April 2010 Ausstellungen Iwanson Junger Tanz – Bis 19.4
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prilAprilApril Der Gasteig im April 2010 Ausstellungen Iwanson Junger Tanz – bis 19.4. Fotoausstellung von Oskar Henn Foyer Carl-Orff-Saal Es ist ein Paradox. Die Essenz des Tanzes, dessen Eintritt frei Seele die Flüchtigkeit ist, entzieht sich zunächst der (siehe auch 9.–11. Fixierung durch ein Foto. Die Bewegung der Tänzer und 16.–18.4.) findet kein adäquates Abbild im unbewegten Bild. Die Fotografie scheint geradezu der Gegensatz von Tanz zu sein. Und dennoch sind Fotografen seit jeher vom Tanz fasziniert. Sie zerlegen ihn in Momentaufnahmen voller Energie und Dynamik, voll faszinierender Virtuosität und zeichnen die geheimnisvolle Anmut des tanzenden Körpers nach. Seit fünf Jahren begleitet der Fotokünstler Oskar Henn Proben und Auf- tritte der Münchner Iwanson Schule für zeitgenössischen Tanz und por- traitiert Jahr für Jahr deren Abschlussklasse. Erstmals ist nun im Rahmen des Iwanson-Festivals »Junger Tanz 2010« eine Auswahl dieser Arbeiten zu sehen. Zwei Themenschwerpunkte zeigt die Ausstellung: Einerseits das im Studio inszenierte Bild, dessen Motiv das gleichermaßen poetische und akrobatische Profil des Tänzers einfängt – und andererseits: die Live-Auf- nahme des Bühnenauftritts. Der tausendste Teil einer Sekunde, der uns pars pro toto abendfüllendes dramatisches Tanztheater imaginiert. Wer jedoch Tanz auch live erleben will, sei auf die Veranstaltungen von »Junger Tanz 2010« hingewiesen (9.–18.4., Carl-Orff-Saal): Das Spektrum reicht von »Young Professionals« über »Meisterschüler treffen große Choreographen« bis hin zu »zeitgenössischer Tanz für Kinder«. (Iwanson GmbH, München mit Unterstützung von GMG) Rund um den Gasteig – Eine Lokalgeschichte bis 22.4. Im Vorgriff auf den 25. Geburtstag des Gasteig im Novem- Glashalle, 1. OG ber zeigt die Ausstellung historisches Material über das Eintritt frei Areal am »gachen Steig«. Anhand von Karten, Fotos und Stichen sind die Entstehung der alten Salzstraße (die heutige Innere Wiener Straße), kriegerische Ereignisse aus dem 17. und 18. Jahrhundert ebenso wie das Siechenhaus und das spätere Altersheim zu sehen. Interessantes Fotomaterial findet sich zu den großen Bierkellern am Rosenheimer Berg, zum Hitlerputsch 192 und auch zum Attentat auf Hitler 199. Neben dem Bürgerbräu, das als »Insel amerikanischer Kultur« diente, wird auch die Entstehung des Gasteig, und zwar die gesamte Bauphase zwischen 1978 und 1985, dokumentiert. (GMG) Letizia Battaglia: Sizilianische Fotografien 1976–2009 bis 6.6. Letizia Battaglia, 195 in Palermo geboren, hat ihr Leben als Aspekte Galerie, 2. OG Fotografin, Stadträtin, Verlegerin und politische Aktivistin Eintritt frei dem Kampf für Gerechtigkeit und Freiheit gewidmet. In ihrem leidenschaftlichen Engagement gegen die Mafia wurde die Kamera zu ihrer Waffe, ihre Bilder rüttelten auf und gaben der Mafia und den Opfern ein Gesicht. In ihren herausragenden Fotoarbeiten dokumentiert sie gesellschaftliche Verhältnisse, die von Gewalt, Trauer und Ungerechtigkeit geprägt sind. »Ich glaube wirklich, mein Leben hat erst mit der Kamera richtig begonnen«, sagt Battaglia. »Damit meine ich meine Freiheit, meine Stimme.