5510-UV-0702AL-00-0001 Plannummer:

AUSFERTIGUNG

EINLAGEZAHL

HOCHLEISTUNGSSTRECKE WIEN SÜDBAHNHOF – SPIELFELD / STRASS

NEUBAUSTRECKE – MÜRZZUSCHLAG km 75,5+61.867 – km 118,1+22.709

SEMMERING-BASISTUNNEL NEU

Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) für das Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren

04 03 02 01 Version Datum Name Beschreibung der Änderung OBJEKTNR: STRECKENNR.: 135 ABSCHNITT GLOGGNITZ – MÜRZZUSCHLAG km / Stat. km 75,5+61.867 – km 118,1+22.709

Bearbeitet April 2010 Stebegg Inhalt Gezeichnet April 2010 Sitzwohl BODEN, LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT Geprüft April 2010 Mattanovich

GZ - UVE-Bericht

Planung

c/o ILF Beratende Ingenieure ZT GmbH Harrachstraße 26 4020 Linz

Bauwerber: ÖBB-Infrastruktur AG

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BERICHTERSTELLUNG

Planungsgemeinschaft Semmering-Basistunnel

ILF Beratende Ingenieure ZT GesmbH Feldkreuzstraße 3, 6063 Rum bei Innsbruck Tel.: 0512 / 24 12 Projektkoordination Fax: 0512 / 24 12 – 5905 E-Mail: [email protected]

RaumUmwelt Planungs-GmbH Mariahilfer Str. 57-59, 1060 Wien Tel.: 01 / 23 63 063 Projektkoordination Fax: 01 / 23 63 063 - 900 E-Mail: [email protected]

RaumUmwelt Planungs-GmbH Mariahilfer Str. 57-59, 1060 Wien Themenbereich Boden, Land- und Tel.: 01 / 23 63 063 Forstwirtschaft Fax: 01 / 23 63 063 - 900 E-Mail: [email protected]

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INHALTSVERZEICHNIS

1 KURZFASSUNG 7

2 AUFGABENSTELLUNG 11

3 GRUNDLAGEN 12

3.1 Untersuchungsrahmen 12 3.1.1 Räumliche Abgrenzung 12 3.1.2 Zeitliche Abgrenzung 13 3.1.3 Inhaltliche Abgrenzung 14

3.2 Rechts- und Datengrundlagen 15 3.2.1 Verwendete Richtlinien, Vorschriften und Normen 15 3.2.2 Datengrundlagen 17

3.3 Wechselwirkungen mit anderen Fachbereichen 18

3.4 Bearbeitungszugang 19

4 BESCHREIBUNG UND BEURTEILUNG DES IST-ZUSTANDS 24

4.1 Grundlagen und Beurteilungsmethode 24 4.1.1 Themenbereich Boden 24 4.1.2 Themenbereich Landwirtschaft 25 4.1.3 Themenbereich Forstwirtschaft 27

4.2 Teilraumübergreifende Beschreibung 31 4.2.1 Naturräumliche Grundlagen 31 4.2.2 Landwirtschaftliche Situation in der Region 36 4.2.3 Forstwirtschaftliche Situation in der Region 42

4.3 Ist-Zustand und Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden nach Teilräumen 54 4.3.1 Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal 54 4.3.2 Teilraum Aue – Göstritz 56 4.3.3 Teilraum Otterstock 59 4.3.4 Teilraum Trattenbach 61 4.3.5 Teilraum Fröschnitzgraben 63 4.3.6 Teilraum Grautschenhof 66 4.3.7 Teilraum Mürzzuschlag 68 4.3.8 Teilraum Langenwang 71

4.4 Ist-Zustand und Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft nach Teilräumen 74 4.4.1 Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal 74 4.4.2 Teilraum Aue – Göstritz 76 4.4.3 Teilraum Otterstock 78 4.4.4 Teilraum Trattenbach 80 4.4.5 Teilraum Fröschnitzgraben 81

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4.4.6 Teilraum Grautschenhof 83 4.4.7 Teilraum Mürzzuschlag 85 4.4.8 Teilraum Langenwang 87

4.5 Ist-Zustand und Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Forstwirtschaft nach Teilräumen 90 4.5.1 Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal 90 4.5.2 Teilraum Aue – Göstritz 92 4.5.3 Teilraum Otterstock 94 4.5.4 Teilraum Trattenbach 96 4.5.5 Teilraum Fröschnitzgraben 97 4.5.6 Teilraum Grautschenhof 99 4.5.7 Teilraum Mürzzuschlag 101 4.5.8 Teilraum Langenwang 103

4.6 Zusammenfassende Beurteilung der Beeinflussungssensibilität 105 4.6.1 Themenbereich Boden 105 4.6.2 Themenbereich Landwirtschaft 105 4.6.3 Themenbereich Forstwirtschaft 105

5 BESCHREIBUNG UND BEURTEILUNG DER AUSWIRKUNGEN (OHNE MAßNAHMEN) 106

5.1 Grundlagen und Beurteilungsmethode 106 5.1.1 Themenbereich Boden 106 5.1.2 Themenbereich Landwirtschaft 108 5.1.3 Themenbereich Forstwirtschaft 112

5.2 Auswirkungen und Eingriffserheblichkeit im Themenbereich Boden nach Teilräumen 116 5.2.1 Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal 116 5.2.2 Teilraum Aue – Göstritz 118 5.2.3 Teilraum Otterstock 119 5.2.4 Teilraum Trattenbach 121 5.2.5 Teilraum Fröschnitzgraben 122 5.2.6 Teilraum Grautschenhof 124 5.2.7 Teilraum Mürzzuschlag 126 5.2.8 Teilraum Langenwang 128

5.3 Auswirkungen und Eingriffserheblichkeit im Themenbereich Landwirtschaft nach Teilräumen 129 5.3.1 Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal 129 5.3.2 Teilraum Aue – Göstritz 133 5.3.3 Teilraum Otterstock 136 5.3.4 Teilraum Trattenbach 137 5.3.5 Teilraum Fröschnitzgraben 139 5.3.6 Teilraum Grautschenhof 142 5.3.7 Teilraum Mürzzuschlag 145 5.3.8 Teilraum Langenwang 148

5.4 Auswirkungen und Eingriffserheblichkeit im Themenbereich Forstwirtschaft nach Teilräumen 150 5.4.1 Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal 150

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5.4.2 Teilraum Aue – Göstritz 154 5.4.3 Teilraum Otterstock 157 5.4.4 Teilraum Trattenbach 159 5.4.5 Teilraum Fröschnitzgraben 161 5.4.6 Teilraum Grautschenhof 165 5.4.7 Teilraum Mürzzuschlag 168 5.4.8 Teilraum Langenwang 171

5.5 Zusammenfassende Beurteilung der Eingriffserheblichkeit 173 5.5.1 Themenbereich Boden 173 5.5.2 Themenbereich Landwirtschaft 174 5.5.3 Themenbereich Forstwirtschaft 175

6 BESCHREIBUNG UND BEURTEILUNG DER SCHUTZ-, MINDERUNGS- UND AUSGLEICHSMAßNAHMEN 176

6.1 Grundlagen und Beurteilungsmethode 176 6.1.1 Themenbereich Boden 176 6.1.2 Themenbereich Landwirtschaft 179 6.1.3 Themenbereich Forstwirtschaft 181 6.1.4 Beurteilung der Maßnamenwirksamkeit 186

6.2 Maßnahmenfestlegung, Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden nach Teilräumen 187 6.2.1 Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal 187 6.2.2 Teilraum Aue – Göstritz 188 6.2.3 Teilraum Otterstock 188 6.2.4 Teilraum Trattenbach 189 6.2.5 Teilraum Fröschnitzgraben 190 6.2.6 Teilraum Grautschenhof 191 6.2.7 Teilraum Mürzzuschlag 192 6.2.8 Teilraum Langenwang 193

6.3 Maßnahmenfestlegung, Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft nach Teilräumen 194 6.3.1 Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal 194 6.3.2 Teilraum Aue – Göstritz 196 6.3.3 Teilraum Otterstock 197 6.3.4 Teilraum Trattenbach 198 6.3.5 Teilraum Fröschnitzgraben 199 6.3.6 Teilraum Grautschenhof 200 6.3.7 Teilraum Mürzzuschlag 202 6.3.8 Teilraum Langenwang 203

6.4 Maßnahmenfestlegung, Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft nach Teilräumen 205 6.4.1 Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal 205

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6.4.2 Teilraum Aue – Göstritz 207 6.4.3 Teilraum Otterstock 208 6.4.4 Teilraum Trattenbach 209 6.4.5 Teilraum Fröschnitzgraben 210 6.4.6 Teilraum Grautschenhof 213 6.4.7 Teilraum Mürzzuschlag 214 6.4.8 Teilraum Langenwang 216

6.5 Beweissicherung und begleitende Kontrolle 217 6.5.1 Themenbereich Boden 217 6.5.2 Themenbereich Landwirtschaft 217 6.5.3 Themenbereich Forstwirtschaft 219

7 ZUSAMMENFASSENDE BEURTEILUNG 222

7.1 Befund über die Umweltverträglichkeit 222 7.1.1 Themenbereich Boden 222 7.1.2 Themenbereich Landwirtschaft 223 7.1.3 Themenbereich Forstwirtschaft 224

7.2 Angabe allfälliger Schwierigkeiten 224

8 VERZEICHNISSE 225

8.1 Abbildungsverzeichnis 225

8.2 Tabellenverzeichnis 226

8.3 Quellen- und Literaturverzeichnis 236

8.4 Abkürzungsverzeichnis 237

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1 KURZFASSUNG

Gemäß § 1 Abs. 1 UVP-G 2000 ist es Aufgabe der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), auf fachlicher Grundlage die unmittelbaren und mittelbaren Auswirkungen festzustellen, zu be- schreiben und zu bewerten, die ein Vorhaben auf die einzelnen Schutzgüter hat oder haben kann. Im vorliegenden Bericht der Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) werden die The- menbereiche „Boden, Land- und Forstwirtschaft“ behandelt.

Als erster Schritt wird die Ist-Situation erhoben und die Beeinflussungssensibilität des Rau- mes abgeschätzt. In einem zweiten Schritt werden die Auswirkungen des Vorhabens be- schrieben. Durch die Verschränkung von Beeinflussungssensibilität des Raumes und Wir- kungsintensität des Vorhabens wird als dritter Arbeitsschritt die Eingriffserheblichkeit ermit- telt. Darauf aufbauend werden die zur Sicherstellung der Umweltverträglichkeit des Vorha- bens erforderlichen Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen festgelegt und deren Wirkung ab- geschätzt. Schließlich wird als letzter Arbeitsschritt die nach Festlegung der Maßnahmen vom Vorhaben verursachte Restbelastung dargestellt und eine Aussage bezüglich der Um- weltverträglichkeit des Vorhabens getroffen.

Die im Beeinflussungsbereich des Vorhabens vorkommenden Böden, landwirtschaftlichen Flächen sowie Waldbestände weisen unterschiedliche Sensibilität in Bezug auf Auswirkun- gen des Vorhabens auf.

Themenbereich Boden

Die Erhebung der Ist-Situation je Teilraum bezieht sich beim Schutzgut Boden auf die Krite- rien verbrauchte Fläche sowie Sensibilität gegenüber Bodenbeanspruchung. Die Beurteilung auf Basis dieser Kriterien ergibt für die den Teilraum Mürzzuschlag eine sehr hohe Beeinflus- sungssensiblität, als hoch sensibel sind die Teilräume Gloggnitz – Schwarzatal, Aue – Göstritz und Grautschenhof einzustufen. Die Teilräume Otterstock, Trattenbach, Fröschnitzgraben und Langenwang weisen eine mittlere Sensibilität auf.

Für die Beurteilung der Auswirkungen des Vorhabens und damit der Eingriffserheblichkeit auf das Schutzgut Boden werden die Wirkfaktoren Flächenverbrauch durch das Vorhaben sowie Beeinträchtigung der Bodenqualität durch Bodenmanipulation und Bodenbeanspru- chung herangezogen.

Durch Verschneidung der Beeinflussungssensibilität mit den Auswirkungen des Vorhabens ergeben sich für die Bauphase in allen Teilräumen ein mittlere oder hohe Eingriffserheblich- keit, im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal ist die Eingriffserheblichkeit sehr hoch. Nach Ab- schluss der Bauphase erfolgt als Vorhabensbestandteil eine sachgerechte Bodenrekultivie- rung. In der Betriebsphase sind für die Teilräume Aue – Göstritz, Otterstock, Trattenbach, Grautschenhof und Mürzzuschlag keine Auswirkungen durch das Vorhaben gegeben und daher keine Eingriffserheblichkeit vorhanden. Wo das Vorhaben in der Betriebsphase durch bauliche Anlagen an der Oberfläche bzw. Eingriffe unter der Oberfläche bestehen bleibt, er-

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geben sich für die Teilräume Gloggnitz – Schwarzatal und Fröschnitzgraben eine mittlere und für den Teilraum Langenwang eine geringe Eingriffserheblichkeit.

Zur Minimierung der Eingriffserheblichkeit werden für die einzelnen Teilräume Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen festgelegt. Neben der sachgerechten Bodenrekultivierung handelt es sich um Maßnahmen zur Verringerung der Beanspruchung von Boden in der Bau- und Be- triebsphase und zum Schutz nicht direkt beanspruchter Böden.

Nach Abschätzung der Wirksamkeit der Maßnahmen verbleibt in der Bauphase eine hohe Restbelastung für die Teilräume Gloggnitz – Schwarzatal und Fröschnitzgraben. Die übrigen Teilräume weisen eine mittlere oder geringe Restbelastung auf. In der Betriebsphase ver- bleibt je Teilraum zumindest eine geringe Restbelastung nach erfolgter sachgerechter Bo- denrekultivierung, da durch die Manipulation und Beanspruchung der ursprüngliche Zustand nicht vollständig wiederhergestellt werden kann. In den Teilräumen Gloggnitz – Schwarzatal und Fröschnitzgraben ergibt sich nach Berücksichtigung aller Maßnahmen eine mittlere Restbelastung für die Betriebsphase.

Themenbereich Landwirtschaft

Die Erhebung der Ist-Situation je Teilraum bezieht sich beim Themenbereich Landwirtschaft auf die Kriterien Ausstattung mit Agrarfläche sowie auf deren Bodenwert und Bewirtschaft- barkeit. Die Beurteilung auf Basis dieser Kriterien ergibt für den Teilraum Langenwang eine hohe Beeinflussungssensibilität. Die Teilräume Gloggnitz – Schwarzatal, Otterstock, Fröschnitzgraben und Mürzzuschlag weisen eine mittlere Beeinflussungssensibilität auf, in den Teilräumen Aue – Göstritz, Trattenbach und Grautschenhof ist die Beeinflussungssensi- bilität gering.

Für die Beurteilung der Auswirkungen des Vorhabens und damit der Eingriffserheblichkeit auf den Themenbereich Landwirtschaft werden die Wirkfaktoren Verlust von Agrarfläche, Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit sowie Einfluss auf den Pflanzenstandort durch Im- missionsbelastung und mögliche Veränderung der Bodenfeuchte in Abhängigkeit von Grundwasserveränderungen herangezogen.

Die Verschneidung der Beeinflussungssensibilität mit den Auswirkungen des Vorhabens er- gibt für die Bauphase in allen Teilräumen eine mittlere oder geringe Eingriffserheblichkeit. Nach Abschluss der Bauphase erfolgt die Rekultivierung nicht mehr beanspruchter landwirt- schaftlicher Flächen. Durch die Beständigkeit mancher Vorhabenswirkungen wie z.B. dauer- hafter Flächenverlust von Agrarflächen oder Belegung mit Ausgleichsmaßnahmen ergeben sich in der Betriebsphase für die Teilräume Gloggnitz –Schwarzatal und Langenwang eine mittlere Eingriffserheblichkeit sowie für die meisten anderen Teilräume eine geringe. Für die Teilräume Aue – Göstritz und Trattenbach ergibt sich nach vollständiger Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes der landwirtschaftlichen Flächen keine Eingriffserheblichkeit in der Betriebsphase.

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Zur Minimierung der Eingriffserheblichkeit werden für die einzelnen Teilräume Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen festgelegt. Neben der Rekultivierung der landwirtschaftlichen Flä- chen handelt es sich um Maßnahmen zum Ausgleich der Flächenverluste, zur Minimierung der Beanspruchung bzw. zum Schutz von nicht direkt betroffenen Agrarflächen, zur Verringe- rung der Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit und zur Reduktion von Immissionsbelas- tungen.

Nach Abschätzung der Wirksamkeit der Maßnahmen verbleibt in der Bauphase in den meis- ten Teilräumen eine geringe Restbelastung. Im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal ergibt sich eine mittlere Restbelastung, im Teilraum Mürzzuschlag ergibt sich keine Restbelastung in der Bauphase. Nach erfolgter Rekultivierung nach Abschluss der Bauphase und Berücksich- tigung der übrigen Maßnahmen verbleibt in den Teilräumen Gloggnitz- Schwarzatal, Otter- stock, Grautschenhof und Langenwang eine geringe Restbelastung. Für die übrigen Teil- räume ergibt sich keine Restbelastung in der Betriebsphase.

Themenbereich Forstwirtschaft

Die Erhebung der Ist-Situation je Teilraum bezieht sich beim Themenbereich Forstwirtschaft auf die Kriterien der Ausstattung mit Waldflächen, deren Waldfunktion gemäß Waldentwick- lungsplan und der strukturellen Ausformung. Die Beurteilung auf Basis dieser Kriterien ergibt für die Teilräume Grautschenhof, Mürzzuschlag und Langenwang eine hohe Beeinflus- sungssensibilität. Die Teilräume Gloggnitz – Schwarzatal, Aue – Göstritz, Otterstock und Trattenbach weisen eine mittlere Beeinflussungssensibilität auf, im Teilraum Fröschnitzgra- ben ist die Beeinflussungssensibilität gering.

Für die Beurteilung der Auswirkungen des Vorhabens und damit der Eingriffserheblichkeit auf den Themenbereich Forstwirtschaft werden die Wirkfaktoren Verlust von Waldfläche ab- solut und relativ, also bezogen auf die Ausstattung des Teilraums, weiters qualitative Auswir- kungen auf die Waldstruktur und Waldfunktion, Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit so- wie Einfluss auf den Pflanzenstandort durch Immissionsbelastung und mögliche Verände- rung der Bodenfeuchte in Abhängigkeit von Grundwasserveränderungen herangezogen.

Die Verschneidung der Beeinflussungssensibilität mit den Auswirkungen des Vorhabens er- gibt für die Bauphase in den meisten Teilräumen eine mittlere Eingriffserheblichkeit. In den Teilräumen Aue- Göstritz und Otterstock ist sie gering. Im Teilraum Trattenbach ergibt sich keine Eingriffserheblichkeit in der Bauphase. In der Betriebsphase bleiben die Auswirkungen vor allem durch Flächenverluste in quantitativer und qualitativer Hinsicht aufrecht. Die Ein- griffserheblichkeit bleibt bis auf den Teilraum Fröschnitzgraben, wo sie sich um eine Stufe verringert, auch in der Betriebsphase bestehen.

Zur Minimierung der Eingriffserheblichkeit werden für die einzelnen Teilräume Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen festgelegt. Es handelt sich um Maßnahmen zur Minderung bzw. zum Ausgleich der Waldverluste durch Wiederherstellung, Ersatzaufforstung oder Strukturverbes- serung in bestehenden Waldflächen. Weiters sind Maßnahmen zur Minimierung der Bean- spruchung bzw. zum Schutz von nicht direkt betroffenen Waldflächen, zur Verringerung der

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Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit und zur Reduktion von Immissionsbelastungen vor- gesehen.

Nach Abschätzung der Wirksamkeit der Maßnahmen verbleibt in der Bauphase in den Teil- räumen Gloggnitz – Schwarzatal und Fröschnitzgraben eine mittlere Restbelastung. Im Teil- raum Trattenbach ergibt sich keine Restbelastung, in den übrigen Teilräumen ist die Restbe- lastung in der Bauphase gering. Nach Berücksichtigung aller Maßnahmen verbleibt in der Betriebsphase im Teilraum Fröschnitzgraben eine geringe Restbelastung durch dauerhafte Flächenverluste, in allen anderen Teiräumen ergibt sich in der Betriebsphase keine Restbe- lastung.

Zusammenfassend betrachtet ist das Vorhaben Semmering-Basistunnel neu gemäß dem der gegenständlichen UVE zugrunde liegenden Technischen Projekts bei Einhaltung der vorge- sehenen Maßnahmen zu Vermeidung, Verminderung und Ausgleich in der Bau- und Be- triebsphase aus fachlicher Sicht der Themenbereiche Boden, Land- und Forstwirtschaft als umweltverträglich zu bezeichnen.

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2 AUFGABENSTELLUNG

Aufgabe der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist gemäß § 1 Abs. 1 UVP-G 2000 auf fachlicher Grundlage die unmittelbaren und mittelbaren Auswirkungen auf die Umwelt fest- zustellen, zubeschreiben und zu bewerten, die ein Vorhaben auf die einzelnen Schutzgüter hat oder haben kann.

Im vorliegenden Bericht werden die Schutzgüter „Boden“ (§ 1 Abs. 1 Z. 1 lit. b) und die zu- gehörigen Primärnutzungen „Landwirtschaft" (§ 1 Abs. 1 Z. 1 lit. d; fällt hier unter das Schutzgut Sachgüter), sowie „Forstwirtschaft“ (§ 1 Abs. 1 Z. 1 lit. d; fällt hier unter das Schutzgut Sachgüter) behandelt. Gemäß § 6 Abs. 3 UVP-G 2000 hat die Umweltverträglich- keitserklärung die Auswirkungen auf die möglicherweise vom Vorhaben erheblich beein- trächtigte Umwelt festzustellen, zu beschreiben und zu bewerten.

Auswirkungen des Vorhabens auf die gegenständlichen Schutzgüter können sich durch vo- rübergehenden oder dauerhaften Flächenverbrauch, durch Bodenbeanspruchung, durch Be- einträchtigung der Bewirtschaftbarkeit land- und forstwirtschaftlicher Flächen in räumlicher und funktioneller Hinsicht und durch Beeinflussung der Situation am Pflanzenstandort erge- ben. Die Schutzgüter der gegenständlichen Themenbereiche stehen dabei in enger Bezie- hung zueinander.

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3 GRUNDLAGEN

3.1 Untersuchungsrahmen

3.1.1 Räumliche Abgrenzung

3.1.1.1 Teilraumgliederung

Der Untersuchungsraum für das Vorhaben Semmering-Basistunnel neu wird in einzelne Teil- räume gegliedert, um eine systematische Bearbeitung des Untersuchungsraums in über- schaubaren räumlichen Einheiten sowie eine einheitliche Gliederung aller UVE-Berichte zu ermöglichen (siehe Abbildung 1). Die Untergliederung orientiert sich an vorhabensbezoge- nen sowie an landschaftsräumlichen Aspekten.

Abbildung 1: Übersicht über die Teilräume beim Vorhaben Semmering-Basistunnel neu

Für die dargestellten Teilräume erfolgt im gegenständlichen Fachbericht für die Themenbe- reiche Boden, Land- und Forstwirtschaft die Beschreibung und Beurteilung von Ist-Situation, Auswirkungen, Maßnahmen und Restbelastung.

3.1.1.2 Themenbezogener Untersuchungsraum

Die Abgrenzung des Untersuchungsraumes erfolgte so, dass das Gebiet im Einflussbereich des Vorhabens bezüglich der zu behandelnden Themenbereiche abgedeckt ist. Aufgrund der unterschiedlichen möglichen Auswirkungen in den einzelnen Themenbereichen ist der Un- tersuchungsraum verschieden groß definiert (vgl. Abbildung 2).

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Abbildung 2: Übersicht über den Untersuchungsraum in den Themenbereichen Boden, Land- und Forstwirt- schaft

Die Beschreibung der relevanten Inhalte in den Themenbereichen Landwirtschaft und Forst- wirtschaft erfolgt auf zwei Ebenen. In einem weiten Untersuchungsraum wird die regionale Situation innerhalb der Standortgemeinden aufgezeigt. Der enge Untersuchungsraum um- fasst einen 500m-Puffer um die oberirdischen Vorhabensbestandteile und dient zur Darstel- lung der lokalen Situation und wirksam werdenden Auswirkungen innerhalb der einzelnen Teilräume. Der Themenbereich Boden wird ebenfalls auf zwei Ebenen betrachtet. Der weite Untersuchungsraum entspricht dem 500m–Puffer der beiden anderen Themenbereiche, hier erfolgt eine allgemeine Beschreibung anhand der Bodentypen. Der enge Untersuchungs- raum umfasst einen 100m-Puffer um die oberirdischen Vorhabensbestandteile und dient zur Detaildarstellung der Böden sowie des bestehenden Bodenverbrauches und der wirksam werdenden Auswirkungen innerhalb der einzelnen Teilräume.

3.1.2 Zeitliche Abgrenzung

Die Beschreibung der vom Vorhaben voraussichtlich beeinträchtigten Umwelt erfolgt für das Jahr 2010 und stellt den Ist-Zustand dar.

Die Auswirkungen des Vorhabens werden getrennt in Bau- und Betriebsphase beschrieben. Die Bauphase umfasst sämtliche Bauarbeiten von den Vorarbeiten, über die Hauptbauphase und Ausrüstungsphase bis zur Inbetriebnahme und erstreckt sich von Ende 2012 bis 2025. Für die Betriebsphase wird grundsätzlich 2025 als Prognosejahr herangezogen (Betriebs-

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phase 2). Für den Bahnhof Mürzzuschlag ist zusätzlich eine „Betriebsphase 1“ definiert, die vorgezogene Umbaumaßnahmen1 im Bahnhof Mürzzuschlag berücksichtigt.

Die Nullvariante2 stellt die Situation im Jahr 2025 ohne Umsetzung des Vorhabens Semme- ring-Basistunnel neu dar und bezieht sich damit auf die Darlegung der Vor- und Nachteile des Unterbleibens des Vorhabens. (siehe Bericht Projektbegründung, Einlage UV.2.1.1).

Bezeichnung Jahr Beschreibung Ist-Zustand 2010 Bestehende Situation im Untersuchungsraum Bauphase 2012 - 2025 Errichtung des Vorhabens Semmering-Basistunnel neu Betriebsphase unter Berücksichtigung des vorgezogenen Um- Betriebsphase 1 2015 baus des Bahnhofs Mürzzuschlag Betriebsphase Semmering-Basistunnel neu inkl. Einbindung in Betriebsphase 2 2025 den Bahnhof Mürzzuschlag Nullvariante2 2025 keine Umsetzung des Vorhabens Semmering-Basistunnel neu

Tabelle 1: Zeitliche Abgrenzung nach Phasen

Für den gegenständlichen Fachbericht sind sämtliche die Themenbereiche Boden, Land- und Forstwirtschaft betreffenden Auswirkungen durch die Betriebsphase 2 abgedeckt. Eine gesonderte Darstellung der Betriebsphase 1 ist damit nicht erforderlich.

3.1.3 Inhaltliche Abgrenzung

Die Beschreibung der möglicherweise vom Vorhaben erheblich beeinträchtigten Umwelt um- fasst gemäß UVP-G 2000 insbesondere Menschen, Tiere, Pflanzen und deren Lebensräu- men, Boden, Wasser, Luft, Klima, Landschaft und Sachgüter einschließlich Kulturgüter sowie Wechselwirkungen zwischen diesen Schutzgütern.

Die Behandlung der Themenbereiche Boden, Land- und Forstwirtschaft begründet sich ge- mäß § 1 Abs. 1 UVP-G auf die Notwendigkeit der Prüfung des Vorhabens auf seine Auswir- kungen auf das Schutzgut Boden als begrenzt verfügbare Ressource und als Grundlage für die land- und forstwirtschaftliche Produktion. Das Thema Forstwirtschaft betrifft darüber hin- aus das Schutzgut „Wald“ (Pflanzen und deren Lebensräume). Über die Trägerfunktion des Bodens für die „Sachgüter Land- und Forstwirtschaft“ ist auch der Mensch betroffen.

1 Diese umfassen die Anhebung der Bahnsteigkante 1 (Hausbahnsteig) und Bahnsteigkanten 2/3, die Errichtung des Bahnsteig- dachs auf Bahnsteig 2/3, den Umbau des Personendurchgangs und den Einbau von Liften, sowie die Unterbausanierung von Gleis 1 (= neu Gleis 7). 2 Die Definition der „Nullvariante 2025“ bezieht sich auf den Abschnitt Gloggnitz – Mürzzuschlag, während der im Bericht Projektbe- gründung und Vorhabensalternativen (Einlage UV.2.1.1) definierte „Planungsnullfall“ im Rahmen der Alternativenbeurteilung auf den Baltisch-Adriatischen Korridor Bezug nimmt.

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3.2 Rechts- und Datengrundlagen

3.2.1 Verwendete Richtlinien, Vorschriften und Normen

3.2.1.1 Boden

Niederösterreichisches Bodenschutzgesetz (1988 idgF)

Zielsetzung gemäß § 1 ist es, die nachhaltige Bodenfruchtbarkeit und die Bodengesundheit aller nicht unter das Forstgesetz fallenden Böden zu erhalten und zu verbessern. Dies soll insbesondere durch Schutz vor Schadstoffbelastungen, durch Verhinderung von Bodenero- sion und Bodenverdichtung sowie durch die Erhaltung eines standorttypischen Bodenzu- standes erreicht werden.

Steiermärkisches landwirtschaftliches Bodenschutzgesetz (1987 idgF)

Das Gesetz dient gemäß § 1 dem Schutz landwirtschaftlicher Böden vor einem die Produkti- onskraft gefährdenden Schadstoffeintrag, der Erhaltung einer nachhaltigen Bodenfruchtbar- keit sowie der Verhinderung von Bodenerosion und Bodenverdichtung.

3.2.1.2 Landwirtschaft

Regionales Raumordnungsprogramm Wiener Neustadt-Neunkirchen (2009)

Eine der Zielsetzungen gemäß § 3 ist die Sicherstellung der räumlichen Vorraussetzungen für eine leistungsfähige Land- und Forstwirtschaft. Als Maßnahmen für den Naturraum wer- den in § 4 u.a landwirtschaftlichen Vorrangzonen angeführt, die nur bedingt umgewidmet werden düfen. Landwirtschaftliche Vorrangzonen sind definiert als zusammenhängende Flä- chen, die eine besondere natürliche Eignung für die landwirtschaftliche Nutzung aufweisen oder für das Erscheinungsbild der Kulturlandschaft von Bedeutung sind.

Regionales Entwicklungsprogramm Planungsregion Mürzzuschlag (2005)

Die Festlegung von landwirtschaftlichen Vorrangzonen dient gemäß § 5 der Verordnung zum Regionalen Entwicklungsprogramm der landwirtschaftlichen Produktion. Große zusammen- hängende Freiflächen mit funktionaler überörtlicher Bedeutung sind von weiterer Versiege- lung und Bebauung (Baulandausweisungen und Sondernutzungen im Freiland) freizuhalten. Neben der Sicherung dieser Flächen für die landwirtschaftliche Nutzung erfüllen diese Zonen auch weitere Funktionen u.a. im Rahmen des Hochwasserrückhaltes, der Luftqualität oder der Raumgliederung.

3.2.1.3 Forstwirtschaft

Forstgesetz (1975 idgF)

Das Forstgesetz betrachtet den Wald gemäß § 1 als wesentliche Grundlage für die ökologi- sche, ökonomische und soziale Entwicklung Österreichs. Ziel ist die Erhaltung des Waldes und des Waldbodens, die Sicherstellung einer Waldbehandlung, dass die Produktionskraft

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des Bodens erhalten und seine Wirkungen nachhaltig gesichert bleiben sowie die Sicherstel- lung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung.

Waldentwicklungsplan

Der Waldentwicklungsplan stellt als forstlicher Rahmenplan die Waldverhältnisse dar und weist den Waldflächen Leitfunktionen – Schutz-, Wohlfahrt-, Erholung- und Nutzfunktion – zu. Durch vorausschauende, auf Bezirksebene festgemachte Planung soll der Wald samt seinen Funktionen erhalten werden. Für die gegenständliche Bearbeitung wurden die Teil- pläne der Forstbezirke Neunkirchen (2009) und Mürzzuschlag (2001) herangezogen.

3.2.1.4 Weitere Grundlagen

Alpenkonvention (1995)

Die Alpenkonvention ist ein Übereinkommen zum Erhalt und Schutz der Alpen unter Berück- sichtigung der Interessen aller Alpenstaaten, ihrer alpinen Regionen sowie der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft unter Beachtung des Vorsorge-, Verursacher- und Kooperations- prinzips und unter umsichtiger und nachhaltiger Nutzung der Ressourcen. Das Vorhaben er- streckt sich am östlichen Rand des ausgewiesenen Anwendungsbereichs für die Alpenkon- vention. Es wurden verschiedene Durchführungsprotokolle erarbeitet und u.a. von Österreich ratifiziert. Für den vorliegenden Bericht sind insbesondere die Protokolle „Bodenschutz“, „Berglandwirtschaft“ und „Bergwald“ relevant.

Das Protokoll „Bodenschutz“ verfolgt das Ziel, die quantitativen und qualitativen Bodenbeein- trächtigungen durch Anwendung bodenschonender land- und forstwirtschaftlicher Produkti- onsverfahren, durch sparsamen Umgang mit Grund und Boden, durch Eindämmung von E- rosion sowie durch Beschränkung der Versiegelung von Böden zu vermindern. Das Protokoll „Berglandwirtschaft“ hat das Ziel, im Interesse der Allgemeinheit die Bewirtschaftung der tra- ditionellen Kulturlandschaften und eine standortgerechte, umweltverträgliche Landwirtschaft zu erhalten und unter Berücksichtigung der erschwerten Wirtschaftsbedingungen zu fördern. Das Protokoll „Bergwald“ hat das Ziel der Erhaltung, Stärkung und Wiederherstellung der Waldfunktionen, insbesondere der Schutzfunktion durch Verbesserung der Widerstandskraft der Waldökosysteme durch eine naturnahe Waldbewirtschaftung und durch die Verhinde- rung von Wald schädigenden Nutzungen unter Berücksichtigung der erschwerten Wirt- schaftsbedingungen im Alpenraum.

Immissionsschutzgesetz Luft (IG-L, 1997 idgF)

Im Immissionsschutzgesetz Luft sowie in der damit in Zusammenhang erlassenen Verord- nung zum Schutz des Ökosysteme und der Vegetation (2001 idgF) sind Grenzwerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit sowie zum Schutz der Ökosysteme und der Vegetation festgelegt. Für die gegenständliche Betrachtung sind insbesondere die Grenzwerte für NOx (Stickoxide) und TSP (Gesamtstaub) relevant.

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3.2.2 Datengrundlagen

3.2.2.1 Boden

• Österreichische Bodenkartierung:Bodentypen, Bodenbeschreibung (Quelle: Bun- desamt und Forschungszentrum Wald) • Kataster: Flächenverbrauch nach Nutzungskategorien (Quelle: Abfrage Grund- stücksdatenbank Feb./März 2010; http://dataweb.telekom.at/html/start_aonlogin.html) • Umweltbundesamt: Altlasten (Quelle: http://www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/altlasten/altlasteninfo/) 3.2.2.2 Landwirtschaft

• Österreichische Bodenkartierung: Bodenwert, Bodenbearbeitbarkeit • Statistik : Agrarstrukturelle Daten auf Gemeindeebene (Quelle: http://www.statistik.at/) • Regionlaes Rauordnungsprogramm Wr. Neustadt-Neunkirchen (2009), Regionales Entwicklungsprogramm Mürzzuschlag (2005): landwirtschaftliche Vorrangzonen • Umweltbundesamt: Biobetriebe auf Bezirksebene 2003 (Quelle: http://www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/landwirtschaft/biolandbau/) • Orthophotos (Bildflug 2009) • Photogrammetrische Auswertung der Luftbilder (Luftbildstrichauswertung) • Eigene Erhebungen 3.2.2.3 Forstwirtschaft

• Waldentwicklungspläne: Teilpläne Forstbezirke Neunkirchen (2009) und Mürz- zuschlag (2001) • Österreichische Waldinventur, Ergebnisse 2000/2002 (Quelle: http://web.bfw.ac.at/i7/oewi.oewi0002) • Bioindikatornetz-Daten (Quelle: www.bioindikator.at) • Orthophotos (Bildflug 2009) • Photogrammetrische Auswertung der Luftbilder (Luftbildstrichauswertung) • Eigene Erhebungen

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3.3 Wechselwirkungen mit anderen Fachbereichen

Der Fachbericht Boden, Land- und Forstwirtschaft steht in Wechselwirkung mit vielen ande- ren Themenbereichen, die eine entsprechende Abstimmung erfordern.

Mit den Themenbereichen Pflanzen/Tiere und deren Lebensräume besteht eine Wechselwir- kung über die Festlegung von Maßnahmen. Dabei kann einerseits dasselbe Ziel etwa des Ausgleichs von Flächenverlusten verfolgt werden, andererseits können jedoch auch Flächen durch ökologische Ausgleichsflächen für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung verloren gehen.

Mit dem Themenbereich Jagd und Fischerei besteht eine Wechselwirkung über die Habitat- strukturen, die die land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen darstellen bzw. über den Raum, in dem sich die jagd-, land- und forstwirtschaftliche Nutzung überlagern. Auswirkun- gen auf die Jagd können sich etwa in Form von Verbisschäden auch auf die gegenständli- chen Themenbereiche auswirken.

Mit dem Themenbereich Landschaftsbild besteht eine Wechselbeziehung über erforderliche Gestaltungsmaßnahmen, die auf land- und forstwirtschaftlichen Flächen stattfinden. Neben Flächenbeanspruchung können sich auch die Bewirtschaftungsbedingungen ändern.

Weitere Wechselbeziehungen bestehen über räumliche oder funktionelle Nutzungsüberlage- rungen mit den Themenbereichen Freizeit und Erholung (land- und forstwirtschaft als Teil der Erholungslandschaft), Verkehr und Technische Infrastruktur (Wegenetz) und Siedlungs- und Wirtschaftsraum (Flächenverbrauch, Landnutzung, Vorrangzonen). (Mit weiteren Themenbe- reichen besteht eine Wechselwirkung über die Nutzung derselben.

Auswirkungen des Themenbereichs Klima / Luftschadstoffe sind im gegenständlichen Fach- bericht berücksichtigt. Im Gegenzug beeinflusst die land- und forstwirtschaftliche Landnut- zung und Bodenbedeckung die klimatische Situation.

Schließlich ergeben sich auch Wechselwirkungen zwischen den Themenbereichen des ge- genständlichen Fachberichtes. Der Boden bildet die Grundlage für die land- und forstwirt- schaftliche Nutzung, Auswirkungen auf die Bodenqualität betreffen daher auch die beiden anderen Themenbereiche. Bei der Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen stehen die Flä- chenbilanzen der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung in einem engen Zusammenhang.

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3.4 Bearbeitungszugang

Um die Nachvollziehbarkeit und die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wird für alle Themen- bereiche der UVE ein einheitlicher Bearbeitungszugang gewählt. Die Grundstruktur der Beur- teilungsmethode folgt den Prinzipien der ökologischen Risikoanalyse und wurde für das ge- genständliche Vorhaben in Anlehnung an die RVS Umweltuntersuchungen (RVS 04.01.11) adaptiert:

• Darstellung der Ist-Zustands und Ermittlung der Beeinflussungssensibilität Themenbereichsspezifische Bestandeserfassung und -analyse anhand von Kriterien sowie Bewertung des Bestandes • Ermittlung der Wirkungsintensität Analyse der Wirkung des geplanten Vorhabens im Hinblick auf Art (Wirkfaktoren) und Stärke der Einwirkungen auf Kriterienebene • Ermittlung der Erheblichkeit der Auswirkungen (Eingriffserheblichkeit) Verknüpfung von Beeinflussungssensibilität (Bestandsbewertung) und Wirkungsin- tensität (Stärke der Einwirkungen) auf Kriterienebene • Entwicklung von Maßnahmen für die jeweilige Planungsstufe • Optimierung des geplanten Vorhabens oder • Beurteilung der Wirksamkeit von Maßnahmen bezogen auf die festgelegten Kriterien • Ermittlung der verbleibenden Auswirkungen (Restbelastung) auf Basis der Verknüp- fung von Erheblichkeit und Wirksamkeit der Maßnahmen für die Kriterien

Der beschriebene Beurteilungsprozess ist in Abbildung 3 dargestellt.

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Darstellung des Ist- Zustands und der Technisches Projekt Vorbelastung

Beurteilung der Analyse der Beeinflussungs- Wirkungsintensität sensibilität

Ermittlung der Eingriffserheblichkeit

Entwicklung von

Maßnahmen

Beurteilung der Wirksamkeit der Maßnahmen

Ermittlung der Restbelastung

Umweltverträgliches Vorhaben

Abbildung 3: Beurteilungsablauf in der UVE

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Das Vorhaben kann sich unterschiedlich negativ oder auch positiv auf die Umwelt sowie die Raumstruktur auswirken. Um dieses Beziehungsgeflecht zu erfassen, wird bei der Beurtei- lung der Umweltverträglichkeit des Vorhabens eine systematische Vorgangsweise gewählt. Die Beurteilungsmethode folgt dabei dem Schema folgender 5-säuliger Matrix (siehe Abbildung 4).

Abbildung 4: Verknüpfungsmatrix zur Ermittlung von Eingriffserheblichkeit und Restbelastung

1. Schritt: Beurteilung der Beeinflussungssensibilität im Ist-Zustand

Als erster Schritt erfolgt eine Beschreibung und Beurteilung des Ist-Zustandes im Untersu- chungsraum. Dabei wird die Beeinflussungssensibilität in fünf Stufen beurteilt:

• A: keine bis sehr geringe Sensibilität • B: geringe Sensibilität • C: mittlere Sensibilität • D: hohe Sensibilität • E: sehr hohe Sensibilität

Grundsätzlich gilt: Je höher die Schutzwürdigkeit bzw. Sensibilität eines Schutzgutes nach UVP-Gesetz bzw. der dazugehörigen Nutzungen ist und je empfindlicher das Schutzgut auf mögliche Projektwirkungen reagiert, desto höher wird es eingestuft.

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2. Schritt: Beurteilung der Wirkungsintensität des Vorhabens

Im zweiten Schritt werden die Wirkungen des Vorhabens auf sein Umfeld erfasst und darge- stellt. Darauf aufbauend erfolgt eine Prognose der Wirkungsintensität des Vorhabens in fünf Stufen:

• 1: keine Wirkung / Verbesserung • 2: geringe Wirkung • 3: mittlere Wirkung • 4: hohe Wirkung • 5: sehr hohe Wirkung

Das Vorhaben umfasst das (zum Beurteilungszeitpunkt) vorliegende technische Projekt. Es enthält noch nicht die Maßnahmen, mit denen wesentliche nachteilige Auswirkungen des Vorhabens vermieden, eingeschränkt oder, soweit möglich, ausgeglichen werden sollen.

3. Schritt: Beurteilung der Eingriffserheblichkeit des Vorhabens

Die Eingriffserheblichkeit des Vorhabens resultiert aus der Verschränkung von Beeinflus- sungssensibilität und Wirkungsintensität des Bauwerks. Damit erfolgt als dritter Schritt die Beurteilung der Eingriffserheblichkeit des Vorhabens.

Die Eingriffserheblichkeit ist ein Maß für die Erheblichkeit der Vorhabensauswirkung. Sie wird durch die Gegenüberstellung der Beeinflussungssensibilität mit der Wirkungsintensität des Vorhabens in Form einer Matrix in sechs Stufen ermittelt, wobei Stufe I die geringste und Stufe VI die höchste Eingriffserheblichkeit darstellt; diese Stufen sind:

• I: keine Erheblichkeit / Verbesserung • II: geringe Erheblichkeit • III: mittlere Erheblichkeit • IV: hohe Erheblichkeit • V: sehr hohe Erheblichkeit • VI: untragbar hohe Erheblichkeit

Die Eingriffserheblichkeit des Vorhabens wird getrennt für Bau- und Betriebsphase beurteilt, und zwar zunächst ohne dass Maßnahmen zur Reduktion der Auswirkungen des Bauwerkes berücksichtigt werden.

4. Schritt: Festlegung der Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen

Aufbauend auf der Ermittlung der Eingriffserheblichkeit werden als vierter Schritt Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen entwickelt und vorgeschlagen. Diese dienen der Vermeidung bzw. Minderung der Wirkungsintensität des Vorhabens und damit der Reduktion der Ein- griffserheblichkeit. Letztlich geht es bei der Festlegung der Maßnahmen darum, die Umwelt- verträglichkeit herzustellen.

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5. Schritt: Beurteilung der Wirksamkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen

Im fünften Schritt erfolgen die Beurteilung der Wirksamkeit und Effizienz der vorgeschlage- nen Maßnahmen und die Ansprache der nach der Umsetzung dieser Maßnahmen verblei- benden Restbelastung. Mit zunehmender Eingriffserheblichkeit wächst die Notwendigkeit der Entwicklung wirksamer Ausgleichsmaßnahmen, um ein umweltverträgliches Projekt zu erhal- ten. Erst der Grad der Maßnahmenwirksamkeit lässt die Ableitung der verbleibenden Rest- belastung zu. Diese wird als Maß für die Beurteilung der Umweltverträglichkeit des Vorha- bens herangezogen.

Bei einer sehr guten Wirksamkeit der Maßnahmen wird die Eingriffserheblichkeit um zwei bis drei Klassen, bei guter Wirksamkeit um eine bis zwei Klassen und bei partiell wirksamen Maßnahmen um bis zu einer Klasse rückgestuft. Die hier im Einzelnen vorzunehmende Vor- gehensweise muss, um den Gegebenheiten im Einzelfall entsprechen zu können, einer indi- viduellen Expertenbeurteilung vorbehalten bleiben. Daher wird auf eine exakte Abbildungs- regel bewusst verzichtet.

6. Schritt: Ermittlung der Restbelastung

Abschließend wird als sechster Schritt eine fachbereichsbezogene Gesamteinschätzung der Auswirkungen des Vorhabens (einschließlich der vorgeschlagenen Maßnahmen) vor- genommen und eine zusammenfassende Beurteilung der Umweltverträglichkeit des Vorha- bens (= Restbelastung) gemacht. Die Restbelastung gliedert sich wie die Eingriffserheblich- keit in fünf Stufen:

• keine Restbelastung / Verbesserung • geringe Restbelastung • mittlere Restbelastung • hohe Restbelastung • sehr hohe Restbelastung • untragbar hohe Restbelastung 3

Ergebnis ist eine Aussage bezüglich der Umweltverträglichkeit des Vorhabens umfasst dabei das technische Projekt sowie alle entwickelten Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen. Diese werden dadurch zum untrennbaren Bestandteil des Vorhabens.

3 Sollte eine untragbar hohe Restbelastung verbleiben, bedeutet dies, dass eine außerordentliche hohe Eingriffserheblichkeit auch mit Maßnahmen nicht zu beherrschen ist. Damit wäre das Projekt im Themenbereich nicht umweltverträglich.

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4 BESCHREIBUNG UND BEURTEILUNG DES IST-ZUSTANDS

4.1 Grundlagen und Beurteilungsmethode

4.1.1 Themenbereich Boden

Die Beschreibung der Ist-Situation erfolgt auf zwei Ebenen. In einem 500 m-Puffer werden anhand der österreichischen Bodenkartierung die vorkommenden Bodentypen je Teilraum beschrieben und grafisch dargestellt. Dies bildet auch Teil der Grundlage für Bewertung in- nerhalb des Themenbereiches Landwirtschaft (siehe Kapitel 4.4). Die Bewertung der Sensi- bilität des Bodens gegenüber vorhabensbedingten Auswirkungen erfolgt im engen Untersu- chungsraum (100 m- Puffer) um die oberirdischen Vorhabensbereiche. Hier wird die Flä- chennutzung auf Basis des Grundkatasters erhoben und hinsichtlich des Flächenverbrauchs bewertet sowie die Böden anhand verschiedener Kriterien der österreichischen Bodenkartie- rung hinsichtlich ihrer Anfälligkeit für Verdichtung beurteilt

Bestehender Flächenverbrauch

Mit Flächenverbrauch ist der dauerhafte Verlust von biologisch produktivem Boden durch Bebauung und Versiegelung für Siedlungs-, Verkehrszwecke und andere menschliche Inten- sivnutzungen gemeint (vgl. UBA, Grundbegriffe zum Flächenverbrauch). Der Flächen- verbrauch wird bezogen auf den Dauersiedlungsraum erhoben. Dieser umfasst jenen für Landwirtschaft, Siedlung und Verkehrsanlagen verfügbaren Raum, davon ausgeschlossen sind Almen, Fels, Ödland, Wald und Wasserflächen. Das Vorhaben erstreckt sich bis auf ei- nen kleinen Bereich im Teilraum Fröschnitzgraben gänzlich innerhalb des Dauersiedlungs- raumes.

Unter Flächenverbrauch fallen sowohl bebaute Flächen (Gebäude, Straßenanlagen, Haus- gärten, etc.) als auch nicht bebaute Flächen (Erholungseinrichtungen, Friedhöfe, Abbauge- biete, etc.). Als nicht verbrauchte Flächen gelten hingegen Flächen mit Nutzungen wie Wald und Landwirtschaft. Die Beeinflussungssensibilität erhöht sich mit dem Anteil des bestehen- den Flächenverbrauchs innerhalb des jeweiligen Teilraums, da dadurch der Anteil des noch verfügbaren Bodens geringer wird.

Bodenverdichtung

Mit Bodenverdichtung ist die Verringerung des Volumens der luft- und wasserführenden Bo- denporen durch starke Belastung etwa durch Befahrung mit schweren Maschinen oder auch durch das senkrechte Verlagern von Bodenteilchen in das Bodenporensystem gemeint. Die Folgen der Bodenverdichtung sind vielfältig und beeinträchtigen die anorganischen und or- ganischen Bodenfaktoren und -funktionen gleichermaßen. Die Verdichtung kann soweit füh- ren, dass die Versorgungsleistung mit Luft und Wasser für den Pflanzenbestand und damit auch für den Ertrag dauerhaft beeinträchtigt ist. Die natürlichen Faktoren, die die Verdich- tungsanfälligkeit von Böden bestimmen, sind Bodenfeuchte, Bodenart, Lagerungsdichte und Bodengefüge. In diesem komplexen Prozess zeigen sich z.B. tonreiche Böden trotz des ho-

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hen Wassergehaltes weniger anfällig und auch regerationsfähiger als schluffhältige Böden. Zur Beurteilung der Sensibilität hinsichtlich Verdichtung wurde in Zusammenschau dieser Faktoren den in Sande, Schluffe und Tone gruppierten Bodenarten je eine Anfälligkeit für Bodenverdichtung zugewiesen – wenig anfällig (Sande, sandige Tone, Ton) bis stark anfällig (Schluffe, schluffiger Lehm) und die anteilsmäßige Verteilung je Teilraum bewertet.

4.1.1.1 Beurteilung der Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden

Die Bewertung der Beeinflussungssensibilität erfolgt anhand der beschriebenen Kriterien durch folgende fünfstufige Klassifikation.

THEMENBEREICH BODEN – BEURTEILUNG DER BEEINFLUSSUNGSSENSIBILITÄT Beurteilungskriterien Beeinflus- Flächenverbrauch im Dauersiedlungs- Sensibilität gegenüber Verdichtung sungssensibili- raum tät bis zu 10 % Flächenverbrauch im Dauer- keine bis nur wenig anfällige Böden vorhanden siedlungsraum sehr gering 10-15 % Flächenverbrauch im Dauersied- Anteil wenig anfälliger Böden über 80 %, gering lungsraum Anteil mittel anfälliger Böden unter 20 % 15-25 % Flächenverbrauch im Dauersied- Anteil mittel anfälliger Böden über 20 %, mittel lungsraum Anteil stark anfälliger Böden bis 10% 25-50 % Flächenverbrauch im Dauersied- Anteil mittel anfälliger Böden über 30 %, hoch lungsraum Anteil stark anfälliger Böden über 10 % über 50 % Flächenverbrauch im Dauersied- Anteil stark anfälliger Böden über 20 % sehr hoch lungsraum

Tabelle 2: Beurteilung der Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden

4.1.2 Themenbereich Landwirtschaft

Die Beschreibung des Ist-Zustandes der Landwirtschaft erfolgt ebenfalls auf zwei Ebenen. In einem weiten Untersuchungsraum, der die Standortgemeinden umfasst, wird anhand von ausgewählten Gemeindekenndaten der Agrarstrukturerhebung 1999 die regionale Situation der Landwirtschaft betrachtet. Es werden die wesentlichen Strukturmerkmale der Landwirt- schaft wie Bodennutzung und Kulturarten, Betriebs- und Erwerbsstruktur dargestellt und die Entwicklung der regionalen Landwirtschaft interpretiert.

Im engen Untersuchungsraum wird die agrarstrukturelle Situation der lokalen Landwirtschaft anhand von drei Kriterien – Agrarflächenausstattung, Bodenwert und Bewirtschaftbarkeit – beschrieben und gegenüber vorhabensbedingten Auswirkungen bewertet. Der Schwerpunkt der zusammenfassenden Bewertung liegt dabei etwas stärker bei den ersten beiden Krite- rien. Als Grundlage dient die photogrammetrische Luftbildstrichauswertung (Grundlage Bild- flug 2009) ergänzt durch eigene Erhebungen. Im Anschluss an die folgende Beschreibung der Beurteilungskriterien wird die Klassifikation je Kriterium in einer Tabelle zusammenge- fasst.

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Ausstattung mit landwirtschaftlich genutzten Flächen

Es wird der Anteil der landwirtschaftlich genutzten Produktionsfläche bezogen auf die Ge- samtfläche des Teilraumes ermittelt. Je geringer der Anteil ist, desto sensibler ist der Teil- raum gegenüber dauerhaftem Verlust von landwirtschaftlicher Fläche. Bei der Bewertung werden auch die landwirtschaftlichen Vorrangzonen betrachtet. Die Beeinflussungssensibili- tät erhöht sich mit dem Vorhandensein entsprechender Ausweisungen im Teilraum.

Bodenwert der landwirtschaftlichen Flächen

Die österreichische Bodenkartierung weist den Böden auf Basis der vorliegenden naturbe- dingten Kulturart, welche in Abhängigkeit von Klima, Lage und bodenkundlichen Parametern beurteilt wird, einen dreistufigen natürlichen Bodenwert zu:

• hochwertiges Ackerland bzw. Grünland • mittelwertiges Ackerland bzw. Grünland • geringwertiges Ackerland bzw. Grünland

Hochwertige Acker- bzw. Grünlandböden weisen aufgrund ihrer Charakteristik (gute Wasser- und Nährstoffspeicherung, humusreicher Oberboden, gut durchlüfteter Unterboden) für die landwirtschaftliche Nutzung die besten Voraussetzungen auf. Als geringwertig sind jene Bö- den zu betrachten, deren Ertragsverhältnisse deutlich unterdurchschnittlich bleiben und bei normaler Bewirtschaftung an der Grenze der Rentabilität liegen. Mittelwertige Böden nehmen zwischen diesen beiden Stufen ein breites Spektrum ein.

Zur Beurteilung des Bodenwertes im Rahmen der gegenständlichen Betrachtung wird der natürliche Bodenwert in drei Bewertungsstufen eingeteilt:

Bodenwertstufe Beurteilung der Bodenkartierung hochwertiges Ackerland hochwertiger Boden hochwertiges Ackerland, hochwertiges Grünland mittelwertiges Ackerland, hochwertiges Grünland mittelwertiges Ackerland mittelwertiger Boden mittelwertiges Ackerland, mittelwertiges Grünland mittelwertiges Grünland gering- bis mittelwertiges Grünland geringwertiges Ackerland geringwertiger Boden geringwertiges Ackerland, geringwertiges Grünland geringwertiges Ackerland, mittelwertiges Grünland geringwertiges Grünland

Tabelle 3: Einteilung des natürlichen Bodenwertes in Bodenwertstufen

Zur Beurteilung der Beeinflussungssensibilität wird der Flächenanteil des jeweiligen Boden- wertes bezogen auf die Gesamtfläche des betrachteten Teilraumes erhoben. Je höher der Anteil an Produktionsflächen mit hochwertigem Bodenwert ist, desto sensibler ist der Teil- raum gegenüber vorhabensbedingten negativen Auswirkungen.

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Bewirtschaftbarkeit

In diesem Kriterium erfolgt die Einschätzung der Bewirtschaftbarkeit der Flächen auf Basis von Lage und Schlaggrößen sowie des vorhandenen Wegenetzes. Die Beeinflussungssen- sibilität erhöht sich mit dem Anteil von Agrarflächen in Gunstlagen, die sowohl für Acker- als auch Grünlandnutzung keine Bewirtschaftungserschwernisse aufweisen. Hinsichtlich des Wegenetzes werden Straßen und Wege, die die Erschließung für mehrere Nutzungen, ins- besondere die Wohnnutzung, sicherstellen als weniger sensibel gegenüber Auswirkungen des Vorhabens betrachtet, da sie eine weit höhere Funktionalität aufweisen, als z.B. Wege, die rein für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung vorhanden sind. Zur Beschreibung des Kriteriums werden Inhalte aus der österreichischen Bodenkartierung bezüglich Erschwernis- se der maschinellen Bearbeitbarkeit aufgrund von naturräumlichen Gegebenheiten sowie In- formationen zur Erschließung aus der Luftbildstrichauswertung auf Teilraumebene zusam- mengefasst und bewertet.

4.1.2.1 Beurteilung der Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft

THEMENBEREICH LANDWIRTSCHAFT – BEURTEILUNG DER BEEINFLUSSUNGSSENSIBILITÄT Beurteilungskriterien Beeinflussungs- Flächenausstattung Bodenwert Bewirtschaftbarkeit sensibilität Anteil landwirtschaftlich nur geringwertige Bö- Bearbeitbarkeit für Acker und Grün- keine bis sehr ge- genutzter Flächen > den vorhanden landnutzung stark erschwert, Er- ring 50% schließung erfolgt nur auf Wegenetz für mehrere Nutzungen Anteil landwirtschaftlich Anteil mittelwertiger Bearbeitbarkeit bei Ackernutzung gering genutzter Flächen 30 Böden < 50 %, keine stark erschwert, bei Grünlandnutzung bis < 50% hochwertigen Böden teilweise erschwert; Erschließung er- vorhanden folgt überwiegend auf Wegenetz für mehrere Nutzungen Anteil landwirtschaftlich Anteil mittelwertiger Bearbeitbarkeit für Grünlandnutzung mittel genutzter Flächen 15 Böden > 50 % überwiegend gut, für Acker teilweise bis < 30% Anteil geringwertiger erschwert; Erschließung erfolgt so- Böden <20 % oder wohl Wegenetz für mehrere Nutzun- Anteil hochwertiger gen als auch auf rein land- und forst- Böden >1% wirtschaftlichem Wegenetz Anteil landwirtschaftlich Anteil mittelwertiger überwiegend gute Bearbeitbarkeit für hoch genutzter Flächen 5 bis Böden > 70 %, Anteil Acker und Grünlandnutzung; Er- < 15% hochwertiger Böden schließung erfolgt überwiegend auf bis 5 % rein land- und forstwirtschaftlichem Wegenetz Anteil landwirtschaftlich Anteil mittelwertiger ausschließlich gute Bearbeitbarkeit sehr hoch genutzter Flächen < Böden > 70 %, Anteil für Acker und Grünlandnutzung; Er- 5% hochwertiger Böden > schließung erfolgt ausschließlich auf 5 % land- und forstwirtschaftlichem We- genetz

Tabelle 4: Beurteilung der Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft

4.1.3 Themenbereich Forstwirtschaft

Die Beschreibung des Ist-Zustandes der Forstwirtschaft erfolgt ebenfalls auf zwei Ebenen. Im weiten Untersuchungsraum werden der Zustand und die Entwicklung des Waldes anhand

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der Waldentwicklungspläne und der Ergebnisse der Österreichischen Waldinventur be- schrieben.

Als weiter Untersuchungsraum werden die Standortgemeinden herangezogen und mit der Bezirks- und Österreichweiten Situation in Beziehung gesetzt. Auf lokaler Ebene werden in- nerhalb der einzelnen Teilräume die vorhandenen Waldflächen über ihre quantitative und qualitative Ausstattung beschrieben. Als Grundlage dient eine photogrammetrische Luftbild- strichauswertung (Grundlage Bildflug 2009) ergänzt durch eigene Erhebungen.

Die Bewertung der Sensibilität der Forstwirtschaft innerhalb der Teilraum gegenüber vorha- bensbedingten Auswirkungen erfolgt anhand von drei Beurteilungskriterien. Im Anschluss an die folgende Beschreibung wird die Klassifikation je Kriterium in einer Tabelle zusammenge- fasst.

Waldflächenausstattung

Hier wird der Anteil der Waldflächen bezogen auf die Gesamtfläche des Teilraums bewertet. Je geringer der Anteil ist, desto sensibler ist der Teilraum gegenüber Eingriffen mit dauerhaf- tem Verlust von Waldflächen.

Waldfunktion

Waldfunktionen stellen die sog. Wirkungen des Waldes dar und sind im II. Abschnitt des Forstgesetzes definiert.

• Nutzfunktion: Wirkung des Waldes durch nachhaltige Hervorbringung des Rohstof- fes Holz • Schutzfunktion: Wirkung des Waldes als Schutz vor Elementargefahren und schädi- genden Umwelteinflüssen (Objektschutzwald), Erhaltung der Bodenkraft (Standort- schutzwald) • Wohlfahrtsfunktion: Wirkung des Waldes durch den Ausgleich des Klimas und des Wasserhaushaltes, Reinigung und Erneuerung von Luft und Wasser • Erholungsfunktion: Wirkung des Waldes als Erholungsraum auf die Waldbesucher

Im Waldentwicklungsplan erfolgt die örtliche Festlegung der vier Waldfunktionen. Für jede Funktionsfläche (Mindestgröße 10 ha) werden die Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungsfunkti- on mit einer Wertigkeiten von 1 bis 3 (Kennziffer in der Reihenfolge Schutz-, Wohlfahrts-, Er- holfunktion) bewertet und daraus die Leitfunktion als wichtigster Funktion auf der Fläche er- mittelt. Weist eine Ziffer der dreistelligen Kennziffer den höchsten Wert 3 auf, so ist dieser Fläche eine überwirtschaftliche Leitfunktion (entweder Schutz-, Wohlfahrts- oder Erholungs- funktion) zugewiesen. Weist zumindest eine Ziffer der dreistelligen Kennziffer den Wert 2 auf, so ist diese Fläche als eine mit übergeordneter Funktion anzusprechen. Je höherwertig die Waldflächen sind, desto sensibler ist der betrachtete Teilraum gegenüber Eingriffen auf hochwertige Flächen.

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Waldtextur

Mit diesem Kriterium werden die Ausformung der Waldflächen, Waldbestandsflächen und ih- re räumliche Verteilung angesprochen. Diese stehen nicht nur in Zusammenhang mit der Entfaltung der Wirkungen des Waldes laut Waldentwicklungsplan sondern auch mit der Funktion des Waldes als Lebensraum für Wildtiere. Ebenso haben die Form und Größe der Bestandesflächen Einfluss auf die Bewirtschaftbarkeit. Eine effiziente Bewirtschaftung braucht nicht nur eine gute Erschließung sondern profitiert auch von Waldflächen mit einer entsprechenden Größe. Die Beurteilung dieses Kriteriums kann aufgrund der Dimension des Untersuchungsraumes nicht auf Basis der einzelnen Bestandesflächen erfolgen, die Be- schreibung der Strukturen und Texturen erfolgt in einer Zusammenschau auf Teilraumebene mit Hinweis auf Situationen, die auf die Bewirtschaftung erschwerend wirken. Die Bewertung der Beeinflussungssensibilität setzt bei dem höchstwertigen Strukturelement im Teilraum an, da durch dauerhaften Verlust durch Eingriffe eines Vorhabens, eine wesentliche, den Teil- raum prägende Waldstruktur beeinflusst werden kann.

Große zusammenhängende Waldflächen weisen gegenüber einer Beanspruchung durch ein Bauvorhaben eine geringere Sensibilität auf. Diese Waldflächen erfahren durch einen Eingriff einen vergleichsweise geringen Verlust ihrer Funktion. Geschlossene Waldflächen zeigen eine geringere Beeinflussungssensiblität auf als Waldflächen vergleichbarer Größe, deren Textur eine enge Verzahnung mit anderen Nutzungen und dadurch eine zunehmende Auflö- sung geschlossener Waldflächenbestände aufweist.

Waldstreifen ohne Verbindungsfunktion erfüllen kleinräumig Schutzfunktion im Siedlungsbe- reich als Wind-, Lärm- und Sichtschutz, gegen lokale Luftverschmutzung sowie Temperatur- und Luftaustauschfunktion. Waldstreifen ohne Verbindungsfunktion weisen eine mittlere Be- einflussungssensibilität gegenüber Eingriffen auf.

Waldstreifen mit Verbindungsfunktion erfüllen Schutzfunktion im Siedlungsbereich als Wind-, Lärm- und Sichtschutz, gegen lokale Luftverschmutzung sowie lokal eine Temperatur und Luftaustauschfunktion. Dem Wild dienen Waldstreifen weiters als Leiteinrichtung und als Schutz- und Einstandsfläche. Diese Waldstreifen weisen gegenüber Eingriffen, v.a. aufgrund des poteniellen Verlustes der Verbindungsfunktion, eine hohe Beeinflussungssensibilität auf.

Waldinseln haben prägenden gestalterischen Charakter für das Landschaftsbild und stellen kleinräumig Schutzflächen (Wind-, Lärm- und Sichtschutz, sowie gegen lokale Luftver- schmutzung). Diese Waldbestände weisen gegenüber Eingriffen aufgrund ihrer Größe (po- tentieller vollständiger Funktionsverlust) eine sehr hohe Beeinflussungssensibilität auf.

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4.1.3.1 Beurteilung der Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Forstwirtschaft

THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – BEURTEILUNG DER BEEINFLUSSUNGSSENSIBILITÄT Beurteilungskriterien Beeinflussungs- Flächenausstattung Waldfunktion Waldtextur sensibilität Flächenanteil ab 70% Waldfläche ohne oder mit ge- große zusammenhängende keine bis sehr ge- ringer Wertigkeit (S,W,E) Waldflächen ring Flächenanteil 50 bis Waldfläche mit übergeordneter größere Waldflächen in räum- gering < 70% Funktion (einfache mittlere licher Verzahnung mit ande- Wertigkeit S,W,E) ren Nutzungen Flächenanteil 30 bis Waldfläche mit übergeordneter Waldstreifen ohne Verbin- mittel < 50% Funktion (mehrfache mittlere dungsfunktion Wertigkeit S,W,E) Flächenanteil 10 bis Waldfläche mit überwirtschaftli- Waldstreifen mit Verbin- hoch < 30% cher Funktion (einfache hohe dungsfunktion Wertigkeit S,W,E) Flächenanteil < 10% Waldfläche mit überwirtschaftli- Waldinseln sehr hoch cher Funktion (mehrfache hohe Wertigkeit S,W,E)

Tabelle 5: Beurteilung der Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Forstwirtschaft

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4.2 Teilraumübergreifende Beschreibung

4.2.1 Naturräumliche Grundlagen

Natur- und Landschaftsraum

Die Besonderheit der Semmeringregion liegt darin, dass eine große Anzahl unterschiedlicher geologischer Formationen hier auf sehr kleinem Raum anzutreffen ist. Diese unverwechsel- bare Eigenart der Landschaft drückt sich auch in der hohen Reliefenergie, also der Abfolge zwischen mitunter schroffen Bergkuppen und Tallandschaften, aus. Die geologischen For- mationen bzw. deren Verwitterungseigenschaften, Überlagerungen und Ausprägungen bie- ten neben der landschaftlichen Vielfalt auch eine Vorraussetzung für reich differenzierte Pflanzen –und Tierlebensräume. Diese Eignung wird durch die zahlreichen Gewässer, deren zahlreiche Quellspeisungen sowie u.a. auch durch die bodenkundlichen und klimatischen Verhältnisse ebenso wie durch die bisherigen kulturlandschaftlichen Nutzungen bzw. dessen Nutzungsmosaik unterstützt.

Klima

Das Klima in den Haupttälern in Mürzzuschlag ist mäßig kontinental geprägt, infolge der Ab- geschirmtheit ist das Mürztal inversions- und nebelanfällig. Nördlich der Mürz (im Gebiet Ho- he Veitsch, Schneealpe und Rax) ist das Klima durch den Nordstau an den Gebirgsstöcken geprägt, wiederholt greifen Niederschlagsfelder über den Hauptkamm und erfassen auch das Mürztal im Raum Mürzzuschlag. Südlich und östlich der Mürz im Bereich Semmering, Alpl und Fischbacher Alpen ist das Klima schon sehr kontinentalen beeinflusst. Im Süden von Neunkirchen ist das Klima im Übergang zum pannonisch beeinflussten Alpenostrandkli- ma illyrisch mit höheren Niederschlagsmengen ausgeprägt. Die Bucklige Welt innerhalb der östlichen Randalpen ist durch ein weniger illyrisches, etwas kühleres Klima gekennzeichnet.

Die Bucklige Welt verzeichnet einen Jahresniederschlag in sub- bis tiefmontaner Höhenstufe von 700 bis 1.100 mm, hochmontan/ tiefsubalpin bis 1.250 m. Das Niederschlagsmaximum liegt im Sommer. Der niederösterreichisch Alpenostrand zeigt sich als Übergangsgebiet vom humiden Randalpenklima zum pannonisch beeinflussten Alpenostrandklima mit entspre- chend ausgeprägtem Niederschlagsgradienten in West-Ost-Richtung. In kollinen und sub- montanen Höhenstufen schwankt die Jahresniederschlagssumme zwischen 700 mm im Os- ten und etwa 1.000 mm im Westen. Der Alpenraum (östliche Zwischenalpen) auf steirischer Seite ist etwas niederschlagsreicher. Der Westen verzeichnet Jahresniederschläge in den abgeschirmten submontanen Talbeckenlagen von 750 bis 800 mm bis zu den hochmonta- nen und subalpinen Bereichen von 1.250 bis 1.500 mm. Im Juli besteht ein ausgeprägtes Niederschlagsmaximum.

Geologie

Im Bezirk Neunkirchen endet das Wiener Becken, im Süden keilt es noch entlang des Talbo- dens von Neunkirchen bis Gloggnitz aus. Nördlich davon erstrecken sich nach einem schma- len Streifen Grauwackenzone die Nördlichen Kalkalpen. Im Süden dominieren unter- und

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mittelostalpine Einheiten samt auflagerndem ostalpinem Permomesozoikum. Die Grauwa- ckenzone setzt sich auf steirischer Seite entlang der Linie Semmering – Mürztal fort. Im Nor- den und Nordwesten befinden sich die markanten Bergstöcke der Nördlichen Kalkalpen (Veitsch, Schneealpe, Rax), im Süden prägen die zentralalpinen Sedimente bzw. das poly- metamorphe Grundgebirge (Stuhleck, Alpl, Fischbacher Alpen) den Landschaftsraum.

Boden

Der Boden ist der oberste Bereich der Erdkruste und besteht aus Mineralien unterschiedli- cher Art und Größe sowie organischen Stoffen (Humus) und Hohlräumen, die Luft und Was- ser aufnehmen. Das mineralische Bodenmaterial unterscheidet sich nach seiner Korngröße (Sand, Lehm, Ton). Der Boden erfüllt mehrere Funktionen als Teil von Ökosystemen (unter anderem Biotopfunktion, Transformationsfunktion, Filterfunktion), die je nach Eigenschaft des Bodens unterschiedlich erbracht werden.

