Auf Entdeckungsreise: Spuren Der Vergangenheit Auf
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4 2004 SENIOREN Zeitschrift 1974–2004 Auf Entdeckungsreise: Spuren der Vergangenheit Seniorentelefon 212-37070 www.senioren-zeitschrift-frankfurt.de Denn die Pflege macht den Unterschied Damit Sie Ihren Lebensabend zu Hause in gewohnter Umgebung verbringen können, bieten wir folgende Leistungen: . qualifizierte Kranken- u. Altenpflege bei Tag und Nacht . individuelle Seniorenbetreuung . alle Leistungen nach dem Pflegeversicherungsgesetz . Leistungen der Krankenhausnachsorge Bei einer ausführlichen . Hauswirtschaftliche Versorgung Beratung vor Pflegebeginn erfahren Sie, wie wir uns . rund um die Uhr Dienste bundesweit auf die ganz persönlichen Bedürfnisse des Patienten einstellen können. Rufen Sie uns an. Ihr kompetenter Partner für die häusliche Pflege Privater und Betreuung. Pflegedienst HUMANITA S® Inh. Brigitte Büchert Paul-Ehrlich-Straße 4 . 60596 Frankfurt Tel. 0 69 / 63 20 71 od. 63 20 72 Wir sind Vertragspartner der Krankenkassen, Pflegekassen und des Sozialamtes der Stadt Frankfurt a. M. SZ 1/2003 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, was gibt es Schöneres als Entd- Beratungsangebote müssen so gestal- eckungen in einem goldenen Herbst? tet sein, dass sie lückenlos ineinan- Wer dazu keinen Streifzug durch die der greifen und sich gegenseitig gut bunte Natur unternehmen möchte, ergänzen. Wer etwa nach einer hat auch in geschützten Räumen viele schweren Erkrankung aus dem Kran- Gelegenheiten, Neues kennen zu ler- kenhaus entlassen wird und kurzfris- nen. Rund 130 verschiedene Ver- tig auf Pflege angewiesen ist, soll in anstaltungen bietet beispielsweise die seiner schwierigen Situation nicht Aktionswoche Älterwerden, die das alleine gelassen werden. Er braucht Jugend- und Sozialamt gemeinsam ein sinnvoll verwobenes Netz ver- Pass, die vor rund 30 Jahren als Gast- mit Frankfurter Trägern der Alten- schiedener Hilfeleistungen, die ohne arbeiter in wirtschaftlich schweren hilfe gerade zum dritten Mal organi- Verzögerung wirken können. Daran Zeiten zu uns gekommen sind, sind siert hat. Bis zum 20. Oktober laufen arbeiten wir. Die gute Unterstützung, längst zu Frankfurtern und guten die Veranstaltungen noch. Ob Woh- die älteren Menschen in Frankfurt Nachbarn geworden. Auch ihnen nen im Alter, Bildung, Gesundheits- bereits jetzt zur Verfügung steht, wol- wollen wir einen guten Lebensabend themen oder Angebote des Jugend- len wir so weiter optimieren. ermöglichen. und Sozialamts für Senioren: für jedes Interesse ist etwas dabei. Erst kürzlich haben in Sossenheim So ereignisreich der Herbst auch Fast 3.000 interessierte, neugierige der Neubau des Victor-Gollancz- begonnen hat, wünsche ich Ihnen und diskussionsfreudige Besucher hat Hauses und die benachbarte Wohn- eine geruhsame und friedvolle Zeit die Aktionswoche im vergangenen anlage des St. Katharinen- und Weiß- zum Jahresausklang. Und natürlich Jahr gezählt. Angesichts des immer frauenstifts eröffnen können. In Frank- viele Anregungen beim Lesen der größer werdenden Engagements älte- furt haben wir damit ein wichtiges neuen Senioren Zeitschrift! rer Menschen in unserer Stadt bin ich Projekt verwirklicht, das bundesweit überzeugt, dass wir dieses Ergebnis Anerkennung und Unterstützung Herzlichst diesmal noch übertreffen werden. erfahren hat. Das Konzept des neuen Ihr Gollancz-Hauses ist besonders auf Als einen inhaltlichen Schwerpunkt die Bedürfnisse älterer Migrantinnen der Woche hat das Sozialdezernat das und Migranten ausgerichtet. In einer Thema „Vernetzung von Altenhilfe- Wohngruppe finden Menschen mus- strukturen“ gewählt. Was eher theo- limischen Glaubens ihrer Kultur ent- Franz Frey retisch klingt, umfasst eine wichtige sprechende Betreuung und Pflege. Stadtrat Zukunftsaufgabe. Unterstützungs- und Viele Mitbürger mit ausländischem Dezernent für Soziales und Jugend Aus dem Inhalt Lebensentwürfe im Alter..............4 – 5 Beratung in puncto Rente...............21 Seniorenporträt: Manfred Bastian... 44 Netzwerk statt Familie......................6 Beratungs- und Wo war’s – wer war’s...................... 46 Im Gespräch: Ute Gerhard................8 Vermittlungsstellen.........................22 Leserbriefe / Klassentreffen............47 Theatervorstellungen........................9 Ratgeber.................................23 – 27 Für Sie gelesen..............................48 Vor 30 Jahren, Folge 4.............10 –11 VHS-Programm.......................26 – 27 Gedichte.......................................49 Aus dem Seniorenbeirat.................12 Digitales Fernsehen....................... 