Zuschauer-Informationen zur Sendung vom 24.08.2010

Unterwegs in der Elsässischen Schweiz - Kirschen und Riesen im Ameisenbach

Allgemeine Informationen

Elsässische Schweiz nennen die Elsässer drei ihrer schönsten Täler in den Nordvogesen. Die Berge tragen so klangvolle Namen wie Schneeberg, Rosskopf oder Hengst. Rund 20 kleinere Ortschaften liegen hier, eine von ihnen, Westhoffen, nennt sich stolz elsässische Hauptstadt der Kirschen.

Wanderer, Radfahrer und Familien lieben die ruhigen Wege, Schwindel erregende Aufstiege zu Burgruinen und grandiose Aussichtspunkte. Obstfans kommen vor allem in der Kirschenzeit auf ihre Kosten. Alljährlicher Treffpunkt ist das große Kirschenfest von Westhoffen.

Auch wer noch nie etwas von der Elsässischen Schweiz gehört hat, kennt in jedem Falle die Sage der Gebrüder Grimm oder das Gedicht von Adalbert Chamisso vom `Riesenspielzeug`. Die dazugehörige Burg Nideck und der nicht weniger bekannte Wasserfall sind eines der beliebtesten Ausflugsziele in der Elsässischen Schweiz.

Touristische Informationen

Der Name „Elsässische Schweiz“ passt zu der Gegend. Neben sanften Hügeln mit Obst- und Kirschbäumen prägen Berge, Wiesen, Wälder und Felsen die Landschaft. Zahlreiche Wanderwege führen entlang von Bächen, vorbei an Burgen und Riesen- Kunstwerken. Bekannteste Ausflugsziele sind Burg Nideck zwischen Wangenbourg und mit dem nahe gelegenen Wasserfall, ebenso wie Westhoffen, die Kirschenhauptstadt des Elsass mit ihren weiten Kirschenhainen und dem Kirschgarten des Vereins „Die Kirschenfreunde von Westhoffen“.

Tourismusbüro der Elsässischen Schweiz 67710 Wangenbourg Engenthal Tel : 0033 3 88 87 33 50 Mail : [email protected] Internet: www.suisse-alsace.com

SWR, Redaktion „Fahr mal hin“, Postfach 106040, 70049 Stuttgart

So kommt man hin

Mit dem Auto: Von Saarbrücken fährt man Richtung Saargemünd und dann auf die A 4 Richtung Straßburg bis Abfahrt , dann weiter auf der N 4 bis und dort über die D 75 bis Westhoffen oder über die D224 Richtung Wangenbourg-Engenthal. Von Freiburg aus über die N 415 nach Colmar, dort auf die A 35 bis , dann über die D 422 bis Traenhaim und dann über die D 625 bis Westhoffen.

Sehens- und Erlebenswertes

Wangenbourg

Eingerahmt von Bergen liegt Wangenbourg, das Zentrum der Elsässischen Schweiz. Die schön restaurierte Burg, die dem Ort seinen Namen gab, wurde im 13. Jahrhundert aus Vogesensandstein erbaut. Sie war Teil des staufischen Burgenrings auf den Vogesenhöhen und später Sitz der Ritterbrüder Georg und Hartmann von Wangen. Zwei Täler konnten sie von hier aus kontrollieren, der geräumige Burghof bot genügend Platz für Soldaten und Bedienstete. Außerdem besaß jeder der Burgherren eine Wohnung in der Festung.

Der 25 Meter hohe Bergfried gibt einen weiten frei Blick auf Wangenbourg und die Berge. Windsbourg, Schneeberg und Rosskopf umrahmen den Ort im Schneetal, der im 19. Jahrhundert besonders beliebt war bei wohlhabenden Urlaubern. Heute gibt es hier ein Hotel und einige Restaurants, ein Ort für Menschen, die die Ruhe lieben.

