Leitfaden Zur Renaturierung Von Feuchtgebieten in Brandenburg Studien Und Tagungsberichte Des Landesumweltamtes
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Studien und Tagungsberichte Band 50 Leitfaden zur Renaturierung von Feuchtgebieten in Brandenburg Studien und Tagungsberichte des Landesumweltamtes Band 50 Leitfaden zur Renaturierung von Feuchtgebieten in Brandenburg Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeiner Teil 4 1.5 Maßnahmen 54 1.5.1 Maßnahmen im Einzugsgebiet 54 1.1 Einführung 4 1.5.1.1 Wiederherstellung von 1.1.1 Einleitung 4 Binneneinzugsgebieten 54 1.1.2 Benutzungsschlüssel 1.5.1.2 Waldumbau in Waldeinzugsgebieten 57 für den Leitfaden 6 1.5.1.3 Nutzungsumwandlung bzw. Nutzungs- extensivierung in landwirtschaftlich 1.2 Feuchtgebiete in Brandenburg – genutzten Einzugsgebieten 59 Zustand und Gefährdung 7 1.5.1.4 Einrichtung von Pufferstreifen/-zonen 1.2.1 Quellen 7 um Feuchtgebiete 60 1.2.2 Fließgewässer 9 1.5.2 Maßnahmen im Feuchtgebiet 60 1.2.3 Sölle 11 1.5.2.1 Sohlaufhöhung durch Schwellen in 1.2.4 Seen 13 Fließgewässern 60 1.2.5 Moore 15 1.5.2.2 Einbringen biologischer Hindernisse 1.2.6 Auen 23 in Fließgewässer und Initiierung der Mäanderbildung 62 1.3 Nutzung von Feuchtgebieten 25 1.5.2.3 Umbau von Stauen und Abstürzen 1.3.1 Geschichte der Melioration 25 in Sohlgleiten 64 1.3.2 Anpassung des Meliorationssystems 1.5.2.4 Einbau fester Staue in Abflussgräben in Mooren und Auen 28 von Mooren und Seen 66 1.3.3 Alternative Nutzungsverfahren 31 1.5.2.5 Fischwanderhilfen 68 1.5.2.6 Ersatz von Verrohrungen 70 1.4 Grundsätze für die Renaturierung 1.5.2.7 Entfernung von Sohl- und Böschungs- von Feuchtgebieten 32 sicherungen in ehemals natürlichen 1.4.1 Begriffliche Grundlagen 32 Fließgewässern 71 1.4.2 Vorbereitung von 1.5.2.8 Wiederherstellung des natürlichen Renaturierungsmaßnahmen 33 Gewässerverlaufes 73 1.4.3 Besonderheiten bei Fließgewässern 1.5.2.9 Modifizierte Gewässerunterhaltung 74 und Mooren 39 1.5.2.10 Schaffung von Überflutungsflächen 76 1.4.3.1 Fließgewässer 39 1.5.2.11 Initialpflanzung zur Etablierung 1.4.3.2 Moore 42 von Auwäldern 78 1.4.3.2.1 Horizontale Moore 44 1.5.2.12 Seesanierung 79 1.4.3.2.2 Geneigte Moore 47 1.5.2.13 Entschlammung und 1.4.3.2.3 Braunmoos- und Torfmoosmoore 50 Wiederherstellung von Söllen 81 1.4.3.2.4 Einfache Erfolgskontrolle nach 1.5.2.14 Schöpfwerksstilllegung 84 der Renaturierung von Mooren 53 1.5.2.15 Rückbau von Dränagen 86 1.5.2.16 Beseitigung von Bauwerken an Quellen 86 2 INHALTSVERZEICHNIS 2 Ausgewählte Projekte in 3 Fördermöglichkeiten und Feuchtgebieten 88 Genehmigungsverfahren 156 2.1 Quellen im Schlosspark Prötzel 90 2.2 Polzowkanal 92 3.1 Fördermöglichkeiten 156 2.3 Gewässersystem der Buckau 95 3.1.1 Landes-, Bundes- und 2.4 Stöbber 99 EU-Förderungen (Auswahl) 156 2.5 Bäke/Klosterheide 105 3.1.2 Stiftungen (Auswahl) 162 2.6 Soll bei Trampe 108 3.1.3 Auswahl bisher geförderter 2.7 Byhleguhrer See 111 Renaturierungs-Projekte 163 2.8 Moor am Wummsee 114 3.1.3.1 Landesförderung 163 2.9 Quellmoore in der 3.1.3.2 Bundesförderung 168 Sernitz-Niederung 118 3.1.3.3 EU-Förderung 169 2.10 Lehstsee-Niederung 124 2.11 Altes Moor/Loben 128 3.2 Planungs- und 2.12 Nuthe-Nieplitz-Niederung 132 Genehmigungsverfahren 170 2.13 Großes Postluch/Ganz 137 