Nr. 1 | 1. Februar 2019

8. Jahrgang / Erscheint viermal jährlich / Offizielles Organ der FDP.Die Liberalen Baselland

BASELBIETER Fokus Klima und F R E IS IN N Umwelt Gemeinsam weiterkommen.

Von Tür zu Tür, von Mensch zu Mensch Das Wahlkampfjahr 2019 hat begonnen, die Vor- bereitungen laufen auf Hochtouren. Das Ziel ist Geschätzte Freisinnige klar: Wir wollen die SP überholen. Dafür werden viele motivierte und einsatzbereite Freisinnige am Haustürwahlkampf des teamFDP teilnehmen. Editorial Seite 10 Sie wissen es alle: 2019 ist ein Wahljahr, bei uns im Baselbiet und in den Kantonen Appenzell Ausser- rhoden, Zürich und Luzern sowie auf eidgenössi- scher Ebene. Eines ist gewiss: Der Ausgang unserer Landrats- und Regierungsratswahlen wird für die ganze Schweiz richtungsweisend sein. Für die Na- tional- und Ständeratswahlen am 20. Oktober 2019. Für unsere Nationalrätin Daniela Schneeberger, die unseren Nationalratssitz verteidigen und den ein- zigen Sitz im Stöckli zur FDP holen will. Für das Nachhaltigkeit 2.0 Baselbiet, das weiterhin bürgerlich ticken soll. Für In der Zukunftsvision für die Schweiz bekennt den Regierungsrat, dessen Wirken sich nur mit sich FDP.Die Liberalen klar zum nachhaltigen einer starken FDP-Landratsfraktion und einer soli- Umgang mit der Umwelt und den natürlichen den bürgerlichen Mehrheit im Landrat richtig ent- Ressourcen: Wir wollen weg von einer starren falten kann. Verbotspolitik, hin zu einer umsichtigen und nach- Seit meinem Amtsantritt am 1. Juli 2015 habe haltigen Energie- und Klimapolitik. Dafür braucht ich in der mir anvertrauten Bildungs-, Kultur- und es innovative, umsetzbare Lösungen für Wirt- Sportdirektion viel bewegt und viel erreicht. Nach schaft und Gesellschaft. Wir zeigen Ihnen, wie das turbulenten Jahren im Bereich Bildung haben wir Klima und die Umwelt mit liberalen Instrumenten unter Einbezug aller Akteure einen bildungspoliti- Regierungspräsidentin Monica Gschwind und ohne Verbote wirksam geschützt werden. schen Weg eingeschlagen, der von der Bevölke- Seite 11 bis 15 rung, der Politik und den Lehrpersonen mehrheit- Massnahmen zur Stärkung der Berufsbildung. lich mitgetragen wird. So wurde zum Beispiel der Wegweisende Entscheidungen sind auch in Bezug Delegiertenversammlung Biel Berg von hängigen Bildungsinitiativen kontinuier- auf eine starke bikantonale Universität ge- Die Delegierten der FDP haben am 12. Januar lich abgebaut und der Lehrplan Volksschule Basel- fallen: dass zwei wichtige Fakultäten dereinst nach ihren alt Bundesrat Johann Schneider-Ammann land in den Sekundarschulen im August 2018 er- Münchenstein ziehen werden, war in den letzten würdig verabschiedet und die neue Bundesrätin folgreich eingeführt. Bedarfsgerechte Brückenan- zehn Jahren Wunschdenken. Jetzt sind die Würfel Karin Keller-Sutter herzlich willkommen gebote, die individuell auf die Jugendlichen zuge- gefallen – zum Wohle unserer Universität. Auch im geheissen. Ausserdem sagen sie Ja zur AHV- schnitten sind und einen direkteren Einstieg in die Bereich der Kulturförderung setzten wir mit dem Steuervorlage und zur Waffenrichtlinie. Berufslehre fördern sollen, sowie die Zusammen- Seite 18 und 19 führung unserer Berufsfachschulen sind erste Fortsetzung auf Seite 3 Inhalt

3–9 Baselbieter Freisinn

10 Wahlen 2019 / Door2Door

11 CO 2-Gesetz – Lösung statt Empörung!

12 Klimapolitik 2.0 als Chance

13 Elektromobilität / Emissionsreduktion Von Tür zu Tür, 14 Gebäudesanierung / Abfallwirtschaft von Mensch zu Mensch 15 Nachhaltigkeit in Grossunternehmen Gemeinsam kommen wir weiter.

16 FDP Service Public Liebe Freisinnige Klimapolitik im Fokus Auch in der Klimapolitik müssen wir endlich ge- 17 FDP International Es macht mir grosse Freude, auf das Jahr 2018 zu- meinsam weiterkommen. Insbesondere nachdem rückzublicken. Wir sind nämlich seit 2018 die Par- das CO2-Gesetz von einer unheiligen Allianz der tei mit den meisten gewählten Personen in den Linken und der SVP versenkt worden ist. Das Bei- 18/19 Delegiertenversammlung Biel Kantons- und Regierungsräten. Und mit Karin spiel zeigt wieder einmal deutlich, dass es den Lin- Keller-Sutter haben wir eine Bundesrätin mit ken und der SVP wichtiger ist, an ihrer ideologi- einem enormen politischen Leistungsausweis. Lie- schen Verbots- und Blockadepolitik festzuhalten, 20 Mentoringprogramm der FDP be Karin, ich danke Dir von ganzem Herzen, dass als sich konstruktiv für die Verbesserung der be- Du Dich in den Dienst von allen Menschen in der währten Instrumente der Klimapolitik im In- und 21 AHV-Steuervorlage / Schweiz stellst, damit wir als Land und Gesell- Ausland einzusetzen. Das machen wir nicht mit! schaft gemeinsam weiterkommen. Ich wünsche Die FDP will weg von einer starren Verbotspolitik, Waffenrichtlinie Dir für Deine Zukunft als Bundesrätin alles Gute, hin zu einer umsichtigen, fexiblen und nachhalti- viel Kraft und vor allem viel Freude. Wir sind stolz gen Energie- und Klimapolitik, mit der die Schweiz 22 Nein zur dar auf, dass Du unsere freisinnigen Werte im Bun- vorwärtskommt. Dazu haben wir in unserer Zu- Zersiedelungs-Initiative desrat vertrittst! kunftsvision für die Schweiz ein klares Bekenntnis Ich danke an dieser Stelle auch unserem alt Bun- abgegeben. In diesem «Freisinn» zeigen wir Ihnen desrat Johann Schneider-Ammann noch einmal in verschiedenen Beiträgen auf, wie eine liberale, 23 Agenda und Parolenspiegel ganz herzlich für sein unermüdliches und langjäh- zukunftsfähige Klima- und Umweltpolitik aussehen riges Engagement für die Schweiz. Lieber Hannes, soll. Ich wünsche Ihnen viel Spass bei der Lektüre! ich wünsche Dir alles, alles Gute für die Zukunft! Liberale Grüsse Kantonalteil: Treten Sie dem Team FDP bei! Redaktion Baselbieter Freisinn Doch nicht nur der Rückblick macht Freude, son- FDP Baselland | Postfach 420 | 4410 dern auch der Ausblick. Denn nach zwei Jahren T: 061 927 87 17 | F: 061 921 96 51 intensiver Vorbereitung ist es endlich da, das Wahl- E: [email protected] | www.fdp-bl.ch jahr 2019. Unser Ziel für die Wahlen ist klar: Wir Petra Gössi wollen gewinnen und die SP überholen. Damit wir Layout: das erreichen, gehen wir von Tür zu Tür und spre- PS: Am 10. Februar stimmen wir über die überfüs- LZ Print | E: [email protected] chen mit den Menschen darüber, was sie beschäf- sige und unnütze Zersiedelungs-Initiative ab. Sa- Druck: tigt. Dazu haben wir das Team FDP gegründet. gen Sie Nein zu dieser zentralistischen Vorlage, NZZ Media Services AG Helfen auch Sie mit, kommen Sie mit uns auf die denn sie lässt die unterschiedlichen Bedürfnisse T: 071 272 72 06 | E: [email protected] Strasse – melden Sie sich gleich an. unserer vielfältigen Schweiz völlig ausser Acht.

2 Nr. 1 | 1. Februar 2019 Baselland

In den USA hatte Barack Obama damit bereits vor Jahren für Schlagzeilen gesorgt. Bei der FDP hat der Tür-zu-Tür-Wahlkampf auch Tradition, aller- dings wurde er nie fächendeckend als nationales Raus aus Wahlkampfnstrument eingesetzt. Nach dem gros- sen Hype um Online-Wahl- und Abstimmungs- kämpfe wollen wir unsere Wählerinnen und Wäh- der Wohlfühlzone! ler wieder direkt und persönlich ansprechen. Dies aber eben mit Unterstützung von IT-Tools. Dabei halten wir uns natürlich voll und ganz an das Was macht Sinn? Datenschutzgesetz. Das bedeutet konkret, dass wir jedes Mal das Einverständnis eines Befragten ein- holen müssen, bevor wir Informationen aufneh- ne ist es ja dann auch nicht gemacht. Es ist erst der men. Wer der FDP seine Mailadresse zur Verfü- Start, um viele weitere Male aus der Wohlfühlzone gung stellen will, muss sein Einverständnis mit herauszutreten. Zum Beispiel das stundenlange in Unterschrift geben. der Kälte stehen an gemeinsamen Standaktionen Nach dem ersten Tür-zu-Tür-Wahlkampftag mit und bei frühmorgendlichen Verteilaktionen an den der Sektion Allschwil ziehen wir ein sehr positives Bahnhöfen. Vor allem den Mut zu haben, auf Pas- Fazit. Ich durfte selbst erleben, dass die Leute an santen zuzugehen, sie anzusprechen und sich für der Haustüre offen reagieren. Die Landratskandida- die FDP stark zu machen. Sich für Lösungen einzu- tinnen und -kandidaten sind nun motiviert für ihren setzen, die Sinn machen. nächsten Aktionstag. Und auch in Sissach sind wir Ganz klar aus der Wohlfühlzone hinausgewagt auf die Erfahrungen gespannt. haben sich die FDP-Sektionen Allschwil und Sis- Es hat sich schon jetzt gelohnt. Wagen wir uns sach und Umgebung mit ihrer Zusage zum Pilot- mit diesem Pilotprojekt aber auch mit den anderen projekt der FDP Schweiz zum Tür-zu-Tür-Wahl- tollen Ideen unserer Sektionen wie den Stamm- kampf. Vielleicht verunsicherte die Medienauf- tischbesuchen und Standaktionen aus der Wohl- merksamkeit gewisse Mitglieder. Wir sahen Head- fühlzone. Das bringt vielleicht den einen oder die Saskia Schenker, Landrätin und Präsidentin a. i. lines wie «Ding-Dong – Baselbieter FDP fällt mit andere dazu, die Wohlfühlzone auch zu verlassen Big Data ins Haus» und «Baselbieter FDP setzt auf und sich zu entscheiden, bei der FDP mitzumachen. 90 Mitglieder der FDP Baselland kandidieren im Trumps Wahlkampftool». Jaja, so heiss ist die Sa- Oder zumindest die Liste 1 einzuwerfen. Jahr 2019 für den Landrat. Viele davon sind bis an- che dann doch nicht. Wobei ich wenig Verständnis Kurzum, ich freue mich auf den gemeinsamen hin nicht im Landrat vertreten und haben sich ent- dafür habe, dass Trump für unsere Headline her- Wahlkampf ausserhalb der Wohlfühlzone und auf schieden, diesen Schritt zu wagen. Hinstehen und halten musste, hat doch der Tür-zu-Tür-Wahlkampf unseren ständigen Einsatz für Lösungen, die Sinn sagen, dass man kandidiert, benötigt manchmal und die Anwendung von Onlinetools in den USA machen. einen Ruck. Denn man wird plötzlich auf eine Art eine lange Tradition und wurde in Europa unter an- und Weise zur öffentlichen Person. Man begibt sich derem bereits in Deutschland, den Niederlanden, in Saskia Schenker aus der Wohlfühlzone. Mit dem Kandidieren allei- Irland, Frankreich und Grossbritannien angewandt. Landrätin und Präsidentin a. i. FDP Baselland

