eLexikon Bewährtes Wissen in aktueller Form Seite 43.640, Oberhofen - Oberholz Internet: https://peter-hug.ch/lexikon/43_0640

Main mehrOberhofen von Nordwesten. für Oberhofen und befindet sich zwischen den beiden Dörfern in Schoren. Sekundarschule. Spital. Das Dorf liegt an einer Bucht, die zwischen dem die Kirche Hilterfingen tragenden Schneckenbühl und der Landzunge mit dem alten Schloss Oberhofen eingeschnitten ist. Unmittelbar dahinter steigt der vom Tobel des Riedernbaches angerissene Berghang schroff und steil in die Höhe. Dieser geschützten Lage verdankt Oberhofen sein verhältnismässig warmes Klima und seine beinahe südlich zu nennende Pflanzenwelt. Die Aussicht auf den See und die Alpen zählt zu den schönsten der Schweiz und umfasst besonders die machtvolle Pyramide des Niesen, die eigenartig sich präsentierende Stockhornkette und die Berge des Kanderthales. Auf der Höhe zwischen Oberhofen und Hilterfingen die Weganlage Schneckenbühl mit malerischem Blick auf Bucht und Schloss. Oberhofen entwickelt sich immer mehr als Fremdenstation und steht in dieser Hinsicht am Thunersee blos noch hinter Spiez und zurück. Bemerkenswert das in italienischem Stil gehaltene Krankenhaus, das von der Familie Pourtalès gestiftet worden ist, verschiedene alte Landhäuser mit prachtvollen Gartenanlagen und die moderne Villa Simeon. Das Schmuckstück von Oberhofen ist das unmittelbar am See stehende, malerische Schloss, das jetzt dem Grafen Harrach gehört. Sein ältester Teil ist der aus dem Beginn des Mittelalters stammende massive Turm mit schönen Sälen, deren einer mit Schnitzereien und Intarsien aus dem 16. Jahrhundert geziert ist. Das Schloss enthält reiche Kunstsammlungen, so z. B. alte und moderne Glasmalereien, welch' letztere Episoden aus der Geschichte von Oberhofen darstellen. Oestl. vom Schloss steht das der Familie von Mandach gehörende «Schlössli» mit grossen Gartenanlagen, die bis zum See hinunterreichen und eine prachtvolle Aussicht bieten. Am O.-Ende des Dorfes ein aus dem Mittelalter stammendes sehenswertes Bauernhaus. Vor der Ausmündung des Tobels des Riedernbaches sieht man noch einige Ueberreste des Schlosses Balm, das der Ueberlieferung nach die Wiege der Freiherren von Balm gewesen sein soll, deren einer sich an der Ermordung Kaiser Albrechts (1308) beteiligt hat. Am Fuss des Hügels hinter dem Dorf steht das sog. Klösterli, ein altes und malerisches Schlösschen, das einst Eigentum des Klosters Interlaken war. Zwischen Oberhofen und Thun mehrere schöne Landsitze von Fremden, die sich der schönen Lage wegen hier niedergelassen haben. Die Herrschaft Oberhofen, deren Sitz ohne Zweifel ursprünglich Schloss Balm war, gehörte zu Beginn des Mittelalters den Edeln von Oberhofen. Selger von Oberhofen stiftete das Kloster Interlaken, Libo vergabte seine Güter um 1130 der Propstei und Werner vermachte das Schloss seinem Schwiegersohn Walter von Eschenbach, nach dessen Tod die Herrschaft 1225 an seinen Sohn Berthold überging. 1306 wurde sie vom Haus Oesterreich angekauft und kam dann der Reihe nach an die Strassberg, Weissenburg, Grafen von Kiburg, 1397 an Bern und das folgende Jahr an die Edeln von Seftigen. Von 1419 an war Oberhofen Eigentum der Edeln von Scharnachthal, deren einer, Niklaus, die Berner Truppen vor Murten befehligte. Nach dem Erlöschen dieses Geschlechtes ging die Herrschaft 1589 an die Erlach und 1652 an die Stadt Bern über, die sie zu einer die Gerichte Hilterfingen, Gwatt und Strättligen umfassenden Landvogtei umgestaltete. Diese endlich wurde 1803 dem Amtsbezirk Thun einverleibt. Das an Private verkaufte Schloss wurde von seinem neuen Besitzer, dem Grafen von Pourtalès, mit Geschmack restauriert und gehört heute dem als Maler bekannten Grafen Harrach-Pourtalès. Das Wappen der Edeln von Oberhofen, der goldene Vorderkörper eines Steinbockes in silbernem Feld, war zugleich das des ehemaligen Klosters Interlaken und ist heute noch dasjenige des Amtsbezirkes Interlaken. Am 26. Juni 1864 ging der grösste Teil des Dorfes in Flammen auf. 1146: Oberenhoven. Gräber (worunter einige mit weiblichen Skeleten) aus der La Tène Periode. Oberhofen (Kt. Luzern, Amt Hochdorf, Gem. Inwil). 426 m. Gruppe von 3 Häusern, an der Strasse Inwil-Eschenbach-Waldibrück und 2 km sö. der Station Eschenbach der Seethalbahn (Wildegg-Emmenbrücke). 21 kathol. Ew. Kirchgemeinde Inwil. Acker- u. Obstbau, Viehzucht. Oberhofen (Kt. Thurgau, Bez. Kreuzlingen, Gem. Illighausen). 535 m. Ortsgemeinde und Dorf auf dem Seerücken, 2 km nw. Illighausen und 3,5 km ssö. der Station Kreuzlingen der Linie Romanshorn-Konstanz. Postablage, Telegraph, Telephon. Zusammen mit Dettighofen, Hohenegg und Lengwilen: 109 Häuser, 560 zur Mehrzahl reform. Ew.; Dorf: 28 Häuser, 135 Ew. Filiale der Kirchgemeinde Scherzingen. Der mächtige Kirchturm gleicht eher einem alten Burgturm.

