PRO BAHN Hessen

Fahrgastzeitung Informationen von PRO BAHN für Hessen und Rhein-Neckar

Nr. 74 Mai – Juni 2009

PRO BAHN Bundesverbandstag S. 4 Ausschreibungen im Busverkehr S. 20 40 Jahre Hauptbahnhof Ludwigshafen S. 30 2 Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009

Titelbild: Triebwagen der Hessischen Landesbahn (HLB) am Bahnübergang in Rosbach vor der Höhe auf der Strecke Friedberg (Hessen) – Friedrichsdorf. (Foto: AG/Vedder) Rückseite: Die Hessische Landesbahn fährt auch über die Landesgrenzen: Oben ein Dieseltriebwagen der Vectus Verkehrsgesellschaft mbH (Beteiligung der HLB 74,9 Prozent) im Bahnhof Montabaur (Rheinland-Pfalz) zur Fahrt auf der Unterwesterwaldbahn Limburg – Siershahn. Unten ein VT 301 der Hessischen Landesbahn für die Kahlgrundbahn nach Schöllkrippen (Bayern), aufgenommen in Hanau. (Fotos: Deutsche Bahn AG und LVT) Impressum Die „Fahrgastzeitung PRO BAHN Hessen“ ist eine Informationszeitschrift des PRO BAHN Landesver- bandes Hessen e. V. und der Regionalverbände Starkenburg e. V., Großraum am Main e. V., Rhein-Neckar und der PRO BAHN-Mitglieder in Nord-, Mittel- und Osthessen. Die „Fahrgastzeitung PRO BAHN Hessen“ erscheint sechsmal im Jahr zu folgenden Terminen: Januar, März, Mai, Juli, September und November. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion und Quellenangabe („Fahrgastzeitung PRO BAHN Hessen“) erlaubt. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Sie können die „Fahrgastzeitung“ auch erhalten, wenn Sie nicht Mitglied bei PRO BAHN e. V. sind. Das Jahresabonnement kostet 7,50 Euro und beinhaltet die Zusendung von sechs Ausgaben der „Fahrgastzeitung“. Bitte bestellen Sie mit Angabe Ihrer Adresse beim Landesverband Hessen (Postfach 11 14 16, 60049 Frankfurt am Main) unter Beifügung von 7,50 Euro in bar oder in Briefmarken. Die FGZ kann auch online unter www. pro- bahn.de/mittelhessen bestellt werden. Leserbriefe sind gerne gesehen, sollten sich jedoch auf Artikel in der „Fahrgastzeitung“ beziehen. Die Redaktion druckt keine „offenen“ oder anonymen Briefe ab, ebenso wenig Beschwerden, die an Verkehrsbetriebe gerichtet sind und der „Fahrgastzeitung“ in Kopie zugehen. Änderungen der Bezugsadresse melden Sie bitte an die Mitgliederverwaltung in Berlin, wenn Sie Ver- einsmitglied sind; an Holger Kötting, wenn Sie die Zeitung als Jahresabonnement/Freiverteiler erhalten. Redaktion: M artin U. Schmidt (mus), Holger Kötting (hk), Wolfgang Brauer (wb), Helmut Lind (ld), Thomas Bayer (tb), Nils Kahl (nk), Hermann Hoffmann (hh). Alle anderen Artikel sind namentlich gekennzeichnet. V. i. S. d. P.: mus, für die einzelnen RV: hk, wb, ld, tb, nk, hh. Redaktionsanschrift: Martin U. Schmidt, Küferstraße 30, 65931 Frankfurt am Main, Tel/Fax: (0 69) 37 56 24 88. E-Mail: [email protected] Endredaktion und Layout dieser Ausgabe: wb Druck und Versand: hk Regionalredaktionen: Nordhessen: Hermann Hoffmann, Am Juliusstein 18, 34130 Kassel, Tel. (0 5 61) 6 71 79, E-M ail: [email protected] Mittelhessen: Nils Kahl, Nieder Weisel, Butzbacher Straße 31, 35510 Butzbach, Tel. (0 60 33) 92 44 11, E-Mail: [email protected] Osthessen: Thomas Bayer, Roter Weg 5, 36163 Poppenhausen, Tel./Fax: (0 66 58) 91 86 03. E-Mail: [email protected] Großraum Frankfurt: Helmut Lind, Holzweg 17, 61440 Oberursel, Tel. (0 61 71) 46 28, E-M ail: [email protected] Starkenburg: Holger Kötting, Am Karlshof 12, 64287 Darmstadt, E-Mail: [email protected] Rhein-Neckar: Wolfgang Brauer, Brückenkopfstraße 6, 69120 Heidelberg, Tel. (0 62 21) 47 01 34, Fax (0 62 21) 41 10 34, E-Mail: [email protected]

Redaktionsschluss für diese Ausgabe: 1.4.2009 (Heft Mai – Juni 2009) Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 1.6.2009 (Heft Juli – August 2009) Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 3 Inhalt dieser Ausgabe

PRO BAHN Bundesverbandstag Deutsche Bahn AG – wohin? ...... 4 PRO BAHN – wie weiter? ...... 5 Verleihung der Fahrgastpreise ...... 6 PRO BAHN Hessen Zu Besuch bei der Hessischen Landesbahn in Butzbach ...... 9 Nordhessen Zukunft der Mitte-Deutschland-Verbindung ...... 11 Osthessen Durchstich beim neuen Schlüchterner Tunnel ...... 12 Mit Zug, Bus und Fahrrad in die Rhön ...... 12 Mittelhessen Deutsche Bahn AG erneuerte Ohmtalbahn ...... 13 Bahnhofsumbauten in der Mitte Hessens ...... 14 Großraum Frankfurt am Main Zukunft des Stadtverkehrs in Frankfurt ...... 17 Ausschreibungen Busverkehr: Führt der hessische Weg in die Sackgasse? .. 20 Busfahrer gesucht ...... 23 Zu früh gejubelt beim Busverkehr in Bad Homburg ...... 24 Pfingsten: Mit Volldampf in den Taunus ...... 25 Starkenburg ICE und Darmstadt – Alles auf Null? ...... 26 PRO BAHN-Arbeitskreis zur Neubaustrecke Frankfurt – Mannheim ...... 27 Rhein-Neckar Neue Straßenbahnstrecke in Heidelberg nimmt Hürde ...... 29 40 Jahre Hauptbahnhof Ludwigshafen: Eine gigantische Fehlplanung ...... 30 Das Allerletzte Neu: 3. Klasse in bayerischen Zügen ...... 33 PRO BAHN – Adressen und Spendenkonten ...... 34 PRO BAHN – Termine ...... 35

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PRO BAHN Bundesverbandstag Deutsche Bahn AG – wohin? Der Fernverkehr hat seit der Bahnreform an Bedeutung verloren Bundesvorsitzender Karl- Peter Naumann persönlich stimmte in seiner Begrüßung die Teilnehmer mit einer Anekdote über einen heute unbekannten dänischen Poli- tiker darauf ein, dass es kei- ne „Patentrezepte“ gebe. Der besagte Däne wollte einfach alle Steuern abschaffen – von ihm redet heute keiner mehr. Danach wurde die Entwicklung des Nah- und Fernverkehrsangebotes vor Aufmerksame Zuhörer bei den Vorträgen beim Bundes- und nach der Bahnreform verbandstag in Darmstadt. (Foto: Edmund Lauterbach) vorgestellt. Schon aus der Tatsache, dass die Beispiel die Frage aufwarf, ob die DB meisten Strecken während der Bundes- AG tatsächlich als Unternehmer auftritt bahnzeit in den sechziger und siebziger und wie ein Unternehmer handelt, oder Jahren des vergangenen Jahrhunderts ob ihr Handeln nicht weiterhin stark da- stillgelegt wurden und der Nahverkehr von geprägt ist, dass sie am Tropf des nach der Regionalisierung – von der Be- Staates hängt, strukturelle Vorteile ge- triebsleistung her und häufig auch, was nießt und es sich leisten kann, um der die Qualität angeht, – signifikant gewon- Einhaltung von Zuständigkeitsregeln nen hat, während umgekehrt der Fernver- willen Leistung zu verweigern. Sehr bald kehr seit der Umwandlung von Reichs- war man sich einig, dass die DB AG oder und Bundesbahn in eine AG an Be- Teile des Konzerns keinesfalls priva- deutung und Qualität verloren hat (sin- tisiert werden sollten, so lange nicht die kende Verkehrsleistung, Aufgabe von Di- Bedingungen geklärt sind, unter denen rektverbindungen, der Umsatz hat sich die dann privaten Betriebsteile und ihre gerade wieder auf den Stand von 2003 Wettbewerber am Markt bestehen wer- erholt – trotz kräftiger Preiserhöhungen – den. Die von der Bundesregierung vorge- und ist damit inflationsbereinigt faktisch sehene Art und Weise hätte den Wettbe- gesunken), verbieten sich einfache Ant- werb zum Nutzen der Fahrgäste zumin- worten. Die Teilnehmer verzichteten da- dest erschwert und die Erfüllung grund- rauf, einer Extremposition das Wort zu gesetzlich verbriefter Versorgung keines- reden, es wurden eher Beobachtungen zu falls gesichert. Vor allem muss das Sys- einem Bild zusammengesetzt, das zum tem der Trassen- und Stationspreise, Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 5 wenn es dem politischen Ziel, mehr Ver- ihrer Summe dafür sorgen, dass die Leute kehr auf die Schiene zu holen dienen soll, überhaupt mit dem Zug fahren. Letztlich gründlich verändert werden. Ein Schritt ist es jedoch – wie immer – eine Macht- wäre, diese Belastung für alle Verkehrs- frage, und die einzige Chance, die wir als unternehmen zu senken. Aber noch bes- Fahrgastvertreter haben, ist, aus unserem ser wäre es, die Trassen- und Stations- Sachverstand eine Stimmung zu machen, preise pauschal zu erheben und nicht auf der sich die Parteien und ihre Vertreter- die einzelne Fahrt oder den einzelnen Innen nicht entziehen können. Der fort- Halt zu beziehen, denn dies führt dazu, schreitende Klimawandel und die sich dass Fahrten am Abend und Halte im zuspitzende wirtschaftliche Not könnten Dorf gestrichen werden, obwohl sie in uns dabei helfen. (Nils Kahl)

PRO BAHN Bundesverbandstag PRO BAHN – wie weiter? Hat der Bundesverband eine Zukunft? – Eine kritische Bestandsaufnahme Diskussion auf dem Bundesverbands- bereitung der Teilnehmer spürbar. Ver- tag über die künftige Arbeit von PRO treter der Landesverbände haben lassen BAHN auf Bundesebene: Ein durchaus immer wieder erkennen, dass sie die provozierend gemeinter Impulsvortrag anstehenden Themen in ihrem jeweiligen des PRO BAHN-Europa-Referenten Jo- Landesverband kaum kommuniziert sef Schneider stellte das aktuelle Verhält- haben. Grundsätzlich ist seit letztem Jahr nis zwischen Bundesverband und Unter- eine beginnende Verbesserung spürbar; – gliederungen in einem äußerst kritischen so fanden mehrere bundesweite Arbeits- Licht dar. Festzustellen sei h äufig ein e gruppen zu Themen wie Busfernverkehr, Entfremdung der Ebenen untereinander. Tarif, Marketing oder DB-Zukunft statt. Die von ihm als pragmatisch bezeichnete Eine kontinuierliche Mitarbeit aus den „Politik des Machbaren“ wird von vielen Reihen der Landesverbände ist aber noch Aktiven nur mit großen Vorbehalten ge- immer nicht ausreichend sichergestellt. sehen. Josef Schneider vermisst hier häu- fig eine kompromissbereite Grundeinstel- lung, im politischen Raum lässt sich eine Fundamentalposition „Pro Bahn“ nicht vermitteln. Im Gegenteil führt diese meist dazu, dass PRO BAHN jeden Ein- fluss verliert. Die Verzahnung der unterschiedlichen Gruppierungen bei PRO BAHN funk- tioniert – wenn überhaupt – oft nur sehr oberflächlich. Bei Sitzungen des Bundes- ausschusses ist oft eine mangelhafte Vor- Karl-Peter Naumann in Darmstadt 6 Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009

