Newsletter Lässt Noch Einmal Revue Passieren Über Die Bilanz Unserer Regierungsbeteiligung 2017 Bis 2021
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nach der letzten, sehr turbulenten Sitzungswoche dieser Legis- laturperiode sind wir jetzt in der Sommerpause. Für mich sehr ungewohnt, ohne Wahlkampfvorbereitungen. Dieser Newsletter lässt noch einmal Revue passieren über die Bilanz unserer Regierungsbeteiligung 2017 bis 2021. Wir haben viel erreicht, auch wenn wir nicht alles unsere Forderungen durch- setzen konnten. Die SPD kämpft für den Zusammenhalt in der Gesellschaft, erst recht bei der Bewältigung der Corona-Krise. Und wir stellen die richtigen Weichen für die Zukunft mit dem Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2022 und der Fi- nanzplanung bis 2025. Mit der Verabschiedung des Lieferkettengesetzes im Juni 2021 haben wir, gegen den Widerstand weiter Teile der Union, eines der wichtigsten und schwierigsten Gesetzesvorhaben in dieser Legislaturperiode auf den Weg gebracht. Sehr spannende Termine und Reisen habe ich in meiner Funktion als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages wahrgenommen. So habe ich z.B. in der MDR-Talkshow „Fakt ist“ mit weiteren, sehr inte- ressanten Gästen aus Politik und Wirtschaft über die Herausforderungen der digitalen Modernisierung in Deutschland diskutiert. Besonders beeindruckt haben mich die verschiedenen Stationen der Danzig- Reise Anfang Juni 2021, gemeinsam mit meiner Bundestagskollegin Marianne Schieder. Der Stiftung Le- sen bin ich als neues Kuratoriumsmitglied beigetreten. Mitte Juni folgte die nächste Etappe meiner Tour durch Ostdeutschland. Diesmal ging es nach Chemnitz, Altenburg, Schmölln, Erfurt und Weimar. In Pots- dam durfte ich anlässlich der Feier zum 30. Jahrestag der Gründung des Landesverbandes Brandenburg der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung, die Festrede halten. Dank der gelockerten Corona-Regeln konnte ich wieder Termine vor Ort im Wahlkreis wahrnehmen. Un- ter anderem traf ich den Neuruppiner Künstler Jens Kanitz. Zwei seiner Werke wurden, auf meinen Vor- schlag als Vizepräsidentin für die Kunstsammlung des Deutschen Bundestages angekauft. Weitere Stati- onen waren das Gutshaus Blankenberg, die Heiligengrabkapelle, ein Besuch von Anett Jura und Oliver Hermann, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Prignitz und dem FSV Veritas Wittenberge. Es hat mich sehr gefreut, dass dies zum Abschluss meiner Abgeordnetentätigkeit noch einmal möglich war. Ich wünsche euch allen einen schönen Sommer, vor allem aber viel Kraft und Gesundheit für den bevor- stehenden Wahlkampf! Vor dreieinhalb Jahren hat die SPD-Bundestagsfraktion erneut Regierungsverantwortung übernommen. Geprägt wird unsere Arbeit seit März 2020 von der Corona-Pandemie. Im Rückblick können wir deshalb froh sein, mehr als 60 Prozent unserer Koalitionsverspre- chen in den ersten 18 Monaten bereits abgearbeitet oder angepackt zu haben. © Olaf Kosinsky (kosinsky.eu). Und auch in der Corona-Krise war es die SPD-Bundestagsfraktion, die Lizenz: CC BY-SA 3.0-de. an vorderster Stelle dafür gearbeitet hat, dass unser Land vergleichs- weise gut durch diese Krise kommt. Vor allem namentlich zu nennen sind hier unsere Ministerinnen und Minister Christine Lambrecht, Olaf Scholz und Hubertus Heil. Wir haben die Menschen vor Massenarbeitslosigkeit geschützt und mit dem krisenerprobten Kurzarbeitergeld, milliardenschweren Hilfs- paketen für Unternehmen und einem Konjunkturprogramm auf Rekord- niveau unsere Volkswirtschaft in schweren Zeiten stabilisiert. Die Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes, die Wahrung der finan- ziellen Handlungsfähigkeit der Städte und Gemeinden und der Schutz des Sozialstaates in diesen schwierigen Zeiten trägt eindeutig unsere, . All dies mussten wir unserem Koaliti- © Wolfgang Kumm/dpa. sozialdemokratische Handschrift onspartner mit Überzeugungskraft und Beharrlichkeit abringen. Nicht überall konnten wir uns durchsetzen. Aber wir sind die politische Kraft, die für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft kämpft. Die Sozialdemokratie überlässt die Zukunft nicht allein den Kräften der Märkte, wir investieren in den Wohlstand von morgen. Wir schützen die Menschen vor den Risiken der Veränderungen und bieten ihnen Chancen. Niemand darf zurückbleiben! Unsere jetzt vorliegende Bilanz beweist, wir haben nicht nur versprochen, sondern auch gehalten: © Thilo Rückeis. • Entlastung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern durch Senkung von Steuern und Abgaben und Abschaffung des Soli • Stärkung der Arbeitnehmerrechte • Neue Chancen für Beschäftigte und Langzeitarbeitslose • Unterstützung von Familien • Investitionen in Bildung, Betreuung und bezahlbaren Wohnraum • Rentenniveau stabil gehalten • Grundrente für Menschen mit geringen Löhnen, die ein Leben lang gearbeitet haben • Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung und Situation in der Pflege mit höheren