Umweltbericht 2004 Seite 98 Kreisverwaltung Trier-

KAPITEL C: Umweltschutz in ausgewählten Nutzungsbereichen

1. Umwelt und Siedlungsentwicklung 1.1 Kurzanalyse Grundlegendes Ziel einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung ist die bedarfsge- rechte Steuerung der Flächeninanspruchnahme, die zum schonenden Umgang mit Natur und Landschaft beiträgt. Im Vordergrund steht dabei die Vermeidung von Neuinanspruchnahmen des Bodens, ein entsprechender Indikator ist die Verände- rung der Siedlungs- und Verkehrsfläche. Trotz der Bemühungen um eine Verringerung der Bodeninanspruchnahme steigt der Flächenverbrauch seit Jahren kontinuierlich an. So werden in Deutschland je- den Tag durchschnittlich 129 ha für Siedlungs- und Verkehrszwecke ‚verbraucht‘; in Rheinland-Pfalz sind es 5 ha/Tag und im Landkreis Trier-Saarburg 0,4 ha/Tag. Zur Veranschaulichung der abstrakten statistischen Zahl dient folgender Vergleich: Eine Flächeninanspruchnahme von 0,4 ha/Tag im Landkreis entspricht beispielsweise täglich ca. 7 Baustellen à 600 m². Für verlässliche Aussagen bezüglich der Entwicklung der Flächeninanspruchnahme ist der Indikator ‚Flächenverbrauch in ha/Tag auf Grund der unterschiedlichen Grö- ße der Kommunen nur bedingt geeignet. Aussagekräftiger ist die vom Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz vorgenommene Berechnung der Veränderung der Siedlungs- und Verkehrsfläche zwischen 1993 und 2003 als Anteil an der Ge- samtfläche1. Für das Land Rheinland-Pfalz ergibt sich ein Wert von 0,96 %. Der Grad der Ab- weichung von dieser Maßzahl gibt Hinweise auf die Größenordnung der Flächen- umwidmungen zu Gunsten der Siedlungsbereiche in den letzen zehn Jahren (s. Karte Flächenumwidmung zu Gunsten der Siedlungs- und Verkehrsfläche 1993- 2003 nach Verwaltungsbezirken). Eine insgesamt überdurchschnittliche Flächeninanspruchnahme weist beispielswei- se der Landkreis Neuwied auf, während der Landkreis Daun nur in geringem Maße Flächen umgewidmet hat. Im Landkreis Trier-Saarburg sind alle Kategorien vertre- ten, der überwiegende Flächenanteil liegt in der Größenordnung „unter 1 %“, „1 bis unter 2 %“. Zwei kleinere Teilbereiche weisen mit Werten über 2 bzw. über 3 % so- gar weit überdurchschnittliche Flächenumwidmungen auf. Bei der Wertung der o.g. Ergebnisse darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass es sich gerade in den Bereichen mit einem überdurchschnittlichen Flächenverbrauch oft um ehemali- ge militärische Flächen handelt, die zwar bereits baulich genutzt wurden, statistisch jedoch ursprünglich unter den „Flächen anderer Nutzung“ erfasst wurden. Tatsäch- lich handelt es hier also nicht um eine Neuinanspruchnahme von Flächen, sondern vielmehr um Folgenutzungen. Nachhaltige Flächennutzung bedeutet die Einbindung ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte. So ist die Versorgung der Bevölkerung mit ausreichendem und bezahlbarem Wohnraum sicherzustellen sowie Flächen für Industrie, Gewerbe und Verkehrsinfrastruktur auszuweisen. Gleichzeitig sind Freiräume konsequent zu

1 siehe Siedlungs- und Verkehrsfläche als Umweltindikator. –In: Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz, 5/2003, S. 86-89) Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 99 Umweltbericht 2004 sichern und weiter zu entwickeln, der Bevölkerung Möglichkeiten zur Erholung zu bieten und das nicht oder kaum vermehrbare Gut „Boden“ in seinen ökologischen Funktionen zu schützen und so für nachfolgende Generationen zu erhalten. Der kommunalen Bauleitplanung kommt in diesem Zusammenhang eine grundle- gende Bedeutung für die räumliche und funktionale Zuordnung bestehender und künftiger Nutzungen zu.

Karte: Flächenumwidmung zu Gunsten der Siedlungs- und Verkehrsflächen 1993 - 2003 nach Verwaltungsbezirken Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Monatsheft Mai 2003) Umweltbericht 2004 Seite 100 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Die sieben Verbandsgemeinden im Landkreis haben bzw. sind zurzeit dabei, die Flächennutzungspläne insbesondere unter Beachtung der Zielvorstellungen der mittlerweile flächendeckend vorliegenden Landschaftspläne fortzuschreiben. Für den Landkreis Trier-Saarburg ergibt sich – abgeleitet aus den Flächennut- zungsplänen - ein Wohnbauflächenpotential (Stand 1998) von insgesamt rund 754 ha. Diese Zahl gilt in der Regel für einen Planungszeitraum von zehn Jahren. Erfahrungsgemäß ergeben ein Hektar Wohnbaufläche im Flächennutzungsplan ca. zehn Baustellen einschließlich der notwendigen Erschließungsstraßen. Daraus er- rechnet sich für den Zeitraum 1998 bis 2003 theoretisch ein Potential von rund 3.000 Baustellen. Die tatsächlich erteilten Baugenehmigungen (2.482) zeigen, dass zumindest für den o.g. Zeitraum das Potential nicht ausgeschöpft wurde. Inwieweit diese Entwicklung auf den gesamten Zeitraum von zehn Jahren übertragbar ist, lässt sich derzeit noch nicht absehen. Die geringere Flächeninanspruchnahme ist auf eine bedarfsgerechte Erschließung sowie auf die Steuerung des Flächenverbrauchs über die Bodenpolitik der Kommu- nen mittels Eingriffsregelung, Öko-Konten, Förderung zur Dorferneuerung und Mo- dellprojekten zum ökologischen Bauen und Planen zurückzuführen. Darüber hinaus wurden im Landkreis verschiedene beispielhafte Projekte i. S. ei- ner umweltverträglicheren Bauentwicklung umgesetzt.

So hat die Stadt für das Baugebiet „Langenberg IV“ im Rahmen des experi- mentellen Städtebaus ökologische, städtebauliche und soziale Zielsetzungen bei- spielhaft integriert. Die um großzügige Freiflächen gruppierten Einzel-, Doppel- und mehrgeschossigen Gebäude sollen einerseits die soziale Mischung der Be- wohner fördern und andererseits soll der durch die verdichtete Bauweise gewon- nene Freiraum die Wohnumfeldqualität dieses Quartiers nachhaltig verbessern. Die Süd-/Südwestausrichtung der Gebäude trägt zu einer positiveren Energiebi- lanz bei. Den Belangen der Wasserwirtschaft wird durch Wiedernutzung des Nie- derschlagswassers, durch Rückhaltung und Versickerung sowie durch Verringe- rung der versiegelten Flächen im besonderen Maße Rechnung getragen.

Gleiche ökologische und städtebauliche Aspekte werden in einem Baugebiet der Ortsgemeinde Föhren verfolgt. Dort wurde allerdings entsprechend der Zielset- zung des Pilotprojektes „Wohnen mit Kindern“ die Baugebiets- und Gebäudekon- zeption auf die spezifischen Bedürfnisse von Familien mit Kindern ausgerichtet.

Am Baugebiet der Ortsgemeinde lässt sich nachweisen, dass eine umwelt- verträgliche Siedlungsentwicklung im Ergebnis sowohl für die Anlieger als auch für die Gemeinde eine wirtschaftliche Lösung darstellen kann. Die Planungskonzeption für ein ca. 18 ha umfassendes Baugebiet wurde unter Beteiligung aller berührten Fachplanungsbüros konsequent an den Zielen einer „abflusslosen“ Oberflächen- wasserbewirtschaftung ausgerichtet, das heißt, sämtliche Oberflächenwässer ver- bleiben innerhalb des Baugebietes. Die hierzu notwendigen Freiflächen erfüllen ne- ben den wasserwirtschaftlichen auch ökologische Funktionen und gliedern darüber hinaus das Baugebiet durch wohnortnahe Grünflächen. Als beispielhaft können auch die Beratungsangebote für die künftigen Bewohner in der Ortsgemeinde im Rahmen der Entwicklung eines Baugebietes, insbe- sondere zu den Themen Oberflächenwasser, Begrünung, ökologische Baustoffe, energiesparendes Bauen, generationenübergreifendes Bauen etc. hervorgehoben werden. Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 101 Umweltbericht 2004

Trotz der insgesamt eher etwas ernüchternden Bilanz der Flächenentwicklung in den letzten Jahren, kann der Landkreis hinsichtlich der Umsetzung des sparsamen Umgangs mit Boden in die Praxis durchaus auf erfolgreiche Projekte und Maßnah- men verweisen. So wurden durch den Truppenabzug frei werdende Flächen ver- schiedenen Folgenutzungen zugeführt. Es entstanden der ‚Industriepark Region Trier‘ in Föhren (s. auch Kap. Umwelt und Wirtschaft, „Umweltbewusstes Gewerbe- flächenmanagement“) und das Gewerbegebiet ‚Granahöhe‘ in Konz / . Im letztgenannten Gebiet wurde zusätzlich Wohnbauland im Anschluss an die Orts- bebauung Wasserliesch ausgewiesen. Auch die Dorferneuerung im Landkreis trägt zu einer Reduzierung der Neuinan- spruchnahme von Flächen bei. So werden jährlich zwischen 2.000 und 3.000 m² bis dahin leerstehende Bausubstanz wieder- bzw. umgenutzt; es entstehen neben Wohnraum für die private Nutzung, Ferienwohnungen, gastronomische Betriebe sowie Büroräume. Eine weitere Verringerung der Neuinanspruchnahme von Flä- chen wird durch das Schließen innerörtlicher Baulücken erreicht. Gleichwohl nimmt die Siedlungs- und Verkehrsfläche weiter zu, so dass eine Viel- zahl weiterer Maßnahmen zur Verringerung des Flächenverbrauchs im Sinne einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung unerlässlich sind. Dabei sind nicht nur der Flä- chenverbrauch selbst, sondern auch die damit einhergehenden negativen Auswir- kungen auf die Umwelt durch mehr Verkehr, Energie- und Wasserverbrauch, Schmutzwasser und Ähnliches zu berücksichtigen. Angesichts dieses anhaltenden Trends sind noch stärker als bisher Einsparpoten- tiale zu nutzen. So ist auf Grund des Angebotsumfangs, der Qualität und der räum- lichen Verteilung der Wohnbauflächen im Landkreis von einer Neuausweisung von Flächen über den in den Flächennutzungsplänen festgelegten Umfang abzusehen. Entsprechendes gilt für die Gewerbeflächen. Im Landkreis steht ein quantitativ und qualitativ ansprechendes Angebot für ansiedlungswillige Unternehmen aus dem Bestand, für Neugründungen aus der Region und von außerhalb zur Verfügung. Die Gebiete sind unter besonderer Beachtung umweltbezogener Aspekte räumlich aus- gewogen verteilt, jede der 7 Verbandsgemeinden verfügt über größere landesweit bzw. regional bedeutsame Gewerbestandorte mit Flächen auch für den örtlichen Bedarf. Derzeit sind insgesamt ca. 952 ha ausgewiesen. Davon sind über die Hälfte mit Betrieben belegt, die verbleibenden Flächen sind noch verfügbar.

1.2 Ziele und Maßnahmen

Auch wenn die Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungs- und Verkehrs- zwecke noch zunimmt, setzen die im Ladkreis bereits umgesetzten Maßnahmen und Projekte im Sinne einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung (s.o.) durchaus po- sitive Signale. Soll jedoch eine verstärkte Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme erreicht werden, sind die bestehenden Strategien noch konsequenter weiter zu verfolgen und vor dem Hintergrund des demographischen Wandels zu überdenken und ge- gebenenfalls anzupassen. Zwischen dem prognostizierten Bevölkerungsrückgang und einer Abnahme der Flächeninanspruchnahme ist derzeit kein signifikanter Zu- sammenhang erkennbar. Im Gegenteil: Trendrechungen gehen zumindest für die nächsten Jahre von einer anhaltenden Nachfrage insbesondere nach Wohnbauflä- chen aus. Umweltbericht 2004 Seite 102 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Wesentliche Elemente eines sparsamen Umgangs mit Boden und damit einer effi- zienten und nachhaltigen Flächennutzung sind: • die Nutzung von Potentialen (Bauflächen und leerstehende Gebäude) im Be- stand • das flächensparende Bauen. Für eine effiziente Nutzung der Potentiale im Bestand ist die Kenntnis von Angebot und Nachfrage nach Bauflächen von Bedeutung. In diesem Zusammenhang sollten die Baulandreserven im Bestand erfasst und fortschrieben werden. Von grundlegender Bedeutung für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung ist die bedarfsgerechte Steuerung der Flächeninanspruchnahme, die - auch vor dem Hin- tergrund begrenzter Flächeressourcen und des Bevölkerungsrückgangs - nicht mehr allein auf Gemeindeebene sondern vielmehr durch interkommunale Zusam- menarbeit zu leisten ist. Nachstehend sind die Ziele und Strategien sowie Maßnahmen für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung im Landkreis Trier-Saarburg in komprimierter Form aufgeli- stet.

Ziele Für eine nachhaltige und effiziente Siedlungsentwicklung sollten folgende Ziele im Vordergrund stehen: • Sparsamer Umgang mit Grund und Boden • Verringerung des Versiegelungsanteils • Innenentwicklung vor Außenentwicklung, • Überörtliche Zusammenarbeit und Flächenmanagement • Vorrausschauendes Planen von Verkehrs- und sonstiger Infrastruktur sowie Baugebieten im Hinblick auf die zu erwartende Bevölkerungsentwicklung Maßnahmen Maßnahmen zur langfristigen Reduzierung des Flächenverbrauchs liegen in • der effizienten Nutzung vorhandener Strukturen in Form von Nutzung bzw. Wie- dernutzung von Bauland und Gebäuden im Bestand vor Neubau im Rahmen der Dorferneuerung/-entwicklung • der interkommunalen Abstimmung bei der Ausweisung neuer Baugebiete, • dem Qualitätsmanagement für Bebauungspläne • der bedarfsgerechten Erschließung von Baugebieten • der Förderung von flächen- und energiesparendem Bauen durch eine verstärkte Beratung • der Einrichtung von Flächenmanagements • der Einführung eines Flächeninformationssystems mit Informationen über die Nutzungsmöglichkeiten von Flächen (z.B. Ökopool, Biotop-Vernetzung, FFH- Gebiete, Umsetzung von Landschaftsplanungen). • Entwicklung weiterer neuer Bau- und Siedlungsformen Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 103 Umweltbericht 2004

2. Umwelt und Verkehr

Die Erreichbarkeit im Fernstraßennetz sowie gute Schienenverbindungen sind nach wie vor entscheidend für die Standortgunst einer Region und damit für Wachstum und Beschäftigung. Vom Verkehr gehen jedoch auch eine Reihe von Belastungen wie Luftverschmut- zung, Lärm, Flächen- und Energieverbrauch aus, die unter Nachhaltigkeitsgesichts- punkten bei isolierter Betrachtung eher kritisch zu bewerten sind (siehe dazu Kapitel A: 1.2 Flächennutzung, Kapitel B: 5 Immissionsschutz).

2.1 Situation im Landkreis Seit vielen Jahren ist ein kontinuierlicher Anstieg sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr zu verzeichnen. Im Landkreis Trier-Saarburg stieg die Zahl der Kraftfahrzeuge von 62.116 im Jahr 1982 auf 103.912 2003. Dies bedeutet eine Zunahme von rund 67 %. Bei den Per- sonenkraftwagen ist sogar ein Anstieg von 81 % zu verzeichnen. Auch der Motori- sierungsgrad hat erheblich zugenommen. Kamen 1982 noch 364 Personenkraftwa- gen auf 1000 Einwohner, lag die Zahl 2003 bei 592 und damit etwa im Bereich der Werte für Rheinland-Pfalz (584) und die Landkreise insgesamt (604). Nach Prognosen auf Landes- und Bundesebene wird insbesondere der Güterver- kehr in den kommenden Jahren weiter anwachsen. Dabei wird die Straße Haupt- verkehrsträger bleiben, während Binnenschifffahrt und Eisenbahn auch weiterhin eine eher untergeordnete Rolle spielen werden. Diese Entwicklung hat einerseits einen weiteren Freiflächenverbrauch und Landschaftszerschneidungen zur Folge, andererseits kann – bezogen auf den Kreis - durch die geplanten Straßenbaupro- jekte die Belastungssituation von Teilräumen erheblich verringert werden. (s. nach- folgenden Exkurs):

Exkurs: Größere Straßenbauprojekte im Landkreis

Die zunehmende Verkehrsbelastung führt insbesondere in den Tallagen des Rau- mes Konz-Trier- und des unteren Saartals zu einer Verschärfung der Umweltsituation. Bei bestimmten Wetterlagen werden gesundheitsbedenkliche Konzentrationen von Luftschadstoffen erreicht. Hinzu kommen erhebliche Lärme- missionen in den Ortslagen. Ursache hierfür sind die aus klimatischer Sicht ohnehin problematische Talsituation mit einer relativ hohen Siedlungsdichte sowie die Füh- rung auch großräumig bedeutsamer Verkehrsachsen mit einem hohen Anteil an Durchgangsverkehren durch diesen Raum. Die Überlastung der B 51 zwischen Trier und Bitburg durch den europäischen LKW- Fernverkehr führt ebenfalls zu einer ernsten Lebensraumbelastung der in ihrem Umfeld ansässigen Menschen. Vorliegende verkehrspolitischen Konzepte zielen auf einen bedarfsgerechten Aus- bau der Verkehrsinfrastruktur aber insbesondere auch auf eine nachhaltige Verbes- serung der Umweltsituation ab. Zurzeit befinden sich folgende größere Straßenbauprojekte in unterschiedlichen Umweltbericht 2004 Seite 104 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Planungsstadien: A 64 Nordumfahrung Trier – Lückenschluss zur A 1 B 51 Westumfahrung Trier – Moselaufstieg B 51 Ortsumgehungen Konz-Könen und B 51 Trier – Bitburg Für die Nordumfahrung Trier gibt es erste konzeptionelle Überlegungen für eine Trassenführung zur Verminderung des Eingriffs in Natur und Landschaft im Meu- lenwald mit aufwändigen Tunnellösungen. Die Westumfahrung Trier befindet sich bereits im Planfeststellungsverfahren; für die Ortsumgehung Ayl und Konz-Könen liegen raumordnerische Entscheidungen vor. Um die Auswirkungen auf die Umwelt möglichst frühzeitig erkennen und berück- sichtigen zu können, wurden die Planungen bereits im Rahmen des raumordneri- schen Verfahrens einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen. Auf dieser Ebe- ne wurden auch mögliche Varianten in einer Umweltverträglichkeitsstudie unter- sucht und hinsichtlich ihrer Vereinbarkeit mit den für die Region Trier geltenden raumordnerischen Entwicklungszielen geprüft. Die Maßnahmen führen einerseits zu einem weiteren Landschaftsverbrauch einschl. der damit verbundenen Auswirkungen, andererseits steht dem aber eine Entlastung des durch Verkehrsemission stark belasteten Moseltals gegenüber einschl. der damit verbundenen positiven Auswirkungen auf die Gesundheit der Bewohner. Auf Grund der eingangs beschriebenen Belastungssituation ist im Rahmen einer notwendigen Gesamtabwägung den mit den jeweiligen Straßenbauprojekten ver- bundenen Entlastungseffekten eine besondere Bedeutung beizumessen. Der Kreistag hat daher in seiner Sitzung vom 19. Mai 2004 sich hinsichtlich der Fortschreibung des Bundesverkehrsplanes mit allem Nachdruck in seinem Be- schluss dafür ausgesprochen: 1. den sogenannten „Moselaufstieg“ (Moselbrücke bei Konz und Anbindung an die Autobahn A 64 oberhalb von ) weiter im „vordringlichen Bedarf“ des Bundes- verkehrsweges zu belassen, 2. die „Nordumgehung Trier“ mit einem konkreten Planungsauftrag zu versehen.

Angesichts der wachsenden Probleme mit dem Güterverkehr auf der Straße kön- nen Schiene und Binnenschifffahrt längerfristig an Bedeutung gewinnen. Mit den Bundeswasserstraßen Mosel und Saar verfügt der Landkreis über einen beson- deren Standortvorteil gegenüber anderen Regionen, den es entsprechend zu nut- zen gilt. Richtungsweisend für die Verlagerung von Gütern ist die mit der Einrich- tung des Güterverkehrszentrums (GVZ) im Trierer Hafen erreichte Verknüpfung von Straße / Schiene / Wasserstraße. Mit der Anlage für den Umschlag des kombinier- ten Ladeverkehrs (KLV) kann der Gütertransport den LKW-Transport wenigstens in der Tendenz entlasten. Der Kreis Trier-Saarburg weist, verglichen mit vielen anderen rheinland-pfälzischen Landkreisen, ein verhältnismäßig umfangreiches Schienennetz auf, das in letzter Zeit mehr und mehr auf Grund moderner Zugverbindungen genutzt und deshalb auch von einer zunehmenden Zahl von Fahrgästen angenommen wird. Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 105 Umweltbericht 2004

Die Bereitstellung eines leistungsfähigen ÖPNV-Netzes trägt auch zu einer umwelt- verträglichen Verkehrsentwicklung bei. Im Landkreis Trier-Saarburg gibt es daher seit Jahren Bemühungen, auf eine qualitative und quantitative Angebotserweiterung und –verbesserung hinzuwirken. Der Anteil der Berufspendler aus dem Landkreis nach Luxemburg ist in den ver- gangenen Jahren stark angestiegen. 1993 lag der Anteil der Pendler mit Wohnort im Landkreis gemessen an den Beschäftigten am Wohnort insgesamt bei 2,3 Prozent, 2002 lag der Wert bei 14,7. In absoluten Zahlen ausgedrückt, heißt dies: Heute fahren täglich rund 6.080 Personen aus dem Landkreis zur Arbeit nach Luxemburg.

Exkurs: Öffentlicher Nahverkehr Trotz der Fortschritte bei der Emissionsminderung der Fahrzeuge ist wegen der unter 5.2.3 dargestellten Prognose der Entwicklung der Motorisierung mit einer Ent- schärfung der mit dem Individualverkehr verbunden Umweltproblematik nicht zu rechnen. Vielmehr ist eine Zunahme der Umweltbelastungen zu befürchten, beson- ders der klimaschädlichen CO²-Emissionen, des Lärms und des Flächenver- brauchs. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) hat dagegen eindeutige Umweltvorteile – er emittiert pro Personenkilometer weniger als ein Drittel an CO², verursacht weniger Lärm und benötigt weniger Flächen. Darüber hinaus gewährlei- stet er eine autounabhängige Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen. Ein lei- stungsfähiger und attraktiver ÖPNV kann als Alternative zum wachsenden Indivi- dualverkehr dazu beitragen, die Verkehrs- und Umweltprobleme zu verringern.

Der Kreis ist nach § 5 Abs. 1 i.V.m. § 1 Abs. 2 Nr. 1 des Landesgesetzes über den öffentlichen Personennahverkehr (Nahverkehrsgesetz – NVG) Aufgabenträger für den ÖPNV auf der Straße. Seine Gestaltungsaufgabe nach § 6 Abs. 2 NVG für den Schienenpersonennahverkehr nimmt er als Mitglied im Zweckverband Schienen- personennahverkehr Rheinland-Pfalz wahr. Durch integrierte Verkehrskonzepte kann er zur vorrangigen Förderung der umweltverträglichen Verkehrsträger (Fuß- gänger- und Radverkehr sowie Öffentlicher Personennahverkehr) beitragen. Der im Rahmen der Nahverkehrsplanung 1996 ermittelte Anteil der Bus- und Bahnbenut- zung bei der Verkehrsmittelwahl von ca. 11 % soll auf diese Weise stabilisiert und nach Möglichkeit erhöht werden.

1994 wurde zusammen mit der Stadt Trier der Zweckverband „Regionalverkehr im Raum Trier (ZV RRT) gegründet. Er hatte zum Ziel, alle öffentlichen Verkehrsange- bote im gesamten Kreis Trier-Saarburg und der Stadt Trier auf Straße und Schiene zu einem einheitlichen, ineinandergreifenden Gesamtverkehrsangebot zusammen- zufassen. Der Nahverkehrsplan für den Nahverkehrsraum Trier, der die verkehrspo- litischen Zielvorstellungen darstellte, wurde 1998 verabschiedet.

Zu den wichtigsten Vorhaben gehört das Regionalbahnkonzept Trier, das 1999 be- schlossen wurde und stufenweise umgesetzt wird. Der erste Realisierungsschritt ist mit der Durchbindung der Obermoselstrecke Perl--Trier-Richtung Wittlich erfolgt. Die Haltepunkte Wehr, , Konz-Mitte, Kreuz Konz wurden saniert bzw. um- und ausgebaut. In Planung befinden sich Konz-Bahnhof und Föh- ren. Umweltbericht 2004 Seite 106 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Mit dem 2001 erfolgten Start des Verkehrs- und Tarifverbundes in der Region Trier ist ein weiteres zentrales Projekt aus den Weg gebracht worden. Während der Vor- bereitung des Verbundes hatten sich die anderen Kreise des ehemaligen Regie- rungsbezirkes dem Vorhaben angeschlossen. Im Juni 2000 fand die konstituierende Sitzung des begleitenden Zweckverbandes „Verkehrsverbund Region Trier“ (ZV VRT) statt. Mitglieder sind die Landkreise Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Daun und die kreisfreie Stadt Trier Der Zweckverband bündelt die kommunalen Interessen im Verkehrsverbund Region Trier. In der VRT GmbH sind die Verkehrsunternehmen gleichberechtigte Partner der Kommunen. Aufgaben des Verkehrsverbundes sind die Weiterentwicklung des Verbundtarifes mit einheitlicher Tarifstruktur für alle Verkehrsmittel im Verbundgebiet („Eine Fahr- karte – ein Tarif“), die Bündelung des Marketings mit umfassenden Kundeninforma- tionen sowie die Netzabstimmung zusammen mit den Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern entsprechend den Nahverkehrsplänen. Die Fortschreibung der Nahverkehrsplanung, die Ende 2003 begonnen wurde, soll die verkehrspolitischen Zielvorstellungen für die nächsten fünf Jahre formulieren. Dazu gehört unter anderem die Fortentwicklung des Verbundtarifs, die Verbesse- rung der Bedienungsqualität und die Sicherung der Angebotsqualität. Die Erhaltung eines bedarfsgerechten Angebotes an ÖPNV-Leistungen in der Flä- che gehört zu den Herausforderungen der kommenden Jahre. Die sich verschlech- ternden Rahmenbedingungen des ÖPNV, die auf der deutlichen Reduzierung von Leistungen nach § 45 a Personenbeförderungsgesetz und § 148 SGB IX beruhen, führen zu wirtschaftlichen Einbußen, die eine Verbesserung des Angebotes über den Status quo hinaus erschweren werden. Ziel muss es deshalb sein, trotz dieser Belastungen den bisherigen Standard aufrechtzuerhalten, um den Verlust von Marktanteilen des ÖPNV zu verhindern.

Auch der Einsatz nachwachsender Rohstoffe und umweltfreundlicher Baustoffe im Straßenbau kann zur Verbesserung der Umweltsituation beitragen. Hierzu läuft im Landkreis derzeit ein Pilotprojekt: Auf der L 149 zwischen und wurde im Sommer 2002 zum ersten Mal in Rheinland-Pfalz eine Oberflächenbe- handlung mit Raps-Asphalt durchgeführt. Die Herstellung des Asphaltes erfolgt auf Rapsölbasis. Nach den bisherigen Beobachtungen der Straßenbaubehörde kann festgestellt werden, dass die Qualität des Raps-Asphalts durchaus mit der herkömmlicher Ma- terialien vergleichbar ist. Anwendungsgebiete für Recycling-Baustoffe sind insbesondere der Straßen-, Tief- und der Erdbau. Seit den neunziger Jahren ist die Produktion von ca. 30 Mio. t/a bis auf ca. 70 Mio. t/a im Jahr 2000 angestiegen. Ihr Anteil an den Gesamtbaustoffvo- lumen hat dabei von 3- 5 % auf ca. 10 % zugenommen. Nach den Erkenntnissen des Kreislaufwirtschaftsträgers Bau, kann bis 2010 - bei verfügbaren Anfallmengen von 100 – 130 Mio. t/a - der Einsatz von Recycling-Bau- stoffen auf rund 90 Mio. t jährlich gesteigert und so eine Recyclingquote von 80 % erreicht werden. Die Recycling-Baustoffe unterliegen dabei den gleichen Anforde- rungen und Güteüberwachungen wie die Primärrohstoffe oder ungebrauchten Bau- stoffe. Im Landkreis Trier-Saarburg sind die Haupteinsatzgebiete für qualifizierte, ungebun- dene Mineralstoffgemische derzeit Schottertragschichten und Frostschutzschichten. Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 107 Umweltbericht 2004

Zunehmende Aktualität erlangen auch die sogenannten hydraulisch gebundenen Tragschichten. So kam beispielsweise Schaumbitumen bei der Erneuerung der K 95 zwischen Pölert/Bhf. und zum Einsatz.

2.2 Ziele und Maßnahmen

Zentrales Element verkehrspolitischer Ansätze ist die Reduzierung des Verkehr- saufkommens, um Belastungen und Beeinträchtigungen für Mensch und Umwelt zu verringern. Im Vordergrund stehen dabei die Begrenzung des Verkehrswachstums im Bereich Straßenpersonen- und Straßengüterverkehr u.a. über eine Verlagerung dieser Verkehre auf alternative umweltschonendere Verkehrsträger wie Schiene und Wasserstraße sowie die verträgliche Abwicklung des nicht zu vermeidenden Verkehrs. Insbesondere im Hinblick auf die mit dem prognostizierten demographischen Wan- del (Bevölkerungsrückgang und Überalterung) verbundenen Veränderungen in den Siedlungsstrukturen und den Anforderungen an die Infrastrukturversorgung (ÖPNV, Handel, Dienstleistungen, Ver- und Entsorgung, Freizeit, Kultur) sind die vorhande- nen Ansätze zur Vermeidung und Umverteilung von Verkehren konsequent weiter- zuführen. Insgesamt gesehen sollten die verkehrspolitischen Ziele des Nahverkehrsplans stärker in die Planung und hier insbesondere in die kommunale Bauleitplanung ein- bezogen werden. Dazu gehört insbesondere die Abstimmung der Siedlungsent- wicklung mit der ÖPNV-/ SPNV-Erreichbarkeit. Darüber hinaus sind auch die Fernverkehrsverbindungen zu sichern. Dies gilt in Bezug auf die Anbindung mit Luxemburg sowie die Anbindung an die Fremdenver- kehrs- und Kurorte an der Mosel, deren Gäste oft auf Zugverbindungen angewiesen sind. Bei all diesen Ansätzen darf nicht außer acht gelassen werden, dass auch eine öf- fentliche Bewusstseinsbildung im Hinblick auf die Notwendigkeit eines nachhaltigen Verkehrssystems erfolgen muss.

Maßnahmen

• Bau notwendiger Ortsumgehungen (Konz-Könen, Ayl) • Verbesserungen im großräumigen Verkehrsnetz (Lückenschlüsse A 64/A 1 / Nordumfahrung Trier sowie B 51/A 64 / Moselauf- stieg) • Verbesserung und Weiterentwicklung der Verknüpfung der Verkehrsträger Straße, Schiene, Wasser / Ausbau des Güterverkehrszentrums (GVZ) im Trierer Hafen • Verbesserung des Personennahverkehrs ¾ Berücksichtigung der Siedlungsstrukturen bei Planungen im ÖPNV/ Gewährleistung der Erschließbarkeit künftiger Siedlungsflächen durch den ÖPNV, frühzeitige Beteiligung der zuständigen Stellen (VRT) bei bauleitplanerischen Verfahren Umweltbericht 2004 Seite 108 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

¾ Umsetzung und Fortschreibung der bestehenden Konzeptionen im Be- reich ÖPNV/SPNV wie dem Nahverkehrsplan, dem Regionalbahn- Konzept und dem Regio-Linien-Konzept ¾ Weitere Verbesserung der grenzüberschreitenden ÖPNV- und SPNV- Verbindungen ¾ Erweiterung des Tarifangebots für bestimmte Nutzergruppen ¾ Verstärkter Einsatz von Rufbussen in Gebieten und Zeiten geringer Nachfrage als Ergänzung zum bestehenden Liniennetz. • Verstärkter Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen und Recycling- Baustoffen im Bereich der Kreisstraßen. Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 109 Umweltbericht 2004

3. Umwelt und Landwirtschaft/Weinbau

3.1 Struktur von Landwirtschaft und Weinbau

Landwirtschaft und Weinbau sind im Landkreis Trier-Saarburg ein unverzichtbarer Bestandteil von Wirtschaft und Gesellschaft. Sie bilden die Existenzgrundlage vieler bäuerlicher Familien und sind auch auf vielfältige Weise mit den übrigen Wirt- schaftsbereichen verflochten. Landwirtschaft und Weinbau erbringen neben der Produktion hochwertiger Nahrungsmittel und Rohstoffe wichtige Leistungen für die Erhaltung und Pflege der Kultur- und der Erholungslandschaft sowie die Entwick- lung des ländlichen Raumes und der Dörfer.

