nach der letzten, sehr turbulenten Sitzungswoche dieser Legis- laturperiode sind wir jetzt in der Sommerpause. Für mich sehr ungewohnt, ohne Wahlkampfvorbereitungen. Dieser Newsletter lässt noch einmal Revue passieren über die Bilanz unserer Regierungsbeteiligung 2017 bis 2021. Wir haben viel erreicht, auch wenn wir nicht alles unsere Forderungen durch- setzen konnten. Die SPD kämpft für den Zusammenhalt in der Gesellschaft, erst recht bei der Bewältigung der Corona-Krise. Und wir stellen die richtigen Weichen für die Zukunft mit dem Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2022 und der Fi- nanzplanung bis 2025. Mit der Verabschiedung des Lieferkettengesetzes im Juni 2021 haben wir, gegen den Widerstand weiter Teile der Union, eines der wichtigsten und schwierigsten Gesetzesvorhaben in dieser Legislaturperiode auf den Weg gebracht.

Sehr spannende Termine und Reisen habe ich in meiner Funktion als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages wahrgenommen. So habe ich z.B. in der MDR-Talkshow „Fakt ist“ mit weiteren, sehr inte- ressanten Gästen aus Politik und Wirtschaft über die Herausforderungen der digitalen Modernisierung in Deutschland diskutiert. Besonders beeindruckt haben mich die verschiedenen Stationen der Danzig- Reise Anfang Juni 2021, gemeinsam mit meiner Bundestagskollegin . Der Stiftung Le- sen bin ich als neues Kuratoriumsmitglied beigetreten. Mitte Juni folgte die nächste Etappe meiner Tour durch Ostdeutschland. Diesmal ging es nach Chemnitz, Altenburg, Schmölln, Erfurt und Weimar. In Pots- dam durfte ich anlässlich der Feier zum 30. Jahrestag der Gründung des Landesverbandes der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung, die Festrede halten.

Dank der gelockerten Corona-Regeln konnte ich wieder Termine vor Ort im Wahlkreis wahrnehmen. Un- ter anderem traf ich den Neuruppiner Künstler Jens Kanitz. Zwei seiner Werke wurden, auf meinen Vor- schlag als Vizepräsidentin für die Kunstsammlung des Deutschen Bundestages angekauft. Weitere Stati- onen waren das Gutshaus Blankenberg, die Heiligengrabkapelle, ein Besuch von Anett Jura und Oliver Hermann, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Prignitz und dem FSV Veritas Wittenberge. Es hat mich sehr gefreut, dass dies zum Abschluss meiner Abgeordnetentätigkeit noch einmal möglich war.

Ich wünsche euch allen einen schönen Sommer, vor allem aber viel Kraft und Gesundheit für den bevor- stehenden Wahlkampf!

Vor dreieinhalb Jahren hat die SPD-Bundestagsfraktion erneut Regierungsverantwortung übernommen. Geprägt wird unsere Arbeit seit März 2020 von der Corona-Pandemie. Im Rückblick können wir deshalb froh sein, mehr als 60 Prozent unserer Koalitionsverspre- chen in den ersten 18 Monaten bereits abgearbeitet oder angepackt zu haben.

© Olaf Kosinsky (kosinsky.eu). Und auch in der Corona-Krise war es die SPD-Bundestagsfraktion, die Lizenz: CC BY-SA 3.0-de. an vorderster Stelle dafür gearbeitet hat, dass unser Land vergleichs- weise gut durch diese Krise kommt. Vor allem namentlich zu nennen sind hier unsere Ministerinnen und Minister , und . Wir haben die Menschen vor Massenarbeitslosigkeit geschützt und mit dem krisenerprobten Kurzarbeitergeld, milliardenschweren Hilfs- paketen für Unternehmen und einem Konjunkturprogramm auf Rekord- niveau unsere Volkswirtschaft in schweren Zeiten stabilisiert. Die Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes, die Wahrung der finan- ziellen Handlungsfähigkeit der Städte und Gemeinden und der Schutz des Sozialstaates in diesen schwierigen Zeiten trägt eindeutig unsere, . All dies mussten wir unserem Koaliti- © Wolfgang Kumm/dpa. sozialdemokratische Handschrift onspartner mit Überzeugungskraft und Beharrlichkeit abringen. Nicht überall konnten wir uns durchsetzen. Aber wir sind die politische Kraft, die für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft kämpft. Die Sozialdemokratie überlässt die Zukunft nicht allein den Kräften der Märkte, wir investieren in den Wohlstand von morgen. Wir schützen die Menschen vor den Risiken der Veränderungen und bieten ihnen Chancen. Niemand darf zurückbleiben! Unsere jetzt vorliegende Bilanz beweist, wir haben nicht nur versprochen, sondern auch

gehalten: © Thilo Rückeis.

