Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.6 NAVIS Nordostast - Haltestelle Seekirchen Süd

7.6.1 Lage der Bahnhaltestelle und Untersuchungsraum Die Bahnhaltestelle Seekirchen Süd liegt in der Gemeinde Seekirchen am südlichen Ende des Siedlungsgebietes an der bestehenden ÖBB-Bahntrasse Richtung bzw. Wien. Als Untersuchungsraum wird die Fläche der beiden Haltestellen sowie die umgebenden Flächen definiert.

Abbildung 18: Lage der Freihalteflächen für die Bahnhaltstelle Seekirchen Süd - links: Übersicht auf ÖK 50, rechts: Detailansicht auf Orthofoto

7.6.2 Bezug zu anderen relevanten Plänen und Programmen

Mobilitätskonzept Das vorliegende Projekt ist Teil des Programms NAVIS, dessen Ziel eine umfassende Attraktivierung des Personennahverkehrs im Zentralraum von Salzburg ist. Im Landesmobilitätskonzept wird unter Kapitel 7 "Aktionen (Maßnahmenplanung)" dazu als Maßnahme die Errichtung zusätzlicher Haltestellen auf dem Streckenast nach Straßwalchen genannt.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Mobilitätskonzept Die Errichtung einer Haltestelle in Seekirchen Süd steht im Einklang mit dem Landesmobilitätskonzept.

Sachprogramm Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Zentralraum (2009) Bei den Empfehlungen zu Kapitel 3.3 (Leitbild Konzentration und Verdichtung der Siedlungsentwicklung entlang des leistungsfähigen öffentlichen Verkehrs) wird in Zif 4 festgehalten: „Zusätzliche Eisenbahnhaltestellen sollen an Standorten mit siedlungs- und verkehrspolitischer Bedeutung nach Maßgabe der Finanzierbarkeit und der regional politischen Umsetzbarkeit eingerichtet werden.“

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Sachprogramm Das vorliegende Projekt unterstützt die Empfehlung aus dem Sachprogramm.

Regionalprogramm Salzburger Seenland (2004) Im Kapitel 3.7 (Mobilitäts- und Verkehrssystem) wird beim Neu- bzw. Ausbau von „Park & Ride-Plätzen die Haltestelle Seekirchen bereits angeführt.

98 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Regionalprogramm Die Errichtung einer Haltestelle steht nicht im Widerspruch zum Regionalprogramm.

Räumliches Entwicklungskonzept der Stadtgemeinde Seekirchen (2003) Im Siedlungsleitbild ist ca. 100 m nördlich des gegenständlichen Untersuchungsraums ein „Standort für geplante Bahnhaltestelle“ ausgewiesen. Im Ziele- und Maßnahmenteil des REKs wird im Kapitel "Übergeordnetes Verkehrsnetz und Hauptverkehrswege" als Maßnahme entlang der L 102 (Obertrumer Landesstraße) das „Erstellen eines Verkehrskonzeptes für diesen Bereich unter Einbindung von Überlegungen zur 2. Bahnhaltestelle“ festgehalten. Ergänzend werden in diesem Kapitel des REK die Empfehlungen aus dem Verkehrskonzept 1990 für Seekirchen angeführt. Darunter findet sich auch folgender Punkt: „Die geplante 2. Haltestelle „Seekirchen Markt“ bietet die Möglichkeit, einen Park & Ride Platz einzurichten, die Buslinien an die Bahn anzubinden und die Fußwege aus allen Teilen des Ortes zur Bahn kurz zu halten.“ Das Kapitel 2.4.4 – Öffentlicher Verkehr - legt als Ziel die Verbesserung der Bahnverbindung in die Stadt Salzburg und die Errichtung einer zweiten Haltestelle für Seekirchen fest.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum REK Das Projekt steht im Einklang mit dem REK und unterstützt die Forderungen nach einer zweiten Bahnhaltestelle zur Verbesserung der Verkehrsanbindung an die Stadt Salzburg.

Flächenwidmungsplan der Stadtgemeinde Seekirchen (2003) Die Freihaltefläche liegt zur Gänze in der Widmung "Verkehrsflächen - Eisenbahnen und deren Betriebsanlagen". Westlich schließt eine Verkehrsflächenwidmung für einen geplanten Park&Ride-Platz an, östlich liegt das Siedlungsgebiet von Seekirchen mit der Widmung "Bauland - Erweiterte Wohngebiete".

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Flächenwidmungsplan Die Freihaltefläche steht im Einklang mit den Vorgaben des Flächenwidmungsplans.

7.6.3 Alternative Planungsmöglichkeiten

Alternativenprüfung Nach Rücksprache mit dem Referat 10/05 Raumplanung liegen keine weiteren Alternativenprüfungen vor. Die Alternative besteht somit in der Nullvariante

Nullvariante Nachdem die Freihaltefläche in einer bestehenden Verkehrsflächenwidmung für Eisenbahnen liegt, kann davon ausgegangen werden, dass eine Flächenfreihaltung gewährleistet ist. Bei einer Nullvariante (keine Projektrealisierung) bleibt die Gemeinde Seekirchen mit der S-Bahn nur über den Bahnhof Seekirchen erreichbar.

99 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.6.4 Umweltfolgenabschätzung Nachdem die geplanten Haltestellenbereiche bereits vollständig innerhalb der Widmungskategorie "Verkehrsflächen - Eisenbahnen und deren Betriebsanlagen" liegen, sind mit der Freihaltung der Fläche keine Umweltauswirkungen verbunden. Durch eine Verlagerung des Personennahverkehrs von der Straße auf die Bahn kann tendenziell von einer Verbesserung der Umweltsituation ausgegangen werden.

Abbildung 19: Lage der Haltestelle Seekirchen Süd mit Flächenwidmungsplan

100 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.7 NAVIS Südast - Haltestelle Elsbethen/Haslach

7.7.1 Lage der Bahnhaltestelle und Untersuchungsraum Die Bahnhaltestelle mit Zufahrtsweg befindet sich in der Gemeinde Elsbethen nördlich von Haslach an der bestehenden ÖBB-Bahntrasse südlich der Unterführung Überfuhrstraße/Wiesenweg. Als Untersuchungsraum wird die Fläche der Haltestelle mit einem Puffer von 15 m und der Zufahrstweg mit einem Puffer von 25 m beiderseits der Straßenachse sowie die umgebenden Flächen definiert.

Abbildung 20: Lage der Freihalteflächen für die Bahnhaltstelle Elsbethen/Haslach mit Zufahrtsweg - links: Übersicht auf ÖK 50, rechts: Detailansicht auf Orthofoto

7.7.2 Bezug zu anderen relevanten Plänen und Programmen

Sachprogramm Standortentwicklung Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum Unter den Maßnahmen zum Leitbild „Sicherung bedarfsgerechter Standorte für Erwerbsmöglichkeiten“ werden im Sachprogramm [5] auch Flächen in Elsbethen-Haslach angestrebt. Als zusätzliche Begleitmaßnahme wird die Flächensicherung für die S-Bahn Haltestelle Elsbethen-Haslach gefordert.

Regionalprogramm Salzburg Stadt und Umgebungsgemeinden Im Regionalprogramm aus dem Jahr 1999 sind für den Bereich der Freihalteflächen keine relevanten Festlegungen enthalten.

Räumliches Entwicklungskonzept der Gemeinde Elsbethen Im Planteil des REK der Gemeinde Elsbethen aus dem Jahr 2010 wird die derzeit landwirtschaftlich genutzte Fläche südlich der Überfuhrstraße als Bereich für die bauliche Entwicklung von vorrangig betrieblicher Funktion festgelegt. Die im Sachprogramm dargestellte Bahnhaltestelle ist im REK bereits als geplante Bahnhaltestelle verortet dargestellt. Der Standort deckt sich mit der Haltestelle im Sachprogramm.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum REK Die im Sachprogramm enthaltene Bahnhaltestelle deckt sich mit den Bestimmungen des REK.

101 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Nach Verordnung des Sachprogramms ist die Gemeinde dazu verpflichtet, im REK die Freihalteflächen darzustellen.

Flächenwidmungsplan der Gemeinde Elsbethen Die durch die Bahnhaltestelle, den Zufahrtsweg und deren Puffer betroffenen Grundstücke sind als "Sonstige Baulandwidmungen - Fachmärkte", "Sonstige Baulandwidmungen - Verbrauchermärkte", "Grünland - Ländliche Gebiete", "Verkehrsflächen - Wichtige Verkehrsflächen der Gemeinde" und "Verkehrsflächen - Eisenbahnen und deren Betriebsanlagen" gewidmet.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Flächenwidmungsplan Der Flächenwidmungsplan stellt keine Nutzungseinschränkungen dar. Nach Verordnung des Sachprogramms sind die Freihalteflächen im Flächenwidmungsplan ersichtlich zu machen.

7.7.3 Alternative Planungsmöglichkeiten

Alternativenprüfung Für die Bahnhaltestelle im Nahbereich der Siedlung Haslach wurden im Laufe der Projektplanung 3 Standorte geprüft. Die möglichen Varianten sind in nachfolgender Abbildung dargestellt. Variante 1 liegt südlich von Haslach, die Varianten 2 und 3 nördlich des Billa-Marktes. Variante 1 wurde im Laufe der Planungen hauptsächlich aufgrund der Grundstücksverhältnisse ausgeschieden, bei Variante 2 ist der Zufahrtsweg aufgrund der seither hinzugekommenen Bebauung (Fachmärkte) nicht mehr realisierbar. Variante 3 wurde als die verkehrsmäßig am günstigsten gelegene eingestuft und als die zu Realisierende ausgewählt.

Abbildung 21: Drei Standortvarianten Haltestelle Elsbethen/Haslach mit Zufahrtsweg (eigene Darstellung nach Plänen [24] und [25])

102 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Nullvariante Bei einer Nullvariante (keine Flächenfreihaltung) ist nicht gewährleistet, dass die Flächen zum Zeitpunkt der Projektrealisierung noch zur Verfügung stehen. Bei einer Nullvariante (keine Projektrealisierung) bleibt Haslach mit der S-Bahn nur bis zu den Haltestellen Elsbethen oder Puch-Urstein erreichbar. Von dort muss derzeit auf den Bus umgestiegen werden.