Der Landkreis Trier-Saarburg wird wesentlich von Landwirtschaft und Weinbau ge- prägt. Im Kreis werden 43.947 Hektar, das sind rd. 40 Prozent Gesamtfläche von 109.048 Hektar, landwirtschaftlich genutzt. Es wird im Wesentlichen Ackerbau, Grünlandwirtschaft und Weinbau betrieben. Die Zahl der landwirtschaftlichen Be- triebe liegt bei 1.950, wovon rund 1.290 (= 2/3 aller Betriebe) im Weinbau tätig sind. Rund 460 Betriebe betreiben Rindviehhaltung mit Milchproduktion, gefolgt von rund 130 Betrieben im Bereich Ackerbau und Veredelung. Gegenüber dem Jahr 1995 bedeutet dies einen Rückgang der Betriebe um rd. 40 Prozent. Die Betriebseinhei- ten im Kreis haben sich dagegen vergrößert und die Fläche je Betrieb wurde aufge- stockt. Die Tendenz zu größeren Betriebseinheiten wird sich auch in Zukunft weiter fortsetzen.

3.2 Auswirkungen landwirtschaftlicher Tätigkeit auf die Umwelt

Im Landkreis besteht eine verhältnismäßig günstige Umweltsituation, an der die landwirtschaftlichen Betriebe einen erheblichen Anteil haben. Es werden von den Betrieben auch wertvolle ökologische Leistungen für die Erhaltung und Pflege der Kulturlandschaft, der Offenhaltung der Landschaft und den Erhalt spezifischer Le- bensräume für Pflanzen und Tiere erbracht, so dass eine nachhaltige Landbewirt- schaftung dazu beiträgt, den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und des Naturhaushaltes zu gewährleisten.

Die Landwirtschaft leistet so einerseits einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Pflege der Kulturlandschaft, andererseits treten durch die landwirtschaftliche Bo- dennutzung, unter der Vorgabe der Ertragsmaximierung, Belastungen für die Um- welt auf, z.B. durch den Eintrag von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln in Grund- und Oberflächenwässer, Bodenerosion und -verdichtung, Beeinträchtigung der Ar- tenvielfalt bei Flora und Fauna sowie der Landschaftsstruktur.

Eine umweltverträgliche Landwirtschaft muss den Schutz der natürlichen Lebens- grundlagen und des Naturhaushaltes gewährleisten. Hierzu zählt insbesondere die Reduzierung von Stoffeinträgen aus der Landwirtschaft (mineralische und organi- sche Düngemittel, Pflanzenschutzmittel) in Wasser, Luft und Atmosphäre. Darüber hinaus ist die Funktionsfähigkeit der Böden und die Erzeugung gesunder, qualitativ hochwertiger Nahrungsmittel sicherzustellen. Umweltbericht 2004 Seite 110 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Bodenverdichtungen Bedingt durch den Strukturwandel hat sich in der Vergangenheit eine Entwicklung zu immer größeren Betrieben ergeben. In den größeren Betrieben werden verstärkt schwerlastige Fahrzeuge und Maschinen eingesetzt. Dadurch kann es zu Boden- verdichtungen, besonders im Unterbau, kommen, die die Durchwurzelbarkeit des Bodens beeinträchtigen und die Bodenerosion fördern. Als Folge können Staunäs- se und weitere Störungen der Wasser- und Luftzirkulation auftreten, die das Bo- denleben nachteilig beeinflussen können. Diesen Gefahren wird mit moderner Technik (z.B. Terrabereifung, Luftdruckabsen- kung) und acker- und pflanzenbaulichen Maßnahmen zur Erhaltung eines gesun- den Bodengefüges entgegen gewirkt.

Bodenerosion Bodenerosion durch Wasser und Wind können zu einer weiteren Gefährdung des Bodens führen. Sie tritt besonders auf Ackerflächen auf und kann zu einem Verlust an Bodenfruchtbarkeit, verschlechterter Bodenstruktur, vermindertem Wasser- speichervermögen führen. Bodenerosion wird vor allem durch den verstärkten An- bau von sogenannten spät- oder schlechtschließenden Reihenfrüchten, z.B. Mais, für den der Boden lange offen gehalten und dieser damit dem Angriff von Wasser und Wind schutzlos ausgesetzt wird, begünstigt. Um dieser Entwicklung entgegen- zuwirken, wird heute immer mehr der Mais in Form der Mulchsaat angebaut. Erosionsprobleme treten aber auch auf Weinbergsflächen auf, wo zunehmend auch über Grünansaaten die Erosion vermindert wird.

Einsatz von Düngemitteln Eine ordnungsgemäße Landbewirtschaftung basiert auf rechtlichen Vorgaben, wie z.B. Düngemittelgesetz, Düngeverordnung, Pflanzenschutzgesetz, die im Rahmen der so genannten guten fachlichen Praxis angewandt werden. Dazu gehört z.B. der bedarfsgerechte Einsatz von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln, d.h. die Düngung soll nach Art, Menge und Zeit auf den Bedarf der Pflanzen und des Bo- dens unter Berücksichtigung der im Boden vorhandenen Nährstoffe sowie der Standort- und Anbaubedingungen ausgerichtet werden.

Exkurs: Beispielhafte Maßnahmen aus der Praxis der Betriebe im Landkreis

Der Maschinen- und Betriebshilfsring Trier-Saarburg e.V. (MBR) hat im Jahre 1991 im Rahmen der EG-Fördermaßnahme ein rechnergestütztes Anbau- und Düngeoptimierungsverfahren entwickelt und eingeführt. Die Maßnahme ist im Ver- lauf der vergangenen Jahre weiter entwickelt worden. Im Rahmen der Maßnahme werden bei den teilnehmenden Betrieben alle düngerelevanten Daten erfasst und daraus eine umfassende Anbau- und Düngemittelplanung erstellt. Die EDV- gestützte Anbau- und Düngeplanung wird derzeit von rund 200 Betrieben im Ein- zugsbereich des MBR, davon ca. 150 aus dem Landkreis Trier-Saarburg, mit einer bewirtschafteten Fläche von 10.000 ha (davon 7.500 ha im Kreis) genutzt. Durch die relativ hohe Flächenwirkung und den bedarfsgerechten Düngemitteleinsatz trägt die Maßnahme in erheblichem Maß zur Verbesserung der Umweltsituation bei. Darüber hinaus hat der MBR im Rahmen des LEADER II Programms bei Gesamt- kosten von 228.500 € und einer finanziellen Unterstützung aus EU- und Landes- mitteln von 125.800 € in den Jahren 1998 – 2001 eine Kommunikationsinfrastruktur durch elektronische Vernetzung der MBR-Mitgliedsbetiebe mit der Geschäftsstelle Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 111 Umweltbericht 2004 des MBR aufgebaut. Im Rahmen dieses Projektes wurde auch eine Güllebörse ein- gerichtet, die derzeit noch von rd. 40 Betrieben genutzt wird. Viele kleinere Betriebe verfügen nicht über genügend Lagerkapazität, um ihre Gülle in Zeiten, in denen diese nach der Düngeverordnung nicht ausgebracht werden darf, zu lagern. Über die EDV-Vernetzung können sich Anbieter und Nachfrager unter Vermittlung des MBR austauschen, um ihre Gülle bei Berufskollegen zu lagern oder abzugeben. In Folge des Strukturwandels und der zu erwartenden Aufgabe kleinerer Betriebe wird künftig mit einem Rückgang der Benutzer der Güllebörse gerechnet.

Exkurs: Kompostieranlage auf dem Hofgut

Auf dem Hofgut in Serrig hat die Lebenshilfe-Werkstatt Trier in den Jahren 1997 bis 1999 im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative LEADER II eine Kompostie- rungsanlage für landwirtschaftliche Abfälle als Modellvorhaben errichtet. Auf dem Hofgut spielt die Kleintierhaltung mit 1.000 Hähnchen-, 1.200 Puten-, 700 Gänsen-, 100 Kaninchen- sowie 1.000 Legehennenplätzen und 100 Mutterschafen eine gro- ße Rolle. Aus dieser Tierhaltung resultiert ein jährlicher Dunganfall von 800 t. Dar- über hinaus fallen auf dem Hofgut ca. 200 t Grünschnitt (Gemüsereste, Schnittgut etc.) an. Im Rahmen der gezielten Bearbeitung des organischen Materials entsteht ein hochwirksamer organischer Hofdünger, der das Hofgut in die Lage versetzt, weitgehend auf den Zukauf mineralischer Düngemittel zu verzichten. Die Kompo- stierung der organischen Stoffe und die Verwendung des Kompostes trägt insbe- sondere zur Verbesserung der physikalischen und chemischen Eigenschaften des Bodens, Reduzierung der Geruchsemissionen, nachhaltigen positiven Beeinflus- sung der Boden- und Pflanzenqualität sowie zu einer Entlastung des Grundwassers durch einen geringeren Nitrateintrag bei. Infolge des Strukturwandels und der zu erwartenden Aufgabe kleinerer Betriebe wird künftig mit einem Rückgang der Benutzer der Güllebörse gerechnet.

Einsatz von Gülle, Jauche, Geflügelkot und Klärschlamm in der Landwirt- schaft Die Ausbringung von Gülle, Jauche, Geflügelkot und flüssigem Sekundärrohstoff- dünger (Klärschlamm) muss wegen der Gefahr der Ammoniakverflüchtigung witte- rungsabhängig (bei Bewölkungen) und bodennah erfolgen. Zudem werden auf un- bestelltem Ackerland die obigen organischen Düngemittel unverzüglich (Düngever- ordnung) in den Boden eingearbeitet. In der Zeit vom 15. November bis zum 15. Januar dürfen die genannten Düngemittel grundsätzlich nicht ausgebracht werden.

Ammoniak kann zur Überdüngung und zusammen mit Stick- und Schwefeloxiden zu einer Versauerung von Ökosystemen führen. Auf Grund der vergleichsweise ge- ringen Ausprägung der Tierhaltung ist die Ammoniakbelastung im Kreis nur von untergeordneter Bedeutung. Durch die Abnahme der Viehbestände im Kreis hat die Ammoniakemission aus der Landwirtschaft in den letzten Jahren weiter abgenom- men. So kann durch die Entwicklung der Klärschlammvererdungsanlagen der Klär- schlamm aufgewertet (veredelt) und dem Naturkreislauf wieder zugeführt werden, sodass eine eventuelle Belastung der Nahrungskette ausgeschlossen werden kann. Umweltbericht 2004 Seite 112 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Die Verwertung von Klärschlamm in der Landwirtschaft regelt - neben den entspre- chenden düngemittelrechtlichen Vorgaben - die Klärschlammverordnung von 1992. Die Klärschlammverordnung umfasst vor allem Ausbringungsverbote und Be- schränkungen, Nachweis-, Anzeige- und Registrierungspflichten sowie schadstoff- seitige Anforderungen an die Qualität der Klärschlämme. Die ordnungsgemäße Aufbringung von Klärschlamm hat nach den Prinzipien der guten fachlichen Praxis zu erfolgen und muss vorher im Rahmen des vorgeschriebenen Nachweis- und Kontrollverfahrens der zuständigen Behörde (SGD Nord Koblenz/ADD Trier) ange- zeigt werden, die bei erkennbaren Bedenken die Ausbringung des Klärschlamms im Einzelfall untersagen kann. Für die ordnungsgemäße Ausführung der Klär- schlammaufbringung ist der Kläranlagenbetreiber mitverantwortlich. Eine landbauli- che Verwertung von Klärschlamm erscheint vertretbar, wenn die bestehenden Qua- litätsanforderungen nach der Klärschlammverordnung eingehalten werden. Die Ausbringung von Klärschlamm in der Landwirtschaft findet auch im Kreis statt, wird allerdings kontrovers diskutiert. Vor dem Hintergrund alternativer Möglichkeiten der Klärschlammverwertung kann künftig gegebenenfalls auf dessen Ausbringung auf landwirtschaftlichen Flächen zu Düngezwecken verzichtet werden.

Anwendung von Pflanzenschutzmitteln Mit dem neuen Pflanzenschutzgesetz von 1998 wurde die Grundlage für den An- schluss Deutschlands an die EU-weite Harmonisierung im Pflanzenschutzbereich geschaffen. Nach dem Pflanzenschutzgesetz erfolgt die Zulassung von neuen Wirkstoffen im Rahmen eines EU-einheitlichen Verfahrens und nach einheitlichen Grundsätzen. Außerdem ist das Antragsverfahren für die Zulassung von Pflanzen- schutzmitteln vereinheitlicht worden. Diese Neuregelung ist gerade im hiesigen Grenzbereich von Bedeutung. Pflanzenschutzmittel dürfen grundsätzlich nur in den Verkehr gebracht und angewendet werden, wenn sie in Deutschland nach einge- hender Prüfung zugelassen sind. Pflanzenschutz ist nur noch nach guter fachlicher Praxis durchzuführen. Hierzu gehört, dass die Grundsätze des integrierten Pflan- zenschutzes ebenso berücksichtigt werden wie der Schutz des Grundwassers, d.h. Pflanzenschutzmittel dürfen dann nicht angewandt werden, wenn der Anwender damit rechnen muss, dass ihre Anwendung schädliche Auswirkungen auf die Ge- sundheit von Mensch oder Tier oder auf das Grundwasser oder sonstige erhebliche schädliche Auswirkungen, insbesondere auf den Naturhaushalt, hat.

Die Einträge von organischen und mineralischen Düngemitteln sowie Pflanzen- schutzmitteln bzw. allgemein die Umweltrisiken landwirtschaftlicher Tätigkeit im Kreis übersteigen in der Regel nicht das umweltverträgliche Maß, so dass Bela- stungen des Naturhaushaltes weitgehend vermieden werden können. Dies liegt insbesondere auch in der vergleichsweise niedrigen Intensität der landwirtschaftli- chen Nutzung, der für die Umwelt günstigeren Betriebs- und Nutzungsstruktur und der im Vergleich zu den Bundes- und EU-Werten (0,88 bzw. 0,89 Großvieheinhei- ten pro Hektar) günstigen Viehbesatzdichte von 0,73 Großvieheinheiten pro Hektar im Kreis (Jahr 2001) begründet. Die etwas höhere Viehbesatzdichte im Kreis ge- genüber dem Land Rheinland-Pfalz (0,58 Großvieheinheiten pro Hektar) ist darauf zurückzuführen, dass die Landbewirtschaftung im Land überwiegend auf eine pflanzliche Produktion (Weinbau, Obst- und Gemüseanbau) ausgerichtet ist. Au- ßerdem ist zu berücksichtigen, dass im Kreis keine Massentierhaltung stattfindet. Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 113 Umweltbericht 2004

3.3. Veränderung der Kulturlandschaft durch Aufgabe der landwirtschaftli- chen und weinbaulichen Nutzung

Auf Grund des fortschreitenden Strukturwandels scheiden im Landkreis vermehrt Betriebe aus der landwirtschaftlichen und weinbaulichen Produktion aus. Die durch den Rückgang der Betriebe frei werdende landwirtschaftlich genutzte Fläche wurde von den weiterwirtschaftenden Betrieben in der Regel übernommen, jedoch stellt sich die Weitergabe ungünstig gelegener und unwirtschaftlicher Landwirtschaftsflä- chen (z.B. Feuchtwiesen und flachgründige Magerwiesen im Bereich der Ver- bandsgemeinden und ) in Einzelfällen als problematisch dar. Auf diesen Flächen zeigen sich verstärkt Tendenzen zur Einstellung der land- wirtschaftlichen Tätigkeit. Dieser Entwicklung gilt es entgegenzuwirken, wenn die durch Landwirtschaft geschaffene offene Kulturlandschaft als Wirtschafts- und Er- holungsraum für den Menschen und als Lebensraum für Arten, wie das Braunkehl- chen, die auf sie angewiesen sind, erhalten bleiben soll. Gründe hierfür sind die ungünstigen Betriebsgrößenstrukturen, der wesentlich hö- here Arbeitsaufwand gegenüber Flachlagen und die demgegenüber zu erzielenden unzureichenden Preise auf dem Markt. Hierdurch wird der Weinbau in diesen schwierigen Lagen eher unrentabel als Weinanbau in Flachlagen. Im Weinbau fallen zunehmend Flächen brach. Im Zeitraum von 1995 (4.675 ha) bis 2003 (rd. 3.542 ha) hat die Rebfläche im Kreis um rd. 24 % abgenommen. Der Rückgang der Rebfläche wird sich voraussichtlich in den kommenden Jahren weiter fortsetzen. Die Aufgabe weinbaulich genutzter Flächen im Anbaugebiet Mosel-Saar- Ruwer, die mit rd. 40 % auf den Landkreis entfallen, hat auch bereits zu negativen Auswirkungen auf das Landschaftsbild und langfristig zum Verlust von Lebensräu- men für wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten geführt. Ein besonderes Problem liegt dabei in der zunehmenden Aufgabe der Bewirtschaftung von Steillagen als dem wichtigen landschaftsprägenden Element im Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer. Gründe hierfür sind die ungünstigen Betriebsgrößenstrukturen und der wesentlich höhere Arbeitsaufwand gegenüber Flachlagen und die demgegenüber zu erzielen- den unzureichenden Preise auf dem Markt. Hierdurch wird der Weinbau in diesen schwierigen Lagen eher unrentabel als Weinanbau in Flachlagen. Zur Erhaltung des Steillagenweinbaus wurden spezielle Förderprogramme eingerichtet (wie z.B. Bewirtschaftungszuschüsse für Steillagen, Förderung der umweltschonenden Reb- flächenbewirtschaftung in Steillagen, biotechnische Traubenwicklerbekämpfung, Biotopsicherungsprogramm „Weinbergsbrachen“, Förderung von Spezialmaschinen für Weinbausteillagen). Als wichtige Grundlage für den Fortbestand des Weinbaus im Anbaugebiet Mosel- Saar-Ruwer ist auch das 1997 geschaffene Integrierte Förderprogramm WeinKul- turLandschaft Mosel anzusehen, das auf die Pflege, den Schutz und die Erhaltung der regionaltypischen Weinkulturlandschaft abzielt. Auch die inzwischen eingeleiteten Vorhaben zur Abgrenzung der Weinbergsflächen in Kern- und Randzonen sind ein wichtiger Schritt, um der beschriebenen negativen Entwicklung entgegenzuwirken. Ziel ist es dabei, Flächen geordnet rückzuführen bzw. zu arrondieren und die Kernlagen des Weinbaus möglichst zusam- menhängend zu erhalten. In diesem Zusammenhang kann die Maßnahme des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Mosel, Abteilung Landentwicklung Obermosel (ehemals Kulturamt Trier) und der Verbandsgemeinde Schweich „Flä- chenmanagement in Verbindung mit Landschaftsplanung und Weinbau in der Ver- bandsgemeinde Schweich“ als beispielgebend hervorgehoben werden (siehe Ka Umweltbericht 2004 Seite 114 Kreisverwaltung Trier-Saarburg pitel B. Naturschutz und Landespflege, Exkurs Flächenmanagement). Auf Grund der fortschreitenden Entwicklung ist jedoch Bedarf für die Durchführung weiterer derartiger Verfahren im Landkreis gegeben.

Aber auch die Durchführung von agrarstrukturellen Entwicklungsplanungen (AEP), wie sie bereits für verschiedene Verbandsgemeinden im Kreis vorliegen, sind wich- tig. Mit den AEP sollen die Entwicklungsperspektiven der landwirtschaftlichen und weinbaulichen Betriebe im Aktionsgebiet aufgezeigt und durch die Integration in ei- ne regionale Entwicklungskonzeption nachhaltig unterstützt werden. Darüber hinaus bilden neben den Belangen der Wasserwirtschaft, des Fremdenverkehrs und der Erholung, der Kommunalentwicklung sowie der Dorferneuerung auch die des Natur- und Umweltschutzes inhaltliche Schwerpunkte der Planung.

3.4 Umweltstandards in Landwirtschaft/Weinbau und Agrarumweltpro- gramme Für alle landwirtschaftlichen und weinbaulichen Betriebe wurden in den letzten Jah- ren bestimmte Umweltstandards eingeführt und sukzessiv erweitert. Dies gilt wie dargestellt für viele Bereiche der landwirtschaftlichen Fachgesetzgebung wie z.B. Düngemittelrecht, Pflanzenschutzrecht, Futtermittelrecht. Darüber hinaus enthalten die allgemeinen Agrarförderprogramme (Flächen- und Tierprämienmaßnahmen) ebenfalls Bestimmungen zum Schutz der Umwelt (z.B. Vorgaben zur Viehbesatz- dichte und Begrünung von stillgelegten Flächen). Im Rahmen der Agrarförderung werden den Landwirten und Winzern durch Gewäh- rung von Förderzuschlägen Anreize für eine stärker umweltorientierte Bewirtschaf- tung und so ein finanzieller Ausgleich für die damit verbundenen Bewirtschaftungs- einschränkungen bzw. –umstellungen gegeben.

Entwicklung der Agrarumweltprogramme

8000 7.283 7000 5943 6000 5000 3914 Teilnehmer 4000 Fläche ha 3000 2000 609 721 757 1000 0 1995 1999 2003

In Rheinland-Pfalz wurde im Zuge der flankierenden Maßnahmen zur EG-Agrar- reform 1992 Mitte 1993 das Förderprogramm „Umweltschonende Landbewirtschaf- tung (FUL)“ eingeführt. Im Rahmen dieses Agrarumweltprogramms werden beson- ders umweltfreundliche und den natürlichen Lebensraum schützende landwirt- schaftliche Produktionsverfahren unterstützt. Das Programm soll zur Erhaltung der Kulturlandschaft, Sicherung der Artenvielfalt bei Flora und Fauna und einer Markt- entlastung bei Überschussprodukten beitragen. Diese Ziele sollen insbesondere durch eine Einschränkung des Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatzes, einer Absenkung des Viehbesatzes (z.B. durch eine Viehbesatzobergrenze von Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 115 Umweltbericht 2004

1,2 Großvieheinheiten pro Hektar Futterfläche), Einschränkung der Nutzungszeit- räume, Naturschutzmaßnahmen und eine bodenschonende Anbautechnik erreicht werden. Dabei wird auch den zunehmenden Ansprüchen der Verbraucher entspro- chen, die auf umweltschonend erzeugte Nahrungsmittel Wert legen. An den FUL-Programmen nahmen im Jahr 2003 757 Betriebe aus dem Kreis mit einer Vertragsfläche von 7.283 ha (= rd. 17 % der gesamten Landwirtschaftsfläche im Kreis) teil. Gegenüber 1999 hat sich damit die Zahl der Teilnehmer um 36 Be- triebe erhöht, bei der Vertragsfläche ergibt sich eine Steigerung um 1.340 ha (+ 23 %). Wichtige Programmteile des FUL-Programms sind die Steillagenförderung, die seit 1999 an die Einhaltung bestimmter umweltschonender Bewirtschaftungsmethoden gebunden ist, die Grünlandvarianten 1 (extensive Grünlandbewirtschaftung im ge- samten Unternehmen, 2 (extensive Bewirtschaftung ausgewählter Dauergrün- landflächen nach ökologischen Gesichtspunkten) und 3 (Erhaltung, Pflege und Neuanlage von ausgewählten Streuobstwiesen), der umweltschonende Landbau sowie der ökologische Landbau, der nicht zuletzt auf Grund der Neuausrichtung der Agrarpolitik in den letzten Jahren zugenommen hat. Die nachfolgende Tabelle listet die einzelnen FUL-Programmteile einschließlich Steillagenförderung und Erstaufforstung auf und stellt auch die Entwicklung der Teilnehmer und der Flächen in der jüngsten Vergangenheit im Einzelnen dar. Umweltbericht 2004 Seite 116 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Entwicklung Flächenumfang und Teilnehmer der einzelnen Agrarumweltpro- gramme im Landkreis Trier-Saarburg 1995 1999 2003 Programmteil des FUL Agrarumweltprogramm mer mer mer in ha in ha in ha Fläche Fläche Fläche Teilneh- Teilneh- Teilneh-

1. Umweltschonender Landbau 18 399 26 846 32 1.397 davon - Ackerbau 10 382 11 768 16 1.305 - Obstbau 6 12 10 56 9 50 - Weinbau 2 5 3 22 7 42 2. Ökologischer Landbau 3 118 12 612 22 747 davon - Ackerbau und Grünlandbe- 114 592 723 wirtschaftung - Obstbau 1 2 - Weinbau 4 19 49 3. Grünlandextensivierung 3.1 Grünlandvariante 1 (einschl. 98 2.538 99 3.426 84 3.551 Mittelgebirgsprogramm) davon - Grünlandbewirtschaftung 2.024 2.686 3.014 - Umwandlung Acker- und Dau- 514 740 537 ergrünland 3.2 Grünlandvariante 2 30 72 56 172 82 340 3.3 Grünlandvariante 3 48 47 67 73 78 80 4. Ackerrandstreifenprogramm 2 10 2 9 5. Anlage von Saum- und Band- 2 5 strukturen 6. Mulchsaatverfahren bei 7 83 Maisanbau 7. Biotechnischer Pflanzenschutz 9 221 8. 10-/20-jährige Öko-Stilllegung 7 18 9 37 9. Steillagenprogramm 396 710 392 721 362 706 10. Erstaufforstung landw. Flächen 16 30 60 65 68 80 insgesamt 609 3.914 721 5.943 757 7.283

Quelle: Kreisverwaltung, Landwirtschaftliche Betriebsdatenbank Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 117 Umweltbericht 2004

An dem FUL-Programm „Ökologischer Landbau“ haben im Jahr 2003 im Kreis 22 landwirtschaftliche Betriebe im Land-, Wein- und Obstbau mit einer Fläche von 774 ha = 1,8 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Kreis teilgenommen.

Entwicklung des ökologischen Landbaus (FUL) im Landkreis Trier-Saarburg 1995 1999 2003 Teilnehmer Fläche Teilnehmer Fläche Teilnehmer Fläche in ha in ha in ha Gesamt 3 118 12 612 22 774 davon - Ackerbau und 114 592 723 Grünland - Obstbau 0 1 2 - Weinbau 4 19 49

Quelle: Kreisverwaltung, Landwirtschaftliche Betriebsdatenbank

Der ökologische Landbau stellt eine Wirtschaftsweise dar, die den Anforderungen an eine nachhaltige Landbewirtschaftung in erhöhtem Maße Rechnung trägt. Ende 2001 wurde ein staatliches Qualitätszeichen für Produkte aus ökologischem Land- bau entwickelt und der Öffentlichkeit vorgestellt. Durch das neue Biosiegel soll für den Verbraucher Klarheit beim Einkauf von Ökoprodukten geschaffen werden. Es stellt damit zugleich ein wichtiges Instrument für den Handel und die Verarbei- tungsindustrie dar. Die korrekte Verwendung des neuen Siegels, die an die Einhal- tung bestimmter Kriterien gebunden ist, wird kontrolliert. Als Ausfluss der EU-Agrarpolitik wurde in Rheinland-Pfalz das FUL-Programm an- gepasst und erweitert. So wurden einige Programmteile gestrichen und neue Pro- gramme, wie z.B. das Mulchsaatverfahren bei Mais und Zuckerrüben und der bio- technische Pflanzenschutz im Obst- und Weinbau, hinzugefügt. Nach den vorliegenden Reformvorschlägen der EU-Kommission von Anfang 2003 für die künftige gemeinsame Agrarpolitik (GAP) sollen nachhaltige landwirtschaftli- che Produktionsweisen mit der Einhaltung von bestimmten Standards in den Berei- chen Umwelt, Lebensmittelsicherheit, Tiergesundheit und Tierschutz stärker in den Mittelpunkt der Förderung gestellt werden. Ob und inwieweit die Vorschläge umge- setzt werden können, bleibt abzuwarten.

3.5 Verwendung nachwachsender Rohstoffe Der Anbau und die Verarbeitung von Kulturpflanzen wie Raps, Öllein, Sonnenblu- men oder Hanf, die als nachwachsende Rohstoffe für industrielle Zwecke Verwen- dung finden können, wird seit der EG-Agrarreform 1992 verstärkt gefördert. Die Einsatzgebiete dieser Produkte reichen beispielsweise von Treib- oder Schmier- stoffen in Form von Biodiesel oder Hydrauliköl bis zu Dämmstoffen im Wohnungs- bau. Etwa 66 Betriebe im Kreis bauten im Jahr 2003 auf einer Fläche von 402 ha nach- wachsende Rohstoffe an. Im Kreis werden auf Stilllegungsflächen vor allem Raps und Miscanthus (China- schilf) im Rahmen des Vertragsanbaus zwischen Landwirten und dem Landhandel oder der verarbeitenden Industrie angebaut. Aus Raps wird Rapsöl hergestellt und Umweltbericht 2004 Seite 118 Kreisverwaltung Trier-Saarburg als Treibstoff für Traktoren, PKW oder Sägekettenöl, Schalöl und Trennöl vermark- tet. Im Vergleich zum herkömmlichen Diesel oder Schmierstoffen auf Erdölbasis liegen die Vorteile des Rapsöls im umweltfreundlichen Emissionsverhalten (z.B. geschlos- sener CO2-Kreislauf, leicht biologisch abbaubar, geringe Motoremissionen, schwe- felfrei und nicht giftig). Wegen der positiven Umwelteigenschaften werden Kettenschmierstoffe auf Raps- ölbasis schon seit vielen Jahren im forstlichen Bereich im Kreis eingesetzt. Seit neuestem findet Raps auch im Straßenbau Verwendung als Asphalt auf Rapsölba- sis. Miscanthus wird z.B. bei der Herstellung von Fensterprofilen oder Bauelemen- ten im Fertighausbau verwendet. Nicht unerwähnt bleiben darf, dass mit dem Anbau von Pflanzen zur Rohstoffge- winnung für die chemisch-technische Verwendung auch positive Wechselwirkungen für den Naturhaushalt verbunden sind. So ist der Rapsanbau eine ökologisch wert- volle Alternative zur Flächenstillegung, da er die biologische Bodenaktivität und eine bessere Durchlüftung des Bodens fördert und für eine Verbesserung der Bo- denstruktur für die Nachfolgefrucht sorgt und unerwünschte Bodenerosion verhin- dert. Organisches Material lässt sich in der Landwirtschaft auch sinnvoll zur Erzeugung von Biogas verwenden. Biogas ist ein brennbares Gasgemisch, das beispielsweise bei der Vergärung von Gülle, Stroh, Festmist und dergleichen unter Luftabschluss entsteht. Durch die Verbrennung des Biogases in einem Blockheizkraftwerk kann Strom und Wärme erzeugt werden, wodurch fossile Energieträger ersetzt werden können. Neben dem energetischen Nutzen bietet die Biogasgewinnung auch Vor- teile bei der Weiterverwendung der ausgefaulten Gülle als hochwertiger Dünger in der Landwirtschaft. Im Gegensatz zur frischen Gülle können die vergärten Rest- stoffe aus der Biogasanlage besser von den Pflanzen aufgenommen werden, wo- durch ein Beitrag zum Boden- und Trinkwasserschutz geleistet werden kann. Auch die Geruchsemissionen können durch dieses Verfahren vermindert werden. Die Biogaserzeugung aus organischen Abfällen aus der Landwirtschaft gewinnt auch im Landkreis an Bedeutung. Von Seiten der Landwirtschaft wird die Errichtung weiterer Biogasanlagen geprüft.