Die beiden Vorstandsmitglieder Klaus ten aufgefüllt werden. Eine regional Schröter und Hartmut Buyken stehen ab orient ierte Zeitschrift wie diese ist sicher 2010 nicht wieder für eine neue Amts- eine gute Ergänzung. Sie kann aber die periode im Bundesvorstand zur Verfü- fundierte Bearbeitung aktueller Themen gung. Spätestens zu diesem Zeitpunkt mit bundespolitischem Blick nicht erset- müssen die Landesverbände sich im Kla- zen. Für beides, Vorstand und Redaktion, ren sein, wie die bundesweite Arbeit sind die Landes- und Regionalverbände künftig gesichert werden kann. Ebenso gefordert. Machbare Vorschläge und die muss für die künftige Sicherstellung der zuverlässige personelle Umsetzung sind Zeitschrift DerFAHRGAST die redak- gefragt. (Josef Schneider) tionelle Arbeit dauerhaft mit neuen Kräf-

PRO BAHN Bundesverbandstag Besondere Leistungen prämiert PRO BAHN-Fahrgastpreise diesmal an besondere hessische Projekte Die Regio-Tram in Kassel, die Kur- pel, den Preis entgegen. Die Regio-Tram hessenbahn, die Stadt Eschwege, der hat nach dem Vorbild von Karlsruhe und Wintersport-Express von Frankfurt ins Saarbrücken die Grenzen von innerstäd- Montafon sowie die DADINA aus Darm- tischer Straßenbahn und Nahverkehrs- stadt wurden anlässlich des Bundesver- zügen der Eisenbahn im Raum Kassel bandstages von PRO BAHN am 27. März überwunden. Die Kunden können nun 2009 in Darmstadt ausgezeichnet. Für die von Wolfhagen, Warburg, Hessisch Lich- Kasseler Regio-Tram nahm der Ge- tenau, Melsungen und Schwalmstadt- schäftsführer des Nordhessischen Ver- Treysa direkt in die Kasseler Innenstadt kehrsverbundes (NVV), Wolfgang Dip- fahren – ohne umzusteigen.

In seiner Dankesrede ging Dippel auf die Erfah- rungen mit der 5-Minuten- Garantie des NVVs ein, die per Kunden-Charta eine Fahrpreiserstattung im Falle von Unpünktlichkeit vor- sieht. Sie stärke gleicherma- ßen Fahrgastrechte und -zu- friedenheit; die Kampagne hätte für viele Neukunden Signalfunktion gehabt.

Preisverleihung an DADINA (Foto: DADINA) Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 7

Er verglich die NVV-Regelung mit – bedarfsweise verkehrende Holz- dem entsprechenden Gesetzesentwurf der transporte von eigens eingerichteten Ver- Bundesregierung und wies darauf hin, ladestationen. dass die in den letzten Jahren eingeplan- An Stelle des erkrankten Eschweger ten Erstattungsgelder von 200.000 Euro Bürgermeisters nahm die städtische Lei- mit rund 80.000 Euro nicht annähernd terin für Planen und Bauen, Gabriele ausgeschöpft werden mussten. Nießen, die Auszeichnung für den Neu- Joachim Kuhn, Leiter des regionalen bau des Stadtbahnhofes entgegen. DB-Tochterunternehmens Kurhessen- Eschwege war vor dem 2. Weltkrieg bahn (KHB), nahm die Auszeichnung ein wichtiger Bahnknoten zwischen Kas- stellvertretend für sein Unternehmen in sel, Treysa, Leinefelde und Eisenach. Empfang. Die KHB engagiert sich in Durch die deutsche Teilung und die Erhalt und Ausbau der regionalen Bahn- Rückzugsstrategie der Bundesbahn verlor strecken in Nordhessen (von Marburg Eschwege diese Stellung und wurde bis nach Erndtebrück und Frankenberg, von auf den stadtfernen Bahnhof Eschwege Kassel nach Korbach-Süd, Brilon Wald West an der Hauptstrecke Bebra – Göt- und Bad Wildungen). tingen vom Schienenverkehr abgehängt. In einer Präsentation stellte Kuhn dar, Der neue Bahnhof in der Stadt wird der wie die KHB – ein Unternehmen mit Bevölkerung ab Dezember 2009 wieder jährlich zwei Millionen Zugkilometern einen guten Zugang zur Bahn ermög- und 2,4 Millionen Fahrgästen – Schritt lichen. für Schritt die Streckenmodernisierung vorantreibt. Dabei kann die KHB als Tochterun- ternehmen der DB flexibler agieren so- wie eigenverantwortlich und kostenspa- render investieren. Als Beispiele nannte er – sein schwachlastadäquates und rund ein Drittel preiswerteres Signalsystem, das auf herkömmlicher PC-Technik be- ruht und Bahnübergangs- und Signaltech- nik zusammenführt. Die Leitstelle ist un- längst in der Kasseler KHB-Büroliegen- schaft eröffnet worden; – die innovative und substanzer- haltende Viaduktsanierung; – Lumino-Zuganzeiger, die nicht dem DB-Standard entsprechen, aber neben den Fahrplanangaben auch Verspätungen anzeigen;

Verleihungsurkunde 8 Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009

Der nächste Preis ging an Wolfgang Odenwaldbahn, den Ausbau der Darm- Weinhold und Rudolf Vyzina von DB- städter Straßenbahn und die beabsichtigte Fernverkehr, und zwar für die Einrich- Reaktivierung der Bahnstrecke Darm- tung des samstäglichen (Winter-)Intercity stadt – Pfungstadt. 1218/1219 von Frankfurt ins Montafon, Die Preisurkunden wurden dem zu- womit Wintersportlern eine umsteigefreie ständigen Landrat Alfred Jakuobek, DA- Verbindung geschaffen wurde. Beide DINA-Geschäftsführer Matthias Alten- zeigten sich gleichermaßen überrascht hein sowie Stadtrat Klaus Feuchtinger und erfreut über die Auszeichnung und überreicht (siehe Foto Seite 6). Landrat deuteten an, dass sie an weiteren Ideen zu Jakuobek äußerte seine Freude über den Urlauberzügen arbeiten. Preis und stellte dar, dass sich in der Schließlich wurde die Darmstadt-Die- DADINA die ÖPNV-Planung bis heute burger Nahrverkehrsorganisation (DADI- abseits aller Parteiquerelen gestalte und NA) für die Planung des Nahverkehrs in gelobte, die Bahnstrecke nach Pfungstadt und um Darmstadt ausgezeichnet, und baldmöglichst dem Betrieb zu übergeben. zwar speziell für die Modernisierung der (Volker Gelmroth)

Bundesverbandstag in Darmstadt – und wie ihn der Ersatzdelegierte Helmut Lind empfand

Vorausschicken muss ich, dass ich in früheren Jahren Hauptdelegierter war und an mehreren Bundesverbandstagen (z.B. in München und Neuss) teilgenommen habe. In diesem Jahr traf mich die Delegation sehr kurzfristig, und ich war dadurch nur in der Lage, an der eigentlichen Verbandssitzung am Samstagnachmittag teilzunehmen. Wie auch bei anderen Vereinen und Parteien üblich, gab es Grußworte, von denen mir das unseres Schweizer Kollegen am meisten zusagte. Etwas verwundert war ich dann über die „demokratische“ Vorgehensweise, mit der der Moderator die Versammlung in eine vorgefasste Richtung steuern wollte: Erst wurde über einen Dringlichkeitsantrag ab- gestimmt, dem man nicht ansah, dass er satzungsändernd war; dann wurde dieser als der am weitestgehende Satzungsänderungsantrag bestimmt und daran in einer reaktionär- autoritären Weise festgehalten. So kann man etwas kaputt moderieren; durch Verweisung an den Vorstand wurde das dann verhindert. Die weitere Aussprache war danach etwas mühsam, aber man merkte fast allen Dis- kussionsrednern (auch wenn hin und wieder einzelne etwas hysterisch dominieren woll- ten) an, dass sie an einer weiteren Eskalation nicht interessiert waren. Das Wichtigste solcher Tagungen ist, dass man über den Tellerrand der eigenen Region hinausschaut und die Sorgen der Kollegen in anderen Gegenden mitbekommt. Auch kann man als neidvoll zusehen, wie andere Bundesländer mit dem ÖPNV umgehen. Der Zeitrahmen der Tagung wurde gesprengt – und so konnte ich das Ende nicht mehr miterleben. Der Zug nach Hause wartete nicht. (ld)

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PRO BAHN Hessen Zu Besuch bei der Hessischen Landesbahn Jahreshauptversammlung des Landesverbandes in Butzbach Der mittelhessische Re- gionalverband hatte in die- sem Jahr zur Jahreshauptver- sammlung von PRO BAHN Hessen nach Butzbach ein- geladen. Am Samstag, dem 18. April (und damit noch in den hessischen Osterferien) begann bei kaltem Wetter die Veranstaltung mit dem von der Hessischen Landes- bahn, die in Butzbach einen Betriebshof und Werkstatt für Triebwagen unterhält, or- ganisierten Vorprogramm. Trotz der widrigen Umstän- de fanden sich mehr als fünf- Ausstieg der Teilnehmer an der Fahrt über das Strecken- zehn Personen im Butz- netz der HLB im Betriebshof in Butzbach. bacher Bahnhof ein, darunter (Fotos: Wolfgang Brauer) drei Gäste. Sie bereisten gemeinsam mit Betriebs- essanter Vortrag des Betriebsleiters an leiter Carsten Hessler und Lehrlokführer (der uns Grüße des scheidenden Ge- Riess das Streckennetz der HLB am schäftsführers der HLB, Peter Berking, Standort Butzbach. Wir sahen den Gleis- ausrichtete) über Geschichte und Ge- anschluss der Butzbacher Weichenbau, schäftsfeld dieser NE-Bahn, deren den Abstellplatz der Eisenbahnfreunde, Rechtsvorgänger Butzbach-Licher Eisen- den wahrscheinlich einzigen Straßen- bahn (BLE), Frankfurt-Königsteiner Ei- Kreisel mit Bahnübergang, Signale, die senbahn (FKE) und Kassel-Naumburger die Stellung der Weichen anzeigen und Bahn (KNB) vor mehr als hundert Jahren vieles mehr und wurden sogar von der für andere Aufgaben gegründet wurden. „Butzbacher Zeitung“ fotografiert. Das Geschäft, mit eigenem Personal Nach einem Blick in die Werkstätten und modernen Triebwagen im öffent- für die hier stationierten GTW2/6 und in lichen Auftrag auf fremden Strecken zu diejenigen für die Busse, die unter ande- fahren, gab es damals noch nicht. Dazu rem in Bad Vilbel, der nördlichen Wet- und bei der darauffolgenden Besichti- terau und als Stadtbus in Bad Nauheim gung der Betriebsleitstelle beantwortete fahren, schloss sich noch ein inter- Carsten Hessler die Fragen der Teilneh- 10 Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 mer. So war der dann folgende themati- Bei anderen Forderungen wurde ein sche Schwerpunkt „regionale Organisa- Dilemma deutlich: Zwar wäre es schön, tion öffentlichen Verkehrs“ bestens vor- davon zu reden, dass Bahnfahren Spaß bereitet, bei dem Nils Kahl die unter- macht, aber wenn die Realität des Pend- schiedlichen Voraussetzungen im Jahre lers von erlittener Willkür und schlech- 1980 und heute einander gegenüber- und tem Störungsmanagement geprägt wird, verschiedene Modelle der Betriebsbeauf- dann würde sich ein Fahrgastverband, der tragung und Durchführung am Beispiel die Bahn lobt, der Lächerlichkeit preis- der Wetterauer Strecken vorstellte. geben. Außerdem sind wir weder die Pressestelle eines Verkehrsunternehmens noch verfügen wir über die Mittel, mit denen wir den öffentlichen Verkehr sel- ber gestalten könnten. Hermann Hoffmann, Landesvorsitzen- der von PRO BAHN-Hessen, bedankte sich herzlich bei Betriebsleiter Carsten Hessler für die Gastfreundschaft und das ausführliche Besichtigungsprogramm. Mit einem planmäßigen Leerzug der Hes-

sischen Landesbahn fuhren die Teilneh- Hallen der HLB in Butzbach mer nach getaner Arbeit und einem sehr interessanten Nachmittag direkt vom Be- Er berichtete in diesem Zusammen- triebshof der HLB in Butzbach nach hang auch aus der Arbeitsgruppe „Bahn Friedberg und von dort wieder nach wohin“ vom diesjährigen Bundesver- Hause. (nk) bandstages in Darmstadt (siehe Artikel auf Seite 4 in dieser Fahrgastzeitung).

