8. Sitzung des Gemeinderates der Landeshauptstadt am 22. Juni 2017

I n h a l t

1. Zulässigkeit von Ton- und Bildaufnahmen 404 2. Genehmigung der Tagesordnung 404 3. Kaltschmid Maria, ausgezeichnet mit dem Sportehrenzeichen der Stadt Innsbruck, verstorben am 04.09.2016, Totengedenken 404 4. Dr. Überbacher Johann (FPÖ), Widerruf der Beurlaubung als Gemeinderat 404 5. Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ), Bekanntgabe des neuen Klubobmanns und seiner Stellvertreterin 404 6. Stadtteilausschuss Igls, Wechsel des Mitglieds der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) 405 7. Vorlage der Jahresrechnung und des Beteiligungsberichtes 2016 405 8. Aktuelle Stunde zum Thema "Muss der Tod der Linie 6 auf Raten sein, oder geht's mit einem Zukunftskonzept bergauf??" (Themenauswahl durch FPÖ) 405 9. Stadt Innsbruck, Kaufvertrag für die von der Umwidmung betroffene Teilfläche von 617 m2 in KG Pradl, Nachzahlungsverpflichtung 417 10. Förderungsansuchen nach dem Tiroler Stadt- und Ortsbildschutzgesetz 2003 (SOG) 418 10.1 Förderungsansuchen in der Schutzzone 7 - Wilten 418 11. Volkshochschule Tirol, Zweigstelle Innsbruck, Projekt "Bildung für junge Flüchtlinge", Sondersubvention 418 12. Nachtragskredite zum ordentlichen Haushalt 2017 418 13. Nachtragskredite zum außerordentlichen Haushalt 2017 418 14. Subventionsansuchen 2017 418 15. Bericht über die stichprobenartige Prüfung von Teilbereichen der Gebarung des Tierschutzvereines für Tirol 1881 418 16. Subventionsanträge des Ausschusses für Soziales und Wohnungsvergabe für den Bereich "Soziales" 426 16.3 Tiroler Seniorenbund, Jahressubvention 426 17. Subventionsanträge des Kulturausschusses für den Bereich "Kultur" 426 18. Entwurf des Bebauungsplanes Nr. HW-B15, Hötting-West, Bereich Kranebitten (als Änderung der Bebauungspläne Nr. HW-B1, Nr. HW-B1/1, Nr. HW-B1/3, Nr. HW-B7 und Nr. HW-B8), gemäß § 56 Abs. 1 TROG 2016 427 19. Bebauungsplan Nr. DH-B12, Dreiheiligen, Bereich Zeughausgasse 9 (als Änderung der Bebauungspläne Nr. DH-B4 und Nr. DH-B4/1), gemäß § 56 Abs. 1 TROG 2011 427

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20. Einbringung und Beantwortung von dringenden Anfragen 427 21. Einbringung und Behandlung von dringenden Anträgen 427 22. Behandlung eingebrachter Anträge der Sitzung des Gemeinderates vom 24.05.2017 427 22.1 Beleuchtungskonzept, Pilotprojekt Smart-City (GR Hitzl) 427 22.2 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB), Durchsagen der Umstiegsmöglichkeiten (GRin Blaser Hajnal, MAS) 430 22.3 Errichtung eines Schutzwegs, Kreuzungsbereich Klammstraße/Hans- Untermüller-Straße (GR Buchacher) 430 22.4 Marktplatz, wöchentlicher Gemüse- und Blumenmarkt (GR Buchacher) 431 22.5 Maßnahmen zum Schutz von Exekutivorganen (GR Haager) 431 23. Allfällige Debatten gemäß § 18 Geschäftsordnung des Gemeinderates (GOGR) 432 23.1 Smart-Park-Geräte, elektronisch unterstützte Gebührenentrichtung in Kurzparkzonen, Umstellung (GR Vescoli) 432 23.2 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB), Überdachung der Haltestellen (GR Kritzinger) 434 23.3 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB), Fahrpläne an Haltestellen in größerer Schrift (GR Kritzinger) 435 24. Einbringung von Anfragen 435 24.1 Städtische Kinderbetreuungseinrichtungen, Anzahl der Betreuungsplätze (GRin DIin Sprenger) 435 24.2 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB), Kostenkalkulation zur Linie 6 (GRin Eberl) 436 24.3 Stadtmagistrat Innsbruck, Mag.-Abt. IV, Wohnungsservice, städtische Vormerkliste, Anzahl und Staatszugehörigkeit der Wohnungswerber (GR Kunst) 437 24.4 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB), Konzepte für die Linie 6 (GR Kritzinger) 437 25. Einbringung von Anträgen 438 25.1 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB), Station Schönruh, barrierefreie Anbindung an Schloss Ambras (GRin DIin Sprenger) 438 25.2 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB), Linie 6, Aufnahme in das Freizeitticket Tirol (GRin DIin Sprenger) 438 25.3 Bekenntnis gegen eine Ersatzsteuer auf Vergnügen (GR Mag. Jahn) 439 25.4 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB), Linie 6, Marketing- und Betriebskonzept zur Erhöhung der Attraktivität (GRin Blaser Hajnal, MAS) 439 25.5 Denkmal für die Opfer der nationalsozialistischen Wehrmachtsjustiz (GRin Blaser Hajnal, MAS) 440 25.6 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB), Linie R, 7,5-Minuten-Takt ab Schulbeginn 2017 (GRin Eberl) 440

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25.7 Maßnahmen zur Qualitätssicherung beim ÖPNV-Angebot (GRin Eberl) 441 25.8 Sieben Maßnahmen zum Ausbau des Radverkehrs (GRin Eberl) 441 25.9 Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB), Linie 6, vollumfängliche Aufrechterhaltung des Betriebs (GR Federspiel) 443 25.10 Stadtgemeinde Innsbruck, Verunreinigung der Plätze und Straßen, Erlassung einer ortspolizeilichen Verordnung (Bgm.-Stellv. Kaufmann) 443

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Niederschrift

über die 8. Sitzung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Innsbruck am 22. Juni 2017

Ort: Rathaus, 6. Obergeschoß, Plenarsaal (Gemeinderatssitzungssaal)

Dauer: 15:00 Uhr bis 16:55 Uhr 17:20 Uhr bis 17:45 Uhr

Vorsitzende: Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer

Anwesende und entschuldigte Gemeinderä- tinnen bzw. Gemeinderäte: siehe beiliegende Anwesenheitsliste

Ferner anwesend: MD Dr. Holas VertreterInnen der Beamtenschaft, der Presse und des Rundfunks

SchriftführerInnen: Mag.a Plankensteiner (bis 16:05 Uhr) Raggl (ab Seite 417) Hauser, MA (ab Seite 427)

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich eröffne die Sitzung des Innsbrucker Gemeinderates. Mein Gruß gilt den Damen und Herren des Gemeinderates, den erschienenen ZuhörerInnen, den RepräsentantInnen der Beamtenschaft und der Medien. Ich stelle die Beschlussfähigkeit des Gemeinderates fest.

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1. Zulässigkeit von Ton- und Bild- Maria Kaltschmid war aktives Mitglied im aufnahmen christlich-deutschen Turnerverein. Nach

in a dessen Auflösung gründete sie gemeinsam Bgm. Mag. Oppitz-Plörer: Laut mit anderen die Turnerschaft Innsbruck (TI). § 25 Abs. 1 Stadtrecht der Landeshaupt- Sie leistete einen wesentlichen Beitrag zum stadt Innsbruck (IStR) hat der Gemeinderat kontinuierlichen Erfolg der Turnerschaft und die Zulässigkeit von Ton- und Bildaufnah- rief eigene Gruppen für Kleinkinder- und men zu beschließen. Kinderturnen ins Leben. Später bemühte sie Beschluss (einstimmig): sich auch um den SeniorInnensport, dessen Seele und Motor sie über mehrere Jahr- Die Aufnahmen von Ton und Bild werden zehnte war. genehmigt. Hinter den Tätigkeiten von Maria Kaltschmid

steckten großer persönlicher Einsatz und 2. Genehmigung der Tagesordnung außerordentliches Engagement. Sie hinter-

in a lässt ihren Ehemann, die drei Kinder sowie Bgm. Mag. Oppitz-Plörer: Die Tages- sieben EnkelInnen, zehn UrenkelInnen und ordnung ist Ihnen zeitgerecht zugegangen. zwei UrurenkelInnen. Hat jemand gegen die Tagesordnungspunk- Wir werden Maria Kaltschmid stets ein eh- te einen Einwand? Ich sehe, das ist nicht rendes Andenken bewahren. der Fall.

Beschluss (einstimmig): 4. Dr. Überbacher Johann (FPÖ), Die Tagesordnung wird genehmigt. Widerruf der Beurlaubung als Gemeinderat 3. Kaltschmid Maria, ausgezeichnet Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer verliest das mit dem Sportehrenzeichen der Schreiben von Dr. Johann Überbacher vom Stadt Innsbruck, verstorben am 20.06.2017: 04.09.2016, Totengedenken "Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Hoher Ge- liebe Christine, meinderat, ich darf Sie bitten, sich von den ich widerrufe hiermit mit heutigem Datum Sitzen zu erheben. (Die Anwesenden erhe- meine Beurlaubung gemäß § 16a Stadt- ben sich zu einer Trauerminute von ihren recht der Landeshauptstadt Inns- Sitzen.) bruck (IStR). Maria Kaltschmid ist schon im vergangenen September verstorben. Wir haben allerdings Mit besten Grüßen, erst jetzt davon erfahren. Mag. Dr. Johann Überbacher". Maria Kotter wurde am 10.05.1923 in Inns- Vorstehende Mitteilung wird zur Kenntnis bruck geboren. Ihre Familie lebte zuerst in genommen. Pradl und zog später nach St. Nikolaus um. Nach der Grundschule absolvierte Maria 5. Freiheitliche Partei Österreichs Kotter die Hauptschule. Danach besuchte (FPÖ), Bekanntgabe des neuen sie die Handelsschule in Innsbruck. Die Klubobmanns und seiner Stellver- Ausbildung musste sie jedoch abbrechen, treterin da ihr politisch aktiver Vater, Franz Kotter, von den Nationalsozialisten verhaftet wurde. Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer verliest das Anschließend begann Maria Kotter, in einer Schreiben der Freiheitlichen Partei Öster- Rechtanwaltskanzlei als Sekretärin zu ar- reichs (FPÖ) vom 20.06.2017: beiten. In dieser turbulenten Zeit lernte sie Friedl Kaltschmid kennen, den sie im Jahr "Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, 1942 heiratete. Kurze Zeit später wurden hiermit darf ich Ihnen bekanntgeben, dass die beiden Eltern zweier Töchter und eines GR Andreas Kunst Winfried Vescoli als Sohnes. Klubobmann der FPÖ nachfolgen wird. Wei-

GR-Sitzung 22.06.2017 - 405 - ters wird GRin Deborah Gregoire stellvertre- standen. Die Auflage haben wir durch An- tende Klubobfrau. schlag an der Amtstafel kundgemacht. Mit der Bitte um Kenntnisnahme. Die Jahresrechnung 2016 weist für den or- dentlichen Haushalt ein Anordnungssoll bei Hochachtungsvoll den Einnahmen von € 357.437.419,36, bei Jürgen Mayer, Klubdirektor FPÖ". den Ausgaben von € 357.344.969,32 auf. Vorstehende Mitteilung wird zur Kenntnis Damit ergibt sich ein Sollüberschuss von genommen. € 92.450,04. Die Detailrechnungsergebnis- se lesen Sie bitte in der Jahresrechnung

nach. Das Rechnungsergebnis wird nach 6. Stadtteilausschuss Igls, Wechsel den haushaltsrechtlichen Vorschriften im des Mitglieds der Freiheitlichen Rechnungsjahr 2018 abgewickelt. Partei Österreichs (FPÖ) Nach § 73 Stadtrecht der Landeshauptstadt Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer verliest das Innsbruck (IStR) sind die Jahresrech- Schreiben von Klubobmann GR Andreas nung 2016, die Vermögensrechnung 2016 Kunst (FPÖ) vom 21.06.2017: und der Beteiligungsbericht 2016 der Kon- trollabteilung zur Vorprüfung zuzuweisen. "Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, Diese Unterlagen werden in der Folge dem Servus Christine, Kontrollausschuss zur Prüfung und Antrag- ich melde Dir die Umbesetzung des Mitglie- stellung vorgelegt. des der FPÖ im Stadtteilausschuss Igls von Es wird Kenntnis genommen. Winfried Vescoli durch Mag. Dr. Johann Überbacher. Mit besten Grüßen, 8. Aktuelle Stunde zum Thema "Muss der Tod der Linie 6 auf Ra- Andreas Kunst". ten sein, oder geht's mit einem Vorstehende Mitteilung wird zur Kenntnis Zukunftskonzept bergauf??" genommen. (Themenauswahl durch FPÖ) GR Kunst: Wir von der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) befürchten, dass der Tod 7. IV 7123/2016 der Linie 6 auf Raten kommt, wie es in der IV 8130/2017 Überschrift der heutigen Aktuellen Stunde Vorlage der Jahresrechnung und heißt. Wir gehen sogar davon aus, dass die des Beteiligungsberichtes 2016 Igler Bahn in naher Zukunft eingestellt wer-

in a den wird. Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe Bgm. Mag. Oppitz-Plörer: Die Mag.- und Stubaitalbahn GmbH (IVB) plant, die Abt. IV, Finanz-, Wirtschafts- und Beteili- Betriebszeiten der Linie 6 aus wirtschaftli- gungsverwaltung, hat die Jahresrech- chen Gründen stark einzuschränken. Wir nung 2016 nach Abschluss der Kassen- und Freiheitliche sagen zu dieser Reduktion: Rechnungsbücher zum 28.02.2017 fertig- Nein, mit uns nicht. gestellt. Ebenso hat die Abteilung den Be- teiligungsbericht 2016 (ZI. IV 8130/2017) Ich möchte auch daran erinnern, dass die erstellt. Dieser enthält die Daten aus den IVB im Jahr 1996 beantragt hat, die Igler Jahresabschlüssen 2015 (Bilanz, Gewinn- Bahn einzustellen. und Verlustrechnung) der einzelnen Unter- (StR Gruber: Was? Die ÖVP?) nehmen. Er ist im Sinne des § 17 Abs. 2 Z 13 Voranschlags- und Rechnungsab- Nein, die IVB! Durch den vehementen Wi- schlussverordnung (VRV) ebenfalls beige- derstand der Bevölkerung und den damali- legt. gen Stadtrat für Tourismus und Verkehr, Rudi Federspiel, konnte das verhindert wer- Die Vermögensrechnung 2016 wird ehest- den. möglich nachgereicht. Die IVB rechnet uns nun vor, dass die Gelegenheit zur Einsicht in alle Rechenwer- 60.000 Fahrgäste der Linie 6 zu wenig sei- ke hat von 22.05.2017 für zwei Wochen be- en für einen Aufwand von ca. € 500.000,--.

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Unserer Meinung nach geht es hier nur ums zeiten aber nicht gleich eingeschränkt, weil Geld, weil die Stadt Innsbruck keines mehr die Bevölkerung die Bahnen, die öffentli- hat. Demgegenüber kostet die Regional- chen Verkehrsmittel, braucht. Diese Städte und Straßenbahn bis zur Fertigstellung im haben - genau so wie die Stadt Innsbruck - Jahr 2020 ca. € 400 Mio. - und das bei ge- einen Versorgungsauftrag. Frau Bürger- rade mal 15 km Länge! Ihr müsst Euch das meisterin, Sie sind verantwortlich, die Bür- auf der Zunge zergehen lassen. Ein Stra- ger mit den nötigen Verkehrsmitteln zu ver- ßenbahnkilometer kostet damit über sorgen. € 26 Mio. Wenn ich das auf einen Meter (Bgm.-Stellv. Kaufmann: Es gibt ja einen herunterrechne - schaut alle her, so lang ist Bus, die Linie J, nach Igls.) ein Meter ungefähr -, dann bedeutet das Kosten von € 26.600,--. Zur Finanzierung Ich sage Ihnen daher, Frau Bürgermeisterin, dieser enormen Aufwendungen muss die erfüllen auch Sie Ihren Versorgungsauftrag Stadt Innsbruck € 150 Mio. aufnehmen. Da für die Innsbrucker Bevölkerung und für die frage ich mich dann, warum für die Igler Igler. Schauen Sie, dass die Betriebszeiten Bahn die € 500.000,-- nicht mehr drin sind? beibehalten und wenn geht, ausgeweitet Damit könnte man die jetzigen Betriebszei- werden. Die Strecke soll in die Innenstadt ten aufrechterhalten. verlängert werden. Und kümmern Sie sich darum, dass die IVB ein Zukunftskonzept Ich kann Euch aber schon sagen, warum für die Igler Bahn erstellt! die Stadt Innsbruck das nicht mehr zahlen will - weil sie sich mit der Aufnahme der (Auf Wunsch von GR Kunst werden seine Kredite übernommen hat. Es ist kein Geld Wortmeldungen im Protokoll nicht gegen- mehr da. Daher schaut man, wo es Einspa- dert.) rungsmöglichkeiten gibt. Da ist einem dann die Linie 6 eingefallen. Die Betriebszeiten werden jetzt eingeschränkt, statt sie zu er- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übergibt den halten. Vorsitz an Bgm.-Stellv. Kaufmann. Frau Bürgermeisterin, Sie sprechen immer von dieser hohen, großen Finanzspitze. Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich möchte in Diesmal sage ich nicht Finanzspritze, son- einer Minute Redezeit jetzt etwas ergänzen. dern -spitze. Im Rechnungsbericht für 2016 Diese Stadtregierung steht dafür ein, die macht diese ca. € 24 Mio. aus. Sind da tagtägliche Versorgung für unsere Innsbru- dann die € 500.000,-- für die Igler Bahn ckerInnen mit kostengünstiger und leistba- nicht mehr drin? Man muss für das rer Mobilität sicherzustellen. Das ist der eine Jahr 2019 ja auch wieder einen Jahresvor- Punkt. Die FPÖ dieser Stadt steht dafür, die anschlag erstellen. Da wird es sich doch BürgerInnen mit Schauermärchen, Angst- wohl ausgehen, diese halbe Million Euro märchen und Falschmeldungen zu versor- einzuplanen, oder? Ich fürchte aber, dass gen. Das ist der einzige Versorgungsauf- die Stadt Innsbruck blank ist und sich des- trag, den die FPÖ wahrnimmt. halb nicht mehr viel abspielen wird.

Wir Freiheitliche sind sogar der Meinung, in a dass man die Linie 6 ausweiten müsste. Es Bgm. Mag. Oppitz-Plörer übernimmt den muss ein Mehrangebot für die Fahrgäste - Vorsitz von Bgm.-Stellv. Kaufmann. für Einheimische und für Touristen - geben. Die Igler Bahn gehört vom Bahnhof Bergisel in wieder hineingeführt in die Innenstadt. Ich GR Blaser Hajnal, MAS: Die Linie 6 wird finde, eine Streckenleitung über den Termi- als Igler Bahn von den Einheimischen ge- nal am Innrain und weiter zum Hauptbahn- schätzt, denn sie erschließt wachsende An- hof bietet sich an. Frau Bürgermeisterin, rainerInnengemeinden rund um die Stadt schauen Sie sich doch einmal andere Städ- Innsbruck, das revitalisierte Waldmoor und te an, wie Graz oder Wien. Da gibt es auch den beliebten Lanser See. Zudem wird die Straßenbahnen, und gewissen Linien haben Attraktivität der Linie 6 für auswärtige Gäste ebenfalls keine besonders große Fahrgast- mit Eröffnung der neuen Patscherkofelbahn auslastung, sodass sie vielleicht sogar ein wieder deutlich wachsen. Minus einfahren. Da werden die Betriebs-

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Nun ist - wie wir schon gehört haben - ge- nahverkehrs dienen. Stichwort Regional- plant, die Betriebszeiten dieser Straßen- bahn, Linie J, Linie H, Linie R - wo auch bahnlinie auszudünnen und sie endgültig immer. zur Ausflugslinie zu degradieren. Klar ist - Die Igler wird zu 100 % nicht eingestellt, da- Linien der Innsbrucker Verkehrsbetriebe ran denkt niemand. Sie wird nur den Be- und Stubaitalbahn GmbH (IVB) sollten im dürfnissen angepasst. Die Zeiten, an denen Idealfall selbsttragend sein. Weiters ist klar, sie jetzt tatsächlich genutzt wird, sind die dass die Linie 6 eine unbefriedigende Aus- Wochenenden, die Feiertage und Fenster- lastung hat. Die Sozialdemokratische Partei tage. Auch bei den Frühfahrten für die Österreichs (SPÖ) stellt sich jedoch deutlich SchülerInnen unter der Woche ist sie gegen eine Einsparung bei dieser Linie. Wir beliebt. Zugleich mit der zeitlichen Anpas- fordern daher, dass vor einer voreiligen sung soll ein touristisches Attraktivitätsstei- Taktkürzung alle Möglichkeiten evaluiert gerungskonzept erarbeitet werden. Aus werden, um die Attraktivität der Linie 6 zu dem Ganzen ergibt sich hier eine künstliche erhöhen. Hierzu gehören ein kluges Marke- Aufregung, die dem Populismus Tür und tingkonzept, in das sowohl der Tourismus- Tor öffnet. verband Innsbruck und seine Feriendörfer (TVB) als auch die Umlandgemeinden und Wenn alle diejenigen, die sich jetzt be- die künftige Patscherkofelbahn eingebun- schweren oder LeserInnenbriefe schreiben, den werden. Weiters eine direkte, attraktive- die Igler benützten, dann stünden wir wahr- re Linienführung von der Mühlauer Brücke scheinlich nicht vor diesem Problem. bis nach Igls, die den Takt in der Innenstadt GRin Eberl: GRin Mag.a Schwarzl hat von erhöht. Die Freizeitmöglichkeiten rund um den Fahrgastzahlen gesprochen. Wie die Linie 6 sollten gezielt vermarktet wer- kommt man denn zu dem Argument, dass den. Man könnte einen Ideenwettbewerb für es so wenige Fahrgäste gibt? Wie wird die Attraktionen und Veranstaltungen entlang Zahl denn erhoben? In der Zeitung konnte der Igler Bahn starten. Auch sollte man prü- man lesen, dass Frau Bürgermeisterin von fen, was ein Ausfall der Linie 6 bedeuten einer tagtäglichen Überprüfung spricht. Aber würde. wie evaluiert man denn die Fahrgastzahlen Nebenbei gesagt, eine von TouristInnen Tag für Tag? Ich glaube, man nimmt einfach frequentierte Stadt wie Innsbruck sollte den die Anzahl der Einzelfahrten mit einem Wert ihrer Verkehrslinien nicht nur nach fi- Preis von € 2,90. Diese können direkt im nanziellen Gesichtspunkten bemessen. Fahrzeug oder an den Automaten entlang Ebenso wichtig im Fall der Linie 6 sind der der Linie 6 gekauft werden. Allerdings fah- ideelle Wert der historischen, im Jänner des ren die meisten KundInnen mit Zeitkarten, Jahres 1900 eröffneten Trasse sowie ihr Schülertickets oder der Innsbruck Card. touristisches Potential. Auf beides sollten (GR Mag. Krackl: Dann müsste bei der Zäh- wir nicht leichtfertig verzichten. lung in den Buslinien auch überall eine GRin Mag.a Schwarzl: Vielleicht sollte man schwache Auslastung herauskommen.) den Fake News, die hier zur Igler Bahn Das ist meine Frage: Wie wird die Anzahl durch die Gegend geistern, gegenüberstel- der Fahrgäste denn tagtäglich erhoben? Es len, was die IVB den MandatarInnen wirk- werden ja auch die UmsteigerInnen nicht lich vorschlägt. Hintergrund ist das, worauf erfasst, die die Mehrheit ausmachen. Sie wir alle vereidigt sind und was wir bei Prü- haben ihr Ticket zum Großteil schon vorher fungen der Kontrollabteilung einfordern, in der Linie 1 oder im Vorverkauf erstanden. nämlich Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlich- Die jüngste Statistik stammt vom Febru- keit des Handelns. ar 2017. Zu diesem Zeitpunkt war die Li- Wenn eine Linie der IVB durchschnittlich nie 6 sicher super toll ausgelastet, weil sie zehn Personen als Fahrgäste hat und Fahr- kurz danach wegen der Baustelle überhaupt ten stattfinden, bei denen der/die FahrerIn geschlossen wurde. Ich denke, man sollte überhaupt alleine im Wagen sitzt, dann ist die Evaluierung schon ganz genau machen. es mehr als legitim darüber nachzudenken, Langsam grüßt hier wieder einmal das ob man die € 450.000,-- nicht besser in Li- Murmeltier. Die Geschichte mit der Linie 6 nien investiert, die tatsächlich der Versor- zieht sich ja schon sehr lang hin. Seit Jah- gung im Zuge des öffentlichen Personen-

GR-Sitzung 22.06.2017 - 408 - ren kommt immer wieder einmal die Überle- Die Aufregung bei dieser Taktkürzung war gung auf, sie einzusparen, den Takt zu ver- gleich null. Das heißt, sie wird gut akzep- kürzen etc. Ich habe mir einige Homepages tiert, alles funktioniert. angesehen - vom Tourismusverband Inns- (GR Buchacher: Die Abstände zwischen bruck und seine Feriendörfer (TVB), von der den Haltestellen wurden von 200 Meter auf Stadt Innsbruck, von "Mit Bus und Bahn 400 Meter ausgeweitet! Und Ihr nennt Euch durch Tirol", vom Dokumentationszentrum GRÜNE!) Eisenbahnforschung, von den Tiroler Muse- umsbahnen und vom Schloss Ambras. Auf GR Buchacher, bitte zeige mir, was Du ge- allen diesen Seiten wird die Igler angeprie- nau damit meinst. Wenn Du etwas sagen sen. möchtest, dann melde Dich aber doch an- schließend zu Wort. Da kannst Du dann er- Wir haben an dieser Strecke das Lanser zählen, welche Haltestellenabstände nicht Moor, das 1950 zum Naturdenkmal erklärt passen. wurde. Welche Stadt hat denn so etwas in ihrer unmittelbaren Umgebung? Welche Die Linie 6 ist seit Monaten eingestellt, weil Stadt kann damit aufwarten? Es gibt dort wir auf der Strecke eine Brücke im Zusam- einen tollen Spielplatz, den wir hergerichtet menhang mit dem Bau des Brenner Ba- haben und den man erweitern könnte. Man sistunnels sanieren müssen. Es gab keine könnte dafür sorgen, dass die Bahn regel- aufgeregten LeserInnenbriefe - weil es mäßig fährt, damit das Schloss Ambras, die wahrscheinlich gar niemandem aufgefallen Forstmeile und der Spielplatz durchgängig ist. erschlossen werden. Außerdem ist auch der Die Fahrgastzahl wird folgendermaßen er- Lanser See mit der Igler Bahn erreichbar. mittelt: Es gibt in den Bussen und Straßen- Das ist nicht nur für die TouristInnen, son- bahnen Zählsysteme. Sie sind nicht fix in- dern auch für die InnsbruckerInnen ein ganz stalliert, sondern man kann sie flexibel ein- wichtiger Service. setzen, wo man möchte. Im Wochen - oder Wenn wir hier sparen, dann sparen wir auch Zweiwochenrhythmus wird gezählt, von Hal- an der Kundschaft der IVB. Man hat gese- testelle zu Haltestelle. Daher wissen wir, hen, was die Einsparungen bei der Linie R wie viele Personen pro Halt ein- und aus- und der Linie H vor Kurzem bewirkt haben. steigen. Liebe GRin Eberl, das wird nicht Die Bevölkerung hat sich erhoben und sich durch die verkauften Tickets eruiert! Das beschwert. Gott sei Dank wird die Redukti- Zählsystem befindet sich bei den Türen on bald wieder zurückgenommen. selbst und berechnet die Ein- und Aus- stiegsbewegungen. Dann kann man analy- Die Sozialdemokratische Partei Österreichs sieren, welche Haltestellen gut frequentiert (SPÖ) geht gedanklich noch weiter als die werden und welche weniger gut. Man er- Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ). Für kennt, wenn Verkehrsmittel überfüllt sind. uns ist eine Anbindung bereits ab der 2011 haben wir Linien verstärkt, weil die Mühlauer Brücke wichtig, damit auch das IVB darum gebeten hatte und uns wissen schon gekürzte Taktintervall der Straßen- ließ, dass man teilweise schon am Limit sei. bahnlinie 1 von 7,5 Minuten auf 10 Minuten Das Ganze ist kein Rätselraten, sondern wir wieder aufgefangen wird. haben Daten und Fakten. Nach diesen wird Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider: Ich bin der Fahrplan erstellt. erstaunt, was ich da alles zu hören bekom- Ich bin erstaunt über die Freiheitliche Partei me. Wir sehen uns sämtliche Linien alljähr- Österreichs (FPÖ). Jeder Meter der Regio- lich genau an. Im Jahr 2011 wurden die Li- nal- und Straßenbahn, den wir bauen, wird nien 1 und 3 evaluiert. Es hat sich ergeben, kritisiert. Es heißt, das wäre alles ein Wahn- dass das Intervall von 7,5 Minuten auf sinn. Und nun will diese Partei eine Verlän- 10 Minuten reduziert werden kann. Die Er- gerung der Linie 6 haben? Interessant! sparnis betrug € 700.000,--. Das heißt aber nicht, dass man dieses Geld auf die Seite Auf der einen Seite wird beim Ausbau des gelegt hat, sondern man hat es in andere öffentlichen Verkehrs immer nein geschrien, Linien investiert, die sehr gut angenommen auf der anderen Seite soll man dann Stre- werden. cken verlängern. Ich finde diesen Vorschlag

GR-Sitzung 22.06.2017 - 409 - zwar durchaus attraktiv, die Vorgehenswei- dieses Juwel. Man hat den Unter- und se ist aber schon seltsam. Oberbau der Igler Bahn neu errichtet, viel Geld investiert. Und nun kommt das Ge- Die Fahrgastzahlen der Linie 6 sind leider rücht auf, dass man diese Strecke vielleicht erschütternd. Man kann das nicht mit der sogar ganz schließt oder die Bahn nur mehr Stubaitalbahn vergleichen. Letzte Woche zu gewissen Zeiten fahren lässt. Eine Ein- waren wir hinter , um die neue Mut- schränkung des Fahrplans oder gar ein Auf- terer Brücke zu begutachten. Die Linie ins lassen der Igler kommt aber für uns Inns- befördert eine Million Fahrgäste bruckerInnen überhaupt nicht in Frage. Ich pro Jahr. Da rentieren sich die Baukosten. habe gesehen, im Gemeinderat herrscht Es ist wichtig, eine Strecke auszubauen und darüber Einhelligkeit. die Fahrzeit zu verkürzen. Wie bei Igls gibt es auch zwischen dem Stubaital und der Man muss schauen, ob die IVB nicht ver- Stadt Innsbruck zusätzlich eine Busverbin- pflichtet werden kann, sich mehr um so eine dung. Trotzdem haben wir, wie gesagt, bei Attraktion, so ein Juwel zu kümmern! Man der Stubaier Linie eine Million Fahrgäste. führt keine Gespräche mit dem Tourismus- Daher rentiert sich die Modernisierung die- verband Innsbruck und seine Feriendörfer ser Strecke. (TVB), man hat sich nicht um Aufnahme in den Leistungskatalog des Freizeittickets Ti- Für die Linie 6 müssen wir uns etwas einfal- rol beworben. Es wird gar nichts unternom- len lassen. An der Strecke liegen Tantegert, men, so, als ob alles von alleine funktionie- ein Spielplatz, der Lanser See und natürlich ren würde oder als ob andere an ihrer Stelle viele Wanderwege. Es geht ja nicht nur um die Werbung machten. Jetzt geht eine Stre- die Anbindung zum Patscherkofel, man cke zugrunde, für die man sich nicht einge- kann auch in der Ebene gut spazieren. Wir setzt hat, für die niemand die Werbetrom- haben schließlich TourismusexpertInnen, mel gerührt hat. Das hat die IVB zu verant- die uns dahingehend beraten werden. Ich worten! bin keine, lieber GR Federspiel. Das maße ich mir nicht an. Wir werden Externe ins Ich werde daher eine Anfrage einbringen, Boot holen, die uns Ratschläge für Maß- und bitte Dich, Frau Bürgermeisterin, diese nahmen geben können, wie man diese an den Geschäftsführer DI Baltes weiterzu- Bahn als Ausflugsbahn positionieren kann. leiten. In der Zeitung habe ich gelesen, dass Eine Fahrt nach Igls ist mit der Buslinie J eine Projektgruppe installiert werden wird. einfach wesentlich kürzer und sie fährt alle Ich bin gespannt, was sich diese einfallen 10 Minuten. Zeit spielt für die Menschen lässt. Mit dieser Arbeitsgruppe bin ich zwar einfach eine wesentliche Rolle. Das ist Fakt. generell einverstanden, aber in erster Linie müsste die IVB als Verantwortliche hier tätig Mit der Straßenbahn eine feine Bummel- werden. Wir haben in der Umgebung von strecke durch den Wald zu fahren ist sehr Innsbruck die Karwendelbahn und die nett, aber man hat im Alltagsleben nicht die Stubaitalbahn, aber die schönste ist die Ig- Zeit dafür. Wenn man in die Schule, ins Bü- ler Bahn. Das muss ich jetzt fast mit Bedau- ro oder zu einem Termin muss, dann fährt ern feststellen, bei dieser Entwicklung! man mit der Linie J. Nicht umsonst ist diese Buslinie eine der attraktivsten im Stadtge- Viele wissen gar nicht, dass die Igler Bahn biet. Wir wissen schon bald nicht mehr, wie zehn Jahre lang von der Hungerburgtalsta- wir die vielen Fahrgäste unterbringen. Uns tion weggefahren ist. Da hat man noch wird aber etwas einfallen. Die Gelder, die Ideen gehabt! Nachdem es sich bei den wir bei den gelegentlichen Fahrplanreduzie- verschiedenen Straßenbahnlinien um die- rungen einsparen, werden nicht zur Seite selben Modelle handelt, lässt sich eine Ver- gelegt, sondern gleich wieder für die Attrak- längerung der Strecke in die Innenstadt hin- tivierung des Liniennetzes hergenommen. ein eigentlich leicht bewerkstelligen. Viel- leicht sollte man sich auch eine Anbindung GR Kritzinger: Mir fällt auf, dass die IVB an die neue Patscherkofelbahn überlegen? als Betreiberin der Linie 6 nie Werbung ge- macht hat. Dieses eiszeitliche Moor da in GRin DIin Sprenger: Grundsätzlich möchte Tantegert ist damals wirklich gut propagiert ich festhalten, dass die Innsbrucker Volks- worden. Es hat auch entsprechend gekos- partei (ÖVP) für den Erhalt der Igler Bahn tet. Danach aber ist es still geworden um eintritt. Das sei vorausgeschickt. Die Linie 6

GR-Sitzung 22.06.2017 - 410 - ist für Familien mit Kindern, die kein eigenes sem Einsparungsvorschlag ist es wieder Auto besitzen und zum Waldspielplatz oder das Gleiche. Wenn die IVB in den Raum nach Tantegert gelangen möchten, unver- stellt, dass die Linie 6 eingestellt oder nur zichtbar. Dort sind die Wanderwege für Kin- mehr reduziert betrieben werden soll - im derwägen gut geeignet, deshalb ist das ein Winter ist ja geplant, die Bahn nur an Schul- beliebtes Ausflugsziel. Auch das Schloss tagen einmal um 07:00 Uhr früh fahren zu Ambras mit seinem schönen Park, wo man lassen -, dann kann ich Euch sagen, warum spazieren gehen und Enten füttern kann, ist sie das tut: Vom Bund wurden Millionen Eu- mit der Igler Bahn erreichbar. Natürlich ist ro in diese Strecke investiert, daher muss auch die Anbindung des Lanser Sees von gefahren werden. Das macht man auch, großer Bedeutung. Es wäre natürlich erfreu- aber nur so weit, wie es unbedingt notwen- lich, wenn die Strecke bis hinein in die Inns- dig ist. Man hält den Status Quo nicht ein- brucker Innenstadt geführt werden könnte. mal aufrecht, sondern vermindert und ver- Das wird zu prüfen sein. Eine Anbindung an schlechtert ihn. Das ist ein schleichender Igls und eine Verlängerung um 500 Meter Tod. Es gibt kein Marketingkonzept, kein hinein ins Dorf ist im neuen Örtlichen Betriebskonzept, es sind keine Ausbauplä- Raumordnungskonzept (ÖROKO) bereits ne oder Visionen vorhanden. vorgesehen. Man wird schauen, welche Lö- Ich kann Euch eines versprechen: Diese sungsmöglichkeiten sich bieten bzw. wie Einsparungen werden wir nicht mittragen, das konkret umgesetzt wird. das machen wir nicht nur hier in diesem Sit- Die Linie 6 ist ein barrierefreies Verkehrs- zungssaal deutlich. Es mag schon sein, mittel für Einheimische und TouristInnen. dass man da oder dort den Sparstift anset- Für Zubringerdienste zum Schloss Ambras, zen muss, weil Großprojekte einfach vor- nach Tantegert und zum Lanser See ist sie rangig zu behandeln sind und finanziert wirklich gut geeignet. Im Bereich von werden müssen. Aber bitte nicht zu Lasten Schloss Ambras müsste allerdings noch ein der öffentlichen Verkehrsmittel, wenn man barrierefreier Zugangsweg geschaffen wer- sich nicht einmal bemüht, eine Linie attrakti- den, mit weniger als 6 % Steigung zur Hal- ver zu machen. Nein, so kann es nicht sein. testelle Schönruh. Vor einigen Jahren be- GR Dr. Stemeseder: Heute werden wir ein stand schon die Absicht, die Anzahl der bisschen über Stilfragen sprechen. Ich finde Parkplätze auszuweiten. Die Igler Bahn wä- den Titel der Aktuellen Stunde nämlich re dazu aber die bessere Alternative. schon sehr unmanierlich. Dieses Entweder- Aus diesem Grund werde ich heute zwei Oder. Man kann diese Wortfolge zwar auf Anträge einbringen. Der eine enthält die ein Podest heben, wenn man an den be- Forderung der Aufnahme der Igler Bahn in rühmten Philosophen Søren Kierkegaard die Angebotspalette des Freizeittickets Tirol. denkt. Das Buch mit diesem Titel ist nämlich Im anderen beantrage ich eine verbesserte, einfach eines der besten. Aber die Über- barrierefreie Weganbindung der Station schrift "Tod der Linie 6, oder geht es mit ei- Schönruh an das Schloss Ambras. Eines ist ner Zukunftsperspektive weiter?" - das klingt nämlich klar: Das Jammern bringt uns kei- irgendwie so positiv verklärt - wie für junge nen einzigen Schritt weiter. Nur kreative Mädchen. Ideen und neue Ansätze können das leis- Unmanierlich ist auch das, was GR Kunst ten. geäußert hat. In der Öffentlichkeit zu sagen, GR Buchacher: Ergänzend möchte ich sa- dass die Prinzessin, unsere Stadt Inns- gen, dass die IVB das Recht und die Pflicht bruck, pleite sei und kein Geld mehr be- hat, Einsparungsvorschläge einzubringen. komme - das gehört eigentlich angezeigt. Die Politik hat die Aufgabe, diese kritisch zu Bitte, das ist ja kreditschädigend! In Zukunft hinterfragen. tun wir so etwas wirklich nicht mehr. Das können andere machen, wie die GriechIn- Wenn ich mir die letzten Vorschläge hin- nen oder die PortugiesInnen, wo die Leute sichtlich Linie R und Linie H ansehe, über plärrend vor den Bankomaten sitzen und die lauter fachkundige MandatarInnen be- sich dann aufhängen. Nein, wir hier wollen funden haben, die dann aber für die Fahr- solche Zustände nicht! Wir wollen weiterle- gäste ein glatter Knieschuss waren, dann ben und ein bisschen Spaß und Freude ge- kommt mir wirklich die Galle hoch. Bei die- nießen. So ist das hier geregelt.