3.2.1 Erforderliche Genehmigungen und 2.14 Demnitzer Mühlenfließ 141 Übersicht über Genehmigungs- 2.15 Oelsiger Luch 148 verfahren 170 2.16 Havelländisches Luch 152 3.2.1.1 Wasserrechtliche Erlaubnis für die Benutzung eines Gewässers (nach § 7 WHG) 170 3.2.1.2 Planfeststellung und Plangeneh- migung bei der Herstellung, Beseitigung bzw. wesentlichen Umgestaltung eines Gewässers (nach § 31 WHG) 171 3.2.1.3 Sonstige häufig erforderliche Genehmigungen 174 3.2.1.4 Übersicht zu Maßnahmen und notwendigen wasserrechtlichen Genehmigungen 174 3.2.2 Beispiel: Plangenehmigung zur Wiedervernässung eines Durchströmungsmoores im Stechlinseegebiet 177 4 Anhang 178 4.1 Literatur 178 4.2 Begriffserklärungen 180 4.3 Abkürzungsverzeichnis 184 4.4 Abbildungsverzeichnis 184 4.5 Bildverzeichnis 186 4.6 Tabellenverzeichnis 189 4.7 Verzeichnis wichtiger Datenquellen 190 INHALTSVERZEICHNIS 3 1 Allgemeiner Teil 1.1 Einführung 1.1.1 Einleitung Wenn Touristen das Land Brandenburg bereisen, wer- den dafür an erster Stelle vielfach zwei Gründe genannt: zum einen die reiche Kulturgeschichte Brandenburgs mit Parks, Schlössern und Museen und zum anderen auch der Naturreichtum des Landes. Viele Besucher werden von der dünnbesiedelten, stillen märkischen Landschaft mit ihren allgegenwärtigen Kiefernwäldern Bild 1.1.1: Uckermärkischer See aus der Vogelperspektive und ihrer Vielzahl von Seen und Mooren neben aus- (R. MAUERSBERGER) gedehnten Flusstälern mit weiten Wiesen und frisch- grünen Auenlandschaften angezogen. „Typisch bran- denburgisch“ ist der Wechsel von „Sumpf und Sand“. Trockene und wasserreiche Landschaften liegen eng beieinander. Neben ihrer ästhetischen Wirkung haben Brandenburgs Feuchtgebiete eine große Bedeutung für den Land- schaftswasserhaushalt. Sie beeinflussen das Klein- klima positiv. Moore, Seen und Auen sind z. B. wertvolle Kaltluftgebiete in überhitzten Sandlandschaften und städtischen Räumen. Feuchtgebiete speichern Nähr- Bild 1.1.2: Feuchtgebiete sind wertvolle Kaltluftgebiete im sonst stoffe und filtern Wasser. Sie liefern dem Menschen trockenen Brandenburg (L. LANDGRAF 1997) Nahrung und Rohstoffe. So werden seit dem Mittelal- ter Fließgewässer zu Teichen aufgestaut und Flüsse Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts schienen die als Transportwege genutzt. Auen und Moore lieferten Ressourcen der Feuchtgebiete noch unerschöpflich zu Brennstoffe (Holz, Torf) und bilden noch heute einen sein. Hunderte klarer Seen, weite wasserdurchtränkte Großteil der Weideflächen unseres Landes. Luchlandschaften und überschwemmte Auen prägten Bild 1.1.3: Auenlandschaft im Unteren Odertal (G. ROSING) 4 EINFÜHRUNG das Bild. Mit Ende des 20. Jahrhunderts hat die Nutzung Zwischen 1997 und 2003 erlebte Brandenburg zwei der Feuchtgebiete Brandenburgs eine Intensität und ein Dürreereignisse und zwei Jahrhunderthochwasser. Kli- Ausmaß erreicht, das die vielfältigen Werte und Funk- maveränderungen können extreme Naturereignisse wie tionen der Landschaft empfindlich einschränkt. Heute Dürre und Hochwasser verschärfen. Zahlreiche was- kennt man die wenigen verbliebenen Klarwasserseen serbauliche Entwicklungen tragen ebenfalls dazu bei. Brandenburgs mit Namen, kann naturbelassene Auwäl- der an einer Hand abzählen und muss weit durchs Vor diesem