Seite 1 / 2 eLexikon Bewährtes Wissen in aktueller Form Seite 43.640, Oberhofen - Oberholz Internet: https://peter-hug.ch/lexikon/43_0640

Obst- und Wiesenbau, Viehzucht und Milchwirtschaft; Vieh- und Käsehandel. Schiessverein. In der Nähe das heute zu einer Gebetheilanstalt eingerichtete Schloss Liebburg. Oberhofen (Kt. Thurgau, Bez. Münchwilen, Gem. Sirnach). 518 m. Ortsgemeinde und Dorf, am linken Ufer der Murg gegenüber Münchwilen, an der Gabelung der Strassen von Münchwilen nach Eschlikon-Turbenthal einerseits und nach Aadorf-Winterthur andererseits und 300 m w. der Station Münchwilen der Strassenbahn Frauenfeld-Wil. Telephon. Zusammen mit Freudenberg und Holzmannshaus: 96 Häuser, 486 reform. und kathol. Ew.; Dorf: 58 Häuser, 291 Ew. Acker- und Wiesenbau, Viehzucht und Viehhandel. Herstellung von Butter und Käse. Eine Fettwaren- und Wichsefabrik. Gewerbliche Fortbildungsschule. Ein Teil der Bewohner arbeitet in den Stickereien zu Münchwilen und Murgthal und in der Weberei St. Margrethen. Oberhofen (Kt. Zürich, Bez. Winterthur, Gem. Turbenthal). 602 m. Gemeindeabteilung und Dorf, in einem Seitenast des Tössthales 3 km ö. der Station Turbenthal der Tössthalbahn (Winterthur-Wald). Postablage, Telephon; Postwagen Eschlikon-Turbenthal. 31 Häuser, 126 reform. Ew. Kirchgemeinde Turbenthal. Wiesenbau. Oberholz (Kt. Aargau, Bez. Aarau). 450 m. Höhenrücken sw. der Stadt Aarau; mit Wiesen, Aeckern und Wald bestanden. Besteht aus horizontal gelagerten Schichten von oberem Jurakalk (Malm), die von einem mächtigen Mantel von Lias (als Ziegellehm abgebaut) überlagert sind, und ist mit Moränenmaterial bedeckt. Oberholz (Kt. Bern, Amtsbez. Aarberg, Gem. Schüpfen). Weiler. S. den Art. Holz (Ober). Oberholz (Kt. Freiburg, Bez. Sense, Gem. Ueberstorf). 778 m. Gruppe von 4 Häusern; 1,5 km sö. Ueberstorf und 5 km ssö. der Station Flamatt der Linie Bern-Freiburg. 28 kathol. Ew. deutscher Zunge. Kirchgemeinde Ueberstorf. Acker-, Obst- und Wiesenbau, Viehzucht. Oberholz (Kt. St. Gallen, Bez. See, Gem. Goldingen). 853 m. Weiler in einem gegen den

Quelle: Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902; Autorenkollektiv, Verlag von Gebrüder Attinger, Neuenburg, 1902-1910;3. Band, Seite 630 [Suche = 43.640] im Internet seit 2005; Text geprüft am 29.3.2017; publiziert von Peter Hug; Abruf am 30.9.2021 mit URL: Weiter: https://peter-hug.ch/43_0641?Typ=PDF Ende eLexikon.

Seite 2 / 2