Die nächste Jahreshauptversammlung von PRO BAHN Hessen e.V. findet am 17. April 2010 in Frankfurt statt.

Die Diskussion zum Thema ist sehr schwierig, wenn man sich auf Modelle festlegt, die alle ihre Vor- und Nachteile haben und deren Wirkung auch immer von anderen Faktoren abhängt. Als klare Forderung des Landesverbands Hessen konnten festgehalten werden: die Struk- tur und Organisation des öffentlichen Verkehrs soll dafür sorgen, „dass etwas fährt“, und dies ist eine Aufgabe des Besichtigung der Leitzentrale der HLB in Staates, wie er sie auch bei Autobahnen Butzbach (Foto: Helmut Lind) und der Flugsicherung wahrnimmt. Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 11

Nordhessen Zukunft der Mitte-Deutschland-Verbindung Fernzüge oder RegionalExpress-Verkehr? Seit Jahrzehnten rollen Fernzüge zwi- koppelt. Ein gut angenommener Regio- schen Westfalen und Thüringen/Sachsen nalexpress fährt hier im Zwei-Stunden- über Kassel. Mit Errichtung der Zonen- Takt. Fahrgäste honorieren die preiswer- grenze 1945 fuhren Interzonenzüge – ten Ländertickets und das DB-Wochen- auch nachts – bis zur Grenzöffnung 1990. endticket. Auch der RE zwischen Kassel Nach Öffnung bisher geschlossener in- und Hagen (Westfalen) wird gut ange- nerdeutscher Grenzübergänge, z.B. Ei- nommen. chenberg – Arenshausen, nahm der Ost- West-Verkehr zu. Mit der Bahnreform Un d Kassel – Hamm – Dortmund? 1994 trat das Finanzierungsproblem be- stimmter Züge durch die Länder in den Die Verbindung Dortmund – Hamm Vordergrund. Die Verbindung Ruhrge- ist gegenwärtig durch den Fernverkehr in biet – Leipzig über Hannover bringt mehr Richtung Bielefeld – Hannover und pa- Fahrgäste als die Fahrt über Kassel. Hin- rallele RegionalExpress-Züge so stark zu kommt der Zeitgewinn auf der Nord- beansprucht, dass häufig Reisende wegen strecke. Auch die ICE-Trasse Köln – Verspätungen ihre Anschlüsse versäu- Frankfurt zieht in den letzten Jahren men. Daher gibt es in Nordrhein-West- Fahrgäste von der Kasseler Strecke ab. falen Überlegungen zu einem Regio- Während viele Nordhessen erwarten, nalExpress Münster – Hamm – Pader- dass die Politik den Zwei-Stunden-Takt born – Kassel im Taktverkehr mit einer im Fernverkehr Ruhrgebiet – Kassel – möglichen Verlängerung über Bebra Erfurt weiterhin unterstützt, denken die nach Erfurt. So könnten kleinere Städte Westfalen in erster Linie an eine schnelle wie Hofgeismar oder Melsungen zusätz- Verbindung zu den ICE-Zügen in Kassel- liche umsteigefreie Verbindungen in fer- Wilhelmshöhe Richtung Bayern. Da die nere Regionen erreichen bei günstigen Trasse zwischen Kassel und Altenbeken- Fahrpreisen. Nachteil: Zwischen Kassel Paderborn kurvenreich ist, kann ein ICE- und dem Raum Dortmund/Düsseldorf Zug kaum schneller fahren als ein Regio- müsste in Hagen oder Hamm umge- nalExpress. stiegen werden und die Reisezeit ver- längert sich. Nun müssen wir die Ergeb- Fernverkehr von Kassel nach Halle? nisse der Gespräche zwischen den Län- der-Verkehrsministern und der DB- Vor zehn Jahren verkehrten noch In- Konzernleitung abwarten. Übrigens ist terregiozüge auf der Verbindung Kassel – Melsungen die Heimat des hessischen Nordhausen – Halle(Saale). Inzwischen Verkehrsministers Dieter Posch (FDP). ist Nordhausen vom Fernverkehr abge- (hh)

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Osthessen Durchstich beim neuen Schlüchterner Tunnel Im November soll die Röhre bereits befahren werden können

Mit viel Prominenz wurde am 3. März 2009 der Durchstich des 3.995 Meter lan- gen neuen Schlüchterner Tunnels gefeiert, an dem seit 2007 gebaut wird. Der alte, 1914 fertiggestellte Tunnel an fast gleicher Stelle ist in die Jahre gekommen und muss dringend saniert werden. Da dies auf der stark befahrenen Nord-Süd-Strecke jedoch bei laufendem Betrieb nicht möglich ist, musste eine zweite Röhre gegraben wer- den, die noch in diesem Jahr in Betrieb gehen soll. Danach wird der alte Schlüch- terner Tunnel umfangreich saniert. Nach Abschluss dieser Arbeiten soll in jeder der Portal des neuen Schlüchterner Tunnels beiden Röhren je ein Gleis für den Bahn- (Foto: Reinhard Dietrich) verkehr zur Verfügung stehen. (wb)

Mit Zug, Bus und Fahrrad in die Rhön Wie jedes Jahr beginnt auch 2009 am 1. Mai in der Rhön wieder die Zug-Bus- Fahrrad-Saison. Ab dem Tag der Arbeit verkehren auf der Rhönbahnstrecke Fulda – Gersfeld und zurück bis einschließlich 25. Oktober 2009 an Sonn- und Feiertagen drei zusätzliche Zugpaare. Wegen der großen Nachfrage, speziell durch Radfahrer, werden die Regelzüge an Sonn- und Feiertagen sogar in Doppeltraktion gefahren. Direkt ab Bahnhof Gersfeld können Ausflügler und speziell Fahrradfahrer dann mit dem Hochrhönbus, der einen speziellen Radanhänger mitführt, nach Bischofsheim, zum Kreuzberg, nach Fladungen oder Bad Neustadt weiter fahren. Der Hochrhönbus, der von der Omnibusverkehr Franken GmbH (OVF) eingesetzt wird, verkehrt bis zum 3. Oktober 2009 an Sonn- und Feiertagen sowie an Samstagen. Wer von Gersfeld zu Hessens höchstem Berg, der Wasserkuppe, fahren möchte, kann dies bis zum 4. Oktober an allen Sonn- und Feiertagen mit dem Rhön-Rad-Bus. Die Fahr- zeit vom Bahnhof Gersfeld bis zur Wasserkuppe beträgt knapp 18 Minuten. Auch dieser Bus führt einen Fahrradanhänger mit. Nähere Informationen über Angebote, Fahrpläne und Anschlüsse in Gersfeld: www.hochrhoenbus.de, www.ing-fulda.de sowie www.bahn.de (tb/wb)

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Einsatz einer Stopfmaschine unterhalb der Amöneburg (Foto: Leif-Erik Zaschke) Mittelhessen Deutsche Bahn AG erneuerte Ohmtalbahn Intensiver Güterverkehr zum Transport von Schotter nach Kirchhain

Für den Personenverkehr ist sie schon Industrie, in Nieder-Ofleiden ausgewe- seit fast 30 Jahren stillgelegt, für den Gü- chselt. Von dort wird vor allem Basalt- terverkehr hat sie aber weiterhin erheb- schotter aus Steinbrüchen unter anderem liche Bedeutung: die Ohmtalbahn von zu Baustellen der Deutschen Bahn, abge- Kirchhain im Landkreis Marburg-Bie- fahren. Daneben werden aber auch noch denkopf nach Nieder-Ofleiden im Vo- Holz und Gießereikoks über die Strecke gelsbergkreis. Deshalb sanierte die Deut- transportiert, pro Jahr etwa 200.000 Ton- sche Bahn jetzt die Bahnstrecke grund- nen. Das erspart den Kommunen im legend. Ohmtal mehr als zehntausend Lkw-Fahr- In einem ersten Bauabschnitt wurden ten durch die Orte. zunächst zwei alte Ohmbrücken bei Landrat Robert Fischbach (Kreis Mar- Amöneburg ausgetauscht, Gleise und burg-Biedenkopf/CDU) begrüßte die Sa- Oberbau erneuert und danach wurden nierung: „Die Investitionen in die regio- sieben Weichen im Bereich der Basalt- nale Eisenbahninfrastruktur sind insbe- Verladestelle beim Hauptkunden der sondere in wirtschaftlich schwierigen Strecke, der Mitteldeutschen Hartstein- Zeiten besonders zu begrüßen. Diese 14 Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009

Maßnahmen sichern den technischen Be- einzelne durchgehende Züge von Kirch- stand der Ohmtalbahn für die nächsten hain und Marburg nach Fulda. zwei Jahrzehnte. Ursprünglich war die Ohmtalbahn Die Ohmtalbahn wurde am 1. April rund 20 Kilometer lang. Das etwa acht 1900 als Kirchhainer Kreisbahn zunächst Kilometer lange Stück von Ober-Oflei- bis Nieder-Ofleiden in Betrieb genom- den bis Burg- und Nieder-Gemünden ist men. Genau ein Jahr später erfolgte der inzwischen aber abgebaut, sodass die Lückenschluss bis Burg- und Nieder-Ge- verbliebene, noch im Güterverkehr be- münden an der Strecke Gießen – Fulda. fahrene Reststrecke nur noch etwa zwölf Kilometer lang ist. Über eine Reaktivie- rung für den Personenverkehr wird zwar immer wieder nachgedacht, konkrete Pläne gibt es jedoch bisher nicht. So war der Personenverkehr in den vergangenen Jahren auf gelegentliche Sonderfahrten mit Fahrzeugen der , der Hessischen Landesbahn sowie mit histo- rischen Fahrzeugen der Eisenbahnfreun- de Treysa beschränkt. Für den Güterverkehr allerdings ist Wachstum zu erwarten. So will d ie Mit- teldeutsche Hartstein-Industrie weiterhin Schotter über die Schiene abfahren. Die Eisengießerei Winter in Stadtallendorf plant in Nieder-Ofleiden ein Zweigwerk. Da bereits das Hauptwerk über die Schie- ne mit Quarzsand und Gießereikoks ver- Erneuerung einer Brücke über die Ohm. sorgt wird und Fertigprodukte mit der (Foto Deutsche Bahn AG) Bahn von dort abgefahren werden, wird wohl auch das neue Zweigwerk von Win- Bis zur Stillegung für den Personen- ter an der Ohmtalbahn mit der Bahn ver- verkehr im Mai 1980 hatte die Strecke sorgt werden. (wb) nur regionale Bedeutung, es gab lediglich