3.6 Ziele, Maßnahmen

Durch das Verhalten der traditionellen Landwirtschaft und des Weinbaus, die um- weltrechtlichen Bestimmungen und die Agrarumweltprogramme konnten die Um- weltbelastungen in den vergangenen Jahren weiter verringert und ein Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum des Kreises geleistet werden. Sie bewirtschaften den überwiegenden Teil der Kulturlandschaft, tragen daher we- sentlich zu deren Erhaltung bei und sind entsprechend zu fördern und zu unterstüt- zen. Die geplante Neuausrichtung der Agrarpolitik auf EU- und nationaler Ebene mit einer stärkeren Förderung nachhaltiger und umweltorientierter landwirtschaftlicher Produktionsweisen wird zu einer Fortsetzung dieser Entwicklung führen, was nicht heißt, dass die Neuausrichtung in ihren übrigen Teilen für unsere Region nur von Vorteil wäre. Es gilt, möglichst viele Flächen in der landwirtschaftlichen Nutzung zu belassen und die weiter wirtschaftenden Betriebe in ihrer Leistungsfähigkeit sowie wirtschaftlichen Effizienz zu stärken und damit den Erhalt der Kulturlandschaft zu gewährleisten. Die Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 119 Umweltbericht 2004

Erhaltung der vom Steillagenweinbau geprägten Weinkulturlandschaft im Anbauge- biet Mosel-Saar-Ruwer ist dabei für die wirtschaftliche Weiterentwicklung der Wein- bau- und Tourismusregion von großer Bedeutung. Eine Aufgabe des Steillagen- weinbaus hätte neben den negativen Auswirkungen auf das Landschaftsbild und auf Flora und Fauna auch für die vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereiche nachteilige Auswirkungen. Auch einem ungeordneten Nebeneinander von brach- fallenden Rebflächen und den in der Bewirtschaftung bleibenden Weinbergen muss entgegengewirkt werden. Ziel muss es daher sein, den Rückzug der Rebflächen auf die qualitativ guten und ortsbild- und landschaftsprägenden Weinbergslagen zu len- ken (s. Exkurs „Flächenmangement“). In den kommenden Jahren stehen folgende Ziele und Maßnahmen im Mittelpunkt:

Ziele • Sicherung und Stärkung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der landwirt- schaftlichen und weinbaulichen Familienbetriebe unter Wahrung einer flächen- deckenden, nachhaltigen und umweltschonenden Bewirtschaftung • Verbesserung der agrarstrukturellen Verhältnisse in der Landwirtschaft und im Weinbau durch geeignete Flächenmanagementkonzepte/Bodenordnungsmaß- nahmen zur langfristigen Sicherung der landwirtschaftlichen und weinbaulichen Produktionsflächen, dabei ist ein Schwerpunkt auf die Erhaltung der Steillagen zu setzen. • Übernahme von landschaftspflegerischen und ökologischen Leistungen der Landwirte und Winzer zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der Kulturland- schaft unter der Voraussetzung, dass die sich aus den Nutzungseinschränkun- gen ergebenden Einkommensverluste ausgeglichen werden.

Maßnahmen • Entwicklung und Weiterführung von Bodenordnungsmaßnahmen und Flächen- managementkonzepten (z.B. im Bereich der Verbandsgemeinde Schweich) zur Sicherung der landwirtschaftlichen und weinbaulichen Produktionsflächen bzw. zur Abgrenzung von Kernlagen im Weinbau wie auch zur Erhaltung der Kultur- landschaft • Regionaltypische und standortangepasste Nutzung aufgegebener Flächen (z.B. als Streuobstwiesen, zur extensiven Beweidung, Aufforstung) • Förderung der Wettbewerbsfähigkeit und Leistungsfähigkeit der landwirtschaft- lichen und weinbaulichen Betriebe z.B. durch - Schaffung von Einkommensalternativen (Direktvermarktung, Urlaub auf Bau- ern- und Winzerhöfen, Nutzung von Biomasse unter dem Stichwort „Landwirt als Energiewirt“); - Vertragsnaturschutz/Landschaftspflegearbeiten auf freiwilliger Basis zur Of- fenhaltung der Kulturlandschaft (insbesondere von Bachtälern und ökolo- gisch wertvollen Flächen); Umweltbericht 2004 Seite 120 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

- Nutzung und verstärkte Förderung von Rationalisierungsmöglichkeiten im (Steillagen-) Weinbau (z.B. umweltschonende Steillagenmechanisierungs- systeme); • Verbesserung des Informations- und Beratungsangebotes über die Möglichkei- ten, die sich für die Landwirtschaft und den Weinbau aus den bestehenden För- derprogrammen sowie der Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik, insbesondere durch die Aufnahme ökologischer, sozialer und kultureller Kriterien ergeben. Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 121 Umweltbericht 2004

4. Umwelt und Forstwirtschaft

Wälder erfüllen viele Funktionen gleichzeitig. Neben der Produktion von Holz und ihrer Erholungsfunktion übernehmen sie eine Reihe wichtiger Umweltfunktionen. Der Wald ist Lebensraum vielfältiger Pflanzen und der Tierwelt und trägt maßgeb- lich zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen bei. So ist zum Beispiel die Produk- tion von einwandfreiem Wasser eine der wesentlichen Leistungen des Waldes. Er ist Wasserregulator, er reinigt und speichert das Wasser. Er schützt den Boden vor Erosion und trägt so maßgeblich zum Schutz von Siedlungen und Straßen vor Han- grutschen bei.

Die Wirkungen des Waldes auf das Klima sind für uns lebensnotwendig. Dies wur- de bereits frühzeitig erkannt und hat zu der Ausweisung von Waldschutzgebieten geführt. Der Wald reguliert die Luftfeuchtigkeit, fördert den Luftaustausch, reinigt die Luft und versorgt uns mit dem lebensnotwendigen Sauerstoff und trägt maß- geblich zur Bindung des Treibhausgases CO² bei. Pro Jahr gelangen weltweit zu- sätzlich etwa 6 Mrd. Tonnen Kohlenstoff in Form von Kohlendioxid (CO²) in die At- mosphäre. Davon stammen allein über 80 % aus der Verbrennung fossiler Energie- träger wie Erdöl, Erdgas und Kohle. Abhilfe ist nur mit einer drastischen Verminde- rung des CO²-Ausstosses sowie einer Bindung des CO² in Biomasse - z.B. im Holz - zu erwarten.

Rheinland-Pfalz ist mit einem Waldanteil von 46 % eines der waldreichsten Länder in der Bundesrepublik Deutschland. Der Waldanteil im Kreis Trier-Saarburg, der im Berichtszeitraum um 1,6 % gewachsen ist und weiter zunehmen wird, beträgt ebenfalls 46 % - ein bedeutendes Kapital, von dem der Tourismus, die Freizeitin- dustrie aber natürlich auch der Arten- und Biotopschutz im Landkreis Trier-Saarburg profitieren.

Von der Waldfläche im Landkreis (50.271 ha – s. Kap. A, Ziff. 1.2) sind 41.570 ha nach PEFC (davon ist für 960 ha zugleich die Anerkennung nach FSC beantragt) und 2.395 ha nach FSC zertifiziert, hauptsächlich Staats- und Gemeindewald, aus dem der überwiegende Teil des Holzeinschlags kommt. Beide Zertifizierungssysteme gehen auf die internationale politische Entwicklung nach dem Umweltgipfel in Rio de Janeiro bzw. die Nachfolgekonferenzen in Hel- sinki und Lissabon zurück. Für eine Zertifizierung sind Anforderungen für eine um- weltverantwortliche, sozialverträgliche und wirtschaftlich tragfähige Waldbewirt- schaftung zu erfüllen und beide Systeme ermöglichen es, den gesamten Produkti- onsprozess vom Waldbestand über den Holz bearbeitenden Betrieb bis hin zum Einzelhändler nachzuvollziehen.

4.1 Handlungsrahmen

Die konsequente Walderhaltung und –mehrung sowie die Vorratsmehrung in den Wäldern sind im Bundeswald- und Landeswaldgesetz rechtlich verankert. Der ge- schätzte Holzzuwachs in den Wäldern des Kreisgebietes liegt bei ca. 7 Festme- ter/Jahr und Hektar. Dies wird durch die konsequente Umsetzung der Ziele der naturnahen Waldwirt- schaft erreicht. Das heißt es werden vermehrt wieder einheimische Arten eingesetzt und ein vielseitiger Bestandsaufbau angestrebt. Solche den natürlichen Waldbe Umweltbericht 2004 Seite 122 Kreisverwaltung Trier-Saarburg ständen nachempfundenen Wirtschaftswälder sind artenreicher und stabiler als nach Altersklassen bewirtschaftete Wälder.

4.2 Handlungsfelder Aufgabe und Ziel der Landesforsten Rheinland-Pfalz ist es, die Leistungen des Waldes – sei es als Rohstofflieferant, als Schützer der natürlichen Lebensgrundla- gen und als Freizeit- und Erholungsraum – für die Gesellschaft nachhaltig zu si- chern und zu fördern. Die Forstämter im Kreis Trier-Saarburg tragen durch Holznutzung, vielfältige Um- weltschutzaktivitäten, Waldnaturschutzmaßnahmen, Wildregulierungen (siehe Ex- kurs Lebensraum- Modellprojekt) und steuernde Forstplanung dazu bei, die Viel- fachleistungen des Waldes im Kreis Trier-Saarburg zu erhalten und zu verbessern. So wird durch die Forstämter im Landkreis (Forstämter Hochwald, Saarburg, Trier) der Laubholzbestand durch kontinuierliche Buchenvoranbauten in Nadelwäldern langfristig erhöht und Bodenschutzkalkungen zur Abpufferung der Böden vor Säu- reeintrag durchgeführt. Ebenso zählen zahlreiche umweltpädagogische Aktivitäten – Waldjugendspiele, Freundschaften mit Schulen und Kindergärten - zu den Leit- zielen des Landesforstes.

Als herausragende Umweltmaßnahme neben vielen anderen Umweltaktivitäten des Forstamtes Hochwald in den letzten Jahren ist die Renaturierung des Quell- moores – Weyrichsbruch - am Rösterkopf zu nennen. Dieses Gebiet wurde aus Arten- und Biotopschutzgründen als Gebiet von landesweiter Bedeutung eingestuft. Zur Verbesserung des Wasserhaushaltes und zur Erhaltung typischer Moorvegeta- tion wurden Entwässerungsgräben verschlossen und Adlerfarn – und Nadelholz- naturverjüngung sukzessive zurückgedrängt. Es wurden mehr als 60 Sand- Stauwerke angelegt, um Oberflächenwasser zu halten. Diese Arten- und Bio- topschutzmaßnahmen mit einem Kostenvolumen von ca. 80.000,00 € wurden im Rahmen von Workcamps der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste durch- geführt. Schwerpunkte der Waldnaturschutzmaßnahmen liegen in den Naturschutzgebieten Königsbachtal und Wadrilltal sowie im Forstelbach-, Prims- und Dörrenbachtal so- wie in der Umsetzung des Gewässerprojekts Ruwer. Es werden Fichtenparzellen aufgekauft und in eine standortgerechte Bestockung umgewandelt sowie durch gelenkte Sukzession weiterentwickelt. Pflege von Hang- brüchern im Bereich der Gemarkungen Züsch und sind weitere Heraus- forderungen, denen sich das Forstamt Hermeskeil stellt. Großflächige Waldrandge- staltung in den Gemarkungen Hermeskeil, Züsch und Neuhütten sind Umweltmaß- nahmen, um die Wälder im Kreis Trier-Saarburg ökologisch aufzuwerten.

Im Forstamtsbereich Saarburg liegt ein Schwerpunkt in den Umweltaktivitäten mit Kindern und Jugendlichen. Die Waldjugendspiele in sind über den Kreis hinaus bekannt. Der Aufbau und die Organisation eines Waldkindergartens in Wil- tingen wird aktiv durch das Forstamt Saarburg vorangeführt. Auch die Lehrerfort- bildung in Bezug auf Umweltthemen wird unterstützt. Zurzeit bestehen Kontakte zur Realschule Saarburg zur Beteiligung am Ganztagesunterricht. Als weiterer Schwerpunkt wird die Umsetzung des Gewässerprojekts Ruwer (siehe Kapitel B, Exkurs unter Ziffer 1) des Kreises, der Verbandsgemeinden Kell am See und Ruwer durch intensive Mitarbeit weitergeführt; so werden auf bereits 60 ha Flä- che Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen durchgeführt. Das Angebot an Exkur Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 123 Umweltbericht 2004 sionen zu Themen Wald-Wild-Wasser, Hackschnitzelheizung und Logistik der Be- reitstellung von Hackschnitzelholz wird im Kreis Trier- Saarburg rege angenommen.

Auch in diesem Zusammenhang war die Ausrichtung der Auftaktveranstaltung der „Europäischen Biomassetage der Regionen“ am 15. September 2002 in ein voller Erfolg.

Im Forstamtsbereich Trier liegt der Schwerpunkt der Umweltaktivitäten im Stadtbe- reich Trier. So bestehen seit Jahren intensive Kontakte zu Kindergärten in St. Ma- ternus und in Kürenz zur Verwirklichung von Waldkindergärten. Die in jedem Jahr stattfindenden drei-tätigen Waldjugendspiele sind weit über den Kreis hinaus be- kannt. Jedes Jahr nehmen auch luxemburgische Schüler daran teil. Im Forstamtsbereich Trier wird seit Jahren eine intensive Patenschaft mit der Meulenwaldschule (Sonderschule in Schweich) im Rahmen zahlreicher Aktivitäten gepflegt. Ebenso zählen größere Kooperationsveranstaltungen mit Sportvereinen – wie Lauftreffs und Mountainbike-Veranstaltungen in der VG Schweich – zu festen Größen im Kreis. Großflächige Aufforstungsmaßnahmen von Weinbergsflächen und –brachen werden jährlich weitergeführt. Das Forstamt Trier unterstützt jedes Jahr den Trierer Umwelttag, die Ökomesse der Handwerkskammer, veranstaltet Brennholztage und bietet Fachexkursionen für das interessierte Fachpublikum an, wie z. B. Studenten der Universität Edinburgh.

4.3 Ziele und Maßnahmen

Legt man die Ergebnisse des Umweltmonitoring zum Waldzustand zugrunde hat sich dieser trotz der in den letzten Jahren erfolgten Herabsetzung von Luftschad- stoffen (vergleiche Kapitel 5 Immissionsschutz) durch Rückgang der Emission und Depositon (Einlagerung von Stoffen) weiter verschlechtert. Die Mehrzahl der Wald- standorte (insbesondere Hochlagen im Hunsrück) reagieren aufgrund der vorhan- denen Schadstoffeinträge aus den vergangenen Jahrzehnten weiterhin empfindlich gegenüber Stresseinwirkungen. Dies zeigt beispielsweise der Befall von Borkenkä- fern aufgrund der ausgeprägten Trockenperioden im Frühjahr und Sommer 2003 verbunden mit weit überdurchschnittlichen Temperaturen und sehr hohen Ozon- konzentrationen.

Neben der weiteren Herabsetzung von Luftschadstoffen sind daher zum Erhalt des Waldes und seiner vielfältigen Funktionen in ökonomischer und ökologischer Hin- sicht die Stabilisierung der Waldökosysteme durch naturnahe Waldbewirtschaftung und Kalkungen erforderlich.

Dem Staatswald kommt dabei eine Vorreiterrolle zu, wobei die Forstämter darauf hinwirken, dass die dabei gewonnenen Erkenntnisse im Rahmen der Beratung und Betreuung auch im Gemeinde- und Privatwald umgesetzt werden können.

Ziele

• Sicherung und Entwicklung stabiler und elastischer Waldökosysteme als Vor- aussetzung für die Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Waldes und des ge- samten Naturhaushaltes • Aufbau und Erhalt multifunktionaler Wälder zur Gewährleistung von Schutz-, Er- holungsfunktion sowie Holzproduktion Umweltbericht 2004 Seite 124 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Maßnahmen • Aufbau vielfältiger, artenreicher Wälder durch Förderung laubbaumreicher Mischbestände, die u.a. wegen ihrer hohen floristischen und faunistischen Viel- falt stabiler gegen Schädigungen sind, • Orientierung beim Aufbau der Bestände an natürlicherweise dort wachsenden Laubwaldgesellschaften unter vermehrtem Einsatz einheimischer Arten, insbe- sondere in den durch starke Versauerung gefährdeten Lagen des Hochwaldes • Sicherung und Erhaltung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit (z.B. durch Kon- zentration von Transporten auf Arbeits- und Rückegassen) • Vermeidung großer Kahlschlagflächen • Verbesserung des Waldaufbaus durch Förderung der natürlichen Verjüngung der Wälder mittels kleinflächiger einzelstammweiser- oder horstweiser Holzernte • Erhöhung des Erntealters (Vermehrung der Altholzbestände) und des To- tholzanteils in den Beständen als Lebensraum für darauf angewiesene Tier- und Pflanzenarten; z.B durch vermehrtes Belassen von Trupps mit Althölzern, ins- besondere in schlecht erschlossenen Arealen • Biotopgestaltungsmaßnahmen für sogenannte nützliche Arten wie Ameisen und gefährdete Tierarten wie Haselhuhn und Fledermaus • Sicherung wertvoller Biotope in einem vernetzten Biotopsystem (Abpuffern, er- gänzen und miteinander verbinden der einzelnen Biotope) • Renaturierung von Fliessgewässern (z. B. Rohrdurchlässe unter Waldwegen) • Optimierung der Oberflächenentwässerung (z.B. durch breitflächige Versicke- rung) • Ausbau eines Netzes von Naturwaldreservaten • Bereitstellung von Flächen, die sich selbst überlassen werden (natürliche Suk- zession) • Aufbau von naturnahen Waldrändern • Stärkere Regulierung des Wildbestandes zur Gewährleistung einer ökologisch und ökonomisch tragbaren Wilddichte • Regionale Zertifizierung des Holzes • Förderung der Umweltbildung bei Kindern und Jugendlichen (Freilandunterricht, Erlebnispädagogik) • Verstärkte Einbindung des Erlebnisraums Wald in den Fremdenverkehr

Exkurs: LMP - ein Vorzeigeprojekt im Landkreis Trier-Saarburg

Besondere Beachtung gebührt dem „Lebensraum-Modellprojekt“ (LMP) im Rot- wildring Osburg-Saar, das die Jäger und die Landesregierung Rheinland-Pfalz im Landkreis Trier-Saarburg seit dem Jahr 2000 gemeinsam durchführen. Dieses vom Vorstand des Rotwildrings zusammen mit dem Kreisjagdmeister Kautz ins Leben gerufene Projekt einer Rotwildbejagung, die einer natürlichen Waldbewirt- schaftung und wildbiologischen Aspekten gerecht wird, ist in Deutschland einma- lig. Es hat bereits viel Anerkennung gefunden; Erkenntnisse sollen auch auf die anderen 12 Rotwildringe im Land übertragen werden – das Saarland hat das Pro- jekt in 2003 bereits 1:1 übernommen. Rotwild ist die größte freilebende Wildart in Deutschland und damit ein wichtiges Kulturgut. Der Rotwildring Osburg-Saar als privatrechtlicher Zusammenschluss von heute 62 Jagdrevieren mit rund 25.000 ha Fläche reicht von den Ufern der Saar bis an die Autobahn A1 Trier-Saarbrücken und umfasst damit weite Bereiche des Landkreises. Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 125 Umweltbericht 2004

Die nachhaltige Bejagung einer im Wesentlichen gut arrondierten Rotwildpopulation erlaubt die jährliche Entnahme von ca. 500 Stück Rotwild. Hiermit verbunden sind einerseits hohe Jagdpachteinnahmen der Kommunen und Jagdgenossenschaften. Andererseits kann Rotwild seinem Lebensraum durch Verbiss- und Schälschäden insbesondere an der Waldvegetation erheblich zusetzen. Die Umsetzung der Ziele der naturnahen Waldwirtschaft durch natürliche Verjüngung der wertvollen Altholz- bestände unter Verzicht auf Kahlschlag mit künstlicher Aufforstung, durch Buchen- voranbauten in Nadelwaldbeständen sowie durch Schaffung von standortgerechten, stufigen Mischwäldern kann hier in Gefahr geraten. Und gerade deshalb hat sich das LMP-Projekt den Ausgleich der Belange von Wald-Wild-Jagd und Landespflege zum Ziel gesetzt, um auch hier die Leistungen des Waldes im Kreis Trier-Saarburg zu erhalten und zu verbessern. Wichtigste Forderung ist die Herstellung einer angepassten Wilddichte, wenn diese regional überhöht ist. Darüber hinaus kann eine Lebensraumverbesserung durch Anlegen und Pflegen von revierübergreifend vernetzten Äsungsflächen, durch das Anlegen von Verbissgehölzflächen, durch kleinflächiges Auf-den-Stock-setzen von Niederwald sowie durch die Pflanzung von fruchtabwerfenden Bäumen sinnvoll Entlastung bieten. Um Schäl- und Verbissschäden zu reduzieren, muss es gelingen, die natürliche Tagaktivität des Rotwildes, das als Wiederkäuer ca. alle 3-4 Stunden Äsung (Nah- rung) aufnehmen muss, wieder herzustellen. Dies erfordert eine wirksame Stö- rungsvermeidung durch gezielte Besucherlenkung weg von den Hauptwildeinstän- den, aber auch eine Störungsvermeidung durch Änderung der Jagdstrategien. Abkehr von der häufigen Einzelbejagung und hin zu großen revierübergreifenden Bewegungsjagden mit einer schnellen, effektiven Abschusserfüllung lautet die For- derung, um Störungen auf ein Minimum zu reduzieren. Das LMP-Projekt untersucht aber auch die möglichen Beiträge von Waldwirtschaft, Landwirtschaft, Grundbesitzern und Jagdgenossenschaften, von Waldbesuchern sowie von Naturschutz und Landespflege, um einen besseren Einklang von Wald und Wild herbeizuführen und um hierüber die Vielfachleistungen des Waldes zu er- halten bzw. zu verbessern. Von Wildbiologen wissenschaftlich begleitet hat inzwischen ein intensiver Dialog der beteiligten Reviere eingesetzt; im Zuge einer qualifizierten Fortbildung anlässlich der jährlich im Frühjahr in der Kulturhalle in stattfindenden Hegeschau mit vorangestellter Pächterbesprechung sowie über das Abhalten spezieller LMP- Konvente von unmittelbar benachbarten Revieren erfolgt die gemeinsame Weiter- entwicklung aller Überlegungen. Dabei sollen die durch das LMP-Projekt erarbeite- ten Inhalte möglichst in alle neuen Jagdpachtverträge in den Rotwildrevieren im Landkreis einfließen. An der Bereitschaft der Jagdausübungsberechtigten und ihrer Mitjäger zur Umset- zung der LMP-Gedanken wird sich der Erfolg in den nächsten Jahren messen. Die Kreisverwaltung als untere Jagdbehörde sieht der Entwicklung mit großer Zuver- sicht entgegen. Umweltbericht 2004 Seite 126 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

5. Umwelt und Fremdenverkehr

5.1 Struktur des Tourismus im Landkreis

Die abwechslungsreichen attraktiven natur- und kulturräumlichen Gegebenheiten sowie die kulturhistorischen Zeugnisse bilden das touristische Potential des Land- kreises. Im Mittelpunkt des Angebotsspektrums stehen der Wein, das aktive Erle- ben von Natur und Landschaft (Wandern, Radwandern, Reiten), die kulturhistori- schen Sehenswürdigkeiten sowie die regionale Küche und Produkte. Im Landkreis Trier-Saarburg sind alle Bioklimatypen des deutschen Mittelgebirges vertreten; vorherrschend ist das reizschwache bis reizmilde Klima. Mit staatlich anerkannter Erholungsfunktion sind Kell am See als Luftkurort sowie Saarburg, , Mertesdorf, , Reinsfeld, , Zerf, Züsch und als Erholungsorte ausgewiesen. Daneben sind 29 Ortsgemeinden bzw. Städte des Landkreises als Fremdenverkehrsgemeinden anerkannt.

Im Jahr 2003 lag die Zahl der Fremdenverkehrsbetriebe (Hotels, Gasthöfe, Pensio- nen, Ferienzentren) im Kreis bei 220 mit insgesamt 12.147 Betten. Gegenüber 1995 hat sich damit die Zahl der Fremdenverkehrsbetriebe im Landkreis um 16,4 % und die Zahl der Betten um 31,3 % erhöht. Die Zahl der Gäste hat von 1995 bis 2003 um 97.828 (+ 40,2 %) auf 340.953 bei einer durchschnittlichen Verweildauer von 3,8 Tagen zugenommen. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich die Zahl der Übernachtungen um 299.511 = 30,4 % auf 1.283.858. Der Schwerpunkt der Übernachtungen lag mit 53,5 % bei den Ferienzen- tren/Ferienhäusern. Die höchsten Anteile erzielten dabei die Feriendörfer Sonnen- berg und Eurostrand in Leiwen, Warsberg in Saarburg und Hochwald in Kell am See. Dann folgen Hotels (rd. 20 %), Privatquartiere, Erholungsheime und Jugend- herbergen (rd. 16,1 %), Gasthöfe (rd. 4,2 %) und Pensionen (3,4 %). Gesondert aufgeführt sind die Campinglätze im Landkreis. Seit 1995 ist die Zahl mit rd. 20 unverändert hoch geblieben. Die Zahl der Gäste stieg an, die der Übernach- tungen ist in etwa gleich geblieben. Zuwächse in größerem Umfang sind dagegen im Wohnmobiltourismus zu verzeichnen, so dass zunehmend mehr Gemeinden – insbesondere im Moseltal – die Ausweisung von Stellplätzen für Wohnmobile beab- sichtigen.

5.2 Handlungsfelder Der Tourismus stellt in ländlich geprägten Gebieten einerseits eine Chance zur Steigerung der regionalen Wirtschaftskraft und zur Erhaltung der Kulturlandschaft dar, bedeutet andererseits aber auch ein Mehr an Umweltbelastungen durch: • Flächeninanspruchnahme für touristische Infrastruktur (z. B. Gebäude, Freizeit- anlagen, Erschließungsstraßen) • Emissionen von Schadstoffen und Lärm durch vermehrten Verkehr • Ressourcenverbrauch (Energie, Wasser) durch Beherbergung, Verpflegung und Transport • Störung und Gefährdung wild lebender Tiere und Pflanzen durch die Freizeitakti- vitäten in den touristischen Zielgebieten (z.B. Motorsportveranstaltungen). Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 127 Umweltbericht 2004

Die beiden Naturparke Saar-Hunsrück und Südeifel, die einen Anteil von über 50 % an der Kreisfläche einnehmen, sollten verstärkt in einen natur- und landschaftsbe- zogenen Tourismus eingebunden werden. Unter dem Stichwort „sanfter Tourismus“ sollen die Interessen von Natur- und Landschaftsschutz mit den Bedürfnissen der Erholungssuchenden (Wandern, Rad fahren, Reiten, Wassersport) verbunden werden. Die Grundidee ist, dass z.B. be- deutende Standorte geschützter und seltener Arten auf Dauer nur dann erhalten werden können, wenn das vorhandene naturräumliche Potential und die natürlichen Ressourcen durch die Fremdenverkehrs- und Freizeitinfrastruktur schonend genutzt und die Besucher entsprechend sensibilisiert werden. Ansätze zur Reduzierung von Umweltbelastungen reichen von ressourcenschonen- dem Betrieb privater und öffentlicher Fremdenverkehrsbetriebe und –einrichtungen über Informationsveranstaltungen zum umweltgerechten Verhalten in Natur und Landschaft, umweltbezogenen Themenwegen, der gezielten Lenkung von Besu- cherströmen bis hin zur Vermarktung regionaler Produkte. Im Landkreis sind in den letzten Jahren eine Reihe von Maßnahmen im Sinne einer nachhaltigen Tourismusentwicklung umgesetzt worden. Hervorzuheben sind u.a. das Gewässerprojekt Ruwer mit besucherlenkenden Maßnahmen über insgesamt sechs Themenrundwanderwege, die zahlreichen Angebote des Naturparks Saar- Hunsrück im Bereich Umweltbildung und –information sowie eine Vielzahl von geo- logisch-naturkundlichen und kulturhistorischen Lehrpfaden wie z.B. in Pal- zem/Wincheringen, /Ockfen, Kastel-Staadt, Hofgut Serrig, Taben-Hamm, , , Kordel/Butzerbachtal. Wandern und Radfahren sind umwelt- und familienfreundliche sowie gesundheits- fördernde Freizeitaktivitäten, die es durch Ausbau und Verknüpfung von regionalen und überregionalen Rad- und Wanderwegen wie auch entsprechende Angebote (Ausweisung und Vernetzung natur- und kulturbezogener Themenwege, Verbesse- rung der rad- und wandertouristischen Infrastruktur) umweltschonend weiterzuent- wickeln gilt. Darüber hinaus sollte auf eine verstärkte Einbindung des ÖPNV hingewirkt werden. So sollten touristische Attraktionen und Sehenswürdigkeiten besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sein. Ergänzt werden könnte das Angebot durch ein Zusammenstellen von Wander- und Radtouren in Verbindung mit Hinweisen zu „Radelbussen“ und Zügen mit Radabteilen, zu gastronomischen Angeboten oder günstigen touristischen Tagestickets. Als Beispiel ist hier auf das in Planung befind- liche Projekt „Orchideengebiete“ hinzuweisen. Mit diesem Projekt soll grenzüber- schreitend an Obermosel und Sauer die Kulturlandschaft mit ihren natürlichen und kulturellen Elementen durch themenbezogene Rundwanderwege vorgestellt und diese Wege in ein ÖPNV-Konzept mit eingebunden werden. „Urlaub auf dem Bauern- und Winzerhof“, den inzwischen über 100 Betriebe im Kreis mit insgesamt 700 Betten anbieten, sollte als eine Form des sanften Touris- mus weiter gefördert werden. Neben dem Erhalt der Kulturlandschaft werden dabei durch die Versorgung der Gäste mit hofeigenen Produkten ökologische und Tier- schutzziele integriert. Zunehmend werden auch die Flüsse für den Wassertourismus erkannt. Hierbei gilt es die Besucher so zu lenken, dass die mit den wassertouristischen Aktivitäten ver- bundenen Belastungen der Natur auf ein umweltverträgliches Maß reduziert wer- den. Sie sollten vor allem für die Wassersportarten wie Ruder- und Kanuwandern auf der Mosel, der Saar und der Sauer attraktiver gestaltet werden. Umweltbericht 2004 Seite 128 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Auf Grund des gestiegenen Umweltbewusstseins haben bereits viele touristische Leistungsanbieter im Landkreis eine umweltorientierte Betriebsführung eingerichtet. Durch entsprechende Informations- und Bildungsarbeit gilt es, die Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe auch weiterhin gezielt zu einem umweltverträglichen Ver- halten und zur Umsetzung entsprechender Maßnahmen zu ermuntern. So sollten die Betriebe z.B. auch über geeignete Energiesparmaßnahmen und Fördermöglich- keiten zur Nutzung regenerativer Energien informiert werden. Daneben sollte auch eine Steigerung des Angebotes an bäuerlichen und regionalen Produkten in Gastronomie und Hotellerie angestrebt werden. Auch sollten die Be- triebe umweltorientierte Angebote weiter ausbauen, wie z.B. Einrichtung von Zu- bringerdiensten zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Bereitstellung von Fahrrädern. Bei der Errichtung und dem Betrieb von öffentlichen und privaten Fremdenverkehr- seinrichtungen sollte auf die Umsetzung von umweltfreundlichen und energiespa- renden Konzepten geachtet werden. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf künftige Freizeitgroßprojekte (Feriendorf Tawern/, Freizeitseen und Reinsfeld) und Wohnmobilstellplätze.

