Broschüre Heckenroute
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m Touristik-Informationen: NaTourismus-Routen Karte unter Tecklenburger Land Tourismus e. V. Tecklenburger Land: Markt 7 | 49545 Tecklenburg dem Klapper Tel. 05482 929182 Heckenroute [email protected] www.tecklenburger-land-tourismus.de Schutzgebühr 1,– 1,– Schutzgebühr Tourist-Information Lienen | Haus des Gastes Diekesdamm 1 | 49536 Lienen [email protected] www.lienen.de Unterwegs im Reich des Froschkönigs 35 Kilometer Radvergnügen durch die Münsterländer Biologische Station Parklandschaft um Lienen Kreis Steinfurt und Kattenvenne www.biologische-station-steinfurt.de | www.naturschutzstiftung-kreis-steinfurt.de Impressum: Entdecken Sie die NaTourismus-Routen Biologische Station Kreis Steinfurt e.V. im Tecklenburger Land! Informationen Bahnhofstraße 71 | 49545 Tecklenburg und Pocketguides: Tel. 05482 92910 [email protected] Tecklenburger Land Tourismus e. V. www.biologische-station-steinfurt.de Markt 7 Redaktion: Thomas Starkmann 49545 Tecklenburg Gestaltung: Die Gezeiten, Münster Tel. 05482 929182 1. Auflage 2011 Fax 05482 929184 Bildnachweis: Biologische Station Steinfurt, Anyka/Fotolia.com [email protected] (Titel), Arminia/GNU Free Documentation License (S. 17 unten), Kevin Browne/istockphoto.com (S. 18 oben), IngImage.com www.tecklenburger-land-tourismus.de (S. 5 unten, S. 10 Mitte, S. 14 unten, S. 19 Mitte), Th. Israel (S. 6 unten, S. 13 oben + unten, S. 19 unten), Landesarchiv (Karte S. 5 oben), LWL-Medienzentrum für Westfalen (S. 11 oben), Per H. Olsen/GNU Free Documentation License, Version 1.2 (S. 13 Mitte), Udo Schneiders (S. 16 unten), Roger Whiteway/ istockphoto.com (S. 12 oben), Helmut Zweckerl/Fotolia.com (S. 4 oben) Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). NaTourismus-Route Tecklenburger Land Routenverlauf (35 km) Lokale Rundrouten: Kiebitz, Kauz und Co. – unterwegs im Naturschutzgebiet Vogelschutzgebiet (Kiebitzroute) Unterwegs durch Moor und Heide Beschreibung in der Boschüre (Moorroute) Stille Wälder und weite Blicke (Waldroute) Standort Infotafel Sagenhafte Seen und schmetternde Nachtigallen (Seenroute) Venntüte und Klappertopf (Brachvogelroute) Im Reich des Froschkönigs (Heckenroute) Pocketguides zu allen Routen erhalten Sie bei der © Landesvermessungsamt 2011 Tecklenburger Land Tourismus und den örtlichen Touristinformationen. Herzlich Willkommen! 3 DIE NaTourIsmus-ROUTE Im TECKLENBURGEr LaND Entspannt Radeln und dabei die Naturschönheiten des Tecklenburger Landes mit allen Sinnen genießen – das ist das Anliegen der NaTourismus-Route. Lauschen Sie dem melodischen Triller des Brachvo- gels, riechen Sie den würzigen Duft des Gagel- strauchs und entdecken Sie die spannende und immer wieder überraschende Vielfalt der Region. Die Route zeigt Ihnen die unterschiedlichen Facetten einer Landschaft zwischen Moor und Mittelgebirge. Wer es etwas kürzer mag: Sechs lokale Rundrouten mit Längen um 35 Kilometer machen es möglich, an einem Tag einige der Kostbarkeiten des Tecklenburger Landes kennen zu lernen. Begleit- broschüren zu allen Rundrouten verraten, warum es sich lohnt, diese „Perlen der Natur“ zu schützen und zu pflegen – und