Fortsetzung von Seite 1 doch nur dank der erfolgreichen Zusammenarbeit All jenen Kräften, die unsere Unternehmen und der bürgerlichen Landratsfraktionen gelungen. Wir KMU mit hohen Steuern schwächen, die unsere neuen Kulturvertrag mit Basel-Stadt und den Mass- alle dürfen stolz auf das Erreichte sein! Mobilität einschränken, die Einkommens- und nahmen zur besseren Förderung unserer Baselbie- In den kommenden Jahren wollen wir vier im Vermögenssteuern erhöhen wollen und für die ter Kultur wichtige Meilensteine. Regierungsrat dafür besorgt sein, dass unsere Wirt- Geschäfts tüchtigkeit, Innovation, Verantwortungs- Ich freue mich, zusammen mit meinen bisherigen schaft weiterhin prosperiert. Denn staatliche Leis- bewusstsein und Risikobereitschaft Fremdwörter Kollegen, Anton Lauber (CVP) und Thomas Weber tungen wie Bildung, Soziales und Gesundheit sind sind, ist eine klare Absage zu erteilen! Ich rufe Sie (SVP), und neu mit Thomas de Courten (SVP) im nur so zu fnanzieren. Wir wollen eine verantwor- deshalb alle auf: Steigen Sie mit uns in den Wahl- Wahlkampf zu sein. Gemeinsam wollen wir das Ba- tungsvolle Ausgabenpolitik betreiben, denn diese kampf. Stellen Sie sich den Diskussionen im selbiet auch in den kommenden vier Jahren vor- schafft Handlungsspielräume für die Umsetzung Gespräch mit Nachbarn, mit Freunden, in der wärtsbringen. Die Bilanz der letzten Jahre kann sich innovativer Ideen und zukunftsgerichteter Investi- Familie oder im Verein. Jede einzelne Stimme sehen lassen: mit Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit tionen. Wir wollen die Qualität der Ausbildung von zählt. Helfen Sie alle mit und stehen Sie damit ein haben wir Bisherigen, zusammen mit Sabine Pego- der Volksschule bis zur Hochschule hochhalten, für ein fortschrittliches, attraktives und lebenswer- raro, unseren Finanzhaushalt saniert. Wir haben die denn die Jugendlichen von heute sind die Fachkräf- tes Baselbiet! Grundlagen für eine zukunftsfähige Gesundheits- te von morgen. Wir wollen die Leistungsfähigkeit versorgung erarbeitet und wichtige Infrastruktur- von Strasse und Schiene ausbauen und damit so- projekte wie zum Beispiel den Campus Muttenz für wohl die Mobilität der Bevölkerung als auch unse- Monica Gschwind die realisiert. Dies alles ist uns je- re Standortqualität erhalten. Regierungspräsidentin Kanton Basel-Landschaft

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«Macht Sinn – Freisinn» FDP Baselland ist startklar für die Wahlen 2019

Mit dem Neujahrsapéro auf dem hochmodernen mer Baselland. An dieser Stelle möchten wir uns Muttenzer Campus der Fachhochschule Nordwest- nochmals bei der Wirtschaftskammer Baselland schweiz ist die FDP Baselland mit Schwung ins und deren Direktor Landrat Christoph Buser für die Wahljahr gestartet. Regierungspräsidentin Monica Unterstützung bedanken. Gschwind hat die zahlreich erschienenen Freisinni- Unter der Leitidee «macht Sinn – Freisinn» fo- gen mit den Worten begrüsst: «Mit Hartnäckigkeit kussiert sich die FDP in den Wahlen auf sinnvolle und Beharrlichkeit ist es uns gelungen, dass der Lösungen in fünf Politikbereichen: für ein wettbe- Kanton wieder schwarze Zahlen schreibt.» Die werbsfähiges Steuersystem, für eine starke Wirt- In diesem Sinne: Der Wahlkampfauftakt war ein ebenfalls anwesenden Regierungsräte Anton schaft mit attraktiven Arbeitsplätzen, für eine Bil- Erfolg. Und in der Zwischenzeit freuen sich die Lauber und Thomas Weber sowie Regierungsrats- dung, die mit der Digitalisierung Schritt hält, für Kinder des Kinderheims Sommerau in Gelterkin- kandidat Thomas de Courten bekräftigten ihre ge- smarte Mobilität und gegen Verhinderungspolitik den an den Legosteinen. Auf jeden Fall sollten wir meinsamen Ziele für eine verantwortungsvolle sowie für eine Heimat, die nicht fremd ist. Die nicht vergessen: Je mehr Legos, desto grösser wird Ausgabenpolitik und gezielte Investitionen in die Landräte Stefan Degen, Thomas Eugster, Christof der Turm. Auf in den Wahlkampf, geschätzte Frei- Bildung, Mobilität und die Infrastruktur. Saskia Hiltmann, Heinz Lerf und Marc Schinzel präsen- sinnige! Schenker, Landrätin und Präsidentin a. i. der FDP tierten konkrete Forderungen. Baselland, betonte die Stärke der FDP, hartnäckig Nach dem offziellen Anlass wurde es bunt: Die Daniel Piller Fakten zusammenzutragen und zu hinterfragen: FDP Baselland symbolisiert mit Legosteinen das Leiter Kommunikation FDP Baselland «Wir haben auch den Mut, scheinbare Mehrheits- gemeinsame Ziel, die Landratswahlen 2019 ge- meinungen kritisch zu hinterfragen und auch ein- meinsam zu meistern. Jeder Legostein bedeutet eine mal Nein zu sagen, wenn alle anderen Ja sagen. Wir Aktion für die Landratswahlen, und je mehr Frei- Parolen der FDP BL für die Abstimmungen wollen damit aber nicht einfach eine Blockade aus- sinnige mitmachen, desto grösser wird der Turm. vom 10. Februar 2019: lösen, sondern wir wollen Lösungen einbringen, Die anwesenden Regierungsratskandidaten die Sinn machen. Dies haben wir in der aktuellen machten den ersten Schritt und beschrifteten einen JA zum Staatsvertrag vom 6. Februar 2018 Spital-Debatte mit der Kooperationsinitiative ge- Legostein. Die Regierungspräsidentin wählte einen zwischen den Kantonen Basel-Stadt und zeigt. Saskia Schenker dankte dem ehemaligen Par- grossen blauen Legostein und erklärt: «Ich wähle Basel-Landschaft betreffend Planung, teipräsidenten Paul Hofer für seinen grossen Ein- den blauen Stein, der für Social Media steht. Ich bin Regulation und Aufsicht in der Gesundheits- satz und seinen Mut, wichtige Fragen aufzugreifen. seit meiner Nomination als Regierungsratskandida- versorgung (LRV 2018-214) Nachdem letztes Jahr die Handelskammer beider ten im Juni 2018 auch auf Social Media, und dies NEIN zum Staatsvertrag vom 6. Februar 2018 Basel den Neujahrsapéro gesponsert hat, kam die ist für mich ein wichtiger Kanal, um mit der Be- zwischen den Kantonen Basel-Stadt und Unterstützung dieses Jahr von der Wirtschaftskam- völkerung im Dialog zu stehen!» Basel-Landschaft über die Universitätsspital Nordwest AG (LRV 2018-214) NEIN zum Gesetz vom 13. September 2018 über die Beteiligung an Spitälern (SpiBG) JA zum Gesetz vom 27. September 2018 über die Abgeltung von Planungsmehrwerten (LRV 2016-403) 2x NEIN zur Nichtformulierten Gemeinde- initiative vom 17. März 2016 über den Aus- gleich der Sozialhilfekosten (Ausgleichsinitia- tive) mit Gegenvorschlag des Landrats vom 27. September 2018 (LRV 2017-076) NEIN zur Volksinitiative «Zersiedelung stop- pen – für eine nachhaltige Siedlungsentwick- lung (Zersiedelungs-Initiative)»

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Aus der Sektion Sissach Geselliger Dreikönigs-Brunch

Mit einem geselligen Dreikönigs-Brunch haben die teipräsidentin und Nationalrätin Petra Gössi Rede FDP Sissach, Gelterkinden und Waldenburg und und Antwort. Das abschliessende Spiel «Ich oder Umgebung das Wahlkampfjahr eingeläutet. Die Du» entlockte den rund 60 Gästen, darunter auch Landratskandidatinnen und -kandidaten der Liste 1 Regierungspräsidentin Monica Gschwind und servierten ein feines Zmorge der Bäckerei Gunzen- CVP-Regierungsrat Anton Lauber, viele Lacher. hauser im Saal des Hotels Sonne. In einem Inter- view von alt Landrat Michael Herrmann standen Suzanne Imholz Nationalrätin Daniela Schneeberger und FDP-Par- Vizepräsidentin FDP Sissach und Umgebung

Topmotiviert – auch am Samstagmorgen #machtSinn.

Aus der Sektion Allschwil Von Tür zu Tür

Kürzlich hat die FDP Allschwil Schönenbuch ihren ersten Aktionstag der Landratswahlen durchge- führt: die Aktion von Tür zu Tür, von Mensch zu Mensch, Door to Door oder kurz D2D. Bei allen Zweier-Teams war die Spannung gross, wie die Be- völkerung darauf reagieren wird. Bereits beim Mit- tagessen gaben alle Teams ein positives Feedback. Natürlich wurden wir Landratskandidatinnen und -kandidaten nicht an allen Türen mit offenen Ar- men empfangen und oft hatten die angesprochenen Bewohnerinnen und Bewohner keine Zeit für uns. Sehr positiv überrascht hat uns die Bereitschaft Wer fährt besser Ski? NR Daniela Schneeberger und NR und Parteipräsidentin Petra Gössi beim «Ich oder Du»-Spiel. der Bevölkerung, nicht nur über die von uns ein- gebrachten Themen zu diskutieren, sondern sich auch pointiert zu aktuellen Fragestellungen über und rund um Allschwil zu äussern. Aus der Sektion Bubendorf Nach dem ersten Aktionstag ziehen wir ein posi- tives Fazit. Die Arbeit hat Spass gemacht, und wir Gelungener Weihnachtsmarkt 2018 sind neugierig, weitere Wählerinnen und Wähler und ihre Einstellungen und Erwartungen kennen zu Der Weihnachtsmarkt 2018 gehört seit einigen Wo- lernen. Am 2. Februar werden wir daher erneut mit chen der Vergangenheit an. Es war ein toller Anlass D2D unterwegs sein. und hat bei mildem, trockenem Wetter viele Besu- cher angelockt. Wie jedes Jahr konnten die Mit- Andreas Bärtsch glieder der FDP Sektion Bubendorf der Dorfbevöl- Wahlkampfleiter und Landratskandidat kerung wieder feine, selbst gemachte Suppen und ein Glas Wein anbieten. Gefreut haben sich alle Helferinnen und Helfer der örtlichen FDP über den Besuch der drei Regierungsräte Monica Gschwind (FDP), Thomas Weber (SVP) und Anton Lauber (CVP). Ebenfalls hat unsere Nationalrätin Daniela Schneeberger (FDP) den Weg zu uns an den Stand gefunden. Der Präsident der FDP Bubendorf, #gemeinsamweiterkommen Gemeinderat Matthias Mundwiler freute sich über den Besuch von Elisabeth Ruff Rudin und Daniel interessante Gespräche. Die Amtsträger erfahren so Reimann, beide auch für die FDP im kommunalen auf direkte und unkomplizierte Art und Weise, was Einwohnerrat. Einige Landratskandidierende des gut läuft oder wo der Schuh drückt. Wahlkreises Liestal fanden sich ebenfalls am Stand ein und posierten gerne für ein Gruppenfoto. Matthias Mundwiler Bei so schönem Wetter war der FDP-Schal nur zu Die Mitglieder der FDP Bubendorf freuen sich Gemeinderat, Präsident FDP Bubendorf, Dekozwecken dabei. jedes Jahr auf den Weihnachtmarkt und auf viele Landratskandidat Liestal

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Abstimmung Nein zur Ausgleichsinitiative und zum Gegenvorschlag

Am 10. Februar stimmen Sie über die Ausgleichs- weit, dass sie in fnanzielle Schiefage geraten. Die- initiative ab. Diese wurde von elf Gemeinden ein- se Problematik wird weder von den Gemeinden, gereicht, die überdurchschnittlich hohe Sozialhilfe- noch vom Landrat bestritten. Aus diesem Grund kosten zu tragen haben. Die Initiative verlangt, dass wurden über das neue Finanzausgleichsgesetz, das die stetig wachsenden Sozialhilfekosten überwie- seit 2016 in Kraft ist, verschiedene Ausgleichsme- gend solidarisch getragen werden. Ziel ist, dass die chanismen unter den Gemeinden umgesetzt, die Gemeinden nur noch 30 Prozent ihrer Sozialhilfe- diese Unterschiede glätten. Dieser Ausgleich be- kosten selbstverantwortlich fnanzieren. Die restli- währt sich seither für praktisch alle Gemeinden. chen 70 Prozent kommen in einen Topf, der auf alle Der Landrat hat im Zuge der Behandlung der Gemeinden gemäss ihrer Einwohnerzahl verteilt Initiative jedoch anerkannt, dass die Regelung zu wird. Das Grundübel der steigenden Sozialhilfekos- den Härtebeiträgen – eine Art Soforthilfe für in ten hat viele Ursachen. Doch die Ausgleichsinitiati- fnanzielle Not geratene Gemeinden – für Kommu- ve geht diese Ursachen nicht an. Sie will bloss die nen mit der höchsten Belastung zu restriktiv ange- fnanziellen Belastungen anders verteilen. Die Ge- wandt wird. Aber anstatt diese Regelung zu lo- Landrat Christof Hiltmann meinden hätten damit aber nicht mehr die gleichen ckern, hat der Landrat der Initiative einen Gegen- Anreize, ihre Sozialhilfekosten in den Griff zu be- vorschlag gegenübergestellt. Dieser beinhaltet zu- Fraktion grossmehrheitlich auch gegen den Gegen- kommen. Sie tragen ihre Kosten nur noch zu 30 Pro- sätzlich zum Härte- auch einen Solidaritätsbeitrag, vorschlag ausgesprochen. Bei einem doppelten zent selber. Durch diese Laissez-faire-Mentalität der durch alle Gemeinden fnanziert und den von Nein (Initiative und Gegenvorschlag) ist der Weg steigt das Risiko, dass sich die Kosten massiv er- der Soziallast am stärksten betroffenen Gemeinden frei für eine effziente und effektive Lockerung der höhen. Die Initiative gilt es daher klar abzulehnen. ausbezahlt werden soll. Leider hat der Landrat bei Härtefallregelung. Natürlich werden die Gemeinden sehr unter- der Festlegung dieses Beitrags mit 10 Franken pro schiedlich durch die Sozialhilfe belastet. Für einige Gemeinde pro Einwohner den Bogen endgültig Christof Hiltmann der 86 Baselbieter Gemeinden geht die Belastung so überspannt. Aus diesem Grund hat sich die FDP- Landrat und Gemeindepräsident Birsfelden

Abstimmung Ja zum fairen Landrats-Kompromiss – Ja zum Gesetz über die Abgabe von Planungsmehrwerten!

