Jahresbericht 2018 Liebe Mitglieder, Gönner/Innen, Sponsoren/Innen
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Jahresbericht 2018 Liebe Mitglieder, Gönner/innen, Sponsoren/innen Ihre Mitgliedschaft und Ihre Zuwendungen sind ein grosszügiges Zeichen der Solidarität mit Menschen, die Hilfe und Pflege benötigen – aber auch mit einer Institution, welche einen öffentlichen Auftrag erfüllt und sich dabei nicht auf die wirtschaftlich interessanten Aspekte beschränken kann. Ihre geschätzte Unterstützung bedeutet uns Ansporn und Motivation für unseren täglichen Einsatz für die Spitex Regio Liestal. Herzlichen Dank dafür! Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die Geschäftsleitung Der Vorstand Die Vorstandsmitglieder Regine Manz Präsidentin Verena Bitterli Pozza Fachbereich Spitex Markus Imhof Finanzen Thomas Rudin Vizepräsident, Personal Vreni Schäfer Verein Edgar Senn Finanzen Angelika Senst Verbindung Hausärzte Urs Sieber Bildung Vreni Wunderlin Aktuarin 2 Liebe Vereinsmitglieder, liebe Leserinnen und Leser „Überall für Alle“ - Spitex ist in der Bevölkerung gut verankert Die Nonprofit-Spitex ist in der Bevölkerung schweizweit gut verankert. Sie belegt im aktuellen Gemeinwohlatlas der Universität St. Gallen den zweiten Platz, hauchdünn hinter der Schweizer Rettungsflugwacht. Warum ist Spitex so gefragt? Die Lebenssituationen der Einwohnerinnen und Einwohner, die Spitex benötigen, sind sehr unterschied- lich, sowohl gesundheitlich, ökonomisch und sozial. Regine Manz Trotz Krankheit, Beschwerden und Einschränkungen Präsidentin Spitex Regio Liestal steht der Wunsch nach einem möglichst selbstständigen und selbstbestimmten Leben zu Hause im Vordergrund, auch im Alter. Spitex ist ganz nahe bei der Bevölkerung und trifft damit den Puls der Zeit. Auch Spitex Regio Liestal ist gut verankert und spürt grosse Wertschätzung in der Bevölkerung. Die beachtliche Zahl von 2‘408 Vereinsmitgliedern drückt viel Solidarität aus. Wir brauchen Ihren Rückhalt. Er gibt uns Mut und Legitimation, uns an allen Fronten gegen zuviele formalistische Eingriffe von Bund, Kanton und Krankenkassen zu wehren. Wir wollen die Unterstützung und Pflege vor Ort ausbauen und nicht die Verwaltung unseres Betriebes. Die gemeinnützige Spitex kann hier gestalterisch mitwirken. Auch diese Verantwortung tragen wir dank Ihrer Hilfe. In diesem Sinne wird sich Spitex Regio Liestal auch zukünftig stark für eine wirkungsvolle und situativ abgestimmte Unterstützung zu Hause einsetzen. Auf den folgenden Seiten können Sie Einblick ins vergangene Jahr nehmen. Spitex Regio Liestal hat insgesamt 904 Kundinnen und Kunden unterstützt. Im vorliegenden Jahresbericht kommen drei davon zu Wort. Ihre Geschichten finden Sie ab Seite 5. Regine Manz, Präsidentin Spitex Regio Liestal 3 Das Jahr 2018 der Spitex Regio Liestal • Versorgungsgebiet 12 Gemeinden 37’655 Einwohner und Einwohnerinnen • 904 betreute Kundinnen und Kunden • 114‘505 Einsätze in der Hilfe und Pflege • 56’546 Pflegestunden (+ 7.7%) • 15’823 hauswirtschaftliche Stunden • Durchschnittliche Einsatzzeit: 38 Minuten • 313 Einsätze pro Tag zwischen 07.00 und 22.00 Uhr an 365 Tagen • 26‘268 verteilte Mahlzeiten, auch im Hinteren Frenkental • Wäschedienst: 305 Lieferungen • Beschäftigte Mitarbeitende: 160 bei 78 Vollstellen • 2’408 Vereinsmitglieder im Verein Spitex Regio Liestal Gemeinden Per 31. Dezember 2018 war die Spitex Regio Liestal in folgenden Auftraggeber-Gemeinden tätig: Arboldswil, Bretzwil, Bubendorf, Frenkendorf, Füllinsdorf, Lauwil, Liestal, Lupsingen, Reigoldswil, Seltisberg, Titterten und Ziefen. Erweiterte Geschäfts- Claudia Aufdereggen, Geschäftsleiterin, Renate Bichsel, leitung Ruth Cafora, Simon Erhard, Barbara Lingelmann, Gabi Meyer, Gabriela Pless (bis 30.11.18), Daniel Schärer (ab 01.11.18) Dienstjubiläen 20 Jahre: Manz Regine, 15 Jahre: Abbadia Manuela, Feer Doris, Züllig Corinne, 10 Jahre: Kukec Bernadette, Mohler Karina, Pless Gabriela, Schweingruber Maria, Schwaller Gabriela, Spinnler Christine Wir danken ganz herzlich für die langjährige Treue. Diplome / Zertifikate Fachfrau Gesundheit: Kurtisi Gentiana, Vukmanic Bianka Nachholbildung Fachfrau Gesundheit: Bossert Emilia, Köppe Andrea Dipl. Pflegefachfrau HF: Imhof Leila Herzliche Gratulation. 4 Unsere Kunden erzählen: Frau D’Ambrosio war schon als Kind sehr direkt und hat kein Blatt vor den Mund genommen. Obwohl sie nun seit 14 Jahren in Liestal wohnt, ist und bleibt ihr Herz in Basel. Ihre Energie und ihre selbstbewusste Art hat sie trotz ihrem Schicksal nicht verloren: Mit 30 hatte sie ihre erste, mit 32 ihre zweite Hirnblutung. Damals waren ihre Kinder 7 und 8 Jahre alt und sie war mit ihrem dritten Kind schwanger. Seit der Operation, die sie und das Kind gerettet hat, ist sie halbseitig gelähmt und hat ein eingeschränktes Sichtfeld. Cornelia D‘Ambrosio Seit nun 23 Jahren ist sie auf die Hilfe der Spitex angewiesen. Obwohl Frau D’Ambrosio dankbar für die Unterstützung ist, war es nicht immer leicht für sie: Ihre vier Kinder mussten immer von jemandem mitbetreut werden. So konnte sie ihre zwei jüngeren Kinder nie selbst baden oder mit ihnen alleine in den Zolli gehen. Mittlerweile sind die Kinder erwachsen und Frau Ich wünschte mir ein D’Ambrosio ist mehrfache Grossmutter. «Tintenfisch zu sein. Dann hätte ich viele Ihr Zuhause bezeichnet sie als goldigen Käfig, denn sie Arme zur Verfügung kann das Haus alleine nicht verlassen. Auch würde sie Cornelia D‘Ambrosio » wegen dem Rollstuhl oft degradiert und unterschätzt. In ihrem Umfeld können nicht alle gut mit ihrem Schicksal umgehen. Unterkriegen lässt sie sich deswegen nicht, sie erfreut sich an kleinen Dingen, wie das Beobachten der kleinen Meise, die vor dem Küchenfenster nistet. Sie liest sehr viel und ist sehr interessiert an vielen Themen. Mit ihren Erfahrungen, sagt sie, könnte sie ein ganzes Buch füllen. Sie habe die Erkenntnis gewonnen, dass es schwer ist, wenn einem das Ruder aus der Hand genommen wird. Wenn es gelingt, die Situation zu akzeptieren, sich selber zu helfen, könne sie ein zufriedener Mensch sein. 5 Unsere Kunden erzählen: Schon von klein an war klar, dass Fritz Strübin in die Fussstapfen seines starken Vaters treten würde und die Bäckerei Strübin übernehme. Er selbst wurde nie danach gefragt - es stand damals auch nicht zur Debatte. Die Bäckerei Strübin war schon mehr als drei Generationen in Familienbesitz. Die Lehre zum Bäcker hat er im Welschland absolviert und die Lehre zum Konditor in Bern, wo er sich mit seiner Frau und den 4 Kindern niederliess. Auf die Zeit in Bern blickt Herr Strübin gerne zurück. 