5.3 Ziele und Maßnahmen

Ziele • Förderung von privaten Investitionen in Freizeit- und Erlebniseinrichtungen unter Beachtung von Umwelt- und Naturschutzgesichtspunkten • Sensibilisierung und Unterstützung der touristischen Leistungsträger hinsichtlich einer umweltorientierten Betriebsführung • Sensibilisierung der Besucher für die Belange von Naturschutz und Land- schaftspflege • Ausbau und Verbesserung umweltschonender und naturnaher Urlaubsangebote (z.B. Rad-, Wander- und muskelbetriebener Wassersporttourismus) • Förderung und Realisierung weiterer Maßnahmen zur Verkehrsreduzierung und Besucherlenkung, insbesondere zum Schutz sensibler Natur- und Landschafts- räume • Schaffung/Förderung einer verbesserten umweltverträglichen Anreise in die Ur- laubsgebiete im Kreis (z.B. stärkere Einbindung des ÖPNV in das regionale Veranstaltungs- und Urlaubsangebot)

Maßnahmen Erweiterung des Angebotes für Radfahrer (Erschließung weiterer Radthemenwege mit radspezifischer Infrastruktur wie z.B. umweltverträglicher Ausbau des Sauertal- radwegs und der ehemaligen Bahnstrecke/Bahntrasse von Ruwer nach Hermeskeil zu einem „Ruwer-Hochwald-Radweg“ mit entsprechenden Besucherlenkungs- und touristischen Begleitmaßnahmen • Einrichtung weiterer umweltbezogener Themenwege wie z.B. „Klimaschutz“, „Erneuerbare Energien“ • Maßnahmen zur Besucherlenkung durch raum- und landschaftsplanerische Vorleistungen und gezielte Einzelmaßnahmen (einheitliche Hinweisbeschilde Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 129 Umweltbericht 2004

rung für Wanderer, Wanderkarten, Info-Tafeln, markierte und ansprechende Rad- und Wanderwegenetze) • Weiterer Ausbau des ländlichen Tourismus (z.B. „Urlaub auf Bauern- und Win- zerhöfen“) • Umweltinformations- und Bildungsarbeit insbesondere für Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe sowie für Gäste z.B. im Rahmen des LEADER +-Projekts „Akademie der Gastlichkeit“ oder entsprechender Angebote des Naturparks Saar-Hunsrück • Umsetzung alternativer, ressourcenschonender Konzepte zur Energiegewin- nung bei Einrichtung und Betrieb öffentlicher und privater Fremdenverkehrsein- richtungen (wie z.B. Trennung des Abfalls/Begrenzung der Abfallmenge, des Energie- und Wasserverbrauchs und der Einsatz von dezentralen Energiever- sorgungsanlagen unter Verwendung von erneuerbaren Energiequellen) • Maßnahmen zu Verbesserung der Infrastruktur auf Campingplätzen und sorgfäl- tige Ausweisung weiterer Wohnmobilplätze • Schaffung von Angeboten zur Verbesserung des Services für Kunden des öf- fentlichen Verkehrs durch neue Mobilitätsdienstleistungen (Abholservice, Ge- päckservice, Bus- und (Sammel-)Taxi-Transfer, Mobilitätsberatung für Gäste • Vergrößerung der Rückbehaltsflächen für Winzer zur Bewirtschaftung nach Rentenbeginn Umweltbericht 2004 Seite 130 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

6. Umwelt und Wirtschaft

Der Umweltschutz hat sich seit vielen Jahren zu einem viel beachteten Thema in der politischen Diskussion und in der Wirtschaft entwickelt. Seit sich in der Umwelt- konferenz in Rio de Janeiro über 170 Staaten zu einer umweltverträglichen, sozial gerechten und ökonomisch tragfähigen Entwicklung verpflichtet haben, konnten Umweltbelastungen durch Energieverbrauch und Luftschadstoffe bei steigender Produktion deutlich gesenkt werden (vgl. Kapitel Klimaschutz und Energie). Die Firma schreibt dazu, die Entscheidung, um eine ökologisch und ökonomisch orientierte Marktwirtschaft, hat dazu geführt, dass die Eigenverantwortung der Un- ternehmen, Kommunen und Verbraucher stärker eingefordert wurde und umwelt- bewusstes Verhalten vom Markt honoriert wird. Die Vielzahl an umweltrelevanten Gesetzen und Regelungen hat zur Folge, dass insbesondere Kleinbetriebe die damit verbundenen Verpflichtungen kaum ohne ex- terne Unterstützung bewältigen können, wie sie beispielsweise durch das Umwelt- zentrum des Handwerks erfolgt. Nachhaltige Entwicklung setzt voraus, dass soziale, ökologische und ökonomische Interessen gleichberechtigt berücksichtigt werden. Ökologische Aspekte bei wirt- schaftlichen Planungen auszuklammern, kann sich ein Unternehmen heute nicht mehr leisten. Insbesondere ökologische Iniativen, die den aktiven Schutz der Natur mit der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen verbinden, sind von grosser Bedeutung. Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung werden mehr und mehr im Rahmen der betriebsinternen Umsetzung von der Wirtschaft als Chance begriffen. Viele Unter- nehmen sehen in der Ökologie ein attraktives Betätigungsfeld, zumal die Verbrau- cher zunehmend einen attraktiven Beitrag zum Schutz der Umwelt seitens der Be- triebe durch umweltfreundliche Produkte und umweltschonende Produktionsverfah- ren erwarten. Deshalb schafft eine nach marktwirtschaftlichen Grundsätzen ge- führte und nicht durch allzu viele Regelungen eingeengte Wirtschaft eher den finan- ziellen Spielraum, durch den der notwendige Umweltschutz finanziert werden kann. Dies trifft auch für die Unternehmen im Landkreis zu. Dabei reicht die Spanne von weltweit agierenden Unternehmen, wie Volvo und Krupp-Bilstein, bis zu den klei- nen und mittleren Betriebe, die das Rückgrat der heimischen Wirtschaft bilden. Der Umweltschutz hat sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden, zukunftssiche- ren Faktor und zum ausbaufähigen Geschäftsfeld für Industrie und Handwerk im Landkreis entwickelt. Dies zeigt sich am attraktiven Angebot an Industrie- und Ge- werbestandorten, bei denen der Umweltaspekt eine wichtige Rolle einnimmt und wird belegt durch das hohe Engagement der Betriebe insbesondere bei dem Um- weltmanagementsystem Öko-Audit, bei dem sie bundesweit eine Spitzenposition einnehmen. Daneben wird der Umweltschutz in einem besonderen Maße als ima- gebildendes Element für den Standort der verantwortlichen Unternehmen gesehen.

6.1 Umweltbewusstes Gewerbeflächenmanagement

Grundlage einer zukunftsorientierten Wirtschaftspolitik ist die Bereitstellung von at- traktiven Industrie- und Gewerbeflächen. In dieser Hinsicht wurde im Kreis Trier- Saarburg über Kommunen, Wirtschaftsförderung und Zweckverbände viel geleistet. Im gesamten Kreisgebiet steht ein bedarfsorientiertes ökologisch sinnvolles und ausgewogenes Angebot zur Verfügung. Vor allem mit den Konversionsflächen wur- Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 131 Umweltbericht 2004 den im Landkreis zur ökonomisch richtigen Zeit hinreichend Grundstücksangebote für Betriebsverlagerungen aus beengter Ortslage, Neugründungen und andere In- teressenten zur Verfügung gestellt. Zu nennen ist an erster Stelle der Industriepark Region Trier als eines der erfolgreichsten Konversionsprojekte des Landes. Der verkehrsgünstig gelegene Park ist ein Musterbeispiel für ein ökonomisch tragfähi- ges und ökologisch sinnvolles Projekt. Eingebunden in ein gestalterisches Rah- menkonzept ist an dieser Stelle ein Industriepark gewachsen, der in ökonomischer, ökologischer und architektonischer Hinsicht überzeugt. Beispielhaft ist auch das Konversionsprojekt „Granahöhe“ in Wasserliesch sowie die Folgenutzung der ehe- maligen Industriebrache in -Tal.

6.2 Umweltmanagement als Instrument für nachhaltiges Wirtschaften

Das Umweltschutzmanagement der Unternehmen im Landkreis dokumentiert sich in hohen Investitionen der Betriebe, beachtlichen finanziellen und personellen Auf- wendungen, dem hohen Organisationsgrad des betrieblichen Umweltschutzes und den im Unternehmen vorhandenen Fachwissen. Immer mehr Industrie-, Hand- werks- und Dienstleistungsbetriebe räumen dem betrieblichen Umweltschutz einen festen Platz ein. Ob es um die Entwicklung umweltgerechter Produkte geht, um die Zusammenarbeit mit Lieferanten, die sich dem Umweltschutz verpflichtet haben, oder ob es um die Verringerung der Umweltbelastungen durch gezielten Einkauf geht – Möglichkeiten, Ökologie und Ökonomie in Einklang zu bringen, gibt es viele.

Im Landkreis hat sich als Umweltmanagementinstrument für die nachhaltige Ent- wicklung in der Wirtschaft und in der Verwaltung das Öko-Audit bewährt. Entschei- dend dafür war das Umweltauditgesetz von 1995 auf der Grundlage der EMAS EG- Verordnung von 1993, mit der der rechtliche Rahmen für ein einheitliches Umwelt- managementsystem in der europäischen Union geschaffen wurde . Ziel der Verord- nung ist die Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes durch Einführung von Umweltmanagementsystemen und wiederkehrenden Umweltbetriebsprüfungen. Bei diesem Umweltmanagement bekennen sich Unternehmen zum Umweltschutz, auch über die Anforderungen des Gesetzgebers hinaus. Die Betriebe unterziehen sich regelmäßig einer Zertifizierung. Das kommt neben der Umwelt auch dem Verbrau- cher zugute.

Für Unternehmen gehört das Öko-Audit heute zum Standard. Im Kreis Trier- Saarburg wurden seit der Einführung des Öko-Audits insbesondere in Branchen des verarbeitenden Gewerbes eine Reihe von Unternehmensstandorten registriert. Im Bezug auf die Öko-Audit-Kompetenz nimmt das heimische Handwerk des Land- kreises in Europa und im Bundes- und Landesvergleich eine absolute Spitzenstel- lung ein. Der Erfolg lässt sich am eindrucksvollsten in Zahlen ausdrücken. Während bundesweit der Anteil der Öko-Audit-Betriebe beim Handwerk bei ca. 13 % liegt, beträgt dieser Anteil in Rheinland-Pfalz ca. 60 %. Von den rheinland-pfälzischen Handwerksbetrieben sind ca. 78 % in der Region Trier ansässig.

Im Landkreis Trier-Saarburg gibt es zurzeit 19 öko-auditierte Betriebe aus den Ge- werken Bäcker, Fleischer, Schreiner, Metallbau und eine Wäscherei. Umweltbericht 2004 Seite 132 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

• Fünf dieser Betriebe haben infolge des Engagements, betreut durch das Saar- Lor-Lux Umweltzentrum, den Landesumweltpreis gewonnen (siehe hierzu Ka- pitel 5.4.5). • Der Erfolg des Umweltmanagementsystems zeigt sich auch in Wettbewerbs- vorteilen gegenüber den Kunden (gläserne Werkstatt). Dies gilt insbesondere für Fleischer, Bäcker und Tischler, also Gewerke, in denen ein hohes Maß an Kun- denbindung und Kundenvertrauen über den Erfolg entscheidet. • Nicht nur die Betriebe profitieren, sondern auch die Umwelt: So können einige Betriebe nach Einführung des Umweltmanagementsystems bis 30% ihrer Ener- giekosten und bis zu 40% ihrer Abfallkosten reduzieren und infolgedessen wer- den Ressourcen weniger beansprucht und die Menge der zu deponierenenden Abfallstoffe verringert

Exkurs: Umweltschutz in einem Handwerksbetrieb

Die Schreinerei Rudi Müller besteht bereits in der 3. Generation seit nunmehr 100 Jahren. Im Januar 1994 zog die Schreinerei um in das Industriegebiet in Gusterath- Tal auf das ehemalige „Romika-Gelände“. Als erste Schreinerei in der Region ist sie auf die Produktion von besonders umweltfreundlichen Produkten umgestiegen. Ihr Bemühen ging und geht dahin, den Einsatz von solchen Werk- und Hilfsstoffen zu vermeiden, die umweltbelastend oder gesundheitsgefährdend sind. Auch im Hinblick auf den Umweltschutz am Produktionsstandort war die Schreinerei Müller der erste Handwerksbetrieb, der sich nach den Richtlinien der EG-Öko-Audit-Verordnung aus- gerichtete und auch validiert worden ist. Der Betrieb wurde 1997 als Öko-Audit- Betrieb im Standortregister eingetragen und führt seitdem alle 3 Jahre die Revalidie- rung durch. Die Schreinerei Müller hatte sich bereits 1997 Umweltziele gesetzt, die sie auch erfolgreich umgesetzt hat. So wurde eine Reduktion des hausmüllähnlichen Gewerbeabfalls um 31% innerhalb von 3 Jahren erreicht und die Entsorgungskosten konnten um 38% reduziert werden. Durch die verbesserte Trennung des Abfalls kann die Schreinerei sicherstellen, dass recyclebare Stoffe in den Kreislauf zurückgeführt werden. Bei der Einsparung von Treibstoff, Heizöl sowie der Verringerung des Schadstoffausstoßes konnte eine Stromreduzierung um 22% erreicht werden. Der Einkauf konventioneller Büromaterialien wurde auf umweltfreundliche Produkte um- gestellt, die Sprühnebelausbreitung bei der Heißwachsbehandlung wurde durch den Bau einer Trennwand gesenkt. Auch das Kundenverhalten hat die Schreinerei ver- ändert So wurde durch gezielte Kundeninformationen der Anteil an Massivholz in der Produktion um 8% gesteigert und der Anteil an Plattenwerkstoffen um 8% reduziert. Eine kontinuierliche Verbesserung der Umweltschutzleistungen ist weiterhin das Ziel der Schreinerei. Exkurs: Umweltschutz in einem produzierenden Betrieb

Umweltschutz bei TECTRO Mit derzeit 550 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von rund 60 Millionen EUR zählt TECTRO zu den führenden Spezialisten im Bereich Kunststofftechnik. Haupt- sitz der TECTRO -Gruppe ist Saarburg mit 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Firma TECTRO Kunststofftechnik GmbH & Co. KG versucht durch die mit dem Öko-Audit verbundene Öffentlichkeitsarbeit nicht nur umweltgerechtes Verhalten zu dokumentieren, sondern die Leistungsbereitschaft aller ihrer Mitarbeiter in diesem Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 133 Umweltbericht 2004

Sinne weiter zu steigern. Die Verpflichtung begründet sich aus der ethischen Über- zeugung, die natürlichen Ressourcen unserer Umwelt zu schonen. Mit der Um- welterklärung wollen wir unsere Standorte präsentieren und das Bestreben doku- mentieren, unter ökologischen Gesichtspunkten zu produzieren. Es soll ebenfalls ein Beitrag sein, andere aufzufordern, diesem Beispiel zu folgen.

Die Firma schreibt dazu, die Entscheidung welches System eingeführt werden sollte (EG-Öko-Audit-Verordnung oder DIN EN ISO 14001) wurde bereits 1996 getroffen. Aufgrund unserer weltweiten Tätigkeiten entschied man sich für beide Normen, da auch die Ähnlichkeit der Regelwerke bestand. Wir wollten auch nicht warten bis es von unseren Kunden verlangt wird, sondern wollten Vorreiter sein und die sich er- gebenden Vorteile nutzen. Die Vorteile, die uns zur Entscheidung halfen, waren:

• Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes • Erhöhung der Rechtssicherheit • Imageverbesserung • Kosteneinsparungen • Verbesserte Zusammenarbeit mit Behörden • Entbürokratisierung/Deregulierung • Kostentransparenz im Umweltbereich • Vertrauensbasis zu Behörden, Banken und Versicherungen • Investitionssicherheit • Mitarbeitermotivation • Standortsicherheit

Im Juni 1997 wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Entscheidung informiert und Umwelt- Teams für die Umsetzung im Anschluss gegründet. Bereits im September 1998 wurde der Standort Saarburg nach der EG-Öko-Audit- Verordnung validiert, nur drei Monate später, im Dezember 1998, nach dem Regel- werk DIN EN ISO 14001. Unser Produktionsstandort Neunkirchen im Saarland folgte im Januar 2000. In den Jahren gab es Höhen und Tiefen. Die Motivation un- serer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter half uns jedoch auch schwierige Situationen zu überwinden und Probleme zu lösen. Auf die wirtschaftliche Lage in den letzten drei Jahren hatten wir keinen Einfluß. Das dadurch nicht alle geplanten Investitio- nen umgesetzt werden konnten, ist für jeden nachvollziehbar. Aber es gab auch Maßnahmen, die trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation realisiert wurden. Abläufe konnten in den Jahren immer wieder optimiert und dem aktuellen Stand (gesetzliche Anforderungen; Abläufe in den Abteilungen) angepaßt werden. Auf ei- nige Investitionsvorhaben, die wir in den letzten Jahren durchgeführt haben, möch- ten wir eingehen. Dies waren zum Beispiel die Errichtung eines Waschplatzes, oder die Nutzung von Regenwasser für unser Systemwasser. Ebenfalls wurden Fenster- fronten saniert, der dieselgetriebene Gabelstapler auf einen Propangas- Antrieb umgerüstet, oder ein Wertstoffhof für unsere Abfälle aufgebaut. Unser neustes Projekt ist der Austausch des Metall- Rohrleitungssystems durch Kunststoffrohre. Eins war uns von vornherein klar, nur zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mit- Umweltbericht 2004 Seite 134 Kreisverwaltung Trier-Saarburg arbeitern ist es möglich ein Umweltmanagementsystem aufzubauen, aufrechtzuer- halten, voranzutreiben und die gesteckten Ziele zu erreichen bzw. zu übertreffen. In diesem Sinne möchten wir allen, die zur Zeit vor der Entscheidung stehen ein Umweltmanagementsystem einzuführen, mit unserer Beurteilung einen Anstoß ge- ben. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann können Sie sich auf unserer Homepage www.tectro.de über weitere Umweltaktivitäten informieren. Schauen Sie sich doch einfach unsere Umwelterklärung an.

Es hat sich gezeigt, das die Einführung eines Umweltmanagementsystems im Un- ternehmen durch die Einstellung zum nachhaltigen Wirtschaften in besonderer Wei- se Impulse und Eigeninitiativen mobilisieren kann. Nach Auffassung der IHK Trier ist das Instrument des freiwilligen europäischen Umweltmanagements zudem ge- eignet, dem Prinzip der Nachhaltigkeit überregional aber auch national zum Durch- bruch zu verhelfen, wenn sich mehr kleinere und mittelständische Unternehmen als bisher auf freiwilliger Basis zur Teilnahme an dem europäischen Umweltmanage- mentsystems nach EMAS II entscheiden.

6.3 Saar-Lor-Lux-Umweltzentrum

Seit Anfang 1994 besteht mit dem Saar-Lor-Lux Umweltzentrum in Trier eine kom- petente Anlaufstelle, die sich intensiv und erfolgreich mit den Zielen des Umwelt- schutzes sowie den Umsetzungsmöglichkeiten für das regionale Handwerk be- schäftigt. So bietet das Umweltzentrum heute ein attraktives Dienstleistungsange- bot für Betriebe, private Verbraucher und öffentliche Auftraggeber in der Region. Die Unterstützung des Zentrums wird in Form von Beratung, Weiterbildung, Infor- mation, Gutachten und Analysen sowie bei der Darstellung auf Messen und in Aus- stellungen geleistet. Darüber hinaus engagiert sich das Umweltzentrum in umwelt- politischen Fragestellungen. Zukunftsfähige Projekte werden akquiriert und neue Initiativen auf den Weg gebracht. Schwerpunktthemen des Umweltzentrums waren in den zurückliegenden Jahren die nachhaltige Entwicklung und der Umweltschutz und Möglichkeiten des Hand- werks einen Beitrag zur CO2-Einsparung zu leisten aufzuzeigen - unter dem Aspekt neue Märkte für das Handwerk zu erschließen

Klimaschutz – Kompetenz des heimischen Handwerks Mit Unterstützung des Umweltzentrums hat sich das heimische Handwerk im Klima- schutz profiliert und seine Kompetenz ausgebaut. In 2002 wurde ein Aktionspro- gramm Klimaschutz im Handwerk der Region erstellt, das konsequent umgesetzt wird. Zu den Aktionen gehörten auch die gut besuchten Klimaschutztage des Hand- werks. Zur weiteren Verbesserung der Klimaschutzkompetenz wurden Musterbe- triebe im Energiesparen aufgebaut. Diese präsentieren die Energietour des Hand- werks mit Demo-Anlagen. Zudem wurden eine Trainingsanlage Sonnen-Holz- Kopp- lung und eine Fotovoltaikanlage errichtet. Beratung und Weiterbildung des Umweltzentrums konzentrieren sich intensiv auf das Thema Energiesparen. Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 135 Umweltbericht 2004

Ökologisch Renovieren und Sanieren – ein Zukunftsfeld für das Handwerk Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Nachfolgend sei dies genauer dargelegt. Bundesweit sind ca. 24 Mio. Altbauwohnungen sanierungsbedürftig. Für den Kam- merbezirk Trier ergab eine Gebäude- und Wohnungszählung im Jahr 1987 folgen- des Bild:

Bauzeit Anzahl der Gebäude Gebäude in Prozent bis 1900 27.087 22,2 1900 – 1978 80.072 65,5 1979 – 1987 15.089 12,3 Gesamtbestand 1987 122.248 100,0

Dabei wird deutlich, dass der größte Teil der Gebäude vor 1979, also vor dem In- krafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung errichtet wurde. Viele dieser Häuser sind dringend sanierungsbedürftig. Zudem steigt die Nachfrage nach Altimmobilien.

Bund und Länder haben die umwelt- und sozialpolitische Bedeutung von wertstei- gernden Investitionen im Gebäudebestand erkannt: Gut durchdachte Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen liefern einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung (siehe Kapitel C, 7.3 Energieeinsparung). in ökonomischer, ökologi- scher und sozialer Hinsicht und liefern damit einen bedeutsamen Beitrag zur regio- nalen und gesamtgesellschaftlichen Entwicklung. Sie werden daher auch gefördert. Über Förderbedingungen gibt es im Saar-Lor-Lux Umweltzentrum umfangreiche Informationen. Im Juli 2002 begann das Saar-Lor-Lux Umweltzentrum mit dem Aufbau eines Kom- petenzzentrums für nachhaltiges Renovieren und Sanieren. Es geht vor allem darum, • Handwerker über das Thema „nachhaltiges Renovieren und Sanieren“ zu informieren und hinsichtlich der konkreten Umsetzung in der täglichen Arbeit zu beraten • entsprechende Aus-, Fort- und Weiterbildungsmodule und Lehrgänge zu entwickeln • innovative Handwerksbetriebe zu Musterbetrieben zu entwickeln, die vorbild- liche nachhaltige Produkte und Dienstleistungen anbieten und damit gegen- über ihren Kollegen eine Vorbildfunktion einnehmen • Messen und Veranstaltungen zu organisieren, bei denen sich Handwerker und Bauherren über das Neuste zum Thema „Renovieren und Sanieren“ in- formieren können und • ein Netzwerk zu bilden, in dem Handwerker und ihre Interessenvertretungen neben Vertretern von Forschungseinrichtungen, Herstellerfirmen, Lieferanten und sonstigen Akteuren eine Schlüsselstellung einnehmen. Umweltbericht 2004 Seite 136 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

6.4. Abfallverwertung – Recycling

Auch das zielgerichtete Engagement der Betriebe zur verstärkten Abfallverwertung hat an Bedeutung gewonnen. Über 50 % der gewerblichen Abfälle im Raum Trier werden zurzeit bereits inner- und überbetrieblich verwertet. Bei der überbetriebli- chen Verwertung hat die Recyclingbörse der Industrie- und Handelskammer, die seit über 20 Jahren besteht, inzwischen einen beachtlichen Anteil. Die Recycling- börse steht auch Interessenten aus Luxemburg zur Verfügung. Die technischen Möglichkeiten zur Abfallvermeidung sind in der Regel an verfahrens- bzw. ferti- gungstechnische Veränderungen gebunden, die naturgemäß im Zuge von Neuinve- stitionen verwirklicht werden können. Das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz hat darüber hinaus eine Reihe neuer abfallwirtschaftlicher Denkansätze wie Produkt- verantwortung und die Qualifizierung der Entsorgungsbetriebe als Fachbetriebe ge- prägt. Zu diesen Themen werden von den Wirtschaftskammern Informationsver- anstaltungen durchgeführt und die Betriebe bei der Umsetzung begleitet.

6.5 Umweltinformationssystem

Mit dem Umweltinformationssystem (UMFIS) sind über das Internet Wirtschafts- kontakte aus der ganzen Welt zu Umweltfirmen aus der Region Trier möglich. Es konnten bereits viele Firmenkontakte vermittelt werden. Mit den Daten der anderen deutschen Wirtschaftskammern können mehr als 10.000 Firmenprofile der Umwelt- branche ebenfalls weltweit recherchiert werden. Ziel ist es, deutsche Umwelttechnik auf den internationalen Märkten anzubieten und den Export von Umwelttechnik zu intensivieren. Denn in diesem Bereich gibt es noch beträchtliche Expansionspoten- ziale für deutsche Unternehmen

6.6 Preisträger für Umweltinnovationen Umweltpreisträger des Landes Rheinland-Pfalz Von den insgesamt 8 Landesumweltpreisträgern aus dem Kammerbezirk Trier kommen 4 Betriebe aus dem Kreis Trier-Saarburg: Der Landesumweltpreis Rheinland-Pfalz ging an die Betriebe:

Jahr Preisträger Auszeichnung

Schreinerei Rudi Müller, in der Kategorie Handwerk und Umwelt 1998 Gusterath 1999 Holzsystem-Bau Stöcker, in der Kategorie Handwerk und Umwelt Föhren

• Schreinerei Adams, als umweltfreundlichster Handwerksbe- trieb 2001 in der Kategorie umweltfreundlichste • Passiv 21, Hermeskeil, Dienstleistung

Darüber hinaus wurde der Schreinerei Drangmeister aus im Berichtszeit Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 137 Umweltbericht 2004

raum der Umweltpreis des Landkreises Trier-Saarburg zuerkannt (siehe auch KA- PITEL D „Umweltpreis des Landkreises“).

Innovationspreis 2002 des Landes Rheinland-Pfalz

Jahr Preisträger Auszeichnung für Marx Kultur- und Erdbau, Vorrichtung zur mechanischen Vorreini- 2002 Konz-Kommlingen gung von Abwasser

Darüber hinaus wurde der Firma Marx Kultur- und Erdbau im Jahr 1993 der Um- weltpreis des Landkreises Trier-Saarburg zuerkannt (siehe auch KAPITEL D „Um- weltpreis des Landkreises“).

Innovationspreis des Handwerks Rheinland-Pfalz

Jahr Preisträger Auszeichnung für Klemens Putz und Stuck Fugenabdichtungssystem Klemoflex zur Reduzierung von Transmissionsverlusten 2002 1.Preis (Wärmebrücken, Wärmeverluste, Tempe- raturabfall und Vermeidung von Konden- sationsfeuchtigkeit im Hochbau)

6.7 Ziele und Handlungsmöglichkeiten

Ziel einer nachhaltigen, wirtschaftlichen Entwicklung ist die Schaffung neuer und die Sicherung bestehender, zukunftsfähiger Arbeitsplätze in wettbewerbsfähigen und zukunftsorientierten Betrieben unter gleichzeitiger Senkung der Umweltbelastun- gen.

Betriebliches Umweltmanagement Chancen zur Sicherung von Arbeitsplätzen liegen in der Förderung einer ressour- cen- und energieeffizienten Produktion, die ökologische Belastungen von vornher- ein vermeidet und die Umwelt schützt. Gesicherte Untersuchungen über die Be- schäftigungseffekte, die von umweltbezogenen Dienstleistungen der Betriebe aus- gehen, liegen zwar zurzeit nicht vor, die steigende Bedeutung des Umweltschutzes in der Praxis wird dennoch sichtbar. Eine zentrale Rolle nimmt dabei das Öko-Audit ein, da mit ihm nicht nur einzelne Komponenten, sondern ganze Verfahren und Produktionsanlagen optimiert werden. Dies entlastet die Umwelt und senkt die Ko- sten. Zum einen nimmt die Zahl der öko-auditierten Betriebe im Landkreis zu, zum ande- ren erschließen sich immer mehr Betriebe den Umweltschutz als Dienstleistungs- markt. Umweltbericht 2004 Seite 138 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Bedarfsorientiertes Gewerbeflächenmanagement Im Rahmen der Bauleitplanung ist darauf zu achten, dass durch

• Ausweisung an geeigneten Standorten (ökologisch verträglich und ökono- misch vorteilhaft) und bauleitplanerische Sicherung, • Überprüfung des Gewerbeflächenbedarfs unter dem Aspekt Umwandlung und Nutzung vorhandener Potenziale (z.B. Aufwertung aufgegebener land- wirtschaftlicher Betriebe, Folgenutzungen für nicht mehr genutzte Gewerbe- standorte) sowie • Bevorzugung interkommunaler Standorte.

Umweltbelastungen gesenkt werden.

Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen Als Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung sind zu nennen:

• Ressourcenschonende und energieeffiziente Produktion unter Verwendung eines möglichst hohen Anteils wiederverwertbarer Materialien (gleiches auch für Verpackung und Logistik). • Übernahme der Verantwortung für negative Auswirkungen über den gesam- ten Produktlebenszyklus. • Erhöhung der Langlebigkeit der Produkte, z.B. mittels modularen Aufbaus die Möglichkeit schaffen, durch Umrüsten an technischen Erneuerungen teil- zuhaben und somit die Weiterverwendung zu sichern (Allgemein: Ein erneu- ter Wandel von der Wegwerf- zurück zur Reparaturgesellschaft). • Verringerung des Energieverbrauchs von Produkten (sowohl bereits bei der Planung neuer Produkte als auch durch mögliche Dienstleistungen an beste- henden). • so genannte produktersetzende Dienstleistungen, d. h. ein Produkt wird von mehreren Konsumenten genutzt (Stichwort „Nutzen statt Besitzen“).

Diese Inhalte können durch den Ausbau und die Weiterentwicklung der Umweltbil- dungsstätten in der Region Trier vermittelt werden. Zudem sollen Wettbewerbe und Förderprogramme auch weiterhin kleinere Unternehmen und insbesondere Hand- werksbetriebe motivieren, verstärkt innovativ tätig zu werden. Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 139 Umweltbericht 2004

7. Klimaschutz und Energie

Seit einigen Jahren warnen Klimaforscher vor einer weltweiten Klimaveränderung , deren Auswirkungen wir heute bereits spüren. So hat das globale Temperaturmittel in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen. Einen wesentlichen Anteil daran hat der Anstieg der sogenannten Treibhausgase, insbesondere des Kohlendioxidge- haltes in der Atmosphäre, verursacht im Wesentlichen durch die Verbrennung fos- siler Energieträger. Auf der Rio-Konferenz 1992 hat sich daher Deutschland zu einer nachhaltigen Energiepolitik verpflichtet (Klimarahmenkonvention). Auf der Vertragsstaatenkonfe- renz in Kyoto (1997) wurden konkrete Ziele mit Realisierungszeiträumen festgelegt. Danach soll der Ausstoß der Treibhausgase - insbesondere CO² - um 25 % (bezo- gen auf das Jahr 1990) bis zum Jahr 2005 gesenkt werden. Als wesentliches In- strument dazu wurde auf dem Weltklimagipfel in Johannisburg 2002 der deutliche Ausbau regenerativer Energieträger vereinbart. Die Europäische Union hatte bereits im September 2001 beschlossen, den Anteil an erneuerbarer Energien an der Energieversorgung bis zum Jahr 2010 gegenüber dem Jahr 2000 zu verdoppeln. Neben der nationalen Förderung regenerativer Energieträger soll dies mit der Ein- führung eines EU-weiten Emissionshandelssystems ab 2005 umgesetzt werden.

Gelingt es nicht die Treibhausgase drastisch zu reduzieren, so sagen Klimaforscher für Deutschland trockenere Sommer und verregnetere Winter sowie eine Zunahme von extremen Wetterlagen (z.B. Stürme) voraus mit negativen Folgen beispielswei- se für die Landwirtschaft und das Gesundheitswesen.

7.1 Klimaschutz und Energieversorgung

Ein entscheidender Ansatz zur Reduzierung der Treibhausgase ist, den Energie- verbrauch im Rahmen von Gebäudesanierungen und durch neue ressourcenspa- rende Produktions- und Lebensstile abzusenken (siehe Kapitel Umwelt und Wirt- schaft und Abschnitt 9.4 Energieeinsparung). Gleichzeitig ist der Anteil fossiler Energieträger zu Gunsten regenerativer Energieträger an dem Primärenergiever- brauch bei der Stromerzeugung und Wärmeerzeugung durch verstärkte Nutzung an erneuerbarer Energien zurückzudrängen, da die Kernenergie wegen der damit ver- bundenen Risiken (siehe Exkurs Cattenom) keine Alternative ist. Erste Erfolge in der Klimapolitik sind bereits ablesbar. So konnte, bezogen auf den Primärenergieverbrauch seit 1990 der Anteil erneuerbarer Energie in der Europäi- schen Union von 5,0 % auf 6,3 % im Jahre 2000 und bezogen auf die Strom- erzeugung von 13,3 % auf 14,3 % gesteigert werden. In der Bundesrepublik konnte der Anteil regenerativer Energien an der primären Energieversorgung seit 1990 von 0,9 % auf 2,5 % im Jahre 2002 und bei der Stromerzeugung von 4,4 % auf 6,2 % gesteigert werden. Für Rheinland-Pfalz zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab.