Zahlreiche gute Wanderwege führen rund um Wangenbourg zu Burgen, Felsformationen und auf umliegende Gipfel. Auf einem Felsvorsprung des Bärenberges liegt die sagenumwobene Burg Nideck. In beiden Burgteilen, Unter- und Obernideck, soll einst ein Riese mit seiner Tochter gewohnt haben. 1816 taucht die Sage in den Sammlungen der Gebrüder Grimm auf und inspiriert den deutsch-französischen Dichter Adelbert von Chamisso zu seinem Gedicht „Das Riesenspielzeug“. Die Riesen symbolisierten die hohen Burgherren und ihre Macht über Mensch und Land. Burg Nideck 67280 Oberhaslach Tel. 0033-3 88 50 90 15

Wer von Burg Nideck hinabsteigt, den erwartet ein Naturschauspiel. 25 Meter stürzt sich das Flüsschen Hasel über einen Felsen aus Vulkangestein in die Tiefe. Burg Nideck und der Wasserfall gehören zu den beliebtesten Ausflugszielen im nördlichen Elsass. Das Haseltal gehörte einst zu den heiligen Stätten der Kelten.

Sandsteinskulpturen säumen den „Wanderweg der Riesen“ rund um Wangenbourg. Die Steine stammen von Künstlern aus verschiedenen Ländern und sind 2005 während eines Symposiums entstanden. Alle zwei bis drei Jahre verbringen Bildhauer gemeinsam drei Wochen in der Elsässischen Schweiz, ihre Werke geben später so manchem Wanderer Rätsel auf. So landete etwa das Haupt eines Riesen nach einem Streit im Ameisenbach und liegt dort als mahnendes Zeichen für alle Streithähne vielleicht bis in alle Ewigkeit. Les Geants du Nideck, Die Riesen von Nideck 24 rue de Molsheim 67280 Oberhaslach Tel : 0388 50 99 60 Mail: [email protected]

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Westhoffen

Westhoffen liegt idyllisch am Fuß der Vogesen, eingebettet in Regen sowie Obst- und Kirschenhaine. Vier Türme der ehemaligen Stadtmauer bewachen den historischen Stadtkern, das Staedel, das bis zur Französischen Revolution Verwaltungszentrum der Region war.

An den Hängen über Westhoffen hat die Association des Amis des Cerises einen Kirschgarten angepflanzt, in dem 45 verschiedene Kirschensorten reifen. Selbst sehr alte, weitgehend verschwundene Sorten haben die Kirschenfreunde um Paul Zoller gesucht, aufgepfropft und wieder angepflanzt. Die Pflege der Bäume ist eine Kunst für sich. Auf dem Kirschenfest Mitte Juni verkaufen sie kistenweise Kirschen. Im Kirschgarten gibt es auch Führungen mit Informationen über die verschiedenen Kirschen und Kirschbäume.

Aus dem gesamten Elsass und dem Schwarzwald kommen Musik-, Trachtengruppen und natürlich Besucher zum Kirschenfest angereist, um die Kirschenernte zu feiern. Das ganze Dorf ist auf den Beinen, die Höfe von Winzern und Bauern sind geöffnet. Es gibt Kirschkuchen, Bettelmann, Kirschpfannkuchen, Kirschschnaps, Kirschbier usw.

Obersteigen

Wenige Kilometer von Wangenbourg entfernt liegt der kleine Ort Obersteigen, der vor allem durch seine mittelalterliche Kapelle bekannt ist. Sie gehörte zum Kloster der Steigerherren, das Pilgern und Händlern Herberge bot auf ihrem Weg von Saverne über die Vogesen. Marie-Hélène David, die vor vielen Jahren aus Paris kam, lebt seither im ehemaligen Pilgerhaus. Ihr Garten birgt steinerne Zeugen aus der bewegten Geschichte des Priorats, die Madame David zu ihrem Hobby gemacht hat. Otto von Ochsenstein und seine Tochter, die Gräfin von Ratzenhausen sind hier begraben. Otto war der mächtige Landvogt des Elsass unter der Habsburger Herrschaft im 13. Jahrhundert. In Archiven in Straßburg hat Madame Dokumente studiert, die das Kloster betreffen, sie ist davon überzeugt dass Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen den Auftrag zu seiner Gründung gab. Bei Reisen durch sein Reich soll der Herrscher gerne in behaglichen Klöstern Station gemacht haben. Friedrich II. hielt sich mehrmals längere Zeit im Elsass auf, er war der Schutzherr des Klosters , zu dem Obersteigen gehörte. Kapelle Obersteigen rue de la chapelle 67710 Wangenbourg Engenthal Tel : 0033-3 88 87 33 50 Mail : [email protected]

