online“.Der neunmonatige Kurs vermit- cker,Sprecher der Geschäftsführung „Sonderpreis Zukunft gestalten“ verge- telt das komplette journalistische und der Verlagsgruppe Rhein Main (VRM). ben. Dotierung: Insgesamt 24.000€. ver.di Literaturpreis medientechnische Handwerkszeug zur Einsendeschluss: 30. Juli. Informationen: BERLIN-BRANDENBURG.Zum siebten Medien-Kommunikation.Schwerpunkt Jürgen Brautmeier,ab1.September Susanne Söhling, Fon: 07 11 /759 43 79, Mal wirdder ver.di Literaturpreis aus- liegt aufPresse- undÖffentlichkeitsar- Direktor der Landesanstalt fürMedien www.deutscherpreisfürwissenschafts- geschrieben, 2010 im Genre Prosa. Ein- beit online: Konzipieren, Schreiben, Ge- NRW(LFM), wurdeinder Nachfolge fotografie.de,http://fotopreis.tpk6.de. gereicht werden können veröffentlichte staltenfür Internet und Neue Medien; von Dunja Mijatovic (Bosnien /Herze- Werkezeitgenössischer deutschsprachi- dieGestaltungvon Printmedien und gowina)zum Vorsitzenden der Europäi- PUNKT-Foto ger Literatur in Buchform, die innerhalb Eventswird ebenfalls gelehrt. Der Lehr- schen Plattform der Regulierungsbehör- MÜNCHEN. Acatech,die Deutsche Aka- der letzten drei Jahre in Erstauflageer- gangist zur Förderung mitBildungsgut- den (EPRA) gewählt. demie der Technikwissenschaften, ver- schienensind undnicht durch die Auto- schein zertifiziert. Kosten: 3.500 €(dju- leiht den PUNKT als Preis fürheraus- rin oder den Autor(mit)finanziert wurden. bzw.verdi-Mitglieder erhalten 50 Pro- Bundesverband Deutscher Zeitungsver- ragenden Technikjournalismus. Für die Dotierung: 5.000 €. Einsendeschluss: zent Rabatt).Anmeldung und Lehrgangs- leger (BDZV): HelmutHeinen (Heraus- Kategorie Foto können Einzelfotos und 31. August. Bewerbungensind zu senden ort:JournalistenakademieDr. Hooffacker, geber Kölnische/Bonner Rundschau) Fotoserien eingereichtwerden. Prämiert an: ver.di, FB 8(Fachbereich Medien, Arnulfstr.111-113, 80634 München, wurde als Präsident ebensoimAmt werdenEinsendungen,die das Verständ- Kunst und Industrie), KöpenickerStr.30, Fon: 089 /167 51 06, E-Mail: bestätigt wie die Vizepräsidenten Wolf- nis und dieAkzeptanzvon Innovationen 10179 Berlin. Nachfragen: AnkeJonas, [email protected], gang Pütz (Remscheider General-An- und derenAnwendungsmöglichkeiten Fon: 030 /8866–5403. Internet: www.journalistenakademie.de. zeiger), RichardRebmann (Südwest- unterstützen und neue Wege eröffnen. deutsche Medienholding), Rudolf Dotierung: 5.000 €. Einsendeschluss: Stipendien-Programm: Knepper (Axel Springer AG) und Hans 16.August.Kontakt: Jann GerritOhlen- Migranteninden Journalismus GeorgSchnücker (Verlagsgruppe dorf, LeiterPresse- undÖffentlichkeits- BERLIN.Mit ihrer gemeinsamen journa- RheinMain). arbeitacatech,Fon: 089 /52030940, listischen Nachwuchsförderung ermög- leute E-Mail: [email protected],Internet: lichen die Heinrich-Böll-Stiftung, die taz, CordDreyer,Chefredakteur der www.acatech.de. radioeins,die AgenturZum goldenen TomAdams,bis 2009 Geschäftsführer Agenturgruppe ddp/DAPD,übernahm Hirschen und dieDeutsche Welle inte- undProgrammdirektor bei Sky Radio zugleich die Geschäftsführung. BRIDGESFotoprojekt