Dies wird in den nächsten Jahrzehnten nur erreichbar sein, wenn sowohl der Ge- samtenergieverbrauch - insbesondere im Gebäude- und Verkehrsbereich – massiv gesenkt und die Nutzung regenerativer Energieträger ausgeweitet wird. Umweltbericht 2004 Seite 140 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

27.752.643

1.692.911 (6,1 %)

2000 6.883.198 1.704.583 (24,8 %) 25.512.624

1.173.581 (4,6 %)

1995 5.269.966 1.181.220 (22,4 %) 0 5.000.000 10.000.000 15.000.000 20.000.000 25.000.000 30.000.000 Stromverbrauch insgesamt (1.000 kWh) Anteil der erneuerbaren Energieträger am Stromverbrauch (1.000 kWh) Stromerzeugung insgesamt (1.000 kWh) davon Anteil erneuerbare Energieträger (1.000 kWh)

Diagramm: Stromerzeugung/Stromverbrauch in Rheinland-Pfalz und davon der Anteil der erneuerbaren Energieträger1

7.2 Bedeutung der regenerativen Energieträger in der Region

Von den erneuerbaren Energieträgern Wasserkraft, Windkraft, Fotovoltaik, Bio- masse und Geothermie leistet die Wasserkraft den größten Beitrag, gefolgt von der Windenergie:

0 0 feste Biomasse 0,7 Photovoltaik 2000 1 Windkraft 4,4 6,1 Sonstige* 0 Wasserkraft 0 Insgesamt 0 1995 0,6 4,1 4,6

01234567

Anmerkung: Sonstige: einschließlich Abfälle, Klärgas, Deponiegas, Biogas - Stromerzeugung

in 1.000 kWh1 ...... 1Datenquelle: Landtag Rheinland-Pfalz - 14. Wahlperiode, Tabelle aus Drucksache 14/1502 (eigene Grafik) Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 141 Umweltbericht 2004

6.936 feste 662 Biomasse 191.759 2000 285.257 Photovoltaik 1.219.970 1.704.583 Windkraft 0,0 240 11.695 Sonstige 1995 135.528 1.033.757 1.181.220 Wasserkraft

0 500.000 1.000.000 1.500.000 2.000.000 Insgesamt

Diagramm: Anteil der erneuerbaren Energieträger am Stromverbrauch (%) *Sonstige: einschließlich Abfälle, Klärgas, Deponiegas, Biogas Datenquelle: Landtag Rheinland-Pfalz - 14. Wahlperiode, Tabelle aus Drucksache 14/1502 (eigene Grafik)

7.2.1 Wasserkraft

Im Gegensatz zu den anderen Energieträgern ist das Potenzial der Wasserkraft be- reits nach dem Regionalen Energiekonzept der Planungsgemeinschaft der Region Trier in den letzten Jahrzehnten weitgehend über Laufwasser- Talsperren- und Pumpspeicherkraftwerke erschlossen worden (In dem Konzept wurde untersucht, in welchem Umfang der Einsatz regenerativer Energien und Energie, regional und in umweltpolitischer Sicht möglich sind.). Von den acht großen Flusslaufkraftwerken an Mosel und Saar, die mit 511 Gigawatt (GW) bei insgesamt 531 GW Stromjah- reserzeugung aus Wasserkraft in der Region den Löwenanteil tragen, liegen fünf - bei , , Schoden und Serrig und Wellen - im Landkreis. Die 20 GW verteilen sich in der Region Trier auf das Pumpspeicherkraftwerk an der Dhron so- wie 73 Kleinwasserkraftanlagen. Einer weiteren Erschließung des technisch nutzbaren Potenzials stehen mögliche gewässerökologische Beeinträchtigungen gegenüber, sodass eine weiterer Ausbau im Hinblick auf dessen Beitrag zur Energieerzeugung nur noch an wenigen Stellen vertretbar ist und nur geringe Leistungszuwächse zu erwarten sind. Diese sind eher bei der Modernisierung bestehender Anlagen über eine Verbesserung der Wir- kungsgrade zu erwarten.

7.2.2 Biomasse

Im Sinne einer nachhaltigen Energieversorgung bietet sich für den Landkreis Trier- Saarburg insbesondere die Biomasse an. Durch die waldreiche Umgebung sowie Umweltbericht 2004 Seite 142 Kreisverwaltung Trier-Saarburg die Landwirtschaft sind umfangreiche Ressourcen vorhanden, die als regenerative Energieträger genutzt werden können. Beispielesweise liegt das theoretische Ener- giepotenzial der Brennholznutzung im Landkreis bei 34 182 MW/a und. 145 106 MW/a in der Region Trier, das theoretisch nutzbare Biogaspotenzial bei ca. 550 000 MW/a und das energetisch nutzbare Strohaufkommen bei 169.000 MW/a in der Region.

Biomasse ist im Gegensatz zu fossilen Energieträgern nicht nur ständig erneuerbar, sie zeichnet sich auch durch einen nahezu geschlossenen CO² Kreislauf aus (bei der Verbrennung oder Kompostierung von Biomasse wird nur so viel Kohlendioxid frei gesetzt, wie durch Pflanzenwachstum gebunden wurde) und ist auch in großen Massen einfach und sicher zu speichern. Darüber hinaus wird die regionale Wert- schöpfung erhöht, da die bislang eingesetzten Mittel für Öl und Gas in der Region verbleiben. Aus Holz- und Pflanzenfasern sowie biologischen Ölen lässt sich in vielfältiger Form Energie in Form von Wärme- und Stromerzeugung gewinnen (produziert werden u.a. Holzpellets, Biodiesel und Biogas). Die Biomassenutzung steht allerdings erst am Anfang ihrer Entwicklung. Für ihren Einsatz sind auf Grund der Vorbildwirkung der Landwirt Matthias Kohl aus Palzem für die Errichtung einer Biogasanlage in seinem landwirtschaftlichen Betrieb und der Landwirt Franz-Josef Koch aus Köwe- rich für den Anbau des Chinaschilfes als ein Zuschlagsstoff für Baustoffe und die Erzeugung von Biodiesel und Ölen mit dem Umweltpreis des Landkreises Trier- Saarburg ausgezeichnet worden. Auch im privaten Bereich ist die Biomasse direkt nutzbar. So ist es beispielsweise über Holzpellets möglich, komfortabel und umweltfreundlich zu heizen. In Niedrig- häusern werden Holzheizungen bereits erfolgreich eingesetzt. Im öffentlichen Be- reich gewinnt die Energieerzeugung mit Biomasse ebenfalls zunehmend an Be- deutung. So erfolgte unter anderem in der Regionalschule in Zerf die Wärmeerzeu- gung mit einer Holz-Hack-Schnitzel-Heizung. Holzheizungen sind darüber hinaus im Kreis beispielsweise im Bürgerhaus und Kindergarten in Lorscheid sowie in der Schule in im Einsatz. Die Schonung der Energieressourcen und die Minderung energiebedingter Emissi- on ist im Kreisentwicklungsprogramm im Sinne einer nachhaltigen Energieversor- gung festgeschrieben. Dabei wird der Einsatz der Biomasse künftig im Rahmen der technischen Möglichkeiten eine wichtige Rolle spielen. Die Verbandsgemeinde Saarburg hat bereits in einer Potentialbedeutung die energetische Nutzung von Bio- masse feststellen lassen.

Exkurs: Die Verbandsgemeinde Ruwer setzt auf Holz

Die Verbandsgemeinde Ruwer hat im Rahmen der Lokalen Agenda 21, aber auch vor dem Hintergrund von Wirtschaftlichkeitsüberlegungen, ein ehrgeiziges Projekt angestoßen. Im Laufe der nächsten Jahre sollen die Heizungen in kommunalen Gebäuden durch ökologisch verträglichere und wirtschaftlichere Anlagen ersetzt werden. Bei diesen Überlegungen spielt eine große Rolle, dass rd. 50 % des Ver- bandsgemeindegebietes mit Wald bedeckt sind und die 20 Gemeinden der Ver- bandsgemeinde Ruwer selbst rd. 3.500 ha Wald besitzen. Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 143 Umweltbericht 2004

Im Rohstoff Holz gibt es also Brennstoff "vor der Haustür", der nach und nach - zumindest teilweise - den Brennstoff Heizöl in kommunalen Heizanlagen ersetzen soll. Neben diesem Zweck Heizungsanlagen ökologisch und wirtschaftlich zu mo- dernisieren, sollen die kommunalen Holzheizungsanlagen beispielhaft sein, um auch Privatleute und Firmen zum Bau von Heizungsanlagen mit dem Brennstoff Holz anzuregen; denn verbreitete Bedenken in der Bevölkerung können am Besten durch funktionierende Beispiele ausgeräumt werden.

Bei ihren Überlegungen, Planungen und der Umsetzung wurde und wird die Ver- bandsgemeinde Ruwer von der Forstverwaltung unterstützt. Gründe der Entscheidung für "Holz"

Holz ist ein Brennstoff der kurzen Wege; es ist in unmittelbarer Nähe der Brenn- stellen als Waldholz vorhanden oder vom nahegelegenen Sägewerk zu beziehen.

• Die Gemeinden als Waldbesitzer und Energielieferanten sind weitgehend "Herren" der Preisfestsetzung, d.h. die Energiepreise in der Verbandsge- meinde Ruwer können sich zumindest bei den umgerüsteten Heizanlagen von den Schwankungen des Ölpreises abkoppeln.

• Bei der Versorgung der kommunalen Heizanlagen können Forstbetriebe und Landwirtschaft eingebunden werden. Die Forstbetriebe fällen das Holz und stellen es bereit, landwirtschaftliche Lohnunternehmer sorgen für das Hacken und den Transport zu den Brennstellen. Gemeindliche Forst- haushalte und örtliche Landwirte werden unterstützt und somit ein Beitrag zur Erhaltung von Arbeitsplätzen in der Region geleistet..

• Alternativ zur Bereitstellung von Waldhackschnitzeln können Sägehack- schnitzel von nahegelegenen Sägewerken bezogen werden. Je nach Marktsituation bei den Sägeresthölzern ist dieser Brennstoff kostengünstiger als der Bezug von Waldhackschnitzeln. Aber auch hier werden zum Trans- port örtlich ansässige Fuhrunternehmer eingesetzt.

• Selbst bei der teuersten Variante der Hackgutbereitstellung, nämlich dem Bezug von Hackschnitzeln aus dem Wald, ergibt sich ein Brennstoffpreis je erzeugte Energieeinheit, der unter dem Preis für Heizöl liegt. Darüber hin- aus ist mittel- und langfristig eher mit einem weiteren Steigen der Ölpreise zu rechnen.

• Bei der Entscheidung "pro Holz" hat aber neben den wirtschaftlichen Aspek- ten vor allem auch der ökologische Aspekt eine große Rolle gespielt:

Holz ist gespeicherte Sonnenenergie und bei seiner Verbrennung wird nicht mehr CO2 - d.h. Treibhausgas - frei, als vorher aus der Atmosphäre gebunden wurde. Umweltbericht 2004 Seite 144 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Durch die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes Holz kann somit auch die Verbandsgemeinde Ruwer einen Beitrag zur Entlastung des Ökosystems leisten.

Was ist bisher geschehen?

Im Herbst 2000 wurde im Heizkeller der Grundschule Farschweiler die vorhande- ne Ölheizungsanlage mit 160 KW Leistung ersetzt. Künftig werden Grundschule, integriertes Gemeindehaus und benachbartes Feuerwehrgerätehaus durch eine Holzhackschnitzelheizung beheizt. Hauptgrund dafür waren umweltpolitische Grün- de. Installiert wurde eine Hackschnitzelfeuerung mit 100 KW Leistung, da die benö- tigte Leistung aufgrund zusätzlicher Wärmeisolierungsarbeiten um 60 KW reduziert werden konnte. Ausgehend von 2000 Volllaststunden im Jahr ergibt sich jetzt ein Energieverbrauch von 200 MW h im Jahr, was einem Ölverbrauch von 20.000 l/a oder ca. 60 t Hackschnitzel entspricht; dabei ist ein Energiegehalt von 3.500 KWh je Tonne bei 30 % Holzfeuchte unterstellt. Bei einem Schüttgewicht von 250 kg je m3 ergibt sich ein Jahresbedarf von 240 m3 Holzhackschnitzeln, dies entspricht einer Umweltentlastung von ca. 53,4 t/a CO2 Emissionen.

• Im Jahr 2001 wurde in Lorscheid ein neuer Dorfsaal gebaut. Das Gebäude wurde in Holzbauweise mit Niedrigenergiestandard realisiert. Um einen wei- teren Beitrag zur Minderung der CO2-Belastung der Atmosphäre zu leisten, wird dieser Dorfsaal sowie der benachbarte Kindergarten und das Feuer- wehrgerätehaus durch eine Holzhackschnitzelheizung beheizt. Die Hack- schnitzelfeuerung hat eine Leistung von 100 KW. Der Jahresbedarf an Hack- schnitzel beträgt 140 m3.

• Im Jahr 2003 wurde in der Gemeinde Schöndorf eine neue Sporthalle ebenfalls weitgehend in Holzbauweise fertiggestellt. Auch dieses Gebäude wird mit einer Holzhackschnitzelheizung beheizt. (100 KW Leistung, kalku- lierter Jahresverbrauch an Holzhackschnitzel = 170 m3)

• Bei dem bisher größten Projekt ist der Einbau einer Holzhackschnitzelhei- zung in, die Grund- und Regionalschule Osburg geplant. Benötigt wird für dieses Gebäude als Ersatz für die veraltete Ölheizungsanlage eine Heizan- lage von rd. 400 KW Leistung. Der jährliche Bedarf an Holzhackschnitzeln wird auf rd. 700 m3 geschätzt. Aufgrund der schwierigen Finanzsituation wird in diesem Jahr zunächst nur als erster Schritt die Modernisierung der Hei- zungssteuerung sowie die Isolierung der Wärmeleitungen durchgeführt. Die Amortisierung der Hackschnitzelheizung hängt darüber hinaus von Rahmen- bedingungen ab, die sich möglicherweise in den nächsten Jahren ändern. Dabei geht es insbesondere um die notwendigen Kosten für die Herstellung des Brenngutbunkers. Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 145 Umweltbericht 2004

7.2.3 Sonnenenergie

Unter den regenerativen Energien nimmt im Landkreis auch die Nutzung der Solarenergie eine zunehmend bedeutendere Rolle ein. Aufgrund einer Sonnen- scheindauer von 1480 bis 1680 Stunden im Jahr mit einer jährlich eingestrahlten Energiemenge von 1025 bis 1100 kWh/m² gehört der Landkreis zu den sonnenbe- günstigten Gebieten in Deutschland. 1999 waren daher in der Region 241 thermi- sche Solaranlagen und 11 Fotovoltaikanlagen installiert. In den Bebauungsplänen der letzten Jahre ist es mittlerweile selbstverständlich, die Möglichkeit für die Er- richtung von Solaranlagen vorzusehen (z.B. Dachneigungen von 30 – 55 %, Dach- ausrichtung Südost bis Südwest). Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang vor allem das Engagement des So- larvereins Trier, der sich bemüht die Solarenergienutzung in der Region zu verbrei- ten und 1996 mit dem Umweltpreis des Kreises ausgezeichnet wurde. 1997 wurde von Regionalen Planungsgemeinschaft der Solarenergie-Atlas heraus- geben, der eine Berechnung der Dimensionierung der Anlage ermöglicht. Er zeigt auf, das die Solarenergienutzung in der ganzen Region lohnend ist und vorange- trieben werden sollte. Danach könnte mit dem solartechnisch nutzbaren Dachflä- chenpotenzial rund 535 MW installiert werden. Langfristig bietet sich der verstärkte Einsatz der Fotovoltaik an, vorausgesetzt die Herstellungskosten können massiv gesenkt werden.

7.2.4 Windkraft

Von diesen sogenannten neuen regenerativen Energieträgern ist der Teilbereich Windkraft am weitesten in der Realisierung fortgeschritten. So waren in Deutsch- land bis zum Dezember 2002 13759 Windkraftanlagen (1995 3528 Anlagen) mit ei- ner Nennleistung von 12001 MW (1995 1127 MW) und davon in Rheinland-Pfalz 580 mit einer Nennleistung von 514 MW installiert. Der Landkreis Trier-Saarburg steht mit 44 (1995 7 Anlagen) errichteten Anlagen mit einer Nennleistung von ca. 42 MW an dritter Stelle nach den Landkreisen Bitburg-Prüm mit 123 und Westerwald mit 67 Anlagen (Stand März 2003). Anders als andere neue regenerative Energie- träger sind Windkraftanlagen aufgrund ihrer Größe (ca. 125 – 140 m Anlagenhöhe bei einem Rotordurchmesser von 70 – 90 m) raumprägend und führen zu teilweise gravierenden Nutzungskonflikten –insbesondere zwischen Siedlung, Landschafts- bild/Erholung und Artenschutz. Wie schwerwiegend diese Auswirkungen sein werden, kann zurzeit nicht abschlie- ßend beurteilt werden, da über die Auswirkungen von Windkraftanlagen für be- stimmte Artengruppen, wie Fledermäuse und Vögel nicht genügend Informationen vorliegen. Beispielsweise lässt sich nicht abschließend klären, in welchem Ausmaß der Vogelzug durch Windparks beeinträchtigt werden kann. Es wird daher kontro- vers diskutiert, ob der Beitrag, den Windkraftanlagen zum Klimaschutz leisten, die damit einhergehenden Beeinträchtigungen des Naturschutzes rechtfertigen. Auf Grund der angeführten Konflikte ist eine planerische Steuerung zur Konzentration der Windkraftanlagen auf gut geeignete und umweltverträgliche Standorte unum- gänglich, um beispielsweise die Siedlungsentwicklung nicht zu beeinträchtigen, die Überprägung einzelner Naturräume zu vermeiden und die Sicherung wertvoller Flä- chen für den Artenschutz zu gewährleisten.

Eine planerische Steuerung zur Konzentration der Windkraftanlagen auf gut geeig- nete und umweltverträgliche Standorte ist daher unumgänglich, um beispielsweise Umweltbericht 2004 Seite 146 Kreisverwaltung Trier-Saarburg die Siedlungsentwicklung nicht zu beeinträchtigen, eine Überprägung einzelner Naturräume zu vermeiden und die Sicherung für den Artenschutz wertvoller Flä- chen zu gewährleisten. Der zur Genehmigung vorliegenden Regionale Raumord- nungsplan Region Trier für den Teilbereich „Windkraft“ hat daher im Landkreis acht Vorranggebiete regionalplanerisch gesichert:

, Mehring und /Wald • Hinzert-Pölert und Reinsfeld • Gusterath • • Konz, und • Waldrach • , Eisenach und Gilzem

Die Verbandsgemeinden haben zudem im Rahmen der Flächennutzungsplanung die entsprechenden Standortbereiche bauleitplanerisch gesichert.

Die bislang 44 errichteten und die derzeit 30 geplanten Anlagen befinden sich fast ausschließlich in den oben aufgeführten Vorranggebieten.

7.2.5 Geothermie

Die Geothermie oder Erdwärmenutzung steht noch am Anfang ihrer Entwicklung. Sie hat aber gegenüber allen anderen mit 700 Terawattstunden (TWh) pro Jahr das größte Potenzial zur Wärmeerzeugung in Deutschland(Biomasse 150 TWh). Im Landkreis ist eine Nutzung der Erdwärme in Form von Erdwärmepumpen im Wohnungsbau von Relevanz. Ihr Einsatz hat in den letzten Jahren in Wohngebäu- den erheblich zugenommen, so sind allein 2003 über 200 Anträge bei der Kreisver- waltung bearbeitet worden. Hier ist zukünftig auch von einer weiteren Zunahme auszugehen, wobei ein erheblicher Beitrag zur Energieversorgung nach dem Re- gionalen Energiekonzept nicht zu erwarten ist.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass im Landkreis erhebliche Res- sourcen bei den Energieträgern Biomasse, Sonnenenergie, und Windkraft beste- hen. Langfristig sind die großen vorhanden Potenziale der Biomasse und der Son- nenenergie in breitem Umfang zu erschliessen. Beide Potenziale ermöglichen de- zentrale Lösungen, eignen sich zur Strom- und Wärmeerzeugung und können weit- gehend standortungebunden eingesetzt werden, im Gegensatz zur energetischen Nutzung von Wasser und Wind. Aufgrund der weitgehend erfolgten Erschließung des Wasserpotentials und möglicher gewässerökologischer Konflikte bei einem weiteren Ausbau wird zukünftig der Schwerpunkt bei der Modernisierung bestehen- der Anlagen liegen. Bei dem Windkraftpotenzial ist davon auszugehen, dass bei- spielsweise aufgrund der Konflikte mit Wohnsiedlung, den Auswirkungen auf das Landschaftsbild und auf schutzwürdige Arten (insbesondere Vögel und Fledermäu- se) das theoretische Potenzial nicht ausgenutzt werden kann. Mittelfristig wird der Schwerpunkt in der Umsetzung der Vorranggebiete und der Leistungssteigerung bestehender Anlagen liegen. Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 147 Umweltbericht 2004

7.3 Energieeinsparung

Der größte Beitrag zur Entlastung des Klimas kann durch eine möglichst weitge- hende Verringerung des Energieverbrauchs geleistet werden. Das größte Einspar- potenzial liegt bei Maßnahmen im Baubestand, da ca. 80 % des Endenergiever- brauchs bei Haushalten und Kleinverbrauchern für Heizzwecke verwendet werden. Während bei Neubauten das Niedrigenergiehaus mittlerweile Standard ist, besteht noch erheblicher Nachholbedarf bei Altbauten. Ca. 80 % der Altbauten entsprechen nicht den heutigen Standards und das technische Einsparpotenzial liegt bei über 70 %, das unter wirtschaftlichen Aspekten realisierbare bei 50 %. Nach dem Regionalen Energiekonzept besteht im Landkreis ein überwiegend hoher Sanierungsbedarf im Wohngebäudebestand. Neben finanziellen Anreizen über För- derungen ist für eine Umsetzung eine unabhängige Energieberatung, beispielswei- se vom Umweltzentraum Saar-Lor-Lux (siehe Kapital Umwelt und Wirtschaft) und Anschauungsobjekte erforderlich. Hierfür bietet sich der kommunale Gebäudebe- stand an, um die erzielbaren Einspareffekte auch dem Bürger zu vermitteln.

7.3.1 Kreiseigene Gebäude

Der Kreis Trier-Saarburg bewirtschaftet in seinen kreiseigenen Gebäuden (Schulen, Verwaltungsgebäude, Altenzentren etc.) im Jahre 1995 480.000 m³ umbauter Raum bzw. 98.300 m² beheizte Fläche. Dies entspricht dem Volumen von ca. 850 Einfamilienhäusern oder einem kleinen Ort wie Kanzem.

Zur Beheizung wurden 1995 in den größeren Liegenschaften 18.500 MWh Wärme benötigt (Öl 44,26 %, Gas 55,74 %),Stromverbrauch 3.120 MWh/a, Wasserver- brauch 52.162 m³/a.

Das Bauvolumen hat sich bis 2002 um 18.500 m³ auf 498.500 m³ oder um 3100 m² auf 101.400 m² beheizte Fläche vergrößert.

Veränderungen des Wärmeverbrauches Erhöhung des Bauvolumens in den kreiseigenen Gebäuden der kreiseigenen Gebäude

600.000 25.000 MWh

500.000 20.000 MWh

400.000 15.000 MWh 300.000 10.000 MWh 200.000 18.631,4 MWh 19.252,6 MWh 17.024,0 MWh 18.356,4 MWh 19.922,9 MWh 5.000 MWh 17.379,2 MWh 100.000

0 0 MWh 1995 2002 1997 1998 1999 2000 2001 2002

cbm umbauter Raum Umweltbericht 2004 Seite 148 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Veränderungen des Wasserver brauches Veränderungen des Stromverbrauches in den kreiseigenen Gebäuden in den kreiseigenen Gebäuden

4.000 MWh 60.000 m³ 3.500 MWh 50.000 m³ 3.000 MWh 3.1 3.3 3.3 3.2 3.3 3.2 40.000 m³ 54. 55. 51. 49. 50. 51. 84, 22, 479 2.500 MWh 10, 07, 43, 14, 673 946 622 779 821 8 4 9 0 6 m³ m³ m³ m³ m³ m³ 2 30.000 m³ 2.000 MWh M M M M M M 1.500 MWh Wh Wh Wh Wh Wh Wh 20.000 m³ 1.000 MWh 10.000 m³ 500 MWh 0 m³ 0 MWh 1997 1998 1999 2000 2001 2002 1997 1998 1999 2000 2001 2002

Von 1995 bis 2002 wurden an den bestehenden Gebäuden in Teilabschnitten fol- gende energiesparende Modernisierungsmaßnahmen ausgeführt:

• Einbau neuer wärmedämmender Fenster und Türanlagen, • Anbringung von zusätzlicher Wärmedämmung an Fassaden und Dächern, • Einbau von Einzelraumsteuerungen für die Heizung, • Erneuerung von Heizungsregelungen, • Erneuerung und Umstellung von Heizungen von Öl auf Gas,

• Einbau von wassersparenden Ventilen an Toiletten, Waschtischen und Du- schen, • Nutzung von Regen-/Brunnenwasser zur Toilettenspülung,

• Einbau energiesparender Beleuchtung, • Einbau von drehzahlgesteuerten Umwälzpumpen,

• Erneuerung einer Wärmepumpe, • Einbau einer Solaranlage, • Einbau von Photovoltaikanlagen.

Die Einzelraumsteuerung in den Schulen ermöglicht dem Hausmeister, den einzel- nen Raum individuell von Stunde zu Stunde je nach Nutzung zu heizen. So kann z.B. der Computerraum in einem Gebäudekomplex für den Volkshochschulkurs ge- heizt werden, die übrigen Räume verbleiben auf Nachtabsenkung. Die frühere Technik erlaubte nur die Beheizung von ganzen Gebäudeteilen.

Entsprechend dem Beschluss des Kreisausschusses vom September 1999 führt die Firma GA-tec Gebäude- und Anlagentechnik GmbH Heidelberg auf die Dauer von 5 Jahren ein Energie-Controlling bei den kreiseigenen Gebäuden durch. Nach In- stallation der Messgeräte und Datenlocker im Jahr 2000 begann das eigentliche Energie-Controlling im Januar 2001. Durch die Aufzeichnung und Kontrolle aller viertelstündlichen Verbräuche werden Schwachstellen und Energieverschwender sichtbar. Neueinstellungen von Lüftungs-, Heizungs- u. Pumpenanlagen auf den jeweiligen zeitlichen Bedarf reduziert unnötige Energieverluste von Strom und Wärme.

So wurde z.B. ein neuer Heizkessel in die Sonderschule Schweich eingebaut. Fa- brikmäßig war die Regelung der Heizungsanlage zeitlich auf eine Wohnnutzung eingestellt, mit der Folge, dass auch am Wochenende eine Beheizung der einzel- nen Klassenräume erfolgte. Durch die Auswertung der Lastprofile, die eine Erhö Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 149 Umweltbericht 2004 hung der Heizkurve am Wochenende zeigten, wurde die Einstellung geändert. Auch über die Lastprofile und den Wasserverbrauch an Wochenenden entdeckte man ei- nen unterirdischen Rohrbruch in der Wasserleitung (der vielleicht, wenn überhaupt, erst in der Jahresrechnung sichtbar geworden wäre).

Bei diversen Schulen wurde festgestellt, dass die Heizungsanlagen und Regelun- gen zeitlich falsch eingestellt waren. Einige Zeitschaltuhren waren nicht aktiviert. Sie konnten über die Lastprofile ermittelt und neu eingestellt werden. Im Gymnasi- um Hermeskeil war z.B. eine Umwälzpumpe falsch eingebaut. Folge war, dass der Hausmeister die einzelnen Klassenräume nicht ausreichend heizen konnte.

Nach dem Entwurf der Energieeinsparung der Fa. GA-tec wurde im ersten Jahr ei- ne Einsparung von durchschnittlich 7,3 % ermittelt. Das Energie-Controlling soll weiter differenziert werden. So soll der Hausmeister in der Schule direkten Zugriff zu den Auswertungen erhalten, damit er die Heizung noch feiner regeln kann. Dies auch unter dem Gesichtspunkt, dass eine Witterungsbereinigung direkt erfolgt. Die Außentemperaturen werden vor Ort gemessen und aufgezeichnet. Die heutige Ab- frage beim Wetteramt mit nicht vor Ort liegenden Wetterstationen liefert alle 4 Wo- chen die Wetterangaben.

Trotz des höheren Bauvolumens wurde der Energieverbrauch bei Wärme zwischen den Jahren 1997 und 2002 um ca. 12,5 % und damit erheblich auf 17.379,2 MWh gesenkt. Dies entlastet die Umwelt jährlich um ca.

585.000 kg CO2- Emissionen, 213 kg CO- Emissionen, 435 kg Nox- Emissionen, 95 kg SO2- Emissionen 10 kg Staub.

Der Stromverbrauch ist trotz Erhöhung des Bauvolumens und zusätzlicher elektri- schen Geräte (Computerarbeitsplätze) gleich geblieben.

Beim Wasser konnte der Verbrauch auf 48.694 cbm (ca. 6,1 %) gesenkt werden. Für 2004 beabsichtigt die Verbandsgemeinde Hermeskeil für das Schulzentrum Hermeskeil den Einbau einer Holzhackschnitzelheizung. Über diesen Kessel wird auch die vom Kreis getragene Realschule mit versorgt. Beim bevorstehenden Aus- tausch der Heizungsanlage in der Berufsschule Hermeskeil sollte der Einbau einer Holzhackschnitzelheizung ebenfalls untersucht werden.

Bei der Anschaffung von Geräten ist auf den jeweiligen Energieverbrauch zu ach- ten. So genannte „Energieschleudern“ dürften nicht angeschafft werden.

Für die kleineren Liegenschaften bei den Gemeinden und Städten wäre empfeh- lenswert, einen Beauftragten zu bestellen, der mindestens vierteljährlich den Ver- brauch aufnimmt und auf Unregelmäßigkeiten bzw. hohen Verbrauch analysiert. Umweltbericht 2004 Seite 150 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

7.4 Ziele und Maßnahmen

Der Gesamtenergiebedarfs im Landkreis Trier-Saarburg liegt bei ca. 2,2 MW/a, wo- von 78 % für die Deckung des Heizbedarfes, 12 % auf die Deckung des Warmwas- serbedarfes und 10 % auf den Strombedarf entfallen. Zur Erreichung der Klima- schutzziele sind daher insbesondere Maßnahmen zur Reduzierung des Heizbe- darfes des Gebäudebestandes und zum Einsatz regenerativer Energieträger not- wendig. Dies wird auch durch die im Rahmen des regionalen Energiekonzeptes durchgeführte Potentialeinschätzung regenerativer Energiequellen gestützt, nach- dem diese einen signifikanten Beitrag zur Deckung des künftigen Energiebedarfs leisten können.

Im Berichtszeitraum hat der Einsatz regenerativer Energieträger unter gleichzeitiger Reduzierung des Energieverbrauches an Bedeutung gewonnen, unterstützt durch die umweltpolitischen Rahmenbedingungen (Internationale Verpflichtungen zur Re- duzierung von CO²), Förderprogramme (z.B. für Sonnenkollektoren, Wohnungssa- nierungen) und die Einspeisevergütungen. So sanken bundesweit die CO²- Emissionen zwischen 1990 und 2002 von 1014 Mio. Tonnen auf 858 Mio. Tonnen um 15,5 Prozent. Dieser Trend wird sich fortsetzen und einen zunehmenden Beitrag zur wirtschaftli- chen Entwicklung in der Region beitragen, da die Wertschöpfung bei regenerativen Energieträgern in der Region höher ist als bei den nur begrenzt zur Verfügung ste- henden fossilen Energieträgern. In dieser Entwicklung liegt eine Chance für die Land- und Forstwirtschaft und die gewerbliche Wirtschaft, da Arbeitsplätze gesi- chert bzw. neu geschaffen werden können. Gerade die waldreichen Höhenzüge im Landkreis bieten sich aufgrund ihres hohen Potenzials für den verstärkten Einsatz von Holz als Brennstoff an.

Ziele

• Langfristig sind die energiebedingten Emissionen nachhaltig zu verringern und die Energieressourcen zu schonen.

• Mittelfristig wird eine Erhöhung des Anteils regenerativer Energien – insbeson- dere zur Deckung des Heiz- und Warmwasserbedarfs der privaten Haushalte und der Kleinverbraucher (kleinere Industrie-, Handels- und Dienstleistungsbe- triebe) – angestrebt, da hierfür mit der Solarthermie (Sonnenkollektoren) und Biomasseanlagen (Hackschnitzelheizung und Holz-Pellet-Anlagen z. B.) für die Breitenanwendung geeignete Techniken zur Verfügung stehen.

Maßnahmen

• Einführung eines kommunalen Stoffstrommanagement zur energetischen Ver- wertung von Reststoffen und Förderung von lokalen Energieparks zur Umset- zung des Stoffstrommanagement (z. B. in einer ausgesuchten Modellgemeinde). • Stärkere Berücksichtigung energetischer Belange in der Bauleitplanung. • Sicherstellung einer geordneten Entwicklung von Windkraftanlagen. • Bündelung der vorhandenen Angebote im Bereich der Solarenergie. • Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Bündelung von Beratungsangeboten, Wett- bewerbe für Schulen, Teilnahme an den Europäischen Biomassetagen). Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 151 Umweltbericht 2004

• Ausbau regenerativer Energieträger in den kreiseigenen Liegenschaften (ver- stärkte Aus- und Nachrüstung von Schulen, Sporthallen u. ä. mit thermischen Solaranlagen oder Fotovoltaik-Anlagen) im Rahmen des kommunalen Energie- managements. • Öffentlichkeitsarbeit zu regenerativen Energien (z.B. im Rahmen der Europäi- schen Biomassetage, Informationsveranstaltungen, Energietouren zu Niedrige- nergiehäusern/Passivenergiehäusern). Umweltbericht 2004 Seite 152 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

KAPITEL D: Umweltinformation, Öffentlichkeitsarbeit, Umwelt- erziehung

1. Umweltberatung und Umweltinformationen

Das Aufgabenfeld der Umweltberatung in der Kreisverwaltung wird überwiegend im Bereich Landespflege und Umweltschutz wahrgenommen. Die Umweltberatung der unteren Landespflegebehörde erstreckt sich schwerpunktmäßig auf folgende Berei- che:

Grünes Telefon Da die Zuständigkeiten im Umweltbereich auf eine Vielzahl von Behörden und Stellen verteilt sind, fällt es dem Bürger oft schwer, einen kompetenten Ansprech- partner für seine Fragen und Probleme zu finden. Die Kreisverwaltung hat deshalb 1987 zusammen mit den Verbandsgemeinden die sogenannten „Grünen Telefone“ ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um Ansprechpartner bei der Kreisverwal- tung und bei den Verbandsgemeinden, die erste Anlaufstellen für ratsuchende Bür- ger sind. Das „Grüne Telefon“ bei der Kreisverwaltung ist unter der Telefonnummer: 0651/715-316 (Frau Gasper) zu erreichen. Die Ansprechpartner in den Verbands- gemeinden sind im Anhang verzeichnet.