103 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.7.4 Umweltfolgenabschätzung Tabelle 13: Umweltzustand und Abschätzung der Auswirkungen durch die Freihaltung von Flächen für eine Bahnhaltestelle mit Zufahrtsweg sowie Maßnahmenvorschläge zur Verminderung der Auswirkungen, NAVIS Südast - Haltestelle Elsbethen/Haslach

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Boden Auf den Freihalteflächen kommt Lockersedimentbraunerde vor. Durch die Freihalteflächen wird etwa 0,5 ha Fläche Bodentypen mit Lockersedimentbraunerde beansprucht. Die Auswirkungen werden als "gering" eingestuft. Auf den Freihalteflächen sind laut SAGIS keine Altlasten bzw. Auswirkungen auf Altlasten bzw. Verdachtsflächen Verdachtsflächen vorhanden. werden keine erwartet. Altlasten Die nächstgelegene Altablagerung "Hochgols" liegt etwa 815 m südöstlich, die nächstgelegene Altlast "Hausmülldeponie Urstein" mehr als 1.000 m südlich. Klima und Luft Es liegen keine Informationen zur Luftbelastung vor. In der Klima: keine Auswirkungen. „Verordnung des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Luft: Die Belastung durch Stickstoffdioxid und Umwelt und Wasserwirtschaft über belastete Gebiete (Luft) zum Feinstaub wird sich durch die Realisierung der Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz 2000“ wird das Gebiet nicht Haltestelle nicht verschlechtern. Es ist von keinen gelistet (d.h. keine wiederholte Überschreitung der Werte nach IG-Luft Auswirkungen auszugehen. Eine Verbesserung des auf längere Zeit). Die Gemeinde Elsbethen ist Teil des öffentlichen Verkehrs ist in [6] als eine Maßnahme Klima und Luft "Sanierungsgebietes für Stickstoffdioxid und Feinstaub" [6]. In [6] zur Verbesserung der Luftqualität angeführt. werden auch Maßnahmen in den Bereichen Verkehr, Betriebe, Warmwasser- und Energieversorgung und Sonstige Bereiche vorgeschrieben und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit, Kosten und Umsetzbarkeit beurteilt. Als eine der Maßnahmen wird die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs angeführt. Wasser Auf den Freiflächen sind keine Wasserflächen vorhanden. Etwa 300 m Auswirkungen auf vorhandene Wasserflächen sind Vorhandene Wasserflächen westlich befindet sich die , etwa 245 m südlich der nicht zu erwarten. Schmiedbach Oberthurnberg und etwa 450 nördlich der Kehlbach. Innerhalb der Freihalteflächen sind laut SAGIS keine Quellen Auswirkungen auf Quellen sind nicht zu erwarten. Vorhandene Quellen vorhanden. Die nächstgelegenen Quellen liegen etwa 700 m nordöstlich und südöstlich der Freihalteflächen. Wasserschutz- und -schongebiete sind auf den Freihalteflächen nicht Auswirkungen auf Wasserschutz- und -schongebiete Wasserschutz- und vorhanden. Das nächstgelegene Schutzgebiet liegt mehr als 650 m sind nicht zu erwarten. Schongebiete südlich. Überschwemmungsgebiete, Die Freihalteflächen liegen weit außerhalb von Es sind keine Auswirkungen zu erwarten.

Gefahrenzonen, Überschwemmungsgebieten, Gefahrenzonen und Retentionsräumen.

104 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Retentionsräume Pflanzen und Tiere Die Freihalteflächen liegen außerhalb von Schutzgebieten. Etwa 175 , Es sind keine Auswirkungen auf Schutzgebiete zu westlich liegt das Landschaftsschutzgebiet "Salzburg Süd", etwa 500 erwarten. m nördlich das Naturdenkmal "Linde beim Feuerwehrhaus" und etwa Schutzgebiete 830 m östlich das Naturdenkmal "Strudelloch "Stadlerkessel" im Kehlbachgraben", etwa 700 m nordöstlich das Naturdenkmal "Trockene Klammen bei Elsbethen", etwa 800 m nordwestlich der geschützte Landschaftsteil "Anifer Alterbach" Auf den Freihalteflächen kommen keine ausgewiesenen Biotope vor. Es sind keine Auswirkungen auf Biotope zu Biotope Das nächstgelegene Biotop liegt etwa 175 m westlich. erwarten. Die Freihalteflächen werden landwirtschaftlich und gewerblich genutzt. Es sind keine Auswirkungen auf geschützte / gefährdete Tier- Es wird davon ausgegangen, dass keine besonderen Bestände geschützte/gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu und Pflanzenarten geschützter bzw. gefährdeter Arten vorkommen. erwarten. Landschaft Das Gelände im Freihaltebereich ist flach. Von der Salzach nach Die Haltestelle hat keine Auswirkungen auf das Osten steigt das Gelände leicht an, etwa 350 m östlich der geplanten Landschaftsbild, da sie sich großteils westlich im Haltestelle erheben sich die ersten bewaldeten Hügel. Prägende wenig einsehbaren Bereich hinter den beiden Elemente sind die Nord-Süd verlaufende Salzach, die Handelsflächen befindet. Der etwa 100 m lange Eisenbahnstrecke sowie die L105 Halleiner Landesstraße. Das Gebiet Zufahrtsweg wird neu errichtet und verläuft über eine Landschaftsbild um Haslach ist zersiedelt - neben Wohnsiedlungen sind auch einige derzeit landwirtschaftlich genutzte Fläche. Es sind Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe angesiedelt. Die nicht keine Auswirkungen auf das Landschaftsbild zu verbauten Flächen werden landwirtschaftlich genutzt. Richtung Osten erwarten. erstreckten sich ausgedehnte Waldflächen auf bis zu etwa 1.000 m Seehöhe. Mensch Auf den Freihalteflächen befinden sich keine Freizeit- und Auswirkungen auf die Erholungsnutzung sind nicht Erholungseinrichtungen. zu erwarten. Erholungsnutzung Östlich entlang der L105 verläuft ein Radweg, entlang beider Salzachufer der Treppelweg Salzburg-Hallein. Die nächstgelegenen Wohngebäude befinden sich südlich direkt Die Erreichbarkeit von Haslach mit öffentlichen anschließend und etwa 150 östlich der geplanten Haltestelle. Im Verkehrsmitteln wird durch die geplante Haltestelle Flächenwidmungsplan sind diese Grundstücke als "Lärmbelastete verbessert. Die Auswirkungen werden als positiv Siedlung und Wohnen Flächen" vermerkt. Die östlich der Eisenbahn liegenden eingestuft. Wohngebäude sind Richtung Westen durch einen Immissionsschutzstreifen abgeschirmt. Sonstige LW: Die Freihalteflächen (vor allem der Zufahrtsweg) werden derzeit LW: Durch die Freihalteflächen ist etwa 0,4 ha Nutzungsinteressen landwirtschaftlich genutzt. Laut SAGIS-Daten ist diese Fläche in ihrer landwirtschaftlich genutzte Fläche betroffen. Die (Landwirtschaft, Bonität nicht eingestuft. Den umgebenden landwirtschaftlich genutzten Auswirkungen werden als "gering" eingestuft.

105 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Forstwirtschaft, Jagd) Flächen wird eine sehr bedeutende Bonität zugesprochen. FW: Für die Forstwirtschaft kommt es zu keinen FW: Auf den Freihalteflächen kommt kein Wald vor. Auswirkungen. Jagd: Die Freihalteflächen liegen innerhalb der Wildregion10.7 und in Jagd: Für die Jagd kommt es zu keinen einer Rotwild-Freizone. Nähere Angaben sind nicht verfügbar. Auswirkungen. Insgesamt werden die Auswirkungen auf Land-, Forstwirtschaft und Jagd mit "gering" eingestuft. Für das Untersuchungsgebiet liegen Daten aus der Unter Annahme der gleichen Fahrfrequenz der Züge Umgebungslärmkartierung Schiene vor. Da sich die Freihalteflächen zum Bestand und des Verkehrs werden keine für die Bahnhaltestelle direkt an der Bahntrasse befinden, ist tagsüber relevanten Auswirkungen erwartet. von Lärmbelastungen bis zu 75 dB auszugehen. Die nächstgelegenen Wohngebäude sind durch Lärm vorbelastet - die südlich an die geplante Haltestelle angrenzenden Gebäude sind tagsüber mit 60-64 Ruhe dB vorbelastet, Richtung Osten nimmt der Lärm ab und erreicht in etwa 50-65 m (je nach Abschirmung durch Gebäude) Werte zwischen 55 und 59 dB. Die östlich gelegenen Gebäude östlich der L105 Halleiner Landesstraße sind ebenfalls Werten von 55-59 dB ausgesetzt. In der Nacht liegen die Werte etwa 5 dB unter den Tagwerten. Kultur- und Sachgüter Kultur- und Sachgüter Auf den Freihalteflächen sind keine Kultur- und Sachgüter vorhanden. Es werden keine Auswirkungen erwartet.

106 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.7.5 Zusammenfassung

Abbildung 22: sensible/kritische Umweltthemen NAVID Südast - Haltestelle Elsbethen/Haslach

Die geplante S-Bahn-Haltestelle Haslach/Elsbethen steht nicht im Widerspruch zu den örtlichen und überörtlichen Konzepten. Im Sachprogramm „Standortentwicklung Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum“ wird eine Sicherung bedarfsgerechter Standorte für Erwerbsmöglichkeit auch in Elsbethen/Haslach angestrebt. Zugleich wird die Flächensicherung für die gegenständliche Bahnhaltestelle gefordert. Im REK der Gemeinde Elsbethen ist die Haltestelle bereits planlich verortet dargestellt. Im Verlauf der bisherigen Projektplanung wurden zwei Standorte für eine Haltestelle mit mehreren Zufahrtsoptionen angedacht und untersucht. Die verkehrsmäßig am günstigsten gelegene Variante wurde auch ins Sachprogramm Raumplanung und Verkehr übernommen. Die Verordnung der Freihalteflächen im Sachprogramm bewirkt eine Sicherstellung der Flächen für das gegenständliche Projekt. Bei Realisierung der Freihalteflächen bzw. in weiterer Folge der Haltestelle mit Zufahrtsweg ist mit maximal geringen Auswirkungen zu rechnen. Geringe Umweltauswirkungen ergeben sich für die Schutzgüter Bodentypen und sonstige Nutzungsinteressen (Landwirtschaft). Auf Siedlung und Wohnen werden aufgrund der verbesserten Erreichbarkeit positive Auswirkungen erwartet.

