Standortatlas Einzelhandel
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Standortatlas Einzelhandel Grundlagen Datenauswertung Entwicklungsperspektiven Empfehlungen Datenblätter Bearbeitung: G M A Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH, Ludwigsburg April 2006 Villingen- Donau- Tuttlingen Rottweil Schramberg Schwenningen eschingen Standortatlas Einzelhandel Grundlagen Datenauswertung Entwicklungsperspektiven Empfehlungen Datenblätter Bearbeitung: G M A Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH, Ludwigsburg April 2006 Villingen- Donau- Tuttlingen Rottweil Schramberg Schwenningen eschingen Impressum Standortatlas Einzelhandel April 2006 Herausgeber, Copyright: Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg und den Ober- und Mittelzentren der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg Johannesstraße 27, 78056 Villingen-Schwenningen Telefon: 0 77 20 / 97 16 – 0, Telefax: 0 77 20 / 97 16 – 20 e-mail: [email protected] Druck: Selbstverlag Standortatlas für die Region SCHWARZWALD-BAAR-HEUBERG ---------------------------------------------------------------- Aktualisierung im Auftrag des Regionalverbandes Schwarzwald-Baar-Heuberg Projektbearbeitung: Dipl.Geogr. Gerhard Beck Projektverantwortung: Dr. Stefan Holl Vorbemerkung Im Jahr 2000 hat die GMA, Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH, Ludwigs- burg, einen Standortatlas für die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg vorgelegt. Die Bear- beitung erfolgte im Auftrag des Regionalverbandes Schwarzwald-Baar-Heuberg. Dieser Standortatlas wird im Rahmen der vorliegenden Untersuchung aktualisiert und fortge- schrieben. Die Untersuchung wurde finanziert von den fünf Großen Kreisstädten der Region (Villin- gen-Schwenningen, Donaueschingen, Rottweil, Schramberg, Tuttlingen) sowie von der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und dem Regionalverband. Während der Bearbeitung erfolgte eine entsprechende Abstimmung mit IHK und Regionalverband. Das Datenmaterial wurde vollständig aktualisiert. In diesem Rahmen wurde auch eine schriftliche Befragung sämtlicher Zentralen Orte im Verbandsgebiet durchgeführt. GMA Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH Ludwigsburg, im Dezember 2005 BE ee INHALTSVERZEICHNIS Seite I GRUNDLAGEN 1 1. Methodik 1 2. Grundzüge der Einzelhandelsentwicklung 2 2.1 Nachfrageseite 3 2.2 Angebotsseite 4 2.3 Lebensmittel und Nahversorgung 4 2.4 Konsequenzen für die Stadtentwicklung 7 II DATENAUSWERTUNG 9 1. Bevölkerungsentwicklung 9 2. Kaufkraft 12 3. Verkaufsflächen im großflächigen Einzelhandel 13 4. Umsatzentwicklung 18 III ENTWICKLUNGSPERSPEKTIVEN 23 1. Strukturelle Grundlagen 23 2. Rechtliche Grundlagen 24 3. Regionalplanerische Ansätze zur Steuerung des großflächigen Einzelhandels 27 3.1 Typ A: Nachrichtliche Übernahme aus LEP und Einzelhandelserlass 28 3.2 Typ B: Moderatorenkonzept 29 3.3 Typ C: Räumliche Festlegungen im Regionalplan 32 3.4 Fazit aus den bisherigen Ansätzen 33 IV EMPFEHLUNGEN 37 1. Regionalplanerische Zielsetzungen 37 2. Voraussetzungen für die regionalplanerische Umsetzbarkeit 38 3. Empfehlung 39 4. Schlussbetrachtung 42 I. GRUNDLAGEN 1. Methodik Die vorliegende Untersuchung ist als Fortschreibung der