« Letizia Battaglia ist mit international renommierten Preisen ausgezeichnet worden. 1985 erhielt sie den W. Eugene Smith Award und 2007 wurde die »kämpferische Photographin aus Italien für ihr engagiertes Werk« von der Deutschen Gesellschaft für Photographie mit dem Dr.-Erich-Salomon- Preis geehrt. (MVHS In Kooperation mit MSB, KOMM-Bildungswerk, dem Italienischen Kulturinstitut München und Circolo Cento Fiori e. V., München) EG 4955 2 Freitag 8.4. – 5.5. 60 Jahre Pressefotografie aus Israel – Johann Sebastian Bach »Matthäus-Passion« 14.00 Uhr Foyer Kleiner Konzertsaal Paul Goldman und David Rubinger Lenneke Ruiten, Sopran; Elisabeth Kulman, Alt; Julian Prégardien, Tenor; PHILHARMONIE Eintritt frei Das Foto von David Ben-Gurion beim Kopfstand am Strand Konstantin Wolff, Bariton (Arien); Daniel Johannsen, Tenor (Evangelist); € 39.40 – € 90.90 von Herzliya genießt in Israel Kultstatus. Überraschend wenig Jochen Kupfer, Bariton (Jesus). Münchener Bach-Chor, Bach Collegium bekannt dagegen ist Paul Goldman, der Schöpfer dieser – und München. Cembalo und Leitung: Hansjörg Albrecht. In der »Matthäus- anderer – Ikonen der Gründerjahre des Staates Israel. Paul Passion« ist ein geniales Abwägen zwischen irdischer Sehnsucht und Goldman wurde 1900 in Budapest geboren. Er dokumentierte himmlisch vollendeter Form zu hören. (Tonicale, München) zwischen 194 und 1961 den im Entstehen begriffenen jungen Staat Israel und schuf Bilder, die heute Teil des visuellen Johann Sebastian Bach: »Matthäus-Passion« 19.00 Uhr Gedächtnisses Israels sind. Als Goldman im Jahr 1986 starb, Johann Sebastian Bach: Matthäus-Passion BWV 244. PHILHARMONIE geriet sein Werk in Vergessenheit. Im Jahr 2000 begab sich Carolina Ullrich, Sopran; Gerhild Romberger, Alt; Werner Güra, Evangelist; € 37.– bis € 90.80 David Rubinger, 1924 in Wien geboren, auf die Suche nach dem Jörg Dürmüller, Tenor-Arien; Georg Zeppenfeld, Christus; Michael Volle, verlorenen Nachlass seines älteren Kollegen und wurde auf Bass-Arien. Chorgemeinschaft Neubeuern; Tölzer Knabenchor; Orchester dem Dachboden der Tochter Paul Goldmans in einem kleinen Vorort von der KlangVerwaltung. Leitung: Enoch zu Guttenberg. Tel Aviv fündig. Dank Rubingers Initiative und dem ideellen und finanziel- Zusammen mit dem Orchester der KlangVerwaltung und der Chorgemein- len Engagement des Sammlers Spencer M. Partrich konnte der wertvolle schaft Neubeuern verfügt Guttenberg über zwei Klangkörper, die seine Bestand von rund 40.000 Negativen archiviert und durch eine Ausstel- ureigenste Sprache sprechen – jene hoch emotionale, oft unerbittliche lungsserie erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Sprache, die für Guttenberg Unbedingtheit bedeutet und zugleich (Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern in Kooperation Herzensangelegenheit ist. Guttenbergs Matthäus-Passion nimmt in ihrer mit GMG und mit Unterstützung von Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin) Kompromisslosigkeit eine singuläre Position ein – eine ausverkaufte Phil- harmonie und ein ergriffenes Publikum sind seit vielen Jahren der Dank. Fotos: Staatsgründer David Ben-Gurion beim Kopfstand am Strand, (MünchenMusik) Herzliya 1957 (Paul Goldman) © Sammlung Spencer M. Partrich; Konzerteinführung