107 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.8 Salzburger Lokalbahn - Schleife Bürmoos

7.8.1 Lage des Trassenkorridors und Untersuchungsraum Der Freihaltekorridor befindet sich im Süden der Gemeinde Bürmoos zwischen Stierling und Bürmoos. Er verbindet die beiden bestehenden Eisenbahnstrecken der Salzburger Lokalbahn südlich der Ortschaft Bürmoos. Als Untersuchungsraum wird der etwa 1,2 km lange Freihaltekorridor (15 m beiderseits der Trassenachse) und dessen umgebende Flächen definiert.

Abbildung 23: Lage des Freihaltekorridors - links: Kartenhintergrund ÖK, rechts: Kartenhintergrund Orthofoto

7.8.2 Bezug zu anderen relevanten Plänen und Programmen

Salzburger Landesentwicklungsprogramm Laut Salzburger Landesentwicklungsprogramm aus dem Jahr 2003 soll im Bereich entlang der Salzburger Lokalbahn von der Stadt Salzburg über die Gemeinden Bergheim, Anthering, Nussdorf, Oberndorf, bis Lamprechtshausen und Bürmoos (= Entwicklungsachse Nord) insbesondere der schienengebundene Nahverkehr ausgebaut werden.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Landesentwicklungsprogramm Der Freihaltekorridor für die Schleife Bürmoos steht im Einklang zum Landesentwicklungsprogramm.

Regionalprogramm Flachgau-Nord Im Planteil zum Regionalprogramm aus dem Jahr 2009 ist ein Planungskorridor für die Güterverkehrsschleife Bürmoos der Lokalbahn festgelegt. Als verbindliche Maßnahme für die Verkehrsinfrastruktur (öffentlicher Nahverkehr) wird die "Freihaltung einer Trasse für eine eigene Lokalbahnschleife Bürmoos, um eine Erhöhung und direkte Führung des Zugverkehrs Richtung Oberösterreich möglich zu machen" festgelegt.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Regionalprogramm Der Freihaltekorridor für die Schleife Bürmoos steht im Einklang zum Regionalen Entwicklungskonzept.

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Räumliches Entwicklungskonzept der Gemeinde Bürmoos Im Textteil des Räumlichen Entwicklungskonzeptes der Gemeinde Bürmoos aus dem Jahr 1996 ist die geplane Verbindungsschleife der Lokalbahn festgelegt (Leitbild: Verkehr / Technische und soziale Infrastruktur). Als Maßnahme im Kapitel Verkehrsstruktur ist die "Freihaltung / Absicherung einer möglichen Bahntrasse direkt von Timmelkam nach Oberndorf im Flächenwidmungsplan" verankert. Im Planteil des REK (Leitbild: Siedlung und Freiraum) befinden sich im Bereich des Freihaltekorridors keine Festlegungen. Hier ist keine Erweiterung der Wohnnutzung vorgesehen. Im südlich des Freihaltekorridors liegenden Ortsteil Sterling wird festgelegt, dass keine Ausweitung der Wohnbebauung um die landwirtschaftlichen Betriebe erfolgen soll.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum REK Der Freihaltekorridor für die Schleife Bürmoos entspricht dem Räumlichen Entwicklungskonzept.

Flächenwidmungsplan der Gemeinde Bürmoos Die durch den Freihaltekorridor betroffenen Grundstücke sind als "Grünland - Ländliche Gebiete", "Verkehrsflächen - Eisenbahnen und deren Betriebsanlagen" (bestehende Eisenbahnstrecken am westlichen und östlichen Ende des Freihaltekorridors) und als "Grünland - Sonstige nicht als Bauland oder Verkehrsfläche ausgewiesenen Gebiete" gewidmet. Südlich an den Freihaltekorridor angrenzend befinden sich Flächen, die als "Reine Wohngebiete" ausgewiesen sind.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Flächenwidmungsplan Der Flächenwidmungsplan stellt keine Nutzungseinschränkung dar. Nach Verordnung des Sachprogramms ist der Freihaltekorridor als solcher im Flächenwidmungsplan ersichtlich zu machen. Auch das REK der Gemeinde sieht vor, Flächen für die geplante Bahntrasse im Flächenwidmungsplan darzustellen.

7.8.3 Alternative Planungsmöglichkeiten

Alternativenprüfung Für das Projekt liegen laut Rücksprache mit dem Referat 10/05 Raumplanung keine Alternativenprüfungen vor. Die Alternative besteht in der Nullvariante.

Nullvariante Ziel des geplanten Projektes ist es, eine direkte und somit schnellere Führung der Lokalbahn zwischen Timmelkam und Oberndorf herzustellen. Die Strecke Bürmoos - Zehmemoos - Lamprechtshausen wird dadurch nur noch von Zügen befahren, die die drei Haltestellen auch anfahren. Die bestehende Strecke von Oberndorf nach Timmelkam wird derzeit auch nach Oberösterreich verlängert; die Schleife Bürmoos erhöht die Kapazität für den Zugverkehr Richtung Oberösterreich. Bei einer Nullvariante (keine Flächenfreihaltung) ist nicht gewährleistet, dass die Flächen zum Zeitpunkt der Projektrealisierung noch zur Verfügung stehen. Bei einer Nullvariante (keine Projektrealisierung) bleibt die bestehende Situation erhalten. Alle Züge der Lokalbahn zwischen Timmelkam und Oberndorf müssen über den Abstecher Bürmoos - Lamprechthausen geführt werden.

109 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.8.4 Umweltfolgenabschätzung Tabelle 14: Umweltzustand und Abschätzung der Auswirkungen durch die Freihaltung eines Korridors für ein Schienenprojekt sowie Maßnahmenvorschläge zur Verminderung der Auswirkungen, Salzburger Lokalbahn - Schleife Bürmoos

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Boden Der Freihaltekorridor verläuft über Gleyböden (Stagnogley, Typischer Der Flächenverbrauch des Freihaltekorridors beträgt Pseudogley). Zu den bewaldeten Bereichen liegen im SAGIS und der etwa 3,5 ha. Aufgrund er Beanspruchung von Bodentypen österreichischen Bodenkarte (eBod) keine Informationen vor. sensiblen Gleyböden werden die Auswirkungen als "gegeben" eingestuft. Im Bereich des Freihaltekorridors sind laut SAGIS keine Altlasten bzw. Auswirkungen sind nicht gegeben. Verdachtsflächen vorhanden. Der nächstgelegene Altstandort befindet Altlasten sich etwa 650 m nördlich der Freihalteflächen innerhalb des Siedlungsgebietes von Bürmoos. Klima und Luft Zum Untersuchungsgebiet liegen keine Informationen zu Klima: keine Auswirkungen. Luftbelastungen vor. Der Bereich ist in der "Verordnung des Luft: keine Auswirkungen. Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Klima und Luft Wasserwirtschaft über belastete Gebiete (Luft) zum Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz 2000“ nicht gelistet (d.h. keine wiederholte Überschreitung der Werte nach IG-Luft auf längere Zeit). Wasser Der Freihaltekorridor quert den Rothbach. Am südwestlichsten Ende Der Rothbach wird von der neu geplanten Bei der Realisierung des Projektes des Freihaltekorridors quert die bestehende Eisenbahnstrecke den Bahnstrecke gequert. Die Auswirkungen werden mit sind entsprechende Vorhandene Wasserflächen Pladerbach. gering eingestuft. Schutzmaßnahmen (Bachquerung) vorzusehen. Innerhalb des Freihaltekorridors sind laut SAGIS keine Quellen Auswirkungen auf Quellen sind nicht zu erwarten. Vorhandene Quellen vorhanden. Die nächstgelegenen Quellen liegen mehr als 1,4 km entfernt. Innerhalb des Freihaltekorridors sind keine Wasserschutz- und Auswirkungen auf Wasserschutz- und schongebiete schongebiete vorhanden. Das nächstgelegene Wasserschutzgebiet sind nicht zu erwarten. "WG St. Georgen, TWA-Brunnen Stierling 1" liegt etwa 800 m westlich Wasserschutz- und des Freihaltekorridors. Die nächstgelenen Wasserschongebiete Schongebiete "Schongebiet WVA Oberndorf" und "Schongebiet St. Georgen, Teil Quelle Ölling" liegen etwa 1,4 km südöstlich bzw. 1,6 km nordwestlich des Freihaltekorridors. Überschwemmungsgebiete, Der Freihaltekorridor streift im südöstlichsten Ende den HQ100- Es werden keine Auswirkungen erwartet. Da der in Die Planungen im Bereich des Gefahrenzonen, Bereich des Pladerbachs. Für den Rothbach sind im SAGIS keine Ausarbeitung befindliche Gefahrenzonenplan noch Brückenbauwerks sind in enger Retentionsräume Überschwemmungsgebiete ausgewiesen. nicht vorliegt, können etwaige Auswirkungen Abstimmung mit der