• Entlastung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern durch Senkung von Steuern und Abgaben und Abschaffung des Soli • Stärkung der Arbeitnehmerrechte • Neue Chancen für Beschäftigte und Langzeitarbeitslose • Unterstützung von Familien • Investitionen in Bildung, Betreuung und bezahlbaren Wohnraum • Rentenniveau stabil gehalten • Grundrente für Menschen mit geringen Löhnen, die ein Leben lang gearbeitet haben • Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung und Situation in der Pflege mit höheren Löhnen für Pflegekräfte

• Ambitioniertes und soziales Klimaschutzprogramm • Ausstieg aus der Kohle • Höhe der Einsparung von Treibhausgas in den nächsten Jahren verbindlich festgeschrieben • Investitionen in erneuerbare Energien, in die Mobilitätswende und schnelles Internet • Investitionen in Forschung und Entwicklung als wichtige Grundlagen für Innovationen und eine nachhaltige Zukunft • Zusammenhalt in Europa, Politik für den Frieden in der Welt • Starker Rechtsstaat • Einwanderung steuern, Integration stärken • Gegen Hass und Hetze, Spaltung unserer Gesellschaft und Gefährdung unserer Demokratie Die verlinkte Bilanzbroschüre gibt einen Überblick über das Erreichte und über unsere Werte und Überzeugungen. Zusammenhalt und Zukunft bleiben die entscheidenden Richtwerte unserer, sozialde- mokratischen Politik.

Wir stellen die richtigen Weichen für den weiteren Weg aus der Corona-Krise mit dem Ende Juni 2021 vorgelegten Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2022 und der Finanzplanung bis 2025:

• Weitere 7 Mrd. Euro für Unternehmens- hilfen und den Kulturfonds • Zuschuss an den Gesundheitsfonds in Höhe

von 7 Mrd. Euro zur Stabilisierung der © pixabay. Beiträge an die Sozialversicherungen • 1,2 Mrd. Euro für das Programm Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche • Zusätzliche 8 Mrd. Euro für das Sofortprogramm Klimaschutz • 1,6 Mrd. Euro im Jahr 2022 für das Sondervermögen „Digitale Infrastruktur“ – damit werden ins- gesamt 6,5 Mrd. Euro für den Digitalpakt Schule bereitgestellt • 19,2 Mrd. Euro für Verkehrsinvestitionen (Straße, Schiene, Wasserstraße) • 1 Mrd. Euro ab 2022 als Beteiligung an den Aufwendungen der Sozialen Pflegeversicherung • 12,4 Mrd. Euro mehr für das Bundesfamilienministerium (+9,4 Prozent)

Wie zum Ende der Legislaturperiode üblich, wird das parlamentarische Verfahren zur Aufstellung des Haushalts 2022 vor der Bundestagswahl im September 2021 nicht abgeschlossen werden. Die neue Bundesregierung wird einen aktualisierten Entwurf erstellen und dem Deutschen zur Beratung zuleiten.

Am 11. Juni 2021 wurde das Lieferkettengesetz im Deutschen Bundestag und danach auch im Bundesrat verabschiedet. Hierzu habe ich auf Einladung der FES, Landesbüro Brandenburg, am 23. Juni 2021 einen Impuls gegeben. Wir haben mit der parlamentarischen Einigung eines der wichtigsten und schwierigsten Gesetzesvorhaben dieser Legislaturperiode abgeschlossen, gegen den Widerstand großer Teile der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Hier die wichtigsten Punkte:

• Sorgfaltspflicht mit Rechtssicherheit für Unternehmen zur weltweiten Wahrung und Achtung von Men- schenrechten in der gesamten Liefer- und Wertschöpfungskette (Geschäftsbeziehungen und Produktions- weisen der Zulieferer inklusive) • Verstöße prüfen und wirksame Schritte zur Abhilfe und Prävention ergreifen • Bis Ende 2023 Unternehmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten, ab 2024 ab 1.000 Beschäftigte • Hohe Bußgelder bei Verstößen (bis hin zu Millionenhöhe je nach Unternehmensgröße und Ausschluss von öffentlichen Aufträgen bis zu 3 Jahren) • Klagen von Betroffenen bei deutschen Gerichten über Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften • Anwendungsbereich auch bei ausländischen Unternehmen mit Sitz in Deutschland • Miteinbeziehung von Betriebsräten und Beteiligung des Wirtschaftsausschusses • Staatliche Kontrollbehörde BAFA (Bundesamt für Wirtschaft undAusfuhrkontrolle) Hintergrund: Die Bundesregierung hatte 2016 den Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschen- rechte ins Leben gerufen, um die Leitprinzipien der Vereinten Nationen für die menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten für deutsche Unternehmen umzusetzen. Dabei wurden spezifische Handlungsanlei- tungen für die Praxis erstellt auf Basis der freiwilligen Selbstverpflichtung. Aber bislang kommt nur ein Fünftel aller in Deutschland ansässigen Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten seiner Sorgfalts- pflicht nach. Deshalb sah der Koalitionsvertrag 2018 vor, ein entsprechendes nationales Gesetz zu ver- abschieden und sich auch auf europäischer Ebene für verbindliche Regelungen einzusetzen. Denn wir stehen als größte Volkswirtschaft Europas und drittgrößter Warenimporteur und -exporteur weltweit in besonderer Verantwortung. Ähnliche gesetzliche Regelungen gibt es bereits in Großbritannien (2015), in Frankreich (2017) und in den Niederlanden (2019). Kritik: • Wettbewerbsnachteile für deutsche Unternehmen, Überregulierung (Unionund Wirtschaft) • Keine gleichen Rahmenbedingungen für alle Firmen, Kreis zu weit gefasst (Bündnis 90/Grüne) • Verantwortung der Firmen nur für direkte Vertragspartner, keine zivilrechtliche Haftung (Linke) • Klassischer Kompromiss, Gesetz ohne Krallen und Zähne (Opposition) Fazit: Wir müssen den Kreis der beteiligten Unternehmen erweitern, die zivilrechtliche Haftung mit hin- einnehmen und sicherstellen, dass bei allen Gliedern der Lieferkette die menschenrechtliche Sorgfalts- pflicht eingehalten wird. Die Europäische Union als Staatengemeinschaft und größter globaler Binnen- markt muss mit einem starken Gesetz gleiche Wettbewerbschancen in Europa schaffen und weltweit ein Zeichen zu setzen im Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung.

In Dresden war ich am 17. Mai 2021 bei Moderator Andreas Rook in der MDR-Talkshow „Fakt ist!“ zu Gast. Dort diskutierte ich mit Achim Berg, Präsident des Digitalverbandes Bitkom, meinem Abgeordne- tenkollegen Alexander Krauß, René Lang, Busunternehmer aus dem Erzgebirgskreis, und Johannes Barke von der Europäischen Kommission über das Thema „Die Corona-Bürokratie - Scheitert Deutsch- land am Krisenmanagement?“.

Auch wenn ich der Meinung bin, dass wir in Deutschland mit unserer leistungsfähigen Verwaltung immer gut gefahren sind, habe ich die Meinung vertreten, dass die Corona-Krise unseren Rückstand bei Digitalisierung und moderner Verwaltung offengelegt hat. Die Lösungen liegen auf dem Tisch: Zum Beispiel mit dem Online-Zugangsgesetz und den Regelungen zur Registermodernisierung haben wir wichtige Grundlagen für eine modernere Bürokratie geschaffen.nd U der Normenkontrollrat gibt uns regelmäßig wichtige Empfehlungen für eine effizientere Verwaltung an die Hand. Nun müssen wir für eine effektive Umsetzung sorgen. Deswegen meine Forderung: Der Deutsche Bundestag sollte in der nächsten Wahlperiode mit Hilfe einer Enquete-Kommission den öffentlichen Druck im Hinblick auf die Modernisierung der Verwaltung erhöhen.