In der Abstimmung vom 10. Februar 2019 gilt es, deshalb völlig dem Sinn und Geist des Raumpla- mit einem JA zum Gesetz über die Abgabe von Pla- nungsgesetzes, welches zu Recht eine höhere Ver- nungsmehrwerten die Ernte der politischen Arbeit dichtung fördern will. Man wird den Eindruck von FDP und SVP in der Bau- und Planungskom- nicht los, dass sich mancher Gemeinderat dadurch mission und im Landrat einzufahren. Das neue Ge- einfach eine zusätzliche Einnahmequelle erhofft. setz schreibt vor, dass bei Einzonungen eine Ab- Dabei ist ihnen wahrscheinlich gar nicht bewusst, gabe von 20 Prozent auf den Mehrwert zu entrich- dass diese Gelder nur zweckgebunden verwendet ten ist, welcher das Land durch die Einzonung er- werden dürften. In der Praxis (siehe Basel-Stadt) fährt. Damit wird die bundesgesetzliche Vorgabe fnden sich gar nicht genügend Verwendungszwe- umgesetzt. Mehrwertabgaben auf Um- und Aufzo- cke. Das Geld würde gehortet, in der Hoffnung es nungen sind gemäss dem neuen Gesetz untersagt. zu einem späteren Zeitpunkt der allgemeinen Ge- Es erlaubt den Gemeinden hingegen, bei Quartier- meindekasse zuführen zu können – de facto also planungen und Ausnahmeüberbauungen nach ein- einfach zusätzliche Gebühren! Zudem, durch nor- heitlichem Plan eine Infrastrukturabgabe zu erhe- male Um- und Aufzonungen, entstehen den Ge- Landrat Thomas Eugster ben. Sie ermöglicht den Gemeinden, die erhöhten meinden gar keine Mehrkosten, denn diese planeri- Aufwendungen, die durch die Quartier- oder Son- schen Tätigkeiten gehören zum Grundauftrag jeder sachlich genau richtig und praxisgerecht. Es fördert derplanung entstehen, kompensieren zu können. Gemeinde und sind im ordentlichen Gemeindebud- die verdichtete Bauweise, ohne den Wohnraum für Damit ist das Gesetz in der Sache genau richtig um- get bereits abgedeckt. Vielmehr wird der Verdich- Eigentümer und Mieter unnötig zu verteuern. gesetzt und praxisgerecht. Die vom VBLG (Ver- tungsprozess durch Quartierplanungen erfolgen. Trotzdem erlaubt dies den Gemeinden, die dadurch band Baselbieter Gemeinden) pauschal geforderte Deren Bearbeitung führt bei den Gemeinden auch entstehenden Mehrkosten abgegolten zu erhalten. Mehrwertabgabe auf Um- und Aufzonungen ist un- tatsächlich zu Mehrkosten, welche sie nach dem Deshalb Ja zum fairen Landrats-Kompromiss! differenziert und würde generell die höhere Aus- neuen Gesetz mit einer Infrastrukturabgabe decken nutzung des Bodens verteuern. Sie widerspricht können. Das vorgeschlagene Gesetz ist darum Thomas Eugster, Landrat

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in den Kantonen Solothurn, Aargau oder Jura ge- meint. Die FDP-Initiative zielt auch auf Koopera- tionen mit Anbietern in der Psychiatrie und auf ge- zielte Zusammenarbeit mit kleinen, hochspeziali- Spital-Kooperations- sierten Nischenakteuren jenseits der Spitalland- schaft, wie wir sie künftig immer mehr sehen wer- den. Die Kooperationsinitiative stellt nicht die initiative der FDP Strukturerhaltung, sondern die Patientinnen und Alternative zum Nichtstun und zur Spital-Megafusion

Wir haben viel zu viele Spitäler und Spitalbetten in handlung, zu reagieren? Nein, offensichtlich nicht, der Schweiz. Dies gilt besonders für unsere Region. denn sie sind im Handling so träge wie Super- «Jedem Täli sein Spitäli»: Können wir uns das wei- tanker. Wer trägt die Risiken des Scheiterns einer terhin leisten in einer Zeit, in der die Patientinnen Megafusion? Offensichtlich die Steuerpfichtigen, und Patienten frei wählen, wo sie sich behandeln denn Grossspitäler sind «too big to fail». Deshalb lassen? Nein, offensichtlich nicht. Jeder Franken, lehnt die FDP Baselland die Spitalfusion zwischen mit dem leere Spitalbetten subventioniert werden, dem Universitätsspital Basel und dem Kantons- geht auf Kosten des Patientenwohls. Jeder Franken, spital Baselland ab. Doch gibt es einen Ausweg mit dem an den Bedürfnissen vorbei Strukturerhal- zwischen der Skylla des Nichtstuns gegen Spital- tung betrieben wird, geht auf Kosten der Prämien- überkapazitäten und der Charybdis der Spital- zahlerinnen und Prämienzahler. Liegt denn die megafusion? Offensichtlich Ja. Die sinnvolle Alter- Lösung in Spital-Grossfusionen? Ist es gut, wenn native ist die von der FDP Baselland lancierte öffentliche Spitäler, wie bei der am 10. Februar zur Volksinitiative «Für mehr Kooperation der Spitä- Abstimmung kommenden Fusion des Universitäts- ler». Sie will das kantonale Spitalgesetz gezielt mit spitals Basel mit dem Kantonsspital Baselland, Bestimmungen zur Förderung von Spitalkoopera- über 70 Prozent des regionalen Gesundheitsmark- tionen ergänzen. Die Kooperationsinitiative der tes beherrschen? Nein, offensichtlich nicht, denn FDP verlangt, dass der Kanton über die Koopera- Marktmacht führt stets zu höheren Kosten und tion der kantonalen Spitäler mit dem Universitäts- damit zu höheren Krankenkassenprämien. Sind spital Basel hinaus Kooperationen mit «allen öf- Grossspitäler in der Lage, rasch und fexibel auf fentlichen und privaten Gesundheitsinstitutionen in Veränderungen und Innovationen im Gesundheits- der Region» fördert. Damit ist nicht nur die Zusam- Patienten sowie die Prämienzahlerinnen und Prä- bereich, wie etwa den Trend zur ambulanten Be- menarbeit mit öffentlichen und privaten Spitälern mienzahler ins Zentrum. Die FDP-Initiative ver- langt, dass der Kanton Kooperationen fördert, die patienten- und bedarfsorientiert sind, die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Gesundheitsversorgung verbessern und einen kostendämpfenden Einfuss auf die Krankenkassenprämien und die kantonale Kostenbeteiligung haben. Einfach nichts tun oder Spitalmegafusion? Die Spital-Kooperationsinitiati- ve der FDP ist die Alternative zum ineffzienten Status quo der «Täli-Spitäli» und zur Schaffung eines schwerfälligen, übermächtigen, teuren und riskanten Spital-Supertankers. Smarte, patienten- und bedarfsgerechte Kooperation, die intelligente Innovationen fördert, statt ineffziente Struktur- erhaltung betreibt: Das ist der Weg, den die FDP mit der Spital-Kooperationsinitiative einschlagen will. Unterstützen Sie uns dabei, indem Sie unsere Initiative unterschreiben. Ein Unterschriftenbogen liegt bei, es wäre schön, wenn Sie diesen mit mög- lichst vielen Unterschriften an unsere Geschäfts- stelle senden (FDP Baselland, Postfach 420, 4410 Liestal). Vielen Dank für Ihren Einsatz.

Unser Landrat Marc Schinzel setzt sich für die … genau wie unser Landratskandidat Daniel Setz aus Marc Schinzel Kooperationsinitiative ein … Binningen. Landrat und Mitglied der Parteileitung

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enter und damit kostengünstiger zu gestalten. Die Fusionsbefürworter gehen davon aus, dass der Per- sonalbestand und die Bettenzahl kaum verändert Das sagen werden. Wie sollen so die Kosten und die Prämien sinken? Die anvisierten Kosteneinsparungen der fusionierten Spitalgruppe von jährlich 70 Millionen unsere Mitglieder Franken entsprechen nur 5 Prozent des Gesamt- umsatzes. Diese Einsparungen könnten in einem gut geführten Unternehmen, das gezielt effzienz- Kooperationsinitiative steigernde Kooperationen eingeht und sich auf we- nige Kompetenzbereiche fokussiert – ohne risiko- reiche Grossfusion –, eingespart werden.» Naomi Reichlin, Vizepräsidentin und Landratskan- didatin Wahlkreis Liestal: «Die Kooperationsinitia- * * * tive ermöglicht ein starkes Netzwerk von privaten Sven Inäbnit, Landrat und Vizepräsident VGK: «Ich und staatlichen Spitalbetrieben. Damit können sie habe kein Verständnis für die Alarmbereitschaft der im stetig wandelnden Gesundheitsmarkt agil han- Fusionsbefürworter, die das Ende der Hochspezia- deln. Die Fusion ist eine Zwangsheirat mit einer lisierten Medizin bei einem Nein zur Fusion pro- teuren Mitgift: explodierende Gesundheitskosten, phezeien. Das Unispital muss sich gegen nationale Krankenkassenprämien und Prämienverbilligun- wie auch internationale Konkurrenten behaupten. gen. Der Kanton Basel-Stadt hat im schweizweiten Entscheidend ist, wie sich das Spital in diesem Vergleich die höchsten Gesundheitskosten pro Wettbewerb mit strategischen Kooperationen in Kopf und die höchsten Krankenkassenprämien. Kernbereichen positioniert. Es geht darum, die

mehrheitlich durch den Kanton Basel-Stadt getra- gen, welcher faktisch ein fnanziell zu sanierendes KSBL übernimmt. Nur eine abgestimmte, sinnvol- le Kooperation unter Einbezug sämtlicher regiona- len Spitäler und eine Optimierung der Infrastruktur kann zum Erfolg führen.» * * * Beat Zimmermann, Landratskandidat Wahlkreis Gelterkinden: «Die Spitalfusion wird die Kosten und die Krankenkassenprämien nicht senken: Ich Die Baselbieter Steuerzahlenden werden also bin überzeugt, dass die neue Marktmacht die Kompetenz in einzelnen medizinischen Fachberei- mehrfach zur Kasse gebeten, obwohl Baselbieter Grundversorgung verteuern wird, anstatt sie effzi- chen zu steigern mit hohen Fallzahlen und den bes- Patientinnen und Patienten gegenüber heute keinen ten medizinischen Fachkräften. Bei den Fallzahlen nachweislichen Vorteil erhalten. Mit der Fusion geht es vor allem darum, zusätzliche ausserkanto- wird der bereits stark verzerrte Wettbewerb im Ge- nale Patienten zu gewinnen. Die Fusion bringt dem sundheitswesen ausgeschaltet, und die Nachteile Unispital keinen einzigen zusätzlichen Patienten, der Mehrfachrolle der Kantone im Spitalwesen da die Baselbieter bereits jetzt schon für die Spit- werden noch verschärft.» zenmedizin ins Unispital gehen. Kooperationen mit anderen regionalen, nationalen und internatio- * * * nalen Anbietern sind wesentlich wichtiger für die Brigitte Treyer, Landratskandidatin Wahlkreis Mün- Zukunft der universitären Medizin in unserer Re- chenstein/Arlesheim: «Die Fusion von USB und gion.» KSBL mit der Überführung in eine Aktiengesell- schaft führt zu einem von den Parlamenten nicht mehr kontrollierbaren und korrigierbaren Verwal- tungskoloss. Die Kosten werden steigen und nicht sinken, insbesondere auch, wenn an den teuren und sinnlosen Strukturen aller Standorte festgehalten wird. Das erhebliche fnanzielle Risiko wird dabei