Die Beschreibung des Bodens im Untersuchungsraum basiert auf der Darstellung der Bo- denformen in der digitalen Bodenkarte Österreichs. Bodenformen sind abgegrenzte Flächen, die den gleichen Bodentyp und einen weitgehend gleichen Standortscharkater aufweisen. Wechseln die Bodenformen in der Natur auf kleinstem Raum, werden sie für die Darstellung als Bodenformenkomplex („Komplex“) zusammengefasst. In der Bilanzierung der Bodenty- pen im gegenständlichen Bericht sind die Bodenformenkomplexe jeweils der dominierenden komplexbildenden Bodenart zugewiesen.

Die vorkommenden Bodentypen im Untersuchungsraum (500m-Puffer) sind in der folgenden Tabelle anteilsmäßig zusammengestellt. Die häufigste Typengruppe gemäß Systematik der Böden Österreichs sind die Braunerden mit 67,4 %, gefolgt von den Auböden mit 21,0 % sowie den Rendsinen und Rankern mit 5,8 %. Die Typengruppen Gleye, Moore und Anmoo- re, Reliktböden, Schwarzerden, Untypische Böden und Pseudogleye erreichen zusammen einen Anteil von 4,0 % der Böden im Untersuchungsraum.

Typengruppe Bodentyp Anteil [%] Braunerden Felsbraunerde 27,5 Lockersediment-Braunerde 10,5 67,4 Komplex 29,4 Auböden Brauner Auboden 8,0 Grauer Auboden 4,4 Rohauboden 1,7 21,0 Auboden 1,5 Schwemmboden 0,3 Komplex 5,1 Rendsinen und Ranker Rendsina 2,8 Ranker 1,8 5,8 Rensinen+Ranker 0,7 Pararendsina 0,5 Gleye, Moore und Anmoore, Reliktböden, Schwarzerden, Untypi- 4,0 sche Böden, Pseudogleye

Tabelle 6: Bodentypen im Untersuchungsraum

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Im Folgenden werden die wichtigsten Bodentypen kurz beschrieben.

Braunerden

Diese Böden unterliegen einer Verwitterung durch einwirkende Niederschläge. Es entsteht ein brauner Horizont im Unterboden, je nach Art der Entstehung werden verschieden Braun- erdetypen unterschieden. Felsbraunerde entwickelt sich aus silikatischem oder silikatisch- karbonatischem Gestein, Lockersediment-Braunerde entsteht aus feinem oder transportier- tem grobem Lockermaterial.

Auböden

Auböden sind relativ junge Böden in Abhängigkeit von Audynamik und aus Schwemmmate- rial entstanden. Sie zeigen meist einen schichtigen Aufbau, der Kalkgehalt ist von mehreren Faktoren (Ausgangsmaterial, Wasserverhältnisse, usw.) abhängig. Rohauboden steltl ein Ini- tialstadium dar und hat nur einen schwach ausgebildeten Humushorizont. Grauer Auboden und Brauner Auboden weisen einen gut ausgebildeten Humushorizont auf, darunter liegt beim Grauen Auboden meist feines, grau gefärbtes Schwemmmaterial, beim Brauner Aubo- den ein brauner Verwitterungshorizont. Der Braune Auboden weist eine größere Reife auf, während der Graue Auboden bei großer Gründigkeit keine ausgeprägte Struktur besitzt. Schwemmböden sind seicht- bis mittelgründig und entstehen aus unsortiert abgelagertem Schwemmmaterial, ihre Zusammensetzung wechselt häufig auf engstem Raum.

Rendsinen und Ranker

Diese Typengruppe zeichnet sich durch einen deutlich ausgebildeten Humushorizont direkt über dem festen oder grobklastischen Ausgangsmaterial aus. Eurendsina ist ein seicht bis mittelgründiger Boden vorwiegend aus Kalkmaterial entstanden, der A-Horizont enthält oft sehr viel Humus. Das Ausgangsmaterial der Pararendsina enthält neben dem Kalk auch ei- niges an Silikat, im Vergleich zur Eurendsina ist sie nicht so stabil. Bei fortschreitender Ver- witterung kommt es infolge des hohen Silikatanteils zu einer Verbraunung, in weiterer Folge entsteht Braunerde. Ranker weist nur silikatisches Ausgangsmaterial und eine sehr starke Verbraunungstendenz auf.

Schwarzerden

Zur Entstehung von Schwarzerden ist feines Lockermaterial als Ausgangsgestein nötig. Es handelt sich um Böden, bei denen der Humushorizont direkt über dem Ausgangsmaterial liegt. Je nach den standörtlichen Voraussetzungen entstehen aus dem Feinsediment ver- schiedene Bodentypen.

Gleye

Durch hochstehendes, stagnierendes oder langsam ziehendes Grundwasser treten im Gley (ein Mineralboden) chemisch-physikalische Veränderungen auf. Hoher Wasserstand führt zu Sauerstoffentzug, sinkt das Grundwasser zeitweise oder ständig ab, tritt eine Oxidation durch Luftzufuhr mit einer fleckenweise rostbraunen Verfärbung ein. Pflanzenwurzeln kön-

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nen in sauerstoffarme Horizonte nicht eindringen, da die Wurzelatmung völlig unterbunden ist. Eine Ausprägung der Gleye ist der Hanggley, bei der aus dem Hang austretendes Was- ser eine dauernde Vernässung bewirkt. Die Sauerstoffverarmung ist durch die Bewegung des Wassers nicht so stark wie bei normalen Gleyen.

Anmoore

Anmoore sind sehr humusreiche Mineralböden, deren Humus unter sehr feuchten Bedin- gungen entstanden ist. Die meist mittel- bis tiefgründigen Böden zeigen an nassen Standor- ten Gleyerscheinungen. Es wird zwischen kalkhaltigen und kalkfreien Anmooren unterschie- den.

Untypische Böden

Die Untypischen Böden zeichnet ein von den beschriebenen Bodentypen abweichendes Er- scheinungsbild aus. Im Falle des Ortsbodens kommt es zu einer abweichenden Bodenbil- dung in Abhängigkeit der besonderren örtlichen Voraussetzungen. Bei anderen Böden (u.a. Kulturrohboden, Gartenboden) kommt beispielsweise der menschliche Einfluß zum tragen.

Kolluvium

Beim Kolluvium handelt es sich um Ansammlungen von Bodenmaterial, das in höher gele- genen Bereichen abgetragen wird. In größeren Mengen kann das abgelagerte Material auch das Ausgangsmaterial für weitere Bodenbildungsprozesse darstellen.

Gemäß dem geologischen Untergrund treten nördlich der Grauwackenzone im Bereich der Kalkformationen vor allem Rendsinen in Abwechslung mit Braunlehmen und Braunerden sowie Rendsinen der Waldregion (humushältige Karbonatböden) auf. Im Bereich der Grau- wackenzone dominieren flachgründige, podsolige Braunerden auf festem Muttergestein, da- zwischen treten anthropogen bedingt stark versauerte Braunerden auf. Südlich des Mürzta- les überwiegen oligotrophe Braunerden als flache, steinige Braunerden mit geringem Basen- und Nährstoffgehalt. Entlang der Flussläufe finden sich in den Tälern Auböden.

Waldboden

Das Wechselgebiet mit der großflächigen Prägung durch saures Grundgestein weist als typi- sche Bodenbildung kalkfreie, saure bis stark saure Felsbraunerden unterschiedlicher Grün- digkeit auf. Bei guter Gründigkeit und mäßig saurem Bodenmilieu bilden die Standorte gute Voraussetzung für fichtenreiche Bestände. Weiters bestehen im Wechselgebiet sehr saure Ranker auf Kristallinschutt.

Auf Basis der forstlichen Wuchsgebiete (vgl. Kapitel 4.2.3.1) sind die Böden folgendermaßen charakterisiert. Im Bereich des Wuchsgebietes 3.1 „Östlichen Zwischenalpen – Nordteil“, das den kompletten Vorhabensbereich auf steirischem Gebiet beinhaltet, herrschen magere, podsolige Braunerden und Semipodsole auf intermediärem oder basenarmem Silikat vor. Verbreitet tritt Podsol höhenunabhängig auf sehr quarzreichem Schiefer, Quarz-Phyllit u.ä. auf. Braunerden finden sich auf Amphibolit und anderem basenreichem Silikatgestein bis in

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große Höhen. Ferner kommen Hanggley und Pseudogley vor, Redsinen sind in den kalkalpi- nen Randgebieten eher gering vorhanden. Das Wuchsgebiet 5.1 „Niederösterreichischer Al- penostrand“ wird marginal im nördlichen Bereich von Gloggnitz berührt. Der Großteil des Vorhabensgebietes auf niederösterreichischer Seite liegt im Wuchsgebiet 5.2 „Bucklige Welt“. Die Böden sind hier vorwiegend basenarme Braunerden, an Sonnhängen zur Tro- ckenheit neigend. Erst in relativ hohen Lagen kommt Semipodsol hinzu. Weiters finden sich basenreiche Braunerden auf Amphibolit und kalkbeeinflusstem Substrat. Auf Altlandschafts- resten (Hochflächen, Hangstufen) sind silikatischer Relikt-Braunlehm und Pseudogley weit verbreitet.

Rohstoffe

Gemäß Regionalem Raumordnungsprogramm Wiener Neustadt-Neunkirchen sind im Unter- suchungsraum keine Standorte für die Gewinnung mineralischer Rohstoffe ausgewiesen. Im Regionalplan zum Regionalen Entwicklungsprogramm Mürzzuschlag sind im Vorhabensbe- reich keine Rohstoffvorrangzonen zur Sicherung von regional und überregional bedeutenden Vorkommen mineralischer Rohstoffe ausgewiesen.

Altlasten

Der vom Umweltbundesamt geführte Altlastenatlas listet Altablagerungen und Altstandorte auf, die als Verdachtsflächen gemeldet wurden und von denen nachweislich eine Gefahr für die menschliche Gesundheit und die Umwelt ausgeht. Mit dem Frachtenbahnhof Mürz- zuschlag liegt eine Altlast im Untersuchungsraum. Es handelt sich um einen Altstandort ohne Prioritätsklasse einige hundert Meter westlich des Bahnhofsgebäudes am Südwesteck des Frachtenbahnhofs. Der Altstandort hat eine Fläche von ca. 2.600 m² und umfasst u.a. eine öffentliche Dieseltankstelle und den Bereich einer Tankgruppe mit zwei unterirdischen Lager- tanks. Es bestehen Verunreinigungen der wasserungesättigten Bodenzone mit Mineralölen mit erheblicher Gefährdung des Grundwassers.

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4.2.2 Landwirtschaftliche Situation in der Region

Das Vorhaben erstreckt sich über die Hauptproduktionsgebiete Voralpen und Alpenostrand und betrifft bezogen auf die Standortgemeinden folgende Kleinproduktionsgebiete. Im Hauptproduktionsgebiet Voralpen sind die Kleinproduktionsgebiete „Thermenrand“ (Gemein- den Gloggnitz, ) und „Niederösterreichische Kalkalpen“ (Gemeinden , ) betroffen. Im Hauptproduktionsgebiet Alpenostrand sind die Kleinproduktionsgebie- te „Bucklige Welt“ (Gemeinden Semmering, , Trattenbach, Raach am Hochgebir- ge, ) sowie „Murboden, Mürz- und Liesingtal“ (Spital am Semmering, Mürzzuschlag, Ganz, Langenwang) betroffen

Abbildung 5: Landwirtschaftliche Kleinproduktionsgebiete Österreichs, Gebietsstand 2010 (Quelle: Statistik Austria)

Im Folgenden wird der weite Untersuchungsraum anhand der Standortgemeinden näher be- schrieben.

Flächennutzung

Die Flächennutzung in den Standortgemeinden ist stark forstwirtschaftlich geprägt, bei den landwirtschaftlich genutzten Flächen dominiert das Dauergrünland, Ackerland spielt eine un- tergeordnete Rolle. Insgesamt beträgt der Anteil des Dauergrünlandes 21,6 %, der des A- ckerlandes lediglich 3,1 %, die forstwirtschaftliche Nutzfläche erreicht 73, 1% (vgl. Tabelle 8).

Die Gemeinden mit dem höchsten Anteil an landwirtschaftlicher Nutzfläche im Untersu- chungsraum (je über 40 %) sind Payerbach, Gloggnitz und Ganz. Den höchsten Anteil an Ackerland findet man in Gloggnitz (15,2 %), Payerbach (9,8 %) und Otterthal (9,5 %). Die

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höchsten Anteile an Dauergrünland mit über 30% erreichen die Gemeinden Ganz (39,4 %) und Payerbach (32,4 %).

Die folgende Tabelle zeigt eine gemeindebezogene Zusammenstellung der land- und forst- wirtschaftlichen Flächennutzung (Kulturarten und sonstige Flächen) in ha. Die Flächenanga- ben der Statistik Austria beziehen sich in ihrer Zuordnung generell auf den Betriebsstandort für die jeweiligen Flächen.

Gemeinde Flächennutzung in ha Ausgewählte Kulturarten landw. Nutz. Landw. Forstw. Kulturfläche

Nutzung Acker- Dauer- Dauer- Nutzung gesamt land grünland kulturen

Payerbach 423 96 317 0 509 932 Prigglitz 477 84 392 0 1.239 1.716 Gloggnitz 442 160 270 6 573 1.014 Schottwien 185 0 183 1 433 6.18 357 78 277 0 799 1.156 Otterthal 174 42 126 1 262 436 Trattenbach 434 21 412 0 1.798 2.232 Kirchberg am 1.356 424 929 1 4.472 5.828 Summe 3.848 905 2.906 9 10.085 56.566 Bezirk Mürzzuschlag Spital am Semmering 1.430 14 1.416 0 3.602 5.033 Mürzzuschlag 347 11 335 0 3.375 3.722 Ganz 1.003 20 980 1 1.459 2.461 Langenwang 1.643 91 1.551 1 5.754 7.397 Summe 4.423 136 4.282 2 14.190 18.613 Summe Standort- gemeinden 8.271 1.041 7.188 11 24.275 75.179

Tabelle 7: Land- und forstwirtschaftliche Flächennutzung und Kulturarten (Quelle: Statistik Austria, 1999) (Hinweis: landw. Genutzte Fläche -90:inkl. nichtgen. GL, Dauergrünland -1990: einschl. nicht gen. GL, forstwirtschaftl. genutzte Fläche -'90:Wald, Kulturfläche -1990: einschl. nicht gen. GL)

Bei einem detaillierten Blick auf die land- und forstwirtschaftlichen Nutzungsarten aller Standortgemeinden zusammen (siehe Tabelle 8) dominiert die Nutzung Wald mit 73,1 %, ge- folgt von der Nutzung mehrmähdige Wiesen mit 11,3 %. Der Bezirksvergleich der Standort- gemeinden zeigt nur leichte Unterschiede in der prozentualen Verteilung der Nutzungen, le- diglich die Nutzung Almen und Bergmähder erreicht auf steirischer Seite einen vergleichs- weise hohen Anteil von 8,5 %.

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Summe Standortgemeinden Standortgem. Standortgem. Flächennutzung ha % Neunkirchen Mürzzuschlag Ackerland 1.041 3,1 % 6,4 % 0,7 % Hausgärten 30 0,1 % 0,2 % 0,02 % Obstanlagen einschl. Beeren- obst (o.Erdbeeren) 11 0,03 % 0,1 % 0,01 % einmähdige Wiesen 339 1,0% 1,5 % 0,7 % mehrmähdige Wiesen 3.762 11,3 % 13,2 % 9,9 % Kulturweiden 817 2,5 % 3,4 % 1,8 % Hutweiden 499 1,5 % 1,2 % 1,8 % 21,6 % 20,4 % 22,6 % Almen und Bergmähder 1.754 5,3 % 1,0 % 8,5 %

Dauergrünland Streuwiesen 17 0,1 % 0,1 % 0,0 % Wald 24.267 73,1 % 5

Energieholzflächen 0,02 %% % % 73,1 70,9 74,8 Forstw. Christbaumkulturen 3 0,01 % sonstige 662 2,0 % 2,1 % 1,9 %

Tabelle 8: Land- und forstwirtschaftliche Betriebe und Flächen am 1. Juni 1999 (Quelle: Statistik Austria, 1999) (Werte unter 0,05 auf zwei Kommastellen dargestellt)

Betriebsstruktur

Im Jahr 1999 überwiegen in den Standortgemeinden die Nebenerwerbsbetriebe (57,4%), Haupterwerbsbetriebe erreichen 38,0 %, sonstige Betriebe (Betriebe juristischer Personen) 4,6 %. Vergleicht man die Bezirkswerte innerhalb des Untersuchungsraumes so steigt in Neunkirchen der Anteil der Nebenerwerbsbetriebe auf über 60%, in Mürzzuschlag liegen Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe anteilsmäßig gleich auf (über 45%).

Daten der Landwirtschaftskammern zeigen für Niederösterreich und Steiermark einen anhal- tenden Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe und Flächen. In Niederösterreich gab es zwischen 1980 und 2005 einen Rückgang von über 33.500 Betrieben. Der Anteil der Haupt- erwerbsbetriebe war dabei leicht rückläufig, 2007 gab es 47 % Haupterwerbsbetriebe (1980: 50 %), 49 % Nebenerwerbsbetriebe (1980: 48 %) sowie 4 % Betriebe juristischer Personen (1980: 1 %). Bezogen auf die Betriebsfläche war die Veränderung deutlicher, hier nahm der Anteil der Haupterwerbsbetriebe um 10% ab und lag 2007 bei 55 %, im Gegenzug gab es eine Zunahme von Nebenerwerbsbetrieben (um 3 % auf 22 %) und vor allem von Betrieben juristischer Personen (um 7 % auf 23 %). In der Steiermark gab ist zwischen 1980 und 2005 eine Abnahme von über 20.500 landwirtschaftlichen Betrieben. Der Anteil des Haupterwerbs ging dabei von um 3 % auf 35 % zurück, Nebenerwerbsbetriebe (62 %) und Betriebe juristi- scher Personen (3 %) erhöhten sich leicht. Daten zu der Erwerbsstruktur nach Fläche waren für die gegenständliche Bearbeitung nicht verfügbar.

In den Standortgemeinden bestehen im Jahr 1999 insgesamt 711 land- und forstwirtschaftli- che Betriebe (vgl. Tabelle 9). Die meisten Betriebe (138) weist die Gemeinde auf, die geringste Anzahl (25) haben die Gemeinden Schottwien und Otterthal. Die vorherrschenden Betriebsarten sind Forstbetriebe (37,6 %), Kombinationsbetriebe (35,9 %) und Futterbaubetriebe (23,5 %).

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Betriebsformen landwirt- Garten Kom- nicht Gemeinde Markt- Futter- Vered- Dauer- schaftlicher baube- Forst- binati- klassi- Anzahl frucht- baube- lungs- kultur- Gemischt- trieb be- ons- fizierter der Be- betrieb trieb betrieb betrieb betrieb trieb betrieb Betrieb triebe Bezirk Neunkirchen Payerbach 0 16 0 0 0 0 24 15 0 55 Prigglitz 0 20 1 0 0 0 12 11 0 44 Gloggnitz 1 14 2 2 3 1 17 15 0 55 Schottwien 0 8 0 0 0 0 13 4 0 25 Raach am Hochgebirge 0 3 0 0 0 0 10 24 0 37 Otterthal 0 7 0 0 0 0 10 8 0 25 Trattenbach 0 5 0 0 0 0 32 16 0 53 Kirchberg am Wechsel 2 35 1 1 2 1 38 58 0 138 Summe 3 108 4 3 5 2 156 151 0 432 Bezirk Mürzzuschlag Spital am Semmering 0 13 0 0 0 0 36 24 0 73 Mürz- zuschlag 0 6 1 0 0 2 19 8 0 36 Ganz 0 12 0 0 0 0 12 21 0 45 Langenwang 1 28 0 0 0 0 44 51 1 125 Summe 1 59 1 0 0 2 111 104 1 279 Gesamt 4 167 5 3 5 4 267 255 1 711

Tabelle 9: Anzahl der Betriebe und Betriebsformen der Gemeinden mit Anteil am Untersuchungsraum (Quel- le: Statistik Austria, 1999)

Neben der auch hier ersichtlichen Prägung durch die Forstwirtschaft bestreiten knapp ein Viertel der Betriebe in den Standortgemeinden als Futterbaubetriebe ihr Einkommen per De- finition zu mehr als der Hälfte aus Milchviehhaltung, Rindermast, Schaf- oder Pferdehaltung. Laut Agrarstrukturerhebung bestehen im Jahr 1999 insgesamt 1244 Viehhalter in den Standortgemeinden, wobei den höchsten Anteil die Rinderhaltung (32,1 %) einnimmt, gefolgt von der Kuh- (23,6 %), Geflügel- (17,3 %) und der Schweinehaltung (15,2 %), geringfügig e- xistiert auch die Pferdehaltung (6,4 %) und die Schaf- und Ziegehaltung (5,5 %). Vergleicht man die Bezirke miteinander steigt in Neunkirchen der Anteil an Rinder- sowie Schaf- und Ziegehaltung, in Mürzzuschlag ist die Kuh- und Schweinhaltung etwas höher.

Bei den Betriebsgrößen (vgl. Tabelle 10) überwiegen im Jahr 1999 in den Standortgemein- den die mittleren Größenstufen von 10 bis unter 50 ha (55,7 %), gefolgt von kleineren Be- trieben bis unter 10 ha (24,1 %). Betriebe ab 50 ha erreichen zusammen 20,2 % (davon ab 100 ha 6,6 %). Auf steirischer Seite ist der Anteil an großen Betrieben deutlich höher (Betrie- be ab 50 ha 31,2 %), die Standortgemeinden in Neunkirchen haben einen höheren Anteil an kleinen Betrieben (Betriebe bis unter 10 ha 28,2 %).

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Betriebsgrößen 100 200 Gemeinde 5 bis 10 bis 20 bis 30 bis 50 bis bis und Anzahl ohne 1 bis 2 bis <10 <20 <30 <50 <100 <200 mehr der Be- Fläche <1 ha <2 ha <5 ha ha ha ha ha ha ha ha triebe Bezirk Neunkirchen Payerbach 1 0 1 6 15 17 8 4 2 1 0 55 Prigglitz 2 0 0 4 3 8 15 5 5 0 2 44 Gloggnitz 1 1 1 9 11 10 13 6 2 1 0 55 Schottwien 0 0 0 2 5 6 6 3 3 0 0 25 Raach am Hochgebirge 0 0 0 0 7 7 6 11 5 1 0 37 Otterthal 0 0 1 1 6 8 6 2 1 0 0 25 Trattenbach 0 0 2 4 5 7 8 11 13 2 1 53 Kirchberg am Wechsel 0 1 1 13 19 26 29 31 17 0 1 138 Summe 4 2 6 39 71 89 91 73 48 5 4 432 Bezirk Mürzzuschlag Spital am Semmering 1 0 0 5 4 15 4 15 16 6 7 73 Mürz- zuschlag 0 2 2 1 5 5 7 6 0 3 5 36 Ganz 0 0 0 1 1 3 9 12 15 3 1 45 Langenwang 1 0 3 12 11 16 18 33 18 7 6 125 Summe 2 2 5 19 21 39 38 66 49 19 19 279 Gesamt 6 4 11 58 92 128 129 139 97 24 23 711

Tabelle 10: Betriebe nach Betriebsgrößen (Größenstufe der Kulturfläche/landwirtschaftlich genutzt; Quelle: Statistik Austria, 1999)

Die Daten der Landwirtschaftskammern der letzten Jahrzehnte zeigen sowohl in Niederöster- reich als auch in der Steiermark einen Trend hin zu größeren Betriebsgrößen. In Niederös- terreich gingen im Zeitraum 1980 bis 2007 nahm die Zahl der Betriebe bis 20 ha ab, am stärksten die kleinsten Betriebsgrößen unter 5 ha (minus 15 %). Demgegenüber gab es eine Zunahme bei den Betriebsgrößen ab 20 ha, vor allem bei jenen von 20 bis unter 50 ha (plus 6 %) und bei 50 bis unter 100 ha (plus 9 %). In der Steiermark waren Daten für den Zeit- raum 1980 bis 1999 verfügbar, auch hier waren Betriebe unter 5 ha rückläufig, am stärksten die Betriebe unter 2 ha (minus 5 %), Betriebe ab 5 ha nahmen zu, am stärksten jene mit 20 bis unter 50 ha (plus 4 %).

Flurbereinigungen

In den Standortgemeinden sind gemäß Auskunft der zuständigen Bezirksbehörden keine Zusammenlegungs- und Flurbereinigungsverfahren geplant, derartige Verfahren fanden in größerem Umfang im entsprechenden Raum bereits vor Jahrzehnten statt.

Biolandbau

Die Entwicklung der Biobetriebe in Österreich zeigt bis Mitte der 1990er Jahre ein starkes Wachstum vor allem in den Grünlandgebieten mit Rinderhaltung, danach ein Einpendeln im Bereich von 20.000 Betrieben (zwischen 1999 und 2005 leichter Rückgang). Die Mehrheit

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der Biobetriebe liegt nach wie vor in den Grünlandgebieten Österreichs, wenn auch der An- teil an Ackerbaugebieten seit 2001 generell zunimmt. In den Jahren 1998-2003 gab es vor allem im Nordosten Österreichs einen starken Anstieg (Nordöstliches Flach- und Hügelland: +114,5 %) an Biobetrieben, ebenso im Norden und Süden. Dahingegen zeigen die Haupt- produktionsgebiete Voralpen und Alpenostrand, in denen das gegenständliche Vorhaben umgesetzt wird, einen Rückgang von 7,9 % bzw. 11 %.

Abbildung 6: Vereilung der Biobetriebe in Österreich 2003 (Quelle: Umweltbundesamt, http://www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/landwirtschaft/biolandbau/)

Mit 10-20 % Anteil an Biobetrieben für das Jahr 2003 (bezogen auf Betriebe mit LF im Jahr 1999) liegen die Standortbezirke im österreichischen Mittelfeld knapp über dem Durchschnitt von 9,5 %. Für Neunkirchen wurden insgesamt 224 Betriebe, für Mürzzuschlag 95 Betriebe gezählt.

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4.2.3 Forstwirtschaftliche Situation in der Region

4.2.3.1 Waldausstattung

Waldflächenanteil und Eigentumsverhältnisse

Der gesamte Untersuchungsraum ist stark von Wald geprägt.

Laut Österreichischer Waldinventur (ÖWI) 2000/2002 verfügt der Bezirk Mürzzuschlag über einen Waldflächenanteil von 68,8 % (58.400 ha), was sowohl im länder- als auch im Öster- reichweiten Vergleich (Steiermark: 61,1 %, Österreich: 47,2 %) überdurchschnittlich ist. Der Bezirk Neunkirchen hat mit einem Waldflächenanteil von 69,1 % (79.200 ha) eine im Ver- gleich zu gesamt Niederösterreich (39,8 %) besonders große Waldausstattung. Im Vergleich zur Berichtsperiode 1992/1996 hat die Waldfläche in Neunkirchen um 600 ha zugenommen, in Mürzzuschlag um 200 ha abgenommen.

Die Waldausstattung nach Kataster gemäß dem Waldentwicklungsplan/ Teilplan Neunkir- chen (vgl. Tabelle 11) beträgt im Bezirk Neunkirchen 76.878 ha und somit 66,8 % der Ge- samtfläche. Der Waldflächenanteil der Standortgemeinden liegt mehrheitlich über dem be- zirksweiten, auf das Bundesland bezogen sehr hohen Durchschnitt, am höchsten in der Ge- meinde Trattenbach, die mit 81,4 % den größten Waldflächenanteil im Untersuchungsraum hat. Die Gemeinden Otterthal, Payerbach und Gloggnitz sind waldanteilsmäßig unterdurch- schnittlich ausgestattet, letztere weist mit 45,3 % den geringsten Waldflächenanteil im ge- samten Untersuchungsraum auf. Die niederösterreichischen Standortgemeinden zusam- mengefasst liegen mit ihrem Waldflächenanteil genau im Bezirksschnitt.

Laut Waldentwicklungsplan/ Teilplan Mürzzuschlag (vgl. Tabelle 11) beträgt die Waldfläche des Bezirks Mürzzuschlag 63.678 ha, das entspricht einem Waldflächenanteil an der Katas- terfläche von 75 %. Der Anteil der Waldflächen liegt in den Gemeinden Spital am Semmering (79,1 %), Ganz (75,4 %) und Langenwang (77,7 %) über dem Bezirksdurchschnitt, in der Gemeinde Mürzzuschlag (58,7 %) deutlich darunter. Zusammengefasst erreichen die steiri- schen Standortgemeinden einen Waldflächenanteil von 76 % (15.219 ha).

Die Waldflächen haben in beiden Bezirken in den letzten Berichtsperioden der jeweiligen Waldentwicklungpläne deutlich zugenommen. In Neunkirchen stehen dem Zuwachs in den letzten 20 Jahren von 4.371 ha Rodungen im Umfang von 91 ha gegenüber. In Mürz- zuschlag gab es von 1990-1999 einen Zugang von 957 ha (765 ha natürlicher Waldflächen- zugang), in diesem Zeitraum wurden für 124,5 ha eine Rodungsbewilligung erteilt. Neuauf- forstungen wurden vor allem im Bereich von landwirtschaftlichen Grenzertragsböden durch- geführt. Aufgrund der zumeist sehr guten Waldausstattung wurde bei fast allen Rodungsbe- willigungen auf die Vorschreibung von Ersatzaufforstungen verzichtet.

Betrachtet man die Eigentumsverhältnisse des weiten Untersuchungsraumes so befinden sich 85,7 % der Waldflächen in Privateigentum, wobei die Kategorie Privatwald < 200 ha mit 63,9 % überwiegt, der Anteil an Privatwald > 200 ha erreicht 21,8 %, 10,5 % der Waldflächen befinden sich im Eigentum der Österreichischen Bundesforste ÖBF.

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Im Bezirk Mürzzuschlag überwiegt der Privatwald mit 72,1 %, wobei Waldflächen < 200 ha den Hauptanteil (50,5 % Gesamtanteil) ausmachen, der Privatwald > 200 ha erreicht einen Anteil von 21,6 % am Gesamtwald. Etwa ein Viertel der Waldfläche steht im Eigentum der Österreichischen Bundesforste ÖBF (26,1 %), sonstiger öffentlicher Wald (Kirchenwald, Ge- meindewald) beträgt lediglich 1,8 %. Bei den steirischen Standortgemeinden zusammenge- fasst steigt der Anteil an Privatwald auf 79,2 % an, ebenso erhöht sich der sonstige öffentli- che Wald (5,2 %), der Anteil der ÖBF geht auf 15,6 % zurück. Betrachtet man die einzelnen Standortgemeinden, so fällt die Gemeinde Mürzzuschlag ins Auge, in der die Eigentumsver- hältnisse den übrigen Gegebenheiten entgegengesetzt sind, hier hat der sonstige öffentliche Wald mit 54,4 % den größten Anteil, der Privatwald < 200 ha erreicht lediglich 16,4 %, Wald im Eigentum der ÖBF fehlt.

Ebenso wie im Bezirk Mürzzuschlag überwiegt auch im Bezirk Neunkirchen der Privatwald mit 75,2 %, wobei den Hauptanteil ebenfalls Waldflächen < 200 ha stellen (58,3 % Gesamt- anteil). Der Anteil des sonstigen öffentlichen Waldes beträgt 21,4 %, wohingegen der Wald- anteil im Eigentum der ÖBF mit 3,4 % vergleichsweise gering ausgeprägt ist.

Die niederösterreichischen Standortgemeinden zeigen im Vergleich zu den Bezirkswerten mit 94,5 % einen deutlich höheren Anteil an Privatwald auf, in den Gemeinden Kirchberg am Wechsel, Otterthal, Prigglitz und Trattenbach ist dies die einzig vorhandene Eigentumsart. Der Anteil an Privatwald < 200 ha dominiert im Schnitt mit 74,3 %, der sonstige öffentliche Wald reduziert sich auf 1,9 %. Waldflächen im Eigentum der ÖBF bestehen nur in den Ge- meinden Gloggnitz (17,2 %) und Schottwien (27,9 %).

Der Waldflächenanteil und die Waldeigentumsverhältnisse der Standortgemeinden im Ver- gleich zur bezirksweiten Situation sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

Gemeinde Waldfläche gesamt Waldfläche nach Eigentumsart (%) Privat- Privat- sonstiger öff. Privatwald ha % ÖBF wald > wald < Wald gesamt 200ha 200ha Bezirk Neunkirchen Payerbach 985 55,6% 0,0% 8,6% 91,4% 0,0% 91,4% Prigglitz 1.220 67,7% 0,0% 0,02% 98,98% 33,7% 66,3% Gloggnitz 889 45,3% 17,2% 6,1% 76,7% 0,0% 76,7% Schottwien 903 71,9% 27,9% 8,3% 63,8% 0,0% 63,8% Raach am Hochgebirge 938 70,5% 0,0% 0,3% 99,7% 1,5% 98,1% Otterthal 388 62,5% 0,0% 0,04% 99,96% 25,3% 74,7% Trattenbach 2.525 81,4% 0,0% 0,03% 99,97% 25,7% 74,3% Kirchberg am Wechsel 3.489 67,9% 0,0% 0,03% 99,98% 31,9% 68,1% Standortgem. Neunkirchen 11.337 66,8% 3,6% 1,9% 94,5% 20,2% 74,3% Bezirk Neun- kirchen 76.878 66,8% 3,4% 21,4% 75,2% 17% 58,3%

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Bezirk Mürzzuschlag Spital am Semmering 5.753 79,1% 24,2% 0,1% 75,7% 25,3% 50,4% Mürzzuschlag 1.130 58,7% 0,0% 54,4% 45,6% 29,2% 16,4% Ganz 2.422 75,4%32,2% 0,0% 67,8% 0,0% 67,8% Langenwang 5.914 77,7% 3,5% 2,8% 93,7% 29,2% 64,5% Standortgem. Mürzzuschlag 15.219 76,04% 15,6 5,2 79,2 23,1 56,1 Bezirk Mürz- zuschlag 63.678 75 26,1 1,8 72,1 21,6 50,5 Standortge- meinden ge- samt 26.556 71,8% 10,5% 3,8% 85,7% 21,8% 63,9%

Tabelle 11: Waldflächenanteil und Waldeigentumsverhältnisse (Quelle: WEP, Teilplan Mürzzuschlag, 2001; Teilplan Neunkirchen, 2009)

Die Waldflächenbilanz laut Waldentwicklungsplänen (Beobachtungszeiträume: Mürzzuschlag 1990-1999; Neunkirchen 1988-2007) weist für alle Standortgemeinden eine Zunahme auf. In den Standortgemeinden in Mürzzuschlag handelt es sich jeweils um eine sehr leichte Zu- nahme (0,3 -1,4 %), in Neunkirchen überwiegt eine leichte Zunahme (bis 4 %), Gloggnitz und Kirchberg am Wechsel verzeichnen die höchste Zunahme von 7,7 %.

Vergleicht man die Werte der Österreichischen Waldinventur für die Berichtsperioden 1986- 1990 und 2000-2002 nimmt der Waldflächenanteil in Mürzzuschlag um 3,3 % ab, in Neunkir- chen erhöht er sich um 1,7 %.

Natürliche und aktuelle Waldgesellschaft

Der weite Untersuchungsraum hat Anteil an drei forstlichen Wuchsgebieten (vgl. Killian et. al., 1993): auf steirischer Seite liegt er innerhalb des Wuchsgebietes 3.1 „Östliche Zwischen- alpen – Nordteil“, auf niederösterreichischer Seite im Wuchsgebiet 5.2 „Bucklige Welt“, der nördliche Rand des Untersuchungsraumes (Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal) fällt in das Wuchsgebiet 5.1 „Niederösterreichischer Alpenostrand (Thermenalpen)“.

Das Wuchsgebiet 3.1 „Östliche Zwischenalpen – Nordteil“ erstreckt sich entlang der Ein- hänge des Liesing, Mur- und Mürztales bis zum Semmering und gilt als natürliches Verbrei- tungsgebiet der Fichten-Tannenwälder mit beigemischter Buche und Lärche in der submon- tanen und montanen Stufe. An begünstigten, kalkreichen Standorten kann die Buche auch bestandsbildend sein. Tiefsubalpin sind potentiell Fichtenwälder vorherrschend, die Zirbe fehlt.

Das Wuchsgebiet 5.1 „Niederösterreichischer Alpenostrand“ erstreckt sich vom östli- chen Wienerwald und den Thermenalpen nach Westen bis zur Verbreitungsgrenze der Schwarzkiefer, nach Süden bis zum Schneeberg. In der kollinen Stufe ist hier das natürliche Verbreitungsgebiet von wärmeliebenden Traubeneichen-Hainbuchenwäldern, submontan mit beigemischter Buche. Die natürliche Waldgesellschaft der sub- und tiefmontanen Stufe ist der Buchenwald, mittel- und hochmontan der Fichten-Tannen-Buchenwald. An flachgründi- gen, sonnigen Dolomit-Steilhängen sub- bis mittelmontan bilden Schwarzföhrenwälder Dau-

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ergesellschaften, tiefsubalpin bildet Fichtenwald mit Lärche und auslaufender Tanne einen schmalen Höhengürtel.

Das Wuchsgebiet 5.2 „Bucklige Welt“ umfasst die Wechsel-Nordabdachung, die Bucklige Welt, das Rosaliengebirge sowie das Ödenburger Gebirge. Die natürlichen Waldgesellschaf- ten sind submontaner Eichen-Hainbuchenwald und bodensaurer Weißkiefernwald. Sub- und tiefmontan herrschen potentiell Tannen-Buchenwälder mit Eichen, Edelkastanien und Weiß- kiefern vor, in mittelmontanen Höhenlagen der Fichten-Buchenwald, hochmontan schließt der Fichten-Tannenwald an. Tiefsubalpin bildet der Fichtenwald einen schmalen Höhengür- tel.

Als aktuelle Waldgesellschaften der submontanen Stufe im Bezirk Mürzzuschlag (vgl. WEP) sind vor allem an den südseitigen Taleinhängen des unteren Mürztales und in Au- waldresten entlang der Mürz Laubmischwälder vorzufinden. Submontan und vor allem mon- tan haben sich anthropogen bedingt großteils Fichtenersatzgesellschaften - durch Kahl- schlagwirtschaft mit einem unterschiedlich hohen Lärchenanteil - entwickelt. Der montane Fichten-Tannen-Wald ist nur mehr punktuell vorhanden. Tiefsubalpin finden man Fichten- wälder mit variierendem Lärchenanteil. Für Neunkirchen konstatiert der WEP ebenfalls ein von der natürlichen Waldgesellschaft abweichendes Bestandsbild. Von Enzenreith ausge- hend nach Osten nehmen vielfach sekundäre Weißkiefernbestände (vor allem durch Streu- nutzung im Kleinwald entstanden) Teile des montanen Fichten-Tannen-Buchenwaldes und des montanen Buchenwaldes ein. Die Fichte ist vor allem in den montanen Waldgesellschaf- ten anteilsmäßig erhöht. Am Wechselstock finden sich ausgedehnte Fichtenforste, u. a. ist man auch hier bemüht, Laubhölzer und Mischbaumarten durch Naturverjüngung einzubrin- gen. In höheren Lagen des Wechselgebietes, wo stark vergraste aufgelichtet Altfichtenbe- stände eine Naturverjüngung erschweren, ist ein Kahlschlag mit nachfolgender Aufforstung geplant.

Baumartenverteilung

Entsprechend der natürlichen Waldgesellschaft dominiert im Bezirk Mürzzuschlag (vgl. WEP) die Fichte, wobei sich durch jahrhundertelangen anthropogenen Einfluss auf den Wald (Ei- senindustrie, Almwirtschaft, Kahlschlagwirtschaft, Schalenwildüberhege, etc.) der Fichtenan- teil vor allem zu Lasten der Tanne und der Laubbaumarten erhöht hat. In Neunkirchen stel- len die zum Teil großflächig dominierende Weißkiefer, Schwarzkiefer und Fichte ein von der natürlichen Waldgesellschaft abweichendes Bestandsbild dar.

Im Rahmen der Wald der Waldinventur 2000/2002 wurden für den Bezirk Mürzzuschlag 96 % Nadelholz- und 4 % Laubholzanteil erhoben. Beim Nadelholz dominiert die Fichte mit 90 % Gesamtanteil, weitere Baumarten sind Lärche (5 %) und Tanne (1 %), das Laubholz setzt sich aus Rotbuche (3 %) sowie Esche, Robinie und Weißerle zusammen. In Neunkir- chen findet sich eine ähnliche Verteilung Nadelholz - Laubholz mit 92 % zu 8 %, auch hier ist die Fichte die häufigste Baumart mit 53 % Gesamtanteil. Das weitere Nadelholz setzt sich aus Weißkiefer (17 %), Lärche (12%), Schwarzkiefer (6) und Tanne (5%) zusammen. Beim

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Laubholz ist wie in Mürzzuschlag die Rotbuche (4%) am stärksten vertreten, weitere vor- kommende Laubholzarten sind Esche, Ahorn, Schwarzerle, Baumweide, Hainbuch und Bir- ke.

Vergleicht man die Baumartenverteilung mit der Periode 1992/1996 so zeigt sich wenig Ver- änderung, in beiden Bezirken ist eine leichte prozentuelle Zunahme von Laubholz zu ver- merken bei Abnahme von Nadelholz und sonstigen Flächen (Lücken, Sträucher im Bestand, etc.). Betrachtet man die einzelnen Baumarten, so findet man die stärksten Verschiebungen in Mürzzuschlag bei der Fichte mit einem Rückgang von 2,4 %, sonstiges Hartlaub nimmt um 1,4 % zu. In Neunkirchen liegen die Verschiebungen alle unter 1 %.

Betriebsarten

Gemäß Waldinventur 2000/2002 bzw. WEP Neunkirchen war die Verteilung der Betriebsar- ten im Gesamtwald in Neunkirchen und Mürzzuschlag sehr ähnlich gelagert. Im Ertragswald umfasst der Wirtschaftswald (WiWa) je 83 % der Fläche, der Schutzwald im Ertrag (SWiE) erreicht 7 % (Neunkirchen) bzw. 6 % (Mürzzuschlag), in Mürzzuschlag gibt es 1 % Aus- schlagwald. Der Wald außer Ertrag setzt sich zu etwa gleichen Teilen aus Schutzwald außer Ertrag (6 % Neunkirchen, 5 % Mürzzuschlag) und Holzboden außer Ertrag (4 % Neunkir- chen, 6 % Mürzzuschlag) zusammen.

Betrachtet man die Nutzungsarten innerhalb der Betriebsart Ertragswald so zeigt sich in bei- den Bezirken eine Mischung mit ähnlicher prozentueller Verteilung (vgl. Tabelle 12), wobei jeweils der Kahlschlag > 500 m² und die Kleinflächennutzung den größten Anteil haben. Der Gesamtvorrat in Neunkirchen betrug im Erhebungszeitraum 2000/2002 24.384 vfm (Vorrats- festmeter), in Mürzzuschlag 18.572 vfm. Die Vergleichswerte bei Vorrat, Nutzung und Zu- wachs bezogen auf die Waldfläche (vfm/ ha) sind in der folgenden Tabelle zusammenge- fasst. In Mürzzuschlag liegen dabei alle Werte höher als in Neunkirchen.

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Neunkirchen Mürzzuschlag Nutzungsarten* WiWa (%) SWiE (%) WiWa (%) SWiE (%) natürlicher Abgang 7 2 3 < 0,5 Kahlschlag > 500 m² 22 30 Standraumerweiterung 1 1 Durchforstung 18 15 Verjüngungshieb 15 18 Räumung 9 11 Entrümpelung 0 < 0,5 0 Kleinflächennutzung 24 21 Zufallsnutzung 2 < 0,5 < 0,5 Nutzung, Vorrat und Zuwachs** Neunkirchen Mürzzuschlag Gesamtvorrat (in 1.000 vfm) 22.621 1.763 17.384 1.188 Vorrat/ ha (vfm) Ertragswald Gesamt 341 355 Nutzung/ ha (vfm) Ertragswald Gesamt 4,3 6,9 Zuwachs/ ha (vfm) Ertragswald Gesamt 8,7 10,6 Angaben als Durchschnitts-Jahreswerte für die Periode 2000-2002 * bezogen auf Fläche (ha) Ertragswald, ** bezogen auf Vorrat (lfm) Ertragswald

Tabelle 12: Nutzung, Vorrat und Zuwachs im Ertragswald (Quelle: ÖWI 2000/2002)

Die Werte zeigen, daß in beiden Bezirken die Nutzung deutlich unter dem laufenden Zu- wachs liegt. Der durchschnittliche Vorrat ist gut, der laufende Zuwachs relativ hoch.

4.2.3.2 Waldfunktion

Der Untersuchungsraum hat gemäß der nach politischen Bezirken gegliederten Einteilung Anteil an zwei Teilplänen des Waldentwicklungsplanes, dem Teilplan Neunkirchen (2009) und dem Teilplan Mürzzuschlag (2001). Der Waldentwicklungsplan enthält die jeweils festge- legte Leitfunktion der Waldflächen, das ist jene Funktion des Waldes, der höchste Wertigkeit auf einer Funktionsfläche zukommt. Die überwiegende Leitfunktion im Untersuchungsraum ist die Nutzfunktion. Den Waldflächen entlang des Mürztal- und Fröschnitztalbodens nach Osten bis zum Semmering sowie dem Bereich Bürgerwald nördlich von Mürzzuschlag ist die Wohlfahrtsfunktion als Leitfunktion zugewiesen. Der Wald dient hier in erster Linie der Luft- hygiene und dem verkehrsbedingten Lärmschutz sowie der Erhaltung der Grundwassersitua- tion. Das touristisch stark erschlossene Gebiet rund um den Semmering weist als Leitfunkti- on die Erholungsfunktion auf. Den Wäldern nördlich der Schwarza von der Stadt Gloggnitz Richtung Westen ist teilweise Schutzfunktion als Leitfunktion zugewiesen, Schutzwirkung entfalten sie sowohl als Standort- als auch als Objektschutzwälder.

Wälder mit besonderer Behandlung:

Schutzwälder

Schutzwälder tragen wesentlich zur Sicherung des Lebensraums vor Elementargefahrten wie Steinschläge, Rutschungen, Lawinen etc. bei. Als Schutzwälder werden Waldbestände bezeichnet, die für Siedlungen, Infrastruktureinrichtungen oder kultivierten Boden eine direk- te Schutzwirkung gegen solche Gefahren erbringen (Objektschutzwälder) oder deren Stand-

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orte selbst durch die abtragenden Kräfte von Wind, Wasser und Schwerkraft gefährdet sind und die eine besondere Behandlung zum Schutz des Bodens und des Bewuchses erfordern (Standortschutzwälder). Die Schutzwälder nördlich der Schwarza entfalten ihre Schutzwir- kung sowohl als Standort- als auch als Objektschutzwälder. Beim Schutzwald im Bereich des Kleinen Otter handelt es sich um einen Standortschutzwald.

Erholungswälder

Waldflächen werden zum Erholungswald erklärt, wenn ein besonderes öffentliches Interesse dafür besteht, wie zum Beispiel in Stadtnähe oder in Fremdenverkehrsgebieten, sofern sich der Wald zu Erholungszwecken eignet. Gemäß Teilplan Neunkirchen befinden sich im Orts- bereich von Gloggnitz mehrere erklärte Erholungswälder (Harterwald, Schlossberg, Kälber- halt) im Umfang von knapp 30 ha. Im Gemeindegebiet von Semmering wurde 2001 innerhalb eines Grundstücks eine Fläche von über 51 ha mit Bescheid zum Erholungswaldgebiet fest- gelegt, das den Hirschenkogel mit seiner intensiven Erholungs- und Sportnutzung (Schibe- trieb, Bergwandern, Mountainbiking, etc.) erfasst. Gemäß Teilplan Mürzzuschlag besteht ein erklärter Erholungswald „Semmering – Hirschenkogel“ mit 53, 56 ha.

In der Tabelle 13 sind die Beschreibungen der einzelnen vom engen Untersuchungsraum betroffenen Funktionsflächen zusammengefasst.

Waldfunktionen, Wertziffern und deren Begründung gemäß Waldentwicklungsplan ÖK-Blatt/ Wertzif- Leit- Funktions- Forstpolit. Raster- fern/ lau- funkti- Begründung und Hinweise beein- Zielsetzung, koord. fende Nr. on trächtigungen Planung Teilplan Neunkirchen (2009) 104 222/2 N Schottwien, Maria Schutz, Talhof, Unterhang Schälschäden, Wildproblema- 712/278 Sonnwendstein, großteils Laubmischwälder, Überalterung tik (hoher Rot- Landwirtschaft Ursachen: Wild, wildbestand) S2 § 21 Abs. 1 Ziffer 3: seichtgründige Bö- Verjüngungsbe- bereits gelöst, waldbauliche den, steil, Felsgruppen trieb Maßnahmen W2 § 6 Abs. 2 lit. c: Ausgleich des Wasser- (Pflegemaß- haushaltes nahmen in AKl. E2 § 6 Abs. 2 lit. d: Besucherfrequenz I, II, III)

105 112/7 N Prein, Edlach, Reichenau, Payerbach, Schälschäden (alt Wildregulie- 715/284 Prigglitz, Vöstenhof, tw. Landwirtschaften und und neu), Ver- rung (waldbau- Dörfer bissschäden, Fe- liche Maßnah- E2 § 6 Abs. 2 lit. d: hohe Besucherfrequenz, geschäden men), Schutz- Wandergebiet, Ausflugsgebiet maßnahmen

105 321/16 S Kohlberg, Schmidsberg, Kiefern, Eichen, Verbissschäden, Wildregulie- 717/283 ISDW-Projekt Fegeschäden rung S3 § 21 Abs. 1 Ziffer 3: seichtgründige Bö- den, steil, extrem trockener Südhang § 21 Abs. 2 (Objektschutzwald): Objekt- schutzwirkung W2 § 6 Abs. 2 lit. c: Klimaausgleich Objektschutzwirkung öffentl. Straßen und Haupt- und Nebenbahnen (Steinschlag, Mu- ren)

105 111/24 N Wechselgebiet, Fichten und auch Kiefern, Schälschäden keine 727/274 Laubmischwälder (alt), Verbissschä- den, Fegeschäden Ursache: Rot- und Gamswild, Prob-

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lem im Griff

105 112/43 N Wechselgebiet, Kampstein, Saurücken, Fich- - - 722/269 ten E1 § 6 Abs. 2 lit. d: Wandergebiet

105 211/61 N Trattenbach, Talergraben, Trattenbachgra- Verjüngungsman- Waldbauliche 716/272 ben, ISDW-Projekt gel Maßnahmen S2 § 21 Abs. 1 Ziffer 3: seichtgründige Bö- den, teilweise felsig § 21 Abs. 1 Ziffer 4: Rutschgefährdung in steilen Grabeneinhängen § 21 Abs. 2 (Objektschutzwald): Objekt- schutzwirkung öffentl. Straßen (Steinschlag, Rutschungen)

105 311/62 S Kleiner, großer Otter Schälschäden, Waldbauliche 718/276 S3 § 21 Abs. 1 Ziffer 3: felsig, seichtgründig, Verbißschäden Maßnahmen, steil Wildregulie- rung

105 211/63 N Großer Otter, Nord-Ostabhang Schälschäden, Waldbauliche 718/277 S2 § 21 Abs. 1 Ziffer 3: seichtgründige Böden Verbissschäden, Maßnahmen Fegeschäden (Durchforstun- gen), Wildregu- lierung

105 312/64 S Raachberg Verbissschäden, Waldbauliche 721/280 S3 § 21 Abs. 1 Ziffer 3: felsig, steil bis schroff, Fegeschäden, Maßnahmen Baumartenentmi- seichtgründig E2 § 6 Abs. 2 lit. d: Wandergebiet schung, Ein- schichtigkeit (be- trifft alte Bestän- de) Ursachen: Pflege- betrieb (mangeln- de Bewirtschaf- tung in Altbestän- den), Verjün- gungsbetrieb

105 212/65 N Otterthal-Goldberg Verbissschäden, Wildregulie- 722/276 S2 § 21 Abs. 1 Ziffer 4: Rutschgefährdung, Fegeschäden rung steile Grabeneinhänge E2 § 6 Abs. 2 lit. d: Besucherfrequenz, Wan- der- u. Ausflugsgebiet, markierte Wege

105 322/67 S Silbersberg – Gloggnitz, überaltete Schwarz- Verbissschäden, Wildregulie- 720/282 kiefern-Bestände mit teilweise Eichen- Fegeschäden, rung, waldbau- Hainbuchen-Beimischung, ISDW-Projekt Überalterung, Ver- liche Maßnah- S3 § 21 Abs. 1 Ziffer 3: seichtgründig, steil, jüngungsmangel, men trocken Erosion § 21 Abs. 1 Ziffer 2: erosionsgefährdet Ursachen: Wild, § 21 Abs. 2 (Objektschutzwald): Objekt- Verjüngungsbe- trieb schutzwirkung W2 § 6 Abs. 2 lit. c: Klimaausgleich E2 § 6 Abs. 2 lit. d: Stadtnähe

105 222/75 N Gloggnitz, Wimpassing, , Schwarzkie- Verbissschäden, Wildregulie- 726/285 fern-Laubholz im Unterholz, Laubmischwald Fegeschäden rung S2 § 21 Abs. 1 Ziffer 3: seichtgründige Bö- den, trocken § 21 Abs. 1 Ziffer 2: Winderosion § 21 Abs. 1 Ziffer 4: teilweise Rutschgefähr- dung W2 § 6 Abs. 2 lit. c: Klimaausgleich, Luftgüte E2 § 6 Abs. 2 lit. d: Besucherfrequenz, Nah- erholungsgebiet

105 123/76 E Gloggnitzer Stadtwald, Weißkiefer- Verbissschäden, Waldhygiene, 721/281 Laubmischbestände Fegeschäden, waldbauliche

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W2 § 6 Abs. 2 lit. c: Klimaausgleich, Luftgüte Überalterung Maßnahmen E3 § 36: mit Bescheid erklärter Ursachen: Mistel, Erholungs- Pflegebetrieb wald,div.Erholungseinrichtung,Waldfriedhof

105 122/111 N Gloggnitz bis Knoten , entlang S- Verbissschäden, Wildregulie- 726/282 Autobahn bis Petersbaumgarten sekundäre Fegeschäden rung Weißkiefer, Laubholz (Fichte) W2 § 6 Abs. 2 lit. c: Klimaausgleich, Luftver- besserung, Pufferzone Wr. Becken, Industriegebiet, S6, A2 E2 § 6 Abs. 2 lit. d: Wandergebiet Teilplan Mürzzuschlag (2001) 104/0278 111/1 N Wallersbach Verbißschäden Wildstandsre- Kahlschlagbewirtschaftung durch Gams-, gulierung und Reh- und Rotwild Schutzmaß- Alte Schälschäden Sturmschäden nahmen Nadelmischwälder (Fi, Lä, einzelne Bu) Großflächige Be- Waldbauliche wirtschaftung Maßnahmen

104/0078 233/2 W S 2 Wälder in seichtgründigen, teilweise fel- Verbißschäden Wildstandsre- sigen und schroffen Lagen im Bereich der durch Gams- und gulierung Großen Scheibe und des Beeralpls und Rehwild im nördli- Standorten im Bereich des Scheedgrabens, chen Bereich die zu Rutschungen und Bodenabschwem- mungen neigen W 3 gemäß § 6 (2) c Forstgesetz Reinigung und Erneuerung der Luft in unmit- telbarer Stadtnähe von Mürzzuschlag E 3 gemäß § 36 (1) b Forstgesetz Stadtnähe zu Mürzzuschlag mit Erholung- seinrichtigungen (Spielplatz, Fußballplatz, Fitmeile) Mürzer Au- und Bürgerwald Mischwälder (Fi, Ta, Lä, Ki, Bu, Es, BAh, Er, Ulme und Exoten) Waldlehrpfad Großteils extensive Waldbewirtschaftung

104/1278 113/5 E E 3 gemäß § 6 (2) d Forstgesetz - Waldbauliche intensiver Winter- und Sommertourismus Maßnahmen Ausflugsgebiet rund um den Semmering mit zur Erhaltung Liftanlagen und Verbesse- rung der Be- Mischwälder (Fi, Lä, Bu) mit extensiver Be- wirtschaftung standesstruktur

Erholungseinrichtigungen vorhanden Landschaftsschutzgebiet Nr.: 22 „Stuhleck- Pretul“

104/0676 112/13 N E 2 Schigebiet am Stuhleck mit großem Aus- Alte Schälschäden Bestandesum- bauvorhaben nach Steinhaus und in die im Mittel- und O- wandlung Steinbachalm berhang Wald-Weide- Gute Infrastruktur durch Liftanlagen, Rodel- Waldweide Trennung bahn, div. andere Sporteinrichtungen und Gastronomie Durch Abfahrten und Trassen durchschnitte- ne Mischwälder (Fi, Lä, Ta, Es, Bah, einzelne Bu) im Mittel- und Unterhang bis Fichtenrein- bestände im Oberhang Landschaftsschutzgebiet Nr.: 22 „Stuhleck- Pretul“

104/1074 111/14 N Fichtenreicher Nadelmischwälder (Fi, Lä, Ta) Starke, alte und Aufarbeiten der mit einzelnen Laubholzzellen im Bereich Kal- vereinzelte neue Altlasten tenbach, Fröschnitzbach und Dürrgraben Schälschäden Wildstandsre- Gutwüchsig Verbißschäden gulierung Großflächige Aufforstung von landwirtschaft- durch Rehwild Verbesserung lichen Nutzflächen in den 60-ern und 70-ern Fichtenreinbe- der Bestan-

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in der Fröschnitz mit Fichte stände desmischung Freie Rotwildfütterung in der Fröschnitz Landschaftsschutzgebiet Nr.: 22 „Stuhleck- Pretul“  mit Nr.: 17

104/0678 111/15 N Nach Süden ausgerichtete zum Teil trockene Alte und teils neue Bestandesum- und seichtgründige Nadelmischwälder (Fi, Schälschäden wandlung und Lä, Ki) mit einzelnen Laubholzzellen und Re- Starke Verbiß- Stabilisierung likten nördlich von Spital und Steinhaus schäden durch durch Schutz- Guter Aufschließungsgrad Reh-, Gams- und maßnahmen für Misch-  mit Nr.: 16 Muffelwild baumarten

104/9672 111/52 N Wirtschaftswälder am Nordeinhang des Mürz- Verbißschäden Wildstandsre- (< 1ha be- tales vom Massinggraben bis Eichhorntal durch Rehwild gulierung troffen) Kleinstrukturierte Bauernwälder mit zum Teil Schälschäden Kontrolle des hervorragenden Bonitäten; durch Rotwild Wintergatter- häufige Überleitung zur naturnahen Wald- Standortswidrige standes wirtschaft Fichtenreinbe- Landsberg hoher Neubewaldungsanteil stände Mischungsre- Nadelmischwälder (Fi, Ta, Lä, Ki) Pflegemangel gelung auf Kalkinseln hoher Buchenanteil, in den Pilzschäden (Ul- Durchforstung, Grabeneinhängen reichlich Bah, Es (Ulme mensterben) Dickungspflege fast ausgestorben; ehemals schöne Ulmen- Phytosanitäre bestände im Massinggraben) Maßnahmen  mit Nr.: 92, 115

104/0272 111/56 N Wirtschaftswälder an den Nordhängen der Selektiver Verbiß Wildstandsre- (< 1ha be- Fischbacher Alpen in den Gemeinden Lan- durch Rehwild gulierung troffen) genwang, Ganz und Spital a.S. Schälschäden Dickungspfle- Kleinstrukturierte Bauernwälder durch Rotwild ge, Durchfors- Nadelmischwälder (Fi, Ta, Lä, Ki), in den (Auersbach und tung Grabeneinhängen reichlich Bah und Es, auf Steinbach) Kalkinseln reichlich Bu Pflegemangel Landschaftsschutzgebiet Nr.: 22 „Stuhleck- Pretul“  mit Nr.: 94, 117, 118

104/9872 131/109 W W 3 gemäß § 6 (2) c Forstgesetz Imissionen Reduktion der Reinigung und Erneuerung der Luft (kleinere Rodungsdruck Emissionen und mittlere Industriegebiete, Hausbrand), fordern Lärmschutz (Semmering - Schnellstraße) und Abstimmung Erhaltung der Grundwassersituation mit örtlicher Mürztal- und Fröschnitztalboden Raumplanung Naturschutzgebiet Nr.: 46 „Mürzauen zwischen Krieglach und Langen- wang“ gem. § 5 (2) c NSchG Mischwälder (Fi, Lä, Bah, Es, Weide, Er) Gefahrenzonenpläne Nr.: G4 der Gemeinde Mürzzuschlag, Nr.: G6 der Gemeinde Krieg- lach und Nr.: G7 der Gemeinde Langenwang  mit Nr.: 113, 114, 116

Tabelle 13: Funktionsflächen gemäß Waldentwicklungsplänen im Untersuchungsraum (Quelle: Teilpläne Forstbezirke Neunkirchen, 2009 und Mürzzuschlag, 2001)

Bioindikatornetz BIN

Im Auftrag des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirt- schaft wurde 1983 in Österreich das Bioindikatornetz (www.bioindikator.at) als flächende- ckendes Monitoringnetz für die Erfassung von Ursachen für neuartige Waldschäden durch lokale und grenzüberschreitende Immissionseinwirkungen eingerichtet. Anhand der Fichte als Hauptbaumart und wichtiger Bioindikator wurden jährlich die Belastung mit Schwefel und

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die Versorgung mit Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor, etc. in einem 16x16 km Grundnetz sowie Verdichtungspunkten erhoben.

Im Vergleich zum Jahr 1985 kommt es in Österreich 2008 zu deutlich weniger Grenzwert- überschreitungen bei den Schwefelgehalten, im Burgenland und der Oststeiermark sind hin- gegen mehr Netzpunkte mit Überschreitungen zu verzeichnen. Das Probennetz im Umfeld des Vorhabens zeigt für 2008 keine Grenzwertüberschreitung auf (vgl. Abbildung 7, links).

Abbildung 7: Schwefelgehalte und Stickstoffgehalte 2008 beim Gesamtnetz – Bundesgebiet (Quelle: Bun- desforschungsanstalt für Wald)

Die Erhebungen der Stickstoffgehalte 2008 zeigen für das Vorhabensgebiet durchgehend ei- ne mangelhafte Versorgung. Trotz gestiegener NOx-Emmissionen durch anthropogene Akti- vitäten trifft dies gemäß der Ergebnisse des Bioindikatornetzes auf weite Bereiche in ganz Österreich zu. Ebenso wurde 2008 im Vorhabensgebiet eine teilweise mangehafte Verso- rung bei den Phosphorgehalten sowie geringfügiger bei den Kaliumgehalten erhoben. Die übrige Nährstoffversorgung zeigt sich überwiegend ausreichend bis optimal (Eisen, Mangan, Zink), bei zwei Messstellen im Norden und Osten ist die Versorgung aller Nährstoffe zusam- mengefasst nicht ausreichend.

Forstaufschließung

Der Forststraßenbau im Bezirksvergleich zeigt für Neunkirchen im langjährigen Durchschnitt eine Gesamtbaulänge pro Jahr von 30-35 km. Im Bezirk Mürzzuschlag wurden in den Jahren 1990-1999 im Durchschnitt 60,9 km an Forstraßen pro Jahr errichtet. Konkrete Zahlen für den engen Untersuchungsraum liegen nicht vor.

In Neunkirchen begründen die vorwiegend in den Berggebieten liegenden größeren Wälder den hohen Stellenwert, den die Forstaufschließung für jegliche Waldnutzung hier traditionell hat. Die Forstaufschließung im Bezirk Neunkirchen wurde in den letzten zwanzig Jahren im Landesvergleich stark vorangetrieben, trotz dieser umfangreichen Wegebautätigkeiten ist aber vor allem die Feinerschließung in vielen Gebieten noch zu verstärken. Die Aufschlie- ßung kann daher voraussichtlich noch länger nicht als abgeschlossen bezeichnet werden.

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Der Schwerpunkt der Forstaufschließung im Bezirk Mürzzuschlag lag in den letzten Jahren vermehrt auf der Ergänzung des Wegenetzes insbesondere in schwierigen Lagen und Schutzwaldbereichen. Untergeordnet gibt es weiterhin Wälder mit ungenügender Forstwe- geausstattung, die Aufschließung wird also auch hier weiterhin fortgesetzt.

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4.3 Ist-Zustand und Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden nach Teilräumen

4.3.1 Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal

4.3.1.1 Bestehender Flächenverbrauch

Der Teilraum hat Anteil an den Gemeinden Gloggnitz, Enzenreith, Payerbach und sehr ge- ringfügig Prigglitz. Im Jahr 2003 wiesen die ersten drei Gemeinden einen Flächenverbrauch am Dauersiedlungsraum im Bereich von 25,1-50,0 % auf, in Prigglitz lag er im Bereich von 10,1–15,0 %. Für den engen Untersuchungsraum (100m-Puffer) wurde ein Flächen- verbrauch von 49,0 % ermittelt und hinsichtlich der Beeinflussungssensibilität mit hoch be- wertet.

4.3.1.2 Bodentypen und Eigenschaften

Die Böden im Teilraum (500m-Puffer) setzen sich etwa zur Hälfte aus Braunerden (55,9 %) und zu etwa einem Drittel aus Auböden (36,1 %) zusammen. Der Rest der Böden besteht aus Rendsinen und Rankern (7,0 %), Gleyen (1,6 %) und Kolluvium (Schüttungsboden, 0,4 %). Die Braunerden liegen großteils als kalkfreie Felsbraunerde, flächendeckend etwa östlich des Eichberges vor. Bei der Lockersediment-Braunerde dominiert ebenfalls der kalk- freie Subtyp, die Böden konzentrieren sich auf den westlichen Teilraum im Bereich Mühlhof bis Schmidsdorf. Die Auböden begleiten den Talboden der Schwarza, es wechseln sich kleinräumig jeweils kalkiger Rohauboden, Brauner und Grauer Auboden ab, untergeordnet findet sich zusätzlich vergleyter Brauner Auboden. Die Auböden erstrecken sich teilweise über eine Breite von mehr als 300 m. Rendsina liegt auf mehreren kleinen Flächen in den randlichen Hangbereich sowie im Süden des Teilraums vor. Ranker findet sich ebenfalls in mehreren kleinen Bereichen auf Talboden und Schwemmfächern vor, Pararendsina gibt es auf zwei Flächen, die größere liegt aus vorwiegend grobem Schwemmmaterial entstanden im Westen des Teilraums im ebenen bis schwach geneigten Bereich südlich im Anschluss an die Auböden der Schwarza.

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Übersicht Teilraum

Typengruppe Bodentyp Anteil [%] Braunerden Felsbraunerde 43,6 54,9 Lockersediment-Braunerde 11,3 Auböden Brauner Auboden 23,8 Rohauboden 10,4 36,1 Grauer Auboden 2,0 Rendsinen und Ranker Rendsina 3,0 Pararendsina 2,0 7,0 Ranker 2,0 Gleye Gleye 1,1 1,6 Extremer Gley 0,5 Schüttungsböden Kolluvium 0,4 0,4

Abbildung 8: Böden im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal

Im engen Untersuchungsraum treten die Auböden anteilsmäßig stärker hervor. Insgesamt setzen sich die Böden zu jeweils etwa einem Drittel aus Braunem Auboden (35,0 %) und Felsbraunerde (34,9 %) sowie zu 19,8 % aus Rohauboden zusammen. Weiters kommen Lo- ckersediment-Braunerde (4,9 %), Grauer Auboden (4,2 %) und untergeordnet Ranker, Rendsina und Pararendsina vor. Der Braune Auboden besteht aus leichten bis mittelschwe- ren Bodenarten, der Rohauboden aus leichten, der Graue Auboden aus sehr leichten. Mit der kalkhaltigen Felsbraunerde liegen vermehrt anteilig mittelschwere Böden vor, mit der Lo- ckersediment-Braunerde durchwegs leichte. Die Wasserverhältnisse im Teilraum können bei

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den Braunerden durchwegs als mäßig trocken bis trocken angesprochen werden, am Talbo- den der Schwarza zeigen sich bei den Auböden abwechselnd Zonen mit mäßig trocken bis gut versorgt und sehr trockene Zonen auf Rücken am Talboden. Eingestreut liegen auch kleinere Flächen mit gute versorgten bis mäßig feuchten Wasserverhältnissen vor. Die Spei- cherkraft der Böden ist überwiegend gering bis sehr gering (kalkfreie Felsbraunerde, Rohau- boden, Rendsinen und Ranker, Pararendsina), nur der Braune Auboden weist eine mäßige bis teilweise hohe Speicherkraft auf. Die Eigenschaften der Böden im engen Untersuchungs- raum sind in der folgenden Tabelle 14 zusammengefasst. Die Sensibilität der Böden gegen- über Verdichtung wird im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal mit mittel bewertet.

Bodentyp Zusatz Bodenart Wasserverhältnisse Anteil [%] Brauner Auboden kalkhaltig, z.T. vergleyt, Lehmiger Schluff mäßig trocken bis 35,0 aus überwiegend feinem oder sandiger gut versorgt Schwemmmaterial Schluff, z.T. Schluff Felsbraunerde kalkhaltig, aus Kalkschutt lehmiger Sand, san- mäßig trocken bis 34,9 diger Lehm oder gut versorgt lehmiger Schluff kalkfrei, aus Kristallgestein lehmiger Sand oder sehr trocken bis mä- oder -schutt sandiger Schluff ßig trocken Rohauboden kalkhaltig, aus feinem und lehmiger Sand oder sehr trocken 19,8 grobem Schwemmmaterial schluffiger Sand Lockersediment- kalkhaltig, aus feinem und lehmiger Sand trocken bis mäßig 4,9 Braunerde grobem Schwemmmaterial trocken kalkfrei, aus feinem und lehmiger Sand oder trocken bis mäßig grobem Schwemmmaterial Schluff trocken Grauer Auboden kalkhaltig, aus feinem und schluffiger Sand trocken, z.T. mäßig 4,2 grobem Schwemmmaterial trocken Ranker, Rendsina, Pararendsina je < 1,0 Tabelle 14: Bodeneigenschaften im engen Untersuchungsraum im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal

4.3.1.3 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Gloggnitz - Schwarza- tal

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien Flächenverbrauch und Sensibilität gegen- über Bodenverdichtung wird dem Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal eine hohe Beeinflus- sungssensibilität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Flächenverbrauch im Dauersiedlungsraum hoch Sensibilität gegenüber Verdichtung mittel Boden Gesamt hoch

Tabelle 15: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal

4.3.2 Teilraum Aue – Göstritz

4.3.2.1 Bestehender Flächenverbrauch

Der Teilraum liegt innerhalb der Gemeinde Schottwien, die im Jahr 2003 einen Flächen- verbrauch am Dauersiedlungsraum im Bereich von 25,1-50,0 % aufwies. Für den engen Un-

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tersuchungsraum (100m-Puffer) wurde ein Flächenverbrauch von 27,1 % ermittelt und hin- sichtlich der Beeinflussungssensibilität mit hoch bewertet.

4.3.2.2 Bodentypen und Eigenschaften

Die Böden des Teilraums (500m-Puffer) setzen sich vor allem aus Braunerden (67,4 %) und Rendsinen und Rankern (27,6 %) zusammen. Untergeordnet kommen Braunlehme (Relikt- böden, 3,0 %), Gleye (1,6 %) und Pseudogleye (0,4 %) vor. Die Braunerden liegen vor allem als kalkige Felsbraunerde im leicht hängigen bis hängigen, Richtung Osten zunehmend auch im stark hängigen bis steilhängigen Bereich vor, im Westen des Teilraums überwiegt der kalkfreier Subtyp (im ebenen bis hängigen Bereich). Der anteilsmäßig zweitgrößte Bodentyp, die Rendsina aus aufgemürbtem oder anstehendem Kalkgestein, liegt im ganzen Teilraum verteilt hauptsächlich im hängigen bis steilhängigen Bereich vor. An jeweils drei Stellen fin- den sich im Teilraum kalkhaltiger und untergeordnet kalkfreier Gley sowie Braunlehm (aus reliktem Bodenmaterial über Kalkgestein), letzterer mit zwei größeren Flächen im flachhän- gigen Bereich nördlich von Maria Schutz.