GMA-Analyse für den Regio- nalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg aus dem Jahr 2000 konzipiert. Damals wurden sämtliche großflächigen Einzelhandelsbetriebe (ab 800 m² VK) im Verbandsgebiet er- fasst. Dieser Datenbestand wurde im Jahr 2005 vollständig aktualisiert. Die Aktualisie- rung erfolgte durch eine schriftliche Abfrage bei den Städten und Gemeinden sowie im Zweifelsfall durch ergänzende Vor-Ort-Erhebungen durch die GMA. Ebenfalls aktualisiert wurden die Daten zur Einwohnerstruktur, zum Kaufkraftpotenzial, zur Umsatzleistung usw. Die Prognosedaten zur zukünftigen Einwohnerentwicklung wurden vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg ermittelt. Gegenüber der Untersuchung aus dem Jahr 2000 ist auf folgende Besonderheiten hinzu- weisen: – Wie im Jahr 2000 wurden auch in der aktuellen Untersuchung alle Betriebe mit mehr als 800 m² VK einbezogen. Da in der Zwischenzeit jedoch zahlreiche klei- nere Fachmärkte und v. a. Discounter, die ursprünglich geringfügig unter der Grenze der Großflächigkeit lagen, ihre Verkaufsfläche vergrößert haben, werden sie in der aktuellen Untersuchung erfasst. Der in der aktuellen Analyse darge- stellte Verkaufsflächenzuwachs gegenüber dem Jahr 2000 ist damit nur z. T. auf Neuansiedlungen zurückzuführen.1 – Das Kaufkraftniveau in den einzelnen Städten und Gemeinden des Verbandsge- bietes basiert auf den Kaufkraftkennziffern der GfK Nürnberg. Diese zeigen lo- kale Abweichungen des Kaufkraftniveaus vom Bundesdurchschnitt.2 1 So haben z.B. mittlerweile die Mehrzahl der Lebensmittel-Discountmärkte Verkaufsflächen über 800 m². Entsprechend wurden sie in der aktuellen Untersuchung erfasst, während in der Analyse 2000 Lebensmittel-Discountmärkte nur im Ausnahmefall erfasst wurden. 2 Die Berechnungen basieren auf einer Auswertung der Einkommensteuerstatistik. 1 – Die Daten zum Einzelhandelsumsatz in den Zentralen Orten des Verbandsgebie- tes basieren teilweise auf GMA-Analysen1, teilweise auf Angaben der GfK oder anderer Marktforschungsinstitute.2 Die erarbeiteten Datengrundlagen werden sowohl als Einzelausweis für sämtliche Zentra- len Orte im Verbandsgebiet als auch im Rahmen einer vergleichenden Querschnittsaus- wertung dargestellt. Zusätzlich zur Datenauswertung enthält der aktuelle Bericht Hinweise und Empfehlun- gen zur Weiterentwicklung der regionalplanerischen Steuerung des großflächigen Ein- zelhandels. Während der Bericht aus dem Jahr 2000 mit einer Querschnittsauswertung abgeschlossen wurde, soll die Fortschreibung auch Handlungsempfehlungen aufzeigen. Hierzu werden die vorhandenen Ansätze in den Planungsregionen von Baden- Württemberg systematisch erfasst und kategorisiert. Im Sinne einer Erfolgskontrolle bzw. einer Prüfung der Praktikabilität werden daraus Empfehlungen für die zukünftige Vorgehensweise in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg abgeleitet. 2. Grundzüge der Einzelhandelsentwicklung Im Folgenden werden in Kürze die wesentlichen Entwicklungstendenzen zur Einzelhan- delsstruktur zusammengefasst. Der Fokus der Darstellung liegt auf denjenigen Entwick- lungen die flächenbedeutsam sind und damit auch Konsequenzen für die Stadt- und Regio- nalentwicklung haben. 1 Sofern aktuelle kommunale Einzelhandelskonzepte vorliegen. 