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Bezugnehmend auf dieses ungemütliche nung, Arbeit und kulturelle Teilhabe, näm- Entweder-Oder habe ich meinen Artikel für lich Geld, will. Innsbruck Informiert folgendermaßen be- So sieht es aus. gonnen: Em. o. Univ.-Prof. Dr. Sprung, re- quiescat in pacem, ein berühmter, aber GR Mag. Krackl: Eines vorweg: Die Linie 6 auch hoch gefürchteter Professor an der wird uns auch in Zukunft erhalten bleiben. Universität Innsbruck, hat uns Frischlinge Ich glaube, das wollen auch alle und wurde des Rechts gerne gefragt: "Herr Kollege, heute schon so gesagt. Es gibt wohl nie- sind Sie nicht ganz nüchtern oder wollen manden im Gemeinderat, die/der fordert, Sie mich ärgern?" So etwas ist unmanier- die Igler Bahn solle abgebaut werden. Die lich, weil es zwängt den Befragten in ein Fehler, die früher mit der Einstellung der Korsett, da die Antwortmöglichkeiten ein- Haller Linie gemacht worden sind, dürfen schränkt werden. Daher macht man so et- sich in der Geschichte der Stadt Innsbruck was nicht - außer man ist ein/e VerkäuferIn. nicht mehr wiederholen. Natürlich werden Ich bitte, an den ehemaligen GR Vescoli ei- wir alles daran setzen, dass die Linie 6 nen schönen Gruß auszurichten. Er war der Innsbruck und Igls weiterhin miteinander Themenspender dieser niveaulosen äähm verbindet. niveauvollen Überschrift. Wenn man das Wachstum im öffentlichen Bei mir geht es oft und gerne ums Geld. Ich Personennahverkehr (ÖPNV) beobachtet, denke an die GRÜNEN, die jetzt ausge- so sieht man, dass es rasant nach oben rechnet bei der Straßenbahn so tolle Ein- geht. In der Tarifgestaltung hat sich auch sparungen machen wollen. Ich bedanke vieles positiv verändert, auch wenn manche mich bei Gerald Depaoli von "Gerechtes glauben, niemand würde mehr mit dem Bus Innsbruck" für die Idee, die MandatarInnen fahren, nur weil der Preis des Einzeltickets der Innsbrucker Grünen (GRÜNE) ein biss- angehoben wurde. Die Zahlen belegen chen an ihre Basics zu erinnern. Damals ganz etwas anderes. Die Fahrgastzählung war ihnen das Geld einfach egal. Sie waren basiert auf einem ganz bestimmten Modell. Hippies und Fundis - da wäre ich auch ger- Man kann gerne evaluieren, so wie das ne ein GRÜNER. Freak out! GRin Eberl vorschlägt. Ich habe überhaupt keine Angst, dass da etwas nicht stimmen Jetzt möchte ich noch ein wenig ins We- würde. Eher im Gegenteil - wenn die Zahlen sentliche, ins Dramatische vordringen. Es für die Igler gesamthaft auf dem Tisch lie- geht ja eben ums Geld. Heute habe ich in gen, dann wird man wirklich nichts anderes der Zeitung gelesen, dass die Banken wie- mehr behaupten können, als das, was wir der mehr Kredite vergeben. Das hat mit den heute zur Diskussionsgrundlage haben. Finanzierungsmöglichkeiten in der Zukunft zu tun. Da sagt der Vorstandsvorsitzende Wichtig ist, dass durch die Taktverdichtun- der UniCredit Bank Austria AG, Robert Zad- gen und den Ausbau der Regional- und razil: Die Banken haben im vergangenen Straßenbahn die öffentliche Mobilität Jahr die Kreditvergabe um 1,8 % erhöht. wächst. Die Linie 6 hat daran auch ihren Jetzt sind in Österreich tatsächlich Anteil. Sie ist eine Bahn, die man gerne be- € 331 Mrd. an Kreditsumme vergeben. nützt, wenn man gemütlich nach Igls hinauf- fahren will. So hat das ein User gestern auf Die Banken, als VerliererInnen, verdienen ja Facebook geschrieben. Auch wenn man angeblich nichts, weil die Staatsschulden so nach Tantegert gelangen möchte, zu dem billig wie nie sind. Sie haben kein Ge- neu gestalteten Areal, das wir letztes Jahr schäftsmodell und wir zahlen die Rechnung, eröffnet haben, zum Lanser See, der im so schaut es aus! Diesen ewigen Kreislauf Sommer ein beliebtes Ausflugsziel ist - ja, müssen wir in Zukunft durchbrechen. Wir da ist die Igler sicher eine sehr spannende müssen zusammenhalten, denn es kommt Variante eines Verkehrsmittels. noch viel Belastung auf uns zu. Ist man allerdings in der Stadt Innsbruck Noch ein Buchtipp von Friedrich Ortner: und möchte relativ rasch nach Igls hinauf, "Aufwachen! Europa und die neue Weltun- dann müsste man zuerst von der Innenstadt ordnung." Da geht es um das viele Potenti- nach Wilten fahren, dort umsteigen und hof- al, das zu uns hereinströmt und eine Woh- fen, dass man den Anschluss gerade schafft. Da ist es viel komfortabler, in den

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Bus einzusteigen. Die Linie J fährt im 10- und zu schauen, wo man die Ressourcen Minuten-Takt und hält bei verschiedenen am besten einsetzt. Denn eine leere Bahn Stationen in der Stadt Innsbruck. Insofern fahren zu lassen, ist sicher nicht das Gelbe ist es logisch, dass nicht sehr viele Fahrgäs- vom Ei. te mit der Straßenbahn nach Igls fahren. StR Gruber: Nachdem der neue Klubob- Man hat heute schon erwähnt, dass wir ei- mann der Freiheitlichen Partei Österreichs nen Versorgungsauftrag haben. Ja, das (FPÖ) heute seine Feuertaufe bestanden stimmt. Wir haben einen Versorgungsauf- hat, darf ich ihm noch einen kleinen Tipp mit trag für alle BürgerInnen. Nicht nur für die auf den Weg geben: Ihr seid mit der letzten IglerInnen, die sonst vielleicht sogar eine Diskussion rund um eine Bahn ziemlich ba- Überversorgung haben. Daher muss es er- den gegangen. An dieser Volksbefragung laubt sein, nachzudenken, ob man etwas haben sich nur 5 % der Bevölkerung betei- optimieren könnte, wenn die Igler Bahn zu ligt. Zuvor habt Ihr von einer Revolution und bestimmten Tageszeiten ohne Fahrgäste - einer Bewegung gesprochen. 4 % haben oder lassen wir es zehn PassagierInnen die Forderung letztlich unterstützt. Ich ver- sein - fährt. Es gibt andere Linien, bei denen stehe schon, dass man die Dinge immer sich die Fahrgäste über eine Taktverdich- sehr plakativ aufzeigen möchte - Ihr solltet tung freuen würden, wie z. B. in Hötting- Euch dann aber auch an das Ergebnis erin- West bei der Linie LK oder zweifelsohne bei nern und ein bisschen mehr Demut in die der Linie R. Hier wurde die Kürzung ja wie- Diskussion einfließen lassen. der rückgängig gemacht. Es wurde schon festgestellt, dass niemand Es gibt viele Möglichkeiten, die Ressourcen in diesem Haus die Igler Bahn einstellen einzusetzen. Die Igler Bahn hat eine Zu- möchte. Das, was manche Fraktionen in der kunft - und zwar als Ausflugsbahn. So wird Öffentlichkeit suggerieren, ist einfach nicht sie ja heute eigentlich auch schon genutzt. wahr! Ich muss GR Federspiel schon sa- Sie ist nicht die Bahn für den PendlerInnen- gen, der gerne eine Verbindung zum sozia- verkehr. Ein bisschen von Interesse ist sie len Wohnbau in Igls herstellt - Rudi, es wird noch für die SchülerInnen, die sie in der nicht ehrlicher und nicht wahrer und auch Früh nützen. Dieses Angebot bliebe aber nicht Realität, wenn Du es zwanzigmal wie- sowieso erhalten. Ich denke, man wird ent- derholst. Aber irgendwann kommen die sprechende Gespräche führen müssen. Da Leute drauf, dass jemand nicht die Wahrheit sollten wir uns deklarieren, was uns wichtig sagt. Ich hoffe, das ist bald einmal der Fall. ist und welche Fahrten wir haben wollen. Es Dann sieht man endlich, dass die Be- war heute schon davon die Rede, externe schlusslage eine andere ist. Die Linie 6 wird BeraterInnen ins Boot zu holen. Das ist si- erhalten bleiben! cher interessant. Trotzdem wird der Ge- Und nun komme ich zur eigentlichen Dis- meinderat nicht aus seiner Verantwortung kussion. Da geht es mir so wie beim Di- zu entlassen sein. Das sage ich vor allem in lemma Henne oder Ei: Muss man zuerst ein Richtung GR Kritzinger und StR Gruber. Marketingkonzept und einen Attraktivie- Nachdem hier bei uns auch jede/r Exper- rungsplan erarbeiten, in der Hoffnung, dass te/in für alles ist, sollten wir eine Arbeits- dann mehr Leute die Bahn nutzen? Es wird gruppe zusammenstellen, in der alle Frakti- in der Debatte ein Faktor immer ausgeblen- onen vertreten sind. Dann kann man ein det: Die Igler Bahn kann maximal einmal touristisches Konzept ausarbeiten und eru- pro Stunde fahren, weil das Gleis einspurig ieren, wie man einen zukunftsgerichteten ist. Die Fahrzeit nach Igls beträgt 50 Minu- Plan hinbekommt. Wenn Externe eingebun- ten. Also kann man den Takt nicht erhöhen. den sind, ist mir das auch Recht, aber Das muss man den BürgerInnen auch dezi- nachdem jede/r im Gemeinderat weiß, was diert sagen. Natürlich darf man die Verlän- am besten ist, sollten vorrangig wir alle uns gerung in die Stadtmitte hinein prüfen, keine zusammensetzen und überlegen, wie wir Frage. Aber öfter als einmal pro Stunde die Igler Bahn besser in Szene setzen kön- kann die Linie 6 trotzdem nicht verkehren. nen. Die Igler wird weiterhin fahren, in den Trotzdem bleibe ich dabei - es muss erlaubt nächsten Jahren und Jahrzehnten. Die Dis- sein, über Optimierungen nachzudenken kussion über eine generelle Einstellung die-

GR-Sitzung 22.06.2017 - 413 - ser Linie kam übrigens schon im Jahr 1926 Nun zu den Zukunftskonzepten. Ich bin als das erste Mal auf. Es ist also nichts Neues, Tourismusstadtrat natürlich dafür, die Igler was uns heute hier beschäftigt. Wir wollen, Bahn touristisch stärker zu nutzen. und das ist der Zugang der ÖVP, eine be- (GR Dr. Stemeseder: Na bravo. 1926 ist darfsgerechte öffentliche Verkehrsnutzung. auch schon etwas her. Da liegt eine lange Für eines sind wir daher nicht zu haben - Zeit dazwischen. Wach endlich auf!) dass die Bahn leer durch die Gegend kurvt, Ressourcen und Energie verschwendet. Bit- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: GR Dr. Ste- te, für wen soll das Sinn machen? Einer meseder, StR Gruber ist am Wort! Beruhi- Prüfung stimme ich durchaus zu. Man sollte gen Sie sich! Sie haben Ihre Redezeit auch hinterfragen, wie man die Linie 6 at- schon verbraucht. traktiver gestalten kann. Nur werden Zeit StR Gruber: Ich habe nur gesagt, dass die und Systemstabilität als Faktoren eine Rolle Diskussion schon 1926 begonnen hat. Und spielen. Es gibt nämlich auch Situationen, in warum? Weil damals auch plötzlich der denen die Straßenbahn nicht fahren kann, Busverkehr attraktiver, weil schneller, ge- weil irgendwo eine Streckenunterbrechung worden ist. Das ergab die gleiche Debatte ist. Das kann man nicht ausblenden. wie heute. Wir erhalten die Bahn, wir wer- (GR Buchacher: StR Gruber, warum denkst den sie aber neu aufsetzen müssen. Ich wä- Du erst jetzt an eine Attraktivierung?) re froh, wenn mehr Leute die Igler benütz- ten. Die Diskussion müssten wir ja gar nicht GR Buchacher, das möchte ich Dich fragen, führen, würden die Menschen das Bahnan- Du bist Betriebsrat bei der IVB! Wenn Deine gebot annehmen. Es gibt aber einen Grund, Kollegin GRin Eberl die Frage stellt, ob es warum sie momentan nicht so oft genützt zur Auslastung Daten und Fakten gibt, dann wird. Das liegt einfach daran, dass der Takt wundert mich das wirklich. Sprecht Ihr ei- nicht verkürzt werden kann, weil das Gleis gentlich nicht miteinander? Kann GRin Eberl einspurig ist. denn nicht einfach Geschäftsführer DI Bal- tes anrufen? Die Zahlen sind doch alle auf Ich gebe GR Buchacher Recht - wir haben dem Tisch, sie sind nachvollziehbar und lei- bisher touristisch keine große und umfas- der erschütternd. Wir stehen für den Erhalt sende Planung vorgenommen. Das wird die der Igler Bahn, für Attraktivierungsmaß- Aufgabe für die Zukunft sein. Ich sehe eine nahmen und für die Beibehaltung der be- große Chance für die Igler Bahn in der tou- darfsgerechten Nahverkehrsfunktion. ristischen Nutzung, die dann auch betriebs- wirtschaftlich Sinn macht. Sowohl das Nos- Alle jammern darüber, was früher einmal talgische als auch in gewissem Rahmen die war. Das ist immer so, wenn eine Bahn still- Moderne können herausgestrichen und ab- gelegt wird. Ich erinnere an die Diskussion gedeckt werden. Ich darf erinnern, dass wir zum Neubau der Hungerburgbahn. Kein in diese Richtung schon Initiativen gesetzt Mensch hat die alte Bahn benützt. Gott sei haben. Im Jahr 2008 gab es die Veranstal- Dank gibt es jetzt die Anbindung an die In- tung Tanzen und Wandern. Das war ein nenstadt, die sehr attraktiv ist. Man wird recht erfolgreiches Theaterstück. Es gab die manches verändern müssen, damit gute Nostalgiezüge, die gut gebucht waren. Auch Funktionen bewahrt werden können. Das der Nikolauszug war so erfolgreich, dass hat nicht nur der ehemalige Bundeskanzler man Garnituren einschieben musste. Dann Dr. Schüssel gesagt, sondern das gilt all- etablierte man auch den Bäderzug. gemein für das gesamte Leben. Wenn man jetzt den Leuten einreden will, dass die Welt Das sind Ideen, auf denen man aufbauen untergeht, nur weil wir beim öffentlichen kann, die man entwickeln soll, damit die Ig- Personennahverkehr (ÖPNV) auf die Be- ler Bahn wieder eine Zukunft hat. Es ist darfsgerechtigkeit schauen und die Igler Faktum, dass die Linie 6 momentan eine Bahn in Zukunft anders nutzen werden, schlechte Auslastung hat, weil die Leute sie dann verstehe ich das einfach nicht! Wahr- einfach nicht nutzen wollen. Sie kann die scheinlich brauchen wir einfach jedes Monat Bedürfnisse der Menschen nicht erfüllen. eine Bahndiskussion, damit wir uns hier im Ich freue mich aber über die Diskussion und Gemeinderat austauschen können. auf die Einbeziehung von ExpertInnen.

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Bisher war ich der Einzige, der mit Ideen in stellt Anträge und geht in die Medien. Wie die Zukunft geblickt hat - Ideen touristischer reagieren wir? Ich nenne das Beispiel der Art. Linie H, über das hier nicht gesprochen wird. Es gab dazu zwei Initiativen, ein von (GR Kunst: Mit der Zauberkugel vielleicht!) uns initiiertes Mediationsverfahren mit dem Ihr von der Freiheitlichen Partei Österreichs Fazit, dass es zu einer Lösung kommen (FPÖ) blickt immer nur in den Rückspiegel. wird, die von der Linienführung und vom Ihr bejammert immer das, was einmal war. Takt besser sein wird als alles, was es je Nur: Mit Eurer Haltung zur Straßenbahn, zuvor gab. Aber Ihr stellt lieber Anträge und damals um 1900 - obwohl Ihr da vielleicht setzt Euch populistisch mit der FPÖ in ein noch progressiver wart - wäre die Bahn gar Boot. nicht gebaut worden. Denn Ihr wollt immer (GR Buchacher: Diese Taktverbesserung alles Neue verhindern! Ihr seid immer da- habe ich schon längst gefordert gehabt! Seit gegen. Aber so wird man eine Stadt nicht Jahren schon!) regieren können! Ich fordere alle auf, sich in den Diskussionsprozess einzubringen, sich Lieber GR Buchacher, Du warst doch mit zu engagieren. Ideen sind gefragt. Wir müs- dabei in der letzten Arbeitsgruppensitzung! sen uns touristisch sicher etwas überlegen, Du arbeitest überhaupt nicht! Du schreist da bin ich bei Euch. Ich glaube, dass das nur öffentlich! Ich habe Dich noch nie zu Produkt vermarktbar und verwendbar ist. diesem Thema irgendetwas erarbeiten ge- Wir müssen die Köpfe noch ziemlich rau- sehen, sondern nur Dich beschweren. So chen lassen, aber wir werden sicher etwas sieht es nämlich in Wahrheit aus und das zustande bringen. darf man auch einmal sagen. Was den öffentlichen Personennahverkehr GR Federspiel: Zunächst herzlichen (ÖPNV) anlangt, so bleibe ich bei meiner Glückwunsch zu dieser Regierung. Forderung nach einem bedarfsgerechten (GR Mag. Krackl: Das entspricht der Wahr- Einsatz, anstatt mit leeren Zügen durch die heit, danke!) Gegend zu fahren. Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Danke sehr, GRin Mag.a Schwarzl: Ich kann nahtlos an das ist wirklich nett. meinen Vorredner anschließen, dessen Meinung ich zu 100 % teile. Ich möchte al- GR Federspiel: Frau Bürgermeisterin, die- len ZuhörerInnen mitteilen, dass es heute se Ausdrücke wie Schauermärchen, Angst- eigentlich nicht um die Igler Bahn geht, märchen, Lügen oder - wie GRin sondern um die kommende Gemeinderats- Mag.a Schwarzl meint - Wahlkampfthema wahl. Wir behandeln ein Thema, bei dem und Fake News - das hat in der heutigen man sich erwartet, wieder einmal etwas Diskussion nichts verloren. Ihr habt nicht entzünden und Leute anstacheln zu kön- verstanden, worum es geht. Ihr habt es ein- nen. Es geht auch um eine sehr interessan- fach nicht kapiert, das ist Euer Problem. StR te Annäherung zwischen der Sozialdemo- Gruber - er ist Tourismusstadtrat - spricht kratischen Partei Österreichs (SPÖ) und der davon, eine ExpertInnengruppe einzuset- Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Auf zen. Was hast Du, Franz Xaver, denn bis- Bundesebene sind in dieser Hinsicht ja her gemacht? schon die ersten Weichen gestellt worden. (StR Gruber: Mehr als Du, Rudi!) (GR Kunst: Schaut Ihr lieber, dass Ihr nicht Du solltest endlich etwas tun! Was hast Du ganz rausfliegt!) denn bisher schon gemacht? Lieber StR Gruber, von wegen in den Ar- (StR Gruber: Passt schon, Rudi. Aber Du beitsgruppen einbringen - ich fürchte, Du bist derjenige, der nichts unternommen hat.) täuschst Dich. Es wird sich niemand ein- bringen. Ich darf an eines erinnern: Die letz- Ich bin nicht der Tourismusstadtrat. Das war ten Tarifumstellungen, Taktkürzungen etc. ich in den Jahren 1994 bis 2000. Damals wurden alle mit den Mitgliedern der SPÖ in wurde etwas gemacht, aber Du hast keine den vorbereitenden Gremien besprochen. Ahnung vom Tourismus. Du hast auch kei- Was macht diese Partei dann, wenn sich ne Ahnung von Integration. Dein Job ist im ein/e BürgerIn beschwert? Sie jammert, Prinzip gut bezahlt, aber Du leistest nichts.

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Das ist der Punkt, wenn wir hier schon 5.000 m2 Grund in der Obexerstraße derzeit Wahlkampf betreiben. € 6 Mio. wert sind. Die Neue Heimat Tirol Gemeinnützige WohnungsGesmbH (NHT) Schau Dir doch einmal das Schild bei der hat neben diesem Grundstück bereits zwei Igler Bahn an. Auf Deutsch ist zu lesen, Blöcke errichtet. Ein Schelm, der Böses da- dass die Strecke momentan umgebaut wird. bei denkt -, aber es ist einfach ein großer Auf Englisch oder Italienisch ist es nicht an- Grund vorhanden, auf dem man allerhand geschrieben, Herr Tourismusstadtrat! Ein bauen könnte. Witz ist das! Auch der Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer (TVB) tut Mir kommt hie und da vor, Geschäftsführer nichts. Ihr tut alle nichts! Das ist das Prob- DI Baltes ist der heimliche Bürgermeister. lem. Zumindest hinsichtlich des Verkehrs. Die IVB lässt sich jede Dienstleistung bezahlen. Nachdem die Bahnstrecke am 27.06.1900 Da frage ich mich schon, wie das Verhältnis eröffnet worden war, gab es bereits 1923 von Stadt Innsbruck zur IVB aussieht. Wenn eine Verlängerung hinein in die Stadtmitte. die IVB etwas vorgibt, dann müssen wir hin- Am 28.06.1936 wurde die Strecke elektrifi- terherspringen. Im Endeffekt müsste man ziert. Das heißt, es hat alles schon gegeben der IVB aber sagen, dass sie gemeinsam und war früher schon vorhanden. Man muss mit unserem Tourismusstadtrat und dem das nun alles verstärken. Ganz klar, da bin Obmann des Tourismusverbandes Inns- ich voll bei der SPÖ, dass man dahinge- bruck und seine Feriendörfer (TVB), hend etwas machen muss. 1976 wurde die Dr. Gostner, der auch untätig ist, für die Li- Einstellung der Bahn durch die Bevölkerung nie 6 endlich etwas unternehmen solle. Ich abgewehrt. 1997 hatte ich damals die schaue mir an, ob etwas passiert. Ihr Chance als Tourismusstadtrat, der etwas quatscht nur, unternehmt aber nichts! unternommen hat … Es kommt einfach nichts heraus. Das ist (GR Mag. Krackl: Aber nichts erreicht …) Euer Problem. Bgm.-Stellv.in Mag.a Pit- Nein, das stimmt nicht! Ich habe es erreicht, scheider hat vorhin gerade zugegeben, dass die Bahn nicht eingestellt wurde. dass sie keine Verkehrsexpertin ist. Da bin GR Kritzinger kann sich sicher noch erin- ich ja froh. nern, ich habe damals die Idee der Nostal- (Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider: Nein, das giefahrten gehabt. 2005 sind sie leider ein- stimmt nicht. Ich habe gesagt, ich bin keine gestellt worden. Das Bahnhofsbuffet ist im Tourismusexpertin.) Jahr 2011 geschlossen worden, obwohl man der Pächterin vorher zugesichert hatte, Ach so, ich war schon ganz erfreut, dass ich dass sie es weiterbetreiben dürfe. Dann in Zukunft verwenden kann, dass Du keine kam ein Brief der IVB, dass ein Weiterbe- Verkehrsexpertin bist. stand nicht mehr möglich sei. Da sind ein paar Dinge einfach nicht richtig gelaufen. Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übergibt den Ich bin sehr froh, dass alle hier herinnen Vorsitz an Bgm.-Stellv. Kaufmann. äußern, die Bahn erhalten zu wollen. Aber auch wenn die Betriebszeiten eingeschränkt werden, kommt das einem schleichenden Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich möchte Tod gleich. Das sage ich Euch ganz offen. noch ein paar Dinge zusammenfassen. Zu- Wir haben die Igler Bahn mit über € 4 Mio. allererst: Wenn GR Federspiel, der auch saniert. Davon hat 80 % der Bund bezahlt - Klubobmann ist, zudem noch Landtagsab- im Gegensatz zur sogenannten Regional- geordneter und Klubobmann im Landtag - bahn, bei der der Bund überhaupt nichts also ein Mann mit vier Gehältern - einer/m dreinzahlt. Es wurden zwar € 30 Mio. ver- anderen vorwirft, sie/er würde nichts arbei- sprochen, geflossen ist von diesem Geld ten, ist das schon schräg. aber nichts. (GR Federspiel: Ich habe fünf Gehälter). Wir fordern eine Weiterführung der Linie 6 Ich bin ja schon froh, dass GR Federspiel hinein in die Stadt und einen Erhalt der Be- kurz vor Ende der Legislaturperiode öfter triebszeiten. Frau Bürgermeisterin, Du soll- bei den Gemeinderatssitzungen anwesend test eigentlich wissen, dass oben in Igls ca.

GR-Sitzung 22.06.2017 - 416 - ist. Ich erinnere mich an Sitzungen zum Ticket des Verkehrsverbunds Tirol (VVT) Jahresvoranschlag der Landeshauptstadt gibt es dort mehr Fahrgäste. Innsbruck, bei denen er keine einzige Minu- Für die Linie H ist ebenfalls eine gute Lö- te Redebeitrag geleistet hat. Und das bei sung gefunden worden. Auf Anregung der der wichtigsten Sitzung des Innsbrucker Stadt Innsbruck bzw. von Bgm.-Stellv.in Gemeinderates - obwohl er anwesend war, Mag.a Pitscheider hat man eine Mediation einen Gehalt als Gemeinderat und einen als durchgeführt. Zwei sich gegenüberstehende Klubobmann kassiert hat. Er hat innerhalb Gruppen konnten sich dadurch auf eine der zwei Tage dieser Budgetsitzung keine bessere Lösung einigen. Das ist das tägli- einzige Wortmeldung abgegeben. Da bin che Geschäft. Daher verstehe ich nicht, wa- ich froh, dass er nun zum Ende der Periode rum eine derartige Aufregung entsteht, draufkommt, er könne die eine oder andere wenn einmal eine Maßnahme aufgrund ei- Expertise einbringen. Er bezeichnet sich ja ner schlechten Auslastung überlegt wird! als Tourismusexperte. Warum wird sofort vermittelt, dass an der Ich darf ankündigen, wie es schon GR Erreichbarkeit von Orten und an der Mobili- Mag. Krackl erwähnt hat und ich es auch in tät ganzer Bevölkerungskreise gerüttelt den Zeitungen verlautbaren habe lassen: würde? Es ist genau umgekehrt! Eigentlich Natürlich wird es eine Arbeitsgruppe geben, müsste man der IVB einen Vorwurf machen, aber ich bin nicht dafür, immer nur Berate- wenn sie auf eine schwache Auslastung rInnen und Externe zu beauftragen. Es gibt nicht reagierte. Das müsste dann themati- manche PolitikerInnen, die das gerne forcie- siert werden. Aber wenn sie der Politik und ren. Team bedeutet für sie T(oll) E(in/e) den EigentümerInnen Vorschläge macht, A(ndere/r) M(acht's). Natürlich wird die Ar- wie man die Gelder besser einsetzen könn- beitsgruppe auch eine externe Expertise te, dann ist die Kritik wohl unangebracht. einholen. Es gibt ja TourismusberaterInnen. Denn genau das ist die Kernaufgabe eines Im Zuge der Diskussion haben sich schon Betriebes, der für die Mobilität der Innsbru- einige zu Wort gemeldet. Es werden aber ckerInnen hauptzuständig ist. auch KollegInnen aus dem Gemeinderat, In diesem Sinne freue ich mich auf die Ar- die bislang schon sehr kompetent ihre Mei- beitsgruppe. Bgm.-Stellv. Kaufmann hat es nung eingebracht haben, herzlich eingela- mit der Einführung der Weihnachtslinie im den, ihr Wissen und Können für eine Ver- letzten Jahr geschafft, ein schienengebun- besserung des Angebots der Linie 6 einzu- denes Verkehrsmittel attraktiv zu machen. bringen. Genau in diese Richtung sollte es gehen. Das Ganze ist ein laufender Prozess. Die Man könnte in Verbindung mit dem Innsbru- Innsbrucker Verkehrsbetriebe und cker Advent einmal so etwas ausprobieren. Stubaitalbahn GmbH (IVB) wird nicht auf Es wird uns wohl einiges einfallen. Zuruf tätig, sobald eine Fraktion einen An- trag einbringt. Es ist ja interessant, dass manche sowohl aufschreien, wenn ein An- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übernimmt den gebot zu wenig angenommen wird, aber Vorsitz von Bgm.-Stellv. Kaufmann. auch, wenn es zu viel Nachfrage gibt. Na- hezu tagtäglich wird von der IVB eruiert, wie die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel StR Gruber: Natürlich tost der Wahlkampf eingesetzt werden. Die IVB bildet keine schon herbei. Ich möchte GR Federspiel heimliche Regierung, GR Federspiel, son- aber schon erwidern, wenn er dem Obmann dern sie ist eine Gesellschaft im Konzern des Tourismusverbandes Innsbruck und der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG seine Feriendörfer (TVB) und mir Untätigkeit (IKB). Die Geschäftsführung ist jeden Tag vorwirft, dass er Folgendes zur Kenntnis dazu angehalten, das, was sie an Ressour- nehmen sollte: Wir haben im TVB und in der cen hat, bestmöglich einzusetzen, damit Stadt Innsbruck das größte Budget zur Ver- möglichst viele Menschen etwas davon ha- fügung, das wir je gehabt haben. Wir setzen ben. Die Linien der IVB werden laufend eva- die bislang größten Initiativen - wie das luiert. Wenn sich die Ergebnisse so darstel- Mountainbike-Festival Crankworx. len wie bei der Linie R, dann wird nachge- GR Federspiel, wir haben unter meiner bessert und der Takt verstärkt. Durch das Ressortführung die höchste Anzahl an

GR-Sitzung 22.06.2017 - 417 -

Nächtigungen in der Stadt Innsbruck zuwe- 9. RA/0770/2016/SCM ge gebracht. Ich lasse die Fakten und die Stadt Innsbruck, Kaufvertrag für Zahlen sprechen. Für die gute Entwicklung die von der Umwidmung betroffe- sind vor allem die UnternehmerInnen und 2 ne Teilfläche von 617 m in der TVB verantwortlich. Ich kann nur einen KG Pradl, Nachzahlungsverpflich- kleinen Teil dazu beitragen. Aber rede bitte tung den Tourismus in dieser Stadt nicht krank. Er ist so stark wie nie zuvor! Beschluss (einstimmig): GR Federspiel, wir wurden gerade überra- Antrag des Stadtsenates vom 07.06.2017: schenderweise unter die Top 3 der besten 1. Die Stadt Innsbruck leistet gemäß Tourismusdestinationen in Österreich ge- wählt. Dazu tragen die UnternehmerInnen, Punkt VI. des Kaufvertrages vom die KollegInnen des TVB und auch wir mit 25.06.2008 für die von der Umwidmung (Flächenwidmungsplan RE-F12) be- vielen Maßnahmen bei. Aber Du siehst den 2 Tourismus jammern! Nein, Rudi, ich verste- troffene Teilfläche von 617 m des he Dich nicht. Nimm die Zahlen zur Kennt- Grundstücks ''''''''''''' ''''''''' '''''''''''' eine nis. Im Wahlkampf werden wir uns wohl zu Nachzahlung in der Höhe von diesem Thema noch öfter hören. ''''''''''''''''''''''''''''. Dieser Betrag versteht sich inklusive einer allfälligen Umsatz- GR Federspiel: StR Gruber, ich habe nicht steuer in gesetzlicher Höhe. den Tourismus als solchen gemeint, son- dern ich habe gesagt, dass Du untätig bist 2. Der Nachzahlungsbetrag ist binnen in puncto Igler Bahn. 14 Tagen nach beglaubigter Unterferti- gung eines entsprechenden Nachtra- Das Zweite: Frau Bürgermeisterin, diese ges durch alle Vertragsteile und Vorlie- Unterstellungen und Lügen weise ich zu- gen der notwendigen verlassgerichtli- rück, Frau Pinocchia! chen Genehmigung zur Zahlung fällig. Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich glaube, 3. Mit Bezahlung des Nachzahlungsbe- GR Federspiel hat erwartet, dass wir das trages von ''''''''''''''''''''''''''''' sind sämtliche lustig finden. Vielleicht kann jemand auf An- hieb lachen? Nein? Geht nicht? Ansprüche betreffend die Umwidmung einer Teilfläche von 617 m2 aus Grund- Dann danke ich für die Wortmeldungen und stück ''''''''''''' '''''''' '''''''''''' endgültig berei- die emotionale und engagierte Diskussion. nigt und erloschen. Die restliche Teil- Es soll uns nichts Schlechteres passieren, fläche des Grundstücks ''''''''''' ''''''''' ''''''''''''' als dass uns Themen dieser Stadt im Ge- im Ausmaß von 717 m2, in der vorlie- meinderat bewegen. genden Planurkunde des DI Christian Danzberger, GZ:10333, als Trenn- stück 2 dargestellt, ist von der gegen- Schriftführerin Raggl übernimmt die ständlichen Umwidmung (Flächenwid- Schriftführung. mungsplan RE-F12) nicht betroffen und bleibt hinsichtlich dieser Teilfläche das in a Bauverbot und die damit verbundene Bgm. Mag. Oppitz-Plörer übergibt den Vorsitz an Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider. Nachzahlungsverpflichtung gemäß Punkt VI. des Kaufvertrages vom 25.06.2008 unverändert aufrecht. 4. Die Stadt Innsbruck übernimmt die Er- stellung des notwendigen Nachtrages zum Kaufvertrag vom 25.06.2008 so- wie die grundbücherliche Durchführung dieses Rechtsgeschäftes und hat alle damit verbundenen öffentlichen Abga- ben, Steuern und Gebühren zu tragen bzw. diese Auslagen der Verlassen- schaft nach '''''''''''' ''''''''''''''' zu ersetzen.

GR-Sitzung 22.06.2017 - 418 -

Ausgenommen von dieser Kostentra- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übernimmt den gungspflicht ist eine allenfalls zur Vor- Vorsitz von Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider. schreibung gelangende Immobiliener- tragsteuer, welche von der Verlassen- schaft nach '''''''''''' ''''''''''''''' zu tragen ist. GR Carli referiert die Anträge des Aus- schusses für Finanzen, Subventionen und 5. Die Mag.-Abt. I, Liegenschaftsangele- Beteiligungen vom 13.06.2017: genheiten, wird beauftragt und ermäch- tigt, die näheren Modalitäten dieses Rechtsgeschäftes vertraglich zu regeln. 12. Nachtragskredite zum ordentli- chen Haushalt 2017 10. Förderungsansuchen nach dem Beschluss (einstimmig): Tiroler Stadt- und Ortsbildschutz- Die Nachtragskredite zum ordentlichen gesetz 2003 (SOG) Haushalt 2017 werden gemäß Beilage ge- 10.1 IV 2879/2017 nehmigt. Förderungsansuchen in der Schutzzone 7 - Wilten 13. Nachtragskredite zum außeror- Beschluss (einstimmig): dentlichen Haushalt 2017 Antrag des Stadtsenates vom 07.06.2017: Beschluss (einstimmig): Die Stadt Innsbruck unterstützt die Rau- Die Nachtragskredite zum außerordentli- scher Vermietungs OG hinsichtlich der Ge- chen Haushalt 2017 werden gemäß Beilage neralsanierung am Objekt Leopoldstraße 30 genehmigt. mit einem nicht rückzahlbaren Baukosten- zuschuss in Höhe von € 38.840,--. 14. Subventionsansuchen 2017 Die Auszahlung des Förderungsbetrages erfolgt im Wege der Mag.-Abt. IV, Finanz-, Beschluss (einstimmig): Wirtschafts- und Beteiligungsverwaltung. Die Subventionen werden gemäß Beilage genehmigt. 11. Maglbk/19343/SU-FLW/7 Volkshochschule Tirol, Zweigstel- GR Hitzl referiert den Antrag des Kontroll- le Innsbruck, Projekt "Bildung für ausschusses vom 08.06.2017: junge Flüchtlinge", Sondersub- vention 15. KA 14246/2016 Beschluss (einstimmig): Bericht über die stichprobenartige Antrag des Stadtsenates vom 07.06.2017: Prüfung von Teilbereichen der Der Volkshochschule Tirol, Zweigstelle Gebarung des Tierschutzvereines Innsbruck, wird für das Projekt "Bildung für für Tirol 1881 junge Flüchtlinge" eine Sondersubvention in Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich darf heute Höhe von € 7.000,-- genehmigt. unter den ZuhörerInnen die am längsten für Eine Bedeckung ist durch Vp. 1/426000- das Tierheim Mentlberg Verantwortliche, In- 728200, Entgelte für sonstige Leistungen, ge Welzig, eine Ehrenzeichenträgerin der gegeben. Stadt Innsbruck, herzlich begrüßen. (Beifall von allen Seiten) Die Mag.-Abt. IV, Finanz-, Wirtschafts- und Beteiligungsverwaltung, wird mit der weite- GR Hitzl: Die von der Kontrollabteilung ren Abwicklung beauftragt. erstmalig durchgeführte Prüfung des Tier- schutzvereins für Tirol von 1881 beinhaltet eingangs eine komprimierte Darstellung je- ner Rechtsgrundlagen, die in Zusammen- hang mit dem Tierschutz stehen. Außerdem

GR-Sitzung 22.06.2017 - 419 - wurde ein gesamthafter Überblick über die vatstiftung - dargelegt und die Jahresab- Funktionen und Aufgaben von Tierheimen schlüsse 2014 und 2015 analysiert. im Allgemeinen gegeben. In Verbindung mit diesen Prüfungsschwer- Des Weiteren wurden vereinsrechtliche Be- punkten wurden von der Kontrollabteilung lange des Tierschutzvereins für Tirol 1881 mehrere Verbesserungsvorschläge in Form behandelt. Dabei sind die einzelnen Organe von Empfehlungen ausgesprochen. und Kompetenzen sowie deren Zusammen- Gesetzlich verantwortlich für den Tierschutz setzung erläutert worden. ist das Land Tirol. Die Stadt Innsbruck Einen Schwerpunkt der Prüfung bildete die übernimmt die Tierschutzförderung mit ei- Veranschaulichung der wirtschaftlichen Si- nem Leistungsvertag - einer Jahressubven- tuation des Tierschutzvereines für Ti- tion von € 150.000,--. rol 1881 anhand der Berechnung diverser Man muss sich bei jenen ehrenamtlichen finanzwirtschaftlicher Kennzahlen sowie die MitarbeiterInnen bedanken, die sich für den Darstellung einzelner Ertrags- und Auf- Tierschutz engagieren, die sich für den wandspositionen der Jahresabschlüs- Tierschutz einsetzen. Die € 150.000,-- sind se 2014 und 2015. gerechtfertigt. Überdies hat die Kontrollabteilung im Rah- Den Tierschutzverein für Tirol 1881 kann men ihrer Prüfung Einsicht in die städti- man ungefähr mit einem mittleren Betrieb schen Zahlungs- bzw. Kapitalflüsse an den vergleichen. Das heißt, es ist gut, wenn die Tierschutzverein für Tirol 1881 der Ge- vereinsrechtlichen Belange bzw. statuten- schäftsjahre 2000 bis 2016 sowie deren mäßigen Dinge korrekt und richtig umge- rechtliche Grundlagen genommen. setzt werden. Das heißt, es braucht Proto- Zudem beinhaltet dieser Bericht eine um- kolle wie bei jedem Verein! fassende Darstellung jener Dienststellen, Warum braucht man ein Protokoll? Man die gemäß der Geschäftseinteilung der Ma- braucht es z. B. auch dafür, um einem gistratsordnung mit der Vollziehung, Über- Rechnungsprüfer, einer Rechnungsprüferin wachung und Einhaltung tierschutzrelevan- vorzulegen, auf Basis welchen Beschlusses ter Vorschriften betraut sind. Ausgaben erfolgten. Solche Protokolle wa- Weitere Prüfungsschwerpunkte setzte die ren teilweise nicht vorhanden, haben ge- Kontrollabteilung im Zusammenhang mit fehlt. dem vom Tierschutzverein für Tirol 1881 be- Bei Jahreshauptversammlungen ist es üb- triebenen Tierheim Innsbruck Mentlberg. lich, dass ein Protokoll der gesamten Sit- Diese waren insbesondere zung erstellt wird, also vom Beginn bis zum - eine Verifizierung der Weiterverrech- Ende. Ob der oder die dafür Verantwortliche nung der im besagten Tierheim wäh- vor Ende der Sitzung gehen muss oder rend der amtlichen Verwahrdauer an- nicht, das ist nicht relevant. Ein Protokoll gefallenen Kosten von behördlich zu- der Jahreshauptversammlung muss einen gewiesenen Tieren an die betreffenden Anfang und ein Ende haben. TierhalterInnen; Für die Jahre 2015 und 2016 fehlte der - eine Abbildung spezifischer Fallzahlen Wirtschaftsplan. Ich bin bei vielen Jahres- hinsichtlich der Entwicklung des Tier- hauptversammlungen auch kleinerer Verei- bestandes; ne. Die haben vielleicht ein Budget von € 10.000,--. All diese Vereine legen entwe- - die Aufnahmen und Vergaben von Tie- der einen Finanz- oder Wirtschaftsplan vor. ren; Das ist doch normal! - eine Darlegung der verschiedenen Lie- Dann braucht es natürlich auch eine Ge- genschaftsverhältnisse die für den Be- schäftsordnung. Ich habe 20 Jahre einen trieb des Tierheimes genützt werden; Verein geführt. In der Geschäftsordnung Schließlich wurden noch die stiftungsrechtli- steht, was jede/r zu tun hat, welche Aufga- chen Belange der vom Tierschutzverein für ben jede/r übernehmen muss und wer durch Tirol 1881 im Jahre 2014 gegründeten Stif- wen zu vertreten ist. Und da ist natürlich tung - Tierschutz Tirol, Gemeinnützige Pri- auch genau festgehalten, wie eine Sitzungs-

GR-Sitzung 22.06.2017 - 420 - führung auszusehen hat. Es ist geregelt, nisse zur Überprüfung der Rückkauffähig- dass beim Fehlen des Obmanns/der Obfrau keit offen zu legen. dessen/deren StellvertreterIn die Sitzung Im Jahr 2014 kam es zu einer großen Erb- führt - nicht der Kassier! schaft. Laut Textziffer 352 verpflichtet sich Das alles ist auch in den Statuten des Tier- der Vorstand mittels Beschluss, dass von schutzvereines für Tirol 1881 vorhanden, es dieser Erbschaft € 1 Mio. in die neu zu er- steht alles genau drin. Da brauche ich gar richtende Tierschutz Tirol - Gemeinnützige nichts mehr dazu zu sagen. Für mich ist es Privatstiftung fließen, um € 400.000,-- die wichtig, dass die vereinsrechtlichen Best- Grundstücke zurückgekauft werden und immungen eingehalten und die Statuten € 400.000,-- dem Tierschutzverein für Tirol nicht übergangen werden. 1881 zugeführt werden. Dazu gab es einen einstimmigen Beschluss des Vereinsvor- Ich komme nun zum "Tierschutz-Kurier". Er standes, nur wurde dieser nicht umgesetzt. ist gut gemacht, aber wenn man heute 22.500 solcher Zeitungen druckt und ver- Von dieser Privatstiftung wurde dem Verein sendet, dann aber nur 6.000 LeserInnen dann zur Abdeckung eines Kredits den Beitrag einbezahlen, dann frage ich: € 100.000,-- zur Verfügung gestellt. Dafür Wo sind die Beitäge der anderen 15.000 wurden höhere Zinsen verlangt als die LeserInnen? marktüblichen von einer Bank. Das muss man auch erst verstehen. Herzugehen und zu sagen, man deckt die- sen Fehlbetrag mit Spenden ab, das geht Zur Stiftung: Als der Erblasser verstarb, hat nicht! Man kann die Spenden nicht eins zu er ein handschriftliches Testament über eins dem "Tierschutz-Kurier" zurechnen. Es zwei Seiten hinterlassen. Darin ist festge- ist so, dass man einfach sagt, 22.500 Zei- halten, dass er sein Vermögen dem Tier- tungen werden ausgesendet, Beiträge schutzverein für Tirol 1881 vermacht. Erst kommen von 6.011 LeserInnen, die ihren anschließend ist diese Privatstiftung ge- Mitgliedsbeitrag damit bezahlen - entweder gründet worden. Da war dann keine Rede € 10,-- oder € 5,--. Und wo bleibt der Rest? mehr von einem Rückkauf oder dem Verein. Ich nehme das Beispiel meiner Frau und Nach meiner Meinung ist es so, dass der meiner Tochter: Sie hatten gespendet, Tierschutzverein für Tirol 1881 oder andere sonst aber nichts mit dem Tierschutzverein Vereine, die sich mit Tierschutz beschäfti- für Tirol 1881 zu tun. Am Dienstag lag zum gen, gemeinnützig sind. Das heißt, man ersten Mal in meinem Postfach ein "Tier- kann die Stiftung groß genug gestalten, schutz-Kurier"! Ich habe mich gewundert, muss die Gelder - wenn die Stiftung einmal weil ich den bisher noch nie bekommen ha- aufgelöst werden sollte - zweckbinden, also be! Für mich ist das nicht wirtschaftlich. das Kapital wieder dem Tierschutzverein für Tirol 1881 oder Vereinen, die sich mit Tier- Nun komme ich zum Kauf- und Baurechts- schutz beschäftigen, zufließen lassen. vertrag zwischen Tierschutzverein für Tirol 1881 und Landeskulturfonds. Als es dem Im Großen und Ganzen war ich eigentlich Tierschutzverein für Tirol 1881 finanziell überrascht, dass das der erste Bericht ist, nicht so gut ging, hat der Landeskulturfonds den ich gelesen habe, bei dem ich am Ende die Liegenschaften um € 360.000,-- gekauft, feststellen musste, dass die Prüfungszu- mit der Auflage, wenn ich zitieren darf: "Der sammenarbeit mit der Kontrollabteilung Tierschutzverein für Tirol 1881 verpflichtet nicht gerade hervorragend war. sich, das Wiederkaufsrecht geltend zu ma- Die Kontrollabteilung hat Unterlagen teilwei- chen, sobald er wirtschaftlich - beispielswei- se nicht oder später bekommen. Es gab an- se durch Erbschaften, Vermächtnisse oder dere Zuständigkeiten etc. Ich muss sagen, Zuwendungen anderer Art - dazu in der La- ich war eigentlich sehr überrascht. ge ist, ohne sich dadurch neuerlich ver- schulden zu müssen." Vom Kontrollausschuss wurde der Bericht der Kontrollabteilung zur Kenntnis genom- Der Tierschutzverein für Tirol 1881 ver- men und wird dem Gemeinderat vorgelegt. pflichtete sich auch, auf Verlangen des Landeskulturfonds, die Vermögensverhält- GRin Eberl: Ich möchte kurz darauf einge- hen, was GR Hitzl gesagt hat. Im Jahr 2014,

GR-Sitzung 22.06.2017 - 421 - im Zuge einer Subventionsvergabe an den vorbereitet, werden ihn heute aber nicht Tierschutzverein für Tirol 1881, habe ich einbringen, weil wir dem Tierschutzverein mich der Stimme enthalten. Das war genau für Tirol 1881 doch die Möglichkeit geben in dieser Erbschaft begründet. Es ist einfach wollen, selbst zu handeln. nicht ordnungsgemäß abgelaufen. Damals in GR Duftner: Ich kann mich vielem an- wurde ich fast als Tierhasserin abgestem- schließen, was GR Hitzl gesagt hat. Er hat pelt, aber eigentlich ist es mir genau darum eigentlich schon alle wesentlichen Punkte gegangen, was Du, GR Hitzl, jetzt ange- genannt. sprochen hast. Ich bin nun doch schon einige Jahre Mit- Ich habe damals gesagt, dass ich nicht nur glied im Kontrollausschuss und habe Ver- Dinge, die Erbschaften betreffend, sondern gleichsmöglichkeiten mit vielen anderen Be- auch das Personal - wie der Tierschutzver- richten der Kontrollabteilung. Ich verstehe, ein für Tirol 1881 da arbeitet - kritisiere. Ich dass man gerade bei der ersten Prüfung - habe einfach gesehen, dass dem Auftrag, ich kenne das auch von anderen Abteilun- den ein Tierschutzverein hat, in bestimmten gen - oft etwas verunsichert ist. Man weiß Bereichen - ich sage nur Reptilien oder nicht recht, wie damit umzugehen ist. Wildtiere - gar nicht nachgekommen werden kann, weil die entsprechenden Strukturen Im Nachhinein kommt man drauf, dass die- fehlen. se Zusammenarbeit mit der Kontrollabtei- lung eigentlich sehr konstruktiv und zielfüh- GRin Blaser Hajnal, MAS: Ich glaube wir rend ist, da doch oft Verbesserungen vor- sind uns einig, der Tierschutzverein für Tirol geschlagen werden, die der Wirtschaftlich- 1881 ist ein wichtiger Verein. Dieser Verein keit dienen und auf die man vielleicht selbst hat es sich zur Aufgabe gemacht, Tiere in nicht gekommen wäre. seinen Heimen und Stationen aufzuneh- men, zu pflegen, vor Qualen und Misshand- Ich war schon überrascht, aus dem Bericht lungen zu schützen und an tierliebende zu lesen, wie sich die Prüfung gestaltet hat- Personen zu vermitteln. te. Die Arbeit war sehr komplex und zeit- aufwendig. Es begann, glaube ich, bereits Die Arbeit, die der in Innsbruck, Mentlberg, im September letzten Jahres. Die Doku- beheimatete Verein leistet, ist von hoher mentation war sehr fragmentarisch, der gesellschaftlicher Relevanz. Da sind wir Obmann des Tierschutzvereines für Tirol uns, glaube ich, alle einig. 1881 hat von vornherein vorgegeben, wer Die Stadt Innsbruck bekennt sich zum Tier- der Kontrollabteilung als AnsprechpartnerIn schutzverein für Tirol 1881 und schätzt den zu dienen hat etc. Viele der Unterlagen selbstlosen Einsatz aller Mitarbeitenden. mussten mehrfach angefordert werden und Der jüngste Bericht der Kontrollabteilung manche sind bis heute nicht auffindbar. zum Verein hat allerdings Mängel in der Wie Du richtig sagst, GR Hitzl, es gibt zwar Bewältigung der alltäglichen Verwaltungs- die Statuten, die alles regeln würden, aber aufgaben an den Tag gebracht. Diese sind nicht nur, dass man sich nicht daran hält, es sicher auch in dem ständig stattfindenden gibt auch kein Protokoll, das nachweist, Personalwechsel begründet. dass diese Statuten irgendwann überhaupt Wir haben aber auch gehört, dass daran öf- einmal beschlossen wurden. Somit ist das fentliche Subventionen hängen. Diese brin- Ganze eigentlich auch anfechtbar. gen immer betriebswirtschaftliche Auflagen Da wir prüfen können - immerhin sind es mit sich. Daher ist es sinnvoll, dass sich der € 150.000,-- jährlich - und seit dem Verein eine professionelle Begleitung sucht. Jahr 2000 insgesamt mehr als € 2 Mio. an Diese Begleitung soll beratend in kommuni- Steuergeldern alleine von der Stadt Inns- kativen sowie kaufmännischen Fragen zur bruck, die an den Verein geflossen sind -, Seite stehen und die Vereinsarbeit professi- bietet uns das schon die Möglichkeit Kon- onalisieren. Dies soll solange geschehen, trolle auszuüben. bis die Empfehlungen der Kontrollabteilung umgesetzt sind. Die BürgerInnen, die TierschützerInnen, die private Spenden einbringen oder testamen- Wir von der Sozialdemokratische Partei Ös- tarisch dem Verein stiften, haben kaum die terreichs (SPÖ) haben dazu einen Antrag Möglichkeit zu überprüfen, wie wirtschaftlich