Übersicht Teilraum

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Typengruppe Bodentyp Anteil [%] Braunerden Felsbraunerde 63,0 67,4 Lockersediment-Braunerde 4,4 Rendsinen und Ranker Rendsina 24,5 Ranker 2,5 27,6 Pararendsina 0,6 Reliktböden Braunlehm 3,0 3,0 Gleye Gley 1,6 1,6 Pseudogleye Pseudogley 0,4 0,4

Abbildung 9: Böden im Teilraum Aue - Göstritz

Der enge Untersuchungsraum setzt sich fast nur aus Felsbraunerde (59,9 %) und Rendsina (38,3 %) zusammen. Die Böden setzen sich überwiegend aus leichten Bodenarten zusam- men, bei der kalkhaltigen Felsbraunerde nimmt der Anteil mittelschwerer Bodenarten zu, die Rendsina setzt sich zum Teil aus schweren Bodenarten zusammen. Die Wasserverhältnisse zeigen sich bei mäßiger Speicherkraft der Braunerden vor allem im mäßig trockenen bis gut versorgten Bereich, die Rensina bei geringer Speicherkraft als trocken bis sehr trocken. Die Eigenschaften der Böden im engen Untersuchungsraum sind in der folgenden Tabelle 16 zusammengefasst. Die Sensibilität der Böden gegenüber Verdichtung wird im Teilraum Aue – Göstritz mit hoch bewertet.

Bodentyp Zusatz Bodenart Wasserverhältnisse Anteil [%] Felsbraunerde kalkhaltig, aus Kalkgestein lehmiger Sand, sandi- mäßig trocken bis 59,9 oder -schutt ger Lehm, lehmiger gut versorgt Schluff oder Lehm kalkfrei, aus Kristallinge- lehmiger Sand oder Mäßig trocken bis stein oder -schutt sandiger Schluff gut versorgt, z.T. trocken bis sehr tro- cken Rendsina aus aufgemürbtem oder sandiger Schluff, leh- trocken bis sehr tro- 38,3 anstehendem Kalkgestein miger Schluff, lehmi- cken oder -schutt ger Sand oder sandi- ger Lehm Ranker, Lockersediment-Braunerde je < 1,0

Tabelle 16: Bodeneigenschaften im engen Untersuchungsraum im Teilraum Aue - Göstritz

4.3.2.3 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Aue - Göstritz

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien Flächenverbrauch und Sensibilität gegen- über Bodenverdichtung wird dem Teilraum Aue - Göstritz eine hohe Beeinflussungssensibili- tät zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Flächenverbrauch im Dauersiedlungsraum hoch Sensibilität gegenüber Verdichtung hoch Boden Gesamt hoch

Tabelle 17: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Aue - Göstritz

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4.3.3 Teilraum Otterstock

4.3.3.1 Bestehender Flächenverbrauch

Der Teilraum hat Anteil an den Gemeinden Raach am Hochgebirge, Otterthal und Kirchberg am Wechsel, die im Jahr 2003 jeweils einen Flächenverbrauch am Dauersiedlungsraum im Bereich von 10,1-15,0 % aufwiesen. Für den engen Untersuchungsraum (100m-Puffer) wur- de ein Flächenverbrauch von 26,2 % ermittelt und hinsichtlich der Beeinflussungssensibilität mit hoch bewertet.

4.3.3.2 Bodentypen und Eigenschaften

Die Böden des Teilraums (500m-Puffer) setzten sich aus Braunerden (76,4 %) und gleich- maßen Auböden (10,9 %) sowie Rendsinen und Rankern (10,3 %) zusammen. Geringfügig kommen auch Gleye (2,1 %) und Ortsboden (0,3 %) vor. Bei den Braunerden dominiert die kalkfreie Felsbraunerde (61,6 %) im schwach geneigten bis hängigen Bereich. Auch bei der Lockersediment-Braunerde überwiegt der kalkfreie Subtyp, diese Böden konzentrieren sich auf Schwemmfächer entlang des Talbodens (Raachtalbach, Trattenbach, Otterbach und Sei- tenbäche) im ebenen bis leicht hängigen Bereich. Kalkfreier Grauer Auboden und Schwemmboden liegen in der südlichen Hälfte des Teilraums entlang des Tratten- und Ot- terbaches vor, ganz im Süden werden sie durch kalkfreien, zum Teil vergleyten Braunen Au- boden und in geringem Umfang durch kalkfreien Schwemmboden ergänzt. Bei den Rensinen und Rankern überwiegt der Ranker (6,6 %), der in kleinen Flächen über den ganzen Teil- raum verstreut vorkommt.

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Übersicht Teilraum

Typengruppe Bodentyp Anteil [%] Braunerden Felsbraunerde 61,6 76,4 Lockersediment-Braunerde 14,9 Auböden Grauer Auboden 5,8 Brauner Auboden 3,5 10,9 Schwemmboden 1,5 Rohauboden 0,2 Rendsinen und Ranker Ranker 6,6 Rendsina 2,8 10,3 Pararendsina 0,8 Gleye Gley 1,5 Extremer Gley 0,4 2,1 Hanggley 0,2 Ortsböden Farb-Ortsboden 0,3 0,3

Abbildung 10: Böden im Teilraum Otterstock

Im engen Untersuchungsraum zeigt sich bis auf den Farb-Ortsboden die ganze Bandbreite der Böden des Teilraums. Die Braunerden zeigen eine Korngrößenzusammensetzung von leichten Bodenarten, in geringem Umfang auch mittelschwer. Die Auböden und Ranker set- zen sich aus leichten bis sehr leichten Bodenarten zusammen. Die Wasserverhältnisse sind im gesamten Teilraum bei durchwegs geringer bis sehr geringer Speicherkraft überwiegend mäßig trocken bis trocken oder trocken bis sehr trocken, gut versorgte Bereiche finden sich

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fast nur bei den Auböden und untergeordnet Felsbraunerden (infolge höherer Niederschläge) im Süden des Teilraums. Die Eigenschaften der Böden im engen Untersuchungsraum sind in der folgenden Tabelle 18 zusammengefasst. Die Sensibilität der Böden gegenüber Verdich- tung wird im Teilraum Otterstock mit gering bewertet.

Bodentyp Zusatz Bodenart Wasserverhältnisse Anteil [%] Felsbraunerde kalkhaltig, aus Kalkge- lehmiger Sand, sandi- feucht, mäßig tro- 30,5 stein, -schutt oder Rohr- ger Schluff oder san- cken oder trocken bacher Konglomerat diger Lehm kalkfrei, aus Kristallinma- lehmiger Sand oder mäßig trocken bis terial sandiger Schluff trocken, trocken bis sehr trocken Lockersediment- kalkfrei, z.T. vergleyt, aus lehmiger Sand oder feucht oder mäßig 29,6 Braunerde feinem und grobem sandiger Schluff trocken bis trocken Schwemmmaterial Grauer Auboden kalkfrei, aus feinem und lehmiger Sand oder trocken, z.T. mäßig 14,8 grobem Schwemmmate- schluffiger Sand trocken rial Brauner Auboden kalkfrei, z.T. schwach schluffiger Sand, san- gut versorgt oder tro- 12,4 vergleyt, aus feinem und diger Schluff oder cken grobem Schwemmmate- lehmiger Sand rial Ranker aus Kristallinmaterial o- lehmiger Sand oder trocken bis sehr tro- 5,1 der kalkfreiem schluffiger Sand cken Schwemmmaterial Schwemmboden Kalkfrei, aus feinem und lehmiger Sand oder mäßig trocken 3,3 grobem Schwemmmate- sandiger Schluff rial Rohauboden, Extremer Gley, Rendsina je < 1,0 Tabelle 18: Bodeneigenschaften im engen Untersuchungsraum im Teilraum Otterstock

4.3.3.3 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Otterstock

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien Flächenverbrauch und Sensibilität gegen- über Bodenverdichtung wird dem Teilraum Otterstock eine mittlere Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Flächenverbrauch im Dauersiedlungsraum hoch Sensibilität gegenüber Verdichtung gering Boden Gesamt mittel

Tabelle 19: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Otterstock

4.3.4 Teilraum Trattenbach

4.3.4.1 Bestehender Flächenverbrauch

Der Teilraum liegt innerhalb der Gemeinde Trattenbach, die im Jahr 2003 einen Flächen- verbrauch am Dauersiedlungsraum im Bereich von 15,1-20,0 % aufwies. Für den engen Un- tersuchungsraum (100m-Puffer) wurde Flächenverbrauch von 21,0 % ermittelt und wird hin- sichtlich der Beeinflussungssensibilität mit mittel bewertet.

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4.3.4.2 Bodentypen und Eigenschaften

Die Böden im Teilraum Trattenbach (500m-Puffer) setzen sich aus Felsbraunerde (75,9 %), Ranker (22,9 %) und geringfügig Gley (1,2 %) zusammen. Die Böden liegen überwiegend in stark hängigen bis steilhängigen Zonen und konzentrieren sich auf zwei Flächen westlich und östlich der Gemeindestraße sowie auf einen kleinen Bereich am nördlichen Rand des Teilraums.

Übersicht Teilraum

Typengruppe Bodentyp Anteil [%] Braunerden Felsbraunerde 75,9 75,9 Rendsinen und Ranker Ranker 22,9 22,9 Gleye Gley 1,2 1,2

Abbildung 11: Böden im Teilraum Trattenbach

Im engen Untersuchungsraum liegen ausschließlich kalkfreie Felsbraunerden aus Kristallin- gestein oder –schutt vor. Es handelt sich um leichte Böden, die Wasserverhältnisse sind ü- berwiegend sehr trocken mit geringer Speicherkraft und sehr hoher Durchlässigkeit. Die Ei- genschaften der Böden im engen Untersuchungsraum sind in der folgenden Tabelle 20 zu- sammengefasst. Die Sensibilität der Böden gegenüber Verdichtung wird im Teilraum Trat- tenbach mit gering bewertet.

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Bodentyp Zusatz Bodenart Wasserverhältnisse Anteil [%] Felsbraunerde kalkfrei, aus Kristallinge- lehmiger Sand oder mäßig trocken bis tro- 100,0 stein oder -schutt sandiger Schluff cken oder sehr tro- cken

Tabelle 20: Bodeneigenschaften im engen Untersuchungsraum im Teilraum Trattenbach

4.3.4.3 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Trattenbach

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien Flächenverbrauch und Sensibilität gegen- über Bodenverdichtung wird dem Teilraum Trattenbach eine mittlere Beeinflussungssensibili- tät zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Flächenverbrauch im Dauersiedlungsraum mittel Sensibilität gegenüber Verdichtung gering Boden Gesamt mittel

Tabelle 21: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Trattenbach

4.3.5 Teilraum Fröschnitzgraben

4.3.5.1 Flächenverbrauch

Der Teilraum liegt innerhalb der Gemeinde Spital am Semmering, die im Jahr 2003 einen Flächenverbrauch am Dauersiedlungsraum im Bereich von 20,1-25,0 % aufwies. Für den engen Untersuchungsraum (100m-Puffer) wurde der im Vergleich mit den anderen Teilräu- men niedrigste Flächenverbrauch von 15,7 % ermittelt und hinsichtlich der Beeinflussungs- sensibilität mit mittel bewertet.

4.3.5.2 Bodentypen und Eigenschaften

Die Böden im Teilraum Fröschnitzgraben (500m-Puffer) setzen sich vor allem aus Brauner- den (82,7 %) zusammen. Untergeordnet kommen Auböden (7,7 %) sowie mit jeweils weni- ger als 5 % Anteil Anmoor, Gley, Reliktpseudogley, Gebirgsschwarzerde und Eurendsina vor. Bei den Braunerden überwiegen Bodenformenkomplexe aus kalkfreier Felsbraunerde aus Hangschutt. Diese Böden bauen fast den gesamten südlichen Teilraum (Fröschnitz) auf und liegen auch im Norden in Abwechslung mit vor allem Felsbraunerde (gleichermaßen kalkfrei und kalkig, untergeordnet entkalkt). Die Auböden im Talboden entlang der Fröschnitz sind überwiegend kalkig und vergleyt, in der Mitte befindet sich ein Bereich mit kalkfreiem Braunem Auboden, der von zwei kleinen Flächen mit ebenfalls kalkfreier Gebirgsschwarzer- de begrenzt wird. Das Anmoor (kalkig und kalkfrei) liegt mit sechs kleinen Flächen im leicht bis stark hängigen Bergbereich (Quellfluren) im Osten und Süden des Teilraums vor, die Bo- denformenkomplexe aus Typischem Gley konzentrieren sich auf den westlichen Teilraum.

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Übersicht Teilraum

Typengruppe Bodentyp Anteil [%] Braunerden Komplex - Felsbraunerde 55,5 82,7 Felsbraunerde 26,9 Lockersediment-Braunerde 0,4 Auböden Brauner Auboden 4,5 Grauer Auboden 1,2 7,7 Auboden 1,2 Komplex - Brauner Auboden 0,8 Moore und Anmoore Anmoor 3,7 3,7 Gleye Komplex - Typischer Gley 2,4 2,4 Reliktböden Reliktpseudogley 1,7 1,7 Schwarzerden Gebirgsschwarzerde 0,9 0,9 Rendsinen und Ranker Eurendsina 0,8 0,8

Abbildung 12: Böden im Teilraum Fröschnitzgraben

Im engen Untersuchungsraum sind alle Bodentypen des Teilraums vertreten, auch hier do- minieren die Bodenformenkomplexe aus Felsbraunerde. Die Böden sind durchwegs leicht und überwiegend gut wasserversorgt, was bei meist mäßiger Speicherkraft auf die Tiefgrün- digkeit und die günstige Bodenstruktur sowie die zeitliche Verteilung der Niederschläge zu- rückzuführen ist. Beim kalkigen Braunen Auboden und dem Komplex aus Typischem Gley reicht die Korngrößenzusammensetzung auch in sehr leichte Bodenarten hinein, beim An- moor bis mittelschwer. Der Graue Auboden zeigt wechselfeuchte Verhältnisse mit überwie-

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gen der Trockenphase. Die Eigenschaften der Böden im engen Untersuchungsraum sind in der folgenden Tabelle 22 zusammengefasst. Die Sensibilität der Böden gegenüber Verdich- tung wird im Teilraum Fröschnitzgraben mit mittel bewertet.

Bodentyp Zusatz Bodenart Wasserverhältnisse Anteil [%] Komplex - Fels- kalkfrei, aus Hangschutt lehmiger Sand, ver- gut versorgt 65,7 braunerde einzelt sandiger Schluff Felsbraunerde entkalkt, aus Rauhwa- lehmiger Sand oder gut versorgt cken-Kalkschutt sandiger Schluff (schwach) vergleyt, kalk- lehmiger Sand oder gut versorgt oder frei, aus aufgemürbtem sandiger Schluff feucht Grobgneis oder Hang- schutt kalkfrei, aus silikatischem lehmiger Sand mäßig trocken oder Hangschutt oder kristalli- gut versorgt nem Schiefer kalkig, aus Kalkschutt sandiger Schluff, mäßig trocken sandiger Lehm oder lehmiger Sand Brauner Auboden überwiegend kalkfrei, aus sandiger Schluff gut versorgt 12,7 jung feinem Schwemm- material vergleyt, kalkig, aus ü- lehmiger Sand, san- mäßig feucht berwiegend feinem diger Schluff oder Schwemmmaterial schluffiger Sand Komplex – Typi- Kalkfrei, aus feinem, z.T. lehmiger Sand, feucht 6,6 scher Gley grobem Schwemmmate- schluffiger Sand o- rial über Schotter der sandiger Schluff Grauer Auboden kalkig, aus feinem lehmiger Sand oder wechselfeucht mit ü- 4,1 Schwemmmaterial über schluffiger Sand berwiegen der Tro- Schotter ckenphase Anmoor kalkig oder kalkfrei, aus lehmiger Schluff o- nass 3,3 Hangschutt der sandiger Schluff Gebirgsschwarz- kalkfrei, aus feinem lehmiger Sand trocken 3,0 erde Schwemmmaterial über Schotter Auboden vergleyt, kalkig, aus fei- sandiger Schluff vorwiegend feucht, 1,9 nem Schwemmmaterial vereinzelt nass über Schotter Lockersediment- kalkfrei, aus vorwiegend lehmiger Sand, sel- mäßig trocken 1,3 Braunerde feinem Schwemmmateri- ten sandiger Lehm al über Schotter und sandiger Schluff Eurendsina, Reliktpseudogley je < 1,0 Tabelle 22: Bodeneigenschaften im engen Untersuchungsraum im Teilraum Fröschnitzgraben

4.3.5.3 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Fröschnitzgraben

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien Flächenverbrauch und Sensibilität gegen- über Bodenverdichtung wird dem Teilraum Fröschnitzgraben eine mittlere Beeinflussungs- sensibilität zugewiesen.

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Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Flächenverbrauch im Dauersiedlungsraum mittel Sensibilität gegenüber Verdichtung mittel Boden Gesamt mittel

Tabelle 23: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Fröschnitzgraben

4.3.6 Teilraum Grautschenhof

4.3.6.1 Bestehender Flächenverbrauch

Der Teilraum liegt ebenfalls innerhalb der Gemeinde Spital am Semmering, die im Jahr 2003 einen Flächenverbrauch am Dauersiedlungsraum im Bereich von 20,1-25,0 % aufwies. Für den engen Untersuchungsraum (100m-Puffer) wurde der im Vergleich mit den anderen Teil- räumen zweithöchste Flächenverbrauch von 50,9 % ermittelt und hinsichtlich der Beeinflus- sungssensibilität mit sehr hoch bewertet.

4.3.6.2 Bodentypen und Eigenschaften

Der Teilraum (500m-Puffer) setzt sich aus Braunerden (73,8 %), Auböden (18,4 %) und ge- ringfügig Anmoor (4,9 %), einem Komplex aus Typischem Gley (2,0 %) und Gebirgs- schwarzerde (1,0 %) zusammen. Die Auböden liegen entlang des Talbodens der Fröschnitz, im Süden überwiegend kalkfreier Brauner Auboden sowie kalkiger Grauer Auboden, im Nor- den vorwiegend vergleyter, kalkhältiger Brauner Auboden. Beiderseits daran anschließend ziehen sich vor allem Felsbraunerden (kalkig auf den Norden des Teilraums beschränkt, kalkfrei und teilweise vergleyt im übrigen Teilraum) bzw. entsprechende Bodenformenkom- plexe die Berghänge hinauf. Südwestlich des Schlosses Sommerau befindet sich ein Bereich mit kalkfreier Gebirgsschwarzerde aus feinem Schwemmmaterial über Schotter im An- schluss an den Auboden im Talraum, im Norden des Teilraums liegen drei Flächen mit kalk- freiem Anmoor aus kristallinem Hangschutt.

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Übersicht Teilraum

Typengruppe Bodentyp Anteil [%] Braunerden Komplex - Felsbraunerde 51,6 Felsbraunerde 15,3 73,8 Lockersediment-Braunerde 4,0 Komplex (Lockersed.-Br.) 2,9 Auböden Brauner Auboden 16,4 18,4 Grauer Auboden 1,9 Moore und Anmoore Anmoor 4,9 4,9 Gleye Komplex - Typischer Gley 2,0 2,0 Schwarzerden Gebirgsschwarzerde 1,0 1,0

Abbildung 13: Böden im Teilraum Grautschenhof

Im engen Untersuchungsraum überwiegt der Braune Auboden (53,9 %, kalkfrei und vergleyt kalkig) mit leichten bis sehr leichten Bodenarten. Die Wasserverhältnisse sind mit mäßig feucht bis gut versorgt anzusprechen, mit mäßiger bis geringer Speicherkraft und ganzjährig pflanzenverfügbarem Grundwasser im Bereich des vergleyten Aubodens. Die Bodenformen- komplexe aus Felsbraunerden sind ebenfalls gut mit Wasser versorgt, die ganzjährige Ver- fügbarkeit des Bodenwassers für Pflanzen ergibt sich bei nur mäßiger Speicherkraft aus der Tiefgründigkeit und der günstigen Bodenstruktur sowie zeitlichen Verteilung der Nieder- schläge. Bei der Lockersediment-Braunerde bestehend aus leichten Bodenaren ergeben sich die günstigen Wasserverhältnisse für Pflanzen durch Grundwasserbeeinflussung. Die Schwere der übrigen Böden bewegt sich von leicht bis sehr leicht, das Anmoor hat auch mit-

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telschwere Bodenart-Anteile. Die Eigenschaften der Böden im engen Untersuchungsraum sind in der folgenden Tabelle 24 zusammengefasst. Die Sensibilität der Böden gegenüber Verdichtung wird im Teilraum Grautschenhof mit mittel bewertet.

Bodentyp Zusatz Bodenart Wasserverhältnisse Anteil [%] Brauner Auboden überwiegend kalkfrei, aus sandiger Schluff gut versorgt 53,9 jung feinem Schwemm- material vergleyt, kalkig, aus ü- lehmiger Sand, sandi- mäßig feucht berwiegend feinem ger Schluff oder Schwemmmaterial schluffiger Sand Komplex - Fels- kalkfrei, aus Hangschutt lehmiger Sand gut versorgt 28,7 braunerde Felsbraunerde vergleyt, kalkfrei, aus sandiger Schluff oder feucht Hangschutt lehmiger Sand Lockersediment- kalkfrei (schwach sandiger Schluff gut versorgt 7,8 Braunerde vergleyt), aus jungem fei- nem Schwemmmaterial Anmoor kalkfrei, aus kristallinem lehmiger Schluff oder nass 4,8 Hangschutt sandiger Schluff Gebirgsschwarz- Kalkfrei, aus feinem lehmiger Sand trocken 3,0 erde Schwemmmaterial über Schotter Grauer Auboden kalkig, aus feinem lehmiger Sand oder wechselfeucht mit ü- 1,8 Schwemmmaterial über schluffiger Sand berwiegen der Tro- Schotter ckenphase

Tabelle 24: Bodeneigenschaften im engen Untersuchungsraum im Teilraum Grautschenhof

4.3.6.3 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Grautschenhof

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien Flächenverbrauch und Sensibilität gegen- über Bodenverdichtung wird dem Teilraum Grautschenhof eine hohe Beeinflussungssensibi- lität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Flächenverbrauch im Dauersiedlungsraum sehr hoch Sensibilität gegenüber Verdichtung mittel Boden Gesamt hoch

Tabelle 25: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Grautschenhof

4.3.7 Teilraum Mürzzuschlag

4.3.7.1 Bestehender Flächenverbrauch

Der Teilraum hat Anteil an den Gemeinden Mürzzuschlag, Semmering und sehr geringfügig an Ganz. Im Jahr 2003 wiesen Mürzzuschlag und Semmering einen Flächenverbrauch am Dauersiedlungsraum im Bereich von über 50,1-100,0 % auf, in Ganz lag er lediglich im Be- reich von bei 1,6-10,0%. Für den engen Untersuchungsraum (100m-Puffer) wurde der im Vergleich mit den anderen Teilräumen höchste Flächenverbrauch von 61,7 % ermittelt und hinsichtlich der Beeinflussungssensibilität mit sehr hoch bewertet.

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4.3.7.2 Bodentypen und Eigenschaften

Die Böden im Teilraum Mürzzuschlag (500m-Puffer) setzen sich vor allem aus Braunerden (80,0 %) und Auböden (17,6 %) zusammen. Bei den Braunerden überwiegen die Felsbraun- erden (kalkig, kalkfrei, untergeordnet entkalkt) bzw. daraus aufgebaute Bodenformenkom- plexe (zusammen 47,6 %), gefolgt von kalkfreier, teilweise vergleyter Lockersediment- Braunerde mit 22,6 %. Lockersediment-Braunerden sowie entsprechende Bodenformen- komplexe erstrecken sich vor allem im Süden des Teilraums, Felsbraunerde sowie entspre- chende Bodenformkomplexe finden sich vor allem in den Hanglagen auch im Westen und Norden. Entlang der Mürz bestehen zwei Bereiche mit kalkhaltigem Grauem Auboden, ent- lang der die Fröschnitz finden sich sowohl Grauer als auch Brauner Auboden, im Osten des Teilraums in relativ großer Flächenausdehnung zusammen mit nicht näher spezifiziertem Auboden, überwiegend kalkhaltig. Mit einem Anteil von jeweils unter 1 % kommen im Teil- raum auch Eurendsina, Anmoor und Gebirgsschwarzerde vor.

Übersicht Teilraum

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Typengruppe Bodentyp Anteil [%] Braunerden Komplex - Felsbraunerde 29,1 Lockersediment-Braunerde 22,6 80,0 Felsbraunerde 18,5 Komplex - Lockersediment-Braunerde 9,8 Auböden Auboden 6,8 Grauer Auboden 6,4 17,6 Brauner Auboden 4,5 Rendsinen und Ranker Eurendsina 0,9 0,9 Moore und Anmoore Anmoor 0,8 0,8 Schwarzerden Gebirgsschwarzerde 0,7 0,7

Abbildung 14: Böden im Teilraum Mürzzuschlag

Die im engen Untersuchungsraum liegenden Felsbraunerden zeigen sich großteils trocken mit geringer Speicherkraft und rascher Abtrocknung in Trockenzeiten. Die Bodenformen- komplexe aus Felsbraunerden sind mit Wasser gut versorgt und weisen eine mäßige Spei- cherkraft auf, die infolge der Tiefgründigkeit, der günstigen Bodenstruktur und zeitlichen Ver- teilung der Niederschläge zum Teil ausgeglichen wird. Die Bodenschwere kann mit leicht bis vereinzelt mittelschwer bezeichnet werden. Die Auböden bestehen aus leichten bis sehr leichten Bodenarten sind feucht bis gut versorgt, im Fall des Grauen Aubodens wechsel- feucht mit überwiegen der Trockenphase. Die Eigenschaften der Böden im engen Untersu- chungsraum sind in der folgenden Tabelle 26 zusammengefasst. Die Sensibilität der Böden gegenüber Verdichtung wird im Teilraum Mürzzuschlag mit hoch bewertet.

Bodentyp Zusatz Bodenart Wasserverhältnisse Anteil [%] Felsbraunerde kalkig, aus kalkigem sandiger Schluff oder trocken, z.T. mäßig 31,1 Schiefer (Schutt) lehmiger Sand trocken Komplex – Fels- kalkfrei, aus Hangschutt lehmiger Sand gut versorgt braunerde Auboden kalkhaltig, aus feinem sandiger Schluff, leh- 24,1 Schwemmmaterial über miger Sand oder feucht Schotter schluffiger Sand Grauer Auboden kalkig, aus feinem wechselfeucht mit ü- 22,6 lehmiger Sand oder Schwemmmaterial über berwiegen der Tro- schluffiger Sand Schotter ckenphase Brauner Aubo- überwiegend kalkfrei, aus sandiger Schluff gut versorgt 11,4 den jung feinem Schwemmma- terial Lockersediment- kalkfrei, aus feinem sandiger Schluff mäßig trocken, wech- 10,8 Braunerde Schwemmmaterial selfeucht oder mäßig feucht bis feucht Komplex – Lo- kalkfrei, aus jungem fei- lehmiger Sand feucht ckersediment- nem Schwemmmaterial Braunerde

Tabelle 26: Bodeneigenschaften im engen Untersuchungsraum im Teilraum Mürzzuschlag

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4.3.7.3 Beeinflussungssensibilität imThemenbereich Boden im Teilraum Mürzzuschlag

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien Flächenverbrauch und Sensibilität gegen- über Bodenverdichtung wird dem Teilraum Mürzzuschlag eine sehr hohe Beeinflussungs- sensibilität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Flächenverbrauch im Dauersiedlungsraum sehr hoch Sensibilität gegenüber Verdichtung hoch Boden Gesamt sehr hoch

Tabelle 27: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Mürzzuschlag

4.3.8 Teilraum Langenwang

4.3.8.1 Bestehender Flächenverbrauch

Der Teilraum liegt innerhalb der Gemeinde Langenwang, die im Jahr 2003 einen Flächen- verbrauch am Dauersiedlungsraum im Bereich von 20,1-25,0 % aufwies. Für den engen Un- tersuchungsraum (100m-Puffer) wurde der im Vergleich mit den anderen Teilräumen zweit- niedrigste Flächenverbrauch von 18,5 % ermittelt und hinsichtlich der Beeinflussungssensibi- lität mit mittel bewertet.

4.3.8.2 Bodentypen und Eigenschaften

Die Böden des Teilraums sind geprägt durch den Talboden der Mürz, der Anteil der Auböden beträgt 60,8 %. Weiters finden sich Braunerden (30,8 %), Gebirgsschwarzerde (5,4 %) und Braunlehm (3,1 %). Mittig erstreckt sich ein breites Band eines Bodenformenkomplexes be- stehend aus kalkigem Braunen Auboden aus feinem Schwemmmaterial über Schotter, in das kleinere Flächen mit vergleytem kalkigen Braunen Auboden bzw. kalkigem Grauen Auboden ein- bzw. angelagert sind. Im Süden des Talbodens befinden sich zwei Flächen mit kalkiger bzw. kalkfreier Gebirgsschwarzerde. Die äußeren Talboden- und Übergangsbereiche im Norden und Süden des Teilraums bestehen überwiegend aus Lockersediment-Braunerde (kalkig, kalkfrei und tagwasservergleyt), im Südosten auch aus kalkiger Felsbraunerde. E- benfalls im südlichen leicht hängigen bis hängigen Übergangsbereich liegt kalkfreier Braun- lehm aus feinem Tertiär-Material vor.

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Übersicht Teilraum

Typengruppe Bodentyp Anteil [%] Auböden Grauer Auboden 4,8 Brauner Auboden 2,5 60,8 Komplex (Brauner Auboden) 53,5 Braunerden Lockersediment-Braunerde 27,1 Felsbraunerde 2,7 30,8 Komplex (Felsbraunerde) 0,9 Schwarzerden Gebirgsschwarzerde 5,4 5,4 Reliktböden Braunlehm 3,1 3,1

Abbildung 15: Bodentypen im Teilraum Langenwang

Der Boden im engen Untersuchungsraum ist ebenfalls vom Komplex Braunen Aubodens (70,1 %) geprägt, Lockersediment-Braunerde erreicht 12,8 %. Die Korngrößenzusammen- setzung zeigt durchwegs leichten, beim Grauen und Braunen Auboden auch sehr leichten Boden. Die Wasserverhältnisse können bei generell geringer Speicherkraft der Böden über- wiegend als mäßig trocken bezeichnet werden, Grundwassereinfluss besteht nur bei Was- serhochstand. In Mürznähe ist das Grundwasser ganzjährig pflanzenverfügbar, die Böden sind mäßig feucht. Die Eigenschaften der Böden im engen Untersuchungsraum sind in der folgenden Tabelle 28 zusammengefasst. Die Sensibilität der Böden gegenüber Verdichtung wird im Teilraum Langenwang mit mittel bewertet.

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Bodentyp Zusatz Bodenart Wasserverhältnisse Anteil [%] Bodenformkom- kalkig, aus überwiegend lehmiger Sand oder mäßig trocken 70,1 plex: feinem Schwemmmateri- sandiger Schluff Brauner Auboden al Lockersediment- kalkig, aus grobem und lehmiger Sand, selten mäßig trocken 12,8 Braunerde feinem Schwemmmateri- sandiger Schluff al Brauner Auboden vergleyt, kalkig, aus ü- lehmiger Sand, sandi- mäßig feucht 11,1 berwiegend feinem ger Schluff oder Schwemmmaterial schluffiger Sand Felsbraunerde kalkig, aus Kalkschutt sandiger Schluff oder mäßig trocken 4,2 lehmiger Sand Grauer Auboden kalkig, aus feinem lehmiger Sand oder wechselfeucht mit ü- 1,7 Schwemmmaterial über schluffiger Sand berwiegen der Tro- Schotter ckenphase

Tabelle 28: Bodeneigenschaften im engen Untersuchungsraum im Teilraum Langenwang

4.3.8.3 Beeinflussungssensibilität imThemenbereich Boden im Teilraum Langenwang

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien Flächenverbrauch und Sensibilität gegen- über Bodenverdichtung wird dem Teilraum Langenwang eine mittlere Beeinflussungssensibi- lität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Flächenverbrauch im Dauersiedlungsraum mittel Sensibilität gegenüber Verdichtung mittel Boden Gesamt mittel

Tabelle 29: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Langenwang

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4.4 Ist-Zustand und Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Land- wirtschaft nach Teilräumen

4.4.1 Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal

4.4.1.1 Agrarflächenausstattung

Der Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal weist 187,0 ha an Agrarflächen auf, somit werden 20,1 % der Teilraumfläche landwirtschaftlich genutzt. Mit 117,9 ha machen Grünlandflächen den größten Anteil aus (63,0 %), diese finden sich über den ganzen Teilraum verteilt. Acker- flächen erreichen mit 61,8 ha einen Anteil von 33,0 %, größere zusammenhängende Flächen befinden sich im westlichen Teil des Untersuchungsraums im Bereich Mühlhof und Schmids- dorf, wo auch landwirtschaftliche Vorrangzonen ausgewiesen sind, im südlichen Teil des Un- tersuchungsraumes südlich von Hart sowie an zwei Stellen südlich der Bahnstrecke.

Abbildung 16: Landwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal, Blick Richtung Norden, zu- künftiges Portal Gloggnitz (Foto: PG:SBT/RU, 2009)

Ebenfalls im Teilraum sind Streuobstwiesen bzw. Obstbauflächen vorhanden, der größte Be- reich liegt am östlichen Eichberg am Rand des Teilraums. Der Teilraum weist 23,5 ha an landwirtschaftlichen Vorrangzonen auf, dies betrifft neben dem erwähnten Bereich Mühlhof und Schmidsdorf auch eine Fläche mit Grünlandnutzung südlich von Heufeld. Aufgrund der anteilsmäßigen Ausstattung mit Agrarflächen und der Ausweisung von landwirtschaftlichen Vorrangzonen wird dem Teilraum eine hohe Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

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Agrarflächennutzung Fläche [ha] Anteil [%] Anteil an Teilraumfläche [%] Acker 61,8 33,0 Grünland 117,9 63,0 Obstbau, Streuobstbestand 7,4 4,0 Gesamt 187,0 100,0 20,1

Tabelle 30: Agrarflächenausstattung im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal

4.4.1.2 Bodenwert

Die landwirtschaftlich genutzten Flächen weisen zu 57,1 % einen mittleren Bodenwert mit natürlicher Eignung für Acker- und Grünlandnutzung auf. Es handelt sich überwiegend um kalkhaltigen Braunen Auboden aus vorwiegend feinem über grobem Schwemmmaterial, um kalkfreie Felsbraunerde aus Kristallingestein oder -schutt sowie um kalkfreie Lockersedi- ment-Braunerde aus feinem über grobem Schwemmmaterial. Der Anteil an Flächen mit ge- ringem Bodenwert liegt bei 41,5 %, wobei sich die natürliche Eignung zu fast zwei Drittel auf die Kategorie „geringwertiges Ackerland, geringwertiges Grünland“ bezieht. Hochwertiges Ackerland liegt auf nur 1,4 % der Flächen (2,6 ha) vor, hierbei handelt sich um mehrere klei- ne Flächen mit kalkhaltigem Braunen Auboden aus vorwiegend feinem über grobem Schwemmmaterial im Bereich des Talbodens der Schwarza. Die Beeinflussungssensibilität wird mit mittel bewertet.

Natürlicher Bodenwert Fläche [ha] Bodenwertstufen Anteil [%] hochwertiges Ackerland 2,6 hoch 1,4 mittelwertiges Ackerland 4,2 mittelwertiges Ackerland, mittelwertiges Grünland 101,7 mittel 57,1 mittelwertiges Grünland 0,9 geringwertiges Ackerland 0,6 geringwertiges Ackerland, geringwertiges Grünland 47,9 gering 41,5 geringwertiges Grünland 29,1

Tabelle 31: Bodenwert der Agrarflächen im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal

4.4.1.3 Bewirtschaftbarkeit

Im Teilraum finden sich einige größere homogene Zonen mit ackerbaulich geprägter Nut- zung. Entlang der Schwarza liegen einige kleine Flächen bzw. Flächen mit ungünstiger Schlagform vor, ebenso sind einzelne Flächen innerhalb des dichter besiedelten Stadtgebie- tes von Gloggnitz hinsichtlich der Bewirtschaftbarkeit als weniger günstig zu betrachten. Die Bearbeitbarkeit gemäß Angaben der Österreichischen Bodenkartierung ist sowohl für die Flächen mit Acker als auch mit Grünlandnutzung überwiegend als gut zu beurteilen. In den Hanglagen wird die Bearbeitbarkeit aufgrund der Neigung oder aufgrund von Nässe teilweise als stark erschwert beurteilt.

Die landwirtschaftlich genutzten Flächen liegen überwiegend im Anschluss an das öffentliche Straßennetz (Landesstraßen, Gemeindestraßen). Am Talboden der Schwarza befinden sich zusätzlich untergeordnete, nicht befestigte Wege, nur wenige Flächen sind ausschließlich über diese Wege erreichbar. In den Hanglagen am Rand des Teilraums befinden sich einige

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Flächen mit Grünlandnutzung, die nur über Wirtschaftswege, meist von Hofstellen abgehend, erreichbar sind. Die Beeinflussungssensibilität im Kriterium Bewirtschaftbarkeit wird insge- samt mit mittel festgelegt.

4.4.1.4 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien für den Themenbereich Landwirtschaft wird dem Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal eine mittlere Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Agrarflächenausstattung hoch Bodenwert mittel Bewirtschaftbarkeit mittel Landwirtschaft Gesamt mittel

Tabelle 32: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Gloggnitz - Schwarza- tal

4.4.2 Teilraum Aue – Göstritz

4.4.2.1 Agrarflächenausstattung

Der Teilraum Aue – Göstritz weist 110,1 ha an Agrarflächen auf, somit werden 28,0 % der Teilraumfläche landwirtschaftlich genutzt.

Abbildung 17: Landwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Aue – Göstritz, Blick Richtung Nordwesten über zu- künftige Baustelleneinrichtungsfläche (Foto: PG:SBT/RU, 2009)

Mit einem Anteil von 99,2 % (108,1 ha) herrscht die Grünlandnutzung vor, geringfügig (1,8 %) finden sich Streuobstbestände. Die Beeinflussungssensibilität wird mit mittel bewertet.

Agrarflächennutzung Fläche [ha] Anteil [%] Anteil an Teilraumfläche [%] Grünland 108,1 98,2 Streuobstbestand 2,0 1,8 Gesamt 110,1 100,0 28,0

Tabelle 33: Agrarflächenausstattung im Teilraum Aue - Göstritz

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4.4.2.2 Bodenwert

Die landwirtschaftlich genutzten Flächen weisen zu 50,6 % einen mittleren Bodenwert mit natürlicher Eignung vor allem für Acker- und Grünlandnutzung auf. Es handelt sich überwie- gend um kalkhaltige Felsbraunerde aus Kalkschutt sowie kalkfreie Felsbraunerde aus Kri- stallingestein oder –schutt und untergeordnet Lockersediment-Braunerde. Der Anteil der Flä- chen mit geringem Bodenwert liegt bei 48,8 %, die natürliche Eignung bezieht sich überwie- gend auf Grünland, untergeordnet auf Acker- und Grünlandnutzung. Der Anteil an Flächen mit hohem Bodenwert beträgt lediglich 0,6 %. Diese 0,6 ha große Fläche mit natürlicher Eig- nung der Kategorie „hochwertiges Ackerland, hochwertiges Grünland“ liegt in der Mitte des Teilraums im Hangfußbereich nördlich von Maria Schutz und setzt sich aus kalkhaltiger, kol- luvial beeinflusster Lockersediment-Braunerde aus feinem und grobem Lockermaterial zu- sammen. Die Beeinflussungssensibilität im Kriterium Bodenwert wird mit gering bewertet.

Natürlicher Bodenwert Fläche [ha] Bodenwertstufen Anteil [%] hochwertiges Ackerland, hochwertiges Grünland 0,6 hoch 0,6 mittelwertiges Ackerland 0,5 mittelwertiges Ackerland, mittelwertiges Grünland 48,9 mittel 50,6 mittelwertiges Grünland 6,3 gering- bis mittelwertiges Grünland 4,6 geringwertiges Ackerland 0,1 gering 48,8 geringwertiges Ackerland, geringwertiges Grünland 9,9 geringwertiges Grünland 39,2

Tabelle 34: Bodenwert der Agrarflächen im Teilraum Aue – Göstritz

4.4.2.3 Bewirtschaftbarkeit

Die Bearbeitbarkeit gemäß Angaben der Österreichischen Bodenkartierung ist mehrheitlich als gut zu bezeichnen. Erschwernisse bei der Bewirtschaftung sind in erster Linie durch die Hangneigung und infolge dessen auch herab gesetzte Befahrbarkeit bedingt und betreffen Flächen über den gesamten Teilraum verteilt.

Die Erschließung der landwirtschaftlichen Flächen erfolgt über die Bundesstraße und das davon abgehende Straßennetz, das der Erschließung der Siedlungen und Hofstellen dient. Nur vereinzelt erfolgt die Erschließung über reine Wirtschaftswege für die Land- und Forst- wirtschaft. Durch die topografisch bedingte Anlage einiger Straßen in Serpentinen liegen vor allem im Westen des Teilraums einige Zwickelflächen und ungünstige Schläge vor. Die Be- einflussungssensibilität im Kriterium Bewirtschaftbarkeit wird insgesamt mit gering bewertet.

4.4.2.4 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Aue - Göstritz

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien für den Themenbereich Landwirtschaft wird dem Teilraum Aue - Göstritz eine geringe Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

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Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Agrarflächenausstattung mittel Bodenwert gering Bewirtschaftbarkeit gering Landwirtschaft Gesamt gering

Tabelle 35: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Aue - Göstritz

4.4.3 Teilraum Otterstock

4.4.3.1 Agrarflächenausstattung

Der Teilraum Otterstock weist 223,0 ha an Agrarflächen auf, somit werden 35,7 % der Teil- raumfläche landwirtschaftlich genutzt. Mit 204, 5 ha (91,7 %) dominiert Grünlandnutzung, Ackerflächen (8,3 %) liegen in mehreren Flächen vor allem im südlichen Teilraum, entlang des Talbodens (Trattenbach, Otterbach) auf Schwemmfächern und im leicht hängigen Be- reich vor.

Abbildung 18: Landwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Otterstock, Blick Richtung Norden auf Höhe Volks- schule (Foto: PG:SBT/RU, 2009)

Im Teilraum sind 69,6 ha als landwirtschaftliche Vorrangzonen ausgewiesen. Es handelt sich um vier Bereiche beginnend bei der Ortschaft Otterthal bis zur Teilraumgrenze im Süden, drei Flächen befinden sich auf südlicher Talseite, eine auf der nördlichen. Aufgrund der an- teilsmäßigen Ausstattung mit Agrarflächen und der Ausweisung von landwirtschaftlichen Vor- rangzonen wird dem Teilraum eine mittlere Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

Agrarflächennutzung Fläche [ha] Anteil [%] Anteil an Teilraumfläche [%] Acker 18,5 8,3 Grünland 204,5 91,7 Gesamt 223,0 100,0 35,7

Tabelle 36: Agrarflächenausstattung im Teilraum Otterstock (Foto: PG:SBT/RU, 2009)

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4.4.3.2 Bodenwert

Die landwirtschaftlichen Flächen weisen zu 55,7 % einen geringen Bodenwert mit natürlicher Eignung sowohl für Acker- als auch für Grünlandnutzung auf. Der Anteil der Flächen mit mitt- lerem Bodenwert liegt bei 44,2 %. Die natürliche Eignung bezieht sich überwiegend auf A- cker- und Grünlandnutzung, es handelt sich dabei vor allem um kalkfreie Felsbraunerde aus Kristallinmaterial sowie in etwas geringerem Umfang kalkfreie Lockersediment-Braunerde aus feinem und grobem Schwemmmaterial. Nur 0,1 % der Flächen weisen einen hohen Bo- denwert mit natürlicher Eignung der Kategorie „mittelwertiges Ackerland, hochwertiges Grün- land“. Es handelt sich um eine 0,2 ha große Fläche im Süden des Teilraums mit vergleyter, kalkfreier Lockersediment-Braunerde aus vorwiegend feinem Schwemmmaterial. Die Beein- flussungssensibilität im Kriterium Bodenwert wird mit gering bewertet.

Natürlicher Bodenwert Fläche [ha] Bodenwertstufen Anteil [%] mittelwertiges Ackerland, hochwertiges Grünland 0,2 hoch 0,1 mittelwertiges Ackerland 6,6 mittelwertiges Ackerland, mittelwertiges Grünland 89,1 mittel 44,2 mittelwertiges Grünland 2,8 gering- bis mittelwertiges Grünland 11,4 geringwertiges Ackerland 1,1 gering 55,7 geringwertiges Ackerland, geringwertiges Grünland 69,1 geringwertiges Grünland 42,7

Tabelle 37: Bodenwert der Agrarflächen im Teilraum Otterstock

4.4.3.3 Bewirtschaftbarkeit

Die Bearbeitbarkeit gemäß Angaben der Österreichischen Bodenkartierung ist sowohl bei Acker- als auch bei Grünlandnutzung überwiegend als gut zu bezeichnen. Erschwernisse bei der Bewirtschaftung sind teilweise durch Feuchtigkeit oder Nässe, vor allem aber durch die Hangneigung und herab gesetzte Befahrbarkeit bedingt und diese Flächen somit besser als Weide geeignet.

Die Erschließung der landwirtschaftlichen Flächen erfolgt je nach Lage direkt von der den Teilraum begleitenden Landesstraße, von untergeordneten Straßen am Rand der Siedlun- gen oder durch reine Wirtschaftungswege für die Land- und Forstwirtschaft. Die Beeinflus- sungssensibilität im Kriterium Bewirtschaftbarkeit wird insgesamt mit mittel festgelegt.

4.4.3.4 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Otterstock

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien für den Themenbereich Landwirtschaft wird dem Teilraum Otterstock eine mittlere Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

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Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Agrarflächenausstattung mittel Bodenwert gering Bewirtschaftbarkeit mittel Landwirtschaft Gesamt mittel

Tabelle 38: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Otterstock

4.4.4 Teilraum Trattenbach

4.4.4.1 Agrarflächenausstattung

Der Teilraum Trattenbach weist 8,2 ha an Agrarflächen auf. Mit 9,0 % Anteil landwirtschaft- lich genutzter Teilraumfläche ist dies die geringste Agrarflächenausstattung im Vergleich al- ler Teilräume.

Abbildung 19: Landwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Trattenbach, Blick Richtung Osten auf zukünftige Baustelleneinrichtungsfläche (Foto: PG:SBT/RU, 2009)

Es handelt sich ausschließlich um Grünlandnutzung. Die Beeinflussungssensibilität wird auf- grund der geringen Ausstattung mit hoch bewertet.

Agrarflächennutzung Fläche [ha] Anteil [%] Anteil an Teilraumfläche [%] Grünland 8,2 100,0 Gesamt 8,2 100,0 9,0

Tabelle 39: Agrarflächenausstattung im Teilraum Trattenbach

4.4.4.2 Bodenwert

Die landwirtschaftlichen Flächen weisen zu 100,0 % einen geringen Bodenwert auf. Es han- delt sich fast nur um Bereiche mit natürlicher Eignung für Grünlandnutzung, die sich aus kalkfreier Felsbraunerde sowie untergeordnet Rankern aus Kristallingestein oder –schutt zu- sammensetzen. Die Beeinflussungssensibilität im Kriterium Bodenwert wird mit sehr gering bewertet.

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Natürlicher Bodenwert Fläche [ha] Bodenwertstufen Anteil [%] geringwertiges Ackerland, geringwertiges Grünland 0,1 gering 100 geringwertiges Grünland 8,1

Tabelle 40: Bodenwert der Agrarflächen im Teilraum Trattenbach

4.4.4.3 Bewirtschaftbarkeit

Die Bearbeitbarkeit gemäß Angaben der Österreichischen Bodenkartierung ist großteils in- folge der Hangneigung erschwert, die Befahrbarkeit ist stark herabgesetzt. Die Erschließung der landwirtschaftlichen Flächen im engen Untersuchungsraum erfolgt teilweise direkt über die mittig verlaufende Gemeindestraße sowie über reine Wirtschaftswege für die Land- und Forstwirtschaft im Anschluss an die an der Straße gelegenen Hofstellen. Die Beeinflus- sungssensibilität im Kriterium Bewirtschaftbarkeit wird insgesamt mit gering bewertet.

4.4.4.4 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Trattenbach

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien für den Themenbereich Landwirtschaft wird dem Teilraum Trattenbach eine mittlere Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Agrarflächenausstattung hoch Bodenwert sehr gering Bewirtschaftbarkeit gering Landwirtschaft Gesamt gering

Tabelle 41: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Trattenbach

4.4.5 Teilraum Fröschnitzgraben

4.4.5.1 Agrarflächenausstattung

Der Teilraum Fröschnitzgraben weist 302,0 ha an Agrarflächen auf. Somit werden 21,4 % der Teilraumfläche landwirtschaftlich genutzt, was der drittniedrigsten Agrarflächenausstat- tung im Vergleich mit allen Teilräumen entspricht.

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Abbildung 20: Landwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Fröschnitzgraben, Blick Richtung Osten auf zukünf- tige Baustelleneinrichtungsfläche (Foto: PG:SBT/RU, 2009)

Es handelt sich ausschließlich um Grünlandnutzung. Die Beeinflussungssensibilität wird mit mittel bewertet.

Agrarflächennutzung Fläche [ha] Anteil [%] Anteil an Teilraumfläche [%] Grünland 302,0 100,0 Gesamt 302,0 100,0 21,4

Tabelle 42: Agrarflächenausstattung im Teilraum Fröschnitzgraben

4.4.5.2 Bodenwert

Die landwirtschaftlichen Flächen weisen zu 72,4 % einen mittleren Bodenwert auf. Die Flä- chen sind überwiegend mit natürlicher Eignung für Acker- und Grünlandnutzung ausgestat- tet. Es handelt sich vor allem um kalkfreie Felsbraunerde, untergeordnet auch um den kalki- gen und entkalkten Subtyp. Etwa ein Drittel der landwirtschaftlichen Flächen (24,1 %) weisen einen geringen Bodenwert auf, fast ausschließlich betrifft die natürliche Eignung nur Grün- landnutzung. Der Anteil der Flächen mit hohem Bodenwert der Kategorie „mittelwertiges A- ckerland, hochwertiges Grünland“ liegt bei 3,5 %, dies ist der zweithöchste Anteil hochwerti- ger Böden im Vergleich mit allen Teilräumen. Es handelt sich um vier Bereiche im nördlichen Teilraum zwischen Spital am Semmering und Steinhaus im leicht hängigen bis hängigen Be- reich aus in erster Linie schwach vergleyter kalkfreier Felsbraunerde aus tief aufgemürbtem Grobgneis. Die Beeinflussungssensibilität im Kriterium Bodenwert wird mit hoch bewertet.

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Natürlicher Bodenwert Fläche [ha] Bodenwertstufen Anteil [%] mittelwertiges Ackerland, hochwertiges Grünland 10,7 hoch 3,5 mittelwertiges Ackerland, mittelwertiges Grünland 171,2 mittel 72,4 mittelwertiges Grünland 47,4 geringwertiges Ackerland, mittelwertiges Grünland 1,4 gering 24,1 geringwertiges Grünland 71,3

Tabelle 43: Bodenwert der Agrarflächen im Teilraum Fröschnitzgraben

4.4.5.3 Bewirtschaftbarkeit

Die Bearbeitbarkeit gemäß Angaben der Österreichischen Bodenkartierung zeigt überwie- gend Erschwernisse infolge von teils extremer Hanglage sowie Durchfeuchtung. Die Er- schließung erfolgt sowohl im Anschluss an die vorhandenen Ortschaften als auch über Wirt- schaftswege für die Land- und Forstwirtschaft, die teilweise die Erschließung von Streusied- lungen sicherstellen. Die Beeinflussungssensibilität im Kriterium Bewirtschaftbarkeit wird ins- gesamt mit mittel bewertet.

4.4.5.4 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgra- ben

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien für den Themenbereich Landwirtschaft wird dem Teilraum Fröschnitzgraben eine mittlere Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Agrarflächenausstattung mittel Bodenwert hoch Bewirtschaftbarkeit gering Landwirtschaft Gesamt mittel

Tabelle 44: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben

4.4.6 Teilraum Grautschenhof

4.4.6.1 Agrarflächenausstattung

Der Teilraum Grautschenhof weist 134,1 ha an Agrarflächen auf. Somit werden 42,6 % der Teilraumfläche landwirtschaftlich genutzt, dies entspricht der zweithöchsten Agrarflächen- ausstattung im Vergleich mit allen Teilräumen.

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Abbildung 21: Landwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Grautschenhof, Blick Richtung Osten auf zukünftige Baustelleneinrichtungsfläche (Foto: PG:SBT/RU, 2009)

Es handelt sich ausschließlich um Grünlandnutzung. Die Beeinflussungssensibilität wird mit gering bewertet.

Agrarflächennutzung Fläche [ha] Anteil [%] Anteil an Teilraumfläche [%] Grünland 134,1 100,0 Gesamt 134,1 100,0 42,6

Tabelle 45: Agrarflächenausstattung im Teilraum Grautschenhof

4.4.6.2 Bodenwert

Die landwirtschaftlichen Flächen weisen zu 66,8 % einen mittleren Bodenwert auf. Die Flä- chen weisen zu etwa zwei Drittel eine natürliche Eignung für Acker- und Grünlandnutzung, zu etwa einem Drittel nur für Grünlandnutzung auf. Es handelt sich vor allem um Felsbraun- erden (kalkfrei aus phyllitischem Hangschutt, kalkig aus Kalkschutt oder kalkigem Hang- schutt), um Braunen Auboden (überwiegend kalkfrei aus jung feinem Schwemmmaterial, kalkig vergleyt aus überwiegend feinem Schwemmmaterial) und um kalkigen Grauen Aubo- den aus feinem Schwemmmaterial über Schotter. Der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen mit geringem Bodenwert liegt bei 31,4 %. Flächen mit hohem Bodenwert erreichen 1,8 %. Es handelt sich dabei um drei kleinere Bereiche im Westen des Teilraums (am Talboden des Fröschnitzbaches, östlich des Schlosses Sommerau sowie im leicht bis stark hängigen Be- reich nördlich der Ortschaft Grautschenhof) mit teilweise schwach vergleyter kalkfreier Lo- ckersediment-Braunerde aus jungem feinem Schwemmaterial sowie schwach vergleyter kalkfreier Felsbraunerde aus tief aufgemürbtem Grobgneis. Die Beeinflussungssensibilität im Kriterium Bodenwert wird mit mittel bewertet.

Natürlicher Bodenwert Fläche [ha] Bodenwertstufen Anteil [%] mittelwertiges Ackerland, hochwertiges Grünland 2,4 hoch 1,8 mittelwertiges Ackerland, mittelwertiges Grünland 55,8 mittel 66,8 mittelwertiges Grünland 33,8 geringwertiges Ackerland, mittelwertiges Grünland 2,9 gering 31,4 geringwertiges Grünland 39,2

Tabelle 46: Bodenwert der Agrarflächen im Teilraum Grautschenhof

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4.4.6.3 Bewirtschaftbarkeit

Die Bearbeitbarkeit gemäß Angaben der Österreichischen Bodenkartierung ist im Bereich des Talbodens und im östlichen Bereich des engen Untersuchungsraumes überwiegend als gut zu bezeichnen, insgesamt gibt es jedoch in etwa ein Gleichgewicht an gut und schlecht zu bewirtschaftende Flächen, letzter vor allem durch Steilhanglagen beeinträchtigt.

Die Erschließung der landwirtschaftlichen Flächen abseits des mittigen hochrangigen Ver- kehrsbandes erfolgt auf untergeordneten Straßen, die überwiegend zur Erschließung von Streusiedlungen und Hofstellen dienen. Die Beeinflussungssensibilität im Kriterium Bewirt- schaftbarkeit wird insgesamt mit gering bewertet.

4.4.6.4 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Grautschenhof

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien für den Themenbereich Landwirtschaft wird dem Teilraum Grautschenhof eine geringe Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Agrarflächenausstattung gering Bodenwert mittel Bewirtschaftbarkeit gering Landwirtschaft Gesamt gering

Tabelle 47: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Grautschenhof

4.4.7 Teilraum Mürzzuschlag

4.4.7.1 Agrarflächenausstattung

Der Teilraum Mürzzuschlag weist 136,0 ha an Agrarflächen mit ausschließlicher Nutzung als Grünland auf. Der Anteil landwirtschaftlicher Nutzfläche am Teilraum ist mit 25,4 % bezogen auf die anderen Teilräume leicht unterdurchschnittlich.

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Abbildung 22: Landwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Mürzzuschlag, Hang oberhalb Bahnhof, Blick Rich- tung Pernreitsiedlung (Foto: PG:SBT/RU, 2009)

Flächen finden sich im Westen, Norden und Osten des Teilraums, der Schwerpunkt liegt je- doch östlich ab dem Stadtrand von Mürzzuschlag. Aufgrund der anteilsmäßigen Agrarflä- chenausstattung wird dem Teilraum eine mittlere Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

Agrarflächennutzung Fläche [ha] Anteil [%] Anteil an Teilraumfläche [%] Grünland 136,0 100,0 Gesamt 136,0 100,0 25,4

Tabelle 48: Agrarflächenausstattung im Teilraum Mürzzuschlag

4.4.7.2 Bodenwert

Die landwirtschaftlich genutzten Flächen weisen zu 73,1 % einen mittleren Bodenwert mit natürlicher Eignung für Acker- und Grünlandnutzung auf. Die Flächen liegen über den gan- zen Teilraum verteilt vor und setzen sich vor allem aus Felsbraunerden und Lockersediment- Braunerden bzw. aus darauf basierenden Bodenformenkomplexen mit verschiedenen Sub- typen (entkalkt, kalkfrei, kalkig), untergeordnet auch aus Auböden (überwiegend kalkfreier Brauner Auboden, kalkiger Grauer Auboden) zusammen. Der Anteil der Flächen mit gerin- gem Bodenwert macht 26,9 % der Agrarflächen aus, hier überwiegt die natürliche Eignung für Grünland. Flächen mit hohem Bodenwert sind im Teilraum praktisch nicht vorhanden. Die Beeinflussungssensibilität für das Kriterium Bodenwert wird als mittel bewertet.

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Natürlicher Bodenwert Fläche [ha] Bodenwertstufen Anteil [%] mittelwertiges Ackerland, hochwertiges Grünland 0,04 hoch 0,03 mittelwertiges Ackerland, mittelwertiges Grünland 75,4 mittel 73,1 mittelwertiges Grünland 24,0 geringwertiges Ackerland, mittelwertiges Grünland 3,3 gering 26,9 geringwertiges Grünland 33,2

Tabelle 49: Bodenwert der Agrarflächen im Teilraum Mürzzuschlag

4.4.7.3 Bewirtschaftbarkeit

Die Bearbeitbarkeit gemäß Angaben der Österreichischen Bodenkartierung ist mehrheitlich erschwert und vor allem infolge der Hangneigung, untergeordnet infolge der Feuchtigkeit schlecht befahrbar. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen innerhalb des Teilraums sind fast ausschließlich über das öffentliche Straßennetz über höherrangige Verbindungsstraßen, im Anschluss an das Stadtgebiet oder auch über Zufahrtsstraßen zu Hofstellen in den Rand- bereichen des Teilraums erschlossen. Innerhalb des engen Untersuchungsraumes erfolgt keine Erschließung rein über land- und forstwirtschaftlich genutzte Wirtschaftswege. Die Be- einflussungssensibilität im Kriterium Bewirtschaftbarkeit wird insgesamt mit gering festgelegt.

4.4.7.4 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien für den Themenbereich Landwirtschaft wird dem Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal eine mittlere Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Agrarflächenausstattung mittel Bodenwert mittel Bewirtschaftbarkeit gering Landwirtschaft Gesamt mittel

Tabelle 50: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag

4.4.8 Teilraum Langenwang

4.4.8.1 Agrarflächenausstattung

Der Teilraum Langenwang weist 88,9 ha an Agrarflächen auf. Somit werden 43,6 % der Teil- raumfläche landwirtschaftlich genutzt, dies ist die höchste Agrarflächenausstattung im Ver- gleich mit allen Teilräumen. Die Flächen werden überwiegend als Grünland genutzt (83,8 %), insgesamt 74,5 ha. Ackerflächen mit einem Anteil von 16,2 % konzentrieren sich vor allem auf den Talboden der Mürz.

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Abbildung 23: Landwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Langenwang, Bereich zwischen Mürz und S6 Sem- mering Schnellstraße, Blick Richtung Osten (Foto: PG:SBT/RU, 2009)

Der Teilraum weist 24,9 ha an landwirtschaftlichen Vorrangzonen auf. Es handelt sich um ei- ne Fläche nördlich der bestehenden Bahnstrecke im Bereich Krottenhof, das sowohl als Grünland als auch als Acker genutzt wird. Aufgrund der anteilsmäßigen Ausstattung mit Ag- rarflächen und der Ausweisung von landwirtschaftlichen Vorrangzonen wird dem Teilraum eine mittlere Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

Agrarflächennutzung Fläche [ha] Anteil [%] Anteil an Teilraumfläche [%] Acker 14,4 16,2 Grünland 74,5 83,8 Gesamt 88,9 100,0 43,6

Tabelle 51: Agrarflächenausstattung im Teilraum Langenwang

4.4.8.2 Bodenwert

Die landwirtschaftlich genutzten Flächen weisen zu 85,7 % einen mittleren Bodenwert mit natürlicher Eignung für Grünland- und etwas geringer Ackernutzung auf. Es handelt sich ü- berwiegend um kalkigen Braunen Auboden, teilweise vergleyt aus feinem Schwemmmateri- al, untergeordnet um kalkigen Grauen Auboden sowie um kalkfreie Lockersediment- Braunerde, großteils tagwasservergleyt, aus Tertiär-Material oder Feinsedimenten über Ter- rassenschotter. Der Anteil geringwertiger Flächen ist mit 8,8 % der geringste aller Teilräume, der Anteil hochwertiger Flächen mit 5,5 % der höchste im Vergleich mit allen Teilräumen. Diese Flächen weisen eine natürliche Eignung der Kategorie „mittelwertiges Ackerland, hochwertiges Grünland“ auf. Es handelt sich um teilweise schwach vergleyte kalkfreie Lo- ckersediment-Braunerde aus jungem feinem Schwemmmaterial auf Schwemmfächern und Grabensohle des Talbodens. Die Beeinflussungssensibilität für das Kriterium Bodenwert wird als sehr hoch bewertet.

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Natürlicher Bodenwert Fläche [ha] Bodenwertstufen Anteil [%] mittelwertiges Ackerland, hochwertiges Grünland 4,9 hoch 5,5 mittelwertiges Ackerland, mittelwertiges Grünland 57,4 mittel 85,7 mittelwertiges Grünland 18,8 geringwertiges Ackerland, mittelwertiges Grünland 7,5 gering 8,8 geringwertiges Grünland 0,3

Tabelle 52: Bodenwert der Agrarflächen im Teilraum Langenwang

4.4.8.3 Bewirtschaftbarkeit

Die Bearbeitbarkeit gemäß Angaben der Österreichischen Bodenkartierung zeigt sich für A- ckerbau trotz gut geeigneter Flächen im Bereich der Vorrangzone insgesamt vor allem im Zusammenhang mit Feuchtigkeit und Niederschlägen etwas erschwert. Die Eignung für Grünlandnutzung ist allgemein besser, aber auch gibt es einen gewissen Anteil mit mäßiger Bewirtschaftungserschwernis durch herabgesetzte Befahrbarkeit aufgrund des Wasserhaus- haltes oder der Hanglage. Die Erschließung der landwirtschaftlichen Flächen erfolgt mehr- heitlich über Straßen, die der Erschließung von Streusiedlungen und Hofstellen dienen. Die Beeinflussungssensibilität im Kriterium Bewirtschaftbarkeit wird insgesamt mit gering festge- legt.

4.4.8.4 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Langenwang

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien für den Themenbereich Landwirtschaft wird dem Teilraum Langenwang eine hohe Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Agrarflächenausstattung mittel Bodenwert sehr hoch Bewirtschaftbarkeit gering Landwirtschaft Gesamt hoch

Tabelle 53: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Langenwang

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4.5 Ist-Zustand und Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Forst- wirtschaft nach Teilräumen

4.5.1 Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal

4.5.1.1 Waldflächenausstattung

Der Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal zeigt eine ausgeglichene Mischung an Landnutzungs- formen, wobei im engen Untersuchungsraum der Wald und die siedlungsgeprägten Struktu- ren inklusive des Stadtgebietes von Gloggnitz etwa gleich viel Anteil haben, der Anteil der Landwirtschaftsflächen ist etwa halb so groß wie der der Waldflächen. Größere zusammen- hängende Waldbereiche im engen Untersuchungsraum bestehend aus zwei Teilen finden sich jeweils nördlich der bestehenden Bahnstrecke (Silbersberg, Kohlberg) sowie im Bereich des Schafkogels.

Abbildung 24: Forstwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal, Blick vom Schloss Rich- tung Schafkogel (Foto: PG:SBT/RU, 2009)

Im engen Untersuchungsraum liegen 381,5 ha an Waldflächen. Mit einer Waldflächenaus- stattung von 41,1 % liegt der Teilraum im Vergleich mit den anderen Teilräumen leicht unter dem Durchschnitt. Die Werte für die Gemeinde Gloggnitz (vgl. Kap. 4.2.3.1) sind geringfügig höher. Die Beeinflussungssensibilität wird mit mittel bewertet.

Waldflächen [ha] Anteil an Teilraumfläche [%] 381,5 ha 41,1 Tabelle 54: Waldflächenausstattung im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal

4.5.1.2 Waldfunktion

Der Wald innerhalb des engen Untersuchungsraumes weist überwiegend Nutzfunktion als Leitfunktion auf (73,5 %). Im nördlichen Bereich (Silbersberg, Kohlberg) sind zwei Flächen mit Schutzfunktion als Leitfunktion ausgewiesen, ganz im Süden des Teilraums wird eben- falls eine Fläche mit Schutzfunktion berührt. Zusammen erreicht diese Leitfunktion einen An-

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teil von etwa einem Viertel der Waldflächen im Teilraum. Südöstlich des Stadtgebietes von Gloggnitz befindet sich eine Waldfläche (Gloggnitzer Stadtwald) mit Erholungsfunktion als Leitfunktion, die teilweise auch innerhalb des engen Untersuchungsraumes liegt (1,6 %). In- nerhalb des engen Untersuchungsraumes gibt es keine Waldflächen mit Wohlfahrtsfunktion als Leitfunktion.

Leitfunktion Kennzahlen Gesamt [ha] Anteil Leitfunktion [%] Wertigkeit Funktion [%] Nutzfunktion 112, 122, 222 280,273,4 mittel hoch Schutzfunktion 312, 321, 322 95,2 25,0 22,6 24,2 Wohlfahrtsfunktion 62,7 0,0 Erholungsfunktion 123 6,1 1,6 87,3 1,6

Tabelle 55: Waldfunktionen im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal

Die Waldflächen mit Nutzfunktion als Leitfunktion im Bereich Gloggnitz weisen überwiegend mittlere Wertigkeiten in allen überwirtschaftlichen Funktionen auf. Die Erholungsfunktion er- reicht bei insgesamt sind 87,0 % der Waldflächen eine mittlere Wertigkeit, die Wohlfahrts- funktion bei 62,2 %. Im Waldentwicklungsplan ist dies im Zusammenhang mit der Stadtnähe vor allem mit dem Klimaausgleich (Wohlfahrtsfunktion) und der hoher Besucherfrequenz (Er- holungsfunktion) begründet. Die Zuweisung der Schutzfunktion (Objektschutzwald) begrün- det sich durch die zum Teil erosionsgefährdeten, trockenen Standorte mit seichtgründigen Böden, 22,0 % der Waldflächen weisen eine mittlere Wertigkeit bei der Schutzfunktion auf. Alle Funktionsflächen, an denen der enge Untersuchungsraum Anteil hat, weisen laut Wald- entwicklungsplan eine Funktionsbeeinträchtigung durch Verbiss- und Fegeschäden und teil- weise Überalterung auf. Die Beeinflussungssensibilität wird mit mittel bewertet.

4.5.1.3 Waldtextur

Der enge Untersuchungsraum weist in beiden Teilen weitgehend geschlossene, stellenweise von Grünlandflächen unterbrochene Waldflächen nördlich der Bahnstrecke auf, im westli- chen Teil im Bereich Kohlberg, im östlichen, größeren Teil im Bereich Silbersberg und Jung- berg nördlich des Stadtgebietes von Gloggnitz. Im Bereich des Schafkogels westlich des Stadtgebietes befindet sich eine größere Waldfläche, die von mehreren Seiten mit der an- grenzenden Nutzung (Landwirtschaft, Schloss) verzahnt vorliegt, der Gloggnitzer Stadtwald liegt als größere Waldinsel fast gänzlich von Siedlungen umschlossen vor. Im Süden schnei- det der enge Untersuchungsraum noch eine größere Waldfläche am Fuß des Raachberges an. Die uferbegleitenden Gehölzstreifen entlang der Schwarza haben gerade durch ihre La- ge im Stadtgebiet eine wichtige Biotopverbindungsfunktion, strukturell sind sie jedoch teil- weise sehr schmal ausgebildet nicht durchgehend vorhanden.

Die Bewirtschaftung der Wälder erfolgt innerhalb des engen Untersuchungsraumes in einem Bereich, der aufgrund der Stadtnähe teilweise durch erhöhten Erholungsdruck geprägt ist. Insbesondere die Schutzwälder im Norden zeigen durch die Steilheit des Geländes eine Er- schwernis in der Bewirtschaftung. Die Beeinflussungssensibilität im Kriterium Waldstruktur wird mit mittel bewertet.

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4.5.1.4 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien für den Themenbereich Forstwirtschaft wird dem Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal eine mittlere Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Waldflächenausstattung mittel Waldfunktion mittel Waldtextur mittel Forstwirtschaft Gesamt mittel

Tabelle 56: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Gloggnitz - Schwarza- tal

4.5.2 Teilraum Aue – Göstritz

4.5.2.1 Waldflächenausstattung

Die Landnutzungsformen im engen Untersuchungsraum des Teilraums Aue – Göstritz set- zen sich zu etwas mehr als der Hälfte aus Wald und zu knapp einem Drittel aus Landwirt- schaft zusammen. Die siedlungsgeprägten Strukturen machen den geringsten Anteil aus. Im Bereich südlich von Maria Schutz bis östlich von Göstritz erstreckt sich eine zusammenhän- gende Waldfläche am Fuß des Sonnwendsteins.

Abbildung 25: Forstwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Aue – Göstritz, nördlich der Baustelleneinrichtungs- fläche (Foto: PG:SBT/RU, 2009)

Im engen Untersuchungsraum liegen 212,3 ha an Waldflächen. Mit einer Waldflächenaus- stattung von 53,9 % erreicht der Teilraum im Vergleich mit den anderen Teilräumen den dritt-

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höchsten Wert, die Waldausstattung bezogen auf die ganze Gemeinde Schottwien (vgl. Kap. 4.2.3.1) liegt noch höher. Die Beeinflussungssensibilität wird mit gering bewertet.