dass manchmal eine Menge Arbeit und Enthusiasmus dahintersteckt. Wie finde ich den Weg? Die NaTourismus-Route ist dem Radverkehrsnetz NRW angegliedert. Achten Sie bei den Pfeilweg- weisern auf Einschübe mit dem NaTourismus-Logo. Die große Route ist mit weißgrundigen Einschü- ben gekennzeichnet. Bei der lokalen Rundroute ist der Einschub farbig hinterlegt und trägt den Routennamen. Folgen Sie ansonsten den Zwi- schenwegweisern bis zum nächsten Pfeilwegwei- ser. Befindet sich an einem Abzweig oder einer Kreuzung einmal kein Zwischenwegweiser, heißt es immer: geradeaus fahren. Die Anbindung der Bahnhöfe, sofern sie nicht direkt an der Route liegen, erfolgt über entsprechende Symbole. Pfeilwegweiser mit Zwischen- NaTourismus-Logo wegweiser Naturschutzgebiet Lilienvenn 4 Im Reich des FrosChKönigs … … heißt die Route, die uns auf 35 Kilometern in den östlichsten Zipfel des Tecklenburger Landes nach Lienen und Kattenvenne führt. Die Parklandschaft des Münsterlandes par excellence erwartet uns hier. Fast überall säumen Hecken und kleine Bauernwälder den Weg. Zwischendurch geben sie den Blick frei auf feuchte Wiesen und Weiden. Wer an einem lauen Frühlingsabend unterwegs ist, kann mit etwas Glück sogar an einem „Räp- Konzert“ teilnehmen – der Laubfrosch hat hier eines seiner größten Vorkommen im Tecklenburger Land. Auch wenn der Teutoburger Wald unterwegs fast immer im Blickfeld ist – wir bleiben im Flachen und kommen ohne nennenswerte Steigungen ans Ziel. Vom Bahnhof ins Venn Ausgangspunkt der Beschreibung ist der Bahn- hof in Kattenvenne. Sie können aber überall in die Route einsteigen, schließlich ist es eine Rundtour. Von Kattenvenne aus geht es nach Süden. Das Lilienvenn ist unser erstes Ziel. Begegnung mit dem Brachvogel: Das Naturschutzgebiet „Lilienvenn“ Der Begriff „Venn“ ist abgeleitet von dem germanischen Wort „fanja“ für eine morastig- sumpfige Niederung oder ein Moor. In der Tat Brachvogel, Margeriten und Heidelibelle fühlen ist das Lilienvenn eines der bedeutenden Feucht- sich im Lilienvenn wohl. wiesenschutzgebiete im Tecklenburger Land. Naturschutzgebiet Lilienvenn 5 Alte Karte der Bauerschaft Kattenvenne ▶ Fachwerk im Lienener Raum Bereits auf Karten von Ende des 18. Jahrhunderts Auf dem Weg vom Bahnhof finden sich Flurnamen wie „Auf der großen ins Venn kommen wir am Hof Lilie“. Ob es die seltene Moorlilie war, die dem Heitgress vorbei, einem Zwei- ständerhaus aus dem Jahre Venn seine genaue Bezeichnung gab, oder die 1812 mit einer Fachwerk- Schwertlilie, lässt sich nicht nachweisen. scheune von 1794. Im Unter- Brachvögel brüten im Lilienvenn ebenso wie Kie- schied zu vielen anderen Ge- bitze und Schafstelzen. Auf den Wiesen blühen genden des Münsterlandes, wo Kuckucks-Lichtnelke, Sumpf-Schafgarbe und Holz knapp war und Gebäude meist aus Ziegel errichtet wur- Margeriten. Insgesamt 112 Hektar stehen unter den, gibt es im Raum Lienen Schutz, von denen rund 80 Hektar als Grün- noch viele schöne Fachwerk- land genutzt werden. Bei der Bewirtschaftung häuser. Der nahe Teutoburger nehmen die Landwirte Rücksicht auf die Vögel, Wald bot lange Zeit ausrei- chend Vorräte. Allerdings die versteckt im Gras brüten. Mähen können gingen auch