8 Nr. 1 | 1. Februar 2019 Baselland

Meinung SP-Wirtschaftskonzept schädigt den Werkplatz Schweiz

sen schweren Tagen zeigte sich, wie wichtig die Forderungen konkret beleuchten: Die 35-Stunden- Flexibilität der Firmen und ihrer Mitarbeitenden Woche und sechs Wochen Ferien für alle. Gerade ist. Wir sind gestärkt aus der Krise hervorgegangen. kleine und mittlere Betriebe werden weder heute Geradezu ignorant wirkt vor diesem Hintergrund noch morgen ihr Pensum in einer 35-Stunden-Wo- das Wirtschaftskonzept der SP: «Vorschläge für che bewältigen können. Sie müssten mehr Arbeit- eine zukunftsfähige Wirtschaftspolitik 2019– nehmende einstellen, die aber mit den gleichen Er- 2029». Jede der vorgeschlagenen Wirtschaftsmass- trägen beschäftigt werden müssen, was zwangsläu- nahmen reduziert die Flexibilität und die Hand- fg zu tieferen Löhnen führen würde. In Frankreich lungsoptionen: So werden zum Beispiel eine kann man gut sehen, dass dieses Modell zu einer 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn, sechs Wo- Situation führt, in der Menschen zwar 100 Prozent chen Ferien für alle, ein Jahr bezahlter Sabbatical arbeiten, aber nicht vom Lohn leben können. für alle, eine Höchstarbeitszeit von 40 Stunden pro Der Wohlstand und die Stabilität unseres Landes Woche anstelle der bisher geltenden 50 Stunden, beruhen im Wesentlichen auf einem liberalen Wirt- eine bezahlte Elternzeit von mindestens 38 Wochen schaftssystem, einem fexiblen Arbeitsmarkt, oder ein Kündigungsverbot für Arbeitnehmende einem innovationsfähigen Bildungssystem und über 55 mit mehr als zehn Dienstjahren gefordert. einer funktionierenden Sozialpartnerschaft. Diese Die SP-Forderungen entlarven sich selbst als Grundpfeiler des Erfolgsmodells Schweiz will die unbrauchbar; sie sind nicht einmal visionär. Ge- SP mit ihrem Wirtschaftskonzept umwerfen. Als Nationalrätin Daniela Schneeberger fragt wäre heute doch eher eine Antwort auf das liberale Partei setzen wir auf Flexibilität bei den Thema der zunehmenden Digitalisierung und der Arbeitszeiten, Vereinbarkeit von Beruf und Fami- Erinnern wir uns an den «Frankenschock»: Inner- Anforderung, dass viele Menschen als Teilselbst- lie, das duale Bildungssystem und die Sozialpart- halb eines Jahres musste die Schweizer Wirtschaft ständige arbeiten möchten und wir hier noch keine nerschaft. Dafür lohnt es sich einzustehen. eine Verteuerung des Exports um 20 Prozent kom- guten Antworten haben im Hinblick auf die soziale pensieren – und dies aufgrund einer Euroschwäche, Absicherung. Daniela Schneeberger die ohne Zutun der Schweiz entstanden war. In die- Lassen Sie mich als KMU-Vertreterin nur zwei Nationalrätin, Thürnen

Wahlen Zukunft wird aus Jugend gemacht

Das Durchschnittsalter des aktuellen Landrats liegt es unabdingbar, dass wir ein qualitativ hochstehen- bei 54 Jahren. Um der wichtigen, aber untervertre- des Schul- und Weiterbildungssystem haben. tenen jungen Bevölkerung eine Stimme zu geben, Damit wir uns ein solch hochwertiges Bildungs- möchte ich mich als Landrätin in die politische De- system leisten können, braucht es eine starke Wirt- batte im Kanton Baselland einbringen. schaft. Wir benötigen weiterhin schwarze Zahlen Mein Name ist Samira Schaub, ich bin 19 Jahre im Kanton, damit wir gezielt in die Bildung und die jung und möchte meine Zukunft selbst in die Hand Mobilität investieren können. Und dies ohne weite- nehmen. Zurzeit absolviere ich die kaufmännische re Verschuldung, denn diese Schuldenlast müssen Lehre im öffentlichen Verkehr. In meiner Freizeit vor allem wir Jungen tragen. Nur so gelingt es uns, bereite ich mich für den Lastwagenführerschein vor die Attraktivität des Baselbiets als Wohn-, Arbeits- und spiele leidenschaftlich Klavier. Zudem erkunde und Bildungsregion zu verbessern. ich gerne gemeinsam mit meinen beiden Hunden Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir Stras- die Weiten der Baselbieter Wälder. Politische Er- sen- und Schienennetze, die eine effziente Mobili- fahrung habe ich bei den Jungfreisinnigen Basel- tät für alle ermöglichen. Durch den Flughafen Ba- land gesammelt, wo ich auch als Parteileitungsmit- sel-Mulhouse-Freiburg und den weiteren Ausbau glied aktiv mitwirke. der Rheinhäfen verfügen wir als Region über weite Damit meine Heimat, so wie ich sie schätze, Tore zur Welt. Samira Schaub weiterhin noch lange so bestehen kann, engagiere Um an der Zukunft des Baselbiets weiter zu bau- ich mich politisch. Ein zukunftsgerichtetes Bil- en, braucht es junge, dynamische und ideenreiche Und dies unbeschwert und mit viel jugendlicher dungssystem oder das Zukunfts-Garantie-System, Landrätinnen und Landräte. Mit frischem Elan und Energie! wie ich es gerne nenne, ist mir sehr wichtig. Die mit grosser Verantwortung für die Zukunft der Ba- Schülerinnen und Schüler von heute sind die selbieter Bildungslandschaft und der Wirtschaft Samira Schaub, Landratskandidatin Wahlkreis Arbeitnehmer und -geber von Morgen. Darum ist setzen wir uns für unsere politischen Ideale ein. Liestal und Vorstandsmitglied JFBL

Nr. 1 | 1. Februar 2019 9 Wahlen 2019

Tür-Campaigning in Rahmen von Pilotversuchen bei kantonalen Wahlen in den Kantonen Zürich, Lu- zern und Basel-Landschaft sowie St. Gallen und Tessin getestet. Fallen die Erfahrungen vielverspre- chend aus, soll die Methode im Hinblick auf die na- tionalen Wahlen landesweit zum Einsatz kommen.

Das Wahlkampfjahr 2019 hat begonnen, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Das Ziel ist klar: Wir wollen die SP überholen. Die FDP setzt dafür 2019 auch auf den Door2Door-Wahlkampf. Wir bringen Ihnen das «Türlen» näher. Gute Politik entsteht selten im stillen Kämmerlein, Menschen hinter diesen Türen zu verstehen und sondern indem wir den Fuss vor die eigene Tür set- sich ihnen zu stellen. Wir FDP-Kandidierenden zen, zuhören und die Sorgen und Bedürfnisse aller zeigen so unser Engagement und die gelebte Zu- Impressionen von Door2Door-Workshops in Zürich… Menschen aufnehmen. Diesen Gedanken setzt die sammengehörigkeit in der FDP. Damit die Öffent- FDP 2019 um und schlägt mit dem Door2Door- lichkeit das auch wahrnimmt, ist es wichtig, auf Wahlkampf neue Wege im Campaigning ein. Zwar den sozialen (Hashtag #teamFDP) und in den klas- haben Haustürbesuche beim Freisinn schon eine sischen Medien präsent zu sein. lange Tradition: Viele Kandidatinnen und Kandida- ten klopfen seit Jahrzehnten erfolgreich an die Tü- Was erhofft sich die FDP davon? ren. Allerdings werden die beiden Massnahmen Die Wählerinnen und Wähler sollen die FDP und erstmals landesweit und in Kombination mit Daten- ihre Kandidierenden persönlich kennen lernen kön- analyse eingesetzt. Zudem wollen wir nicht nur nen. Nach dem grossen Hype um Social-Media- vereinzelt an die Türen gehen, sondern als Bewe- Wahlkämpfe sind wir überzeugt, dass persönliche gung #teamFDP kollektiv den Dialog mit der Wäh- Nähe wieder mehr Wert hat. Und für uns Politike- lerschaft aufbauen. rinnen und Politiker ist es eine super Chance, ein direktes, ungefltertes Feedback aus der Bevölke- Warum Door2Door? rung zu erhalten. Wie gut Tür-zu-Tür-Wahlkampf in Der Haustür-Wahlkampf ist mutig – Kandidatinnen der Schweiz funktioniert, wird sich erst noch zei- und Luzern – das Team FDP ist schon hochmotiviert! und Unterstützer gehen an die Türen der Wählerin- gen. Im Ausland ist das Tür-zu-Tür-Campaigning nen und Wähler und suchen den Dialog. Dass nicht aber vielerorts bereits ein bewährtes Instrument. Wer kann mitmachen? alle an einem Gespräch interessiert sind, gehört Alle Freiwilligen, die beim Tür-zu-Tür-Wahlkampf dazu. Wir Kandidierenden können der Wähler- Wo wird Door2Door 2019 eingesetzt? mitmachen möchten, können sich über die Website schaft so aber zeigen, wie wichtig es uns ist, die Im Vorfeld der nationalen Wahlen wird das Tür-zu- https://www.teamfdp.ch/ beim Generalsekretariat dafür anmelden. Dieses bietet Schulungen an, an denen man von Kampagnenexperten alles erfährt, was man als erfolgreicher Door2Door-Wahlkämp- fer wissen muss – geübt werden etwa die Begeg- nung an der Tür und das Bedienen der dazugehö- renden App. Informiert wird aber auch über den korrekten Umgang mit persönlichen Daten – ein urliberales Anliegen. Bei der Ortspartei wird dann das Kampagnenmaterial bezogen, und es werden die «Canvasser»-Teams gebildet, die dann gemein- sam losziehen und raus auf die Strasse gehen.

Werden Sie Teil des #teamFDP! Scannen Sie den Code mit Ihrem QR-Code-Reader auf dem Handy und Sie gelangen zur Website.

10 Nr. 1 | 1. Februar 2019 Fokus Klima und Umwelt

Verlagerungen zu kostengünstigeren Flughäfen. Klimapolitisch ist die Wirkung darum gleich null. Der Luftverkehr ist global anzugehen, was mit dem CO -Gesetz: internationalen Klimainstrument CORSIA bereits 2 aufgegleist ist. Ein koordiniertes Vorgehen ist bes- Lösung statt Empörung ser als Hauruckübungen im CO2-Gesetz.

Wie die CO 2-Debatte wirklich verlief

Was der Nationalrat beim CO2-Gesetz wirklich beschlossen hat: eine pragmatische Analyse der beschlossenen Ziele und Massnahmen mit Ausblick auf die weiteren Beratungen im Ständerat.