110 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Laut Auskunft der Abteilung Wasserwirtschaft (DI Wiesenegger vom dahingehend derzeit nicht beurteilt werden, es wird Bundeswasserbauverwaltung 24.04.2014) ist für den Bereich der Querung des Pladerbachs ein jedoch eine Maßnahme (siehe Spalte rechts) durchzuführen. Gefahrenzonenplan der Bundeswasserbauverwaltung in Bearbeitung. formuliert). Pflanzen und Tiere Schutzgebiete kommen im Freihaltekorridor nicht vor. Die Es sind keine Auswirkungen auf Schutzgebiete zu Schutzgebiete nächstgelegenen Schutzgebiete sind mehr als 1,4 km entfernt. erwarten. Das Biotop "Galeriewald 3 am Pladenbach" liegt laut SAGIS innerhalb Da in der Natur der Galeriewald im Bereich des des Freihaltekorridors (am südöstlichsten Ende), in der Natur befindet Freihaltekorridors nicht mehr existiert (bestehende sich dort jedoch die bestehende Eisenbahnstrecke. Der Eisenbahnstrecke) sind keine Auswirkungen auf Freihaltekorridor befindet sich innerhalb eines lokalen Grünkorridors. ausgewiesene Biotope durch eine Realisierung der Schleife Bürmoos zu erwarten. Es bestehen jedoch Zerschneidungseffekte für den Wald, durch den der Biotope Freihaltekorridor verläuft. Der bestehende Grünkorridor wird ebenfalls zerschnitten (wobei in diesem Bereich durch die bestehende Bahnstrecke bereits ein Zerschneidungseffekt vorliegt). Die Auswirkungen werden daher insgesamt als gering eingestuft. Für den Bereich des Freihaltekorridors liegen keine Informationen zu Es ist von keinen Auswirkungen auf geschützte bzw. geschützten bzw. gefährdeten Tier- und Pflanzenarten vor. Die durch gefährdete Arten auszugehen. geschützte / gefährdete Tier- den Freihaltekorridor betroffenen Lebensräume sind Acker- und und Pflanzenarten Waldflächen, die durch Wege und die vorhandene Bahnstrecke gequert werden. Landschaft Das flache Gelände rund um die Ortschaft Bürmoos wird von Wäldern Landschaftsbildrelevante Eingriffe durch eine und landwirtschaftlichen Nutzflächen geprägt. Nördlich des Realisierung der Schleife Bürmoos ergeben sich im Freihaltekorridors befindet sich die Ortschaft Bürmoos. Die Ortschaft Offenbereich zwischen den Ortsteilen Bürmoos und ist von einem Waldstreifen umgeben, auch Moorflächen prägen das Stierling. Die Ackerfläche wird durch die Schienen Landschaftsbild Gebiet. Nördlich der Ortschaft befindet sich das Bürmooser Moor, zerschnitten. Da das geplante Projekt überwiegend welches als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen ist. Sichtbeziehungen innerhalb von nicht einsehbaren Waldflächen zum Freihaltekorridor bestehen nicht. Der Freihaltekorridor verläuft verläuft, werden die Auswirkungen als gering über Wald- und Ackerflächen zwischen Bürmoos und Stierling. eingestuft. Zwischen den beiden Ortsteilen bestehen Sichtbeziehungen. Mensch Innerhalb des Freihaltekorridors befinden sich keine Freizeit- und Es werden keine Auswirkungen auf die Erholungseinrichtungen sowie keine Rad- und Wanderwege. In der Erholungsnutzung erwartet. Erholungsnutzung näheren Umgebung befinden sich keine Freizeit- und Erholungseinreichtungen. Etwa 1 km nördlich des Freihaltekorridors befindet sich der Waha-See (Bürmooser See). Siedlung und Wohnen Der Freihaltekorridor verläuft zwischen den Ortsteilen Bürmoos und Nachteile für Siedlung und Wohnen ergeben sich für Bei der Projektrealisierung ist ein

111 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Stierling. Die nächstgelegenen Wohnobjekte befinden sich etwa 25 m die der geplanten Bahntrasse nächstgelegenen Bahnübergang zwischen den südlich des Freihaltekorridors. Laut REK der Gemeinde ist zwischen Wohngebäude. Die beiden Ortsteile Bürmoos und Ortsteilen Bürmoos und Stierling den beiden Ortsteilen keine Siedlungserweiterung vorgesehen. Stierling werden durch die geplante Bahntrasse sicherzustellen. Die Erreichbarkeit zerschnitten. Durch die geplante neue Bahntrasse des Abschnittes Bürmoos- befinden sich einige Wohnobjekte innerhalb eines Lamprechtshausen ist in Dreiecks von Bahntrassen. Vorteile für Siedlung und ausreichendem Ausmaß zu Wohnen ergeben sich in einer großräumigeren gewährleisten. Betrachtungsebene. Durch die Schaffung der direkten und schnelleren Verbindung von Timmelkam nach Oberndorf sind die zwischen Bürmoos und Timmelkam liegenden Siedlungsbereiche besser an den nächstgelegenen zentralen Ort Oberndorf angebunden. Die geplante Schleife Bürmoos trägt auch zur direkten Verbindung weiter Richtung Oberösterreich bei. Gleichzeitig wird die Wohnbevölkerung entlang der Strecke Bürmoos-Lamprechtshausen entlastet, da durch die Direktverbindung Timmelkam-Oberndorf weniger Züge im Bereich Bürmoos- Lamprechtshausen verkehren. Insgesamt werden die Auswirkungen auf Siedlung und Wohnen als gering eingestuft. LW: Der Freihaltekorridor verläuft auf einer Länge von etwa 250 m LW: Die Auswirkungen auf die Landwirtschaft über zwei landwirtschaftlich genutzte Flächen. Die Bodenbonität ist mit werden aufgrund der kleinflächigen Beanspruchung gering eingestuft. als gering eingestuft. Sonstige FW: Der Wald innerhalb des Freihaltekorridors ist laut WEP die FW: Der Wald innerhalb des Freihaltekorridors (etwa Nutzungsinteressen Nutzfunktion zugewiesen (Kennziffer 111). 2,3 ha) muss für die Realisierung des Projektes (Landwirtschaft, Jagd: Der Freihaltekorridor liegt innerhalb der Wildregion 12.2 und in gerodet werden. Die Auswirkungen werden als Forstwirtschaft, Jagd) einer Rotwild-Freizone. Nähere Angaben (Wildwechsel etc.) sind nicht gering eingestuft. verfügbar. Jagd: Es werden keine Auswirkungen für die Jagd erwartet. Für das Untersuchungsgebiet liegen keine Daten aus der Die südlich des Freihaltekorridors liegenden In siedlungsnahen Bereichen ist Umgebungslärmkartierung vor. Wohngebäude werden durch die geplante im Zuge der konkreten Bahntrasse stärker beeinträchtigt als bisher. Die in Projektplanungen zu prüfen, ob der Umgebung der Haltestelle Bürmoos lebende eine Belastung der Ruhe Bevölkerung wird entlastet, da einige Züge nicht Wohnbevölkerung gegeben ist. mehr ein- und ausfahren, sondern die Schleife Wenn notwendig, sind benutzen würden. Lärmschutzmaßnahmen zu Insgesamt werden die Auswirkungen als neutral treffen. eingestuft. Kultur- und Sachgüter Innerhalb des Freihaltekorridors sind keine Sach- und Kulturgüter Es sind keine Auswirkungen zu erwarten. Kultur- und Sachgüter vorhanden.

112 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.8.5 Zusammenfassung

Abbildung 24: sensible/kritische Umweltthemen Schleife Bürmoos

Eine Realisierung der Salzburger Lokalbahn - Schleife Bürmoos steht nicht im Widerspruch zu den örtlichen und überörtlichen Konzepten (Landesentwicklungsprogramm, Regionalprogramm Flachgau Nord, REK der Gemeinde Bürmoos, Flächenwidmungsplan der Gemeinde Bürmoos). Eine Alternativenprüfung wurde nicht durchgeführt, die Alternative stellt eine Nullvariante dar. Bei einer Nullvariante (keine Projektrealisierung) bleibt die bestehende Situation erhalten; alle Züge der Lokalbahn zwischen Timmelkam und Oberndorf müssen über den Abstecher Bürmoos - Lamprechtshausen geführt werden. Weiters würde es vermutlich zu Kapazitätsengpässen im Zugverkehr bei der Weiterführung nach Oberösterreich kommen. Die Verordnung der Freihalteflächen im Sachprogramm bewirkt eine Sicherstellung der Flächen für das gegenständliche Projekt. Bei Realisierung der Bahnschleife Bürmoos sind für das Schutzgut Bodentypen Auswirkungen gegeben, da teilweise sensible Gleyböden betroffen sind. Geringe Auswirkungen ergeben sich für die Schutzgüter Wasserflächen (ein Bach wird gequert), Landschaftsbild, Land- und Forstwirtschaft sowie Siedlung und Wohnen. Positive Auswirkungen ergeben sich für Siedlung und Wohnen in einer großräumigeren Betrachtungsebene. Durch die Schaffung der direkten und schnelleren Verbindung von Timmelkam nach Oberndorf sind die nördlich von Bürmoos liegenden Siedlungsbereiche besser an den nächstgelegenen zentralen Ort Oberndorf angebunden. Die geplante Schleife Bürmoos trägt auch zur direkten Verbindung weiter Richtung Oberösterreich bei. Gleichzeitig wird die Wohnbevölkerung entlang der Strecke Bürmoos- Lamprechtshausen entlastet, da durch die Direktverbindung Timmelkam-Oberndorf weniger Züge im Bereich Bürmoos-Lamprechtshausen verkehren.

113 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.9 Westbahnverlegung Golling - Stegenwald

7.9.1 Lage des Trassenkorridors und Untersuchungsraum Im Sachprogramm werden die Tunnelportale der geplanten Eisenbahnstrecke (Ofenerauer Tunnel im Norden und Hiefler Tunnel im Süden) als Freihalteflächen übernommen und in der voliegenden Untersuchung geprüft. Die unterirdisch verlaufenden Bereiche sind für die Flächenfreihaltung nicht relevant. Die drei Freihalteflächen liegen im Wesentlichen im Gemeindegebiet von Golling, lediglich ein kleiner Teil der Freihaltefläche Süd liegt im Gemeindegebiet von Werfen. Als Untersuchungsraum werden die 3 Freihalteflächen (am Portal Nord mit einer Länge von 180 m, am Portal Mitte mit einer Länge von 140 m und am Portal Süd mit einer Länge von 214 m) mit einer Breite von 15 m beiderseits der Trassenachse und deren umgebende Flächen definiert.

Freihaltefläche Nord

Ofenauer Tunnel

Freihaltefläche Mitte

Hiefler Tunnel

Freihaltefläche Süd

Abbildung 25: Lage der Freihalteflächen - links: Kartenhintergrund ÖK, rechts: Kartenhintergrund Orthofoto

7.9.2 Bezug zu anderen relevanten Plänen und Programmen

Mobilitätskonzept Im Landesmobilitätskonzept 2006-2015 wird das vorliegende Projekt in Kaptiel 7 "Aktionen (Maßnahmenplanung)" als geplante Hochleistungsstrecke zwischen Golling und Werfen genannt. Sie stellt eine wesentliche Maßnahme zur Verbesserung der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur dar. Weiters wird festgehalten: "Eine künftige Tunnelführung, zumindest für den Abschnitt Golling – Stegenwald ist alleine

114 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht] aus Sicherheitsgründen prioritär." Im Anhang werden Planungen zur Lawinensicherheit der Westbahn Golling - Stegenwald bis 2015 festgehalten.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Mobilitätskonzept Das vorliegende Projekt unterstützt die Forderung des Mobilitätskonzept nach einer Beschleunigung und Sicherung der Bahnstrecke im Bereich Golling.