Mittelhessen Bahnhofsumbauten in der Mitte Hessens Marburg verschoben, Stadtallendorf und Bad Nauheim gehen vor

Des einen Freud, des anderen Leid: 2009 kann mit dem Umbau des 100 Jahre Die für dieses Frühjahr geplante Sanie- alten Gebäudes begonnen werden. Die rung des Marburger Hauptbahnhofs ver- Hauptarbeiten werden erst im nächsten zögert sich weiter. Frühestens im Herbst Jahr in Angriff genommen. Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 15

An das denkmalgeschützte Gebäude des Marburger Hauptbahnhofs soll rechts ein Auf- zug aus Glas und Stahl angebaut werden. (Zeichnung: GeWoBau/Stadt Marburg)

Dazu gehören die Baumaßnahmen an den oberen Stockwerke von der Stadt den Bahnsteigen, mit denen frühestens Marburg übernommen werden. im Frühjahr 2010 begonnen werden Die städtische Wohnungsbaugesell- kann, teilte die Deutsche Bahn mit. Der schaft GeWoBau, die mit der Umsetzung Grund: Andere Bahnhöfe an der Main- des Vorhabens von der Stadt Marburg Weser-Bahn Kassel – Marburg – Frank- beauftragt wurde, wollte im Bahnhof ur- furt müssten zuerst saniert und umgebaut sprünglich Studentenwohnungen einrich- werden. So die Stationen in Stadtallen- ten. Als die Gesellschaft aber noch ein- dorf, wo 2010 der Hessentag stattfindet, mal mit spitzem Bleistift nachrechnete, sowie in Bad Nauheim, ebenfalls 2010 wurde ihr klar, dass sich das Vorhaben Landesgartenschaustadt. Außerdem wird nicht rechnen würde. Man hätte für Stu- derzeit im Bahnhof Gießen eine neue denten zu hohe Mietpreise einfordern Bahnsteigunterführung gebaut. Das be- müssen, um das Projekt ohne Verluste einträchtigt ebenfalls den Zugverkehr auf umzusetzen. Das neue Konzept sieht der Main-Weser-Bahn. deshalb jetzt vor, dass in den Oberge- Der Marburger Hauptbahnhof hätte schossen des unter Denkmalschutz ste- eigentlich schon Mitte der 90er Jahre henden Marburger Hauptbahnhofs Ge- umgebaut werden sollen. Der Vertrag mit werberäume und Arztpraxen entstehen dem Pächter des ehemaligen Bahnhofs- sollen. Voraussichtlich im Herbst 2009 restaurants wurde 1995 mit der Begrün- soll mit den Bauarbeiten im Inneren des dung nicht verlängert, dass der Umbau Marburger Hauptbahnhofs begonnen bald beginnen würde. Doch viele Jahre werden. Der Umbau des Hausbahnsteigs tat sich nichts, die Verhandlungen zwi- soll ab Frühjahr 2010 folgen, die Erhö- schen der Deutschen Bahn und der Stadt hung der beiden Außenbahnsteige ab Mai Marburg über den Umbau des Bahnhofs 2010. und insbesondere die Finanzierung ge- Marburgs Oberbürgermeister Egon stalteten sich schwierig. Schließlich ei- Vaupel (SPD) zeigte Verständnis, dass nigten sich die Vertragspartner darauf, die DB-Tochtergesellschaft Station und dass die Bahn das Untergeschoss des Sta- Service zunächst die Umbauten der tionsgebäudes umbaut, während die bei- Bahnhöfe Stadtallendorf und Bad Nau- 16 Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 heim vorzieht. Auch die Industriestadt Stadtallendorf etwa 20 Kilometer östlich von Marburg plant schon seit vielen Jahren die Übernahme und den Umbau des Bahnhofs sowie der Flächen im Bahnhofsumfeld. Weil nun Stadtallen- dorf im vergangenen Sommer kurzfristig für Alsfeld als Hessentagsstadt für 2010 einsprang, bekamen die Verhandlungen plötzlich eine neue Dynamik. Stadt und Bahn einigten sich innerhalb von kurzer Frist weitgehend. Im Mai soll der Vertrag zwischen Gemeinde und Bahn AG unter- zeichnet werden. Die Zeit drängt, denn Bahnhof der Kurstadt Bad Nauheim mit den Baumaßnahmen muss noch im (Foto: Eva Kröcher) Mai oder Juni begonnen werden, damit der Bahnhof pünktlich wie geplant eine Für den Umbau des Zugangstunnels Woche vor dem 50. Hessentag vom 28. zu den Bahnsteigen will die Stadt rund Mai bis 6. Juni 2010 für die Fahrgäste eine Million Euro ausgeben, wovon das wieder eröffnet werden kann. Land Hessen mehr als 700.000 Euro Ebenfalls Vorrang für Bahn und Land übernehmen will. Der Belag des drei hat der Umbau des Bahnhofs in der Kur- Meter breiten, 2,30 Meter hohen und stadt Bad Nauheim, wo vom 24. April bis rund 50 Meter langen Durchgangs wird 3. Oktober 2010 die Landesgartenschau erneuert. Die Planungen sehen ebenfalls Hessen stattfinden wird. Bahn und Stadt vor, den Hausbahnsteig auf eine Höhe stellen für den behindertengerechten Um- von 76 Zentimeter anzuheben und diesen bau der Station 5,3 Mio. Euro bereit. ebenso wie den bereits höher gelegten Hinzu kommen die Mittel, die ein priv- Bahnsteig zwischen Gleis 2 und 3 mit ater Investor in den Innenausbau der Ge- einem Aufzug zugänglich zu machen. schäftsräume in dem Jugendstil-Gebäude (wb) investieren will.

Bahnhof der Hessentagstadt 2010: Stadtallendorf. (Foto: Pascal Reeber) Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 17

Großraum Frankfurt am Main Zukunft des Stadtverkehrs in Frankfurt Vortrag beim Jungen Forum der Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft

Frankfurt ist eine Millionenstadt auf fähigkeit der Beteiligten wurde ein Auf- Zeit. Jeden Werktag überschreitet die gabenübertragungs- und Beleihungsver- Zahl der Einwohner (688.000) und der trag (AÜBV) zwischen den Partnern ge- Einpendler (über 400.000) zusammen für schlossen, der die Pflichten und Rechte mehrere Stunden die magische Grenze. regelt. Die strikte Aufgabenteilung, die Der ÖPNV ist deshalb in „Mainhatten“ wesentlich über das hinausgeht, was in gefordert. Allein die städtischen Ver- anderen Städten (z.B. München) oder kehrsmittel U-Bahn, Straßenbahn und anderen Bundesländern (z.B. Nordrhein- Bus nutzen pro Werktag über eine halbe Westfalen) üblich ist, wird in Fachkrei- Million Menschen. sen bereits neidvoll als das „Frankfurter Da die Stadt weiter neue Wohngebiete Modell“ bezeichnet. ausweist (Rebstock, Riedberg, Westha- fen, Ostpark, Europa-Viertel), steigt die Einwohnerzahl seit einigen Jahren wie- der. Außerdem will die Dienstleistungs- metropole im Herzen Deutschlands wei- ter wachsen, deshalb muss auch der ÖPNV in der größten Stadt Hessens wei- ter ausgebaut werden. Wie das geschehen soll, dazu lud das Junge Forum der Verkehrswissenschaft- lichen Gesellschaft am 2. April 2009 Ro- land Schmidt, Fachbereichsleiter Ange- botsplanung bei traffiQ, zu einem Vor- trag ein. Er bemerkte, dass Frankfurt sich den Direktiven des Hessischen ÖPNV- Gesetzes folgend in einer sehr frühen Phase dazu entschlossen hat, die Tren- Frankfurt erneuert seine Stadtbahnflotte. nung von Besteller und Betreiber lokaler Hier der mehrfach prämierte neue U- Verkehre (vormals Stadtwerke, heute Bahn-Wagen. (Foto: M. Lattke) traffiQ bzw. VGF/ICB u.a.) konsequent in die Tat umzusetzen. Als dritte Ebene Durch die Ausschreibung von sechs kommt noch die Stadt als Aufgabenträger Busbündeln konnte der Aufwand, also und Ersteller des Lokalen Nahverkehrs- der Zuschussbedarf der Öffentlichen plans hinzu, die zudem eine gewisse Hand, rein rechnerisch von 46 Prozent Richtlinienkompetenz ausübt. Als juri- auf unter 37 Prozent gedrückt werden – stische Grundlage für die Handlungs- und das bei einer gleichzeitigen Ange- 18 Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 botsausweitung mit einhergehender Takt- laufen allesamt am 31. Januar 2011 aus. verdichtung. Ziel der Ausschreibungen traffiQ als Regieunternehmen wird auf von traffiQ ist es, die Kundenzufrie- Beschluss der Stadtverordnetenversamm- denheit zu steigern, Neukunden zu ge- lung die notwendigen Verträge also di- winnen, den Umweltschutz zu fördern rekt mit der VGF auszuhandeln, so dass und die Qualität insgesamt, auch über ein nahtloser Übergang und ein Betrieb eine zeitnahe Fahrgastinformation, zu in gleich guter Qualität erwartet werden steigern. Bei den Ausschreibungen soll kann. auch der Mittelstand in angemessener In seinem Vortrag streifte Schmidt Form zum Zuge, respektive Bus kommen auch noch kurz die anstehenden Projekte können und für das Fahrpersonal wurde und Planungen zur Ausweitung des mindestens eine Bezahlung nach dem Schienen- und Busnetzes, wobei jedes Tarifvertrag des Landesverbandes Hessi- dieser Vorhaben, wollte man auf alle scher Omnibusunternehmer (LHO) fest- Aspekte, Einsprüche und Alternativen geschrieben. „Das Frankfurter Modell eingehen, für sich ein abendfüllendes lohnt sich,“ so die Kernaussage des Refe- Programm abgeben würde. renten, „auch, weil aus reinen Zuschuss- Beim Bus wird es nachfragebedingt betrieben mit Quersubventionierung nun bereits zum kleinen Fahrplanwechsel im Steuerzahler geworden sind.“ Sommer 2009 zu weiteren Verbesserun- Bei der U- und Straßenbahn geht gen kommen. Sofern der RMV sich an Frankfurt nach langer parteipolitischer der Finanzierung beteiligt, gibt es ab Diskussion etwas überraschend, aber im Sommer während der S-Bahn-losen Zeit Einklang mit der EU-Richtlinie eine Nachtanbindung von der City und 1370/2007, den Weg der Inhouse-Verga- den großen Hotels zum Flughafen. Die be (Paris hat es längst vorgemacht!). Die Nachtbusse werden ab Fahrplanwechsel derzeitigen Konzessionen für die Schiene im Dezember täglich verkehren.

Die neue Linie 18 zum Frankfurter Bogen soll schon 2011 ihren Betrieb aufnehmen, durch den nicht unstrittigen Bau ei- nes nur einen Kilometer langen neuen Gleisab- schnitts in der Strese- mannallee wird die Fahr- zeit vom Hauptbahnhof nach Neu-Isenburg (Linie 17) um attraktive zehn Minuten kürzer, schließ-

lich steht in Bäld e die Lutz Sikorski, Karlheinz Bührmann und Michael Budig Entscheidung über die (v.l.n.r.) beim ersten Spatenstich zur neuen Linie 18 in Verlängerung der Linien Frankfurt am 23. März 2009. (Foto: Holger Kötting) 11 und 21 nach Höchst an. Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 19

Hier favorisiert traffiQ die Variante der Bau der Verlängerung der U2 von einer Trassenführung ab Zuckschwerdt- Gonzenheim zum Bahnhof Bad Hom- straße auf Bahndammniveau mit direkter burg. Allerdings blockiert eine Bürger- Führung in den Bahnhof unter Nutzung initiative den Baubeginn des dortigen der jetzigen Gleise 1 und 2, die auch als Projekts mit einem hohen Kosten-Nut- die einzig machbare und sinnvolle Lö- zen-Quotienten von 1,71. Die Verlänge- sung von PRO BAHN angesehen wird. rung der U4 bis Atzelberg beziehungs- Jetzt liegt es beim Ortsbeirat 6, endlich weise sogar weiter bis Bergen nimmt eine abschließende Stellungnahme abzu- konkrete Formen an, ebenso wie der Bau geben, wobei der Sachverstand von PRO der Stichstrecke der U5 in das Europa- BAHN quer durch die Parteienlandschaft Viertel bzw. auf der anderen Seite bis zur gefragt ist. S-Bahn-Station Frankfurter Berg.