Die emotionalen Reaktionen nach der Ablehnung verwässert, dass die Ablehnung des Geschäftes mit- des CO2-Gesetzes im Nationalrat haben dazu ge- verschuldet war. Dabei ging bewusst vergessen, führt, dass der Blick auf das Wesentliche verloren dass die Gesetzesvorlage nach der Beratung im Na- ging. Nämlich, dass die vom Nationalrat beschlos- tionalrat diverse Beschlüsse beinhaltete, die nicht in senen Massnahmen im neuen CO2-Gesetz klar wir- unserem Sinne ausgefallen sind. So wurde am kungsstärker gewesen wären als jene im aktuellen Schluss z. B. gegen unseren Willen die CO2-Abgabe CO2-Gesetz. Das beweist die pragmatische Analy- fast verdoppelt. Trotzdem sind wir in der Gesamt- se im folgenden Abschnitt. Der emotionale Streit abstimmung entgegengekommen und haben zuge- über das fehlende, übergreifende Inlandziel ist völ- stimmt. Zur Übersicht wird in der blauen Box eine Christian Wasserfallen lig übertrieben und zeigt, dass die Linken im Wahl- Auswahl von zehn Massnahmen aufgelistet, die nun kampfmodus stecken: #Klimawahl. Klimanationa- aufgrund der Ablehnung nicht in Kraft treten. Wie weiter mit dem CO2-Gesetz? lismus statt Gesamtsicht. Problembewirtschaftung Es bleiben vor allem drei grosse Streitpunkte, die statt Lösungsfndung – schade. Rot-Grün hat im Exkurs: Flugticketabgabe allesamt sachlich zu diskutieren sind: das Inland-/ Seitenwagen der SVP das CO2-Gesetz versenkt und Eine Flugticketabgabe bewirkt als nationale Insel- Auslandziel, die Höhe der CO2-Abgabe und die nicht die FDP. Das ist Fakt. lösung nichts, wie internationale Beispiele zeigen: Flugticketabgabe. Wir werden bei allen Themen Die Flughäfen London Luton, London Gatwick, konstruktiv mitarbeiten, damit das Pariser Klima- Beschluss des Nationalrates Wien, Frankfurt, München, Kopenhagen usw. stei- übereinkommen clever umgesetzt werden kann. Der FDP wurde im Nachgang der intensiven Debat- gerten den Flugverkehr in den letzten Jahren trotz te vorgeworfen, man habe das CO2-Gesetz so stark Flugticketabgabe massiv. Oder es kam einfach zu Christian Wasserfallen, Nationalrat BE

Durch unheilige Allianz versenkte Massnahmen nehmen CO2-Intensität der Unter %) 8 Inlandmassnahmen programmes des Bundes bis 2030 mit 450 Mio. mit Zielvereinbarung* (in Franken pro Jahr. Nr. 1: Weiterführung der tiefen CO2-Grenzwerte nach 2020 für Neuwagen (Personenwagen: Nr. 6: Erhöhung der Treibstoffkompensation im Zielpfad (Soll-Werte) Zielpfad (Soll-Werte) 95 g CO2/km). Inland (mind. 20% bis max. 90%). Nr. 2: Inlandziel für Gebäude (–50% bis 2030) Nr. 7: Maximale Treibstoffpreiserhöhung von und Ausbau der individuellen Zielvereinbarungen 8 Rappen pro Liter für Kompensationsmassnah- -Intensität (%)

für Gebäudeeigentümer, wenn in die Reduktion men (statt 5 Rp. wie heute). 2 des CO -Ausstosses investiert wird. CO 2 Nr. 8: CO2-Verminderungsleistung von Wald oder Nr. 3: Ausweitung der nachweislich funktionie- anderen Lösungen werden berücksichtigt. 2012 2014 2016 2017 2018 2020 2022

renden Zielvereinbarungen auf alle Unterneh- *CO2-Intensität: Die ausgestossene Menge CO2 pro produzierte Energieeinheit men, damit sie sich nach erfolgten Investitionen 2 Auslandmassnahmen Quelle: Energie-Agentur der Wirtschaft in den Klimaschutz von der CO -Abgabe befreien 2 Nr. 1: Koppelung mit dem Europäischen Emis- lassen können (vgl. Grafik). sionshandelssystem für Klimazertifikate inkl. Die Unternehmen im Zielvereinbarungssystem Nr. 4: Erhöhung der CO2-Abgabe von maximal Einbindung der Luftfahrt. übertreffen ihre Emissionsreduktionsziele auch in der 120 Franken/Tonne CO auf 210 Franken/Tonne 2 Nr. 2: Anrechenbarkeit von ausländischen CO - aktuellen Verpflichtungsperiode deutlich und liegen CO . 2 2 Reduktionen nach Regelwerk des Pariser Abkom- bereits 2017 unter dem Zielwert von 2020. Gegenüber Nr. 5: Verlängerung des Gebäudesubventions- mens (internationale Bescheinigungen). dem Stand von 1990 haben sie ihre CO2-Emissionen um über 30 Prozent reduziert.

Nr. 1 | 1. Februar 2019 11 Fokus Klima und Umwelt

heutigen Technologien lohnen. Und sie soll durch Forschung und Entwicklung Massnahmen fördern, damit diese auch unter Einrechnung der Klimafol- gekosten wirtschaftlich werden und weltweite An- wendung fnden. Der Bundesratsvorschlag für das CO2-Gesetz konzentriert sich auf Inlandemissio- nen plus Auslandkompensation. Weitere Hebel werden nicht genutzt. Solche ins Gesetz aufzuneh- men, scheint angesichts der heutigen Ausgangslage nicht unmöglich.

Neue Vorschläge sind nötig Für uns Liberale ist klar: Eine simple Fortschrei- bung der heutigen Klimapolitik greift zu kurz. Sie lässt auch die neuen Erkenntnisse der Klimawis- senschaften völlig ausser Acht. Zudem orientiert sich eine solche Politik viel zu wenig an den Chan- cen, die wir als Innovationsnation wahrnehmen sollten. Deshalb sollten sieben weitere Möglichkeiten näher geprüft werden. Dazu gehören die Flug- ticketabgaben, Anrechenbarkeit der CO2-Reduktio- nen in der ausländischen Wertschöpfungskette von Schweizer Unternehmen, Instrumente zur Reduk- Klimapolitik 2.0 tion von Risiken inländischer und weltweiter Kli- maschutz-Investitionen, die Transparenz und Re- porting von Klimarisiken und -wirkung im Bereich institutioneller Anleger und Unternehmen, sowie als Chance begreifen die Berücksichtigung von Klimarisiken bei der Festlegung von Eigenmittelquoten im Finanzsek- tor. Zudem soll der Innovationswettbewerb ange- Für Klimaschutz im In- und Ausland kurbelt und eine verursachergerechte Finanzierung der ohnehin zu leistenden internationalen Klima- fnanzierung geprüft werden. Die UNO-Klimakonferenz von Katowice hat es gezeigt: Die Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad über ein globales Regelwerk muss Klimaschutz im In- und Ausland Klar ist: Wenn Auslandzertifkate nicht garantiert möglichst rasch in Angriff genommen werden. Offen bleibt in vielen Staaten, echten Emissionsreduktionen entsprechen, soll wie ehrgeizig sie den Weg zum Ziel gehen werden. Es liegt nun am Ständerat sich die Schweiz diese auch nicht anrechnen. Gleichzeitig soll die Schweiz bilaterale Verträge aufzuzeigen, wie die Schweiz diesen Weg chancenreich begehen kann. abschliessen, damit keine Doppelanrechnungen möglich sind. Als Hochtechnologieland mit viel- Sollen die Treibhausgasemissionen der Schweiz im gerne sagen wir aber, dass unser Land der weltweit fältigen Handelsbeziehungen und einem erstklassi- Inland um 40 Prozent gesenkt werden? Oder um sechstgrösste Verursacher von Treibhausgasen gen Finanzplatz besitzen wir wichtige Hebel, um 50? Um 60 Prozent? Oder braucht es gar kein mi- wäre, würden die in der Schweiz verwalteten Fi- auch im Ausland massgeblich zum Klimaschutz nimales Inlandziel? Weil sich der Nationalrat in nanzfüsse mit CO2-Emissionen verknüpft und uns beizutragen. Anhand dieser Chancen und diverser dieser und weiteren Fragen nicht einig wurde, hat angelastet. Es ist offensichtlich: Die Schweiz ist in Massnahmen zeigt sich eindeutig: Die Schweiz er nach zehnstündiger Debatte die Teilrevision des der Pficht, und zwar im Inland wie im Ausland. muss Klimaschutz sowohl im In- wie auch im Aus- CO2-Gesetzes bachab geschickt. Dies hat in der Eine auf «Win-Win» fokussierte Klimapolitik soll- land betreiben! Bevölkerung, bei Umweltverbänden und selbst im te deshalb vor allem zwei Aufgaben erfüllen: Sie Parlament eine grosse Unzufriedenheit ausgelöst, soll Massnahmen umsetzen, die sich schon mit Damian Müller, Ständerat LU um Kompromisse zu fnden und neue Vorschläge zu erarbeiten.

Die Schweiz soll Verantwortung übernehmen «Die Schweiz besitzt wichtige Hebel, um Gerne weisen wir Schweizer darauf hin, dass unser Land zu den zwanzig grössten Wirtschaftsnationen auch im Ausland massgeblich zum Klimaschutz der Welt gehört und dass wir bezüglich Direkt- investitionen sogar zu den Top 5 gehören. Weniger beizutragen.»

12 Nr. 1 | 1. Februar 2019 Fokus Klima und Umwelt

Elektromobilität Liberale Rezepte zur Förderung der Elektromobilität Die Mobilität befindet sich im Wandel. Vernetzung und Digitalisierung erreichen. Die Umweltbilanz wird mit dem elektri- schen Antrieb noch einmal verbessert. Durch den schreiten voran, neue Mobilitätskonzepte und Akteure drängen in den Markt, weltweiten Zubau an erneuerbaren Energiequellen und so verschärfen sich die Zielvorgaben zur Emissionsreduktion im Verkehr. wandelt sich das Auto vom Saulus zum Paulus. Die Als zentrales Element dieser Veränderungen gilt der elektrische Antrieb. Dessen Förderung sollte mittels liberaler Rezepte erfolgen.

Obschon sich vieles ändern wird: Das Auto bleibt Entbürokratisierung auch in Zukunft der wichtigste Verkehrsträger. fördert die Elektromobilität Künftig wird der Antrieb aber vermehrt elektrisch Weder Subventionen noch Sonderrechte sind nötig, sein – Autoschweiz erwartet einen Anteil von um die Elektromobilität zu fördern. Nötig sind ein 10 Prozent im Jahr 2020. Dieses Ziel ist ambitio- unbürokratischer und hindernisfreier Aufbau der niert. Die massiven Investitionen in die Entwick- Ladeinfrastruktur, die Klärung der Regulierungs- lung und die Herstellung von Elektroautos zeigen kompetenzen für neue Angebote sowie eine er- aber deutlich die Richtung. Die Elektromobilität leichterte Einführung von neuen Mobilitätskonzep- wird eine wichtige Ergänzung des motorisierten ten. Auch im Langsamverkehr fndet eine Elektri- Individualverkehrs. Dem wichtigsten Verkehrs- fzierung statt. Heute ist die Benutzung der meisten träger gebühren angemessene Rahmenbedingun- fahrzeugähnlichen Geräte auf öffentlichem Grund Thierry Burkart gen: ein bedarfsgerechtes Strassennetz, bestmög- verboten. Das ist ein Beispiel für realitätsfremde liche Vernetzung mit anderen Verkehrsträgern und Regulierung. Mobilität auf vier Rädern wird auch ohne Nut- eine fächendeckende Ladeinfrastruktur. Hierbei zungseinschränkungen die Klimaziele des Bundes können wir auf einheimisches Schaffen und Klimaziele im Verkehr erreichen. Dafür braucht es aber keine sozialisti- Schweizer Produkte setzen. Die aargauische ABB Die Emissionsvorgaben an die Autobranche sind schen Rezepte, sondern liberale. ist Weltmarktführer im Schnellladebereich, diverse sehr sportlich. Die Flottenziele in Sachen CO2- lokale und überregionale Energieversorger und der Ausstoss für das nächste Jahrzehnt sind ohne eine Thierry Burkart, Nationalrat AG, Mitglied der TCS bieten Ladedienstleistungen an. markante Zunahme an Steckerfahrzeugen nicht zu Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen

Wie die Schweiz mit Exporttechnologie ihre ehrgeizigen Klimaziele erreicht Innovative Schweizer Lösungen zur Emissionsreduktion In der Schweiz nehmen die Treibhausgasemissionen seit 1990 stetig ab. rechnung solcher Exporte vorantreiben. Schliess- lich soll der Bundesrat mit geeigneten Partnerlän- In den asiatischen Schwellenländern, mit ihrem Hunger nach Infrastruktur, dern Kooperationvereinbarungen abschliessen und Industrie und Arbeitsplätzen, wachsen sie dagegen am stärksten. Investitionssicherheit für diese Exporte schaffen. Unbestrittenermassen befindet sich das grösste Potenzial für die Einsparung von Treibhausgasen ausserhalb der Schweiz.

Das 2015 beschlossene Pariser Übereinkommen teur bzw. dem Exportland ein Teil der eingesparten hält gerade für Länder wie die Schweiz eine libera- Emissionen in Form von handelbaren Zertifkaten le Lösung für den grenzüberschreitenden Klima- gutgeschrieben. Durch deren Verkauf werden die schutz bereit. So können die inländischen Einspa- Mehrkosten gedeckt und die Realisierung ermög- rungen um ein Vielfaches übertroffen werden. licht – für Klimaschutz, Arbeitsplätze und nachhal- Und so funktioniert es: Unternehmen liefern tige Entwicklung ein idealer Weg. Engineering und Ausrüstung beispielsweise für die Totalerneuerung eines bestehenden thermischen Export von Effizienztechnologien fördern Kraftwerks in einem Schwellenland. Mit bis zu Was muss die Politik dazu beitragen? Im Zuge der 50 Prozent höherer Effzienz werden Einsparungen Revision des CO2-Gesetzes soll der Export von Urs J. Näf von Millionnen Tonnen CO2 pro Anlage erreicht. Effzienz technologien als prioritäre Massnahme Allerdings fallen dabei erhebliche Mehrkosten an. verankert werden. Der Bund soll, gestützt auf das Urs J. Näf, FDP Kanton , Gemäss Pariser Übereinkommen wird dem Expor- Pariser Übereinkommen, die Anerkennung und An- Mitglied der Fachkommission Umwelt

Nr. 1 | 1. Februar 2019 13 Fokus Klima und Umwelt

Gebäudepark Schweiz Liberale Instrumente für ökologische Sanierung des Gebäudeparks

Zudem hat sich die FDP bei der Energiestrategie Um die CO2-Belastung zu senken, müssen die Gebäude in der Schweiz 2050 erfolgreich für die Einführung der steuerli- ökologisch saniert werden. Dazu stehen heute zwar gute Anreizinstrumente chen Abzugsfähigkeit von ökologischen Investitio- zur Verfügung, doch künftig sollen vermehrt marktwirtschaftliche Modelle in den Fokus rücken.