ressierten jungen Migranten/-innen den undRadioBob (Kassel), lösteinder Sein Vorgänger Franz Maurer verließ Emscher Zukunft Einstieginden Journalismus. Ein studien- gleichen Funktionbeim privaten Hör- das Unternehmen. DORTMUND.Mit dem BRIDGESFoto- begleitendes Qualifizierungsprogramm funksender Main FM (Frankfurt), projekt Emscher Zukunft hat dieEm- bietet handwerkliche journalistische Kom- dessen neuer Mehrheitsgesellschafter MartinaFietz,bisher Parlamentarische schergenossenschaft ein Projekt ins petenzsowie Themenworkshops etwa zu über die Tochter Energy Mediengruppe Korrespondentin bei der Zeitschrift Leben gerufen, das seit2005 Fotografen Demokratie,Ökologie,Feminismus,in- der französische Radiokonzern NRJist, Cicero,wechselte in der gleichen Funk- dazu einlädt, sich künstlerisch mit dem ternationaler Politik, Globalisierung etc. Ralf Reisel ab. tion zu Focus Online. Wandelund derEntwicklung des Nächster Bewerbungstermin: 1. Sept. nördlichenRuhrgebiets auseinanderzu- Kontakt: Heinrich-Böll-Stiftung, Bärbel Hartmut Augustin,bislang Leiter des Andreas Fischer,bisher stellv.Direktor setzen. Dieprämierten Fotoserien zum Karger,Fon: 030 /285 34 –400, E-Mail: Ressorts Berlin/Brandenburg bei der der Niedersächsischen Landesmedien- Thema „us /them –Nähe und Distanz“ [email protected],www.boell.de/stipen- Berliner Zeitung, wurde zum Chefredak- anstalt(NLM), wurdeals Nachfolger von könnennoch biszum bis26. September dien/bewerbung/bewerbung-1724.html. teur der Mitteldeutschen Zeitung (M.Du- Reinhold Albert zum Direktor gewählt.

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Christian Granderath,derzeit Produ- Christoph Lütgert,langjährigerChef- keitsarbeit tätig undMitarbeiter der wird ab Oktober als Herausgeber fun- zent der Produktionsfirma TeamWorx reporterdes NDR,geht in den Ruhe- Medienagentur BBA, übernahmneben gieren. (Köln), wirdinder Nachfolge der entlas- stand, wasihn nicht daran hindert, dem Ressort Auto &Bikes auch das senen Doris Heinze zum 1. September beim HamburgerStraßenmagazin Hinz Technikressort. UlrichWilhelm,bisher Leiter des Leiter der NDR-AbteilungFernsehfilm, &Kunzt einzusteigen. Bundespresseamtes undSprecher der Spielfilm undTheater. ArneStuhr,zuletztRedaktionsleiter Bundesregierung, folgt als Intendant AlexanderMarguier,bisher bei der von manager magazinOnline,wechselte des BR zum 1. Februar2011 auf ChristophGrote,bislang Chefredakteur FrankfurterAllgemeinen Sonntagszeitung zur Beratungsgesellschaftfür Unter- Thomas Gruber. der Stuttgarter Nachrichten undvon Leiterdes Gesellschaftsressorts,folgte nehmens- und Betriebskommunikation Sonntag Aktuell (MHS Medienholding als stellv. Chefredakteurvon Cicero (Me- Faktenkontor (Hamburg). UlrikeWinkelmann,bisher Korrespon- Süd),wird Geschäftsführer bei der Olden- dienhausRingier) auf Markus C. Hurek, dentin im Parlamentsbüro der taz, über- burgischen Volkszeitung. der zum Focus wechselte.Auch Til SWR-Landesrundfunkrat Baden-Würt- nahm das Politik-Ressort des Meinungs- Knipper,bislang Redakteur beim Han- temberg: Volker Stich,Leiter des mediums der Freitag von Lutz Herden, UweGrund,Vorsitzender desDGB