Sabine Leutheusser-Schnarrenberger Bundesjustizministerin Im Gespräch Mit Werner Reuß

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Sabine Leutheusser-Schnarrenberger Bundesjustizministerin Im Gespräch Mit Werner Reuß BR-ONLINE | Das Online-Angebot des Bayerischen Rundfunks Sendung vom 19.5.2010, 20.15 Uhr Sabine Leutheusser-Schnarrenberger Bundesjustizministerin im Gespräch mit Werner Reuß Reuß: Verehrte Zuschauer, ganz herzlich willkommen zum alpha-Forum. Unser Gast ist heute Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Sie ist Mitglied des Deutschen Bundestages, Landesvorsitzende der FDP in Bayern und, zum zweiten Mal in ihrer Karriere, Bundesministerin der Justiz. Ich freue mich, dass sie hier ist, ganz herzlich willkommen, Frau Bundesministerin. Leutheusser-Schnarrenberger: Ich freue mich auch, ich grüße Sie. Reuß: Das Bundesjustizministerium gehört ja zu den fünf klassischen Ressorts einer Regierung neben dem Auswärtigen Amt, dem Innenministerium, dem Verteidigungsministerium und dem Finanzministerium. Es drängt allerdings nicht so sehr in den Vordergrund wie andere Ministerien. Ihre Amtskollegin, die bayerische Justizministerin Beate Merk, meinte einmal: "Die Justiz war immer ein zurückhaltendes Ressort." Allerdings gehören sehr viele Bereiche zu Ihrem Ressort, u. a. der Generalbundesanwalt, das Bundesverwaltungsgericht, der Bundesgerichtshof, das Deutsche Patentamt, in dem Sie selbst auch einmal gearbeitet haben. Was sind denn die drei, vier wichtigsten Aufgaben der Bundesjustizministerin? Leutheusser-Schnarrenberger: Die Bundesjustizministerin hat ja mehr Aufgaben als die Länderjustizminister, weil die meiste Gesetzgebungskompetenz für das Strafrecht, für das Bürgerliche Gesetzbuch, für die allgemeinen Geschäftsbedingungen, für das Insolvenzrecht, das komplette Gesellschaftsrecht usw. beim Justizministerium in Berlin liegt. Wir wollen nämlich auf all diesen Gebieten innerhalb Deutschlands einheitliche Rahmenbedingungen haben. Von daher ist also die Gesetzgebung in diesem Bereich eine der Schwerpunktaufgaben. Aber das Bundesministerium der Justiz ist natürlich auch Verfassungsressort, d. h. wir müssen alle Gesetzgebungsvorhaben daraufhin prüfen, ob sie im Einklang mit unserem Grundgesetz stehen. Darüber hinaus haben wir eine wichtige weitere Prüfaufgabe: Wir müssen auch alles auf Rechtsförmlichkeit prüfen, denn es muss ja alles rechtlich korrekt und vor allen Dingen auch handwerklich seriös zugehen. Vor Kurzem wurde ein weiteres, wirklich ganz wichtiges Projekt von meiner Vorgängerin eingeführt: Wir wollen endlich, dass es auch eine verständliche Sprache in den Gesetzen gibt. Das ist für den Bürger, der nicht rechtskundig ist, ganz, ganz wichtig, denn auch er soll ja mal einen Gesetzestext verstehen können. Reuß: Eine löbliche Aufgabe, in der Tat. "Ich sehe mein Amt auch als eine Herausforderung, der Erosion von Grundrechten durch immer neue sogenannte Sicherheitsgesetze entgegenzutreten", haben Sie gesagt. Nun gibt es ja, wenn ich das so vorsichtig sagen darf, in der öffentlichen Wahrnehmung ein gewisses Spannungsverhältnis zwischen den Aufgaben des Bundesinnenministeriums und den Aufgaben des Bundesjustizministeriums. Man hat auch den Eindruck, dass manchmal die Sicherheit vorgeht. Wenn ich es richtig nachgelesen habe, dann ist die Zahl der Mitarbeiter im Innenministerium fast doppelt so groß wie deren Zahl im Justizministerium. Sehen auch Sie dieses Spannungsverhältnis? Oder darf ich mal ganz salopp fragen: Wie viel Sicherheit ist nötig, wie viel Freiheit ist möglich? Leutheusser-Schnarrenberger: Natürlich gibt es ein deutliches Spannungsverhältnis zwischen der Freiheit auf der einen Seite, die ja für unsere Bürgerinnen und Bürger durch die Grundrechte in unserer Verfassung verankert ist, und den Sicherheitsanforderungen auf der anderen Seite, denen sich ein Staat selbstverständlich auch stellen muss. Gefährdungen durch grenzüberschreitenden und internationalen Terrorismus, durch ebensolche Kriminalität sind große Herausforderungen, denen man ja auch mit entsprechenden Maßnahmen begegnet. Hier den richtigen Weg zu finden zwischen der Sicherheit, den berechtigten Freiheitsanliegen und dem Schutz der Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger ist ein unermüdliches Ringen. Und genau das verkörpert sich ein Stück weit in diesen beiden Ressorts, im Justiz- und im Innenministerium. Wir haben weniger Leute, aber hoch qualifizierte Leute. Wir im Justizministerium müssen natürlich besonders die Grundrechte achten: dass sie nicht verletzt werden, dass sich Gesetze wegen übermäßiger Eingriffe in die Grundrechte hinterher nicht als verfassungswidrig herausstellen, was in den letzten zehn, 12 Jahren ja leider immer wieder passiert ist. Aber gewisse Sicherheitsvorkehrungen brauchen wir eben auch. Wie viel Sicherheit nötig ist, wird letztendlich immer in einer konkreten Situation entschieden. Aber ich verstehe mich schon auch als eine Politikerin, die