Der Gebäudepark Schweiz verantwortet einen An- technologischen Entwicklung sind effziente Pro- teil von rund 30 Prozent der CO2-Gesamtbelastung. dukte mit grossem Anteil an erneuerbarer Energie In Zahlen bedeutet dies ca. 13 Mio. Tonnen CO2- auf dem Markt. Ich unterstütze zudem die Umset- Äquivalente. Gemäss Vorgabe des Bundesrats soll- zung der Musterenergie-Verordnung der Kantone te der Emissionswert von 1990 bis ins Jahr 2030 (MuKEn), wonach bei einem Ersatz von fossilen halbiert werden. Machbar, weil bei Neubauprojek- Heizungen künftig ein Anteil von 10 Prozent mit ten kaum noch Ölheizungen verbaut werden und erneuerbarer Energie vorhanden sein soll. sie besser isoliert sind. Entsprechend sind sie be- züglich CO2-Belastung unproblematisch. Die gros- Marktwirtschaftliche Modelle Peter Schilliger se Herausforderung ist der bestehende, veraltete Für die Sanierung der Gebäudehülle stehen heute Gebäudepark. die Subventionen des Gebäudeprogramms zur Ver- nen und der Rückbaukosten eingesetzt. Mit letzte- fügung. Ein gutes Anschubinstrument, das aber rem steigt der Anreiz einer Gesamterneuerung von Lösungen sind vorhanden langfristig durch marktwirtschaftliche Modelle wie bestehenden Gebäuden. Dies wäre ökologisch am Die heutigen gesetzlichen Vorgaben und die Inno- Zielvereinbarungssysteme ersetzt werden soll. sinnvollsten, weil so die bestehende Infrastruktur vationsdynamik im Markt sind eine gute Basis zur Denkbar ist, dass Hauseigentümer oder Quartiere am besten genutzt wird. Meisterung dieser Herausforderung. Heizungen diese Absenkverpfichtung als Zertifkat verkaufen werden spätestens alle 25 Jahre ersetzt. Dank der könnten oder von der CO2-Abgabe befreit werden. Peter Schilliger, Nationalrat LU

Kreislaufwirtschaft Kreislaufwirtschaft: der Königsweg zur Nachhaltigkeit

Wirkliche Nachhaltigkeit wird nicht durch Konsumverzicht und Beschränkun- lich ist das natürlich noch lange nicht. Aber es ist gen der Ressourcennutzung erreicht. Es braucht dazu tatsächlich nur zwei heute bereits wirtschaftlich, Gold und weitere Wertstoffe aus Kehrichtschlacke zurückzugewin- Dinge: genug (erneuerbare) Energie und geschlossene Stoffkreisläufe. Neue nen! Es ist an der Grenze der Wirtschaftlichkeit, Schweizer Ansätze in der Kreislaufwirtschaft verdienen deshalb Unterstützung. Phosphor aus den Klärschlämmen von Abwasser- reinigungsanlagen zurückzugewinnen. Die Es gilt heute als modisch, unser Leben mit «öko- und Stoffen. Er ist dennoch nachhaltig, weil seine Schweiz könnte so in der Versorgung mit diesem logischen Fussabdrücken» auszumessen. Resultat: Stoffkreisläufe geschlossen sind, und weil er genug (lebenswichtigen) Element autark werden. Dassel- Wir leben auf viel zu grossem Fusse, d. h. wir ver- Sonnenenergie erhält, um seine Biomasse zu pro- be gilt für Zink, welches aus den Filterstäuben von brauchen mehr Energie und Ressourcen, als der duzieren und umzusetzen. thermischen Prozessen in reiner Form zurückge- Planet auf Dauer liefern kann. Schlussfolgerung ist wonnen werden kann. dann meistens, dass wir weniger konsumieren, Bahnbrechende Technologien Solche Projekte sind zukunftsweisend und ver- nicht mehr fiegen, vegetarisch leben etc. sollten. Nun tönt das Gebot «Stoffkreisläufe schliessen» dienen die Unterstützung der Politik. Sie zeichnen Diese Folgerung ist kurzsichtig, denn sie geht da- freilich wie «I have a dream», eine Utopie. Und den Königsweg zu einer nachhaltigen Wirtschaft von aus, dass wir Stoffe nur einmal brauchen und doch bietet die Technologie laufend neue Ansätze vor – ohne freiheitsbeschränkende und wirtschafts- dann irgendwo als «Abfälle» ablagern. Anstatt den dazu. Rein technisch ist es heute schon möglich, schädigende Eingriffe. Konsum einzuschränken, was Rezessionen und jegliche Abfälle in einem Plasmaofen zu ionisie- Wohlstandseinbussen auslöst, sollten wir schlicht ren, nach Atomen zu sortieren und dann daraus die Dr. Jürg Liechti die Stoffkreisläufe schliessen, d. h. aus «Abfällen» reinen Elemente zurückzugewinnen. Wirtschaft- FDP SO, Mitglied der Fachkommission Umwelt wieder nutzbare Ressourcen machen. Vergleichen Sie einen sibirischen Tundra-Wald mit einem brasilianischen Regenwald. Beide sind «Anstatt den Konsum einzuschränken, sollten nachhaltig (wenn man sie nicht abholzt!). Der Re- genwald verbraucht ein Hundertfaches an Energie wir schlicht die Stoffkreisläufe schliessen.»

14 Nr. 1 | 1. Februar 2019 Fokus Klima und Umwelt

Viele Versicherer und andere Grossunternehmer fördern bereits heute sehr aktiv den Übergang zur Nutzung erneuerbarer Energien.

spielsweise bezieht Umwelt-, Sozial- und Gover- nance-Benchmarks systematisch in ihre Anlage- entscheidungen ein. Damit unterstützen Kapital- anleger eine nachhaltige Unternehmenspolitik, mindern Risiken im Portefeuille und sichern sich langfristig höhere risikobereinigte Renditen. Nach- haltigkeit wird damit zum Kern erfolgreicher Unternehmensführung.

Ambitionierte Ziele setzen Unterstützend brauchen die Unternehmen aber auch die richtigen politischen Rahmenbedingun- gen. Viele Länder haben sich ambitionierte und verbindliche Emissionsziele gesetzt. Deshalb unterstützt auch der Versicherungsverband ein In- landziel für die Schweiz – in Ergänzung zu Reduk- tionen im Ausland. Ein solches Ziel unterstreicht die Glaubwürdig- keit der eingegangenen Verpfichtung und erleich- tert die Planbarkeit – zumal die Ausgestaltung des Emissionshandels nach der letzten Klimakonferenz unklar bleibt. Ausserdem werden die Preise für Zertifkate künftig steigen, denn die Länder, in denen sich bisher Emissionsreduktionen «einkau- fen» liessen, müssen diese vermehrt selber nutzen.

Chancen für Wirtschaft und Gesellschaft wahrnehmen Für die Schweiz und ihre Unternehmen bietet die Dekarbonisierung deshalb Chancen: kostengünsti- Klimapolitik und die ge Reduktionspotenziale in den Bereichen Gebäu- de und Verkehr realisieren, die Transformation des Energiesystems vorantreiben, unternehmerische Versicherungswirtschaft Innovationskraft stärken und inländische Wert- Nachhaltigkeit in Grossunternehmen

Der Klimawandel gehört zu den grössten Herausforderungen unserer Zeit. Die Versicherungswirtschaft ist davon stark betroffen. Es braucht deshalb entschlossenes Handeln in Wirtschaft und Politik.

Die Versicherungswirtschaft hat den Klimawandel über 1990 um 50 Prozent zu reduzieren, ebenso wie bereits vor dreissig Jahren als Risiko erkannt. Für ein 85-Prozent-Reduktionsziel (bzw. Netto-Null- die Schweiz bedeutet Klimawandel mehr Hitze- Emissionen) bis 2050. tage, trockene Sommer, heftige Niederschläge und schneearme Winter. Das hat nicht nur massive Aus- Was tun die Versicherungen? wirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft; zuneh- Zahlreiche Versicherer verzichten heute bereits auf mende Naturrisiken führen auch zu höheren Versi- Geschäfte, die zu grossen Umweltschäden führen, Beat Habegger cherungsschäden. oder erlauben diese nur unter strengen Qualitäts- kriterien. Ein aktuelles Beispiel ist die Versiche- schöpfung schaffen. Mittels einer weitreichenden Weitreichende Klimapolitik rung von Kohlerisiken. Versicherer wie Allianz, Politik lässt sich der Klimawandel damit letztlich Eine weitreichende Klimapolitik zur Reduktion der Generali, Swiss Re oder Munich Re haben diese – neben allen zu bewältigenden Risiken – als posi- CO2-Emissionen bis hin zur Dekarbonisierung ist stark eingeschränkt und fördern so auch den Über- tive Kraft zur Weiterentwicklung von Wirtschaft unumgänglich. Die Versicherungswirtschaft befür- gang zur Nutzung erneuerbarer Energien. und Gesellschaft nutzen. wortet deshalb die Verpfichtung des Pariser Klima- Auch bei nachhaltigen Kapitalanlagen nehmen abkommens, die CO2-Emissionen bis 2030 gegen- Versicherer eine führende Rolle ein. Swiss Re bei- Beat Habegger, Kantonsrat ZH

Nr. 1 | 1. Februar 2019 15 FDP Service Public

gagierte Vorstandsmitglieder gefunden zu haben. Unser herzlicher Dank geht an Beat Schlatter, der unsere Vereinigung in den vergangenen 12 Jahren stets mit viel Herzblut geführt hat. Es ist auch sei- nem persönlichen Engagement zu verdanken, dass unsere Vereinigung nun breiter bekannt ist und eine solide Mitgliederbasis hat. Wir sind erfreut, dass uns Beat als Mitglied und Delegierter erhalten bleibt!

Ausblick 2019 Das neue Vereinsjahr beginnt traditionellerweise mit dem Fraktionsapéro, für welchen wir dieses Mal Professor Karl-Heinz Paqué, Mitglied des FDP-Bundesvorstands Deutschland, gewinnen konnten – eine interessante Diskussion ist also ge- wiss! Weiter werden wir Markus Seiler, General- sekretär des EDA, sowie Petra Gössi bei uns zu Referat, Diskussion und Apéro begrüssen – weitere spannende Anlässe und interessante Aktivitäten sind aktuell in Planung. In diesem Jahr möchten wir unsere Vereinigung noch breiter bekannt machen, insbesondere auch den Umstand, dass eine Mitgliedschaft bei der FDP Herausragendes Jahr Service Public der Mitgliedschaft bei z. B. einer Ortspartei nicht entgegensteht – es handelt sich vielmehr um eine sinnvolle Ergänzung, die eine für FDP Service Public stärkere Vernetzung ermöglicht. Freisinnig einge- stellte Personen mit einer aktuellen oder früheren Rückblick und Ausblick

Spannende Referate, hochkarätige Gäste, Besucherrekorde bei unseren Anlässen, ein neuer Vorstand sowie ein vielversprechender Ausblick aufs neue Jahr – bei der FDP Service Public ist etwas los.