GR-Sitzung 22.06.2017 - 422 - damit umgegangen wird. Man ist verpflich- sie auch hilft, wirtschaftlich besser zu arbei- tet, dieses Geld effektiv und gut anzulegen. ten. Derzeit geschieht das nicht. Nach meiner Meinung muss ein Verein, der Man hat Vermögen in die Stiftung ausgela- eine beträchtliche Summe an Steuergeldern gert und nimmt dann quasi bei sich selbst verwendet, viel professioneller arbeiten. Kredite auf, zu einem Zinssatz, der über Das geht einfach nicht anders! Es geht dem Marktniveau liegt. Das ist dann schon nicht, dass man sich vieles einfach nur irgendwie befremdlich! mündlich ausmacht, wie der erwähnte Rückkauf des Grundstücks, zu dem man Ich habe den Eindruck und das geht auch sich eigentlich schriftlich und per Beschluss aus dem Bericht hervor, dass es bei der verpflichtet hatte und der nicht erfolgte. Die Vereinsführung offensichtlich eine Abnei- Reaktion: "Wir haben untereinander aus- gung gegen schriftliche Regelungen gibt. Es gemacht, dass wir das doch nicht machen wurde nirgends festgehalten, wo dieses werden." Vermögen hinkommt. Wenn ich zitieren darf: "Die Entscheidung des Stiftungsvor- Es gibt auch keine schriftliche Regelung der standes, ob und in welchem Ausmaß Zu- Aufgaben der Geschäftsführung, welchen wendungen an Begünstigte gewährt wer- Aufgabenbereich sie hat oder welche Pflich- den, ist endgültig und unterliegt keiner An- ten. Da heißt es immer, sie arbeiten mit fechtung im Rechtsweg." dem Obmann eng zusammen. So geht es nach meiner Meinung nicht! Die Kontrollabteilung hat angemerkt, dass zumindest jenes Geld, das der Tierschutz- Ich war weiters wirklich sehr überrascht verein für Tirol 1881 eingebracht hat, über das Auseinanderklaffen der Selbst- zweckgewidmet wird, damit es im Fall einer und Fremdwahrnehmung. Wenn man sich Auflösung auch wirklich dem Tierschutz zu- die Reaktionen in der Presse oder auf der gutekommt. Die Reaktion im Anhörungsver- Webseite des Tierschutzvereines für Ti- fahren war jene: "Nein, das ist nicht vorge- rol 1881 ansieht, wie sie die Prüfung wahr- sehen." Damit wird die Expertise der Kon- genommen haben: Gute Zusammenarbeit trollabteilung schlichtweg in Zweifel gezo- mit der Kontrollabteilung, nur einige Kleinig- gen und ignoriert. keiten etc. Das war hier sehr häufig der Fall, z. B. auch So war das aus meiner Sicht aber nicht! Wir im Zusammenhang mit Vollversammlungen, werden daher beim Follow-up ganz genau die vorgeschlagen wurden: "Nein, das ma- darauf achten, was sich beim Tierschutz- chen wir nicht." Oder bestenfalls kann man verein für Tirol 1881 weiterhin tut. lesen: "Die Empfehlung wird in naher Zu- GR Dr. Stemeseder: Ich schließe mich den kunft geprüft werden." informierten VorrednerInnen an. Wir haben hier heute schon einen Bericht, Ich möchte noch Folgendes ergänzen - weil der, sagen wir einmal, durch einen gewis- es grundsätzlich ist, auch für die weitere Ar- sen Unterton, der sich durch das gesamte beit im Kontrollausschuss und theoretisch in Dokument durchzieht, aufgefallen ist. Ich allen anderen Ausschüssen. weiß, dass wir wenig rechtliche Mittel ha- ben, Druck auszuüben, bin aber sehr froh Ich beziehe mich auf Textziffer 413 des Be- darüber, dass es diese Follow-up-Berichte richts. Da ist die Rede von der Veranlagung gibt und dass die Kontrollabteilung dem dieses Stiftungsvermögens. Darf man die immer nachgeht und genau prüft, was mit Zahlen dieses Punktes erwähnen oder sind den Empfehlungen geschehen ist, ob sie die geheim? beherzigt wurden oder nicht. GR Hitzl: Es ist öffentlich! (Unruhe im Saal) Es bleibt wirklich nur zu hoffen, dass der GR Dr. Stemeseder: Die Leute meinen - Vorstand des Tierschutzvereines für Ti- gerade von den GRÜNEN wird ihnen das rol 1881 und insbesondere Obmann Lau- vorgegaukelt -, dass alles im Leben gratis scher zu der Einsicht kommen, dass eine ist. Das ist es nicht! Wenn ich z. B. Vermö- Zusammenarbeit mit der Kontrollabteilung gen umschichte - dieses Stiftungsvermögen eigentlich konstruktiv und zielführend ist, da - und in eine Innsbrucker Privatbank trans- feriere, dann gibt es gleich ein Agio, eine

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Errichtungsgebühr. Das sind in der Regel nicht rund läuft - einen Bericht in der Hand 5 % bis sogar 10 % wenn es eine Spekula- halten und die Zustände nun kennen. tionsbeteiligung ist. Ich brauche es nicht zu wiederholen, denn Hier handelt es sich um Zahlen, bei denen ich kann mich inhaltlich voll dem Gesagten ich mit einer Errichtungsgebühr von 10 % von GR Hitzl und GRin Duftner anschließen. rechne. Ich kann das nicht überprüfen, denn Auch mich hat die Wahrnehmung der Ver- ich habe die Fakten nicht, ich habe keine antwortlichen gewundert. Scheinbar ist der Primärunterlagen. Das moniere ich jetzt! wahre Obmann der Kassier, denn er hat Was ich hier in Händen halte, ist eine Se- sich immer in den Medien geäußert. kundärunterlage. Als verantwortliche/r Poli- Ich kenne ebenfalls keinen Verein, der so tikerIn hat man die Pflicht, in die Primärun- arbeitet wie der Tierschutzverein für Tirol terlagen - mit dem Leiter der Kontrollabtei- 1881, der so viel Geld und keine Protokolle lung - Einsicht zu nehmen. In Zukunft ist hat, Rechnungsprüfer wählt, die in keinem das so zu machen, das ist meine Meinung, Protokoll aufscheinen etc. Immerhin darf denn das geht nicht anders. man nicht vergessen, da geht es um viel Dass womöglich € 1 Mio. veranlagt sind, Geld, da geht es um Spendengeld, da geht kann man nur erahnen - man sieht ja die es um Geld, das man erben kann! Da muss Zahlen nicht -, denn hier ist eine Depotge- man umso genauer sein. bühr von gesamt € 1.044,77 angeführt. Das Man stellt ja bereits einen Einnahmenrück- ist seriös, denn das ist eine übliche Depot- gang fest. Dass manche das Vertrauen in gebühr von 0,1 %, was hier aber nicht steht. diese Vereinsführung verloren haben, das Wie ist das nun angelegt? In Investmentzer- könnte eine der Ursachen sein. Der Tier- tifikaten, Aktien und anderen Zertifikaten? schutz ist ein emotionales Thema und inte- Jetzt frage ich GR Hitzl: Wenn ich für mei- ressiert sehr viele Leute. Tierschutz, Kirche nen Verein "Tiroler für Tiroler" die Bilanz, und SOS-Kinderdorf gehören zu den größ- die Gewinn- und Verlustrechnung genau so ten Spenden- und ErbschaftsempfängerIn- mache, ist das dann für den Kontrollaus- nen in Österreich. Also da muss man schon schuss in Ordnung? aufpassen! GR Hitzl: Nein! In einem solchen Fall würde ich als Ver- einsvorstand nicht mehr dagegen reden, GR Dr. Stemeseder: Ich hätte echt Angst, sondern mich entschuldigen. Ich kann mich das so zu machen! (Unruhe im Saal) nicht mehr genau an den entsprechenden Das ist kein Spaß, es geht um viel Geld, Punkt erinnern, aber eine Aussage war: Im das Tieren gewidmet ist. An dieser Stelle Jahr 2019 wird das vielleicht geändert! Das mein Dank an Inge Welzig! Danke, dass Sie ist geradezu unglaublich. (Unruhe im Saal) heute hier sind. Man sieht, wenn man vorbeifährt, dass das Damit bin ich bereits am Ende. Für die Zu- Tierheim Mentlberg ja nicht so alt ist. Ich kunft muss das transparenter gestaltet wer- glaube, es ist unter Inge Welzig entstanden, den. Es gehört nicht alles in dieses Gremi- die ich ebenfalls begrüße. Wenn man heute um, gerade die banktechnischen Dinge, alleine das Dach ansieht! Auf dem liegt zen- denn da geht es um internes Firmen-Know- timeterdick das Moos. Das muss doch in- how und unsere Firma heißt Stadt Inns- stand gehalten werden sonst steht bald bruck. Die muss man hegen und pflegen, wieder eine riesige Reparatur an. Da ist al- auch bonitätsmäßig. so einiges zu tun! Wir haben die verdammte Pflicht auf die Ich weiß nicht - ich bin kein Jurist -, aber ich Bonität unserer Stadt zu schauen, sehe zwei Möglichkeiten, die auch im Kon- GR Kunst, und sie nicht wegen politischem trollausschuss besprochen wurden. Ich Kleinkram zu bekleckern. würde vorschlagen, dass man hier über die- GR Haager: Vorweg möchte ich sagen, se Fördervereinbarung den Verein zu einer dass wir endlich - jahrelang hat man ja Änderung der Statuten bringt und ein Mit- schon vermutet und gehört, dass da etwas glied von Stadt oder Land im Vorstand sitzt, damit eine Kontrolle da ist. Ich weiß nicht, ob das machbar ist, das ist nur ein Vor-

GR-Sitzung 22.06.2017 - 424 - schlag. Es ist aber eine öffentliche Aufgabe Verein im Vorstand vertreten sein. Ich den- und Stadt und Land müssten sie überneh- ke da z. B. an den FC Wacker Innsbruck. men, wenn mit dem Verein etwas schief- Das ist, glaube ich, alles nicht machbar. geht. (Unruhe im Saal) Die zweite Variante ist ein eigener Verein. So kann es aber nicht weitergehen, irgen- GR Federspiel kennt sich ja gut mit Hunden detwas muss passieren. Ich denke, damit aus. Vielleicht kann er sich dort um die könnte man den Hebel ansetzen, denn das Hunde kümmern, das könnte ich mir schon Geld geben wir und das Geld gibt das Land vorstellen. (Unruhe im Saal) Tirol. Ich glaube, das führt zu nichts und das ein- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Entschuldige zig Sinnvolle wird sein, dass man versucht, die Unterbrechung, aber dazu braucht es ein gutes Einvernehmen mit dem Tier- eine Mehrheit im Ausschuss des Tier- schutzverein für Tirol 1881 herzustellen. schutzvereins für Tirol 1881, sonst wirst Du Andere Möglichkeiten werden wir nicht ha- ständig überstimmt. ben, außer wir machen das selbst. Das würde uns aber deutlich mehr kosten. Das GR Haager: Es geht nicht unbedingt darum, wissen die Zuständigen beim Verein natür- sondern man hat dann jemanden im Aus- lich auch. schuss, der alles aufzeigen kann. Das habe ich damit gemeint. Entweder ist die Politik jetzt bereit hier Schritte zu setzen und zu versuchen, durch Die zweite Möglichkeit ist die Gründung ei- viele Gespräche ein Einvernehmen herzu- nes eigenen Vereins. Auch das geht. Ir- stellen - wie es in vielen anderen Bereichen gendwelche Konsequenzen muss es hier auch unsere Aufgabe ist - oder man macht geben, sonst kann kein Geld mehr in die es wirklich selbst. Ich halte das für keine gu- Sache fließen. Man muss mit den Herr- te Lösung, denn es sind hier viele Men- schaften Klartext reden. Es ist ja kein nor- schen, die mitarbeiten und die das sehr gut maler Subventionsempfänger, denn hier machen. geht es um den Tierschutz. Das ist auch unsere Aufgabe und da muss das entspre- Weil es Schwierigkeiten mit der Vereinsfüh- chend durchgeführt werden. rung gab - für uns, für die Kontrollabteilung bei der Prüfung -, wird man das sicher the- GR Mag. Krackl: Vieles wurde bereits ge- matisieren müssen. Ich hoffe eigentlich sagt. Der Bericht war sehr aufschlussreich schon, dass wir den Vereinsvorstand in eine und interessant. Er hat etliche Bereiche Sitzung des Kontrollausschusses einladen aufgezeigt, bei denen sicherlich ein Verbes- und mit ihm das Gespräch führen können. serungsbedarf vorhanden ist. Gerade wenn Vielleicht finden wir so eine Lösung. man aus dem Vereinsleben kommt und weiß, wie das normalerweise abgehandelt Bei der SPÖ möchte ich mich bedanken, wird, dann wundert man sich vielleicht über dass sie ihren Antrag heute nicht einge- die eine oder andere Sache. bracht hat. Ich glaube, wir sollten erst mitei- nander sprechen und uns nicht nur über die Ich frage mich nur immer wieder, ob es Medien austauschen, was schiefläuft, was wirklich unsere Aufgabe ist, uns in das Ver- nicht passt! einsleben dort einzumischen. Natürlich kön- nen wir sagen, wir geben sehr große Sub- Das würde ich gerne vorher noch machen ventionen. Von den Möglichkeiten, die und bedanke mich an dieser Stelle für die GR Haager aufgezählt hat, halte ich die ei- gute Arbeit, die dort passiert. Was nicht so ne rechtlich nicht umsetzbar - abgesehen gut funktioniert, kann man ja durchaus the- davon, dass ich nicht glaube, dass sich hier matisieren. irgendwer findet, der sich in den Vorstand StR Gruber: Vielleicht noch einige Anmer- setzen will - denn wir werden nicht per Be- kungen. Vieles wurde ja schon gesagt. schluss festlegen können, dass sie uns in den Vorstand aufnehmen. Das spießt sich Ich möchte allen nochmals vor Augen füh- mit dem Vereinsrecht, deshalb kann man ren, wenn wir als Körperschaft - als Stadt das ad acta legen. Innsbruck und als Land Tirol - die Aufgaben, zu denen wir verpflichtet sind, selbst über- Ich halte das aber auch prinzipiell für falsch, nehmen müssten, wäre das im Gesamtinte- denn dann müssten wir eigentlich in jedem

GR-Sitzung 22.06.2017 - 425 - resse nicht besonders klug. Wir würden in die Zukunft -, dass der Verein sauber ge- dann nämlich mehr Geld für den Tierschutz führt werden muss, von den Protokollen bis ausgeben müssen! zur Aufklärung des Verlaufs der Finanz- ströme - Stichwort Stiftung. Ich möchte Inge Welzig ebenfalls begrüßen, einen schönen Nachmittag wünsche ich von Ich glaube, es ist der Beginn einer Diskus- meiner Seite. sion, wie es dort im Verein weitergeht. Ich halte die Idee, dass sich im Ausschuss des Was beim Tierschutzverein für Tirol 1881 Vereines jemand von städtischer Seite en- ein unheimliches Asset ist, es arbeiten hier gagiert, prinzipiell nicht für falsch, nur Eines viele Freiwillige mit, die den Tierschutz wirk- muss man auch sagen: Erstens ist es die lich ernst nehmen. Teilweise sehen sie das autonome Entscheidung des Vereins. Es sogar als ihre Lebensaufgabe an. In der gibt hier zwar positive Beispiele wie das Freiwilligkeit und der Unterstützung dieses Heim St. Raphael. Hier wurde die Stadt großen Anliegens, das wir alle teilen, geben Innsbruck eingeladen und ich darf im Aus- sie der Gemeinschaft - aber vor allem den schuss sitzen, damit wir die Dinge gemein- Tieren - sehr viel zurück. sam vorbereiten. Das ist für einen Verein Prinzipiell ist die Lösung, dass ein Verein nicht so schlecht, denn er hat dann sozusa- mit entsprechendem Herzblut den Tier- gen einen Anker in den städtischen Ent- schutz betreibt, unbestritten, seit Jahren scheidungsgremien. Vorschreiben kann unbestritten! man das aber niemandem. Was ebenfalls unbestritten ist, es gibt seit Ich möchte gleich dazusagen, dass man Jahren immer wieder Probleme mit dem auch niemanden zwingen kann, in einen Tierschutzverein für Tirol 1881 - mit man- Ausschuss zu gehen, denn da geht es um chen Entwicklungen, die die Geschäftsge- Haftungsfragen und auch um viel Arbeit. barung betrifft bzw. auch das Vereinsleben. Letztendlich glaube ich, dass die Dinge, die Es hat hier viele Konflikte gegeben. jetzt angemerkt und kritisiert wurden, aufge- Ich möchte aber nicht in die Vergangenheit klärt gehören. Man sollte allerdings auch die blicken, sondern kurz meine Sicht der Dinge Dinge richtig einteilen. Strafrechtlich rele- darstellen. Was GR Hitzl dargestellt hat, ist vant sehe ich hier noch nichts. Es sind or- das, was die Kontrollabteilung festgehalten ganisatorische Mängel, Mängel in der hat. Ich glaube, das muss man ganz offen Transparenz, aber sie sind nicht strafrecht- und transparent hier in den Raum stellen. lich relevant. Es muss diskutiert und es müssen daraus Da verstehe ich sogar Obmann Lauscher, die Schlüsse gezogen werden. denn angenehm ist es ja für einen Verein - Ich bin ebenfalls froh, wenn die Sozialde- der einen positiven Zweck hat - nicht, wenn mokratInnen den Antrag nicht einbringen, er gerade durch die mediale und öffentliche denn es kommt schon darauf an - im Diskussion vielleicht irgendwo in ein Licht Follow-up, aber auch im gemeinsamen Wir- gerät, wo sich die Leute dann fragen, ob sie ken -, dass sich die Dinge hier verbessern. das noch unterstützen können. Deshalb ist Auch jene Kritikpunkte, die zu Recht aufge- es sehr wichtig, dass sehr rasch die vorge- zeigt wurden, müssen hintangehalten und schlagenen Dinge umgesetzt werden und die Gespräche geführt werden. man in der Follow-up-Schau die positive Ich kann mitteilen, dass sich Obmann Lau- Abarbeitung feststellt. Da habe ich das Ge- scher bei uns gemeldet hat. Wir - GR Hitzl fühl, dass das auch im Verein viele so wol- und meine Person - hatten diese Woche be- len. reits ein erstes Gespräch mit ihm. Er sieht Ich komme nun zum letzten Punkt, denn wir manche Themen naturgemäß anders. Es sind hier im laufenden Arbeiten. Es gibt eine hat also diese erste Kontaktaufnahme be- Quarantänestation, die der Tierschutzverein reits gegeben. für Tirol 1881 bauen möchte. Da geht es Was alle teilen, ist der Tierschutz. Was alle auch wieder um finanzielle Transaktionen teilen, ist die Tatsache, dass der Verein wei- von Seiten der öffentlichen Hand. Ich habe ter geführt werden soll. Was ebenfalls alle Obmann Lauscher gesagt, bevor die The- mitdenken - und da komme ich jetzt schon men aus dem Kontrollbericht nicht abgear- beitet sind, werden wir sicher keine Gesprä-

GR-Sitzung 22.06.2017 - 426 - che über weitere öffentliche Zuwendungen 16. Subventionsanträge des Aus- führen, auch wenn diese Quarantänestation schusses für Soziales und Woh- für den Betrieb des Tierschutzheims natür- nungsvergabe für den Bereich lich von besonderer Bedeutung ist. "Soziales" Ich glaube, die Kritik ist richtig. Ich glaube, 16.3 Tiroler Seniorenbund, Jahressub- die Themen, die aufgezeigt wurden, gehö- vention ren verändert und auf neue Beine gestellt. Das wird man auch in enger Abstimmung Mehrheitsbeschluss (gegen GRÜNE, mit der Kontrollabteilung tun, denn ich glau- 8 Stimmen; bei Stimmenthaltung von Tiroler be, wir haben alle das Interesse, dass der Seniorenbund): Tierschutzverein für Tirol 1881 in der Öffent- Dem Tiroler Seniorenbund wird eine Jah- lichkeit positiv dasteht, die Abläufe funktio- ressubvention in Höhe von € 13.000,-- ge- nieren und endlich das geschieht, wofür es nehmigt. den Verein gibt, nämlich den Schutz der

Tiere und die Hilfe für Tiere. Beschluss (einstimmig): In diesem Sinne sehe ich es als Start in ei- ne bessere Zukunft und hoffe, dass die vie- Die Subventionsanträge des Ausschusses len Diskussionen der letzten Jahre endend für Soziales und Wohnungsvergabe für den sind. Wir müssen den Verein aber auf jeden Bereich "Soziales" werden unter Berück- Fall begleiten und dazu lade ich alle Kolle- sichtigung vorstehender Abstimmung ge- gInnen ein, auch wenn wir das formal bes- mäß Beilage genehmigt. ser nicht beschließen sollten, da es eigent- lich wieder nur Diskussionen bringen würde, die kein Ende finden. GRin Dr.in Moser referiert die Anträge des Kulturausschusses vom 08.06.2017: GR Kritzinger: Ich glaube, die Informatio- nen, die wir heute erhalten haben, sind für viele neu. Trotzdem war es gut, denn wir 17. Subventionsanträge des Kultur- werden uns im Gemeinderat sicher fragen, ausschusses für den Bereich ob es nicht den Einen oder die Andere gibt, "Kultur" die bereit ist, da auch mitzuhelfen. Ich glau- be, der Tierschutzverein für Tirol 1881 ist Beschluss (einstimmig): sehr wichtig und die GemeinderätInnen wä- Die Subventionsanträge des Kulturaus- ren da schon auch aufgefordert, etwas in schusses für den Bereich "Kultur" werden dem Bereich zu tun. gemäß Beilage genehmigt. Vielleicht kann da wirklich ein neuer Wind, ein anderer Wind hineinkommen und sich im nächsten Bericht der Kontrollabteilung GR Mag. Krackl referiert die Anträge des positiv niederschlagen. Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohn- bau und Projekte vom 04.05.2016 und Der Bericht, der heute vorliegt, ist wirklich 01.06.2017: eine große Arbeit. Ich habe mir nur den Faszikel angesehen, den wir erhalten ha- ben. Man hat eingehend alles durchleuchtet und erforscht. Das ist eine Arbeit, die man anerkennen muss. Beiliegender Kurzbericht des Kontrollaus- schusses wird zur Kenntnis gebracht.

StR Gruber referiert die Subventionsanträ- ge des Ausschusses für Soziales und Woh- nungsvergabe vom 07.06.2017:

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18. Maglbk/19837/SP-BB-HW/1 Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer unterbricht um 16:55 Uhr die Sitzung. Nach Feststellung Entwurf des Bebauungsplanes der Beschlussfähigkeit werden die Beratun- Nr. HW-B15, Hötting-West, Be- gen um 17:20 Uhr wieder fortgesetzt. reich Kranebitten (als Änderung der Bebauungspläne Nr. HW-B1, Nr. HW-B1/1, Nr. HW-B1/3, Nr. HW- Schriftführer Hauser MA übernimmt die B7 und Nr. HW-B8), gemäß § 56 Schriftführung. Abs. 1 TROG 2016

GR Mag. Krackl: Der Ausschuss für Stadt- entwicklung, Wohnbau und Projekte emp- 20. Einbringung und Beantwortung fiehlt dem Gemeinderat einstimmig: von dringenden Anfragen Beschluss (einstimmig): Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer teilt mit, dass innerhalb der vorgesehenen Frist keine Antrag des Ausschusses für Stadtentwick- dringenden Anfragen eingelangt sind. lung, Wohnbau und Projekte vom 01.06.2017: Die Auflage des Entwurfes des Bebauungs- 21. Einbringung und Behandlung von planes Nr. HW-B15, Hötting-West, Bereich dringenden Anträgen Kranebitten (als Änderung der Bebauungs- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer teilt mit, dass pläne Nr. HW-B1, Nr. HW-B1/1, Nr. HW- innerhalb der vorgesehenen Frist keine B1/3, Nr. HW-B7 und Nr. HW-B8), gemäß dringenden Anträge eingelangt sind. § 56 Abs. 1 TROG 2016, wird beschlossen.

22. Behandlung eingebrachter Anträ- 19. Maglbk/13496/SP-BB-DH/1 ge der Sitzung des Gemeinderates Bebauungsplan Nr. DH-B12, Drei- vom 24.05.2017 heiligen, Bereich Zeughausgas- se 9 (als Änderung der Bebau- 22.1 GfGR/61/2017 ungspläne Nr. DH-B4 und Nr. DH- Beleuchtungskonzept, Pilotpro- B4/1), gemäß § 56 Abs. 1 jekt Smart-City (GR Hitzl) TROG 2011 GR Hitzl: Es geht um eine intelligente Be- GR Mag. Krackl: Während der gesetzlichen leuchtung, die auf Bewegung und Lautstär- Frist ist keine Stellungnahme eingegangen. ke reagiert. Sie kann auch mit der Polizei Die geforderte privatrechtliche Vereinbarung rückgekoppelt werden, wie im Volksgarten liegt vor. Graz. Ich ersuche, den Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Antrag dem Stadtsenat zur selbstständigen Wohnbau und Projekte empfiehlt dem Ge- Erledigung zuzuweisen. meinderat einstimmig:

Beschluss (einstimmig): Beschluss (einstimmig): Antrag des Ausschusses für Stadtentwick- Der von GR Hitzl und MitunterzeichnerInnen lung, Wohnbau und Projekte vom in der Sitzung des Gemeinderates am 04.05.2016: 24.05.2017 eingebrachte Antrag wird dem Der Bebauungsplan Nr. DH-B12, Drei- Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung heiligen, Bereich Zeughausgasse 9 zugewiesen. (als Änderung der Bebauungspläne Nr. DH-

B4 und Nr. DH-B4/1), gemäß § 56 Abs. 1 TROG 2011, wird beschlossen. Mit Eintritt der Rechtskraft dieses Bebau- ungsplanes treten alle im Planungsbereich vorausgehenden bebauungsplanmäßigen Bestimmungen außer Kraft.

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22.2 GfGR/62/2017 22.4 GfGR/64/2017 Innsbrucker Kommunalbetriebe Big Data, Einbeziehung in die AG (IKB AG), Grünschnittsam- Stadtentwicklung (GR Mag. Jahn) melstelle Kranebitter Allee, Erwei- GR Mag. Jahn: Viele KollegInnen haben terung der Öffnungszeit (GR Hitzl) am Städtetag teilgenommen. Big Data war GR Hitzl: Die Grünschnittsammelstelle in dort ein großes Thema, mit dem ich mich der Kranebitter Allee soll ein Monat früher, gerne beschäftigt habe. Für mich persönlich also von März bis November geöffnet sein. ist Big Data das Steckenpferd im Bereich Frau Bürgermeisterin wird gebeten den Digitalisierung. Sachverhalt mit der Innsbrucker Kommu- Ich erinnere mich an die netten Ideen, wie nalbetriebe AG (IKB AG) zu besprechen. man verschiedene Daten einholen und Ich ersuche, den auswerten kann. Zum Beispiel die Benut- Antrag dem Stadtsenat zur selbstständigen zung von Leihrädern oder Messungen von Erledigung zuzuweisen. Lärmpegeln können in Überlegungen der Stadt Innsbruck miteinbezogen werden.

Wir müssten auch darüber sprechen, wie Beschluss (einstimmig): man mobile Daten bzw. Wireless Local Area Der von GR Hitzl und MitunterzeichnerInnen Network (WLAN) auswerten kann. Welche in der Sitzung des Gemeinderates am Wege benutzen die Menschen? Welche 24.05.2017 eingebrachte Antrag wird dem Verbesserungen resultieren daraus? Wie Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung kann man auf das Verkehrsaufkommen ein- zugewiesen. gehen? Ich denke, dass uns die Tiefe dieses Thema 22.3 GfGR/63/2017 gar nicht bewusst ist. Gerade in der Stadt Innsbruck könnten wir anfangen, uns mit Geschwindigkeitsbeschränkun- diesem Thema stärker zu beschäftigen. gen Fischerhäuslweg (GR Hitzl) Dementsprechend würde ich mich auf eine GR Hitzl: Am Fischerhäuslweg ist die Stra- Verstärkung in der Expertise freuen. ße nur 2 m breit. Im vorderen Bereich sind Ich ersuche, den 30 km/h-Tafeln angebracht, jedoch fehlen diese im hinteren. Man sollte das überprü- Antrag dem Stadtsenat zur selbstständigen fen. Ich ersuche, den Erledigung zuzuweisen. GR Grünbacher: Ich möchte mich vorweg Antrag dem Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung zuzuweisen. entschuldigen. Ich habe den Antrag nicht verstanden, weil ich nicht weiß, was Du damit erreichen möchtest. Aus dem Be- Beschluss (einstimmig): schlusstext allein wusste ich nicht, was ich damit anfangen soll? Wir können aber das, Der von GR Hitzl und MitunterzeichnerInnen was ich nicht verstanden habe, dem Stadt- in der Sitzung des Gemeinderates am senat gerne zuweisen und dem nachgehen. 24.05.2017 eingebrachte Antrag wird dem Ich habe es beim besten Willen nicht be- Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung greifen können, tut mir leid. zugewiesen. GRin Duftner: Da ich zufälligerweise beim besagten Vortrag am Städtetag war, habe ich mir schon gedacht, dass der Antrag von daher inspiriert ist. Ich finde es prinzipiell sinnvoll. GR Grünbacher, diese Präzisierung hat tat- sächlich gefehlt. Es geht darum, dass man große Mengen von Daten analysiert, nach Mustern sucht und dadurch auf Verbesse- rungen kommt. Ich finde es gut, wenn wir

GR-Sitzung 22.06.2017 - 429 - den Antrag dem Stadtsenat zuweisen. Dort Von der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG kann man sich wirklich im Detail ansehen, (IKB AG) wissen wir, dass zu bestimmten inwieweit sich konkrete Empfehlungen dar- Zeiten, in bestimmten Stadtteilen plötzlich aus entwickeln lassen. ein höherer Strombedarf möglich ist. Big Data kann hierbei verwendet werden, um StR Mag. Fritz: Ich bin auch dafür, dass wir darauf zu reagieren. Die IKB hat die Mög- diesen Antrag dem Stadtsenat zuweisen lichkeit Tipps zu geben und Maßnahmen für und dort über diese Thematik sprechen. eine Optimierung zu setzen. Überdies möchte ich einen warnenden Satz Das sind alles nur die ersten groben Ideen, anbringen. Big Data beinhaltet Chancen, die mir spontan nebenbei einfallen. Wenn aber, wie schon in der Resolution des Städ- man hier mit den richtigen Stellen sowie mit tetages steht, birgt natürlich auch gewisse ExpertInnen zusammenarbeitet, die die bes- Risiken, durch eine missbräuchliche kom- ten Ideen haben, kann das einen brutalen merzielle Verwendung. Sie wissen schon, Mehrwert für unsere Gemeinderatstätigkeit Amazon weiß alles und beliefert die Kun- ergeben. Die Zuweisung zum Stadtsenat ist dInnen gleich mit den entsprechenden Kau- auf jedem Fall in meinem Sinne. fempfehlungen usw. Beschluss (einstimmig): Gerade als Stadt Innsbruck sollte man mit den Daten, die man über die BürgerInnen Der von GR Mag. Jahn und Mitunterzeich- sammelt sehr sorgsam sowie mit Respekt nerInnen in der Sitzung des Gemeinderates vor der Privatsphäre der Menschen umge- am 24.05.2017 eingebrachte Antrag wird hen. Wir werden im Stadtsenat nicht nur dem Stadtsenat zur selbstständigen Erledi- über Chancen sprechen, sondern auch über gung zugewiesen. Risiken und No-Gos, die wir unterlassen sollten. 22.5 GfGR/65/2017 GR Mag. Jahn: Um es nochmals zu präzi- sieren: Ich habe den Antrag ganz bewusst Sicherer Heimweg, Maßnahmen offen gehalten, weil wir eine Lösung finden im Bereich von Karwendelbogen sollten, wie Big Data für die Stadt Innsbruck und Medicent Innsbruck ein Thema werden kann. Noch ist uns tat- (GR Mag. Jahn) sächlich zu wenig bewusst, in welche Rich- GR Mag. Jahn: Ich ersuche, den tung es für uns gehen darf und kann. Es muss sehr wohl mit einem kritischen Auge Antrag dem Stadtsenat zur selbstständigen betrachtet werden. Ich glaube, gerade in ei- Erledigung zuzuweisen. ner Zeit, in der es unbeachtete Daten in ei- GR Mag. Jahn: Wir haben uns im Sinne nem solch großen Ausmaß gibt, sollten wir unserer Mission "sicherer Heimweg" den uns intensiver mit dieser Sache beschäfti- Bereich beim Medicent Innsbruck und rund gen. Man kann nie wissen, welcher Nutzen um den Karwendelbogen 33 angesehen. Es in der Auswertung der Daten liegt. Zum Bei- geht um den Zugang zur Karwendelbrücke. spiel verkürzte Wege für Einsatzfahrzeuge Dort haben wir mit dem Wirt des anliegen- oder ein rechtzeitiges Reagieren des Ver- den Restaurants ein gutes Gespräch ge- kehrsleitsystems wären die Folge. führt. Er hat zwei bzw. drei Lampen hängen, Dafür gibt es diese zwei Computer, die den die bis 01:00 Uhr morgens eingeschaltet Stadtverkehr mitregeln sollten. Ich persön- sind. Das bedeutet, wenn der Wirt schließt, lich glaube, dass man deren Einsatz noch gibt es kein Licht mehr. optimieren könnte, indem sie z. B. Daten Überdies sollte man nach einer Möglichkeit von Staus auf der Autobahn registrieren und suchen, dort einen Zebrastreifen zum Medi- dementsprechend Ampelregelungen in der cent Innsbruck anzulegen, weil es keinen Stadt Innsbruck schalten. Es fängt damit an, gibt. Einer ist ganz oben beim Hafen und wenn man merkt, dass mehr Leute auf der der andere ist am Ende des nächsten Straße sind. In diesen Bereichen sollten Blocks. dann gleichzeitig mehr Busse fahren. Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Die traurige Crux, die Lampe bei der Bus- Stubaitalbahn GmbH (IVB) könnte darauf haltestelle ist so hoch oben, dass darunter zugreifen. ein ganzer Baum Platz findet. Ich möchte

GR-Sitzung 22.06.2017 - 430 - auf keinen Fall dem Baum die Schuld ge- 22.6 GfGR/66/2017 ben. Er soll bitte bleiben, aber schön wäre, Innsbrucker Verkehrsbetriebe und wenn es weiter unten noch eine zweite Stubaitalbahn GmbH (IVB), Lampe geben würde, da dieser Baum tat- Durchsagen der Umstiegsmög- sächlich einen Kegelschatten auf die Bus- in lichkeiten (GR Blaser Hajnal, haltestelle wirft, sodass es in der Nacht MAS) komplett dunkel ist. GRin Blaser Hajnal MAS: Bei diesem An- Mir wurde auch geschildert, dass sogar der trag geht es darum, dass die Umstiegsmög- Bus manchmal an den Leuten vorbeifährt, lichkeiten bei größeren Haltestellen durch- weil man nicht sehen kann, ob dort Men- gesagt werden sollen. Ich plädiere auf An- schen warten, die einsteigen wollen. Genau nahme dieses Antrags. an dieser Stelle gibt es Probleme. Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Eine Annah- Ich würde mir wünschen, dass im Stadt- me des Antrages wird schwierig sein, wenn senat auch Folgendes geprüft wird: Im ge- ich der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und samten Bereich hat nur das Medicent Inns- Stubaitalbahn GmbH (IVB) quasi eine An- bruck einen eigenen Parkplatz. Es gibt auf weisung erteilen soll. Ich würde bitten, dass der anderen Straßenseite Arztpraxen, die man es von der IVB prüfen lässt und eine keinen Zugriff auf diese Parkplätze haben. Stellungnahme über die potentiellen Mög- Es wäre gut, die Möglichkeit für einen aus- lichkeiten hierfür einholt. gewiesenen Behindertenparkplatz zu schaf- fen. GRin Blaser Hajnal, MAS: Ich ersuche, den GRin Eberl: Ich finde Deinen Antrag ganz Antrag dem Stadtsenat zur selbstständigen wichtig, GR Mag. Jahn. Auf der linken Seite Erledigung zuzuweisen. ist dieses Lokal, wenn man vom Innrain Richtung Karwendelbrücke schaut. Ich glaube, dass es auch gut wäre, wenn man, Beschluss (einstimmig): von der Höttinger Au kommend, auf der Der von GRin Blaser Hajnal, MAS und Mit- rechten Seite eine Beleuchtung an der Bus- unterzeichnerInnen in der Sitzung des Ge- haltestelle anbringen würde, denn dort ist meinderates am 24.05.2017 eingebrachte auch keine vorhanden. Antrag wird dem Stadtsenat zur selbststän- GR Mag. Jahn: Wir haben uns dieses Areal digen Erledigung zugewiesen. angesehen und finden es schlecht beleuch- tet. Auf der anderen Straßenseite ist uns die Situation besser vorgekommen. Den Hand- 22.7 GfGR/67/2017 lungsbedarf haben wir aber nur auf der von Errichtung eines Schutzwegs, uns angesprochenen Seite gesehen. Bes- Kreuzungsbereich Klammstra- ser geht natürlich immer. Wir wollten aber, ße/Hans-Untermüller-Straße dass es realisiert werden kann. (GR Buchacher) Es würde mich freuen, wenn der Antrag im GR Buchacher: Ich wurde von der Bevöl- Stadtsenat ankommt, damit die gesamte kerung aus dem betreffenden Stadtteil an- Gegend nochmals geprüft wird. Man könnte gesprochen. Der Bereich Klammstra- den ganzen Bogenbereich bis zum Lokal ße/Hans-Untermüller-Straße formt eine ge- Soulkitchen einfach mit einbeziehen, weil fährliche Kreuzung, unter anderem durch nun am Abend mehr Leute in dieser Ge- das vorhandene Gefälle. Außerdem sind gend unterwegs sind. dort Schulkinder unterwegs. Beschluss (einstimmig): Ich ersuche, den Der von GR Mag. Jahn und Mitunterzeich- Antrag dem Ausschuss für Umwelt, Energie nerInnen in der Sitzung des Gemeinderates und Mobilität zuzuweisen. am 24.05.2017 eingebrachte Antrag wird in a dem Stadtsenat zur selbstständigen Erledi- Bgm.-Stellv. Mag. Pitscheider: Ich wur- gung zugewiesen. de beim Stadtteiltag auch von einigen Per- sonen angesprochen. Es ist dabei um einen Zebrastreifen beim Kranebitterbodenweg

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über die Klammstraße gegangen. Dort ver- in den Sommermonaten bzw. von Frühling läuft die Hans-Untermüller-Straße. Spre- bis Herbst. chen wir über das Gleiche oder etwas ande- Ich glaube, dass dies notwendig ist und es res? ein Erfolg sein wird, wenn es professionell GR Buchacher: Ich habe es nicht konkreti- aufgezogen wird. Wir haben dort die Mög- siert und vom Bereich dieser Kreuzung ge- lichkeit mit Personen wie Robert Neuner zu sprochen. Wo dieser in der Stadt Innsbruck arbeiten. Zusammen mit dem Marktleiter genau situiert ist, werden Dir die Fachleute Kurt Dengg müsste dies eine Erfolgsge- des Stadtmagistrats Innsbrucks sagen. schichte werden, die nicht nur für die Ein- in a heimischen, sondern auch für die TouristIn- Bgm.-Stellv. Mag. Pitscheider: Mit der nen höchst attraktiv ist. Neugestaltung des Kinderspielplatzes sind sehr viele Eltern bzw. Großeltern mit den Beschluss (einstimmig): Kindern unterwegs und müssen durch den Der von GR Buchacher und Mitunterzeich- Kranebitterbodenweg über die Klammstraße nerInnen in der Sitzung des Gemeinderates gehen. Ein Schutzweg ist bereits in Prüfung, am 24.05.2017 eingebrachte Antrag wird aber weisen wir das Thema dem Stadtsenat dem Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und zu, dann kann ich gleich meinen Bericht da- Tourismus zugewiesen. zu abgeben.

GR Buchacher: Ich ersuche, den 22.9 GfGR/69/2017 Antrag dem Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung zuzuweisen. Maßnahmen zum Schutz von Exe- kutivorganen (GR Haager)

GR Haager: Ich ersuche, den Beschluss (einstimmig): Antrag dem Stadtsenat zur selbstständigen Der von GR Buchacher und Mitunterzeich- Erledigung zuzuweisen. nerInnen in der Sitzung des Gemeinderates am 24.05.2017 eingebrachte Antrag wird Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Grundsätzlich dem Stadtsenat zur selbstständigen Erledi- glaube ich, dass dieser Antrag eher als eine gung zugewiesen. Resolution einzubringen ist. Ich muss ihn zurückweisen, weil er nicht in den Zustän-

digkeitsbereich der Stadt Innsbruck fällt. 22.8 GfGR/68/2017 GR Haager: Das war an und für sich auch Marktplatz, wöchentlicher Gemü- so gedacht. Uns ist klar, dass wir nicht zu- se- und Blumenmarkt ständig sind. Es würde aber genügen, wenn (GR Buchacher) man der Bundesregierung schreibt, da es um unser aller Sicherheit geht. Die Men- GR Buchacher: Ich ersuche, den schen, die für unsere Sicherheit sorgen, sol- Antrag dem Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft len auch selbst sicher sein und Schutz ha- und Tourismus zuzuweisen. ben. Das ist die Intention dieses Antrags. Mir geht es bei diesem Antrag nicht darum, (Unruhe im Saal). Konkurrenz zur Markthalle zu schaffen, GR Hitzl: Letzte Woche hat der Bundesmi- sondern ich glaube, dass es einen großen nister für Inneres mit der Polizei die neuen Synergieeffekt hat. Außerdem führen wir Schutzwesten sowie die neuen leichten den Ort seiner Bestimmung zu, denn Markt- Westen vorgestellt und er hat gesagt, dass platz ist Marktplatz. Aber dort findet derzeit alles im Laufen sei. (Unruhe im Saal) kein Markt statt.