28 Patientenverfügung........................13 Gentechnik im Alltag...............30 – 31 Unabdingbarer Schutz: Das Goldene Buch...................32– 33 Zum Titelbild: Zu Unrecht ist der Peterskirchhof Impfungen..............................14 –15 Preisrätsel und Auflösung aus der lange Zeit vernachlässigt worden, Begegnung der Kulturen.................17 letzten Ausgabe.............................33 birgt er doch viel Geheimnisvolles Victor Gollancz-Haus Das Frankfurter Literaturtelefon......35 und so manches Kleinod. Mit unserer Leseraktion laden wir Sie eingeweiht.....................................18 Geheimnisvoller Peterskirchhof..36 –37 ein, sich auf Spurensuche zu bege- Neues im Haus der Was- Wann- Wo..............................38 ben (Seite 36–37). Begegnung....................................19 Ausflug: Hessenpark............... 40 – 41 Foto: FotoKreisKreativ, Christ 25 Jahre Seniorenorchester............20 Feste und Bräuche..................42–43 SZ 4/2004 3 Spätestens mit 40 kommt so man- cher ins Grübeln und macht sich Gedanken um das eigene Älterwer- Lebensentwürfe den. Wie will ich leben im Alter? Unabhängigkeit steht im Mittelpunkt Werde ich einen Partner an meiner Seite haben? Werde ich einen guten Draht zu meinen Kindern und En- keln haben? Insbesondere Singles, von denen es bekanntermaßen im- mer mehr gibt, müssen sich die Frage danach stellen, wer für sie da ist, wenn sie später einmal der Hilfe bedürfen. Die soziale Realität schürt zudem Ängste. Die Zeiten, so empfinden es viele, sind kälter geworden, die Men- schen leben häufig isoliert, der Arbeits- markt fordert flexible Arbeitnehmer, Menschen, die einen Wohnortwech- sel, selbst über große Distanzen, in Kauf nehmen. Familien werden so nicht selten auseinandergerissen. Über Generationen gehen sie hinweg: Vorstellungen zum Alter. Foto: Rüffer So mancher beschwört angesichts dessen die Mehrgenerationenfamilie Heinz Lauterbach (77) und Josefi- Nicht in Entscheidungen herauf, in der es früher angeblich noch ne Perlhafter (81) sind ein Paar, reinreden den großen Zusammenhalt, das Für- haben sich aber für ein Leben in ge- einanderdasein gab. Doch auch zu trennten Wohnungen entschieden. Lisel Abendroth ist 75 Jahre alt. ihren Zeiten gab es Konflikte. Dann Ihre gemeinsame Leidenschaft ist das Was sie sich für sich selber wünschen zum Beispiel, wenn die erste Genera- Spielen der Steirischen Harmonika. würde, falls sie einmal schwer pflege- tion, oft Witwer oder Witwe, den Hof Heinz Lauterbach sagt „Wir sind bedürftig würde? Ihre Antwort: „Ich an die Erben abgeben musste und mehr oder weniger allein“ und lacht würde mir wünschen, möglichst sich auf ein Altenteil zurückzog, mit dabei. Dass beide, wenn sie es mögen, schnell weg zu sein!“ Dass sie lebens- dem nur geringes Prestige verbunden die Türe hinter sich zu machen kön- verlängernde Maßnahmen für sich war. Damals übliche Übergabeverträ- nen, gefällt ihnen. Heinz Lauterbach ausschließen möchte, hat sie rechtzei- ge, die zwischen den beiden Gene- hat einen Sohn, seine Freundin drei. tig in einer Patientenverfügung fest- rationen geschlossen wurden, lassen „Alle sind weit weg“, sagt der musika- gehalten. Alles sei mit ihren beiden darauf schließen, dass es sich beim lische Senior „deshalb geht es uns Töchtern, denen sie über eine Vor- Zusammenleben sehr wohl nicht im- auch so gut!“. Wieder ist da das kraft- sorgevollmacht Entscheidungsbefug- mer um eine heile (Familien-) Welt volle Lachen und Josefine Perlhafter nis zugesprochen hat, bereits verein- handelte. sagt „Wenn alle beieinander leben, bart. Doch noch ist das alles zum trägt man doch die Sorgen der Kin- Glück nur reine Theorie. Ob es not- Ohne die Tochter der und Enkel mit“. Außerdem falls für sie in Frage käme, bei den müsse man sich im Zusammenleben Töchtern zu leben? „Nein, die sind Dass sich die eigenen Kinder und immer irgendwie einschränken. Denkt doch beide berufstätig und außerdem Enkel um einen kümmern, dass sich Heinz Lauterbach daran, womöglich wäre nicht genug Platz für mich da.“ Besuche nicht nur auf Weihnachten einmal pflegebedürftig zu sein, würde Abgesehen davon wolle sie sich „eine und Geburtstag beschränken, wün- er eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung gewisse Selbstständigkeit“ erhalten. schen sich viele ältere Menschen. Doch im Pflegeheim bevorzugen, das sei Auch Irmgard Müller (69) bevor- mit erstaunlicher Sicherheit weist das „doch besser als immer auf einen zugt das Leben im Alleingang, will Gros heute ein ständiges Zusammen- Pfleger zu warten, der nur stunden- nicht, dass die Kinder ihr in Ent- leben von sich. Johanna Hardt (83) weise und zu bestimmten Zeiten des scheidungen reinreden: Mit Tem- hat zwar „zwei wunderbare Töchter“ Tages kommt“. Von Nachbarschafts- perament, Humor und leichtem doch die mussten ihrer Mutter ver- hilfe im Alter hält das Paar viel, aller- Berliner Akzent sagt sie: „Früher habe sprechen, „mich bei Pflegebedürftig- dings verhielten sich Menschen ihrer ich meine Tochter erzogen, jetzt keit nicht zu sich zu nehmen!“. Die Generation oftmals zurückhaltend, erzieht