© Kai Lingen.

Vom 1. bis zum 3. Juni 2021 habe ich gemeinsam mit meiner Abgeordnetenkollegin Marianne Schieder die polnische Ostseemetropole Danzig besucht. Auf der Reise haben wir mit dem Europäischen Zentrum der Solidarität (ECS) und dem Museum des 2. Weltkriegs zwei herausragende Museums- projekte besucht, die für ähnliche Vorhaben in Deutschland beispielhaft sein können. Das ECS zeigt, wie den friedlichen Revolutionen von 1989 auf eine Weise gedacht werden kann, die die Erinnerung an die Geschichte mit Lehren für die Zukunft verbindet und auch bei der jungen Generation das Bewusstsein für den Wert der Demokratie schärft. Einen solchen Ort wünsche in mir auch für meine Geburtsstadt !

Sehr beeindruckt haben mich die Treffen mit dem ehe- maligen polnischen Staatspräsidenten und Friedens- nobelpreisträger Lech Walesa und der Danziger Stadt- präsidentin Aleksandra Dulkiewicz, die für den Kampf unterschiedlicher polnischer Generationen für die Demokratie stehen. Beide Gesprächspartner haben deutlich gemacht, welch große Hoffnungen viele Polen in Deutschland setzen, wenn es um die Bewahrung demokratischer Werte in Europa geht. © Kai Lingen.

© Kai Lingen.

Am 8. Juni 2021 bin ich auf der Stiftungsversammlung als neues Mitglied in das Kuratorium der Stiftung Lesen aufgenommen worden. Die Stiftung steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Ihr Ziel ist es, in der Gesellschaft das Bewusstsein dafür zu stärken, dass Lesekompetenz die Basis für Bildung und ein selbstbestimmtes Leben ist. Dabei konzentriert sie sich vor allem auf Kinder, Jugendliche und deren Familien, die in einem bildungsbenachteiligten Umfeld leben. Ich freue mich sehr, hierzu in Zukunft einen Beitrag leisten zu können! www.stiftunglesen.de

Vom 16. bis zum 18. Juni 2021 führte mich die nächste Etappe meiner Tour durch Ostdeutschland nach Chemnitz, Altenburg, Schmölln, Erfurt und Weimar.

In Chemnitz erklärte der Zeitzeuge Peter Christi- an Bürger mir und meinem Abgeordneten- kollegen Detlef Müller, wie in der Gedenkstätte Kaßberg-Gefängnis künftig an die schreckliche Geschichte dieses Ortes erinnert werden soll. Mit Oberbürgermeister Sven Schulze und den Organisatoren der Kulturhauptstadt 2025 diskutierte ich die spannenden Entwicklungsper- spektiven der Stadt. Beeindruckt war ich von Frank Theeg, dem Geschäftsführer des StartUp- Netzwerks Q-Hub und seinem Plädoyer für einen neuen Gründergeist in Ostdeutschland.

In Thüringen habe ich mich dann in Schmölln mit der örtlichen Bundestagsabgeordneten im Freizeitbad Tatami davon überzeugt, wie Bundesmittel mit überregionaler Wirkung sinnvoll genutzt werden können. In Altenburg war ich begeistert davon, wie sich Jugendliche im FACK e.V. mit einem eigenen Budget darum kümmern, dass die Stadt für ihre jungen Bewohner attraktiver wird. Und in Bad Köstritz ist das örtliche Chemiewerk ein Beispiel dafür, wie DDR-Betriebe zum Wohl einer ganzen

© Kai Lingen. Region mit den richtigen Investoren erhalten und zukunftsfest gemacht werden konnten.

Zum Abschluss meiner Reise habe ich mit meinem Abgeordnetenkollegen in Erfurt bei dem Verein Kontakt in Krisen erfahren, welche tiefen Spuren die Corona-Krise bei den Schwächsten unserer Gesellschaft hinterlassen hat. Oberbürgermeister Andreas Bausewein zeigte uns mit der Bundesgartenschau ein Projekt, von dem die Stadt lange profitieren wird. In Weimar freute ich mich bei einem Rundgang durch das Haus der Weimarer Republik darüber, dass der ersten deutschen Demokratie endlich die Anerkennung zuteil wird, die sie seit langem verdient hat. © Kai Lingen.