Waldflächen [ha] Anteil an Teilraumfläche [%] 212,3 53,9 Tabelle 57: Waldflächenausstattung im Teilraum Aue - Göstritz

4.5.2.2 Waldfunktion

Der Wald innerhalb des engen Untersuchungsraumes weist fast ausschließlich Nutzfunktion als Leitfunktion auf (96,7 %). Am südöstlichen Rand des Teilraums wird eine Fläche (3,3 %) mit Schutzfunktion als Leitfunktion angeschnitten. Nördlich davon befindet sich auch ein Teil einer Fläche mit Nutzfunktion als Leitfunktion im engen Untersuchungsraum. Ein Grossteil der Waldflächen im weist bei allen überwirtschaftlichen Funktionen eine mittlere Wertigkeit auf.

Leitfunktion Kennzahlen Gesamt [ha] Anteil Leitfunktion [%] Wertigkeit Funktion [%] Nutzfunktion 111, 222 205,396,7 mittel hoch Schutzfunktion 311 7,1 3,3 88,9 3,3 Wohlfahrtsfunktion 88,9 Erholungsfunktion 88,9

Tabelle 58: Waldfunktionen im Teilraum Aue – Göstritz

Bei der Funktionsfläche mit dreifach übergeordneter Funktion handelt es sich um Großteils Laubmischwälder, im engen Untersuchungsraum auch Nadelforste, die sich von Schottwien bis zum Unterhang des Sonnwendsteins erstrecken. Die Wertigkeit wird folgendermaßen begründet: Schutzfunktion (steil, seichtgründige Böden), Wohlfahrt (Ausgleich des Wasser- haushaltes), Erholung (Besucherfrequenz). Laut Waldentwicklungsplan gibt es hier Funkti- onsbeeinträchtigungen durch Überalterung sowie wie innerhalb des ganzen Teilraums durch Schäl- und Verbissschäden, die ursächliche Wildproblematik (Rot- und Gamswild) wird bis auf die Schutzfunktionsfläche als bereits gelöst angegeben. Die Beeinflussungssensibilität wird mit mittel bewertet.

4.5.2.3 Waldtextur

Der enge Untersuchungsraum ist südlich der Bundesstrasse und damit im Unterhang des Sonnwendsteins bis auf eine ehemalige Schitrasse sowie im Osten durchgehend bewaldet. In der nördlichen Hälfte befinden sich vor allem lineare Gehölzstrukturen und schmale Wald- streifen mit teilweiser Verbindungsfunktion innerhalb der Grünlandflächen sowie größere Waldinseln. Die Wälder liegen großteils in steilem, felsigem Gelände. Die Forststraßen in- nerhalb des engen Untersuchungsraumes fungieren zum Teil auch als Wanderwege. Die Beeinflussungssensibilität wird mit hoch bewertet.

4.5.2.4 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Aue - Göstritz

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien für den Themenbereich Forstwirtschaft wird dem Teilraum Aue - Göstritz eine mittlere Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

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Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Waldflächenausstattung gering Waldfunktion mittel Waldtextur mittel Forstwirtschaft Gesamt mittel

Tabelle 59: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Aue - Göstritz

4.5.3 Teilraum Otterstock

4.5.3.1 Waldflächenausstattung

Die Landnutzungsformen im engen Untersuchungsraum des Teilraums Otterstock zeigen ei- ne starke land- und forstwirtschaftliche Prägung bei leichter Überhand der Waldflächen. Die siedlungsgeprägten Strukturen machen den geringsten Anteil aus. Ein großer zusammen- hängender Waldbereich liegt in der nördlichen Hälfte des engen Teilraums am Rand des Großen Otter.

Abbildung 26: Forstwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Otterstock, Blick Richtung Norden auf Höhe Volks- schule (Foto: PG:SBT/RU, 2009)

Im engen Untersuchungsraum befinden sich 296,5 ha an Waldflächen. Die Waldflächenaus- stattung von 47,5 % liegt im Vergleich mit den anderen Teilräumen genau im Durchschnitt. Der Waldflächenanteil der Gemeinden, an denen der Teilraum Anteil hat (Raach am Hoch- gebirge, Otterthal, Kirchberg, vgl. Kap. 4.2.3.1) ist jeweils deutlich höher. Die Beeinflus- sungssensibilität wird mit mittel bewertet.

Waldflächen [ha] Anteil an Teilraumfläche [%] 296,5 47,5 Tabelle 60: Waldflächenausstattung im Teilraum Otterstock

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4.5.3.2 Waldfunktion

Der Wald innerhalb des engen Untersuchungsraumes weist ausschließlich Nutzfunktion als Leitfunktion auf. Der Teilraum liegt großteils innerhalb einer sehr großen Funktionsfläche, die Nadelforste und Laubmischwälder im Wechselgebiet umfasst. Verbiss– und Fegeschäden sowie alte Schälschäden sind Anzeichen einer laut Waldentwicklungsplan bereits als gelöst bezeichneten Wildproblematik (Gams- und Rotwild).

Leitfunktion Kennzahlen Gesamt [ha] Anteil Leitfunktion [%] Wertigkeit Funktion [%] Nutzfunktion 111, 211, 212 296,5 100,0 mittel hoch Schutzfunktion 11,8 Wohlfahrtsfunktion Erholungsfunktion 9,9

Tabelle 61: Waldfunktionen im Teilraum Otterstock

Ein kleiner Bereich, der am westlichen Rand des Raachthales vom Teilraum angeschnitten wird, weist eine mittlere Wertigkeit bei der Schutzfunktion auf. Östlich der Ortschaft Otterthal liegt eine Waldfläche im Bereich des Goldbergs mit mittlerer Wertigkeit bei der Schutz- und Erholungsfunktion, die sich laut Waldentwicklungsplan in der Rutschgefährdung und der Nutzung als Wander- und Ausflugsgebiet (markierte Wege) begründen. In beiden Bereichen gibt es Funktionsbeeinträchtigungen durch Verbiss- und Fegeschäden, denen mit Wildregu- lierung und teilweise waldbaulichen Maßnahmen begegnet werden soll. Die Beeinflussungs- sensibilität wird insgesamt mit sehr gering bewertet.

4.5.3.3 Waldtextur

Der Norden des engen Untersuchungsraumes hat Anteil am durchgehend bewaldeten Ost- hang des Großen Otters. Der Wald setzt sich auch jenseits der Landesstraße in zwei größe- ren Flächen fort, in die größere Grünlandflächen eingelagert sind. Im Süden des Teilraums liegen größere Waldinseln vor allem auf den randlichen Hangbereichen vor, zum Teil ziehen sie sich bis zur Teilraummitte vor. Die Grünlandflächen dazwischen sind mit linearen Ge- hölzstrukturen und zum Teil schmalen Waldstreifen mit und ohne Verbindungsfunktion struk- turiert. Die Beeinflussungssensibilität wird mit hoch bewertet.

4.5.3.4 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Otterstock

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien für den Themenbereich Forstwirtschaft wird dem Teilraum Otterstock eine mittlere Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Waldflächenausstattung mittel Waldfunktion sehr gering Waldtextur hoch Forstwirtschaft Gesamt mittel

Tabelle 62: Beeinflussungssensibilität im Teilraum Otterstock

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4.5.4 Teilraum Trattenbach

4.5.4.1 Waldflächenausstattung

Der Teilraum Trattenbach ist überwiegend bewaldet. Untergeordnet gibt es Landwirtschaft entlang der Gemeindestraße, siedlungsgeprägte Landnutzungsformen machen einen sehr geringen Anteil aus.

Abbildung 27: Forstwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Trattenbach, südlich Siedlung, Blick Richtung Nor- den über die Gemeindestraße (Foto: PG:SBT/RU, 2009)

Im engen Untersuchungsraum liegen 67,2 ha an Waldflächen. Die Waldflächenausstattung ist mit 73,6 % die höchste im Vergleich mit den anderen Teilräumen. Der Waldflächenanteil der Gemeinde Trattenbach (vgl. Kap. 4.2.3.1) liegt noch etwas höher. Die Beeinflussungs- sensibilität wird mit sehr gering bewertet.

Waldflächen [ha] Anteil an Teilraumfläche [%] 67,2 73,6 Tabelle 63: Waldflächenausstattung im Teilraum Trattenbach

4.5.4.2 Waldfunktion

Der Wald innerhalb des engen Untersuchungsraumes weist ausschließlich Nutzfunktion als Leitfunktion auf. Ein Großteil der Waldflächen (72,2 %) hat eine mittlere Wertigkeit bei der Schutzfunktion, etwa ein Fünftel der Flächen (21,5%) weist eine mittlere Wertigkeit bei der Erholungsfunktion auf.

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Leitfunktion Kennzahlen Gesamt [ha] Anteil Leitfunktion [%] Wertigkeit Funktion [%] Nutzfunktion 111, 112, 211 67,2 100,0 mittel hoch Schutzfunktion 72,2 Wohlfahrtsfunktion Erholungsfunktion 21,5

Tabelle 64: Waldfunktionen im Teilraum Trattenbach

Bei der Fläche mit Kennziffer 211 handelt es sich um Teil einer Funktionsfläche, die sich ent- lang des Trattenbach- und weiter östlich Talergrabens zieht und hinsichtlich der Schutzfunk- tion auf seichtgründigen Böden, Rutschungs- und Steinschlaggefährdung (Objektschutz öf- fentlicher Straßen) reagiert. Laut Waldentwicklungsplan sind waldbauliche Maßnahmen ge- gen den Verjüngungsmangel zu setzen. Zwischen die beiden Gräben schiebt sich eine wei- tere Funktionsfläche mit Anteil im engen Untersuchungsraum und mittlerer Wertigkeit bei der Erholungsfunktion. Dabei handelt es sich um einen kleinen Teil des bevorzugt zum Wandern genutzten Wechselgebietes (Kampstein, Saurücken). In diesem Bereich gibt es laut Wald- entwicklungsplan keine Funktionsbeeinträchtigungen. Die Beeinflussungssensibilität wird insgesamt mit gering bewertet.

4.5.4.3 Waldtextur

Der Teilraum weist durchwegs große zusammenhängende Waldflächen auf, die von einem dichten Wegenetz durchzogen sind. Unterbrochen werden die Waldflächen durch zwei Be- reiche mit Grünlandnutzungen und Streusiedlungen, die sich beidseits der Gemeindestraße die Hänge hinaufziehen. Die Beeinflussungssensibilität wird mit sehr hoch bewertet.

4.5.4.4 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Trattenbach

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien für den Themenbereich Forstwirtschaft wird dem Teilraum Trattenbach eine mittlere Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Waldflächenausstattung sehr gering Waldfunktion gering Waldtextur gering Forstwirtschaft Gesamt gering

Tabelle 65: Beeinflussungssensibilität im Teilraum Trattenbach

4.5.5 Teilraum Fröschnitzgraben

Der Teilraum Fröschnitzgraben vereint Bereiche mit sehr unterschiedlicher Ausformung der Landnutzungen. Er reicht vom durchgehend bewaldeten Longsgraben bis zum Ortsbereich Spital am Semmering, wo größere Waldflächen erst auf den Hängen am Rand des besiedel- ten und landwirtschaftlich genutzten Talbodens bestehen. Insgesamt überwiegt der Wald an- teilsmäßig mit etwas mehr als der Hälfte der Flächen des engen Untersuchungsraums, Landwirtschaft und siedlungsgeprägte Strukturen liegen anteilsmäßig etwa gleich auf.

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Abbildung 28: Forstwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Fröschnitzgraben, Longsgraben (Foto: PG:SBT/RU, 2009)

Im engen Untersuchungsraum liegen 819,3 ha an Waldflächen. Die Waldflächenausstattung erreicht mit 58,0 % den zweithöchsten Wert im Vergleich mit den anderen Teilräumen. Der Waldflächenanteil der Gemeinde Spital am Semmering (vgl. Kap. 4.2.3.1) liegt noch höher. Die Beeinflussungssensibilität wird mit gering bewertet.

Waldflächen [ha] Anteil an Teilraumfläche [%] 819,3 58,0 Tabelle 66: Waldflächenausstattung im Teilraum Fröschnitzgraben

4.5.5.1 Waldfunktion

Der Wald innerhalb des engen Untersuchungsraumes weist überwiegend Nutzfunktion als Leitfunktion auf (86,4 %). Der gesamte südliche Bereich des Teilraums ab Steinhaus liegt in- nerhalb einer Funktionsfläche (Kaltenbach, Fröschnitzbach und Dürrgraben), die aus fichten- reichen Nadelmischwäldern mit einzelnen Laubholzzellen besteht. Die Fichtenbestände in der Fröschnitz stammen zum Teil aus großflächigen Aufforstungen von landwirtschaftlichen Nutzflächen in den 1960er und 1970er Jahren. Im Norden entlang des Talbodens des Fröschnitzbaches liegen anteilsmäßig wenige Waldflächen (13,4 %) innerhalb einer Funkti- onsfläche mit der Kennzahl 131, die sich weiter entlang des Mürztalbodens bis zum Teilraum Langenwang zieht. Die Wohlfahrtsfunktion als Leitfunktion begründet sich innerhalb dieser Mischwälder laut Waldentwicklungsplan mit der Reinigung und Erneuerung der Luft inner- halb des siedlungs- und industriell geprägten Raumes, mit der Erhaltung der Grundwassersi- tuation sowie mit Lärmschutz im Zusammenhang mit der S6 Semmering Schnellstraße. In der Funktionsfläche sind Funktionsbeeinträchtigungen in Form von Rodungsdruck und Im- missionen gegeben, laut Waldentwicklungsplan ist generell eine Reduktion der Immissionen in Abstimmung mit der örtlichen Raumplanung gefordert.

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Leitfunktion Kennzahlen Gesamt [ha] Anteil Leitfunktion [%] Wertigkeit Funktion [%] Nutzfunktion 111, 112 710,186,4 mittel hoch Schutzfunktion Wohlfahrtsfunktion 131 110,5 13,4 13,4 Erholungsfunktion 113 1,4 0,2 6,2 0,2

Tabelle 67: Waldfunktionen im Teilraum Fröschnitzgraben

Nördlich von Spital am Semmering und Steinhaus liegen auch zwei Flächen einer Funktions- fläche mit Nutzfunktion als Leitfunktion innerhalb des engen Untersuchungsraumes, die vor allem aus seichtgründigen Nadelmischwäldern mit einzelnen Laubholzzellen bestehen. Sehr geringfügig berührt der enge Untersuchungsraum auch Wälder einer Funktionsfläche rund um den Semmering mit Erholungsfunktion als Leitfunktion.

Die Waldflächen mit Nutzfunktion als Leitfunktion weisen gemäß Waldentwicklungsplan alte und neue Schälschäden sowie Verbissschäden durch Rehwild, im Norden auch durch Gams- und Muffelwild auf. Als Maßnahmen sind neben der Wildstandsregulierung eine Ver- besserung der Bestandesmischung bzw. Schutzmaßnahmen für Mischbaumarten vorgese- hen. Die Beeinflussungssensibilität wird insgesamt mit sehr gering bewertet.

4.5.5.2 Waldtextur

Der südliche Teil des engen Untersuchungsraumes mit dem gesamten Longsgraben sowie großen Teilen der Fröschnitz, unterbrochen von landwirtschaftlichen Nutzflächen, liegt als zusammenhängende Waldfläche mit einem dichten Wegenetz vor. Der breite Talboden von Spital am Semmering bis Steinhaus wird von Waldinseln und linearen Gehölzstrukturen do- miniert. Am nördlichen Rand des Teilraumes (Ochsenkogel) schließen wieder zusammen- hängende Waldflächen teilweise in Verzahnung mit Landwirtschaftsflächen an. Die Beein- flussungssensibilität wird mit hoch bewertet.

4.5.5.3 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgra- ben

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien für den Themenbereich Forstwirtschaft wird dem Teilraum Fröschnitzgraben eine geringe Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Waldflächenausstattung gering Waldfunktion sehr gering Waldtextur mittel Forstwirtschaft Gesamt gering

Tabelle 68: Beeinflussungssensibilität im Teilraum Fröschnitzgraben

4.5.6 Teilraum Grautschenhof

4.5.6.1 Waldflächenausstattung

Der Teilraum Grautschenhof weist eine relativ ausgewogene Mischung an Landnutzungs- formen auf, wobei im engen Untersuchungsraum die Landwirtschaft leicht überwiegt, gefolgt

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von den anteilsmäßig etwa vergleichbaren siedlungsgeprägten Strukturen und Wald, der sich vor allem auf den Süden des Teilraums konzentriert.

Abbildung 29: Forstwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Grautschenhof, nördlich der zukünftiger Baustellen- einrichtungsfläche (Foto: PG:SBT/RU, 2009)

Im engen Untersuchungsraum liegen 79,9 ha an Waldflächen. Die Waldflächenausstattung erreicht mit 25,4 % den zweitniedrigsten Wert im Vergleich mit den anderen Teilräumen, im Vergleich mit den Werten der Gemeinde Spital am Semmering (vgl. Kap. 4.2.3.1) zeigt der Teilraum einen sehr niedrigen Waldflächenanteil. Die Beeinflussungssensibilität wird mit hoch bewertet.

Waldflächen [ha] Anteil an Teilraumfläche [%] 79,9 25,4 Tabelle 69: Waldflächenausstattung im Teilraum Grautschenhof

4.5.6.2 Waldfunktion

Der Wald innerhalb des engen Untersuchungsraumes weist zu einem Großteil (91,1 %) die Wohlfahrtsfunktion als Leitfunktion auf. Dabei handelt es sich um die schon im Teilraum Fröschnitzgraben beschriebene Funktionsfläche entlang des Mürztal- und Fröschnitztalbo- dens, begründet in der Erhaltung der Luftqualität, der Grundwassersituation und des Lärm- schutzes. Geringfügig berührt der Teilraum im Süden auch Wälder mit Nutzfunktion als Leit- funktion (8,9 %). Die Beeinflussungssensibilität wird mit hoch bewertet.

Leitfunktion Kennzahlen Gesamt [ha] Anteil Leitfunktion [%] Wertigkeit Funktion [%] Nutzfunktion 111 7,18,9 mittel hoch Schutzfunktion Wohlfahrtsfunktion 131 72,7 91,1 91,1 Erholungsfunktion

Tabelle 70: Waldfunktionen im Teilraum Grautschenhof

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4.5.6.3 Waldtextur

Größere Waldflächen finden sich praktisch nur im Süden des engen Untersuchungsraumes, diese sind jedoch immer wieder von Grünlandflächen durchbrochen. Der restliche Teilraum wird vor allem von linearen Gehölzelementen innerhalb der Grünlandflächen, die sich verein- zelt zu Waldstreifen verbreitern, geprägt. Die Beeinflussungssensibilität wird mittel bewertet.

4.5.6.4 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Grautschenhof

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien für den Themenbereich Forstwirtschaft wird dem Teilraum Trattenbach eine hohe Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Waldflächenausstattung hoch Waldfunktion hoch Waldtextur mittel Forstwirtschaft Gesamt hoch

Tabelle 71: Beeinflussungssensibilität im Teilraum Grautschenhof

4.5.7 Teilraum Mürzzuschlag

4.5.7.1 Waldflächenausstattung

Einen Großteil des Teilraums Mürzzuschlag nimmt das Stadtgebiet von Mürzzuschlag ein, im Westen, Norden und Osten daran anschließend liegen Flächen mit forst- bzw. landwirtschaft- licher Nutzung vor, im Norden und Süden in größeren Flächeneinheiten, im Westen kleintei- liger verzahnt. Bei den Landnutzungsformen innerhalb des engen Untersuchungsraumes haben die siedlungsgeprägten Strukturen mit etwas weniger als der Hälfte der Fläche den höchsten Anteil, gefolgt von Wald und Landwirtschaft.

Abbildung 30: Forstwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Mürzzuschlag, nordöstlich oberhalb des Bahnhofs (Foto: PG:SBT/RU, 2009)

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Im engen Untersuchungsraum liegen 152,8 ha an Waldflächen. Die Waldflächenausstattung erreicht mit 28,5 % den drittniedrigsten Wert im Vergleich mit den anderen Teilräumen. Auch im Vergleich mit den Werten der Gemeinden, an denen der Teilraum Anteil hat (Ganz, Mürz- zuschlag und Spital am Semmering, vgl. Kap. 4.2.3.1) zeigt der Teilraum Mürzzuschlag ei- nen sehr niedrigen Waldflächenanteil. Die Beeinflussungssensibilität wird mit hoch bewertet.

Waldflächen [ha] Anteil an Teilraumfläche [%] 152,8 28,5 Tabelle 72: Waldflächenausstattung im Teilraum Mürzzuschlag

4.5.7.2 Waldfunktion

Der Wald innerhalb des engen Untersuchungsraumes weist Großteils Wohlfahrtsfunktion als Leitfunktion auf (94,7 %). Wie auch schon die beiden vorherigen Teilräume handelt es sich hier um eine Funktionsfläche entlang des Mürztal- und Fröschnitztalbodens zum Erhaltung der Luftqualität, der Grundwassersituation und als Lärmschutz. Zusätzlich hat der Teilraum Mürzzuschlag im Norden auch Anteil an einer Funktionsfläche mit Kennzahl 233. Hierbei handelt es sich um Flächen im Bereich des Scheedgrabens (Mürzer Au- und Bürgerwald), neben der mittleren Wertigkeit der Schutzfunktion (begründet durch Seichtgründigkeit und Rutschungsanfälligkeit) begründet sich die hohe Wertigkeit bei der Erholungsfunktion laut Waldentwicklungsplan durch die Stadtnähe und durch vorhandene Erholungseinrichtungen.

Leitfunktion Kennzahlen Gesamt [ha] Anteil Leitfunktion [%] Wertigkeit Funktion [%] Nutzfunktion 111 8,25,3 mittel hoch Schutzfunktion 44,6 Wohlfahrtsfunktion 131, 233 144,6 94,7 95,1 Erholungsfunktion 44,6

Tabelle 73: Waldfunktionen im Teilraum Mürzzuschlag

Wie auch beim südlichen Wohlfahrtswald handelt es sich um Mischwälder, Funktionsbeein- trächtigungen wie auch schon im Teilraum Grautschenhof in Form von Immissionen und Ro- dungsdruck gegeben. Die Beeinflussungssensibilität wird mit hoch bewertet.

4.5.7.3 Waldtextur

Nördlich des Bahnhofs Mürzzuschlag erstreckt sich der Bürgerwald als größte zusammen- hängende Waldfläche innerhalb des engen Untersuchungsraumes. Östlich davon wie auch an wenigen anderen Stellen im Westen und Osten des Teilraums schieben sich vom Rand her Waldflächen bzw. größere Waldstreifen und –inseln vor, insgesamt liegt der gesamte Wald in enger Verzahnung mit Grün- bzw. auch Siedlungsfläche vor. Die Wälder im Norden mit Schutzfunktion werden laut Waldentwicklungsplan überwiegend extensiv bewirtschaftet, das Wegenetz ist im engen Untersuchungsraum eher weit gehalten. Die Beeinflussungssen- sibilität wird mit mittel bewertet.

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4.5.7.4 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien für den Themenbereich Forstwirtschaft wird dem Teilraum Mürzzuschlag eine hohe Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Waldflächenausstattung hoch Waldfunktion hoch Waldtextur mittel Forstwirtschaft Gesamt hoch

Tabelle 74: Beeinflussungssensibilität im Teilraum Mürzzuschlag

4.5.8 Teilraum Langenwang

4.5.8.1 Waldflächenausstattung

Im Teilraum Langenwang überwiegt die landwirtschaftliche Nutzung, gefolgt von den sied- lungsgeprägten Strukturen. Waldflächen machen den geringsten Anteil der Landnutzungs- formen aus und befinden sich vor allem südlich der S6 Semmering Schnellstraße und ab- schnittsweise entlang der Mürz. Größere zusammenhängende Waldflächen werden vom en- gen Untersuchungsraum im Norden und Süden angeschnitten, erstrecken sich aber großteils außerhalb desselben.

Abbildung 31: Forstwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Langenwang, südlich der S6 Semmering Schnellstraße, Blick Richtung Westen (Foto: PG:SBT/RU, 2009)

Im Teilraum Langenwang liegen 47,1 ha an Waldflächen. Die Waldflächenausstattung er- reicht mit 23,1 % den niedrigsten Wert im Vergleich mit den anderen Teilräumen. Der Wald-

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flächenanteil der Gemeinde Langenwang (vgl. Kap. 4.2.3.1) liegt deutlich höher. Die Beein- flussungssensibilität wird mit hoch bewertet.

Waldflächen [ha] Anteil an Teilraumfläche [%] 47,1 23,1 Tabelle 75: Waldflächenausstattung im Teilraum Langenwang

4.5.8.2 Waldfunktion

Der Wald innerhalb des engen Untersuchungsraumes liegt gänzlich innerhalb einer Funkti- onsfläche mit Wohlfahrtsfunktion als Leitfunktion. Es handelt sich dabei um die schon in den vorherigen Teilräumen beschriebe Fläche mit Mischwäldern, die sich entlang des siedlungs- und industriell geprägten Mürztal- und Fröschnitztalbodens zieht. Westlich knapp außerhalb des Teilraums liegen die Mürzauen als Naturschutzgebiet vor. Die Beeinflussungssensibilität wird mit hoch bewertet.

Leitfunktion Kennzahlen Gesamt [ha] Anteil Leitfunktion [%] Wertigkeit Funktion [%] Nutzfunktion mittel hoch Schutzfunktion Wohlfahrtsfunktion 131 47,1 100,0 100,0 Erholungsfunktion

Tabelle 76: Waldfunktionen im Teilraum Langenwang

4.5.8.3 Waldtextur

Am nördlichen und südlichen Rand des engen Untersuchungsraumes liegen größere Wald- inseln bzw. Streifen mit Verbindungsfunktion in enger Verzahnung mit dem Grünland vor. Entlang der mittig den Teilraum querenden Mürz verbreitern sich die fast durchgehend beid- seits des Ufers vorhandenen Waldstreifen vor allem auf nördlicher Seite zu kleinen Waldflä- chen, die die Verbindungsfunktion qualitativ steigern. Die Beeinflussungssensibilität wird mit mittel bewertet.

4.5.8.4 Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Langenwang

In der Zusammenschau der Beurteilungskriterien für den Themenbereich Forstwirtschaft wird dem Teilraum Langenwang eine mittlere Beeinflussungssensibilität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Beeinflussungssensibilität Waldflächenausstattung hoch Waldfunktion hoch Waldtextur hoch Forstwirtschaft Gesamt hoch

Tabelle 77: Beeinflussungssensibilität im Teilraum Langenwang

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4.6 Zusammenfassende Beurteilung der Beeinflussungssensibilität

4.6.1 Themenbereich Boden

THEMENBEREICH BODEN – ZUSAMMENFASSENDE DARSTELLUNG DER BEEINFLUSSUNGSSENSIBILITÄT Teilraum Beeinflussungssensiblität Gloggnitz – Schwarzatal hoch Aue – Göstritz hoch Otterstock mittel Trattenbach mittel Fröschnitzgraben mittel Grautschenhof hoch Mürzzuschlag sehr hoch Langenwang mittel

Tabelle 78: Zusammenfassende Darstellung der Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden

4.6.2 Themenbereich Landwirtschaft

THEMENBEREICH LANDWIRTSCHAFT – ZUSAMMENFASSENDE DARSTELLUNG DER BEEINFLUSSUNGSSENSIBILITÄT Teilraum Beeinflussungssensiblität Gloggnitz – Schwarzatal mittel Aue – Göstritz gering Otterstock mittel Trattenbach gering Fröschnitzgraben mittel Grautschenhof gering Mürzzuschlag mittel Langenwang hoch

Tabelle 79: Zusammenfassende Darstellung der Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirt- schaft

4.6.3 Themenbereich Forstwirtschaft

THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – ZUSAMMENFASSENDE DARSTELLUNG DER BEEINFLUSSUNGSSENSIBILITÄT Teilraum Beeinflussungssensiblität Gloggnitz – Schwarzatal mittel Aue – Göstritz mittel Otterstock mittel Trattenbach gering Fröschnitzgraben gering Grautschenhof hoch Mürzzuschlag hoch Langenwang hoch

Tabelle 80: Zusammenfassende Darstellung der Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Forstwirt- schaft

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5 BESCHREIBUNG UND BEURTEILUNG DER AUSWIRKUNGEN (OHNE MAßNAHMEN)

5.1 Grundlagen und Beurteilungsmethode

Zur Beurteilung der flächenhaften Auswirkungen auf die gegenständlichen Themenbereiche werden die Vorhabensbestandteile der Bau- und Betriebsphase folgendermaßen zugeteilt:

FLÄCHENHAFTE AUSWIRKUNGEN IN DER BAU- UND BETRIEBSPHASE Auswirkung Bauphase Betriebsphase Alle Bestandteile des technischen Technisches Bauwerk (Trassenkörper inkl. Bauwerks, Anschüttungen sowie Bau- Kunstbauwerke, Lärmschutzeinrichtungen, stelleneinrichtungen und neu anzule- Rettungsplätze sowie deren Zufahrten, gende Baustraßen bahnbegleitende Bedienungswege, wasser- Flächenverlust bauliche Einrichtungen, Tunnelvor- bzw. an- schnitte), Anschüttungen (Deponien)

Flächen für Ausgleichsmaßnahmen 10 m Pufferstreifen um alle oben an- Flächengefährdung geführten Flächenverluste

Tabelle 81: Definition der flächenhaften Auswirkungen in der Bau- und Betriebsphase

5.1.1 Themenbereich Boden

Auswirkungen des Vorhabens können sich in der Bau- oder Betriebsphase durch flächige Beanspruchung des Bodens, durch Veränderung der Bodenstruktur infolge mechanischer Beanspruchung oder Umlagerung sowie durch Beeinträchtigung der Bodenqualität infolge eines Eintrags von Schadstoffen ergeben. Nachfolgend werden die Kriterien zur Bewertung der Wirkungsintensität erläutert und die Bewertungsklassifikation in einer Tabelle zusam- mengefasst.

Flächenverbrauch

Der Flächenverbrauch durch das Vorhaben ergibt sich aufgrund der Beanspruchung von Bo- den durch das technische Bauwerk selbst sowie durch baubetriebliche Einrichtungen zu dessen Errichtung. Der Bauphase werden alle vorübergehenden Flächenbeanspruchungen durch Baustelleneinrichtungen, Baustraßen, etc. zugeordnet. In der Betriebsphase ergibt sich der dauerhafte Flächenverbrauch durch Trassenkörper, Bedienungswege, wasserbauli- che Maßnahmen, Lärmschutzeinrichtungen, etc.

Der Flächenverbrauch wird quantifiziert und dahingehen betrachtet, ob er auf bereits ver- brauchter oder bisher nicht verbrauchter Fläche stattfindet (vgl. Methodik, Kapitel 4.1.1). Je mehr Fläche durch das Vorhaben in bisher nicht verbrauchten Bereichen beansprucht wird, desto höher ist die Auswirkungsintensität.

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Beeinträchtigung der Bodenqualität

Eine Beeinträchtigung der Bodenqualität in Zusammenhang mit der Umsetzung und dem Be- trieb des gegenständlichen Vorhabens kann durch Veränderung der Bodenstruktur, durch Verdichtung oder durch Versiegelung stattfinden.

Eine Veränderung der Bodenstruktur kann sich durch Abtrag und Aufschüttung sowie bei der Zwischenlagerung von Bodenmaterial im Zuge der Bauarbeiten ergeben. Ebenso besteht die Möglichkeit der Erosion von freigelegten Bodenschichten. Die Manipulation des Bodens bleibt idealer weise soweit räumlich beschränkt, dass das Material wieder vor Ort einge- bracht werden kann. Im Zuge der Bautätigkeit kann es jedoch auch zu einer örtlichen Verla- gerung des Materials und Einbringen an anderer Stelle kommen.

Durch die Bautätigkeiten und die dazu benötigten teilweise sehr großen Baustelleneinrich- tungsflächen aber auch durch die Nutzung des Vorhabens kann es zu einer Verdichtung der Bodenporen infolge starker mechanischer Beanspruchung kommen. Dies führt zu einer Be- einträchtigung der Bodenfunktionen als Lebensraum und Pflanzenstandort durch u.a. man- gelhafte Versorgung mit Sauerstoff und eingeschränkte Durchgängigkeit für Stoffe und Le- bewesen.

Als Versiegelung wird die Abdeckung des Bodens durch Bebauung bzw. unterirdische Ab- grenzung durch technische Einbauten bezeichnet. Der Boden verliert dadurch seine ökologi- schen Funktionen (Pflanzenstandort, Puffer innerhalb des Wasserhaushaltes, etc), das Vor- dringen von Bodenlebewesen zur Erdoberfläche wird unterbunden und der Boden als Le- bensraum zerstückelt.

Ebenso können infolge von Unfällen oder unsachgemäßer Durchführung von Arbeiten im Baustellenverkehr und –betrieb Verunreinigungen des Bodenmaterials durch Eintrag von Schadstoffen entstehen. Hier wird auf die Kapitel Maßnahmen (6.1) bzw. Beweissicherung (6.5) verwiesen.

Die Bewertungsklassifikation der Kriterien zur Beurteilung der Wirkungsintensität auf den Themenbereich ist in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

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THEMENBEREICH BODEN – BEURTEILUNG DER WIRKUNGSINTENSITÄT Beurteilungskriterien Flächenverbrauch im Beeinträchtigung der Bodenqualität Wirkungsintensität Dauersiedlungsraum sehr geringfügiger Eingriff durch Umlagerung oder Ver- kein Flächenverbrauch in dichtung, kein dauerhafter Einfluss auf wichtige Boden- keine / Verbesserung nicht verbrauchter Fläche funktionen Flächenverbrauch von kleinflächige Eingriffe durch Umlagerung, Verdichtung < 1 ha in bisher nicht ver- oder Versiegelung mit teilweiser Störung oder kleinflä- gering brauchter Fläche chiger Zerstörung wichtiger Bodenfunktionen Flächenverbrauch von mittlere Eingriffe durch Umlagerung, Verdichtung und 1 - 5 ha in bisher nicht Versiegelung mit weitgehender Störung oder teilweiser mittel verbrauchter Fläche Zerstörung wichtiger Bodenfunktionen Flächenverbrauch von großflächige Eingriffe durch Umlagerung, Verdichtung 5 – 10 ha in bisher nicht und Versiegelung mit weitgehender Störung oder teil- hoch verbrauchter Fläche weiser Zerstörung wichtiger Bodenfunktionen Flächenverbrauch von großflächige Eingriffe durch Umlagerung, Versiegelung > 10 ha in bisher nicht und Verdichtung mit weitgehender Zerstörung wichtiger sehr hoch verbrauchter Fläche Bodenfunktionen

Tabelle 82: Beurteilung der Wirkungsintensität im Themenbereich Boden

5.1.2 Themenbereich Landwirtschaft

Auswirkungen des Vorhabens können sich in der Bau- oder Betriebsphase durch flächige Beanspruchung von landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie durch Zerschneidung des landwirtschaftlichen Wegenetzes ergeben. Ebenso können sich vorhabensbedingte Einflüsse auf den Pflanzenstandort auf die landwirtschaftliche Produktion auswirken. Dies kann sowohl über Immissionen im Rahmen der Bauarbeiten als auch über veränderte Grundwasserver- hältnisse mit Auswirkungen auf die Bodenfeuchte erfolgen. Nachfolgend werden die Kriterien zur Bewertung der Wirkungsintensität erläutert und die Bewertungsklassifikation in einer Ta- belle dargestellt.

Flächenhafte Auswirkungen

Flächenhafte Auswirkungen ergeben sich aufgrund von Beanspruchung von landwirtschaftli- chen Nutzflächen und können sich temporär in der Bauphase oder dauerhaft in der Betriebs- phase ergeben. Je nach dem Grad der Beeinträchtigung lassen sich

• Flächenverlust und

• Flächengefährdung

unterscheiden. Der Flächenverlust ergibt sich durch das technische Bauwerk, dessen Ne- benanlagen und baubetriebliche Einrichtungen zu dessen Errichtung. Die Flächengefähr- dung wird durch einen 10 m breiten Pufferbereich abgegrenzt, der rund um alle Flächenver- luste während der Bauphase auftritt. Damit wird die randliche Beeinträchtigung der an den baubetrieblichen Flächenverlustbereich angrenzenden Bodenflächen berücksichtigt, da durch hohe mechanische Belastungen eine massive und teilweise irreversible Verdichtung des landwirtschaftlichen Bodens möglich ist. In der Betriebsphase ergibt sich ein dauerhafter

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Flächenverlust durch das gesamte technische Bauwerk zuzüglich der ökologischen Aus- gleichmaßnahmen, durch die keine landwirtschaftliche Nutzung mehr möglich ist.

Die Auswirkungen werden hinsichtlich der Nutzung der Fläche differenziert und bezogen auf den Bodenwert beurteilt. Je höher der Verlust an hochwertigen Agrarflächen ist, desto höher ist die Wirkungsintensität.

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Das Kriterium betrachtet Erschwernisse in der Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flä- chen, die durch das Vorhaben in Form von Unterbrechungen des land- und forstwirtschaftli- chen Wegenetzes sowie von Restflächen entstehen können. Ebenso können durch Bele- gung der Agrarflächen mit ökologischen Ausgleichsmaßnahmen Auflagen für die Bewirt- schaftung verbunden sein.

Restflächen

Durch die Errichtung des Vorhabens kann es zur Abtrennung landwirtschaftlich genutzter Flächen kommen. Als Restflächen werden abgetrennte Flächen bezeichnet, die sich auf- grund ihrer geringen Schlaggröße oder ungünstigen Schlagform (z.B. in spitzem Winkel zu- sammenlaufend) für eine effiziente agrarische Produktion nicht mehr eignen. Diese Flächen können bei sonstiger Eignung als diverse Ausgleichsflächen herangezogen werden. Die Be- wertung der Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit erfolgt über die Anzahl und qualitative Ansprache der entstehenden Restflächen.

Wegenetz

Neben der Zerschneidung von Produktionsflächen kann durch das Vorhaben auch die Nut- zung bestehender Wirtschaftswege beeinträchtigt werden. Teil des technischen Bauwerks ist die Wiederherstellung überregionaler Straßenverbindungen (Landesstraßen, Gemeindestra- ßen), die auch zu einem funktionsfähigen Wirtschaftswegenetz beitragen. Die Bewertung der Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit erfolgt über die Anzahl der betroffenen Wege und die verursachten Umwege.

Einfluss auf den Pflanzenstandort

In diesem Kriterien sind Einflüsse durch Luftschadstoffe, die sich vor allem im Zusammen- hang mit der Errichtung des Vorhabens ergeben sowie Einflüsse, die sich durch eine verän- derte Grundwassersituation auf die Bodenfeuchte von landwirtschaftlichen Flächen in der Bau- und Betriebsphase ergeben können, zusammengefasst.

Zur Bewertung der Immissionsbelastungen werden für den gegenständlichen Themenbe- reich relevante Schadstoffberechnungen des UVE-Berichts Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) ausgewählt. Generell können sich vorhabensbedingte Wirkungen durch baubedingtes Verkehrsaufkommen auf dem öffentlichen Straßennetz, durch Emissio- nen der Baumaschinen, durch Staubemission infolge von Aufwirbelung durch Wind, durch Manipulation von staubenden Gütern sowie durch Staubemissionen beim Befahren von be-

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festigten Straßen ergeben. Die Umweltauswirkungen durch den Baustellenverkehr (LKW E- missionen und Staubverfrachtungen durch Aufwirbelung und bei Verladeprozessen) wurden für die Portalbereiche und die Zwischenangriffe Grautschenhof, Fröschnitzgraben und Göstritz mittels Ausbreitungsmodell unter Berücksichtigung des Geländes berechnet. Gene- rell wurde die Zusatzbelastung durch den Baustellenverkehr berechnet; die Gesamtbelas- tung ist eine Abschätzung mit Übertrag der Werte aus Ist-Situation (vgl. UVE-Bericht, UV 07- 01.01).

Zur Beurteilung der Auswirkungen durch Staubniederschlag wird für den gegenständlichen Themenbereich als Jahresmittel-Depositionsgrenzwert 210 mg/m2d gemäß IG-Luft zum Schutz der menschlichen Gesundheit (IG-L, 1997/2003) herangezogen. Ein eigener Grenz- wert zum Schutz der Vegetation existiert in Österreich nicht.

Zur Beurteilung der Auswirkungen durch NOx-Zusatzbelastungen wird als Jahresmittel- Grenzwerte 30 μg/m3 gemäß IG-Luft zum Schutz der Ökosysteme und der Vegetation (BGBl. II Nr. 298/2001) herangezogen. Es wird die Vor-, Zusatz- und Gesamtbelastung betrachtet und die Auswirkungen hinsichtlich der Zusatzbelastung, der Gesamtbelastung sowie der Einhaltung der Irrelevanzschwelle (3 % des Grenzwertes) im Falle der Grenzwertüberschreitung in der Vorbelastung bewertet.

Zur Reduktion der Immissionbelastungen sind als Vorhabensbestandteil diverse Maßnah- men vorgesehen (vgl. Kap. 6.1.2 und 6.1.3), die in der Prognose der Immissionen bereits be- rücksichtigt sind.

Grundlage zur Bewertung der Auswirkungen auf die Bodenfeuchte durch Grundwasserver- änderungen ist der UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06- 01.01). Durch das Vorhaben kann es zu einem Wassersättigungsverlust kommen, der für vorhandene Feuchtbiotope dokumentiert wurde und sich im Umfeld von 10-20 m auch auf die Bodenfeuchte der umgebenden land- und forstwirtschaftlichen Nutzung auswirken kann.

Die Bewertungsklassifikation der Kriterien zur Beurteilung der Wirkungsintensität auf den Themenbereich Landwirtschaft ist in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

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THEMENBEREICH LANDWIRTSCHAFT – BEURTEILUNG DER WIRKUNGSINTENSITÄT Beurteilungskriterien Wirkungs- Flächenhafte Beeinträchtigung der Einfluss auf den Pflanzenstandort intensität Auswirkungen Bewirtschaftbarkeit Keine Agrarflä- keine Beeinträchtigung der kein Einfluss auf den Pflanzenstandort vor- keine / Ver- chen betroffen Bewirtschaftbarkeit handen besserung Anteil betroffener geringfügige randliche Be- sehr geringe Luftschadstoff-Zusatzbelastung gering Agrarflächen* bis einträchtigung für einzelne bei Gesamtbelastung unterhalb des Grenz- 5 %, Anteil mw Flächen wertes; punktuelle Beeinflussung der Boden- < 50%, kein hw feucht mit unwesentlicher Veränderung der Produktionsverhältnisse im Teilraum Anteil betroffener mittlere Beeinträchtigung Luftschadstoff-Zusatzbelastung unterhalb mittel Agrarflächen* bis für wenige Flächen oder der Irrelevanzschwelle; punktuelle Beeinflus- 10 %, Anteil mw geringfügige Beeinträchti- sung der Bodenfeucht mit merkbarer Verän- > 50 %, kein hw gung für mehrere Flächen, derung der Produktionsverhältnisse im Teil- Entstehen von einigen raum Restflächen oder einzel- nen Wegunterbrechungen Anteil betroffener hohe Beeinträchtigung für Luftschadstoff-Zusatzbelastung punktuell hoch Agrarflächen* mehrere Flächen, mehrere über dem Grenzwert; große Bereiche mit 10-15 %, Anteil Wegunterbrechungen Beeinflussung der Bodenfeuchte mit starker mw > 70 %, An- Veränderung der Produktionsverhältnisse im teil hw bis 5 % Teilraum Anteil betroffener sehr hohe Beeinträchti- Luftschadstoff-Zusatzbelastung mehrfach sehr hoch Agrarflächen* gung durch Restflächen über dem Grenzwert; über 15 %, Anteil und Wegunterbrechungen flächendeckende Beeinflussung der Boden- hw über 5 % mit Betroffenheit vieler feuchte mit sehr starker Veränderung der Flächen Produktionsverhältnisse im Teilraum Anteil Bodenwert an betroffenen Agrarflächen: „hw“ – hochwertig, „mw“ – mittelwertig

Tabelle 83: Beurteilung der Wirkungsintensität im Themenbereich Landwirtschaft

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5.1.3 Themenbereich Forstwirtschaft

Nach dem Österreichischen Forstgesetz ist zur Gewährleistung der günstigen Wirkungen des Waldes "Waldboden als solcher zu erhalten" und "... seine Wirkungen nachhaltig zu si- chern" (FORSTGESETZ 1975, BGBl. 1975/440, idF BGBl. 2001/108, §§12-14). Eine Rodung von Waldflächen kann die zuständige Behörde nur dann erteilen, wenn "öffentliches Interes- se an einer anderen Verwendung (z. B. im Eisenbahn- und öffentlichen Straßenverkehr, ...) der Erhaltung als Waldfläche überwiegt". Dabei ist aber auf "eine die erforderlichen Wirkun- gen des Waldes gewährleistende Waldausstattung Bedacht zu nehmen" (Forstgesetz 1975, §17). Dies wird im Waldentwicklungsplan dargestellt; darin werden die Waldverhältnisse nach der Nachhaltigkeit ihrer Wirkungen (Nutz-, Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungsfunktion) und unter Bedachtnahme auf deren Bedeutung für die Allgemeinheit festgehalten.

Im Themenbereich Forstwirtschaft werden für die Beurteilung der Vorhabenswirkung auf die Waldflächen sowohl quantitative als auch qualitative Bewertungskriterien herangezogen. Bei der Ermittlung der Wirkungsintensität bestimmt die jeweils schlechteste Einzelbewertung die Gesamtbewertung des Teilraumes.

Flächenhafte Auswirkungen

Flächenhafte Auswirkungen ergeben sich aufgrund von unmittelbarem Flächenverlust durch das technische Bauwerk, dessen Nebenanlagen und baubetriebliche Einrichtungen zu des- sen Errichtung. Diese Auswirkungen können sich temporär in der Bauphase oder dauerhaft in der Betriebsphase ergeben. Die flächenhaften Auswirkungen werden sowohl absolut – reiner Flächenverlust - als auch relativ – bezogen auf die quantitative Waldflächenausstat- tung des Teilraums – bewertet.

Der absolute Flächenverlust spricht das im Forstgesetz klar definierte Rodungsverbot an. Der relative Flächenverlust stellt den absoluten Flächenverlust als prozentuellen Wert bezo- gen auf die gesamte Waldfläche des Teilraums dar und wird ebenso wie der absolute Flä- chenverlust in fünf Bewertungsklassen wie folgt unterteilt:

THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – BEURTEILUNG DER WIRKUNGSINTENSITÄT Beurteilungskriterium Flächenhafte Auswirkungen Wirkungsintensität Absoluter Waldflächenverlust Relativer Waldflächenverlust Kein Verlust von Waldflächen Keine Verlust von Waldflächen keine / Verbesserung Verlust von < 1 ha Waldfläche Verlust von < 5 % Waldfläche gering Verlust von 1 – 5 ha Waldfläche Verlust von 5 – 10 % Waldfläche mittel Verlust von 5 – 10 ha Waldfläche Verlust von 10 – 20 % Waldfläche hoch Verlust von > 10 ha Waldfläche Verlust von > 20 % Waldfläche sehr hoch

Tabelle 84: Beurteilung der Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft, Kriterien Teil 1

Qualitative Auswirkungen

Die Flächenbeanspruchung durch das Vorhaben kann sich auch qualitativ auf die Waldstruk- tur und -textur und damit auf die Erfüllung der Waldfunktionen gemäß Waldentwicklungsplan

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sowie auf das Wegenetz und die Waldbestandsflächen und damit auf die forstwirtschaftliche Bewirtschaftung auswirken.

Das Vorhaben kann ein zusammenhängendes Waldgebiet randlich beschneiden, kleine Restflächen abtrennen oder durch eine mittige Durchschneidung eine Trennung in Teilflä- chen verursachen. Neue Randsituationen können durch kleinklimatische Veränderungen (z.B. verstärkte Sonneneinstrahlung, Verhagerung, ungeschützte Windeinwirkung, verstärk- ter Frostbehang, Veränderung des Bodenwasserhaushaltes) die Waldstruktur beeinträchti- gen und zu einer neuen Bewertung der Waldqualität führen. Ebenso kann durch starke Ein- griffe in die Waldstruktur bzw. durch vollständige Verluste wichtiger Waldflächen die Erfül- lung der Waldfunktionen laut Waldentwicklungsplan beeinträchtigt bzw. nicht mehr möglich sein.

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Das Vorhaben kann ein zusammenhängendes Waldgebiet randlich beschneiden, kleine Restflächen abtrennen oder durch eine mittige Durchschneidung eine Trennung in Teilflä- chen verursachen. Die entstehenden Flächen weisen je nach Größe mitunter erschwerte Bewirtschaftsbedingungen auf, der Maschineneinsatz bei der Holzernte ist bei mehreren, kleinen Waldflächen entsprechend aufwendiger als bei großen, homogenen Waldflächen.

Die Erschließung der Waldflächen ist für die ökonomisch sinnvolle Bewirtschaftung speziell bei der Holzbringung ein entscheidendes Kriterium. Eine Zerschneidung von Forstwegen kann dazu führen, dass der direkte Zugang zu abgetrennten Waldflächen nicht mehr möglich ist und ein großer Umwegaufwand entsteht. Im Rahmen der Ausarbeitung des Vorhabens wird jedoch in Abstimmung mit dem Begleitmaßnahmen auch das Wegenetz neu konzipiert. Vor allem die Wiederherstellung überregionaler Straßenverbindungen (Bundesstraßen, Lan- desstraßen), die auch zu einem funktionsfähigen Forstwegenetz beitragen, sind Teil des technischen Bauwerkes.

Einfluss auf den Pflanzenstandort

In diesem Kriterien sind Einflüsse durch Luftschadstoffe, die sich vor allem im Zusammen- hang mit der Errichtung des Vorhabens ergeben sowie Einflüsse, die sich durch eine verän- derte Grundwassersituation auf die Bodenfeuchte von forstwirtschaftlichen Flächen in der Bau- und Betriebsphase ergeben können, zusammengefasst.

Zur Bewertung der Immissionsbelastungen werden für den gegenständlichen Themenbe- reich relevante Schadstoffberechnungen des UVE-Berichts Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) ausgewählt. Generell können sich vorhabensbedingte Wirkungen durch baubedingtes Verkehrsaufkommen auf dem öffentlichen Straßennetz, durch Emissio- nen der Baumaschinen, durch Staubemission infolge von Aufwirbelung durch Wind, durch Manipulation von staubenden Gütern sowie durch Staubemissionen beim Befahren von be- festigten Straßen ergeben. Die Umweltauswirkungen durch den Baustellenverkehr (LKW E- missionen und Staubverfrachtungen durch Aufwirbelung und bei Verladeprozessen) wurden

PLANUNGSGEMEINSCHAFT SEMMERING-BASISTUNNEL Seite 113 © RU/ILF 2010 SEMMERING-BASISTUNNEL neu 5510-UV-0702AL-00-0001 Boden, Land- und Forstwirtschaft | UVE-Bericht 30.04.2010

für die Portalbereiche und die Zwischenangriffe Grautschenhof, Fröschnitzgraben und Göstritz mittels Ausbreitungsmodell unter Berücksichtigung des Geländes berechnet. Gene- rell wurde die Zusatzbelastung durch den Baustellenverkehr berechnet; die Gesamtbelas- tung ist eine Abschätzung mit Übertrag der Werte aus Ist-Situation (vgl. UVE-Bericht, Einlage Nr. UV 07-01.01).

Zur Beurteilung der Auswirkungen durch Staubniederschlag wird für den gegenständlichen Themenbereich als Jahresmittel-Depositionsgrenzwert 210 mg/m2d gemäß IG-Luft zum Schutz der menschlichen Gesundheit (IG-L, 1997/2003) herangezogen. Ein eigener Grenz- wert zum Schutz der Vegetation existiert in Österreich nicht.

Zur Beurteilung der Auswirkungen durch NOx-Zusatzbelastungen wird als Jahresmittel- Grenzwerte 30 μg/m3 gemäß IG-Luft zum Schutz der Ökosysteme und der Vegetation (BGBl. II Nr. 298/2001) herangezogen. Es wird die Vor-, Zusatz- und Gesamtbelastung betrachtet und die Auswirkungen hinsichtlich der Zusatzbelastung, der Gesamtbelastung sowie der Einhaltung der Irrelevanzschwelle (3 % des Grenzwertes) im Falle der Grenzwertüberschreitung in der Vorbelastung bewertet.

Grundlage zur Bewertung der Auswirkungen auf die Bodenfeuchte durch Grundwasserver- änderungen ist der UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06- 01.01). Durch das Vorhaben kann es zu einem Wassersättigungsverlust kommen, der für vorhandene Feuchtbiotope dokumentiert wurde und sich im Umfeld von 10-20 m auch auf die Bodenfeuchte der umgebenden land- und forstwirtschaftlichen Nutzung auswirken kann.

Die weiteren Bewertungsklassifikation der Kriterien zur Beurteilung der Wirkungsintensität auf den Themenbereich Forstwirtschaft sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

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THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – BEURTEILUNG DER WIRKUNGSINTENSITÄT Beurteilungskriterien Wirkungs- Qualitative Auswirkun- Beeinträchtigung der Be- Einfluss auf den Pflanzen- intensität gen wirtschaftbarkeit standort keine Zerschneidung keine Beeinträchtigung der kein Einfluss auf den Pflanzen- keine / Ver- oder randliche Beein- Bewirtschaftbarkeit standort vorhanden besserung trächtigung geringfügige randliche Be- sehr geringe Luftschadstoff- gering einträchtigung für einzelne Zusatzbelastung bei Gesamtbe- geringe und vereinzelte Flächen oder Forstwege lastung unterhalb des Grenzwer- randliche Beeinträchti- tes; punktuelle Beeinflussung gung ohne Bestandesge- der Bodenfeuchte mit unwesent- fährdung licher Veränderung der Produkti- onsverhältnisse im Teilraum starke, mehrmalige rand- mittlere Beeinträchtigung für Luftschadstoff-Zusatzbelastung mittel liche Beeinträchtigung wenige Flächen oder ge- unterhalb der Irrelevanzschwelle; mit struktureller Bestan- ringfügige Beeinträchtigung punktuelle Beeinflussung der desgefährdung, Einfluss für mehrere Flächen, ein- Bodenfeuchte mit merkbarer auf wesentliche Wald- zelnen Wegunterbrechun- Veränderung der Produktions- funktion möglich gen verhältnisse im Teilraum Zerschneidung mit Ab- hohe Beeinträchtigung für Luftschadstoff-Zusatzbelastung hoch trennung kleiner, struktu- mehrere Flächen, mehrere punktuell über dem Grenzwert; rell wertgeminderter Wegunterbrechungen große Bereiche mit Beeinflus- Restflächen; mäßige sung der Bodenfeuchte mit star- Veränderung der Rand- ker Veränderung der Produkti- situation, Beeinträchti- onsverhältnisse im Teilraum gung wesentlicher Wald- funktionen mittige Zerschneidung, sehr hohe, großflächige Be- Luftschadstoff-Zusatzbelastung sehr hoch erhebliche Veränderung einträchtigung, mehrere mehrfach über dem Grenzwert; der Randsituation, Erfül- Wegunterbrechungen flächendeckende Beeinflussung lung wesentlicher Wald- der Bodenfeuchte mit sehr star- funktionen nicht mehr ker Veränderung der Produkti- möglich onsverhältnisse im Teilraum

Tabelle 85: Beurteilung der Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft, Kriterien Teil 2

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5.2 Auswirkungen und Eingriffserheblichkeit im Themenbereich Boden nach Teilräumen

5.2.1 Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal

5.2.1.1 Bauphase

Die Bauphase erstreckt sich im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal über die gesamte Baupe- riode von Ende 2012 bis 2022/2025. In mehreren Etappen werden alle Bautätigkeiten zur Herstellung der Objekte im Freistreckenbereich Gloggnitz sowie für den von hier startenden Vortrieb des Tunnels durchgeführt. Die Bauphase umfasst folgende oberirdische Teile, die für die Beurteilung der Auswirkungen für den Themenbereich Boden relevant sind: Die Neu- baustrecke reicht vom Bahnhof Gloggnitz bis zum neuen Tunnelportal und beinhaltet auch eine Brücke über die Schwarza. Im Talraum der Schwarza in Gloggnitz wird eine Baustellen- einrichtungsfläche angelegt, die sich westlich der Schwarza bis zum Hangfuß des Schafko- gels zieht und östlich der Schwarza von der Bestandsstrecke der Bahn sowie den Betriebs- anlagen der Firma Huyck begrenzt werden. Dieser Bereich ist landwirtschaftlich geprägt. Zur Versorgung des zukünftigen Unterwerks (im Nordosten der Baustelleneinrichtungsfläche) wird vom Abspannbereich in Schlöglmühl eine 110kV-Leitung über den überwiegend bewal- deten Schafkogel errichtet. Nach Inbetriebnahme des neuen Unterwerks erfolgt der Abbau des alten Unterwerks in Schlöglmühl sowie der Zuleitung. Entlang der Schwarza werden um- fassende wasserbauliche Maßnahmen durchgeführt. Durch die Aufweitung des Flussbettes samt Umgestaltung der Uferbereiche muss die Huyckbrücke neu errichtet sowie die Huyckstraße verlegt werden. Ebenso wird die B27 Höllental Straße verlegt und abgesenkt sowie die Eichbergstraße baulich angepasst. Eine weitere wasserbauliche Maßnahme ist der Ersatzretentionsraum Mühlhof, hier wird das aktuell als Grünland genutzte Gelände abge- senkt und zweckgerichtet mit Zwischendämmen, Tiefenrinne, etc. neu modelliert.

Flächenverbrauch

In der Bauphase werden im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal zur Durchführung aller Bautä- tigkeiten insgesamt 33,7 ha an Fläche vorübergehend verbraucht, davon fast drei Viertel (24,6 ha) in bisher nicht verbrauchter Fläche. Dabei handelt es sich vor allem um die land- und forstwirtschaftlich genutzten Bereiche, die für die Baustelleneinrichtungsflächen, den Er- satzretentionsraum sowie die Errichtung der 110kV-Leitung benötigt werden sowie um den Flusslauf der Schwarza. Der Gefährdungsbereich beansprucht zusätzlich 14,9 ha, mehr als die Hälfte davon in bisher nicht verbrauchter Fläche. Die Wirkungsintensität wird mit sehr hoch bewertet.

Bestehender Flächenverbrauch Flächenbrauch Flächenverbrauch Gefährdungs- im Dauersiedlungsraum Bauphase [ha] Bauphase [%] bereich [ha] verbrauchte Fläche 9,1 27,0 6,8 nicht verbrauchte Fläche 24,6 73,0 8,1 Summe 33,7 100,0 14,9

Tabelle 86: Flächenverbrauch in der Bauphase im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal

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Beeinträchtigung der Bodenqualität

In der Bauphase entstehen durch Bewegung und Umnutzung von Bodenmaterial sowie durch Verdichtung und Versiegelung diverse teils sehr massive Auswirkungen auf den Bo- den im engen Untersuchungsraum: Humusabtrag und Zwischenlagerung, Geländeaufschüt- tungen sowie Erdbauarbeiten im Zuge von Hangeinschnitten, dem Aushub des Retentions- raumes und der Aufweitung des Flussquerschnittes. Ebenso stellen die Baustelleneinrich- tungsflächen durch großflächige Verdichtung und Versiegelung starke Beeinträchtigungen dar. Die Fläche der Mischanlage, des Magazins, der Werkstatt, der Tübbingfabrik sowie alle Baustraßen werden befestigt. Darüber hinaus sind Tübbinglagerflächen, Zwischenlagerflä- chen für Aushubmaterial, Flächen für Wohn- und Baubürocontainer, eine Gewässerschutz- anlage, Parkplätze für LKW und PKW, Förderbänder und Gleisanlagen für den Zu- und Ab- transport von Bau- bzw. Schuttermaterial geplant. Als Teil des Vorhabens ist die sofortige Begrünung der Humusdeponie zur Reduktion von Immissionen geplant, dies trägt auch zur Reduktion von Erosionen und Bodenmaterialverlusten bei. Die Wirkungsintensität wird auf- grund der Dimension der Eingriffe in den Boden mit sehr hoch bewertet.

5.2.1.2 Betriebsphase

In der Betriebsphase bestehen im Teilraum Gloggnitz die neue Freistrecke sowie westlich der Schwarza das Tunnelportal samt Gewässerschutzanlage, Betriebsgebäude und Außen- anlagen, östlich der Schwarza das Unterwerk sowie ein Rückhalte- und Versitzbecken. Dazu kommen diverse Zufahrten und ein Bahndamm-Begleitweg. Entlang der neuen 110kV- Leitung stehen vier Maststandorte. Nach Beendigung der Bauphase sind diverse vorüberge- hend beanspruchte Flächen wiederhergestellt und gelten nicht als Flächenverbrauch. Dies betrifft den Ersatzretentionsraum Mühlhof, die reduzierten, wieder landwirtschaftlich nutzba- ren Bereiche westlich und östlich der Schwarza sowie die teils neu modellierten Uferbereiche und die Schneise der Leitungstrasse über den Schafkogel.

Flächenverbrauch

In der Betriebsphase werden durch die bestehenden Anlagen des Vorhabens 9,0 ha ver- braucht, davon etwas weniger als die Hälfte (4,3 ha) auf bisher nicht verbrauchter Fläche. Es handelt sich dabei vor allem um die Freistrecke und den Portalbereich sowie das Unterwerk auf bisher überwiegend landwirtschaftlich genutzten Flächen westlich und östlich der Schwarza. Die Wirkungsintensität wird mit mittel bewertet.

Bestehender Flächenverbrauch Flächenbrauch Flächenbrauch im Dauersiedlungsraum Betriebsphase [ha] Betriebsphase [%] verbrauchte Fläche 4,7 52,7 nicht verbrauchte Fläche 4,3 47,3 Summe 9,0 100,0

Tabelle 87: Flächenverbrauch in der Betriebsphase im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatai

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Beeinträchtigung der Bodenqualität

Die Beeinträchtigung der Bodenqualität in der Betriebsphase ergibt sich durch die dauerhafte Versiegelung und nutzungsbedingte Bodenverdichtung im Bereich der bestehenden Anlagen (Trasse, Portalbereich, Unterwerk, Gewässerschutzanlagen) und Zufahrten. Auf den Flä- chen, die nach Ende der Bauphase wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt wurden, bleibt eine geringe Reststörung des Bodens bestehen, die auch mit einer sachgerechten Bo- denrekultivierung nicht vollständig beseitigt werden können und in der Restbelastung der Be- triebsphase berücksichtigt werden. Die Wirkungsintensität wird mit mittel bewertet.

5.2.1.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Boden wird dem Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal folgende Wirkungsintensität zugewiesen:

Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenverbrauch sehr hoch mittel Beeinträchtigung der sehr hoch mittel Bodenqualität Boden Gesamt sehr hoch mittel

Tabelle 88: Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal

5.2.2 Teilraum Aue – Göstritz

5.2.2.1 Bauphase

Die Bauphase erstreckt sich über etwa acht Jahre. Mit einem Zwischenangriff von Göstritz aus wird auf die schwierigen geologischen Verhältnisse im Bereich Grasberg und Schlagl re- agiert. Es erfolgt die Errichtung einer Baustelleneinrichtungsfläche zur Herstellung eines ca. 1,0 km langen Zugangsstollens mit anschließendem Schacht bis auf das Niveau der Tunnel- röhren hinab. Die Baustelleneinrichtungsfläche erstreckt sich südlich von Göstritz auf Höhe der letzten Serpentine der ehemaligen Semmeringpassstraße L4168 zwischen Göstritz und Maria Schutz über eine Länge von etwa 300 m auf einer überwiegend landwirtschaftlich ge- nutzten Fläche. Sie setzt sich aus zwei Teilflächen zusammen und wird über einen von der Gemeindestraße abgehenden befestigten Weg sowie eine neu zu errichtende Zufahrt zum südlichen Teil erschlossen. Der nördliche Teil beinhaltet u.a. eine Humusdeponie, im südli- chen größeren Teil befinden sich u.a. eine Mischanlage und eine Zwischendeponie für Aus- bruchmaterial.

Flächenverbrauch

In der Bauphase werden im Teilraum Aue – Göstritz zur Durchführung aller Bautätigkeiten insgesamt 5,6 ha an Fläche vorübergehend verbraucht, fast zur Gänze (94,6 %) in bisher nicht verbrauchter, landwirtschaftlich genutzter Fläche. Die Geländeneigung bedingt vor al- lem im Süden relativ große Böschungsanschnitte und dementsprechend zusätzlichen Flä- chenverbrauch. Der Gefährdungsbereich beansprucht zusätzlich 1,8 ha, ebenfalls großteils in bisher nicht verbrauchter Fläche. Die Wirkungsintensität wird mit hoch bewertet.

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Bestehender Flächenverbrauch Flächenbrauch Flächenverbrauch Gefährdungs- im Dauersiedlungsraum Bauphase [ha] Bauphase [%] bereich [ha] verbrauchte Fläche 0,3 5,4 0,4 nicht verbrauchte Fläche 5,3 94,6 1,5 Summe 5,6 100,0 1,8

Tabelle 89: Flächenverbrauch in der Bauphase im Teilraum Aue - Göstritz

Beeinträchtigung der Bodenqualität

In der Bauphase entstehen durch Bewegung von Bodenmaterial sowie durch Verdichtung und Versiegelung diverse Auswirkungen auf den Boden im engen Untersuchungsraum: Hu- musabtrag sowie Erdbauarbeiten im Zuge von Hangeinschnitten. Im Bereich der Baustellen- einrichtungsfläche kommt es zu Versiegelung und Verdichtung des Bodens. Die Flächen der Mischanlage, des Magazins, der Werkstatt sowie alle Baustraßen werden befestigt. Weiters sind ein Lagerplatz für die Werkstatt, Wohn- und Baubürocontainer, weitere Lagerflächen u.a. für die Zwischenlagerung für Ausbruchmaterial, eine Gewässerschutzanlage sowie Parkplätze für LKW und PKW geplant. Als Teil des Vorhabens ist die sofortige Begrünung der Humusdeponie zur Reduktion von Immissionen geplant, dies trägt auch zur Reduktion von Erosionen und Bodenmaterialverlusten bei. Die Wirkungsintensität wird mit mittel bewer- tet.

5.2.2.2 Betriebsphase

Mit Ende der Bauphase wird grundsätzlich der ursprüngliche Zustand der beanspruchten Flächen wiederhergestellt. Durch die Betriebsphase selbst ergeben sich keine Auswirkungen auf den Boden und damit keine Wirkungsintensität. Es verbleibt jedoch eine geringe Reststö- rung, die auch durch eine sachgerechte Bodenrekultivierung, wie sie als Teil des Vorhabens vorgesehen ist, nicht vollständig behoben werden kann. Diese Reststörung wird in der Rest- belastung der Betriebsphase berücksichtigt.

5.2.2.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Aue - Göstritz

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Boden wird dem Teilraum Aue - Göstritz folgende Wirkungsintensität zugewiesen:

Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenverbrauch hoch keine Beeinträchtigung der mittel keine Bodenqualität Boden Gesamt hoch keine

Tabelle 90: Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Aue - Göstritz

5.2.3 Teilraum Otterstock

5.2.3.1 Bauphase

Die Bauphase umfasst die Errichtung einer Ersatzwasserversorgung Kirchberg für Otterthal und Raach bestehend aus neuen Transportleitungen sowie dem Neubau von Quellfassun-

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gen und Sammelschächten im Ortsgebiet von Otterthal. Die Verlegung der Leitungen erfolgt großteils entlang bestehender Wege und Straßen, somit wird der direkte Flächenverlust re- duziert.

Flächenverbrauch

In der Bauphase werden im Teilraum Otterstock zur Durchführung aller Bautätigkeiten insge- samt 2,6 ha an Fläche vorübergehend verbraucht, über die Hälfte (57,7 %) davon innerhalb bereits verbrauchter Fläche. Der Rest betrifft drei Teilabschnitte innerhalb land- und forst- wirtschaftlicher Nutzfläche. Der Gefährdungsbereich beansprucht mit 11,9 ha wesentlich mehr an Fläche, knapp mehr als die Hälfte wiederum in bereits verbrauchter Fläche im Be- reich des bestehenden Straßen- und Wegenetzes. Die Wirkungsintensität wird mit mittel be- wertet.

Bestehender Flächenverbrauch Flächenbrauch Flächenverbrauch Gefährdungs- im Dauersiedlungsraum Bauphase [ha] Bauphase [%] bereich [ha] verbrauchte Fläche 1,5 57,7 6,0 nicht verbrauchte Fläche 1,1 42,3 5,8 Summe 2,6 100,0 11,9

Tabelle 91: Flächenverbrauch in der Bauphase im Teilraum Otterstock

Beeinträchtigung der Bodenqualität

Die Beeinträchtigung der Bodenqualität in der Bauphase ergibt sich durch den Abtrag und die kurzzeitige Zwischenlagerung von Bodenmaterial, das nach erfolgter Leitungsverlegung wieder vor Ort eingebracht wird. Die Wirkungsintensität wird mit gering bewertet.

5.2.3.2 Betriebsphase

Mit Ende der Bauphase wird grundsätzlich der ursprüngliche Zustand der beanspruchten Flächen wiederhergestellt. Durch die Betriebsphase selbst ergeben sich keine Auswirkungen auf den Boden und damit keine Wirkungsintensität. Es verbleibt jedoch eine geringe Reststö- rung, die auch durch eine sachgerechte Bodenrekultivierung, wie sie als Teil des Vorhabens vorgesehen ist, nicht vollständig behoben werden kann. Diese Reststörung wird in der Rest- belastung der Betriebsphase berücksichtigt.

5.2.3.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Otterstock

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Boden wird dem Teilraum Otterstock folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenverbrauch mittel keine Beeinträchtigung der gering keine Bodenqualität Boden Gesamt mittel keine

Tabelle 92: Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Otterstock

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5.2.4 Teilraum Trattenbach

5.2.4.1 Bauphase

In der Bauphase, die etwa ein Jahr in Anspruch nehmen wird, wird eine Baustelleneinrich- tungsfläche errichtet, die zur Herstellung eines Baulüftungsschachtes für die nötige Luftzu- fuhr im Vortriebsbereich dient. Auf der Fläche finden keine Bautätigkeiten für den eigentli- chen Tunnelvortrieb statt, sie wird im Wesentlichen nur als Lagerfläche verwendet. Bei der betroffenen Fläche handelt es sich um einen großteils landwirtschaftlich genutzten Unter- hang an der Gemeindestraße im Anschluss an eine Siedlungsstruktur. Durch die Gelände- neigung ist auf der westlichen Seite der Baustelleneinrichtungsfläche ein Hangeinschnitt er- forderlich.

Flächenverbrauch

In der Bauphase werden im Teilraum Trattenbach zur Durchführung aller Bautätigkeiten ins- gesamt 0,5 ha an Fläche vorübergehend verbraucht. Davon liegen 60,0 % auf bisher nicht verbrauchter Fläche. Der Gefährdungsbereich beansprucht weitere 0,4 ha an überwiegend (75,0 %) bisher nicht verbrauchter Fläche. Die Wirkungsintensität wird mit gering bewertet.