Balbronn

Der kleine Ort ist vor allem bekannt durch seine Winzer und seine Wehrkirche. Das kleine Gotteshaus diente einst Herrschern und Einwohnern in kriegerischen Zeiten als Zufluchtsort. Es steht auf den Fundamenten eines keltischen Heiligtums und ist von einer Wehrmauer umgeben. In der Schnapsbrennerei von Willi Hagmeyer ist im Frühsommer Hochsaison. Kirschen müssen eingemaischt und später gebrannt werden. Geschützt durch die Vogesenhänge gedeihen die Früchte in einem eigenen Mikroklima besonders gut. Willi Hagmeyer verarbeitet nur Kirschen, die aus dem Elsass kommen, die meisten stammen sogar von eigenen Bäumen. Die Kunst des Brennens wird in seiner Familie seit hunderten Jahren weitervererbt.

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Birkenwald

Sechs halbrunde Türme flankieren das Schloss von Birkhausen, das die Vorfahren von Baronin Guylène de la Brunière erbauen ließen. Madame lebt mit ihrem Mann in Paris, doch an den Wochenenden kommen sie gerne auf’s Land. Türstürze und Wappen erzählen aus der Familienhistorie, die reich an schier unglaublichen Geschichten ist. Garten und Rüstungssaal können besichtigt werden. Schloss Birkenwald 17, rue du Général Leclerc 67440 Birkenwald Tel: 0033-3 88 70 61 28 Fax: 0033-1 42 88 93 10 Mail: [email protected]

Spitzberg

Auf dem 759 Meter hohen Spitzberg steht ein geheimnisvolles Forsthaus, erbaut vom deutschen Kaiser Wilhelm II. In den waldreichen Vogesen wollte er auf die Jagd gehen und baute sich deshalb hier oben, etwa 40 Kilometer nördlich von der trutzig restaurierten Hochkönigburg ein stattliches Jagdhaus. Doch der Kaiser selbst fand nie den Weg herauf, nur Sohn Kronprinz Friedrich Wilhelm weilte viermal hier oben und genoss die traumhafte Aussicht auf den Felsen von Dabo. Nach dem 1. Weltkrieg, als das Elsass wieder französisch wurde, zog die Forstverwaltung ein und heute steht das Anwesen leer.

Oberhaslach

Hier ist der Sitz des Vereins „Les Géants du Nideck“, „Die Riesen von Nideck“. Er veranstaltet alle 2 bis 3 Jahre ein Symposium mit Bildhauern aus verschiedenen Ländern. Sie leben und arbeiten drei Wochenlang zusammen. Ihre Werke werden dann an einem Wanderweg in der Region aufgestellt. Während der Arbeitszeit empfangen die Bildhauer gerne Besuch.

Gastronomie

Hostellerie St. Florent 28 rue du Nideck 67280 Oberhaslach Tel : 0033 3 88 50 94 10 Fax : 0033 3 88 50 99 61 Mail : [email protected] Internet: www.hostellerie-saint-florent.com

Parc Hotel 39 rue du Général de Gaulle 67710 Wangenbourg/ Engenthal Tel : 0033 3 88 87 31 72 Fax :0033 3 88 87 38 00 Mail : [email protected] Internet: www.parchotel-alsace.com

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Auberge du Chateau 35, rue du General de Gaulle 76610 Wangenbourg-Engenthal Tel. : 0033 3 88 87 35 78 Mail : châ[email protected] Internet: www.auberge-chateau-wangenbourg.com

Auberge de Zum Loejelgucker 17, rue Principale 67310 Traenheim Tel: 0033 3 88 50 38 19 Mail: [email protected] Internet: www.loejelgucker-auberge-traenheim.com

Distillerie artisanale Hagmeyer 119 rue principale 67310 Balbronn Tel. : 0033 3 88 50 38 99 Internet: www.distellerie-hagmeyer.com Mail: [email protected]

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