Es gibt in jeder größeren Stadt, ob Bozen, München oder Salzburg, einen zentralen Gemüse- und Obstmarkt. Ich glaube, dass in der Stadt Innsbruck der Marktplatz der richtige Ort dafür wäre. Ich habe ihn für Freitag und Samstag beantragt, zumindest

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Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: So wie der fallen, da die für den Betrieb der Geräte er- Antrag jetzt vorliegt, muss ich ihn zurück- forderlichen Wertkarten nicht mehr herge- weisen. Wir können das weiterverfolgen, ob stellt und vertrieben worden sind. (Anmer- es erledigt wird. Ansonsten kann eine Reso- kung: Die Stadt Innsbruck hat noch im Jahr lution eingebracht werden. 2014 - nach Eingang der genannten Kündi- gung - alle auf dem Markt verfügbaren Der von GR Haager und Mitunterzeichne- Wertkarten aufgekauft und konnte dadurch rInnen in der Sitzung des Gemeinderates noch den Betrieb bis Ende 2016 aufrecht- am 24.05.2017 eingebrachte Antrag wird erhalten.) von Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer zurückge- wiesen, weil er keine Angelegenheit des ei- Frage 3.: Gab es im Hinblick auf die weitere genen Wirkungsbereichs betrifft. Verwendung der Geräte Gespräche / Ver- handlungen mit dem Hersteller-

Unternehmen? 23. Allfällige Debatten gemäß § 18 Wenn ja, wann fanden diese statt, welche Geschäftsordnung des Gemeinde- Punkte wurden dabei erörtert und welche rates (GOGR) Ergebnisse konnten erzielt werden? 23.1 GfGR/57/2017 Antwort: Ja, Gespräche fanden statt. Je- Smart-Park-Geräte, elektronisch denfalls wurde vom Herstellerunternehmen unterstützte Gebührenentrichtung ausdrücklich die neue Gerätegeneration in Kurzparkzonen, Umstellung vorgestellt und darauf hingewiesen, dass (GR Vescoli) der Support der alten Gerätegeneration ein- gestellt wird. Die KundInnen hätten daher Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die von entweder auf eigene Kosten ein neues Ge- GR Vescoli und MitunterzeichnerInnen in rät kaufen oder mieten müssen. Das Ergeb- der Sitzung des Gemeinderates am nis war jenes, dass aufgrund unterschiedli- 24.05.2017 eingebrachte Anfrage wird wie cher Vorstellungen von Stadt Innsbruck und folgt beantwortet: der Technic Gerätebau GmbH Letztere von Frage 1.: Wie viele Smart-Park-Geräte sind sich aus den Vertrag gekündigt hat. in der Landeshauptstadt Innsbruck im Um- Frage 4.: Ist es richtig, dass - zumindest als lauf? wesentlicher Mitgrund - für die Ausmuste- Antwort: Diese Frage kann nicht beantwor- rung der Smart-Park-Geräte die Einfluss- tet werden, weil Smart-Park-Geräte laut nahme der Innsbrucker Grünen Auskunft der Mag.-Abt. IV, Rechnungswe- (mit-)verantwortlich ist? sen, nur im Zeitraum von 2002 bis 2005 Antwort: Nein, das ist nicht richtig. Die (auch) durch die Stadt Innsbruck vertrieben Innsbrucker Grünen haben gleich wie alle wurden. Während des genannten Zeitrau- anderen im Gemeinderat vertretenen Frak- mes wurden Smart-Park-Geräte zusätzlich tionen hier keinen Einfluss ausüben können, auch durch den ÖAMTC, nach diesem Zeit- da der Gemeinderat mit dieser Thematik zu raum ausschließlich nur mehr durch den keinem Zeitpunkt befasst war. Die Ent- ÖAMTC vertrieben. scheidung der "Ausmusterung" wurde durch Frage 2.: Welche Umstände machen eine die oben bereits mehrfach erwähnte Kündi- Weiterverwendung dieser Geräte im Rah- gung durch die private Vertragspartnerin men der Gebührenentrichtung im Zuge der selbst getroffen. Parkraumbewirtschaftung tatsächlich un- Frage 5.: Wie viele Beschwerden von Be- möglich? troffenen gingen seit Jahresbeginn betref- Antwort: Eine Weiterverwendung der Gerä- fend die Umstellung der Gebührenentrich- te wurde rechtlich/vertraglich deshalb un- tung im Zuge der Parkraumbewirtschaftung möglich, da die Technic Gerätebau GmbH bei den Dienststellen der Stadt ein? die für die Zulassung dieser Bezahlmöglich- Antwort: Über das Beschwerdemanage- keit mit der Stadt Innsbruck abgeschlossene ment-Portal www.buergermeldungen.com Vereinbarung zum 31.12.2014 gekündigt gingen seit 01.01.2017 insgesamt vier Bür- hat. Damit ist neben der rechtlichen Grund- germeldungen betreffend das Auslaufen der lage auch die technische Grundlage wegge- Smart-Park-Geräte ein.

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Eine Kopie der Anfragebeantwortung ge- Antwort: Das erste Umstellungsgebiet mäß Bericht der Geschäftsstelle für Ge- (Olympisches Dorf) wurde gleichzeitig meinderat und Stadtsenat vom 22.06.2017 schon als Pilotprojekt geführt. In diesem Be- wurde den Klubs und den nicht einem Klub reich wurden ca. 330 Liegenschaften auf angehörenden Gemeinderatsmitgliedern am das Holsystem umgestellt. Rund ein Fünftel Beginn der Sitzung des Gemeinderates zur dieser Liegenschaften werden dabei von Verfügung gestellt. der IIG verwaltet. Bei einer Besprechung vor Ort waren die Hausverwaltung IIG, ein

Hausmeisterservice, das Referat für Um- 23.2 GfGR/58/2017 welt- und Abfalltechnik und die IKB vertre- Verpackungssammlung in Inns- ten. Die Anfragen betrafen dabei die Behäl- bruck, Umstellung (GRin Gregoire) terausstattung sowie deren Zustellung und die Informationsweitergabe hauptsächlich Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die von zur Entleerung. Diese Anregungen wurden GRin Gregoire und MitunterzeichnerInnen in in die weitere Planung aufgenommen. der Sitzung des Gemeinderates am 24.05.2017 eingebrachte Anfrage wird wie Die Erkenntnisse aus dem Pilotgebiet ha- folgt beantwortet: ben bestätigt, dass das neue Sammelsys- tem in Innsbruck funktionieren wird. Eine Frage 1.: Welche Vorbereitungen / Planun- Ausrollung auf das gesamte Gebiet wurde gen wurden im Vorfeld der Umstellung des daraufhin vorbereitet und ausgeführt. Abfallsammel-Systems getätigt? Frage 3.: Hat die Umstellung des Sammel- Antwort: Aufgrund der Tatsache, dass das systems für die Stadt Innsbruck bzw. für die bestehende Wertstoffsammelsystem in der IKB tatsächlich finanzielle Einsparungen mit Stadt Innsbruck für die Wertstoffsammlung sich gebracht? nicht mehr aufrechterhalten werden konnte, wurden seitens des dazumal zuständigen Falls ja, um welche Beträge handelt es sich Referats Umwelt- und Abfalltechnik der dabei jeweils für die Jahre 2014, 2015 und Stadt Innsbruck gemeinsam mit dem Ge- 2016? schäftsbereich Abfallwirtschaft der Innsbru- Antwort: Die Umstellung selbst erfolgte aus cker Kommunalbetriebe AG (IKB) Lösungs- Gründen des Umweltschutzes (Urteil Tiroler vorschläge erarbeitet. Landesgericht) sowie zur weiterhin ordentli- Bereits im Vorfeld zur Umstellung des Wert- chen Bereitstellung eines Wertstoffsammel- stoffsammelsystems in Innsbruck wurde An- systems im Sinne der Daseinsvorsorge. Es fang des Jahres 2014 eine Expertise zum war nie geplant, die erforderlichen Kosten Thema "Altstoffsammlung in der Stadt Inns- zu reduzieren - aber auch nicht zu erhöhen. bruck - Evaluierung und Optimierung" in Effekte, die eine Kosteneinsparung zur Fol- Auftrag gegeben. Mit dem technischen Büro ge haben, sind beispielsweise eine geringe- Hauer Umweltwirtschaft GmbH konnte dafür re Fahrtstrecke bei der Papiersammlung. eine renommierte Firma gefunden werden, Weiters konnte der Anteil der Fehlwürfe in die bereits mehrere Kommunen und Städte der Sammelware markant reduziert und diesbezüglich unterstützt und beraten hat. somit die Qualität des Stoffes und daher Die Untersuchungsergebnisse, Lösungsan- sein Wert deutlich erhöht werden. Nach nun sätze und Vorschläge wurden vom Büro erfolgter flächendeckender Umstellung lässt Hauer den EntscheidungsträgerInnen prä- sich auch erkennen, dass die sogenannten sentiert. wilden Ablagerungen (Abfallablagen neben Frage 2.: Gab es insbesondere eine Erpro- den Sammelbehältern) in den Sammelin- bungsphase im Bereich von stadteigenen seln zurückgehen, wodurch sich der Ent- Wohnanlagen bzw. jenen der Innsbrucker sorgungs- und Reinigungsaufwand redu- Immobilien GesmbH & Co KG (IIG)? Falls ziert. nein, warum wurde eine solche Erpro- Demgegenüber stehen höhere Aufwendun- bungsphase nicht durchgeführt? gen für die Behälterzustellung, die Sackver- Falls ja, welche Ergebnisse brachte die Er- teilung, die Öffentlichkeitsarbeit (Zusendun- probungsphase zutage? gen an BürgerInnen und Gebührenempfän- gerInnen), die Serviceleistungen (Internet-

GR-Sitzung 22.06.2017 - 434 - kalender) sowie für den allgemein administ- letzten Teilgebietes, eine Evaluierung des rativen Aufwand. neuen Sammelsystems in Auftrag gegeben. Diese vom technischen Büro Hauer verfass- Die Erstellung einer detaillierten und aussa- te Studie hat ergeben, dass durch das neue gekräftigen Kostenbewertung kann sinnvoll- Sammelsystem folgende maßgeblichen erweise erst in einigen Monaten erfolgen, Verbesserungen erreicht werden konnten: wenn das neue Sammelsystem flächende- ckend stabil abläuft. Nach heutigem Kennt- Die Qualität der Sammelware, insbesondere nisstand werden die erhöhten Aufwendun- bei den Leichtverpackungen, wurde verbes- gen durch die Einsparungen kompensiert. sert und die Sammelmenge pro Einwohne- rIn erhöht. Die Restmüllmenge pro Einwoh- Frage 4.: Wie viele Beschwerden von Be- nerIn im Stadtgebiet konnte im Gegenzug troffenen gingen seit 2014 betreffend die reduziert werden, ebenso die Fahrtstrecke Umstellung der Abfallsammlung bzw. die bei der Papiersammlung und damit der geänderten Sammel-Modalitäten bei städti- Treibstoffverbrauch und Luftschadstoffaus- schen Dienststellen bzw. bei der Innsbru- stoß. cker Kommunalbetriebe AG (IKB AG) ein? Welche Themen wurden in diesen Be- Es ist vorgesehen, dass nach den noch ge- schwerden angesprochen? planten Optimierungen der Umstellung er- neut eine Evaluierung vorgenommen wird. Antwort: Über das städtische Beschwer- demanagementportal Eine Kopie der Anfragebeantwortung ge- www.buergermeldungen.com erging eine mäß Bericht der Geschäftsstelle für Ge- Anfrage an den Magistrat. Dabei ging es um meinderat und Stadtsenat vom 22.06.2017 die Bitte, dass der Plastikmüll in der Egger- wurde den Klubs und den nicht einem Klub Lienz-Straße 22 öfters als einmal pro Monat angehörenden Gemeinderatsmitgliedern am abgeholt werden soll. Aus Gründen der Zu- Beginn der Sitzung des Gemeinderates zur ständigkeit wurde die Meldung an die IKB Verfügung gestellt. weitergeleitet. In der Mag.-Abt. I, Bürgerser- vice und Fundwesen, langten ebenso Be- schwerden ein, die direkt an die IKB bzw. 23.3 GfGR/59/2017 die ressortzuständige Vizebürgermeisterin Innsbrucker Verkehrsbetriebe und weitergeleitet wurden. Eine quantitative Ein- Stubaitalbahn GmbH (IVB), zelaufstellung liegt hierzu nicht vor. Überdachung der Haltestellen Auch bei den IKB kann eine genaue Anzahl (GR Kritzinger) der Beschwerden nicht genannt werden, da Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die von neben den Beschwerden eine Vielzahl von GR Kritzinger in der Sitzung des Gemeinde- Informations- und Auskunftsfragen (Abfall- rates am 24.05.2017 eingebrachte Anfrage beratung) beantwortet wurden. Fakt ist, wird wie folgt beantwortet: dass eine derartige Umstellung der Abfall- bzw. Wertstoffsammlung, die jede Innsbru- Frage 1.: Welche Station wurde seit An- cker Liegenschaft betrifft, ein erhöhtes Maß tragstellung überdacht? an Beschwerden und Fragen mit sich bringt. Antwort: Bei Vertragsabschluss im Anfragen und Beschwerden betrafen haupt- Jahr 1991 mit der Firma "Ankünder" (jetzt: sächlich die Abholungen und die Bereitstel- EPA-Media) gab es zehn Wetterschutzein- lung der Behälter, der "Gelben Säcke" so- richtungen. 2002 waren es 96, 2012 waren wie Platzprobleme zur Unterbringung der es 138 und mit Stand 2017 sind es Behälter. 151 Wetterschutzeinrichtungen Frage 5.: Gab es bereits eine Evaluierung Frage 2.: Bei welcher Station ist eine Über- des neuen Sammelsystems? Falls ja, wel- dachung in naher Zukunft angedacht? che Ergebnisse traten dabei zutage? Falls Antwort: Folgende Bereiche werden umge- nein, warum wurde eine solche Evaluierung setzt: Olympiaexpress (2017), Amraser bis dato nicht durchgeführt bzw. ist eine sol- Straße Linie 3 (2017), Schützenstraße che überhaupt geplant? stadtauswärts (2018), Schützenstraße Antwort: Die Stadt Innsbruck hat im Sep- stadteinwärts (2018). Der laufende Ausbau tember 2016, noch vor der Umstellung des

GR-Sitzung 22.06.2017 - 435 - ist in Planung, Schwerpunkt liegt im Mo- 24. Einbringung von Anfragen ment bei der Regionalbahn. 24.1 GfGR/70/2017 Frage 3.: Bei welcher Station ist keine Überdachung möglich? Städtische Kinderbetreuungsein- richtungen, Anzahl der Betreu- Antwort: Bei 274 Stationen ist keine Über- ungsplätze (GRin DIin Sprenger) dachung möglich; Gründe hierfür sind un- in in günstige Platzverhältnisse, gesetzliche Si- GR DI Sprenger: Ich stelle folgende An- cherheitsabstände, Grundstückverhältnisse frage: und die Straßenverkehrsordnung (StVO). Wie in der Tiroler Tageszeitung (TT) vom Eine Kopie der Anfragebeantwortung ge- 23.03.2017 berichtet, ergab die Einschrei- mäß Bericht der Geschäftsstelle für Ge- bung für das Kindergartenjahr 2017/2018 meinderat und Stadtsenat vom 22.06.2017 aus damaliger Sicht einen Mangel an über wurde den Klubs und den nicht einem Klub 170 Plätzen. Der Stadtsenat hat deshalb angehörenden Gemeinderatsmitgliedern am damals die Eröffnung von fünf neuen Kin- Beginn der Sitzung des Gemeinderates zur dergartengruppen im Herbst 2017 be- Verfügung gestellt. schlossen. Darüber hinaus wollte StR Pechlaner einen Standort für einen neuen, mobilen, drei- 23.4 GfGR/60/2017 gruppigen Kindergarten finden. Durch diese Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Maßnahmen sollten alle Dreijährigen einen Stubaitalbahn GmbH (IVB), Kinderbetreuungsplatz finden und das Be- Fahrpläne an Haltestellen in treuungsloch geschlossen werden. größerer Schrift (GR Kritzinger) 1. Wie viele neue Kinderbetreuungsplätze Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die von wurden nun konkret durch diese Maß- GR Kritzinger in der Sitzung des Gemeinde- nahmen neu geschaffen und wo? rates am 24.05.2017 eingebrachte Anfrage 2. Ist bereits ein Standort für den neuen, wird wie folgt beantwortet: mobilen, dreigruppigen Kindergarten Frage 1.: Bei welchen Haltestellen wurde gefunden? Welche Standorte sind im dies schon verwirklicht? Gespräch? Antwort: Bei allen Haltestellen der Inns- 3. Wie viele Kinderbetreuungsplätze wur- brucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn den für unter 3-Jährige neu geschaf- GmbH (IVB). fen? Welche Maßnahmen wurden hier ergriffen? Frage 2.: Bei welchen Haltestellen ist dies noch geplant? 4. Ebenfalls vom Gemeinderat beschlos- sen wurde die Errichtung städtischer Antwort: Wurde bereits bei allen IVB- Kinderkrippen für die Betreuung der Haltestellen umgesetzt. Kleinsten. Wie viele städtische Kinder- Eine Kopie der Anfragebeantwortung ge- krippenplätze wurden geschaffen? mäß Bericht der Geschäftsstelle für Ge- meinderat und Stadtsenat vom 22.06.2017 5. Wie schaut der Realisierungsfahrplan wurde den Klubs und den nicht einem Klub für die geplanten zehn neu zu schaf- angehörenden Gemeinderatsmitgliedern am fenden städtischen Kinderkrippen aus? Beginn der Sitzung des Gemeinderates zur 6. Wird Gebärdensprache zumindest in Verfügung gestellt. einem städtischen Kindergarten bzw. einer städtischen Kinderkrippe angebo- ten?

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7. Welche Maßnahmen wurden und wer- gumente von den Einsparungen wirklich den ergriffen, um Kinder mit Behinde- Realität sind. rungen entsprechend zu fördern? Wel- Es ergibt sich zum Beispiel eine Frage, ge- ches diesbezügliche Angebot bieten rade im Fall der Linie J, die eine Parallelan- städtischen Kinderbetreuungseinrich- bindung nach Igls darstellt. Das Anfahren tungen an? der Patscherkofelbahn wird durch zwei Kur- 8. Wie gestaltet sich das Angebot an se verstärkt und auch in diesem Zusam- ganztägiger Kinderbetreuung während menhang stellen sich mehrere Fragen. Ist der Ferienzeit und der Feiertage gene- es wichtig, dass man im Zehn-Minuten-Takt rell und speziell im Sommer? Wie viele bis zur Römerstraße über Lans fährt, zumal Plätze stehen in welchen Einrichtungen sich Lans nicht an den Kosten beteiligt? Ist zur Verfügung? es wichtig, dass in den Sommermonaten al- le zehn Minuten gefahren wird? Gibt es ver- 9. Eltern klagen oft, Schwierigkeiten bei steckte Subventionen, wenn der Takt zur der Suche nach einem Betreuungsplatz Patscherkofelbahn verstärkt wird? Entste- zu haben. Eltern beklagen auch, keine hen Mehrkosten bei der neuen Taktierung verbindliche, frühzeitige Zusage für ei- von zehn Minuten der Linie J? nen Betreuungsplatz zu erhalten. Im Dies wurde von Dr. Scheiber zwar verneint, Speziellen gilt das vor allem auch für ich kann mir dies aber nicht vorstellen, unter 3-Jährige. Gerade hier ist es je- wenn dabei zwei Kurse zusätzlich gefahren doch wichtig im Sinne von Vereinbar- werden. keit von Beruf und Familie Verlässlich- keit und Verbindlichkeit zu bieten. Frau Bürgermeisterin wird daher ersucht, an Schließlich muss dem/r DienstgeberIn die Innsbrucker Verkehrsbetriebe & der genaue Zeitpunkt des Wiederein- Stubaitalbahn GmbH heranzutreten und fol- stiegs genannt werden. gende Fragen abklären zu lassen: Wird hier von Seiten der Stadt Inns- 1. Wie hoch sind die betreffenden Ge- bruck entsprechende Unterstützung bei samtkosten für den aktuellen Betrieb der Suche geboten, speziell auch bei der Linie 6? den Kleinsten ab einem Jahr? 2. Wie teilen diese sich in Fixkosten und DIin Sprenger, eigenhändig variable Kosten auf? 3. Welche Posten finden sich unter den Fixkosten? Sind unter den Fixkosten 24.2 GfGR/71/2017 auch Investitionen angeführt, die in der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Vergangenheit getätigt wurden: z. B. Stubaitalbahn GmbH (IVB), Kos- Streckensanierung, Fahrzeugbeschaf- tenkalkulation zur Linie 6 fung usw.? (GRin Eberl) 4. Wie hoch sind diese Investitionskosten GRin Eberl: Ich stelle gemeinsam mit mei- und wie hoch ist der Anteil, der aus nen MitunterzeichnerInnen folgende Anfra- Bundesfördermitteln oder anderen För- ge: dermitteln finanziert wurde bzw. wird? Die Kosten für den derzeitigen Betriebsplan 5. In welchen Jahren wurden diese Inves- der Linie 6 belaufen sich, laut aktuellen Me- titionen getätigt? dienberichten, auf mehr als eine halbe Milli- on Euro pro Jahr. Eine detaillierte Kosten- 6. Welche Posten finden sich unter den aufstellung dazu ist allerdings nicht bekannt. variablen Kosten? Wie hoch ist der An- Deshalb bringe ich diese Anfrage bezüglich teil der variablen Kosten, der aus För- der detaillierten Kostenkalkulation zur Li- dermitteln finanziert wird? nie 6 ein. Wie kreativ kann man Buchhal- tungsbilanzen betreiben? Eine detaillierte Kostenabrechnung wäre aufschlussreich. Nur so kann man nachvollziehen, ob die Ar-

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7. Wie ändern sich die veranschlagten - Drittstaatsangehörige mit verfestigtem Fixkostenanteile je nach Betriebsmo- Aufenthalt gem. Richtlinie 2003/109/EG dell? (Jetziger Betrieb - reduzierter Be- - Sonstige Drittstaatsangehörige trieb gemäß Stadtsenatsvorlage - er- weiterter Betrieb?) Beispielvorschlag Kunst, Dengg, Federspiel, Gregoire, Haager erweiterter Betrieb: und Mag. Dr. Überbacher, alle eigenhändig - Durchbindung in die Stadt im Rah- (Auf Wunsch von GR Kunst werden seine men der Linie 1 Wortmeldungen im Protokoll nicht gegen- dert.) - Auffüllen der Bedienungslücken durch drei zusätzliche Fahrten mor- gens (davon zwei vor der derzeit 24.4 GfGR/73/2017 ersten Fahrt, die dritte danach) und eine Zusatzfahrt eine Stunde später Innsbrucker Verkehrsbetriebe und nach der derzeit letzten Fahrt, im Stubaitalbahn GmbH (IVB), Kon- Winter also drei zusätzliche Fahrten zepte für die Linie 6 (GR Kritzinger) abends. GR Kritzinger: Ich stelle gemeinsam mit 8. Welche zusätzlichen Ausgaben bzw. meinen MitunterzeichnerInnen folgende An- Einsparungen bei den variablen Kosten frage: würden die alternativen Betriebsmodel- le (reduzierter bzw. erweiterter Betrieb) Die IVB wird um Auskunft über Konzepte zur Folge haben? einer Weiterführung der IVB-Linie 6 nach Igls gebeten. Eberl, Blaser Hajnal MAS, Buchacher, Dr. Ortner, Pechlaner und Mag.a Yildirim, Leider gelingt es der IVB nicht, neben der alle eigenhändig. finanziellen Situation einer Verkehrslinie auch den volkswirtschaftlichen, sozialen und touristischen Aspekt zu berücksichti- 24.3 GfGR/72/2017 gen. Zusperren ist keine Lösung für dieses Problem. Zur Igler Bahn braucht es Gedan- Stadtmagistrat Innsbruck, Mag.- ken, Konzeptionen und Einfälle. Das erwar- Abt. IV, Wohnungsservice, städti- tet sich der Gemeinderat, aber auch alle, sche Vormerkliste, Anzahl und die die Bahn benützen, ob Schulbesuche- Staatszugehörigkeit der Woh- rInnen, ob jemand zu einer Arbeitsstelle nungswerber (GR Kunst) fährt, zum Einkaufen oder sonst eine ande- GR Kunst: Ich stelle gemeinsam mit mei- re notwendige Erledigung machen muss. nen Mitunterzeichnern folgende Anfrage: 1. Die Abfahrtsstelle Bierstindl ist ungüns- 1. Welche Zahl von Wohnungswerbern tig. Welche Gründe liegen vor, um die- war auf der städtischen Vormerkliste se Abfahrtsstelle beizubehalten? Wur- jeweils zum 31.03., 30.06., 30.09. und den von Seiten der IVB Überlegungen 31.12. der Kalenderjahre 2013 bis 2016 durchgeführt, eine andere Abfahrtsstel- sowie zum 31.03.2017 zu verzeichnen? le zu finden? 2. Welche Zusammensetzung wiesen die 2. Die baugleichen Fahrzeuge der Igler vorgemerkten Personen jeweils zu den Bahn fuhren vor 10 Jahren sogar bis in Frage 1 angeführten Stichtagen im zur Hungerburg (1987-1997). Welche Hinblick auf nachfolgende Staatszuge- Überlegungen gibt es seitens der IVB hörigkeiten auf? (Darstellung bitte in zu einer solchen Lösung? absoluten Zahlen) 3. Hat die IVB die Igler Bahn als gute - Österreichische Staatsbürger Verbindung zum Schloss Ambras, zum Schlosspark, zum Waldspazierplatz, - andere Unionsbürger aber auch zum Lanser See auf ihren - EWR-Bürger und Schweizer Fahrplänen und auf ihren Prospekten hingewiesen?

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4. Hat man die Verbindung im Winter Der Gemeinderat möge beschließen: durch den verschneiten Wald als at- Die zuständigen Stellen des Stadtmagistrats traktives Ziel in Publikationen vorge- (Mag.-Abt. III und das Amt für Land- und sellt? Und in welchen? Forstwirtschaft) mögen die grundsätzliche 5. Wurde die Einbeziehung der Igler Bahn Machbarkeit einer barrierefreien Anbindung in das Freizeitticket Tirol jemals einge- der Station "Schönruh" über einen barriere- fordert? freien Zugangsweg an das Schloss Ambras prüfen und die hierfür erforderlichen finanzi- 6. Für TouristInnen ist die Bahn ein High- ellen Mittel bekannt geben. light. Sie kommen damit aus dem Tru- DIin Sprenger, Appler, Gruber, Kritzinger, bel der Stadt in eine herrliche, ruhige a Landschaft. Hat man diese Überlegun- MMag. Traweger-Ravanelli und Wanker, gen jemals publiziert? Hat man mit dem alle eigenhändig Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer (TVB) Verbindung aufge- 25.2 GfGR/75/2017 nommen und darüber gesprochen? Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Kritzinger, Mag. Jahn und DIin Sprenger, al- Stubaitalbahn GesmbH (IVB), le eigenhändig Linie 6, Aufnahme in das Neue Ideen sind gefragt! Nicht Angebotsre- Freizeitticket Tirol duzierungen oder sogar Einstellungen der (GRin DIin Sprenger) Bahn. GRin DIin Sprenger: Wie der geplanten Re- duktion der Fahrbetriebszeiten und der be- 25. Einbringung von Anträgen gleitende Kommunikation zu entnehmen ist, soll die Linie 6 - "Igler" in Zukunft als reine 25.1 GfGR/74/2017 Freizeitinfrastruktur bzw. touristische Infra- struktur zur Verfügung stehen. Die "Igler" Innsbrucker Verkehrsbetriebe und wäre ein barrierefreies Verkehrsmittel für Stubaitalbahn GesmbH (IVB), Einheimische und TouristInnen, das für Zu- Station Schönruh, barrierefreie bringerdienste zum Schloss Ambras, Tan- Anbindung an Schloss Ambras tegert und Lanser See gut geeignet ist. Es (GRin DIin Sprenger) müsste im Bereich Schloss Ambras lediglich GRin DIin Sprenger: Die "Igler" wäre ein ein barrierefreier Zugangsweg mit weniger barrierefreies Verkehrsmittel für Einheimi- als 6 % Steigung zur Station "Schönruh" sche und TouristInnen, das für Zubringer- geschaffen werden. dienste zum Schloss Ambras, Tantegert Dies wäre auch insofern interessant, als vor und Lanser See gut geeignet ist. Es müsste einigen Jahren Absichten bestanden, die im Bereich Schloss Ambras lediglich ein Parkplatzzahlen in Schloss Ambras zu er- barrierefreier Zugangsweg mit weniger als 6 höhen und da wäre die "Igler" die bessere % Steigung zur Station "Schönruh" geschaf- Alternative. Eine allenfalls zukünftige Reali- fen werden. Dies wäre auch insofern inte- sierung der Anbindung an Igls wie im ÖRO- ressant, als vor einigen Jahren Absichten KO vorgesehen und der Innenstadt würde bestanden, die Parkplatzzahlen in Schloss den Einzugsbereich auf das Niveau der Ambras zu erhöhen und da wäre die "Igler" Stubaitalbahn heben und die Attraktivität die bessere Alternative. weiter steigern. Deshalb stelle ich gemeinsam mit meinen Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunter- MitunterzeichnerInnen folgenden Antrag: zeichnerInnen folgenden Antrag:

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Der Gemeinderat möge beschließen: Wirtschaft und schließt es daher durch die Beschlussfassung entschieden aus, eine Die Bürgermeisterin möge an die Inns- vergleichbare Steuer - wie z. B. die Lustbar- brucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn keitssteuer gemäß § 17 des Bundesgeset- GmbH (IVB) herantreten, Überlegungen und zes, mit dem der Finanzausgleich geregelt Verhandlungen für eine Aufnahme der Linie wird - einzuheben. 6 - "Igler" in das Freizeitticket Tirol mit den Zuständigen (It. Impressum: Nordketten Be- Mag. Jahn, Appler, Gruber, DIin Sprenger, triebs-GmbH) zu führen. Die "Igler" ist ein MMag.a Traweger-Ravanelli und Wanker, barrierefreies Verkehrsmittel für Einheimi- alle eigenhändig sche und TouristInnen, welches für Zubrin- gerdienste zum Schloss Ambras, Tantegert und Lanser See gut geeignet ist. Eine allen- 25.4 GfGR/77/2017 falls zukünftige Realisierung der Anbindung Innsbrucker Verkehrsbetriebe und an Igls wie im Örtlichen Raumordnungskon- Stubaitalbahn GesmbH (IVB), zept (ÖROKO) vorgesehen und der Innen- Linie 6, Marketing- und stadt würde den Einzugsbereich und die At- Betriebskonzept zur Erhöhung der traktivität weiter steigern. Attraktivität (GRin Blaser Hajnal, DIin Sprenger, Appler, Gruber, Hitzl, MAS) a Mag. Jahn, Kritzinger, MMag. Traweger- GRin Blaser Hajnal, MAS: Die Linie 6 wird Ravanelli und Wanker, alle eigenhändig als "Igler" von den Einheimischen ge- Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Beim Freizeit- schätzt. Denn sie erschließt wachsende, ticket Tirol gibt es ungefähr 40 PartnerIn- zunehmend verdichtete Wohngebiete sowie nen, die dem zustimmen müssten. Die das revitalisierte Waldmoor Tantegert und Wahrscheinlichkeit ist gering, aber eine den beliebten Lanser See. Ebenso wird die Briefmarke ist es wert. Attraktivität der Linie 6 für auswärtige Gäste bei der Eröffnung der neuen Patscherkofel-

bahn wieder deutlich wachsen. 25.3 GfGR/76/2017 Daher wird der Plan, die Linie 6 in der ge- Bekenntnis gegen eine planten Reduktion zu bedienen, den Wün- Ersatzsteuer auf Vergnügen schen der einheimischen Bevölkerung wie (GR Mag. Jahn) den Erfordernissen eines attraktiven touris- tischen Angebots nicht gerecht. Die ange- GR Mag. Jahn: Durch den Vorstoß der Ti- dachten Kürzungen auf der Linie 6 sind da- roler Landesregierung ist ein Wegfallen der her ein strategischer Fehler, zumal bereits Vergnügungssteuer mit einer zeitgleichen hohe Summen an Fördermitteln ins Schie- massiven Erhöhung der Besteuerungsmög- nennetz investiert worden sind. lichkeiten der Glücksspielautomaten gege- ben. Stattdessen sollen Möglichkeiten evaluiert werden, um die Attraktivität der Linie 6 ge- Die Stadt Innsbruck hätte nunmehr die Mög- zielt zu erhöhen. Hierzu gehören: lichkeit nach dem Finanzausgleichsgesetz, durch Beschluss der Gemeindevertretung, - ein kluges Marketingkonzept, das so- eine vergleichbare Steuer auf analoge Tat- wohl den Tourismusverband Innsbruck bestände einzuheben. Dies wäre aus unse- und seine Feriendörfer (TVB) als auch rer Sicht ein klarer Rückschritt und lediglich die Umlandgemeinden und die künftige dieselbe Steuer durch die Hintertür. Patscherkofelbahn einbindet. Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunter- - ein neu ausgerichtetes Betriebskon- zeichnerInnen folgenden Antrag: zept. Der Gemeinderat möge beschließen: - eine direkte, attraktivere Linienführung Die Stadt Innsbruck begrüßt den Vorstoß ab Mühlauer Brücke bis Igls; dadurch der Tiroler Landesregierung, die Tatbestän- könnte zusätzlich der Takt in der In- de des Tiroler Vergnügungssteuergesetzes nenstadt verstärkt werden. auf Glückspielautomaten zu beschränken, bekennt sich zur Entlastung von Kultur und

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- die gezielte Vermarktung der diversen Anichstraße gelegenen Kriegsgerichte der Freizeitmöglichkeiten rund um die Divisionen 188 und 418 verurteilt worden Linie 6. waren. - ein Ideenwettbewerb für Attraktionen, Es ist in Tirol daher höchste Zeit, den muti- Veranstaltungen entlang der Linie 6. gen Deserteuren und den anderen unzähli- gen Opfern der Wehrmachtsjustiz würdig zu - Ausbau der Linie 6. gedenken. Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunter- Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunter- zeichnerInnen folgenden Antrag: zeichnerInnen folgenden Antrag: Der Gemeinderat möge beschließen: Der Gemeinderat möge beschließen: Frau Bürgermeisterin wird ersucht, von der Frau Bürgermeisterin wird beauftragt, ein IVB ein Marketing- beziehungsweise ein al- Denkmal für die Opfer der Wehrmachtsjus- ternatives Betriebskonzept einzufordern, um tiz in der Stadt Innsbruck zu errichten. so die Attraktivität der Linie 6 für einheimi- sche wie fremde Fahrgäste zu erhöhen. Blaser-Hajnal, Buchacher, Eberl, Dr. Ortner, a Dies soll umgesetzt werden, bevor Ein- Pechlaner und Mag. Yildirim, alle eigen- sparmaßnahmen und damit eine Ausdün- händig nung der Frequenz vorgenommen werden. Blaser-Hajnal, Buchacher, Eberl, Dr. Ortner, 25.6 GfGR/79/2017 Pechlaner und Mag.a Yildirim, alle eigen- händig Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GesmbH (IVB), Linie R, 7,5-Minuten-Takt ab in 25.5 GfGR/78/2017 Schulbeginn 2017 (GR Eberl) in Denkmal für die Opfer der GR Eberl: Laut Beantwortung unserer An- nationalsozialistischen frage bezüglich der Taktumstellung bei der Wehrmachtsjustiz (GRin Blaser Linie R von 7,5 Minuten auf 10 Minuten sind Hajnal, MAS) zahlreiche Beschwerden bei der IVB einge- langt. GRin Blaser Hajnal, MAS: Das Denkmal soll auf die Erschießungen von mutigen De- Betroffen sind vor allem Eltern mit Kinder- serteuren aufmerksam machen, die wäh- wägen, die in den Bussen keinen Platz rend des Zweiten Weltkrieges am Pasch- mehr finden und auf diese Weise zehn (und berg stattgefunden haben. zu Stoßzeiten sogar zwanzig) Minuten war- ten müssen. Der Ausgleich durch Verstär- Die Forderung nach einem solchen Denk- kerfahrten, beispielsweise in der Frühspitze, mal ist eine dringende: In Österreich erin- scheint nicht bzw. nicht ausreichend stattzu- nern insgesamt über 15 Denkmäler an die finden. Opfer der nationalsozialistischen Wehr- machtsjustiz - doch kein einziges davon Durch das Angebot der neuen Jahrestickets steht in Tirol. Dies gilt es zu ändern. (Tirol- bzw. Regio-Ticket) dürfte die Auslas- tung weiter steigen. Überfüllte Busse sind Auch in Tirol sollen all jene Deserteure ge- die Folge, und die bereits jetzt angespannte würdigt werden, die durch ihr mutiges Han- Situation wird sich noch zusätzlich verschär- deln und ihre Entscheidung gegen den fen. Die Fahrplan-Änderungen braucht es Krieg Widerstand gegen den Nationalsozia- daher unbedingt schon ab Schulbeginn im lismus geleistet haben und dies mit ihrem Herbst 2017. Leben bezahlten. Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunter- Die aktuelle zeitgeschichtliche Forschung zeichnerInnen folgenden Antrag: belegt, dass am Paschberg unweit des Bret- terkeIlers - und damit direkt in der Stadt In- nsbruck - eine Hinrichtungsstätte der Deut- schen Wehrmacht existierte. Hier wurden nachweislich Soldaten exekutiert, die über- wiegend durch die in der Innsbrucker

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Der Gemeinderat möge beschließen: - Verpflichtende jährliche Evaluierung Frau Bürgermeisterin wird ersucht, mit der des Liniennetzes mit konkreten Vor- IVB in Verhandlungen zu treten, um die schlägen zu allfälligen Änderungsmaß- Umstellung des Taktintervalls der Linie R nahmen. auf 7,5 Minuten ab Schulbeginn im Sep- - Vorlage einer detaillierten Kostenkalku- tember 2017 zu gewährleisten. lation von Seiten der IVB - Kosten der Eberl, Blaser Hajnal MAS, Buchacher, eingesetzten Fahrzeuge, pro Linie, Dr. Ortner, Pechlaner und Mag.a Yildirim, Fahrzeug und Jahr. alle eigenhändig - Einführung einer nicht weisungsgebun- denen Ombudsperson für den ÖPNV, mit Anhörungsrecht im Ausschuss für 25.7 GfGR/80/2017 Umwelt, Energie und Mobilität (beson- Maßnahmen zur Qualitäts- ders bezüglich Änderungen bei Leis- sicherung beim ÖPNV-Angebot tungsumfang, Liniennetz und Tarifen) (GRin Eberl) sowie bei der IVB; jährlicher, öffentli- in cher Bericht über Beschwerden, Wün- GR Eberl: Die Reduktion beim Leistungs- umfang der IVB, die 2016 wirksam wurde, sche und Anregungen von Nutzerinnen hatte bekanntlich zahlreiche Beschwerden und Nutzern. bezüglich überfüllter Busse in den Spitzen- Eberl, Blaser Hajnal MAS, Buchacher, zeiten, aber auch in Normalzeiten und an Dr. Ortner, Pechlaner und Mag.a Yildirim, Wochenenden zur Folge. Im Rahmen der alle eigenhändig. geplanten Evaluierung sind nun unter ande- rem Taktverstärkungen vorgesehen, so et- wa auf den Linien H und R, die im vergan- 25.8 GfGR/81/2017 genen Jahr von den Taktkürzungen betrof- Sieben Maßnahmen zum Ausbau fen waren. des Radverkehrs (GRin Eberl) Da mit den neuen Jahrestickets (Tirol-Ticket GRin Eberl: Vor dem Hintergrund der Stra- und Regioticket) eine noch stärkere Auslas- ßen-Radweltmeisterschaften 2018 unter- tung des Liniennetzes und besonders eini- stützt das Land Tirol die Gemeinden mit er- ger bereits hochfrequentierter Linien zu er- heblichen Summen bei Investitionen und warten ist, sind laufende Anpassungen des beim Ausbau der Radinfrastruktur. In den Angebots an den tatsächlichen Bedarf er- Mittelgebirgsregionen rund um die Stadt In- forderlich. nsbruck sowie im Stubaital wird bereits kon- Eine verpflichtende, jährliche Evaluierung, kret an Projekten geplant. eine transparente, detaillierte Kostenkalku- Innsbruck, Host-City der Rad-WM und Aus- lation sowie die Einrichtung einer Ombuds- tragungsort des MtB-Festivals Crankworx, stelle sind jene Instrumente, mit denen die positioniert sich als Bike-City und entdeckt zeitnahe, umsichtige Anpassung des Ange- die Liebe zum Fahrrad. Und das ist gut so! bots an die Bedarfslage der NutzerInnen Doch es gibt noch viel Luft nach oben: So strukturell gewährleistet werden kann. fehlen in Innsbruck durchgängige Radwege Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunter- auf den West-Ost- und Nord-Süd-Achsen zeichnerInnen folgenden Antrag: sowie intelligente Anbindungen an die Ge- meinden im Mittelgebirge. Aber auch inner- Nachdem uns allen der öffentlichen halb der Stadt Innsbruck sind beispielswei- Personennahverkehrs (ÖPNV) und seine se Stadtteile wie Sieglanger, Klosteranger stetige Optimierung ein Anliegen ist, möge oder Mentlberg barriere- und gefahrenfrei der Gemeinderat beschließen: mit dem Rad nicht zu erreichen. Der größer Frau Bürgermeisterin wird ersucht, mit der werdenden Radcommunity stehen in der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stadt zu wenige Abstellplätze für ihre Räder Stubaitalbahn GmbH (IVB) in Verhandlun- zur Verfügung. gen zu treten, um mit Hilfe der folgenden Viele Regionen und Städte denken und Maßnahmen zur Qualitätssicherung des handeln mittlerweile "pro Rad" und räumen ÖPNV-Angebots beizutragen:

GR-Sitzung 22.06.2017 - 442 - dem Rad mit vielen Investitionen und be- nes Maßnahmenplanes zur Verbesse- wusstseinsbildenden Maßnahmen einen rung der Angebotssituation. vorrangigen Platz in der Mobilität ein. Die 2. Prioritäre Umsetzung eines Radwege- deutsche Stadt Münster konnte beispiels- weise den Radverkehrsanteil durch eine konzeptes in den Stadtteilen Sieglan- engagierte Radpolitik auf 38 % steigern. In ger, Klosteranger und Mentlberg für ei- der Radmetropole Kopenhagen werden ne gefahren- und barrierefreie Anbin- rund 40 % des beruflichen und schulischen dung zur Stadt. Verkehrs mit dem Rad zurückgelegt. Und 3. Verstärkte Zusammenarbeit mit den Amsterdam und das Rad, diese Geschichte Umlandregionen (insbesondere dem kennen wir ohnehin. Aber auch Großstädte südöstlichen und südwestlichen Mittel- wie London, Berlin und New York haben ih- gebirge sowie dem Stubaital) hinsicht- re Liebe zum Rad entdeckt und investieren lich deren Radwegeprojekte sowie der in überbreite "Bike-Highways", um ihre In- optimalen Erreichbarkeit der Stadt In- nenstädte mit den Umlandgemeinden zu nsbruck mit dem Rad. verbinden. 4. Prioritäre Umsetzung einer Radverbin- Auch der Fahrradhandel jubelt weltweit seit dung zwischen der Stadt Innsbruck und Jahren über steigende Umsatzzahlen. Pro den Gemeinden des Mittelgebirges im Jahr werden alleine in Österreich knapp Süden bzw. Westen: ViII, Igls, Lans, 400.000 neue Fahrräder verkauft. Der Sistrans sowie Mutters, , Göt- Boom hält nicht zuletzt deshalb an, weil zens ... Radfahren mittlerweile auch Lifestyle ist. Oder, wie es das Frankfurter Zukunftsinsti- 5. Verortung eines "Verteilers" auf Stadt- tut auf den Punkt bringt: "Das Fahrrad erhält gebiet, bei dem die Radwege aus den jetzt die emotionale Bedeutung, die man Umlandgemeinden (Stubai, Mittelgebir- einst dem Auto entgegenbrachte. Es erfüllt ge, ... ) zusammenlaufen und weiter in die modernen drei Gs: günstig, grün, ge- die Stadt führen. sund." Laut dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) werden in näherer Zukunft vor allem 6. Schaffung von Anreizsystemen für drei Segmente weiter stark wachsen: Ers- Klein- und Mittelbetriebe für den Ankauf tens E-Bikes, zuletzt wurden bereits über von elektrisch betriebenen lastenfahr- 200.000 Räder mit Elektromotor verkauft, rädern. zweitens Falträder, um auf kürzeren Stre- 7. Schaffung von Anreizsystemen für in cken Zug und/oder Auto mit dem Rad zu Innsbruck ansässige Unternehmen, die kombinieren, und, drittens, werden für ge- ihre Mitarbeiterinnen zum Umstieg auf werbliche und auch private Kleintransporte das Fahrrad für den Arbeitsweg bewe- Lastenräder an Bedeutung gewinnen. gen. Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunter- Eberl, Blaser Hajnal MAS, Buchacher, zeichnerInnen folgenden Antrag: Dr. Ortner und Mag.a Yildirim, alle eigen- Der Gemeinderat möge beschließen: händig Die Stadtregierung wird aufgefordert, mit den folgenden sieben Maßnahmen in den Ausbau des Radverkehrs zu investieren und hiermit eine zukunftsweisende und auch konjunkturbelebende Maßnahme zur Ver- besserung des heimischen Berufs- und Freizeitverkehrs sowie zur Stärkung des touristischen Angebotes zu leisten: 1. Evaluierung des gesamten Innsbrucker Radwegenetzes - Aufzeigen der Wege- lücken und Schwachstellen sowie der Abstell- und Garagierungsmöglichkei- ten von Fahrrädern - und Erstellung ei-

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25.9 GfGR/82/2017 glieder. Das freut mich besonders, weil es sehr kreativ werden wird. Entgeltlich be- Innsbrucker Verkehrsbetriebe und kommen die Gemeinderäte nichts. Das wä- Stubaitalbahn GesmbH (IVB), re auch dein sechstes Gehalt, Rudi, und Linie 6, vollumfängliche das wollen wir doch nicht. Aufrechterhaltung des Betriebs (GR Federspiel) GR Federspiel: Die im Jahr 1900 errichtete 25.10 GfGR/83/2017 Mittelgebirgsbahn ist nicht nur von Bedeu- Stadtgemeinde Innsbruck, tung als Ausflugsbahn von Innsbruck zum Verunreinigung der Plätze und Mittelgebirge, sie ist auch ein wichtiger Straßen, Erlassung einer Baustein im Netz des öffentlichen ortspolizeilichen Verordnung Personennahverkehrs (ÖPNV). (Bgm.-Stellv. Kaufmann) Derzeit wird das Potenzial der Linie 6 nicht Bgm.-Stellv. Kaufmann: Sauberkeit ist ein ausgeschöpft. Die Konsequenz daraus kann großes Bedürfnis der Bevölkerung und trägt allerdings nicht sein, die Linie weiter auszu- zu einem positiven Stadtbild erheblich bei. dünnen bzw. auf schleichendem Weg ein- Innsbruck hat in den vergangenen Jahren zustellen. Vielmehr geht es darum, die gut enorme Investitionen für die Attraktivierung ausgebaute, landschaftlich attraktive Stre- der Stadt vorgenommen. Die ständige Ver- cke sowie die umweltfreundliche Transport- schmutzung durch Kaugummis, Hundekot, kapazität als Chance für die Zukunft zu be- Zigarettenstummel und Abfall jeglicher Art greifen und "mehr" daraus zu machen. ist zu einer großen Belastung geworden, Insbesondere ist in diesem Zusammenhang wie in zahlreichen Vorsprachen von Bürge- eine Anbindung der Linie 6 an die Innen- rInnen, aber auch im Rahmen der Stadtteil- stadt (Terminal Innrain, Hauptbahnhof) er- tage immer wieder bestätigt wurde. forderlich. Die Einführung einer entsprechenden Ver- Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunter- ordnung soll vor allem zur Aufklärung und zeichnerInnen folgenden Antrag: Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung dienen, um auf die Problematik unachtsam Der Gemeinderat möge beschließen: weggeworfener Gegenstände hinzuweisen. 1. Die geplanten Änderungen hinsichtlich Die Stadtgemeinde Wien und die Stadt der Taktung sowie der Betriebszeiten Graz haben diesbezüglich schon länger Er- der Mittelgebirgsbahn/Linie 6 werden fahrung und erst kürzlich neue Maßnahmen zurückgezogen. Die Mittelgebirgs- ergriffen. Die Einhebung von Strafgeldern bahn/Linie 6 wird in jenem Umfang wei- soll dabei als letzte Konsequenz zur Durch- terbetrieben, wie dies bis ins Jahr 2016 setzung der Verordnung ermöglicht werden, der Fall war. im Vordergrund stehen jedoch die Präventi- on sowie die Sauberkeit der Stadt Inns- 2. Frau Bürgermeisterin wird beauftragt, bruck. unter Einbeziehung der einschlägigen Dienststellen des Stadtmagistrats, der Ich stelle gemeinsam mit meinen Mitunter- Innsbrucker Verkehrsbetriebe und zeichnerInnen folgenden Antrag: Stubaitalbahn GmbH (IVB), des Tou- rismusverband Innsbruck und seine Fe- riendörfer, Sonnenplateau Mieming & Tirol Mitte (TVB) sowie gegebenenfalls externer Experten ein Konzept zur At- traktivierung und Aufwertung der Mit- telgebirgsbahn/Linie 6 in Auftrag zu geben. Federspiel, Dengg, Gregoire, Kunst und Mag. Dr. Überbacher, alle eigenhändig Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Wir haben al- so für unsere Arbeitsgruppe schon fünf Mit-

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Der Gemeinderat möge beschließen: Die zuständigen Dienststellen werden mit der Prüfung zur Erlassung einer ortspolizei­ lichen Verordnung beauftragt. Dabei ist die Zielsetzung, die Verunreinigung der Straßen und Plätze in der Stadt Innsbruck speziell durch weggeworfene Zigarettenstummel, Kaugummis, Hundekot, Abfallreste und Ähnlichem zu verhindern. In letzter Konse­ quenz sollen finanzielle Sanktionen zur Ein­ haltung der Verordnung verhängt werden können. Kaufmann, Abenthum, Mag. Krackl, Mag." Oppitz-Plörer und Springer, alle ei­ genhändig

Bgm.'" Mag," Oppitz-Plörer: Wir sind damit am Ende der Tagesordnung. Ich schließe die öffentliche Sitzung.