Löhnen für Pflegekräfte • Ambitioniertes und soziales Klimaschutzprogramm • Ausstieg aus der Kohle • Höhe der Einsparung von Treibhausgas in den nächsten Jahren verbindlich festgeschrieben • Investitionen in erneuerbare Energien, in die Mobilitätswende und schnelles Internet • Investitionen in Forschung und Entwicklung als wichtige Grundlagen für Innovationen und eine nachhaltige Zukunft • Zusammenhalt in Europa, Politik für den Frieden in der Welt • Starker Rechtsstaat • Einwanderung steuern, Integration stärken • Gegen Hass und Hetze, Spaltung unserer Gesellschaft und Gefährdung unserer Demokratie Die verlinkte Bilanzbroschüre gibt einen Überblick über das Erreichte und über unsere Werte und Überzeugungen. Zusammenhalt und Zukunft bleiben die entscheidenden Richtwerte unserer, sozialde- mokratischen Politik. Wir stellen die richtigen Weichen für den weiteren Weg aus der Corona-Krise mit dem Ende Juni 2021 vorgelegten Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2022 und der Finanzplanung bis 2025: • Weitere 7 Mrd. Euro für Unternehmens- hilfen und den Kulturfonds • Zuschuss an den Gesundheitsfonds in Höhe von 7 Mrd. Euro zur Stabilisierung der © pixabay. Beiträge an die Sozialversicherungen • 1,2 Mrd. Euro für das Programm Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche • Zusätzliche 8 Mrd. Euro für das Sofortprogramm Klimaschutz • 1,6 Mrd. Euro im Jahr 2022 für das Sondervermögen „Digitale Infrastruktur“ – damit werden ins- gesamt 6,5 Mrd. Euro für den Digitalpakt Schule bereitgestellt • 19,2 Mrd. Euro für Verkehrsinvestitionen (Straße, Schiene, Wasserstraße) • 1 Mrd. Euro ab 2022 als Beteiligung an den Aufwendungen der Sozialen Pflegeversicherung • 12,4 Mrd. Euro mehr für das Bundesfamilienministerium (+9,4 Prozent) Wie zum Ende der Legislaturperiode üblich, wird das parlamentarische Verfahren zur Aufstellung des Haushalts 2022 vor der Bundestagswahl im September 2021 nicht abgeschlossen werden. Die neue Bundesregierung wird einen aktualisierten Entwurf erstellen und dem Deutschen Bundestag zur Beratung zuleiten. Am 11. Juni 2021 wurde das Lieferkettengesetz im Deutschen Bundestag und danach auch im Bundesrat verabschiedet. Hierzu habe ich auf Einladung der FES, Landesbüro Brandenburg, am 23. Juni 2021 einen Impuls gegeben. Wir haben mit der parlamentarischen Einigung eines der wichtigsten und schwierigsten Gesetzesvorhaben dieser Legislaturperiode abgeschlossen, gegen den Widerstand großer Teile der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Hier die wichtigsten Punkte: • Sorgfaltspflicht mit Rechtssicherheit für Unternehmen zur weltweiten Wahrung und Achtung von Men- schenrechten in der gesamten Liefer- und Wertschöpfungskette (Geschäftsbeziehungen und Produktions- weisen der Zulieferer inklusive) • Verstöße prüfen und wirksame Schritte zur Abhilfe und Prävention ergreifen • Bis Ende 2023 Unternehmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten, ab 2024 ab 1.000 Beschäftigte • Hohe Bußgelder bei Verstößen (bis hin zu Millionenhöhe je nach Unternehmensgröße und Ausschluss von öffentlichen Aufträgen bis zu 3 Jahren) • Klagen von Betroffenen bei deutschen Gerichten über Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften • Anwendungsbereich auch bei ausländischen Unternehmen mit Sitz in Deutschland • Miteinbeziehung von Betriebsräten und Beteiligung des Wirtschaftsausschusses • Staatliche Kontrollbehörde BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) Hintergrund: Die Bundesregierung hatte 2016 den Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschen- rechte ins Leben gerufen, um die Leitprinzipien der Vereinten Nationen für die menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten für deutsche Unternehmen umzusetzen. Dabei wurden spezifische Handlungsanlei- tungen für die Praxis erstellt auf Basis der freiwilligen Selbstverpflichtung. Aber bislang kommt nur ein Fünftel aller in Deutschland ansässigen Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten seiner Sorgfalts- pflicht nach. Deshalb sah der Koalitionsvertrag 2018 vor, ein entsprechendes nationales Gesetz zu ver- abschieden und sich auch auf europäischer Ebene für verbindliche Regelungen einzusetzen. Denn wir stehen als größte Volkswirtschaft Europas und drittgrößter Warenimporteur und -exporteur weltweit in besonderer Verantwortung. Ähnliche gesetzliche Regelungen gibt es bereits in Großbritannien (2015), in Frankreich (2017) und in den Niederlanden (2019). Kritik: • Wettbewerbsnachteile für deutsche Unternehmen, Überregulierung (Union und Wirtschaft) • Keine gleichen Rahmenbedingungen für alle Firmen, Kreis zu weit gefasst (Bündnis 90/Grüne) • Verantwortung der Firmen nur für direkte Vertragspartner, keine zivilrechtliche Haftung (Linke) • Klassischer Kompromiss, Gesetz ohne Krallen und Zähne (Opposition) Fazit: Wir müssen den Kreis der beteiligten Unternehmen erweitern, die zivilrechtliche Haftung mit hin- einnehmen und sicherstellen, dass bei allen Gliedern der Lieferkette die