Bestehender Flächenverbrauch Flächenbrauch Flächenverbrauch Gefährdungs- im Dauersiedlungsraum Bauphase [ha] Bauphase [%] bereich [ha] verbrauchte Fläche 0,2 40,0 0,1 nicht verbrauchte Fläche 0,3 60,0 0,3 Summe 0,5 100,0 0,4

Tabelle 93: Flächenverbrauch in der Bauphase im Teilraum Trattenbach

Beeinträchtigung der Bodenqualität

Die Beeinträchtigung der Bodenqualität in der Bauphase ergibt sich aus dem Abtrag und der Zwischenlagerung des Humus im Zuge der Baufeldfreimachung, aus den Erdbauarbeiten im Zuge des Hangeinschnittes sowie durch die Herstellung des Baulüftungsschachtes. Darüber hinaus kommt es zur Bodenverdichtung durch die Nutzung der Baustelleneinrichtungsfläche, im Wesentlichen als Lagerfläche - Zwischenlagerung von Ausbruchsmaterial, Humus, ge- ringfügig Flächen für Container und als sonstiger Abstell- und Lagerplatz. Als Teil des Vor- habens ist die sofortige Begrünung der Humusdeponie zur Reduktion von Immissionen ge- plant, dies trägt auch zur Reduktion von Erosionen und Bodenmaterialverlusten bei. Die Wir- kungsintensität wird mit mittel bewertet.

5.2.4.2 Betriebsphase

Mit Ende der Bauphase wird grundsätzlich der ursprüngliche Zustand der beanspruchten Flächen wiederhergestellt. Durch die Betriebsphase selbst ergeben sich keine Auswirkungen auf den Boden und damit keine Wirkungsintensität. Es verbleibt jedoch eine geringe Reststö- rung, die auch durch eine sachgerechte Bodenrekultivierung, wie sie als Teil des Vorhabens vorgesehen ist, nicht vollständig behoben werden kann. Diese Reststörung wird in der Rest- belastung der Betriebsphase berücksichtigt.

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5.2.4.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Trattenbach

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Boden wird dem Teilraum Trattenbach folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenverbrauch gering keine Beeinträchtigung der mittel keine Bodenqualität Boden Gesamt mittel keine

Tabelle 94: Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Trattenbach

5.2.5 Teilraum Fröschnitzgraben

5.2.5.1 Bauphase

Die Bauphase erstreckt sich voraussichtlich über 12-13 Jahre und besteht in einem Zwi- schenangriff im Bereich der geplanten Nothaltestelle des Semmering-Basistunnels. In meh- reren Etappen werden die benötigten straßenseitigen Anbindungen an das hochrangige Straßennetz in Form der Fertigstellung der S6 Halbanschlussstelle Dürrgraben und der Her- stellung der Baustraße Steinhaus vorbereitet, die Deponie Longsgraben (mit einem Volumen von ca. 5 Mio. m³) samt Förderband und Baustraße eingerichtet sowie eine Baustellenein- richtungsfläche, beiderseits der Landesstraße L117 und eine etwas abgesetzt im Norden e- benfalls an der Landesstraße liegende Zwischendeponie für den vom Baufeld abgetragenen Humus errichtet. Weiters ist die Errichtung der Ersatzwasserversorgung Spital am Semme- ring Teil der Bauphase, sie besteht aus drei Teilstücken östlich von Spital am Semmering bzw. nördlich von Steinhaus.

Flächenverbrauch

In der Bauphase werden im Teilraum Fröschnitzgraben zur Durchführung aller Bautätigkeiten insgesamt 46,4 ha an Fläche vorübergehend verbraucht, fast ausschließlich (95,9 %) inner- halb bisher nicht verbrauchter Fläche. Dabei handelte es sich vor allem um Wald im Bereich der Deponie, untergeordnet auch um landwirtschaftlich genutzte Flächen (u.a. im Bereich der Baustelleneinrichtungsfläche). Der Gefährdungsbereich beansprucht weitere 22,9 ha, die großteils ebenfalls bisher nicht verbrauchte Fläche betreffen. Die Wirkungsintensität wird mit sehr hoch bewertet.

Bestehender Flächenverbrauch Flächenbrauch Flächenverbrauch Gefährdungs- im Dauersiedlungsraum Bauphase [ha] Bauphase [%] bereich [ha] verbrauchte Fläche 1,9 4,1 2,9 nicht verbrauchte Fläche 44,5 95,9 20,0 Summe 46,4 100,0 22,9

Tabelle 95: Flächenverbrauch in der Bauphase im Teilraum Fröschnitzgraben

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Beeinträchtigung der Bodenqualität

In der Bauphase entstehen durch großflächige Bewegung von Bodenmaterial sowie durch Versiegelung und Verdichtung diverse Auswirkungen auf und teils massive Eingriffe in den Boden im engen Untersuchungsraum: Humusabtrag (nach Rodung) und Zwischenlagerung sowie Erdbauarbeiten im Zuge der Verbreiterung der bestehenden Forstwege und der Hang- einschnitte im Bereich der Baustelleneinrichtungsfläche und teilweise Befestigung (Asphaltie- rung) der bestehenden Forstwege. Die Herstellung der Ersatzwasserversorgung beinhaltet ebenfalls Erdbewegungen, jedoch in zeitlich und räumlich beschränktem Umfang. Die Bau- arbeiten und die Nutzung der Baustelleneinrichtungsfläche führen zudem zu Bodenverdich- tung im Bereich sowohl land- als auch vor allem forstwirtschaftlich genutzten Flächen. Inner- halb der Baustelleneinrichtungsfläche selbst werden die Flächen der Mischanlage, des Ma- gazins, der Werkstatt sowie alle Baustraßen befestigt. Weiters sind ein Lagerplatz für die Werkstatt, Wohn- und Baubürocontainer, weitere Lagerflächen u.a. für die Zwischenlagerung von Ausbruchmaterial, eine Gewässerschutzanlage, Parkplätze für LKW und PKW, Förder- bänder samt Aufgabe- und Übergabestationen und Flächen für die Maschinenhalle der Schachtfördereinrichtung geplant. Als Teil des Vorhabens ist die sofortige Begrünung der Humusdeponie zur Reduktion von Immissionen geplant, dies trägt auch zur Reduktion von Erosionen und Bodenmaterialverlusten bei. Die Wirkungsintensität wird aufgrund der Dimen- sion der Eingriffe in den Boden mit sehr hoch bewertet.

5.2.5.2 Betriebsphase

Mit Ende der Bauphase wird grundsätzlich der ursprüngliche Zustand der nicht mehr benötig- ten Flächen wiederhergestellt, wobei der Rückbau der Baustraße Steinhaus nicht vollständig erfolgen kann, da die Straße teilweise in den Fels gelegt wurde. Die Deponie wird nach Ende der Verfüllung mit einer 0,5m dicken Humusschicht überzogen (Angabe gemäß EB-Operat) und teilweise wieder aufgeforstet. Auf einem Teil der ehemaligen Baustelleneinrichtungsflä- che besteht in der Betriebsphase das Betriebs- und Lüftungsgebäude samt erforderlichen Plätzen und Zufahrten.

Flächenverbrauch

In der Betriebsphase bleibt ein Flächenverbrauch von 21,3 ha, fast ausschließlich auf bisher nicht verbrauchter Fläche, aufrecht. Es handelt sich dabei einerseits um das Betriebs- und Lüftungsgebäude, andererseits wird auch die rekultivierte Deponie Longsgraben als dauer- hafter Flächenverbrauch eingestuft (vgl. Methodik, Kap. 4.1.1). Die Wirkungsintensität wird mit sehr hoch bewertet.

Bestehender Flächenverbrauch Flächenbrauch Flächenbrauch im Dauersiedlungsraum Betriebsphase [ha] Betriebsphase [%] verbrauchte Fläche 0,8 3,9 nicht verbrauchte Fläche 20,4 96,1 Summe 21,3 100,0

Tabelle 96: Flächenverbrauch in der Betriebsphase im Teilraum Fröschnitzgraben

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Beeinträchtigung der Bodenqualität

Mit Ende der Bauphase wird größtenteils der ursprüngliche Zustand der beanspruchten Flä- chen wiederhergestellt, auf der verfüllten Deponie wird eine 0,5 m dicke Humusdecke (An- gabe gemäß EB-Operat) aufgebracht. Der Rückbau der Baustraße Steinhaus erfolgt nicht vollständig, da die Straße teilweise in den Fels gelegt wurde. Auf den grundsätzlich wieder- hergestellten Flächen verbleibt eine geringe Reststörung, die auch durch sachgerechte Bo- denrekultivierung nicht vollständig behoben werden kann. Diese Reststörung wird in der Restbelastung der Betriebsphase berücksichtigt. Durch das Betriebs- und Lüftungsgebäude bleibt ein Bereich dauerhaft versiegelt. Die Wirkungsintensität wird mit mittel bewertet.

5.2.5.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Fröschnitzgraben

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Boden wird dem Teilraum Fröschnitzgraben folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenverbrauch sehr hoch sehr hoch Beeinträchtigung der sehr hoch mittel Bodenqualität Boden Gesamt sehr hoch hoch

Tabelle 97: Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Fröschnitzgraben

5.2.6 Teilraum Grautschenhof

5.2.6.1 Bauphase

Die Bauphase im Teilraum Grautschenhof erstreckt sich voraussichtlich über einen Zeitraum von 7-8 Jahren. Aus baulogistischen Gründen erfolgt hier der Zwischenangriff Grautschenhof über einen rund 1,4 km langen Zugangsstollen sowie die Errichtung des Baulüftungsschach- tes Sommerau. Es sind zwei Baustelleneinrichtungsflächen entlang der Landesstraße zwi- schen den Ortschaften Grautschenhof und Spital am Semmering vorgesehen. Die kleinere, die Baustelleneinrichtungsfläche Sommerau liegt südlich des Schlosses auf einer gegenwär- tig geschotterten Freifläche. Hier sind neben dem Baulüftungsschacht vor allem Lagerflä- chen für Ausbruchmaterial, Baumaschinen und Container vorgesehen. Die wesentlich größe- re Baustelleneinrichtungsfläche Grautschenhof liegt nördlich davon unmittelbar am südlichen Ortsbeginn von Spital am Semmering und wird gegenwärtig landwirtschaftlich genutzt. Quer über die Fläche verlaufen zwei Gastransportleitungen, eine davon muss im Zuge der Bautä- tigkeiten umgelegt werden. Im westlichen Bereich der Fläche besteht eine beim Bau der S6 Semmering Schnellstraße vorgenommene Anschüttung. Auf der Baustelleneinrichtungsflä- che sind Wohn- und Baubürocontainer, diverse Lagerflächen u.a. für die Zwischenlagerung von Ausbruchsmaterial sowie eine Mischanlage vorgesehen.

Flächenverbrauch

In der Bauphase werden im Teilraum Grautschenhof zur Durchführung aller Bautätigkeiten insgesamt 5,7 ha an Fläche vorübergehend verbraucht, fast ausschließlich (93,6 %) inner-

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halb bisher nicht verbrauchter Fläche. Durch die langgestreckte Form der Baustelleneinrich- tungsfläche Grautschenhof wird relativ viel Platz für Verkehrsflächen benötigt. Der Gefähr- dungsbereich beansprucht weitere 2,2 ha, die zur Hälfte bisher nicht verbrauchte Fläche betreffen. Die Wirkungsintensität wird mit hoch bewertet.

Bestehender Flächenverbrauch Flächenbrauch Flächenverbrauch Gefährdungs- im Dauersiedlungsraum Bauphase [ha] Bauphase [%] bereich [ha] verbrauchte Fläche 0,4 6,4 1,1 nicht verbrauchte Fläche 5,4 93,6 1,1 Summe 5,7 100,0 2,2

Tabelle 98: Flächenverbrauch in der Bauphase im Teilraum Grautschenhof

Beeinträchtigung der Bodenqualität

Die Beeinträchtigung der Bodenqualität in der Bauphase ergibt sich aus dem Abtrag und der Zwischenlagerung des Humus im Rahmen der Baufeldfreimachung, aus den Erdbauarbeiten im Zuge des Hangeinschnittes, der für die Herstellung des Portals des Zugangsstollens vor- gesehen ist und durch die Umlegung der Gasleitung sowie aus der Versiegelung und der Bodenverdichtung insbesondere von gegenwärtig landwirtschaftlich genutztem Boden durch die Nutzung der Baustelleneinrichtungsflächen. Innerhalb der Baustelleneinrichtungsflächen werden die Flächen der Mischanlage, des Magazins, der Werkstatt sowie alle Baustraßen befestigt. Weiters sind ein Lagerplatz für die Werkstatt, Wohn- und Baubürocontainer, weite- re Lagerflächen u.a. für die Zwischenlagerung von Ausbruchmaterial, eine Gewässerschutz- anlage und Parkplätze für LKW und PKW geplant. Als Teil des Vorhabens ist die sofortige Begrünung der Humusdeponie zur Reduktion von Immissionen geplant, dies trägt auch zur Reduktion von Erosionen und Bodenmaterialverlusten bei. Die Wirkungsintensität wird mit mittel bewertet.

5.2.6.2 Betriebsphase

Mit Ende der Bauphase wird grundsätzlich der ursprüngliche Zustand der beanspruchten Flächen wiederhergestellt. Durch die Betriebsphase selbst ergeben sich keine Auswirkungen auf den Boden und damit keine Wirkungsintensität. Es verbleibt jedoch eine geringe Reststö- rung, die auch durch eine sachgerechte Bodenrekultivierung, wie sie als Teil des Vorhabens vorgesehen ist, nicht vollständig behoben werden kann. Diese Reststörung wird in der Rest- belastung der Betriebsphase berücksichtigt.

5.2.6.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Grautschenhof

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Boden wird dem Teilraum Grautschenhof folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

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Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenverbrauch hoch keine Beeinträchtigung der mittel keine Bodenqualität Boden Gesamt hoch keine

Tabelle 99: Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Grautschenhof

5.2.7 Teilraum Mürzzuschlag

5.2.7.1 Bauphase

Die Bauphase erstreckt sich im Teilraum Mürzzuschlag über die gesamte Bauperiode von Ende 2012 bis 2022/2025 (mit einer Unterbrechung von rund 5 Jahren ohne bauliche Aktivi- täten) und umfasst alle Bautätigkeiten zur Herstellung der Objekte im Freistreckenbereich Mürzzuschlag sowie des Portalbereiches. Die Bauarbeiten im Bahnhofsareal finden unter Aufrechterhaltung des durchgehenden Zugverkehrs statt. Die Baustelleneinrichtungsfläche befindet sich auf einem bereits für die Herstellung des Altprojektes vorgesehenen Bereich nördlich des Bahnhofes, es erfolgt die Adaptierung der Zufahrtsstraße sowie Böschungssi- cherungen. Es sind eine Mischanlage (östlich etwas abgesetzt), eine Humusdeponie, eine Werkstatt, Wohn- und Baubürocontainer, ein Magazin, diverse Lagerflächen, eine Gewäs- serschutzanlage und Parkplätze für LKW und PKW vorgesehen. Nach Abbau der Baustel- leneinrichtungen erfolgt die Errichtung des Betriebsgebäudes auf einem Teil der Fläche.

Flächenverbrauch

In der Bauphase werden im Teilraum Mürzzuschlag zur Durchführung aller Bautätigkeiten insgesamt 13,6 ha an Fläche vorübergehend verbraucht, zum Großteil (92,5 %) innerhalb bereits verbrauchter Fläche im Bahnhofsareal, die beanspruchten, bisher nicht verbrauchten 1,0 ha befinden sich großteils ebenfalls direkt im Anschluss an das Bahnhofsareal. Der Ge- fährdungsbereich beansprucht weitere 6,4 ha, die ebenfalls hauptsächlich bereits verbrauch- te Fläche betreffen. Die Wirkungsintensität wird mit gering bewertet.

Bestehender Flächenverbrauch Flächenbrauch Flächenverbrauch Gefährdungs- im Dauersiedlungsraum Bauphase [ha] Bauphase [%] bereich [ha] verbrauchte Fläche 12,6 92,5 6,4 nicht verbrauchte Fläche 1,0 7,5 1,5 Summe 13,6 100,0 7,9

Tabelle 100: Flächenverbrauch in der Bauphase im Teilraum Mürzzuschlag

Beeinträchtigung der Bodenqualität

Die für die Beeinträchtigung der Bodenqualität im Portalbereich relevanten Bauarbeiten be- stehen aus der Errichtung von Tunnelabschnitten in offenere Bauweise sowie aus der Ver- siegelung und Verdichtung durch die Baustelleneinrichtungsfläche inkl. der Böschungssiche- rungen. Dahingehend zeigt sich ein Teil der Flächen stark vorbelastet. Insbesondere im Zu- gangsbereich zum Begleitstollen ist der Boden bereits stark verdichtet bzw. auch versiegelt, der Hang weist großflächig Sicherungssysteme auf. Lediglich im Osten im Bereich der ge-

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planten Zwischenlagerung von Ausbruchsmaterial liegt eine freie Ruderalfläche. Innerhalb der Baustelleneinrichtungsflächen werden die Flächen der Mischanlage, des Magazins, der Werkstatt sowie alle Baustraßen befestigt. Weiters sind ein Lagerplatz für die Werkstatt, Wohn- und Baubürocontainer, weitere Lagerflächen u.a. für die Zwischenlagerung von Aus- bruchmaterial, eine Gewässerschutzanlage und Parkplätze für LKW und PKW geplant. Die Wirkungsintensität wird mit gering bewertet.

5.2.7.2 Betriebsphase 2 (2025) – Semmering-Basistunnel neu

In der Betriebsphase ist der Umbau des Bahnhofes abgeschlossen, auf der rückgebauten Baustelleneinrichtungsfläche befinden sich neben einem Portalplatz samt Zufahrt zum Tun- nelportal auch ein Betriebsgebäude und ein Schaltposten. Entlang der bestehenden Bahn- strecke nach dem Schwenk Richtung Süden befindet sich (etwa auf Höhe des Stahlwerkes) eine Gefahrengutkammer.

Flächenverbrauch

In der Betriebsphase werden 6,3 ha an Flächen verbraucht, fasst ausschließlich (97,0 %) in- nerhalb bereits verbrauchter Fläche im Bereich des bestehenden Bahnhofareals. Die Wir- kungsintensität wird aufgrund des sehr geringen Flächenverbrauchs auf bisher nicht ver- brauchter Fläche von 0,2 ha mit keine bewertet.

Bestehender Flächenverbrauch Flächenbrauch Flächenbrauch im Dauersiedlungsraum Betriebsphase [ha] Betriebsphase [%] verbrauchte Fläche 6,1 97,0 nicht verbrauchte Fläche 0,2 3,0 Summe 6,3 100,0

Tabelle 101: Flächenverbrauch in der Betriebsphase im Teilraum Mürzzuschlag

Beeinträchtigung der Bodenqualität

Mit Ende der Bauphase sind alle nicht weiter benötigten Baustelleneinrichtungsflächen ab- gebaut bzw. geräumt und der ursprüngliche Zustand der baubedingt beanspruchten Flächen wiederhergestellt. Dadurch verbleibt eine geringe Reststörung, die auch durch eine sachge- rechte Bodenrekultivierung, wie sie als Teil des Vorhabens vorgesehen ist, nicht vollständig behoben werden kann. Diese Reststörung wird in der Restbelastung der Betriebsphase be- rücksichtigt. Die dauerhafte Versiegelung und Verdichtung im Bereich der baulichen Einrich- tungen im Portalbereich betreffen im wesentlichen dahingehend schon vorbelasteten Boden. Die Wirkungsintensität wird mit keine bewertet.

5.2.7.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Mürzzuschlag

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Boden wird dem Teilraum Mürzzuschlag folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

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Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenverbrauch gering keine Beeinträchtigung der gering keine Bodenqualität Boden Gesamt gering keine

Tabelle 102: Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Mürzzuschlag

5.2.8 Teilraum Langenwang

5.2.8.1 Bauphase

Die Bauphase im Teilraum Langenwang umfasst die Herstellung des Unterwerks Langen- wang samt Zufahrt sowie die Zuleitung der Bahnstromversorgung (110kV-Leitung). Die Flä- che befindet sich direkt an der Bestandsstrecke westlich der Ortschaft Langenwang auf ei- nem überwiegend landwirtschaftlich genutzten Bereich. Die Trasse der Bahnstromzuleitung quert die Mürz und betrifft ebenfalls vorwiegend Agrarflächen.

Flächenverbrauch

In der Bauphase werden im Teilraum Langenwang zur Durchführung aller Bautätigkeiten ins- gesamt 5,7 ha an Fläche vorübergehend verbraucht, überwiegend (78,2 %) innerhalb bisher nicht verbrauchter Fläche. Der Gefährdungsbereich beansprucht 3,0 ha, zwei Drittel davon betreffen ebenfalls bisher nicht verbrauchte Fläche. Die Wirkungsintensität wird mit mittel bewertet.

Bestehender Flächenverbrauch Flächenbrauch Flächenverbrauch Gefährdungs- im Dauersiedlungsraum Bauphase [ha] Bauphase [%] bereich [ha] verbrauchte Fläche 1,2 21,9 1,0 nicht verbrauchte Fläche 4,4 78,1 2,0 Summe 5,7 100,0 3,0

Tabelle 103: Flächenverbrauch in der Bauphase im Teilraum Langenwang

Beeinträchtigung der Bodenqualität

Die Beeinträchtigung der Bodenqualität in der Bauphase ergibt sich in erster Linie aus der Schüttung des Erdkörpers zur Errichtung der baulichen Anlagen (Betriebsgebäude und Zu- fahrt). Zur Herstellung der geplanten Stichstraßen zu den Maststandorten sind Erdbauarbei- ten erforderlich. Bei den übrigen beanspruchten Flächen insbesondere im Bereich der Stromzuleitung ist vor allem von einer Bodenverdichtung im Zuge der Bautätigkeiten auszu- gehen. Die Wirkungsintensität wird mit mittel bewertet.

5.2.8.2 Betriebsphase

In der Betriebsphase besteht das Unterwerk samt Zufahrtsstraße sowie vier Maststandorte inklusive Stichstraßen entlang der 110kV-Zuleitung zum Werk.

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Flächenverbrauch

In der Betriebsphase werden 1,5 ha an Flächen verbraucht, etwas mehr als die Hälfte (54,9 %) auf bisher nicht verbrauchter Fläche im Anschluss an die bestehende Bahnstrecke. Die Wirkungsintensität wird mit gering bewertet.

Bestehender Flächenverbrauch Flächenbrauch Flächenbrauch im Dauersiedlungsraum Betriebsphase [ha] Betriebsphase [%] verbrauchte Fläche 0,7 45,1 nicht verbrauchte Fläche 0,8 54,9 Summe 1,5 100,0

Tabelle 104: Flächenverbrauch in der Betriebsphase im Teilraum Langenwang

Beeinträchtigung der Bodenqualität

Mit Ende der Bauphase wird grundsätzlich der ursprüngliche Zustand der beanspruchten Flächen wiederhergestellt, die auch durch eine sachgerechte Bodenrekultivierung, wie sie als Teil des Vorhabens vorgesehen ist, nicht vollständig behoben werden kann. Diese Rest- störung wird in der Restbelastung der Betriebsphase berücksichtigt. Durch das Unterwerk sowie die Zufahrtsstraße bleibt ein kleiner Bereich dauerhaft versiegelt. Die Wirkungsintensi- tät wird mit gering bewertet.

5.2.8.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Langenwang

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Boden wird dem Teilraum Langenwang folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenverbrauch mittel gering Beeinträchtigung der mittel gering Bodenqualität Boden Gesamt mittel gering

Tabelle 105: Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Langenwang

5.3 Auswirkungen und Eingriffserheblichkeit im Themenbereich Land- wirtschaft nach Teilräumen

5.3.1 Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal

5.3.1.1 Bauphase

Die Bauphase erstreckt sich im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal über die gesamte Baupe- riode von Ende 2012 bis 2022/2025. In mehreren Etappen werden alle Bautätigkeiten zur Herstellung der Objekte im Freistreckenbereich Gloggnitz sowie für den von hier startenden Vortrieb des Tunnels durchgeführt. Die Bauphase umfasst folgende oberirdische Teile, die für die Beurteilung der Auswirkungen für den Themenbereich Landwirtschaft relevant sind: Die Neubaustrecke reicht vom Bahnhof Gloggnitz bis zum neuen Tunnelportal und beinhaltet auch eine Brücke über die Schwarza. Im Talraum der Schwarza in Gloggnitz wird eine Bau-

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stelleneinrichtungsfläche angelegt, die sich westlich der Schwarza bis zum Hangfuß des Schafkogels zieht und östlich der Schwarza von der Bestandsstrecke der Bahn sowie den Betriebsanlagen der Firma Huyck begrenzt werden. Dieser Bereich wird überwiegend inten- siv ackerbaulich genutzt. Zur Versorgung des zukünftigen Unterwerks (im Nordosten der Baustelleneinrichtungsfläche) wird vom Abspannbereich in Schlöglmühl eine 110kV-Leitung über den überwiegend bewaldeten Schafkogel errichtet. Nach Inbetriebnahme des neuen Unterwerks erfolgt der Abbau des alten Unterwerks in Schlöglmühl sowie der Zuleitung. Ent- lang der Schwarza werden umfassende wasserbauliche Maßnahmen durchgeführt, die sich auch auf die angrenzenden Einrichtungen und landwirtschaftlichen Nutzungen auswirken. Durch die Aufweitung des Flussbettes samt Umgestaltung der Uferbereiche muss die Huyck- brücke neu errichtet sowie die Huyckstraße verlegt werden. Ebenso wird die B27 Höllental Straße verlegt und abgesenkt sowie die Eichbergstraße baulich angepasst. Eine weitere wasserbauliche Maßnahme ist der Ersatzretentionsraum Mühlhof, hier wird das aktuell als Grünland (v.a. Magerweide und -wiese) genutzte Gelände abgesenkt und zweckgerichtet mit Zwischendämmen, Tiefenrinne, etc. neu modelliert.

Flächenhafte Auswirkungen

In der Bauphase gehen 17,2 ha an Agrarflächen verloren, davon werden 6,3 ha als Acker genutzt, 10,9 ha als Grünland. Zusätzlich sind 2,0 ha vom Gefährdungsbereich betroffen. Der Flächenverlust bezogen auf die vorhandenen Agrarflächen beträgt 8,1 %. Der Boden- wert der betroffenen Flächen ist insgesamt mehrheitlich mittel, durch den hohen Anteil hoch- wertiger Ackerflächen von 10,2 % steigt der Anteil insgesamt auf 4,2 %. Der Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal ist der einzige Teilraum mit Verlust von hochwertigen landwirt- schaftlichen Flächen im ganzen Untersuchungsraum, die landwirtschaftlichen Vorrangzonen bleiben unberührt. In den Flächenverlusten sind auch ökologische Ausgleichsmaßnahmen „Gehölz“ und „Ersatzaufforstungen“ (vgl. Kap. 6.4.1), die schon während der Bauphase um- gesetzt werden können, im Umfang von 4,0 ha enthalten. Die Wirkungsintensität wird insge- samt mit hoch bewertet.

Agrarflächennutzung Flächenverlust Anteil an Agrar- Anteil Bodenwert [%] Gefährdungs- [ha] fläche [%] hoch mittel gering bereich [ha] Acker 6,3 10,2 10,2 40,4 49,4 0,1 Grünland 10,9 9,2 0,0 63,4 36,6 1,9 Gesamt 17,2 9,2 4,2 49,4 46,4 2,0

Tabelle 106: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Durch die Flächenbeanspruchung in der Bauphase sind die Agrarflächen östlich der Schwar- za komplett betroffen, die Flächen westlich der Schwarza, im Bereich des Ersatzretentions- raums Mühlhof und im Schwarzabogen sowie entlang der B27 Höllentalstraße werden je- weils zu einem großen Teil beansprucht. In Folge kommt es bei zwei Flächen zur Herabset- zung der Bewirtschaftbarkeit durch Flächenbeanspruchung. Südlich der Portalbaustelle wird

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ein land- und forstwirtschaftlicher Weg, der die Flächen westlich und nördlich der Portalbau- stelle erschließt, unterbrochen. Ebenso kann es durch die Bautätigkeiten insbesondere im Bereich der Verlegung der Höllentalstraße und der Errichtung der 110kV-Leitung vorüberge- hend zur Beeinträchtigung der Erreichbarkeit von Agrarflächen kommen.

Weiters werden bereits in der Bauphase 2,9 ha an landwirtschaftlichen Flächen im Portalbe- reich westlich außerhalb des Vorhabens durch Ökologische Ausgleichsmaßnahmen „Wiese“ und „Ackerrandstreifen“ und somit mit entsprechenenden Pflegemaßnahmen belegt (vgl. Ka- pitel 6.1.2).

Die Wirkungsintensität im Kriterium Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit wird mit hoch bewertet.

Einfluss auf den Pflanzenstandort

Baubedingte Immissionen entstehen im Bereich der Baustelleneinrichtungsfläche sowie durch Transportfahrten. Im Teilraum Gloggnitz – Schwarza erfolgt der Abtransport des Aus- bruchsmaterials grundsätzlich per Bahn, die Versorgung der Baustelle ist jedoch per LKW über die Semmeringschnellstraße S6, AST Gloggnitz, und weiter über das bestehende Stra- ßennetz im Stadtgebiet von Gloggnitz (Schlaglstraße, Semmeringstraße, Hauptstraße, Rei- chenauer Straße) vorgesehen. Zur Reduktion der Immissionsbelastung erfolgen als Vorha- bensbestandteil eine sofortige Begrünung der Humusdeponie, die Befeuchtung der Zwi- schendeponie, die Befestigung der Baustelleneinrichtungsflächen und Baustraßen, die Ein- hausung der Schuttergleise und eine Reifenwaschanlage im Ausfahrtbereich.

Gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) erreicht die Staubdeposition infolge der Bautätigkeit den höchsten Wert (unterhalb des Grenzwertes von 210 mg/m2d) innerhalb des Baustellenareals nordwestlich der Firma Huyck, der Wert nimmt mit der Entfernung von der Baustelleneinrichtungsfläche rasch ab. Werte der NOx- Zusatzbelastung über dem JMW - Grenzwert von 30 μg/m3 sind ebenfalls nur im Bereich der Baustelleneinrichtungsfläche zu erwarten. Bei durchgehender Einhaltung des Grenzwertes der Gesamtbelastung sind durch den Baubetrieb mittlere Zusatzbelastungen vor allem im Bereich des Schwarzabogens und westlich der Portalbaustelle sowie entlang der LKW-Route zur S6 zu erwarten.

Gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) gibt es keine Auswirkungen auf die Bodenfeuchte im Bereich der Agrarflächen des Teilraums.

Die Wirkungsintensität wird insgesamt mit gering bewertet.

5.3.1.2 Betriebsphase

In der Betriebsphase bestehen im Teilraum Gloggnitz die neue Freistrecke (mit Lärmschutz- wänden) sowie westlich der Schwarza das Tunnelportal samt Gewässerschutzanlage, Be- triebsgebäude und Außenanlagen, östlich der Schwarza das Unterwerk sowie ein Rückhalte- und Versitzbecken. Dazu kommen diverse Zufahrten und ein Bahndamm-Begleitweg. Das

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Flussbett der Schwarza ist in der Betriebsphase stellenweise verbreitert, die umgestalteten Uferböschungen beanspruchen mehr Fläche. Ebenfalls bestehen in der Betriebsphase ent- lang der neuen 110kV-Leitung vier Maststandorte. Weitere Agrarflächen, die im Zuge der Bauphase flächig betroffen waren, können nach erfolgter sachgerechter Bodenrekultivierung in der Betriebsphase wieder landwirtschaftlich (Acker und Grünland) genutzt werden, dies betrifft die ehemaligen Baustelleneinrichtungsflächen südlich der neuen Bahntrasse, sowie Flächen südlich und westlich der Portalbaustelle. Der Ersatzretentionsraum Mühlhof ist nach wasserbaulichen Vorgaben mit Dämmen und abgesenkten Bereichen umgestaltet und prin- zipiell wieder landwirtschaftlich nutzbar.

Flächenhafte Auswirkungen

Der dauerhafte Flächenverlust in der Betriebsphase beträgt 8,5 ha, davon 4,1 ha Ackerflä- chen und 4,4 ha Grünlandflächen. Darin sind auch alle Flächen enthalten, die durch ökologi- sche Ausgleichsmaßnahmen für die Landwirtschaft dauerhaft verloren gehen. Bezogen auf die bestehenden Agrarflächen gehen somit insgesamt 4,5 % im engen Untersuchungsraum verloren. Der Anteil des hochwertigen Ackerlandes ist etwas geringer als in der Bauphase (9,2 % bzw. insgesamt 4,1 %). Die übrigen Verlustflächen weisen insgesamt überwiegend einen geringen Bodenwert auf (58,5 %). Die Wirkungsintensität im Kriterium Flächenhafte Auswirkungen wird insgesamt mit mittel bewertet.

Agrarflächen- Flächenver- Anteil an Agrar- Anteil Bodenwert [%] nutzung lust [ha] fläche [%] hoch mittel gering Acker 4,1 6,6 9,2 44,0 46,8 Grünland 4,4 3,7 0,0 32,0 68,0 Gesamt 8,5 4,5 4,1 37,4 58,5

Tabelle 107: Flächenhafte Auswirkungen in der Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teil- raum Gloggnitz – Schwarzatal

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

In der Betriebsphase besteht östlich der Schwarza wieder ein flächenmäßig etwa halbierter Acker mit weiterhin günstiger Schlagform. Der Ersatzretentionsraum Mühlhof ist durch die wasserbaulich erforderliche Ausgestaltung mit Rand- und Zwischendämmen etc. in viele Teilflächen zerlegt und weist eine hohe Beeinträchtigung in der Bewirtschaftbarkeit auf. Für eine maschinelle Bearbeitung muss die Zugänglichkeit jeder Teilfläche gewährleistet sein (vgl. Kap. 6.3.1).

In der Betriebsphase sind 8,1 ha an landwirtschaftlichen Flächen mit Ökologischen Aus- gleichsmaßnahmen „Wiese“ oder „Ackerrandstreifen“ und entsprechenden Pflegemaßnah- men belegt. Teilweise bedeutet dies auch eine Abänderung der bisherigen Kulturart (Acker, Grünland).

Für den in der Bauphase unterbrochenen Weg südlich der Portalbaustelle muss auch in der Betriebsphase ein entsprechender Ersatz erfolgen (vgl. Kap. Maßnahmen). Die Wirkungsin- tensität im Kriterium Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit wird mit hoch bewertet.

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Einfluss auf den Bodenstandort

Zu Beginn der Betriebsphase fallen gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Ein- lage Nr. UV 07-01.01) im Bereich des Portals Gloggnitz Betonstaubemissionen an. Die Tun- nelluft ist mit Eisen- bzw. Metallstaub durch Schienen-, Rad- und Bremsabrieb belastet, nur ein Teil wird nach bisherigen Erfahrungen von der Luft verfrachtet und setzt sich vor allem auf der Fahrbahnplatte und den Tunnelwänden ab. Betonstaub entsteht durch Loslösung vom Tunnelgewölbe sowie Abrieb durch Luftreibung. Die Menge des zu Betriebsbeginn frei- gesetzten Staubs hängt erheblich vom Reinigungsumfang ab. Als Vorhabensbestandteil ist die Reinigung der Tunnelwände zu Beginn der Betriebsphase vorgesehen.

Gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) gibt es keine Auswirkungen auf die Bodenfeuchte im Bereich der Agrarflächen des Teilraums.

Die Wirkungsintensität wird insgesamt mit gering bewertet.

5.3.1.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Gloggnitz - Schwarza- tal

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Landwirtschaft wird dem Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenhafte Auswirkungen hoch mittel Beeinträchtigung der hoch hoch Bewirtschaftbarkeit Auswirkungen auf den Pflan- gering gering zenstandort Landwirtschaft Gesamt hoch mittel

Tabelle 108: Wirkungsintensität in der Bau- und Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teil- raum Gloggnitz - Schwarzatal

5.3.2 Teilraum Aue – Göstritz

5.3.2.1 Bauphase

Die Bauphase erstreckt sich über etwa acht Jahre. Mit einem Zwischenangriff von Göstritz aus wird auf die schwierigen geologischen Verhältnisse im Bereich Grasberg und Schlagl re- agiert. Es erfolgt die Errichtung einer Baustelleneinrichtungsfläche zur Herstellung eines ca. 1,0 km langen Zugangsstollens mit anschließendem Schacht bis auf das Niveau der Tunnel- röhren hinab. Die Baustelleneinrichtungsfläche erstreckt sich südlich von Göstritz auf Höhe der letzten Serpentine der ehemaligen Semmeringpassstraße L4168 zwischen Göstritz und Maria Schutz über eine Länge von etwa 300 m auf einer Agrarfläche mit Grünlandnutzung (intensiv genutzte Fettwiese und –weide) und randlich Streuobstbestand. Sie setzt sich aus zwei Teilflächen zusammen und wird über einen von der Gemeindestraße abgehenden be- festigten Weg sowie eine neu zu errichtende Zufahrt zum südlichen Teil erschlossen. Der nördliche Teil beinhaltet u.a. eine Humusdeponie, im südlichen größeren Teil befinden sich u.a. eine Mischanlage und eine Zwischendeponie für Ausbruchmaterial. Die Geländeneigung

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bedingt vor allem im Süden relativ große Böschungsanschnitte und dementsprechend zu- sätzlichen Flächenverbrauch.

Flächenhafte Auswirkungen

In der Bauphase gehen 5,2 ha an Agrarflächen verloren, davon werden 4,9 ha als Grünland genutzt, 0,3 ha als Streuobstbestand. Zusätzlich sind 0,8 ha vom Gefährdungsbereich betrof- fen. Der Flächenverlust bezogen auf die vorhandenen Agrarflächen beträgt 4,7 %, betrachtet man nur den Verlust an Streuobstbestand steigt der Anteil auf 14,4 %. Der Bodenwert der betroffenen Flächen ist zu fast zwei Drittel mittel, der Rest besteht aus geringwertigem Bo- den mit ausschließlich Grünlandnutzung. Die Wirkungsintensität wird insgesamt mit mittel bewertet.

Agrarflächennut- Flächenver- Anteil an Agrar- Anteil Bodenwert [%] Gefährdungsbereich zung lust [ha] fläche [%] hoch mittel gering [ha] Grünland 4,9 4,5 0,0 71,1 28,9 0,6 Streuobstbestand 0,3 14,4 0,0 100,0 0,0 0,2 Gesamt 5,2 4,7 0,0 72,7 27,3 0,8

Tabelle 109: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Aue – Göstritz

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Der nördliche Teil der Baustelleneinrichtungsfläche beansprucht eine Grünlandfläche west- lich des Weges vollständig, durch den südlichen Teil samt neu zu errichtender Zufahrt wird eine zusammenhängende Grünlandfläche in mehrere Teile zertrennt, es entstehen mehrere kleine Rest- bzw. Zwickelflächen sowie eine größere, weiterhin effizient bewirtschaftbare Fläche östlich der Baustelleneinrichtungsfläche, die jedoch nicht mehr zugänglich ist. Durch die Mitbenutzung des bestehenden Weges durch die Baustellenarbeiten kann es vorüberge- hend zu Behinderungen bei der Zufahrt zu nicht direkt betroffenen Agrarflächen im nördli- chen Umfeld kommen. Die Wirkungsintensität wird mit mittel bewertet.

Einfluss auf den Pflanzenstandort

Die Verfuhr des Ausbruchsmaterials erfolgt per LKW über die L4168 (Ortsdurchfahrt Maria Schutz) und die S6 Semmeringschnellstraße, AST Maria Schutz, zur Deponie Longsgraben. Zur Reduktion der Immissionsbelastungen sind als Vorhabensbestandteil eine sofortige Be- grünung der Humusdeponie, Befeuchtungsmaßnahmen bei der Zwischendeponie, eine Be- festigung der Baustelleneinrichtungsflächen und Baustraßen und eine Reifenwaschanlage im Ausfahrtereich der Baustelleneinrichtungsfläche vorgesehen.

Gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) ergibt sich eine flächig wirksame Staubdeposition mit großteils unter 5 mg/m2d nur auf der unmittelbaren Baustelleneinrichtungsfläche. Außerhalb sind nur entlang der Baustraßenroute sehr gering- fügige Werte zumeist unter 2 mg/m2d zu erwarten.

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Werte der NOx-Zusatzbelastung knapp über dem JMW - Grenzwert von 30 μg/m3 NOx zum Schutz der Ökosysteme und der Vegetation sind im Bereich der Baustelleneinrichtungsfläche sowie kleinräumig auch westlich und nördlich außerhalb zu erwarten. Großräumige Zusatz- belastungen im Umfeld der Baustelleinrichtungsfläche, der AST Maria Schutz und entlang der Baustraßenroute vor allem Richtung Schottwien erreichen maximal 10-15 μg/m3 NOx. Die Gesamtbelastung liegt demnach großteils unterhalb des Grenzwertes, kleinräumig sind jedoch auch Überschreitungen des Grenzwertes in der Gesamtbelastung im Bereich von land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen im Umfeld der Baustelleneinrichtungsfläche bis nordwestlich von Göstritz möglich.

Gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) kommt es in einigen Feuchtbiotopen im Osten des Teilraums zu einem Wassersättigungsverlust durch das Vorhaben. Im lokalen Umfeld von 10-20 m sind daher auch geringe Auswirkungen auf land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen zu erwarten bzw. nicht auszuschließen.

Die Wirkungsintensität wird insgesamt mit mittel bewertet.

5.3.2.2 Betriebsphase

Am Ende der Bauphase ist eine Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes der betrof- fenen Flächen vorgesehen. Dies beinhaltet auch eine sachgerechte Bodenrekultivierung und Wiederherstellung des Ertragspotentials der landwirtschaftlichen Böden als Teil des Vorha- bens. Die erforderlichen Maßnahmen zur Rekultivierung der landwirtschaftlichen Nutzung sind im Kapitel 6.3.1 beschrieben.

In der Betriebsphase verbleibt eine geringe Wirkungsintensität durch Auswirkungen auf die Bodenfeuchte landwirtschaftlicher Flächen, die gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Ober- flächenwasser (Einlage UV 06-01.01) im lokalen Umfeld von Feuchtbiotopen mit Wassersät- tigungsverlust auftreten bzw. auftreten können. Da die zu erwartenden bzw. nicht auszu- schließenden Veränderungen nur punktuell und lokal beschränkt bleiben, wird keine wesent- liche Verschlechterung für die landwirtschaftliche Produktion erwartet und somit die geringe Wirkungsintensität nicht durchschlagend für die Gesamtbewertung.

5.3.2.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Aue - Göstritz

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Landwirtschaft wird dem Teilraum Aue - Göstritz folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenhafte Auswirkungen mittel keine Beeinträchtigung der mittel keine Bewirtschaftbarkeit Einfluss auf den Pflanzen- mittel gering standort Landwirtschaft Gesamt mittel keine

Tabelle 110: Wirkungsintensität in der Bau- und Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teil- raum Aue – Göstritz

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5.3.3 Teilraum Otterstock

5.3.3.1 Bauphase

Die Bauphase umfasst die Errichtung einer Ersatzwasserversorgung Kirchberg für Otterthal und Raach bestehend aus neuen Transportleitungen sowie dem Neubau von Quellfassun- gen und Sammelschächten im Ortsgebiet von Otterthal. Die Verlegung der Leitungen erfolgt großteils entlang bestehender Wege und Straßen, somit wird der direkte Flächenverlust re- duziert.

Flächenhafte Auswirkungen

In der Bauphase gehen 0,9 ha an Agrarflächen verloren, fast ausschließlich Grünland. Der Flächenverlust bezogen auf die vorhandenen Agrarflächen beträgt 0,4 %. Der Bodenwert der betroffenen Flächen ist zu 93,2 % mittel, der Rest der Flächen ist geringwertig. Aufgrund der Linearität und Länge des Bauwerks liegt deutlich mehr Fläche innerhalb des Gefährdungsbe- reiches (2,9 ha). Im Flächenverlust sind auch ökologische Ausgleichsmaßnahmen „Ersatz- aufforstung“ (vgl. Kapitel 6.4.3), die schon während der Bauphase umgesetzt werden kön- nen, im Umfang von 0,5 ha enthalten. Aufgrund des geringen Flächenverlustes wird trotz ho- hem Anteil an mittelwertigem Boden die Wirkungsintensität mit gering bewertet.

Agrarflächennutzung Flächenverlust Anteil an Agrar- Anteil Bodenwert [%] Gefährdungs- [ha] fläche [%] hoch mittel gering bereich [ha] Acker 0,03 0,2 0,0 100,0 0,0 0,2 Grünland 0,9 0,4 0,0 92,3 7,4 2,7 Gesamt 0,9 0,4 0,0 93,2 6,8 2,9

Tabelle 111: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Otterstock

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Bei den von der Errichtung der Ersatzwasserversorgung betroffenen Agrarflächen handelt es sich durchwegs um die direkt an den Straßen und Wegen gelegenen Randbereiche. Durch die beträchtliche Länge der neu zu verlegenden Leitungen sind viele Flächen betroffen, al- lerdings sind die Schlagflächen selbst überwiegend so groß, dass sich der Flächenverlust nicht wesentlich auf die Bewirtschaftbarkeit auswirkt. Durch die Bauarbeiten im Bereich des bestehenden Straßen- und Wegenetzes kann es vorübergehend zu Beeinträchtigung der Er- reichbarkeit der Agrarfläche im Umfeld in Form zeitlicher Verzögerungen kommen. Die Wir- kungsintensität im Kriterium Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit wird aufgrund der Menge der gering betroffenen Flächen mit mittel bewertet.

Einfluss auf den Pflanzenstandort

In der Bauphase sind im Teilraum Otterstock gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) keinen nennenswerten Immissionen an Luftschadstoffen zu erwarten.

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Gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) kommt es in einigen Feuchtbiotopen entlang des Raachthalbodens sowie am westlichen Rand des Teil- raums zu einem Wassersättigungsverlust durch das Vorhaben. Im lokalen Umfeld von 10-20 m sind daher auch geringe Auswirkungen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen zu erwarten bzw. nicht auszuschließen.

Die Wirkungsintensität wird mit gering bewertet.

5.3.3.2 Betriebsphase

Am Ende der Bauphase ist eine Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes der betrof- fenen Flächen vorgesehen. Dies beinhaltet auch eine sachgerechte Bodenrekultivierung und Wiederherstellung des Ertragspotentials der landwirtschaftlichen Böden als Teil des Vorha- bens. Die erforderlichen Maßnahmen zur Rekultivierung der landwirtschaftlichen Nutzung sind im Kapitel 6.3.3 beschrieben. Am südlichen Ende des baulichen Eingriffes wird als öko- logische Ausgleichsmaßnahme eine frische Wiese auf ca. 300 m² wiederhergestellt. Die 0,5 ha Flächenverluste durch ökologische Ausgleichmaßnahmen aus der Bauphase bleiben dau- erhaft bestehen und werden mit einer geringen Wirkungsintensität für dieses Kriterium be- wertet.

In der Betriebsphase verbleibt eine geringe Wirkungsintensität durch Auswirkungen auf die Bodenfeuchte landwirtschaftlicher Flächen, die gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Ober- flächenwasser (Einlage UV 06-01.01) im lokalen Umfeld von Feuchtbiotopen mit Wassersät- tigungsverlust auftreten bzw. auftreten können.

5.3.3.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Otterstock

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Landwirtschaft wird dem Teilraum Otterstock folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenhafte Auswirkungen gering gering Beeinträchtigung der mittel keine Bewirtschaftbarkeit Einfluss auf den Pflanzen- gering gering standort Landwirtschaft Gesamt gering gering

Tabelle 112: Wirkungsintensität in der Bau- und Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teil- raum Otterstock

5.3.4 Teilraum Trattenbach

5.3.4.1 Bauphase

In der Bauphase, die etwa ein Jahr in Anspruch nehmen wird, wird eine Baustelleneinrich- tungsfläche errichtet, die zur Herstellung eines Baulüftungsschachtes für die nötige Luftzu- fuhr im Vortriebsbereich dient. Auf der Fläche finden keine Bautätigkeiten für den eigentli- chen Tunnelvortrieb statt, sie wird im Wesentlichen nur als Lagerfläche verwendet. Bei der

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betroffenen Fläche handelt es sich um den unteren Bereich einer steil geneigten Fettweide und um eine Weidebrache. Durch die Geländeneigung ist auf der westlichen Seite ein Hang- einschnitt erforderlich.

Flächenhafte Auswirkungen

In der Bauphase gehen 0,4 ha an Agrarflächen, ausschließliche Grünland, verloren. Der Flä- chenverlust bezogen auf die vorhandenen Agrarflächen beträgt 4,6 %. Der Bodenwert der betroffenen Flächen durchgehend geringwertig. Zusätzlich sind 0,2 ha vom Gefährdungsbe- reich betroffen. Die Wirkungsintensität wird mit gering bewertet.

Agrarflächen- Flächenver- Anteil an Agrar- Anteil Bodenwert [%] Gefährdungs- nutzung lust [ha] fläche [%] hoch mittel gering bereich [ha] Grünland 0,4 4,6 0,0 0,0 100,0 0,2 Gesamt 0,4 4,6 0,0 0,0 100,0 0,2

Tabelle 113: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Trattenbach

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Durch die Baustelleneinrichtungsfläche wird die bestehende Schlagfläche zwar verkleinert, die Bewirtschaftbarkeit sowie die Erreichbarkeit bleiben aber unverändert. Es entsteht keine Wirkungsintensität.

Einfluss auf den Pflanzenstandort

In der Bauphase sind im Teilraum Trattenbach gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) keinen nennenswerten Immissionen an Luftschadstoffen zu erwarten, als Vorhabensbestandteil sind eine umgehende Begrünung der Humusdeponie und die Befestigung der Baustelleneinrichtungsfläche vorgesehen. Gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) ergeben sich keine Auswir- kungen auf die Bodenfeuchte im Bereich der Agrarflächen des Teilraums. Es entsteht keine Wirkungsintensität.

5.3.4.2 Betriebsphase

Am Ende der Bauphase ist eine Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes der betrof- fenen Flächen vorgesehen. Dies beinhaltet auch eine sachgerechte Bodenrekultivierung und Wiederherstellung des Ertragspotentials der landwirtschaftlichen Böden als Teil des Vorha- bens. Die erforderlichen Maßnahmen zur Rekultivierung der landwirtschaftlichen Nutzung sind im Kapitel 6.3.4 beschrieben.

In der Betriebsphase ergeben sich keine Auswirkungen auf den Themenbereich Landwirt- schaft.

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5.3.4.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Trattenbach

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Landwirtschaft wird dem Teilraum Trattenbach folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenhafte Auswirkungen gering keine Beeinträchtigung der keine keine Bewirtschaftbarkeit Einfluss auf den Pflanzen- keine keine standort Landwirtschaft Gesamt gering keine

Tabelle 114: Wirkungsintensität in der Bau- und Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teil- raum Trattenbach

5.3.5 Teilraum Fröschnitzgraben

5.3.5.1 Bauphase

Die Bauphase erstreckt sich voraussichtlich über 12-13 Jahre und besteht in einem Zwi- schenangriff im Bereich der geplanten Nothaltestelle des Semmering-Basistunnels. In meh- reren Etappen werden die benötigten straßenseitigen Anbindungen an das hochrangige Straßennetz in Form der Fertigstellung der S6 Halbanschlussstelle Dürrgraben und der Her- stellung der Baustraße Steinhaus vorbereitet, die Deponie Longsgraben samt Förderband und Baustraße eingerichtet sowie eine Baustelleneinrichtungsfläche, beiderseits der Landes- straße L117 und eine etwas abgesetzt im Norden ebenfalls an der Landesstraße liegende Zwischendeponie für den von der Baustelle abgetragenen Humus errichtet. Weiters ist die Errichtung der Ersatzwasserversorgung Spital am Semmering Teil der Bauphase, sie besteht aus drei Teilstücken östlich von Spital am Semmering bzw. nördlich von Steinhaus.

Agrarflächen sind teilweise durch die Baustelleneinrichtungsfläche, die Zwischendeponie, die Baustraße Steinhaus und die Ersatzwasserversorgung betroffen. Es handelt sich überwie- gend um intensiv genutzte Fettweiden, untergeordnet um Intensivwiesen und Weidebrachen. Die Geländeneigung bedingt vor allem in Bereich der Baustelleneinrichtungsfläche durch entsprechende Hangeinschnitte zusätzlichen Flächenverbrauch.

Flächenhafte Auswirkungen

In der Bauphase gehen 10,5 ha an Agrarflächen, ausschließliche Grünland, verloren. Der Flächenverlust bezogen auf die vorhandenen Agrarflächen beträgt 3,5 %. Der Bodenwert der betroffenen Flächen ist zu fast zwei Drittel (73,7 %) mittel, der Rest betrifft geringwertige Bö- den. Zusätzlich sind 4,0 ha vom Gefährdungsbereich betroffen. Die Wirkungsintensität wird bei mäßigem Flächenverlust und hohem Anteil an mittelwertigen Böden mit mittel bewertet.

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Agrarflächen- Flächenver- Anteil an Agrar- Anteil Bodenwert [%] Gefährdungs- nutzung lust [ha] fläche [%] hoch mittel gering bereich [ha] Grünland 10,5 3,5 0,0 73,7 26,3 4,0 Gesamt 10,5 3,5 0,0 73,7 26,3 4,0

Tabelle 115: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Durch die Baustelleneinrichtungsfläche östlich der Landesstraße werden von der bestehen- den Grünlandfläche zwei Flächen im Osten und Norden abgetrennt, deren Bewirtschaftung weiterhin möglich, die Erreichbarkeit über die Landesstraße jedoch unterbrochen ist. Durch die Baustelleneinrichtungsfläche westlich der Landesstraße wird im Norden eine kleine Zwi- ckelfläche abgetrennt und verbleibt als nicht zugängliche Restfläche. Die restliche verblei- bende Grünlandfläche bleibt weiterhin bewirtschaftbar, die Erreichbarkeit wird nicht beein- trächtigt. Die Baustraßen Deponie und Steinhaus lassen ebenfalls einige Restflächen ent- stehen. Durch die Bauarbeiten der Baustraßenverlegungen sowie der Errichtung der Ersatz- wasserversorgung kann es zu vorübergehenden Beeinträchtigungen der Bewirtschaftung kommen, die Baustraße Steinhaus führt zudem zu einer Teilung vorhandener Schläge, die für eine Aufrechterhaltung der Nutzung jeweils erreichbar bleiben müssen. Die Wirkungsin- tensität wird mit sehr hoch bewertet.

Einfluss auf den Bodenstandort

Zur Deponie Longsgraben wird Ausbruchsmaterial der Zwischenangriffe Göstritz, Graut- schenhof sowie der Portalbaustelle Mürzzuschlag per LKW verführt. Dadurch kommt es zu einem phasenweise erheblichen Verkehrsaufkommen auf den Baustraßen des Teilraums. Das Material aus dem Zwischenangriff Fröschnitzgraben wird per eingehaustem Materialför- derband zur Deponie transportiert. Gegebenfalls erfolgt eine Brechung von Material unter möglichst luftdichter Einhausung. Die Humusdeponie ist zum Zeitpunkt des Tunnelvortriebs begrünt, ebenso sind Befeuchtungsmaßnahmen der Zwischendeponie, die Befestigung der Baustelleneinrichtungsflächen und Baustraßen sowie eine Reifenwaschanlage im Ausfahrt- bereich der Baustelleneinrichtung als Teil des Vorhabens vorgesehen.

Die baubedingte Staubdeposition liegen gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) für den Transportverkehr in Steinhaus durchgehend unterhalb des Grenzwertes von 210 mg/m2d, eine mittlere Erhöhung wird nur in unmittelbarem Baustra- ßenbereich erreicht, auf den angrenzenden Bereichen (bis max. 50 m) liegt der Wert bei un- ter 5-10 mg/m²d. In Fröschnitz konzentrieren sich die Erhöhungen im oberen Bereich (über 75 mg/m²d) bzw. auch punktuelle Erhöhungen im grenzwertnahen Bereich auf die unmittel- bare Deponiefläche sowie auf den nördlichen Randbereich Baustelleneinrichtungsfläche. Außerhalb des Deponiearels kommt es in nordwestlicher sowie in südlicher Richtung in meh- reren hundert Metern Entfernung zu einer erhöhten Staubdeposition von maximal 50 mg/m²d. Landwirtschafliche Flächen sind davon nicht betroffen.

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Die baubedingte Zusatzbelastung zum NOx-Jahresmittelwert ergeben sich in Steinhaus ähn- lich der Staubdeposition mit den höchsten Werten teilweise im Grenzwertbereich im unmit- telbaren Straßenbereich, die angrenzenden Zonen in etwa 50-100 m Abstand weisen durch- wegs Werte unterhalb des Grenzwertes (5-15 mg/m²d) auf, wodurch es für land- und forst- wirtschaftliche Flächen abseits der Siedlungen jedoch stellenweise zu einer Gesamtbelas- tung über dem Grenzwert von 30 μg/m3 NOx kommt. In Fröschnitz ergeben sich Grenzwert- überschreitungen der Zusatzbelastung zum NOx-Jahresmittelwert neben dem unmittelbaren Straßenbereich vor allem im Norden der Baustelleneinrichtungsfläche bis zu 150 m abseits der Straße auf land- und forstwirtschaftlich genutzten Bereichen. Bei sehr geringer Vorbelas- tung (5 μg/m3) kommt es auf den Baustraßen und –stellenbereichnahen Flächen (150-300 m) zu einer geringen bis mittleren Zusatzbelastung von 5- 15 μg/m3.

Gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) kommt es in einigen Feuchtbiotopen im südlichen Teilraum (Fröschnitz und Longsgraben) zu einem Wassersättigungsverlust durch das Vorhaben. Im lokalen Umfeld von 10-20 m befinden sich keine landwirtschaftlichen Flächen.

Die Wirkungsintensität auf den Pflanzenstandort landwirtschaftlicher Flächen wird insgesamt mit mittel bewertet.

5.3.5.2 Betriebsphase

Mit Ende der Bauphase wird grundsätzlich der ursprüngliche Zustand der nicht mehr benötig- ten Flächen wiederhergestellt, wobei der Rückbau der Baustraße Steinhaus nicht vollständig erfolgen kann, da die Straße teilweise in den Fels gelegt wurde. Die Deponie wird nach Ende der Verfüllung mit einer 0,5m dicken Humusschicht überzogen (Angabe gemäß EB-Operat) und teilweise wieder aufgeforstet. Auf einem Teil der ehemaligen Baustelleneinrichtungsflä- che besteht in der Betriebsphase das Betriebs- und Lüftungsgebäude samt erforderlichen Plätzen und Zufahrten.

Flächenhafte Auswirkungen

In der Betriebsphase verbleiben nach erfolgter Rekultivierung der nicht mehr baubedingt be- nötigten Agrarflächen 1,7 ha an Flächenverlust (0,6 %) mit überwiegend mittelwertigem Bo- den. Dies betrifft vor allem den Standort des Betriebs- und Lüftungsgebäudes sowie gering- fügig die Umsetzung von ökologischen Ausgleichsmaßnahmen (Ufergehölz, Brache, Was- ser) auf landwirtschaftlichen Flächen.

Agrarflächennut- Flächenverlust Anteil an Agrarfläche Anteil Bodenwert [%] zung [ha] [%] hoch mittel gering Grünland 1,7 0,6 0,0 73,2 26,8 Gesamt 1,7 0,6 0,0 73,2 26,8

Tabelle 116:Flächenhafte Auswirkungen in der Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben

Ökologische Ausgleichsmaßnahmen, die weiterhin landwirtschaftliche Nutzung ermöglichen finden auf 0,9 ha statt, zustätzlich werden im Bereich der Deponie Longsgraben 1,9 ha an

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neuen Wiesenflächen geschaffen (vgl. Maßnahmen, Kap.6.3.5). Somit entsteht unter Be- rücksichtigung der Maßnahmen ein leichtes Plus an Agrarflächen im Teilraum Fröschnitzgra- ben.

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

In der Betriebsphase wird eine große Grünlandfläche durch das Gelände des Betriebs- und Lüftungsgebäudes in mehrere Teile getrennt und erhält teils einen ungünstigen Zuschnitt durch die Zufahrtsstraße zum Betriebsgelände. Die 0,9 ha an Flächen mit ökologischer Aus- gleichsmaßnahme „Wiese“ werden mit entsprechenden Pflegemaßnahmen belegt. Die Wir- kungsintensität wird mit gering bewertet.

Einfluss auf den Bodenstandort

In der Betriebsphase erfolgt mehrmals pro Woche während erforderlicher Gleisinstandhal- tungsarbeiten eine zentrale Absaugung über den Schacht Fröschnitzgraben. Gemäß UVE- Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) sind die enstehenden Immis- sionen mit dem Normalbetrieb im Bereich der Tunnelportale Gloggnitz und Mürzzuschlag zu vergleichen und werden für den gegenständlichen Themenbereich als nicht relevant erach- tet.

Gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) kommt es zu keinen Wassersättigungsverlusten in landwirtschaftlich genutzten Bereichen.

5.3.5.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Landwirtschaft wird dem Teilraum Fröschnitzgraben folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenhafte Auswirkungen mittel gering Beeinträchtigung der sehr hoch gering Bewirtschaftbarkeit Einfluss auf den Pflanzen- mittel keine standort Landwirtschaft Gesamt hoch gering

Tabelle 117: Wirkungsintensität in der Bau- und Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teil- raum Fröschnitzgraben

5.3.6 Teilraum Grautschenhof

5.3.6.1 Bauphase

Die Bauphase im Teilraum Grautschenhof erstreckt sich voraussichtlich über einen Zeitraum von 7-8 Jahren. Aus baulogistischen Gründen erfolgt hier der Zwischenangriff Grautschenhof über einen rund 1,4 km langen Zugangsstollen sowie die Errichtung des Baulüftungsschach- tes Sommerau. Es sind zwei Baustelleneinrichtungsflächen entlang der Landesstraße zwi- schen den Ortschaften Grautschenhof und Spital am Semmering vorgesehen. Die kleinere, die Baustelleneinrichtungsfläche Sommerau liegt südlich des Schlosses auf einer Grünland-

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fläche. Hier sind neben dem Baulüftungsschacht vor allem Lagerflächen für Ausbruchmateri- al, Baumaschinen und Container vorgesehen. Die wesentlich größere Baustelleneinrich- tungsfläche Grautschenhof liegt nördlich davon unmittelbar am südlichen Ortsbeginn von Spital am Semmering und wird gegenwärtig landwirtschaftlich genutzt. Quer über die Fläche verlaufen zwei Gastransportleitungen, eine davon muss im Zuge der Bautätigkeiten umge- legt werden. Im westlichen Bereich der Fläche besteht eine beim Bau der S6 Semmering Schnellstraße vorgenommene Anschüttung. Auf der Baustelleneinrichtungsfläche sind Wohn- und Baubürocontainer, diverse Lagerflächen u.a. für die Zwischenlagerung von Aus- bruchsmaterial sowie eine Mischanlage vorgesehen.

Flächenhafte Auswirkungen

In der Bauphase gehen 4,6 ha an Agrarflächen, ausschließliche Grünland, verloren. Der Flä- chenverlust bezogen auf die vorhandenen Agrarflächen beträgt 3,4 %. Es handelt sich zu über 90 % um mittelwertige Böden, der Rest (8,9 %) ist geringwertig. Zusätzlich sind 0,6 ha vom Gefährdungsbereich betroffen. Die Wirkungsintensität wird mit mittel bewertet.

Agrarflächen- Flächenver- Anteil an Agrar- Anteil Bodenwert [%] Gefährdungs- nutzung lust [ha] fläche [%] hoch mittel gering bereich [ha] Grünland 5,3 4,0 0,0 91,4 8,6 0,6 Gesamt 5,3 4,0 0,0 91,4 8,6 0,6

Tabelle 118: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Grautschenhof

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Die Baustelleneinrichtungsfläche Grautschenhof unterbricht einen Weg, der als Zufahrt für land- und forstwirtschaftliche Flächen im Süden außerhalb dient. Sowohl im Osten als auch im Norden entstehen kleine Restflächen, die auch nicht mehr zugänglich sind. Westlich der Baustelleneinrichtungsfläche zwischen Baufeldrand und einem weiteren Weg verbleibt ein etwa 40 m breiter Streifen unberührt über und ist über den angrenzenden Weg erreichbar. Die Baustelleneinrichtungsfläche Sommerau beansprucht den nördlichen Rand der Grün- landfläche, die Erreichbarkeit der restlichen Fläche bleibt jedoch aufrecht. Zur Wasserablei- tung wird der bestehende Weg im Süden Richtung Bach untergraben, der Weg bleibt aber erhalten und voll funktionsfähig. Die Wirkungsintensität wird mit mittel bewertet.

Einfluss auf den Pflanzenstandort

Die Transportfahrten von und zum Zwischenangriff Grautschenhof erfolgen über die L118 Semmering Begleitstraße und S6 Anschlussstelle Mürzzuschlag Ost, das Aushubmaterial wird von da weiter zur Deponie Longsgraben geführt. Zur Reduktion der Immissionsbelas- tungen durch die Bauarbeiten sind die Befeuchtung der Zwischendeponie, eine umgehende Begrünung der Humusdeponie, die Befestigung der Baustelleneinrichtungsflächen und Bau- straßen sowie eine Reifenwaschanlage für den Abtransport als Vorhabensbestandteil vorge- sehen.

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Die baubedingte Staubdeposition ist gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Ein- lage Nr. UV 07-01.01) außerhalb der Baustelleneinrichtungsfläche sehr geringfügig (unter 5 mg/m²d) und nur in unmittelbarer Nähe zur Straße erhöht. Nur innerhalb der Baustellenein- richtungsfläche kommt es punktuell zu einer Zusatzbelastung im Bereich des Grenzwertes von 210 mg/m2d, die sich jedoch bis zum Baufeldrand auch dort auf den geringfügigen Wert verringert.

Die baubedingte Zusatzbelastung zum NOx-Jahresmittelwert ergeben für den Bereich der Baustelleneinrichtungsfläche, entlang der Straße sowie bei den nächsten Wohnanrainern an der L118 Semmering Begleitstraße östlich des Baufeldes eine Zusatzbelastung nahe dem Grenzwert von 30 μg/m3 NOx. Die Zusatzbelastung abseits der Straße liegt zwar unter dem Grenzwert, bis zu einer Entfernung von etwa 50 m auf südlicher Seite im Bereich von land- wirtschaftlicher Nutzung entstehen aber Werte von mitunter auch 15-25 μg/m3 NOx und so- mit zusammen mit einer Vorbelastung von 19,7 μg/m3 NOx teilweise zu einer Überschreitung des Grenzwertes bei der Gesamtbelastung.

Gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) kann es in einigen Feuchtbiotopen in der Mitte und südlich des Teilraums zu einem Wassersätti- gungsverlust durch das Vorhaben kommen. Im lokalen Umfeld von 10-20 m dieser Bereiche sind daher auch geringe Auswirkungen auf land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen zu erwarten bzw. nicht auszuschließen.

Die Wirkungsintensität auf den Pflanzenstandort landwirtschaftlicher Flächen wird insgesamt wird mit mittel bewertet.

5.3.6.2 Betriebsphase

Am Ende der Bauphase ist eine Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes der betrof- fenen Flächen vorgesehen. Dies beinhaltet auch eine sachgerechte Bodenrekultivierung und Wiederherstellung des Ertragspotentials der landwirtschaftlichen Böden als Teil des Vorha- bens. Die erforderlichen Maßnahmen zur Rekultivierung der landwirtschaftlichen Nutzung sind im Kapitel 6.3.6 beschrieben.

In der Betriebsphase gehen durch ökologische Ausgleichsmaßnahmen „Ersatzaufforstung“ 0,2 ha (0,1 %) an Agrarfläche im Bereich des ehemaligen Baufeldes verloren und werden mit einer geringen Wirkungsintensität bewertet. Auf ca. 400 m² ergeben sich durch Belegung mit einer ökologischen Ausgleichsmaßnahme (Feuchtwiese, siehe Kap. Maßnahmen) Bewirt- schaftungsauflagen.

In der Betriebsphase verbleibt eine geringe Wirkungsintensität durch Auswirkungen auf die Bodenfeuchte landwirtschaftlicher Flächen, die gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Ober- flächenwasser (Einlage UV 06-01.01) im lokalen Umfeld von Feuchtbiotopen mit Wassersät- tigungsverlust auftreten bzw. auftreten können.

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5.3.6.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Grautschenhof

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Landwirtschaft wird dem Teilraum Grautschenhof folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenhafte Auswirkungen mittel gering Beeinträchtigung der mittel keine Bewirtschaftbarkeit Einfluss auf den Pflanzen- mittel gering standort Landwirtschaft Gesamt mittel gering

Tabelle 119: Wirkungsintensität in der Bau- und Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teil- raum Grautschenhof

5.3.7 Teilraum Mürzzuschlag

5.3.7.1 Bauphase

Die Bauphase erstreckt sich im Teilraum Mürzzuschlag über die gesamte Bauperiode von Ende 2012 bis 2022/2025 (mit einer Unterbrechung von rund 5 Jahren ohne bauliche Aktivi- täten) und umfasst alle Bautätigkeiten zur Herstellung der Objekte im Freistreckenbereich Mürzzuschlag sowie des Portalbereiches. Die Bauarbeiten im Bahnhofsareal finden unter Aufrechterhaltung des durchgehenden Zugverkehrs statt. Die Baustelleneinrichtungsfläche befindet sich auf einem bereits für die Herstellung des Altprojektes vorgesehenen Bereich nördlich des Bahnhofes, es erfolgt die Adaptierung der Zufahrtsstraße sowie Böschungssi- cherungen. Es sind eine Mischanlage (östlich etwas abgesetzt), eine Humusdeponie, eine Werkstatt, Wohn- und Baubürocontainer, ein Magazin, diverse Lagerflächen, eine Gewäs- serschutzanlage und Parkplätze für LKW und PKW vorgesehen. Nach Abbau der Baustel- leneinrichtungen erfolgt die Errichtung des Betriebsgebäudes auf einem Teil der Fläche.

Flächenhafte Auswirkungen

Flächenverluste durch das Vorhaben treten in der Bauphase nur in geringem Umfang von 0,3 ha auf und betreffen Grünlandbrachen nördlich des Bahnhofs, Straßenrandbereiche bzw. eine etwa 500 m² große Restfläche im Süden des Teilraums neben der bestehenden Bahn- strecke, wo eine Gefahrengutkammer errichtet wird. Ebenso gehen 0,2 ha durch ökologische Ausgleichsmaßnahmen „Ersatzaufforstung“, die bereits in der Bauphase umgesetzt werden können, verloren. Bezogen auf die vorhandenen Agrarflächen des Teilraums beträgt der Ver- lust 0,2 %, es handelt sich fast ausschließlich um geringwertiges Grünland. Vom Gefähr- dungsbereich sind 0,5 ha betroffen. Die Wirkungsintensität wird mit gering bewertet.

Agrarflächennutzung Flächenverlust Anteil an Agrar- Anteil Bodenwert [%] Gefährdungs- [ha] fläche [%] hoch mittel gering bereich [ha] Grünland 0,3 0,2 0,0 9,0 91,0 0,5 Gesamt 0,3 0,2 0,0 9,0 91,0 0,5

Tabelle 120: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag

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Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Durch die Baustelleneinrichtungsfläche wird die Erreichbarkeit der landwirtschaftlichen Flä- chen außerhalb des Baufeldes unterbrochen. Eine Beeinträchtigung in Form kurzzeitiger Be- hinderungen der Erreichbarkeit kann sich auch während der baulichen Adaptierung der Zu- fahrt zur Baustelleneinrichtungsfläche, die von der L118 Semmering Begleitstraße abgeht, ergeben. Die Wegverbindung im östlichen Bereich der Baustelleneinrichtungsfläche bleibt aufrecht. Die Wirkungsintensität wird mit gering bewertet.

Einfluss auf den Pflanzenstandort

Der Materialtransport während der Bauphase erfolgt entlang der Route Zufahrt Portal- und Rettungsplatz Mürzzuschlag - L118 Semmering Begleitstraße - S6 Anschlussstelle Mürz- zuschlag Ost. Zur Reduktion der Immissionsbelastungen durch die Bauarbeiten sind als Vor- habensbestandteil die Befeuchtung der Zwischendeponie, die umgehende Begrünung der Humusdeponie, die Befestigung der Baustelleneinrichtungsflächen und Baustraßen sowie eine Reifenwaschanlage für den Abtransport.