2 Da diese Werte regelmäßig nicht auf Primärerhebungen beruhen, sondern lediglich aus einer Aus- wertung der Umsatzsteuerstatistik, sind sie lediglich als Näherungswerte zu verstehen. 2 2.1 Nachfrageseite Verändertes Ausgabeverhalten: Der Einzelhandel konnte in den letzten Jahren nur unter- proportional an der Steigerung der Konsumausgaben der privaten Haushalte profitieren (vgl. Abb. 1). Der Anteil des Einzelhandels an den privaten Konsumausgaben sank im Zeitraum 1995 - 2004 von 37 auf 31 %. Im Gegenzug wuchs der Anteil für Miete, Freizeit- anlagen und sonstige Lebenshaltungskosten ständig. Abb. 1: Entwicklung des Umsatzes und des privaten Konsums 1991 = 100 150 140 130 120 110 100 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 privater Konsum Einzelhandelsumsatz Quelle: GMA-Darstellung nach HDE; Statistisches Bundesamt Ausdifferenzierung der Nachfrage: Die ursprüngliche Einteilung der Verbraucher nach Zielgruppen wird durch das Kaufverhalten zunehmend in Frage gestellt. Ein Verlust der „Mitte“ zu Gunsten höherpreisiger Angebote auf der einen Seite und niedrigpreisiger An- gebote auf der anderen Seite ist in allen Branchen festzustellen. Als weitere wichtige Trends im Verbraucherverhalten sind das steigende Anspruchsni- veau, die abnehmende Toleranz (z.B. Beeinträchtigungen durch Witterung, soziale Rand- gruppen, Sauberkeit) und eine sinkende Standort- und Unternehmensbindung (Stamm- kunden sterben aus) zu nennen. 3 2.2 Angebotsseite Wachstum der Einzelhandelsflächen: Der stagnierenden Nachfrage steht ein nach wie vor dynamisches Wachstum der Einzelhandelsflächen gegenüber. So stieg die Verkaufsflä- che zwischen 1996 und 2004 in Deutschland um über 20 %. Entwicklung der Betriebstypen: Mit den Flächen- und Umsatzentwicklungen geht ein Rückgang der Beschäftigtenzahl im Einzelhandel einher (seit 1995 um ca. 6 %). Als Ursa- che hierfür ist auch eine Veränderung der Bedeutung der Betriebstypen zu Gunsten von Betrieben mit geringer Personalausstattung zu nennen. So sinkt der Marktanteil der traditi- onellen Fachgeschäfte seit 1980 kontinuierlich, während die Marktanteile v.a. filialisierter Fachgeschäfte, Fachmärkte und Lebensmitteldiscounter wachsen. Gerade die dynamische Entwicklung der Fachmärkte umfasst mittlerweile nahezu alle Branchen. In Folge der oft- mals schwierigen Integration dieses Betriebstyps ist ein weiterer Ausbau der autokunden- orientierten Standorte in verkehrsgünstiger Lage zu erwarten. 2.3 Lebensmittel und Nahversorgung Flächenwachstum und Rückgang der Betriebszahl: Das Flächenwachstum im Einzel- handel kann exemplarisch im Lebensmitteleinzelhandel nachvollzogen werden. Damit geht ein deutliches Abschmelzen der Betriebszahl einher. Als Konsequenz ergeben sich größere Betriebseinheiten; derzeit liegt die durchschnittliche Betriebsgröße bei ca. 480 m² VK. Die Gründe hierfür sind vielfältig und sowohl bei den Anbietern (z.B. Rationalisierung), als auch bei den Verbrauchern (z.B. verändertes Nachfrageverhalten) zu finden. 4 Abb. 2: Entwicklung des Lebensmitteleinzelhandels 30 150 27,6 26,7 25,4 25 23,6 120 20 17,1 90 14,2 15,7 16,2 15 79,8 78,2 72,1 73,4 60 65,2 66,8 10 60,4 62,7 30 5 0 0 1978 1982 1986 1990 1994 1998 2002 2004 Verkaufsfläche