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Am 21. Juni 2021 habe ich in Potsdam bei der Feier zum 30. Jahrestag der Gründung des Landesverbandes Brandenburg der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung die Festrede gehalten.

Darin habe ich daran erinnert, dass die Mütter und Väter des Grundgesetzes die richtigen Schlüsse aus dem Scheitern der Weimar Republik gezogen haben. Auch wenn die über Jahrzehnte stabile Demokratie des Grundgesetzes nicht in der Krise ist, steht sie heute doch vor großen Herausforderungen. Ein sich veränderndes Parteiensystem, zunehmender Druck ihrer Gegner und © Kai Lingen. eine spürbare Distanz vieler Ostdeutscher sind Herausforderungen, bei deren Bewältigung die politische Bildung eine wichtige Rolle spielen muss.

Schließlich habe ich betont, dass wir auch immer wieder unsere Sinne für den Wert unserer Demokratie schärfen müssen. Die neu gegründete Stiftung Orte der Demokratiegeschichte kann hier einen Beitrag leisten. Dabei muss perspektivisch auch Leipzig angemessen zur Geltung kommen.

Am 23. Juni 2021 habe ich als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages die Kommission zur Reform des Bundeswahlrechts und zur Modernisierung der Parlamentsarbeit konstituiert, über deren Einsetzung der Bundestag zuvor entschieden hatte.

Wichtigste Aufgabe der Kommission ist es, Empfehlungen für eine Reform des Wahlrechts zu erarbeiten, die eine weitere Vergrößerung des Bundestages verhindern sollen. Ich habe darauf hingewiesen, dass die Wahlkreise nicht beliebig vergrößert werden können, wenn man den Austausch zwischen Wählern und Gewählten nicht gefährden will.

Darüber hinaus soll sich die Kommission mit Fragen wie der Absenkung des Wahlalters, der Dauer der Legislaturperiode und der gleichberechtigten Vertretung von Frauen in den Parlamenten befassen. Außerdem soll sie Vorschläge zur Modernisierung der Parlamentsarbeit entwickeln. Hierzu gehört zum Beispiel die Frage, wie die Möglichkeiten der Digitalisierung im Bundestag effektiver genutzt werden können.

Dank der gelockerten Corona-Regeln konnte ich endlich wieder mehr Orte im Wahlkreis besuchen. Gemeinsam mit unserer Kandidatin für die Bundestagswahl Wiebke Papenbrock war ich in Neuruppin, Blankenberg und Heiligen-grabe unter- wegs.

Campus Gesundheit & Soziales Neuruppin

Einer lange schon ausgesprochenen Einladung folgend, starteten wir mit dem Besuch des Campus Gesundheit & Soziales Neuruppin. Hier werden u.a. Ausbildungsgänge für Erzieher*innen, Pflege- fachkräfte und Altenpflegehelfer*innen angeboten. Mit der Schulleiterin der Pflegeschule Christina Salewski, Katrin Seidel, Koordinatorin Fort- und Weiterbildungsakademie und einem Azubi im 1. Lehrjahr sprachen wir über die Generalisierung der Ausbildung, Schwierigkeiten mit der Digitalisierung und die Herausforderungen © Franziska Pagel. der Corona Zeit.

© Franziska Pagel.

Gut Blankenberg

Das Gut Blankenberg hat jüngst die Zusage für Fördermittel zur Sanierung der Fassade in Höhe von 129.899 € aus dem Denkmal- schutzsonderprogramm X erhalten. Ich habe das Projekt unterstützt und es war schön zu sehen, wie Tobias Leipprand und Edward Velasco mit viel Mut, Manpower und einer Vision das Gut aus dem Dornröschenschlaf geweckt haben. Das Dach ist neu gedeckt, die Fenster denkmalgerecht aufgearbeitet oder erneuert, die Außen- anlagen sind von Betonresten befreit und hunderte Bäume und Büsche wurden gepflanzt. Der mit viel Liebe angelegte Bauerngarten ist bereits ein echtes Highlight. Die Innenräume im Rohbauzustand lassen erahnen, welchen Charme das Gutshaus einst versprühte - besonders der historische Tanzsaal ist zauberhaft. Das Gutshaus soll nach Fertigstellung der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen als offener Ort für Tagungen und Workshops mit Gästezimmern genutzt werden. Ein tolles Haus! Ich habe den Eigentümern versprochen wieder zu kommen wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind.