Relevante baubedingte Staubdeposition gibt es gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) nur innerhalb der Baustelleneinrichtungsfläche mit punktuel- len Erhöhungen bis max. 75 mg/m²d. Außerhalb entstehen nur sehr geringfügige Erhöhun- gen (unter 5 mg/m²d) im direkten Straßenbereich.

Die Werte der NOx-Vorbelastung in Mürzzuschlag liegen über dem JMW-Grenzwert von 30 μg/m3 NOx zum Schutz der Ökosysteme und der Vegetation. Eine relevante baubedingte Zusatzbelastung über der Irrelevanzschwelle von 0,9 μg/m3 NOx ergibt sich entlang der Zu- fahrtsstraße sowie vor allem im bewaldeten nördlichen Umfeld der Baustelleneinrichtungsflä- che mit Werten bis an die 15 μg/m3 NOx. Punktuell sind hier auch Zusatzbelastungen im ü- ber dem Grenzwert zu erwarten. Agrarflächenflächen mit einer hohen Beeinträchtigung gibt es nur punktuell im Nordwesten der Baustelleneinrichtungsfläche, geringfügig sind Flächen direkt an der Zufahrtsstraße mit Werten maximal im Bereich der Irrelevanzschwelle von 0,9 μg/m3 NOx betroffen

In der Bauphase ergeben sich gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) keine Auswirkungen auf die Bodenfeuchte im Bereich der Agrarflä- chen des Teilraums.

Die Wirkungsintensität wird insgesamt mit gering bewertet.

5.3.7.2 Betriebsphase 2 (2025) – Semmering-Basistunnel neu

In der Betriebsphase ist der Umbau des Bahnhofes abgeschlossen, auf der rückgebauten Baustelleneinrichtungsfläche befinden sich neben einem Portalplatz samt Zufahrt zum Tun- nelportal auch ein Betriebsgebäude und ein Schaltposten. Entlang der bestehenden Bahn- strecke nach dem Schwenk Richtung Süden befindet sich (etwa auf Höhe des Stahlwerkes) eine Gefahrengutkammer. Die nicht mehr baubedingt beanspruchten Agrarflächen im Nor-

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den werden im Zuge der neuen Portalgestaltung großteils wieder landwirtschaftlich nutzbar (vgl. Maßnahmen, Kap. 6.3.7).

Flächenhafte Auswirkungen

Der dauerhafte Flächenverlust inklusive ökologischer Ausgleichsflächen in der Betriebspha- se beträgt 0,25 ha, somit handelt es sich fast ausschließlich um dauerhafte Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Bezogen auf die bestehenden Agrarflächen gehen somit insgesamt 0,2 % im engen Untersuchungsraum verloren. Es sind ausschließlich geringwertige Flächen betroffen. Die Wirkungsintensität im Kriterium Flächenhafte Auswirkungen wird insgesamt mit gering bewertet.

Agrarflächen- Flächenver- Anteil an Agrar- Anteil Bodenwert [%] nutzung lust [ha] fläche [%] hoch mittel gering Grünland 0,25 0,2 0,0 0,0 100,0 Gesamt 0,25 0,2 0,0 0,0 100,0

Tabelle 121: Flächenhafte Auswirkungen in der Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teil- raum Mürzzuschlag

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Die Erreichbarkeit der Agrarflächen im Norden des Bahnhofareals bleibt auch in der Betrieb- phase ohne Zugang. Darüber hinaus ergibt sich keine Beeinträchtigung der Bewirtschaftbar- keit. Die Wirkungsintensität wird mit gering bewertet.

Einfluss auf den Pflanzenstandort

Zu Beginn der Betriebsphase fallen gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Ein- lage Nr. UV 07-01.01) im Bereich des Portals Mürzzuschlag Betonstaubemissionen an. Die Tunnelluft ist mit Eisen- bzw. Metallstaub durch Schienen-, Rad- und Bremsabrieb belastet, nur ein Teil wird nach bisherigen Erfahrungen von der Luft verfrachtet und setzt sich vor al- lem auf der Fahrbahnplatte und den Tunnelwänden ab. Betonstaub entsteht durch Loslösung vom Tunnelgewölbe sowie Abrieb durch Luftreibung. Die Menge des zu Betriebsbeginn frei- gesetzten Staubs hängt erheblich vom Reinigungsumfang ab. Als Vorhabensbestandteil ist die Reinigung der Tunnelwände zu Beginn der Betriebsphase vorgesehen.

In der Betriebsphase ergeben sich gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwas- ser (Einlage UV 06-01.01) keine Auswirkungen auf die Bodenfeuchte im Bereich der Agrar- flächen des Teilraums. Nach Wegfall der baubedingten Immissionsbelastungen ergibt sich keine Wirkungsintensität.

5.3.7.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Landwirtschaft wird dem Teilraum Mürzzuschlag folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

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Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenhafte Auswirkungen gering gering Beeinträchtigung der gering gering Bewirtschaftbarkeit Einfluss auf den Pflanzen- gering keine standort Landwirtschaft Gesamt gering gering

Tabelle 122: Wirkungsintensität in der Bau- und Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teil- raum Mürzzuschlag

5.3.8 Teilraum Langenwang

5.3.8.1 Bauphase

Die Bauphase im Teilraum Langenwang umfasst die Herstellung des Unterwerks Langen- wang samt Zufahrt sowie die Zuleitung der Bahnstromversorgung (110kV-Leitung). Die Flä- che befindet sich direkt an der Bestandsstrecke westlich der Ortschaft Langenwang auf ei- nem überwiegend landwirtschaftlich genutzten Bereich. Die Trasse der Bahnstromzuleitung quert die Mürz und betrifft ebenfalls vorwiegend Agrarflächen.

Flächenhafte Auswirkungen

In der Bauphase gehen 4,1 ha an Agrarflächen verloren, 0,4 ha Acker und 3,7 ha Grünland. Der Flächenverlust bezogen auf die vorhandenen Agrarflächen beträgt insgesamt 4,6 % (2,9 % Verlust nur an Acker sowie 4,9 % Verlust nur an Grünland). Es handelt sich insge- samt mehrheitlich (66,9 %) um mittelwertige Böden, der Rest (22,9 %) betrifft geringwertige Böden. Die betroffenen Ackerflächen weisen durchgehend mittelwertige Böden auf. Im Ge- fährdungsbereich liegen zusätzlich 1,7 ha Agrarflächen, fast ausschließlich Grünland. Die Wirkungsintensität wird mit mittel bewertet.

Agrarflächen- Flächenver- Anteil an Agrar- Anteil Bodenwert [%] Gefährdungs- nutzung lust [ha] fläche [%] hoch mittel gering bereich [ha] Acker 0,4 2,9 0,0 100,0 0,0 0,2 Grünland 3,7 4,9 0,0 74,5 25,5 1,6 Gesamt 4,1 4,6 0,0 66,9 22,9 1,7

Tabelle 123: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Langenwang

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Durch die Errichtung der Zufahrtsstraße entsteht eine Restfläche. Während der Errichtung der Leitungstrasse kann es kurzzeitig zu Beeinträchtigungen der Bewirtschaftbarkeit kom- men. Es sind Stichstraßen vorgesehen, die vom bestehenden Wegenetz aus zu den Maststandorten gelegt werden, die Errichtung betrifft ebenfalls landwirtschaftliche Flächen. Die Wirkungsintensität wird mit mittel bewertet.

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Einfluss auf den Pflanzenstandort

In der Bauphase sind im Teilraum Langenwang gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) keinen nennenswerten Immissionen an Luftschadstoffen zu erwarten, gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) ergeben sich keine Auswirkungen auf die Bodenfeuchte im Bereich der Agrarflächen des Teilraums. Die Wirkungsintensität wird mit keine bewertet.

5.3.8.2 Betriebsphase

In der Betriebsphase besteht das Unterwerk samt Zufahrtsstraße sowie vier Maststandorte inklusive Stichstraßen entlang der 110kV-Zuleitung zum Werk.

Flächenhafte Auswirkungen

Die Flächenverluste betreffen 0,8 ha mittelwertiges Grünland. Die Wirkungsintensität wird mit gering bewertet.

Agrarflächen- Flächenver- Anteil an Agrar- Anteil Bodenwert [%] nutzung lust [ha] fläche [%] hoch mittel gering Grünland 0,8 1,1 0,0 100,0 0,0 Gesamt 0,8 0,9 0,0 100,0 0,0

Tabelle 124:Flächenhafte Auswirkungen in der Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Langenwang

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Die Restfläche, die in der Betriebsphase durch Errichtung der Zufahrt entstanden ist, bleibt auch in der Betriebsphase bestehen. Durch die neuen Maststandorts samt Stichstraßen ent- stehen je nach Größe der Schlagfläche und Lage der Stichstraße geringe bis mittlere Beein- trächtigungen bzw. auch Verbesserung der Bewirtschaftbarkeit. Die Wirkungsintensität wird insgesamt mit gering bewertet.

Einfluss auf Pflanzenstandort

In der Betriebsphase sind im Teilraum Langenwang gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschad- stoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) keinen zusätzlichen Immissionen an Luftschadstoffen zu erwarten, gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06- 01.01) ergeben sich keine Auswirkungen auf die Bodenfeuchte im Bereich der Agrarflächen des Teilraums. Die Wirkungsintensität wird mit keine bewertet.

5.3.8.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Langenwang

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Landwirtschaft wird dem Teilraum Langenwang folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

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Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenhafte Auswirkungen mittel gering Beeinträchtigung der mittel gering Bewirtschaftbarkeit Einfluss auf den Pflanzen- keine keine standort Landwirtschaft Gesamt mittel gering

Tabelle 125: Wirkungsintensität in der Bau- und Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teil- raum Langenwang

5.4 Auswirkungen und Eingriffserheblichkeit im Themenbereich Forst- wirtschaft nach Teilräumen

5.4.1 Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal

5.4.1.1 Bauphase

Die Bauphase erstreckt sich im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal über die gesamte Baupe- riode von Ende 2012 bis 2022/2025. In mehreren Etappen werden alle Bautätigkeiten zur Herstellung der Objekte im Freistreckenbereich Gloggnitz sowie für den von hier startenden Vortrieb des Tunnels durchgeführt. Die Bauphase umfasst folgende oberirdische Teile, die für die Beurteilung der Auswirkungen für den Themenbereich Forswirtschaft relevant sind: Die Neubaustrecke reicht vom Bahnhof Gloggnitz bis zum neuen Tunnelportal und beinhaltet auch eine Brücke über die Schwarza. Im Talraum der Schwarza in Gloggnitz wird eine Bau- stelleneinrichtungsfläche angelegt, die sich westlich der Schwarza bis zum Hangfuß des Schafkogels zieht und östlich der Schwarza von der Bestandsstrecke der Bahn sowie den Betriebsanlagen der Firma Huyck begrenzt werden. Zur Versorgung des zukünftigen Unter- werks (im Nordosten der Baustelleneinrichtungsfläche) wird vom Abspannbereich in Schlöglmühl eine 110kV-Leitung über den überwiegend bewaldeten Schafkogel errichtet. Nach Inbetriebnahme des neuen Unterwerks erfolgt der Abbau des alten Unterwerks in Schlöglmühl sowie der Zuleitung. Entlang der Schwarza werden umfassende wasserbauliche Maßnahmen durchgeführt, die sich auch großflächig auf den Bestand der Ufergehölze aus- wirken. Durch die Aufweitung des Flussbettes samt Umgestaltung der Uferbereiche muss auch die Huyckbrücke neu errichtet sowie die Huyckstraße verlegt werden. Ebenso wird die B27 Höllental Straße verlegt und abgesenkt sowie die Eichbergstraße baulich angepasst. Ei- ne weitere wasserbauliche Maßnahme ist der Ersatzretentionsraum Mühlhof, hier wird das aktuell als Grünland genutzte Gelände abgesenkt und zweckgerichtet mit Zwischendämmen, Tiefenrinne, etc. neu modelliert.

Flächenhafte Auswirkungen

In der Bauphase gehen 5,3 ha an Waldflächen verloren, bezogen auf den bestehenden Wald des Teilraums sind es 1,4 %. Zusätzlich liegen 3,0 ha innerhalb des Gefährdungsbereichs. Es handelt sich dabei um Waldflächen im Bereich des Schafkogels (Bodensaurer Eichen- wald, Ahorn-Eschen-Edellaubwald und im Süden ein Nadelmischforst und ein Vorwald), westlich der Firma Huyck (Auwald), im Bereich des Ersatzretentionsraumes Mühlhof sowie

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um Ufergehölze und um randlichen Einfluss im Bereich der Straßenverlegung. Die Wirkungs- intensität wird in der Zusammenschau des absoluten und relativen Verlustes mit mittel be- wertet.

Flächenhafte Auswirkungen Absolut [ha] Relativ [%] Flächenverlust 5,3 1,4 Flächengefährdung 3,0 0,8 Wirkungsintensität hoch gering

Tabelle 126: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Gloggnitz – Schwaraztal

Qualitative Auswirkungen

Der Flächenverlust in der Bauphase betrifft nur Wälder mit Nutzfunktion als Leitfunktion. Alle betroffenen Flächen weisen eine mittlere Wertigkeit bei der Erholungsfunktion auf, die Flä- chen entlang der Schwarza sowie westlich der Huyckfläche auch bei der Schutz- und Wohl- fahrtsfunktion. Die Funktionen sind gemäß Waldentwicklungsplan in der Stadtnähe (Klima- ausgleich, Luftgüte, Erholung) begründet.

Leitfunktion Kennzahlen Flächenverlust Flächenverlust Flächengefährdung Absolut [ha] Relativ [%] [ha] Nutzfunktion 112 2,9 1,2 5,3 1,6 222 2,4 1,8 Gesamt 5,3 1,6 3,0

Tabelle 127: Auswirkungen auf die Waldfunktionen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal

Die Rodung im Bereich des Schafkogels stellt einen massiven Eingriff in die Waldstruktur dar. Es erfolgt eine Abtrennung einer kleineren Fläche im Norden mit einer Restbreite, die stellenweise unter 30 m beträgt. Die Randsituation ändert sich im Schneisenbereich erheb- lich, eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Windwurf ist vor allem für die Flächen im Norden nicht auszuschließen. Der vollständige Verlust der Auwaldfläche sowie der stellenweise voll- ständige Verlust des Ufergehölzes entlang der Schwarza stellen ebenfalls einen massiven strukturellen und funktionellen Eingriff dar. Durch die Straßenverlegung kann es strecken- weise zu einer geringen randlichen Beeinträchtigung kommen. Die Wirkungsintensität wird insgesamt mit sehr hoch bewertet.

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

In der Bauphase wird südlich der Portalbaustelle ein land- und forstwirtschaftlicher Weg, der Flächen im Westen und Norden erschließt, unterbrochen. Durch die Rodungsarbeiten sowie während der Errichtung der Stromleitung über den Schafkogel kann es vorübergehend zu geringfügigen Beeinträchtigungen bei der Forstarbeit bzw. bei der Erreichbarkeit kommen. Die Wirkungsintensität wird mit mittel bewertet.

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Einfluss auf den Pflanzenstandort

Baubedingte Immissionen entstehen im Bereich der Baustelleneinrichtungsfläche sowie durch Transportfahrten. Im Teilraum Gloggnitz – Schwarza erfolgt der Abtransport des Aus- bruchsmaterials grundsätzlich per Bahn, die Versorgung der Baustelle ist jedoch per LKW über die Semmeringschnellstraße S6, AST Gloggnitz, und weiter über das bestehende Stra- ßennetz im Stadtgebiet von Gloggnitz (Schlaglstraße, Semmeringstraße, Hauptstraße, Rei- chenauer Straße) vorgesehen. Zur Reduktion der Immissionsbelastung erfolgen als Vorha- bensbestandteil eine sofortige Begrünung der Humusdeponie, die Befeuchtung der Zwi- schendeponie, die Befestigung der Baustelleneinrichtungsflächen und Baustraßen, die Ein- hausung der Schuttergleise und eine Reifenwaschanlage im Ausfahrtbereich.

Gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) erreicht die Staubdeposition infolge der Bautätigkeit den höchsten Wert (unterhalb des Grenzwertes von 210 mg/m2d) innerhalb des Baustellenareals nordwestlich der Firma Huyck, der Wert nimmt mit der Entfernung von der Baustelleneinrichtungsfläche rasch ab. Werte der NOx- Zusatzbelastung über dem JMW - Grenzwert von 30 μg/m3 sind ebenfalls nur im Bereich der Baustelleneinrichtungsfläche zu erwarten. Bei durchgehender Einhaltung des Grenzwertes der Gesamtbelastung sind durch den Baubetriebe Zusatzbelastungen vor allem im Bereich des Schwarzabogens und westlich der Portalbaustelle sowie entlang der LKW-Route zur S6 zu erwarten.

Gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) gibt es keine Auswirkungen auf die Bodenfeuchte im Bereich der Waldflächen des Teilraums.

Die Wirkungsintensität wird insgesamt mit gering bewertet.

5.4.1.2 Betriebsphase

In der Betriebsphase bestehen im Teilraum Gloggnitz die neue Freistrecke (mit Lärmschutz- wänden) sowie westlich der Schwarza das Tunnelportal samt Gewässerschutzanlage, Be- triebsgebäude und Außenanlagen, östlich der Schwarza das Unterwerk sowie ein Rückhalte- und Versitzbecken. Dazu kommen diverse Zufahrten und ein Bahndamm-Begleitweg. Das Flussbett der Schwarza ist in der Betriebsphase stellenweise verbreitert, die umgestalteten Uferböschungen beanspruchen mehr Fläche. Ebenfalls bestehen in der Betriebsphase ent- lang der neuen 110kV-Leitung vier Maststandorte. Der Ersatzretentionsraum Mühlhof ist nach wasserbaulichen Vorgaben mit Dämmen und abgesenkten Bereichen umgestaltet und muss gehölzfrei gehalten werden.

Flächenhafte Auswirkungen

Die Rodungen während der Bauphase bleiben auch in die Betriebsphase hinein wirksam und werden entsprechend mit einer mittleren Wirkungsintensität bewertet. Es sind zum Ausgleich des Verlustes teilweise Maßnahmen geplant; nach Berücksichtigung der Wiederherstel- lungsnahmen verbleibten 2,8 ha an dauerhaften Rodungen, für die weitere Ersatzmaßnah- men sowie Strukturverbesserungsmaßnahmen (beide mit Umsetzung bereits während der

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Bauphase) vorgesehen sind (vgl. Kap. 6.4.1). Die Wiederherstellung von Ufergehölzen ent- lang der neu gestalteten Uferbereiche der Schwarza können nicht als Wiederherstellung von Wald betrachtet werden, somit gehen 1,2 ha für die Bilanz dauerhaft verloren.

In der Betriebsphase muss der Ersatzretentionsraum Mühlhof gehölzfrei gehalten werden. Die Schwarza wird durch Brückenbauwerke und die 110kV-Leitung überspannt, Im Bereich des Schafkogels bleiben die Maststandorte dauerhaft gerodet, die restliche Fläche wird wie- der aufgeforstet. Im Portalbereich findet auf kleiner kleinen Waldrandfläche eine ökologische Ausgleichsmaßnahme Gehölz statt, die für die Bilanz dauerhaft verloren geht.

Qualitative Auswirkungen

Ebenso wie der Flächenverlust bleibt auch der strukturelle Verlust, der v.a. in Form der Ro- dungsschneise am Schafkogel und des weitgehenden Verlustes der Ufergehölz Relevanz zeigt, auch in der Betriebphase bestehen und wird mit einer sehr hohen Wirkungsintensität bewertet. Die Auswirkungen bezogen auf die Waldfunktionen der dauerhaften Rodungen sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

Leitfunktion Kennzahlen Flächenverlust Flächenverlust Absolut [ha] Relativ [%] Nutzfunktion 112 3,2 5,3 1,4 222 2,1 Gesamt 5,3 1,4

Tabelle 128: Auswirkungen der dauerhaften Rodungen auf die Waldfunktionen in der Betriebsphase im The- menbereich Forstwirtschaft im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal

Der strukturelle Verlust der dauerhaften Rodungen betrifft mit dem Auwald und dem Ersatz- retentionsraum Mühlhof zwei Waldinseln sowie kleinere Fläche im neuen Portalbereich und einige randliche Eingriffe entlang der Straßenverlegung. Die Wiederherstellung der Uferge- hölze entlang der Schwarza kann durch ihre Dimensionierung und absehbare Entwicklung die strukturellen Funktionen des derzeitigen Bestandes weitgehend übernehmen.

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Südlich der Portalbaustelle wird ein land- und forstwirtschaftlicher Weg, der die Flächen westlich und nördlich der Portalbaustelle erschließt, unterbrochen. Darüber hinaus besteht keine Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit vorhandener Waldflächen. Die Wirkungsin- tensität wird mit gering bewertet.

Einfluss auf den Bodenstandort

Zu Beginn der Betriebsphase fallen gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Ein- lage Nr. UV 07-01.01) im Bereich des Portals Gloggnitz Betonstaubemissionen an. Die Tun- nelluft ist mit Eisen- bzw. Metallstaub durch Schienen-, Rad- und Bremsabrieb belastet, nur ein Teil wird nach bisherigen Erfahrungen von der Luft verfrachtet und setzt sich vor allem auf der Fahrbahnplatte und den Tunnelwänden ab. Betonstaub entsteht durch Loslösung vom Tunnelgewölbe sowie Abrieb durch Luftreibung. Die Menge des zu Betriebsbeginn frei-

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gesetzten Staubs hängt erheblich vom Reinigungsumfang ab. Als Vorhabensbestandteil ist die Reinigung der Tunnelwände zu Beginn der Betriebsphase vorgesehen.

Gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) gibt es keine Auswirkungen auf die Bodenfeuchte im Bereich der Waldflächen des Teilraums.

Die Wirkungsintensität wird insgesamt mit gering bewertet.

5.4.1.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Gloggnitz - Schwarza- tal

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Forstwirtschaft wird dem Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenhafte Auswirkungen mittel mittel Qualitative Auswirkungen sehr hoch sehr hoch Beeinträchtigung der Bewirt- mittel gering schaftbarkeit Einfluss auf den Pflanzen- gering gering standort Forstwirtschaft Gesamt mittel mittel

Tabelle 129: Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal

5.4.2 Teilraum Aue – Göstritz

5.4.2.1 Bauphase

Die Bauphase erstreckt sich über etwa acht Jahre. Mit einem Zwischenangriff von Göstritz aus wird auf die schwierigen geologischen Verhältnisse im Bereich Grasberg und Schlagl re- agiert. Es erfolgt die Errichtung einer Baustelleneinrichtungsfläche zur Herstellung eines ca. 1,0 km langen Zugangsstollens mit anschließendem Schacht bis auf das Niveau der Tunnel- röhren hinab. Die Baustelleneinrichtungsfläche erstreckt sich südlich von Göstritz auf Höhe der letzten Serpentine der ehemaligen Semmeringpassstraße L4168 zwischen Göstritz und Maria Schutz über eine Länge von etwa 300 m auf einer Agrarfläche. Im Norden der Fläche sowie westlich der Straße, wohin Ableitungsrohre verlegt werden grenzet Laubwald an, im Süden ein Nadelbaumforst. Die Baustelleneinrichtungsfläche setzt sich aus zwei Teilflächen zusammen und wird über einen von der Gemeindestraße abgehenden befestigten Weg so- wie eine neu zu errichtende Zufahrt zum südlichen Teil erschlossen. Der nördliche Teil bein- haltet u.a. eine Humusdeponie, im südlichen größeren Teil befinden sich u.a. eine Mischan- lage und eine Zwischendeponie für Ausbruchmaterial. Die Geländeneigung bedingt vor allem im Süden relativ große Böschungsanschnitte und dementsprechend zusätzlichen Flächen- verbrauch.

Flächenhafte Auswirkungen

In der Bauphase gehen 0,1 ha an Waldflächen verloren, bezogen auf die Waldflächen des Teilraums sind es 0,07 %. Zusätzlich liegen 0,4 ha innerhalb des Gefährdungsbereiches. Es

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handelt sich um randliche Verluste von Laubwald (Ahorn-Eschen-Edellaubwald) durch die er- forderlichen Rodungen für die Leitungsverlegungen westlich der Straße sowie um mögliche randliche Beeinträchtigungen eines Fichtenforstes am südlichen Rand der Baustelleneinrich- tungsfläche im Bereich von definierten Schutzflächen. Die Wirkungsintensität wird in der Zu- sammenschau des absoluten und relativen Verlustes und im Hinblick auf den vergleichswei- se hohen Anteil im Gefährdungsbereich mit gering bewertet.

Flächenhafte Auswirkung Absolut [ha] Relativ [%] Flächenverlust 0,1 0,07 Flächengefährdung 0,4 0,2 Wirkungsintensität gering gering

Tabelle 130: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Aue – Göstritz

Qualitative Auswirkungen

Der Flächenverlust in der Bauphase findet ausschließlich in Wäldern mit Nutzfunktion als Leitfunktion statt. Die betroffenen Flächen weisen eine mittlere Wertigkeit bei allen überwirt- schaftlichen Funktionen auf, sie liegen alle innerhalb einer Funktionsfläche, deren Wertigkeit sich laut Waldentwicklungsplan geomorphologisch, im Ausgleich des Wasserhaushaltes und in der Besucherfrequenz begründet.

Leitfunktion Kennzahlen Flächenverlust Flächenverlust Flächengefährdung Absolut [ha] Relativ [%] [ha] Nutzfunktion 222 0,1 0,07 0,4 Gesamt 0,1 0,07 0,4

Tabelle 131: Auswirkungen auf die Waldfunktionen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Aue - Göstritz

Aufgrund der kleinen lediglich randlichen Eingriffe ist jedoch von keinem Einfluss auf die Waldfunktionen sowie von keiner strukturellen Störung und somit von keiner Wirkungsinten- sität im Kriterium Qualitative Auswirkungen auszugehen.

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Durch die Baustelleneinrichtungsfläche ist die Waldfläche am östlichen Rand des Grund- stücks nicht mehr zugänglich. Durch die Mitbenutzung des bestehenden Weges durch die Baustellenarbeiten kann es vorübergehend zu Behinderungen bei der Zufahrt zu nicht direkt betroffenen Waldflächen im nördlichen Umfeld kommen. Die Wirkungsintensität wird mit ge- ring bewertet.

Einfluss auf den Pflanzenstandort

Die Verfuhr des Ausbruchsmaterials erfolgt per LKW über die L4168 (Ortsdurchfahrt Maria Schutz) und die S6 Semmeringschnellstraße, AST Maria Schutz, zur Deponie Longsgraben. Zur Reduktion der Immissionsbelastungen sind als Vorhabensbestandteil eine sofortige Be- grünung der Humusdeponie, Befeuchtungsmaßnahmen bei der Zwischendeponie, eine Be-

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festigung der Baustelleneinrichtungsflächen und Baustraßen und eine Reifenwaschanlage im Ausfahrtereich der Baustelleneinrichtungsfläche vorgesehen.

Gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) ergibt sich eine flächig wirksame Staubdeposition mit großteils unter 5 mg/m2d nur auf der unmittelbaren Baustelleneinrichtungsfläche. Außerhalb sind nur entlang der Baustraßenroute sehr gering- fügige Werte zumeist unter 2 mg/m2d zu erwarten.

Werte der NOx-Zusatzbelastung knapp über dem JMW - Grenzwert von 30 μg/m3 NOx zum Schutz der Ökosysteme und der Vegetation sind im Bereich der Baustelleneinrichtungsfläche sowie kleinräumig auch westlich und nördlich außerhalb zu erwarten. Großräumige Zusatz- belastungen im Umfeld der Baustelleinrichtungsfläche, der AST Maria Schutz und entlang der Baustraßenroute vor allem Richtung Schottwien erreichen maximal 10-15 μg/m3 NOx. Die Gesamtbelastung liegt demnach großteils unterhalb des Grenzwertes, kleinräumig sind jedoch auch Überschreitungen des Grenzwertes in der Gesamtbelastung im Bereich von land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen im Umfeld der Baustelleneinrichtungsfläche bis nordwestlich von Göstritz möglich.

Gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) kommt es in einigen Feuchtbiotopen im Osten des Teilraums zu einem Wassersättigungsverlust durch das Vorhaben. Im lokalen Umfeld von 10-20 m sind daher auch geringe Auswirkungen auf land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen zu erwarten bzw. nicht auszuschließen.

Die Wirkungsintensität wird insgesamt mit mittel bewertet.

5.4.2.2 Betriebsphase

Nach Abschluss der Bauphase ist eine Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes der betroffenen Flächen vorgesehen. Begleitende Maßnahmen zur Wiederherstellung des Wald- randes sind im Kapitel 6.4.2 beschrieben. Etwa 900 m² an Waldflächen bleiben durch die Umsetzung von ökolgischen Ausgleichsmaßnahmen (Gehölz, Hecke) dauerhaft verloren. In der Betriebsphase verbleibt eine geringe Wirkungsintensität durch Auswirkungen auf die Bo- denfeuchte forstwirtschaftlicher Flächen, die gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflä- chenwasser (Einlage UV 06-01.01) im lokalen Umfeld von Feuchtbiotopen mit Wassersätti- gungsverlust auftreten bzw. auftreten können.

5.4.2.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Aue -Göstritz

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Forstwirtschaft wird dem Teilraum Aue - Göstritz folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

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Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenhafte Auswirkungen gering gering Qualitative Auswirkungen keine keine (Struktur, Waldfunktion) Beeinträchtigung der Bewirt- gering keine schaftbarkeit Einfluss auf den Pflanzen- mittel gering standort Forstwirtschaft Gesamt gering gering

Tabelle 132: Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Aue - Göstritz

5.4.3 Teilraum Otterstock

5.4.3.1 Bauphase

Die Bauphase umfasst die Errichtung einer Ersatzwasserversorgung Kirchberg für Otterthal und Raach bestehend aus neuen Transportleitungen sowie dem Neubau von Quellfassun- gen und Sammelschächten im Ortsgebiet von Otterthal. Die Verlegung der Leitungen erfolgt großteils entlang bestehender Wege und Straßen, im letzten Abschnitt im Norden auch in- nerhalb von Waldflächen.

Flächenhafte Auswirkungen

In der Bauphase gehen 0,6 ha an Waldflächen verloren, bezogen auf die bestehenden Wald- flächen des Teilraums sind es 0,3 %. Es handelt sich um Nadelbaummischforste südlich der Ortschaft Raach am Hochgebirge. Zusätzlich liegen 2,5 ha innerhalb des Gefährdungsberei- ches, hier sind geringfügig randliche Beeinträchtigungen im Anschluss an ausgewiesene Schutzflächen nicht auszuschließen. Die Wirkungsintensität wird in der Zusammenschau des absoluten und relativen Verlustes mit gering bewertet.

Flächenhafte Auswirkung Absolut [ha] Relativ [%] Flächenverlust 0,6 0,3 Flächengefährdung 2,5 0,9 Wirkungsintensität gering gering

Tabelle 133: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Otterstock

In der Bauphase sind ökologische Ausgleichsmaßnahmen in Form von Ersatzflächen für Auwaldbereiche mit potentiellem Wasserverlust, die außerhalb des engen Untersuchungs- raumes liegen, vorgesehen.

Qualitative Auswirkungen

Durch die Leitungsverlegung innerhalb von Waldflächen sind auf einer Länge von ca. 650 m in einem schmalen Band Rodungen erforderlich. Es handelt sich um eine kleinräumig wirk- same strukturelle Störung ohne Bestandesgefährdung, die jedoch zu neuen Randsituationen führt und je nach Ausrichtung der Schneise zu kleinklimatischen Veränderungen etwa in Form verstärkter Sonneneinstrahlung führen kann. Von einer Durchtrennung kann jedoch

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aufgrund der geringen Breite des Rodungsbandes nicht gesprochen werden. Die betroffenen Flächen weisen Nutzfunktion als Leitfunktion ohne mittlere Wertigkeit bei einer der überwirt- schaftlichen Funktionen auf. Die Wirkungsintensität wird mit mittel bewertet.

Leitfunktion Kennzahlen Flächenverlust Flächenverlust Flächengefährdung Absolut [ha] Relativ [%] [ha] Nutzfunktion 111 0,7 0,3 2,5 Gesamt 0,7 0,3 2,5

Tabelle 134: Auswirkungen auf die Waldfunktionen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Otterstock

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Während der Durchführung der Rodungsarbeiten und der Bauarbeiten im Rahmen der Er- richtung der Ersatzwasserversorgung kann es zu einer vorübergehenden Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit kommen. Erschließungswege werden nicht unterbrochen. Die Wir- kungsintensität wird mit gering bewertet.

Einfluss auf den Pflanzenstandort

In der Bauphase sind im Teilraum Otterstock gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) keinen nennenswerten Immissionen an Luftschadstoffen zu erwarten.

Gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) kommt es in einigen Feuchtbiotopen entlang des Raachthalbodens sowie am westlichen Rand des Teil- raums zu einem Wassersättigungsverlust durch das Vorhaben. Im lokalen Umfeld von 10-20 m sind daher auch geringe Auswirkungen auf forstwirtschaftlichen Nutzflächen zu erwarten bzw. nicht auszuschließen.

Die Wirkungsintensität wird mit gering bewertet.

5.4.3.2 Betriebsphase

Am Ende der Bauphase ist prinzipiell eine Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes der betroffenen Flächen vorgesehen. Dies beinhaltet auch eine sachgerechte Bodenrekulti- vierung und Wiederherstellung des Ertragspotentials der forstwirtschaftlichen Böden als Teil des Vorhabens. Die erforderlichen Maßnahmen zur Wiederherstellung der forstwirtschaftli- chen Nutzung sind im Kapitel 6.4.3 beschrieben.

Flächenhafte Auswirkungen

Die Rodungen während der Bauphase bleiben auch in die Betriebsphase hinein wirksam und werden entsprechend mit einer geringen Wirkungsintensität bewertet. Es sind zum Ausgleich des Verlustes Maßnahmen geplant, die den Verlust der Nadelmischforste südlich von Raach am Hochgebirge vollständig ausgleichen sollten.

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Qualitative Auswirkungen

Ebenso wie der Flächenverlust bleiben auch die qualitativen Auswirkungen durch den struk- turellen Verlust in der Betriebsphase aufrecht und werden mit einer mittleren Wirkungsinten- sität bewertet. Durch die Wiederherstellung der Flächen können diese Auswirkungen voll- ständig ausgeglichen werden.

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

In der Betriebsphase ergibt sich keine Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit durch das Vorhaben.

Einfluss auf den Pflanzenstandort

In der Betriebsphase verbleibt eine geringe Wirkungsintensität durch Auswirkungen auf die Bodenfeuchte forstwirtschaftlicher Flächen, die gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Ober- flächenwasser (Einlage UV 06-01.01) im lokalen Umfeld von Feuchtbiotopen mit Wassersät- tigungsverlust auftreten bzw. auftreten können. Die Wirkungsintensität wird mit gering bewer- tet.

5.4.3.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Otterstock

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Forstwirtschaft wird dem Teilraum Otterstock folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenhafte Auswirkungen gering gering Qualitative Auswirkungen mittel mittel Beeinträchtigung der Bewirt- gering keine schaftbarkeit Einfluss auf den Pflanzen- gering gering standort Forstwirtschaft Gesamt gering gering

Tabelle 135: Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Otterstock

5.4.4 Teilraum Trattenbach

5.4.4.1 Bauphase

In der Bauphase, die etwa ein Jahr in Anspruch nehmen wird, wird eine Baustelleneinrich- tungsfläche errichtet, die zur Herstellung eines Baulüftungsschachtes für die nötige Luftzu- fuhr im Vortriebsbereich dient. Auf der Fläche finden keine Bautätigkeiten für den eigentli- chen Tunnelvortrieb statt, sie wird im Wesentlichen nur als Lagerfläche verwendet. Bei der betroffenen Fläche handelt es sich um den unteren Bereich einer steil geneigten Agrarfläche, an die im Norden eine Waldfläche (Vorwald) angrenzt sowie einen Teil des Ufergehölzstrei- fens östlich der Gemeindestraße. Durch die Geländeneigung ist auf der westlichen Seite ein Hangeinschnitt erforderlich

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Flächenhafte Auswirkungen

In der Bauphase gehen durch die Lagerflächen sehr geringfügig Waldflächen verloren. Es handelt sich um unter 400 m² (0,05 %) an Ufergehölz östlich der Gemeindestraße.

Flächenhafte Auswirkung Absolut [ha] Relativ [%] Flächenverlust 0,04 0,05 Flächengefährdung 0,1 0,1 Wirkungsintensität gering gering

Tabelle 136: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Trattenbach

Qualtitative Auswirkungen

Bei der sehr geringfügig betroffenen Fläche handelt es sich um einen lockeren Bestand auf Stock gesetzten Ufergehölzes des Schinkenbaches innerhalb einer Funktionsfläche mit der Kennzahl 211. Die qualitative Auswirkung des Verlustes wird mit keine bewertet.

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Es ergibt sich keine Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit durch das Vorhaben.

Einfluss auf den Pflanzenstandort

Gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) sind keine nennenswerten Immissionen an Luftschadstoffen zu erwarten, als Vorhabensbestandteil sind eine umgehende Begrünung der Humusdeponie und die Befestigung der Baustelleneinrich- tungsfläche vorgesehen. Gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einla- ge UV 06-01.01) treten keine Auswirkungen auf die Bodenfeuchte durch Grundwasserverän- derungen auf.

5.4.4.2 Betriebsphase

Nach Abschluss der Bauphase ist eine Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes der betroffenen Flächen vorgesehen. In der Betriebsphase bleiben die marginalen Flächenver- luste bestehen und werden entsprechend der Bauphase bewertet. Maßnahmen zur Wieder- herstellung sind im Kapitel 6.4.4 beschrieben.

5.4.4.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Trattenbach

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Forstwirtschaft wird dem Teilraum Trattenbach folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

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Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenhafte Auswirkungen gering gering Qualitative Auswirkungen keine keine Beeinträchtigung der Bewirt- keine keine schaftbarkeit Einfluss auf den Pflanzen- keine keine standort Forstwirtschaft Gesamt keine keine

Tabelle 137: Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Trattenbach

5.4.5 Teilraum Fröschnitzgraben

5.4.5.1 Bauphase

Die Bauphase erstreckt sich voraussichtlich über 12-13 Jahre und besteht in einem Zwi- schenangriff im Bereich der geplanten Nothaltestelle des Semmering-Basistunnels. In meh- reren Etappen werden die benötigten straßenseitigen Anbindungen an das hochrangige Straßennetz in Form der Fertigstellung der S6 Halbanschlussstelle Dürrgraben und der Her- stellung der Baustraße Steinhaus vorbereitet, die Deponie Longsgraben samt Förderband und Baustraße eingerichtet sowie eine Baustelleneinrichtungsfläche, beiderseits der Landes- straße L117 und eine etwas abgesetzt im Norden ebenfalls an der Landesstraße liegende Zwischendeponie für den von der Baustelle abgetragenen Humus errichtet. Weiters ist die Errichtung der Ersatzwasserversorgung Spital am Semmering Teil der Bauphase, sie besteht aus drei Teilstücken östlich von Spital am Semmering bzw. nördlich von Steinhaus.

Flächenhafte Auswirkungen

Die Eingriffe in der Bauphase finden großteils auf bewaldeten Flächen statt, die flächenmä- ßig größten Auswirkungen durch die Errichtung der Deponie betreffen Fichtenforste des Longsgraben. Es gehen 29,7 ha an Waldflächen verloren, bezogen auf die bestehenden Waldflächen des Teilraums sind es 3,6 %. Zusätzlich liegen 14,3 ha innerhalb des Gefähr- dungsbereiches. Die Wirkungsintensität wird in der Zusammenschau des absoluten und rela- tiven Verlustes mit sehr hoch bewertet.

Flächenhafte Auswirkung Absolut [ha] Relativ [%] Flächenverlust 29,7 3,6 Flächengefährdung 14,3 1,7 Wirkungsintensität sehr hoch gering

Tabelle 138: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben

Qualitative Auswirkungen

Die Flächenverluste in der Bauphase betreffen fast ausschließlich Wälder mit Nutzfunktion als Leitfunktion (29,1 ha), im Norden des Teilraums betreffen Teile der Ersatzwasserversor- gung sowie der Baustraße Steinhaus Wälder mit Wohlfahrtsfunktion als Leitfunktion (0,6 ha). Die größten Eingriffe betreffen eine Funktionsfläche, die keine mittlere Wertigkeit bei den ü-

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berwirtschaftlichen Funktionen aufweist. Es handelt sich laut Waldentwicklungsplan um fich- tenreiche Nadelmischwälder mit einzelnen Laubholzzellen im Bereich Kaltenbach, Fröschnitzbach und Dürrgraben. In der Fröschnitz handelt es sich zum Teil um Fichtenauf- forstungen auf ehemaligen landwirtschaftlichen Nutzflächen (1960er und 70er Jahre).

Leitfunktion Kennzahlen Flächenverlust Flächenverlust Absolut [ha] Relativ [%] Nutzfunktion 111 29,1 29,1 3,6 112 0,03 Wohlfahrtsfunktion 131 0,6 0,1 Gesamt 29,7 3,7

Tabelle 139: Auswirkungen auf die Waldfunktionen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben

Die Rodungen während der Bauphase stellen teils sehr massive Eingriffe in die Waldstruktur dar. Durch die Leitungsverlegungen und Baustraßenerrichtung bzw. –adaptierung entstehen auf einer Länge von insgesamt etwa 4,5 km Länge schmale Schneisen durch vollständige Rodung bzw. randliche Erweiterung der vorhandenen linearen Lücken. Es handelt sich in großem Umfang um kleinräumig wirksame strukturelle Störungen ohne Bestandesgefähr- dung mit neuen Randsituationen, die je nach Ausrichtung der Schneise zu kleinklimatischen Veränderungen etwa in Form verstärkter Sonneneinstrahlung führen kann. Für die Rodun- gen im Zuge der Errichtung des Förderbandes ist ein Trassenband mit stellenweise bis zu 60 m Breite angenommen, innerhalb dessen der endgültige Verlauf fixiert wird. Das bedeutet letztlich eine Reduktion der tatsächlichen Rodungsflächen in diesem Bereich.

Den größten nicht nur flächenmäßigen sondern auch strukturellen Eingriff stellt die Rodung im Bereich der Deponie Longsgraben dar. Hier wird aus einem geschlossenen Waldareal ei- ne Fläche mit Ausmaßen in der Länge von bis zu 900 m und in der Breite von an die 350 m ausgeschnitten und der Waldboden abgetragen. Es entstehen auf langer Linie neue Randsi- tuationen mit erhöhter Gefahr von Windwurf, Wurzelschäden und Verhagerung durch die ge- änderte kleinklimatische Situation. Ebenso geht damit forstwirtschaftliche Produktionsfläche in einem Wald mit Nutzfunktion als Leitfunktion verloren, betroffen sind drei Grundstück. Die Wirkungsintensität wird mit sehr hoch bewertet.

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Während der Durchführung der linearen Rodungsarbeiten und der Bauarbeiten im Rahmen der Errichtung der Ersatzwasserversorgung sowie der baulichen Adaptierung der Baustra- ßen kommt es an mehreren Stellen im Teilraum vorübergehend zur Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit. Der vollständige Verlust einer großen Produktionsfläche wie im Bereich der Deponie kann Änderungen in der betrieblichen Bewirtschaftung auch im Umfeld erfor- dern. Durch die Transportfahrten von und zur Deponie auf Verkehrswegen, die auch bzw. ausschließlich zur Erschließung von forstwirtschaftlichen Flächen dienen kann es während der gesamten Bauphase teils erhebliche Beeinträchtigungen der Erreichbarkeit geben. Das

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Förderband verläuft im Regelfall in einer Höhe von etwa 1m, bei Straßenquerungen sind Durchfahrten vorgesehen. Die Wirkungsintensität wird mit hoch bewertet.

Einfluss auf den Pflanzenstandort

Zur Deponie Longsgraben wird Ausbruchsmaterial der Zwischenangriffe Göstritz, Graut- schenhof sowie der Portalbaustelle Mürzzuschlag per LKW verführt. Dadurch kommt es zu einem phasenweise erheblichen Verkehrsaufkommen auf den Baustraßen des Teilraums. Das Material aus dem Zwischenangriff Fröschnitzgraben wird per eingehaustem Materialför- derband zur Deponie transportiert. Gegebenfalls erfolgt eine Brechung von Material unter möglichst luftdichter Einhausung. Die Humusdeponie ist zum Zeitpunkt des Tunnelvortriebs begrünt, ebenso sind Befeuchtungsmaßnahmen der Zwischendeponie, die Befestigung der Baustelleneinrichtungsflächen und Baustraßen sowie eine Reifenwaschanlage im Ausfahrt- bereich der Baustelleneinrichtung als Teil des Vorhabens vorgesehen.

Die baubedingte Staubdeposition gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) liegen infolge des Transportverkehrs in Steinhaus durchgehend unterhalb des Grenzwertes von 210 mg/m2d, eine mittlere Erhöhung wird nur in unmittelbarem Bau- straßenbereich erreicht, auf den angrenzenden Bereichen (bis max. 50 m) liegt der Wert bei unter 5-10 mg/m²d. In Fröschnitz konzentrieren sich die Erhöhungen im oberen Bereich (ü- ber 75 mg/m²d) bzw. auch punktuelle Erhöhungen im grenzwertnahen Bereich auf die unmit- telbare Deponiefläche sowie auf den nördlichen Randbereich Baustelleneinrichtungsfläche. Außerhalb des Deponiearels kommt es in nordwestlicher sowie in südlicher Richtung in meh- reren hundert Metern Entfernung zu einer erhöhten Staubdeposition von maximal 50 mg/m²d.

Die baubedingte Zusatzbelastung zum NOx-Jahresmittelwert ergeben sich in Steinhaus ähn- lich der Staubdeposition mit den höchsten Werten teilweise im Grenzwertbereich im unmit- telbaren Straßenbereich, die angrenzenden Zonen in etwa 50-100 m Abstand weisen durch- wegs Werte unterhalb des Grenzwertes (5-15 mg/m²d) auf, wodurch es für land- und forst- wirtschaftliche Flächen abseits der Siedlungen jedoch stellenweise zu einer Gesamtbelas- tung über dem Grenzwert von 30 μg/m3 NOx kommt. In Fröschnitz ergeben sich Grenzwert- überschreitungen der Zusatzbelastung zum NOx-Jahresmittelwert neben dem unmittelbaren Straßenbereich vor allem im Norden der Baustelleneinrichtungsfläche bis zu 150 m abseits der Straße auf land- und forstwirtschaftlich genutzten Bereichen. Bei sehr geringer Vorbelas- tung (5 μg/m3) kommt es auf den übrigen Baustraßen und –stellenbereichnahen Flächen (150-300 m) zu einer geringeren Zusatzbelastung von 5- 15 μg/m3.

Gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) kommt es in einigen Feuchtbiotopen im südlichen Teilraum (Fröschnitz und Longsgraben) zu einem Wassersättigungsverlust durch das Vorhaben. Im lokalen Umfeld von 10-20 m sind daher auch geringe Auswirkungen auf forstwirtschaftlichen Nutzflächen zu erwarten bzw. nicht auszuschließen.

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Die Wirkungsintensität auf den Pflanzenstandort forstwirtschaftlicher Flächen wird insgesamt mit hoch bewertet.

5.4.5.2 Betriebsphase

Mit Ende der Bauphase wird grundsätzlich der ursprüngliche Zustand der nicht mehr benötig- ten Flächen wiederhergestellt, wobei der Rückbau der Baustraße Steinhaus nicht vollständig erfolgen kann, da die Straße teilweise in den Fels gelegt wurde. Die Deponie wird nach Ende der Verfüllung mit einer 0,5m dicken Humusschicht überzogen (Angabe gemäß EB-Operat) und teilweise wieder aufgeforstet. Auf einem Teil der ehemaligen Baustelleneinrichtungsflä- che besteht in der Betriebsphase das Betriebs- und Lüftungsgebäude samt erforderlichen Plätzen und Zufahrten.

Flächenhafte Auswirkungen

Die Rodungen während der Bauphase bleiben auch in die Betriebsphase hinein wirksam und werden entsprechend mit einer hohen Wirkungsintensität bewertet. Es sind zum Ausgleich der Verluste diverse Maßnahmen geplant (vgl. Kapitel 0). Unter Berücksichtigung dieser Maßnahmen verbleiben insgesamt 3,4 ha an dauerhaften Rodungen, die sich durch Ökolgo- siche Ausgleichsmaßnahmen zur Strukturverbesserung (Anlage von Wiesen, Vernässungen, etc.) ergeben. Ebenfalls verbleibt Ebenfalls bleibt im Bereich der Baustraße Steinhaus der Steinblocksatz erhalten.

Qualitative Auswirkungen

Ebenso wie der Flächenverlust bleibt auch der strukturelle Verlust, der v.a im Bereich der Deponie massive Auswirkungen zeigt, in der Betriebsphase bestehen und wird mit einer sehr hohen Wirkungsintensität bewertet. Die dauerhaften Rodungen betreffen nur eine Funktions- fläche mit Nutzfunktion als Leitfunktion (Kennzahl 111).

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Die mögliche Beeinträchtigung der betrieblichen Bewirtschaftung im Umfeld der großflächi- gen Rodungen kann auch in die Betriebsphase hinein wirken, jegliche Beeinträchtigungen, die durch die Bauarbeiten und Transportfahrten bestanden, fallen weg. Die Neugestaltung der Deponieoberfläche stellt hinsichtlich der Geländeneigung eine Erleichterung der Bewirt- schaftung aufgrund des geringeren Gefälles dar.

Die Wirkungsintensität wird mit keine bewertet.

Einfluss auf den Pflanzenstandort

In der Betriebsphase erfolgt mehrmals pro Woche während erforderlicher Gleisinstandhal- tungsarbeiten eine zentrale Absaugung über den Schacht Fröschnitzgraben. Gemäß UVE- Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) sind die enstehenden Immis- sionen mit dem Normalbetrieb im Bereich der Tunnelportale Gloggnitz und Mürzzuschlag zu

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vergleichen und werden für den gegenständlichen Themenbereich als nicht relevant erach- tet.

Gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) kommt es in einigen Feuchtbiotopen im südlichen Teilraum (Fröschnitz und Longsgraben) zu einem Wassersättigungsverlust durch das Vorhaben. Im lokalen Umfeld von 10-20 m sind daher auch in der Betriebsphase geringe Auswirkungen auf forstwirtschaftlichen Nutzflächen zu erwarten bzw. nicht auszuschließen. Die Wirkungsintensität auf den Pflanzenstandort forst- wirtschaftlicher Flächen wird insgesamt mit gering bewertet.

5.4.5.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Forstwirtschaft wird dem Teilraum Fröschnitzgraben folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenhafte Auswirkungen hoch hoch Qualitative Auswirkungen sehr hoch sehr hoch Beeinträchtigung der Bewirt- hoch keine schaftbarkeit Einfluss auf den Pflanzen- hoch gering standort Forstwirtschaft Gesamt hoch mittel

Tabelle 140: Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben

5.4.6 Teilraum Grautschenhof

5.4.6.1 Bauphase

Die Bauphase im Teilraum Grautschenhof erstreckt sich voraussichtlich über einen Zeitraum von 7-8 Jahren. Aus baulogistischen Gründen erfolgt hier der Zwischenangriff Grautschenhof über einen rund 1,4 km langen Zugangsstollen sowie die Errichtung des Baulüftungsschach- tes Sommerau. Es sind zwei Baustelleneinrichtungsflächen entlang der Landesstraße zwi- schen den Ortschaften Grautschenhof und Spital am Semmering vorgesehen. Die kleinere, die Baustelleneinrichtungsfläche Sommerau liegt südlich des Schlosses auf einer Grünland- fläche. Hier sind neben dem Baulüftungsschacht vor allem Lagerflächen für Ausbruchmateri- al, Baumaschinen und Container vorgesehen. Die wesentlich größere Baustelleneinrich- tungsfläche Grautschenhof liegt nördlich davon unmittelbar am südlichen Ortsbeginn von Spital am Semmering, wird gegenwärtig landwirtschaftlich genutzt und im Süden von einer Waldfläche begrenzt. Quer über die Fläche verlaufen zwei Gastransportleitungen, eine da- von muss im Zuge der Bautätigkeiten umgelegt werden. Im westlichen Bereich der Fläche besteht eine beim Bau der S6 Semmering Schnellstraße vorgenommene Anschüttung. Auf der Baustelleneinrichtungsfläche sind Wohn- und Baubürocontainer, diverse Lagerflächen u.a. für die Zwischenlagerung von Ausbruchsmaterial sowie eine Mischanlage vorgesehen.

Flächenhafte Auswirkungen

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Zur Errichtung des Portalbereichs des Zugangsstollens müssen 0,1 ha des südlich angren- zenden Waldes gerodet werden. Bezogen auf den bestehenden Wald im Teilraum sind es 0,2 %. Weitere 0,5 ha liegen innerhalb des Gefährdungsbereiches. Die Wirkungsintensität wird in der Zusammenschau des absoluten und relativen Flächenverlustes mit gering bewer- tet.

Flächenhafte Auswirkung Absolut [ha] Relativ [%] Flächenverlust 0,1 0,2 Flächengefährdung 0,5 0,7 Wirkungsintensität gering gering

Tabelle 141: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Grautschenhof

Qualitative Auswirkungen

Die betroffenen Waldflächen liegen allesamt innerhalb einer Funktionsfläche mit gemäß Waldentwicklungsplan Wohlfahrtsfunktion als Leitfunktion (Kennzahl 131) zur Reinigung und Erneuerung der Luft, als Lärmschutz sowie zur Erhaltung der Grundwassersituation. Die üb- rigen überwirtschaftlichen Funktionen weisen keine mittlere oder hohe Wertigkeit auf.

Die Rodung auf einer Breite von knapp 40 m lässt vom Waldstreifen stellenweise weniger als 10 m über, was dort de facto eine Durchtrennung darstellt. Die Auswirkungen auf den insge- samt in dem Bereich nur knapp über 40 m breiten Waldstreifen sind lokal stark veränderte Randsituationen sowie eine lokale Reduktion der Abschirmungsfunktion (v.a. Lärmschutz) für dahinter liegende Flächen , die insgesamt mit einer geringen Wirkungsintensität bewertet.

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Aufgrund der nur während der Rodungsarbeiten möglichen kurzfristigen Beeinträchtigung wird die Wirkungsintensität mit keine bewertet.

Einfluss auf den Pflanzenstandort

Die Transportfahrten von und zum Zwischenangriff Grautschenhof erfolgen über die L118 Semmering Begleitstraße und S6 Anschlussstelle Mürzzuschlag Ost, das Aushubmaterial wird von da weiter zur Deponie Longsgraben geführt. Zur Reduktion der Immissionsbelas- tungen durch die Bauarbeiten sind die Befeuchtung der Zwischendeponie, eine umgehende Begrünung der Humusdeponie, die Befestigung der Baustelleneinrichtungsflächen und Bau- straßen sowie eine Reifenwaschanlage für den Abtransport als Vorhabensbestandteil vorge- sehen.

Die baubedingte Staubdeposition ist gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Ein- lage Nr. UV 07-01.01) außerhalb der Baustelleneinrichtungsfläche sehr geringfügig (unter 5 mg/m²d) und nur in unmittelbarer Nähe zur Straße erhöht. Nur innerhalb der Baustellenein- richtungsfläche kommt es punktuell zu einer Zusatzbelastung im Bereich des Grenzwertes von 210 mg/m2d, die sich jedoch bis zum Baufeldrand auch dort auf den geringfügigen Wert verringert.

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Die baubedingte Zusatzbelastung zum NOx-Jahresmittelwert ergeben für den Bereich der Baustelleneinrichtungsfläche, entlang der Straße sowie bei den nächsten Wohnanrainern an der L118 Semmering Begleitstraße östlich des Baufeldes eine Zusatzbelastung nahe dem Grenzwert von 30 μg/m3 NOx. Die Zusatzbelastung abseits der Straße liegt zwar unter dem Grenzwert, bis zu einer Entfernung von etwa 50 m auf südlicher Seite im Bereich von land- wirtschaftlicher Nutzung entstehen aber Werte von mitunter auch 15-25 μg/m3 NOx und so- mit zusammen mit einer Vorbelastung von 19,7 μg/m3 NOx teilweise zu einer Überschreitung des Grenzwertes bei der Gesamtbelastung.

Gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) kann es in einigen Feuchtbiotopen in der Mitte und südlich des Teilraums zu einem Wassersätti- gungsverlust durch das Vorhaben kommen. Im lokalen Umfeld von 10-20 m dieser Bereiche sind daher auch geringe Auswirkungen auf land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen zu erwarten bzw. nicht auszuschließen.

Die Wirkungsintensität auf den Pflanzenstandort forstwirtschaftlicher Flächen wird insgesamt wird mit mittel bewertet.

5.4.6.2 Betriebsphase

Nach Abschluss der Bauphase ist prinzipiell eine Wiederherstellung des Zustandes der be- anspruchten Flächen vorgesehen. Die geringen flächenhaften und qualitativen Auswirkungen durch die Rodungen bleiben auch in der Betriebsphase bestehen und werden entsprechend mit einer geringen Wirkungsintensität bewertet. Maßnahmen zum vollständigen Ausgleich des Flächenverlustes sowie für eine zusätzliche Ersatzaufforstung sind im Kapitel 6.4.6 be- schrieben. Unter Berücksichtigung dieser Maßnahmen ergeben sich insgesamt keine dauer- haften Rodungen im Teilraum Grautschenhof.

In der Betriebsphase verbleibt eine geringe Wirkungsintensität durch Auswirkungen auf die Bodenfeuchte forstwirtschaftlicher Flächen, die gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Ober- flächenwasser (Einlage UV 06-01.01) im lokalen Umfeld von Feuchtbiotopen mit Wassersät- tigungsverlust auftreten bzw. auftreten können.

5.4.6.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Grautschenhof

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Forstwirtschaft wird dem Teilraum Grautschenhof folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenhafte Auswirkungen gering gering Qualitative Auswirkungen gering gering Beeinträchtigung der Bewirt- keine keine schaftbarkeit Einfluss auf den Pflanzen- mittel gering standort Forstwirtschaft Gesamt gering gering

Tabelle 142: Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Grautschenhof

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5.4.7 Teilraum Mürzzuschlag

5.4.7.1 Bauphase

Die Bauphase erstreckt sich im Teilraum Mürzzuschlag über die gesamte Bauperiode von Ende 2012 bis 2022/2025 (mit einer Unterbrechung von rund 5 Jahren ohne bauliche Aktivi- täten) und umfasst alle Bautätigkeiten zur Herstellung der Objekte im Freistreckenbereich Mürzzuschlag sowie des Portalbereiches. Die Bauarbeiten im Bahnhofsareal finden unter Aufrechterhaltung des durchgehenden Zugverkehrs statt. Die Baustelleneinrichtungsfläche befindet sich auf einem bereits für die Herstellung des Altprojektes vorgesehenen Bereich nördlich des Bahnhofes, es erfolgt die Adaptierung der Zufahrtsstraße sowie Böschungssi- cherungen. Es sind eine Mischanlage (östlich etwas abgesetzt), eine Werkstatt, Wohn- und Baubürocontainer, ein Magazin, diverse Lagerflächen, eine Gewässerschutzanlage und Parkplätze für LKW und PKW vorgesehen. Nach Abbau der Baustelleneinrichtungen erfolgt die Errichtung des Betriebsgebäudes auf einem Teil der Fläche.

Flächenhafte Auswirkungen

In der Bauphase gehen 0,3 ha an Waldflächen nördlich des Bahnhofareals durch die Errich- tung der Baustelleneinrichtungsfläche bzw. des Tunnels in offener Bauweise, sowie durch die bereits in der Bauphase mögliche Umsetzung von Ökologischen Ausgleichsmaßnahmen (Wiesen) verloren. Es handelt sich um randliche Bereiche eines Nadelbaumforstes, Vorwal- des sowie eines Buchenwaldes. Bezogen auf die bestehenden Waldflächen des Teilraums sind 0,2 % durch Rodungen betroffen. Im Gefährdungsbereich liegen weitere 1,0 ha (0,7 %). Die Wirkungsintensität wird mit gering bewertet.

Flächenhafte Auswirkung Absolut [ha] Relativ [%] Flächenverlust 0,3 0,2 Flächengefährdung 1,0 0,7 Wirkungsintensität gering gering

Tabelle 143: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag

Ökologische Maßnahmen zum Ausgleich des Waldflächenverlustes sind im Kapitel 6.4.7 be- schrieben und können bereits in der Bauphase umgesetzt werden.

Qualitative Auswirkungen

Die betroffenen Waldflächen liegen allesamt innerhalb einer Funktionsfläche mit gemäß Waldentwicklungsplan Wohlfahrtsfunktion als Leitfunktion zur Reinigung und Erneuerung der Luft, als Lärmschutz sowie zur Erhaltung der Grundwassersituation. Die übrigen überwirt- schaftlichen Funktionen weisen keine mittlere oder hohe Wertigkeit auf.

Leitfunktion Kennzahlen Flächenverlust Flächenverlust Absolut [ha] Relativ [%] Wohlfahrtsfunktion 131 0,25 0,3 0,2 233 0,05 Gesamt 0,3 0,2

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Tabelle 144: Auswirkungen auf die Waldfunktionen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag

Die mehrmaligen randlichen Eingriffe einer zusammenhängenden Waldfläche, die sich nörd- lich des Bahnhofareals erstreckt stellen keine Bestandesgefährdung dar, der geringe Um- fang der Verluste beeinträchtigt in keiner Weise die wesentlichen Waldfunktionen der Flä- chen. Die Wirkungsintensität wird mit gering bewertet.

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Während der Bauphase sind keine wesentlichen Beeinträchtigungen der Bewirtschaftbarkeit zu erwarten. Die Wegverbindung im östlichen Bereich der Baustelleneinrichtungsfläche bleibt aufrecht. Die Wirkungsintensität wird mit keine bewertet.

Einfluss auf den Pflanzenstandort

Der Materialtransport während der Bauphase erfolgt entlang der Route Zufahrt Portal- und Rettungsplatz Mürzzuschlag - L118 Semmering Begleitstraße - S6 Anschlussstelle Mürz- zuschlag Ost. Zur Reduktion der Immissionsbelastungen durch die Bauarbeiten sind als Vor- habensbestandteil die Befeuchtung der Zwischendeponie, die umgehende Begrünung der Humusdeponie, die Befestigung der Baustelleneinrichtungsflächen und Baustraßen sowie eine Reifenwaschanlage für den Abtransport.

Relevante baubedingte Staubdeposition gibt es gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) nur innerhalb der Baustelleneinrichtungsfläche mit punktuel- len Erhöhungen bis max. 75 mg/m²d. Außerhalb entstehen nur sehr geringfügige Erhöhun- gen (unter 5 mg/m²d) im direkten Straßenbereich.

Die Werte der NOx-Vorbelastung in Mürzzuschlag liegen über dem JMW - Grenzwert von 30 μg/m3 NOx zum Schutz der Ökosysteme und der Vegetation. Eine relevante baubedingte Zusatzbelastung über der Irrelevanzschwelle von 0,9 μg/m3 NOx ergibt sich entlang der Zu- fahrtsstraße sowie vor allem im bewaldeten nördlichen Umfeld der Baustelleneinrichtungsflä- che mit Werten bis an die 15 μg/m3 NOx. Punktuell sind hier auch Zusatzbelastungen im ü- ber dem Grenzwert zu erwarten.

In der Bauphase ergeben sich gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) keine Auswirkungen auf die Bodenfeuchte im Bereich der Agrarflä- chen des Teilraums.

Die Wirkungsintensität wird insgesamt mit mittel bewertet.

5.4.7.2 Betriebsphase 2 (2025) – Semmering-Basistunnel neu

Flächenhafte Auswirkungen

Die Flächenverluste von 0,3 ha aus der Bauphase bleiben auch in die Betriebsphase hinein aufrecht. Die Wirkungsintensität wird mit gering bewertet. Die bereits in der Bauphase ge- setzten ökologischen Ausgleichsmaßnahmen (Ersatzaufforstungen) sind im Kapitel 6.4.7 be-

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schrieben, hier findet sich auch eine Maßnahme zur Wiederherstellung von Walrändern nach Abschluß der Bauarbeiten im Umfang von etwa 0,1 ha. Unter Berücksichtigung dieser Maß- nahmen ergeben sich insgesamt 0,2 ha an dauerhaften Rodungen im Teilraum Mürz- zuschlag.

Qualitative Auswirkungen

Die qualitativen Auswirkungen durch die Eingriffe in der Bauphase bleiben auch in die Be- triebsphase hinein wirksam. Die unter Berücksichtigung der Maßnahmen verbleibenden dau- erhaften Rodungen betreffen teilweise Waldflächen mit ebenfalls Wohlfahrtsfunktion als Leit- funktion sowie mittlere Wertigkeit bei der Schutz- und hohe Wertigkeit bei der Erholungsfunk- tion.

Leitfunktion Kennzahlen Flächenverlust Flächenverlust Absolut [ha] Relativ [%] Wohlfahrtsfunktion 131 0,15 0,2 0,1 233 0,05 Gesamt 0,2 0,1

Tabelle 145: Auswirkungen der dauerhaften Rodungen auf die Waldfunktionen in der Betriebsphase im The- menbereich Forstwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag

Die zusätzlichen Eingriffe stellen geringe Erweiterungen der randlichen Rodungen von ma- ximal um die 10 m dar und werden hinsichtlich der strukturellen Störung und Beeinträchti- gung der wesentlichen Waldfunktionen mit einer geringen Wirkungsintensität bewertet.

Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

In der Betriebsphase ist keine Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit zu erwarten. Die Wirkungsintensität wird mit keine bewertet.

Einfluss auf den Pflanzenstandort

Zu Beginn der Betriebsphase fallen gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Ein- lage Nr. UV 07-01.01) im Bereich des Portals Mürzzuschlag Betonstaubemissionen an. Die Tunnelluft ist mit Eisen- bzw. Metallstaub durch Schienen-, Rad- und Bremsabrieb belastet, nur ein Teil wird nach bisherigen Erfahrungen von der Luft verfrachtet und setzt sich vor al- lem auf der Fahrbahnplatte und den Tunnelwänden ab. Betonstaub entsteht durch Loslösung vom Tunnelgewölbe sowie Abrieb durch Luftreibung. Die Menge des zu Betriebsbeginn frei- gesetzten Staubs hängt erheblich vom Reinigungsumfang ab. Als Vorhabensbestandteil ist die Reinigung der Tunnelwände zu Beginn der Betriebsphase vorgesehen.

Gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) gibt es keine Auswirkungen auf die Bodenfeuchte im Bereich der Waldflächen des Teilraums.

Die Wirkungsintensität wird insgesamt mit gering bewertet.

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5.4.7.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Forstwirtschaft wird dem Teilraum Mürzzuschlag folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenhafte Auswirkungen gering gering Qualitative Auswirkungen gering gering Beeinträchtigung der Bewirt- keine keine schaftbarkeit Einfluss auf den Pflanzen- mittel gering standort Forstwirtschaft Gesamt gering gering

Tabelle 146: Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag

5.4.8 Teilraum Langenwang

5.4.8.1 Bauphase

Die Bauphase im Teilraum Langenwang umfasst die Herstellung des Unterwerks Langen- wang samt Zufahrt sowie die Zuleitung der Bahnstromversorgung (110kV-Leitung). Die Flä- che befindet sich direkt an der Bestandsstrecke westlich der Ortschaft Langenwang auf ei- nem überwiegend landwirtschaftlich genutzten Bereich mit randlichem Waldbestand. Die Trasse der Bahnstromzuleitung quert die Mürz samt Ufergehölz und sowie einen Vorwald- streifen südlich der S6 Semmering Schnellstraße.

Flächenhafte Auswirkungen

Die Flächenverluste durch die Bauphase betreffen 0,2 ha Wald, bezogen auf den Waldbe- stand sind es 0,5 %. Durch den Gefährdungsbereich sind weitere 0,2 ha betroffen. Die Wir- kungsintensität wird mit gering bewertet.

Flächenhafte Auswirkung Absolut [ha] Relativ [%] Flächenverlust 0,2 0,5 Flächengefährdung 0,2 0,5 Wirkungsintensität gering gering

Tabelle 147: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Langenwang

Qualitative Auswirkungen

Die betroffenen Waldflächen liegen allesamt innerhalb einer Funktionsfläche mit gemäß Waldentwicklungsplan Wohlfahrtsfunktion als Leitfunktion (Kennzahl 131) zur Reinigung und Erneuerung der Luft, als Lärmschutz sowie zur Erhaltung der Grundwassersituation. Die üb- rigen überwirtschaftlichen Funktionen weisen keine mittlere oder hohe Wertigkeit auf.

Hinsichtlich der strukturellen Störung erweist sich nur die Unterbrechung des Ufergehölzes als kleine Störung in der Biotopverbundfunktion, jedoch nicht auf die Leitfunktion gemäß Waldentwicklungsplan. Die Wirkungsintensität wird mit gering bewertet.

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Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit

Aufgrund der nur während der Rodungsarbeiten möglichen kurzfristigen Beeinträchtigung wird die Wirkungsintensität mit keine bewertet.

Einfluss auf den Pflanzenstandort

In der Bauphase sind im Teilraum Langenwang gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) keinen nennenswerten Immissionen an Luftschadstoffen zu erwarten, gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06-01.01) ergeben sich keine Auswirkungen auf die Bodenfeuchte im Bereich der Waldflächen des Teilraums. Die Wirkungsintensität wird mit keine bewertet.

5.4.8.2 Betriebsphase

In der Betriebsphase besteht das Unterwerk samt Zufahrtsstraße sowie vier Maststandorte inklusive Stichstraßen entlang der 110 kV-Zuleitung zum Werk auf Agrarflächen.

Die geringen flächenhaften und qualitativen Auswirkungen durch die Rodungen bleiben auch in der Betriebsphase bestehen. Maßnahmen zum Ausgleich der Flächenverluste sind im Ka- pitel 6.4.8 beschrieben. Unter Berücksichtigung dieser Maßnahmen ergeben sich insgesamt keine dauerhaften Rodungen im Teilraum Langenwang.

In der Betriebsphase entsteht keine Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit von Waldflä- chen.

In der Betriebsphase sind im Teilraum Langenwang gemäß UVE-Bericht Klima / Luftschad- stoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) keinen zusätzlichen Immissionen an Luftschadstoffen zu erwarten, gemäß UVE-Bericht Grund-, Berg- und Oberflächenwasser (Einlage UV 06- 01.01) ergeben sich keine Auswirkungen auf die Bodenfeuchte im Bereich der Waldflächen des Teilraums. Die Wirkungsintensität wird mit keine bewertet.

5.4.8.3 Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Langenwang

In der Zusammenschau der Bewertungskriterien für den Themenbereich Forstwirtschaft wird dem Teilraum Langenwang folgende Wirkungsintensität zugewiesen.