mit Klaus Jörg Schönmetzler 18.00 Uhr Ägyptens Präsident Anwar El Sadat und Israels Premierminister (MünchenMusik) CARL-ORFF-SAAL Menachem Begin während des Gipfeltreffens in Ägypten, Aswan 1980 (David Rubinger), © David Rubinger 3 Samstag Missa Mystica – Russisch-orthodoxe Ostern 17.00 Uhr Donnerstag Vollkommenheit – vielleicht der beste Begriff, um das PHILHARMONIE 1 € € 19.30 Uhr Erben und Vererben – Pflichtteil- und Pflichteilsergänzungsanspruch zu beschreiben, was die Sängerinnen und Sänger des 33.70 – 56.10 EG, Raum 0131 nach der Erbrechtsreform vom 1.1.2010 Moskauer Kathedralchors bei jedem Konzert anstreben. Eintritt frei Abgeltung von Pflegeleistungen in der Erbteilung und im Pflichtteilsrecht, Nie wurden die alten Choräle der russisch-orthodoxen neues Pflichtteilsentziehungsrecht, Schenkung zu Lebzeiten, Pflichtteils- Liturgie anders gesungen als a-cappella – in der Stimme liegt die Kraft, die ergänzungsanspruch, Abschmelzungsmodell, Stundung der Auszahlung, noch heute, nach über 1000-jähriger Tradition, die Menschen erreicht. Pflichtteil (Caroline Kistler, München) Als einer der besten Chöre Russlands versammelt der Moskauer Kathedral- chor nicht nur viele hervorragende Stimmen, sondern auch die tiefsten 20.00 Uhr Gegen den Strich gebürstet – Petra Morsbach: Bässe der Welt, von denen es insgesamt nur eine Handvoll gibt. »Missa BLACK BOX Über die Wahrheit des Erzählens Mystica« versteht sich als geistliches Projekt zur Osterzeit, das Brücken € 12.–; erm. € 6.– Wie sich Autoren in ihren Texten verraten und warum die Leser es schlägt: zwischen Ost und West, zwischen den gregorianischen Gesängen nicht bemerken. Petra Morsbach (*1956) promovierte nach einem der katholischen und der Tradition der russisch-orthodoxen Kirche. Studium in München und Leningrad 198 in München mit einer (MünchenMusik) Arbeit über Isaak Babel. Von 198–92 arbeitete sie an verschie- denen Opernhäusern als Dramaturgin und Regisseurin, bevor sie Best of Chopin – Vladimir Mogilevsky 18.00 Uhr zu schreiben begann. Für ihre Romane hat sie zahlreiche Stipendien und Anlässlich des 200. Geburtstags von Frédéric Chopin präsentiert der CARL-ORFF-SAAL Preise erhalten. Sie ist Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik russische Meisterpianist Vladimir Mogilevsky virtuose Walzer, Nocturnes Deutschland und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. und Etüden des genialen Klavierkomponisten. Nach ausverkauften Kon- Mit Unterstützung der Allianz Kulturstiftung und des Nachlasses Eleonora zerten im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt geht Mogilevsky mit Schamberger (Kulturkreis Gasteig e. V., München) seinem immer wieder gelobten Tastenfeuerwerk auf Tournee. (MTC Frommelt, Königsdorf) white noise / black silence 19.00 – 24.00 Uhr Ein Projekt der Auszubildenden der Gasteig München GmbH. BLACK BOX Dieses 2-Tages-Festival in der Black Box und im Kleinen Konz.ertsaal trägt KLEINER KONZERTSAAL nicht nur einen Gegensatz in seinem Namen, sondern charakterisiert sich € 13.– (Tagesticket) ebenso durch die Wechselwirkung von ruhiger, atmosphärischer Stille im € 18.– (Kombi-Ticket für einen, und brachialer Härte im anderen Saal. Das verbindende Element beide Veranstaltungstage) zwischen den musikalischen