© Franziska Pagel. © Franziska Pagel. © Franziska Pagel.

© Franziska Pagel.

Klosterstift zum Heiligengrabe

Auf einer schattigen Wiese hinter der Heiliggeistkapelle empfingen uns Äbtissin Dr. Erika Schweizer, Restaurator Jochen Hochsieder und Bauprojektleiterin Eileen Marten um über den aktuellen Zustand der Kapelle zu informieren. Herr Hochsieder begleitet die Restaurierungen des Stiftsgeländes schon seit den frühen 90er Jahren und fesselte uns mit seinen Ausführungen zum Ensemble. Die 1512 geweihte Heiliggrabkapelle wurde 1903/04 umgestaltet. Die beeindru- ckenden Ausmalungen im Innenraum müssen dringend gesichert werden, bevor die Farbe von der Wand bröckelt. Heizungs- und Elektroanlage bedürfen einer Erneuerung. Dafür werden dank meiner Unterstützung aus dem Denkmal- schutzsonderprogramm X Fördermittel in Höhe 157.500 € zur Verfügung gestellt. Damit kann dann die einzige Kapelle ihrer Art in Norddeutschland wieder für Andachten, Konzerte und Lesungen genutzt werden. © Franziska Pagel.

© Franziska Pagel.

Als Vizepräsidentin durfte ich einen Vorschlag in den Kunstbeirat einbringen und habe mich für den Neuruppiner Künstler Jens Kanitz entschieden. Zwei seiner Arbeiten aus der Ruppin-Saga werden für die Kunstsammlung des Deutschen Bundestages angekauft. Ich freue mich für Jens Kanitz und bin stolz, dass ein Künstler aus meinem Wahlkreis nun in der renom- mierten Kunstsammlung vertreten ist. So wandert buchstäblich ein Stück Ostprignitz-Ruppin nach Berlin. Seit 1976 erwirbt der Deutsche Bundestag regelmäßig Kunstwerke, die den Abgeordneten für ihre Büros zur Verfügung gestellt werden. Dafür © Franziska Pagel. steht jährlich ein fester Ankaufsbetrag zur Verfügung. Das Augenmerk liegt nach wie vor auf zeitgenössischer Kunst und der Förderung lebender Künstler. Die Kunstsammlung des Deutschen Bundestages umfasst zurzeit circa 5.100 Werke. Jens Kanitz ist 1969 in Neuruppin geboren und dort fernab der großen Kunstzentren als bildender Künstler und Kunsttherapeut tätig. Sein großes Thema ist diemwandlung U und Umgestaltung von vorgefundenem Material. Dies wird besonders deutlich anhand der beiden eingereichten Blätter „Gentzrode/Waldhabichtskraut“ und „Wittstocker Chaussee/kleinblättrige Linde“ der Ruppin-Saga. Diese "Herbarien" bestehen aus doppelseitigen Blättern mit 100 Jahre alten gepressten Pflanzen, Gräsern, Blüten, die der Künstler vor einiger Zeit auf einem Dachboden fand. Kanitz fügt Momente unserer Zeit mit Eisenchlorid, Sprühlack, Tusche, Wachs, eigene Fotos per aufwendigem Transferdruck hinzu und haucht den alten Blättern auf diese Weise neues Leben ein. Wer dieses Konvolut einst akribisch hergestellt hatte, ist bis auf den Nachnahmen Dittmann, der auf den Blättern verzeichnet ist, unbekannt. Es sind noch längst nicht alle Blätter verbraucht, Jens Kanitz arbeitet neben vielen anderen Projekten weiter daran. Beim Atelierbesuch durfte ich sowohl die unbearbeiteten Blätter als auch die fertigen Arbeiten bewundern.

© Kai Lingen.

Es lebe der Sport - Besuch des FSV Veritas Wittenberge Auch die Wassermassen von oben haben mich und die SPD- Fraktion im Bundestag am 30. Juni nicht davon abgehalten in der schönen Fontanestadt Neuruppin mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen, über das Erreichte zu berichten und Sorgen und Nöte anzuhören. Einige Probleme konnten vor Ort gelöst werden und an den anderen bin ich dran. Immer die Menschen und unsere Gemeinschaft im

Fokus. © Franziska Pagel.