PRO BAHN zollt dem neuen Aufsichts- ratsvorsitzenden von traffiQ, Stadtrat Lutz Sikorski, uneingeschränkte Anerken- nung für sein dynamisches Vorgehen, viele seit Jahren in den Schubladen der Verkehrsplaner schlummernden Vorha- Über den Planungstand der Regional- ben mit entsprechendem Nachdruck an- tangente West (RTW) (die Büroräume gestoßen zu haben, was man durchaus der Planungsgesellschaft befinden sich schon als kleines Wunder bezeichnen übrigens im gleichen Gebäude Tür an kann, wenn man die kleinkarierte Denk- Tür von traffiQ) wusste Schmidt zu be- weise so manches politisch Verantwort- richten, dass nunmehr auch Überlegun- lichen in den städtischen Gremien kennt. gen angestellt werden, den Betrieb mit Als positives Beispiel sei die unbüro- dem ET 423 durchzuführen. Das macht kratische Entscheidung zur Verlängerung nach Meinung von PRO BAHN durchaus der U4 über Bornheim hinaus angeführt, Sinn, zumal für den Fall, dass eine Füh- auch wenn es derzeit immer noch an rung über die Leunabrücke technisch allen Ecken und Kanten knirscht, was nicht machbar sein sollte (auch das hatte den fahrplanmäßigen Betrieb betrifft. PRO BAHN vorausgesagt). Damit wären (Wilfried Staub) dann auch die bei einem Mischbetrieb auftretenden Probleme der Anforde- rungen an unterschiedliche Bahnsteig- Was die Stadtbahn (dies ist die von höhen vom Tisch. Zudem bietet die In- Verkehrsplanern verwendete Bezeich- dustrie derzeit kein allen Anforderungen nung für die U-Bahnlinien in Frankfurt) entsprechendes Mehrsystemfahrzeug für betrifft, so wurde mit den Bauarbeiten eine Einstiegshöhe von 84 cm an. Erste der Strecken der Linien 8 und 9 zum Machbarkeitsstudien für den Bau der Riedberg bereits begonnen. Betriebsbe- RTW werden nun für Ende dieses Jahres ginn soll – mit vielen Fragezeichen ver- erwartet. (Wilfried Staub) sehen – 2010 sein. Längst überfällig ist 20 Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009

Großraum Frankfurt am Main Führt der hessische Weg in die Sackgasse? Kritische Anmerkungen zum Wettbewerb im Busverkehr

45 Prozent der in Deutschland aus- Die Untersuchung der BSL stützt sich geschriebenen Busverkehre entfallen auf auf den Zeitraum von 2003 bis 2007 – ab Hessen, gefolgt von Bayern mit etwa 23 2002 gibt es die Möglichkeit, aber nicht Prozent. Diese Zahlen belegen, dass Hes- zwingend ein Muss, öffentliche Verkehre sen auf diesem Sektor eine absolute Vor- in Deutschland europaweit auszuschrei- reiterrolle spielt. Die anderen Bundes- ben. Insgesamt wurden in Hessen bisher länder halten sich derzeit noch vornehm 297 Bus-Linienbündel vergeben. Die zurück, weil sie mangels Erfahrung auf durchschnittliche Größe eines Bündels diesem Gebiet das Gesamtrisiko immer umfasst 15 Fahrzeuge, was bedeutet, dass noch als unkalkulierbar erachten. Auf sich klassische mittelständische Unter- seiner ordentlichen Mitgliederversamm- nehmen nicht an der Vergabe in dem er- lung am 4. April 2009 stellte der Lan- hofften Umfang beteiligen können, weil desverband Hessischer Omnibusunter- diese Größenordnung den finanzierbaren nehmer (LHO) nun ein Gutachten zur Investitionsrahmen für die meist gefor- Wettbewerbssituation im ÖPNV in Hes- derten neuen schadstoffarmen Niederflur- sen vor. Das Papier war vom Omnibus- fahrzeuge mit Klimaanlage bei weitem unternehmerverband, dem Rhein-Main überschreiten würde. Für die Zukunft Verkehrsverbund (RMV) sowie dem kommt noch erschwerend hinzu, dass die Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Banken in der derzeitigen Wirtschafts- Landesentwicklung in Wiesbaden gem- krise Kredite nur noch bis maximal 50 einsam in Auftrag gegeben und von der Prozent der Anschaffungskosten gewäh- BSL Management Consultants GmbH ren – so fern sie dazu überhaupt bereit (Berlin/Hamburg) erstellt worden. und in der Lage sind. Der in Langen- selbold gemachte Vorschlag, dass sich mehrere Unternehmer zu einer Bieter- gemeinschaft zusammenschließen soll- ten, ist zwar gut gemeint, bleibt aber aus pragmatischen Gründen, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, reines Wunsch- denken. Und tatsächlich mussten die Aus- schreibungsbedingungen des RMV be- reits mehrfach nachgebessert werden, ohne dass es allerdings gelungen ist, alle negativen Auswucherungen, wie Lohn- dumping und gravierende Verstöße ge- Stadtbus in Gießen (Foto: Harald Nehr) gen Arbeitszeitregelungen auszumerzen. Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 21

So hat man allerdings gelernt, bei zu- künftigen Vergaben wieder eine Sub- unternehmerquote einzuführen bzw. die- se deutlich zu erhöhen. Ob dies allerdings für die mitteständischen Unternehmer ausreichend lukrativ sein wird, hängt von unzähligen Faktoren ab, sodass zumin- dest ein gewisses Maß an Skepsis ange- bracht sein dürfte, dass der Mittelstand über diese Tür wieder zum Zuge kommt. Was kann derjenige, der zu Dumping- Flughafenbuslinie in Frankfurt (Foto: Wilfried Staub) preisen fährt, einem Subunternehmer für Konditionen anbieten? Der einzige Licht- Auch die durch unerfahrene und streif am Horizont dürfte für die Mit- streckenunkundige Fahrer verursachten telständler im ländlichen Raum die Um- dramatisch gestiegenen Unfall- und Re- stellung von Linienverkehren auf Ruf- paraturkosten sind ein nicht zu vernach- busse aufgrund der demografischen Ent- lässigender Kalkulationsfaktor. Anfangs wicklung darstellen, weil kleinere Un- nicht berücksichtigt wurde auch der Tat- ternehmensstrukturen wesentlich flexib- bestand, dass die Fahrer sich tariflich zu- ler auf kurzfristige Nachfrageänderungen stehende, aber nicht gewährte Leistungen reagieren können, als Großkonzerne. vermehrt über den „Gelben Schein“ Zu Beginn der Ausschreibungen trat (eben eine Krankmeldung) zurückholen. der von politischer Seite erwartete und So liegt der Krankenstand bei manchem sehnlich erhoffte dramatische Preisrutsch Unternehmen bei bis zu 28 Prozent! ein. Es gab Unternehmen, die da ernst- Mittlerweile nähern sich die Vergabe- haft der Meinung waren, für 1,72 Euro preise mit 2,87 Euro dem Niveau der pro Kilometer Linienverkehr fahren zu Kosten für Handvergaben, sodass man können. Wohin solche Kampfpreise, oder sich mit Recht fragen muss, ob die hes- wie man es auf dem Kongress mildernd sische Vergabemodell unter Einbezie- formulierte „strategischen Preise“, führen hung aller Kostenfaktoren den allein können, das belegt das Beispiel der Firma wirklich selig machenden Weg darstellt. Wehnert ETI (Griesheim) auf anschau- Aus gewöhnlich gut unterrichteten Krei- liche Weise, deren Zusammenbuch vom sen war in diesem Zusammenhang in Referenten in aller Breite beleuchtet wur- Langenselbold zu hören, dass der Global de. Zu welchen Konditionen die FIRST Player Abellio den Busverkehr seiner GROUP Anfang 2009 in die aufgelösten beiden verlustträchtigen Töchter in Verträge eingestiegen ist, das bleibt dabei Hessen noch im Laufe dieser Fahrplan- allerdings wohl für immer das Geheimnis periode an die überregionalen und des RMV. Die Bieter haben zwischen- lokalen Besteller zurückgeben könnte. zeitlich gelernt, dass auch die Leer- Damit würden schlagartig mehrere fahrten, die bis zu 30 Prozent der täglich Millionen Nutzwagenkilometer wieder zurückgelegten Wege ausmachen kön- auf den Markt kommen, die die schon nen, in die Gesamtkalkulation einfließen jetzt angespannte Lage weiter anheizen müssen. würden. Versprach sich der Rhein-Main 22 Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009

Verkehrsverbund 2005 alleine für seine gen im öffentlichen Personenstraßenver- Linien für das Jahr 2010 noch einen kehr mehr als aufgezehrt. „Effizienzgewinn“ von 23,5 Millionen Eine Anmerkung zum Schluss: Glaubt Euro, so dürfte sich diese Prognose be- eigentlich irgendjemand nach den Erfah- reits heute deutlich relativieren. Was man rungen von Stuttgart noch ernsthaft unter dem fragwürdigen Begriff Effi- daran, dass sich für das S-Bahnnetz zienzgewinn zu verstehen hat, weiß man Rhein-Main ein zweiter Bieter neben der nun auch genauer: eine Umschichtung DB-Regio und für das Taunusnetz ein der Kosten von einem auf andere anderer Interessent als die HLB finden Kostenträger. wird? Eine Malusvereinbarung kann man Als Beweis dafür, dass an den Ge- auch ohne Ausschreibung treffen. Für rüchten für eine zweite Insolvenz eines eine Forderung nach Zugbegleitern in Busunternehmens in Hessen innerhalb lokbespannten Zügen und Triebwagen in nur eines Jahres durchaus etwas Wahres Doppeltraktion und mehr, sowie dem dran sein könnte, wird die Beobachtung Einsatz umweltfreundlicher und klimati- herangezogen, dass die Verlierer des sierter Gefäße bedarf es sicherlich auch Jahres 2009, DB Stadtverkehr RKH (Re- keiner europaweiten Ausschreibung. gionalverkehr Kurhessen) und Veolia Man hat den Markt in Hessen unnö- (Alpina Rhein-Main) ihre neueren Fahr- tigerweise aufgemischt, denn einen abso- zeuge derzeit eingemottet abgestellt ha- luten Zwang, zumindest nicht in dem ben und für den Fall der Fälle als einzige selbst gesetzten engen Zeitrahmen, sieht Bieter die entstehende Lücke zu Kon- das EG-Recht nicht vor, und man wird ditionen, die sie dann frei diktieren wer- im ungünstigen Fall einen Scherben- den, schließen können. Damit würden die haufen zurücklassen, von den damit ver- von so manchem Landrat oder Stadt- bundenen Mehrkosten einmal ganz ab- kämmerer bereits verplanten Einsparun- gesehen. (Wilfried Staub)

Linkes Bild: Busfahrer sind oft die Verlierer von Ausschreibungen. Dies musste sich Hermann Graf von Schulenburg, Vorsitzender der Geschäftsführung DB Stadtverkehr (re.), sicher schon oft anhören. Rechtes Bild: Bus der Verkehrsgesellschaft Untermain (einem der Verlierer der Ausschreibungspraxis) 2004 am Bahnhof Rödermark-Ober Roden.(Fotos: DB AG/Hartmut Reiche und Max Lautenschläger) Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 23

Busfahrer gesucht

Ein expandierendes Busunternehmen sucht auf Grund der hohen Personalfluktuation für seine neuen Standorte in Hessen ständig neues Fahrpersonal. Nachfolgend ein Auszug aus dem Anforderungsprofil für Busfahrer.