delsblatt, verstärkt als Ressortleiter Ka- Beamtenbundes BW,wurdeimAmt des der künftig als Kommentator undLeit- LandesbezirksNord und Abgeordneter pital die Redaktion des MagazinsCicero. Vorsitzenden bestätigt; Stellvertreterin artikler wirken undweiterhin das Feld derSPD in der Hamburgischen Bürger- bleibt Birgit Kipfer,früher SPD-Land- der Außenpolitik betreuen wird. schaft, folgte als stellv.Vorsitzender des Steffen Mayer,zuletztPressesprecher tagsabgeordnete. NDR-Rundfunkratsauf UlrikeFürniß der Birthler-Behörde,wird Korrespondent vom DGB Landesbezirk Nord,die das im Hauptstadtbüro der Nachrichten- Christinavon Ungern-Sternberg,zu- Amt auspersönlichen Gründen aufgab. agentur DAPD. letztNachrichtenmoderatorin beiN24, führt künftig durch das Programm von preise Peter Hogenkamp,bislang Geschäfts- Michael Pagel,Mitglied der B.Z.-Chef- Phoenix. leiter des Online-Verlags undder Agen- redaktion, folgte als stellv. Chefredak- FeoAladag (Berlin) gewann mitihrem tur Blogwerk AG (Social Media), wech- teur des Blatts auf Elmar Schnitzer, AndréUzulis,früher Chefredakteurdes Debütfilm„Die Fremde“ den mit selt als Leiter Digitale Medien Anfang der ausschied. Nordkurier (Neubrandenburg) undzu- 25.000$dotiertenHauptpreisdes August zur NZZ-Mediengruppe. letztder Wirtschafts-TageszeitungNach- Tribeca Filmfestivals in New York. Personalia bei NEON (G+J): Vera richten fürAußenhandel(Frankfurt/Main), Sibel Kekilli in der Hauptrolle wurde Thomas Jansing,langjährigerBR- Schröder,zuletztRedakteurin fürbe- folgte als Chefredakteur desSüdkurier als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Unterhaltungschef, wirdGeschäftsführer sondere Aufgaben,wurdestellv.Chef- (Konstanz,Verlagsgruppe Georg von der BR-Benefiz-Aktion„Sternstunden“, redakteurinder Zeitschriftund zugleich Holtzbrinck) auf Thomas Satinsky,der Götz Alsmann,Musiker,Moderator und die er 1993 initiiert hatte. auch desFamilien-Magazins NIDO. Anfangdes Jahresgeschäftsführender TV-Entertainer,erhielt den mit 2.500 € HeikeKottmann,bisher als freie Repor- Verleger der Pforzheimer Zeitung wurde. dotierten Münchhausenpreis 2010 der Volker Kithil,bisher Chefredakteurder terin u.a.auch für NEON tätig,trat in Stefan Lutz,der den Südkurier unter- niedersächsischen Stadt Bodenwerder. Frauenzeitschrift Schöne Woche,folgte die Redaktion ein, ebenso Ann-Kathrin dessen kommissarisch geleitet hatte, in dergleichen Position beiWoche Heu- Eckardt,zuvor beider SZ. Philipp bleibt stellv.Chefredakteur. 19.Axel SpringerPreis fürjunge Journa- te (beidePabel-MoewigVerlag /Bauer Schwenke,derzeit in der Redaktion listen–Kategorie Print (je 6.000 €) – Media Group)auf Cornelia Mangels- vonZeit-Campus, wirdabOktober die Michael Watzke,bisher u.a.Chef- 1. PreisLokale/Regionale Beiträge: Dr. dorf,die das Unternehmen verließ. NEON-Redaktion verstärken; zur selben reporterbei Antenne Bayern,folgte als JohannesBruggaier,„Ein ‚Professor’ Bei Schöne Woche rückte die bisherige Zeit wechselt PatrickBauer,Redakteur Landeskorrespondent desDeutschland- erobert Grenzen“ (MediengruppeKreis- stellv.Chefredakteurin GittaKabelitz fürbesondere Aufgaben,für das Blatt radiosinBayernauf