Regionalprogramm, Räumliches Entwicklungskonzept Weder in überörtlichen Entwicklungsprogrammen noch in den Räumlichen Entwicklungskonzepten der Gemeinden Golling und Werfen werden Aussagen zu diesem Projekt getroffen. Sie stehen jedenfalls nicht im Widerspruch zur geplanten Streckenänderung.

Flächenwidmungsplan der Gemeinde Golling Die von der Freihaltefläche Nord betroffenen Grundstücke weisen die Widmung "Verkehrsflächen - Eisenbahnen und deren Betriebsanlagen" (bestehende Bahnstrecke), "Bauland - Industriegebiete", "Grünland - ländliche Gebiete" und "Grünland - Ödland" auf. Die Freihaltefläche Mitte liegt auf den Widmungen "Grünland - Ländliche Gebiete", "Grünland - Größere Gewässer", Verkehrsflächen - Eisenbahnen und deren Betriebsanlagen" und "Verkehrsflächen - Bundes- und Landesstraßen". Innerhalb der Freihaltefläche Süd liegen die Widmungen "Grünland - Ländliche Gebiete", "Verkehrsflächen - Eisenbahnen und deren Betriebsanlagen" und "Verkehrsflächen - Bundes- und Landesstraßen".

Flächenwidmungsplan der Gemeinde Werfen Im Gemeindegebiet von Werfen liegt ein kleiner Teil der Freihaltefläche Süd. Sie weist die Widmungen "Grünland - Ländliche Gebiete", "Verkehrsflächen - Eisenbahnen und deren Betriebsanlagen" und "Verkehrsflächen - Bundes- und Landesstraßen" auf.

Übereinstimmung mit dem bzw. Widersprüche zum Flächenwidmungsplan Beide Flächenwidmungspläne stellen keine Nutzungseinschränkung dar. Nach Verordnung des Sachprogramms ist der Freihaltekorridor als solcher im Flächenwidmungsplan ersichtlich zu machen.

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7.9.3 Alternative Planungsmöglichkeiten

Alternativenprüfung Für das Projekt liegen laut Rücksprache mit dem Referat 10/05 Raumplanung keine Alternativenprüfungen vor. Die Alternative besteht in der Nullvariante.

Nullvariante Mit der Begradigung der Streckenführung, die mit dem Bau von zwei Tunneln (Ofenauer und Hiefler- Tunnel) einhergeht, werden zwei Ziele verfolgt: zum einen die Beschleunigung der Bahnstrecke zwischen Salzburg und Bischofshofen und zum Anderen ein verbesserter Schutz vor Lawinen- und Steinschlaggefahr. Ursprünglich wurde das Projekt im Zusammenhang mit der Bewerbung zu den Olympischen Winterspielen 2014 entwickelt. Bei einer Nullvariante (keine Flächenfreihaltung) ist nicht gewährleistet, dass die Flächen zum Zeitpunkt der Projektrealisierung noch zur Verfügung stehen. Bei einer Nullvariante (keine Projektrealisierung) bleibt die derzeitig Führung der Westbahn erhalten.

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7.9.4 Umweltfolgenabschätzung Tabelle 15: Umweltzustand und Abschätzung der Auswirkungen durch die Freihaltung eines Korridors für ein Schienenprojekt sowie Maßnahmenvorschläge zur Verminderung der Auswirkungen, Westbahnverlegung Golling-Stegenwald

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Boden Laut SAGIS liegt die Freihaltefläche Nord auf Der Flächenverbrauch von Braunem Auboden beim Lockersedimentbraunerde, die Freihaltefläche Süd liegt zur Gänze auf Portal Süd liegt bei rund 0,35 ha, nachdem fast die Bodentypen Braunem Auboden. Zum Portal Mitte liegen keine Daten vor. Hälfte des Korridors bereits versiegelt ist. Die Auswirkungen werden als "gering" eingestuft. Innerhalb der Freihalteflächen befinden sich laut SAGIS keine Auswirkungen sind nicht zu erwarten. Altlasten, Verdachts- oder Prüfflächen. Altlasten Auf dem Gelände des Zement- und Kalkwerks (Gemeinde Golling) liegt eine Altablagerung, die sich in einer Entfernung von rund 300 m westlich der Freihaltefläche Nord befindet. Klima und Luft Durch das Untersuchungsgebiet führt die A10 - Tauernautobahn, Klima: keine Auswirkungen. deren Umgebung durch Stickoxid belastet ist. Die Freihalteflächen sind Luft: keine Auswirkungen davon aber nicht betroffen und in der "Verordnung des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft über belastete Gebiete (Luft) zum Klima und Luft Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz 2000" nicht gelistet (d.h. keine wiederholte Überschreitung der Werte nach IG-Luft auf längere Zeit). Die Gemeinden Golling und Kuchl sind Teil des "Sanierungsgebietes für Stickstoffdioxid und Feinstaub" [6]. In [6] werden Maßnahmen im Bereich Verkehr vorgeschrieben und beurteilt. Wasser Die Salzach fließt durch die Freihaltefläche Mitte (geplante Die geplante Bahnstrecke quert die Salzach Bei den weiteren Planungen ist Eisenbahnquerung über die Salzach) auf einer Länge von etwa 34m. zwischen dem Ofenauer- und dem Hieflertunnel. darauf zu achten, eine Die beiden anderen Portale liegen außerhalb von Wasserflächen. Nachdem der Fluss in diesem Bereich tief in das Tal Brückenkonstruktion zu wählen, Der Freihaltekorridor liegt im Bereich der wasserwirtschaftlichen eingeschnitten ist, wird zur Überwindung des Tals die möglichst geringe Eingriffe in Vorhandene Wasserflächen Rahmenverfügung Salzburger Becken (BGBl. 1980 Nr. 135). Im eine Brückenkonstruktion notwendig sein, die in den Flussraum notwendig macht. Bereich dieser Verordnung ist besonderer Wert auf die Vermeidung entprechender Höhe über den Fluss verläuft. Die nachteiliger Auswirkungen auf das ober- und unterirdische Auswirkungen auf das Gewässer selbst werden Gewässerregime zu legen. daher als "gering" eingestuft. Innerhalb des Freihaltekorridors sind laut SAGIS keine Quellen Auswirkungen auf Quellen sind nicht zu erwarten. Vorhandene Quellen vorhanden. Die nächstgelegene Quelle liegt gut 160 m nordwestlich der Freihaltefläche Süd. Wasserschutz- und Die Freihalteflächen liegen außerhalb von Schutz- und Schongebieten. Auswirkungen auf Wasserschutz- und schongebiete Auswirkungen auf die

Schongebiete Das nächstgelegene Schutzgebiet zur Trinkwasserversorgung von sind nicht zu erwarten. Trinkwasserreserven des

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Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Golling liegt etwa 160 m östlich des Freihaltekorridors. Auswirkungen auf die Trinkwasserreserven des Tennengebirges im Bereich der Laut Auskunft der Abteilung Wasserwirtschaft (DI Wiesenegger vom Tennengebirges sind durch die Tunnelführung unterirdisch verlaufenden 24.04.2014) befinden sich im Tennengebirge bedeutende möglich und können konkret derzeit nicht beurteilt Tunnelführung sind in den Trinkwasserreserven, welche langfristig für die Versorgungssicherheit werden. nachfolgenden Projektplanungen des Zentralraums Salzburg herangezogen werden sollen. und Genehmigungsverfahren zu untersuchen. Die Freihalteflächen liegen laut SAGIS außerhalb von Gefahrenzonen Nachdem auch die Brücken der A10- Bei den weiteren Planung im und Retentionräumen. Tauernautobahn und die bestehende Bahnbrücke im Bereich des HQ100 ist auf etwaige Überschwemmungsgebiete, Die Freihaltefläche Mitte liegt im HQ100-Bereichs der Mittleren Nahbereich des Untersuchungsgebietes im HQ100 Beeinflussungen des Hochwasser- Gefahrenzonen, Salzach, wobei die Tunnelportale selbst außerhalb davon liegen. liegen, ist ein Queren der Salzach grundsätzlich Abflussverhaltens Rücksicht zu Retentionsräume Die Freihaltefläche Süd - und dabei auch die bestehende Bahnstrecke möglich. Die Auswirkungen werden als gering nehmen. - berührt den HQ100-Bereich auf einer kleinen Teilfläche. eingestuft. Pflanzen und Tiere Innerhalb der Freihalteflächen liegen keine Schutzgebiete. Es sind keine Auswirkungen auf Schutzgebiete zu Östlich der Freihalteflächen befindet sich in einer Entfernung von rund erwarten. 650 m das Naturdenkmal Salzachöfen, südwestlich liegt mit gut 400 m Schutzgebiete Entfernung das Naturschutzgebiet "Tennengebirge" und westlich befindet sich das Natura 2000-Gebiet (FFH)"Kalkhochalpen" gut 700 m entfernt. Die Freihaltefläche Nord berührt keine Biotope. Aufgrund des insgesamt geringen Im Zuge der weiteren konkreten Die Freihaltefläche Mitte berührt beim Portalausgang des Flächenverbrauchs und der teilweise bereits Projektplanung ist im Ofenauertunnels das Biotop "Lueg Palfen Wände" und quert im bestehenden baulichen Anlagen innerhalb der naturschutzrechtlichen Verfahren weiteren Verlauf das Biotop "Salzach S Salzachöfen". Biotope bei der Freihaltefläche Süd werden die zu klären, ob für die Eingriffe in die Di Freihaltefläche Süd berührt bei seiner Einmündung in die Auswirkungen als gering eingeschätzt. Für die Palfen Wände und die Biotope bestehende Bahnstrecke im geringen Umfang die Biotope: Grünkorridore ergeben sich keine Auswirkungen, da Salzachöfen  Salzach der Streckenverlauf hier unterirdisch geplant ist. Ausgleichsmaßnahmen zu setzen  Salzachauwald Höhe Stegenwald sind.  Tannbachl (800m N Gasthof Stegenwald) Ein lokaler und ein regionaler Grünkorridor befinden sich im Bereich der geplanten Tunnelführung. Zu den Freihalteflächen liegen keine Informationen zu geschützten Die Auswirkungen werden als gering eingestuft. siehe Biotope geschützte / gefährdete Tier- bzw. gefährdeten Tier- und Pflanzenarten vor. Aufgrund der teilweisen und Pflanzenarten Berührung von wertvollen Biotopen kann aber von einem Vorkommen solcher Arten ausgegangen werden. Landschaft Die geplante Bahnstrecke liegt im Salzachtal zwischen Golling und Durch die Verlegung der Eisenbahnstrecke könnten Werfen außerhalb der Ortsgebiete. Die Landschaft ist geprägt von die bestehende Schienenanlagen, die derzeit bewaldetem Gebirge und der tief eingeschnittenen Salzach. Entlang oberirdisch verlaufen, zurückgebaut. Der neue Landschaftsbild des Flusses verläuft oberirdisch die bestehende Bahnstrecke, die 350 Verlauf führt überwiegend unterirdisch. m nordwestlich der Freihaltefläche Nord in einen Tunnel führt. Parallel Die Veränderung des Landschaftsbildes wird daher dazu liegt die Bundesstraße B159. Gut 300m westlich der insgesamt als nicht relevant eingestuft.