Beurteilungskriterien Wirkungsintensität Bauphase Wirkungsintensität Betriebsphase Flächenhafte Auswirkungen gering gering Qualitative Auswirkungen gering gering Beeinträchtigung der Bewirt- keine keine schaftbarkeit Einfluss auf den Pflanzen- keine keine standort Forstwirtschaft Gesamt gering gering

Tabelle 148: Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Langenwang

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5.5 Zusammenfassende Beurteilung der Eingriffserheblichkeit

5.5.1 Themenbereich Boden

THEMENBEREICH BODEN – ZUSAMMENFASSENDE DARSTELLUNG VON WIRKUNGSINTENSITÄT UND EINGRIFFSERHEBLICHKEIT Beeinflussungs- Teilraum Wirkungsintensität Eingriffserheblichkeit sensibilität Bauphase Gloggnitz – Schwarzatal hoch sehr hoch sehr hoch Aue – Göstritz hoch hoch hoch Otterstock mittel mittel mittel Trattenbach mittel mittel mittel Fröschnitzgraben mittel sehr hoch hoch Grautschenhof hoch hoch hoch Mürzzuschlag sehr hoch gering mittel Langenwang mittel mittel mittel Betriebsphase Gloggnitz – Schwarzatal hoch mittel mittel Aue – Göstritz hoch keine keine Otterstock mittel keine keine Trattenbach mittel keine keine Fröschnitzgraben mittel hoch mittel Grautschenhof hoch keine keine Mürzzuschlag sehr hoch keine keine Langenwang mittel gering gering

Tabelle 149: Zusammenfassende Darstellung von Wirkungsintensität und Eingriffserheblichkeit im Themen- bereich Boden

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5.5.2 Themenbereich Landwirtschaft

THEMENBEREICH LANDWIRTSCHAFT – ZUSAMMENFASSENDE DARSTELLUNG VON WIRKUNGSINTENSITÄT UND EINGRIFFSERHEBLICHKEIT Beeinflussungs- Teilraum Wirkungsintensität Eingriffserheblichkeit sensibilität Bauphase Gloggnitz – Schwarzatal mittel hoch mittel Aue – Göstritz gering mittel gering Otterstock mittel gering gering Trattenbach gering gering gering Fröschnitzgraben mittel hoch mittel Grautschenhof gering mittel gering Mürzzuschlag mittel gering gering Langenwang hoch mittel mittel Betriebsphase Gloggnitz – Schwarzatal mittel mittel mittel Aue – Göstritz gering keine keine Otterstock mittel gering gering Trattenbach gering keine keine Fröschnitzgraben mittel gering gering Grautschenhof gering gering gering Mürzzuschlag mittel gering gering Langenwang hoch gering mittel

Tabelle 150: Zusammenfassende Darstellung von Wirkungsintensität und Eingriffserheblichkeit im Themen- bereich Landwirtschaft

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5.5.3 Themenbereich Forstwirtschaft

THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – ZUSAMMENFASSENDE DARSTELLUNG VON WIRKUNGSINTENSITÄT UND EINGRIFFSERHEBLICHKEIT Beeinflussungs- Teilraum Wirkungsintensität Eingriffserheblichkeit sensibilität Bauphase Gloggnitz – Schwarzatal mittel mittel mittel Aue – Göstritz mittel gering gering Otterstock mittel gering gering Trattenbach gering keine keine Fröschnitzgraben gering hoch mittel Grautschenhof hoch gering mittel Mürzzuschlag hoch gering mittel Langenwang hoch gering mittel Betriebsphase Gloggnitz – Schwarzatal mittel mittel mittel Aue – Göstritz mittel gering gering Otterstock mittel gering gering Trattenbach gering keine keine Fröschnitzgraben gering mittel gering Grautschenhof hoch gering mittel Mürzzuschlag hoch gering mittel Langenwang hoch gering mittel

Tabelle 151: Zusammenfassende Darstellung von Wirkungsintensität und Eingriffserheblichkeit im Themen- bereich Forstwirtschaft

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6 BESCHREIBUNG UND BEURTEILUNG DER SCHUTZ-, MINDERUNGS- UND AUSGLEICHSMAßNAHMEN

6.1 Grundlagen und Beurteilungsmethode

Aufbauend auf der Beurteilung der Wirkungsintensität und der Ermittlung der Eingriffserheb- lichkeit sind in den Themenbereichen Boden, Land- und Forstwirtschaft Maßnahmen zur Vermeidung, Verminderung oder zum Ausgleich der erfassten Vorhabenswirkungen zu set- zen, um letztlich die Umweltverträglichkeit des Vorhabens sicherzustellen.

Die Maßnahmen sind in den Plänen Boden, Land- und Forstwirtschaft, Maßnahmen und Restbelastung (siehe Einlage Nr. UV 07-02.14 bis UV 07-02.19) dargestellt. Die Bezeich- nung der einzelnen Maßnahme setzt sich folgendermaßen zusammen:

Themenbereich-Teilraum-Bau-/Betriebsphase-Maßnahmentyp-laufende Nummer

6.1.1 Themenbereich Boden

Die Auswirkungen des Vorhabens auf das Schutzgut Boden bestehen in erster Linie in dau- erhaftem Flächenverbrauch sowie in der vorübergehenden Beanspruchung insbesondere der oberen Bodenschichten während der Bauphase. Maßnahmen zur Verminderung der Vorhabenswirkungen auf den Themenbereich Boden zielen auf einen möglichst schonenden Umgang während der Bauphase sowie auf die Rekultivierung des Bodens nach Beanspru- chung zur Wiederherstellung eines entsprechenden Bodenaufbaus und einer Bodenqualität, die letztlich auch das Ertragspotential für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung sichern soll.

Der Flächenverbrauch durch das Vorhaben kann nicht durch Maßnahmen kompensiert wer- den, da der Boden eine begrenzt verfügbare Ressource darstellt; von einer flächensparen- den Optimierung des Technischen Projektes wird auch in Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit ausgegangen. Durch entsprechende Maßnahmen kann jedoch die Versiegelung der Anla- genteile in der Betriebsphase reduziert werden und so wichtige Bodenfunktionen teilweise erhalten bleiben.

Für den Themenbereich Boden werden die Maßnahmen und Maßnahmentypen zur leichte- ren Lesbarkeit der Tabellen und Pläne (Einlage Nr. UV 07-02.14 bis UV 07-02.19) mit fol- genden Kürzeln versehen und im Anschluss näher beschrieben:

THEMENBEREICH BODEN – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENTYPEN IN DER BAU- UND BETRIEBSPHASE Kürzel Bezeichnung Umsetzung Wirksamkeit BoR Sachgerechte Bodenrekultivierung Ende Bauphase Betriebsphase BoS Bodenschutz in der Bauphase Bauphase Bauphase BoV Bodenverbrauch in der Betriebsphase Betriebsphase Betriebsphase

Tabelle 152: Maßnahmencodierung, Umsetzung und Wirksamkeit im Themenbereich Boden

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Sachgerechte Bodenrekultivierung

Maßnahmen-Code: BO-Teilraum-BA-BoR-laufende Nummer

Die Rekultivierung also Wiederherstellung des Zustandes der baubedingt beanspruchten Böden ist Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit ist daher jeweils in der Bewertung der Wir- kungsintensität der Betriebsphase vorweggenommen und entfällt somit für die Gesamtein- schätzung der Maßnahmenwirksamkeit zur Beurteilung der Restbelastung.

Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt basierend auf der „Richtlinie für sachgerechte Boden- rekultivierung land- und forstwirtschaftlich genutzter Fläche“ (vgl. Lebensministerium, 2009) und ist gegebenenfalls in der Detailplanung zu präzisieren:

Die sachgerechte Bodenrekultivierung findet bei bzw. nach folgenden Bautätigkeiten Anwen- dung:

• Lineare Baumaßnahmen (Leitungsbau) • Bodenauftrag auf landwirtschaftlich genutzte Böden • Rekultivierung von vorübergehend nicht land- oder forstwirtschaftlich genutzten Bö- den (Baustelleneinrichtungsflächen, Baustraßen, etc.) • Rekultivierung von Materialentnahmestellen im Wald (Deponie)

Allgemeines Ziel der sachgerechten Bodenrekultivierung ist die weitestgehende Herstellung des ursprünglichen Zustandes der Böden (Bodenprofil, Geländeverhältnisse, Wasserhaus- halt, Nutzung, etc.) mit entsprechender Fruchtbarkeit und Funktionsfähigkeit einschließlich der Infiltrations- und Wasserspeicherfähigkeit. Dabei ist zu beachten, dass sich der rekulti- vierte Boden in der Regel stark vom natürlichen, durch bodenbildende Prozesse entstande- nen Boden unterscheidet, also nicht von einer vollständigen Wiederherstellung aller Boden- eigenschaften gesprochen werden kann.

Die sachgerechte Bodenrekultivierung umfasst folgende Schritte

• Abtrag des Bodens bei geeigneten Wassergehalten (Bearbeitbarkeit unter Scho- nung des Gefüges) getrennt nach Schichten bzw. Horizonten • Zwischenlagerung (Ober- und Unterboden) erfolgt weitgehend nach der Richtlinie unter Berücksichtigung der Vorgaben des örtlichen Platzdargebots. Nach Möglich- keit erfolgt die Lagerung in Bodendepots (steile Trapezform, max. Schütthöhe für Oberboden 1,5 m, für Unterboden 2,5 m, kein Befahren) auf möglichst durchlässi- gen, verdichtungsunempfindlichen und gut entwässerten Flächen; Vermeidung von längeren Transportwegen oder Umlagerungen; Begrünung der Oberbodendepots unmittelbar nach der Schüttung (Begrünungskulturen auf Lagerungsdauer abge- stimmt, geeignete Pflegemaßnahmen gegen Verunkrautungen); Begrünung von Un- terbodendepots bei Lagerung über einem Jahr • Vorbereitung des Einbaustandortes durch Erhebung und Beseitigung von Verdich- tungen bzw. Herstellung eines den geplanten Geländeausformungen und der Mäch- tigkeit der Rekultivierungsschicht entsprechenden Planums mit Gewährleistung ei- ner ausreichender Entwässerung

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• Einbau des Bodens durch Herstellung der Rekultivierungsschicht entsprechend der oben angeführten Bautätigkeiten, Berücksichtigung der Vorgaben für Einbauverfah- ren, -abfolge und Schichtmächtigkeit; Berücksichtigung von Setzungsprozessen und Humusschwund • Begrünung des Bodens möglichst unverzüglich und nach Maßgabe der Folgenut- zung (Acker, Grünland, Wald) • Qualitätsbeurteilung und Nachkontrolle (siehe Beweissicherung, Kap. 6.5) zur Ge- währleistung einer weitgehenden Wiederherstellung

Bodenschutz in der Bauphase

Maßnahmen-Code: BO-Teilraum-BA-BoS-laufende Nummer

Maßnahmen zum Schutz und zur Schonung des Bodens in der Bauphase sind im Folgenden angeführt und teilweise auch schon im Rahmen der sachgerechten Bodenrekultivierung be- rücksichtigt:

• Minimierung der vorübergehenden Flächeninanspruchnahme z.B. durch flächenspa- rendes Anlegen von Baustelleneinrichtungen und Baustraßen • Reduktion der Versiegelung innerhalb der Baustelleneinrichtungsfläche sofern keine Verschlechterung der Immissionssituation damit verbunden ist • Vermeidung von Erosionen im Bereich von Böschungen und Zwischenlagerflächen • Vermeidung von Bodenverdichtung während der Bauphase (z.B. kein Befahren von zu nassen Böden), Vermeidung von Beanspruchung von Flächen außerhalb der Baustelleneinrichtungen bzw. des Baufeldes durch Baugeräte • Maßnahmen zur Vermeidung der Verunreinigung von Böden, Verwendung von Bau- geräten und Fahrzeugen nach Stand der Technik, sachgerechte Entsorgung von Ab- fälle und Problemstoffen • Schadlose Ableitung und ordnungsgemäße Reinigung und Versickerung von Bau- stellenwässern • Rekultivierung der Böden zum frühest möglichen Zeitpunkt zur Reduktion der Lage- rungsdauer

Bodenverbrauch in der Betriebsphase

Maßnahmen-Code: BO-Teilraum-BE-BoV-laufende Nummer

Zur Verminderung der Vorhabenswirkung des Flächenverbrauchs sind folgende Maßnahmen möglich:

• Reduktion der Versiegelung der Vorhabensbestandteile (untergeordnete Wege, Stichstraßen zu Maststandorten, Parkplätze, Rettungsplätze,…) • Rückbau von Versiegelung, wo diese nicht mehr benötigt wird (z.B. abgelöste Häu- ser)

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6.1.2 Themenbereich Landwirtschaft

Die Auswirkungen des Vorhabens auf das Schutzgut Landwirtschaft bestehen in dauerhaf- tem Verbrauch von Agrarflächen durch das Vorhaben und Ausgleichsmaßnahmen, in der vo- rübergehenden Beanspruchung von landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie in Zer- schneidungswirkungen auf Grundstücke und das landwirtschaftlich genutzte Wegenetz.

Für den Themenbereich Landwirtschaft werden die Maßnahmen und Maßnahmentypen zur leichteren Lesbarkeit der Tabellen und Pläne (Einlage Nr. UV 07-02.14 bis UV 07-02.19) mit folgenden Kürzeln versehen und im Anschluss näher beschrieben:

THEMENBEREICH LANDWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENTYPEN IN DER BAU- UND BETRIEBSPHASE Kürzel Bezeichnung Umsetzung Wirksamkeit AcR Rekultivierung von baubedingt beanspruchtem Ackerland Ende Bauphase Betriebsphase Bauphase, (Bauphase), Ar Ökologische Ausgleichsmaßnahme „Ackerrandstreifen“ Betriebsphase Betriebsphase Sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung BoR Ende Bauphase Betriebsphase des Ertragpotentials landwirtschaftlicher Böden GlR Rekultivierung von baubedingt beanspruchtem Grünland Ende Bauphase Betriebsphase Bauphase, An- Bauphase, An- IbM Minimierung von Immissionsbelastungen fang Betriebsph. fang Betriebsph. Reduktion der Beeinträchtigung der landwirtschaftlichen Bauphase, Bauphase, LwP Produktion Betriebsphase Betriebsphase LwS Agrarflächenschutz außerhalb des Baufeldes Bauphase Bauphase Rekultivierung von baubedingt beanspruchten Obstbaube- ObR Ende Bauphase Betriebsphase ständen Sicherstellung unterbrochener land- und forstwirtschaftli- Bauphase, Bauphase, WeS cher Wegeverbindungen Betriebsphase Betriebsphase Bauphase, (Bauphase), Wi Ökologische Ausgleichsmaßnahme „Wiese“ Betriebsphase Betriebsphase

Tabelle 153: Maßnahmencodierung, Umsetzung und Wirksamkeit im Themenbereich Landwirtschaft

Schutz von Agrarflächen während der Bauphase

Maßnahmen-Code: LW-Teilraum-BA-LwS-laufende Nummer

Zur Vermeidung von zusätzlichem Flächenverbrauch landwirtschaftlicher Flächen empfiehlt sich eine geeignete Markierung der Baufeldgrenzen. Agrarflächen, die in der Bauphase an stationäre bauliche Einrichtungen grenzen, sind durch wirksame Abgrenzungen (Abplankung o.ä.) vor Beanspruchung durch Befahrung, Ablagerung, Verunreinigung etc. zu schützen.

Sicherstellen der Erreichbarkeit

Maßnahmen-Code: LW-Teilraum-BA/BE-WeS-laufende Nummer

Die Erreichbarkeit von Agrarflächen, die von einer Wegunterbrechung durch das Vorhaben betroffen sind, ist sicherzustellen. Es ist ein Ersatz für diese land- und forstwirtschaftlichen Wege mit möglichst geringem Umwegaufwand herzustellen. Während der Bauphase ist die

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Funktionsfähigkeit des Straßen- und Wegenetzes sicherzustellen und die Erreichbarkeit aller bewirtschafteten Flächen zu gewährleisten.

Reduktion der Beeinträchtigung der landwirtschaftlichen Produktion

Maßnahmen-Code: LW-Teilraum-BA/BE-LwP-laufende Nummer

Zur Reduktion der Beeinträchtigung der landwirtschaftlichen Produktion während der Bau- phase ist ein in räumlicher und zeitlicher Hinsicht optimierter Bauablauf anzustreben. Über unvorhergesehene Verzögerungen oder Erschwernisse sind die Betroffenen ausreichend und rechtzeitig zu informieren. Die Rekultivierung von nicht mehr benötigten Agrarflächen hat zum frühest möglichen Zeitpunkt zu erfolgen.

Durch das Vorhaben bzw. seine Errichtung entstandene Restflächen, die aufgrund ihrer Größe, des Zuschnitts oder mangelhafter Erschließung eine Erschwernis der ökonomischen Bewirtschaftung aufweisen, sind bezüglich Entschädigung im Grundeinlöseprozeß zu be- handeln. Die Umsetzung von Auflagen für Pflegemaßnahmen, die für ökologische Aus- gleichsflächen bestehen, wird im Rahmen einer Duldungsverpflichtung geregelt.

Sachgerechte Bodenrekultivierung

Maßnahmen-Code: LW-Teilraum-BA-BoR-laufende Nummer

Eine sachgerechte Bodenrekultivierung ist die Voraussetzung für die Wiederherstellung des Ertragspotentials für landwirtschaftliche Böden. Details zur Umsetzung der Maßnahme sind im Kapitel 6.1.1 beschrieben.

Rekultivierung der landwirtschaftlichen Nutzung

Maßnahmen-Code: LW-Teilraum-BA/BE-AcR/GlR/ObR-laufende Nummer

Baubedingt beanspruchte Agrarflächen (Acker, Grünland, Obstbau) sind nach Ende der Bauphase wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzten.

Minimierung von Immissionsbelastungen

Maßnahmen-Code: LW-Teilraum-BA/BE-IbM-laufende Nummer

Die folgenden Maßnahmen zur Verringerung von Staub- und Luftschadstoffimmissionen sind dem UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) entnommen. Teil- weise handelt es sich um Maßnahmen, die bereits Vorhabensbestandteil sind und daher be- reits in der Wirkungsintensität der Bauphase bzw. Betriebsphase Berücksichtigung finden:

• Befestigung von Baustelleneinrichtungsflächen und Baustraßen • Einhausung von stark Staub bzw. Luftschadstoffe emittierenden Geräten • Einhausung der Schuttergleise bei der Bahnverladung • Reifenwaschanlagen an den Ausfahrten zu öffentlichen Straßen • Befeuchtungsmaßnahmen im Bereich der Zwischendeponien

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• Umgehende Begrünung von Humusdeponien, um einen Staubabtrag während der verbleibenden Bauphase zu unterbinden • Reinigung Tunnel von Betonstaub vor Inbetriebnahme

Zusätzlich sind im Themenbereich Klima / Luftschadstoffe abhängig von der Situation im je- weiligen Teilraum folgende Maßnahmen in der Bauphase vorgesehen, deren Wirksamkeit in die Gesamteinschätzung je Teilraum eingeht:

• Befeuchtung von Bauflächen und Wegen im Bedarfsfall • Reinigung der befestigten Flächen im Bedarfsfall • Minimierung der Windangriffsfläche im Bereich der Zwischendeponie • Abplanung von LKW-Ladeflächen mit staubenden Gütern vor dem Abtransport • Abschnittsweise Rekultivierung von Schüttflächen auf der Deponie • Befeuchtung in Schütt- und Abwurfbereichen der Deponie Longsgraben • Geschwindigkeitsbegrenzung innerhalb des Bauareals

Zur Verminderung der baubedingten Immissionsbelastung werden je Teilraum alle zusätzlich vorgesehenen Maßnahmen als für den gegenständlichen Themenbereich relevant erachtet und übernommen.

Ökologische Ausgleichsmaßnahmen „Wiese“, „Ackerrandstreifen“

Maßnahmen-Code: LW-Teilraum-BA/BE-Ar/Wi-laufende Nummer

Ökologischen Ausgleichsmaßnahmen, die Relevanz für den Themenbereich Landwirtschaft zeigen, sind vom UVE-Bericht Pflanzen und deren Lebensräume (siehe Einlage Nr. UV 05- 01.01) übernommen. Es handelt sich um die Maßnahmen „Ackerrandstreifen“ sowie „Wiese“ (feuchte, frische und trockene), die mit Pflegemaßnahmen im Sinne einer landwirtschaftli- chen Nutzung und mit Nutzungsverboten, deren Umsetzung im Rahmen einer Duldungsver- pflichtung geregelt wird, belegt sind.

In den Tabellen zur Maßnahmenbeschreibung (Kapitel 6.3) wird auf den jeweiligen Maß- nahmencode des Themenbereichs Pflanzen und deren Lebensräume verwiesen.

6.1.3 Themenbereich Forstwirtschaft

Ziel des optimierten Vorhabens ist die Minimierung der vorübergehenden Inanspruchnahme von Waldflächen. Dies wird z.B. durch ein flächensparendes Anlegen von Baustelleneinrich- tungen und Baustraßen erreicht. Der Schutz der verbleibenden Restflächen in ihrem Bestand soll gewährleistet werden. Die Verluste von Waldflächen sind durch entsprechende Maß- nahmen auszugleichen, da gemäß Forstgesetz grundsätzlich ein Rodungsverbot besteht. Vorübergehende oder dauerhafte Waldflächenverluste müssen demnach durch neue Auf- forstungen ersetzt werden bzw. durch die Durchführung von Strukturverbesserungsmaß- nahmen ausgeglichen werden.

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Die Wechselwirkungen zwischen den Themenbereichen des gegenständlichen Berichts so- wie mit den Themenbereichen Pflanzen/ Tiere und deren Lebensräume, Jagd und Land- schaftsbild sind zu beachten, da alle im gleichen Raum mitunter unterschiedliche Ziele ver- folgen. Eine Ausdehnung von Waldflächen kann z.B. zu einem Verlust von landwirtschaftli- chem Boden führen. Auch können bei der Ausweisung von neuen Aufforstungsflächen un- terschiedliche funktionelle Zielsetzungen bestehen. Während aus ökologischer Sicht ein Le- bensraumverlust ausgeglichen werden muss, soll der neue Wald aus forstlicher Sicht öko- nomisch sinnvoll zu bewirtschaften sein. Die Planung der Schutz- und Ausgleichsmaßnah- men wird in enger Kooperation mit den genannten Themenbereichen durchgeführt. Dabei wird der Flächenbedarf so gering wie möglich gehalten.

Für den Themenbereich Forstwirtschaft werden die Maßnahmen und Maßnahmentypen zur leichteren Lesbarkeit der Tabellen und Pläne (Einlage Nr. UV 07-02.14 bis UV 07-02.19) mit folgenden Kürzeln versehen und im Anschluss näher beschrieben:

THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENTYPEN IN DER BAU- UND BETRIEBSPHASE Kürzel Bezeichnung Umsetzung Wirksamkeit Sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung BoR Ende Bauphase Betriebsphase des Ertragpotentials forstwirtschaftlicher Böden Reduktion der Beeinträchtigung der forstwirtschaftlichen Bauphase, Bauphase, FwP Produktion Betriebsphase Betriebsphase FwS Schutzflächen außerhalb des Baufeldes Bauphase Bauphase Bauphase, An- Bauphase, An- IbM Minimierung von Immissionsbelastungen fang Betriebsph. fang Betriebsph. Bauphase, (Bauphase), WdE Ökologische Ausgleichsmaßnahme „Ersatzaufforstung Betriebsphase Betriebsphase WdRa Wiederherstellung des Waldrandes Ende Bauphase Betriebsphase Ökologische Ausgleichsmaßnahmen „Strukturverbesse- Bauphase, (Bauphase), WdSt rung“ Betriebsphase Betriebsphase WdW Ökologische Ausgleichsmaßnahme „Wiederaufforstung“ Ende Bauphase Betriebsphase Sicherstellung unterbrochener land- und forstwirtschaftli- Bauphase, Bauphase, WeS cher Wegeverbindungen Betriebsphase Betriebsphase

Tabelle 154: Maßnahmencodierung, Umsetzung und Wirksamkeit im Themenbereich Forstwirtschaft

Schutzflächen

Maßnahmen-Code: FW-Teilraum-BA-FwS-laufende Nummer

Jene direkt an die Baufläche bzw. an das technische Bauwerk angrenzenden Waldflächen, welche weder in der Betriebs- noch in der Bauphase durch das Vorhaben unmittelbar betrof- fen sind, werden in einer Breite von 10 m als Schutzflächen ausgewiesen und wirksam ab- gegrenzt. Die Erhaltung dieser Flächen in ihrer flächigen Ausdehnung und Funktionalität soll sichergestellt werden, damit sie einerseits die verbliebene Waldausstattung im Teilraum und andererseits die Anknüpfungspunkte für Neuaufforstungen bilden. In den Schutzflächen sind keine zusätzlichen Belastungen wie Rodungen, Materialdeponierung, Holzentnahme, Wege- bau, Einleitung ungereinigter Abwässer und andere vermeidbare Immissionen erlaubt.

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Sicherstellen der Erreichbarkeit

Maßnahmen-Code: FW-Teilraum-BA/BE-WeS-laufende Nummer

Die Erreichbarkeit von Waldflächen, die von einer Wegunterbrechung durch das Vorhaben betroffen sind, ist sicherzustellen. Es ist ein Ersatz für diese land- und forstwirtschaftlichen Wege mit möglichst geringem Umwegaufwand herzustellen. Dauerhafte Wegeverlegungen sind so zu gestalten, dass die Erreichbarkeit und Bewirtschaftbarkeit der Waldflächen in vol- lem Umfang möglich ist. Während der Bauphase ist die Funktionsfähigkeit des Straßen- und Wegenetzes sicherzustellen und die Erreichbarkeit aller bewirtschafteten Flächen zu ge- währleisten.

Reduktion der Beeinträchtigung der forstwirtschaftlichen Produktion

Maßnahmen-Code: FW-Teilraum-BA-FwP-laufende Nummer

Zur Reduktion der Beeinträchtigung der forstwirtschaftlichen Produktion während der Bau- phase ist ein in räumlicher und zeitlicher Hinsicht optimierter Bauablauf anzustreben. Über unvorhergesehene Verzögerungen oder Erschwernisse sind die Betroffenen ausreichend und rechtzeitig zu informieren. In der Bauphase sind temporäre Sperren forstwirtschaftlicher Wege so kurz wie möglich zu halten. Die Grundbesitzer sind über alle Vorgänge wie Stra- ßensperren, Sprengarbeiten oder außerordentliche Transporte zu informieren.

Sachgerechte Bodenrekultivierung

Maßnahmen-Code: FW-Teilraum-BA-BoR-laufende Nummer

Eine sachgerechte Bodenrekultivierung ist die Voraussetzung für die Wiederherstellung des Ertragspotentials für forstwirtschaftliche Böden. Details zur Umsetzung der Maßnahme sind im Kapitel 6.1.1 beschrieben.

Minimierung von Immissionsbelastungen

Maßnahmen-Code: FW-Teilraum-BA/BE-IbM-laufende Nummer

Die folgenden Maßnahmen zur Verringerung von Staub- und Luftschadstoffimmissionen sind dem UVE-Bericht Klima / Luftschadstoffe (siehe Einlage Nr. UV 07-01.01) entnommen. Teil- weise handelt es sich um Maßnahmen, die bereits Vorhabensbestandteil sind und daher be- reits in der Wirkungsintensität der Bauphase Berücksichtigung finden:

• Befestigung von Baustelleneinrichtungsflächen und Baustraßen • Einhausung von stark Staub bzw. Luftschadstoffe emittierenden Geräten • Einhausung der Schuttergleise bei der Bahnverladung • Reifenwaschanlagen an den Ausfahrten zu öffentlichen Straßen • Befeuchtungsmaßnahmen im Bereich der Zwischendeponien • Umgehende Begrünung von Humusdeponien, um einen Staubabtrag während der verbleibenden Bauphase zu unterbinden

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• Reinigung Tunnel von Betonstaub vor Inbetriebnahme

Zusätzlich sind im Themenbereich Klima / Luftschadstoffe abhängig von der Situation im je- weiligen Teilraum folgende Maßnahmen in der Bauphase vorgesehen, deren Wirksamkeit in die Gesamteinschätzung je Teilraum eingeht:

• Befeuchtung von Bauflächen und Wegen im Bedarfsfall • Reinigung der befestigten Flächen im Bedarfsfall • Minimierung der Windangriffsfläche im Bereich der Zwischendeponie • Abplanung von LKW-Ladeflächen mit staubenden Gütern vor dem Abtransport • Abschnittsweise Rekultivierung von Schüttflächen auf der Deponie • Befeuchtung in Schütt- und Abwurfbereichen der Deponie Longsgraben • Geschwindigkeitsbegrenzung innerhalb des Bauareals • Reinigung Tunnel von Betonstaub vor Inbetriebnahme

Zur Verminderung der baubedingten Immissionsbelastung werden je Teilraum alle zusätzlich vorgesehenen Maßnahmen als für den gegenständlichen Themenbereich relevant erachtet und übernommen.

Ökologische Ausgleichsmaßnahme „Betriebsbedingte Ersatzaufforstung“

Maßnahmen-Code: FW-Teilraum-BA/BE-WdE-laufende Nummer

Die Waldflächenverluste, die durch das technische Bauwerk und Nebenanlagen (Anschüt- tungen, etc.) verursacht werden, sind auszugleichen. Bei Ersatzaufforstungen sind dem Standort angepasste Gehölze zu pflanzen. Die Auswahl der Forstpflanzen ist mit der Forst- behörde abzustimmen und muss den Anforderungen aus der ökologischen Maßnahmenpla- nung der gegenständlichen UVE entsprechen.

Im Zuge der Aufforstungen werden standortgerechte Gehölze verwendet, welche sich an der potentiellen natürlichen Waldgesellschaft orientieren. Als Grundlage hierfür werden Angaben zu den natürlichen Waldgesellschaften basierend auf den forstlichen Wuchsgebieten Öster- reichs (Forstliche Bundesversuchsanstalt) herangezogen. Gemäß Forstgesetz beträgt die er- forderliche Überschirmung mehr als 50 % der Grundfläche. Wenn Streifen entlang von Ge- wässern angelegt werden, so beträgt die Mindestbreite 10 m. Es sind heimische Forstpflan- zen zu verwenden, die allen gültigen gesetzlichen Vorschriften über forstliches Vermeh- rungsgut entsprechen. Die Aufforstungsflächen sind bis zur Sicherung der Kultur vor Wild- verbiss und vor Weidevieh zu schützen.

In den Tabellen zur Maßnahmenbeschreibung (Kapitel 6.4) wird auf den jeweiligen Maß- nahmencode des Themenbereichs Pflanzen und deren Lebensräume verwiesen.

Ökologische Ausgleichsmaßnahme „Baubedingte Wiederaufforstung“

Maßnahmen-Code: FW-Teilraum-BE-WdW-laufende Nummer

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Bauphasebedingte Rodungsflächen am Rand von Baustelleneinrichtungen, Anschüttungen und Baufeldern sowie durch die Schüttung der Deponie sind nach Ende der Grundbeanspru- chung am Standort wieder aufzuforsten. Es gelten dieselben Bedingungen wie für betriebs- bedingte Aufforstungen.

In den Tabellen zur Maßnahmenbeschreibung (Kapitel 6.4) wird auf den jeweiligen Maß- nahmencode des Fachbeitrags Pflanzen und deren Lebensräume verwiesen.

Wiederherstellung des Waldrandes

Maßnahmen-Code: FW-Teilraum-BE-WdRa-laufende Nummer

Randlicher Verlust von Waldflächen oder Wurzelschädigungen im Bereich von Waldrändern, die im Anschluss an definierte Schutzflächen stattfinden, sind nach Maßgabe der Umwelt- baubegleitung auszugleichen. Es gelten grundsätzlich dieselben Bedingungen wie für bau- bedingte Wiederaufforstungen. Es sind dem Standort angepasste Gehölze zu pflanzen. Die Auswahl der Forstpflanzen ist mit der Forstbehörde abzustimmen und muss den Anforde- rungen aus der ökologischen Maßnahmenplanung der gegenständlichen UVE entsprechen. Die Aufforstungsflächen sind bis zur Sicherung der Kultur vor Wildverbiss und vor Weidevieh zu schützen.

Ökologische Ausgleichsmaßnahme „Strukturverbessernde Maßnahmen“

Maßnahmen-Code: FW-Teilraum-BA-WdSt-laufende Nummer

Die Waldflächenverluste, die durch das technische Bauwerk bzw. durch Nebenanlagen (An- schüttungen, etc.) verursacht werden, sind auszugleichen. Stehen aus Sicht einer umfas- senden Landeskultur im Umfeld des Eingriffsbereiches keine geeigneten Aufforstungsflächen zur Verfügung, sind in der Umgebung der Rodungsflächen qualitative Waldverbesserungs- maßnahmen durchzuführen. Im Zuge der weiteren Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen wird ein standortgerechter und naturnaher Waldaufbau mit entsprechender Artenzusammen- setzung entwickelt.

Prinzipiell sind folgende Maßnahmen geeignet.

• Waldverbessernde Maßnahmen, die laut Verordnung der Ländlichen Entwicklung der Europäischen Union förderbar sind • Waldverbessernde Maßnahmen, die nach den Förderungsrichtlinien des Förderpro- gramms „LEADER“ der Europäischen Union förderbar sind

Das Ausmaß der waldverbessernden Maßnahmen orientiert sich am Rodungserlass des Bundesministeriums für Land – und Forstwirtschaft ZL 13.205/02-I3/02 vom 12.7.2002 Punkt 7.c. Das heißt, dass die Kosten für die waldverbessernden Maßnahmen den Kosten für eine Ersatzaufforstung für die gerodete Fläche entsprechen.

Die Umsetzung der konkreten Strukturverbesserungsmaßnahmen wird baubegleitend sein und sollte in Zusammenarbeit mit der zuständigen Bezirksforstinspektion (Vermittlerrolle zwi-

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schen Waldbesitzern und der Projektwerberin; Überprüfung der einzelnen Maßnahmen auf ihre fachliche Eignung und fachgerechte Durchführung) erfolgen.

In den Tabellen zur Maßnahmenbeschreibung (Kapitel 6.4) wird auf den jeweiligen Maß- nahmencode des Themenbereichs Pflanzen und deren Lebensräume verwiesen.

6.1.4 Beurteilung der Maßnamenwirksamkeit

Die Beurteilung der Maßnahmenwirksamkeit berücksichtigt räumliche, funktionale und zeitli- chen Aspekte der einzelnen Maßnahmen. Die Beurteilung erfolgt in drei Stufen:

Sehr gute Wirksamkeit

Die Maßnahmen stellen räumlich und funktional einen vollständigen Ausgleich von land- und forstwirtschaftlichen Flächen sicher. Vorhabensbedingte Belastungen auf die gegenständli- chen Themenbereiche und Schutzgüter werden sehr stark minimiert. Der weitgehende Aus- gleich erfolgt in kurzer Zeit, die Entwicklungszeiten von Strukturen sind geeignet innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes deren Wirksamkeit zu garantieren. Der Ort des Aus- gleichs steht in einem engen räumlichen Beziehungsgefüge mit dem Ort des Eingriffs.

Die Eingriffserheblichkeit wird um bis zu zwei Stufen herabgesetzt.

Gute Wirksamkeit

Die festgelegten Maßnahmen sind dem Eingriff adäquat angesetzt und reduzieren die vor- habensverursachte Belastung auf die gegenständlichen Themenbereiche und Schutzgüter. Die Maßnahmen stellen räumlich und funktional einen weitgehenden Ausgleich sicher. Die Entwicklungszeiten von Strukturen sind geeignet innerhalb eines überschaubaren Zeitrau- mes deren Wirksamkeit zumindest teilweise zu garantieren. Der Ort des Ausgleichs steht in räumlichem Zusammenhang mit dem Ort des Eingriffs.

Die Eingriffserheblichkeit wird um eine Stufe herabgesetzt.

Partielle Wirksamkeit

Die festgelegten Maßnahmen sind adäquat, jedoch nur in Teilbereichen wirksam. Die Belas- tungen für die gegenständlichen Themenbereiche und Schutzgüter werden nur teilweise mi- nimiert. Die Maßnahmen stellen räumlich und funktional einen teilweisen Ausgleich sicher. Die Entwicklungszeiten von Strukturen sind nur teilweise geeignet innerhalb eines über- schaubaren Zeitraumes deren Wirksamkeit zu garantieren.

Die Eingriffserheblichkeit wird um bis zu einer Stufe herabgesetzt.

Beurteilung der Maßnahmenwirksamkeit

Die Beurteilung der Maßnahmenwirksamkeit erfolgt für jede einzelne Maßnahme bzw. für je- den einzelnen Maßnahmentyp im Teilraum. In einer Zusammenschau wird die Gesamtwirk- samkeit der Maßnahmen innerhalb des Teilraums eingeschätzt. Die Restbelastung je Teil-

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raum ergibt sich durch Herabstufung der Eingriffserheblichkeit gemäß oben beschriebener Methodik.

6.2 Maßnahmenfestlegung, Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden nach Teilräumen

6.2.1 Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal

6.2.1.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Boden vorgesehen:

THEMENBEREICH BODEN – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Bodenschutz während der Bauphase: Vermeidung von BO-GL-BA-BoS-01 zusätzlicher Belastung des Bodens während der Bautä- gut tigkeiten sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung BO-GL-BA-BoR-02 gut* des Zustandes baubedingt beanspruchter Böden * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit partiell Eingriffserheblichkeit sehr hoch Restbelastung hoch

Tabelle 155: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal in der Bauphase

Es verbleibt eine hohe Restbelastung durch Bodenmanipulation und Bodenbeanspruchung.

6.2.1.2 Betriebsphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Betriebsphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Boden vorgesehen:

THEMENBEREICH BODEN – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BETRIEBSPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Reduktion des Bodenverbrauchs in der Betriebsphase durch Reduktion der Versiegelung der Vorhabensbe- standteile wie untergeordnete Wege, Park- und Ret- BO-GL-BE-BoV-01 partiell tungsplätze; Rückbau bestehender Versiegelung auf Flächen, die in der Betriebsphase nicht mehr benötigt werden Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit partiell Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung mittel

Tabelle 156: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal in der Betriebsphase

Es verbleibt eine mittlere Restbelastung durch Flächenverbrauch und Bodenversiegelung.

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6.2.2 Teilraum Aue – Göstritz

6.2.2.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Boden vorgesehen:

THEMENBEREICH BODEN – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Bodenschutz während der Bauphase: Vermeidung von BO-AG-BA-BoS-01 zusätzlicher Belastung des Bodens während der Bautä- gut tigkeiten sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung BO-AG-BA-BoR-02 gut* des Zustandes baubedingt beanspruchter Böden * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit partiell Eingriffserheblichkeit hoch Restbelastung mittel

Tabelle 157: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Aue - Göstritz in der Bauphase

Es verbleibt eine mittlere Restbelastung durch Bodenmanipulation und Bodenbeanspru- chung.

6.2.2.2 Betriebsphase

Am Ende der Bauphase ist die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes der Flächen vorgesehen. In der Betriebsphase ergeben sich keine Auswirkungen durch das Vorhaben, somit sind keine Maßnahmen erforderlich. Die bleibende Reststörung des Bodens nach er- folgter sachgerechter Bodenrekultivierung wird in der geringen Restbelastung der Betriebs- phase berücksichtigt.

6.2.3 Teilraum Otterstock

6.2.3.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Boden vorgesehen:

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THEMENBEREICH BODEN – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Bodenschutz während der Bauphase: Vermeidung von BO-OT-BA-BoS-01 zusätzlicher Belastung des Bodens während der Bautä- gut tigkeiten sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung BO-OT-BA-BoR-02 gut* des Zustandes baubedingt beanspruchter Böden * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit partiell Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung gering

Tabelle 158: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Otterstock in der Bauphase

Es verbleibt eine geringe Restbelastung durch Bodenmanipulation und Bodenbeanspru- chung.

6.2.3.2 Betriebsphase

Am Ende der Bauphase ist die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes der Flächen vorgesehen. In der Betriebsphase ergeben sich keine Auswirkungen durch das Vorhaben, somit sind keine Maßnahmen erforderlich. Die bleibende Reststörung des Bodens nach er- folgter sachgerechter Bodenrekultivierung wird in der geringen Restbelastung der Betriebs- phase berücksichtigt.

6.2.4 Teilraum Trattenbach

6.2.4.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Boden vorgesehen:

THEMENBEREICH BODEN – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Bodenschutz während der Bauphase: Vermeidung von BO-TB-BA-BoS-01 zusätzlicher Belastung des Bodens während der Bautä- gut tigkeiten sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung BO-TB-BA-BoR-02 gut* des Zustandes baubedingt beanspruchter Böden * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit partiell Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung gering

Tabelle 159: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Trattenbach in der Bauphase

Es verbleibt eine geringe Restbelastung durch Bodenmanipulation und Bodenbeanspru- chung.

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6.2.4.2 Betriebsphase

Am Ende der Bauphase ist die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes der Flächen vorgesehen. In der Betriebsphase ergeben sich keine Auswirkungen durch das Vorhaben, somit sind keine Maßnahmen erforderlich. Die bleibende Reststörung des Bodens nach er- folgter sachgerechter Bodenrekultivierung wird mit einer verbleibenden geringen Restbelas- tung in der Betriebsphase berücksichtigt.

6.2.5 Teilraum Fröschnitzgraben

6.2.5.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Boden vorgesehen:

THEMENBEREICH BODEN – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Bodenschutz während der Bauphase: Vermeidung von BO-FR-BA-BoS-01 zusätzlicher Belastung des Bodens während der Bautä- gut tigkeiten sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung BO-FR-BA-BoR-02 gut* des Zustandes baubedingt beanspruchter Böden * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit partiell Eingriffserheblichkeit hoch Restbelastung mittel

Tabelle 160: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Fröschnitzgraben in der Bauphase

Es verbleibt eine mittlere Restbelastung durch Bodenmanipulation und Bodenbeanspru- chung.

6.2.5.2 Betriebsphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Betriebsphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Boden vorgesehen:

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THEMENBEREICH BODEN – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BETRIEBSPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Reduktion des Bodenverbrauchs in der Betriebsphase durch Reduktion der Versiegelung der Vorhabensbe- standteile wie untergeordnete Wege, Park- und Ret- BO-FR-BE-BoV-01 partiell tungsplätze; Rückbau bestehender Versiegelung auf Flächen, die in der Betriebsphase nicht mehr benötigt werden Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit partiell Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung mittel

Tabelle 161: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Fröschnitzgraben in der Betriebsphase

Es verbleibt eine mittlere Restbelastung durch Flächenverbrauch vor allem durch die Depo- nie (vgl. Methodik Flächenverbrauch, Kap. 4.1.1) und Bodenversiegelung.

6.2.6 Teilraum Grautschenhof

6.2.6.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Boden vorgesehen:

THEMENBEREICH BODEN – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Bodenschutz während der Bauphase: Vermeidung von BO-GR-BA-BoS-01 zusätzlicher Belastung des Bodens während der Bautä- gut tigkeiten sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung BO-GR-BA-BoR-02 gut* des Zustandes baubedingt beanspruchter Böden * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit partiell Eingriffserheblichkeit hoch Restbelastung mittel

Tabelle 162: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Graut- schenhof in der Bauphase

Es verbleibt eine mittlere Restbelastung durch Bodenmanipulation und Bodenbeanspru- chung.

6.2.6.2 Betriebsphase

Am Ende der Bauphase ist die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes der Flächen vorgesehen. In der Betriebsphase ergeben sich keine Auswirkungen durch das Vorhaben, somit sind keine Maßnahmen erforderlich. Die bleibende Reststörung des Bodens nach er- folgter sachgerechter Bodenrekultivierung wird mit einer verbleibenden geringen Restbelas- tung in der Betriebsphase berücksichtigt.

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6.2.7 Teilraum Mürzzuschlag

6.2.7.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Boden vorgesehen:

THEMENBEREICH BODEN – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Bodenschutz während der Bauphase: Vermeidung von BO-FR-BA-BoS-01 zusätzlicher Belastung des Bodens während der Bautä- gut tigkeiten sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung BO-FR-BA-BoR-02 gut* des Zustandes baubedingt beanspruchter Böden * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit partiell Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung gering

Tabelle 163: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Mürz- zuschlag in der Bauphase

Es verbleibt eine mittlere Restbelastung durch Bodenmanipulation und Bodenbeanspru- chung.

6.2.7.2 Betriebsphase

Am Ende der Bauphase ist die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes der Flächen vorgesehen. In der Betriebsphase bewirkt der neue Portalbereich einen sehr geringen Flä- chenverbraucht auf bisher nicht verbrauchter Fläche, durch den sich keine Wirkungsintensi- tät ergibt. Mit folgender Maßnahme kann die Bodenbeanspruchung durch das Vorhaben auf bereits verbrauchter Fläche bzw. vorbelastetem Boden reduziert werden:

THEMENBEREICH BODEN – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BETRIEBSPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Reduktion des Bodenverbrauchs in der Betriebsphase durch Reduktion der Versiegelung der Vorhabensbe- standteile wie untergeordnete Wege, Park- und Ret- BO-MZ-BE-BoV-01 partiell tungsplätze; Rückbau bestehender Versiegelung auf Flächen, die in der Betriebsphase nicht mehr benötigt werden Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit partiell Eingriffserheblichkeit keine Restbelastung gering

Tabelle 164: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Mürz- zuschlag in der Betriebsphase

Die bleibende Reststörung des Bodens nach erfolgter sachgerechter Bodenrekultivierung am Ende der Bauphase wird in der geringen Restbelastung der Betriebsphase berücksichtigt.

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6.2.8 Teilraum Langenwang

6.2.8.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Boden vorgesehen:

THEMENBEREICH BODEN – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Bodenschutz während der Bauphase: Vermeidung von BO-LW-BA-BoS-01 zusätzlicher Belastung des Bodens während der Bautä- gut tigkeiten sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung BO-LW-BA-BoR-02 gut* des Zustandes baubedingt beanspruchter Böden * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit partiell Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung gering

Tabelle 165: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Langen- wang in der Bauphase

Es verbleibt eine geringe Restbelastung durch Bodenmanipulation und Bodenbeanspru- chung.

6.2.8.2 Betriebsphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Betriebsphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Boden vorgesehen:

THEMENBEREICH BODEN – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BETRIEBSPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Reduktion des Bodenverbrauchs in der Betriebsphase BO-FR-BE-BoV-01 durch Reduktion der Versiegelung der Vorhabensbe- partiell standteile wie untergeordnete Wege, Parkplätze, etc. Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit partiell Eingriffserheblichkeit gering Restbelastung gering

Tabelle 166: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Langen- wang in der Betriebsphase

Es verbleibt eine geringe Restbelastung durch Flächenverbrauch und Bodenversiegelung.

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6.3 Maßnahmenfestlegung, Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft nach Teilräumen

6.3.1 Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal

6.3.1.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Landwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH LANDWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Schutz von Agrarflächen angrenzend an stationäre bau- liche Einrichtungen durch wirksame Abgrenzung LW-GL-BA-LwS-01 gut (Abplankung o.ä.) vor Befahrung, Ablagerung, Verunrei- nigungen, etc. Sicherstellung der Wegeverbindung südwestlich der Por- LW-GL-BA-WeS-02 talbaustelle im Ausgleich für die entstehende Unterbre- gut chung mit möglichst geringem Umwegaufwand Reduktion der Beeinträchtigung der landwirtschaftlichen Produktion während der Bauphase durch optimierten LW-GL-BA-LwP-03 Bauablauf in räumlicher und zeitlicher Hinsicht sowie partiell rechtzeitige Information der Betroffenen über unvorher- gesehene Erschwernisse Maßnahmen zur Reduktion der Staub- und Luftschad- stoffbelastungen als Vorhabensbestandteil *: Befeuch- tung der Zwischendeponie, umgehende Begrünung der Humusdeponie, Einhausungen, Reifenwaschanlagen, Befestigung der Baustelleneinrichtungsflächen und Bau- straßen (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; KL-GL-BA-01, LW-GL-BA-IbM-04 02, 05, 06, 08 ,12 ,13) partiell Zusätzliche Maßnahmen: Minimierung der Windangriffs- fläche der Zwischendeponie und umgehende Rekultivie- rung, bedarfsabhängige Befeuchtungsmaßnahmen so- wie Reinigung der befestigten Flächen, Geschwindig- keitsbegrenzung im Baustellenbereich (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; KL-GL-BA-03, 04, 07, 09 bis 11) Ökologische Ausgleichsmaßnahmen „Ackerrandstreifen“ als Ersatz für den Verlust eines artenreichen Acker- standortes im Portalbereich. Zur Erhaltung der Acker- LW-GL-BA-Ar-05 wildkrautflora werden artenreiche Randstreifen in einem partiell extensiv bewirtschafteten Acker geschaffen. (vgl. TB Pflanzen/Tiere und deren Lebensräume; PL/TL-GL-BA- öBr-a-01 und PL/TL-GL-BA-öBr-a-03) Extensivierungsmaßnahmen auf der bestehenden Grün- landfläche westlich des Tunnelportals als qualitative Ver- LW-GL-BA-Wi-06 besserung des Standort für zoologische Artengemein- partiell schaften solcher Magerwiesenstandorte (vgl. TB Tiere und deren Lebensräume; TL-GL-BA-öWi-t-02) sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung LW-GL-BA-BoR-07 gut* des Ertragspotentials der landwirtschaftlichen Böden Rekultivierung Acker (2,1 ha) östlich der Schwarza sowie LW-GL-BA-AcR-08 auf vorübergehend beanspruchte Flächen in Baufeld- partiell** randbereichen Rekultivierung Grünland (1,3 ha) von vorübergehend be- LW-GL-BA-GlR-09 anspruchten Flächen südlich der Portalbaustelle, im Be- partiell** reich der 110 kV-Leitung, der Auflassung des Unter-

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werks, im südlichen Retentionsraum Mühlhof sowie in Baufeldrandbereichen * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein ** wird am Ende der Bauphase gesetzt, Wirksamkeit geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit partiell Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung mittel

Tabelle 167: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal in der Bauphase

Es verbleibt eine mittlere Restbelastung vor allem durch Verlust landwirtschaftlicher Flä- chen.

6.3.1.2 Betriebsphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Betriebsphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Landwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH LANDWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BETRIEBSPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Sicherstellung der Wegeverbindung südwestlich der Por- LW-GL-BE-WeS-01 talbaustelle im Ausgleich für die entstehende Unterbre- gut chung mit möglichst geringem Umwegaufwand Ökologische Ausgleichsmaßnahme „frische Wiese“ als Ersatz für frische, basenreiche Magerwiesen und – LW-GL-BE-Wi-02 weiden nach der Geländemodellierung im Retentionsbe- partiell reich Mühlhof (vgl. TB Pflanzen/Tiere und deren Lebens- räume; PL/TL-GL-BE-öWi-fr-08 und 09) Sicherstellung der Zugänglichkeit aller Teilflächen für LW-GL-BE-WeS-03 maschinelle Bewirtschaftung im Bereich des Ersatzreten- gut tionsraums Mühlhof Pflegemaßnahmen von ökologischen Ausgleichsflächen werden im Rahmen einer Duldungsverpflichtung abge- golten. Für entstandene Restflächen, die eine Erschwer- LW-GL-BE-LwP-04 gut nis der ökonomischen Bewirtschaftung aufweisen, be- steht im Grundeinlöseprozess prinzipiell die Möglichkeit der Ablösung Reinigung der Tunnelwände zur Reduktion der Be- LW-GL-BE-IbM-05 tonstaubimmissionen zu Betriebsbeginn (vgl. TB Klima / gut* Luftschadstoffe; KL-GL-BE-01) * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit gut Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung gering

Tabelle 168: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal in der Betriebsphase

Es verbleibt eine geringe Restbelastung vor allem durch dauerhaften Verlust landwirtschaft- licher Fläche.

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6.3.2 Teilraum Aue – Göstritz

6.3.2.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Landwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH LANDWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Schutz von Agrarflächen angrenzend an stationäre bau- liche Einrichtungen durch wirksame Abgrenzung LW-AG-BA-LwS-01 gut (Abplankung o.ä.) vor Befahrung, Ablagerung, Verunrei- nigungen, etc. Sicherstellen der Zugänglichkeit für maschinelle Bewirt- LW-AG-BA-WeS-02 schaftung für den Bereich östlich der Baustelleneinrich- gut tungsfläche Für entstandene Restflächen, die eine Erschwernis der ökonomischen Bewirtschaftung aufweisen, besteht im LW-AG-BA-LwP-03 gut Grundeinlöseprozess prinzipiell die Möglichkeit der vorü- bergehenden Ablösung Maßnahmen zur Reduktion der Staub- und Luftschad- stoffbelastungen als Vorhabensbestandteil *: Befeuch- tung der Zwischendeponie, umgehende Begrünung der Humusdeponie, Einhausung, Reifenwaschanlage, Befes- tigung der Baustelleneinrichtungsflächen und Baustra- ßen (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; KL-AG-BA-01 bis 03, 07,10) LW-AG-BA-IbM-04 partiell Zusätzliche Maßnahmen: Minimierung der Windangriffs- fläche der Zwischendeponie und umgehende Rekultivie- rung, bedarfsabhängige Befeuchtungsmaßnahmen so- wie Reinigung der befestigten Flächen, Geschwindig- keitsbegrenzung im Baustellenbereich und Abplanung von LKWs vor dem Abtransport (vgl. TB Klima / Luft- schadstoffe; KL-AG-BA-04 bis 06, 08, 09, 11) sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung LW-AG-BA-BoR-05 gut* des Ertragspotentials der landwirtschaftlichen Böden Rekultivierung der baubedingt beanspruchten Grünland- LW-AG-BA-GlR-06 flächen zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zu- gut** standes der landwirtschaftlichen Nutzung Rekultivierung der baubedingt beanspruchten Streuobst- LW-AG-BA-ObR-07 bestände zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zu- gut** standes der landwirtschaftlichen Nutzung * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein ** wird am Ende der Bauphase gesetzt, die Wirksamkeit geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein; für die Bauphase ergibt sich noch keine Wirksamkeit Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit partiell Eingriffserheblichkeit gering Restbelastung gering

Tabelle 169: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Aue – Göstritz in der Bauphase

Es verbleibt eine geringe Restbelastung vor allem durch Verlust landwirtschaftlicher Flä- chen.

PLANUNGSGEMEINSCHAFT SEMMERING-BASISTUNNEL Seite 196 © RU/ILF 2010 SEMMERING-BASISTUNNEL neu 5510-UV-0702AL-00-0001 Boden, Land- und Forstwirtschaft | UVE-Bericht 30.04.2010

6.3.2.2 Betriebsphase

Die Wirksamkeit der Rekultivierungsmaßnahmen (Grünland und Streuobst) sind in der Be- wertung der Auswirkungen schon berücksichtigt, die geringe Wirkungsintensität durch mögli- che Veränderung der Bodenfeuchte ist für die Gesamtbewertung nicht durchschlagend, inso- fern ergibt sich bei keiner Eingriffserheblichkeit und keinen vorgesehenen Maßnahmen kei- ne Restbelastung in der Betriebsphase.

6.3.3 Teilraum Otterstock

6.3.3.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Landwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH LANDWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Schutz von Agrarflächen angrenzend an das Baufeld LW-OT-BA-LwS-01 durch Vermeidung von Befahrung, Ablagerung, Verun- gut reinigungen, etc. Reduktion der Beeinträchtigung der landwirtschaftlichen Produktion während der Bauphase durch optimierten LW-OT-BA-LwP-02 Bauablauf in räumlicher und zeitlicher Hinsicht sowie gut rechtzeitige Information der Betroffenen über unvorher- gesehene Erschwernisse Reduktion der möglichen Staubelastung durch Straßen- LW-OT-BA-IbM-03 reinigung im Bedarfsfall (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; partiell KL-OT-BA-01) sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung LW-OT-BA-BoR-04 gut* des Ertragspotentials der landwirtschaftlichen Böden Rekultivierung aller baubedingt beanspruchten Ackerflä- LW-OT-BA-AcR-05 chen zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustan- gut** des der landwirtschaftlichen Nutzung Rekultivierung der baubedingt beanspruchten Grünland- LW-OT-BA-GlR-06 flächen zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zu- gut** standes der landwirtschaftlichen Nutzung Wiederherstellung der bauzeitig beanspruchten Wiesen- LW-OT-BA-Wi-07 fläche (vgl. TB Pflanzen/Tiere und deren Lebensräume; gut** PL/TL-OT-BA-öWi-fr-02) * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein ** wird am Ende der Bauphase gesetzt, Wirksamkeit geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit gut Eingriffserheblichkeit gering Restbelastung gering

Tabelle 170: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Ot- terstock in der Bauphase

Bei allgemein guter Maßnahmenwirksamkeit verbleibt eine geringe Restbelastung durch Flächenverbrauch sowie auftretende bzw. nicht auszuschließende Auswirkungen auf die Bo- denfeuchte landwirtschaftlicher Flächen infolge von Grundwasserveränderungen.

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6.3.3.2 Betriebsphase

Die Wirksamkeit der Rekultivierungsmaßnahmen (Acker und Grünland) sind in der Bewer- tung der Auswirkungen schon berücksichtigt; es verbleibt eine geringe Restbelastung durch Flächenverluste infolge von ökologischen Ausgleichsmaßnahmen sowie durch auftretende bzw. nicht auszuschließende Auswirkungen auf die Bodenfeuchte landwirtschaftlicher Flä- chen infolge von Grundwasserveränderungen.

6.3.4 Teilraum Trattenbach

6.3.4.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Landwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH LANDWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Schutz von Agrarflächen angrenzend an stationäre bau- liche Einrichtungen durch wirksame Abgrenzung LW-TB-BA-LwS-01 gut (Abplankung o.ä.) vor Befahrung, Ablagerung, Verunrei- nigungen, etc. Maßnahmen zur Reduktion der Staub- und Luftschad- stoffbelastungen als Vorhabensbestandteil *: umgehende Begrünung der Humusdeponie und Befestigung der Baustelleneinrichtungsfläche (vgl. TB Klima / Luftschad- stoffe; KL-TB-BA-02, 07) LW-TB-BA-IbM-02 Zusätzliche Maßnahmen: bedarfsabhängige Befeuch- partiell tung, Minimierung der Windangriffsfläche und umgehen- de Rekultivierung der Zwischendeponie, Reifenreinigung vor der Ausfahrt, bedarfsabhängige Reinigung der befes- tigten Flächen und Abplanung von LKWs vor dem Ab- transport (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; KL-TB-BA-01, 03 bis 06, 08) sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung LW-TB-BA-BoR-03 gut* des Ertragspotentials der landwirtschaftlichen Böden Rekultivierung der baubedingt beanspruchten Grünland- LW-TB-BA-GlR-04 flächen zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zu- gut** standes der landwirtschaftlichen Nutzung Rekultivierung der baubedingt beanspruchten Streuobst- bestände zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zu- LW-TB-BA-ObR-05 standes der landwirtschaftlichen Nutzung (vgl. Maßnah- gut** me TB Pflanzen/Tiere und deren Lebensräume; PL/TL- TB-BE-öMi-ow-03) * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein ** wird am Ende der Bauphase gesetzt, die Wirksamkeit geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein; für die Bauphase ergibt sich noch keine Wirksamkeit Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit partiell Eingriffserheblichkeit gering Restbelastung gering

Tabelle 171: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Trattenbach in der Bauphase

Es verbleibt eine geringe Restbelastung durch Verlust von landwirtschaftlichen Flächen.

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6.3.4.2 Betriebsphase

Die Wirksamkeit der Rekultivierungsmaßnahmen (Grünland und Streuobst) sind in der Be- wertung der Auswirkungen schon berücksichtigt – keine Wirkungsintensität in der Betriebs- phase – insofern sind keine zusätzlichen Maßnahmen in der Betriebsphase erforderlich. Es verbleibt keine Restbelastung.

6.3.5 Teilraum Fröschnitzgraben

6.3.5.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Landwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH LANDWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Schutz von Agrarflächen angrenzend an stationäre bau- liche Einrichtungen durch wirksame Abgrenzung LW-FR-BA-LwS-01 gut (Abplankung o.ä.) vor Befahrung, Ablagerung, Verunrei- nigungen, etc. Sicherstellen der Zugänglichkeit für maschinelle Bewirt- LW-FR-BA-WeS-02 schaftung für den Bereich östlich und nördlich der Bau- gut stelleneinrichtungsfläche Sicherstellen der Querungsmöglichkeit der Baustraße LW-FR-BA-WeS-03 Steinhaus zur maschinellen Bewirtschaftung der land- gut wirtschaftlichen Flächen beiderseits der Straße Maßnahmen zur Reduktion der Staub- und Luftschad- stoffbelastungen als Vorhabensbestandteil *: Befeuch- tung der Zwischendeponie, umgehende Begrünung der Humusdeponie, Einhausung, Reifenwaschanlagen, Be- festigung der Baustelleneinrichtungsflächen und Bau- straßen (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; KL-FR-BA-01, 02, 04, 07, 12 ,14) LW-FR-BA-IbM-04 Zusätzliche Maßnahmen: Minimierung der Windangriffs- partiell fläche der Zwischendeponie und umgehende Rekultivie- rung, bedarfsabhängige Befeuchtungsmaßnahmen so- wie Reinigung der befestigten Flächen, Geschwindig- keitsbegrenzung im Baustellenbereich, Befeuchtung und abschnittsweise Rekultivierung der Deponie Longsgra- ben (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; KL-FR-BA-03, 05, 06, 08 bis 11, 13) Für entstandene Restflächen, die eine Erschwernis der ökonomischen Bewirtschaftung aufweisen, besteht im LW-FR-BA-LwP-05 gut Grundeinlöseprozess prinzipiell die Möglichkeit der vorü- bergehenden Ablösung sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung LW-FR-BA-BoR-06 gut* des Ertragspotentials der landwirtschaftlichen Böden Rekultivierung der baubedingt beanspruchten Grünland- flächen (7,9 ha) im Bereich der Ersatzwasserversorgung, LW-FR-BA-GlR-07 der Baustraße Steinhaus und der Baustelleneinrich- gut** tungsfläche zur Wiederherstellung der landwirtschaftli- chen Nutzung * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein ** wird am Ende der Bauphase gesetzt, die Wirksamkeit geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein; für die Bauphase ergibt sich noch keine Wirksamkeit Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit gut

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Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung gering

Tabelle 172: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben in der Bauphase

Es verbleibt eine geringe Restbelastung durch Verlust landwirtschaftlicher Flächen.

6.3.5.2 Betriebsphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Betriebsphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Landwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH LANDWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BETRIEBSPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Ökologische Ausgleichsmaßnahme zur Wiederherstel- lung von Feuchtwiesen im Bereich der Baustelleneinrich- LW-FR-BE-Wi-01 tungsfläche, der Humusdeponie sowie der Ersatzwas- gut serversorgung Spital a. S. (vgl. TB Pflanzen/Tiere und deren Lebensräume; PL/TL-FR-BE-öWi-f-02, 19 und 27) Ökologische Ausgleichsmaßnahme zur Wiederherstel- LW-FR-BE-Wi-02 lung von Wiesen (vgl. TB Pflanzen/Tiere und deren Le- gut bensräume; PL/TL-FR-BE-öWi-fr-06, 15 und 17) Herstellung von Feuchtwiesen als wildökologische Struk- LW-FR-BE-Wi-03 turverbesserung (vlg. TB Planzen/Tiere und deren Le- gut bensräume; PL/TL-FR-BE-öWi-fr-09) Pflegemaßnahmen von ökologischen Ausgleichsflächen werden im Rahmen einer Duldungsverpflichtung abge- golten. Für entstandene Restflächen, die eine Erschwer- LW-FR-BA-LwP-04 gut nis der ökonomischen Bewirtschaftung aufweisen, be- steht im Grundeinlöseprozess prinzipiell die Möglichkeit der Ablösung Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit gut Eingriffserheblichkeit gering Restbelastung keine

Tabelle 173: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben in der Betriebsphase

Bei allgemein guter Maßnahmenwirksamkeit verbleibt keine Restbelastung in der Betriebs- phase.

6.3.6 Teilraum Grautschenhof

6.3.6.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Landwirtschaft vorgesehen:

PLANUNGSGEMEINSCHAFT SEMMERING-BASISTUNNEL Seite 200 © RU/ILF 2010 SEMMERING-BASISTUNNEL neu 5510-UV-0702AL-00-0001 Boden, Land- und Forstwirtschaft | UVE-Bericht 30.04.2010

THEMENBEREICH LANDWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Schutz von Agrarflächen angrenzend an stationäre bau- liche Einrichtungen durch wirksame Abgrenzung LW-GR-BA-LwS-01 gut (Abplankung o.ä.) vor Befahrung, Ablagerung, Verunrei- nigungen, etc. Sicherstellen der Zugänglichkeit für südlich angrenzende LW-GR-BA-WeS-02 Agrarflächen nach Unterbrechung des Weges im Bereich gut der Baustelleneinrichtungsfläche Grautschenhof Maßnahmen zur Reduktion der Staub- und Luftschad- stoffbelastungen als Vorhabensbestandteil *: Befeuch- tung der Zwischendeponie, umgehende Begrünung der Humusdeponie, Einhausung Reifenwaschanlagen, Be- festigung der Baustelleneinrichtungsflächen und Bau- straßen (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; KL-GR-BA-01 bis 03, 05, 11, 12 LW-GR-BA-IbM-03 partiell Zusätzliche Maßnahmen: Minimierung der Windangriffs- fläche der Zwischendeponie und umgehende Rekultivie- rung, bedarfsabhängige Befeuchtungsmaßnahmen so- wie Reinigung der befestigten Flächen, Geschwindig- keitsbegrenzung im Baustellenbereich, Abplanung von LKWs vor dem Abtransport (vgl. TB Klima / Luftschad- stoffe; KL-GR-BA-04, 06 bis 10, 13) sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung LW-GR-BA-BoR-04 gut* des Ertragspotentials der landwirtschaftlichen Böden Rekultivierung der baubedingt beanspruchten Grünland- LW-GR-BA-GlR-05 flächen (5,1 ha) zur Wiederherstellung der landwirt- gut** schaftlichen Nutzung * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein ** wird am Ende der Bauphase gesetzt, die Wirksamkeit geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein; für die Bauphase ergibt sich noch keine Wirksamkeit Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit partiell Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung gering

Tabelle 174: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Grautschenhof in der Bauphase

Es verbleibt eine geringe Restbelastung durch Flächenverluste und durch auftretende bzw. nicht auszuschließende Auswirkungen auf die Bodenfeuchte landwirtschaftlicher Flächen in- folge von Grundwasserveränderungen.

6.3.6.2 Betriebsphase

Die Wirksamkeit der Rekultivierungsmaßnahmen (Acker und Grünland) sind in der Bewer- tung der Auswirkungen schon berücksichtigt; es verbleibt eine geringe Restbelastung durch Flächenverluste infolge von ökologischen Ausgleichsmaßnahmen sowie durch auftretende bzw. nicht auszuschließende Auswirkungen auf die Bodenfeuchte landwirtschaftlicher Flä- chen infolge von Grundwasserveränderungen.

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6.3.7 Teilraum Mürzzuschlag

6.3.7.1 Bauphase

THEMENBEREICH LANDWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Schutz von Agrarflächen angrenzend an stationäre bau- liche Einrichtungen durch wirksame Abgrenzung LW-MZ-BA-LwS-01 gut (Abplankung o.ä.) vor Befahrung, Ablagerung, Verunrei- nigungen, etc. Sicherstellen der Zugänglichkeit zur Bewirtschaftung des LW-MZ-BA-WeS-02 Bereichs nördlich und nordwestlich der Baustellenein- gut richtungsfläche Maßnahmen zur Reduktion der Staub- und Luftschad- stoffbelastungen als Vorhabensbestandteil *: Befeuch- tung der Zwischendeponie, Reifenwaschanlage, Befesti- gung der Baustelleneinrichtungsflächen und Baustraßen (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; KL-MZ-BA-01, 03, 09) LW-MZ-BA-IbM-03 Zusätzliche Maßnahmen: Minimierung der Windangriffs- partiell fläche der Zwischendeponie und umgehende Rekultivie- rung, Einhausung, bedarfsabhängige Befeuchtungsmaß- nahmen sowie Reinigung der befestigten Flächen, Ge- schwindigkeitsbegrenzung im Baustellenbereich (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; KL-MZ-BA-02, 04 bis 08, 10) Ökologische Ausgleichsmaßnahme „Wiese trocken“ als Ersatzfläche für betroffene Trockenrasenbereiche im Portalbereich Mürzzuschlag. Der Ausgleich erfolgt au- LW-MZ-BA-Wi-04 gut ßerhalb des Bauwerkbereiches und kann schon während der Bauphase umgesetzt werden (vlg. TB Planzen/Tiere und deren Lebensräume; PL/TL-MZ-BA-öWi-t-03) sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung LW-MZ-BA-BoR-04 gut* des Ertragspotentials der landwirtschaftlichen Böden Rekultivierung baubedingt beanspruchten Grünlandflä- LW-MZ-BA-GlR-05 chen (0,08 ha) zur Wiederherstellung der landwirtschaft- gut** lichen Nutzung * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein ** wird am Ende der Bauphase gesetzt, die Wirksamkeit geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein; für die Bauphase ergibt sich noch keine Wirksamkeit Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit gut Eingriffserheblichkeit gering Restbelastung keine

Tabelle 175: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag in der Bauphase

Bei allgemein guter Maßnahmenwirksamkeit verbleibt trotz vorhandener sehr geringer Flä- chenverluste keine Restbelastung in der Bauphase.

6.3.7.2 Betriebsphase

In der Betriebsphase werden im Zuge der Portalgestaltung Trockenwiesen als ökologische Ausgleichsmaßnahme auf bisher nicht landwirtschaftlich genutzten Flächen hergestellt sowie eine Maßnahme zur Reduktionsbelastung durch Betonstaub bei Inbetriebnahme des Tunnels vorgesehen:

PLANUNGSGEMEINSCHAFT SEMMERING-BASISTUNNEL Seite 202 © RU/ILF 2010 SEMMERING-BASISTUNNEL neu 5510-UV-0702AL-00-0001 Boden, Land- und Forstwirtschaft | UVE-Bericht 30.04.2010

In der Betriebsphase werden im Zuge der Portalgestaltung Trockenwiesen als ö- kologische Ausgleichsmaßnahme auf bisher nicht landwirtschaftlich genutzten Flächen hergestellt sowie eine Maßnahme zur Reduktionsbelastung durch Be- tonstaub bei Inbetriebnahme des Tunnels vorgesehen:

THEMENBEREICH LANDWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BETRIEBSPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Die Maßnahme „Wiese trocken“ wurde bereits in der LW-MZ-BA-Wi-04 gut Bauphase gesetzt und wirkt auch in der Betriebsphase Sicherstellen der Zugänglichkeit zur Bewirtschaftung des LW-MZ-BE-WeS-01 Bereichs nördlich und nordwestlich der Baustellenein- gut richtungsfläche Ökologische Ausgleichsmaßnahme „Wiese trocken“ als Ersatz für betroffene Trockenrasenbereiche im Portalbe- reich Mürzzuschlag. Der Ausgleich erfolgt nach Abschluß LW-MZ-BE-Wi-02 gut der Bauphase im Bereich der ehemaligen Baustellenein- richtungsfläche (vgl. TB Pflanzen/Tiere und deren Le- bensraum, PL/TL-MZ-BE-öWi-t-02 Reinigung der Tunnelwände zur Reduktion der Be- LW-MZ-BE-IbM-03 tonstaubimmissionen zu Betriebsbeginn (vgl. TB Klima / gut* Luftschadstoffe; KL-MZ-BE-01) * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit gut Eingriffserheblichkeit gering Restbelastung keine

Tabelle 176: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag in der Betriebsphase

Bei allgemein guter Maßnahmenwirksamkeit verbleit keine Restbelastung in der Betriebs- phase.