Barbara Roth, zeitung); 1. Preis Überregionale /Natio- zur Leiterin auf. nach Berlin. dieindie Abteilung„Hintergrund“ des nale Beiträge: KarenKrüger,„Kemal Deutschlandfunks wechselte. rüber“ (FAZ);1.Preis Wochen-/Monats- Dr. Carsten Könneker,seit 2002 für Sabine Rossbach,bislang stellv.Direk- publikationen: JohannesGernert, den Verlag Spektrum der Wissenschaft torin undLeiterin des Programmbereichs Blanka Weber,bislang Nachrichten- „Kampfzone Kasse“ (Sonntaz).Katego- (Verlagsgruppe Georg vonHoltzbrinck) Fernsehen im NDR Landesfunkhaus Redakteurin undModeratorindes MDR- rieFernsehen –1.Preis: Laetitiavon tätig,folgtzum 1. Januar 2011 als Chef- Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin), Fernsehmagazins„Thüringen-Journal“, Baeyer,„Brief an dieEltern“ (ZDF neo); redakteur desWissenschaftsmagazins folgt zum 1. Oktober als Direktorin des lösteimErfurter Korrespondentenbüro 2. Preis: TimoGroßpietsch,„Der Schul- Spektrum der Wissenschaft aufDr. NDR Landesfunkhauses Hamburg auf vonDeutschlandfunk, Deutschlandradio leiter –lehren,lachenleiden“ (NDR / Reinhard Breuer,der Leiter einer neu Maria von Welser,die in den Ruhe- Kultur undDRadioWissen UlrikeGreim ARD);3.Preis: Dennis Gastmann, gegründetenEntwicklungsredaktion in- stand tritt. ab,die fürdas Deutschlandradio weiter- Thomas Hipp,Marco Lange und nerhalb des Verlags wird. Könneker löst hin als freie Mitarbeiterinund Autorin Matthias Sdun,„Mit 80.000 Fragen außerdem als Chefredakteurvon spek- Torsten Rößler,bisher beim Privatsen- wirkenwird. um dieWelt: USA“ („Weltbilder Spezial“, trumdirekt.de RichardZinken ab,der der radio SAW Koordinator für dieBe- NDR). Kategorie Hörfunk –1.Preis: zum Gesamtverlagsleiter avanciert. richterstattung der Landesstudios,wo- Roger de Weck,früher u.a.Chefredak- MagdalenaBienert,„Ein blutigesLa- beierselbst fürdie Regionen Altmark teur derWochenzeitung DieZeit, zuletzt ken–Deine ganze Zukunft. Vonneuer GerdKorinthenberg,bisher Kulturkor- undHarz zuständigwar,folgtals Leiter freierPublizist und Kolumnist fürMedien Unschuld füreine Nacht“ (Radio Fritz, respondentder dpa, wird Leiter einer des radio SAW-Landesstudios Halle auf in der Schweiz, in Deutschland und RBB);2.Preis: Sven Preger,„Geburts- neu geschaffenen Presseabteilung der Maja Gunkel,die zum MDR wechselte. Frankreich, wirdAnfang 2011 General- tag Michael Ende“(„ZeitZeichen /Stich- Kunstsammlung NRW (Düsseldorf). direktor des öffentlich-rechtlichen Schwei- tag“, WDR 5);3.Preis: Jörg-Rüdiger TinaSchuschill,zuletztimVertrieb von zer Rundfunks undFernsehensSRG. Schneider,„Notausgänge aus derKrise Karlheinz Link,bisher Musikredakteur news aktuell, lösteals Leiterin des Haupt- –Suche nach alternativen Wirtschafts- mit besonderen Aufgaben bei SWR4 stadtbüros derdpa-Tochter Ellen Wos- Wolfram Weimer,zuletztEntwick- systemen“ (RadioFritz, RBB).Kategorie Baden-Württemberg, löste als Leiter der nitzka ab,die ihre Elternzeit antrat. lungschefvon Focus,wurdebereits zum Internet –1.Preis: Volker Denkel und Redaktion Musik undUnterhaltung bei 1. Juli Mitglied der zuvor aus Helmut Katharina Wilhelm,„Das Rätsel Frau – derWelle GiselaBöhnke ab,die in den Peter Steinert,langjähriginden Be- Markwort und UliBaur bestehenden Geheimnisse in denBildern Botticellis“ Ruhestandging. reichen Kommunikationund Öffentlich- Chefredaktiondes Magazins; Markwort (botticelli.hr-online.de); 2. Preis: Niklas