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Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Freihaltfläche Mitte queren die Brücken der A10-Tauernautobahn. Der überwiegende Teil der geplanten Bahnstrecke verläuft unterirdisch, lediglich die Tunnelein- und ausfahrten sowie die Salzachquerung sind sichtbar. Mensch Entlang der B159 verlaufen der Tauernradweg und der Alpen-Adria- Aufgrund der notwendigen Brückenkonstruktion im Bei den konkreten Planungen ist Radweg, die im Bereich der Freihaltefläche Süd gequert werden. Bereich der Freihalltefläche Mitte kann davon der Verlauf der Radrouten zu ausgangen werden, dass der bestehende Radweg berücksichtigen und Erholungsnutzung unterhalb der Bahnstrecke verläuft. Im Bedarfsfall gegebenenfalls eine Verlegung sind Querungsmöglichkeiten für die Radwege bzw. ein sicheres Queren zu mitzuplanen. Die Auswirkungen werden als gering ermöglichen. eingestuft. Im Nahbereich der Freihalteflächen befinden sich keine Siedlungen Eine Realisierung der Bahnstrecke hat keine oder Wohngebäude. Das REK der Gemeinde Golling weist für den Auswirkungen auf bestehende Wohnnutzungen. Siedlung und Wohnen Bereich bei der Freihaltefläche Nord Bereiche überwiegend zum Arbeiten aus, eine Siedlungsentwicklung ist bei keiner der Freihalteflächen geplant. LW: Die Freihalteflächen werden nicht landwirtschaftlich genutzt. Auswirkungen auf Landwirtschaft und Jagd werden Im Rahmen eines forstrechtlichen FW: Die Freihalteflächen liegen teilweise im Wald, dem lt. WEP die aufgrund der geringen Flächeninanspruchnahme als Verfahrens ist zu prüfen, ob Schutzfuntkion (Wertziffer 321) zugewiesen ist: nicht relevant eingestuft. Ersatz- oder Ausgleichsmaßen für Sonstige  beim Eingangsportal der Freihaltefläche Nord Für die Projektumsetzung müssen Waldbereiche mit die Inanspruchnahme des Nutzungsinteressen  beim Ausgangsportal (Ofenauer Tunnel) der Freihaltefläche Schutzfunktion gerodet werden. Es handelt sich Schutzwaldes notwendig sind.

(Landwirtschaft, Mitte und Süd (Hiefler Tunnel) dabei aber nur um kleine Flächen (0,27 ha), weshalb Forstwirtschaft, Jagd) Jagd: Die Freihalteflächen liegen in den Wildregionen 5.4, 10.3 und ein die Auswirkungen als gering eingestuft werden. kleiner Teil in der Wildregion 9.3. Alle drei Flächen liegen in einer Rotwild-Freizone. Nähere Angaben (Wildwechsel etc.) sind nicht verfügbar. Für das Untersuchungsgebiet liegen Daten aus der Umgebungslärm- Nachdem in der näheren Umgebung der kartierung für die Straße vor, wobei die Freihalteflächen nur zu einem Freihalteflächen keine Wohnobjekte bestehen, kann minimalen Anteil davon berührt werden. davon ausgegangen werden, dass mit der Die Freihaltefläche Mitte liegt in einem kleinen Bereich in den Projektrealisierung keine weiteren Auswirkungen für Ruhe Lärmemissionen der Tauernautobahn, die untertags zwischen 55 und die Wohnbevölkerung gegeben sind. 59 dB und nachts zwischen 45 und 49 dB liegen. Die Freihaltefläche Süd weist nachts auf einer kleinen Teilfläche Lärmemissionen zwischen 45 und 49 dB auf, tagsüber liegen lt. SAGIS keine Belastungen vor. Kultur- und Sachgüter Innerhalb der Freihalteflächen befinden sich keine Kulturgüter. Auswirkungen auf Kulturgüter sind auszuschließen. Die Freihaltefläche Nord berührt zwei Gebäude des Zement- und Der geplante Trassenverlauf erfasst Gebäude und Kultur- und Sachgüter Kalkwerkes, die Freihalteflächen Mitte und Süd queren die B156. quert in zwei Bereichen die Bundesstraße, wobei bei der Freihaltefläche Mitte davon ausgegangen

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Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

werden kann, dass durch die Brückenkonstruktion der Bahnverkehr oberhalb der Bundesstraße geführt wird. Entsprechende Anpassungen des Trassenverlaufs und sichere Querungsmöglichkeiten sind in Teilbereichen notwendig. Die Auswirkungen werden als gering eingestuft.

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7.9.5 Zusammenfassung

Abbildung 26: sensible/kritische Umweltthemen Westbahnverlegung Golling - Stegenwald

Zum vorliegenden Projekt liegen keine Aussagen in den örtlichen und überörtlichen Raumordnungsinstrumenten vor. Die Freihalteflächen stehen nicht im Widerspruch zum Flächenwidmungsplan. Die Verordnung der Freihalteflächen im Sachprogramm bewirkt eine Sicherstellung der Flächen für das gegenständliche Projekt. Bei Realisierung der Beschleunigung der Westbahn bei Golling ergeben sich maximal geringe Auswirkungen auf die geprüften Schutzgüter Bodentypen (Brauner Auboden), Wasserflächen (Querung der Salzach), Überschwemmungsflächen (Salzach), Biotope und geschützte Tier- und Pflanzenarten, Erholungsnutzung (Querung von Radwegen), Forstwirtschaft (Schutzwald) und Sachgüter (Queren der Bundesstraße B156). In der weiteren Projektplanung ist vor allem auf die Trinkwasserreserven den Tennengebirges bedacht zu nehmen.

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7.10 Pinzgaubahn - Verlängerung bis

7.10.1 Lage der Freihalteflächen und Untersuchungsraum Der Freihaltekorridor für die Verlängerung der Pinzgaubahn verläuft durch das Gebiet der Gemeinden und Krimml. Er schließt an den derzeitigen Endbahnhof der Pinzgaubahn in Vorderkrimml (Gemeinde Wald im Pinzgau) an und verläuft nach kurzem Bogen östlich der Krimmler Ache weiter Richtung Süden und biegt nördlicher der Krimmler Wasserwelten parallel zur Gerlos Bundesstraße (B165) auf einen bestehenden Parkplatz in Krimml ein. Als Untersuchungsraum wird der 4,3 km lange Freihaltekorridor (15 m beidseits der Trassenachse) und dessen umgebende Flächen definiert. Im Osten wird er von den bewaldeten Hängen des aufragenden Gebirges, im Süden von den Krimmler Wasserwelten, im Nordwesten von der Krimmler Ache und im Norden von der Salzach begrenzt.

Abbildung 27: Lage des Freihaltekorridors Pinzgaubahn - links: Übersichtskarte auf ÖK50, rechts: Orthofoto

7.10.2 Bezug zu anderen relevanten Plänen und Programmen

Mobilitätskonzept Im Salzburger Mobilitätskonzept [1] wird die Pinzgaubahn im Zusammenhang mit der Wiederinstandsetzung nach den Hochwasserschäden 2005 genannt.

Regionalprogramm Pinzgau Im Regionalprogramm Pinzgau (Entwurf, Stand März 2013) ist grundsätzlich die Absicht der Verlängerung der Pinzgaubahn festgehalten. Es wurde dazu ein Korridor zwischen Bahnhof Krimml und dem Hauptort ausgewiesen und bewertet. Im Rahmen mehrerer Gesprächsrunden des Lenkungskreises "Pinzgauer Lokalbahn" hat man sich auf die südlich davon verlaufende Variante "Süd" geeinigt, die in das Sachprogramm Raumplanung und Verkehr aufgenommen und im vorliegenden Bericht behandelt wird.

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Abbildung 28: Lage des Freihaltekorridors im Regionalprogramm Pinzgau

Übereinstimmungen mit dem bzw. Widersprüche zum Regionalprogramm Die grundsätzliche Zustimmung zur Verlängerung der Pinzgaubahn ist im Regionalprogramm bereits festgehalten. Die abweichende Lage des Freihaltekorridors aus dem Sachprogramm ist in weiterer Folge in das Regionalprogramm zu übernehmen.

Gemeinde Wald im Pinzgau

Räumliches Entwicklungskonzept der Gemeinde Wald im Pinzgau Der Freihaltekorridor verläuft nördlich des Bahnhofs Vorderkrimml im Bereich eines ausgewiesenen Grünkeils (zwischen Finksiedlung und Bahnhof). Der Grünkeil soll laut REK ein Zusammenwachsen der verschiedenen Siedlungskörper unterbinden und muss von jeglicher Bebauung freigehalten werden.