Das Jahr 2018 zeichnete sich insbesondere durch Gast, der uns die Besonderheiten der Digitalisie- zahlreiche hochkarätige Anlässe aus. Die High- rung im Bereich der öffentlichen Verwaltung nä- lights waren dabei besonders der spannende Vor- herbrachte – auch dieser Anlass fand reges Inter- trag von Staatssekretärin Pascale Baeriswyl sowie esse. Schliesslich konnten wir mit Martin Naville, der grossartige Auftritt des neuen FDP-Bundes- Präsident der Schweizerisch-Amerikanischen Han- rates, Ignazio Cassis. Staatssekretärin Baeriswyl delskammer, einen ganz besonders interessanten führte uns in die spannende Welt der Diplomatie Referenten gewinnen, der uns die aktuellen Verän- ein, und Bundesrat Cassis berichtete uns auf eine derungen in der US-Handelspolitik erläuterte und Daniel Seiler sehr persönliche und sympathische Weise von sei- uns zudem sehr tiefe Einblicke in die US-Politik nen ersten Monaten im Amt. So konnte er uns zahl- und das politische System der USA ermöglichte. Anstellung bei Bund, Kanton, Gemeinde oder reiche Themen aus einer Perspektive beleuchten, staatsnahem Betrieb sind uns stets willkommen, die vielen von uns vorher unbekannt war. Aus dem Vorstand wir freuen uns über neue Gesichter an unseren An- Das Vereinsjahr 2018 stand unter dem Zeichen der lässen, auf ein starkes Netzwerk und einen inspirie- Reges Interesse Konsolidierung, was mit dem Rücktritt unseres renden Meinungsaustausch – die aktuellen Aktivi- Beide Anlässe waren ausserordentlich gut besucht. Präsidenten Beat Schlatter im März nicht ganz ein- täten und Kontakte sind auf unserer Website zu Bei Frau Baeriswyl waren über 50 Gäste anwesend, fach war. Trotz dieses einschneidenden Ereignisses fnden. bei Bundesrat Cassis sogar mehr als 70 – es handelt konnten wir verschiedene Veränderungen schnell sich somit um zwei der erfolgreichsten Ereignisse vorantreiben. Dies hat beispielsweise zu neuen www.fdp-servicepublic.ch in der Geschichte unserer Vereinigung – Rekord! Mitgliedern im Vorstand geführt – wir sind froh, Peter Fischer, Delegierter für die Informatik- mit Jasmina Felicijan (FDP Zollikon) und Thomas Daniel Seiler steuerung des Bundes, war ein weiterer brillanter Herzog (FDP Bezirk Rheinfelden) zwei weitere en- Präsident FDP.Die Liberalen Service Public

16 Nr. 1 | 1. Februar 2019 FDP International

Liberal und weltoffen Die 5. Schweiz im Wahljahr

Die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer werden die Wahlen im Herbst 2019 nicht alleine entscheiden. Aber sie können in vielen Kantonen das Zünglein an der Waage spielen. Wer sind sie? Wie ticken sie politisch und warum sind sie für die FDP eine lohnende Zielgruppe?

761 930 – so viele Schweizerinnen und Schweizer portindustrie irgendwo auf der Welt tätig sind, oder leben laut offziellen Zahlen im Ausland. Damit weil sich ganz einfach die Liebe nicht an die Lan- wäre die 5. Schweiz der drittbevölkerungsreichste desgrenze gehalten hat. Roger Kölbener Kanton nach Zürich und Bern. Geografsch verteilt sich die 5. Schweiz zwar über den ganzen Erdball, Die politischen Rechte nen, welche ihren Auslandschweizern diese Mög- aber mit über 60 Prozent entfällt der grösste Anteil Ihre politischen Rechte üben die Auslandschweize- lichkeit anbieten, auch nachweisbar grösser. auf Europa, insbesondere die Nachbarländer. De- rinnen und Auslandschweizer im letzten Wohnkan- ton aus. Bei den Nationalratswahlen verfügen sie in Liberal und weltoffen allen Kantonen über das aktive und das passive Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer «Bisher punktete Wahlrecht, bei den Ständeratswahlen in den meis- stimmen im Vergleich sowohl in gesellschaftlichen ten Kantonen. Ihre Stimmbeteiligung liegt im wie auch in wirtschaftspolitischen Fragen liberaler vor allem die SP in Schnitt allerdings tiefer. Die Gründe dafür sind und weltoffener ab als die Zuhausegebliebenen. Ihr vielfältig. Ab der zweiten Generation fällt sie aus Smartspider verrät ein politisches Profl, für wel- der 5. Schweiz – naheliegenden Gründen, denn die politische Reali- ches die FDP das richtige Angebot bereithält. tät der Schweiz entfernt sich, während sich die In- Trotzdem konnte die SP in der Vergangenheit bei tegration im neuen Land vollzieht – eine Entwick- nationalen Wahlen überdurchschnittlich punkten das muss nicht sein!» lung, die wir auch bei Secondos in der Schweiz bei den Stimmen der 5. Schweiz, sie ist dort gar die feststellen und die ja durchaus zu begrüssen ist. stärkste Partei. Das muss nicht sein! mografsch wiederum sind die Menschen im Wichtig sind aber auch Hindernisse im Abstim- Schnitt jünger und zählen mehr Frauen als die Be- mungsprozess. Oft kommen die Unterlagen einfach völkerung zu Hause. Nicht zu unterschätzen ist der nicht rechtzeitig oder gar nicht an. E-Voting bleibt «Liberal und weltoffen grosse Anteil sogenannter Expats: Leute, die einen daher auch ein zentrales Anliegen dieser Wähler- Abschnitt ihres Lebens im Ausland verbringen, sei gruppe, welche hier eine direkte Betroffenheit – das politische Profil dies fürs Studium, weil sie für die Schweizer Ex- spürt. So ist denn die Beteiligung in jenen Kanto- der 5. Schweiz passt heier ohnen slandsheier Wo die uslands olitishes rol der u perfekt zur FDP.»

Als wichtigstes politisches Thema nennen ganze 47 Prozent der Auslandschweizer die Europapolitik (im Inland sind es die Gesundheitskosten). Auch das ist eine grosse Chance für die FDP, denn mit einer konstruktiven und fortschrittlichen Europa- politik, die einsteht für die Zukunft des bilateralen Weges, kann sie sich gerade auch bei den Ausland- schweizern proflieren. Nicht zuletzt deshalb, weil die SP in dieser Frage ein Trauerspiel abliefert und sich unter dem Diktat der Gewerkschaften lieber zur SVP in den Schützengraben legt, als die Werte Quelle: Auslandscheizer-Organisation Quelle: sotoo und Interessen der Schweiz zu verteidigen. Anteil der im Ausland lebenden Schweizer nach Erdteil. Das politische Profil der Auslandschweizer. ASO NZZ-Infografik Roger Kölbener, Präsident FDP International

Nr. 1 | 1. Februar 2019 17 Delegiertenversammlung Biel

Die Delegierten dankten Johann Schneider-Ammann spontan mit mehreren stehenden Ovationen.

Auf Wiedersehen

Mehr Bilder Johann Schneider-Ammann auf www.fdp.ch Herzlich willkommen, Karin Keller-Sutter

Rund 350 Delegierte haben am 12. Januar 2019 ihren alt Bundesrat Johann Sutter, herzlich empfangen. Sie verfügt über einen beispiellosen politischen Leistungsausweis von fast Schneider-Ammann würdig verabschiedet und die neue Bundesrätin 30 Jahren im Dienste der Schweizerinnen und Karin Keller-Sutter herzlich willkommen geheissen. Neben diesem festlichen Schweizer. Als Gemeinderätin, Kantonsrätin, Re- gierungsrätin und noch vor kurzem als Ständerats- Teil fassten die Delegierten die Parolen für drei Abstimmungsvorlagen. präsidentin hat sie ihr Können bewiesen. Auch in

An der ersten Delegiertenversammlung 2019 haben die Delegierten in Biel ihrem alt Bundesrat Johann Schneider-Ammann für sein enormes Engagement im Dienst unseres Landes und unserer Partei ge- dankt und ihn würdevoll verabschiedet. Der Elek- troingenieur und ehemalige Unternehmer konnte trotz Wirtschaftskrise die Erwerbsquoten hochhal- ten. Er hat den weltweiten Spitzenplatz als Innova- tionsstandort ausgebaut, zahlreiche Freihandelsab- kommen ausgehandelt und die Schweiz ins digitale Zeitalter geführt. «Es war mir eine Ehre, mich für dieses Land, für unser Petit Paradis, zu engagie- ren», so der alt Bundesrat in seiner Abschiedsrede. Die Delegierten dankten es ihm mit mehreren ste- henden Ovationen.

Warmes Willkommen für Karin Keller-Sutter Wo ein Ende ist, ist auch ein Anfang. So haben die Delegierten ihre neue Bundesrätin, Karin Keller- Ein emotionaler Moment: Die Delegierten danken und verabschieden den verdienten Bundesrat mit stehenden Ovationen.

18 Nr. 1 | 1. Februar 2019 Delegiertenversammlung Biel

der Wirtschaft ist sie bestens verankert, etwa durch ihr Engagement im Vorstand des Arbeitgeberver- «Es war mir eine Ehre, mich für dieses Land, bands oder durch ihre Arbeit im Rahmen von meh- reren Verwaltungsratsmandaten. Die FDP ist stolz für unser Petit Paradis, zu engagieren.» auf sie und freut sich darüber, dass sie die freisinni- Johann Schneider-Ammann gen Werte im Bundesrat vertritt. planung. Eine deutliche Ja-Parole fassten sie aber Nach einer spannenden Debatte haben die De- Sehr deutliche Zustimmung mit 2 zu Stimmen bei Enthaltungen für die legierten dann auch die nderung der EU-Waffen- zur AHV-Steuervorlage und zur Waffenrichtlinie AHV-Steuervorlage. Mit diesem Paket wird nicht richtlinie mit 250 zu bei 5 Enthaltungen ange- Einstimmig haben die Delegierten die Zersiede- nur die Standortattraktivität gesichert, sondern nommen. Sie wollen das für die Sicherheit in der lungs-Initiative abgelehnt, über die wir am 10. Fe- auch die notwendige Rechts- und Planungssicher- Schweiz so wichtige Schengen-Abkommen nicht bruar zu bestimmen haben. Sie liefert keine Ant- heit für Hunderttausende Arbeitsplätze in der gefährden und betrachten die Änderungen für die worten auf die dringendsten Probleme der Raum- Schweiz gewährleistet. Schützinnen und Schützen als zumutbar.

«Die Menschen erwarten von der Politik nicht, dass sie ihnen alle Sorgen abnimmt. Die Partei schenkte ihrer neuen Bundesrätin ein grosses Bild des Säntis, das ihre Aber sie erwarten von uns, dass wir sie in ihrer persönlichen Freiheit nicht noch mehr Heimat Ostschweiz symbolisieren soll. Petra Gössi scherzte: «Zum Glück sind die Büros einschränken», ist unsere neue Bundesrätin Karin Keller-Sutter überzeugt. der Bundesräte gross.»

Unsere Präsidentin hat nicht nur die Delegierten auf das Wahljahr eingeschworen, sondern Petra Gössi übergibt Johann Schneider-Ammann eine Gutschein-Box für Ausflüge mit in Biel auch noch ihren Geburtstag gefeiert. Die Blumen nahm sie dankbar entgegen. seinen Enkelkindern.

Nr. 1 | 1. Februar 2019 19 Mentoring

Engagierte Nachwuchstalente – Investition in die Zukunft Mentoringprogramm der FDP Schweiz

Im Juni 2019 startet das neue Mentoringprogramm der FDP Schweiz. Das und so an ein Netzwerk, fnanzielle Unterstützung Programm wird in zwei Ebenen angeboten. So richtet sich ein Programm und überregionale Beachtung zu kommen, um er- folgreich kantonale Regierungswahlkämpfe und gezielt an junge Persönlichkeiten, die erst am Beginn ihrer Politkarriere nationale Wahlkämpfe zu bestehen. stehen. Das zweite Programm strebt eine Unterstützung von Politikern an, Jeder Teilnehmer erhält einen nationalen Men- tor. Den Teilnehmenden wird eine individuell an- die schon in einem Amt tätig sind und eine nationale Karriere anstreben. gepasste Förderung ermöglicht. Pro Durchgang können maximal Personen teilnehmen. Das Pro- gramm dauert zwei Jahre. Mit dem Mentoringprogramm sollen junge Poli- tiker so geschult werden, dass sie für kantonale oder nationale Ämter vorbereitet sind. Sie verinnerlichen die liberale Strategie, Werte und die Ausrichtung und können die liberale Politik nach aussen tragen.

Wertvolle Einblicke, grosse Plattform Durch das Programm erhält die Partei Nachwuchs- kräfte, die auf einem vergleichbaren Level ausge- bildet sind. Die Mentees erhalten auch die Gelegen- heit, aktiv bei den Kampagnen, Wahlkämpfen oder bei der Parteikommunikation mitzuwirken. So kön- nen sie ihre Ideen und ihr Engagement einbringen und erhalten eine wertvolle Plattform in ihrer Re- gion oder sogar der ganzen Schweiz. Gleichzeitig helfen sie mit, wichtige Inhalte der FDP hinaus in die Kantone und Ortsparteien zu tragen. Die Ausschreibung startet Anfang Februar – die Kantonalparteien und die FDP Schweiz freuen sich auf zahlreiche Bewerbungen. Für weitere Informa- tionen können Sie sich gerne an Ihre Kantonalpar- tei oder direkt an die FDP Schweiz wenden. Teilnehmende des Bachelorprogramms am Kickoff, zusammen mit dem damaligen Fraktionspräsidenten, Bundesrat Ignazio Cassis, Präsidentin Petra Gössi und Generalsekretär Samuel Lanz.