Die Schriftführerinnen: (3 ~-"---->

GR-Sitzung 22.06.2017

INNS. BRUCI(

Retouren an MA IV - Finanzverwaltung und Wirtschaft S!ad!rnagis!ra! Allgemeine Finanzverwaltung und Beteil igungen

Sachbearbeiter Mag . Johannes Verdross T, I,loo +43 51253602107 , ,, +4351 2 53601783

Email post.finanzverwaltung.wirtschaft @innsbruck.gv.at Ort, Datum Innsbruck, 14.06.2017

Anträge des Ausschusses für Finanzen, Subventionen und Beteiligungen vom 13.06.2017 an den Gemeinderat am 22.06.2017

1. Nachtragskreditansuchen ordentlicher Haushalt 2017

1.1. 1/050010-729200 Bezirks- und Gemeindeverwaltung Sonstige Ausgaben - Nationalratswahl 250.000,00

1.2. 1/240000-043000 Kindergärten Betriebsausstattung 105.700,00

1.3. 1/411000-751002 Maßnahmen der allgemeinen Sozialhilfe Ud. TFZ-Land hoh. Mindestsicherung nach TMSG 656.400,00

2. Nachtragskreditansuchen außerordentlicher Haushalt 2017

2.1. 5/240000-775000 Kindergärten Baukostenzuschuss IIG 75.000,00

2.2. 5/817010-775210 Friedhöfe Baukostenzuschuss IIG, Pradl-Ost, Sanierungen 17.700,00

3. Subventionsansuchen 2017

3.1. IV-1852/20 17 Vinzenzverein SI. Vinzenz - Innsbruck Subvention VINZIBus 11 .500,00 aus Vp. 1/061000-757900 Sondersubventionstopf

3.2. IV-1852/2017 Caritas der Diözese Innsbruck Subvention 5. Freiwilligen Messe Tirol 10.000,00 aus Vp. 1/061000-757900 Sondersubventionstopf

,., Landeshauptstadt Innsbruck. Maria-Theresien-Straße 18, 6020 tnnsbruck . DVR: 0059331 . www-innsbruck.g ...... at ....., Tirot et Sparkasse Bank AG. sie: SPIHAT22XXX, IBAN: AT20 2050 3033 0192 0330, UI D: ATU36832905 STGD Innsbrucker Betriebe Zl. KA-14246/2016 BERICHT ÜBER DIE STICHPROBENARTIGE PRÜFUNG VON TEILBEREICHEN DER GEBARUNG DES TIERSCHUTZVEREINES FÜR TIROL1881

Der gemeinderätliche Kontrollausschuss hat den ihm zugemittelten Bericht der Kontrollabteilung über die stichprobenartige Prüfung von Teilbereichen der Gebarung des Tierschutzvereines für Tirol 1881 ein- gehend behandelt und erstattet mit Datum vom 08.06.2017 dem Ge- meinderat folgenden Bericht:

Der Bericht der Kontrollabteilung vom 31.05.2017, Zl. KA-14246/2016 ist allen Klubobleuten zugegangen; zusätzlich wird auf die Möglichkeit jedes Gemeinderates, den Bericht bei den Akten zum Gemeinderat oder in der Mag. Abteilung I, Geschäftsstelle für Gemeinderat und Stadtsenat einzusehen, verwiesen.

1 Prüfauftrag/-umfang Prüfkompetenz Die Kontrollabteilung hat gemäß ihrer Prüfkompetenz nach § 74 Abs. 3 des Stadtrechtes der Landeshauptstadt Innsbruck (IStR 1975) und im Konnex mit dem vom Gemeinderat in seiner Sitzung vom 16.07.2015 beschlossenen Prüfersuchen eine stichprobenartige Prüfung von Teil- bereichen der Gebarung des Tierschutzvereines für Tirol 1881 (im Fol- genden kurz Tierschutzverein oder TfT genannt) vorgenommen.

Prüfgegenstand Gegenstand der Prüfung war neben der Kontrolle der widmungsgemä- ßen Verwendung der von der Stadtgemeinde Innsbruck hingegebenen Finanzmittel eine Einschau in Teilbereiche der Gebarung des Tier- schutzvereines für Tirol 1881 der Vereinsjahre 2015 und 2014. In man- chen Bereichen sind zu Vergleichszwecken auch die Jahre zuvor bzw. aus Gründen der Aktualität und Zeitnähe auch fallweise das Vereins- jahr 2016 mit einbezogen worden. Darüber hinaus hat die Kontrollabtei- lung auch Einsicht in Teilbereiche der Gebarung und in die innere Or- ganisation der Tierschutz Tirol – Gemeinnützige Privatstiftung (im Fol- genden auch kurz Stiftung oder Privatstiftung genannt) genommen.

Gender-Hinweis Die Kontrollabteilung weist darauf hin, dass alle in diesem Bericht ge- wählten personenbezogenen Bezeichnungen aus Gründen der Über- sichtlichkeit und leichteren Lesbarkeit nur in einer Geschlechtsform formuliert werden und gleichermaßen für Frauen und Männer gelten.

Anhörungsverfahren Das gemäß § 53 Abs. 2 der Geschäftsordnung des Magistrates der Landeshauptstadt Innsbruck (MGO) festgelegte Anhörungsverfahren ist durchgeführt worden.

2 Rechtsgrundlagen - Tierschutz 2.1 Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG) Tierschutz als Durch das Bundesverfassungsgesetz vom 11.07.2013 (BGBl. Staatsziel Nr. 111/2013) wurde der Tierschutz als übergeordnetes Staatsziel ver- fassungsrechtlich verankert, um dem Gebot eines sittlich verantwortli- chen Umgangs des Menschen mit dem Tier als fühlendes Wesen

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 1 Rechnung zu tragen. Die Gesetzgebung im Tierschutz ist beim Bund konzentriert, zur Vollziehung der im TSchG geregelten Angelegenhei- ten bzw. aller unter Art. 11 Abs. 1 Z 8 B-VG subsumierbarer tierschutz- rechtlichen Angelegenheiten sind die Länder berufen.

2.2 Tierschutzgesetz (TSchG) bundeseinheitliches Am 28.09.2004 erfolgte im Bundesgesetzblatt Nr. 118/2004 die Kund- TSchG machung des gegenständlichen Gesetzes und mit 01.01.2005 trat das bundeseinheitliche Tierschutzgesetz in Kraft. Es gelten nunmehr in allen Bundesländern einheitliche Bestimmungen. Der Tierschutz stellt sohin ein weithin anerkanntes und bedeutsames öffentliches Interesse dar. Bund, Länder und Gemeinden sind dazu verpflichtet, in der Öffent- lichkeit ein Verständnis für den Tierschutz, insbesondere bei der Ju- gend, zu erwecken und dieses zu vertiefen. Diese Gebietskörperschaf- ten haben nach Maßgabe ihrer budgetären Möglichkeiten tierfreundli- che Haltungssysteme, wissenschaftliche Tierschutzforschung sowie Anliegen des Tierschutzes zu fördern.

Tierschutzombudsleute Mit der Einführung des einheitlichen Bundestierschutzgesetzes wurden die einzelnen Bundesländer verpflichtet, unabhängige und weisungs- freie Tierschutzombudsleute einzusetzen. Zu den wesentlichen Aufga- ben zählen die Vertretung der Interessen des Tierschutzes als soge- nannte Legalpartei in Verwaltungs-, beziehungsweise Verwaltungs- strafverfahren, entsprechende Tätigkeiten im Bereich der Öffentlich- keitsarbeit und die Mitgliedschaft im Tierschutzrat.

Tierhalter Halter ist jene Person, die ständig oder vorübergehend für ein Tier ver- antwortlich ist oder ein Tier in ihrer Obhut hat. Halter kann somit jede Person sein, die die Herrschaft über ein Tier im eigenen oder fremden Namen ausübt. Die Haltereigenschaft kann auch auf mehrere Perso- nen zutreffen. Der Tierhalter muss in der Lage sein, die Bestimmungen des Bundestierschutzgesetzes und die daraus resultierenden Verord- nungen einzuhalten. Außerdem muss er über die erforderlichen Kennt- nisse und Fähigkeiten, das Tier zu halten, verfügen.

Haustiere Haustiere sind domestizierte Tiere der Gattungen Rind, Schwein, Schaf, Ziege und Pferd, jeweils mit Ausnahme exotischer Arten, sowie Großkamele, Kleinkamele, Wasserbüffel, Hauskaninchen, Haushunde, Hauskatzen, Hausgeflügel und domestizierte Fische.

Heimtiere Heimtiere sind Tiere, die als Gefährten oder aus Interesse am Tier im Haushalt gehalten werden, soweit es sich um Haustiere oder domesti- zierte Tiere der Ordnungen der Fleischfresser, Nagetiere, Hasenartige, Papageienvögel, Finkenvögel, Taubenvögel und der Klasse der Fische handelt.

Wildtiere Wildtiere sind alle Tiere außer den Haus- und Heimtieren.

Tierheim Tierheim ist eine nicht auf Gewinn gerichtete Einrichtung, einschließlich Tierasyl oder Gnadenhof, die die Verwahrung herrenloser oder fremder Tiere anbietet. Tierheime gehören grundsätzlich zu den im TSchG er- wähnten Institutionen, die eine Tierhaltung im Sinne des Gesetzes ge- währleisten können und kommen daher insbesondere in Betracht, ent- laufene, ausgesetzte, zurückgelassene, sowie von der Behörde be- schlagnahmte oder abgenommene Tiere zu übernehmen. ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 2

2.3 Landes-Polizeigesetz Tirol (LPG) Zweck des LPG Das Landes-Polizeigesetz Tirol normiert insbesondere den Schutz vor Gefährdungen und Belästigungen durch Tiere (Halten von Tieren, be- sondere Pflichten für das Halten und Führen von Hunden, Verzeichnis über die in der Gemeinde gehaltenen Hunde, Maßnahmen gegen ent- wichene Tiere sowie Strafbestimmungen).

Abnahme oder Tiere sind so zu beaufsichtigen oder zu verwahren, dass durch sie Drit- Sicherstellung von te nicht gefährdet oder über das zumutbare Maß hinaus belästigt wer- Tieren den. Das Halten von ihrer Art nach für das Leben oder die Gesundheit von Menschen gefährlichen Tieren bedarf einer Bewilligung der Behör- de. Die Behörde kann eine Gefährdung oder eine über das zumutbare Maß hinausgehende Belästigung Dritter durch Tiere mit geeigneten Maßnahmen, wie Abnahmen oder Sicherstellung von Tieren, beenden. amtsärztliche Der Halter eines Hundes, der einen Menschen oder ein Tier verletzt Vorführung eines oder gefährdet hat, ist von der Behörde mit schriftlichem Bescheid auf- auffälligen Hundes zufordern, den Hund zur Beurteilung der Auffälligkeit einem Amtstier- arzt vorzuführen. behördliche Einer nicht zuverlässigen Person ist das Halten oder Führen eines von Untersagung einem Amtstierarzt als auffällig beurteilten Hundes behördlich zu unter- sagen. Nicht zuverlässig ist eine Person, die bspw. alkohol- oder suchtkrank ist oder wiederholt wegen einschlägiger Übertretungen von tierschutz- oder jagdrechtlichen Vorschriften strafgerichtlich verurteilt worden ist. behördliche Abnahme Wird ein Hund trotz Untersagung gehalten, so hat die Behörde den Hund ohne vorausgegangenes Verfahren abzunehmen und für die vor- läufige Verwahrung und Betreuung des Hundes zu sorgen. Der Hun- dehalter hat der Behörde die während der vorläufigen Verwahrung für den Hund aufgewendeten Kosten zu ersetzen.

Verfall (Eigentums- Wird der Behörde nicht innerhalb von zwei Wochen nach der Abnahme verlust) eines Hundes eine geeignete Person als Halter des Hundes bekannt gegeben, so hat die Behörde den Verfall (Eigentumsverlust) des Hundes auszuspre- chen, sofern die Frist zur Einbringung einer Beschwerde an das Lan- desverwaltungsgericht gegen den Untersagungsbescheid abgelaufen oder eine solche Beschwerde oder eine Revision an den Verwaltungs- gerichtshof bzw. Beschwerde an den Verfassungsgerichtshof erfolglos geblieben ist.

Maßnahmen gegen Entwichene Tiere sind einzufangen, wenn Menschen oder Sachen ge- entwichene Tiere fährdet oder Menschen über das zumutbare Maß hinaus belästigt wer- den. Die Kosten des Einfangens und der Verwahrung eines Tieres sind vom jeweiligen Tierhalter zu ersetzen. Zum Verfall eingefangener Tiere zugunsten der Gemeinde kommt es binnen einer Woche, wenn einer- seits deren Halter unbekannt sind und nicht ausfindig gemacht werden können und andererseits bei Nichtübernahme durch den bisherigen Tierhalter trotz behördlicher unverzüglicher Aufforderung zur Über- nahme des eingefangenen Tieres. Zugunsten der Gemeinde verfallene Tiere sind Tierheimen, tierliebenden Personen oder Tiergärten zu übergeben.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 3 2.4 Verordnungen 2.4.1 Tierheim-Verordnung (THV) Zweck der THV Tierheime haben für ihren Betrieb die in der Tierheim-Verordnung fest- gelegten Grundsätze, welche im TSchG sowie in der 1. und 2. Tierhal- tungsverordnung näher konkretisiert sind, zu erfüllen. Die THV legt fest, unter welchen Voraussetzungen die Mindestanforderungen der 1. bzw. 2. Tierhaltungsverordnung („Regelhaltung“) unterschritten wer- den dürfen und regelt die Anforderungen an die bauliche und räumliche Ausstattung, an die Betriebsführung (Unterbringung, Pflege, Hygiene und tierärztliche Betreuung der Tiere) und die Verpflichtung zur Doku- mentation sowie an die Qualifikation des Personals.

2.4.2 1. Tierhaltungsverordnung Mindestanforderungen Die 1. Tierhaltungsverordnung legt Mindestanforderungen an die Hal- tung von Tierarten fest, die ausschließlich, vorwiegend oder auch landwirtschaftlich genutzt werden. Insofern kann sie als Nutztierhal- tungsverordnung bezeichnet werden, da sich die Mindestanforderun- gen an den Vorgaben des EU-Rechts orientieren. Je nach Tierart wer- den die konkreten Haltungsvorschriften für diese Tiere in Bezug auf Gebäude und Stalleinrichtungen, Bewegungsfreiheit, Stallklima, Licht, Lärm, Ernährung, Betreuung, Eingriffe und der Haltung im Freien in den jeweiligen Anlagen der 1. Tierhaltungsverordnung ausführlich fest- geschrieben.

2.4.3 2. Tierhaltungsverordnung Mindestanforderungen Diese Verordnung gilt für die Haltung von Heim- und Wildtieren iSd § 4 Z 3 und 4 TSchG, die nicht bereits unter die 1. Tierhaltungsverordnung fallen. Es werden wiederum Mindestanforderungen für Wirbeltiere, die zur Haltung in menschlicher Obhut geeignet sind, festgelegt sowie sol- che Wildtiere, die besondere Anforderungen an die Haltung stellen und solche Wildtierarten, deren Haltung aus Tierschutzgründen verboten ist, bezeichnet.

2.4.4 Tierschutz-Kontrollverordnung (TSchKV) Zweck der TSchKV Die Tierschutz-Kontrollverordnung regelt die näheren Vorschriften über die Kontrolle der Einhaltung der tierschutzrechtlichen Bestimmungen sowie die Anforderungen an die fachliche Qualifikation der Kontrollor- gane. Die Bezirksverwaltungsbehörde hat unter anderem bewilligungs- pflichtige Tierhaltungen (bspw. Tierheime) in regelmäßigen Abständen, mindestens einmal jährlich, zu kontrollieren.

3 Wesensmerkmale von Tierheimen Aufgaben von Das Tierschutzgesetz überträgt Tierheimen mehrfach die Verpflichtung, Tierheimen für eine tierschutzrechtskonforme Unterbringung von Tieren zu sorgen. Tierhaltung in Tierheimen ist gekennzeichnet durch wechselnden Tier- bestand verschiedener Tierarten, Aufnahme von Tieren unbekannter Herkunft, mit unklarem Gesundheits- und Impfstatus und breiter Aufga- benverteilung der Mitarbeiter. Auch wenn Funktionen und Aufgaben von Tierheimen gesetzlich nicht klar geregelt sind, so besteht eine we- sentliche Funktion eines Tierheimes darin, in Not geratene Tiere eine vorübergehende pflegliche Unterbringung und sachkundige Versor- gung zu bieten. Weitere wichtige Aufgaben eines Tierheimes bestehen ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 4 sowohl in der Vermittlung von vorübergehend aufgenommenen Tieren an Tierliebhaber als auch in der Rückgabe von Fundtieren an deren Besitzer.

3.1 Bewilligungspflicht Bewilligungspflicht Dem Tierschutzverein für Tirol 1881 wurde die erforderliche Bewilli- gemäß § 29 Abs. 1 gung für die Haltung von Tieren im Tierheim Innsbruck - Mentlberg vom iVm § 23 TSchG städtischen Amt für Allgemeine Bezirks- und Gemeindeverwaltung, das organisatorisch der Magistratsabteilung II zugeordnet ist, mittels Be- scheid vom 11.04.2007 erteilt. Die übrigen vom TfT betriebenen Tier- heime in Wörgl und in Reutte haben bei den jeweiligen Bezirksverwal- tungsbehörden um eine tierschutzrechtliche Bewilligung angesucht und mit Bescheid vom 14.11.2006 bzw. 16.11.2006 die erforderliche Ge- nehmigung erhalten. behördliche Das THM wurde letztmalig am 23.08.2016 vom städtischen Referat Überprüfung des THM Veterinärwesen der Magistratsabteilung V – Gesellschaft, Kultur, Ge- gem. § 35 TSchG sundheit und Sport in Zusammenarbeit mit der Landesveterinärdirek- tion des Landes Tirol einer veterinärbehördlichen Überprüfung gemäß § 35 TSchG unterzogen. Hierbei wurden einerseits Mängel bei der Re- gistrierung von Hunden gemäß § 24a TSchG (Kennzeichnung und Re- gistrierung von Hunden) und andererseits die fehlende Abgabe von Merkblättern bei Übergabe der Tiere an die neuen Besitzer bemängelt.

Absetzbarkeit Das bundesweit zuständige Finanzamt Wien 1/23 hat dem Tierschutz- von Spenden verein für Tirol 1881 auf dessen Antrag zum wiederholten Male einen Spendenbegünstigungsbescheid iSd § 4a EStG erteilt. Seit 24.01.2012 wird der TfT als Inhaber eines solchen Bescheides auf der Website des Bundesministeriums für Finanzen in der Liste der spendenbegünstigten Einrichtungen, die Umwelt-, Natur- oder Artenschutz betreiben oder Tierheime führen oder für diese Zwecke Spenden sammeln, veröffent- licht.

Österreichische Mit 27.09.2007 wurde dem Tierschutzverein für Tirol 1881 erstmalig Spendengütesiegel – das österreichische Spendengütesiegel mit der Registriernummer Empfehlung 05625 verliehen und in den nachfolgenden Kalenderjahren jeweils um ein weiteres Jahr verlängert. Die Kontrollabteilung machte darauf auf- merksam, dass auf der offiziellen Website des „Österreichischen Spendengütesiegels“, die durch die Kammer der Wirtschaftstreuhänder betrieben wird, der Tierschutzverein für Tirol 1881 noch mit seinem vorigen Vereinslogo dargestellt ist und als Kontaktperson eine ehema- lige Geschäftsführerin ausgewiesen wird.

Die Kontrollabteilung empfahl in diesem Zusammenhang sich um eine konforme Berichtigung zu bemühen.

In seiner Stellungnahme informierte der TfT darüber, dass der Empfeh- lung der Kontrollabteilung entsprochen werde.

Anspruch auf Entgelt Da Tierheime dem Anliegen des Tierschutzes dienen und öffentliche für die Verwahrung Aufgaben, wie insbesondere die Verwahrung von entlaufenen, ausge- setzten, zurückgelassenen oder behördlich abgenommenen bzw. be- schlagnahmten Tieren wahrnehmen, haben sie gemäß den tierschutz- rechtlichen Bestimmungen einen gesetzlichen Anspruch auf finanzielle Abgeltung der zu erbringenden Leistungen. ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 5

3.2 Tierheimleiter Aufgaben eines Ein Tierheim muss über einen verantwortlichen Leiter verfügen, der mit Tierheimleiters den Grundsätzen der Tierhaltung und des Tierschutzes vertraut ist. Dieser ist für die Einhaltung der Bestimmungen des Tierschutzgeset- zes und der darauf begründeten Verordnungen und Bescheide verant- wortlich. Außerdem hat der Leiter des Tierheimes ein Vormerkbuch gemäß § 29 Abs. 3 TSchG iVm § 5 THV zu führen und dieses drei Jah- re lang aufzubewahren und der Behörde auf Verlangen vorzulegen.

3.3 Tierheimtiere Tiergruppen Tierheimtiere werden in die Tiergruppen der Abgabetiere (Tiere, die von ihrem bisherigen Halter freiwillig dem Tierheim übergeben wer- den), der Fundtiere (entlaufene, ausgesetzte oder zurückgelassene Tiere) und der behördlich abgenommenen bzw. beschlagnahmten Tie- re unterteilt.

3.3.1 Abgabetiere Verpflichtung Ist ein Tierhalter nicht mehr in der Lage oder nicht mehr gewillt (zB. eines Tierhalters Krankheit des Tierbesitzers oder eines Familienangehörigen, familiäre Umstände – Scheidung, Wohnsitzwechsel, Kinder, Todesfall, Überlas- tung) für eine dem Tierschutzgesetz entsprechende Haltung des Tieres zu sorgen, wird er entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen ver- pflichtet, das betreffende Tier solchen tierfreundlichen Vereinigungen, Institutionen oder Personen zu übergeben, die Gewähr für eine artge- rechte Haltung bieten.

3.3.2 Beschlagnahmte und abgenommene Tiere Tatbestände Die Organe der Bezirksverwaltungsbehörde sind nach den Bestim- nach dem TSchG mungen des TSchG verpflichtet, bei wahrgenommenen Verstößen ge- gen das Verbot der Tierquälerei, der Tötung von Tieren und von Ein- griffen an Tieren das betreffende Tier abzunehmen, wenn dies für das Wohlbefinden des Tieres erforderlich ist. Außerdem hat die Behörde Abhilfe zu schaffen, wenn ein Tier, das in einem Zustand vorgefunden wird, der erwarten lässt, dass das Tier ohne unverzügliche Abhilfe Schmerzen, Leiden, Schäden oder schwer Angst erleiden wird, dem Halter abzunehmen, wenn dieser nicht willens oder in der Lage ist.

Tatbestände Neben dem bundeseinheitlichen Tierschutzgesetz sieht auch das Lan- nach dem LPG des-Polizeigesetz Tirol bei einer Gefährdung oder eine über das zu- mutbare Maß hinausgehende Belästigung Dritter durch Tiere geeignete Maßnahmen, wie eine Abnahme oder eine Sicherstellung derselben durch die Behörde, vor.

Verwahrer Behördlich beschlagnahmte und abgenommene Tiere sind an geeigne- te Personen, Institutionen und Vereinigungen zu übergeben, die eine Tierhaltung im Sinne des TSchG und LPG gewährleisten können. Die- se Verwahrer haben sodann die Pflichten eines Tierhalters.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 6 3.3.3 Fundtiere Fundtiere iSd TSchG Als Fundtiere im Sinne der tierschutzrechtlichen Bestimmungen gelten entlaufene, ausgesetzte, zurückgelassene Tiere, die ohne den Willen des Inhabers aus dessen Gewalt gekommen sind. Fundtiere können somit nur jene Tiere sein, die zuvor von einer Person gehalten wurden. Ist der Eigentümer bzw. Tierbesitzer eines Fundtieres nicht ausforsch- bar bzw. zuordenbar, hat die Behörde aus diesem Grund Vorsorge zu treffen, diesbezügliche Tiere an Personen, Institutionen und Vereini- gungen zu übergeben, die eine Tierhaltung im Sinne der tierschutz- rechtlichen Bestimmungen gewährleisten können.

3.4 Weitervermittlung an Dritte Zeitpunkt der Der frühestmögliche Zeitpunkt einer Weitervermittlung von in Tierhei- Weitergabe von men untergebrachten Tieren an Dritte richtet sich grundsätzlich nach Tierheimtieren deren Herkunft (Abgabetiere, Fundtiere, beschlagnahmte oder abge- nommene Tiere) bzw. rechtlichem Status (Verfall). Unter Verfall ist in diesem Zusammenhang zu verstehen, dass das dingliche Vollrecht (Eigentum) an einem Fundtier oder behördlich beschlagnahmten bzw. abgenommenen Tier nach einer gesetzlich festgelegten Frist (Ver- fallsfrist) zu Lasten des bisherigen Eigentümers erlischt bzw. untergeht.

4 Tierschutzrelevante Aufgaben der Stadt Innsbruck Überwachung und Die Überwachung der Einhaltung der Normen des TSchG sowie die Einhaltung TSchG Durchführung von Verwaltungsstrafen obliegt den Bezirksverwaltungs- sowie Durchführung von behörden und beschränkt sich diese auf deren örtlich zuständigen Wir- Verwaltungsstrafen kungsbereich. Gemäß den Bestimmungen des IStR sind der Stadt Innsbruck neben den Aufgaben der Gemeindeverwaltung auch jene der Bezirksverwaltung zugeordnet. Des Weiteren hat die Frau Bürger- meisterin die Geschäfte der Bezirksverwaltung zu besorgen.

Überwachung und Darüber hinaus sind im LPG Bestimmungen zum Schutz vor Gefähr- Einhaltung LPG sowie dungen und Belästigungen durch Tiere enthalten. Behörde im Sinne Durchführung von dieses Gesetzes ist der Bürgermeister und sind die Aufgaben des Verwaltungsstrafen übertragenen Wirkungsbereiches im Auftrag und nach den Weisungen des Landes Tirol zu besorgen. Die Durchführung von Verwaltungs- strafverfahren obliegt grundsätzlich der Landespolizeidirektion Tirol. Von dieser Regelung ausgenommen sind einige im Gesetz taxativ auf- gezählte Verwaltungsübertretungen und ist hierfür die Bezirksverwal- tungsbehörde und somit die Frau Bürgermeisterin der Stadt Innsbruck zuständig.

Vollziehung An der Vollziehung vorgenannter Vorschriften sind mehrere Magist- TSchG und LPG ratsabteilungen mit verschiedenen Referaten beteiligt. Es sind dies im Wesentlichen die MA II – Bezirks- und Gemeindeverwaltung mit den Referaten Allgemeine Bezirks- und Gemeindeverwaltung, Verwal- tungsstrafen, Allgemeine Sicherheit sowie Verkehrs- und Sicherheits- strafen sowie die MA V – Gesellschaft, Kultur, Gesundheit und Sport mit dem Referat Veterinärwesen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 7 4.1 Referat Allgemeine Bezirks- und Gemeindeverwaltung Sachliche Für den politischen Bezirk Innsbruck-Stadt nimmt das Referat Allge- Zuständigkeit meine Bezirks- und Gemeindeverwaltung die Ausführung des von den Ländern zu vollziehenden TSchG wahr und hat die ihm per Gesetz übertragenen Aufgaben zu besorgen.

Behördlich Insbesondere hat die Bezirksverwaltungsbehörde bzw. das Referat – zuzuweisende Tiere soweit eine Übergabe an den Tierhalter nicht in Betracht kommt – Vor- sorge zu treffen, dass Fundtiere (d.s. entlaufene, ausgesetzte und zu- rückgelassene Tiere) sowie von ihr beschlagnahmte oder abgenom- mene Tiere an Personen, Institutionen und Vereinigungen (Verwahrer) übergeben werden, die eine Tierhaltung nach den in Rede stehenden gesetzlichen Vorschriften gewährleisten können.

Kundmachung Die in ihrem örtlich zuständigen Wirkungsbereich aufgefundenen Tiere Fundtiere sind in geeigneter Form kundzutun. Wird nicht innerhalb eines Monats nach erfolgter öffentlichen Kundmachung eine Ausfolgung des Fundtie- res vom Tierbesitzer begehrt, so gelten diese als „verfallen“ und kann das Eigentum an den Tieren auf Dritte übertragen werden.

Unmittelbare Darüber hinaus sind die Organe der Bezirksverwaltungsbehörde ver- Befehls- und pflichtet, Tierquälerei, verbotene Tötungen oder verbotene Eingriffe an Zwangsgewalt Tieren durch unmittelbare behördliche Befehls- und Zwangsgewalt zu beenden und ein Tier dem Tierhalter abzunehmen, wenn dieser nicht willens oder in der Lage ist, Abhilfe dafür zu schaffen, dass das Tier Schmerzen, Leiden, Schäden oder schwere Angst erleidet. Sind inner- halb von zwei Monaten nach Abnahme des Tieres Voraussetzungen für eine ordnungsgemäße Haltung geschaffen worden, so ist das Tier dem Tierhalter zurückzustellen. Andernfalls ist das Tier als verfallen anzusehen und hat der bisherige Halter der Bezirksverwaltungsbehör- de die durch die vorläufige Verwahrung verbundenen Kosten zu erset- zen.

Verbot der Tierhaltung Des Weiteren bestimmt das TSchG, dass die Bezirksverwaltungsbe- hörde u.a. einer Person, die vom Gericht wegen Tierquälerei wenigs- tens einmal oder von der Verwaltungsbehörde wegen Verstoßes gegen die Tierquälerei, verbotene Tötungen oder verbotene Eingriffe an Tie- ren etc. mehr als einmal rechtskräftig bestraft wurde, die Haltung von Tieren aller oder bestimmter Arten für einen bestimmten Zeitraum oder auf Dauer verbieten kann. Wenn ein Tier trotz Verbot der Tierhaltung gehalten wird, so hat die Behörde das Tier ohne vorausgegangenes Verfahren abzunehmen und für seine vorläufige Verwahrung und Be- treuung zu sorgen. Außerdem ist der Verfall des Tieres auszuspre- chen.

Regelung Verfall – Den vorangeführten Ausführungen folgend bestimmt sich demnach der Empfehlung frühestmögliche Zeitpunkt, in dem das Eigentum an Tieren an Dritte übertragen werden kann, nach deren rechtlicher Konstellation. So kön- nen Fundtiere einen Monat nach ordnungsgemäßer Kundmachung an einen neuen Halter übergeben werden, hingegen abgenommene Tiere erst nachdem diese von der Behörde für verfallen erklärt worden sind, von neuen Tierhaltern in Empfang genommen werden können.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 8 Eine eindeutige rechtliche Regelung betreffend den Verfall eines Ab- nahmetieres würde für den Vollzug der Verwaltungsbehörde eine we- sentliche Erleichterung darstellen. Aus Gründen der Rechtssicherheit hat die Kontrollabteilung die herrschende Meinung aufgegriffen und erachtete die Erlassung eines Verfallsbescheides jedenfalls für ange- bracht.

In ihrer Stellungnahme führte die Leiterin der MA II – Bezirks und Ge- meindeverwaltung dazu aus, dass nach Ansicht der MA II ein Verfalls- bescheid ausschließlich auf Basis der geltenden Rechtsbestimmungen und daher nur dann erlassen werden kann, wenn dies gesetzlich vor- gesehen ist.

4.1.1 Förderungsverträge Land Tirol Regelung der vom Bezug nehmend auf die gemäß TSchG dem Land Tirol auferlegte Ver- Verwahrer zu pflichtung, die vom Verwahrer zu erbringenden Leistungen sowie das erbringenden dafür zu entrichtende Entgelt vertraglich zu regeln, stellte die Kon- Leistungen sowie das trollabteilung fest, dass das Land Tirol mit dem TfT für den Zeitraum dafür zu entrichtende von 01.01.2007 bis 31.12.2014 jährliche Förderungsverträge abge- Entgelt schlossen hat. Betreffend die Wirtschaftsjahre 2015 und 2016 sowie 2017 und 2018 ist eine diesbezügliche Vereinbarung mit den Subven- tionsgebern Stadt Innsbruck und Tiroler Gemeindeverband kollektiv erarbeitet bzw. entworfen worden.

Aufnahmeverpflichtung Den gegenständlichen Übereinkommen zufolge verpflichtet(e) sich der TfT TfT, in seinen Tierheimen behördlich zuzuweisende Tiere aus allen Bezirken Tirols, mit Ausnahme des Bezirkes Lienz, aufzunehmen oder für deren tierschutzrechtliche Verwahrung Sorge zu tragen. Eine Auf- nahme der Tiere des Bezirkes Lienz wird nicht berücksichtigt, da die tierschutzrelevanten Aufgaben für diesen Bezirk ein eigener registrier- ter Tierschutzverein innehat.

Betreuung Des Weiteren war den Vertragswerken zu entnehmen, dass der TfT Abgabetiere auch Tiere in Obhut nimmt, deren Verwahrung nicht auf einen im TSchG genannten Grund zurückzuführen ist. Hierbei handelt es sich um jene Tiere, die im Tierheim abgegeben werden, weil sich der Tier- halter ihrer entledigen will. Da deren Tierhalter in den meisten Fällen nicht zu einer angemessenen Beitragsleistung für den zu erwartenden finanziellen Aufwand angehalten werden können, wurden bzw. werden auch deren Verwahrungs- und Pflegekosten zum Teil durch die Ge- währung öffentlicher Subventionsmittel gefördert.

Ergänzung Die Durchsicht der vorliegenden Kontrakte hat ergeben, dass Vorschrif- Förderungsvertrag – ten bzw. Maßnahmen bezüglich der Vermittlung und Weitergabe von Empfehlung Tieren, des Eigentumsüberganges der Tiere nach deren Verfall, der Abrechnung der Verwahrungskosten mit dem Tierhalter/Eigentümer sowie der (faktischen) Kostentragung durch das Land Tirol weder in den Verträgen 2007 bis 2014 noch in den Vereinbarungen für die Jahre 2015 und 2016 sowie im Entwurf für die Jahre 2017 und 2018 festge- halten sind.

Der für die Vertragsausfertigung zuständigen städtischen Dienststelle der MA IV wurde daher angeraten, sich mit dem Land Tirol in Verbin- dung zu setzen, die vorangeführten Punkte einer Abklärung zuzuführen und diese in künftige (gemeinsame) Verträge aufzunehmen. ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 9

In ihrer Stellungnahme hat die MA IV darauf hingewiesen, dass die betreffenden Punkte mit dem Vertragsersteller (Land Tirol) sowie mit dem Tiroler Gemeindeverband abgestimmt und – soweit Konsens be- steht – in die Vereinbarung 2019/20 aufgenommen würden.

Verwahrleistung, Durch die Implementierung der bereits in Auftrag gegebenen, zum Prü- Verwahrentgelt – fungszeitpunkt jedoch noch nicht fertiggestellten, Kostenrechnung soll- Empfehlung te es für den TfT fortan möglich sein, u.a. einen auf einer Stundensatz- kalkulation basierenden Tagsatz (bspw. nach Tierarten und Unterbrin- gungsformen) zu ermitteln. Dieser könnte dann nicht nur für den Verein die Grundlage für die Planung seiner Einnahmen bilden, sondern auch für die Bezirksverwaltungsbehörde die Basis für die Weiterverrechnung von Verwahrungsleistungen an den Tierhalter darstellen. Die Kon- trollabteilung hat dem TfT daher nahegelegt, nach Ausrollung der Kos- tenrechnung mit dem Land Tirol Kontakt aufzunehmen und eine sub- stanzhaltige Dokumentation der von ihm zu erbringenden tierschutzre- levanten Leistungen und des dafür zu entrichtenden Entgeltes anzu- streben. Seitens des TfT ist jedenfalls beabsichtigt, die Ergebnisse der Kostenrechnung in zukünftige Gespräche einzubringen.

4.1.2 Fördervereinbarungen Stadt Innsbruck Auslegung der Rechts- Den im Jahr 2006 mit den Angelegenheiten des Tierschutzes involvier- normen (TSchG) durch ten städtischen Dienststellen der MA II, MA IV sowie der MA V er- die Stadt Innsbruck schien es aufgrund fehlender Regelungen zwischen dem Land Tirol und den jeweiligen Verwahrern erforderlich, eine eigene Förderverein- barung auszuarbeiten. Nach Dafürhalten der seinerzeit hierfür zustän- digen städtischen Dienstelle der MA II hatte die Stadt Innsbruck dem Verwahrer (TfT) – im Falle der Zahlungsunfähigkeit oder mangels Be- kanntheit des Tierhalters – die Kosten für die Unterbringung, Verpfle- gung und eine eventuelle tierärztliche Versorgung zu ersetzen.

Fördervereinbarungen Folglich hat die Stadt Innsbruck mit dem TfT eine Vereinbarung für die Stadt Innsbruck Jahre 2007 bis 2009 sowie Einzelverträge für den Zeitraum von 2010 bis 2014 abgeschlossen. Die in diesen Übereinkünften festgelegten Leistungen haben sich auf den örtlich zuständigen Wirkungsbereich der Stadt Innsbruck bezogen und sich im Wesentlichen an die Inhalte und Formulierungen der Förderungsverträge des Landes Tirol ange- lehnt. Die zum Prüfungszeitpunkt gültige Vereinbarung betreffend die Jahre 2015 und 2016 ist erstmals von mehreren Subventionsgebern (Stadt Innsbruck, Land Tirol und Tiroler Gemeindeverband) erarbeitet und von allen Institutionen am 14.08.2015 unterzeichnet worden.

Ferner hat der GR in seiner Sitzung vom 01.12.2016 dem Abschluss der für die Jahre 2017 und 2018 verfassten Vereinbarung zur Förde- rung des Tierschutzes zugestimmt. Zum Zeitpunkt der Einschau war dieses Abkommen noch nicht von allen Vertragsparteien unterzeichnet, weshalb (nur) ein Vereinbarungsentwurf aktenkundig war.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 10 Bekanntgabe der In den bis zum Jahr 2016 zwischen dem TfT und der Stadt Innsbruck Verwahrungskosten zur abgeschlossenen Abmachungen wurde u.a. festgehalten, dass der Weiterverrechnung an Bezirksverwaltungsbehörde die Kosten für die Unterbringung jener den Tierhalter Tiere bekannt zu geben waren, die von ihr abgenommen oder be- schlagnahmt und in Verwahrung gegeben worden sind. Diese Kosten waren sodann von der Stadt Innsbruck dem Tierhalter in Rechnung zu stellen.

Eine Verpflichtung zur Bekanntgabe der Kosten für die gesetzeskon- forme Unterbringung und tierärztliche Behandlung von entlaufenen, ausgesetzten oder zurückgelassenen Tieren ist dem TfT jedoch nicht auferlegt worden. Auch im Vereinbarungsentwurf zur Förderung des Tierschutzes 2017 und 2018 fand sich kein Hinweis, mit welchen der TfT beauftragt wurde, der Bezirksverwaltungsbehörde die Kosten für die Unterbringung und tierärztliche Behandlung von entlaufenen, aus- gesetzten oder zurückgelassenen Tieren (zur Weiterverrechnung an den Tierhalter) mitzuteilen.

Sicherung des Im Hinblick auf die Sicherung des Förderungszweckes und Überwa- Förderungszweckes chung bezüglich der Einhaltung vereinbarter Bestimmungen erklärt(e) und Überwachung sich der Verein für die Jahre 2015 und 2016 sowie 2017 und 2018 ein- vereinbarter verstanden, den „Subventionsgebern oder den von ihnen beauftragten Bestimmungen Organen … jederzeit nach vorhergehender Terminvereinbarung Ein- sicht in sämtliche Unterlagen … die für die Prüfung der Finanzgeba- rung erforderlich sind …“ zu gewähren. Über Verlangen sind Original- rechnungen, Lohnkontoblätter etc. in Höhe der gewährten Förderung vorzulegen.Da sich die Prüfung der Gebarungsaktivitäten des TfT (aber auch der Stiftung) mitunter als komplex und zeitaufwändig erwiesen hat, wurde das städtische Referat Subventionen und Liegenschaftsbe- wertungen der MA IV angehalten, künftig den Umfang von Prüfberech- tigungen hinreichend auszuformulieren sowie einen zeitlichen Horizont für die Beibringung von Unterlagen festzulegen und unmissverständlich zu dokumentieren

In ihrer Stellungnahme teilte die MA IV hierzu mit, dass eine Ergänzung hinsichtlich des zeitlichen Horizontes für die Beibringung von Unterla- gen im Zuge der nächsten Vertragserstellung eingearbeitet werden könne.

Der Obmann des TfT gab dazu bekannt, dass die seit zwei Jahren lau- fenden Bemühungen um Verbesserungen bei verschiedenen Abläufen und in der Dokumentation fortgesetzt werden würden.

