Handreichung Interkulturelle Bildung Und Erziehung
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Senatsverwaltungfür Schule,JugendundSport Handreichung fürLehrkräfte anBerlinerSchulen BildungundErziehung 2 Impressum Herausgeber: Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport Beuthstraße 6 - 8,10117 Berlin Telefon (030) 9026 111 Fax (030) 9026 5001 eMail: [email protected] Internet: www.sensjs.berlin.de Redaktion: Moritz Felgner (verantwortlich), Ulrike Grassau, Sabine Froese (Basistext) Gestaltung: ITpro Druck: Verwaltungsdruckerei Berlin, Kohlfurter Str. 41/43, 10999 Berlin Auflage: 10.000 Berlin, Juli 2001 Diese Broschüre ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Landes Berlin. Sie ist nicht zum Verkauf bestimmt und darf nicht zur Werbung für politische Partei- en verwendet werden. 3 Interkulturelle Bildung und Erziehung - Inhalt INHALT Vorwort ..............................................................................................6 1. Einführung ................................................................................7 1.1 Aufbau und Ziel der Handreichung .............................................7 1.2 Die rechtlichen Grundlagen ........................................................9 Exkurse: • Begegnung mit dem Fremden .........................................................12 • Eigenes und Fremdes .....................................................................17 2. Interkulturelles Lernen ..........................................................22 2.1 Die Wahrnehmung anderer Kulturen ........................................24 2.2 Genese und Konzept interkulturellen Lernens ..........................28 2.3 Konfliktfelder und Chancen ......................................................33 2.4 Kommunikation - zentrales Medium der Integration .................42 2.5 Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus ...50 Exkurse: • Rassismus .....................................................................................67 • Interkulturelle Bildung und Erziehung in den neuen Bundesländern ...69 3. Schauplatz Berlin ...................................................................72 3.1 Interkulturelle Infrastruktur in Berlin ......................................74 3.2 Schule in Berlin .......................................................................81 Exkurs: Ausgewählte Schülermeinungen ........................................................95 4. Leitlinien für den Unterricht .................................................98 4.1 Kompetenzentwicklung und Ziele .............................................98 4.2 Pädagogische Grundsätze .......................................................101 4.3 Unterrichtsmethoden und -inhalte ..........................................105 4.4 Hilfsmittel und Materialien: Kommentierte Medienliste ...........122 4 Interkulturelle Bildung und Erziehung - Inhalt Exkurs: Europäische Dimension im Unterricht .............................................183 5. Begleitende Maßnahmen ......................................................185 5.1 Lehrerfortbildung und Lehreraustauschprogramme ................185 5.2 Schüleraustausch und Schulpartnerschaften .........................188 5.3 Elternarbeit ............................................................................193 Stichwörter im Text • Erfahrung .................................................................... • 116 • Erfahrungs- und handlungsorientiertes Lernen ............ • 106 • Identität ...................................................................... • 18 • Integration ................................................................... • 19 • Interkulturalität /interkulturell ................................... • 22 • Interkulturelle Interferenz ............................................ • 42 • Interkulturelles Lernen ................................................ • 100 • Interkulturelle Überschneidungssituation .................... • 33 • Kultur .......................................................................... • 22 • Kulturelle Transmission ............................................... • 110 • Multikulturalität /multikulturell .................................. • 23 • Rassismus ................................................................... • 67 • Rechtsextremismus ..................................................... • 50 • Stereotyp ..................................................................... • 37 • Toleranz ....................................................................... • 36 • Transkulturalität ......................................................... • 30 • Verstehen .................................................................... • 47 • Vorurteil ...................................................................... • 37 • Wahrnehmung ............................................................. • 44 • Werte ........................................................................... • 34 5 Interkulturelle Bildung und Erziehung - Inhalt Anhang 1 Marktplatz: Linkliste und ausgewählte Mediatheken in Berlin ....... 