6.3.8 Teilraum Langenwang

6.3.8.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Landwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH LANDWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Schutz von Agrarflächen angrenzend an stationäre bau- LW-LW-BA-LwS-01 liche Einrichtungen durch wirksame Abgrenzung gut (Abplankung o.ä.) Reduktion der Beeinträchtigung der landwirtschaftlichen Produktion während der Bauphase durch optimierten LW-LW-BA-LwP-02 Bauablauf in räumlicher und zeitlicher Hinsicht sowie gut rechtzeitige Information der Betroffenen über unvorher- gesehene Erschwernisse Reduktion der möglichen Staubelastung durch Straßen- LW-LW-BA-IbM-03 reinigung im Bedarfsfall (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; partiell KL-LW-BA-01)

PLANUNGSGEMEINSCHAFT SEMMERING-BASISTUNNEL Seite 203 © RU/ILF 2010 SEMMERING-BASISTUNNEL neu 5510-UV-0702AL-00-0001 Boden, Land- und Forstwirtschaft | UVE-Bericht 30.04.2010

sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung des Ertragspotentials der landwirtschaftlichen Böden im LW-LW-BA-BoR-04 gut* Bereich der Maststandorte und baubedingten bean- spruchten Flächen Rekultivierung der baubedingt beanspruchten Ackerflä- LW-LW-BA-AcR-05 chen (0,4 ha) zur Wiederherstellung der landwirtschaftli- gut** chen Nutzung Rekultivierung der baubedingt beanspruchten Grünland- LW-LW-BA-GlR-06 flächen (2,8 ha) zur Wiederherstellung der landwirt- gut** schaftlichen Nutzung * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein ** wird am Ende der Bauphase gesetzt, die Wirksamkeit geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein; für die Bauphase ergibt sich noch keine Wirksamkeit Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit gut Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung gering

Tabelle 177: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Langenwang in der Bauphase

Es verbleibt eine geringe Restbelastung vor allem durch Flächenverluste.

6.3.8.2 Betriebsphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Landwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH LANDWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BETRIEBSPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Für entstandene Restflächen, die eine Erschwernis der ökonomischen Bewirtschaftung aufweisen, besteht im LW-LW-BE-LwP-01 gut Grundeinlöseprozess prinzipiell die Möglichkeit der Ablö- sung Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit gut Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung gering

Tabelle 178: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Langenwang in der Betriebsphase

Es verbleibt eine geringe Restbelastung vor allem durch dauerhafte Flächenverluste.

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6.4 Maßnahmenfestlegung, Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft nach Teilräumen

6.4.1 Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal

6.4.1.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Forstwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Schutz von Waldbeständen im Anschluss an die Ro- FW-GL-BA-FwS-01 dungsflächen durch wirksame Abgrenzung (Abplankung gut o.ä.) sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung FW-GL-BA-BoR-02 gut* des Ertragspotentials der forstwirtschaftlichen Böden Sicherstellung der Wegeverbindung südwestlich der Por- FW-GL-BA-WeS-03 talbaustelle im Ausgleich für die entstehende Unterbre- gut chung mit möglichst geringem Umwegaufwand Reduktion der Beeinträchtigung der forstwirtschaftlichen Produktion während der Durchführung der Rodungsar- FW-GL-BA-FwP-04 beiten durch optimierten Bauablauf in räumlicher und partiell zeitlicher Hinsicht sowie rechtzeitige Information der Be- troffenen über unvorhergesehene Erschwernisse Maßnahmen zur Reduktion der Staub- und Luftschad- stoffbelastungen als Vorhabensbestandteil *: Befeuch- tung der Zwischendeponie, umgehende Begrünung der Humusdeponie, Einhausungen, Reifenwaschanlagen, Befestigung der Baustelleneinrichtungsflächen und Bau- straßen (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; KL-GL-BA-01, FW-GL-BA-IbM-05 02, 05, 06, 08 ,12 ,13) partiell Zusätzliche Maßnahmen: Minimierung der Windangriffs- fläche der Zwischendeponie und umgehende Rekultivie- rung, bedarfsabhängige Befeuchtungsmaßnahmen so- wie Reinigung der befestigten Flächen, Geschwindig- keitsbegrenzung im Baustellenbereich (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; KL-GL-BA-03, 04, 07, 09 bis 11) Ökologische Ausgleichsmaßnahmen „Strukturverbesse- rung“ im Umfang von 6,4 ha von Forstflächen im Bereich des Schafkogels durch Schaffung von ausgeprägten Waldmantel- und Saumbereichen in der Umgebung der FW-GL-BA-WdSt-06 partiell Hochspannungstrasse als Ausgleich für Veränderungen durch Aufwuchsbeschränkungen im Stromtrassenbereich (vgl. TB Pflanzen/Tiere und deren Lebensräume; PL/TL- GL-BA-öWd-s-04 und 05) Ökologische Ausgleichsmaßnahmen „Wald-Gehölz“ durch Herstellung von 1,8 ha artenreichen Auwaldes als Ersatz für die Flächenverluste westlich der Firma Huyck FW-GL-BA-WdE-07 sowie im Retentionsraum Mühlhof (vgl. TB Pflan- partiell zen/Tiere und deren Lebensräume; PL/TL-GL-BA-öWd- g-06 und 07) auf zwei bestehenden Grünlandflächen südlich des Ersatzretentionsraums Mühlhof * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit partiell Eingriffserheblichkeit mittel

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Restbelastung mittel

Tabelle 179: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal in der Bauphase

Es verbleibt eine mittlere Restbelastung vor allem durch erst partiell wirksamen Ausgleich von Waldflächenverlusten und struktureller Störung.

6.4.1.2 Betriebsphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Betriebsphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Forstwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BETRIEBSPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Die Maßnahme „Strukturverbesserung“ wurde bereits in FW-GL-BA-WdSt-06 der Bauphase gesetzt und erreicht ihre volle Wirksamkeit sehr gut in der Betriebsphase Die Maßnahme „Wald-Gehölz“ wurde bereits in der Bau- FW-GL-BA-WdE-07 phase gesetzt und erreicht ihre volle Wirksamkeit in der sehr gut Betriebsphase Sicherstellung der Wegeverbindung südwestlich der Por- FW-GL-BE-WeS-01 talbaustelle im Ausgleich für die entstehende Unterbre- gut chung mit möglichst geringem Umwegaufwand Wiederherstellung des Waldrandes im Fall von randli- chen Verlusten oder Wurzelschädigungen im Anschluss FW-GL-BE-WdRa-02 gut an definierte Schutzflächen, die Umsetzung erfolgt in Abstimmung mit der Umweltbaubegleitung Wiederaufforstung der Waldflächen im Bereich der Hochspannungstrasse am Schafkogel mit niedriger Ve- getation gemäß Aufforstungskonzept (Schaffung von Randbereichen, Erhöhung des Laubholzanteils im be- FW-GL-BE-WdW-03 partiell stehenden Fichten-Lärchen-Mischforst und Schaffung von strauchreichen Bereichen mit Arten der angrenzen- den Wälder; vgl. TB Pflanzen/Tiere und deren Lebens- räume, PL/TL-GL-BE-öWd-f-05, 06 und 07) Reinigung der Tunnelwände zur Reduktion der Be- FW-GL-BE-IbM-04 tonstaubimmissionen zu Betriebsbeginn (vgl. TB Klima / gut* Luftschadstoffe; KL-GL-BE-01) * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit gut Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung gering

Tabelle 180: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal in der Betriebsphase

Nach Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen mit guter Wirksamkeit für den Flächenverlust und die strukturellen Eingriffe verbleibt vor allem aufgrund von dauerhaften Flächenverlusten im Bereich der Schwarzaufer in der Betriebsphase eine geringe Restbelastung für den The- menbereich Forstwirtschaft.

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6.4.2 Teilraum Aue – Göstritz

6.4.2.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Forstwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Schutz von Waldbeständen im Anschluss an die Ro- FW-AG-BA-FwS-01 dungs- und Baustelleneinrichtungsflächen durch wirksa- gut me Abgrenzung (Abplankung o.ä.) Sicherstellen der Zugänglichkeit der Waldflächen am öst- FW-AG-BA-WeS-02 lichen Rand des Grundstücks, das von der südlichen gut Teilfläche der Baustelleneinrichtungsfläche belegt wird Maßnahmen zur Reduktion der Staub- und Luftschad- stoffbelastungen als Vorhabensbestandteil *: Befeuch- tung der Zwischendeponie, umgehende Begrünung der Humusdeponie, Einhausung, Reifenwaschanlage, Befes- tigung der Baustelleneinrichtungsflächen und Baustra- ßen (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; KL-AG-BA-01 bis 03, 07,10) FW-AG-BA-IbM-03 partiell Zusätzliche Maßnahmen: Minimierung der Windangriffs- fläche der Zwischendeponie und umgehende Rekultivie- rung, bedarfsabhängige Befeuchtungsmaßnahmen so- wie Reinigung der befestigten Flächen, Geschwindig- keitsbegrenzung im Baustellenbereich und Abplanung von LKWs vor dem Abtransport (vgl. TB Klima / Luft- schadstoffe; KL-AG-BA-04 bis 06, 08, 09, 11) Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit partiell Eingriffserheblichkeit gering Restbelastung gering

Tabelle 181: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Aue - Göstritz in der Bauphase

Es verbleibt eine geringe Restbelastung durch Flächenverluste und auftretende bzw. nicht auszuschließende Auswirkungen auf die Bodenfeuchte forstwirtschaftlicher Flächen infolge von Grundwasserveränderungen.

6.4.2.2 Betriebsphase

Am Ende der Bauphase erfolgt im Falle von Verlusten die Wiederherstellung des Waldran- des; wirksam wird die Maßnahme in der Betriebsphase.

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THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BETRIEBSPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Wiederherstellung des Waldrandes im Fall von randli- chen Verlusten oder Wurzelschädigungen im Anschluss FW-AG-BE-WdRa-01 an definierte Schutzflächen, die Umsetzung erfolgt in gut Abstimmung mit der Umweltbaubegleitung, ihre Wirk- samkeit erreicht die Maßnahme in der Betriebsphase Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit gut Eingriffserheblichkeit gering Restbelastung keine

Tabelle 182: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Aue - Göstritz in der Betriebsphase

Bei guter Wirksamkeit der Maßnahme ergibt sich keine Restbelastung in der Betriebsphase, da die verbleibende geringe Wirkungsintensität durch mögliche Veränderung der Boden- feuchte für die Gesamtbewertung nicht durchschlagend ist.

6.4.3 Teilraum Otterstock

6.4.3.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Forstwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Schutz von Waldbeständen im Anschluss an die Ro- FW-OT-BA-FwS-01 dungsflächen durch wirksame Abgrenzung (Abplankung gut o.ä.) Reduktion der möglichen Staubelastung durch Straßen- FW-OT-BA-IbM-02 reinigung im Bedarfsfall (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; partiell KL-OT-BA-01) sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung FW-OT-BA-BoR-03 gut* des Ertragspotentials der forstwirtschaftlichen Böden Ersatzaufforstung im Umfang von 0,6 ha für Auwaldbe- reiche mit potentiellem Wasserverlust, die außerhalb des FW-OT-BA-WdE-04 engen Untersuchungsraumes des gegenständlichen gut Fachberichtes liegen (vgl. TB Pflanzen/Tiere und deren Lebensräume, PL/TL-OT-BA-öWd-g-01 und 02) * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit gut Eingriffserheblichkeit gering Restbelastung gering

Tabelle 183: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Ot- terstock in der Bauphase

Bei allgemein guter Maßnahmenwirksamkeit verbleibt eine geringe Restbelastung durch Flächenverluste und strukturelle Störung infolge von Rodungen sowie durch auftretende

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bzw. nicht auszuschließende Auswirkungen auf die Bodenfeuchte forstwirtschaftlicher Flä- chen infolge von Grundwasserveränderungen.

6.4.3.2 Betriebsphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Betriebsphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Forstwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BETRIEBSPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Die Maßnahme „Ersatzaufforstung“ wurde bereits in der gut FW-OT-BA-WdE-0 Bauphase gesetzt und erreicht ihre volle Wirksamkeit in

der Betriebsphase Wiederherstellung der bauzeitig beanspruchten Waldflä- FW-OT-BE-WdW-01 chen (vgl. TB Pflanzen/Tiere und deren Lebensräume; sehr gut PL/TL-OT-BE-öWd-f-01) Wiederherstellung des Waldrandes im Fall von randli- chen Verlusten oder Wurzelschädigungen im Anschluss FW-OT-BE-WdRa-02 an definierte Schutzflächen im Bereich der gesamten Er- gut satzwasserversorgung, die Umsetzung erfolgt in Ab- stimmung mit der Umweltbaubegleitung Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit sehr gut Eingriffserheblichkeit gering Restbelastung keine

Tabelle 184: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Ot- terstock in der Betriebsphase

Nach Ausgleich des Waldflächenverlustes sowie der strukturellen Störung verbleibt in der Betriebsphase keine Restbelastung , da die verbleibende geringe Wirkungsintensität durch mögliche Veränderung der Bodenfeuchte für die Gesamtbewertung nicht durchschlagend wird.

6.4.4 Teilraum Trattenbach

6.4.4.1 Bauphase

In der Bauphase ergibt sich aufgrund nur sehr geringer Flächenverluste keine Eingriffserheb- lichkeit. Zum Schutz der vorhandenen Waldbestände werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Forstwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Schutz von Waldbeständen im Anschluss an die Ro- FW-TB-BA-FwS-01 dungsflächen durch wirksame Abgrenzung (Abplankung gut o.ä.) Maßnahmen zur Reduktion der Staub- und Luftschad- stoffbelastungen als Vorhabensbestandteil *: umgehende FW-TB-BA-IbM-02 Begrünung der Humusdeponie und Befestigung der partiell Baustelleneinrichtungsfläche (vgl. TB Klima / Luftschad- stoffe; KL-TB-BA-02, 07)

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Zusätzliche Maßnahmen: bedarfsabhängige Befeuch- tung, Minimierung der Windangriffsfläche und umgehen- de Rekultivierung der Zwischendeponie, Reifenreinigung vor der Ausfahrt, bedarfsabhängige Reinigung der befes- tigten Flächen und Abplanung von LKWs vor dem Ab- transport (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; KL-TB-BA-01, 03 bis 06, 08) sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung FW-TB-BA-BoR-03 gut* des Ertragspotentials der forstwirtschaftlichen Böden * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit gut Eingriffserheblichkeit keine Restbelastung keine

Tabelle 185: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Ot- terstock in der Bauphase

Es verbleibt keine Restbelastung in der Bauphase.

6.4.4.2 Betriebsphase

Die marginalen Flächenverluste werden in der Betriebsphase durch folgende Maßnahme ausgeglichen.

THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BETRIEBSPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Wiederherstellung des Ufergehölzes im Bereich der Baustelleneinrichtungsfläche nach Abschluß der Bau- FW-TB-BE-WdW-01 gut phase (vgl. TB Pflanzen/Tiere und deren Lebensräume; PL/TL-TB-BE-öWs-u-01) Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit gut Eingriffserheblichkeit keine Restbelastung keine

Tabelle 186: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Ot- terstock in der Betriebsphase

Es verbleibt keine Restbelastung in der Betriebsphase.

6.4.5 Teilraum Fröschnitzgraben

6.4.5.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Forstwirtschaft vorgesehen:

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THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Schutz von Waldbeständen im Anschluss an die Ro- dungsflächen sowie den Deponieaushub durch wirksame FW-FR-BA-FwS-01 Abgrenzung (Abplankung o.ä.) und Sicherung der Ab- partiell risskanten insbesondere im Bereich der Deponierandbe- reiche Reduktion der Beeinträchtigung der forstwirtschaftlichen Produktion während der Durchführung der Rodungsar- beiten sowie während der Bautransporte durch optimier- FW-FR-BA-FwP-02 partiell ten Bauablauf in räumlicher und zeitlicher Hinsicht sowie rechtzeitige Information der Betroffenen über unvorher- gesehene Erschwernisse Sicherstellen der Erreichbarkeit der randlichen Waldflä- FW-FR-BA-WeS-03 chen der von der Querung der Baustraße Steinhaus be- gut troffenen Grundstücke Sicherstellung der Erreichbarkeit der Waldflächen im Be- FW-FR-BA-WeS-04 partiell reich der Deponie und des Materialförderbandes Maßnahmen zur Reduktion der Staub- und Luftschad- stoffbelastungen als Vorhabensbestandteil *: Befeuch- tung der Zwischendeponie, umgehende Begrünung der Humusdeponie, Einhausung, Reifenwaschanlagen, Be- festigung der Baustelleneinrichtungsflächen und Bau- straßen (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; KL-FR-BA-01, 02, 04, 07, 12 ,14) FW-FR-BA-IbM-05 Zusätzliche Maßnahmen: Minimierung der Windangriffs- partiell fläche der Zwischendeponie und umgehende Rekultivie- rung, bedarfsabhängige Befeuchtungsmaßnahmen so- wie Reinigung der befestigten Flächen, Geschwindig- keitsbegrenzung im Baustellenbereich, Befeuchtung und abschnittsweise Rekultivierung der Deponie Longsgra- ben (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; KL-FR-BA-03, 05, 06, 08 bis 11, 13) sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung FW-FR-BW-BoR-06 gut* des Ertragspotentials der forstwirtschaftlichen Böden * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit partiell Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung mittel

Tabelle 187: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben in der Bauphase

Es verbleibt eine mittlere Restbelastung durch Flächenverluste samt struktureller Störung sowie durch auftretende bzw. nicht auszuschließende Auswirkungen auf die Bodenfeuchte forstwirtschaftlicher Flächen infolge von Grundwasserveränderungen.

6.4.5.2 Betriebsphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Betriebsphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Forstwirtschaft vorgesehen:

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THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BETRIEBSPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Sicherstellung der Erreichbarkeit der Waldflächen im FW-FR-BE-WeS-01 gut Rahmen der Rekultivierung der Deponie Standortsgerechte Wiederherstellung bauzeitig bean- spruchter Waldflächen im Bereich der Baustelleneinrich- tungsfläche Fröschnitzgraben. Das für die Aufforstung FW-FR-BE-WdW-02 verwendete Pflanzmaterial orientiert sich an der poten- sehr gut tiell natürlichen Vegetation (mittelmontan, Fichten- Tannen-Buchenwald; vgl. TB Pflanzen/Tiere und deren Lebensräume, PL/TL-FR-BE-öWd-f-01) Wiederherstellung des Waldrandes im Bereich der Bau- stelleneinrichtungsfläche. Das für die Aufforstung ver- FW-FR-BE-WdRa-03 wendete Pflanzmaterial orientiert sich an der potentiell sehr gut natürlichen Vegetation (mittelmontan, Fichten-Tannen- Buchenwald). Standortsgerechte Wiederherstellung bauzeitig bean- spruchter Waldflächen und Entwicklung von Sukzessi- onsbereichen (Waldbrachen) im Bereich des Förderban- des, der Deponie Longsgraben sowie der Baustraße De- ponie Longsgraben. Das für die Aufforstung verwendete Pflanzmaterial orientiert sich an der potentiell natürlichen FW-FR-BE-WdW-04 Vegetation (mittelmontan, Fichten-Tannen-Buchenwald). partiell Die Waldbrachen dienen als Einstandsflächen für Wild und zur Schaffung eines insgesamt strukturreichen Le- bensraumes. Ziel ist die Entwicklung einer autochthonen Waldgesellschaft gemäß den umgebenden Aufforstungs- flächen (vgl. TB Pflanzen/Tiere und deren Lebensräume, PL/TL-FR-BE-öWd-f-05 und 07, PL/TL-FR-BE-öBr-s-08) Wiederherstellung des Waldrandes im Fall von randli- chen Verlusten oder Wurzelschädigungen im Anschluss FW-FR-BE-WdRa-05 an definierte Schutzflächen im Bereich der Baustraße partiell Longsgraben, die Umsetzung erfolgt in Abstimmung mit der Umweltbaubegleitung Standortsgerechte Wiederherstellung bauzeitig bean- spruchter Waldflächen im Bereich der Humusdeponie. Das für die Aufforstung verwendete Pflanzmaterial orien- FW-FR-BE-WdW-06 tiert sich an der potentiell natürlichen Vegetation (mittel- sehr gut montan, Fichten-Tannen-Buchenwald; vgl. TB Pflan- zen/Tiere und deren Lebensräume, PL/TL-FR-BE-öWd-f- 16) Standortsgerechte Wiederherstellung bauzeitig bean- spruchter Waldflächen im Bereich der Baustraße Stein- haus. Das für die Aufforstung verwendete Pflanzmaterial FW-FR-BE-WdW-07 orientiert sich an der potentiell natürlichen Vegetation partiell (mittelmontan, Fichten-Tannen-Buchenwald; vgl. TB Pflanzen/Tiere und deren Lebensräume, PL/TL-FR-BE- öWd-f-21 und 22) Standortsgerechte Wiederherstellung bauzeitig bean- spruchter Waldflächen im Bereich der Ersatzwasserver- sorgung Spital a.S.. Das für die Aufforstung verwendete FW-FR-BE-WdW-08 Pflanzmaterial orientiert sich an der potentiell natürlichen sehr gut Vegetation (mittelmontan, Fichten-Tannen-Buchenwald; vgl. TB Pflanzen/Tiere und deren Lebensräume, PL/TL- FR-BE-öWd-f-25, 26 und 28) Wiederherstellung des Waldrandes im Fall von randli- chen Verlusten oder Wurzelschädigungen im Anschluss FW-FR-BE-WdRa-09 an definierte Schutzflächen im Bereich der Ersatzwas- gut serversorgung Spital a.S., die Umsetzung erfolgt in Ab- stimmung mit der Umweltbaubegleitung

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Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit gut Eingriffserheblichkeit gering Restbelastung gering

Tabelle 188: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben in der Betriebsphase

Bei allgemein guter Maßnahmenwirksamkeit verbleibt eine geringe Restbelastung durch dauerhafte Flächenverluste sowie lokale Beeinträchtigung der Bewirtschaftbarkeit im Bereich der Deponie und auftretende bzw. nicht auszuschließende Auswirkungen auf die Boden- feuchte forstwirtschaftlicher Flächen infolge von Grundwasserveränderungen.

6.4.6 Teilraum Grautschenhof

6.4.6.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Forstwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Schutz von Waldbeständen im Anschluss an die Ro- FW-GR-BA-FwS-01 dungsflächen durch wirksame Abgrenzung (Abplankung gut o.ä.) Sicherstellen der Zugänglichkeit für südlich angrenzende FW-GR-BA-WeS-02 Waldflächen nach Unterbrechung des Weges im Bereich gut der Baustelleneinrichtungsfläche Grautschenhof Maßnahmen zur Reduktion der Staub- und Luftschad- stoffbelastungen als Vorhabensbestandteil *: Befeuch- tung der Zwischendeponie, umgehende Begrünung der Humusdeponie, Einhausung Reifenwaschanlagen, Be- festigung der Baustelleneinrichtungsflächen und Bau- straßen (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; KL-GR-BA-01 bis 03, 05, 11, 12 FW-GR-BA-IbM-03 partiell Zusätzliche Maßnahmen: Minimierung der Windangriffs- fläche der Zwischendeponie und umgehende Rekultivie- rung, bedarfsabhängige Befeuchtungsmaßnahmen so- wie Reinigung der befestigten Flächen, Geschwindig- keitsbegrenzung im Baustellenbereich, Abplanung von LKWs vor dem Abtransport (vgl. TB Klima / Luftschad- stoffe; KL-GR-BA-04, 06 bis 10, 13) sachgerechte Bodenrekultivierung zur Wiederherstellung FW-GR-BA-BoR-04 gut* des Ertragspotentials der forstwirtschaftlichen Böden * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit gut Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung gering

Tabelle 189: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Grautschenhof in der Bauphase

Bei allgemein guter Maßnahmenwirksamkeit verbleibt eine geringe Restbelastung durch den Flächenverlust und auftretende bzw. nicht auszuschließende Auswirkungen auf die Boden- feuchte forstwirtschaftlicher Flächen infolge von Grundwasserveränderungen.

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6.4.6.2 Betriebsphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Betriebsphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Forstwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BETRIEBSPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Wiederherstellung der Waldflächenverluste im Portalbe- FW-GR-BE-WdW-01 reich des Stollens (vgl. TB Pflanzen/Tiere und deren Le- gut bensräume, PL/TL-GR-BE-öWd-f-01) Zusätzlicher Ausgleich für die Waldflächenverluste im Portalbereich des Stollens im Anschluß an den beste- FW-GR-BE-WdE-02 henden Waldstreifen im Umfang von 0,1 ha (vgl. TB sehr gut Pflanzen/Tiere und deren Lebensräume, PL/TL-GR-BE- öWd-f-02) * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit sehr gut Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung keine

Tabelle 190: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Grautschenhof in der Bauphase

Nach Ausgleich des Waldflächenverlustes mit positiver Flächenbilanz verbleibt in der Be- triebsphase keine Restbelastung , da die verbleibende geringe Wirkungsintensität durch mögliche Veränderung der Bodenfeuchte für die Gesamtbewertung nicht durchschlagend wird.

6.4.7 Teilraum Mürzzuschlag

6.4.7.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Forstwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Schutz von Waldbeständen im Anschluss an die Ro- FW-MZ-BA-FwS-01 dungsflächen durch wirksame Abgrenzung (Abplankung gut o.ä.) Sicherstellen der Zugänglichkeit zur Bewirtschaftung des FW-MZ-BA-WeS-02 Bereichs nördlich und nordwestlich der Baustellenein- gut richtungsfläche Ausgleich für die Waldflächenverluste im Baustellenbe- reich durch Ersatzaufforstungen im Umfang von 0,2 ha FW-MZ-BA-WdE-03 auf einer Grünlandfläche ca. 750 m östlich des Bahnhof- partiell areals (vgl. TB Pflanzen/Tiere und deren Lebensraum, PL/TL-MZ-BA-öWd-f-01)

FW-MZ-BA-IbM-04 partiell Maßnahmen zur Reduktion der Staub- und Luftschad- stoffbelastungen als Vorhabensbestandteil *: Befeuch- tung der Zwischendeponie, Reifenwaschanlage, Befesti- gung der Baustelleneinrichtungsflächen und Baustraßen

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(vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; KL-MZ-BA-01, 03, 09)

Zusätzliche Maßnahmen: Minimierung der Windangriffs- fläche der Zwischendeponie und umgehende Rekultivie- rung, Einhausung, bedarfsabhängige Befeuchtungsmaß- nahmen sowie Reinigung der befestigten Flächen, Ge- schwindigkeitsbegrenzung im Baustellenbereich (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; KL-MZ-BA-02, 04 bis 08, 10) Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit gut Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung gering

Tabelle 191: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag in der Bauphase

Bei insgesamt guter Maßnahmenwirksamkeit verbleibt eine geringe Restbelastung durch geringe strukturelle Störung bzw. geringen Einfluss auf den Pflanzenstandort durch Immissi- onsbelastungen und mögliche Veränderung der Bodenfeuchte.

6.4.7.2 Betriebsphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Betriebsphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Forstwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BETRIEBSPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Die Maßnahme wurde bereits in der Bauphase gesetzt FW-MZ-BA-WdE-03 sehr gut und erreicht ihre volle Wirksamkeit in der Betriebsphase Wiederherstellung des Waldrandes im Fall von randli- chen Verlusten oder Wurzelschädigungen im Anschluss FW-MZ-BE-WdRa-01 gut an definierte Schutzflächen, die Umsetzung erfolgt in Abstimmung mit der Umweltbaubegleitung Sicherstellen der Zugänglichkeit zur Bewirtschaftung des FW-MZ-BE-WeS-02 Bereichs nördlich und nordwestlich der Baustellenein- gut richtungsfläche Reinigung der Tunnelwände zur Reduktion der Be- FW-MZ-BE-IbM-03 tonstaubimmissionen zu Betriebsbeginn (vgl. TB Klima / gut* Luftschadstoffe; KL-MZ-BE-01) * Vorhabensbestandteil, die Wirksamkeit der Maßnahme geht in die Wirkungsintensität der Betriebsphase ein Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit sehr gut Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung keine

Tabelle 192: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag in der Bauphase

Bei voller Wirksamkeit der flächigen und strukturellen Ausgleichsmaßnahmen verbleibt in der Betriebsphase keine Restbelastung , da die verbleibende geringe Wirkungsintensität durch mögliche Veränderung der Bodenfeuchte für die Gesamtbewertung nicht durchschlagend wird.

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6.4.8 Teilraum Langenwang

6.4.8.1 Bauphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Forstwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BAUPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Schutz von Waldbeständen im Anschluss an die Ro- FW-LW-BA-FwS-01 dungsflächen durch wirksame Abgrenzung (Abplankung gut o.ä.) Reduktion der möglichen Staubelastung durch Straßen- FW-LW-BA-IbM-02 reinigung im Bedarfsfall (vgl. TB Klima / Luftschadstoffe; partiell KL-LW-BA-01) Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit gut Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung gering

Tabelle 193: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Langenwang in der Bauphase

Es verbleibt eine geringe Restbelastung durch geringe Flächenverluste.

6.4.8.2 Betriebsphase

Zur Reduktion der Eingriffserheblichkeit in der Bauphase werden folgende Maßnahmen für den Themenbereich Forstwirtschaft vorgesehen:

THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – MASSNAHMEN UND MASSNAHMENWIRKSAMKEIT IN DER BETRIEBSPHASE Nr. Beschreibung Wirksamkeit Wiederherstellung des Waldrandes im Fall von randli- chen Verlusten oder Wurzelschädigungen im Anschluss FW-LW-BE-WdRa-01 gut an definierte Schutzflächen, die Umsetzung erfolgt in Abstimmung mit der Umweltbaubegleitung Wiederherstellung der betroffenen Ufergehölze der Mürz FW-LW-BE-WdW-02 (vgl. TB Pflanzen/Tiere und deren Lebensräume; PL/TL- sehr gut LW-BE-öWs-u-01) Gesamteinschätzung der Maßnahmenwirksamkeit sehr gut Eingriffserheblichkeit mittel Restbelastung keine

Tabelle 194: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Langenwang in der Betriebsphase

Nach Ausgleich der wesentlichen quantitativen und qualitativen Verluste verbleibt keine Restbelastung für den Themenbereich Forstwirtschaft in der Betriebsphase.

PLANUNGSGEMEINSCHAFT SEMMERING-BASISTUNNEL Seite 216 © RU/ILF 2010 SEMMERING-BASISTUNNEL neu 5510-UV-0702AL-00-0001 Boden, Land- und Forstwirtschaft | UVE-Bericht 30.04.2010

6.5 Beweissicherung und begleitende Kontrolle

6.5.1 Themenbereich Boden

Die Beweissicherung für die Themenbereiche Boden zielt in erster Linie auf die Qualitätssi- cherung für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung ab. Als Grundlage zur Beweissiche- rung des Bodens dient die „Richtlinie für sachgerechte Bodenrekultivierung land- und forst- wirtschaftlich genutzter Fläche“ (vgl. Lebensministerium, 2009). Ein Monitoring gemäß dem Kapitel „Qualitätsbeurteilung und Nachkontrolle“ der Richtlinie hat zum Ziel, ein detailliertes Bild des Bodens vor und nach dem Eingriff während der Bauphase zu erstellen, um so Ver- änderungen anhand des Vergleichs feststellen und beheben zu können. Die Durchführung gilt grundsätzlich gleichermaßen für land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen und wird im Folgenden näher erläutert:

6.5.2 Themenbereich Landwirtschaft

Das Monitoring des Bodens vor Ausführung des Vorhabens hat zum Ziel ein detailliertes Bild des Bodens und seiner Eignung für die landwirtschaftliche Nutzung im Untersuchungsraum zu ermitteln. Veränderungen des Bodens während und nach der Umsetzung der Baumaß- nahmen werden anhand dieses Vergleiches mit den Ergebnissen des Monitorings vor Aus- führung des Vorhabens festgestellt.

Auf durch das Bauvorhaben vorübergehend beanspruchten landwirtschaftlichen Flächen ist eine Taxation und Bonitierung aufbauend auf der amtlichen Bodenschätzung vorzunehmen. Dazu sind vor Beginn der Bauarbeiten und nach dem Bauende seitens des Projektbetreibers Bodenanalysen und Ertragsschätzungen durchzuführen. Eine mögliche Bonitätsminderung ist dem Grundbesitzer in berechneter Höhe und Dauer im Zuge der nachfolgenden Geneh- migungsschritte auszugleichen.

Das Monitoring soll den standörtlichen Bodenaufbau in ausreichender räumlicher Auflösung und Präzision darstellen, sodass darauf aufbauend die Wiederherstellung nach vorüberge- hender Beanspruchung bzw. ein Aufbau der Rekultivierungsschicht im Bereich der Deponien definiert werden können. In den Bereichen temporär in Anspruch genommener Agrarflächen, die nach Abschluss der Bauarbeiten wieder landwirtschaftlich genutzt werden, sind vor Bau- beginn langfristige Bodendiagnosen (Bodenprofile, Bodentyp, Bodenart, Färbung, Lage der Stauschichten, Relief, Niederschläge und ihre Verteilung, pH-Werte für die Krume, Groban- teil, Unterboden, Untergrund, Vorverdichtung, etc.) bis mind. 1 m Tiefe bzw. bis zu aufgrund des Grobanteiles nicht mehr durchwurzelten Bereiches durchzuführen. Die Ergebnisse die- ser Diagnosen, wie z. B. die Mächtigkeit des humosen Oberbodens, sowie die Zusammen- setzung des Unterbodens stellen die Basis der Rekultivierung und Bodenverbesserungs- maßnahmen dar (Abtragstiefe Oberboden, Eigenschaften Unterboden). Im Zuge dieser Bo- dendiagnosen sind auch Aussagen über die Sensibilität der Böden für die zu erwartende Be- lastungssituation während des Baus zu treffen (Erosionsneigung, Verdichtungsempfindlich- keit, Grad der Vorverdichtung, etc.).

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Die Ergebnisse dieser Bewertung sollen im Rahmen der Detailplanung und Ausschreibungs- planung der Baumaßnahmen berücksichtigt werden. Vor Beginn der Bauarbeiten ist eine Ta- xation und Bonitierung jener Flächen (Verkehrswertbeurteilung) vorzunehmen, welche im Zuge der weitergehenden Planungen durch den Projektbetreiber eingelöst werden. Ebenso ist in der weiteren Planung der Ertragsentgang jener Flächen zu bestimmen, welche mit Ser- vituten belegt werden. Die Durchführung der oben angeführten Punkte gilt sowohl für land- wirtschaftlich als auch forstwirtschaftlich genutzte Flächen.

Beweissicherung und Monitoring während der Bauphase

Während der Ausführung des Vorhabens soll durch das Monitoring der fachkundige Boden- abtrag im Bereich der Baustelleneinrichtungsflächen und eine entsprechende Zwischenlage- rung auf den in den Planunterlagen vorgesehenen Flächen gewährleistet werden. Im Kapitel 6.1.1 sind die einzelnen Schritte der sachgerechten Bodenrekultivierung gemäß Richtlinie des Lebensministeriums angeführt. Die Lagerung des Ober- und Unterbodens ist dabei so zu dokumentieren, dass sichergestellt ist, dass die Rekultivierung tatsächlich mit jenem Boden erfolgt, der sich ursprünglich auf der in Anspruch genommenen Fläche befunden hat. Wäh- rend der Ausführung des Vorhabens soll vor allem

• die Einhaltung der Flächengrenzen und die Flächenbeanspruchung der Baustelle gemäß Planung • der fachkundige Abtrag und die Zwischenlagerung des Bodens auf den dafür in der Planung vorgesehenen Flächen gemäß Einreichplanung und behördlichen Auflagen • die ordnungsgemäße Begrünung des auf den dafür vorgesehenen Flächen zwi- schengelagerten Ober- und Unterbodens • die Vermeidung von Öl- bzw. Schadstoffeintrag in den zwischengelagerten und für die Baustelleneinrichtungen beanspruchten Boden sowie in angrenzende landwirt- schaftliche Flächen • die ordnungsgemäße Vorbereitung der Baustellenflächen für die Rekultivierung nach Ende der Bautätigkeit (wie z.B. Grobplanie, Wiederaufbringen des Bodens; bei Ver- dichtung des Unterbodens Durchführung von Lockerungsmaßnahmen vor Aufbrin- gen des Oberbodens, etc.) • die fachgerechte Rekultivierung der bauzeitig beanspruchten Flächen und ord- nungsgemäße Übergabe der landwirtschaftlich genutzten Flächen an den Bewirt- schafter nach Ende der Bautätigkeit überprüft und gewährleistet werden.

Für die Deponiestandorte ist bei der Rekultivierung folgendes zu beachten:

Der Aufbau der Rekultivierungsschicht muss dem standortstypischen Boden und der vorge- sehenen Nutzung (z.B. Wald, Weide, Mäh-Grünland, Acker) entsprechen

Die nutzungsspezifischen Qualitätsanforderungen des BAWPL (Bundesabfallwirtschaftsplan) an Bodenaushub und Bodenaushubmaterial vor allem in Bezug auf die nachfolgende land- wirtschaftliche Nutzung sind einzuhalten. Als Maßnahmen zur Sicherstellung der Anforde- rungen ist eine entsprechende Qualitätskontrolle des eingebauten Materials durchzuführen

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und der Aufbau der Rekultivierungsschichten entsprechend anzupassen. Während der Bau- zeit ist vor Ort eine Informations- und Beschwerdestelle einzurichten. Die Besitzer sind über kurzzeitige, über das vorausgesagte Maß hinausgehende Belastungen und Bewirtschaf- tungserschwernisse durch den Baubetrieb zu informieren. Die gesetzlichen Immissions- schutzbestimmungen sind einzuhalten.

Beweissicherung und Monitoring nach Bauende

Nach Abschluss der Rekultivierungsarbeiten ist die Beweissicherung der Böden in ausrei- chendem Umfang zu wiederholen, um sicherzustellen, dass der Boden mit einer dem ur- sprünglichen Zustand vergleichbaren Qualität wiederhergestellt wurde.

6.5.3 Themenbereich Forstwirtschaft

Das Monitoring des Bodens vor Ausführung des Vorhabens hat zum Ziel ein detailliertes Bild des Bodens und seiner Eignung für die forstwirtschaftliche Nutzung im Untersuchungsraum zu ermitteln. Veränderungen des Bodens während und nach der Umsetzung der Baumaß- nahmen werden anhand dieses Vergleiches mit den Ergebnissen des Monitorings vor Aus- führung des Vorhabens festgestellt.

Das Monitoring soll den standörtlichen Bodenaufbau in ausreichender räumlicher Auflösung und Präzision darstellen, sodass darauf aufbauend die Wiederherstellung nach vorüberge- hender Beanspruchung bzw. ein Aufbau der Rekultivierungsschicht im Bereich der Deponien definiert werden können. In den Bereichen temporär in Anspruch genommener Flächen, die nach Abschluss der Bauarbeiten wieder forstwirtschaftlich genutzt werden, sind vor Baube- ginn langfristige Bodendiagnosen (Bodenprofile, Bodentyp, Bodenart, Färbung, Lage der Stauschichten, Relief, Niederschläge und ihre Verteilung, pH-Werte für die Krume, Groban- teil, Unterboden, Untergrund, Vorverdichtung) bis mind. 1 m Tiefe bzw. bis zu aufgrund des Grobanteiles nicht mehr durchwurzelten Bereiches durchzuführen. Die Ergebnisse dieser Di- agnosen, wie z. B. die Mächtigkeit des humosen Oberbodens, sowie die Zusammensetzung des Unterbodens stellen die Basis der Mutterbodenwirtschaft und Bodenverbesserungsmaß- nahmen dar (Abtragstiefe Oberboden, Eigenschaften Unterboden). Im Zuge dieser Bodendi- agnosen sind auch Aussagen über die Sensibilität der Böden für die zu erwartende Be- lastungsituation während des Baus zu treffen (Erosionsneigung, Verdichtungsempfindlich- keit, Grad der Vorverdichtung, etc.).

Die Ergebnisse dieser Bewertung sollen im Rahmen der Detailplanung und Ausschreibungs- planung der Baumaßnahmen berücksichtigt werden.

Für jene Waldflächen, welche im Zuge der weitergehenden Planungen durch den Projekts- betreiber eingelöst werden, ist in den folgenden Verfahrensschritten, jedoch vor Beginn der Bauarbeiten der Bodenwert (siehe auch nachfolgende Ausführungen) sowie der Bestandes- wert zu ermitteln, für größere Besitzungen ist zusätzlich der Ertragswert zu erfassen. Dieser bildet u.a. die Grundlage für die Ablöse. Ebenso ist in der weiteren Planung der Ertragsent- gang jener Gehölzstreifen und Wälder zu bestimmen, welche mit Servituten zur ökologischen

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Maßnahmensicherung belegt werden. In auszuarbeitenden Pflegeplänen wird die Frequenz der Pflegeeingriffe (z.B. auf Stock setzen, Durchforsten) der Maßnahmenflächen für den Waldbesitzer festgelegt.

Beweissicherung und Monitoring während der Bauphase

Während der Ausführung des Vorhabens soll durch das Monitoring die fachkundige Schläge rung und Rodung der in den Planunterlagen ausgewiesenen Rodungsflächen, als auch der fachgerechte Abtrag des Ober- und Unterbodens der Baustelleneinrichtungsflächen und eine entsprechende Zwischenlagerung auf den in den Planunterlagen vorgesehenen Flächen ge- währleistet werden. Im Kapitel 6.1.1 sind die einzelnen Schritte der sachgerechten Bodenre- kultivierung gemäß Richtlinie des Lebensministeriums angeführt.

Die vorhandenen Waldböden auf den Rodeflächen sollen grundsätzlich (soweit technisch und logistisch möglich) wieder auf dem Rohboden zukünftiger Waldflächen möglichst lage- richtig inkl. der Wurzelstöcke aufgebracht werden.

Während der Ausführung des Vorhabens soll vor allem

• die Einhaltung der Flächengrenzen und die Flächenbeanspruchung der Baustelle gemäß Planung • der fachkundige Schlägerung und Rodung der in der Planung vorgesehenen Flä- chen gemäß Einreichplanung und behördlichen Auflagen • der fachkundige Abtrag und die Zwischenlagerung des Bodens auf den dafür in der Planung vorgesehenen Flächen gemäß Einreichplanung und behördlichen Auflagen • die ordnungsgemäße Begrünung des auf den dafür vorgesehenen Flächen zwi- schengelagerten Ober- und Unterbodens • die Vermeidung von Flächenbeanspruchungen durch Lagerung von Baumaterialien; die Vermeidung von Bodenverdichtungen sowie von Öl bzw. Schadstoffeintrag in den zwischengelagerten und für die Baustelleneinrichtungen beanspruchten Boden sowie in angrenzende forstwirtschaftliche Flächen • die ordnungsgemäße Vorbereitung der Baustellenflächen für die Rekultivierung nach Ende der Bautätigkeit (wie z.B. Grobplanie, Wiederaufbringen des Bodens; bei Ver- dichtung des Unterbodens Durchführung von Lockerungsmaßnahmen vor Aufbrin- gen des Oberbodens) • die fachgerechte Rekultivierung der bauzeitig beanspruchten Flächen und ord- nungsgemäße Übergabe der forstwirtschaftlich genutzten Flächen an den Bewirt- schafter nach Ende der Bautätigkeit überprüft und gewährleistet werden.

Für die Deponiestandorte ist bei der Rekultivierung folgendes zu beachten:

Der Aufbau der Rekultivierungsschicht muss dem standortstypischen Boden und der vorge sehenen Nutzung (z.B. Wald, Weide, Mäh-Grünland, Acker) entsprechen

Während der Bauzeit ist vor Ort eine Informations- und Beschwerdestelle einzurichten. Die Besitzer sind über kurzzeitige, über das vorausgesagte Maß hinausgehende Belastungen

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und Bewirtschaftungserschwernisse durch den Baubetrieb zu informieren. Die gesetzlichen Immissionsschutzbestimmungen sind einzuhalten.

Beweissicherung und Monitoring nach Bauende

Nach Abschluss der Rekultivierungsarbeiten ist die Beweissicherung der Böden in ausrei- chendem Umfang zu wiederholen, um sicherzustellen, dass der Boden mit einer dem ur- sprünglichen Zustand vergleichbaren Qualität wiederhergestellt wurde. Nach Bauende sind der Anwuchserfolg und die Entwicklung der Pflanzungen der Ausgleichs- bzw. Rekultivie- rungsflächen zu überprüfen, um im Falle von nicht planungsgemäßer Entwicklung der Vege- tation entsprechende Sanierungsmaßnahmen einleiten zu können.

Um einen Überblick über die Bestandsentwicklung zu erlangen ist es notwendig, die Aus- gleichsmaßnahmen 2 und 5 Jahre nach Bauabschluss (Errichtung inkl. 3 Pflegejahre) zu kontrollieren.

Folgende Kennwerte sind nach Ausführung des Vorhabens von Bedeutung:

• Lage und Größe der nur bauzeitig beanspruchten Waldflächen - Wiederauffors- tungsflächen • Lage und Größe der Ersatzaufforstungsflächen • Lage und Größe der Flächen mit Strukturverbesserungsmaßnahmen • Arten, Anteile und Bestockungsgrad • Entwicklung des Waldbestandes

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7 ZUSAMMENFASSENDE BEURTEILUNG

7.1 Befund über die Umweltverträglichkeit

7.1.1 Themenbereich Boden

THEMENBEREICH BODEN – ZUSAMMENFASSENDE BEURTEILUNG Maßnahmenwirksam- Teilraum Eingriffserheblichkeit Restbelastung keit Bauphase Gloggnitz – Schwarzatal sehr hoch partiell hoch Aue – Göstritz hoch partiell mittel Otterstock mittel partiell gering Trattenbach mittel partiell gering Fröschnitzgraben hoch partiell hoch Grautschenhof hoch partiell mittel Mürzzuschlag mittel partiell gering Langenwang mittel partiell gering Betriebsphase Gloggnitz – Schwarzatal mittel partiell mittel Aue – Göstritz keine - gering Otterstock keine - gering Trattenbach keine - gering Fröschnitzgraben mittel partiell mittel Grautschenhof keine - gering Mürzzuschlag keine partiell gering Langenwang gering partiell gering

Tabelle 195: Zusammenfassende Darstellung von Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themen- bereich Boden

Zusammenfassend betrachtet wird das Vorhaben Semmering-Basistunnel neu auf Grund- lage des vorliegenden Technischen Projekts in der Bau- und Betriebsphase bei Einhaltung der vorgesehenen Maßnahmen zu Vermeidung, Verminderung und Ausgleich aus der fach- lichen Sicht des Themenbereichs Boden als umweltverträglich beurteilt.

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7.1.2 Themenbereich Landwirtschaft

THEMENBEREICH LANDWIRTSCHAFT – ZUSAMMENFASSENDE BEURTEILUNG Maßnahmen- Teilraum Eingriffserheblichkeit Restbelastung wirksamkeit Bauphase Gloggnitz – Schwarzatal mittel partiell mittel Aue – Göstritz gering partiell gering Otterstock gering gut gering Trattenbach gering partiell gering Fröschnitzgraben mittel gut gering Grautschenhof gering partiell gering Mürzzuschlag gering gut keine Langenwang mittel gut gering Betriebsphase Gloggnitz – Schwarzatal mittel gut gering Aue – Göstritz keine - keine Otterstock gering - gering Trattenbach keine - keine Fröschnitzgraben gering gut keine Grautschenhof gering partiell gering Mürzzuschlag gering gut keine Langenwang mittel gut gering

Tabelle 196: Zusammenfassende Darstellung von Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themen- bereich Landwirtschaft

Zusammenfassend betrachtet wird das Vorhaben Semmering-Basistunnel neu auf Grund- lage des vorliegenden Technischen Projekts in der Bau- und Betriebsphase bei Einhaltung der vorgesehenen Maßnahmen zu Vermeidung, Verminderung und Ausgleich aus der fach- lichen Sicht des Themenbereichs Landwirtschaft als umweltverträglich beurteilt.

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7.1.3 Themenbereich Forstwirtschaft

THEMENBEREICH FORSTWIRTSCHAFT – ZUSAMMENFASSENDE BEURTEILUNG Maßnahmen- Teilraum Eingriffserheblichkeit Restbelastung wirksamkeit Bauphase Gloggnitz – Schwarzatal mittel partiell mittel Aue – Göstritz gering partiell gering Otterstock gering gut gering Trattenbach keine gut keine Fröschnitzgraben mittel partiell mittel Grautschenhof mittel gut gering Mürzzuschlag mittel gut gering Langenwang mittel gut gering Betriebsphase Gloggnitz – Schwarzatal mittel gut gering Aue – Göstritz gering gut keine Otterstock gering sehr gut keine Trattenbach keine gut keine Fröschnitzgraben gering gut gering Grautschenhof mittel sehr gut keine Mürzzuschlag mittel sehr gut keine Langenwang mittel sehr gut keine

Tabelle 197: Zusammenfassende Darstellung von Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themen- bereich Forstwirtschaft

Zusammenfassend betrachtet wird das Vorhaben Semmering-Basistunnel neu auf Grund- lage des vorliegenden Technischen Projekts in der Bau- und Betriebsphase bei Einhaltung der vorgesehenen Maßnahmen zu Vermeidung, Verminderung und Ausgleich aus der fach- lichen Sicht des Themenbereichs Forstwirtschaft als umweltverträglich beurteilt.

7.2 Angabe allfälliger Schwierigkeiten

Im Zuge der Bearbeitung des Themenbereichs Boden, Land- und Forstwirtschaft sind keine Schwierigkeiten aufgetreten.

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8 VERZEICHNISSE

8.1 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Übersicht über die Teilräume beim Vorhaben Semmering-Basistunnel neu 12

Abbildung 2: Übersicht über den Untersuchungsraum in den Themenbereichen Boden, Land- und Forstwirtschaft 13

Abbildung 3: Beurteilungsablauf in der UVE 20

Abbildung 4: Verknüpfungsmatrix zur Ermittlung von Eingriffserheblichkeit und Restbelastung 21

Abbildung 5: Landwirtschaftliche Kleinproduktionsgebiete Österreichs, Gebietsstand 2010 (Quelle: Statistik Austria) 36

Abbildung 6: Vereilung der Biobetriebe in Österreich 2003 (Quelle: Umweltbundesamt, http://www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/landwirtschaft/biolandbau/) 41

Abbildung 7: Schwefelgehalte und Stickstoffgehalte 2008 beim Gesamtnetz – Bundesgebiet (Quelle: Bundesforschungsanstalt für Wald) 52

Abbildung 8: Böden im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal 55

Abbildung 9: Böden im Teilraum Aue - Göstritz 58

Abbildung 10: Böden im Teilraum Otterstock 60

Abbildung 11: Böden im Teilraum Trattenbach 62

Abbildung 12: Böden im Teilraum Fröschnitzgraben 64

Abbildung 13: Böden im Teilraum Grautschenhof 67

Abbildung 14: Böden im Teilraum Mürzzuschlag 70

Abbildung 15: Bodentypen im Teilraum Langenwang 72

Abbildung 16: Landwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal, Blick Richtung Norden, zukünftiges Portal Gloggnitz (Foto: PG:SBT/RU, 2009) 74

Abbildung 17: Landwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Aue – Göstritz, Blick Richtung Nordwesten über zukünftige Baustelleneinrichtungsfläche (Foto: PG:SBT/RU, 2009) 76

Abbildung 18: Landwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Otterstock, Blick Richtung Norden auf Höhe Volksschule (Foto: PG:SBT/RU, 2009) 78

Abbildung 19: Landwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Trattenbach, Blick Richtung Osten auf zukünftige Baustelleneinrichtungsfläche (Foto: PG:SBT/RU, 2009) 80

Abbildung 20: Landwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Fröschnitzgraben, Blick Richtung Osten auf zukünftige Baustelleneinrichtungsfläche (Foto: PG:SBT/RU, 2009) 82

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Abbildung 21: Landwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Grautschenhof, Blick Richtung Osten auf zukünftige Baustelleneinrichtungsfläche (Foto: PG:SBT/RU, 2009) 84

Abbildung 22: Landwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Mürzzuschlag, Hang oberhalb Bahnhof, Blick Richtung Pernreitsiedlung (Foto: PG:SBT/RU, 2009) 86

Abbildung 23: Landwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Langenwang, Bereich zwischen Mürz und S6 Semmering Schnellstraße, Blick Richtung Osten (Foto: PG:SBT/RU, 2009) 88

Abbildung 24: Forstwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal, Blick vom Schloss Richtung Schafkogel (Foto: PG:SBT/RU, 2009) 90

Abbildung 25: Forstwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Aue – Göstritz, nördlich der Baustelleneinrichtungsfläche (Foto: PG:SBT/RU, 2009) 92

Abbildung 26: Forstwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Otterstock, Blick Richtung Norden auf Höhe Volksschule (Foto: PG:SBT/RU, 2009) 94

Abbildung 27: Forstwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Trattenbach, südlich Siedlung, Blick Richtung Norden über die Gemeindestraße (Foto: PG:SBT/RU, 2009) 96

Abbildung 28: Forstwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Fröschnitzgraben, Longsgraben (Foto: PG:SBT/RU, 2009) 98

Abbildung 29: Forstwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Grautschenhof, nördlich der zukünftiger Baustelleneinrichtungsfläche (Foto: PG:SBT/RU, 2009) 100

Abbildung 30: Forstwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Mürzzuschlag, nordöstlich oberhalb des Bahnhofs (Foto: PG:SBT/RU, 2009) 101

Abbildung 31: Forstwirtschaftliche Nutzung im Teilraum Langenwang, südlich der S6 Semmering Schnellstraße, Blick Richtung Westen (Foto: PG:SBT/RU, 2009) 103

8.2 Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Zeitliche Abgrenzung nach Phasen...... 14

Tabelle 2: Beurteilung der Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden ...... 25

Tabelle 3: Einteilung des natürlichen Bodenwertes in Bodenwertstufen...... 26

Tabelle 4: Beurteilung der Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft .....27

Tabelle 5: Beurteilung der Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Forstwirtschaft .....30

Tabelle 6: Bodentypen im Untersuchungsraum ...... 32

Tabelle 7: Land- und forstwirtschaftliche Flächennutzung und Kulturarten (Quelle: Statistik Austria, 1999) (Hinweis: landw. Genutzte Fläche -90:inkl. nichtgen. GL,

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Dauergrünland -1990: einschl. nicht gen. GL, forstwirtschaftl. genutzte Fläche - '90:Wald, Kulturfläche -1990: einschl. nicht gen. GL) ...... 37

Tabelle 8: Land- und forstwirtschaftliche Betriebe und Flächen am 1. Juni 1999 (Quelle: Statistik Austria, 1999) (Werte unter 0,05 auf zwei Kommastellen dargestellt) .38

Tabelle 9: Anzahl der Betriebe und Betriebsformen der Gemeinden mit Anteil am Untersuchungsraum (Quelle: Statistik Austria, 1999)...... 39

Tabelle 10: Betriebe nach Betriebsgrößen (Größenstufe der Kulturfläche/landwirtschaftlich genutzt; Quelle: Statistik Austria, 1999)...... 40

Tabelle 11: Waldflächenanteil und Waldeigentumsverhältnisse (Quelle: WEP, Teilplan Mürzzuschlag, 2001; Teilplan Neunkirchen, 2009)...... 44

Tabelle 12: Nutzung, Vorrat und Zuwachs im Ertragswald (Quelle: ÖWI 2000/2002)...... 47

Tabelle 13: Funktionsflächen gemäß Waldentwicklungsplänen im Untersuchungsraum (Quelle: Teilpläne Forstbezirke Neunkirchen, 2009 und Mürzzuschlag, 2001)..51

Tabelle 14: Bodeneigenschaften im engen Untersuchungsraum im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal...... 56

Tabelle 15: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal...... 56

Tabelle 16: Bodeneigenschaften im engen Untersuchungsraum im Teilraum Aue - Göstritz 58

Tabelle 17: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Aue - Göstritz ...... 58

Tabelle 18: Bodeneigenschaften im engen Untersuchungsraum im Teilraum Otterstock...... 61

Tabelle 19: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Otterstock ....61

Tabelle 20: Bodeneigenschaften im engen Untersuchungsraum im Teilraum Trattenbach ...63

Tabelle 21: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Trattenbach..63

Tabelle 22: Bodeneigenschaften im engen Untersuchungsraum im Teilraum Fröschnitzgraben...... 65

Tabelle 23: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Fröschnitzgraben...... 66

Tabelle 24: Bodeneigenschaften im engen Untersuchungsraum im Teilraum Grautschenhof ...... 68

Tabelle 25: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Grautschenhof ...... 68

Tabelle 26: Bodeneigenschaften im engen Untersuchungsraum im Teilraum Mürzzuschlag 70

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Tabelle 27: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Mürzzuschlag ...... 71

Tabelle 28: Bodeneigenschaften im engen Untersuchungsraum im Teilraum Langenwang..73

Tabelle 29: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden im Teilraum Langenwang 73

Tabelle 30: Agrarflächenausstattung im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal ...... 75

Tabelle 31: Bodenwert der Agrarflächen im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal ...... 75

Tabelle 32: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal...... 76

Tabelle 33: Agrarflächenausstattung im Teilraum Aue - Göstritz...... 76

Tabelle 34: Bodenwert der Agrarflächen im Teilraum Aue – Göstritz ...... 77

Tabelle 35: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Aue - Göstritz ...... 78

Tabelle 36: Agrarflächenausstattung im Teilraum Otterstock (Foto: PG:SBT/RU, 2009)...... 78

Tabelle 37: Bodenwert der Agrarflächen im Teilraum Otterstock...... 79

Tabelle 38: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Otterstock ...... 80

Tabelle 39: Agrarflächenausstattung im Teilraum Trattenbach...... 80

Tabelle 40: Bodenwert der Agrarflächen im Teilraum Trattenbach...... 81

Tabelle 41: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Trattenbach ...... 81

Tabelle 42: Agrarflächenausstattung im Teilraum Fröschnitzgraben ...... 82

Tabelle 43: Bodenwert der Agrarflächen im Teilraum Fröschnitzgraben ...... 83

Tabelle 44: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben...... 83

Tabelle 45: Agrarflächenausstattung im Teilraum Grautschenhof ...... 84

Tabelle 46: Bodenwert der Agrarflächen im Teilraum Grautschenhof...... 84

Tabelle 47: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Grautschenhof...... 85

Tabelle 48: Agrarflächenausstattung im Teilraum Mürzzuschlag...... 86

Tabelle 49: Bodenwert der Agrarflächen im Teilraum Mürzzuschlag...... 87

Tabelle 50: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag ...... 87

Tabelle 51: Agrarflächenausstattung im Teilraum Langenwang ...... 88

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Tabelle 52: Bodenwert der Agrarflächen im Teilraum Langenwang...... 89

Tabelle 53: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Langenwang...... 89

Tabelle 54: Waldflächenausstattung im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal...... 90

Tabelle 55: Waldfunktionen im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal ...... 91

Tabelle 56: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal...... 92

Tabelle 57: Waldflächenausstattung im Teilraum Aue - Göstritz...... 93

Tabelle 58: Waldfunktionen im Teilraum Aue – Göstritz ...... 93

Tabelle 59: Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Aue - Göstritz ...... 94

Tabelle 60: Waldflächenausstattung im Teilraum Otterstock ...... 94

Tabelle 61: Waldfunktionen im Teilraum Otterstock...... 95

Tabelle 62: Beeinflussungssensibilität im Teilraum Otterstock ...... 95

Tabelle 63: Waldflächenausstattung im Teilraum Trattenbach ...... 96

Tabelle 64: Waldfunktionen im Teilraum Trattenbach...... 97

Tabelle 65: Beeinflussungssensibilität im Teilraum Trattenbach...... 97

Tabelle 66: Waldflächenausstattung im Teilraum Fröschnitzgraben...... 98

Tabelle 67: Waldfunktionen im Teilraum Fröschnitzgraben ...... 99

Tabelle 68: Beeinflussungssensibilität im Teilraum Fröschnitzgraben ...... 99

Tabelle 69: Waldflächenausstattung im Teilraum Grautschenhof...... 100

Tabelle 70: Waldfunktionen im Teilraum Grautschenhof ...... 100

Tabelle 71: Beeinflussungssensibilität im Teilraum Grautschenhof ...... 101

Tabelle 72: Waldflächenausstattung im Teilraum Mürzzuschlag ...... 102

Tabelle 73: Waldfunktionen im Teilraum Mürzzuschlag...... 102

Tabelle 74: Beeinflussungssensibilität im Teilraum Mürzzuschlag...... 103

Tabelle 75: Waldflächenausstattung im Teilraum Langenwang...... 104

Tabelle 76: Waldfunktionen im Teilraum Langenwang ...... 104

Tabelle 77: Beeinflussungssensibilität im Teilraum Langenwang ...... 104

Tabelle 78: Zusammenfassende Darstellung der Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Boden ...... 105

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Tabelle 79: Zusammenfassende Darstellung der Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Landwirtschaft...... 105

Tabelle 80: Zusammenfassende Darstellung der Beeinflussungssensibilität im Themenbereich Forstwirtschaft ...... 105

Tabelle 81: Definition der flächenhaften Auswirkungen in der Bau- und Betriebsphase ...... 106

Tabelle 82: Beurteilung der Wirkungsintensität im Themenbereich Boden...... 108

Tabelle 83: Beurteilung der Wirkungsintensität im Themenbereich Landwirtschaft ...... 111

Tabelle 84: Beurteilung der Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft, Kriterien Teil 1...... 112

Tabelle 85: Beurteilung der Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft, Kriterien Teil 2...... 115

Tabelle 86: Flächenverbrauch in der Bauphase im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal ...... 116

Tabelle 87: Flächenverbrauch in der Betriebsphase im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatai .117

Tabelle 88: Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal...... 118

Tabelle 89: Flächenverbrauch in der Bauphase im Teilraum Aue - Göstritz ...... 119

Tabelle 90: Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Aue - Göstritz...... 119

Tabelle 91: Flächenverbrauch in der Bauphase im Teilraum Otterstock...... 120

Tabelle 92: Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Otterstock ...... 120

Tabelle 93: Flächenverbrauch in der Bauphase im Teilraum Trattenbach...... 121

Tabelle 94: Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Trattenbach ...... 122

Tabelle 95: Flächenverbrauch in der Bauphase im Teilraum Fröschnitzgraben ...... 122

Tabelle 96: Flächenverbrauch in der Betriebsphase im Teilraum Fröschnitzgraben...... 123

Tabelle 97: Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Fröschnitzgraben...124

Tabelle 98: Flächenverbrauch in der Bauphase im Teilraum Grautschenhof ...... 125

Tabelle 99: Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Grautschenhof ...... 126

Tabelle 100: Flächenverbrauch in der Bauphase im Teilraum Mürzzuschlag...... 126

Tabelle 101: Flächenverbrauch in der Betriebsphase im Teilraum Mürzzuschlag ...... 127

Tabelle 102: Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Mürzzuschlag ...... 128

Tabelle 103: Flächenverbrauch in der Bauphase im Teilraum Langenwang ...... 128

Tabelle 104: Flächenverbrauch in der Betriebsphase im Teilraum Langenwang...... 129

Tabelle 105: Wirkungsintensität im Themenbereich Boden im Teilraum Langenwang...... 129

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Tabelle 106: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal ...... 130

Tabelle 107: Flächenhafte Auswirkungen in der Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal ...... 132

Tabelle 108: Wirkungsintensität in der Bau- und Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal ...... 133

Tabelle 109: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Aue – Göstritz ...... 134

Tabelle 110: Wirkungsintensität in der Bau- und Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Aue – Göstritz ...... 135

Tabelle 111: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Otterstock ...... 136

Tabelle 112: Wirkungsintensität in der Bau- und Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Otterstock ...... 137

Tabelle 113: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Trattenbach...... 138

Tabelle 114: Wirkungsintensität in der Bau- und Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Trattenbach...... 139

Tabelle 115: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben ...... 140

Tabelle 116:Flächenhafte Auswirkungen in der Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben ...... 141

Tabelle 117: Wirkungsintensität in der Bau- und Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben ...... 142

Tabelle 118: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Grautschenhof ...... 143

Tabelle 119: Wirkungsintensität in der Bau- und Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Grautschenhof ...... 145

Tabelle 120: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag...... 145

Tabelle 121: Flächenhafte Auswirkungen in der Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag...... 147

Tabelle 122: Wirkungsintensität in der Bau- und Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag...... 148

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Tabelle 123: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Langenwang ...... 148

Tabelle 124:Flächenhafte Auswirkungen in der Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Langenwang ...... 149

Tabelle 125: Wirkungsintensität in der Bau- und Betriebsphase im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Langenwang ...... 150

Tabelle 126: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Gloggnitz – Schwaraztal ...... 151

Tabelle 127: Auswirkungen auf die Waldfunktionen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal ...... 151

Tabelle 128: Auswirkungen der dauerhaften Rodungen auf die Waldfunktionen in der Betriebsphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal...... 153

Tabelle 129: Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Gloggnitz - Schwarzatal...... 154

Tabelle 130: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Aue – Göstritz ...... 155

Tabelle 131: Auswirkungen auf die Waldfunktionen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Aue - Göstritz...... 155

Tabelle 132: Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Aue - Göstritz ...... 157

Tabelle 133: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Otterstock ...... 157

Tabelle 134: Auswirkungen auf die Waldfunktionen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Otterstock ...... 158

Tabelle 135: Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Otterstock ...... 159

Tabelle 136: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Trattenbach...... 160

Tabelle 137: Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Trattenbach ...... 161

Tabelle 138: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben ...... 161

Tabelle 139: Auswirkungen auf die Waldfunktionen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben...... 162

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Tabelle 140: Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben...... 165

Tabelle 141: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Grautschenhof ...... 166

Tabelle 142: Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Grautschenhof...... 167

Tabelle 143: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag...... 168

Tabelle 144: Auswirkungen auf die Waldfunktionen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag ...... 169

Tabelle 145: Auswirkungen der dauerhaften Rodungen auf die Waldfunktionen in der Betriebsphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag 170

Tabelle 146: Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag ...... 171

Tabelle 147: Flächenhafte Auswirkungen in der Bauphase im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Langenwang ...... 171

Tabelle 148: Wirkungsintensität im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Langenwang ...... 172

Tabelle 149: Zusammenfassende Darstellung von Wirkungsintensität und Eingriffserheblichkeit im Themenbereich Boden...... 173

Tabelle 150: Zusammenfassende Darstellung von Wirkungsintensität und Eingriffserheblichkeit im Themenbereich Landwirtschaft...... 174

Tabelle 151: Zusammenfassende Darstellung von Wirkungsintensität und Eingriffserheblichkeit im Themenbereich Forstwirtschaft...... 175

Tabelle 152: Maßnahmencodierung, Umsetzung und Wirksamkeit im Themenbereich Boden ...... 176

Tabelle 153: Maßnahmencodierung, Umsetzung und Wirksamkeit im Themenbereich Landwirtschaft ...... 179

Tabelle 154: Maßnahmencodierung, Umsetzung und Wirksamkeit im Themenbereich Forstwirtschaft ...... 182

Tabelle 155: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal in der Bauphase...... 187

Tabelle 156: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal in der Betriebsphase ...... 187

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Tabelle 157: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Aue - Göstritz in der Bauphase...... 188

Tabelle 158: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Otterstock in der Bauphase ...... 189

Tabelle 159: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Trattenbach in der Bauphase ...... 189

Tabelle 160: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Fröschnitzgraben in der Bauphase...... 190

Tabelle 161: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Fröschnitzgraben in der Betriebsphase ...... 191

Tabelle 162: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Grautschenhof in der Bauphase ...... 191

Tabelle 163: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Mürzzuschlag in der Bauphase ...... 192

Tabelle 164: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Mürzzuschlag in der Betriebsphase...... 192

Tabelle 165: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Langenwang in der Bauphase ...... 193

Tabelle 166: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden im Teilraum Langenwang in der Betriebsphase ...... 193

Tabelle 167: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal in der Bauphase ...... 195

Tabelle 168: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal in der Betriebsphase ...... 195

Tabelle 169: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Aue – Göstritz in der Bauphase ...... 196

Tabelle 170: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Otterstock in der Bauphase ...... 197

Tabelle 171: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Trattenbach in der Bauphase...... 198

Tabelle 172: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben in der Bauphase ...... 200

Tabelle 173: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben in der Betriebsphase ...... 200

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Tabelle 174: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Grautschenhof in der Bauphase ...... 201

Tabelle 175: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag in der Bauphase...... 202

Tabelle 176: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag in der Betriebsphase...... 203

Tabelle 177: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Langenwang in der Bauphase ...... 204

Tabelle 178: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft im Teilraum Langenwang in der Betriebsphase ...... 204

Tabelle 179: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal in der Bauphase ...... 206

Tabelle 180: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Gloggnitz – Schwarzatal in der Betriebsphase ...... 206

Tabelle 181: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Aue - Göstritz in der Bauphase...... 207

Tabelle 182: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Aue - Göstritz in der Betriebsphase ...... 208

Tabelle 183: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Otterstock in der Bauphase ...... 208

Tabelle 184: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Otterstock in der Betriebsphase...... 209

Tabelle 185: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Otterstock in der Bauphase ...... 210

Tabelle 186: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Otterstock in der Betriebsphase...... 210

Tabelle 187: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben in der Bauphase ...... 211

Tabelle 188: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Fröschnitzgraben in der Betriebsphase ...... 213

Tabelle 189: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Grautschenhof in der Bauphase ...... 213

Tabelle 190: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Grautschenhof in der Bauphase ...... 214

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Tabelle 191: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag in der Bauphase...... 215

Tabelle 192: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Mürzzuschlag in der Bauphase...... 215

Tabelle 193: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Langenwang in der Bauphase ...... 216

Tabelle 194: Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft im Teilraum Langenwang in der Betriebsphase ...... 216

Tabelle 195: Zusammenfassende Darstellung von Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Boden...... 222

Tabelle 196: Zusammenfassende Darstellung von Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Landwirtschaft...... 223

Tabelle 197: Zusammenfassende Darstellung von Maßnahmenwirksamkeit und Restbelastung im Themenbereich Forstwirtschaft...... 224

8.3 Quellen- und Literaturverzeichnis

Arbeitsgruppe Landwirtschaftlicher Bodenschutz Nordwestschweiz und LU (2005): Boden- verdichtung: Merkblatt Bodenverdichtung – der Unterboden macht dicht

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.) (2009): Richtlinien für die sachgerechte Bodenrekultivierung land- und forstwirtschaftlich ge- nutzter Flächen

Bundesamt und Forschungszentrum Wald: Systematik der Böden Österreichs, Einführung in die Bodenkundlichen Grundbegriffe

Bundesamt und Forschungszentrum Wald, Österreichische Waldinventur 2000/02: http://web.bfw.ac.at/i7/oewi.oewi0002

Kastner, M. (2001): Das Schutzgut Boden, Landwirtschaft – In: BM für Land- und Forstwirt- schaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.), Wien: UVP-Handbuch Verkehr. S.C3

Killian, W.; Müller, F.; Starlinger, F. (1993): Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs, Forst- liche Bundesversuchsanstalt, 1993

Kühnert, M. (2001): Das Schutzgut Wald, Waldwirtschaft - In: BM für Land- und Forstwirt- schaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.), Wien: UVP-Handbuch Verkehr. S.C2.2

Lexer, W. (2004): „Zerschnitten, versiegelt, verbaut?“, Umweltbundesamt – Fachtagung GRÜN Stadt GRAU, 21.-22. Oktober 2004

PLANUNGSGEMEINSCHAFT SEMMERING-BASISTUNNEL Seite 236 © RU/ILF 2010 SEMMERING-BASISTUNNEL neu 5510-UV-0702AL-00-0001 Boden, Land- und Forstwirtschaft | UVE-Bericht 30.04.2010

Umweltbundesamt GmbH: Grundbegriffe zum Flächenverbrauch: http://www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/raumordnung/flaechenverbrauch/definitionen/

Umweltbundesamt GmbH (Hrsg., 2002): UVE-Leitfaden

8.4 Abkürzungsverzeichnis

Teilräume: AG: Aue – Göstritz, FR: Fröschnitzgraben GL: Gloggnitz – Schwarzatal, GR: Grautschenhof, LW: Langenwang, MZ: Mürzzuschlag, OT: Otterstock, TB: Trattenbach

TB Themenbereich

ÖBF Österreichische Bundesforste

ÖWI Österreichische Waldinventur

WEP Waldentwicklungsplan

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