Das Programm «Bachelor» richtet sich an Jung- kräftig unterstützt, gefördert und betreut. Fleissige Anforderungen politikerinnen und Jungpolitiker, die evtl. bereits Bachelormentees können sich nach einem Jahr für auf kommunaler Stufe aktiv sind. Diese Jungpoli- das Masterprogramm bewerben. Pro Ausbildungs- › Politisch aktiv auf kommunaler (Bachelor) tiker sollen für ein kantonales Amt (Legislative gang sind 15 bis 20 Mentees möglich. oder kantonaler Ebene (Master) sowie Parteikader) vorbereitet werden. Die Jung- › Ab 18 Jahre politiker erhalten während zweier Jahre eine Be- Gezielte Förderung › Ausserordentliches politisches Interesse treuung, die ihnen ermöglichen soll, sich ein Netz- Mit dem Masterprogramm sollen aussichtsreiche › Ehrgeiz, Zielstrebigkeit werk, das nötige Fachwissen und Kompetenzen Politikerinnen und Politiker auf ein Mandat in der › Bereitschaft, während 2 Jahren grosses aufzubauen. Jeder Teilnehmer erhält einen kanto- nationalen Legislative, der kantonalen Exekutive persönliches Engagement zu leisten nalen Mentor, der darum bemüht ist, dem Mentee oder der nationalen Partei vorbereitet werden. Das › Grosse Flexibilität mitbringen; viele Anfra- ein Netzwerk im Kanton zu eröffnen. Ebenso wer- Programm bietet ausgewählten Personen die Mög- gen sind kurzfristig den die Teilnehmer von ihrer Kantonalpartei tat- lichkeit, sich mit wichtigen Personen zu vernetzen

20 Nr. 1 | 1. Februar 2019 Abstimmungen

Ja zur AHV-Steuervorlage terhin ein attraktiver Steuer-, Forschungs- und Werkplatz bleibt. Mit dieser Reform erhalten alle Standortattraktivität der Schweiz verbessern Unternehmen Rechts- und Planungssicherheit. Er- möglichen wir also eine geordnete Standortverbes- Ein weiteres Hinauszögern einer Reform der Unternehmenssteuern wäre sehr riskant, denn es würde die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz und viele Arbeitsplätze gefährden. Die AHV-Steuervorlage sichert einen starken Standort Schweiz und gibt den Unternehmen die dringend benötigte Rechts- und Planungssicherheit.

Eines ist nach dieser Legislatur klar: Grosse Würfe Standortattraktivität der Schweiz auf dem Spiel. sind dem Parlament nicht gelungen. In den Medien Dieses Risiko ist für die international vernetzte war nach dem Scheitern der Unternehmenssteuer- Schweiz und die mit ihr verbundenen Arbeitsplätze reform III und der Reform Altersvorsorge bereits nicht tragbar. Nur eine zeitnahe Reform stellt si- von einer verlorenen Legislatur die Rede. Doch cher, dass die Schweiz auch in Zukunft einer der deswegen die Segel streichen dürfen wir nicht – wettbewerbsfähigsten Wirtschaftsstandorte bleibt das Problem der international nicht mehr akzep- und so weiterhin zu den attraktivsten und innova- tierten Steuerregimes besteht noch immer und tivsten Ländern der Welt gehört. Die AHV-Steuer- Ruedi Noser kann mit einer Annahme der AHV-Steuerreform vorlage ist deshalb eine Chance, zwei Fliegen mit gelöst werden. Eine rasche Lösung ist noch wich- einer Klappe schlagen. Während sie zum einen serung, welche im Unterschied zur Unternehmens- tiger geworden. Ein weiteres Hinauszögern ist un- international nicht mehr akzeptierte Steuerregimes steuerreform III sozial abgefedert ist, und sagen Ja weigerlich mit unverantwortlichen Risiken ver- abschafft und damit einen reinen Tisch macht, ent- zur AHV-Steuervorlage. bunden – kommt die Schweiz von der grauen auf wickelt sie zum anderen international unbestrittene die schwarze Liste der Steuersünder, steht die Regelungen weiter, sodass die Schweiz auch wei- Ruedi Noser, Ständerat ZH

Abstimmungen Minimale Änderungen Somit ist klar: das befürchtete Ausmass der Ände- Das Waffengesetz – was steckt dahinter? rung des Waffengesetzes hält sich in engen Gren- zen, mit welchen gezielt die Sicherheit verbessert Aufgrund verschiedener Terroranschläge in Europa und deren werden soll. Zudem sichern wir mit dem Waffen- länderübergreifender Kriminalität haben die Schengen-Staaten beschlossen, gesetz unsere Schengen-Mitgliedschaft, die für die innere Sicherheit der Schweiz absolut zentral ist. die Waffengesetzgebung im Schengen-Raum anzupassen. Diese wären mit dem automatischen Austritt aus Schengen verloren, wenn die Schweiz ihr Waffen- Der illegale Waffenhandel soll besser bekämpft und gung für den neuen Käufer. Mit dem neuen Waffen- gesetz nicht anpasst. die Rückverfolgbarkeit von Teilen halbautomati- gesetz wird zudem von Sammlern und Museen ver- scher Waffen besser gewährleistet werden. Auch langt, dass ihre halbautomatischen Waffen sicher Corina Eichenberger der polizeiliche Informationsaustausch zwischen aufbewahrt werden. Nationalrätin AG den Schengen-Staaten soll optimiert werden. Als Schengen Mitglied hat auch die Schweiz ihr Waf- fenrecht weiterentwickelt. Gegen dieses Gesetz wurde das Referendum ergriffen. Beim Waffengesetz umstritten ist die verschärfte Bedingung für den Erwerb und den Besitz halb- automatischer Waffen. Diese Waffen gelten neu als verboten. Eine Ausnahme vom Verbot bildet die von der Armee übernommene Armeewaffe. Ob- wohl die Armeewaffe zu den halbautomatischen Gewehren gehört, wurde sie vom Gesetz ausge- nommen. Ein Sturmgewehr, das der Armeeangehö- rige nach dem Ende der Dienstzeit übernimmt, fällt daher nicht in die Kategorie der verbotenen Waffen. Für den Schützen, der mit seiner Armeewaffe trai- niert, ergeben sich folglich keine Änderungen. Erst Nach einer interessanten Podiumsdiskussion (von links: NR Corina Eichenberger, NR Philippe Nantermod, bei einem Weiterverkauf braucht es eine Bewilli- NR Jean-Luc Addor) sprachen sich die FDP-Delegierten deutlich für ein Ja zur Waffenrichtlinie aus.

Nr. 1 | 1. Februar 2019 21 Abstimmungen

den Initianten aber hauptsächlich um Wahlkampf. In einem Strohfeuer der Unwahrheiten positionie- ren sie sich als einzige Kraft, die etwas gegen die Zersiedelung unternimmt.

Raumplanungsgesetz wirkt Die eidgenössischen Räte haben 2012 eine Revi- sion des Raumplanungsgesetzes beschlossen. Die strengen Massnahmen, die es enthält, wurden in einer Volksabstimmung bestätigt und sind am 1. Mai 2014 in Kraft getreten. Die Folgen dieser Regulierung zeigen bereits erste Effekte: Die Bau- zonenfäche pro Kopf nimmt dank der Siedlungs- entwicklung nach innen und einer effzienteren Flächennutzung ab. Auch die am 11. März 2012 vom Volk angenommene Zweitwohnungsinitiative hat einen dämpfenden Effekt auf die Zersiedelung. Die Bautätigkeit ist deshalb in den Gebieten mit hohem Zweitwohnungsanteil – speziell in den tou- ristischen Berggebieten – rückläufg. Die Behaup- tungen der Grünen, wir hätten ein Raumplanungs- chaos und die bisherigen Massnahmen mit den überarbeiteten kantonalen Richtplänen und den angepassten kantonalen Planungs- und Baugeset- Bauzonen zen zeigten keine Wirkung, sind klar falsch. Spielraum bewahren Heute lässt sich kaum abschätzen, wie die räumli- nicht einfrieren chen Bedürfnisse in einem digitalisierten Zeitalter aussehen werden. Es braucht gerade in der Raum- planung eine gewisse Flexibilität. Eine Güterabwä- Nein zur Zersiedelungs-Initiative gung muss immer möglich sein. Denn es ist offen, wie sich Mobilität, Logistik, Industrie, Dienstleis- tungen, Wohnformen u. Ä. entwickeln und welche Die Grünen wollen mit der Zersiedelungs-Initiative Bauzonen ohne jegliche Raumbedürfnisse sie haben werden. Ein Nein zur zeitliche Beschränkung einfrieren. In populistischer Manier stellen sie sich Zersiedelungs-Initiative bedeutet, sich in der Raumplanung einen vernünftigen Spielraum zu- als «wir gegen alle» im Kampf für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung dar. gunsten der in unserem Land wohnenden und Dabei ist völlig klar, dass wir mit unserem Boden haushälterisch umgehen arbeitenden Menschen zu bewahren. müssen und dass das nicht nur ein Anliegen der Grünen ist. In der Hansjörg Brunner, Raumplanung braucht es einen vernünftigen Spielraum – die radikale Nationalrat TG Zersiedelungs-Initiative ist daher abzulehnen.

Wer ökonomisch denkt, denkt auch ökologisch – lung», auch einfach Zersiedelungs-Initiative ge- Befürworter selbstverständlich auch in der Raumplanung. Die nannt, kommt am 10. Februar 2019 zur Volksab- Grüne, JUSO, Alternative Linke Bern, Zersiedelungs-Initiative liefert keine Antworten auf stimmung. Artikel 75 der Bundesverfassung soll SP und Umweltorganisationen deren Probleme. Im Gegenteil, die Initiative um vier Absätze erweitert werden und erreichen, schränkt den Handlungsspielraum der Kantone ein, dass die Bauzonen in der Schweiz nicht mehr wei- Gegner um wirksam gegen die Zersiedelung vorzugehen ter zunehmen, respektive es soll nur eine neue Bau- FDP, Jungfreisinnige, SVP, CVP, BDP, und auf gesellschaftliche oder wirtschaftliche Ent- zone geben, wenn mindestens eine gleich grosse grünliberale, Schweizerischer Gewerbe- wicklungen der Zukunft zu reagieren. Der Bundes- Fläche mit vergleichbarer Bodenqualität ausgezont verband, Baumeisterverband, Centre Patronal, rat wie auch das Parlament empfehlen die Initiative wird. Hinzu kommen Bestimmungen zur Sied- Economiesuisse, Schweizer Bauernverband, deshalb deutlich zur Ablehnung. lungsverdichtung und zur staatlichen Förderung Hotelleriesuisse, Versicherungsverband, «nachhaltiger» Quartiere. Damit wird klar: Es geht Hauseigentümerverband, Fédération romande Raumplanung als Wahlkampf den Grünen darum, das zukünftige Wohnen zentra- immobilière, Schweizerische Arbeitsgemein- Die eidgenössische Volksinitiative «Zersiedelung listisch zu lenken und den Handlungsspielraum der schaft der Berggebiete stoppen – für eine nachhaltige Siedlungsentwick- Kantone und Gemeinden einzuschränken. Es geht

22 Nr. 1 | 1. Februar 2019 Auf dem Laufenden

Meinungsmacher AGENDA FDP-Newsletter 1. bis 3. Februar Wahlkampf-Trainingscamp (Aarau) und 125-Jahr-Jubiläumsfeier der FDP (Olten)

Unser monatlicher FDP-Newsletter «Meinungsmacher» liefert Ihnen 10. Februar die neusten Blogs der FDP-Parlamentarier, Informationen zu den wichtigsten Eidgenössische Volksabstimmung politischen Geschäften und News aus der Presse und den sozialen Medien. 4. Mai Bleiben Sie auf dem Laufenden und seien Sie hautnah dabei! Abonnieren Sie Delegiertenversammlung in St. Gallen unseren Meinungsmacher. 19. Mai Eidgenössische Volksabstimmung https://www.fdp.ch/aktuell/newsletter/newsletter-anmelden/ 22. Juni Delegiertenversammlung im Kanton Zürich

31. August Tag der FDP in Aarau

arolenspiegel ngen ssishen olsabstimmu fr die nähsten eidgen

10 U olsinitiative Zersiedelung stoppen fr eine nahhaltige Siedlungsentilung (Zersiedelungsinitiative) I

1 I undesgeset ber die Steuerreform und die -inanierung (S)

Herausgeberin / Redaktion / Inserate: FDP.Die Liberalen | Postfach | 3001 Bern 1 I T: 031 320 35 35 | F: 031 320 35 00 Weiterentilung des Shengen-esitstands E: [email protected] | www.fdp.ch nderung der U-Waffenrihtlinie Layout: LZ Print | E: [email protected] Druck: NZZ Media Services AG T: 071 272 72 06 | E: [email protected]

Nr. 1 | 1. Februar 2019 23 Save the ate ag der 201 emeinsam eiterommen

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