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Schenck,„Die zweite Chance –Eine für denFernsehfilm „Aïcha“(France 2); ser für dieDokumentation „betrifft: lesGeheimnis“ (Stern); Investigation: Audio-Slideshow über AndreasKrieger“ Deutscher Preis/Information: Insa On- AuchHelfer brauchen Hilfe –Wenn Ein- Jürgen Dahlkamp,GuntherLatsch (faz.net/andreaskrieger); 3. Preis: Jan ken für dieDokumentation „Rich Bro- sätze die Seele quälen“ (SWR); Print: und JörgSchmitt für „Die Middelhoff- Hendrik Hinzel, SimonKremer und ther“ (ZDF); Unterhaltung:der deutsch- Mario Kaiser für„Herrn Inces Lohn“ Oppenheim-Esch-Connection“ (Der Marc Röhlig,„Souk-Magazine“ (souk- türkische Comedianund Kabarettist (Brandeins); Hörfunk: ElenaA.Grie- Spiegel); Humor: AndreasBock, Dirk magazine.de). Sonderpreis „20 Jahre Bülent Ceylan für seine Bühnenshow pentrog für„Der lange Schatten von Gieselmann, Fabian Jonas und Lucas Mauerfall“(10.000 €): Team 5der Axel „Bülent Ceylan live!“(RTL). Radio/ Bomben undFlucht“ („Gott unddie Vogelsang fürden „11Freunde-Live- Springer Akademie Berlin,„LittleBerlin Europäischer Preis/lange Programme Welt“, RBB).Der Preis ist mit insgesamt ticker“ (11freunde.de); Fotoreportage: –Ein Dorf deutscher Geschichte“ (little- ab 6Minuten: Inge Braun und Helmut 10.000€dotiert. Tomás Munita für „Die Inselder Qua- berlin.de).Wonicht anders angegeben, Huber für„Werd ich mit Singen len“ (GEO); Sonderpreis: MarcBau- waren die Preise mit 6.000 €/4.000€/ deutsch? Ein Featurezur Einbürgerung“ DerFilmproduzent BerndEichinger mann, Martin Langeder,Mauritius 2.000 €dotiert. (Deutschlandradio Kultur /NDR /RBB); wirdmit der Bayerischen Europamedail- Much und Bastian Obermayer für kurze Programmebis 6Minuten: Mag- le geehrt. „Briefevon derFront“ (SZ-Magazin); 22. Bayerischer Fernsehpreis –eine Aus- dalenaBienert für denBeitrag „Ein Preis fürdie Pressefreiheit: der Iraner wahl derPreisträger.Fernsehfilm /Dar- blutiges Laken–Deine ganze Zukunft. Der Henri Nannen Preis wird vonGru- Maziar Bahari (London)stellvertretend stellerin: Senta Berger für „Frau Böhm Vonneuer Unschuld füreine Nacht“ ner +Jahr und demStern ausgeschrie- füralle iranischen Journalistinnen und sagt nein“ (WDR/ARD); Darsteller: Her- (Radio Fritz, RBB).FörderpreisEuropean ben. Die diesjährigen Preisträger –Re- Journalisten,die in ihrem Land, das sie bert Knaup für „Erntedank“(BR). Se- Young Civis Media Prize: Katrine Philp portage /Egon Erwin Kisch Preis: Hania nichtverlassen dürfen, schwersten Re- rien und Reihen: Markus Schmidt- für dieDokumentation „Book of Miri“ Luczak für„Ein neuerBauch für Lenie“ pressalien ausgesetzt sind; Preis fürdas Märkl für dieProduktion von„Dahoam (The National Film School of Denmark). (GEO); Dokumentation: Katja Gloger, publizistische Lebenswerk: Helmut is Dahoam“ (BR);Darstellerin: Annette Der Preis warmit insgesamt 46.000€ JanChristophWiechmann