Was man von Ihnen erwartet: 9 absolute Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft den Fahrgästen und Vorgesetzten gegenüber (sehen Sie sich als Servicepersonal mit Fahrerlaubnis) 9 hervorragende Kenntnisse der komplexen Tarifbestimmungen des RMV 9 gute Ortskenntnisse und Kenntnisse der Lage der Haltestellen (hierbei sind Ihnen allerdings auch gerne die Fahrgäste behilflich) 9 Bereitschaft für bis zu drei geteilte Dienste pro Schicht ohne besondere Zusatzvergütung 9 Bereitschaft zur Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit zur Einhaltung des eng gestrickten Fahrplans 9 unbezahlte Anwesenheit am Einsatzort mindestens 15 Minuten vor Abfahrt aus dem Betriebshof 9 Reinigung und Tanken der Busse auch während unbezahlter Pausen 9 absolute Verschwiegenheit über verkehrstechnisch bedenkliche Fahrzeuge 9 gelegentliches Austauschen der Fahrpläne der Haltestellen in der Freizeit, vorrangig sonntags 9 Reinigung der Dienstkleidung auf eigene Kosten 9 keine Aktivitäten zur Bildung unerwünschter örtlicher Personalvertretungen 9 Anerkennung von nicht nachvollziehbaren Gehaltsabrechnungen 9 Bereitschaft zur Akzeptanz von nicht termingerechten Lohnzahlungen.

Was man Ihnen bietet: 9 Stundenlohn € 10,09 brutto, ohne weitere Zulagen wie Nacht- oder Feiertagszuschläge; bei Krankheit (mit ärztlicher Bescheinigung) Lohn für 5,37 Stunden pro Tag 9 flexibler Einsatz ohne langfristige Dienstplangestaltung 9 Abschluss der Arbeitsverträge mit einem nicht organisierten Subunternehmer 9 Urlaubsanspruch maximal 29 Tage, jedoch nur an Schultagen in Hessen (außerhalb dieser Zeit nur bei guter Führung als unbezahlter Urlaub möglich) 9 Aufenthalt mit Anwesenheitszwang in schlicht möblierten Aufenthaltsräumen während unbezahlter Pausen 9 keine Toiletten an vielen Endhaltestellen 9 keine Gewährung von Reisekosten bei Einsatz an anderen Dienstorten, auch nicht bei deutlich größerer Entfernung vom Wohnort 9 keine freiwilligen Sozia lle istungen, kein Urlaubs-/Weihnachtsgeld 9 dafür aber: Gewährung von unbezahlter Freizeit bei fehlender Auftragslage 9 ergo: deutlich weniger Geld auf die Hand als bei Bezug von Arbeitslosengeld 2.

Wichtiger Hinweis: Diese Satire zielt nicht auf ein bestimmtes Busunternehmen ab. Viel- mehr sollen mit vorstehender „Stellenanzeige“ die Folgen aufgezeigt werden, die sich durch die hessische Vergabepraxis ergeben können, wenn nicht bestimmte Kriterien in den Ausschreibungsunterlagen präzise genug formuliert sind bzw. derzeit nach EU-Recht nicht einmal verlangt werden dürfen. (Wilfried Staub)

24 Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009

Großraum Frankfurt am Main Zu früh gejubelt... Busverkehr in Bad Homburg

PRO BAHN und auch die Oberbür- ursel mit großer Wahrscheinlichkeit germeisterin der Stadt Bad Homburg, gleich chaotische Verhältnisse ge- Ursula Jungherr, waren zum Start des herrscht, wie in der VM-Niederlassung in neuen Stadtbusverkehrs am 1. Januar Usingen und im Hintertaunus insgesamt. 2009 voll des Lobes ob der Pünktlichkeit Die örtliche Presse berichtete hierüber und Sauberkeit der durchweg fabrik- ausführlich und titelte ihre Artikel wie neuen Fahrzeuge und der Freundlichkeit „Wenn Fahrgäste zu Lotsen werden“, des Personals der Verkehrsgesellschaft „Weiter Ärger über Busse“, „Zu viele Mittelhessen (VM). Pannen“ bis hin zu „Das ist alles ein großer Scheiß“. In Bad Homburg aber ging die Um- stellung auf den neuen Betreiber völlig glatt über die Bühne und so ist es bis heute. 86 Fahrer und Fahrerinnen beför- dern relativ reibungslos mit 41 Bussen auf 21 Linien etwa 20.000 Fahrgäste täg- lich. Hinter den Kulissen aber rumort es ganz gewaltig. Die Fahrer, die sich ver- ständlicherweise (oder sollte man fataler- weise sagen?) fast alle untereinander ken- nen, wollten für den 16. März 2009 zu RKH-Sprinter – ausreichend für den einem „Wilden Streik“ aufrufen und wa- Stadtverkehr Königstein und Linie 85 ren sich sicher, dass mehr als 50 Prozent (Foto: Wilfried Staub) der Belegschaft dem Aufruf Folge leisten würde. Ihre Minimalforderungen lauteten Doch diese Euphorie endete abrupt (Auszug): knapp vier Wochen später, als die Fahrer – Rückkehr zu den alten Einsatzplänen ihre erste Lohnabrechnung in den Hän- (der Alpina). Anmerkung: schließlich den hielten und feststellen mussten, dass wird nach wie vor nach dem unverän- sie bis zu einem Drittel weniger auf dem derten alten Stadtbusfahrplan gefahren! Konto hatten als zuvor bei der Alpina, – gerechtere Bezahlung. Anmerkung: und das bei durchweg deutlich schlech- von 200 geleisteten Stunden pro Monat teren Arbeitsbedingungen. Dazu muss würden nur 170 Stunden bezahlt, man wissen, dass sich die Mannschaft der – Gewährung eines Fahrkostenzu- VM zu etwa 90 Prozent aus dem Fahrer- schusses bei zwei- oder dreigeteilten stamm der Alpina (Bad Homburg) rekru- Diensten (wie im Öffentlichen Dienst tiert. Wäre dies nicht der Fall gewesen, und moralisch gesehen eigentlich selbst- hätten auch in Bad Homburg und Ober- verständlich), Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 25

– Wiederöffnung der Toiletten an be- lingen wird, wenigstens wieder halbwegs stimmten Endhaltestellen. sozialverträgliche Arbeitsbedingungen zu Auf Anraten der Dienstleistungsge- erreichen. Schließlich fordern die Bus- werkschaft verdi haben die Homburger fahrer nicht mehr oder weniger, als le- Fahrer den Streik aber erst einmal abge- diglich ihren Familien mit ihrer verant- blasen, da die VM mit juristischen Maß- wortungsvollen Tätigkeit einen ange- nahmen gedroht hatte und rechtlich ge- messenen Lebensstandard zu ermögli- sehen in der Lage gewesen wäre, Re- chen. Gespannt darf man ferner sein, gressforderungen an die Streikenden zu welchen Stellenwert dieses Thema im stellen. Nach Ablauf der vorgeschrie- Wahlkampf und für den Ausgang der am benen Sechsmonatsfrist wird man aber in 26. April 2009 stattfindenden Oberbür- jedem Fall in der VM-Niederlassung Bad germeisterwahl in der Taunusstadt haben Homburg einen Betriebsrat gründen. Man wird. (Wilfried Staub) darf gespannt sein, ob es diesem dann ge-

Pfingsten: Mit Volldampf in den Taunus

An den beiden Pfingstfeiertagen (31. Mai und 1. Juni 2009) heißt es wieder einmal – übrigens zum 29. Mal schon – „Mit Volldampf in den Taunus“. Am Bahnhof Königstein wird auch der PRO BAHN-Regionalverband Frankfurt seinen Infostand aufstellen, während die Historische Eisenbahn Frankfurt die Dampfzüge zwischen Frankfurt-Höchst und Königstein pendeln lässt. Für das leibliche Wohl ist gesorgt, für Bahnenthusiasten wird es wieder weitere Infostände geben. Je nach Fahrstrecke kosten die Fahrkarten (RMV-Tickets gelten nicht!) zwischen 6 und 12 Euro, Kinder bekommen eine Ermäßigung, außerdem sind Familienkarten (zwei Erwachsene, zwei Kinder) erhältlich. Die genauen Fahrpreise, Strecken und den Fahrplan findet man im Internet unter: http://www.frankfurt-historischeeisenbahn.de/Koenigstein_FPL2009_1.pdf. (ld) 26 Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009

Starkenburg ICE und Darmstadt - Alles auf Null? Anschluss an die Neubaustrecke: Eine unendliche Geschichte

Im Februar 2008 hatte sich die Stadt tragen wären, sprach sich Oberbürger- Darmstadt in einem Stadtverordnetenbe- meister Walter Hoffmann im März im schluss nicht auf eine konkrete Trassen- Alleingang plötzlich gegen die Kon- führung für den Anschluss an die ge- senstrasse mit zumindest eingleisiger plante Neubaustrecke im Stadtgebiet fest- Streckenführung aus und für die Varian- gelegt, im Oktober aber die Parallelfüh- te, die eine Streckenführung an Darm- rung zur Eschollbrücker Straße als mög- stadt vorbei mit einem neuen Fernbahn- lich angesehen. Eine dortige Bürgerinitia- hof auf der „grünen Wiese im Bereich tive wollte dies nicht, bzw. nur mit einer der Siedlung Tann vorsieht. unterirdischen Führung. Diese wäre aber Laut DB-Projekt leiter Pau l Gerhard teurer, die Mehrkosten müsste alleine die müsste ein Bahnhof in Tann vier Gleise Stadt tragen, was nicht finanzierbar haben, je Richtung ein Durchfahrgleis, scheint. das mit Tempo 300 befahren werden kann, und je eines mit Bahnsteig zum Halten. In der Siedlung Tann gibt es ebenfalls eine Bürgerinitiative, die die Trasse auf die Westseite der Autobahn haben möchte und um die Wohnqualität fürchtet. Susanne Jung von der Industrie- und Handelskammer liegt insbesondere die Anbindung Darmstadts an den Flug- hafen am Herzen. Hiermit ist die Diskussion um die Va- rianten und die Finanzierung wieder er- öffnet worden. Auch im Hinblick auf die nun angebrochene „Nach-Mehdorn-Ära“

besteht jetzt vielleicht eine größere Chan- Die renovierte Hauptbahnhofshalle in ce, dass hier jetzt „gedarmstädtert“ wird: Darmstadt (Foto: Wolfgang Brauer) Mer redde noch emol driwwer, und redde

noch emol und irgendwann kommt etwas Die von der Deutschen Bahn ermittel- heraus, womit alle zufrieden sind. Oder ten Kosten der Südanbindung betragen aber es wird zerredet und der ICE fährt schätzungsweise 67,2 Mio. Euro für die an Darmstadt vorbei – dann bräuchte es geplante oberirdische Trassenführung, aber schnellen Regionalverkehr nach 102,9 Mio. Euro für eine Troglösung und Frankfurt Hauptbahnhof, zum Flughafen 111,9 Mio. Euro für eine Tunnellösung. sowie nach Mannheim und Heidelberg. Da die Mehrkosten einer Trog- oder Tun- (Christian Knölker) nel-Lösung von der Stadt Darmstadt zu Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 27

Fährt der ICE an Darmstadt-Hauptbahnhof vorbei? (Foto: Wolfgang Brauer)