Auch die Bundestagskandidatinnen Wiebke Papenbrock und Sonja Eichwede statteten einen Besuch ab.

Schön wars und der Regen ein Segen für die Natur.

© Franziska Pagel.

© Franziska Pagel.

Besuch der Bürgermeisterin der Stadt Perleberg Frau Annett Jura Pünktlich um halb zehn begrüßte uns Anett Jura, Bürgermeisterin der Stadt Perleberg in ihren Räumen im Perleberger Rathaus. Ich wurde mit einem schönen Abschiedsgeschenk, eine Kaffeetasse und dazu brasilianischer Kaffee, der in der Prignitz gebrannt wird, herzlich überrascht.

Anschließend besuchten wir die Senfmanufaktur. Der Perleberger Senf kommt nun auch wieder aus Per- leberg. Das Produkt kehrt in mehreren Sorten zurück an den Geburtsort. Und wir haben uns von der Qualität mittels Verkostung überzeugt - ein regionales Spitzenprodukt erster Güte.

Als nächstes gingen wir ins Stadt- und Regionalmuseum Perleberg. Bereits 1905 eröffnet, bewahrt es die Stadtgeschichte Perlebergs, die Ur- und Frühgeschichte und die Geschichte des ländlichen Leben. Jedes Mal aufs Neue fasziniert ein neuer Aspekt der Sammlung.

© Sabine Schläppi. © Sabine Schläppi. © Sabine Schläppi.

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Wirtschaftsförderung Prignitz Um elf begrüßte uns der Geschäftsführer der Wirtschaftsfördergesellschaft mbH Herr Uwe Büttner in seinen Räumen. Mit dabei war auch der Leiter der Geschäftsbereiches II des Landkreises Prignitz, Herr Andreas Ditten.

Die Wirtschaftsfördergesellschaft Prignitz mbH wurde am 24. Juni 1992 als „non-profit“ arbeitendes Dienstleistungsunternehmen gegründet und hat ihren Sitz in Wittenberge.

Allgemeines Unternehmensziel ist die Stärkung der Wirtschaftskraft im Landkreis. Außerdem wird die Schaffung neuer und den Erhalt bestehender Arbeitsplätze fokussiert und Investoren bei der Wahl des Standortes sowie über Fördermöglichkeiten und Finanzierungsfragen beraten.

Wir wurden informiert über die Unternehmen und Firmen, die sich in den letzten Jahren hier angesiedelt haben, was für Produkte es hier alles gibt und welche Potentiale der Landkreis hat.

In Verbundenheit zu Wittenberge Bevor wir in die schönen Räume von Dr. Oliver Hermann, Bürgermeister der Stadt Wittenberge durften, gab es noch eine kleine Überraschung vor dem Rathaus. Der alteingesessene Fotograf Herr Podiebrad aus Wittenberge übergab mir ein drei- teiligen Bildband von Wittenberge, dass ich in die

Bibliothek des Deutschen Bundestages überbringen © Sabine Schläppi. soll.

Außerdem bekam ich von Oliver Hermann als Ab- schiedsgeschenk ein wunderschönes Bild des Wittenberger Rathauses.

In den schönen Räumen des Bürgermeisters haben wir dann noch einmal die vielen schönen Jahre der ganz tollen Zusammenarbeit Revue passieren las- sen.

© Sabine Schläppi.

Es lebe der Sport - Besuch des FSV Veritas Wittenberge Auch dem FSV Veritas Wittenberge konnte ich nach langer Zeit einen Besuch abstatten. Herzlich wurde ich vom Vereinspräsidenten Arndt Leeke und seinem Stellvertreter Marcel Elverich empfangen. Im letz- ten Jahr hatte ich maßgeblichen Einfluss über die Vergabe von rund 1,2 Millionen Euro für den Ausbau des Ernst-Thälmann-Stadions in Wittenberge. Nun wollte ich sehen wie es voran geht. Auch über das Vereinsleben während der Pandemie haben wir uns alles erzählen lassen, denn der Punkspielbetrieb ging erst Ende Juni wieder los.

© Sabine Schläppi.

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