Übereinstimmungen mit dem bzw. Widersprüche zum REK Die Querung des Grünkeils nördlich des Bahnhofs birgt Konfliktpotenzial. Die bestehende Eisenbahnstrecke und die Gerlos Straße durchqueren den Grünkeils bereits in Nord-Süd Richtung. Nach Verordnung des Sachprogramms ist die Gemeinde dazu verpflichtet, das REK entsprechend anzupassen.

Flächenwidmungsplan der Gemeinde Wald im Pinzgau Der Freihaltekorridor beginnt im Norden am Bahnhof Vorderkrimml und führt dort zunächst entlang der bestehenden Verkehrswidmung für Eisenbahnen, kreuzt dann die Krimmler Ache („Grünland Größere Gewässer“) und verläuft entlang des Hangs in der weitläufig ausgewiesenen Widmung "Ländliche Gebiete".

Übereinstimmungen mit dem bzw. Widersprüche zum Flächenwidmungsplan Der Flächenwidmungsplan der Gemeinde Wald im Pinzgau stellt keine Nutzungseinschränkungen dar. Nach Verordnung des Sachprogramms ist der Korridor als solcher im Flächenwidmungsplan ersichtlich zu machen.

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Gemeinde Krimml

Räumliches Entwicklungskonzept der Gemeinde Krimml Im Räumlichen Entwicklungskonzept der Gemeinde Krimml (2000) bestehen keine konkreten Festlegungen zum Freihaltekorridor. Es wird lediglich angemerkt, dass die Bahnstrecke derzeit bis zum Bahnhof Krimml (Gemeinde Wald im Pinzgau) führt. Der Bahnhof liegt etwa 3 km vom Hauptort Krimml entfernt und ist mit einem Pendlerbus erschlossen. In der planlichen Darstellung des Siedlungsleitbildes sowie des Freiraumes ist für den gegenständlichen Bereich entlang der Krimmler Ache eine Gefahrenzone (Wildbach rot und gelb) ausgewiesen, die den Trassenverlauf teilweise erfasst.

Übereinstimmungen mit dem bzw. Widersprüche zum REK Der Freihaltekorridor wird zum Teil von der roten und gelben Wildbachgefahrenzone erfasst. Detailliertere Ausführungen dazu in der folgenden Umweltfolgenabschätzung unter dem Punkt "Schutzgut Wasser". Nach Verordnung des Sachprogramms ist die Gemeinde dazu verpflichtet, das REK entsprechend anzupassen.

Flächenwidmungsplan der Gemeinde Krimml Der Freihaltekorridor verläuft entlang des Hangs in der weitläufig ausgewiesenen Widmung "Ländliche Gebiete" Richtung Südwesten. Im Bereich der Krimmler Wasserwelt überquert er die Krimmler Ache („Grünland Größere Gewässer“) und biegt westseitig davon entlang der Verkehrsflächenwidmung der B165 Gerlos Bundesstraße (Verkehrsfläche) ein. Nordwestlich der B165 schließen die Widmungen "Sonstige nicht als Bauland oder Verkehrsfläche ausgewiesene Gebiete", "Gebiete für Beherbergungsgroßbetriebe", "Sonderfläche" und "Grünland ländliche Gebiete" an.

Übereinstimmungen mit dem bzw. Widersprüche zum Flächenwidmungsplan Der Flächenwidmungsplan der Gemeinde Krimml stellt keine Nutzungseinschränkungen dar. Nach Verordnung des Sachprogramms ist der Korridor als solcher im Flächenwidmungsplan ersichtlich zu machen.

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7.10.3 Alternative Planungsmöglichkeiten

Alternativenprüfung Im Zuge der Projektplanungen wurden fünf verschiedene Varianten zur Verlängerung der Pinzgaubahn geprüft.

Abbildung 29: Übersicht über die diskutierten Varianten

Im Ergebnisprotokoll des Lenkungskreises vom 18.4.2012 [7] werden folgende Vorteile für die Variante Süd genannt, wodurch sich diese von den vier weiteren abhebt:

 kostengünstigere Umsetzung  günstigere Topographie  billigere Grundstückspreise  abseits von Siedlungsgebieten, dennoch zentraler Bahnhof am Parkplatz in Krimml  Verlängerung ins Ortszentrum möglich  Entfall hochrangiger Eisenbahnkreuzungen  geringerer Aufwand für die Sicherungstechnik, da keine Querung der L113  der Zug wird am Bahnhof gestürzt, was für Steigungsfahrten günstiger ist Als einziger Nachteil wird genannt, dass entlang der Verlängerungsstrecke keine weiteren Haltestellen vorgesehen sind.

Nullvariante Die Erweiterung der Pinzgaubahn bis nach Krimml erschließt neben dem Ort selbst auch die touristische Infrastruktur der Krimmler Wasserfälle und der Krimmler Wasserwelten. Sie trägt dazu bei, das Verkehrsaufkommen auf der Gerlos Bundesstraße (B165) insbesondere für den Bereich des Tagestourismus zu entlasten. Bei einer Nullvariante bleibt die Ist-Situation bestehen.

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7.10.4 Umweltfolgenabschätzung Tabelle 16: Umweltzustand und Abschätzung der Auswirkungen durch die Freihaltung eines Korridors für ein Schienenprojekt sowie Maßnahmenvorschläge zur Verminderung der Auswirkungen, Verlängerung Pinzgaubahn bis Krimml

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Boden Kurz nach dem Bahnhof Krimml und im Bereich des neu geplanten Die Flächenbeanspruchung stellt keine wesentliche Endbahnhofs Krimml Ort sind Lockersediment-Braunerden Umweltauswirkung dar. Bodentypen ausgewiesen. Der Freihaltekorridor verläuft westlich des Hofes Zangger durch einen 400 m langen Bereich mit Farb-Ortsboden, an den westlich ein Schwemmboden anschließt. Im Bereich des Freihaltekorridors sind laut SAGIS keine Altlasten bzw. Auswirkungen sind nicht gegeben. Altlasten Verdachtsflächen vorhanden. Klima und Luft Zum Untersuchungsgebiet liegen keine Informationen zur Klima: keine Auswirkungen. Luftbelastungen vor. Der Bereich ist in der „Verordnung des Luft: Durch die angestrebte Verlagerung des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Straßenverkehrs auf die Schiene ist tendenziell von Klima und Luft Wasserwirtschaft über belastete Gebiete (Luft) zum einer Verbesserung der Luftqualität auszugehen. Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz 200“ nicht gelistet (d.h. keine wiederholte Überschreitung der Werte nach IG-Luft auf längere Zeit). Wasser Der Freihaltekorridor quert die Krimmler Ache kurz nach dem Bahnhof Durch die Querung der Krimmler Ache und der Bei der Projektumsetzung sind Krimml wie auch nördlich der Krimmler Wasserwelt. Dazwischen beiden Bäche kann es zu Umweltauswirkungen entsprechende verläuft er parallel zur Ache in einer Entfernung zwischen 30 und 300 kommen. Auch die Berührung mit dem Flussraum Schutzmaßnahmen vorzusehen. m. der Salzach ist zu beachten. Vorhandene Wasserflächen Nördlich des Krimmler Bahnhofes berührt der Freihaltekorridor in einem kurzen Abschnitt (ca. 100 m) die Salzach und quert die von den östlich angrenzenden Waldhängen herabkommenden Bäche Bräuergraben und Tiefenbach, jeweils kurz vor ihrer Einmündung in die Krimmler Ache. Quellen kommen im Freihaltekorridor nicht vor. Die nächstgelegenen Auswirkungen auf Quellen sind nicht zu erwarten. Quellen liegen an den Waldhängen westlich des Ortsgebietes von Vorhandene Quellen Krimml in einer Entfernung zwischen 500 m und 1300 m zum Freihaltekorridor. Wasserschutz- und Schongebiete kommen innerhalb des Korridors Es werden keine Auswirkungen auf Wasserschutz- Wasserschutz- und nicht vor. Das nächstgelegene Schutzgebiet (Trinkwasseranlage und Schongebiete erwartet.

Schongebiete Unterbräuern und Oberbräuern) liegt in einer Entfernung von 370 m östlich des Korridors. Überschwemmungsgebiete, Der Freihaltekorridor wird in Teilbereichen von der roten wie auch der Bei der Errichtung der Verlängerungstrasse der In der Konkretisierung der

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Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Gefahrenzonen, gelben Gefahrenzone der Krimmler Ache, im Bereich des Bahnhofs Pinzgaubahn sind die angeführten Konflikte zu Planungen sind entsprechende Retentionsräume Krimml auch von der gelben und roten Gefahrenzone der Obersten berücksichtigen. bauliche Maßnahmen zu Salzach erfasst. Der südliche Bereich des Freihaltekorridors liegt im Aufgrund der Lage in den Überflutungsbereichen berücksichtigen. Es ist blauen Vorbehaltsbereich der Krimmler Ache. Rund 5,1 ha Fläche des des HQ100 und HQ300 und den Festlegungen aus nachzuweisen, dass es zu keinen Freihaltekorridors liegen damit in einem Gefahrenzonenbereich. den Gefahrenzonenplänen werden die nachteiligen Auswirkungen auf das Nördlich des Bahnhofs Krimml durchquert der Freihaltekorridor auf Auswirkungen als "erheblich gegeben" eingestuft. Abflussverhalten kommt. einer Länge von rund 100 m die Überflutungsbereiche des HQ 30, HQ 100 und auch HQ 300. Pflanzen und Tiere Der gesamte Freihaltekorridor liegt im Landschaftsschutzgebiet Der Freihaltekorridor durchschneidet Teile des Bei der Umsetzung des Projektes Oberpinzgauer Nationalpark-Vorfeld (Neuausweisung mit LGBl.Nr. Landschaftsschutzgebietes. Diese Bereiche sind vor sind entsprechende Ausgleichs- 81/2003). Als Schutzzweck werden die Erhaltung der landschaftlichen allem durch Wald, aber auch durch Gewässer und maßnahmen vorzusehen und auf Schönheit sowie der Bedeutung des Gebiets für Erholung/ Wiesenflächen geprägt. Die Auswirkungen des eine sanfte Einbindung in das Schutzgebiete Fremdenverkehr genannt. Gefährdungen bestehen lt. Projektes "Pinzgaubahn" werden daher als bestehende Schutzgebietsinventar-Beschreibung des Landes Salzburg vor allem "gegeben" eingestuft. Landschaftsschutzgebiet zu durch weitere touristische Erschließung und Verkehrsimmissionen der achten. Gerlos Bundesstraße. Innerhalb des Freihaltekorridors sind folgende Biotope von Nord nach 0,4 ha ausgewiesene Biotope werden vom Für ökologisch wertvolle Biotope Süd ausgewiesen: Freihaltekorridor erfasst. Es handelt sich dabei im sind Ersatz- und  Salzach vor Krimmler Ache Wesentlichen um die Gewässer Krimmler Ache, Ausgleichsmaßnahmen  Grauerlen Geländekante Unterbräuern Salzach und die Bäche Bräuergraben und vorzusehen.  Galeriewald Unterbräuern Tiefenbach. Der Grünkorridor wird zerschnitten, ist  Krimmler Ache vor der Salzach jedoch im Ist-Zustand bereits durch die Gerlos  Bach Bräuergraben Straße zerschnitten.  Tiefenbach Die Auswirkungen werden aufgrund der geringen  Krimmler Ache von Kraftwerk bis Bräuergraben Flächeninanspruchnahme als gering eingestuft.