Hintergrund besteht gerade heute die große Land reisen, um Reste schaurig geheimnisvoller Moore Chance, den Feuchtgebieten wieder mehr Raum zu sehen zu können. geben. Feuchtgebiete leben vom Wasser. Sie bieten uns Gratisleistungen im Landschaftshaushalt, die mit Hauptursache dieser Entwicklung ist die intensive Me- technischen Maßnahmen nicht zu kompensieren sind. liorationstätigkeit in den Feuchtgebieten. Die Entwässe- Es ist an der Zeit, die weitere Zerstörung der Feucht- rung von Moorlandschaften und Auen diente beispiels- gebiete zu verhindern, die Intensität der Feuchtgebiets- weise der Produktion von Nahrungsmitteln. Ohne die nutzung und damit auch das Ausmaß des bestehenden Urbarmachung der Luchlandschaften, die Entwicklung Meliorationssystems neu zu bewerten und die vergan- von Wasserwegen oder die Bewirtschaftung von Tei- genen Meliorationsmaßnahmen den heutigen Anforde- chen hätte Brandenburg nicht in den bestehenden rungen anzupassen, um Feuchtgebiete aktiv bei der Strukturen besiedelt werden können. Viele dieser Maß- „Wiederbelebung“ zu unterstützen. nahmen schufen den Brandenburgern erst ihre Lebens- grundlage. Erinnert sei z. B. an die Polderung des Oder- Immer mehr Menschen erkennen heute, wie existenziell bruchs im 18. Jahrhundert. notwendig die Erhaltung von Feuchtgebieten ist. Wäl- der haben bei höheren Grundwasserständen bessere Zuwachsraten, da u. a. der Humusschwund gebremst wird. Fischer profitieren von größeren Laichgebieten, mit höherer Ausbeute an Edelfischen, Landschaften heizen sich weniger stark auf und dem Tourismus bieten Feuchtgebiete vielfältige Freizeitmöglichkeiten. Bild 1.1.4: Zahlreiche Seen – wie der Teufelssee bei Potsdam (Kesselsee) – weisen niedrige Seespiegel auf (L. LANDGRAF 2003) Am Beginn des 21. Jahrhunderts haben sich einige Rahmenbedingungen erheblich verändert. In Branden- burg als Teil des Europäischen Marktes ist die Pro- duktion von Nahrungsmitteln auf dem Lande weiterhin eine wichtige Lebensgrundlage. Sie hatte in der DDR- Bild 1.1.5: Die Entwässerung von Mooren hat erhebliche Verluste an Zeit einen besonders hohen Stellenwert. Themen wie Torfsubstanz zur Folge (L. LANDGRAF 2001) Nachhaltigkeit, ökologische Landnutzung und gesunde Ernährung haben an Bedeutung gewonnen. Verbrau- Der vorliegende Leitfaden wendet sich an diejenigen, cher fordern für ihre Lebensmittel zunehmend mehr die Renaturierungsprojekte planen, die selbst Rena- „Klasse statt Masse“. Auf der anderen Seite wurden turierungsvorhaben durchführen, sich nur informieren an den märkischen Wasserstraßen umfangreiche Bau- möchten oder einen Überblick über Renaturierungen in projekte geplant, im Lande kommt es großräumig zur Brandenburg erhalten wollen. Ein besonderer Schwer- Absenkung der Grundwasserstände und die Flächen- punkt wurde auf Moore gelegt. Behandelt werden die versiegelung nimmt weiterhin zu. Funktionsweise der unterschiedlichen Feuchtgebiets- EINFÜHRUNG 5 typen, ihre spezifische Situation in Brandenburg sowie 1.1.2 Benutzungsschlüssel für den Leitfaden Maßnahmen zu ihrer Renaturierung. Dabei wird auf Grundsätze, Vorbereitung, Genehmigung und Finan- Der folgende Benutzungsschlüssel soll die Arbeit mit zierung ebenso eingegangen wie auf praktische Maß- dem vorliegenden Leitfaden erleichtern.