Gesetzlich auferlegte Im Zuge ihrer Prüfung hat sich für die Kontrollabteilung der Eindruck Kostentragung – bestätigt, dass sowohl aus Sicht der mit dem Tierschutz betrauten Empfehlung städtischen Dienststelle als auch des TfT die von der Stadt Innsbruck gewährten Förderbeiträge für die amtliche Verwahrung von behördlich zuzuweisenden Tieren aus dem Stadtgebiet von Innsbruck einzusetzen sind. Durch die wahrnehmbare Anrechnung der städtischen Förderbei- träge auf die Aufwendungen des TfT hätte die Stadt Innsbruck faktisch einen Teil der Kosten für deren Unterbringung und Betreuung über- nommen. Nach Meinung der Kontrollabteilung sind hingegen sämtliche Kosten betreffend die Verwahrung behördlich zuzuweisender Tiere, die nicht auf den Tierhalter umgelegt werden können, vom Land Tirol zu übernehmen bzw. zu tragen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 11 Aufgrund der Tatsache, dass die Vollziehung des TSchG eine Aufgabe der jeweiligen Bundesländer darstellt, hat die Kontrollabteilung dem Referat Allgemeine Bezirks- und Gemeindeverwaltung der MA II emp- fohlen, sich mit den tierschutzrechtlichen Pflichtaufgaben der Behörde nach § 30 TSchG sowie der gesetzlich auferlegten Kostentragung der Bezirksverwaltungsbehörde und des Kompetenzträgers Land Tirol ein- gehend auseinanderzusetzen und allenfalls erforderliche Erläuterungen bzw. Klarstellungen in künftige zivilrechtlich wirksame Fördervereinba- rungen einzubetten.

Im Rahmen des Anhörungsverfahrens hat die MA II diesbezüglich mit- geteilt, dass in Zusammenarbeit mit der für den Abschluss der Förder- vereinbarung und für finanzielle Verhandlungen mit dem Kompetenz- träger Land Tirol ebenso zuständigen Magistratsabteilung IV für kün- ftig wirksame Fördervereinbarungen die Umsetzung dieser Empfehlung angegangen werden könne. Ob dies hinsichtlich der für die Jahre 2017/2018 geltenden Vereinbarung möglich ist, werde mit der Magistratsabteilung IV des Landes Tirol noch abgeklärt.

4.1.3 Verrechnung von Verwahrungskosten 4.1.3.1 Kostenübernahme Stadt Innsbruck Kostenübernahme Im Jahr 2005 beliefen sich die Kosten des THM für die Unterbringung Stadt Innsbruck und Versorgung von im Stadtgebiet von Innsbruck aufgefundenen Tie- 2005 und 2006 ren auf insgesamt € 10.208,00. Dieser Betrag setzte sich aus 49 Ein- zelbeträgen mit einer Bandbreite von € 25,00 bis € 1.190,00 zusam- men und wurden diese von der Stadt Innsbruck bezahlt.

Im Folgejahr ist dem Verein ein Betrag von gesamt € 3.417,00 über- wiesen worden, welcher abermals aus Verwahrungskosten für im Stadtgebiet von Innsbruck aufgefundene und vom THM betreute Tiere resultierte. Die Berechnung der Kosten für die Unterbringung sowie die Höhe der Tagsätze blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert und sind für die Verwahrung eines Hundes € 10,00, für die Betreuung einer Katze € 5,00 und für die Versorgung von Kleintieren € 3,00 pro Tag verrechnet worden.

Hierzu hielt die Kontrollabteilung fest, dass die in den betreffenden Jah- ren verrechneten Tarife keiner Genehmigung durch das Land Tirol ge- mäß § 30 Abs. 2 TSchG zugeführt worden sind und diese Aufwendun- gen ohnedies vom Rechtsträger Land Tirol zu tragen gewesen wären.

Kostenübernahme Am 22.02.2012 ist von der städtischen Amtstierärztin ein Yorkshire Stadt Innsbruck Terrierrüde behördlich abgenommen und ins THM gebracht worden. 2012 Dem Tier wurden Schmerzen, Leiden und ein gesundheitlicher Scha- den zugefügt. Es verweilte vom 22.02. bis 11.04.2012 im Tierheim In- nsbruck - Mentlberg.

Im Konnex damit ist der Stadt Innsbruck ein Betrag von € 1.337,71 in Rechnung gestellt und von ihr bezahlt worden, welcher sich aus den Ausgaben für die tierärztliche Versorgung und dem Ersatz der Kosten für die Betreuung und Versorgung des Tieres zusammensetzte. Die Kontrollabteilung zeigte sich abermals verwundert, dass die oben an- geführten Kosten von der Stadt Innsbruck getragen worden sind. Ge- mäß den Ausführungen der zwischen der Stadt Innsbruck und dem TfT

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 12 abgeschlossenen Fördervereinbarung vom 28.02.2012 waren der Be- zirksverwaltungsbehörde die Kosten der Unterbringung und erforderli- chen tierärztlichen Behandlung für jene Tiere, die von ihr beschlag- nahmt oder abgenommen worden sind, lediglich bekannt zu geben.

Kostenübernahme Ferner haben Recherchen der Kontrollabteilung ergeben, dass am Stadt Innsbruck 08.05.2014 im Stadtgebiet von Innsbruck zwei Yorkshire-Terrier- 2014 Hündinnen aufgrund der widerrechtlichen Hundehaltung behördlich abgenommen und am 12.05.2014 in das THM gebracht worden sind.

Gemäß den Bestimmungen des TSchG ist dem Tierbesitzer bzw. des- sen Rechtsbeistand mit Bescheid vom 12.08.2014 der Ersatz der Kos- ten für die Verwahrung, Betreuung und tierärztlichen Behandlung in Höhe von € 3.220,00 vorgeschrieben worden. Auch in diesem Fall ist dem Verein der ob genannte Betrag vergütet worden, obwohl die Kos- ten mit dem für das betreffende Jahr vereinbarten pauschalen Förder- betrag bereits abgegolten gewesen wären.

Kostenersatz für Mit Bedachtnahme auf die Bestimmungen des TSchG, wonach die behördliche Unterbringung entlaufener, ausgesetzter, zurückgelassener, beschlag- Aufwendungen – nahmter oder abgenommener Tiere auf Kosten und Gefahr des Tier- Empfehlung halters erfolgt, sind nach Ansicht der Kontrollabteilung die bis zum Ver- fall der Tiere bzw. während der amtlichen Verwahrung entstandenen Aufwendungen dem Tierhalter mit Bescheid vorzuschreiben und die Einnahmen aus der Kostenersatzpflicht des Tierhalters dem Land Tirol zu überweisen.

Ob auch Eigenleistungen der Gebietskörperschaft, welche durch die eben aufgelisteten Tiere herbeigeführt worden sind, verrechnungsfähig sind, bedarf einer Abklärung der hierfür zuständigen Mitarbeiters der Stadt Innsbruck und des Landes Tirol.

Laut erhaltener Auskunft der MA II werde die empfohlene Abklärung in Zusammenarbeit mit der MA IV erfolgen.

4.1.3.2 Kostenübernahme Tierhalter Weiterverrechnung Zur Durchführung einer sachlich-inhaltlichen und -rechnerischen Prü- Verwahrungskosten fung der vereinbarungsgemäß vom TfT für die Unterbringung und er- THM forderlichen tierärztlichen Betreuung behördlich zuzuweisender Tiere zu übermittelnden Kosten und der einhergehenden Weiterverrechnung dieser Aufwendungen an die jeweiligen Tierhalter wurde das Referat Allgemeine Bezirks- und Gemeindeverwaltung ersucht, der Kontrollab- teilung sämtliche von der Behörde diesbezüglich erlassene Kostener- satzbescheide für die Jahre 2012 bis 2016 zukommen zu lassen.

Daraufhin sind ihr insgesamt 12 Verwaltungsakte übermittelt worden. Nach Durchsicht der vorgelegten Unterlagen stellte sich heraus, dass nur in einem einzigen Fall Verwahrungskosten des TfT weiterverrech- net worden sind. Gegen diesen Kostenersatzbescheid der Stadt Inns- bruck wurde vom Tierhalter bzw. von dessen Rechtsvertreter Be- schwerde an das Landesverwaltungsgericht Tirol erhoben und war dieses Verfahren zum Prüfungszeitpunkt noch nicht abgeschlossen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 13 Weiterverrechnung In einem weiteren Fall hat das Referat Allgemeine Bezirks- und Ge- Verwahrungskosten meindeverwaltung mit Bescheid vom 27.04.2015 einem Tierhalter den Falknerei Kostenersatz bezüglich der vom 20.09.2013 bis 28.01.2015 fachge- recht erfolgten Unterbringung und Versorgung eines Greifvogels vor- geschrieben. Für die Unterbringung und Betreuung des Tieres ist der Stadt Innsbruck vom Betreiber eines Falkenhofes (Verwahrer) ein Be- trag von gesamt € 1.732,50 (495 Tage á € 3,50) in Rechnung gestellt worden.

Die lange amtliche Verwahrdauer ist auf den Umstand zurückzuführen, dass der Tierhalter gegen den Bescheid der Bürgermeisterin der Stadt Innsbruck Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht Tirol erhoben hat und diese erst Anfang des Jahres 2015 vom Landesverwaltungsge- richt Tirol als unbegründet abgewiesen worden ist.

Hierzu hat die Kontrollabteilung festgehalten, dass in diesem Fall zwi- schen dem Land Tirol und dem Verwahrer kein – wie im TSchG ver- pflichtend vorgesehen – Verwahrungs- bzw. Leistungsvertrag evident war und demzufolge das Land Tirol der Höhe des verrechneten Tarifes nicht zugestimmt hat. Außerdem ist in diesem Fall eine Transferzah- lung in ob genannter Höhe an das Land Tirol unterblieben.

Weiterverrechnung Des Weiteren ging aus den vorgelegten Prüfungsunterlagen hervor, Verwahrungskosten dass am 23.06.2012 eine Kornnatter eingefangen und der Fund von Tierarzt der Bezirksverwaltungsbehörde gesetzeskonform öffentlich kundge- macht worden ist. Am 29.06. des betreffenden Jahres wurde die Schlange dann zur Verwahrung und Betreuung einem Tierarzt anver- traut.

In weiterer Folge sind dem Tierhalter mit Bescheid vom 15.11.2012 die Kosten für die vorläufige amtliche Verwahrung in der Zeit vom 29.06. bis 25.07.2012 in Höhe von gesamt € 205,44 vorgeschrieben und der städtischen Buchungsliste zufolge im Jahr 2014 einer Abschreibung zugeführt worden. Auch in diesem Fall vermisste die Kontrollabteilung einen zwischen dem Tierarzt und dem Land Tirol für das Jahr 2012 gültigen, den gesetzlichen Bestimmungen entsprechenden, abge- schlossenen Verwahrungsvertrag.

Im Rahmen des Anhörungsverfahrens wurde von der MA II die Aus- kunft erteilt, dass im Zuge der mit dem Vollzugsträger Land Tirol zu führenden Gespräche die von der Kontrollabteilung aufgezeigte Not- wendigkeit eines zwischen dem jeweiligen Verwahrer und dem Land Tirol gültigen Verwahrungsvertrages angesprochen werde und ver- sucht wird, hier eine praxisverträgliche Lösung zu vereinbaren.

Kostenvorschreibungen Die restlichen neun Anordnungen der städtischen Verwaltungsbehörde Tierhalter hatten Kostenvorschreibungen u.a. für tierärztliche Nachkontrollen, veterinärmedizinische Versorgung oder Tätigkeiten der Wasenmeister an verschiedene Tierhalter zum Inhalt. Fünf dieser Bescheide stamm- ten aus dem Jahr 2012, vier waren mit einem Datum aus dem Jahr 2014 versehen. Das finanzielle Volumen der Vorschreibungen belief sich auf insgesamt € 1.776,80.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 14 Kostenaufstellungen zur Zusammenfassend hielt die Kontrollabteilung zu diesem Kapitel fest, Weiterverrechnung von dass zum einen die Kosten für die Unterbringung und erforderliche Verwahrungskosten – tierärztliche Behandlung behördlich zugewiesener Tiere nur gelegent- Empfehlung lich der Stadt Innsbruck bekannt gegeben worden sind. Zum anderen sind die vom TfT vereinzelt übermittelten Kostenaufstellungen nicht zur Weiterverrechnung der Aufwendungen an die jeweiligen Tierhalter her- angezogen worden bzw. ist bislang eine Vorschreibung des Ersatzes der im THM angefallenen Kosten durch die Bezirksverwaltungsbehörde nahezu unterblieben.

Um eine lückenlose (Weiter-)Verrechnung von Verwahrungskosten durchführen zu können, bedarf es künftig detaillierter Kostenaufstellun- gen für alle aus dem Stadtgebiet von Innsbruck behördlich zugewiese- nen Tiere. Das Referat Allgemeine Bezirks- und Gemeindeverwaltung wurde daher angehalten, vom TfT die für eine Vorschreibung an die jeweiligen kostenersatzpflichtigen Tierhalter notwendigen Kostenauf- stellungen einzufordern.

Dazu erläuterte die Dienstelle in ihrer Stellungnahme, dass diese Emp- fehlung bereits umgesetzt sei.

4.2 Referat Verwaltungsstrafen Straftatbestände Wer einem Tier entgegen dem Verbot der Tierquälerei bspw. Schmer- TSchG zen oder Schäden zufügt oder es tötet sowie entgegen dem Verbot von Eingriffen an Tieren diese vornimmt oder gegen das Verbot der Wei- tergabe, Veräußerung und des Erwerbs bestimmter Tiere verstößt, begeht eine Verwaltungsübertretung und ist von der Bezirksverwal- tungsbehörde mit einer Geldstrafe bis zu € 7,5 Tsd. im Wiederholungs- fall bis zu € 15,0 Tsd. zu bestrafen. In schweren Fällen der Tierquälerei ist eine Strafe von mindestens € 2,0 Tsd. zu verhängen.

Zudem wird eine Verwaltungsübertretung begangen, wer außer in den vorgenannten Fällen gegen die im Bundesgesetz aufgelisteten tier- schutzrelevanten Bestimmungen oder gegen auf diese Normen ge- gründete Verwaltungsakte verstößt. Eine derartige Verwaltungsübertre- tung ist mit einer Geldstrafe bis zu rd. € 3,8 Tsd., im Wiederholungsfall bis zu € 7,5 Tsd. zu bestrafen.

Anzahl Im Haushaltsjahr 2015 hat das Referat Verwaltungsstrafen in Summe Straferkenntnisse, 42 Straferkenntnisse und fünf Strafverfügungen erlassen, im Jahr 2016 Strafverfügungen hat sich die Anzahl der Straferkenntnisse auf 18 belaufen und wurde in diesem Jahr (nur) eine Strafverfügung vorgeschrieben.

Widmung eingehobener Die mit Straferkenntnis oder Strafverfügung eingehobenen Geldstrafen Geldstrafen sind gemäß § 15 VStG für Zwecke der Sozialhilfe dem Land Tirol zuge- flossen.

Kostenbeitrag Darüber hinaus ist in jedem Straferkenntnis auszusprechen, dass der Strafverfahren Bestrafte einen Beitrag zu den Kosten des Strafverfahrens zu leisten hat. Dieser beläuft sich für das Verfahren erster Instanz auf 10,0 % der verhängten Strafe und fließt jener Gebietskörperschaft zu, die den Aufwand zu tragen hat.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 15 4.3 Referat Allgemeine Sicherheit Vollziehung LPG Die Mitarbeiter des der MA II zugeordneten Amtes für Allgemeine Si- cherheit und Veranstaltungen wirken u.a. an der Vollziehung des Lan- des-Polizeigesetzes und der von der Stadt Innsbruck erlassenen orts- polizeilichen Verordnungen (Leinenzwang-, Spielplatz- und Parkord- nung) mit. Für die Überwachung der Einhaltung der einschlägigen Bestimmungen ist in erster Linie das Referat Allgemeine Sicherheit verantwortlich.

Schutz vor So hat die Behörde den Halter eines Hundes, der einen Menschen Gefährdungen und oder ein Tier verletzt oder gefährdet, mit Bescheid aufzufordern, den Belästigungen durch Hund zur Beurteilung der Auffälligkeit der städtischen Amtstierärztin Hunde vorzuführen. Außerdem hat die Behörde einem als nicht zuverlässig bzw. verantwortungsbewusst geltenden Hundehalter (alkohol- oder suchtkrank, wiederholt verurteilt wegen einschlägiger Übertretungen etc.) das Halten oder Führen eines von der Amtstierärztin als auffällig eingestuften Hundes mittels Bescheid zu untersagen.

Wird dessen ungeachtet ein Hund gehalten, so ist das Tier ohne vo- rausgegangenes Verfahren von der Behörde abzunehmen und hat diese für dessen vorläufige Verwahrung und Betreuung zu sorgen. Wenn der Behörde nicht innerhalb von zwei Wochen nach der Abnah- me eine geeignete Person als Halter des Hundes bekannt gegeben wird, so ist der Verfall des Hundes auszusprechen.

Maßnahmen gegen Darüber hinaus hat das LPG Maßnahmen für entwichene Tiere, die entwichene Tiere Menschen oder Sachen gefährden oder Menschen über das zumutba- re Maß hinaus belästigen, zum Inhalt. Solche Tiere sind von der Be- hörde einzufangen und ist der Tierhalter unverzüglich aufzufordern, diese zu übernehmen (§ 7 LPG). Die Nichtübernahme entwichener Tiere binnen einer Woche bewirkt deren Verfall zugunsten der Ge- meinde.

Kostenersatz für Die von der Behörde eingefangenen, abgenommenen und für verfallen behördliche erklärten Tiere sind bis zur Rechtskraft des Verfallsbescheides von Aufwendungen dieser unterzubringen, zu betreuen bzw. sicher zu verwahren. Die hier- für anfallenden Kosten des Einfangens, des Transportes, der Bergung und Verwahrung hat der bisherige Tier- oder Hundehalter, ansonsten die Behörde zu tragen.

4.3.1 Verrechnung von Verwahrungskosten 4.3.1.1 Kostenübernahme Tierhalter Kompetenzträger Im Zusammenhang mit der Verrechnung von Kosten für die Unterbrin- Land Tirol gung von abgenommenen und entwichenen Tieren im THM erhielt die Kontrollabteilung vom Referat Allgemeine Sicherheit die Auskunft, dass seit dem Haushaltsjahr 2008 (nur) in einem einzigen Fall diesbezügli- che Kosten angefallen sind und an den Tierhalter zu verrechnen wa- ren.

Mit Bescheid vom 25.11.2013 wurde einer Tierhalterin mitgeteilt, dass ihr das Halten und Führen ihrer Hündin aufgrund der Bestimmungen des LPG untersagt wird. Die Abnahme des Tieres ist der Tierhalterin

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 16 mit Bescheid vom 24.11.2014 zur Kenntnis gebracht worden. Gegen diesen Bescheid wurde Beschwerde erhoben, welche mit Urteil des Landesverwaltungsgerichtes Tirol vom 22.12.2015 als unbegründet abgewiesen wurde.

Letztlich ist mit Bescheid vom 11.02.2015 der Verfall der Hündin aus- gesprochen und sind der Tierhalterin die Kosten für die Unterbringung des Tieres im THM in Höhe von € 1.027,00 vorgeschrieben worden. Auch gegen die Kostenvorschreibung hat die Tierhalterin Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht Tirol erhoben. In dieser Angelegenheit wurde der Beschwerde insofern Folge gegeben, als die Beschwerde- führerin für die vorläufige Unterbringung der Hündin (nur mehr) einen Betrag in Höhe von € 195,00 zu bezahlen hat.

Eine Vorschreibung der in Rede stehenden Kosten ist nicht erfolgt, da der Todesfall der Hundehalterin vor Rechtskraft des gegenständlichen Bescheides eingetreten ist.

Gemäß § 6a Abs. 7 LPG hat der Hundehalter der Behörde die während der vorläufigen Verwahrung für den Hund aufgewendeten Kosten zu ersetzen. Da es sich bei den angesprochenen Kosten (für die behörd- lich abgenommene Hündin um Aufwendungen des THM handelt, sind nach Ansicht der Kontrollabteilung diese nicht von der Stadt Innsbruck sondern vom Land Tirol zu tragen.

4.4 Referat Verkehrs- und Sicherheitsstrafen Geldstrafen Für Verstöße gegen die maßgeblichen Bestimmungen im Zusammen- hang mit dem Schutz vor Gefährdungen und Belästigungen durch Tiere sieht § 8 Abs. 1 LPG grundsätzlich eine Geldstrafe in Höhe von bis zu € 360,00 vor. Wer trotz Untersagung nach „§ 6a Abs. 5 oder 6 einen Hund hält oder führt, begeht, sofern die Tat nicht den Tatbestand einer in die Zuständigkeit der Gerichte fallenden strafbaren Handlung bildet, eine Verwaltungsübertretung“ und ist mit einer Geldstrafe bis zu € 10,0 Tsd. zu bestrafen.

Widmung eingehobener Betreffend die Widmung der im Zuge des Strafverfahrens eingehobe- Geldstrafen nen Geldstrafen erhielt die Kontrollabteilung die Auskunft, dass es sich hierbei um städtische Einnahmen handelt, die im OH der Stadt Inns- bruck erfasst werden.

In diesem Zusammenhang verwies die Kontrollabteilung auf die Vor- schriften des VStG, wonach Geldstrafen, sofern die Verwaltungsvor- schriften nichts anderes bestimmen, entweder dem Land für Zwecke der Sozialhilfe oder dem Bund zufließen, sofern ein Bundesgesetz im Wirkungsbereich einer Landespolizeidirektion vollzogen wurde. Da das LPG keine anderslautende Zweckwidmung der im Rahmen von Ver- waltungsstrafverfahren eingehobenen Geldstrafen vorsieht, wären die daraus erzielten Einnahmen dem Land Tirol zu transferieren. Die Kos- ten des Strafverfahrens verbleiben (wie bisher) bei der Stadt Innsbruck.

Darauf Bezug nehmend hat die Leiterin der MA II im Rahmen des An- hörungsverfahrens mitgeteilt, dass die korrekte Aufteilung der Strafgel- der bereits in Umsetzung begriffen sei.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 17 Anzahl Im Haushaltsjahr 2015 hat das Referat Verkehrs- und Sicherheitsstra- Straferkenntnisse, fen insgesamt 18 Straferkenntnisse, 144 Strafverfügungen, sieben Strafverfügungen Herabsetzungsbescheide sowie sieben Abtretungen an Wohnsitzbe- hörden erlassen. Im darauffolgenden Jahr 2016 belief sich die Anzahl der Straferkenntnisse auf zehn, der Strafverfügungen auf 117 und der Herabsetzungsbescheide auf sechs Anordnungen der Strafbehörde.

4.5 Referat Veterinärwesen Tätigkeitsbereich Zur Bewerkstelligung der vielfältigen Aufgaben des Tierschutzes wer- Amtstierärztin und den auch die Mitarbeiter des Referates Veterinärwesen (v.a. die Amts- Wasenmeister tierärztin und Wasenmeister) herangezogen.

Der dem Referat unterstellten Amtstierärztin obliegt u.a. die Kontrolle der artgerechten Tierhaltung, das Verhindern von ungerechtfertigten Leiden und Schmerzen eines Tieres, das unverzügliche und nachhalti- ge Abstellen festgestellter Missstände, das Erstellen von tierärztlichen Gutachten oder Anzeigen nach dem TSchG, LPG usw.

Der Aufgabenbereich der städtischen Wasenmeister umfasst die Ber- gung aufgefundener und verunfallter Tiere und einhergehende Verbrin- gung der verunfallten Tiere zum Tierarzt oder in das THM sowie die Versorgung von aufgefundenen, zurückgelassenen und ausgesetzten Heimtieren bzw. von behördlich abgenommenen Tieren.

4.6 Resümee Steuerungs- und Zusammenfassend hielt die Kontrollabteilung fest, dass in Bezug auf Kontrollmöglichkeit von die Fördervereinbarungen der Stadt Innsbruck verschiedene Vertrags- Subventionen – punkte für mehrere städtische Dienststellen relevant sind. Eine Ge- Empfehlungen samtverantwortung für die Überwachung der sich aus der jeweiligen Fördervereinbarung gegenseitig ergebenden Rechte und Pflichten ist nicht festgelegt, weshalb der Vorschlag unterbreitet wurde, ein System zu schaffen, das eine effiziente Steuerungs- und Kontrollmöglichkeit der Subventionen für den Tierschutz vorsieht.

Empfehlungen Darüber hinaus sind im Rahmen der Prüfung aufgrund unterschiedli- cher Zuständigkeiten eine Reihe von Schwachstellen kommunikativer und organisatorischer Art zu Tage getreten, weshalb der Kontrollabtei- lung nachfolgend angeführte Maßnahmen und Vorkehrungen wesent- lich erschienen:

• Datenerhebung aller im Stadtgebiet von Innsbruck aufgelesenen Fundtiere, um dem gesetzlichen Erfordernis der öffentlichen Kund- machung dieser Tiere entsprechen zu können.

Eine Umsetzung der Empfehlung wurde in Aussicht gestellt, wobei seitens der MA II geprüft werde, ob der TfT mit dieser Aufgabe be- traut werden könnte und sämtliche im örtlichen Wirkungsbereich der Bezirksverwaltungsbehörde aufgelesene Fundtiere auf der Homepage des TfT kundgemacht werden könnten.

• Bescheiderlassung durch die Behörde, insbesondere bei Abnahme und dem Verfall von Tieren, um hierauf Bezug nehmend das autori- tative bzw. richtungsweisende Wollen der Behörde zum Ausdruck zu bringen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 18

In ihrer Stellungnahme komplettiert die MA II, dass die in § 37 TSchG vorgesehene Abnahme eines Tieres ein Akt unmittelbarer behördlicher Befehls- und Zwangsgewalt ist, deren Rechtmäßigkeit der betreffende Tierhalter mit einer Maßnahmenbeschwerde durch das Landesverwaltungsgericht prüfen lassen kann. Dementspre- chend wäre die Abnahme nicht mittels Bescheid zu verfügen. Be- züglich eines im TSchG normierten ex lege Verfalls ruft die MA II in Erinnerung, dass die Erlassung eines Verfallsbescheides nicht zu- lässig sei.

• Mitteilung der von den Strafbehörden im Rahmen des Tierschutzes getroffenen Entscheidungen und erteilten Anordnungen an das Re- ferat Veterinärwesen, um – v.a. im Zusammenhang mit der Unter- sagung von Tierhaltungen – vom Referat Veterinärwesen die Ein- haltung der von den Strafbehörden angeordneten Verbote stichpro- benartig überwachen zu können.

Im Zuge ihrer Stellungnahme führte die Leiterin der MA V dazu aus, dass fix implantierte Rückmeldungen von Strafen an das primär ini- tiierende Referat Veterinärwesen sinnvoll erscheinen. Dadurch würden sich u.a. Konsequenzen bspw. bei Wiederholungsfällen in Form von Tierhalteverboten und der festzulegenden Frequenz von Weiterführungskontrollen früher ableiten lassen.

• Durchführung von Plausibilitätsprüfungen der lt. Vereinbarung vom TfT jährlich zu übermittelnden Daten durch die subventionsauszah- lende städtische Dienststelle.

• Festlegung bestimmter Kriterien zur Überprüfung der Angemes- senheit gewährter finanzieller Tierschutzzuwendungen durch das Referat Subventionen und Liegenschaftsbewertungen.

5 Tierschutzverein für Tirol 1881 Aufgaben des TfT Der Tierschutzverein für Tirol 1881 hat sich zur Aufgabe gemacht, Tie- re durch die Aufnahme und Betreuung in seinen Tierheimen und Tier- stationen gegen Qualen und Misshandlungen zu schützen sowie sol- che Tiere an tierliebende Personen weiterzugeben.

5.1 Historie und Vereinszweck Sitz des Vereins Der Verein ist im zentralen Vereinsregister des Bundesministeriums für Inneres unter der ZVR-Zahl 652923670 eingetragen. Sitz des Tier- schutzvereines ist in 6020 Innsbruck, Völser Straße 55, c/o Tierheim Innsbruck - Mentlberg. Seine Tätigkeit, die nicht auf Gewinn ausgerich- tet ist, erstreckt sich vorwiegend auf das Bundesland Tirol, jedoch ohne den Bezirk Osttirol. Gesellschaftsrechtlich unterliegt der Verein dem Vereinsgesetz 2002.

Vereinszweck Der Vereinszweck beinhaltet den Tierschutzgedanken in Tirol zu ver- breiten und zu unterstützen, indem v.a. das Leben und das Wohlbefin- den der Tiere als leidens- und emotionsfähige Mitgeschöpfe der Bevöl- kerung bewusst gemacht werden. Überdies sind Tiere unmittelbar durch Hilfeleistungen gegen Qualen und Misshandlungen zu schützen. Ein weiteres Ziel des Tierschutzvereines für Tirol 1881 ist es auch, Tie-

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 19 re durch die Aufnahme und zeitweilige – auch tierärztliche – Betreuung in Tierheimen oder Tierstationen zu schützen sowie solche Tiere an tierliebende Personen weiterzugeben.

Mittelaufbringung Die zur Erreichung des Vereinszweckes erforderlichen Mittel werden durch ideelle sowie durch materielle Mittel aufgebracht. Die materiellen Mittel beinhalten u.a. Mitgliedsbeiträge, Förderungen und Subventio- nen, einmalige oder wiederholte Spenden, Gegenleistungen für aus Tierheimen übernommene oder in Tierheimen betreute Tiere, Erb- schaften, Vermächtnisse und Vermögensverwaltung.

5.2 Mitglieder des Vereines Aufnahme von Die Mitglieder des Vereines gliedern sich in ordentliche und außeror- Mitgliedern dentliche Mitglieder sowie Ehrenmitglieder. Die Aufnahme von ordentli- chen Mitgliedern mit Stimmrecht erfolgt statutenkonform durch Anmel- dung beim Verein oder durch die Einzahlung des jährlich fälligen Mit- gliedsbeitrages von derzeit € 10,00 bzw. € 5,00 für Jugendliche. Au- ßerordentliche Mitglieder mit Stimmrecht müssen einen über den von der Vollversammlung festgesetzten hinausgehenden Mitgliedsbeitrag bezahlen oder den Tierschutzverein für Tirol 1881 mit mehrmaligen Sach- bzw. Geldspenden oder Sponsorenverträgen unterstützen. Eh- renmitglieder sind Personen, die hierzu wegen besonderer Verdienste um den Verein über Antrag des Vorstandes von der Vollversammlung dazu ernannt werden. Ehrenmitglieder sind von der Zahlung des Mit- gliedsbeitrages befreit.

Mitgliedsbeiträge Für die Kontrollabteilung war eine Plausibilitätskontrolle weder der be- zahlten bzw. unbezahlten Mitgliedsbeiträge noch des Mitgliederstandes aufgeschlüsselt nach ordentlichen und außerordentlichen Mitgliedern zu einem bestimmten Stichtag mangels zur Verfügung gestellter Prüf- unterlagen nicht durchführbar. Die Kontrollabteilung wies in diesem Kontext und in Anlehnung an die Vereinsstatuten darauf hin, dass nur Ehrenmitglieder und jene wahlberechtigten Mitglieder ihr Stimmrecht in der zumindest alle vier Jahre stattfindenden Vollversammlung ausüben können, die den jährlich fälligen Mitgliedsbeitrag im Jahr vor der Voll- versammlung nachweislich bezahlt haben. Zudem wurde in der Ver- einssatzung das Minderheitenrecht der Einberufung einer Vollver- sammlung vom Vorstand von mindestens einem Zehntel der Mitglieder festgeschrieben.

5.3 Organe des Vereines Vereinsorgane Die Vollversammlung, der Vorstand, der Ausschuss, die Rechnungs- prüfer und das Schiedsgericht bilden die Organe des Tierschutzverei- nes für Tirol 1881.

5.3.1 Vollversammlung Einberufung Eine ordentliche Vollversammlung (Mitgliederversammlung) hat gemäß § 9 der Statuten mindestens alle vier Jahre verpflichtend stattzufinden. Die Einberufung der Vollversammlung erfolgt durch den Vorstand und den Vorsitz führt der Obmann, bei dessen Verhinderung der jeweilige Stellvertreter, ansonsten der Kassier.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 20 Beschlussfassung – Eine ordentlich einberufene Vollversammlung ist ohne Rücksicht auf Empfehlung die Anzahl der erschienenen Vereinsmitglieder beschlussfähig. Die Beschlussfassungen erfolgen in der Regel mit einfacher Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen. Beschlüsse, mit denen das Statut des Tierschutzvereines geändert oder der Verein aufgelöst werden soll, bedürfen allerdings einer qualifizierten Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleichheit sehen die derzeitigen Statuten kein Regulativ vor.

Aus diesem Grund empfahl die Kontrollabteilung zu prüfen, ob bei all- fälliger Stimmengleichheit nachfolgende Vorgehensweise – beispiels- weise die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag für einen gültigen Beschluss geben könnte – praktikabel und realisierbar erscheint.

In ihrer Stellungnahme teilte der TfT dazu mit, dass der Empfehlung der Kontrollabteilung in Zukunft entsprochen werde.

Vereinsstatuten Die Kontrollabteilung merkte in diesem Zusammenhang ergänzend an, dass eine Verifizierung der qualifizierten Beschlussfassung über die derzeit gültigen Statuten des TfT in der Vollversammlung vom 11.03.2014 nicht umsetzbar war, da bis zum Prüfungsende kein Proto- koll in Schriftform der damaligen Mitgliederversammlung durch den derzeitigen Vorstand vorgelegt werden konnte.

Aufgaben der Beispielhaft herausgegriffen handelt es sich im Wesentlichen um fol- Vollversammlung gende Agenden:  Beschlussfassung über den Voranschlag  Entgegennahme und Genehmigung des Rechenschaftsberich- tes und des Rechnungsabschlusses unter Einbindung der Rechnungsprüfer  Wahl und Enthebung der Vorstandsmitglieder, des Ausschus- ses und der Rechnungsprüfer  Entlastung des Vorstandes und des Ausschusses  Beschlussfassung über Statutenänderungen und die freiwillige Auflösung des Vereines  Festsetzung der Höhe der Mitgliedsbeiträge  Verleihung und Aberkennung der Ehrenmitgliedschaft  Beratung und Beschlussfassung über sonstige auf der Tages- ordnung stehende Punkte

Vollversammlung In dieser abgehaltenen Vollversammlung wurde von den anwesenden vom 09.04.2015 Vereinsmitgliedern über den Rechnungsabschluss per 31.12.2013 samt den dazu verfassten Bericht der beiden Rechnungsprüfer vom 22.09.2014 die Genehmigung erteilt. In weiterer Folge wurde die sat- zungsgemäße Entlastung des ehemaligen Vorstandes und des einsti- gen Ausschusses für das Jahr 2013 erteilt. Die Kontrollabteilung wies darauf hin, dass das Vorstandskollegium, deren Funktionsperiode knapp ein Jahr vom 11.03.2014 bis 08.04.2015 dauerte, im Hinblick auf deren Entlastung für das Wirtschaftsjahr 2014 sowie Entgegennahme und Genehmigung des Rechenschaftsberichtes und des Rechnungs- abschlusses per 31.12.2014 unter Einbindung der Rechnungsprüfer durch die Vollversammlung noch ausständig ist.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 21 5.3.2 Vorstand Vorstand Der Vorstand besteht aus fünf Mitgliedern (Obmann, Obmann- Stellvertreter, Kassier, Kassier-Stellvertreter und Schriftführer) und wird von der Vollversammlung gewählt, zuletzt geschah dies in der ordentli- chen Vollversammlung vom 09.04.2015. Die Funktionsperiode des Vorstandes beträgt vier Jahre, eine Wiederwahl ist möglich. Der Vor- stand wird vom Obmann, bei Verhinderung von seinem Stellvertreter, ansonsten vom Kassier mündlich einberufen, welche jeweils auch den Vorsitz führen.

Vorsitz in der Nach Einsichtnahme in das von einem Notar verfasste Protokoll der Vollversammlung – vorhin erwähnten Vollversammlung zeigte sich die Kontrollabteilung Empfehlung verwundert, dass in Abwesenheit des neugewählten Obmannes die Wahl des Vereinsvorstandes gemäß der beschlossenen und sämtli- chen anwesenden Vereinsmitgliedern bekannten Tagesordnung er- folgte. Ferner stellte die Kontrollabteilung in diesem Kontext fest, dass nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses das Vorstandsmitglied „Kas- sier“ den Vorsitz der Vollversammlung übernahm und nicht die Stellver- treterin des Obmannes, wie in den aktuellen Vereinsstatuten explizit festgeschrieben, bei Verhinderung des Obmannes dessen Stellvertre- ter und ansonsten der Kassier.

Die Kontrollabteilung empfahl aus diesem Grunde bei der Abhaltung von künftigen Vollversammlungen des Tierschutzvereines für Tirol 1881 diese vereinsrechtlichen Bestimmungen unbedingt zu beachten und einzuhalten.

In Rahmen der Stellungnahme wurde der Kontrollabteilung berichtet, dass die Übernahme der Sitzungsleitung durch den Kassier angesichts seiner einschlägigen Erfahrung als einziges bisheriges Vorstandsmit- glied im Einvernehmen mit der neu gewählten Obmann-Stellvertreterin erfolgte.

Zusammensetzung Die Kontrollabteilung gibt mit nachfolgenden Tabellen einen Überblick der Vorstände über die Zusammensetzung der organschaftlichen Vertreter des Tier- schutzvereines für Tirol 1881, deren Funktionsperiode gemäß stich- tagsbezogenem Auszug aus dem zuständigen Vereinsregister und deren effektive Amtszeit.

Vorstand B Vorstand B

Funktionsperiode 08.05.2010 - 07.05.2014

tatsächliche Amtszeit 08.05.2010 - 11.03.2014

Neuwahl Obmann B Wiederbestellung Stellvertreterin A

Neuwahl Schriftführerin B

Neuwahl Kassier B Neuwahl Kassier-StVin B

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 22 Die gesamten Mitglieder des Vorstandes B wurden am 08.05.2010 neu gewählt, mit Ausnahme der Obmann-Stellvertreterin, die in ihrer frühe- ren Funktion wiederbestätigt wurde. Die vorherige Schriftführerin über- nahm in diesem Kollegium die Funktion der Kassier-StVin.

Vorstand C Vorstand C

Funktionsperiode 11.03.2014 - 10.03.2018

tatsächliche Amtszeit 11.03.2014 - 09.04.2015

Neuwahl Obfrau C

Neuwahl Stellvertreter C

Neuwahl Schriftführer C

Wiederbestellung Kassier B

Neuwahl Kassier-StV C

Der Vorstand C wurde in den Funktionen „Obfrau“, „Schriftführer“ und „Kassier-StV“ neubesetzt. Als Stellvertreter der Obfrau wurde der da- malige Obmann des Vorstandes B gewählt und dem vorherigen Kas- sier wurde weiterhin das Vertrauen ausgesprochen.

Vorstand D Vorstand D

Funktionsperiode 09.04.2015 - 08.04.2019

tatsächliche Amtszeit 09.04.2015 -

Neuwahl Obmann D

Neuwahl Stellvertreterin D Neuwahl Schriftführer D

Wiederbestellung Kassier C

Neuwahl Kassier-StVin D

Der Vorstand C beendet aufgrund persönlicher Differenzen innerhalb des Gremiums seine Leitungstätigkeit frühzeitig und es kam zu Neu- wahlen. Der neue Vorstand D nahm seine Tätigkeit mit 09.04.2015 auf. Zum jetzigen Obmann wurde der vorangegangene Schriftführer C von der Vollversammlung gewählt. Der amtierende Kassier übte diese Funktion schon jeweils im Vorstand B und C aus. Die übrigen organ- schaftlichen Vertreter „Stellvertreterin“, „Schriftführer“ und „Kassier- StVin“ wurden erstmalig gewählt.

Beschlussfähigkeit Der Vorstand tritt nach Bedarf zusammen und ist beschlussfähig, wenn und -fassung – alle seine Mitglieder mündlich eingeladen wurden und mindestens zwei Empfehlungen von ihnen anwesend sind. Der Vorstand fasst seine Beschlüsse mit einfacher Stimmenmehrheit, bei Stimmengleichheit gilt ein Antrag als abgelehnt. Sind nur zwei Vorstandsmitglieder anwesend, so sind die anderen Mitglieder ehest über die Ergebnisse in den Vorstandssitzun- gen zu informieren. Ob jene Vorstandsmitglieder, die an den Sitzungen

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 23 nicht teilgenommen haben, ausreichend über die gefassten Beschlüsse informiert wurden, war der Kontrollabteilung aus den zur Verfügung stehenden Unterlagen nicht ersichtlich.

Um eine im Sinne der Vereinsstatuten ausreichende Information der abwesenden Vorstandsmitglieder über die jeweiligen Ergebnisse in diesen Sitzungen sicherzustellen, empfahl die Kontrollabteilung, die Protokolle der Vorstandssitzungen auch jenen nicht teilgenommenen Mitgliedern künftig nachweislich zu übermitteln.

Ferner regte die Kontrollabteilung in diesem Zusammenhang an zu prüfen, ob zukünftig die Einberufung einer allfälligen Sitzung des Vor- standes samt einer Tagesordnung durch den Obmann aus Gründen einer besseren Nachvollziehbarkeit und erhöhten Transparenz nach- weislich in Schriftform (beispielsweise per Mail) erfolgen soll.

In seiner Stellungnahme teilte der TfT mit, dass den Empfehlungen der Kontrollabteilung bereits entsprochen wurde.

Kompetenzen des Dem Vorstand obliegt die Leitung des Vereines, er ist das Leitungsor- Vorstandes – gan im Sinne des Vereinsgesetzes. In seinen Wirkungsbereich fallen Empfehlung insbesondere folgende Angelegenheiten:

 Einrichtung eines den Anforderungen des Vereines entspre- chenden Rechnungswesens mit laufender Aufzeichnung der Einnahmen und Ausgaben,  Führung eines Vermögensverzeichnisses,  Erstellung des Jahresvoranschlages, des Rechenschaftsberich- tes und des Rechnungsabschlusses,  Vorbereitung und Einberufung der ordentlichen Vollversamm- lung und in bestimmten Fällen auch der außerordentlichen Voll- versammlung,  Information der Vereinsmitglieder über die Vereinstätigkeit, die Vereinsgebarung und den geprüften Rechnungsabschluss,  Verwaltung des Vereinsvermögens,  Aufnahme und Kündigung von Mitarbeitern des Vereines.

Eine besondere Aufgabe des Vorstandes besteht nach Meinung der Kontrollabteilung darin, für jedes Wirtschaftsjahr im Vorhinein einen Wirtschaftsplan (Jahresvoranschlag) zu erstellen und von der Vollver- sammlung genehmigen zu lassen. Diesem statutengemäßen Erforder- nis konnte der seit 09.04.2015 bestellte Vorstand bis zum Prüfungsen- de nicht nachkommen.

In Anlehnung an die Bestimmungen der §§ 11 Abs. 2 lit. c (Verpflich- tung des Vorstandes zur Erstellung eines Jahresvoranschlages) und 10 lit. a (Kompetenz der Vollversammlung zur Beschlussfassung über den Voranschlag) der Vereinsstatuten empfahl die Kontrollabteilung, künftig detaillierte Gesamtbudgets in einer standardisierten Form zu erarbeiten und rechtzeitig vor Beginn des Wirtschaftsjahres durch das zuständige Organ genehmigen zu lassen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 24 Vom TfT wurde in seiner Stellungnahme berichtet, dass der Empfeh- lung der Kontrollabteilung bereits für das Jahr 2017 entsprochen wor- den sei.

Geschäftsordnung des Die Mitglieder des Vorstands führen die laufenden Geschäfte im Rah- Vorstandes – men der ihnen zugewiesenen Aufgabenbereiche und vertreten nach Empfehlungen außen den Tierschutzverein für Tirol 1881 jeweils alleine (Einzelvertre- tungsbefugnis). Eine Geschäftsordnung für den Vorstand, wie sie in den vom 11.03.2014 beschlossenen Vereinsstatuten normiert ist, war bis zum Prüfungszeitpunkt der Kontrollabteilung noch nicht beschlos- sen bzw. in Kraft gesetzt worden.

Die Kontrollabteilung empfahl dem zuständigen organschaftlichen Or- gan des TfT dieser statutengemäßen Verpflichtung umgehend nachzu- kommen und eine dementsprechende Geschäftsordnung, in welcher die Aufgaben und Kompetenzen der einzelnen Mitglieder des Vorstan- des klar und umfassend festgelegt und präzisiert werden, zu installie- ren.

Dazu teilte der TfT mit, dass der Empfehlung der Kontrollabteilung künftig entsprochen werde.

In diesem Zusammenhang regte die Kontrollabteilung ergänzend an zu prüfen, ob eine Abänderung der derzeitigen statutenmäßigen Vertre- tungsregelung, Einzelberechtigung für alle Mitglieder des Vorstandes, auf eine kollektive Vertretung (mindestens zwei Vorstandsmitglieder, beispielsweise Obmann und Kassier), wie bereits für das Innenverhält- nis (Geschäftsführung) in der Vereinssatzung normiert, eine geeignete Maßnahme zum verbesserten Schutz vor Unredlichkeiten und Unvor- sichtigkeiten sowie zur Erhöhung der Sicherheit im Geschäftsverkehr und im Sinne eines Vier-Augen-Prinzips für den Tierschutzverein dar- stellt.