Biotope  Grauerlen 1 am Blaubachgraben  Tümpel in Krimml Ort Westlich des Freihaltekorridors verläuft die Krimmler Ache samt Begleitwäldern, die als Biotope ausgewiesen sind:  Grauerlenbestand an der Salzach  Grauerlenaue auf der Höhe von Edellehen  Grauerlen 1-3 an der Krimmler Ache  Grauerlenaue südl der Hahndlbrücke Der Freihaltekorridor quert im nördlichen Bereich einen lokalen Grünkorridor. Aufgrund der vorliegenden Biotope kann davon ausgegangen werden, Biotope in und um die Uferbereiche können siehe Biotope dass geschützte Tier- und Pflanzenarten vorkommen. geschützten Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum dienen. Aufgrund der geringen geschützte / gefährdete Tier- Flächeninanspruchnahme werden die Auswirkungen und Pflanzenarten als gering eingestuft.

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Landschaft Das Gebiet, in dem der Freihaltekorridor verläuft, liegt im Krimmler Der Freihaltekorridor verläuft - außerhalb des Im Zuge der Projektrealisierung Achental. Der Talkessel ist geprägt von der Krimmler Ache und den Bahnhofs und des Ortes Krimml - in einem von sind Gestaltungsmaßnahmen zur Krimmler Wasserfällen, die einen bekannten touristischen Forst- und Landwirtschaft geprägten Bereich. Die Einbindung der Pinzgaubahn in Anziehungspunkt im Land Salzburg darstellen. Weiters finden sich Krimmler Ache und die Bäche Bräuergraben und die Landschaft vorzunehmen. ausgedehnte Waldhänge, hohe Gebirgsstöcke und am Talboden Tiefenbach werden vom Korridor gequert. Siedlungsbereiche und Wiesenflächen. Die Gemeinde Krimml liegt am Durch den Korridor bzw. durch die Realisierung der Fuß des Gerlospasses und besteht aus den Ortsteilen Hochkrimml, Pinzgaubahn wird die Landschaft zerschnitten. Oberkrimml, Unterkrimml. Die Auswirkungen werden als "gegeben" eingestuft. Landschaftsbild Der Freihaltekorridor verläuft überwiegend am Hangfuß des östlich aufragenden Gebirgsstocks im und entlang des bestehenden Waldes, der als Wirtschaftswald genutzt wird. Unmittelbar südwestlich entlang des Korridors verläuft der Tauernradweg. Der Korridor kreuzt die Krimmler Ache an zwei Stellen und überquert die Bäche Bräuergraben und Tiefenbach. Das Tal wird von der Gerlos Bundesstraße (B165) durchzogen, die das Land Salzburg mit dem Tiroler Zillertal verbindet. Mensch Der Freihaltekorridor verläuft unmittelbar entlang des Tauernradweges Durch die Pinzgaubahn wird die touristische Der Erhalt des Tauernradweges und kreuzt diesen im Bereich Edenlehen und Bahnhof Krimml. Infrastruktur der Krimmler Wasserfälle und der und dessen sichere Benutzbarkeit Weitere Erholungswege (Rad- und Wanderwege) werden im Bereich Krimmler Wasserwelten erschlossen; die ist bei Projektrealisierung Holztratte und Zangger gekreuzt. Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird zu beachten. Auch sind in jenen Der Freihaltekorridor führt auch unmittelbar an die Krimmler verbessert. Gleichzeitig kommt es bei einer Bereichen, wo Rad- und Erholungsnutzung Wasserfälle und die Krimmler Wasserwelt heran, berührt diese aber Projektrealisierung zu Konflikten mit bestehenden, Wanderwege vom Korridor nicht. zum Teil hochwertigen Erholungsachsen gekreuzt werden, entsprechende (Tauernradweg). Querungen vorzusehen. Die Umweltwirkung wird insgesamt als gering eingestuft. Im Randbereich des Freihaltekorridors liegen die Gebäude des Hofes Die derzeit geplante Trassenführung verläuft an den "Zangger". Im Bereich des Bahnhofs Krimml grenzt östlich ein Hofgebäuden "Zangger" vorbei. Ob Gebäude Siedlungsgebiet am bereits bestehenden Bahnhof an, das durch den abgelöst werden müssen, ist zum derzeitigen Korridor aber nicht berührt wird. Planungsstand nicht abschätzbar. Siedlung und Wohnen Die Ortschaft Krimml wird durch die Pinzgaubahn direkt erschlossen. Aus diesem Grund werden die Auswirkungen auf Siedlung und Wohnen als positiv beurteilt. LW: Ab dem Bahnhof Krimml verläuft der Korridor rund 500 m durch LW: Etwa 1,8 ha landwirtschaftliche Nutzfläche mit landwirtschaftliche Nutzfläche mit bedeutender oder hoher bedeutender oder hoher Bodenbonität ist durch den Sonstige Bodenbonität. Ebensolche Flächen befinden sich im Korridor südlich Freihaltekorridor betroffen. Die Auswirkungen Nutzungsinteressen des Hofes "Zangger“ und bei der Querung der Krimmler Ache im werden als gering eingestuft. (Landwirtschaft, Bereich der Krimmler Wasserwelten. FW: Etwa 8,5 ha Wald ist vom Freihaltekorridor Forstwirtschaft, Jagd) FW: Der Freihaltekorridor quert im Bereich der Krimmler Ache betroffen. Die Auswirkungen werden als „gegeben“ zunächst eine kleine Waldfläche mit der Wohlfahrtsfunktion als eingestuft.

128 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

Schutzgut Bestand Auswirkung Auswirkung - Erläuterung Maßnahmen

Leitfunktion (Wertziffer 131) und verläuft in weiterer Folge bis zu seiner Jagd: Für das Wild ergibt sich bei Projektrealisierung Einmündung in die Gerlos Bundesstraße fast ausschließlich im Wald lediglich eine geringe Barrierewirkung. (Leitfunktion ist die Nutzfunktion mit Wertziffer 111). Insgesamt werden die Auswirkungen aufgrund der Jagd: Der gesamte Korridor und seine weitläufige Umgebung liegen in Waldflächenbeanspruchung als gegeben eingestuft. den Wildregionen 1.1 und 1.2. sowie in der Rotwild-Kernzone. Für den Freihaltekorridor liegen keine Daten aus der Wenn es aufgrund der Verlängerung der Umgebungslärmkartierung vor. Pinzgaubahn zu einer Verlagerung des Straßenverkehrs auf die Schiene kommt, sind für Ruhe den Siedlungsbereich positive Veränderungen der Lärmimmission zu erwarten. Derzeit können die tatsächlichen Auswirkungen auf die Lärmsituation im Siedlungsbereich jedoch nicht eingestuft werden. Kultur- und Sachgüter Kultur- und Sachgüter Kultur- und Sachgüter sind im Freihaltekorridor nicht vorhanden. Es sind keine Auswirkungen zu erwarten.

129 Umweltbüro GmbH [Sachprogramm Raumplanung und Verkehr - Umweltbericht]

7.10.5 Zusammenfassung

Abbildung 30: sensible/kritische Umweltthemen, Pinzgaubahn

Die Freihalteflächen bzw. die Verlängerung der Pinzgaubahn steht nicht im Widerspruh zu den örtlichen und überörtlichen Konzepten (Regionalprogramm Pinzgau, REKs und Flächenwidmungspläne der Gemeinden Wald im Pinzgau und Krimml). Im Regionalprogramm ist die grundsätzliche Absicht zur Verlängerung der Pinzgaubahn festgehalten, die dort angegebene Lage der Bahn weicht jedoch vom Trassenverlauf der Bahn, welche ins Sachprogramms übernommen wird, ab (Anfangs- und Endpunkte sind identisch). Es wurde eine Alternativenprüfung mit insgesamt 5 Varianten vorgenommen. Die Entscheidung für die vorliegende, ins Sachprogramm übernommene Variante, erfolgte aufgrund der besten technischen und wirtschaftlichen Umsetzbarkeit. Die Verordnung des Freihaltekorridors im Sachprogramm bewirkt eine Sicherstellung der Flächen für das gegenständliche Projekt. Bei Realisierung der Verlängerung der Pinzgaubahn sind erhebliche Auswirkungen aufgrund der Lage teilweise innerhalb von Gefahrenzonen (gelbe, rote und blaue Wildbach- Gefahrenzone) nicht auszuschließen. Hier ist nachzuweisen, dass es zu keinen nachteiligen Auswirkungen auf das Abflussverhalten kommt. Auswirkungen auf Schutzgebiete (Landschaftsschutzgebiet „Oberpinzgauer Nationalpark-Vorfeld“), Landschaftsbild und Forstwirtschaft sind bei einer Projektrealisierung gegeben. Geringe Auswirkungen ergeben sich für die Schutzgüter Bodentypen, vorhandene Wasserflächen, Biotope inkl. gefährdete/geschützte Arten, Erholungsnutzung und Landwirtschaft. Positive Auswirkungen werden für Siedlung und Wohnen sowie für Schadstoffbelastungen (bei Verlagerung des Straßenverkehrs auf die Schiene) erwartet.

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