199 Anhang 2 Zuschüsse für Interkulturelle Bildung und Begegnungsprojekte ... 202 Anhang 3 Preise und Wettbewerbe ................................................................ 204 Anhang 4 Begriffe aus dem Aufenthaltsrecht und ihre Bedeutung für Schule ..................................................................................... 206 Anhang 5 Blicke über den Tellerrand: Wie binden andere Staaten Kinder von Migranten in den Schulalltag ein? ................................ 213 Anhang 6 KMK-Beschlüsse .......................................................................... 219 6 Interkulturelle Bildung und Erziehung - Vorwort Vorwort Liebe Lehrerinnen und Lehrer, ich freue mich, Ihnen diese Handreichung zum Thema interkulturelles Lernen vorlegen zu können. Wir möchten Ihnen damit helfen, in der Berliner Schule interkulturelle Bildung und Erziehung als fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip in allen Fächern, allen Stufen und Schulformen umzusetzen. Das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft gelingt nicht von allein. Begegnungen können Konflikte auslösen oder verstärken. Sich kennen und besser ver- stehen zu lernen wird immer wichtiger, denn das Leben zwischen oder mit verschiedenen Kulturen gehört immer mehr zu unserer Alltagserfahrung. Enge Kulturkontakte gehören zum zusammenwachsenden Europa. Dazu kommen die weltweiten Migrationsbewegun- gen. Die Arbeitsmärkte, die Unternehmenskulturen und die Jugendkultur werden interna- tionaler. Den globalen Herausforderungen an die Menschheit, wie Umweltschutz und Frie- denssicherung kann nur effektiv begegnet werden, wenn sich dialogisches und globales Denken durchsetzt. Niemand kann heute auf interkulturelles Lernen verzichten. Es ist die Aufgabe von Familie, Kita, Schule und allen anderen gesellschaftlichen Institutionen, inter- kulturelles Verständnis zu vermitteln. Interkulturelle Bildung und Erziehung zieht also die pädagogischen Konsequenzen aus der immer kleiner werdenden Welt. Sie geht davon aus, dass Toleranz erlernbar ist und dass gemeinsames Lernen voneinander notwendig ist. Der Schule als Ort der Begegnung und der sowohl privaten als auch gesellschaftlichen Weichenstellung jedes Einzelnen kommt bei der interkulturellen Bildung eine zentrale Rolle zu. In Berlin haben wir uns zum Ziel ge- setzt, die Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz bei allen Schülerinnen und Schülern zu fördern. Interkulturelle Bildung und Erziehung kann kein vollständiges Wissen über andere Kulturen vermitteln. Aber sie kann Grundlage sein für das Verständnis fremder Kulturen, kann das Interesse für historische Zusammenhänge wecken und kann das Handwerkszeug für den Umgang mit anderen Kulturen bereitstellen. Die Handreichung wird Ihnen dabei helfen, neue Schwerpunkte im Unterricht zu setzen sowie kompetente Ansprechpartner und ge- eignete Literatur für den Unterricht heranzuziehen. Die Herausbildung interkultureller Kompetenz in der Schule kann nicht von oben verordnet werden, das Engagement der Lehrer und Schüler ist entscheidend für den Erfolg. Dieser Erfolg in der interkulturellen Bildung ist um so wichtiger, als er einen wesentlichen Be- standteil der Präventionsarbeit für Toleranz und gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit darstellt. Insofern geht mein Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Senats- schulverwaltung und des Berliner Landesinstituts für Schule und Medien, die zum Gelin- gen der Handreichung beigetragen haben, und meine besondere Bitte an Sie, liebe Lehre- rinnen und Lehrer, diese Handreichung bei der Vorbereitung und Konzeption des Unter- richts möglichst umfassend zu nutzen und das interkulturelle Lernen in der Berliner Schule weiterzuentwickeln. Klaus Böger 7 Interkulturelle Bildung und Erziehung - 1.1 Aufbau und Ziel der Handreichung 1. Einführung „Bildung ist das wirkungsvollste Mittel, um die Welt zu ändern.„ Nelson Mandela, Südafrikanischer Staatsmann (geb. 1918) 1.1 Aufbau und Ziel der Handreichung Das Jahr 2000 war das Internationale Jahr für eine Kultur des Friedens, ausgerufen von den Vereinten Nationen und der UNESCO. Für Berlin als europäische Metropole, in der Menschen unterschiedlichster Kulturen zusammen leben, war diese Ausrufung willkommener Anlass, sich intensiv über die Bedeutung des interkulturellen Austausches, insbesondere in der Bildung, aus- einanderzusetzen. Eine multikulturelle Gesellschaft stellt unsere Gewohnheiten in Frage, erschüttert unsere Ge- wissheiten, zwingt uns zu einer neuen Sichtweise. Die Schule muss damit Schritt halten. Sie muss in der Lage sein, das vielgestaltige