1969 erfuhr die Familie einen schweren Schicksalsschlag. Seine Mutter verstarb bei einem Autounfall. Auf Drängen seines Vaters entschloss er sich, wieder nach Liestal Fritz Strübin zurückzukommen. Er war unglücklich und voller Trauer, seine Hobbies halfen ihm über den Schmerz hinweg. So spielte er lange Piccolo in der Rotstab-Clique und hat im Chäller Chörli gesungen. Seine dichterischen Fähigkeiten kamen in zahlreichen Schnitzelbänken zum Ausdruck. Geschäftsführer einer eigenen Bäckerei zu sein, hat einiges Wir können uns von ihm abverlangt – kein Wunder, es war nicht seine immer« auf die Spitex Berufung. verlassen, das ist nicht 1986 hat er sich dazu entschlossen, die Bäckerei zu selbstverständlich verkaufen und eine Ausbildung zum medizinischen Fritz Strübin » Masseur zu absolvieren. Darauf folgte eine Ausbildung zum Naturarzt. Viele Jahre gab er sein breites Wissen an seine Schüler weiter. Leider erkrankte er Jahre später an Parkinson. Dank seinem medizinischen Wissen erkannte er die Symptome frühzeitig und die sofortige medikamentöse Therapie ermöglichte ihm noch viele unabhängige Jahre. Seit 2 Jahren betreut ihn die Spitex Regio Liestal nun täglich. Er ist sehr dankbar für die fürsorgliche Hilfe der Mitarbeitenden. Was er der Spitex Regio Liestal gerne auf den Weg geben möchte: «20 Jahre frisch und froh, Spitex mache weiter so!» 6 Aufgewachsen ist Frau Vogt in Siselen im Berner Seeland. Sie erinnert sich gut, wie ihre Grossmutter mit Pferd und Wagen nach La Chaux-de-Fonds reiste. Dort verkaufte sie am «Märit» ihr Gemüse . Frau Vogt denkt sehr gerne an ihre Kindheit zurück. Zwar musste sie schon als Kind sehr viel mithelfen. Die Familie besass wenig, aber der Familienzusammenhalt war gross. Es waren damals andere Zeiten, erzählt Frau Vogt. Telefonieren lernte sie in der Schule. Zum Üben ging die 7. Klasse in den Gasthof Bären. Als sie nach Bubendorf in den Service kam, begegnete sie ihrem zukünftigen Mann. Das Ehepaar wohnte mit den drei Kindern zunächst in einer Zweizimmerwohnung in Margrit Vogt Lauwil, ohne Bad und Boiler. Dank ihrer Fähigkeit mit dem Familienbudget umsichtig umzugehen, konnten sie sich in Reigoldswil ein eigenes Haus bauen. 40 Jahre lebten sie glücklich darin. Jahrelang war Frau Vogt Heimarbeiterin bei der Ronda. Dies gab der Familie einen wichtigen Zustupf für Unvorhergesehenes. Frau Vogt pflegte einen grossen Gemüse – und Beerengarten. Diese Arbeit bereitete ihr viel Freude. In der Zwischenzeit lebt sie wieder in Wenn Frau Winkler Lauwil. «von der Spitex kommt, geht für mich immer die Sie habe sehr schöne aber auch schwierige Zeiten erlebt: Sonne auf. Lange Jahre war ihr Mann krank und musste 3x pro Margrit Vogt» Woche an die Dialyse. Er verstarb 2017. Sie hat viel für andere getan. An ihrem 85igsten Geburtstag betrachtete sie sich gedankenversunken im Spiegel und entschied mutig: Von nun an entscheide ich für mich selbst. Das Altern sei nicht immer schön, sagt sie. Sie leidet an Arthrose und das Gehen bereite ihr Mühe. Abends kommt die Spitex und hilft ihr beim Spritzen des Insulins und der Medikamenteneinnahme. Dies ist für sie ein sinnstiftendes Ritual geworden.