und Giu- Schmidt.Der Preis ist mit insgesamt Frier für dieSerie „Danni Lowinski“ dotiert. seppe Di Grazia für „Amerikas dunk- 35.000€dotiert. (SAT.1);Darsteller: Florian Martens für dieKrimireihe „Ein starkes Team“ Das Deutsche Institut fürMenschen- (ZDF); Nachwuchsförderpreis: Nina rechte vergabsechs Recherche-Stipen- Weitere Preise findenSie im Web: Gummich für „AlleinunterSchülern“ dien in Höhevon je 1.500 €für journali- http://mmm.verdi.de/archiv/2010/06-07/service (SAT.1).Regie undBuch: Niki Stein für stische Beiträge zum Thema „Menschen „Bisnichts mehr bleibt“ (SWR /ARD); –Recht –Behinderung: Die neueUN- Drehbuch: Carolin Hecht für „Allein Behindertenrechtskonvention“.Print: Anzeigen unterSchülern“ (SAT.1);Sonderpreis Re- Rebecca Beerheide,Andrea Djifroudi, gie: Till Endemann für „Flug in die Johanna Schoener;Zusatzprämie Nacht –Das Unglück von Überlingen“ (1.000 €): Liane vonDroste.Online: (SWR/SF). Peter Mezger fürdie Aus- Daniel Drepper.Hörfunk: WibkeBer- landsberichterstattungaus demIran gemann und Isabel Fannrich-Lauten- (BR/ARD); DüzenTekkal und JanRas- schläger,Alexandra-Christina Hilmer. mus fürdas „Extra“-Spezial „Angst vor denneuen Nachbarn“ (RTL); Thomas Deutscher Lokaljournalistenpreis der Kufus (Produktion) und Volker Heise Konrad-Adenauer-Stiftung –1.Preis: (Regie)für dieDokumentation „24h Weser-Kurier (Bremen) für das Konzept Berlin“ (ARTE /RBB); Jörg Wontorra für „Überraschend nah“; 2. Preis: Berliner „Doppelpass“ (); Uta vonBor- Morgenpost für ihr Serienkonzept „Wir ries und Stephan Rebelein fürdie Re- sind einVolk –wir sindBerlin“; Sonder- portage „Leben aufkleinstem Fuß“ preis: ZeitungsverlagWaiblingenfür die („37Grad“, ZDF); Stefan Raab für sensibleBerichterstattung zum Amok- „Unser Star fürOslo“ (ARD /ProSieben). laufvon Winnenden. Weitere Preise – Ehrenpreis fürdas Lebenswerk: Klaus Lebenshilfe: Augsburger Allgemeine; Doldinger.Die Preissumme betrug ins- Investigativer Journalismus: General- gesamt 160.000 €. Anzeiger Bonn;Heimat: Reutlinger Ge- neral-Anzeiger; Serie: NeuePresseHan- Felix Berth gewann für denLeitartikel nover;Zeitgeschichte: Berliner Kurier, „Hartz, aber fair“ (SZ)den Medienpreis Berliner Zeitung, FränkischerTag, Süder- des Berufsverbandes der Kinder-und länder Tageblatt; Demokratie: Braun- Jugendärzte (BVKJ). schweiger Zeitung.

Sylvia Bleßmann,Leiterin des ZDF- Der „Deutsche Preis fürdie politische Landesstudios in Schwerin, wurde mit Karikatur“ wirdvon derbaden-württem- dem Landes-Medienpreis Mecklenburg- bergischen Akademiefür Kommunikation Vorpommern ausgezeichnet. vergeben. 1. Preis(5.000 €): Anna Hart- mann-Allgöwer (Schweizerische Ärzte- 23.Civis Medienpreis fürIntegration zeitung); 2. Preis(2.500 €): Rolf Henn und kulturelle Vielfalt –Fernsehen / alias Luff (StuttgarterZeitung); 3. Preis Europäischer Preis /Information: (1.500 €): ReinerSchwalme (Tages- Frédéric Castaignède für dieDoku- spiegel). mentation „Grand Format: La Cité des Romes“ (ARTE);Unterhaltung: Yamina DRK-Medienpreisdes Deutschen Roten Benguigui und Dominique Lancelot Kreuzes –Fernsehen: Wolfgang Klau-

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