Starkenburg/Rhein-Neckar Führung in Südhessen ungeklärt PRO BAHN-Arbeitskreis nimmt Neubaustrecke ins Visier

Auch PRO BAHN beteiligt sich an an die Strecke anzubinden. Diese Schlei- der Diskussion um die Neubaustrecke fe soll zwischen der Riedbahn und dem Rhein-Main/Rhein-Neckar. Mitglieder Naturschutzgebiet Täubcheshöhle Rich- aus mehreren hessischen und baden- tung Hauptbahnhof abzweigen und in württembergischen Regionalverbänden Höhe der Kelly Barracks (bei Pfungstadt) trafen sich Anfang April erstmals, um südlich des Darmstädter Kreuzes wieder eine gemeinsame Position zu dem wich- eingefädelt werden. Die südliche Ein- tigsten Bahn-Neubauprojekt im Süd- und Ausfädelung soll mit bis zu 200 westen der Republik zu erarbeiten. Alle km/h befahren werden, die nördliche mit Teilnehmer des Treffens sprachen sich bis zu 160 km/h. Die von den Kritikern für eine Beibehaltung der Konsenstrasse der Einbindung Darmstadts angeführte in Darmstadt mit zum indest eing leis iger Lärmbelästigung durch einen ICE pro Führung aus. Diese Konsenstrasse sieht Stunde und Richtung sei im Vergleich zu vor, die Neubaustrecke an Darmstadt den Kosten einer Tunnellösung hinzu- vorbei zu führen und den Hauptbahnhof nehmen, gegebenenfalls könnten die ge- der Stadt über eine eingleisige Schleife planten Lärmschutz-Maßnahmen ausge-

28 Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 weitet werden. Einigkeit herrschte bei spurigen Ausbau der Autobahnen A67 den PRO BAHNlern auch bezüglich des und A5 das Thema Auto-Lärm noch nie geplanten Tunnels zwischen Lampert- eine Rolle gespielt – sehr wohl aber bei heim und Lorsch. Hier müsse eine opti- der Bahn. Insbesondere hätte im Zu- male oberirdische Trasse gesucht werden. sammenhang mit den geplanten Auto- Aus Sicht der Teilnehmer der Arbeits- bahn-Ausbauten noch niemand einen gruppe steht der unter anderem von zwölf Kilometer langen Autobahn-Tun- Landrat Matthias Wilkes (Kreis Berg- nel gefordert. Die Arbeitsgruppe will straße/CDU) geforderte 11,9 Kilometer noch mehrere Folgetreffen abhalten und lange Tunnel wegen seiner Kosten in bis zur Bundestagswahl eine umfassende keiner vernünftigen Relation zum erziel- PRO BAHN-Stellungnahme zur geplan- baren Nutzen. So habe beispielsweise ten Neubaustrecke ausarbeiten. (Michael beim geplanten, bzw. angedachten sechs- Löwe/wb)

______Leserbrief

Die Fahrgastzeitung macht sicher viel Arbeit, die auch allen Respekt und Dankbarkeit verdient. Die verwendete Papier- sorte jedoch schreckt mich von den wichtigen Inhalten eher ab, als Lust zum Lesen zu machen. Es muss ja nicht „graues“ Papier sein, doch in Zeiten, da der Absatzmarkt für Altpapier zusammenbricht, kann ich nicht nachvollzie- hen, warum ein Verband, dem ich ausschließlich aus ökolo- gischer Motivation heraus beigetreten bin, nicht wenigstens „green silk“ oder andere 100%igen Recyclingpapier-Sorten verwendet. (vgl. „greenpeace-Magazin“ im Bahnhofskiosk)

Der letzte Absatz mag vielleicht den gleichen Kommentar hervorrufen wie die Image- Kampagne mit den „Plauder-Buttons“ es tat. Hierzu kann ich Thomas Bayer rein sachlich nur Recht geben: Es gibt viel Wichtigeres zu tun. Doch auch, wenn der RMV dabei sicher nicht soziale Aspekte im Auge hat, sondern eine Imageaufwertung des Un- ternehmens: Das Ergebnis zählt für mich und einer meiner Hauptargumentations- Schwerpunkte für den ÖPNV ist eben der kommunikative Vorteil gegenüber dem moto- risierten Individualverkehr, wo jeder in seiner Panzerkabine sitzt.

Soweit die Gedanken zur Ausgabe Nr. 73 – in der Hoffnung, dass sie so positiv ankommen, wie sie gemeint sind. (Stefan Herzog)

< Plauerbutton (Foto: RMV)

Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 29

Rhein-Neckar Uni-Straßenbahnstrecke nimmt Hürde Eine Unendliche Geschichte: Auto-Ideologen gegen Heidelberger Tram

Die geplante Straßenbahn-Neubau- Doch nun gehen den Straßenbahngegnern strecke in den Heidelberger Uni-Campus in Heidelberg offenbar die Argumente „Neuenheimer Feld“ hat eine weitere aus, nachdem ein Züricher Ingenieurbüro Hürde genommen. Am 21. April ent- in einem Gutachten positive Beispiele schied sich der Gemeinderat mit großer aus Deutschland und Frankreich vor- Mehrheit für die Tram zur Anbindung stellte, bei denen die Einbettung einer des Uni-Geländes. Straßenbahn in einen Uni-Campus her- Der Abstimmung war erneut eine hef- vorragend gelang. tige Diskussion vorangegangen, nachdem In Augsburg beispielsweise durch- die eigentlich für März anstehende quert die Tram das Uni-Gelände, eine Entscheidung überraschend nochmals Haltestelle bildet einen zentralen Platz. vertagt worden war. Die Auto-Ideologen Die dortige Haltestelle bildet ein beleben- im Heidelberger Gemeindeparlament hat- des Element mit hoher Aufenthalts- ten immer wieder fadenscheinige Gründe qualität – so die Gutachter. Auch in zur Ablehnung des Projektes gefunden. Bremen stellten die Züricher Verkehrsex- Zum Beispiel die angeblich hohen perten keine Trennwirkung fest, wohl Kosten von rund 35 Millionen Euro, aber, dass die Herausnahme des Autover- gleichzeitig aber den Bau eines zehnmal kehrs aus dem Uni-Gelände zur Verbes- teureren Neckarufertunnels an anderer serung der Nutzbarkeit und Aufenthalts- Stelle aus den gleichen Gründen aber nie- qualität geführt habe. In Le Mans, Valen- mals infrage gestellt. ciennes, Lyon, Orleans und Grenoble in Ein Argument, dass auch von der Uni- Frankreich fanden die Gutachter eben- Spitze zuletzt immer wieder vorgetragen falls positive Beispiele für Tram-Linien wurde, war, dass die Trambahn den Uni- in Uni-Geländ en. (wb) Campus „zerschneiden“ würde.

Noch fährt die Straßenbahn am Uni-Campus vorbei (Foto: Wolfgang Brauer)

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Das markanteste Zeichen des Ludwigshafener Hauptbahnhofs ist eine riesige Straßen- brücke. Für den Zugverkehr ist die Station fast bedeutungslos. (Fotos: Wolfgang Brauer) Rhein-Neckar Gigantische Fehlplanung Der Hauptbahnhof Ludwigshafen wird 40 Jahre alt

Einst galt er als die „modernste“ Anlage wirkt heruntergekommen, vor Bahnstation Europas, der neue Ludwigs- allem die Bahnsteige erscheinen baufällig hafener Hauptbahnhof, der am 29. Mai und könnten für Reisende ein Sicher- 1969 eingeweiht wurde. Doch an kaum heitsrisiko darstellen. Seit dem Jahr 2006 einem anderen Gebäude in der pfälzi- sind die öffentlichen Toiletten geschlos- schen Chemiestadt zeigt sich falscher sen. Fortschrittsglaube und fehlgeleitete Ver- Der Hauptbahnhof Ludwigshafen kehrsplanung so stark wie an diesem sieht nicht einmal aus wie ein Bahnhof. Bau. Er ist für die Bedürfnisse der Bahn- Rein opt isch ist es eine gewaltig e Hoch- fahrgäste, und die sollen den Bahnhof ja brücke für den Autoverkehr, unter die schließlich benutzen, völlig ungeeignet. Gleise, Bahnsteige und ein einfaches Ge- Die Wege sind viel zu lang, deshalb bäude gequetscht wurden. Während fahren dort immer weniger Fahrgäste ab. manch anderer Bahnhofsbau des ausge- Das Gebäude ist verdreckt und zerfällt henden 20. Jahrhunderts durchaus noch bereits an vielen Stellen, es gibt heute seinen optischen Reiz hat, wurde mit dem nicht einmal mehr eine besetzte Fahr- Bahnhofsgebäude in Ludwigshafen der kartenausgabe. Der Gesamtzustand der absolute architektonische Tiefpunkt er-

Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 31 reicht: Der Bahnhof ist nicht nur ab- strecke Mannheim – Frankfurt, nicht grundtief hässlich, er ist nicht einmal mehr verwirklichen. Die Deutsche Bun- mehr funktional, was ansonsten meist als desbahn änderte deshalb ihre Pläne und Entschuldigung für mangelhafte Optik entwickelte einen Keilbahnhof in Form herhalten muss. Dabei hätte es ganz an- eines Dreiecks am Rande der Innenstadt. ders kommen können. Der Neubau des Ludwigshafener Hauptbahnhofs war nötig geworden, weil die alte Zentralstation – im Zuge der pfälzischen Ludwigsbahn Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet – als Kopfbahnhof ausgeführt war. Sie war verkehrsgünstig mitten in der Stadt, dort, wo heute das Rathaus-Centers steht. Züge auf die andere Rheinseite nach Mannheim muss- ten allerdings erst in einem langen Bogen um den Stadtkern herumgeleitet werden, um auf die Rheinbrücke zu gelangen. Schon vor dem Ersten Weltkrieg galt deshalb der Ludwigshafener Kopfbahn- Von der Rheinbrücke aus Mannheim hof als umständlich und 1915 legte die kommend teilen sich die Gleise: Die Pfalzbahndirektion einen ersten Entwurf Strecke nach Mainz wird auf einer für einen Durchgangsbahnhof in Lud- Rampe über das einstöckige Bahnhofs- wigshafen vor. gebäude nach oben in die Ebene +1 Bedingt durch die beiden Weltkriege geführt. Dort liegen die Bahnsteiggleise 1 stockten diese Planungen jedoch, – erst in und 2 sowie zusätzlich zwei Durchgangs- den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts gleise. Darunter durchgeführt auf der wurde dieses Vorhaben wieder aufgegrif- Ebene 0 werden die Gleise in Richtung fen. Doch da war bereits die Zeit der gi- Speyer bzw. Kaiserslautern. Die dritte gantomanischen Straßenbauprojekte ge- Seite des Dreiecks bilden Gleise aus kommen. Und da Ludwigshafen wegen Westen, die in Richtung Mainz führen der prosperierenden Gewerbesteuerein- (auf ihnen verkehren die RE-Züge Karls- nahmen durch die BASF in der Wirt- ruhe – Mainz) sowie eine Tunnelstrecke schaftswunderzeit sehr viel Geld hatte, zum BASF-Werksgelände, gewisserma- wurde geklotzt und nicht gekleckert und ßen auf der Ebene -1. Auf dieser Ebene es wurden nach amerikanischem Vorbild liegt ebenfalls eine unterirdische Stra- vierspurige Hochstraßen über den Häu- ßenbahnhaltestelle, über die auch die sern und damit den Köpfen der Ein- erste in Deutschland stillgelegte U-Bahn- wohner geplant und gebaut. Strecke (Dezember 2008) führte. Eben- Die Bahn konnte sich den Straßen- falls eine gigantische Fehlplanung. Alles bauplänen nur noch unterordnen und Ihr überragt auf Ebene +2 die Hochstraße. eigenes Vorhaben, nämlich eine Anbin- Die Keilkonstruktion des Ludwigsha- dung des alten Hauptbahnhofs über eine fener Hauptbahnhofs hat den Nachteil, Brücke oder einen Tunnel an die Bahn- dass die Wege sehr lang sind. Beim Um-