Der diesbezüglichen Stellungnahme war zu entnehmen, dass sich die bestehende statutenmäßige Vertretungsregelung in Form der Einzelbe- rechtigung für den TfT bewährt habe.

5.3.3 Ausschuss Ausschuss Der Ausschuss besteht aus fünf Personen und wird von der Vollver- sammlung gewählt. Der Ausschuss wählt aus seiner Mitte einen Vorsit- zenden, der den Ausschuss auf Antrag des Vorstandes oder nach Er- fordernis zu einer Sitzung einzuberufen hat und dabei jeweils auch den Vorsitz führt. Zu den Sitzungen des Ausschusses ist der Vorstand ein- zuladen. Die Funktionsperiode des Ausschusses beträgt wie die des Vorstandes vier Jahre, wobei eine Wiederwahl möglich ist.

Wahl des Ausschusses Die Kontrollabteilung weist darauf hin, dass auf eine notarielle Protokol- lierung des Wahlvorganges des Vereinsorganes „Ausschuss“ verzichtet sowie auch eine andere Form der entsprechenden Dokumentation des Beschlusses und Angabe des Abstimmungsergebnisses dieses Ta- gesordnungspunktes (Wahl des Ausschusses) unterlassen wurde.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 25 Eine Verifizierung der Wahl des derzeit tätigen Ausschusses im Hin- blick auf die Einhaltung formalrechtlicher Anforderungen im Sinne der Vereinsstatuten und des Vereinsrechtes war der Kontrollabteilung auf Grund der vorigen Ausführungen nicht möglich.

Niederschrift Aus diesem Grund verwies die Kontrollabteilung auf § 11 Abs. 15 der Vollversammlung – Vereinsstatuten, in welchem die Führung der Protokolle der Vollver- Empfehlung sammlung und des Vorstandes durch das zuständige Vorstandsmit- glied „Schriftführer“ festgeschrieben wurde. Nach Dafürhalten der Kon- trollabteilung erfüllen Protokolle insbesondere im Vereinsrecht eine zentrale Funktion mit Beweiskraft, weil sie für die jeweiligen Vereinsor- gane und seinen Mitgliedern einen dokumentierten Nachweis der ge- troffenen Beschlüsse, Entscheidungen und Aussagen nachvollziehbar und transparent in den Versammlungen abbilden.

In diesem Sinne empfahl die Kontrollabteilung jedenfalls die Anferti- gung und Beurkundung einer standardisierten Niederschrift über die Vollversammlung, in welcher zumindest die Beschlüsse und die Ergeb- nisse der Abstimmungen (bspw. Wahl der Ausschussmitglieder) durch den in der Satzung dafür bestimmten Schriftführer zu protokollieren sind.

In seiner Stellungnahme teilte der TfT mit, dass der Empfehlung der Kontrollabteilung künftig entsprochen werde.

Protokollierung der Eine Überprüfung der Ordnungsmäßigkeit der Einberufung des „Aus- Sitzungen des schusses“ und einer statutenkonformen Beschlussfassung durch die Ausschusses – Mitglieder war der Kontrollabteilung für den Prüfzeitraum nicht möglich, Empfehlung da es laut Auskunft des Obmannes des TfT keine schriftlichen Auf- zeichnungen der jeweiligen Sitzungen des Ausschusses gibt. Für die Kontrollabteilung ist es sehr befremdlich, dass weder der Inhalt der Sitzungen des Ausschusses noch deren Beschlüsse in einem Protokoll niedergeschrieben und unterfertigt wurden und somit kein rechtsge- bundener Nachweis der getroffenen Beschlüsse, Entscheidungen und Aussagen des Ausschusses vorliegt.

Die Kontrollabteilung empfahl daher für die Zukunft, bei allen offiziellen Versammlungen und Zusammenkünften, insbesondere bei den Sitzun- gen des Ausschusses, ein Protokoll, das zumindest die wichtigsten Passagen der Sitzung und die Beschlüsse in Wortlaut und mit Angabe des Abstimmungsergebnisses beinhaltet, zu führen und zu beurkun- den.

Im Rahmen des Anhörungsverfahrens gab der TfT bekannt, dass der Empfehlung der Kontrollabteilung seit Dezember 2016 entsprochen werde.

Kompetenzen des Dem Ausschuss obliegt die Vorbereitung der Geschäfte des Tier- Ausschusses – schutzvereines und die Unterstützung des Vorstands bei der internen Empfehlung Geschäftsführung, sowie die Kontrolle des Vorstandes bei den laufen- den Geschäften. Er ist ebenfalls für die Wahrung der Zwecke des Tier- schutzvereines verantwortlich. Nach Einschätzung der Kontrollabtei- lung ist diese derzeitige Formulierung des Aufgabenbereiches des Vereinsorganes „Ausschuss“ in den derzeit gültigen Vereinsstatuten ambivalent zu interpretieren, da der Ausschuss sowohl als Kontrollor- gan als auch als operatives (unterstützendes) Organ tätig sein soll. ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 26 Diese Aufgabendefinition könnte zu eventuellen Interessenskonflikten führen.

Aus diesem Grunde regte die Kontrollabteilung an, eine klare Trennung zwischen diesen beiden Verantwortungsbereichen vorzunehmen und den „Ausschuss“ zukünftig als Aufsichts-(Kontroll)organ bestimmt zu definieren.

Demgegenüber teilte der TfT in seiner Stellungnahme mit, dass eine Neuregelung im Rahmen der in Aussicht genommenen Statutenände- rung im Jahr 2019 eventuell erfolgen werde.

5.3.4 Rechnungsprüfer Wahl der Die Kontrollabteilung wies darauf hin, dass auch in diesem Fall auf eine Rechnungsprüfer notarielle Protokollierung des Wahlvorganges des Vereinsorganes „Rechnungsprüfer“ verzichtet sowie auch eine andere Form der ent- sprechenden Dokumentation des Beschlusses und Angabe des Ab- stimmungsergebnisses dieses Tagesordnungspunktes (Wahl der Rechnungsprüfer) unterlassen wurde.

Eine Verifizierung der Wahl der derzeit tätigen Rechnungsprüfer im Hinblick auf die Einhaltung formalrechtlicher Anforderungen im Sinne der Vereinsstatuten und des Vereinsrechtes war der Kontrollabteilung auf Grund der vorigen Ausführungen nicht möglich.

Niederschrift Die Kontrollabteilung verwies abermals auf § 11 Abs. 15 Vereinsstatu- Vollversammlung – ten des TfT, in welchem die Führung der Protokolle der Vollversamm- Empfehlung lung und des Vorstandes durch das zuständige Vorstandsmitglied „Schriftführer“ festgeschrieben wurde.

In diesem Zusammenhang beanstandete die Kontrollabteilung wieder- holt die fehlende Protokollierung von Beschlüssen und empfahl wie bereits zuvor im Kapitel 5.3.3 Ausschuss niedergeschrieben, jedenfalls die Anfertigung und Beurkundung einer standardisierten Niederschrift durch den in der Satzung dafür bestimmten Schriftführer, in welcher zumindest die Beschlüsse und die Ergebnisse der Abstimmungen zu protokollieren sind.

In ihrer Stellungnahme teilte der TfT mit, dass der Empfehlung der Kontrollabteilung künftig entsprochen werde.

Kompetenzen der Den Rechnungsprüfern obliegt die Prüfung der Finanzgebarung des Rechnungsprüfer – Tierschutzvereines im Hinblick auf die Ordnungsmäßigkeit der Rech- Empfehlung nungslegung und die statutengemäße Verwendung der Mittel. Sie ha- ben dem Vereinsvorstand über das Ergebnis ihrer Prüfung zu berich- ten. Nach § 21 Abs. 2 des Vereinsgesetzes müssen die Rechnungs- prüfer ihrer Verpflichtung innerhalb von vier Monaten ab Erstellung der Einnahmen- und Ausgabenrechnung nachkommen. Hierzu wird ange- merkt, dass die Prüfberichte betreffend den Jahresabschluss 2015 und 2014 (erst) zum 16.11.2016 bzw. 25.11.2015 erstellt worden sind. Aus diesem Grund bemängelte die Kontrollabteilung für beide Wirtschafts- jahre eine säumige Berichtserstellung und Informationspflicht an den Vorstand des TfT.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 27 Die Kontrollabteilung empfahl daher, künftig mehr Augenmerk auf die- se verpflichtende vereinsrechtliche Rechnungslegungsfrist zu legen.

In seiner Stellungnahme teilte der TfT dazu mit, dass der Empfehlung der Kontrollabteilung künftig entsprochen werde.

5.3.5 Schiedsgericht Kompetenzen des Zur Schlichtung von allen aus dem Vereinsverhältnis entstehenden Schiedsgerichtes Streitigkeiten ist das vereinsinterne Schiedsgericht zu berufen. Dieses Organ muss sich im Bedarfsfall aus drei ordentlichen Vereinsmitglie- dern zusammensetzen. Das Schiedsgericht fällt seine Entscheidung bei Anwesenheit aller seiner Mitglieder mit einfacher Stimmenmehrheit.

5.4 Geschäftsführer Bestellung Zur Unterstützung bei der Führung der täglichen Geschäfte des Tier- schutzvereines hat der Vorstand einen Geschäftsführer zu bestellen. Dieser ist gegenüber dem Vorstand weisungsgebunden.

Geschäftsordnung – Die Aufgabenbereiche und Befugnisse des Geschäftsführers sind vom Empfehlung Vorstand schriftlich gemäß Vereinsstatuten festzulegen. Im Rahmen ihrer Recherchen stellte die Kontrollabteilung fest, dass für den Ge- schäftsführer weder eine Geschäftsordnung noch eine verbindliche Festlegung seines Tätigkeits- und Verantwortungsbereiches sowie eine Geschäftsordnung in Schriftform vom aktuellen Vorstand des TfT be- schlossen wurden.

Die Kontrollabteilung empfahl, diesen formalrechtlichen Akt ehestmög- lich nachzuholen.

Im Anhörungsverfahren sagte der TfT zu, der Anregung der Kontrollab- teilung in Zukunft zu entsprechen.

6 Betriebswirtschaftliche Kennzahlen Kennzahlen Mit Hilfe ausgewählter betriebswirtschaftlicher Kennzahlen wurde an- hand der vom Tierschutzverein zur Verfügung gestellten Jahresab- schlüsse für die Kalenderjahre 2015 und 2014 die Vermögensstruktur, die Kapitalstruktur und die Liquidität des in Rede stehenden Vereines dargestellt.

6.1 Vermögenslage TfT Anlagenintensität Die Vermögensstruktur des Tierschutzvereins für Tirol 1881 war durch eine hohe Anlagenintensität (2015: ca. 83,1 %) geprägt. Im Jahr 2014 hat die Anlagenintensität rd. 75,0 % betragen. Sie ist v.a. auf den im Kalenderjahr 2013 in Betrieb genommenen Zubau „Kleintierhaus“ und „Haus der Tierfreunde - Seminarhaus“ zurückzuführen.

Anlagendeckungs- Im Zusammenhang mit der Vermögensstruktur hat die Kontrollabtei- grade lung angemerkt, dass zum Bilanzstichtag 31.12.2015 bzw. 31.12.2014 beinahe zwei Drittel bzw. rd. drei Viertel des Anlagevermögens durch Eigenkapital gedeckt waren (Anlagendeckungsgrad I). Die Ergebnisse des Anlagendeckungsgrades II zeigten infolge der Unterschreitung des Wertes von 100,0 %, dass Teile des Anlagevermögens auch mit kurz- fristigem Fremdkapital finanziert wurden. ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 28

6.2 Finanzlage TfT Eigenkapitalquote Bei der Berechnung der Eigenkapitalquote für die beiden Geschäftsjah- re wies die Kontrollabteilung ausdrücklich darauf hin, dass die in der Bilanz als Passivposten ausgewiesenen „Investitionszuschüsse“ zum Eigenkapital addiert und dann in Relation zum Gesamtkapital gesetzt wurden. Das Ergebnis dieser Rechnung betrug sohin rd. 80,7 % für das Jahr 2015 und rd. 84,2 % für das Vergleichsjahr 2014.

Fremdkapitalquote Die Fremdkapitalquote erhöhte sich im Wirtschaftsjahr 2015 gegenüber dem Vorjahr um etwa 3,5 Prozentpunkte und betrug gemäß den Be- rechnungen der Kontrollabteilung ca. 19,3 %. Dieser Umstand ist ei- nerseits auf den erwirtschafteten Jahresverlust im Geschäftsjahr 2015 und andererseits auf den Anstieg des Fremdkapitals zurückzuführen.

Liquiditätsgrade Bei der Liquidität 1. Grades werden die flüssigen Mittel und die kurzfris- tigen Verbindlichkeiten ins Verhältnis gesetzt. Für die beiden Vereins- jahre errechnete sich einerseits ein Wert von rd. 96,6 % (2015) und andererseits ein Prozentsatz von ca. 188,8 % (2014). Die Liquidität 2. Grades betrug zum jeweiligen Bilanzstichtag für die Kalenderjahre 2015 bzw. 2014 zwischen gerundet 97,2 % und 191,7 % und war somit in beiden Wirtschaftsjahren als ausreichend zu erachten, da der Quoti- ent den Wert von 100,0 % beinahe erreichte bzw. deutlich übertraf. Die Liquidität 3. Grades ist als ausreichend zu erachten, auch wenn sich der diesbezügliche Wert des Jahres 2015 auf einen Wert von rd. 117,5 % gegenüber dem Vorjahr von ca. 215,5 % verringerte.

Working Capital Für die beiden Wirtschaftsjahre 2015 und 2014 ergab sich für den Tier- schutzverein für Tirol 1881 jeweils ein von der Kontrollabteilung er- rechneter Überschuss in Höhe von rd. € 80,4 Tsd. und € 475,8 Tsd. des kurzfristig gebundenen Umlaufvermögens über die kurzfristigen Verbindlichkeiten.

Bankkonten und Die Kontrollabteilung hat eine Überprüfung der Salden der jeweiligen Sparbücher – Bankkonten anhand der Kontoauszüge und Sparbücher zum Stichtag Empfehlung 31.12.2015 in den Räumlichkeiten des Tierheimes Innsbruck - Mentl- berg vorgenommen. Die Verifizierung der Kontostände zum 31.12.2015 der einzelnen Bankkonten ergab keinen Anlass für Beanstandungen.

Der Guthabenstand eines aus einer Verlassenschaft aus dem Jahr 2014 übertragenen Sparbuches in Höhe von € 1.004,25 war für die Kontrollabteilung hingegen nicht nachvollziehbar, da weder eine physi- sche Übergabe dieser Urkunde noch eine andere Dokumentation die- ses Sparbuchstandes zum 31.12.2015 durch den Tierschutzverein für Tirol 1881 erfolgte.

In diesem Zusammenhang regte die Kontrollabteilung an, künftig für eine ausreichende und geeignete Dokumentation und Aufbewahrung allfälliger Sparbücher analog den Bestimmungen der Bundesabgaben- ordnung (BAO) zu sorgen.

Dazu erklärte der TfT im Rahmen des Anhörungsverfahrens, dass das gegenständlich Sparbuch als Originaldokument im Zuge der Auflösung bei der Bank verblieben sei.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 29 Den Nachweis über die ausgewiesene Gutschrift zum 31.12.2015 in Höhe von € 1.000,00 eines weiteren Sparbuches, welches vorerst nicht auffindbar war, erbrachte der Verein zu einem späteren Zeitpunkt.

7 Jahresrechnung 2015 und 2014 Jahresergebnis Für das Wirtschaftsjahr 2015 wies der TfT in seiner Gewinn- und Ver- lustrechnung einen Jahresverlust von € 343.113,65 aus. Im Vergleich dazu erwirtschaftete der Verein im vorangegangenen Geschäftsjahr einen Jahresgewinn von € 85.736,03.

Die negative Entwicklung des Jahresergebnisses in Höhe von rd. € 428,8 Tsd. war im Wesentlichen auf die im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr lukrierten Mindererträge im Zusammenhang mit Vermö- genserwerben (insbesondere Erbschaften) zurückzuführen. Konnten im Jahr 2014 insgesamt rd. € 1.024,1 Tsd. Erträge aus Verlassenschaften vereinnahmt werden, so beliefen sich die Erlöse aus diesem Titel im Jahr 2015 auf rd. € 60,5 Tsd.

Aufwendungen Im Geschäftsjahr 2015 sind Gesamtaufwendungen in Höhe von rd. € 1.510,5 Tsd. getätigt worden, was im Vergleich zum Jahr 2014 eine Zunahme um € 30,4 Tsd. oder rd. 2,1 % bedeutet. Unter Außerachtlas- sung des Personalaufwandes belief sich der Sachaufwand 2015 auf € 797,8 Tsd., dieser verringerte sich gegenüber dem Jahr 2014 um rd. € 19,4 Tsd. oder rd. 2,4 %.

7.1 Erträge Erträge Im Wirtschaftsjahr 2015 haben sich die Einnahmen des TfT im Ver- gleich zum Vorjahr um 42,7 % auf € 1.087,2 Tsd. verringert . Hauptver- antwortlich für diesen Rückgang waren die Mindereinnahmen bei den Spenden und sonstigen Vermögenserwerben (insbesondere Verlas- senschaften, Legate etc.). Im Konnex damit musste der TfT im Ver- gleich zum Vorjahr im Wirtschaftsjahr 2015 Ertragseinbrüche um € 975,3 Tsd. oder 67,6 % in Kauf nehmen.

7.1.1 Spenden und sonstige Vermögenserwerbe Spenden und sonstige Die Ertragsposition Spenden und sonstige Vermögenserwerbe setzt Vermögenserwerbe sich aus mehreren Erlösarten, wie Erlöse Pensionstiere, Patenschaften und Spenden (Verein), Sponsoring, Verlassenschaften und Vermächt- nisse, Erlöse gewidmete Spenden und Erlöse Projekt Oase Samtpfoten zusammen. Haben die Einnahmen aus den Spenden und sonstigen Vermögenserwerben im Jahr 2014 noch rd. € 1.441,9 Tsd. betragen, so verringerten sich diese Erträge im Jahr 2015 auf rd. € 466,6 Tsd.

7.1.1.1 Erlöse Pensionstiere Tagsatz Pensionstiere Für die vorübergehende Verwahrung und Betreuung von Tieren, deren Besitzer sich auf Urlaub oder im Krankenhaus befinden, stellte der TfT den Tierhaltern nach Tierart definierte Tagsätze in unterschiedlicher Höhe in Rechnung.

So verrechnete der Verein für die Verwahrung und Betreuung von Hunden einen Tagsatz von € 13,00, für die veterinärmedizinische Be- treuung/Pflege/Quarantäne einen Tarif von € 25,00 und für (Hun- de)Spezialfutter € 5,00 pro Tag. Bei Katzen belief sich der Tagsatz auf ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 30 € 9,00, der Tagsatz-Quarantäne (inkl. Medikamente) auf € 12,00 und der Tagsatz-Krankenstation (inkl. Medikamente) auf € 14,00. Die Kos- ten für die Verwahrung und Betreuung von Hasen, Hamstern, Mäusen und Ratten betrugen € 5,00, von jedem weiteren Tier € 1,00, von Pa- pageien € 17,00, von Kleinvögeln € 10,00 und Schildkröten sowie Geckos € 15,00 pro Tag.

Die Gesamtkosten für eine tierärztliche Behandlung von Hunden (Ent- wurmung, Flohbehandlung, Chipen, Registrieren, Impfen etc.) liegen zwischen € 165,00 und € 385,00 (inkl. Kosten für die Kastration eines aggressiven Rüdens von € 220,00). Jene für die tierärztliche Behand- lung einer Katze (Entwurmungen, Milben- und Flohbehandlung, Imp- fungen, Kastration u.a.m.) sind mit € 125,00 für einen Kater und € 165,00 für eine Kätzin veranschlagt.

Einnahmen Unter dieser Ertragsposition wurden im Jahr 2015 Einnahmen in Höhe Pensionstiere von rd. € 4,6 Tsd. (2014: € 11,8 Tsd.) ausgewiesen.

7.1.1.2 Erlöse Spenden (Verein) Schutzgebühr In den Erlösen Spenden (Verein) in Höhe von € 360.096,78 (Jahr 2015) und € 404.777,57 (Jahr 2014) waren einerseits freiwillige Zu- wendungen und anderseits Einnahmen aus der Weitergabe von Tieren an Dritte enthalten.

Die vom TfT für die Übernahme von Hunden und Katzen den neuen Tierhaltern unterbreitete Schutzgebühr war im Jahr 2015 mit einer Hö- he von € 250,00 bzw. € 90,00 festgesetzt. Die Entscheidung betreffend die Einhebung einer Schutzgebühr lag im Ermessen des TfT und wur- de in den Prüfungsjahren v.a. bei sozial schwachen Familien oder allzu langer Verweildauer des Tieres im THM von deren Bezahlung abgese- hen.

7.1.1.3 Verlassenschaften und Vermächtnisse Schenkungen, Die Ertragsposition Verlassenschaften und Vermächtnisse setzte sich Vermögensüber- aus durch Einantwortung erworbenes (Teil-)Vermögen mehrerer Erb- tragungen lasser zusammen und verringerten sich die diesbezüglichen Erträge im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr um € 963.626,09 auf € 60.511,42.

Das Ausbleiben von Schenkungen und Vermögensübertragungen im Jahr 2015 war im Wesentlichen dafür ausschlaggebend, dass das be- treffende Wirtschaftsjahr mit einem „nicht unerheblichen Verlust“ abge- schlossen werden musste.

7.1.2 Öffentliche Zuschüsse Öffentliche Zuschüsse Die Vereinseinnahmen aus Zuschüssen erfuhren im Zeitraum von 2014 (rd. € 302,0 Tsd.) bis 2016 (rd. € 560,4 Tsd.) eine ständige Zunahme und konnte der TfT im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr Mehrein- nahmen in Höhe von rd. € 75,2 Tsd. oder rd. 15,5 % verbuchen. Im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2014 verzeichnete der Tierschutzverein im Jahr 2015 Mehreinnahmen von € 183,2 Tsd. oder 60,7 %.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 31 Städtische Zuschüsse Im Rahmen ihrer Einschau führte die Kontrollabteilung eine Prüfung der städtischen Zahlungsflüsse sowie deren rechtliche Grundlagen durch. Der Zeitraum der Prüfung erstreckte sich auf die Geschäftsjahre 2000 bis 2016.

Der Nachvollzug der Subventionsabwicklung erwies sich in all den ge- prüften Jahren als überaus schwierig und zeitaufwändig. Dies war in dem meist unvollständigen Nachweis sowie in dem Umstand begrün- det, dass aufgrund der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist der ein oder andere Subventionsakt aus den Archivbeständen der Stadt Innsbruck fast zur Gänze ausgeschieden worden ist.

Höhe der GR-Beschluss Jahr Verwendung Förderung vom 2018 150.000,00 Jahressubvention 01.12.2016 2017 150.000,00 Jahressubvention 01.12.2016 2016 150.000,00 Jahressubvention 16.07.2015 2015 125.000,00 Jahressubvention 16.07.2015 2014 82.000,00 Jahressubvention 10.07.2014 80.000,00 Jahressubvention 21.03.2013 2013 50.000,00 Ausbau Tierheim Mentlberg 16.01.2014 50.000,00 Ausbau Tierheim Mentlberg 13.06.2013 78.000,00 Jahressubvention 23.02.2012 2012 250.000,00 Ausbau Tierheim Mentlberg 11.10.2012 2011 75.675,00 Jahressubvention 24.02.2011 2010 75.000,00 Jahressubvention 25.03.2010 2009 74.247,13 Jahressubvention 25.01.2007 71.913,95 Jahressubvention 25.01.2007 2008 10.000,00 Sondersubvention 29.01.2009 55.000,00 Jahressubvention 25.01.2007 2007 Erschließungs- und 19.800,00 Gehsteigbeitrag 2003 30.000,00 Jahressubvention 23.02.2006 2006 10.000,00 Verlustabdeckung 2006 30.03.2006 20.000,00 Vorauszahlung 2007

2005 30.000,00 Jahressubvention 03.12.2004 44.000,00 Jahressubvention 05.12.2003 2004 16.500,00 Errichtung Kanalanschluss

29.000,00 Jahressubvention 19.12.2002 2003 Umwandlung Darlehen 21.801,85 29.01.2003 in Subvention 2002 29.000,00 Jahressubvention 25.04.2002 29.069,13 Jahressubvention 2001 254.354,92 Umbau Tierheim Mentlberg 01.12.2000 21.801,85 Jahressubvention 18.05.2000 2000 14.534,57 Sondersubvention 29.06.2000

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 32

Werden die beiden monetären Unterstützungen für die Jahre 2017 und 2018 den seit dem Jahr 2000 getätigten Auszahlungen hinzugerechnet, so beläuft sich die Förderung der Stadt Innsbruck für tierfreundliche Haltungssysteme bzw. Anliegen des Tierschutzes auf einen Betrag von insgesamt rd. € 2.096,7 Tsd..

Umwandlung Darlehen Mit Beschluss des GR vom 19.07.2001, Zl. IV-5680/2001, ist dem TfT in Subvention zur Fortzahlung der Gehälter ein zinsenfreies Darlehen von € 21.801,85 (ATS 300,0 Tsd.) gewährt worden. Jedoch sicherte der damalige Bürgermeister im Zuge seiner Ansprache anlässlich der Wie- dereröffnung des THM am 06.10.2001 (drei Monate später) die Um- wandlung des Darlehens in eine Subvention zu.

Schließlich haben die Mitglieder des GR in ihrer Sitzung vom 29.01.2003 den Beschluss gefasst, das in Rede stehende Darlehen aus dem Jahr 2001 über € 21.801,85 (nachträglich) in eine nicht rück- zahlbare Subvention zu berichtigen.

Errichtung Im Zusammenhang mit den Kosten für die Planung und Realisierung Kanalanschluss des Hausanschlusskanals des THM gewährte die Stadt Innsbruck eine Förderung in Höhe von insgesamt € 16,5 Tsd. Dabei wurde der Betrag im I. Quartal des Jahres 2004 an die für das Projekt verantwortliche Gesellschaft ausbezahlt. Die Zusage hinsichtlich der Übernahme von Teilkosten des Projektes „Errichtung Kanalanschluss“ ging aus einem Schreiben des Büros der Bürgermeisterin vom 24.09.2003 hervor. Eine Zustimmung des GR in dieser Angelegenheit war aus den vorgelegten Prüfungsunterlagen nicht ersichtlich.

Vorauszahlung 2007 Recherchen der Kontrollabteilung das Jahr 2006 betreffend haben er- geben, dass dem TfT eine Zuwendung in Höhe von € 20,0 Tsd. als „Vorauszahlung 2007 lt. vertragl. Verpflichtung“ ausbezahlt worden ist. Ein diesbezüglicher Beschluss des GR war nicht aktenkundig.

Erschließungs- und Darüber hinaus zeigte die Einschau, dass im Jahr 2003 dem Ansuchen Gehsteigbeitrag 2003 des TfT um Ratenzahlung der vorgeschriebenen Anliegerabgaben in Höhe von insgesamt rd. € 26,5 Tsd. stattgegeben worden ist.

Hierbei handelt es sich um die Vorschreibung eines Erschließungs- und Gehsteigbeitrages in Höhe von rd. € 18,3 Tsd. bzw. € 8,2 Tsd. im Zusammenhang mit dem Umbau und der Sanierung sowie Aufsto- ckung des THM. Zum 31.01.2007 war aus dieser Forderung noch ein Betrag von insgesamt rd. € 19,9 Tsd. ausständig. Die noch offene For- derung wurde kompensiert und hat die Stadt Innsbruck den Verein mit einem Betrag von rd. € 19,8 Tsd. indirekt subventioniert. Auch in die- sem Fall war in den zur Verfügung gestellten Unterlagen kein Be- schluss des diesbezüglich verantwortlichen Organs der Stadt Innsbruck enthalten.

Verwendungsnachweis Der wirtschaftliche Bestand des TfT wurde bzw. wird zu einem be- Subention 2015 trächtlichen Teil durch Subventionsgelder von öffentlich-rechtlichen Körperschaften Stadt Innsbruck und Land Tirol sowie der Interessens- vertretung der Tiroler Gemeinden, dem Tiroler Gemeindeverband,

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 33 sichergestellt, welche auch die finanzielle Voraussetzung für die Durch- führung notwendiger Investitionen und Instandhaltungen bilden. Neben den Kapitalgebern aus dem öffentlichen Sektor stellen aber auch die Kapitalgeber des privaten Sektors (Mitglieder, Spender, Erblasser u.a.m.) monetäre Mittel zur Verfügung.

Unter Berücksichtigung auf die Verpflichtung gemäß TSchG – nach Maßgabe budgetärer Möglichkeiten – tierfreundliche Haltungssysteme, wissenschaftliche Tierschutzforschungen und Anliegen des Tierschut- zes zu fördern sowie mit Bedachtnahme auf die jährlichen durchschnitt- lichen Aufwendungen des TfT und den annuell anrechenbaren Ein- nahmen (Deckungsbeitrag Land Tirol, Mitgliedsbeiträge und Spenden), erschien der Kontrollabteilung die zuletzt im Jahr 2016 durchgeführte Erhöhung der städtischen Jahressubvention auf € 150,0 Tsd. als an- gemessen.

Darüber hinaus belegte das im Jahr 2015 vom TfT ausgewiesene Er- gebnis der Jahresrechnung (Jahresverlust von rd. € 343,1 Tsd.) nach- weislich, dass der für dieses Jahr zur Verfügung gestellte Förderbeitrag von € 125,0 Tsd. jedenfalls angebracht war.

Abschließend merkt die Kontrollabteilung an, dass der TfT mehrfach seiner vertraglich auferlegten Verpflichtung hinsichtlich der Übermitt- lung jährlicher Auflistungen über die im THM aufgenommenen Tiere (Abgabe- und Fundtiere sowie behördlich beschlagnahmte und abge- nommene Tiere) sowie deren jeweiliger Verweildauer verspätet oder gar nicht nachgekommen ist und infolgedessen einige im Referat Sub- ventionen und Liegenschaftsbewertungen der MA IV aufbewahrten Subventionsakten unvollständig waren.

Dem Referat wurde daher empfohlen, um die Einhaltung vertraglicher Verpflichtungen und um eine der Geschäftsordnung des Magistrates der Landeshauptstadt Innsbruck (MGO) entsprechende, umfassende Aktenverwaltung bemüht zu sein.

Dazu merkt die MA IV im Zuge ihrer Stellungnahme an, dass die Emp- fehlung der Kontrollabteilung aufgegriffen bzw. diese als selbstver- ständlich angesehen werde.

7.2 Aufwendungen Betriebsaufwand Der Betriebsaufwand des Tierschutzvereines für Tirol 1881 betrug zum Stichtag 31.12.2015 insgesamt € 1.479.132,90 und hat sich gegenüber dem Vorjahr um einen geringfügigen Betrag von € 10.783,89 bzw. rd. 0,7 % erhöht. Diese Erhöhung resultiert u.a. aus den Steigerungen bei den Aufwandspositionen „Aufwendungen für bezogene Leistungen“ im Ausmaß von € 9.252,50 bzw. 4,8 % und beim „Personalaufwand“ in Höhe von € 30.170,57 oder 4,6 % sowie bei den „Abschreibungen“ von € 9.554,21 (5,6 %). Einsparungen erzielte der TfT hingegen beim „Ma- terialaufwand“ und „sonstige betriebliche Aufwendungen“ in Höhe von € 6.454,50 und € 31.738,89.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 34 7.2.1 Aufwendungen für bezogene Leistungen Aufwendungen für In der Gewinn- und Verlustrechnung des Tierschutzvereines für das bezogene Leistungen Wirtschaftsjahr 2014 sind unter der Position „Aufwendungen für bezo- im Jahresvergleich gene Leistungen“ mehrere unterschiedliche Arten von Aufwendungen aufgelistet (Fremdleistungen, Tierbetreuung, Tierarztkosten udgl.) und diese betrugen insgesamt € 191.110,30. Im Folgejahr tätigte der Verein um € 9.252,50 bzw. 4,8 % höhere Ausgaben, wobei diese Steigerung ausschließlich auf die Aufwandskategorie Tierarztkosten zurückzufüh- ren ist.

Offene Tierarztkosten Der nominell größte einzelne Gläubiger des Tierschutzvereines ist je- des THM – ner Tierarzt, der im Tierheim Innsbruck - Mentlberg alle Tiere bei deren Empfehlung Aufnahme veterinärmedizinisch untersucht und falls erforderlich be- handelt und verpflegt sowie auch die erforderlichen Abschlussuntersu- chungen vor jeder Tiervermittlung an private Tierfreunde durchführt. In den Büchern des Tierschutzvereines scheinen zum Stichtag 31.12.2015 offene tierärztliche Verbindlichkeiten von € 54.880,00 (Vor- jahr: € 106.480,00) auf, das entspricht einen prozentuellen Anteil an den gesamten offenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistun- gen des TfT von ca. 41,9 % (Vorjahr: 70,5 %).

Die Kontrollabteilung hat anhand der vom Tierarzt erstellten Honorar- noten vom 04.06.2012 bzw. 15.12.2014 sowie eines handschriftlichen Nachtrages vom 31.12.2012 und den darauf geleisteten Zahlungen durch den Tierschutzverein für Tirol 1881 eine stichprobenartige Nach- berechnung des zum Stichtag 31.12.2014 offenen Verbindlichkeitsbe- trages in Höhe von € 106.480,00 durchgeführt. Im Rahmen dieses Nachvollzuges stellte die Kontrollabteilung eine Abweichung zugunsten des Tierarztes in Höhe von € 7.392,00 gegenüber dem bilanziellen Ausweis des TfT zum 31.12.2014 fest.

Nach Einschätzung der Kontrollabteilung wäre es durchaus überle- genswert, eine nachträgliche Verifizierung im Hinblick auf die Verrech- nung der einzelnen tierärztlichen Pauschalleistungen aus den unter- schiedlichen Leistungszeiträumen und den zugebilligten Rabattierun- gen sowie den darauf geleisteten Zahlungen vorzunehmen, um einen ordnungsgemäßen Ausweis in den Geschäftsbüchern des TfT zu ge- währleisten.

Im Rahmen des Anhörungsverfahren sicherte der TfT die Entspre- chung dieser Anregung zu.

7.2.2 Personalaufwand Personalaufwand im Im Vordergrund der Aufwandsseite steht der Personalaufwand, welcher Jahresvergleich sowohl im Kalenderjahr 2015 (€ 681,3 Tsd.) als auch im Jahr 2014 (€ 651,1 Tsd.) mit rd. 46,1 % bzw. 44,4 % des Betriebsaufwandes die größte Ausgabenpost des Tierschutzvereines darstellt.

Personalstand im Zum Stichtag 31.12.2015 waren beim Tierschutzverein für Tirol 1881 Jahresvergleich insgesamt 26 Arbeitnehmer, davon drei männliche Mitarbeiter beschäf- tigt. Umgelegt auf das zeitliche Ausmaß ihrer Beschäftigung entsprach dies rd. 23,9 Vollbeschäftigten. Im Jahresvergleich kam es gegenüber

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 35 dem Vorjahr sowohl bei der Anzahl der Arbeitnehmer als auch beim Vollzeitäquivalent zu einer Reduktion. Zum Stichtag 31.12.2014 waren sohin gesamt 29 Mitarbeiter bzw. 25,7 Vollzeit-Arbeitskräfte im Verein tätig.

Evaluierung der Die bestehenden vereinsinternen Gehalts- und Lohnregelungen wur- Gehalts- und Lohn- den im Kalenderjahr 2014 überarbeitet und neu konzipiert. Infolgedes- regelungen sowie des sen definierte der Vorstand einen Grundlohn auf Basis einer 40 Stun- Zulagenkatalogs den Woche sowie einen Zulagenkatalog für die Belegschaft des Tier- schutzvereines. In diesem ausgearbeiteten Katalog wurde eine Funk- tionszulage für die Leitungsorgane der Tierheime Wörgl und Reutte sowie des Katzenheimes Schwaz mit einem Betrag von € 100,00 und für das Tierheim Innsbruck - Mentlberg mit einem erhöhten Betrag von € 140,00 festgesetzt. Für jene im THM beschäftigte Mitarbeiter, die eine Abteilung (beispielsweise Hunde, Katzen, Kleintiere und Wildtiere) leiten, wurde eine Leitungszulage in Höhe von € 70,00 festgesetzt. In den beiden Tierheimen Innsbruck - Mentlberg und Wörgl wird eine Ent- schädigung im Ausmaß von € 192,50 und € 80,00 für die Übernahme von Rufbereitschaft bezahlt. Ferner wurden vom Tierschutzverein seit mehreren Jahren keine systematischen laufenden Erhöhungen der Entgelte der Bediensteten vorgenommen. Aus diesem Grunde fasste der amtierende Vorstand den einstimmigen Beschluss, die Löhne und Gehälter mit 01.07.2015 anzupassen.

7.2.3 Sonstige betriebliche Aufwendungen Werbeaufwendungen Aus den sonstigen betrieblichen Aufwendungen hat die Kontrollabtei- im Jahresvergleich lung die Aufwandsposition Werbeaufwendungen einer näheren Ein- schau unterzogen. Die Werbeaufwendungen des Tierschutzvereines für Tirol 1881 haben sich im Vergleichszeitraum 2015 (rd. € 108,1 Tsd.) und 2014 (ca. € 87,4 Tsd.) um beinahe € 20,7 Tsd. bzw. 23,8 % ge- genüber dem Vorjahr erhöht.

7.2.3.1 Inserate und Prospekte Projekt „Oase für Im Geschäftsjahr 2015 wurden erstmalig Aufwendungen für Inserate Samtpfoten“ und Prospekte in Höhe von € 14.246,18 getätigt.

Der Tierschutzverein hat aus gegebenen Anlassfall die anstehende und notwendige Umgestaltung des ehemaligen Kleintiersaales im Stammhaus des THM in fünf speziell auf die Bedürfnisse der Katzen abgestimmte Zimmer (Projekt „Oase für Samtpfoten“) ins Leben geru- fen. So wurde mit einstimmigen Beschluss des Vorstandes vom 20.08.2015 ein externer Berater zur Vorbereitung und Bewerbung des ersten projektbezogenen Spendenmailing beschlossen. Für die Pro- duktion des Folders „Eine Oase für Samtpfoten“ wurden rd. € 10,0 Tsd. und für den Postversand ca. € 4,3 Tsd., in Summe € 14,3 Tsd. veraus- gabt. Im Jahr 2016 wurden dann die erforderlichen Umbauarbeiten im Obergeschoss des Tierheimes Mentlberg, wie Neuverlegung von Bö- den, Aufstellung von Trennwänden, Montage von Türen und Netzen, Malerarbeiten u.v.m. durchgeführt und ein vorläufiger Betrag von € 32,8 Tsd. verausgabt. Der Gesamtaufwand betrug sohin gemäß Fi- nanzbuchhaltung zum Stichtag 31.12.2016 insgesamt € 47,1 Tsd., da- von wurden rd. 30,3 % für Marketing- und Werbemaßnahmen aufge- wendet. Nach Einsichtnahme in das entsprechende zweckgewidmete Erlöskonto für das diesbezügliche Projekt „Eine Oase für Samtpfoten“

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 36 erkannte die Kontrollabteilung, dass im Kalenderjahr 2015 rd. € 42,7 Tsd. und im Jahr 2016 voraussichtlich € 22,1 Tsd., sohin gesamt € 64,8 Tsd. an Spendengelder erzielt worden sind. Davon hat eine einzelne Privatperson eine großzügige Zuwendung in Höhe von € 20,0 Tsd. an den Tierschutzverein für Tirol 1881 überwiesen. Der Tierschutzverein hat sohin rd. 22,0 % der gesammelten Geldspenden bzw. beinahe je- den fünften Euro für die Öffentlichkeitsarbeit (Inserate und Prospekte) des in Rede stehenden Projektes aufgewendet.

7.2.3.2 Tierschutzkurier Aufwand Vereinszeit- Die größte nominelle Aufwandsposition bei den Werbeaufwendungen schrift „Tierschutzkurier“ stellt die offizielle Vereinszeitschrift „Tierschutzkurier“ des Tierschutz- im Jahresvergleich vereines dar, die seit 1989 in sechs Ausgaben pro Vereinsjahr er- scheint. So wurden im Kalenderjahr 2014 rd. € 70,7 Tsd. und im Jahr darauf ca. € 77,9 Tsd. verausgabt, das entspricht einem prozentuellen Anteil an den gesamten getätigten Werbeaufwendungen von 80,9 % bzw. 72,0 %.

Kostenaufteilung Der Aufwand für den Druck und Versand der Tierschutznachrichten im Jahr 2014 stellt einen wesentlichen Kostenfaktor für den Tierschutzverein dar. So errechnen sich im Vereinsjahr 2014 durchschnittliche Aufwendungen (Druckkosten, Portogebühren, Zahlscheine) pro Ausgabe des Tier- schutzkuriers von pauschal € 11,8 Tsd. bei einer mittleren Auflage von 22.500 Stück. Hierbei verteilen sich die Gesamtkosten des Tierschutz- kuriers anteilsmäßig auf den Druck (48,9 %), auf Portogebühren (47,5 %) und auf Zahlscheine (3,6 %).

Kostenaufteilung Im Vereinsjahr 2015 errechneten sich durchschnittliche Aufwendungen im Jahr 2015 (Druckkosten, Portogebühren, Grafik und Illustration) pro Ausgabe des Tierschutzkuriers von pauschal ca. € 13,0 Tsd. bei einer gleichbleiben- den Auflage von 22.500 Stück. In diesem Jahr verteilten sich die Ge- samtkosten des Tierschutzkuriers prozentuell auf den Druck (50,2 %), auf Portogebühren (44,8 %) und auf Grafik und Illustration (5,0 %).

Neues Offert für den In diesem Zusammenhang merkte die Kontrollabteilung an, dass im Druck des Geschäftsjahr 2015 der damalige Geschäftsführer des TfT ein neues „Tierschutzkuriers“ Offert für die Reproduktion des Tierschutzkuriers samt personalisiertem Zahlscheindruck beim bereits bestehenden Vertragspartner (Druckerei) einholte, um in Zukunft eine automatisierte Verbuchung von Spenden und Jahresbeiträgen vornehmen zu können. Der derzeitige Vorstand hat in seiner Sitzung vom 13.05.2015 diesem Angebot in Höhe von € 6.897,00 pro Ausgabe des Tierschutzkuriers, das einer Steigerung gegenüber dem bisherigen Druckauftrag von rd. 17,0 % bzw. rd. € 1,0 Tsd. entspricht, zugestimmt. Mit der Ausgabe des Tierschutzku- riers Nr. 04/2015 wurden erstmalig gemäß dem obigen Angebot die beigefügten Zahlscheine individualisiert sowie eine Reduzierung des Gesamtinhaltes von 28 auf 24 Seiten pro Ausgabe durchgeführt. Der Intervall der Veröffentlichung der Vereinszeitschrift blieb weiterhin bei sechs Ausgaben pro Vereinsjahr.

Versand des Der vom TfT bekannt gegebene Mitgliederstand betrug zum Stichtag „Tierschutzkuriers“ – 31.12.2015 insgesamt 21.507 Personen, davon haben lediglich rd. Empfehlungen 6.011 Personen (ca. 28,0 %) ihren statutenkonformen Jahresbeitrag in Höhe von € 10,00 bzw. € 5,00 für Jugendliche an den Tierschutzverein pflichtgetreu geleistet. Die Herausgabe des Tierschutzkuriers kostete ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 37 dem Tierschutzverein für das Kalenderjahr 2015 insgesamt ca. € 77,9 Tsd. Nach erhaltener Auskunft erhält jedes in der vereinseigenen Stammdatenbank registrierte Mitglied unabhängig von der Bezahlung des jährlichen Mitgliedsbeitrages das in Rede stehende Vereinsmaga- zin frei Haus zugesandt. Somit errechnet sich für die Kontrollabteilung im Vereinsjahr 2015 der Aufwand für das periodisch erscheinende Printmedium Tierschutzkurier für jene Mitglieder, die ihrer vereinsge- mäßen Verpflichtung der Bezahlung des jährlichen Mitgliedsbeitrages nicht nachgekommen sind, mit gesamt € 56,1 Tsd.

Die Kontrollabteilung empfahl – im Sinne der Wirtschaftlichkeit – die derzeit praktizierte Vorgehensweise im Hinblick auf die Herstellung hoher Auflagestückzahlen und den Postversand der Vereinszeitschrift „Tierschutzkurier“ an alle Mitglieder kritisch zu hinterfragen.

Darüber hinaus wurde angeregt zu prüfen, inwieweit eine Nutzung neuer sozialer Medien eine angemessene (ergänzende) Alternative zum mehrmals publizierten Printmedium Tierschutzkurier als Kommu- nikationsinstrumentarium und zur Akquirierung von Spendengeldern geeignet ist.

Der diesbezüglichen Stellungnahme des TfT war zu entnehmen, dass der Tierschutzverein bereits mit mehreren Seiten in den sozialen Medien präsent sei und ab Herbst 2017 auch ein reiner Online-Versand des „Tierschutzkuriers“ wahlweise den Mitgliedern angeboten werde.