Umweltinformationen Das seit 1994 geltende Umweltinformationsgesetz verfolgt den Zweck, den freien Zugang zu Informationen über die Umwelt sowie deren Verbreitung zu gewährlei- sten. Der Bürger hat einen Anspruch auf die Informationen, die durch Auskunft, Akteneinsicht oder durch Informationsträger in sonstiger Weise zugänglich gemacht werden können. Auch mit dem vorliegenden Umweltbericht wird die Verbreiterung von Informationen über die Umwelt gewährleistet.

Exkurs: Einsatz Geografischer Informationssysteme in der Kreisverwaltung zur Nutzung digitaler Raumdaten.

Der Umweltbericht zeigt, wie umfangreich die Aufgaben und Dienstleistungen der Kreisverwaltung hinsichtlich Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung, Bauleitpla- nung, Landwirtschaft und Tourismus, Veterinär- und Gesundheitswesen, Kultur- und Erziehungseinrichtungen, Natur- und Umweltschutz, Trinkwasserversorgung, Zivil- und Katastrophenschutz, Öffentliche Sicherheit u.v.m. sind. Dabei wird in die- sen Bereichen in hohem Maße mit raumbezogenen Geo-Daten (Geo, von grie- chisch gea:“Erde“) gearbeitet.Umweltrelevante Daten werden zunehmend nur noch in digitaler Form zur Verfügung gestellt. Diese Daten können auch auf Grund ihrer Fülle und Komplexität mit herkömmlichen Methoden nicht mehr bearbeitet werden. Zudem sind die Anforderungen hinsichtlich eines schnellen und sicheren Zugriffs sowie der Verfügbarkeit von Informationen (Umweltinformationsgesetz) enorm ge- stiegen. Deshalb ist es unverzichtbar geworden, diese Informationen computerge- stützt auf der Basis von Geografischen Informationssystemen (GIS) zu verwalten. Seit September 2001 befindet sich daher ein Umweltinformationssystem bei der Kreisverwaltung Trier-Saarburg im Aufbau. Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 153 Umweltbericht 2004

Geo-Informationssysteme sind in der Lage, raumbezogene Daten mit verschiedenen Methoden zu erfassen, in modernen Datenbankmanagementsystemen zu verwalten, sie mit anspruchsvollen Funktionalitäten und Methoden zu analysieren und in Form von kartographischen, grafischen und tabellarischen Darstellungen dem Entschei- dungsträger oder interessierten Bürger (z.B. via Intra-/Internet) zu präsentieren. We- sentlich ist vor allem der Informationsgewinn durch die Darstellung komplexer Wir- kungszusammenhänge im Raum, indem dem völlig verschiedene geografische Themenbereiche durch die verschiedenen GIS-Funktionen in räumliche Beziehung gesetzt werden können.

Weitere Vorteile eines GIS: Durch den Einsatz eines Geodatenservers werden mehrfache Datenhaltungen in den einzelnen Ämtern vermieden. Die Datengrundla- gen werden vereinheitlicht und Raumdaten können schneller und billiger ausge- tauscht werden. Entscheidungsprozesse werden objektiver und transparenter durchgeführt. In vielen Bereichen können Einsparpotentiale bewirkt werden.

Die Raumdaten stehen mittlerweile für die verschiedensten Aufgabenbereiche digital zur Verfügung. Hierbei wird zwischen den Geobasisdaten der Landesvermessungs- ämter (Topographische Karten, Digitales Höhenmodell, Liegenschaftskataster etc.) und den Daten der Fachbehörden, wie z.B. Landesamt für Umweltschutz und oder Landesamt für Wasserwirtschaft (Biotope, Schutzgebiete, Wasserschutzzonen etc.) unterschieden.

In Rheinland-Pfalz wurden über Verträge, in denen die Lizenzvereinbarungen gere- gelt sind, die Grundlagen für die Nutzung von Geobasis- und Geofachdaten und den Datenaustausch in allen Fachbereichen der Landes- und Kommunalverwaltung un- tereinander geschaffen. Damit stehen die Raumdaten den meisten Behörden mit raum- und grundstücksbezogenen Aufgaben kostenlos zur Verfügung. Die Einsatzmöglichkeiten eines kommunalen GIS sind immens und sollen anhand einiger Beispiele erläutert werden:

• Durch den Einsatz von Luftbildern mit einer Bodenauflösung von 25x25 cm kön- nen Grundstücke oder Fachdaten (z.B. Schutzgebiete) mit der realen Gelände- situation abgeglichen werden.

• Anträge auf Ausgleichszahlung/Fördermittel (z.B. Steillagenförderung, FUL) kön- nen schneller und sicherer bearbeitet werden. Informationen zu Parzellen kön- nen sofort abgefragt werden. Für nicht auf GIS basierende Dokumentationen in Form von Managementplänen wird die EU zukünftig keine Fördergelder mehr bewilligen.

• Im Veterinärwesen wird die GIS gestützte Dokumentation sämtlicher landwirt- schaftlicher Betriebe im Kreis Pflicht, um im Ernstfall bei Ausbruch von anzeige- pflichtigen Tierseuchen einen schnellen Datenzugriff auf die Lokalität und den Tierbestand der jeweiligen Betriebe zu gewährleisten.

• Der Zustand der Kreisstraßen kann mit GIS ideal inventarisiert und dokumentiert werden. Dokumente und Fotodateien stehen für jeden Straßenabschnitt sofort zur Verfügung. Durch die Inventarisierung der Straßenschäden wird erstmalig eine genaue Kalkulation der Erhaltungskosten pro Verbandsgemeinde möglich. Umweltbericht 2004 Seite 154 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

• Das für die Kreisverwaltung bestehende Konzept zur Ausweisung von Natur- schutzgebieten und anderen landespflegerischen Schutzmöglichkeiten sowie die

• Ausgleichs- und Ökokontoregelung lassen sich mit Hilfe von Standortanalysen umsetzen.

• GIS ist die wesentliche Voraussetzung für die reibungslose Umsetzung der EU- Wasserrahmenrichtlinie. So können Wasserschutzzonen mit Themen wie Altla- sten-, Deponie-, Klärschlamm- oder Abfallkataster in räumliche Beziehung ge- bracht werden, um eine umfassende Kontrolle über mögliche Konfliktpotentiale zu erhalten.

• Daten der Objekte und Flächen (Anlagen, Baugebiete, Brunnen etc.), die beson- ders empfindlich/gefährdet sind und/oder bei Schäden (Zerstörung) eine beson- dere Gefahr für ihre Umgebung darstellen, müssen im Ernstfall schnell aufrufbar sein, um zeitnahe Entscheidungen für Katastrophenschutzmaßnahmen zu tref- fen.

• Das öffentliche Versorgungsnetz (Elektrizität, Fernwärme, Gas, öffentliche Was- serversorgung) und potentielle Möglichkeiten über den Ausbau erneuerbarer Energien (Windenergie, Biogaskraftwerke, Wasserkraft, Solaranlagen etc.) kön- nen mit GIS inventarisiert und ermittelt werden

Wie für behördeninterne Zwecke (Intranet) können Informationen auch für externe Interessenten über das Internet genutzt werden. Ziel ist es, Informationen in digitaler Form über den Landkreis zur Umwelt, Wirtschaftsförderung etc. auf einem WWW- Server unter der bereits existierenden Homepage der Kreisverwaltung der Öffent- lichkeit zugänglich zu machen.

Es wäre sinnvoll und wünschenswert, den begonnenen Aufbau eines Umweltinfor- mationssystems in diesem Sinne Schritt für Schritt fortzuführen und sich darauf auf- bauend immer weitere Anwendungsbereiche zu erschließen.

2. Publikationen Im Rahmen der Umweltberatung wurden vom Umweltamt in den vergangenen Jah- ren folgende Informationsbroschüren erarbeitet:

• Natura 2000 – Schutz des europäischen Naturerbes durch Flora-Fauna-Habitat und Vogelschutzgebiete • Klimaschutz durch Nutzung regenerativer Energieträger • Lebensräume im Landkreis Trier-Saarburg (Naturschutzgebiete und geschützte Flächen im Kreis ) • Lebensgemeinschaft Dorf (Möglichkeiten der Dorfökologie und der Dorfentwick- lung) • Beim vorliegenden Umweltbericht handelt es sich um die zweite Fortschreibung. Der erste Umweltbericht des Kreises wurde 1986 veröffentlicht und 1995 zum ersten Mal fortgeschrieben. Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 155 Umweltbericht 2004

3. Pressearbeit

Durch Veröffentlichungen in der Tagespresse, in den Kreis-Nachrichten sowie in den Mitteilungsblättern der Verbandsgemeinden wird über aktuelle Umweltthemen (zum Beispiel Amphibienschutz während der Laichwanderung, Abbrennen von Wie- sen und ungenutztem Gelände sowie Beseitigung von Hecken, flächenhaftes Ab- brennen von Stoppelfeldern, ordnungsgemäßer Einsatz von Rebschutznetzen) in- formiert. Außerdem sind verschiedene Folgen zu umweltrelevanten Themen veröf- fentlicht worden (z.B. Serie Naturdenkmäler, Serie Littering). Schließlich sind in den Kreis-Nachrichten feste Rubriken für den Zweckverband A.R.T. sowie für den Na- turpark Saar-Hunsrück reserviert, in denen über die Einrichtungen und deren Ange- bote informiert wird.

4. Beiträge im Jahrbuch

Auch im Jahrbuch des Kreises Trier-Saarburg finden sich regelmäßig Beiträge zum Thema Umwelt. So gibt es im Inhaltsverzeichnis des Buches eine eigene Rubrik mit dem Titel „Natur und Umwelt“. Bereits seit Ende der 70er Jahre beschäftigt sich Dr. Hans Reichert unter anderem in der Serie „Neulinge in der Flora von Trier und Um- gebung“ mit der heimischen Pflanzenwelt. Eine weitere Folge ist dem Wald gewid- met. Der Kreisjagdmeister Rolf Kautz schreibt seit einigen Jahren Beiträge zu die- sem Thema. Im Jahr 2004 soll schließlich eine Reihe starten, in der es um die Geologie des Raumes geht. Das Redaktionsmitglied Otmar Werle befasst sich mit diesem Thema. Darüber hinaus finden sich in den Jahrbüchern Einzelbeiträge zu ganz verschiede- nen aktuellen Umweltthemen. So ging es in den letzten Jahren beispielsweise um die Themen Windenergie, Hochwasser und Flächenmanagement.

5. Veranstaltungen zum Tag der Umwelt

Nach der Intention der UNO-Konferenz 1973 in Stockholm soll der „Tag der Um- welt“, der jedes Jahr am 5. Juni stattfindet, auf die besonderen Umweltprobleme unserer Zeit aufmerksam machen. Seit 1986 vergibt der Kreis anlässlich dieses Ta- ges den Umweltpreis. Darüber hinaus organisiert die Kreisverwaltung in Zusam- menhang mit der Preisverleihung zu einem Schwerpunktthema Ausstellungen und Fachvorträge.

5.1 Umweltpreis des Landkreises

Um die Bürger durch nachahmenswerte Beispiele zu aktivieren, Umweltschutz im eigenen Lebensbereich anzuregen, vergibt der Landkreis Trier-Saarburg seit 1986 den mit 2.500 Euro dotierten Umweltpreis für beispielhafte Initiativen auf dem Ge- biet des Umwelt- und Naturschutzes. Im Rahmen dieses Wettbewerbs sollen be- sondere innovative umweltverbessernde Maßnahmen gewürdigt und der Öffentlich- keit vorgestellt werden. Die Aushändigung erfolgte jeweils im Rahmen von Veran- staltungen zum Tag der Umwelt. Umweltbericht 2004 Seite 156 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Umweltpreis des Landkreises Trier-Saarburg Preisträger seit 1995

Auszeichnung für folgende umweltver- Jahr Preisträger bessernde Maßnahmen Maschinen- und Betriebshilfering Trier- Entwicklung und Einführung der EDV-gestützten Anbau- Saarburg e.V. und Düngeplanung, 1995 Herausgeber der Schriftenreihe "Dendro- Veröffentlichung über die faunistische und floristische Er- copos" forschung des Regierungsbezirks Trier Solarverein Trier e.V., Verein zur Förde- Förderung der Solarenergienutzung zur Brauchwasserer- 1996 rung erneuerbarer Energien im Raume wärmung Trier

Schreinerei Drangmeister, Umweltorientierte Ausrichtung des Betriebes, Teilnahme Wiltingen an Projekten „Umweltorientierte Unternehmensführung“ und „Europamanagement Umwelt der Hwk Trier“, 1997 EU-Öko-Audit Zertifizierung wird angestrebt.

Tennisclub Errichtung eines Regenwassersammelsystems zur Be- Roscheid-Konz wässerung der Tennisanlage und Außenanlage Pfadfinderschaft St. Georg, Übername einer Bachpatenschaft für den Mollersbach in Stamm St. Franziskus, Sippe Bär, Saar- Saarburg burg-Beurig 1998 Waldjugend Falkenhorst, Trassem, mit ih- Aktivitäten im Bereich des Natur- und Umweltschutzes rem Leiter Forstinspektor Dietmar (z.B. Amphibienschutz, Forstschutz und Kulturpflege, Schwarz Pflanzungen) Dr. Hans Reichert, langjähriges ehrenamtliches Engagement für den Umwelt- 1999 Trier-Ruwer schutz und die Landespflege auf Kreis-, Bezirks- und Lan- desebene Verein „Aktion lebendiger Föhrenbach Renaturierung eines betonierten Abschnittes des Föhren- e.V.“ baches 2000 Heimatverein „Fidei, Zemmer e.V.“ Anlage eines geologisch-naturkundlichen Lehrpfades Bürgerinitiative zur ökologischen Umge- Umgestaltung des Kindergartenumfeldes in Eigenleistung staltung des Kindergartenumfeldes und mit besonderem Reinsfeld Engagement 2001 Landwirtschaftsbetrieb Matthias Kohl, Pal- Errichtung einer in der Region beispielhaften Biogasanla- zem ge Lokal-Agenda 21 Mitwirkung in zahlreichen Arbeitskreisen für den Umwelt- Gruppen in der Ortsgemeinde Kanzem und Naturschutz und bei der praktischen Umsetzung 2002 Franz-Josef Koch, Anbau von nachwachsenden Rohstoffen zur Verwendung Köwerich für gewerbliche Zwecke Freundeskreis Wildvogelstation Wiltingen Annahme, Pflege und Auswilderung von in Not geratenen e.V. heimischen Wildvögel und auch kleinen Säugetieren auf ehrenamtlicher Basis 2003 Jürgen Meßer, Knospenhof, langjährige Landbewirtschaftung in biologisch- dynamischer Wirtschaftsweise und Förderung der Um- weltbildung Förderverein Fotovoltaik der Hermann- Aufzeigen von Maßnahmen zur Energieeinsparung in al- Staudinger-Realschule Konz e.V. len Bereichen und Förderung des Bewusstseins hierfür 2004 Naturfreunde Trier-Quint e.V. Engagement im Bereich der Umweltbildung - Frau Marlies Wirtz Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 157 Umweltbericht 2004

5.2 Ausstellungen seit 1995

Schautafeln zu privaten und öffentlichen Projekten als Beispiele zu dem Motto für 1995 den Tag der Umwelt 1995 „Zukunft gestalten, Natur erhalten“ 1996 Ausstellung „Aktion Blau – Gewässerentwicklung in Rheinland-Pfalz Informationstafeln über regenerative Energien und Konzepte zu Standortfragen, 1997 Wasserkraftwerken, Holzverbrennung, Windkraftanlagen und Solarenergie Ausstellungen: • Holz – und deine Welt hat wieder ein Gesicht 1998 • Ökologisches Bauen • Dienstleistungen des Umweltzentrums des Handwerks • Dienstleistungen des Gesundheitsamtes Trier 1999 Informationstafeln zum Thema „Ehrenamt im Umweltschutz“ 2000 Informationstafeln zum Thema „Wasser“ 2001 Ausstellung des Landes Rheinland-Pfalz „Kinderfreundliche Umwelt“ Ausstellung des Landes Rheinland-Pfalz „Park- und Gartenanlagen in Rheinland- 2002 Pfalz“ Ausstellung zum Thema „Biomasse“ Ausstellung des Bundesamtes für Naturschutz zur Kampagne „Leben braucht 2003 Vielfalt“ Ausstellung zum Thema „Holzenergie in Kommunen“

5.3 Besichtigungsmöglichkeiten und Lehrveranstaltungen in Schulen

Bis 2001 hatte die Kreisverwaltung den Schulen im Kreis zahlreiche Besichti- gungsmöglichkeiten angeboten und war bei der Vermittlung von entsprechenden Lehrveranstaltungen behilflich: • Mess-Station des Umweltamtes in Deuselbach • Exkursionen zum Lebensraum Wald, Waldschäden, Waldwirtschaft in verschie- denen Forstrevieren • Mosel- und Saarkraftwerke • Windkraftanlage bei Kirf • Fotovoltaikanlagen in Trier-Euren und Salmtal • Zentraldeponie bei Mertesdorf • Gruppenklärwerke bei Riol, Leiwen, Mertesdorf und Konz • Pflanzenkläranlagen bei Lampaden-Obersehr • Kreiswasserwerk bei • Wasserwerk im Kylltal • Anlagen der Riveristalsperre • Wasseraufbereitungsanlage Trier-

Da dieses Lehrangebot leider kaum noch Resonanz fand, wurde ab 2002 von der Erstellung einer neuen Liste mit Themenvorschlägen abgesehen. Den Schulen wurde jedoch angeboten, bei der Vermittlung eines Referenten behilflich zu sein, wenn im Rahmen des Lehrplans Besichtigungen, Exkursionen oder Referate zu Umweltthemen durchgeführt werden (z.B. Trinkwassergewinnung, Abwasserbesei- Umweltbericht 2004 Seite 158 Kreisverwaltung Trier-Saarburg tigung, Waldexkursionen, alternative Energien). Dieses Angebot besteht nach wie vor. Darüber hinaus bietet das Informationszentrum des Naturparks Saar-Hunsrück ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm an, um den Naturpark zu er- kunden.

5.4 Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche

Neben den Angeboten für Schulen hat der Kreis weitere Veranstaltungen durchge- führt, mit denen gezielt Kinder und Jugendliche angesprochen worden sind. So wurde im Jahr 2000 in Zusammenarbeit mit dem Zweckverband A.R.T. für Grund- schulkinder ein Malwettbewerb zum Thema Abfall durchgeführt. Um die Kinder für das Thema Müll zu sensibilisieren, wurden sie aufgerufen, Bilder und Bastelarbeiten zum Thema Abfall und Abfallentsorgung zu gestalten. 2002 wurde ein Fotowettbewerb für Kinder und Jugendliche ausgeschrieben. Im Vordergrund stand dabei die Auseinandersetzung mit den Belangen des Natur- und Umweltschutzes. Die ausgezeichneten Fotos demonstrierten in vielfältiger Form, dass den Kindern und Jugendlichen die wichtige Bedeutung von Grünflächen be- wusst ist, die nicht nur Rückzugsgebiete für Pflanzen und Tiere, sondern auch für den Menschen sind.

6. Weitere Auszeichnungen des Kreises

Neben dem Umweltpreis werden vom Kreis weitere Auszeichnungen verliehen, bei denen der ökologische Aspekt eine wichtige Rolle spielt.

6.1 Wettbewerb „Vorbildliches Bauen“

Seit dem Jahr 2000 führt der Kreis den Wettbewerb „Vorbildliches Bauen“ durch. Ausgezeichnet werden Objekte, die Vorbildcharakter haben und zur Belebung der Baukultur in der Region beitragen. Der Wettbewerb soll dazu beitragen, künftigen Bauherren Anregungen zu geben, um mit den Architekten zeitgemäße und auch ökologische Lösungen zu suchen, die auf sensible und kreative Weise die Lebens- qualität der gebauten Umwelt bereichern.

In Anhang sind die bisherigen Nominierungen des Wettbewerbes aufgeführt.

6.2 Verleihung der Denkmalplakette

Die Stärkung des öffentlichen Bewusstseins für die Belange der Denkmalpflege und des Denkmalschutzes steht im Vordergrund, wenn der Kreis die Denkmalplaketten verleiht. Auch hier spielt der ökologische Aspekt eine Rolle, vor allem wenn es bei der Restaurierung um die Verwendung natürlicher, denkmalgerechter Materialien geht, die dem traditionellen Bild der Objekte entsprechen.

Im Anhang sind die Preisträger seit 1995 zusammengefasst. Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 159 Umweltbericht 2004

6.3 Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“

Zahlreiche Gemeinden des Kreises haben sich in den vergangenen Jahren am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“ beteiligt“, der bis auf Landes- bzw. Bundesebene entschieden wird. Für den Kreisentscheid ist die Kreisverwaltung Trier-Saarburg federführend tätig. Der Wettbewerb soll die Bürger dazu ermuntern, ihre Gemeinde als attraktiven Lebensraum auf der Grund- lage der historischen Dorfentwicklung und der ortstypischen Gegebenheiten zu ge- stalten. Daher haben bei der Bewertung unter anderem auch ökologische Ansatz- punkte eine herausragende Bedeutung. Und so berücksichtigt die Kreiskommission neben dem Ortsbild und der Qualität der historischen Bausubstanz beispielsweise auch den Zustand der Grünflächen oder Wasserläufe im Ort, die Ausweisung von ökologischen Ausgleichsflächen sowie die Einbindung der Dörfer in die Landschaft (siehe Anhang). Die Kreisverwaltung begleitet den Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“ mit einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit.

6.4 Schaffung naturnaher Erlebnisräume für Kinder

Die Einrichtung naturnaher Erlebnisräume für Kinder ist ein besonderes Anliegen der Landesregierung und ein wichtiger Beitrag des Ministeriums für Umwelt und Forsten zum Aktionsprogramm „Kinderfreundliches Rheinland-Pfalz.“ Kindgerechte naturnahe Spielangebote sind entwicklungsfähige Räume und Ele- mente, die Kinder selbständig aufsuchen, in denen sie noch „Natur“ mit allen Sin- nen erleben, sich auf vielfältige Art erproben, kreativ einbringen können, wo sie ein Stück Freiheit und Abenteuer, aber auch natürliche Grenzen erleben können. Über die Erfahrung von Natur können Kinder lernen, ihr eigenes Leben zu begreifen. Er- leben mit der Natur erfordert Fantasie und Kreativität und zugleich die Gemein- schaft mit anderen. Seit 1997 besteht die Möglichkeit, die Einrichtung naturnaher Erlebnisräume von kommunalen und freien Trägern mit Mitteln des Landes Rhein- land-Pfalz zu fördern. Die untere Landespflegebehörde wurde bei den bisher durchgeführten Projekten im Landkreis zwecks intensiver Abstimmung der Antrags- und Bewilligungsverfahren eingebunden. Anlässlich des Tages der Umwelt 2001 wurde der Kindergarten Reinsfeld mit dem Umweltpreis des Landkreises ausgezeichnet und das Thema „Naturnahe Erlebnis- räume“ durch einen Fachvortrag zu dem Thema „Kinderfreundliche Umwelt“ sowie einer Ausstellung des Landes mit Beispielen des Landkreises behandelt.

Im Landkreis wurden bisher folgende naturnahe Erlebnisräume für Kinder geschaf- fen: • naturnaher Spielraum Wiltingen • naturnahe Umgestaltung des Spielplatzes „Im Mergel“ der Ortsgemeinde Kan- zem • Projektvorhaben „Spielinsel “ • Projektvorhaben „Spielinsel Wiltingen“ • naturnaher Erlebnisraum der Ortsgemeinde Serrig • naturnaher Spielraum der Ortsgemeinde • ökologische Gestaltung des Außenspielgeländes des Kindergartens Trassem Umweltbericht 2004 Seite 160 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

(erstes Projekt im Landkreis, welches auch landesweit Beachtung fand) • „Spielinsel Obstgarten“ in Saarburg-Beurig • „Spielinsel Schoden“ • naturnaher Spielraum Wohnhof Föhren „Im Käulchen“ • naturnaher Spielraum am Sportplatz Irsch • naturnaher Spielraum am Gemeindehaus Ockfen • naturnaher Spielraum Konz-Roscheid • Projektvorhaben „naturnahe Umgestaltung des Spielplatzes am Jakobus haus in Fisch“

6.5 Einbindung des Landkreises Trier-Saarburg in die Landesgartenschau 2004 in Trier

Die Landesgartenschau findet in der Zeit vom 22. April bis 24. Oktober 2004 in Trier auf dem Petrisberg-Gelände statt.

Die Landkreise der Region werden auf dem Gelände der Landesgartenschau, aber auch über die in den Landkreisen gelegenen Außenprojekte, in dieses Großereignis eingebunden.

Auf dem Gelände der Landesgartenschau werden im „Garten der Region“ die für die Region typischen Landschaftsräume Eifel, Mosel und Hunsrück mit ihren geolo- gischen Vorkommen und den dafür typischen Vegetationsformen und Kulturpflan- zen dargestellt. Mit dem Gewässerprojekt Ruwer und Nebenbäche werden Maßnahmen zur Ge- wässer- und Auenentwicklung – wie die Renaturierung begradigter Bachabschnitte, der Umbau von Wehren und Durchlässen sowie Maßnahmen zur Auwaldentwick- lung und zur Erhaltung schutzwürdiger Offenlandlebensräume – demonstriert.

Im Umfeld der Häuser des Volkskunde- und Freilichtmuseums Roscheider Hof sind nach historischen Vorbildern ein Rosengarten, Haus- und Obstgärten, Kräuter- gärten zu besichtigen. Ein Obstsortenpfad mit ca. 200 verschiedenen Apfelsorten, ein Naturerlebnisgarten und ein Kräutergarten lassen im Hofgut Serrig die Wege von der Produktion bis zum Endverbraucher umweltschonend hergestellter Produkte miterleben. An dem Außenprojekt „2000 Jahre Weinbau an der Mosel“ in der römischen Villa urbana in kann der Besucher die Entwicklung des Weinbaus von der Rö- merzeit bis heute aktiv miterleben. In das vom Landkreis Bitburg-Prüm organisierte Außenprojekt Touristische Route „Land und Kultur“ sind mit der „Hermenanlage bei der Burg und Kirche in Welschbil- lig sowie dem archäologischen Rundwanderweg mit den Butzweiler Wasser- fällen bei Burg Ramstein und dem naturkundlichen Waldlehrpfad bei Zemmer weitere Projekte aus dem Landkreis mit in die Landesgartenschau integriert.

Der Verein Naturpark Saar-Hunsrück Rheinland-Pfalz e.V. Hermeskeil ist auf der Landesgartenschau im Bereich der Umweltbildung mit in Zusammenarbeit mit dem Hunsrück-Haus vertreten und wirkt bei dem Naturerlebnisprogramm „Grünes Klas- senzimmer“ sowie bei den Exkursionen zum Gewässerprojekt Ruwer mit. Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 161 Umweltbericht 2004

7. Weitere Veranstaltungen seit 1995 Neben den Projekten zum „Tag der Umwelt“ hat die Kreisverwaltung seit 1995 zahl- reiche weitere Informationsveranstaltungen durchgeführt. In der nachfolgenden Übersicht sind die Themen aufgelistet:

1996 Informationsveranstaltungen zum „Förderprogramm Umweltschonende Landbewirtschaftung“ in Fisch, Reinsfeld und Trierweiler-Sirzenich Informations- und Diskussionsveranstaltung in Zusammenarbeit mit der 1997 Bezirksregierung Trier zum Thema „Umgang mit dem Regenwasser in Neubaugebieten“ Informationsveranstaltung zum Thema „Ökologisch bauen – gesund wohnen“ • Vortrag: „Kostengünstiges und ökologisches Bauen“ Referent: 1998 Architekt Dipl.Des. (FH) Manfred Müller, Vorsitzender der Architektenkammer, Kammergruppe Trier-Saarburg • Vortrag: Niedrigenergie-Haustechnik Referent: Hans Weinreuther Energiereferent der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz

8. Umweltberatung

Die Kreisverwaltung als untere Landespflegebehörde bietet eine unter anderem auch eine Umweltberatung an. Zusammen mit den Verbandsgemeinden wurden be- reits 1987 die „Grünen Telefone“ installiert. In den Behörden gibt es feste An- sprechpartner und damit Anlaufstellen für ratsuchende Bürger (Verzeichnis der Te- lefonnummern s. Kapitel B Ziffer 1.6.1,S...).

Darüber hinaus kann sich der Bürger bei allgemeinen Fragen zunächst an die Pres- sestelle in der Kreisverwaltung wenden. Unter der Telefonnummer 0651/715-240 bzw. E-Mail [email protected] kann er sein Anliegen vortragen und wird dann di- rekt an die entsprechenden Ämter oder zuständigen Sachbearbeiter in der Kreis- verwaltung weitergeleitet.

9. Kinder- und Jugenderziehung

Natur- und Umweltschutz haben in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit einen hohen Stellenwert. Gilt es doch, junge Menschen sehr früh mit ihrer Welt und Umwelt vertraut zu machen, damit sie lernen, sie zu schützen und zu erhalten.

Umwelterziehung beginnt in der Familie und wird zunächst in den Kindertagesstät- ten durch die Hinführung zu bewusstem Umgang mit der Umwelt fortgesetzt und ergänzt. Mit großer Begeisterung schützen die Kindergartenkinder z.B. "ihren“ Wald, den sie im Rahmen von "Wald-Projekt-Tagen" entdecken dürfen. In anderen Fällen werden Hochbeete oder – zusammen mit den Eltern – naturnahe Spielplätze angelegt. Theaterveranstaltungen mit entsprechenden kindgerechten Inhalten er Umweltbericht 2004 Seite 162 Kreisverwaltung Trier-Saarburg gänzen hier die Palette von Möglichkeiten der Umwelterziehung. Alle Projekte bie- ten den Kindern vielfältige Entdeckungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, wobei sie schon sehr früh lernen, dass eine intakte Umwelt keine Selbstverständlichkeit ist, sondern dass jeder Einzelne hierfür etwas tun muss.

Von besonderer Bedeutung ist im Landkreis auch die Berücksichtigung von Erfor- dernissen des Natur- und Umweltschutzes bei Maßnahmen der Jugendpflege. So werden bei Zeltlagern, Freizeiten und Seminaren von Jugendgruppen und Vereinen in der Regel Naturerleben und Umwelterziehung in die pädagogisch-inhaltliche Ar- beit mit Kindern und Jugendlichen einbezogen. Besondere Erwähnung verdienen die jährlich durchgeführten "Säuberungsaktionen" in allen Verbandsgemeinden, bei denen u.a. Spielplätze oder ganze Waldbezirke “vom Unrat befreit“ werden. Gerade in der jüngeren Vergangenheit haben Jugendgruppen vermehrt “Bachpatenschaf- ten“ übernommen oder sie legen Biotope an. Beispielhaft genannt seien hier die 60 unterschiedlichen Aktionen und Veranstaltungen im Rahmen der “Umweltwochen“ in der Verbandsgemeinde Saarburg, an denen sich 16 Jugendgruppen beteiligt ha- ben.

Beim Ferienspaß des Kreisjugendamtes, an dem jährlich über 700 Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren teilnehmen, ist der "Umwelttag" ein fester Bestandteil. Hier steht dann z.B. der Besuch der Mülldeponie in Mertesdorf auf dem Programm, bei dem die Kinder – in Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Abfallbeseitigung – spielerisch zu umweltbewusstem Verhalten angeleitet werden. Oder es werden Waldentdeckungen mit Förstern angeboten, die etwa den Sinn und Zweck von Waldlehrpfaden erläutern oder mit Naturerfahrungsspielen zum Nachdenken und Handeln animieren.