32 Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 steigen müssen in ungünstigen Fällen vorgesehen. Statt der geplanten fünf mehrere hundert Meter zurückgelegt wer- betrug die Bauzeit schließlich sieben den, vor allem wenn Fahrgäste mit der Jahre. 1969 hielten noch 76 D-Züge im Straßenbahn an- oder abfahren, denn die Ludwigshafener Hauptbahnhof, doch unterirdische Station wurde sinniger- schon kurz nach seiner Einweihung weise mehr als 100 Meter vor den Bahn- verlor die Station ihre Bedeutung für den hofseingang gelegt. Ebenso ein Busbahn- Fernverkehr. Heute stoppen nur noch hof, der gerne als Kulisse für Tatort- fünf IC-Züge in Tagesrandlage. Auch für Fernsehkrimis genutzt wird – besonders, den Nahverkehr wurde sie immer bedeu- wenn es besonders gruselig zugehen soll. tungsloser: Sie liegt weitab von größeren Auch sonst hat der Ludwigshafener Wohnsiedlungen und der Innenstadt. Hauptbahnhof viele Mängel. Wegen der Endgültig abgefahren war der Zug für Keilkonstruktion sind alle Bahnsteige in den Ludwigshafener Hauptbahnhof mit Kurven angelegt. Deshalb reichen die der Einweihung der neuen S-Bahn-Sta- Bahnsteigdächer nicht bis an die Bahn- tion „Ludwigshafen Mitte“ direkt am steigkanten, sondern enden mehrere Me- ÖPNV-Knotenpunkt „Berliner Platz“ im ter davor, sodass die Fahrgäste bei Re- Dezember 2003. Damit wurde nach mehr genwetter zwangsläufig nass werden. Die als einem halben Jahrhundert die Fehlpla- Anbindung, selbst mit dem Auto, ist nung der 50er und 60er Jahre korrigiert. schlecht. Wer zu Fuß in nur wenige Die Bahn AG selbst reagierte prompt und Meter entfernte Straßen will, muss oft schloss die Fahrkartenausgabe im Haupt- einen Fußmarsch über einen Kilometer bahnhof und verlegte sie in die Station Länge auf sich nehmen, weil den Fuß- Mitte, die von den Nahverkehrsfahrgäs- gängern ständig unüberwindbare Hinder- ten gut angenommen wurde. Der „neue“ nisse in Form von mehrspurigen Straßen Ludwigshafener Hauptbahnhof dagegen oder Gleisanlagen im Weg sind. gleicht heute oft einem Geisterbahnhof – 124 Millionen D-Mark (64 Mio. Euro) allerdings einem sehr teuren: Pro Monat kostete der Bau des neuen Hauptbahn- verschlingt der Unterhalt der Station hofs in den 60er Jahren, nur 90 Millionen 30.000 Euro fand die Tageszeitung DM (46 Mio. Euro) waren ursprünglich „Mannheimer Morgen“ heraus. (wb)

Viel Beton wurde im Ludwigshafener Hauptbahnhof verbaut – der ist jetzt spröde.

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Das Allerletzte

Neu: 3. Klasse in bayerischen Zügen Ab 2011 flächendeckend in Oberfranken / Probleme bei Tarifgestaltung

Der Freistaat Bayern übernimmt eine bestellt werden, bekommen fünf statt nur Vorreiterrolle bei dem Ziel, die 1956 ab- vier Sitze pro Reihe mit der Zielbreite geschaffte 3. Wagenklasse bei der Bahn von 44 cm. Zusammen mit dem engen wieder einzuführen. Der Pilotversuch Abstand der Rückenlehnen passen in die- beim „Dieselnetz Nürnberg“ verläuft in- se Triebwagen dann 101 Sitze statt der zwischen nach Anlaufschwierigkeiten er- bisher gewohnten 71 Sitze in der 2. Klas- folgreich. Der Fahrgastverband PRO se. BAHN hat erfahren, dass in Kürze die So wie die Fahrgäste in der 1. Wagen- neuen LINT-Triebwagen auch offiziell klasse heute schon die 1,5-fache Fläche als 3. Wagenklasse bezeichnet werden der 2. Klasse genießen, wird dann künftig sollen. Bisher fahren sie noch irritierend auch der „Komfort-Abstand“ zwischen 2. mit einer großen „2“ neben den Türen. und 3. Klasse sein. Probleme sieht der Freistaat Bayern noch bei der tariflichen Umsetzung: Da es die 3. Klasse frühestens in 10 bis 15 Jahren wieder flächendeckend geben wird, kann man noch keine landesweiten 3. Klasse-Fahrscheine anbieten. Es wird daher (analog zum 1. Klasse-Zuschlag) über 3. Klasse-Abschläge nachgedacht: Diese sollen gegen Vorzeigen blauer Flecken oder beschädigter Gepäck- und Kleidungsstücke an speziellen Bahn- Innen eng im LINT (Foto: MdE) LowService-Schaltern ausgezahlt wer- den. (Pressemitteilung von PRO BAHN Durch weniger Komfort und engere am 1. April 2009) Sitzreihenabstände konnte in den Nürn- berger Dieseltriebwagen der Baureihe 648 die Zahl der Sitzplätze schon um etwa 10 Prozent auf 136 gesteigert wer- den. Die 3. Klasse-Kriterien sind aber noch nicht erfüllt, da die Sitze noch die gewohnte Breite von 50 cm aufweisen. Das Endziel wird erst ab 2011 beim „Dieselnetz Oberfranken“ erreicht: Die

39 fabrikneuen Regioshuttles der Bau- LINT-Triebwagen (Foto: Deutsche Bahn) reihe 650, die für die Strecken zwischen Lichtenfels, Weiden und Ebermannstadt

34 Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 PRO BAHN - Adressen und Spendenkonten PRO BA HN e. V. Hau pts tadt büro PRO BAHN in Osthessen Friedrichstr. 95 (PB 98) Thomas Bayer 10117 Be rlin Roter Weg 5 Tel.: (030) 2818 1742 36163 Poppenhausen Fa x: (030) 2096 2586 Tel./Fax: (0 66 58) 91 86 03 www.pro-bahn.de E-Mail: Für Adressänderungen: [email protected] E-Mail: [email protected] PRO BAHN Regionalverband Großraum PRO BAHN Landesverband Hessen e. V. Frank furt am Main e. V. Landesvorsitzender Hermann Hoffmann Regionalvorsitzender Helmut Lind Postfach 11 14 16 Holzweg 17 60049 Frankfurt a.M. 61440 Oberursel www.pro-bahn.de/hessen Tel. (0 61 71) 46 28 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner für Radio und Fernsehen Dr. Martin Schmidt PRO BAHN Regional ver band Tel./Fa x (0 69) 37 56 24 88 Starkenburg e. V. tagsüber Tel. (0 69) 7 98 - 2 91 71 Regionalvorsitzender Dr. Gottlob Gienger E-Mail: [email protected] Berliner Str. 32 64807 Dieburg PRO BAHN in Nordhessen Tel. (0 60 71) 2 43 60, Fax 8 17 60 Hermann Hoffmann E-Mail: [email protected] Am Juliusstein 18 www.pro-bahn.de/starkenburg 34130 Kassel Tel. (0 5 61) 6 71 79 PRO BAHN Regional ver band e-Mail: [email protected] Rhein-Neckar Regionalvorsitzender Andreas Schöber PRO BAHN in Mittelhessen Holbeinstraße 14 Nils Kahl 68163 Mannheim Nieder Weisel, Butzbacher Straße 31 Tel. (06 21) 41 19 48 oder (01 74) 5 85 62 63 35510 Butzbach E-Mail: [email protected] Tel. (0 60 33) 92 44 11 www.pro-bahn.de/rhein-neckar E-Mail: [email protected]

Bankverbindung (Spendenkonten): Landesverband Hessen e. V.: Konto 695831-605 bei der Postbank Ffm (BLZ 500 100 60); Kontoinhaber Holger Kötting Landesverband Baden-Württemberg e. V.: Konto 2035261 bei der Vo lksbank Pforzheim (BLZ 666 900 00) Regionalverband Großraum Frankfurt e. V.: Konto 1113091 bei der Sparda-Bank Frankfurt (BLZ 500 905 00) Regionalverband Starkenburg e. V.: Konto 571300 bei der Volksbank Darmstadt (BLZ 508 900 00)

Alle Spenden sind steuerlich absetzbar!

Fahrgastzeitung Nr. 74, Mai – Juni 2009 35 PRO BAHN - Termine

Allgemeine Termine: Mo 1.6. Redaktionsschluss der Fahrgastzeitung PRO BAHN Hessen, Heft Juli-August. Bitte alle Beiträge und Fotos an die Regional-Redakteure schicken (siehe S.2). PRO BAHN in Nordhessen: Mi 27.5. 19.30 Uhr: Treffen im Umwelthaus Wilhelmstraße 2, Kassel Mi 24.6. (jeden letzten Mittwoch im Monat) Regionalverband Großraum Frankfurt am Main e. V.: Mo 4.5. 18.30 Uhr: Monatstreff des Regionalverbandes Frankfurt im Bürgerhaus Gut- leut, Rottweiler Straße 32, Raum 2 (fünf Fußminuten vom Hauptbahn- hof/Südseite). Referat von K. Nieft: „Bahnpreise – und wie sie zustande kom- men“. Mo 8.6. 18.30 Uhr: Monatstreff in der Brasserie am Rathausplatz (Stadthalle), Rat- hausplatz 2, Kolleg 1 in Oberursel (Bushaltestelle Rathaus der Linien 252, 261 und 41 oder Fußweg vom Bahnhof, sieben Minuten). Referat von Wilfried Staub: „Die Erstellung eines Fahrplans am Beispiel der Linie 261 und eines Schnellbusses Bad Homburg – Flughafen“. Geänderter Tag und Ort! Mo 6.7. 18.30 Uhr: Regionalmitgliederversammlung mit Neuwahl des Vorstandes im Bürgerhaus Gutleut, Raum 2. Für den Ferienmonat August ist kein fester Termin vorgesehen. Es ist aber be- absichtigt, eine Begehung verkehrstechnisch interessanter Gebiete vorzuneh- men. Nähere Informationen auf der Homepage des Regionalverbandes oder telefonisch. Regionalverband Starkenburg e. V.: Mi 27.5. 18.30 Uhr: Monatliches Arbeitstreffen des RV Starkenburg, Vereinsgaststätte "Grün-Weiß" in der Waldkolonie (Dornheimer Weg 27, Darmstadt, 15 Minuten Fußweg ab Hauptbahnhof oder mit Linie F bis Hst. Rodensteiner Weg) (18.30-19.00 Uhr: informeller Teil, 19.00-21.00 Uhr: Tagesordnung). Mi 24.6. 18.30 Uhr: Monatliches Arbeitstreffen des Regionalverbandes Starkenburg in der Vereinsgaststätte "Grün-Weiß" in der Waldkolonie. Regionalverband Rhein-Neckar: Do 14.5. 19.30 Uhr: Monatstreffen des Regionalverbands Rhein-Neckar im Umwelt- zentrum Mannheim, Käfertaler Straße 162. Termin wegen Christi Himmelfahrt um eine Woche vorverlegt! Do 18.6. 19.30 Uhr: Monatstreffen des Regionalverbands Rhein-Neckar im Braustü- berl, Bergheimer Str. 91 in Heidelberg. Sonstige Termine Do, 14.5. 20.00 Uhr: Arbeitstreffen der IG PRO SCHIENE Weschnitztal-Überwaldbahn im Gasthaus „Zur Kreuzgasse“ in Ober-Waldmichelbach.