versucht, deutlich zu machen: Nur immer mehr Gesetze und immer mehr Eingriffsbefugnisse für staatliche Stellen, immer größere Datensammlungen bringen nicht zwangsläufig mehr Sicherheit, aber in jedem Fall weniger Freiheit. Reuß: "Das Leben ist ungerecht, aber denke daran: nicht immer zu deinen Ungunsten", soll John F. Kennedy einmal gesagt haben. Was ist Gerechtigkeit für die Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser- Schnarrenberger? Leutheusser-Schnarrenberger: Das Streben nach Gerechtigkeit ist mit die Triebfeder meiner politischen Tätigkeit überhaupt. Ich halte unseren liberalen Rechtsstaat für die größte Errungenschaft nach 1945: Wir haben ja in unserer jüngeren Geschichte selbst miterleben müssen, wie es Menschen ergeht, wenn es keinen Rechtsstaat und keine rechtsstaatlichen Institutionen gibt. Wenn willkürlich gehandelt wird, wenn Menschen als Objekte gesehen werden und nicht als Träger von Rechten, dann gibt es keine Gerechtigkeit. Und genau dem entgegenzuwirken mit unserem hervorragenden Grundgesetz ist auch im Jahr 2010 eine große Aufgabe für Deutschland, aber auch in Europa und in der Welt. Reuß: Kommen wir zu einem sehr ernsten, sehr konkreten aktuellen Thema, das ich gar nicht so sehr unter der Überschrift "aktuelle Diskussion" führen möchte, sondern viel lieber unter dem Thema "juristische Aufarbeitung". Ich meine das Stichwort "Kindesmissbrauch". Es gab, wenn ich das richtig nachgelesen habe, bis etwa Mitte der 50er Jahre eine sogenannte Anzeigepflicht: Das heißt, wenn man Kenntnis hatte von einem Kindesmissbrauch, hat man sich straffällig gemacht, wenn man das nicht angezeigt hat. Diesen Paragrafen hat man dann aber in den 50er Jahren aufgehoben. Heute wird das nun wieder neu diskutiert. Wenn ich richtig informiert bin, dann sind Sie gegen die Wiedereinführung einer strafbewehrten Anzeigepflicht. Warum? Begünstigt man damit nicht auch ein Stück weit die Vertuschung von solchen Taten? Leutheusser-Schnarrenberger: Wir haben in unserem Strafgesetzbuch noch eine Anzeigepflicht bei Mord und Völkermord. Daran sieht man, wie damals in den 50er Jahren die Werteentscheidung des Gesetzgebers war: Auf der einen Seite wollte der Gesetzgeber nicht jeden Bürger in eine Zwangssituation versetzen, vor allem dann nicht, wenn es möglicherweise um einen Vertrauten geht, um einen Familienangehörigen, um eine ganz besondere Situation mit vielen Personen, die man kennt. Diese Zwangssituation bedeutet, dass man sich in einer Zwickmühle befindet, weil man sich ja strafbar macht, wenn man ein möglicherweise strafrechtlich relevantes Verhalten nicht anzeigt. So etwas bringt also eine große Konfliktsituation für den Bürger mit sich. Auf der anderen Seite hat der Staat selbstverständlich das Recht und auch die Pflicht, Verbrechen zu ahnden, den staatlichen Strafanspruch durchzusetzen. Ich denke, es ist wichtig, dass Institutionen, seien es öffentliche oder private Institutionen, sich selbst intern darüber klar werden müssen, dass sie sich, wenn innerhalb ihres Bereichs Verbrechen und strafrechtlich relevante Vergehen passieren – und genau das ist der Missbrauch an Anvertrauten, an jungen Menschen –, selbst der freiwilligen Verpflichtung unterwerfen, Informationen an die Staatsanwaltschaft zu geben. Ich denke daher, dass wir nicht noch einmal neu die Debatte führen sollten, hier nun auch noch eine Strafbewehrung einzuführen. Anders ist das in einer Notsituation für einen Menschen, wenn es um unterlassene Hilfeleistung geht. Die unterlassene Hilfeleistung war und ist sehr wohl strafbar. Wenn man selbst sieht, wie jemand geprügelt, missbraucht, vergewaltigt wird und nicht eingreift und hilft oder hinterher dem Opfer nicht hilft, dann kann das eben auch eine unterlassene Hilfeleistung sein. Reuß: Wie stehen Sie zu dem ebenfalls diskutierten Thema der Verlängerung oder sogar Aufhebung der Verjährungsfrist? In den Niederlanden wird das ja gerade ganz aktuell diskutiert. Bei uns verjährt der sexuelle Missbrauch zehn Jahre nach dem 18. Geburtstag des Opfers. Wäre es nicht klug oder auch hilfreich für die Opfer, diese Verjährung aufzuheben? Denn viele Opfer können, wie wir jetzt ja gerade wieder erleben, erst Jahrzehnte nach dem Missbrauch darüber sprechen. Leutheusser-Schnarrenberger: Das ist deshalb so problematisch, weil es mit einem so großen zeitlichen Abstand zur Tat – und das ist ja gerade dann der Fall, wenn eine Tat in jungen Jahren passiert, also im Alter von sieben, acht, zehn, zwölf Jahren des Opfers – immer schwieriger wird, in einem Gerichtsverfahren z. B. 30 Jahre später den Sachverhalt tatsächlich noch aufzuklären. Denn wir dürfen nicht davon ausgehen, dass die Beschuldigten, die möglichen Täter, immer gestehen. Es kann dann für ein Opfer die Situation eintreten, dass wegen einer kleinen Sachverhaltsfrage, die unklar bleibt – war es an einem Freitag?, war es vor Ostern?, war es im Sommer oder im Herbst?,
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