Die hier dargestellten Aktivitäten dokumentieren den engagierten Einsatz der Ver- antwortlichen in diesen Bereichen und machen deutlich, wie bei Kindern und Ju- gendlichen das Bewusstsein für Natur- und Umweltschutz durch praxisnahes Erle- ben geweckt, gestärkt und nachhaltig verankert werden kann. Umwelterziehung und Umweltbildung an den Schulen im Landkreis Aufgrund der direkten und indirekten Eingriffe des Menschen in die natürlichen Ökosysteme und der hieraus resultierenden Umweltzerstörungen hat die Umwelt- bildung einen großen Stellenwert. Die schulische Umweltbildung wird durch „schulnahe Umwelterziehungsein- richtungen“ ergänzt. Die „schulnahen Umwelterziehungseinrichtungen“ können von Lehrkräften aller Schularten individuell oder in Lerngruppen (Lehrer, Schüler) ge- nutzt werden. Daneben können sie auch zur allgemeinen außerschulischen Weiter- bildung herangezogen werden. Im Landkreis Trier-Saarburg sind dies z.B. die Klär- anlage Saarmündung in Konz oder das Informationszentrum des Naturparks Saar- Hunsrück in Hermeskeil. Die schulische Umwelterziehung wird durch eine Vielzahl von Aktions-Tagen sowie durch verschiedene Wettbewerbe auf Bundes- und Landesebene ergänzt.

Auch im alltäglichen Schulbetrieb werden die Schulen mit Umweltthemen konfron- tiert. Es handelt sich hierbei hauptsächlich um folgende Bereiche:

1. Abfallvermeidung, Abfalltrennung, Müllentsorgung 2. Gestaltung des Schulgeländes (Schulgarten/Biotope) 3. Wasserverbrauch, Abwasserbelastung 4. Energieverbrauch/Maßnahmen zur Energieeinsparung Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 163 Umweltbericht 2004

Neben dem Engagement von Schulleitungen, Lehrkräften und Schülern kommt hier dem Schulträger eine besondere Bedeutung zu. Die Schulträger können Aufklärung betreiben, unterstützend tätig werden und steuernd eingreifen. Insbesondere im Be- reich des Energieverbrauchs ist dies von höchster Wichtigkeit. Zu den einzelnen Bereichen werden nachfolgend einige Maßnahmen im Rahmen des Umwelt-Managements beschrieben:

Abfallvermeidung, Abfalltrennung, Müllentsorgung • An verschiedenen Schulen sind Automaten zur Abgabe von kalten und warmen Getränken aufgestellt. In der Vergangenheit wurde bei den Verhandlungen mit den Aufstellern darauf geachtet, dass Automaten eingesetzt werden, deren Be- trieb sowohl mit Einwegbechern als auch mit Mehrwegbechern erfolgen kann. In einigen Fällen hat der Aufsteller je Schüler einen Mehrwegbecher bereitgestellt. Ein Anreiz zur Nutzung dieses Mehrwegbechers wurde über den geringeren Getränkepreis herbeigeführt. Der Anfall an Plastikbechern konnte hierdurch re- duziert werden.

• Die Schulen in der Trägerschaft des Kreises haben sich im Rahmen von Unter- richtsprojekten Gedanken über die Möglichkeiten einer Müllreduzierung ge- macht. Wichtig ist hierbei, dass kontinuierlich eine Verbesserung bei der Ge- trenntsammlung des Mülls erreicht wird. Nur mit der Mitarbeit von Schulleitun- gen, Lehrkräften, Reinigungskräften und insbesondere der Schüler/innen kann eine Verbesserung erzielt werden. Grundvoraussetzung hierfür ist, dass alle Klassenräume mit verschiedenfarbigen Müllbehältern ausgestattet sind. Auch sollten an zentralen Punkten im Schulgebäude entsprechende Behälter aufge- stellt sein. In Zusammenarbeit mit der Abfallwirtschaft wurden Beratungen im Rahmen des Unterrichts angeboten und hiermit die Schüler/innen für das Abfallthema sensi- bilisiert.

• Bei der Einführung des dualen Systems konnte die Abfuhr des Restmülls an den Schulen auf einen 14-Tages-Rhythmus umgestellt werden. Dieser Rhythmus konnte bislang bis auf wenige Ausnahmefälle beibehalten werden.

Gestaltung des Schulgeländes (Schulgarten/Biotope) Mit einer Vielzahl von Projekten haben die Schulen selbst zur Gestaltung des Schulgeländes beigetragen. Bei der Anlage von Biotopen oder Schulgärten haben sich die Schüler in praktischer Arbeit u.a. mit dem Umweltgedanken beschäftigt und hierbei ihr theoretisches Unterrichtswissen ergänzt.

Wasserverbrauch, Abwasserbelastung • Die Schulen sind vom Schulträger zum sorgfältigen Umgang mit der Ressource „Wasser“ angehalten. Die Wasserverbräuche der Schulen werden erfasst und ausgewertet. Hierdurch konnten in den vergangenen Jahren die Wasserver- bräuche an den Schulen reduziert werden. Auch können Maßnahmen mit päd- agogischem Hintergrund (z.B. Demonstration von Wasserspartechniken) zu ei- ner Reduzierung des Trinkwasserverbrauchs beitragen. Außerdem wird der Wasserverbrauch wesentlich durch die außerschulische Nutzung der Einrichtungen (Sporthalle, Sportplatz, Gymnastikhalle pp.) beein- flusst. Durch die Bereitstellung der Sporteinrichtungen für den Übungs- und Wettkampfbetrieb und des hierdurch bedingten Duschbetriebs entsteht ein er- heblicher Wasserverbrauch. Hier kann überwiegend nur durch investive Maß Umweltbericht 2004 Seite 164 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

nahmen (Einbau von Wasserbegrenzer, Einbau automatischer Wasserstopp- systeme pp.) eine Reduzierung des Wasserverbrauchs herbeigeführt werden. • Der Schulträger hält Informationen zur Reduzierung der Abwasserbelastung für die Schulen (Reinigungsmittel, Chemikalien etc.) bereit. Energieverbrauch/Maßnahmen zur Energieeinsparung Der Landkreis Trier-Saarburg ist als Schulträger für die Bereitstellung, laufende Unterhaltung und Bewirtschaftung der Schulgebäude und Schulanlagen der Schu- len in seiner Trägerschaft verantwortlich. Ein wichtiger Teil der Bewirtschaftung stellt der Energiebereich dar (siehe hierzu auch C.8 – Energie -). Die Kreisgremien haben sich 1998 mit dem Energieverbrauch an den Schulen befasst und mit dem Ziel der Energieeinsparung ein Energie-Controlling in den kreiseigenen Schulen be- schlossen. 1999 wurde die Firma GA-Tec Gebäude- und Anlagentechnik GmbH, Heidelberg, mit dem Aufbau eines Energie-Controlling-Systems für die kreiseigenen Liegenschaften beauftragt. Dieses System beinhaltet die automatische Verbrauchs- datenerfassung mit Berichtswesen für die Dauer von 5 Jahren. Die Energie- und Wasserverbrauchswerte werden über zum Teil neu installierte Zähler erfasst und per Telefonmodem über eine Datenabfrage zur Firma GA-Tec übermittelt und dort weiter verarbeitet. Hieraus entstehen nachvollziehbare Energieberichte, über die alle Veränderungen im Energiebereich sofort erkannt werden und Gegenmaßnah- men eingeleitet werden können. Für ihre Tätigkeit erhält die Firma GA-Tec eine Vergütung in Höhe von 65 % der eingesparten Energiekosten. Aufgrund der bisher gewonnenen Erfahrungswerte kann mit einer jährlichen Einsparung in Höhe von ca. 3 % gerechnet werden.

Exkurs: Fotovoltaik-Anlage am Gymnasium Hermeskeil Das Gymnasium in Hermeskeil hat daher beim Landkreis Trier-Saarburg als Schulträger ein Projekt zur Stromerzeugung aus Sonnenlicht (Fotovoltaik) bean- tragt. Das Fotovoltaik-Projekt ist dazu gedacht, sich im Unterricht aktiv mit dem Thema Sonnenenergie zu befassen, sowie sich vor Ort mit der Thematik, der Funktionsweise und den Problemen von Sonnenenergie auseinander zu setzen. Die Schüler sollen hierdurch u. a. eine Bereitschaft zur Erhaltung ihrer Umwelt er- langen. Im Rahmen des Projektes sollen die Schüler mit Hilfe eines Displays die Betriebsdaten der Anlage ermitteln und diese über den Computer auswerten. Mes- sen, Vergleichen von Daten, dokumentieren und interpretieren lokaler Umweltdaten mit Hilfe von Arbeitsblättern stellen wichtige Handlungsformen im Unterricht dar. Ökologische Grundsätze, die im Unterricht gelehrt werden, können mit Hilfe einer Fotovoltaik-Anlage in die Praxis des schulischen Alltags umgesetzt werden. Die Installation und Inbetriebnahme erfolgte 2002. Die aus der Sonne gewonnene elektrische Energie wird direkt in das Netz des Energieversorgers eingespeist. Die Leistung der installierten Fotovoltaik-Anlage beträgt = 3,4 kWp. Die eingespeiste Energie (Tages- und Gesamtenergie) wird durch eine LCD- Großanzeigetafel für alle Schüler sichtbar dargestellt. Die Kosten der Fotovoltaik-Anlage beliefen sich auf rd. 25.000,00 €. An diesen Ko- sten hat sich das Land Rheinland-Pfalz mit rd. 10.200,00 € beteiligt. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) garantiert für die durch Fotovoltaik er- zeugte elektrische Energie in den in 2002 in Betrieb genommenen Anlagen 48,1 Cent je Kilowattstunde an Einspeisungsvergütung. Die Förderung im Rahmen dieser gesetzlichen Bestimmung ist auf die Dauer von 20 Jahren gewährleistet. Aufgrund des geschätzten Jahresenergieertrages wird mit einer Einspeisungs- vergütung von jährlich rd. 1.500,00 € gerechnet. Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 165 Umweltbericht 2004

Nach Auskunft der Schulleitung wurde die Anlage von den Schülern sehr gut ange- nommen. Insbesondere die Darstellung der eingespeisten Energiemenge auf dem Display wird mit Interesse verfolgt. Seitens der Schulträger könnten weitere Motivationsanreize zur Energieeinsparung in Form von Wettbewerben oder auch durch Beteiligung der Schulen an den einge- sparten Kosten geschaffen werden Umweltbericht 2004 Seite 166 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

10. Umweltbewusstsein in der Verwaltung

Dass das Umweltbewusstsein in der Kreisverwaltung Trier-Saarburg sehr ausge- prägt ist, zeigt sich insbesondere im zentralen Beschaffungswesen.

Papier Bei dem Schreib-, Druck- und Kopierpapier, sämtlichen Briefumschlägen, Umlauf- mappen, Handmappen sowie Pendel- und Einhakhefter werden ausschließlich Re- cycling-Produkte (blauer Engel) eingesetzt. Alle Hygiene-Papiere wie Toilettenpa- pier und Papierhandtücher sind aus Altpapier hergestellt.

Büroartikel In diesem Bereich wird - ebenso wie beim Papier - bereits in der Jahresausschrei- bung darauf hingewiesen, dass umweltfreundliche bzw. Recycling-Produkte bevor- zugt berücksichtigt werden. So werden beispielsweise nur noch Heftstreifen aus Recycling-Karton, lösungsmittelfreie Klebemittel, naturbelassene und unlackierte Bleistifte und Trocken-Textmarker aus Holz beschafft. Selbst bei Kleinstartikeln wie Büroklammern wird darauf geachtet, dass nur Klammern ohne Kunststoffbezug verwendet werden.

Druckerverbrauchsmaterialien Die leeren Druckerverbrauchsmaterialen werden in speziellen Behältern gesammelt und zur Wiederbefüllung (Refill) an den Lieferanten zurückgegeben (Herstellerrück- nahmegarantie). Tintenpatronen oder Tonerkartuschen, welche nicht dem Refill- Verfahren zugeführt werden können, werden von dem Lieferanten ordnungsgemäß entsorgt.

Büromobiliar Bei der Beschaffung des Büromobiliars wird ebenfalls auf Umweltverträglichkeit und Ressourcenschonung geachtet. Allgemeiner Standard bei Büromöbeln ist mittler- weile die Verarbeitung von formaldehydfreien Produkten. Mittlerweile sind die Bü- romöbel zu 100 % recyclebar. Bei der Anschaffung von Bürostühlen wird darauf ge- achtet, dass es eine Rücknahmegarantie des Herstellers gibt. Darin verpflichtet er sich, alte oder defekte Stühle umweltgerecht zu entsorgen und möglichst viele Komponenten wieder zu verwerten. Außerdem sind sämtliche Einrichtungsgegen- stände TÜV-geprüft und mit dem GS-Zeichen (geprüfte Sicherheit) versehen.

Kopiergeräte Mögliche Umweltbelastungen durch Kopiergeräte sind der Energieverbrauch, Lär- memissionen, die Freisetzung von Schadstoffen und der Anfall von Problemabfall. Bei der Beschaffung werden diese Kriterien beachtet. Durch die Verwendung von Zeitschaltuhren wird der Energieverbrauch der Geräte weiter reduziert. Die in der Verwaltung eingesetzten Kopiergeräte entsprechen den Kriterien des Umweltzei- chens RAL-ZU 62 (Blauer Engel). Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 167 Umweltbericht 2004

Faxgeräte Bei den eingesetzten Faxgeräten handelt es sich um sogenannte Tintenstrahl- und Lasergeräte. Diese Geräte arbeiten mit Recyclingpapier. Bei den verwendeten Tin- tenpatronen und Tonerkartuschen handelt es sich um Refill-Produkte.

EDV-Ausstattung • Monitore Alle Geräte sind „TÜV Rheinland – Ergonomie geprüft“, ebenso besitzen alle Moni- tore das GS-Zeichen und verfügen über sog. Energiesparfunktionen. Das bedeutet, dass sowohl die elektrostatische Aufladung als auch der Stromverbrauch wesentlich reduziert wurde.

• Personalcomputer (PC) Alle PCs sind mit TÜV-geprüften Netzteilen ausgestattet und verfügen über das GS- Zeichen. Direkte positive Umwelteinflüsse gehen von diesen beiden Kriterien zwar nicht aus, sie dienen aber der Sicherheit. Recyclingfähige Geräte werden auf dem Markt leider kaum angeboten. In der Kreisverwaltung Trier-Saarburg werden PCs so lange genutzt, wie sie funktionstüchtig sind und die gestellten Anforderungen erfüllen. Ausgemusterte Geräte werden an einen EDV-Fachhändler zur ordnungs- gemäßen Entsorgung übergeben.

• Drucker Nahezu flächendeckend werden Laserdrucker der „Laserklasse 1“ eingesetzt, d. h. der Ausstoß an Ozon ist bei diesen Druckern gegen Null reduziert. Darüber hinaus sind alle Geräte US-EPA-zertifiziert. Dies bedeutet, dass die Geräte entweder gene- rell einen niedrigen Stromverbrauch haben oder, wenn sie eine bestimmte Zeit in- aktiv sind, auf einen Stromverbrauch unter 30 Watt schalten.

• Netzwerkkabel Sämtliche Netzwerkkabel sind „geschirmte“ Kabel. Das bedeutet, dass elektroma- gnetische Felder vermieden werden.

Maßnahmen Verstärkt sollen bei umweltverträglichen Beschaffungen im Rahmen von öffentli- chen oder beschränkten Ausschreibungen bereits in der Leistungsbeschreibung bestimmte Umweltkriterien vorgegeben werden, die das geforderte Produkt bzw. die geforderte Leistung erfüllen muss. Ein aktiver Umweltschutz hängt aber insbeson- dere von der Mitwirkung und dem Umweltbewusstsein der einzelnen Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter ab. So kann z. B. ein sparsamer Umgang mit Papier gefördert Umweltbericht 2004 Seite 168 Kreisverwaltung Trier-Saarburg werden, indem wie beispielsweise im Druckereibereich bereits seit Jahren beim Drucken der Haushaltspläne gehandhabt, die Mitarbeiter vermehrt doppelseitig ko- pieren und drucken. Die Kreisverwaltung Trier-Saarburg wird auch künftig durch gezielte Nachfrage nach umweltverträglichen Produkten zu einem vorsorgenden Umweltschutz beitra- gen und damit gleichzeitig im Sinne einer Vorbildfunktion die Vermarktung umwelt- freundlicher Produkte fördern. Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 169 Umweltbericht 2004

KAPITEL E: ZUSAMMENFASSUNG

Der Landkreis Trier-Saarburg ist mit 1.091 Quadratkilometern der flächenmäßig drittgrößte Kreis in Rheinland Pfalz. Aufgrund der unterschiedlich strukturierten Landschaftsräume, der günstigen klimatischen Verhältnisse, der sich daraus erge- benden unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten, verbunden mit einer relativen Siedlungsdichte, stellt sich die Umweltsituation im Landkreis verhältnismäßig gün- stig dar. Der Umweltbericht weist nach, das in den vergangenen Jahren in einigen Umwelt- bereichen Erfolge erzielt werden konnten. So hat sich die Qualität der Gewässer in vielerlei Hinsicht gebessert und auch bei der Luftqualität ist ein Rückgang der Bela- stungen festzustellen. In anderen Bereichen bleibt die Umweltbelastung unverändert hoch oder sie weist sogar zunehmende Tendenz auf. So hat zum Beispiel die Bodenversiegelung weiter zugenommen. Trotz einiger Fortschritte im Umweltschutz, die zu einer Besserung geführt haben, besteht weiterhin Handlungsbedarf. So geht es beispielsweise im Sinne einer umweltgerechten Siedlungsentwicklung darum, zum einen den Flächenverbrauch zu begrenzen, zum anderen sollen die Flächen qualitativ über Flächenmanagement und Nutzung von Gebäuden und Flä- chen im Bestand in Wert gesetzt werden. In diesem Zusammenhang gibt es im Landkreis gute Ansätze beispielsweise im Rahmen der Dorferneuerung und Dor- fentwicklung oder bei der bedarfsgerechten Erschließung von Baugebieten.

Die Erhaltung und Sicherung der natürlichen Umwelt sind Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege. Dies vor allem unter dem Aspekt, dass die Land- schaftsnutzung durch veränderte ökonomische Rahmenbedingungen innerhalb der letzten zehn Jahre einem drastischen Wandel unterliegt. Seit 2001 wird für den Kreis ein Umweltinformationssystem aufgebaut, das einen Überblick über das zu schützende Landschaftspotential gibt.

Im Bereich der Landespflege konnten im Kreis Trier-Saarburg in den vergangenen zehn Jahren mehrere Zielvorgaben umgesetzt werden. So liegen inzwischen für alle Verbandsgemeinden Flächennutzungspläne mit integrierten Landschaftsplänen vor, die nun fortgeschrieben werden sollen. Wesentliche Grundlagen konnten auch für den Aufbau eines Biotopverbundnetzwerkes gelegt werden. Rund 12 Prozent der Fläche des Landkreises sind als Kernbereiche für den Biotopverbund ausgewiesen. Einen wesentlichen Anteil daran haben die vom Land für den Kreis gemeldeten FFH-Gebiete. Wichtig ist vor allem das partnerschaftliche Miteinander von Naturschutz und Land- nutzern. Dabei geht es nicht mehr allein um die konservierende Pflege, sondern um eine naturverträgliche Nutzung, für die vor Ort eine große Akzeptanz gegeben ist. Dies zeigt sich vor allem am Gewässerprojekt Ruwer, das unmittelbar vor dem Ab- schluss steht und bei dem es um die Wiederherstellung der biologischen Durch- gängigkeit der Ruwer und ausgewählter Nebenbachsysteme geht. Auch im Bereich der umweltschonenden Landwirtschaft wird über das partner- schaftliche Miteinander viel erreicht. In den nächsten Jahren soll diese Kooperation zur Erhaltung der Kulturlandschaft noch weiter ausgedehnt werden. In diesem Zu- sammenhang ist insbesondere die Bildung von Flächenpools im Rahmen der Öko Umweltbericht 2004 Seite 170 Kreisverwaltung Trier-Saarburg kontoregelung in der Flächennutzungsplanung anzuführen, die eine flexible Hand- lungsweise ermöglicht und zudem ökologisch sowie ökonomisch effektiver ist als das bislang mosaikartige Verteilen kleinflächiger Kompensationsmaßnahmen. Ein positives Beispiel ist das Flächenmanagement in der Verbandsgemeinde Schweich zur Erhaltung der Wein-Kulturlandschaft Mosel. In naher Zukunft ist vorgesehen, im Kreis weitere Flächenpools zunächst in den Verbandsgemeinden Konz und Saar- burg einzurichten. Zentrale Bedeutung für den Naturhaushalt hat auch der Boden. Mit dem Bundes- Bodenschutzgesetz wurden 1999 einheitliche Anforderungen für einen wirksamen Bodenschutz festgelegt, um die Funktion des Bodens nachhaltig zu erhalten oder auch wieder herzustellen. Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang vor allem auch wieder die Reduzierung des Flächenverbrauchs, da offene Bodenflä- chen durch den Bau von Siedlungen und Verkehrswegen unwiderruflich verloren gehen. Daher werden auch im Kreis Trier-Saarburg durch flächensparende Sied- lungsplanung und Bauformen Bodenversiegelungen auf das unbedingt notwendige Maß reduziert, um so den vorsorgenden Bodenschutz zu stärken. Daneben gibt es Projekte, die das Ziel haben, bereits geschlossene Flächen wieder zu entsiegeln. Im Bereich des Gewässerschutzes wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt und sollen auch in Zukunft fortgeführt werden. Beispiele dafür sind die Entwicklung naturgerechter Uferrandstreifen sowie die weitere Erstellung von Gewässerpflege- plänen der Gemeinden. Zwar konnte die Wasserqualität der Fliessgewässer im Kreis stetig verbessert werden. Eine Gewässergüte von II bis III und besser ist be- reits erreicht. Ziel ist jedoch eine durchgängige Wasserqualität von mindestens II und besser. Die Kreisverwaltung ist als Untere Wasserbehörde und daher auch als Ordnungsbehörde zuständig. Daher verfolgt sie auch illegale Maßnahmen im Ge- wässerbereich, die leider nach wie vor auftreten. Immer wieder Thema ist im Kreis Trier-Saarburg auch das Problem Hochwasser. Die Kreisverwaltung hat inzwischen einen auf den Landkreis abgestimmten Alarm- und Einsatzplan Hochwasser/Eisgang erstellt, der die Grundlage für die unmittelba- re Gefahrenabwehr bildet. Im Kreis Trier-Saarburg wurden in den vergangenen Jah- ren mehrere Hochwasserschutzprojekte umgesetzt. Im November 2003 wurde der Hochwasserschutz in fertiggestellt. Im Januar 2004 haben die Ausfüh- rungsplanungen für den Hochwasserschutz in Kordel begonnen. Trinkwasser steht im Kreis Trier-Saarburg jederzeit in ausreichender Menge und hoher Qualität zur Verfügung. Da das Bewusstsein für einen sparsamen Wasser- verbrauch in der Bevölkerung gestiegen ist, hat die Nachfrage nach Wasser in den vergangenen Jahren nicht mehr zugenommen. Weiter optimiert werden konnte im Kreis der Qualitätsstandard der Abwasserbesei- tigung. Inzwischen sind 95 Prozent der Haushalte an vollbiologische Kläranlagen angeschlossen. Die Auswirkungen von Luftverunreinigungen auf die Umwelt und vor allem auch auf die Gesundheit des Menschen erfordern eine nachhaltige Sicherung der Luftqua- lität. Dabei geht es vor allem darum, nach dem Vorsorgeprinzip zu arbeiten, um die Emissionen möglichst direkt an der Quelle zu vermeiden bzw. zu verringern. Vor allem in der Landesplanung, aber auch in der Stadt- und Verkehrsplanung werden daher Maßnahmen eingesetzt, die Emissionen reduzieren, so beispielsweise durch Festsetzungen im Bebauungsplan. Die Stadt Schweich hat ein Klimagutachten er- stellen lassen, in dem beschrieben wird, wie sich geplante Flächenumnutzungen auf die Luftverhältnisse auswirken. Wichtige Bedeutung haben auch integrierte Ver- kehrskonzepte mit einer weiteren Verbesserung des Öffentlichen Personennahver Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 171 Umweltbericht 2004 kehrs, da vor allem auch der Kraftfahrzeugverkehr wesentlichen Anteil am Schad- stoffausstoß hat. Der Zweckverband Regionalverkehr im Raum Trier bemüht sich darum, die Angebote auf Straße und Schiene zusammenzufassen und noch attrak- tiver zu machen, um damit die Anreize für den Umstieg auf öffentliche Verkehrs- mittel zu erhöhen.

Im Bereich des Klimaschutzes gibt es im Kreis neben der Bemühung, den Ener- gieverbrauch weiter zu reduzieren, eine deutliche Zunahme des Anteils regenerati- ver Energieträger (ca. 30 % von 1995 – 2000), der überwiegend auf den Windkraft- anlagenbau zurückzuführen ist. Auf Grund der mit dem Ausbau verbundenen Be- gleiterscheinungen , wie auf das Landschaftsbild („Verspargelung der Landschaft“), des Artenschutzes - vor allem auf Vögel und Fledermäuse - und der Siedlungsent- wicklung - Abstand zu Wohngebieten - ist eine planerische Steuerung der Anlagen- standorte über den regionalen Raumordnungsplan und die Flächennutzungspläne erforderlich geworden. So wurden im Kreis für die Windkraft acht Vorranggebiete regionalplanerisch gesichert. Bei einem weiteren Ausbau der regenerativen Energieträger bietet sich für den Kreis Trier-Saarburg durch die waldreiche Umgebung und die Landwirtschaft vor allem der Einsatz von Biomasse an. Auch die Nutzung der Solarenergie nimmt weiter zu. Insgesamt konnte der Energieverbrauch in den vergangenen Jahren weiter gesenkt werden. Dies hängt vor allem auch mit einer Sensibilisierung der Verbraucher zu- sammen. Der Kreis selbst hat vor allem in kreiseigenen Gebäuden den Energie- verbrauch durch den Einsatz neuer Techniken reduzieren können.

Die Abfallentsorgung erfolgt im Kreis Trier-Saarburg über den Zweckverband A.R.T – zum Entsorgungsgebiet gehört auch die Stadt Trier. Der Zweckverband sammelt die Abfälle ein, verwertet und beseitigt sie. Die nicht verwertbaren Abfälle werden auf der Deponie Mertesdorf abgelagert. Da alle Abfälle ab Juni 2005 vorbe- handelt werden müssen, wird auf dem Deponiegelände in Mertesdorf die Trok- kenstabilatanlage errichtet. In dieser Anlage werden künftig die Abfälle von rund 500.000 Bürgern aus den Kreisen Trier-Saarburg, Bitburg-Prüm, Bernkastel- Wittlich, Daun und der Stadt Trier behandelt. Nach wie vor ein Problem ist auch im Kreis Trier-Saarburg die illegale Abfallentsor- gung, bei der es primär darum geht, die Verursacher zu ermitteln. Hier wird die Kreisverwaltung als Untere Abfallbehörde in Zusammenarbeit mit den Ermittlungs- behörden tätig. Vorrangiges Ziel ist es, die illegalen Abfallablagerungen zu reduzie- ren. In diesem Zusammenhang wird vor allem auf die Öffentlichkeitsarbeit auch in Zusammenarbeit mit der A.R.T gesetzt.

Mehr denn je ist Umweltschutz heute als eine Querschnittsaufgabe zu sehen, die in ganz verschiedene Bereiche hineinreicht. Ein Beispiel dafür sind Landwirtschaft und Weinbau. So ist es das Ziel, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Fa- milienbetriebe unter Wahrung einer nachhaltigen und umweltschonenden Bewirt- schaftung zu stärken. Maßnahmen in diesem Zusammenhang sind unter anderem Flächenmanagementkonzepte zur langfristigen Sicherung landwirtschaftlicher und weinbaulicher Produktionsflächen. Ein Schwerpunkt ist dabei die Erhaltung des Steillagenweinbaus. Weiter entwickelt werden sollen auch die Agrarumweltpro- gramme, durch die besonders umweltfreundliche und den natürlichen Lebensraum schützende Produktionsverfahren finanziell unterstützt werden. Der Kreis besitzt mit einer Gesamtfläche von 42 Prozent einen großen Waldanteil, der als Rohstofflieferant, als Freizeit- und Erholungsraum, aber auch als Schutz für Umweltbericht 2004 Seite 172 Kreisverwaltung Trier-Saarburg die natürlichen Lebensgrundlagen eine entscheidende Rolle spielt. Die Erhaltung des Waldanteils und seiner Vielfachleistungen ist daher ein entscheidender Beitrag zum Umweltschutz. Vor allem die Forstämter im Kreis Trier-Saarburg tragen durch eine nachhaltige Holznutzung, durch Umweltschutzaktivitäten und durch eine steu- ernde Forstplanung dazu bei, die zahlreichen Funktionen des Waldes zu entwickeln und noch weiter zu verbessern, wo es notwendig ist. Auch im Hinblick auf das Pro- blem der Waldschäden ist die Umwandlung von standortfremden Fichtenmonokultu- ren in naturnahe Mischwälder eine weitere Umweltschutzmaßnahme im Kreis. Dass Wirtschaft und Umwelt sich nicht gegenseitig ausschließen wird auch im Kreis Trier-Saarburg offenkundig: Immer mehr Industrie-, Handwerks- und Dienst- leistungsbetriebe räumen dem Umweltschutz einen festen Platz ein und investieren hier in hohem Maß. Dabei geht es sowohl um die Entwicklung umweltgerechter Produkte wie auch um ökologisch verträgliche Produktionsformen oder um die Ver- ringerung der Umweltbelastungen durch gezielten Einkauf. Mit dem Saar-Lor-Lux- Umweltzentrum besteht eine kompetente Anlaufstelle, die sich mit den Zielen des Umweltschutzes und deren Umsetzung beschäftigt. Das Thema Energiesparen nimmt dabei eine wichtige Rolle ein. Viele Unternehmen unterziehen sich regelmä- ßig einer Zertifizierung. Dem entspricht, dass der Anteil der Öko-Audit-Betriebe im Kreis überdurchschnittlich hoch ist. Auch das Engagement der Betriebe im Bereich der Abfallverwertung hat an Bedeutung gewonnen. Über 50 Prozent der gewerbli- chen Abfälle im Raum Trier werden inzwischen verwertet. Die vorbildliche Umwelt- technik der Betriebe im Kreis Trier-Saarburg wird unter anderem über das Umwel- tinformationssystem im Internet bekannt gemacht. Viele Betriebe haben eine res- sourcen- und energieeffiziente Produktion, die ökologische Belastungen von vorn- herein vermeidet, inzwischen als Chance erkannt. Auf diese Weise werden letztlich auch Arbeitsplätze geschaffen und die regionale Wirtschaft gestärkt. Der ökologische Aspekt spielt schließlich auch bei der Ausweisung von Gewerbe- flächen eine wesentliche Rolle: Die Gewerbeflächenpolitik im Kreis Trier-Saarburg ist vorausschauend und nachfrageorientiert. Neue Gewerbegebiete müssen nicht nur ökonomisch vorteilhaft, sondern auch ökologisch verträglich sein. Ein zentraler Punkt im Rahmen der Bemühungen, die Umweltbelastungen weiter einzuschränken, ist auch die Reduzierung des Verkehrsaufkommens. Die Ver- meidung und Umverteilung von Verkehren soll im Kreis Trier-Saarburg konsequent weitergeführt werden. So soll bereits bei der Siedlungsplanung die Erschließbarkeit durch den ÖPNV berücksichtigt werden. Darüber hinaus sind die Fernverkehrsver- bindungen vor allem auch in Bezug auf die Anbindung nach Luxemburg zu sichern. Ein weiterer verkehrspolitischer Ansatz ist die Verlagerung von Gütern auf die Schiene. In diesem Bereich ist der Ausbau des Güterverkehrszentrums im Trierer Hafen richtungsweisend. Der Umweltaspekt spielt auch beim Straßenbau im Kreis eine immer wichtigere Rolle. So werden bei allen Neu- und Ausbaumaßnahmen am Kreisstraßennetz Ausgleichsmaßnahmen festgelegt. Beispiele dafür sind der Bau von Lärmschutz- wällen oder Baumpflanzungen. Für den Bau der Straßen bieten sich innovative und umweltfreundliche Baustoffe an: Zur Zeit wird überprüft, ob im Kreisstraßenbau künftig ein Asphalt verwendet werden kann, der auf der Basis von Rapsöl – einem nachwachsende Rohstoff – hergestellt wird. Im Übrigen werden schon seit längerer Zeit im Straßen- und Tiefbau Recycling-Baustoffe eingesetzt. Die vergleichsweise günstige Umweltsituation im Kreis Trier-Saarburg ist auch ein wichtiges Potential für den Fremdenverkehr. Vorteilhaft ist auch, dass im Kreis ein weitgehend sanfter und nachhaltiger Tourismus stattfindet, beim dem das Naturer Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 173 Umweltbericht 2004 lebnis im Mittelpunkt steht. Umweltschonende Urlaubsangebote wie Wandern, Radfahren, Wassersport sollen daher noch weiter ausgebaut werden. Viele touristi- sche Leistungsanbieter im Kreis haben inzwischen eine umweltfreundliche Be- triebsführung eingerichtet. Auch die Verwendung regionaltypischer Produkte schont die Umwelt und stellt außerdem das Besondere der Region heraus. Die Kooperati- on zwischen Tourismus und Landwirtschaft sowie Weinbau soll weiter unterstützt werden, um diese Wirtschaftsbereiche zu stärken und damit einen weiteren Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft zu leisten. Vor allem durch Aufklärung, Information und Sensibilisierung konnte in den vergan- genen Jahren im Bereich des Umweltschutzes viel erreicht werden. An dieser Stelle setzt auch die Öffentlichkeitsarbeit der Kreisverwaltung an, die sich in verschie- denen Bereichen bemüht, beim Bürger ein Bewusstsein für die Notwendigkeit des Umweltschutzes zu schaffen. Neben der Veröffentlichung von Publikationen und Pressemitteilungen zu umweltrelevanten Themen werden zahlreiche Projekte durchgeführt, die auf beispielhafte Aktionen aufmerksam machen und dadurch zur Nachahmung anregen. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang zum Beispiel die Aktivitäten zum „Tag der Umwelt“ am 5. Juni: Bereits seit 1986 vergibt der Kreis an diesem Tag den Umweltpreis und bietet verschiedenen Veranstaltungen und Ausstellungen an. Um das ökologisch verträgliche Bauen und Restaurieren geht es beim Wettbewerb „Vorbildliches Bauen“ sowie bei der Verleihung der Denkmalpla- kette des Kreises. Auch beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“, an dem sich der Kreis seit vielen Jahren erfolgreich beteiligt, flie- ßen umweltverträgliche Aktivitäten der Gemeinden positiv in die Bewertung ein. Ein weiterer Teil der Öffentlichkeitsarbeit ist die Umweltberatung. Bei der Kreisver- waltung und den Verbandsgemeindeverwaltungen wurden die „Grünen Telefone“ als Auskunftsstelle für ratsuchende Bürger installiert. Eine sinnvolle Umwelterziehung setzt bereits bei Kindern und Jugendlichen an. Der Kreis hat im Jahr 2002 unter anderem einen Fotowettbewerb für Kinder und Ju- gendliche ausgeschrieben. Der Natur- und Umweltschutz hat auch in der außer- schulischen Kinder- und Jugendarbeit einen wichtigen Stellenwert: Ob durch Bach- patenschaften, „Säuberungsaktionen“ oder Umweltwochen in den Ferien – das Be- wusstsein für Natur- und Umweltschutz wird auch bei der jungen Generation durch vielfältige Aktionen geweckt und gestärkt. Umweltbericht 2004 Seite 174 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Literaturauswahl