sie irgendwann die Bauern erst dann, wenn die Jungvögel flügge zur Neige. Der Mensch ver- sind und die Fachleute der Biologischen Station brauchte mehr Holz als nach- grünes Licht geben. Das kann, je nach Witte- wachsen konnte. Erst im 19. rungsverlauf, ein ziemliches Geduldsspiel sein Jahrhundert sorgte die nach- haltige Forstwirtschaft dafür, und bis in den Juli hinein dauern. dass der Wald sich erholte. Ursprünglich dehnte sich das Lilienvenn weiter nach Süden in das Gemeindegebiet Ostbevern aus. Anders als in Kattenvenne fand hier in den 1970er und 1980er Jahren eine große Flurberei- nigung statt. Viele Feuchtwiesen wurden damals entwässert. Wo früher Wiese war, wächst heute Mais. Naturschutzgebiet Lilienvenn 6 Von Blänken profitieren viele Tier- und Pflanzenarten. Von dem Beobachtungsturm (voraussichtlich ab Sommer 2011) aus haben wir einen guten Blick über die Wiesen, in die einige Blänken eingestreut sind. Blänken sind flache, natürliche oder künstlich angelegte Senken, in denen bis Zwergtaucher bauen ihre zum Frühsommer, manchmal auch das ganze Nester aus aufgeschichteten Jahr über, das „blanke“ Wasser steht. Am Rand Pflanzenteilen am liebsten an einer großen Blänke hat sich ein Schilfröhricht flachen Ufern. entwickelt, in dem manchmal die Rohrweihe brütet, ein bussardgroßer Greifvogel, der seine Vorliebe für das Schilfrohr schon im Namen trägt. Auch der Zwergtaucher brütet im Lilienvenn. Im Vergleich zum viel größeren und bekannteren Haubentaucher ist er wahrlich ein Zwerg, kaum größer als ein Entenküken. Von hinten ähnelt er wegen seiner abstehenden Federn einer schwimmenden Puderquaste. Noch auffälliger ist im Frühjahr sein Balztriller. Die Hecken am Südrand des Lilienvenns werden regelmäßig „auf-den-Stock“ gesetzt. Eine Maßnahme, bei der man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen hat. [ ▶ Hecken und Hackschnitzel ] Naturschutzgebiet Lilienvenn 7 ▶ Hecken & sind noch viele Hecken erhalten CO₂-Vermeidung leisten. Eine Hackschnitzel geblieben. Zum Glück, denn sinnvolle Verknüpfung von Öko- Was wäre das Münsterland die Zeiten haben sich – wieder logie und Ökonomie. Denn ohne Wallhecken? Sie gliedern einmal – geändert. Holz als Heckenpflege macht doppelt die Landschaft und sind wich- Brennstoff erlebt eine Renais- Sinn: Die Hecke bleibt dicht tiger Lebensraum für Pflanzen sance. „Wallis“ ist in diesem und Buschbrüter wie Dorn- und Tiere. Einst gepflanzt, Fall kein Schweizer Kanton, grasmücke oder der seltene um als lebender Zaun Äcker sondern die Abkürzung für Neuntöter finden gute Nist- und Weiden voneinander zu das Wallheckeninformations- möglichkeiten. trennen, störten sie später bei system des Kreises Steinfurt. der großflächigen Bearbeitung Es soll gewährleisten, dass der Felder. Die Folge: Viele Hecken regelmäßig auf den Hecken verschwanden. Auch Stock gesetzt werden und das die Heckenpflege kam zu kurz. anfallende Holz energetisch Wer benötigte noch Brenn- genutzt wird. Als Hackschnit- holz, wenn es Öl und Gas zel oder zu Pellets gepresst, scheinbar im Überfluss gab? kann der nachwachsende Roh- Hier im Kattenvenner Raum stoff Holz so einen Beitrag zur Grenzgänger Wir verlassen das Lilienvenn und betätigen