7.2.4 Bankaufwendungen Verbindlichkeiten Der Tierschutzverein für Tirol 1881 weist zum Stichtag 31.12.2014 bzw. gegenüber Kredit- 31.12.2015 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von instituten und sonstige € 302.437,87 bzw. € 252.637,80 in seinen Büchern aus. Im Wirt- Verbindlichkeiten im schaftsjahr 2015 wurde außerdem unter der Bilanzposition „sonstige Jahresvergleich Verbindlichkeiten“ ein von der neu errichteten Privatstiftung Tierschutz Tirol – Gemeinnützige Privatstiftung gewährtes Darlehen in Höhe von gesamt € 100.500,00 dargestellt. Die Bankaufwendungen des TfT ha- ben sich im Geschäftsjahr 2015 gegenüber dem Vorjahr um rd. € 2,5 Tsd. reduziert und betrugen zum 31.12.2015 ca. € 29,4 Tsd.

Kontokorrentkredit – Jenes zur überwiegenden Abwicklung des Zahlungsverkehrs des TfT Empfehlung verwendete und auch als Spendenkonto geführte Girokonto wird seit mehreren Geschäftsjahren stetig auf Sollbasis geführt. Dem TfT wurde wiederholt mit Prolongationsschreiben vom 22.04.2015 und 06.04.2016 ein um jeweils ein Jahr ausnutzbarer Kreditbetrag (Kontokorrent) von insgesamt € 300,0 Tsd. von der Hausbank eingeräumt. Ferner stellte die Kontrollabteilung bei einer auf Stichproben basierenden Durchsicht der vom Tierschutzverein erstellten Finanzberichte fest, dass sowohl im Geschäftsjahr 2015 als auch im Jahr 2016 der eingeräumte Konto- korrent mehrfach vom Verein überschritten wurde. Damit der Tier- schutzverein weiterhin seine Zahlungsverpflichtungen erfüllen konnte, wurde zum verbrieften Kontokorrent zusätzlich noch ein weiterer Kre- ditrahmen in Höhe von € 60,0 Tsd. von der zuständigen Hausbank des TfT mündlich bewilligt.

Die Kontrollabteilung empfahl in diesem Kontext, künftig Vereinbarun- gen in Schriftform den Vorzug zu geben.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 38 Im Rahmen des Anhörungsverfahrens teilte der TfT bestimmt mit, der Empfehlung der Kontrollabteilung aus Kostengründen zukünftig nicht zu entsprechen.

Höchstbetragshypothek Im Kalenderjahr 2013 hat der Tierschutzverein für Tirol 1881 einen als Sicherstellung einmal ausnutzbaren Kredit in Höhe von € 100,0 Tsd. zur ergänzenden für einen Kredit – Finanzierung der zum diesem Zeitpunkt noch offenen Baukosten für Empfehlung den Zubau „Kleintierhaus“ und „Haus der Tierfreunde - Seminarhaus“ im Tierheim Innsbruck - Mentlberg bei einem Innsbrucker Kreditinstitut aufgenommen. Als Sicherstellung der Kreditsumme wurde ein Pfand- recht im Höchstbetrag von € 125,0 Tsd. auf der Liegenschaft in EZ 579, KG 87007 Schwaz eingetragen und hierfür eine einmalige Grundbucheintragsgebühr von € 1,5 Tsd. verrechnet. Im Rahmen der Einsichtnahme in das Hauptbuch des Grundbuches beim Bezirksge- richt Schwaz stellte die Kontrollabteilung fest, dass trotz vollständiger Tilgung der Kreditsumme durch den TfT im Lastenblatt der EZ 579 wei- terhin das besagte Pfandrecht aufscheint. Zudem ist noch ein weiteres Pfandrecht im Höchstbetrag von ATS 1.300,0 Tsd. (entspricht einem Eurobetrag von 94.474,68) zugunsten derselben Bank verbüchert.

Die Kontrollabteilung regte in diesem Kontext an, zu prüfen, inwieweit im Rahmen der laufenden Geschäftsverbindung mit diesem Kreditinsti- tut die beiden Pfandrechte im Höchstbetrag von ATS 1.300,0 Tsd. bzw. € 125,0 Tsd. noch zweckdienlich sind. Bei allfälliger Entbehrlichkeit hat sich der Tierschutzverein für Tirol 1881 um (eine) diesbezügliche ver- bücherungsfähige Löschungsurkunde(n) zu bemühen.

In seiner dazu abgegebenen Stellungnahme teilte der TfT mit, dass eine Löschung der Höchstbetragshypothek derzeit nicht vorgesehen sei.

8 Tierheim Innsbruck - Mentlberg Tierheime des TfT Der Tierschutzverein für Tirol 1881 betreibt in Tirol neben dem Tier- heim Innsbruck - Mentlberg (Völser Straße 55, 6020 Innsbruck) noch weitere Tierheime in Wörgl (Lahntal 12, 6250 Kundl) und Reutte (Unterlüss 74, 6600 Reutte) sowie ein Katzenheim in Schwaz (Pirchanger 62, 6130 Schwaz). Des Weiteren führt der TfT eine Kat- zenstation im Oberland (Arzl im Pitztal) und die im THM untergebrachte Auffangstation für Landschildkröten.

8.1 Liegenschaftsverhältnisse Tierheim Innsbruck - Mentlberg Mehrere Liegen- Der Tierschutzverein für Tirol 1881 betreibt im Westen von Innsbruck schaften mit sein größtes Tierheim, in welchem vorübergehend Hunde, Katzen, unterschiedlichen Kleintiere sowie Reptilien ein Zuhause finden. Dieses Anwesen befin- Eigentümerver- det sich süd-westlich von Innsbruck an der Völser Straße 55 und setzt hältnissen sich aus mehreren Liegenschaften samt darauf befindlichen Gebäuden zusammen. Die Kontrollabteilung weist in diesem Zusammenhang da- rauf hin, dass jene zum Betrieb dieses Tierheimes genutzten Grundflä- chen im Besitztum unterschiedlicher Grundeigentümer (Tierschutzver- ein für Tirol 1881, Landeskulturfonds für Tirol, Republik Österreich – Justizverwaltung und Prämonstratenser Chorherrenstift Wilten) stehen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 39 8.1.1 Grundstück Nr. 1471/1 Eigentümer der Das Prämonstratenser Chorherrenstift Wilten ist grundbücherlicher Liegenschaft Alleineigentümer der Liegenschaft in EZ 90007, KG 81136 Wilten, zu deren Gutsbestand u.a. das Grundstück Nr. 1471/1 gehört. Die besag- te Liegenschaft ist u.a. ein Teil des befestigten Zufahrtsweges, der zwi- schen dem Stammhaus des Tierheimes Innsbruck - Mentlberg mit den dazugehörigen Freigehegen und den neu errichteten Tierheimbauten, dem „Kleintierhaus“ und „Haus der Tierfreunde - Seminarhaus“ liegt und an die südlichen Waldflächen anbindet.

8.1.2 Grundstücke Nr. 1471/3 und 1471/5 Eigentümer der Der Landeskulturfonds (LKF) ist grundbücherlicher Eigentümer der Liegenschaften Liegenschaften in den EZ 1158 und 1531, alle zwei vorgetragen in der KG 81136 Wilten, zu deren Gutsbestand u.a. die Grundstücke Nrn. 1471/3 und 1471/5 gehören. Die Kontrollabteilung merkt hierzu an, dass der Tierschutzverein für Tirol 1881 diese beiden vormals in seinem Eigentum stehenden vorgenannten Liegenschaftsflächen mit Kaufvertrag vom 24.06.2008 zwecks einer weitgehenden Entschuldung und einer wesentlichen Verbesserung seiner finanziellen Situation an den vormaligen Landeskulturfonds für Tirol veräußerte.

Baurecht auf dem Der LKF räumte dem TfT ein Baurecht auf dem Grundstück Nr. 1471/5, Gst. 1471/5 auf dem sich das im Jahr 2001 generalsanierte Stammhaus des THM sowie ein Teil der Außengehege befindet, ein. Das gegenständliche Baurechtsverhältnis wurde auf die Dauer von fünfzig Jahren abge- schlossen und endet am 31.05.2058. Ein Baurechtszins ist nicht fällig. Der Tierschutzverein verpflichtete sich gegenüber dem LKF auf die Dauer des Baurechtsverhältnisses weiterhin die Tätigkeit des Tier- schutzes, Betreiben eines Tierheimes auf den beiden vertragsgegen- ständlichen Grundstücken auszuüben. In diesem Zusammenhang wur- de dem TfT das unentgeltliche Recht der Dienstbarkeit des Fruchtge- nusses ausdrücklich auf dem Gst. 1471/3 zugebilligt. Überdies ist der Tierschutzverein verpflichtet, das bestehende Gebäude, während der Baurechtsvertragsdauer in gutem und einwandfreiem benutzbarem Zustand zu erhalten.

Vorbehalt des Die im Kalenderjahr 2008 stattgefundene Veräußerung der beiden er- Wiederkaufes wähnten Liegenschaften an den LKF erfolgte mit dem ausdrücklichen gem. § 1070 ABGB Vorbehalt des Wiederkaufes gemäß § 1070 ABGB durch den Tier- schutzverein für Tirol 1881. Diese zwischen den beiden Vertragspartei- en vereinbarte Zusatzvereinbarung gilt nur für die Dauer des Baurechts und wurde befristet bis 31.05.2058 grundbücherlich zugunsten des wiederkaufsberechtigten TfT einverleibt.

Für den Fall einer allfälligen Ausübung des Wiederkaufes durch den Tierschutzverein wurde vertraglich vereinbart, dass die Höhe des künf- tigen Kaufpreises mit den Selbstkosten (Kaufpreis, Kaufnebenkosten, zu entrichtende Steuern für den Kauf und bis zur Ausübung des Wie- derkaufsrechtes) des damaligen Landeskulturfonds für Tirol, zu denen dieser die Liegenschaften erworben hat, begrenzt ist. Eine Verzinsung des einstigen festgesetzten Kaufpreises sowie eine Wertsicherung desselben wurden zudem explizit ausgeschlossen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 40 Verpflichtung zur Ergänzend merkt die Kontrollabteilung an, dass der Tierschutzverein Ausübung des sich gegenüber dem LKF indes schriftlich verpflichtet hat, das Wieder- Wiederkaufsrechtes kaufsrecht ungeachtet der Befristung jedenfalls dann geltend zu ma- chen, sobald der Verein wirtschaftlich (beispielsweise durch Erbschaf- ten, Vermächtnisse oder Zuwendungen anderer Art) dazu in der Lage ist, ohne sich dadurch neuerlich verschulden zu müssen.

Der in Rede stehende Verein ist dieser vertraglichen Pflicht bis zum Prüfungsende nicht nachgekommen. Im Zuge ihrer Prüfung stellte die Kontrollabteilung demgegenüber fest, dass dem Tierschutzverein mit Einantwortungsbeschluss vom 01.10.2014 des Bezirksgerichtes Telfs eine bemerkenswerte Erbschaft zuerkannt wurde. Das Nachlassinven- tar setzte sich u.a. aus Bargeldbeständen, diversen Sparbüchern und - konten und etlichen Wertpapierdepots zusammen.

Nach Ansicht der Kontrollabteilung wären somit, bedingt durch die er- haltene Verlassenschaft, die gebotenen Geldmittel für die Erfüllung der oben genannten Verpflichtung zur Ausübung des Wiederkaufsrechtes vorhanden gewesen.

Darüber hinaus wurde sogar in der 10. Sitzung des vollzählig anwe- senden Vorstandes vom 04.12.2014 der einstimmige Beschluss ge- fasst, nachfolgende Aufteilung des Nachlasses – auf Vorschlag des einstigen Schriftführers – durchzuführen. Nach Diskussion im Gremium einigten sich die Mitglieder des Vorstandes, € 1,0 Mio. an die (damals) neu zu errichtende Tierschutz Tirol – Gemeinnützige Privatstiftung, weitere € 0,4 Mio. dem Rückkauf der Grundstücke Nrn. 1471/3 und 1471/5 und den restlichen noch zur Verfügung stehenden Betrag von etwa € 0,4 Mio. dem Vereinsbudget zuzuführen.

8.1.3 Grundstück Nr. 1471/13 Eigentümer der Die Republik Österreich (Justizverwaltung) ist grundbücherliche Allein- Liegenschaft eigentümerin der Liegenschaft in EZ 628, KG 81136 Wilten, zu deren Gutsbestand u.a. das Grundstück Nr. 1471/13 gehört.

Pachtvertrag Dem Tierschutzverein wurde mit Pachtvertrag vom 16.12.2012 auf die Neubau „Kleintierhaus“ Dauer von vierzig Jahren das Recht eingeräumt, auf der in Rede ste- und „Haus der henden Liegenschaftsfläche auf seine Kosten ein „Kleintierhaus“ und Tierfreunde – „Haus der Tierfreunde - Seminarhaus“ sowie Parkflächen in einer Bau- Seminarhaus“ weise zu errichten, welche ohne großen Aufwand jederzeit wieder ent- fernbar sind.

Nach Beendigung des Pachtverhältnisses, aus welchen Gründen im- mer, hat der Pächter sämtliche von ihm errichteten Objekte wieder rückstandsfrei zu entfernen und unter Berücksichtigung der natürlichen Abnützung in den Zustand zurückzustellen, in dem es bei Vertragsbe- ginn übernommen wurde, sodass dem Verpächter (Republik Österreich – Justizverwaltung) keine Kosten entstehen und ohne Einschränkung weitergeführt werden kann.

8.1.4 Grundstück Nr. 1564/2 Eigentümer der Der Tierschutzverein für Tirol 1881 ist aufgrund des Tauschvertrages Liegenschaft vom 20.08.2012 grundbücherlicher Alleineigentümer der Grund- stücksparzelle 1564/2, vorgetragen in der EZ 1841 Grundbuch 81136

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 41 Wilten mit einem Flächenausmaß von 3.014 m². Das Grundstück be- findet sich im Westen des Stadtgebietes von Innsbruck, südlich der Völser Straße, zwischen dem Schloss Mentlberg und der Justizvoll- zugsanstalt Innsbruck und wird u.a. als Besucherparkplatz genützt.

Grundstückstausch Mit besagter Urkunde übergab das Prämonstratenser Chorherrenstift Wilten (in Folge auch Stift Wilten genannt) das obige Grundstück an den TfT und dieser wiederum tauschte das in seinem Besitz befindliche Gst. Nr. 1587/2 in EZ 632 KG 81102 Amras mit einem Katasterausmaß von 612 m² samt dem darauf errichteten und vermieteten Objekt Grenzstraße 19 wechselseitig in das Alleineigentum des anderen Ver- tragspartners.

Das Stift Wilten trat zudem in die bestehenden Mietverhältnisse des TfT ein. Das im Tauschwege erhaltene Grundstück 1564/2 ist zum Zeitpunkt der Eigentumsübertragung als Freilandfläche im Flächen- widmungsplan der Stadtgemeinde Innsbruck ausgewiesen.

Der Tierschutzverein verpflichtete sich gegenüber dem Prämonstraten- ser Chorherrenstift Wilten aus dem Titel Wertausgleich für die erhalte- ne tauschgegenständliche Grundstücksfläche zusätzlich einen Betrag in Höhe von € 50,0 Tsd. bzw. € 16,59 pro m² zu bezahlen.

Nutzung des Vor Erwerbung des Gst. 1564/2 im Tauschwege hat der Tierschutzver- Grundstückes ein diese in Rede stehende Grundstücksparzelle bereits als Pächter vom Prämonstratenser Chorherrenstift Wilten inne.

Gemäß Pachtvertrag vom 17.05.2002 samt den dazugehörigen Nach- trägen hat der TfT diese Bestandsfläche auf seine Kosten als Wiese auszugestalten und während der gesamten Vertragsdauer als Wiese zu erhalten, zu pflegen und zu betreuen.

Außerdem vereinbarten die beiden Vertragspartner ausdrücklich, dass das Abstellen von Fahrzeugen auf dieser Pachtfläche verboten ist. Der monatliche wertgesicherte Pachtzins betrug brutto € 218,02 und erhöh- te sich ab 01.04.2007 auf € 240,46 und ab 01.04.2012 auf € 268,00.

Dienstbarkeit des Eine Zufahrt zum tauschgegenständlichen Gst. Nr. 1564/2 erfolgt über Gehens und Fahrens – die beiden Liegenschaften 1471/6 und 1471/4, die im Eigentum der Empfehlung Republik Österreich (Justizverwaltung) stehen.

Im Zuge der Einsichtnahme in den betreffenden Tauschvertrag und in das Hauptbuch des Grundbuches beim Bezirksgericht Innsbruck stellte die Kontrollabteilung fest, dass eine diesbezügliche Grunddienstbarkeit des Gehens und Fahrens über die vorgenannten Nachbargrundstücke im Gutsbestandsblatt zugunsten der nun im Alleineigentum des TfT stehenden Liegenschaft nicht grundbücherlich eingetragen ist.

Zur Erhöhung der Rechtssicherheit empfahl die Kontrollabteilung dem Tierschutzverein für Tirol 1881 mit der Eigentümerin der Nachbar- grundstücke Kontakt aufzunehmen und sich um die Einräumung einer probaten Servitut, die ein rechtliches Begehen und Befahren ermög- licht, in Schriftform zu bemühen und in weiterer Folge diese Dienstbar- keit zu verbüchern.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 42 Im Rahmen der Stellungnahme des TfT wurde der Kontrollabteilung berichtet, dass sich Verhandlungen mit dem betreffenden Eigentümer regelmäßig als schwierig gestalten und sich die Zufahrtsmöglichkeit zur besagten Liegenschaft ausreichend aus dem Pachtvertrag mit der Republik Österreich – Justizverwaltung betreffend Gst. 1471/13 er- schließe.

8.2 Fallzahlen Fallzahlen Mit nachfolgender Tabelle gibt die Kontrollabteilung für das Jahr 2015 TfT einen gesamthaften Überblick über die Entwicklung des Tierbestandes, Aufnahme und Vergabe von Tieren bzw. Auswilderung von Wildtieren in allen vom TfT betriebenen Tierheimen:

Klein- Wild- 2015 Hunde Katzen Reptilien Gesamt tiere tiere Tierbestand 57 159 174 77 123 590 zum 01.01. Aufnahme 407 1.030 668 44 721 2.870

Vergabe 401 1.039 597 20 0 2.057

Auswilderung 0 0 0 0 702 702 Sonstige 15 44 72 9 0 140 Abgänge Tierbestand 48 106 173 92 142 561 31.12. (Quelle: Leistungsbericht TfT)

Der TfT hat in seinen Tierheimen Innsbruck, Wörgl und Reutte, im Kat- zenheim Schwaz sowie in seiner ehrenamtlich geführten Auffangstation für Landschildkröten insgesamt 3.460 Tiere verwahrt und betreut. Zu- dem betreibt der TfT eine ehrenamtlich geführte Katzenstation im Oberland, welche seit dem Jahr 2014 als so genannter Alterssitz für nicht (mehr) vermittelbare Katzen fungiert. Die betreffenden Katzen scheinen im obigen Tierbestand nicht auf.

In den Jahren 2014 und 2013 sind in den Tierheimen Innsbruck - Mentlberg, Wörgl und Reutte, im Katzenheim Schwaz sowie in der eh- renamtlich geführten Katzenstation Oberland insgesamt 2.628 bzw. 2.670 Tiere verwahrt und betreut worden.

Katzenkastrations- Zudem hat die Kontrollabteilung auf das Kastrationsprogramm für ver- programm wilderte Hauskatzen des TfT aufmerksam gemacht, welches vorwie- gend zu den Aufgaben der Außendienstmitarbeiter des Tierschutzver- eines zählt. Das sogenannte Wildkatzenkastrationsprogramm verhin- dert v.a. das Zustandekommen von großen Katzenpopulationen und unterbindet die Verbreitung von Tierseuchen.

Der Literatur folgend kann ein Katzenweibchen schon mit sechs Mona- ten trächtig werden und jährlich zweimal (drei bis fünf) Kitten bekom- men. Unter der Annahme, dass pro Wurf jeweils 2,8 Kitten überleben, ergäbe diese Besonderheit – wie nachstehend abgebildet – in zehn Jahren einen Katzenbestand von über 80 Mio. Kätzchen.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 43

Katzenvermehrung nach 10 Jahren

Zur Eindämmung der Katzenpopulation hat der TfT im Jahr 2015 ins- gesamt 464 Katzen kastrieren lassen. In den Jahren 2014 und 2013 belief sich die Zahl der vom TfT veranlassten Kastrationen auf 503 bzw. 710. Unter Anrechnung der in den Jahren 2015, 2014 und 2013 auf Initiative des TfT durchgeführten Kastrationen sind insgesamt 3.924 bzw. 3.131 und 3.380 Tiere von den Mitarbeitern des Tierschutzverei- nes versorgt worden.

Tierstatistiken In Bezug auf die Entwicklung des Tierbestandes im THM sind der Kon- THM trollabteilung auf ihre Anfrage hin mehrere Auswertungen zur Verfü- gung gestellt worden. Diese sind von der Kontrollabteilung visuell auf- bereitet worden und wurden daraus die nachstehenden Diagramme erstellt.

Tierstatistiken nach Diese bilden zum einen die jeweilige Summe der im Jahr 2015 aufge- Tierarten nommenen und vergebenen Hunde, Katzen, Kleintiere, Reptilien sowie Wildtiere ab. Zum anderen kann den folgenden Grafiken die Anzahl der im Jahr 2015 im THM aufgenommenen Fund-, Abgabe- und Pensions- tiere sowie die von der Behörde beschlagnahmten oder abgenomme- nen Tiere je Tierart entnommen werden.

Auf einen Vergleich mit den im Vorjahr vom TfT bekannt gegebenen Fallzahlen wurde von der Kontrollabteilung teilweise verzichtet, zumal einige für das Jahr 2014 (vereinzelt auch für 2015) publizierte Maßzah- len inkonsistent waren bzw. vom Verein im Jahr 2015 für das Vorjahr abgeänderte Zahlen verlautbart worden sind.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 44 Den Darlegungen des TfT zufolge sind im THM zum Stichtag 31.12.2015 insgesamt 34 Hunde verwahrt und betreut worden.

Der Katzenbestand hat sich zum Stichtag 31.12.2015 gesamt auf 70 Tiere belaufen.

Ein Ausweis des Kleintierbestandes zum 31.12.2015 war den der Kon- trollabteilung vorgelegten Unterlagen nicht zu entnehmen.

Mit Beginn des Jahres 2014 wurde auch die Anzahl der aufgenomme- nen, vergebenen, aufgefundenen, beschlagnahmten und abgegebenen Reptilien von den Mitarbeitern des THM aufgezeichnet bzw. festgehal- ten.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 45

Wie die Reptilien werden auch die Wildtiere exklusiv im THM aufge- nommen und versorgt.

Tierstatistiken nach Des Weiteren gab die Kontrollabteilung auf Basis der ihr für das Jahr Herkunft 2015 unterbreiteten Zahlen einen Überblick über die Herkunft der im THM verwahrten und betreuten Hunde, Katzen und Reptilien. Die Tiere sind den politischen Bezirken des Landes Tirol zugeordnet:

In Prozenten ausgedrückt stammen rd. 46,3 % der im THM insgesamt verwahrten und betreuten Hunde aus dem politischen Bezirk Inns- bruck-Stadt.

In Relation zur Gesamtsumme der im THM untergebrachten Katzen beträgt die Anzahl der aus dem Stadtgebiet von Innsbruck aufgenom- menen rd. 36,0 %. ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 46

In Bezug auf die Gesamtzahl an vom TfT im THM verwahrten und be- treuten Kleintiere beträgt die Anzahl der aus dem Stadtgebiet von In- nsbruck aufgenommenen rd. 36,7 %.

Tierstatistiken nach Schließlich war den zur Verfügung gestellten Auswertungen die in Ta- Verweildauer ge angegebene durchschnittliche Quarantäne-, Vermittlungs- und Auf- enthaltsdauer von Hunden, Katzen und Kleintieren zu entnehmen. Die diesbezüglich vom TfT für das Jahr 2015 durchgeführten Erhebungen sind im Vergleich zum Vorjahr in den nachstehenden Grafiken abgebil- det:

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 47

Wie aus den Abbildungen ersichtlich ist, haben die durchschnittliche Vermittlungs- und Aufenthaltsdauer bei den Hunden und Katzen erfreu- licherweise abgenommen. Bei den Reptilien ist dies leider nicht der Fall.

Zur Verweildauer eines Tieres merkt die Kontrollabteilung an, dass nach Aufnahme durch den TfT dessen Wesen analysiert wird sowie im Anschluss daran das Training und die Resozialisierung des Tieres be- ginnt.

Die Übergabe eines Tieres erfolgt jedenfalls im Ermessen der hierfür zuständigen Mitarbeiter des TfT und ist im Rahmen eines Übergabe- Übernahmeaktes eine vom Übernehmer zu leistende Schutzgebühr vorgesehen. Ein Rechtsanspruch auf eine Übergabe eines bestimmten Tieres besteht nicht.

9 Tierschutz Tirol – Gemeinnützige Privatstiftung Gründungsabsicht Die Absicht zur Errichtung der Tierschutz Tirol – Gemeinnützige Privat- stiftung bestand schon seit mehreren Jahren beim Tierschutzverein für Tirol 1881. Im Rahmen einer Evaluierung der Verwaltung und des Ein- satzes der dem Tierschutzverein aus Verlassenschaften zugeführten Mittel wurde als geeignete Alternative für eine möglichst effiziente Mit- telverwendung unter dem Aspekt des Tierschutzgedankens, die Grün- dung einer gemeinnützigen Stiftung entwickelt.

9.1 Historie und Stiftungszweck Gründungsakt der Die mit der Stiftungsurkunde vom 15.12.2014 errichtete Privatstiftung Privatstiftung nach dem Privatstiftungsgesetz (PSG) auf unbestimmte Zeit firmiert unter dem Namen Tierschutz Tirol – Gemeinnützige Privatstiftung und wurde im Firmenbuch unter der laufenden Nummer FN 426950 v am 23.12.2014 eingetragen. Sitz der Privatstiftung ist Innsbruck, Völser Straße 55.

Der Tierschutzverein für Tirol 1881 hat gemäß den Vorschriften des Privatstiftungsgesetzes mit obiger Stiftungsurkunde dem Tierschutz Tirol – Gemeinnützige Privatstiftung zur Gründung das erforderliche Barkapital in Höhe von € 70,0 Tsd. gewidmet.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 48 Mit einem weiteren Notariatsakt vom 15.12.2014 im Wege einer Nach- stiftungserklärung und einem Schenkungsvertrag wurde der Privatstif- tung ein weiterer Bargeldbetrag in Höhe von € 930,0 Tsd. zugewendet und im Firmenbuch am 23.12.2014 eingetragen.

Ergänzend merkte die Kontrollabteilung an, dass diese Finanzmittel weitgehend aus einer einzelnen Verlassenschaft im Wege der Gesamt- rechtsnachfolge dem Tierschutzverein für Tirol 1881 übertragen wur- den.

Stiftungszweck Im Zuge ihrer Einschau in die Stiftungsurkunde der Tierschutz Tirol – Gemeinnützige Privatstiftung und in die Statuten des Tierschutzverei- nes für Tirol 1881 konstatierte die Kontrollabteilung, dass sowohl der Stiftungszweck als auch der Vereinszweck mit Ausnahme des Zieles – Unterstützung und Förderung von Projekten, die sich mit dem Tier- schutz befassen – gleichlautend sind.

Mittelaufbringung Der Stiftungszweck soll sowohl mit ideellen als auch mit materiellen Mitteln erreicht und umgesetzt werden. Die materiellen Mittel beinhal- ten u.a. Zuwendungen des Stifters oder Dritter, Spenden und sonstige Zuwendungen, Subventionen und Förderungen, Kostenbeiträge im Rahmen von Tierpatenschaften sowie der Abgabe oder Übernahme von Tieren, Werbeeinnahmen und Sponsorengelder, Einnahmen aus Publikationen sowie Erträge aus der Vermögensverwaltung, beispiels- weise Zinsen, sonstige Kapitaleinkünfte, Einnahmen aus Beteiligungen, Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung.

9.2 Organe der Stiftung Stiftungsorgane Der Stiftungsvorstand, der Stiftungsprüfer und der Beirat bilden die Organe der Tierschutz Tirol – Gemeinnützige Privatstiftung.

9.2.1 Stiftungsvorstand Bestellung und Der derzeitige Stiftungsvorstand besteht aus drei Mitgliedern, und zwar Zusammensetzung des dem Vorsitzenden, dem Vorsitzenden-Stellvertreter und einem weite- Stiftungsvorstandes ren Mitglied. Der Stiftungsvorstand wird gemäß § 6 der Stiftungsurkun- de durch einen Beschluss des Stifters, somit durch einen Entscheid des jeweiligen Vorstandes des Tierschutzvereines für Tirol 1881, be- stellt. Die Funktionsperiode der Mitglieder des Stiftungsvorstandes dauert jeweils vier Jahre, eine mehrmalige Wiederbestellung ist zuläs- sig. Die Stiftung wird gemäß Stiftungsurkunde jeweils durch zwei Mit- glieder des Stiftungsvorstandes gemeinsam vertreten.

Bestellung des ersten Mit Notariatsakt sowie Stiftungsurkunde vom 15.12.2014 wurde der Stiftungsvorstandes erste Stiftungsvorstand der Tierschutz Tirol – Gemeinnützige Privatstif- tung bestellt und bestand damals aus vier Mitgliedern, die auch gleich- zeitig Mitglieder des Vorstandes des Tierschutzvereines für Tirol wa- ren, mit Ausnahme des Kassier-StV.

Die Kontrollabteilung wies darauf hin, dass in der seinerzeitigen Vor- standssitzung des Tierschutzvereines für Tirol 1881 vom 13.05.2015 vom aktuellen Obmann und Kassier des TfT der Vorschlag unterbreitet wurde, eine weitgehende Personenidentität der Mitglieder des Stif- tungsvorstandes und des Vorstandes des TfT anzustreben.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 49 Neubestellung eines Auf Grund der Abberufung des gesamten Vorstandes C des Tier- weiteren schutzvereines für Tirol 1881 und der erforderlichen Abhaltung einer Stiftungsmitgliedes Neuwahl, die in der damaligen Vollversammlung des TfT vom 09.04.2015 durchgeführt wurde, bestand unter Bedachtnahme auf eine Personalidentität in den Leitungsorganen beider Rechtsträger ein Handlungsbedarf im Vorstand der Privatstiftung.

So hat der neubestellte Obmann des TfT am 24.07.2015 eine sat- zungsgemäße Vorstandssitzung einberufen, an der allerdings nur der Obmann selbst und seine Stellvertreterin anwesend waren, um den einzigen Tagesordnungspunkt „Bestellung eines weiteren Vorstands- mitgliedes bei der Tierschutz Tirol – Gemeinnützige Privatstiftung“ am Sitz eines öffentlichen Notars in Innsbruck zu behandeln.

So fasste der nach den Vereinsstatuten fähige Vorstand gemäß den Bestimmungen der Stiftungsurkunde den einstimmigen Beschluss, die neugewählte Obmann-StVin des Vorstandes D des TfT zum weiteren (fünften) Mitglied des Stiftungsvorstandes zu bestellen.

Rücktritt von zwei Der einstige Stellvertreter der Obfrau des Vorstandes C des TfT hat mit Vorstandsmitglieder Schreiben vom 31.08.2015 unter Berufung auf § 6 Z 8 der Stiftungsur- kunde mit Wirkung zum 30.09.2015 seine Funktion als Vorstandsmit- glied der Privatstiftung zurückgelegt.

Der Vorsitzende sowie sein Stellvertreter und ein weiteres Mitglied des Leitungsorganes der Privatstiftung brachten mit schriftlichen Antrag vom 09.12.2015 eine Abberufung gemäß § 27 PSG eines Mitgliedes der in Rede stehenden Stiftung vor Gericht ein. In der vom Landesge- richt Innsbruck durchgeführten Tagsatzung vom 26.02.2016 wurde letztendlich einvernehmlich zwischen den Streitparteien vereinbart, dass das bisherige Vorstandsmitglied der Stiftung (ehemalige Obfrau des Vorstandes C des TfT) ihren schriftlichen Rücktritt unter Berufung auf § 6 Z 8 der Stiftungsurkunde erklärt.

Mit Antrag vom 13.04.2016 durch zwei Mitglieder des Vorstandes der Tierschutz Tirol – Gemeinnützige Privatstiftung wurde sodann im Fir- menbuch die Löschung der beiden oben genannten zurückgetretenen Vorstandsmitglieder vollzogen. Somit besteht der gegenwärtige Vor- stand der Stiftung nur mehr aus drei Mitgliedern, wobei das Leitungs- organ des Tierschutzvereines für Tirol 1881 weiterhin aus fünf Mitglie- dern besteht.

Aufgaben des Zu den wesentlichen Aufgaben des Stiftungsvorstandes zählen einer- Stiftungsvorstandes seits die Bücher der Privatstiftung zu führen und andererseits in den ersten fünf Monaten eines jeden Geschäftsjahres für das vorangegan- gene Geschäftsjahr einen Jahresabschluss einschließlich Lagebericht, in dem insbesondere auf die Erfüllung des Stiftungszweckes einzuge- hen ist, zu erstellen.

Dieser Verpflichtung ist der Vorstand für die beiden Geschäftsjahre 2014 und 2015 insofern nachgekommen, dass eine Wirtschaftsprü- fungs- und Steuerberatungsgesellschaft mit der Anfertigung des Jah- resabschlusses (Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung) beauftragt wurde. Ob eine termingerechte Erstellung der beiden Jahresabschlüs- se erfolgte, war der Kontrollabteilung aufgrund der von der Stiftung zur Verfügung gestellten Unterlagen nicht nachprüfbar. ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 50

9.2.2 Stiftungsprüfer Bestellung des Der Stiftungsprüfer wird auf Vorschlag des Tierschutzvereines für Tirol Stiftungsprüfers 1881, dem Stifter, vom zuständigen Firmenbuchgericht bestellt. Der Stiftungsprüfer wird jeweils für die Dauer von höchstens drei Ge- schäftsjahren bestellt. Mit Beschluss des Landesgerichts Innsbruck vom 23.12.2014 wurde jener Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, der auch die Jahresabschlüsse der Wirtschaftsjahre 2014 und 2015 des Tierschutzvereines für Tirol 1881 einer freiwilligen Abschlussprüfung unterzog, zum Stiftungsprüfer der Tierschutz Tirol – Gemeinnützige Privatstiftung für die Funktionsperiode 2014 bis 2016 bestellt.

Aufgaben des Der Stiftungsprüfer hat gemäß § 21 PSG den Jahresabschluss ein- Stiftungsprüfers schließlich der Buchführung und dem Lagebericht innerhalb von drei Monaten ab Vorlage zu prüfen. Anschließend ist der Prüfbericht den übrigen Organen der Privatstiftung vorzulegen.

Prüfberichte der Jahre Die städtische Kontrolleinrichtung ersuchte in diesem Zusammenhang 2014 und 2015 um Übermittlung entsprechender Unterlagen (Jahresabschlüsse samt dazugehöriger Lageberichte sowie Prüfberichte des Stiftungsprüfers für die Wirtschaftsjahre 2014 und 2015) beim Vorstand an. So wurden vom Stellvertreter des Vorsitzenden der Privatstiftung Jahresabschlüs- se zur Verfügung gestellt, die weder einen verpflichtenden Lagebericht noch eine vorschriftsmäßige Unterfertigung aufwiesen.

Außerdem erhielt die Kontrollabteilung jeweils (nur) einen Entwurf ei- nes Prüfberichtes des bestellten Stiftungsprüfers sowohl für das einge- schränkte Geschäftsjahr 2014 (Gründung der Stiftung am 15.12.2014) als auch für das darauffolgende Wirtschaftsjahr 2015. Eine Verifizie- rung der Ordnungsmäßigkeit obiger Normen sowie Einhaltung allfälli- ger Fristen durch den Vorstand der Tierschutz Tirol – Gemeinnützige Privatstiftung bzw. dem bestellten Stiftungsprüfer war der Kontrollabtei- lung nicht möglich.

9.2.3 Beirat Beirat Der Beirat besteht aus drei Personen und zu seinen Aufgaben zählt die Überwachung der Tätigkeit des Stiftungsvorstandes. Die Funktionspe- riode des Beirates beträgt wie die des Stiftungsvorstandes vier Jahre. Einer einstimmigen Zustimmung des Beirates bedarf es bei Änderun- gen der Stiftungserklärung durch den Stifter, dem Tierschutzverein für Tirol 1881.

9.3 Begünstigte Begünstigte Begünstigte der Stiftung sind jene Personen oder Rechtsträger, welche hierzu vom Stiftungsvorstand im Rahmen des Stiftungszweckes be- stimmt werden. Die Entscheidung des Stiftungsvorstandes, ob und in welchem Ausmaß Zuwendungen an Begünstigte gewährt werden, ist endgültig und unterliegt keiner Anfechtung im Rechtsweg.

Stiftungsvermögens Bei Auflösung der Stiftung oder Wegfall ihres bisherigen Zweckes ist bei Auflösung – das verbleibende Stiftungsvermögen ausschließlich und unmittelbar für Empfehlung gemeinnützige Zwecke im Sinne der §§ 34 ff BAO bzw. im Falle des Bestehens einer Spendenbegünstigung für jene spendenbegünstigte Zwecke im Sinne des § 4a Abs. 2 EStG, für die ein entsprechender ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 51 Bescheid vorliegt, zu verwenden. Die nähere Bestimmung der Verwen- dung obliegt dem Stiftungsvorstand.

Nach Ansicht der Kontrollabteilung wäre es angebracht und zweckmä- ßig, zumindest jene Geldmittel, die ausschließlich vom Stifter, dem Tierschutzverein für Tirol 1881, der gemeinnützigen Privatstiftung zu- gewendet wurden, nach deren allfälligen Auflösung wieder rückzuer- statten.

So wäre jedenfalls gewährleistet, dass diese Mittel wieder dem Tier- schutz bzw. den vom TfT betreuten Tieren zugute kommen. Ferner wurde darauf hingewiesen, dass die Einnahmen des Tierschutzverei- nes für Tirol 1881 sich weitgehend aus Spenden, Verlassenschaften, Schenkungen und öffentlichen Zuwendungen zusammensetzen. Hier- bei handelt es sich insbesondere um dem Tierschutz zweckgewidmete Finanzmittel Dritter.

Die Kontrollabteilung regte in diesem Kontext an, eine gebotene Rege- lung betreffend einer Rückzahlung zumindest des vom Tierschutzver- ein für Tirol 1881 zugewendeten Stiftungsvermögens bei Auflösung der gemeinnützigen Privatstiftung in Schriftform zu vereinbaren.

Im Rahmen des Anhörungsverfahrens teilte hierzu der Obmann des Tierschutzvereines für Tirol mit, dass eine Regelung nicht umsetzbar sei, da bei einer exakten Benennung einer Organisation den Anforde- rungen für die Gemeinnützigkeit im Sinne der steuerrechtlichen Be- stimmungen nicht entsprochen würde und auch nicht sichergestellt werden kann, ob die benannte Organisation ihrerseits zum Zeitpunkt der Auflösung der Privatstiftung gemeinnützig ist.

9.4 Jahresrechnungen 2015 und 2014 Jahresrechnung 2014 Die Tierschutz Tirol – Gemeinnützige Privatstiftung hat im ersten ein- geschränkten Geschäftsjahr, das nur vom 15.12. bis 31.12.2014 dauer- te, einen Jahresverlust von rd. € 4,8 Tsd. und im darauffolgenden Wirt- schaftsjahr wiederholt einen Verlust von ca. € 9,7 Tsd. erwirtschaftet. Im Geschäftsjahr 2014 fielen lediglich Rechts- und Beratungsaufwen- dungen sowie Spesen des Geldverkehrs in Höhe von € 4,9 Tsd. an.

Jahresrechnung 2015 Die Privatstiftung unterstützte und förderte im Geschäftsjahr 2015 nach einstimmigen Beschluss im Stiftungsvorstand das Tierschutzprojekt Rettung und Versorgung von Wildvögeln. Zu diesem Zweck erstellte die Stiftung einen Flyer namens „Wildvögel – Ein Leitfaden zur artge- rechten Hilfe“, der in Ordinationen von Tierärzten aufgelegt und ande- ren Interessenten zur Verfügung gestellt wurde. Dieses Vorhaben ver- ursachte Aufwendungen von gesamt € 235,36. Eine Einschau in den Folder der Tierschutz Tirol – Gemeinnützige Privatstiftung zeigte, dass einerseits die Bildmarke des Tierschutzvereines für Tirol 1881 verwen- det und andererseits von der Stiftung um Spenden auf das Girokonto des Tierschutzvereines ersucht wurde.

Wertpapierstand Die in der Bilanz zum 31.12.2015 mit einem Betrag von € 44.090,26 zum 31.12.2015 ausgewiesene Bilanzposition „Guthaben bei Kreditinstituten“ hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich um insgesamt € 955.876,79 verringert. Hingegen wurden unter den „Finanzanlagen“ Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens mit einem Buchwert in Höhe von € 844.941,96 ……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 52 und sonstige Ausleihungen (Darlehen) mit einem Betrag von € 100,0 Tsd. zum Stichtag 31.12.2015 ausgewiesen.

Die gemeinnützige Privatstiftung hat im Kalenderjahr 2015 bei einer Innsbrucker Privatbank in verschiedenartige Effekten, insbesondere in Investmentzertifikate, Aktien und Zertifikate veranlagt.

Der Kurswert des Wertpapierdepots betrug zum 31.12.2015 insgesamt € 850.714,89 und verteilt sich auf die Wertpapiergattungen Investment- zertifikate in Höhe von € 736.367,79 (86,5 %), auf Aktien von € 53.424,80 (6,3 %) und Zertifikate in Höhe von € 60.922,30 (7,2 %). Für die Verwahrung und Verwaltung obiger Wertpapierbestände fielen Depotgebühren im Ausmaß von gesamt € 1.044,77 an.

Sonstige Ausleihungen Die Privatstiftung hat im Kalenderjahr 2015 dem Tierschutzverein ein zum 31.12.2015 Darlehen aus dem vom TfT zugewendeten Stiftungsvermögen in Höhe von € 100,0 Tsd. gewährt.

Der Tierschutzverein verwendete diesen Geldbetrag zur Abdeckung eines bestehenden Kredites bei seiner Hausbank für den Zubau „Klein- tierhaus“ und „Haus der Tierfreunde – Seminarhaus“ im Tierheim Inns- bruck – Mentlberg. Das Darlehen ist endfällig und bis spätestens 31.08.2018 zur Gänze zurückzuzahlen. Der Zinssatz setzt sich aus dem Basiszinssatz (3-Monats-Euribor) und einem Aufschlag von 3,0 % zusammen, wobei ein Mindestzinssatz von 3,0 % p.a. vereinbart wur- de.

Beschluss des Kontrollausschusses vom 08.06.2017:

Beiliegender Bericht des Kontrollausschusses zu o.a. Bericht der Kontrollabteilung wird dem Gemeinderat am 22.06.2017 zur Kennt- nis gebracht.

……………………………………………………………………………………………………………………………………. Zl. KA-14246/2016 Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses 53 Anlage 1

Anträge des Ausschusses für Soziales und Wohnungsvergabe vom 07.06.2017 an den Gemeinderat

Beschluss Bisher 2017 2016 Bedeckung Nr. Verein/Institution Antrag 2017 Amtsvorschlag Abstimmung Ausschuss Ausschuss erhalten erhalten SN

Ve rein SI. Raphael . SondS 5.000.00 5.000 ,00 5.000,00 .1 einstimmig angenommen 0.00 0.00 430

2 Telefonseelsorge - JS 12.000,00 11 .500 ,00 11.500,00 einstimmig angenommen 0.00 11.500.00 430

angenommen. 2 Gegenstimmen (Grune) 3 Tiroler Seniorenbund - JS 45.300.00 13.000,00 13.000,00 m 0,00 13.000.00 GFl Or " Krammer·Stark. GFl " Mag ' Kathrrn He is 430

4 Vo lkshilfe - JS 17.000.00 11 .000 ,00 11.000,00 einstimmig angenommen 0,00 10.000.00 430

5 Ra inbows Tirol - JS 11.000.00 2.500,00 2.500,00 .' einstimmig angenommen 8.000,00 2.000.00 430

GESAMTSUMME: 43.000,00

. 1 WBF-Da rlehen 11. Budget EUR 326.000.-­ .2 aus dem Bereich Frauen. Familien u. Seniorinnen bereits EUR 8.000.-- genehmigt Anlage 1

Antrag des Kulturausschusses vom 08.06.2017 an den Gemeinderat

Beschluss des Nr. Antragstellerln Zweck der Förderung Abstimmungsergebnis Beschluss des GR Ausschusses

1. TSB Tiroler Sängerbund Deutsches Requiem 0,00 Einstimmig angenomen

Verein Alte Musik in 2. Sondersubvention 2017/2018 2.000,00 Einstimmig angenommen Innsbruck - Mariahilf

Gesamtsumme: € 2.000,00

Bedeckung aus VP: S 510