Kapitel B: zu Ziff. 1 Cites-Übereinkommen – Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora, signed at Washington D.C. on 3 March 1973, amended at Bonn on 22 June 1979

Verordnung (EG) Nr. 338/97 des Rates vom 9. Dezember 1996 (ABl.EG Nr. L 61 vom 3.3.1997, Seite 1) über den Schutz von Exemplaren wild lebender Tier- und Pflanzenarten durch Überwachung des Handels, zuletzt geändert durch die VO (EG) Nr. 2476/2001 vom 17.12.2001 (ABl. EG Nr. 2334 vom 18.12.2001, Seite 3)

Gesetz zur Neuregelung des Rechts des Naturschutzes und der Landschaftspflege und zur Anpas- sung anderer Rechtsvorschriften (BNatSchGNeuregG) vom 25. März 2002

Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten (Bundesartenschutzverordnung – BArtSchV) vom 14. Oktober 1999 (BGBl. I S. 1955, ber. S. 2073, zuletzt geändert durch Artikel 3 Abs. 8 des Gesetzes vom 25.03.2002 (BGBl. I S. 1193))

Daten zur Natur 2002, Veröffentlichung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Bonn zu Ziff 2. Dr. jur. Becker, Kommentar zum Bundesbodenschutzgesetz „Einführung in das neue Recht zum Schutz des Bodens und zur Sanierung von Altlasten“, München 2003

Dr. jur. Becker, Kommentar zum Bundesbodenschutzgesetz „Entstehungsgeschichte des BodSchG“, München 2003

Eisinger, Gräff, Imo [2.3.5] „Kommentar zum LBKG“, Villingen-Schwenningen 1995

Bundesverband-Boden „Abgrenzungsfragen zum Bodenschutzrecht“, Dr. K. Schäfer, 2001, Berlin

Kleinen, Rechtsanwälte, 10.5.2000 Deutsche Richterakademie Trier „Das neue Bodenschutzrecht“ zu Ziff. 3. Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz – WHG) vom 19.8.2002 (BGBl. I vom 23.8.2002, S. 3245)

Wassergesetz für das Land Rheinland-Pfalz, Landeswassergesetz (LWG) in der Fassung. vom 14.12.1990 (GVBl. 1991, S. 11), zuletzt geändert durch Landesgesetz vom 16.10.2003 (GVBl. Seite 309)

Allgemeine Rahmen-Verwaltungsvorschrift über Mindestanforderungen an das Einleiten von Abwas- ser in Gewässer – Rahmen Abwasser-VwV vom 08.09.1989 (GVBl. S. 518) in der Fassung der Be- kanntmachung vom 31.07.1996 (Bundesanzeiger vom 31.08.1996 Nr. 164a)

Verordnung über Anforderungen an das Einleiten von Abwasser in Gewässer (Abwasserverordnung – AbwV) in der Neufassung vom 15.10.2002 (BGBl. I, S.4047 vom 23.10.2002)

Landesverordnung über die Eigenüberwachung von Abwasseranlagen EÜVOA) vom 30.03.1990 (GVBl. S. 87), geändert durch VO vom 25.03.1994 (GVBl. S. 238), geändert durch VO vom 27.08.1999 ((GVBl. S.211)

Gesetz über Abgaben für das Einleiten von Abwasser in Gewässer (Abwasserabgabengesetz – Ab- wAG) vom 13.09.1976 (BGBl. I, S. 2721), zuletzt geändert durch Art. 19 des Gesetzes vom 09.09.2001 (BGBl. I, S. 2334) Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 175 Umweltbericht 2004

Landesgesetz zur Ausführung des Anwasserabgabengesetzes – AbwAG – (Landesabwasserabga- bengesetz – LabwAG) vom 22.12.1918 (GVBl. S. 258), zuletzt geändert durch Art. 60 des Gesetzes vom 06.02.2001 (GVBl. S. 29)

Wasserversorgungsplan Teil 3 des Ministeriums für Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz, Mainz 2000

Gewässergütebericht des Ministeriums für Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz, Mainz, 2000

Jeromin/Prinz, Kommentar zum Landeswassergesetz Rheinland-Pfalz und zum Wasserhaushalts- gesetz (Loseblatt-Sammlung), Neuwied

Beile, Kommentar zum Wassergesetz für das Land Rheinland-Pfalz, (Loseblatt-Sammlung), Wies- baden zu Ziff. 4. Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Beseitigung von Abfäl- len (Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz – KrW-/AbfG) vom 27.9.1994

Landesabfallwirtschafts- und Altlastengesetz (LAbfWAG) des Landes Rheinland-Pfalz vom 2.4.1998

Lerster/Wendenburg, Kommentar „Recht der Abfallbeseitigung“ (Loseblatt-Sammlung), Berlin

Kommentierung zu den §§ 1, 2 und 4 des KrW-/AbfG

Kommentar: Das Abfallrecht in Rheinland-Pfalz“ von Reis/Rosenbaum, Erläuterungen zu den §§ 28, 29 und 17 LAbfWAG

Reis/Rosenbaum, Kommentar „Das Abfallrecht in Rheinland-Pfalz“ (Loseblatt-Sammlung), Wiesba- den zu Ziff. 5. Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge (Bundes-Immissionsschutzgesetz -BImSchG-) in der Fas- sung der Bekanntmachung vom 26.9.2002 (BGBl. III 2129-8)

Erste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft -TA Luft) vom 24.7.2002 (GMBl. S. 511)

Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über klei- ne und mittlere Feuerungsanlagen -1. BImSchV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 14.3.1997 (BGBl. I S. 490)

Sechste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische An- leitung zum Schutz gegen Lärm -TA Lärm) vom 28.8.1998 (GMBl. S. 503)

Landschaftsinformationssystem Rheinland-Pfalz, Landschaft 21 (Ergebnisse aus der Landschafts- rahmenplanung), herausgegeben vom Ministerium für Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz, Mainz (1999), unter Verwendung von Daten des Deutschen Wetterdienstes, Offenbach(1997)

Luftreinhalteplan Trier-Konz 1990-1997, herausgegeben vom Ministerium für Umwelt und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz, Mainz (1996)

Analyse der Verkehrsentwicklung in Rheinland-Pfalz (Bericht 2001/2002), herausgegeben vom Lan- desbetrieb Straßen und Verkehr Rheinland-Pfalz, Koblenz (2003)

Prognose des Pkw-Bestandes und des Straßenverkehrs außerorts auf demografischer Grundlage in Rheinland-Pfalz, herausgegeben vom Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen Rheinland-Pfalz, Koblenz (2003) Umweltbericht 2004 Seite 176 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Statistische Berichte (Bestand an Kraftfahrzeugen), herausgegeben vom Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz, Bad Ems (2003)

Fachzeitschrift „Lebensmittelkurier“, Ausgabe Nr. 1/2003 Landesgesetz zur Neuordnung des Landesimmissionsschutzrechts (Landes-Immissionsschutzge- setz - LimSchG -) vom 20.12.2000 (GVBl. S. 578)

Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge (Bundes-Immissionsschutzgesetz -BImSchG-) in der Fas- sung der Bekanntmachung vom 26.9.2002 (BGBl. III 2129-8)

Sechste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische An- leitung zum Schutz gegen Lärm -TA Lärm) vom 26.8.1998 (GMBl. S.503)

Handlungsanleitung zur Lärmminderungsplanung in Rheinland-Pfalz, herausgegeben vom Landes- amt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz, Mainz (1999)

Kapitel C: zu Ziff. 1.: Landschaftsinformationssystem Rheinland-Pfalz, Landschaft 21 (Ergebnisse aus der Landschafts- rahmenplanung), herausgegeben vom Ministerium für Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz, Mainz (1999), unter Verwendung von Daten des Deutschen Wetterdienstes, Offenbach (1997)

Umweltbericht 2002, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Berlin zu Ziff. 7.: Landtag Rheinland-Pfalz - 14. Wahlperiode, Tabelle aus Drucksache 14/1502 Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 177 Umweltbericht 2004

Anhang Kapitel A: 2. Umweltschutz in der Kreisverwaltung

Umweltausschuss in der Wahlperiode 1999 – 2004

Mitglieder Stellvertreter Marx Klaus Jakobs Günter Rausch Hildegard Weist Andreas Müller Rudolf Braun Maria Marx Franz Weirich Josef Christmann Joachim Heinz Johannes Hammes Elisabeth Kolz Günther Roth Alfred Dr. Scherer Günter Körner Rudolf Schneider Helke Frech Otto W. Lörscher Peter

Beirat für Landespflege bei der Kreisverwaltung Trier-Saarburg 2000 - 2005

Mitglied Stellvertreter Bürgermeister Werner Angsten Bürgermeister Winfried Sander - Verbandsgemeindeverwaltung Kell - ausgeschieden - Franz Marx Dipl.-Ing. Heinz Schwind

Ökonomierat Günther Schartz Anja Becker-Boesen

Prof. Dr. Otmar Werle Gustav Roth

Rainer Kelling Reinhold Hierlmeier

Dr. Hans Reichert Herbert Zienterra Mitglied Martin Unfricht Walter Stolz - ausgeschieden - Roland Andres Ernst-Christian Walter - verstorben - Werner Wrede Bernhard Gillich

Holger Kugel Franz-Josef Frischbier SGD Nord – Regionalstelle Wasserwirt- schaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz Umweltbericht 2004 Seite 178 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Beauftrage für Landespflege bis 2004

Name Zuständigkeitsbereich

Wilhelm Zimmermann Verbandsgemeinde Hermeskeil

Rainer Kelling Verbandsgemeinde Kell am See

Rudolf Schmidt Verbandsgemeinde Konz

Michael Gillert Verbandsgemeinde Ruwer

Jürgen Dixius Verbandsgemeinde Saarburg

Frank Hömme Verbandsgemeinde Schweich

Johann Abts Verbandsgemeinde Trier-Land Naturschutzgebiet Panzbruch bei Ralf Taubert Greimerath Naturschutzgebiet Perfeist bei Was- Matthias Dahlem serliesch Erich Mans Naturschutzgebiet Rechberg bei Olk Naturschutzgebiet Eiderberg bei Freu- Eva Schaller denburg Naturschutzgebiet Keller Mulde mit Hans-Adolf Reinert Leh- und Rothbachtal, mit Laberg und Grammert

Kapitel B: 3. Wasser

Tabelle: Bachpatenschaften im Landkreis Trier-Saarburg

Gewäs- Unterhaltungs- Gewässer ser- Bachpate pflichtiger ordnung Ruwer Landkreis Angelsport- u. Umwelt- von Herrgottsmühle bei Waldrach bis II Trier-Saarburg pflegeverein e.V. Einmündung K57/K64 bei Kleine Dhron Landkreise Trier- von Einmündung Speicherbach, Dhro- Hunsrückverein II Saarburg / Bernkastel- necken (Einmündung Thalfanger und Ortsgruppe Dhronecken Wittlich Röderbach) bis Einmündung Wolfsbach Kyll Landkreis von Eisenbahnbrücke Lorbach bis II Angelsportverein Kordel Trier-Saarburg Eisenbahn Km Kylltalstraße Leuk Landkreis Marc Rosengarten, vom Stauwehr unterh. der „Obersten II Trier-Saarburg Trassem Neumühle“ bis Gem.grenze Kirf/Meurich Salm Landkreis Angelsportverein II von Kreisgrenze bis Einmündung Mosel Trier-Saarburg Klüsserath Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 179 Umweltbericht 2004

Gewässer Unterhaltungs- Gewässer Bachpate -ordnung pflichtiger Gewässer Unterhaltungs- Gewässer Bachpate -ordnung pflichtiger Nußbach Verbandsgemeinde von Helenenberg bis Einmündung III Johann Abts, Welschbillig Trier-Land Falzerbach Thomasbach Verbandsgemeinde IG Thomasbach, - III von Quelle bis Mündung Trier-Land Godendorf Butzerbach Verbandsgemeinde Heimatverein Butzweiler III von Quelle bis Mündung Trier-Land e.V. Aacher Bach Verbandsgemeinde III DPSG Aach innerhalb der Gemarkung Aach Trier-Land Mandelbach Verbandsgemeinde III Gymnasium Saarburg Gemarkung Saarburg Saarburg Dilmarbach Verbandsgemeinde III Jugendparlament Palzem Gemarkung Palzem Saarburg Verbandsgemeinde Walter Scholz, Helfanter Bach, Heltersbach III Saarburg Helfant Kaselbach/Irscher Bach/Büster- Verbandsgemeinde bach von den Quellen bis zur Mündung in III ASV Ockfen 1979 e.V Saarburg die Saar Mollersbach DPSG St.Georg, Stamm von Regenrückhaltebecken im Distrikt Verbandsgemeinde III ST. Franziskus, „Kammerforst“ bis Beginn der Bahnbö- Saarburg Beurig schung Eselsbach Verbandsgemeinde Reservistenkamerad- Quelle bis Zusammenfluss mit Bingel- III Kell am See schaft Greimerath bach Großbach Verbandsgemeinde Angel- und Naturschutz- ab Zusammenfluss Eselsbach u. III Kell am See verein Greimerath Bingelbach bis Pionierbrücke Großbach Verbandsgemeinde III Angelverein Zerf von der Pionierbrücke bis Mündung Kell am See Ruwer u. Nebenbäche Verbandsgemeinde Angel- und Gewässer- III Quelle bis Mühle Niederkell Kell am See schutzverein Kell am See Burkelsbach Verbandsgemeinde Angelsportverein III Quelle bis Mündung Kell am See Waldweiler Siebenbornbach, Hinzerter Bach, Verbandsgemeinde III Kath. Jugend Winkelbach Kell am See Verbandsgemeinde Heimat und Verkehrs- Waldbach III Ruwer verein Gusterath Enterbach / Reitergraben Verbandsgemeinde von Schöndorf bzw. bis zur III ASV Schöndorf Ruwer Mündung in die Ruwer Verbandsgemeinde Ulrich Schwarz, Labach III Ruwer namenloses Gewässer „Im Schlangflos“ Verbandsgemeinde Rektor Bach-Haupt-schule III zum Lösterbach Hermeskeil Hermeskeil Rothbach Verbandsgemeinde III Gymnasium Hermeskeil Teilbereich Hermeskeil Föhrenbach Verbandsgemeinde Aktion lebendiger Föhren- von Wasserfallmauer „Klingelborn“ bis III Schweich bach e.V. Grenze NSG „Ried am Föhrenbach“ Verbandsgemeinde Haupt- und Realschule Föhrenbach III Schweich Schweich Verbandsgemeinde Don Bosco Schule, Pravelsbach III Konz Wiltingen Sportfischervereinigung Verbandsgemeinde Albach III „Rotfeder“ Wasserliesch Konz e.V. Umweltbericht 2004 Seite 180 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Tabelle Gewässerpflegepläne im Landkreis

Gewässerunterhaltungs- pflichtiger Ruwer von Einmündung Großbach abgedeckt über Pflege- u. Entwick- bis Stadtgrenze lungsplan Gewässerprojekt Ruwer

Landkreis Trier-Saarburg Leuk und Nebenbäche Vergabe in 2004 vorgesehen

Landkreis Trier-Saarburg / VG Serriger Bach, Gem. Serrig vorliegend Saarburg

VG Saarburg Dilmarbach u. Halsgräth, Gem. Beu- vorliegend ren

VG Saarburg Kaselbach, Gem. Beuren Erstellung ist geplant

Ruwer bis Einmündung Großbach abgedeckt über Pflege- u. Entwick- VG Saarburg und sämtliche Nebenbäche lungsplan Gewässerprojekt Ruwer

alle zur Ruwer entwässernden Ne- abgedeckt über Pflege- u. Entwick- VG Kell am See benbäch lungsplan Gewässerprojekt Ruwer

VG Ruwer Merzbach, Gem. Schweich / Issel vorliegend

VG Schweich Ermesgraben, Gem. Schweich vorliegend

VG Schweich Föhrenbach von Schweich bis Nau- vorliegend rath

VG Schweich Mühlenbach, Gem. Mehring vorliegend

VG Schweich Kautenbach, Gem. vorliegend Kahlenbach VG Schweich Gem. / Ensch vorliegend

VG Schweich Kenner Bach / Gleichbach vorliegend Gem. Kenn

VG Schweich Kirscher Bach, Gem Longuich vorliegend

VG Schweich Longuicher Bach, vorliegend

vorliegend, Machbarkeitsstudie über VG Schweich Schandelbach, Gem. Leiwen Renturierungsmöglich-keiten wurde vergeben

VG Schweich Fellerbach bis ausgangs Ortslage vorliegend Fell

VG Schweich Weyerbach, Gem. Wawern vorliegend Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 181 Umweltbericht 2004

Gewässerunterhaltungs- Gewässerpflegeplan / Ent- pflichtiger Gewässer wicklungskonzept

Kimmlingerbach mit namen-losem VG Trier-Land Nebengewässer, Taufen-graben, vorliegend Trängraben

Welschbilliger Bach mit namenlo- VG Trier-Land sem Nebengewässer, Nussbach, vorliegend Leventerbach, Möhner Graben,

VG Trier-Land Mausbach vorliegend

Tabelle: Renaturierungsprojekte im Landkreis

Unter- Gewässer durchgeführte / geplante haltungs- Entwicklungsmaßnahmen pflichtiger

Landkreis Trier- Ruwer von Einmündung im Rahmen des Gewässerprojektes Ruwer: Saarburg Großbach bis Stadtgren- ze • Umbau von 4 Kreuzungsbereichen des Abwasser- transporthauptsammlers in einen Düker und drei Sohlenrampen

• Umbau von 7 Wehren in Sohlenrampen • Bau einer Furt • Ankauf von Flächen für Gewässerrandstreifen

Landkreis Trier- Im Rahmen des Gewässerprojektes Ruwer: Saarburg • Umbau eines Sohlabsturzes in eine Sohlenrampe, Gem. Waldrach • Ankauf von Flächen für Gewässerrandstreifen

Landkreis Trier- Leuk Erwerb von Randstreifen auf Gem. Trassem und Kirf- Saarburg Meurich u.a. im Rahmen des laufenden Boden- ordnungsverfahren (ca. 16 ha)

Landkreis Trier- Kl. Dhron Erwerb von Randstreifen (ca. 0,8 ha) Saarburg

VG Ruwer Geizenburger Waschbach im Rahmen des Gewässerprojektes Ruwer:

• Umbau des Straßendurchlasses K57 und Anhebung der Bachsohle, Gem. , Pluwig • Ankauf von Flächen für Gewässerrandstreifen Umweltbericht 2004 Seite 182 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

VG Ruwer Ruwerquellbach im Rahmen des Gewässerprojektes Ruwer:

Umbau von 2 Rohrdurchlässen, Gem. Osburg

VG Ruwer Rauruwer im Rahmen des Gewässerprojektes Ruwer:

Umbau eines Rohrdurchlasses in eine Brücke, ersatzlose Beseitigung eines Durchlasses (Gem. grenzen Schön- dorf/, ./)

VG Kell Ruwer im Rahmen des Gewässerprojektes Ruwer: • Umbau eines Rohrdurchlasse (Gem. Kell) • Schaffung eines neuen Gewässerlaufes auf 600m Länge (Gem. Kell) • Bau einer Furt (Gem. Kell) • umfangreicher Erwerb von Gewässerrandstreifen

VG Kell Gimpelbach im Rahmen des Gewässerprojektes Ruwer: • Umbau von zwei Rohrdurchlässen in kl. Brücke und Furt (Gem. Kell) • Ankauf von Flächen für Gewässerrandstreifen

VG Kell Mühlscheiderbach- im Rahmen des Gewässerprojektes Ruwer: system • Umbau eines Sohlabsturzes in eine Sohlengleite • Umbau von 2 Durchlassbauwerken unter K 68 u. B407 • Umbau eines Durchlasses in kl. Brücke • Ankauf von Flächen für Gewässerrandstreifen (Gem. Waldweiler / Kell)

VG Kell Burkelsbach/Pehl- im Rahmen des Gewässerprojektes Ruwer: bachsystem • Umbau von 5 Durchlässen in kl. Brücken • Profilaufweitung in der Ortslage Mandern • Beseitiung eines Wiesenbewässerungswehres • Ankauf von Flächen für Gewässerrandstreifen (Gem. Waldweiler und Mandern)

VG Kell im Rahmen des Gewässerprojektes Ruwer: Weierbach

• Umbau von 3 Rohrdurchlässen in kl. Brücken Klinkbachsystem im Rahmen des Gewässerprojektes Ruwer: VG Kell Bau einer Furt • Umbau des Durchlassbauwerkes unter K44 • Umbau von 3 Durchlässen in Brücken • Beseitigung einer Teichanlage • Ankauf von Flächen für Gewässerrandstreifen Gem. Lampaden, Schömerich, , Paschel

VG Kell Eselsbach im Rahmen des Gewässerprojektes Ruwer:

Renaturierung eines Bachabschnittes in der Ortslage Greimerath in 2004

VG Hermeskeil namenloses Gewässer in Offenlegung und Renaturierung des Gewässers im Be- Reinsfeld reich der Kirche 1996/97 Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 183 Umweltbericht 2004

VG Hermeskeil Prims Im Rahmen der Agrarstrukturellen Entwicklungsplanung sind mittelfristig Renaturierungen geplant mit Hilfe von Gem. Damflos u. Züsch „Aktion Blau“ und des Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) namenloses Gewässer zur kl. Dhron, Gem. Beuren Markenbach, Gem. Rascheid Friedenbach, Gem. Bescheid Schastebach, Gem. Naurath Engbach Gem. Bubenbach Gem. Hermeskeil

VG Konz Nitteler Bach Renaturierung und Offenlegung des Gewässers Gem. Nittel

VG Konz Ankauf von Flächen im Rahmen der „Aktion Blau“ mit Hilfe Gem. Tawern des DLR

VG Konz Kommlinger Bach Ankauf von Flächen im Rahmen der „Aktion Blau“ mit Hilfe Gem. Kommlingen des DLR

VG Saarburg Dilmarbach/Halsgräth, Durchführung von Grunderwerb, Offenlegung des Gewäs- Gem. Beuren sers ist geplant

VG Trier-Land Kimmlinger Bach mit Ne- Umfangreiche Maßnahmen zur Schaffung von Hochwas- benbächen serretentionsflächen wurden von 1999 bis 2003 durchge- führt: Rückbau von Verrohrungen, Begradigungen Schaffung von Rückhalteräumen Einbau von Barrieren Welchbilliger Bach mit VG Trier-Land Nebenbächen Rückbau des befestigten Bachlaufs 2003, Gewässerauf- Gem. Welschbillig weitung, Bepflanzung

VG Trier-Land Mausbach Gewässeraufweitungen, Initialpflanzung, Einbau von Sohl- Gem. Ittel, Hofweiler, schwellen Welschbillig

VG Trier-Land Maargraben und Haar- Entfernung von Betonschalen, Laufverlängerung, Anlage gartengraben von Retentionsflächen Gem. Newel

VG Schweich Ermesgraben Renaturierung eines ca. 1km langen Gewässerab- zwischen Issel und schnittes in 2 Teilabschnitten: Herstellung einer naturna- Schweich hen Gewässersohle, Durchgängigkeit, Flächen-sicherung zwischen 1998 und 2001

Die Renaturierung des letzten Abschnitts ist geplant

VG Schweich namenloses Gewässer Zwischen 1998 und 2002 wurde das Gewässer auf ca. 300 „Käulchen“ m offengelegt und weitere 300m bis zur Mündung der Ei- Gem. Föhren genentwicklung überlassen Umweltbericht 2004 Seite 184 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

VG Schweich Föhrenbach Renaturierung einer betonierten Gewässerstrecke in der Gem. Föhren, Schweich Ortslage in Teilabschnitten weitere Renaturierungsmaßnahmen im Bereich der Stadt Schweich

in 2004 Umsetzung geplant: „Im Ried“ im Bereich des NSG: Beseitigung von Sohlbefestigung und Anhebung der Bachsohle zur Schaffung von Retentionsflächen und zur Stabilisierung des Wasserhaushaltes des Riedes

VG Schweich Feller Bach Ankauf von Flächen im Rahmen der „Aktion Blau“, Renatu- Gem. Fell rierung zur Schaffung von Retentionsflächen in ca. 1-2 Jahren geplant

VG Schweich Mühlenbach Ankauf von Flächen über „Aktion Blau“ und Ausgleichs- Gem. Mehring zahlungen aus der Windkraft

VG Schweich Lehmbach Durchführung von punktuellen Sohlanhebungen und Er- Gemarkung Schweich lenpflanzungen

Kapitel D: 1.1 Umweltberatung und Umweltinformationen

Behörde Bearbeiter Telefon-Nr.

Kreisverwaltung Frau Gasper 0651/715316 Trier-Saarburg Verbandsgemeindeverwaltung Her- Herr Joerg 06503/809115 meskeil Verbandsgemeindeverwaltung Kell am Herr Willems 06589/17931 See Verbandsgemeindeverwaltung Konz Herr Schommer 06501/83157

Verbandsgemeindeverwaltung Ruwer Herr Baden 0651/55152

Verbandsgemeindeverwaltung Saar- Herr Meyer 06581/81209 burg Verbandsgemeindeverwaltung Herr Eberhard 06502/407200 Schweich Verbandsgemeindeverwaltung Trier- Herr Kirsch 0651/97980104 Land Herr Schaack 0651/97980103 Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 185 Umweltbericht 2004

Kapitel D: 6.1 Wettbewerb „Vorbildliches Bauen“

Jahr nominierte Objekte Bauherren

Cave „on the green“, Saarburg Bäckerei Wacht, Saarburg

Turnhalle St. Laurentius, Saarburg Verbandsgemeinde Saarburg

2000 Gemeindehaus Heddert Ortsgemeinde Heddert

Wohnhaus Rioler Weg 5, Lon- Dr. Karin Gutmann-Feisthauer und guich Michael Feisthauer Hildegard Geller-Kolz Wohnhaus Newel-Butzweiler Sylvia und Christian Scholtes

Wohnhaus Konz-Kommlingen Birgit Schiller-Bingel und Matthias Bingel 2001 Wohnhaus Ockfen Anke und Peter Gasthauer

Wohnhaus Bekond Anja und Rolf Eisenmenger

Wohnhaus Trierweiler-Fusenich Anja und Thomas Hünicke Dorfsaal in Lorscheid Ortsgemeinde Lorscheid

Alte Schmiede in Ralingen- Gerhard Müller Godendorf 2002 Wohnhaus in Gusterath Birgit Grösser und Dr. Wolfgang Grösser

Wohnhaus in Kordel Ute und Roman Dietz

Wohnhaus in Trierweiler-Sirzenich Rita Kindorf und Dr. Ulrich Kindorf Umbau einer historischen Scheu- Volker Berens ne in Oberbillig

Wohnhaus in Wellen Simone und Axel Bier 2003 Carport an einem Wohnhaus in Ulrike Hoffmann Saarburg

Wohnhaus in Gusenburg Guulia und Joachim Weber Umweltbericht 2004 Seite 186 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Kapitel D: 6.2 Verleihung der Denkmalplakette

Jahr geschützte Kulturdenkmäler Eigentümer

Geschäftshaus Saarburg Frau Beissel

1995 Alte Schmiede Schleich Herr Körner

Quereinhaus Korlingen Herr Müller Bahnhof Igel Herr Arch. Moersdorf

1996 Wohnhaus Konz-Filzen Frau Ilbertz und Herr Despot

Gründerzeitvilla Wiltingen Graf und Gräfin von Plettenberg Winkelhof Hofweiler Frau Dr. Peters und Herr Ruby 1997 Quereinhaus Farschweiler Frau und Herr Scheuer

Ehemalige Mühle Wincheringen Frau Jaeger

1998 Winzervilla Wiltingen Frau Schons

Villa Keller Saarburg Herr Bauer und Herr Schäfer Quereinhaus Ayl Frau Wetzstein und Herr Dr. Wetz- 1999 stein Quereinhaus Kanzem Frau Vollmuth

Haus Nazareth Föhren Projektgemeinschaft Kloster Föh- 2000 ren

Zehntscheune Föhren Graf von Kesselstatt

2001 Weingut Piedmont Filzen Herr Piedmont

Weingut van Volxem Wiltingen Herr Niewodniczanski Weingutsvilla Schweich Frau Ebert-Amberger und Herr Dr. Amberger 2002 Haus Staadt Saarburg Frau Laborenz-Huber und Herr Huber Quereinhaus Hofweiler Herr Stefan Hostert Feldbahn Hofgut Serrig Lebenshilfe-Werkstatt Trier gGmbH, Hofgut Serrig 2003 ehem. Weingut, Wawern Frau Dagmar Kreilgaard und Kim Kreilgaard

Rauhof Wiltingen Frau Petra Marx Kreisverwaltung Trier-Saarburg Seite 187 Umweltbericht 2004

Kapitel D: 6.3 Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“

Bezirks- bzw. Ge- Kreisentscheid Landesentscheid bietsentscheid Jahr 1. Platz 1. Platz 1. Platz 1. Platz Haupt- Sonder- Hauptklasse Sonderklasse Sonderklas- Hauptklasse klasse klasse se Silberpla- 1995 Föhren Riol kette für Riol Silberpla- 1996 Bescheid Leiwen Leiwen kette für Leiwen Silberpla- 1997 Serrig Kanzem Bescheid kette für Be- scheid Bronzepla- 1998 Riveris Föhren kette für Föhren Silberpla- 1999 Schoden Kanzem Kanzem kette für Kanzem Silberpla- 2000 Longuich Föhren Föhren kette für Föhren Silberpla- 2001 Konz-Könen Longuich kette für Longuich

Hinzert- Goldplakette 2002 Longuich Longuich Pölert für Longich

Welschbillig- 2003 Kanzem Kanzem Hofweiler Umweltbericht 2004 Seite 188 Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Impressum:

Herausgeber: Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Redaktionsteam: Martina Bosch Liane Pütz Norbert Rösler

Beiträge

Amt 1 - Pressearbeit

Amt 2 - Organisation

Amt 4 - Kreiseigenes Bauwesen

Amt 5 - Schulen und Kultur

Amt 14 - Umwelt

Amt 15 - Veterinäramt

Amt 17 - Kreisentwicklung, Wirtschaft, Landwirt- schaft, Weinbau

Energiebeauftragter Oberbaurat Bernhard Normann

Zentralstelle der Forstverwaltung/SGD Süd zum Kapitel Umwelt und Forstwirtschaft

Forstamt Saarburg - Außenstelle Zerf -

Zweckverband A.R.T.

Handwerkskammer Trier

Industrie- und Handelskammer Trier

TECTRO Kunststofftechnik, Saarburg